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Unterrichtseinheit „Unsere Wirtschaftsordnung“ - Handelsblatt macht ...

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haltet nachhaltiges, ökologisches und vor allem Beschäftigung schaffendes Wirtschaften<br />

sowie regulierte Finanzmärkte und Finanzprodukte. Damit eine Krise wie derzeit künftig<br />

so weit wie möglich vermieden werden kann, muss das national und international<br />

verbindlich vereinbart und bei Zuwiderhandeln mit empfindlichen Sanktionen belegt<br />

werden. Unter diesen Umständen könnte die Soziale Marktwirtschaft nicht nur in<br />

Deutschland eine Renaissance erleben, sondern sogar zu einem weltweiten Exportschlager<br />

werden.<br />

Wolfgang Franz,<br />

Chef der Wirtschaftsweisen<br />

Die Soziale Marktwirtschaft wird dann wieder an Reputation gewinnen, wenn wir den<br />

Leuten klarmachen, dass an der Finanzkrise nicht das marktwirtschaftliche System<br />

schuld ist und nun die Finanzmärkte endlich einmal reguliert werden müssten. Die<br />

Finanzmärkte gehören zu Recht zu den am meisten regulierten Sektoren einer Volkswirtschaft.<br />

Auch ein Marktwirtschaftler tritt für eine Regulierung der Finanzsysteme ein,<br />

weil dort Marktversagen mit systemischen Risiken vorliegen kann. Die Regulierung muss<br />

aber weitaus effizienter gestaltet werden, ohne dass wir uns der Illusion hingeben sollten,<br />

damit zukünftig sämtliche Finanzkrisen vermeiden zu können. Es ist klar, dass eine<br />

Reihe von Leuten, denen ein marktwirtschaftliches System seit jeher nicht gepasst hat,<br />

nun ihr Süppchen auf der Finanzkrise kochen will. Dem muss man die Erfolge der Marktwirtschaft<br />

gerade in den letzten Jahren entgegenhalten. Wir werden sicherlich durch die<br />

derzeitige Wirtschaftskrise einige Jahre zurückgeworfen, aber ging es uns denn 2005 so<br />

schlecht?<br />

Michael Hüther,<br />

Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />

Die Soziale Marktwirtschaft in der Tradition der Ordnungspolitik stellt Privateigentum,<br />

Vertragsfreiheit und Haftung in ein sich wechselseitig bedingendes Miteinander. Nur aus<br />

der Interdependenz dieser Prinzipien lässt sich die Funktionsfähigkeit einer Wettbewerbsordnung<br />

ableiten, die den Einzelnen sowohl vor der ungezügelten Macht des Staates<br />

wie auch vor der Ausbeutung durch andere bewahrt. Unsozial wirkt beispielsweise<br />

Privateigentum dann, wenn es nicht unter Wettbewerbsbedingungen vollständiger Konkurrenz<br />

steht, also ökonomische Macht nicht effektiv bestritten werden kann. Genau um<br />

diese Fragen im Kontext von Freiheit und Verantwortung wird es künftig – als Lehre aus<br />

der Krise – wieder gehen. Um das wirksam werden zu lassen, dürfen wir uns nicht von<br />

Legenden und Irrlichtern irritieren lassen. Dazu gehört die Gleichsetzung der Sozialen<br />

M 17

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