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Jürgen Walter Handbuch zum morphemorientierten Rechtschreib ...

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Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Tabelle 10: Förderstufen-Kategorien für den Einsatz des <strong>Rechtschreib</strong>programms<br />

Förderstufe Merkmale für die Einstufung Förderungsplan<br />

Förderstufe 4 Scheinbar keine <strong>Rechtschreib</strong>vorkenntnisse<br />

vorhanden. Viele<br />

Wortauslassungen, geschriebene<br />

Wörter sind kaum zu entziffern.<br />

Förderstufe 3 Wörter werden geschrieben ohne<br />

ausmachbare Grundkenntnisse,<br />

selbst einfachste Stamm-<br />

Morpheme sind nicht geläufig,<br />

bestimmter Fehlertyp kaum<br />

erkennbar.<br />

Förderstufe 2 Bestimmte Fehlerstrukturen<br />

werden erkennbar. In Vor- und<br />

Nachbauten und Stamm-Morphemen<br />

(z.B. „fer“ statt „ver“ ,<br />

„scht“ statt „st“).<br />

Förderstufe 1 Bestimmte wiederholt<br />

auftauchende Fehler sind<br />

eindeutig zu diskriminieren und<br />

klar abgrenzbar.<br />

Zu Beginn Arbeit mit Karten, um<br />

Wortstrukturen zu erklären: Vorbau, Hauptbau,<br />

Nachbau (z.B. „be“, „leb“, „te“) müssen durch<br />

Fingerzeig auf Karten erfolgen, selber mit der<br />

Hand schreiben und erst dann Einsatz des PC.<br />

Überprüfung der individuellen Merkfähigkeit<br />

durch Wiederholung einfacher KVK-<br />

Strukturen; zu Beginn Arbeit mit Karten, um<br />

Wortstrukturen (Vorbau, Hauptbau, Nachbau)<br />

zu erklären. Sprech- und Schreibübungen;<br />

Computer wird als Sprechanlaß und dann für<br />

Schreibübungen eingesetzt.<br />

Nach Einführung in Wortstrukturen (Vorbau,<br />

Hauptbau, Nachbau) durch Karteneinsatz<br />

beginnt die Förderung mit Handschreibübungen<br />

und Computerprogramm.<br />

Kurze Einführung in den Wortaufbau, sofortige<br />

Förderung mit dem Computerprogramm sowie<br />

Handschreibübungen finden statt.<br />

Um die lernstrategischen und motivationalen Komponenten zu realisieren, bietet sich im<br />

Prnzip folgendes Vorgehen an, über das Sie sich weiter bei LAUTH & SCHLOTTKE (1993) und<br />

RHEINBERG & KRUG (1993) informieren können.<br />

Zunächst erscheint es sinnvoll, ein spezielles Einführungsprogramm (DERSTART.TXT, vgl.<br />

Tab. 1) in der Art des Förderprogrammes für die <strong>Rechtschreib</strong>förderung nach dem morphematischen<br />

Prinzip zu verwenden, das den Wortbaustein-Ansatz für die Benutzer erklärt und<br />

zunächst ein System von „Regeln für richtiges Schreiben“ aufzeigt :<br />

Halt! Überlegen!<br />

Welches Wort soll ich schreiben?<br />

Wie heißt der Hauptbau?<br />

Wie heißt der Vorbau?<br />

Wie heißt der Nachbau?<br />

Mit einem derartigen Vorgehen - eingebaut in Anlehnung an das Training von LAUTH &<br />

SCHLOTTKE (1993) - kann Problemen der Schüler bei der Wissensnutzung entgegengewirkt<br />

werden.<br />

Nach solchen Regeln kann sowohl mit Legekärtchen mit den entsprechenden Wortbausteinen<br />

als auch bei der Bearbeitung der Lücken am PC systematisch in jeder Förderungseinheit mit<br />

jedem Schüler laut geübt werden, zunächst durch die fördernde Person als Modell, dann so<br />

weit, bis das Kind in etwa folgendes Vorgehen, das bei einem Schüler in der Erprobungsphase<br />

des Programms beobachtet werden konnte, beherrscht:<br />

15<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>

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