Unterrichtseinheit „Unsere Wirtschaftsordnung“ - Handelsblatt macht ...
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© Globus Sozialsysteme unter Druck Generationenvertrag in Gefahr 3238 2008 2020 2030 2040 2050 2060 51,5 Mio. 14,9 Mio. 29 49,7 16,6 33 und 90Pflegeversicherungssystem, in den nächsten Jahrzehnten vor große Herausfo M 20 18. De Deutschland ist eine schnell alternde Gesellschaft. Kommen heute auf je 100 Bunde Alter zwischen 20 und 67 Jahren 29 Menschen im Rentenalter (67 Jahre und älter), es im Jahr 2030 bereits 44 Ältere sein. Und die Lebenserwartung nimmt weiterhin z die niedrige Geburtenrate führen dazu, dass im Jahr 2060 dann 100 erwerbsfähigen (20 bis 67 Jahre) 59 Ältere gegenüberstehen werden. Die Bevölkerung altert nicht nu sinkt auch insgesamt. Diese Entwicklungen können zwar durch Zuwanderung etwas aber nicht aufgehalten werden. Das stellt die Sozialsysteme, insbesondere das Renten Das Statistische Bundesamt hat für seine Bevölkerungsprognosen verschiedene V 44,8 19,7 44 So viele Erwerbspersonen* 40,0 22,0 55 37,6 21,1 34,2 So viele Rentner** 56 20,3 59 Auf je 100 Erwerbspersonen kommen so viele Rentner 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung; Annahmen: Geburtenrate annähernd konstant, jährliche Zuwanderung von 100 000 Personen Quelle: Statistisches Bundesamt *Bevölkerung im Alter von 20 bis unter 67 Jahren **Bevölkerung im Alter von 67 Jahren und älter
5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Zeit für Reformen! M 21 Der deutsche Staatsapparat ist für eine schrumpfende Bevölkerung zu groß, die Schuldenlast zu hoch. Die Regierung muss die guten Jahre nutzen, um die sozialen Sicherungssysteme zu reformieren. Der moderne Staat muss alles tun, um Wachstum zu stimulieren. Schon Ludwig Erhard sah voraus, welchen Balanceakt die Kombination von Kapitalismus und sozialem Ausgleich erfordern würde. Er ahnte, dass die Soziale Marktwirtschaft stets anfällig sein würde für eine überzogene Umverteilungspolitik, die die Wirtschaftskraft des Landes lähmt. „Solche Wohltat muss das Volk immer teuer bezahlen, weil kein Staat seinen Bürgern mehr geben kann, als er ihnen vorher abgenommen hat“, mahnte er in einer Ansprache am 13. Januar 1958. Zugleich warnte Erhard vor einer „immer mehr zum Selbstzweck ausartenden Sozialbürokratie“. […] 163 Milliarden Euro – mehr als die Hälfte des Bundeshaushalts – flossen zuletzt in Sozialleistungen. Doch zwei Dinge ahnte Erhard nicht: in welchem Ausmaß der Staat bereit sein würde, sich zu verschulden, um trotz langsameren Wirtschaftswachstums steigende Sozialausgaben zu finanzieren. Und wie sehr sich die demografischen Rahmenbedingungen für den deutschen Sozialstaat ändern würden. Bis auf zwei Billionen Euro – mehr als 80 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung – ist die Staatsverschuldung in Deutschland gestiegen. Gleichzeitig schrumpft die Bevölkerung bereits seit dem Jahr 2003 und wird nach heutigem Stand bis zum Jahr 2050 um 17 Millionen auf nur noch 64 Millionen Bürger schrumpfen. Das ist eine schwere Belastung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands. Was die Kombination dieser Faktoren für die Staatsfinanzen bedeutet, hat die Ratingagentur Standard & Poor‘s in einer schockierenden Langfristanalyse hochgerechnet. Die deutsche Schuldenquote einschließlich der Zahlungsverpflichtungen der Sozialkassen würde bis 2050 auf das Vierfache des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen, wenn die Politik nicht rasch gegensteuert. Das ist zwar ein hypothetischer Wert – die Finanzmärkte würden Deutschland in den Staatsbankrott zwingen, bevor er eintritt – , aber er zeigt die Dimension der Herausforderung. Die Sozialkassen haben einen großen Anteil an dieser Entwicklung: Ohne weitere Reformen würde der Anteil der Renten, Gesundheits und Pflegeausgaben am BIP bis Mitte des Jahrhunderts von jetzt 19 auf 29 Prozent steigen, hat Standard & Poor‘s errechnet. Die Alterung der Gesellschaft würde unser Land in den Ruin treiben. Diese Rechnung macht überdeutlich: Der Staat ist für eine schrumpfende Bevölkerung überdimensioniert. Er hat Zahlungsversprechen abgegeben, die er nicht einhalten kann. […] In diesem Jahrzehnt erntet Deutschland zwar eine „demografische Dividende“. Das heißt, der Staat spart Geld, weil die Bevölkerung schrumpft, die Wirtschaft wächst und die Arbeitslosenzahlen sinken. So werden zum Beispiel die Schulklassen immer kleiner, die Ausgaben für Arbeitslose sinken, und die Infrastruktur wird weniger beansprucht. Absehbar ist aber, dass aus der „demografischen Dividende“ bald eine „demografische Hypothek“ wird. Die wird sichtbar, wenn weniger Menschen in die Sozialkassen einzahlen, aber mehr Menschen aus ihnen alimentiert werden oder wenn weniger Steuerzahler höhere Zinslasten der Staatsschulden aufbringen müssen. Darum fordern auch die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem gestern veröffentlichten Frühjahrsgutachten die Regierung auf, die nächsten Jahre zu nutzen: „Um die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen zu gewährleisten, sollte das strukturelle Defizit des Staates in den kommenden Jahren weiter verringert werden.“ Quelle: Heilmann, D., Handelsblatt, Nr. 070, 08.04.2011, 6 91
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Deutschland ist eine schnell alternde Gesellschaft. Kommen heute auf je 100 Bunde<br />
Alter zwischen 20 und 67 Jahren 29 Menschen im Rentenalter (67 Jahre und älter),<br />
es im Jahr 2030 bereits 44 Ältere sein. Und die Lebenserwartung nimmt weiterhin z<br />
die niedrige Geburtenrate führen dazu, dass im Jahr 2060 dann 100 erwerbsfähigen<br />
(20 bis 67 Jahre) 59 Ältere gegenüberstehen werden. Die Bevölkerung altert nicht nu<br />
sinkt auch insgesamt. Diese Entwicklungen können zwar durch Zuwanderung etwas<br />
aber nicht aufgehalten werden. Das stellt die Sozialsysteme, insbesondere das Renten<br />
Das Statistische Bundesamt hat für seine Bevölkerungsprognosen verschiedene V<br />
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So viele Erwerbspersonen*<br />
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So viele Rentner**<br />
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Auf je 100 Erwerbspersonen kommen so viele Rentner<br />
12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung; Annahmen: Geburtenrate<br />
annähernd konstant, jährliche Zuwanderung von 100 000 Personen<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
*Bevölkerung im Alter von 20 bis unter 67 Jahren<br />
**Bevölkerung im Alter von 67 Jahren und älter