Unterrichtseinheit „Unsere Wirtschaftsordnung“ - Handelsblatt macht ...

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28.12.2012 Aufrufe

30 M 17: Stimmen zu 60 Jahren Soziale Marktwirtschaft Lehrerhandreichung Die Ausgestaltung der Sozialen Marktwirtschaft wird im öffentlichen und politischen Diskurs stets kontrovers diskutiert. Während beispielsweise die einen zu starke staatliche Regulierungen und eine dem Grundgedanken widersprechende Ausweitung der sozialen Sicherungssysteme bemängeln, monieren andere, dass – im Gegensatz hierzu – es gerade stärkerer staatlicher Eingriffe bedürfe, um Fehlentwicklungen auf den Märkten zu verhindern und das wirtschaftliche Geschehen insgesamt „gerechter“ zu gestalten. In all diesen Diskussionen ist stets zu unterscheiden, ob im Hinblick auf die Entscheidung für oder gegen eine spezifische Ordnungskonstruktion oder bzgl. der Ausgestaltung des bestehenden Ordnungsrahmens argumentiert wird. In einer nicht geringen Anzahl von Auseinandersetzungen, gerade auch im Zuge der globalen Finanz­ und Wirtschaftskrise, ging und geht dies mitunter kreuz und quer. Im vorliegenden Fall bewerten Vertreter unterschiedlicher gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interessengruppen die Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft in den vergangenen gut 60 Jahren, ihre Wirkungsweise in Zeiten der globalen Krise sowie aktuelle Reformbedarfe. Ungeachtet der kontroversen Einschätzungen wird dabei von keiner Seite der marktwirtschaftliche Kern unserer Ordnung infrage gestellt. Der Aspekt der Ordnungsgestaltung steht somit im Vordergrund. 1. Ermitteln Sie die Stellungen/Positionen der vorgestellten Personen und die von ihnen vertretenen gesellschaftlichen Interessengruppen. 2. Geben Sie den jeweiligen Kern der Kommentare wieder. Arbeiten Sie anschließend zu erkennende Übereinstimmungen und Gegensätze heraus. 3. Erörtern Sie, inwieweit sich die Interessen der Kommentatoren und der von ihnen vertretenen Akteure in der Bewertung der Sozialen Marktwirtschaft widerspiegeln. Begründen Sie Ihre Einschätzungen. 4. Verdeutlichen Sie, inwieweit sich in der vorliegenden Sammlung von Kommentaren der Charakter der Wirtschaftsordnung als permanente ordnungspolitische Gestaltungsaufgabe widerspiegelt. M 18: Einnahmen und Ausgaben des Staates Bevor man sich mit den Herausforderungen beschäftigt, denen sich die Soziale Marktwirtschaft heute gegenüber sieht, ist es notwendig, einen Eindruck vom staatlichen Wirken im Wirtschaftsgeschehen zu bekommen. Dem kann man sich beispielsweise über die Analyse der Einnahmen­ und Ausgabenströme des Bundeshaushaltes nähern. Die umfassende Grafik in diesem Material liefert hierzu die Zahlen aus dem Jahr 2010 und stellt die Unterschiede zwischen den Einzelposten grafisch dar. 1. Analysieren Sie die Grafik und ermitteln Sie die größten Einnahme- und Ausgabeposten des deutschen Bundeshaushaltes. 2. Erschließen Sie die größten Einnahmeposten, indem Sie herausarbeiten, in welchen Zusammenhängen diese entrichtet werden, wer diese zahlt usw.

Unterrichtliche Realisierungsmöglichkeiten 3. Untersuchen Sie in vergleichbarer Weise die Ausgabenposten, indem Sie analysieren, welche konkreten Ausgaben sich hinter den großen genannten Posten verbergen und wem diese zugutekommen. 4. Diskutieren Sie, inwieweit sich die Umsetzung des Gedankens der Sozialen Marktwirtschaft bzw. Abweichungen von diesem aus den Zahlen erschließen lassen. Begründen Sie Ihre Einschätzungen und berücksichtigen Sie dabei Erklärungspotenziale und -grenzen der rein quantitativen Angaben. M 19: Herausforderungen der Sozialen Marktwirtschaft: Staatsausgaben und Staatsverschuldung Die Analyse der Einnahmeposten im Rahmen der Bearbeitung des Materials M 16 gibt bereits Hinweise auf die Problematik einer zunehmenden staatlichen Verschuldung, deren mögliche Auswirkungen gerade in den vergangenen Jahren besonders deutlich zutage traten bzw. treten (Stichwort: „Euro­Krise“): Die Kreditaufnahme stellt mittlerweile den drittgrößten Einnahmeposten des Bundeshaushaltes dar. Deshalb gilt zumindest die mittelfristige Reduzierung der Schulden, wenn schon nicht deren kompletter Abbau, als eine der zentralen wirtschaftspolitischen Aufgaben der nahen Zukunft (Stichwort „Schuldenbremse“). In der politischen Realität stellt sich dies jedoch aufgrund einer Vielzahl von Einflussfaktoren und Partikularinteressen als äußerst schwierige Aufgabe dar. Die in diesem Material aufbereiteten Grafiken liefern Ansätze und Ausgangspunkte zur vertieften Auseinandersetzung mit dem geschilderten Problem, können aber auch allein zur Veranschaulichung der grundlegenden Problematik genutzt werden. 1. Analysieren Sie die vorgestellten Grafiken und geben Sie deren wesentliche Informationen wieder. Ermitteln Sie in einer eigenen Recherche den aktuellen Schuldenstand der Bundesrepublik Deutschland. 2. Setzen Sie sich mit den Folgen einer steigenden/hohen Staatsverschuldung auseinander. Erörtern Sie, inwieweit die heutige Aufnahmen von Krediten durch den Staat zulasten zukünftiger Generationen geht und die Handlungsfähigkeiten des Staates kurzfristig erleichtert, langfristig jedoch hemmt. 3. Erörtern Sie die Notwendigkeiten und Wirkungen staatlicher Subventionen. Recherchieren Sie konkrete Beispiele und diskutieren Sie, inwiefern diese dem Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft ent- bzw. widersprechen. Begründen Sie Ihre Einschätzungen. 4. Diskutieren Sie, weshalb sich der Abbau der Staatsschulden in der politischen Realität als schwierige Aufgabe darstellt, obwohl von allen Seiten dessen Realisierung als notwendig akzeptiert wird. Setzen Sie sich in diesem Zusammenhang auch mit den kurz- und langfristigen Nutzenkalkulationen politischer Entscheidungsträger auseinander. 31

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M 17: Stimmen zu 60 Jahren Soziale Marktwirtschaft<br />

Lehrerhandreichung<br />

Die Ausgestaltung der Sozialen Marktwirtschaft wird im öffentlichen und politischen Diskurs<br />

stets kontrovers diskutiert. Während beispielsweise die einen zu starke staatliche Regulierungen<br />

und eine dem Grundgedanken widersprechende Ausweitung der sozialen Sicherungssysteme<br />

bemängeln, monieren andere, dass – im Gegensatz hierzu – es gerade stärkerer staatlicher<br />

Eingriffe bedürfe, um Fehlentwicklungen auf den Märkten zu verhindern und das wirtschaftliche<br />

Geschehen insgesamt „gerechter“ zu gestalten. In all diesen Diskussionen ist stets zu unterscheiden,<br />

ob im Hinblick auf die Entscheidung für oder gegen eine spezifische Ordnungskonstruktion<br />

oder bzgl. der Ausgestaltung des bestehenden Ordnungsrahmens argumentiert wird.<br />

In einer nicht geringen Anzahl von Auseinandersetzungen, gerade auch im Zuge der globalen<br />

Finanz­ und Wirtschaftskrise, ging und geht dies mitunter kreuz und quer.<br />

Im vorliegenden Fall bewerten Vertreter unterschiedlicher gesellschaftlicher und wirtschaftlicher<br />

Interessengruppen die Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft in den vergangenen gut<br />

60 Jahren, ihre Wirkungsweise in Zeiten der globalen Krise sowie aktuelle Reformbedarfe.<br />

Ungeachtet der kontroversen Einschätzungen wird dabei von keiner Seite der marktwirtschaftliche<br />

Kern unserer Ordnung infrage gestellt. Der Aspekt der Ordnungsgestaltung steht somit<br />

im Vordergrund.<br />

1. Ermitteln Sie die Stellungen/Positionen der vorgestellten Personen und die von<br />

ihnen vertretenen gesellschaftlichen Interessengruppen.<br />

2. Geben Sie den jeweiligen Kern der Kommentare wieder. Arbeiten Sie anschließend<br />

zu erkennende Übereinstimmungen und Gegensätze heraus.<br />

3. Erörtern Sie, inwieweit sich die Interessen der Kommentatoren und der von ihnen<br />

vertretenen Akteure in der Bewertung der Sozialen Marktwirtschaft widerspiegeln.<br />

Begründen Sie Ihre Einschätzungen.<br />

4. Verdeutlichen Sie, inwieweit sich in der vorliegenden Sammlung von Kommentaren<br />

der Charakter der Wirtschaftsordnung als permanente ordnungspolitische Gestaltungsaufgabe<br />

widerspiegelt.<br />

M 18: Einnahmen und Ausgaben des Staates<br />

Bevor man sich mit den Herausforderungen beschäftigt, denen sich die Soziale Marktwirtschaft<br />

heute gegenüber sieht, ist es notwendig, einen Eindruck vom staatlichen Wirken im Wirtschaftsgeschehen<br />

zu bekommen. Dem kann man sich beispielsweise über die Analyse der Einnahmen­<br />

und Ausgabenströme des Bundeshaushaltes nähern. Die umfassende Grafik in diesem<br />

Material liefert hierzu die Zahlen aus dem Jahr 2010 und stellt die Unterschiede zwischen den<br />

Einzelposten grafisch dar.<br />

1. Analysieren Sie die Grafik und ermitteln Sie die größten Einnahme- und Ausgabeposten<br />

des deutschen Bundeshaushaltes.<br />

2. Erschließen Sie die größten Einnahmeposten, indem Sie herausarbeiten, in welchen<br />

Zusammenhängen diese entrichtet werden, wer diese zahlt usw.

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