Unterrichtseinheit „Unsere Wirtschaftsordnung“ - Handelsblatt macht ...
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Institutionen und ordnungsethische Ansätze<br />
Die Vertreter der ordnungsethischen Ansätze gehen davon aus, dass die Moral nicht<br />
beim Individuum, sondern vor allem in den Institutionen und Regelsystemen zu suchen<br />
ist. Nach diesem Ansatz sind die ethischmoralischen Prinzipien in die Wirtschaftsordnung<br />
bzw. in die Rahmenordnung der Gesellschaft zu verankern. Gesellschaftlich unerwünschtes<br />
Verhalten wird somit nicht durch den Appell an das Individuum, sondern<br />
durch die Umgestaltung des Ordnungsrahmens aufgelöst, indem die Möglichkeiten sich<br />
„unmoralisch“ zu verhalten, begrenzt bzw. verhindert werden.<br />
In diesem Ansatz spielen also staatlich gesetzte Anreize, aber auch gesetzliche Regelungen<br />
und Verbote eine große Rolle, die die Handelnden in die Schranken weisen und ihre<br />
Handlungsmöglichkeiten begrenzen mit dem Ziel, dass die Akteure zwar ihre Eigeninteressen<br />
vertreten können, das Gemeinwohl jedoch nicht geschädigt wird.<br />
Wenn in diesen Bereichen dennoch weiterhin „unmoralisches“ Verhalten auftritt, ist<br />
dementsprechend nach den Fehlern und Lücken im Restriktionsrahmen und nicht zuerst<br />
nach den „fehlerhaften“ individuellen Motiven zu fragen. In der gesellschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Realität führt dies häufig dazu, dass auf unerwünschtes Verhalten mit<br />
weiteren Regeln reagiert wird. In vielen Lebensbereichen – insbesondere in allen wirtschaftlichen<br />
Bereichen – besteht heute bereits eine hohe Dichte an Regeln und Regulierungen.<br />
Die Gefahr einer Überregulierung, die ein „Abwürgen“ gesamtgesellschaftlicher<br />
und wirtschaftlicher Aktivitäten nach sich ziehen kann, droht vielerorts.<br />
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