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Jürgen Walter Handbuch zum morphemorientierten Rechtschreib ...

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© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

mit Gegenständen, Handeln in sozialen Rollen und Handeln auf symbolisch-geistiger Ebene.“<br />

(1992, 56)<br />

Handlungsorientiertes Lernen setzt einen aktiv-handelnden Umgang des Lernenden mit dem<br />

Lernstoff voraus, wobei sich der Schüler durch die Einbeziehung aller Sinne und durch<br />

entsprechende ganzheitliche Aktivitäten Lerninhalte auf individuelle Weise erschließen kann.<br />

Nach BECK et. al. (1985, 68/69) läßt sich ein handlungsorientierter Unterricht durch folgende<br />

Merkmale charakterisieren :<br />

die Mitverantwortung des Lernenden und die zunehmend selbständige Organisation des<br />

eigenen Lernprozesses vor dem Hintergrund einer multifunktionalen Lernumwelt mit einer<br />

Vielfalt von unterschiedlichen Lernhilfen und -materialien auf verschiedenen Repräsentationsebenen<br />

(enaktiv, ikonisch, symbolisch) zur Auswahl;<br />

das konkrete Tun, Probieren, Experimentieren, Konstruieren, Bauen, Gestalten, Produzieren;<br />

die Möglichkeit der Selbstkontrolle und Selbstkorrektur;<br />

die Beteiligung der ganzen Leiblichkeit, mit allen Sinnen, mit Affekten und vielfältiger<br />

Organerfahrung;<br />

das Ordnen, Strukturieren, Auf-den-Begriff-bringen, Generalisieren und die kritische<br />

Reflexion und Einordnung in übergreifende Zusammenhänge und Strukturen;<br />

die Erfahrung eigener Kompetenz und Lernfähigkeit.<br />

Es wird deutlich, welche immense Bedeutung der methodisch-didaktischen Umsetzung von<br />

Handlungsphasen und somit der Organisation der Handlungen sowie der Gestaltung der Medien<br />

im Sinne eines Angebotes von Handlungsmöglichkeiten im schülerorientierten Unterricht bzw.<br />

der Förderung zukommt. Hier sollen im Abs. 2.5.2 entsprechende Anregungen und Hinweise<br />

<strong>zum</strong> handlungsorientierten Einsatz des <strong>Rechtschreib</strong>programmes in Verknüpfung mit anderen<br />

Medien erfolgen.<br />

Dabei haben wir berücksichtigt, daß dem Spiel beim handlungsorientierten Vorgehen eine<br />

besondere Rolle zukommt. Die handlungsorientierten Unterrichts- bzw. Förderangebote sollen<br />

durch Vorschläge aus dem Bereich Spiel abgerundet werden. Je nach Spieltyp (Lernspiel,<br />

Rollenspiel, Planspiel) sind Kreativität, Kommunikation und handelnde Auseinandersetzung mit<br />

der vorgefundenen Wirklichkeit möglich.<br />

Nach PIENING-DUMRESE bewirken sie „eine Entspannung nach der Phase der Anspannung,<br />

bilden einen Kontrast nach konzentriert geistiger Tätigkeit, nehmen den Lernenden in seiner<br />

Gesamtheit in Anspruch und unterstützen auf freudvolle Art das Verinnerlichen der Inhalte“<br />

(1995, 4).<br />

Unsere Anregungen beziehen sich zunächst auf die sog. Lernspiele - die nicht selten zu bloßen<br />

Arbeitsmitteln degeneriert sind -, deren Einsatzmöglichkeiten aber im Unterricht bzw. der<br />

Förderung große Chancen einzuräumen sind. Lernspiele können zu Beginn einer Fördereinheit<br />

Lernende für den Lerninhalt motivieren und interessieren. Sie sind im Rahmen aller didaktischen<br />

Absichten, wie z.B. Üben, Anwenden, Kontrollieren einsetzbar, und es gibt eine Vielzahl<br />

von Varianten, u.a. Lotto-, Domino- , Würfel-, Karten - und Puzzlespiele.

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