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Jürgen Walter Handbuch zum morphemorientierten Rechtschreib ...

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Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Anhang:<br />

Diagnostik orthographisch-morphologischen Wissens (DOM)<br />

A. Grundsätzliches<br />

Die Diagnostik orthographisch-morphologischen Wissens, kurz DOM, liegt in den Formen A,<br />

B und C vor. DOM kann grundsätzlich <strong>zum</strong> Zweck der Einzel- und Gruppendiagnostik verwendet<br />

werden.<br />

DOM ist förderdiagnostisch orientiert. Das heißt, daß keinerlei Eichstichprobe <strong>zum</strong> Zweck<br />

des Vergleichs eines Individuums mit einer Gruppen- oder Altersnorm herangezogen wurde.<br />

Vielmehr soll der sachstrukturelle Entwicklungsstand eines Probanden festgestellt werden.<br />

Dies geschieht auf der Basis einer morphologisch orientierten Sichtweise des Schriftspracherwerbs<br />

sowie der Förderung und Intervention bei rechtschreibschwachen Probanden egal<br />

welchen Alters. Sinnvollerweise sollte jedoch eine elementare Lesefähigkeit vorhanden sein.<br />

DOM sollte nur von Personen benutzt und ausgewertet werden, die sich in das genannte Konzept<br />

eingearbeitet haben (vgl. WALTER 1996).<br />

B. Durchführung<br />

Für die Ermittlung des orthographisch-morphologischen Wissens sowie des auf diesem<br />

Hintergrund festzustellenden Förderbedarfs von Schülerinnen und Schülern in Grund-, Hauptund<br />

Förderschulen stehen drei hinsichtlich der Wortstruktur gleiche Formen zur Verfügung,<br />

die über ein Lückendiktat nach festgelegten, hierarchisch geordneten (vgl. WALTER 1996)<br />

KVK-Strukturen (Konsonant-Vokal-Konsonant-Strukturen des Wortstamms, auch Stamm-<br />

Morphem oder Hauptbau genannt) das Leistungsniveau ermitteln.<br />

Für die Dauer der Untersuchung sollte eine Unterrichtseinheit von 45 Minuten eingeplant werden.<br />

Diese Zeitspanne reicht nach bisherigen Erfahrungen in allen Klassen gerade aus.<br />

Wird die Diagnostik an den Schülern einer ganzen Klasse vorgenommen, empfiehlt es sich,<br />

um die Anwesenheit des gewohnten Lehrers zu bitten, um eine möglichst „normale“ und entspannte<br />

Situation herzustellen.<br />

Die Schüler/innen werden aufgefordert, ihr Schreibzeug (am besten Bleistift und Radiergummi)<br />

bereitzulegen. Da immer wieder Radiergummis, Anspitzer und Bleistifte fehlen, abbrechen<br />

o.ä., ist es von Vorteil, wenn derjenige, der den Test durchzuführen hat, selbst für<br />

zusätzliches Material sorgt und es mit in die Klasse bringt, um jegliche Aufregung und<br />

Störung zu vermeiden.<br />

Den Probanden wird kurz erklärt, wie vorgegangen wird:<br />

Jeder Satz wird erst ganz vorgelesen und dann das jeweilige Lückenwort einmal, bei<br />

Nachfrage noch einmal wiederholt. Beispiel:<br />

„3. Darum sind sie vor Jahren aufs Land gezogen.“ -<br />

„Jahren! In die erste Lücke von Satz 3 kommt das Wort<br />

...Jahren!“<br />

„nächster Satz“....usw.<br />

Die Schüler werden ausdrücklich aufgefordert, soviel wie möglich von einem Wort zu<br />

schreiben, weil jeder Buchstabe positiv angerechnet wird.<br />

29<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>

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