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Unterrichtseinheit „Unsere Wirtschaftsordnung“ - Handelsblatt macht ...

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Soziale Marktwirtschaft:<br />

M 13<br />

So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig<br />

Leitbild<br />

Die Soziale Marktwirtschaft stellt den Versuch einer möglichst optimalen Verknüpfung<br />

zweier Säulen dar. Die eine Säule betont die Selbstständigkeit des Individuums, die Entfaltung<br />

seiner Interessen, Freiheiten und Leistungsmöglichkeiten. Die andere Säule<br />

betont die Belange des Gemeinwesens, der Menschenwürde sowie der sozialen Sicherheit<br />

und Gerechtigkeit.<br />

Erfüllungsort für die erste Säule ist der Markt. Ein von Freiheit und Leistungsstreben<br />

geprägter Markt, auf dem sich die Preise nach Angebot und Nachfrage bilden, verspricht<br />

hohe Effizienz bei der Entwicklung, Herstellung und Verteilung von Gütern. Für die<br />

Anliegen der zweiten Säule muss – da der Markt sie nicht erfüllen kann – eine andere<br />

Instanz sorgen. Das kann letztlich nur der Staat sein.<br />

Die wirtschaftlichen Energien der Individuen werden ganz entscheidend durch ihr<br />

(berechtigtes) Eigennutzstreben gesteuert. Dieses Eigennutzinteresse wird vor allem<br />

über (freie) Märkte ausgelebt. Gesamtwirtschaftlich können aber nicht nur Eigennutzinteressen<br />

zur Geltung kommen. Es gibt auch „Interessen“ des Gemeinwesens; und diese<br />

stehen Eigennutzinteressen gelegentlich entgegen. Zu ihrer Durchsetzung muss es<br />

jemanden (starkes) geben, der aber nicht der Markt sein kann, sondern der Staat als Vertreter<br />

des Gemeinwesens. Eigennutz und/oder Gemeinnutz sind die Ur­Antriebe wirtschaftlichen<br />

Handelns. Es ist konstitutiv für und ein Stück weit auch das Erfolgsgeheimnis<br />

der Sozialen Marktwirtschaft, Eigeninteresse und Gemeininteresse in ein einigermaßen<br />

ausgewogenes Verhältnis zu bringen. Anders formuliert: Je besser dieser Ausgleich<br />

gelingt, umso erfolgreicher die Soziale Marktwirtschaft. […]<br />

Soziale Marktwirtschaft<br />

Markt Staat<br />

Freiheit<br />

Leistung<br />

Wettbewerb<br />

Eigennutz<br />

+<br />

+<br />

+<br />

Soziale Sicherung<br />

Sozialer Ausgleich<br />

Sozialer Fortschritt<br />

Gemeinnutz<br />

Abb. 1: Dualismus von Markt und Staat in der Sozialen Marktwirtschaft<br />

Abb. 1: Dualismus von Markt und Staat in der Sozialen Marktwirtschaft<br />

Das Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft umreißt ein ,atmendes‘ System. Die bestimmenden<br />

Koordinaten können und müssen den sich wandelnden politischen, gesellschaftlichen<br />

und ökonomischen Bedingungen angepasst werden. Die „Ur“­Soziale Markt­

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