28.12.2012 Aufrufe

Jürgen Walter Handbuch zum morphemorientierten Rechtschreib ...

Jürgen Walter Handbuch zum morphemorientierten Rechtschreib ...

Jürgen Walter Handbuch zum morphemorientierten Rechtschreib ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

<strong>Handbuch</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong>morphemorientierten</strong><br />

<strong>Rechtschreib</strong>- und Sprachtraining:<br />

Grundlegung - Diagnostik - Praxis<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>, Institut für Heilpädagogik, Abteilung Lernbehinderten- und<br />

Förderpädagogik, Olshausenstr. 75<br />

24118 Kiel


2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

1. Die Morphemdefinition und die Begründung des Morphemansatzes 3<br />

2. Das morphemorientierte <strong>Rechtschreib</strong>programm - inhaltliche und mediale<br />

Eigenschaften 5<br />

2.1 Förderpädagogische Diagnostik im Rahmen des Einsatzes von REMO 5<br />

2.2 Formulierung wichtiger Lernziele für den <strong>Rechtschreib</strong>-<br />

Förderunterricht und das Arbeiten mit der Software 6<br />

2.3 Der Inhalt der Dateien des <strong>Rechtschreib</strong>programms 9<br />

2.4 Weitere methodisch-didaktische Überlegungen und Lernziele <strong>zum</strong> Einsatz<br />

des <strong>morphemorientierten</strong> <strong>Rechtschreib</strong>programms 12<br />

2.5 Anregungen zur Verknüpfung mit Materialien für den handlungsorientierten<br />

Unterricht bzw. die Förderung 17<br />

2.5.1 Einleitende Bemerkungen <strong>zum</strong> handlungsorientierten Unterrichten/Fördern 17<br />

2.5.2 Ein weiteres Medium im <strong>Rechtschreib</strong>paket: handlungsorientiertes Material<br />

und Spielangebote 19<br />

3. Das Multimediale <strong>Rechtschreib</strong>paket und sein Platz innerhalb eines komplexen<br />

Förderansatzes 19<br />

4. Hardwarevoraussetzungen, Installation und Benutzung der <strong>Rechtschreib</strong>-CD 23<br />

5. Literaturverzeichnis 27<br />

Anhang: Diagnostik orthographisch-morphologischen Wissens (DOM) - Form A, B und C


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

1. Die Morphemdefinition und die Begründung des Morphemansatzes<br />

In der Praxis wächst zunehmend die Forderung nach der Entwicklung von Interventionsprogrammen,<br />

die <strong>Rechtschreib</strong>probleme von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen spezifisch<br />

angehen (vgl. dazu auch WALTER 1996). Die Entwicklung entsprechender Programme<br />

erfordert jedoch Wissen darüber, wie ein Schüler in einer bestimmten Lern- und Entwicklungssituation<br />

anzusprechen und zu fördern ist.<br />

PROBST (1991, 52) formuliert dies so: „Auch wenn sie ihre Erfahrungen selbst strukturieren,<br />

folgen Kinder wahrscheinlich Lernwegen durch Sequenzen überindividuell gültiger<br />

Kenntnis- und Könnensstufen. Bewußte Inszenierungen durch Lehrkräfte sind um so nötiger,<br />

je weniger Kinder ihre Lernwege selbst zu finden und zu organisieren gelernt haben.“<br />

Verschiedene Autoren entwickelten als didaktisch-methodische Schlußfolgerung aus der<br />

Grundlagenforschung Interventionsmaßnahmen und Übungen, die ein morphologisch orientiertes<br />

Herangehen beim Schriftspracherwerb ermöglichen (vgl. PILZ & SCHUBENZ 1979;<br />

FINKBEINER 1979).<br />

Das Morphem stellt eine didaktisch relevante Einheit für den Schriftspracherwerb dar. Dabei<br />

ist nach PILZ & SCHUBENZ (1979, 245) in Anlehnung an FLEISCHER (1971) das Morphem die<br />

kleinste Bedeutung tragende Einheit der Sprache oder die kleinste Einheit des Ausdruckssystems,<br />

die unmittelbar zu irgendeinem Teil des Inhaltssystems in Beziehung gesetzt werden<br />

kann. Die Autoren des <strong>Rechtschreib</strong>pakets schließen sich dieser Definition an, ohne an dieser<br />

Stelle auf andere Morphemdefinitionen (vgl. z.B. AUGST 1975) oder linguistische Probleme<br />

der Morphemidentifizierung einzugehen.<br />

Wir unterscheiden demnach die Morpheme in Hauptmorpheme (z.B. in be/wohn/en oder<br />

ver/such/en die Hauptmorpheme /wohn/ und /such/) und in funktionale Morpheme (z.B. /be/,<br />

/ver/, /en/). Die Hauptmorpheme sind solche, die den eigentlichen Sinn des Wortes wesentlich<br />

bestimmen. Die funktionalen Morpheme werden oft in Anfangsmorpheme (z.B. /un/, /ver/,<br />

/an/ etc.) und Endmorpheme (z.B. /ung/, /lich/, /keit/ etc.) unterteilt.<br />

Der Morphemansatz beansprucht gute Gründe für seine Validität in Form von Erfahrungsberichten<br />

und Ergebnissen von Interventionsmaßnahmen (vgl. WALTER 1986, 1987; WALTER,<br />

RODIEK & LANDGREBE 1989; WALTER, BIGGA & BISCHOF 1995. WALTER (vgl. zusammenfassend<br />

1996) führt dazu folgendes an :<br />

Die referierten Befunde sprechen grundsätzlich für die kognitive Realität morphologischer<br />

Strukturen.<br />

Darüber hinaus konnte gezeigt werden, daß durch spezifische Trainings die Sensibilität für<br />

ein morphologisches Bewußtsein erheblich gesteigert werden konnte.<br />

In den Arbeiten verschiedener Autoren wurde ein Modell morphologisch motivierten Worterkennens<br />

vorgestellt, das durch eine Reihe von Experimenten empirische Relevanz erhält.<br />

Die oben genannten Befunde sprechen nicht nur für die kognitive Realität ortographischmorphologischer<br />

Strukturen vor der Durchführung entsprechender Fördermaßnahmen auf<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

3


4<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Morphembasis, sondern auch dafür, daß durch spezielle Trainings die Sensibilität für morphologische<br />

Strukturen erheblich verbessert werden kann.<br />

Deutliche Hinweise für die Praktikabilität des Arbeitens mit Morphemen ergeben sich auch<br />

aus der empirischen Forschung (vgl. WALTER 1996, Kap. 4). Neben eher in der Grundlagenforschung<br />

anzusiedelnden Arbeiten existieren einige praktisch relevante experimentellempirische<br />

Interventionsstudien, die zeigen, daß das Arbeiten mit Morphemen nicht nur<br />

praktikabel ist, sondern sich nach einem Training auch ein Transfer auf nicht geübte Wörter in<br />

diagnostischen <strong>Rechtschreib</strong>tests ergibt.<br />

Fördermaßnahmen auf Morphembasis scheinen sich dazu zu eignen, Segmentierfähigkeit auf<br />

morphologischer Ebene allein durch ihre strukturellen Vorgaben (induktives Vorgehen) bei<br />

der Zielgruppe erfolgreich anzubahnen. Dabei ist die erreichte Fähigkeit durchaus nicht<br />

Selbstzweck: RHEINBERG & SCHLIEP (1985) nutzten in einem Förderexperiment die Einsicht<br />

in die sprachökonomischen Aspekte des morphematischen Aufbaus unseres Schriftsystems,<br />

Schülern eine erhöhte Motivation zur <strong>Rechtschreib</strong>ung anzutrainieren. HÖRTH (1982) und<br />

STOLLE & STÜMPEL (1987) verweisen auf ihre Erfahrungen, daß die Einsicht in die<br />

Bauprinzipien deutscher Wörter bei Förderschülern mehr Sicherheit in der <strong>Rechtschreib</strong>ung<br />

verleiht. Neuere amerikanische Untersuchungen erbringen Belege dafür, daß die Einheit<br />

„Morphem“ sich als gutes Erklärungsprinzip für die Entwicklung des Wortschatzes eignet<br />

bzw. die Wortwahrnehmung erleichtert (vgl. WALTER 1996, 214-242).<br />

Im Rahmen einer Interventionsstudie untersuchte WALTER (1986), ob Schüler mit extremen<br />

Leistungsschwächen im <strong>Rechtschreib</strong>bereich mit Hilfe einer computergestützten Operationalisierung<br />

des Ansatzes (Ausfüllen von Lückentexten) praktisch bedeutsam gefördert werden<br />

können. Als Befund konnte festgehalten werden, daß die Segmentierfähigkeit und das<br />

richtige Schreiben einer relativ geringen Anzahl von Morphemen so viel Sicherheit beim<br />

Wortschreiben in der Experimental-Gruppe erzeugt haben, daß sich dies sogar auf den DRT<br />

auswirkte.<br />

Es sind weitere Untersuchungen geplant, die die vorliegenden Ergebnisse und Vermutungen<br />

erhärten sollen.<br />

Insgesamt wird hinsichtlich der Praktikabilität und Effektivität des Arbeitens mit Morphemen<br />

deutlich, daß schwachen <strong>Rechtschreib</strong>ern gut geholfen werden kann, wenn ihnen Strukturierungs-<br />

oder Segmentierstrategien an die Hand gegeben werden, die auf dem Morphem<br />

basieren und ihnen sowohl visuell-orthographische Invarianten als auch entsprechende<br />

Graphem-Phonem-Korrespondenzen angeboten werden. Weiteres Ziel der Übungen mit<br />

dieser Software ist es, Kinder, Jugendliche und erwachsene Lerner von ihren oft ungünstigen<br />

Lese- und Schreibstrategien abzubringen, nämlich Wortwahrnehmung als Buchstabe-für-<br />

Buchstabe- oder Ganzwortprozeß zu praktizieren, und ihnen in Form von entsprechenden<br />

Trainingsmaßnahmen günstigere Vorgehensweisen für das <strong>Rechtschreib</strong>en zu vermitteln.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

2. Das morphemorientierte <strong>Rechtschreib</strong>programm REMO - inhaltliche<br />

und mediale Eigenschaften<br />

2.1 Förderpädagogische Diagnostik im Rahmen des Einsatzes von REMO<br />

Traditionellerweise wird <strong>Rechtschreib</strong>diagnostik (vgl. z.B. die Diagnostischen <strong>Rechtschreib</strong>tests<br />

„DRT“, MÜLLER 1966) auf der Basis der klassischen Testtheorie betrieben. Neben den<br />

Parametern der Itemanalyse wird bei dieser Vorgehensweise das getestete Individuum auf der<br />

Basis einer Eichstichprobe mit einer Grundgesamtheit, die z.B. nach Geschlecht, Alter<br />

und/oder Klassenstufe homogenisiert wird, verglichen. Die relative Position des Individuums<br />

zur Grundgesamtheit wird dann in Maßen wie T-Werten, Prozenträngen etc. beschrieben.<br />

Solche Tests enthalten in der Regel auch parallele Formen, um in größeren Abständen Veränderungen<br />

objektiviert messen zu können.<br />

Ein weiteres Charakteristikum üblicher Rehtschreibdiagnostik liegt in dem Heranziehen von<br />

Fehlerkategorien.<br />

Die hier nur sehr grob beschriebenen Eigenschaften klassischer Test- bzw. <strong>Rechtschreib</strong>diagnostik<br />

haben zu Forschungs- und Eingruppierungszwecken sicherlich ihren Sinn. In<br />

vielen Situationen ist es einfach notwendig, objektivierte Vergleiche zwischen Individuen<br />

oder Gruppen von Individuen zu ziehen. Die Verfahren haben aber auch in verschiedener<br />

Hinsicht ihre großen Schwächen, die hier thesenartig wiedergegeben werden:<br />

Die theoretische Basis und die daraus resultierende Interpretation der Befunde traditioneller<br />

<strong>Rechtschreib</strong>tests ist oft unklar oder aber basiert implizit oder explizit auf der Theorie visueller<br />

und/oder auditiver Wahrnehmungsschwächen als verursachende Elemente von <strong>Rechtschreib</strong>schwäche.<br />

Diese Position wird hier stark in Zweifel gezogen (vgl. WALTER 1996,<br />

Kapitel 2).<br />

Das Zustandekommen von Fehlerkategorien und deren Interpretation ist mit sehr vielen<br />

Fragezeichen behaftet (vgl. WALTER 1996, 20-25; 54-57).<br />

Traditionelle Diagnostik ist stark zeitlich punktuell ausgerichtet. Die Verfahren werden in<br />

mehr oder minder großen Abständen eingesetzt, was einer auf Veränderung und Förderung<br />

ausgerichteten Diagnostik im Sinne einer permanenten Beobachtung nicht besonders entgegenkommt.<br />

Zur Diagnostik im Rahmen von REMO wird DOM (Diagnostik orthographisch-morphologischen<br />

Wissens, vgl. Anhang) als eine Möglichkeit vorgeschlagen. DOM ist förderdiagnostisch<br />

orientiert. Das heißt, daß keinerlei Eichstichprobe <strong>zum</strong> Zweck des Vergleichs eines<br />

Individuums mit einer Gruppen- oder Altersnorm herangezogen wurde. Vielmehr soll der<br />

sachstrukturelle Entwicklungsstand eines Lernenden auf der Basis der KVK-Strukturen (vgl.<br />

WALTER 1996, 236-242) festgestellt werden. Dies geschieht auf der Basis einer morphologisch<br />

orientierten Sichtweise des Schriftspracherwerbs sowie der Förderung und Intervention<br />

bei rechtschreibschwachen Probanden egal welchen Alters. Sinnvollerweise wird zur<br />

Durchführung eine elementare Lesefähigkeit vorhanden sein müssen.<br />

Vor dem skizzierten Hintergrund ist DOM eher ein Screening-Verfahren. Das heißt, es wird<br />

hier nicht der Anspruch erhoben, das hypothetische Konstrukt „Orthographisch-morphologisches<br />

Wissen“ ein für allemal reliabel und valide zu erfassen, sondern der Lehrende bekommt<br />

lediglich erste Informationen darüber, in welchem Maße der Lernende in der Lage ist,<br />

bestimmte Anfangs- und Endmorpheme sowie Wortstämme (KVK-Strukturen) orthogra-<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

5


6<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

phisch richtig zu realisieren. Auf dieser Basis kann dann versuchshalber der Lernende mit<br />

dem Bearbeiten bestimmter KVK-Strukturen (vgl. die Tabellen unter 2.3) beginnen.<br />

Da Förderdiagnostik hier als ein permanenter Prozeß bzw. als permanente Beobachtungsaufgabe<br />

der Lehrenden vor dem Hintergrund des sachstrukturellen Entwicklungsstandes der<br />

Lernenden verstanden wird, ist es selbstverständlich, daß informelle „Tests“ sowie schlichte<br />

Verhaltensbeobachtung permanent <strong>zum</strong> Zuge kommen.<br />

DOM ist hier also eher als Anregung <strong>zum</strong> „Selbermachen“ zu verstehen. So gesehen wird hier<br />

Diagnostik als ein permanenter und theoriegeleiteter Such- und Beobachtungsprozeß vor dem<br />

Hintergrund konkreter Lernziele verstanden. Weitere Hinweise zur Förderdiagnostik finden<br />

Sie unter 2.4. Die von REMO verfolgten Groblernziele werden im folgenden dargestellt.<br />

2.2 Formulierung wichtiger Lernziele für den <strong>Rechtschreib</strong>-Förderunterricht und<br />

das Arbeiten mit der Software<br />

Das morphemorientierte <strong>Rechtschreib</strong>programm umfaßt zunächst folgende vier grundsätzliche<br />

Lernziele:<br />

Die Schüler sollen die einzelnen Morpheme als Bausteine mit den Namen „Vorbau“,<br />

„Hauptbau“ und „Nachbau“ benennen, analysieren und synthetisieren lernen. Dabei ist es<br />

nicht unbedingt wichtig, daß die hier verwendeten Begriffe <strong>zum</strong> Zuge kommen.<br />

Die Schüler sollen Stamm-Morpheme, also „Hauptbauten“, systematisch und hierarchisch<br />

nach ihrer KVK-Struktur (im Wortzusammenhang) lesen und schreiben lernen. Dabei ist<br />

besonders auf die orthographischen Strukturen im An- und Auslaut zu achten.<br />

Die Schüler sollen generalisieren lernen, daß die meisten Bausteine auch im Kontext anderer<br />

Wörter vorkommen (Analogiebildung).<br />

Die Schüler sollen lernen, sich während des Schreibens selbst zu instruieren, um die<br />

Analyse-/Synthesevorgänge zunächst handelnd-verbal und danach zunehmend leise-automatisiert<br />

zu vollziehen (Selbststeuerung).<br />

Ein Zugang zur Erarbeitung bestimmter Wortstrukturen ist zweifellos der Lückentext. Diese<br />

Technik wurde herangezogen, um morphemorientierte computergestützte Lehrsequenzen zu<br />

entwerfen, die die Möglichkeiten Neuer Informationstechnologie ausnutzen, visuell-strukturelle<br />

und akustische Informaionen anzubieten.<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen Medien bietet Neue Informationstechnologie erhebliche Vorteile<br />

auch und gerade hinsichtlich der Bearbeitung von Lückentexten. Diese werden im vorliegenden<br />

Programm nicht - im Gegensatz <strong>zum</strong> Buch oder Arbeitsblatt - einfach auf den<br />

Monitor gegeben, sondern speziell aufbereitet. So ergeben sich folgende Eigenschaften der<br />

Software:<br />

Die Lücken sind aufgrund der geleisteten Sachanalyse als Morpheme (Anfangs-, Endoder<br />

Stamm-Morpheme) definiert.<br />

Durch die Eingabe per Tastatur werden die Morphem-Lücken farblich abgehoben, so daß<br />

zusätzlich eine optische „Segmentinformation“ geliefert wird.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Jeweils ein oder zwei Sätze mit vollständigen Wörtern erscheinen zusammen mit einem Videobild<br />

auf dem Monitor. Das Videobild liefert zusätzliche Informationen. Bei Bildgeschichten<br />

können etwa 10 bis 12 solcher Sätze eine zusammenhängende Handlung<br />

darstellen.<br />

Durch die Einheit von Bild und Text soll passives morphologisches Wissen aktiviert werden,<br />

das die Schüler dann befähigt, die Lücken mit den korrekten Morphemen zu versehen.<br />

Die Auswahl kindgerechter Geschichten und deren filmische Umsetzung bzw. das Angebot<br />

von Bildern aus der alltäglichen Umwelt als Bild- und Kontexthintergrund soll eine<br />

zusätzliche Motivierung der Schüler erzeugen.<br />

Durch grafische Elemente (Striche) wird die Anzahl der Buchstaben angezeigt, die das<br />

Morphem ausmachen.<br />

Nach Drücken der RETURN-Taste erfolgt eine sofortige Korrektur, wenn der Lerner ein<br />

falsches Morphem bzw. einen orthographischen Fehler einträgt: z.B.: „Richtig ist: Leder /<br />

Falsch ist: Leda“.<br />

Nach korrekter Eingabe eines Morphem-Bausteins werden fast immer in einem Fenster<br />

analoge Wortstrukturen angeboten, die bewußt gelesen und besprochen werden sollen,<br />

damit eine Analogiebildung und Generalisierung erreicht wird.<br />

Das gesamte Programm ist vertont. Die Lücken können mit der Maus angeklickt werden, so<br />

daß das entsprechende Wort über den Lautsprecher ausgegeben wird. Auf diese Weise<br />

werden entsprechende Graphem-Phonem-Korrespondenzen hergestellt.<br />

Das Programm besteht aus ca. 90 kleinen Texten (s. Abs. 2.3.), die nach dem Schwierigkeitsgrad<br />

der darin vorkommenden Wortstämme (Konsonant-Vokal-Konsonant-Strukturen) geordnet sind<br />

und sich inhaltlich mit Themen auseinandersetzen, die auch im Sachkundeunterricht relevant<br />

sind: Jahreszeiten, Wohnen, der menschliche Körper etc.. Damit sind Diagnostik und Übungsformen<br />

sachstrukturell aufeinander abgestimmt.<br />

Die Art und Weise der Darbietung der Texte im <strong>Rechtschreib</strong>programm soll in Abb. 1<br />

verdeutlicht werden.<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

7


8<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Abbildung 1: Beispiel für die Art und Weise der Text- und Wort- bzw. Lückendarstellung<br />

durch das Computer-Programm<br />

Die Darstellung der Lücken läßt sich folgendermaßen beschreiben :<br />

Jeder Text ist so aufgebaut, daß die Lücken entweder Präfixen/Suffixen (V-Version) oder<br />

Wortstämmen (S-Version) deutscher Wörter entsprechen.<br />

Beispiel der V-Version (V = Vorbauten/Nachbauten): „Die Jung-- spiel-- mit Bäll--“.<br />

Beispiel der S-Version (S = Stämme): „Die ----en spielen mit den ----en .“<br />

Nach vorherigem Lesen der Sätze wird die RETURN-Taste gedrückt. Es erscheinen dann<br />

unvollständige Wörter. Vom Schüler müssen dann je „Bildseite“ entsprechende Wortbausteine<br />

in Form von Morphemen zur Vervollständigung der Wörter des Textes selbständig<br />

eingetippt werden.<br />

Nach korrektem Eintrag wird ein Wortfeld mit strukturell ähnlichen Wörtern angeboten.<br />

Damit soll die Transferierbarkeit der entsprechenden Wortstruktur auf andere Wörter<br />

(Analogiebildung) hervorgehoben und verdeutlicht werden. Auch diese Wörter sollen gelesen<br />

werden.<br />

Durch diese strukturierte Darbietung von Sprache und die entsprechende Auseinandersetzung<br />

der Schüler mit den Lückenaufgaben versprechen sich die Autoren :<br />

eine Einführung in den morphologischen Aufbau deutscher Wörter, und zwar auf induktivem<br />

Wege,<br />

das Gewinnen orthographischer Kenntnisse über (wie im Beispiel oben) wichtige Anfangsund<br />

Endmorpheme sowie vor allem Wortstämme,<br />

den Transfer (durch Analogiebildung) auf andere Wörter, was zur Reduzierung von Unbekanntem<br />

innerhalb eines Wortes führt und insgesamt die Orthographie verbessert.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

2.3 Der Inhalt der Dateien des <strong>Rechtschreib</strong>programms<br />

Für den Einstieg in die Arbeit existiert zunächst eine Text-Datei (DERSTART.TXT), die eine<br />

Einführung enthält (vgl. Tab. 1).<br />

In den Tabellen 1 bis 9 sind die Namen der 93 Übungs-Dateien (*.TXT), die Themen der Dateien<br />

(Textinhalte/Inhalte der Bildgeschichten) und die Namen der entsprechenden Ton-Dateien<br />

aufgeführt.<br />

Bei den Ton-Dateien ist ein wichtiger Umstand zu beachten: Da die Vertonung des Programmes<br />

eine so große Menge am Speicherplatz benötigt, müssen die Tondateien auf zwei Compact-<br />

Discs verteilt angeboten werden! Die CDs sind so aufgebaut, daß jede den vollständigen Satz an<br />

Text-Dateien enthält und ohne Ton-Einsatz jeweils für sich einsetzbar ist. Soll während der<br />

Übungen auf jeden Fall die Vertonung genutzt werden, ist darauf zu achten, welche der beiden<br />

CDs gerade genutzt wird. Die dritte Spalte der nachfolgenden Tabellen enthält die Informationen<br />

darüber, welche Tondateien für welche Übungen vorhanden sind.<br />

Die Dateien mit dem Buchstaben „S“ am Namensende (z.B. KVK01S.TXT) enthalten<br />

Aufgaben <strong>zum</strong> Finden und Schreiben des Wortstamms, die Dateien mit dem Buchstaben „V“<br />

im Namen (z.B. KVK01V.TXT) bieten Aufgaben <strong>zum</strong> Finden und Schreiben der Vor- und<br />

Nachbauten an.<br />

Tabelle 1: Einführung<br />

Text-Datei Thema<br />

DERSTART.TXT Einführung<br />

Tabelle 2: Übungs-Dateien mit Texten der Wortstruktur KVK, KVsch, KVch,<br />

KVck, KVh, schVK<br />

Text-Datei Thema Ton-Dateien auf CD Nr. 1<br />

KVK01S.TXT<br />

KVK01V.TXT<br />

Wörter mit B, b TOBISCH<br />

KVK02S.TXT Kleine Fibel von „B“ wie Bad TOBISCH<br />

KVK02V.TXT bis „Z“ wie Zug<br />

KVK03S.TXT<br />

KVK03V.TXT<br />

Im Tal, Landschaft, Wetter TOBISCH<br />

KVK04S.TXT Pausenzauber- Ein Traum: TOBISCH<br />

KVK04V.TXT Tiere, Landschaft<br />

KVK05S.TXT<br />

KVK05V.TXT<br />

Urlaubsplanung TOBISCH<br />

KVK06S.TXT<br />

KVK06V.TXT<br />

Tierbox TOBISC10<br />

KVK07S.TXT Umzug TOBISCH<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

9


10<br />

KVK07V.TXT<br />

KVK08S.TXT<br />

KVK08V.TXT<br />

KVK09S.TXT<br />

KVK09V.TXT<br />

KVK10S.TXT<br />

KVK10V.TXT<br />

KVK11S.TXT<br />

KVK11V.TXT<br />

KVK12S.TXT<br />

KVK12V.TXT<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Bewegung-Sport TOBISC10<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Besuch aus dem Weltraum TOBISCH9 / CD2<br />

Ernährung: Nahrungsmittelerzeugung<br />

TOBISCH8<br />

Max und Moritz (1) TOBISCH7 / CD2<br />

Max und Moritz (2) TOBISCH7 / CD2<br />

Tabelle 3: Übungs-Dateien mit Texten der Wortstruktur KVKK<br />

Text-Datei Thema Ton-Dateien auf CD Nr. 2<br />

KVKK01S.TXT Sportschau: Ballspiele (1) TOBO<br />

KVKK01V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK02S.TXT Sportschau: Ballspiele (2) TOBO<br />

KVKK02V.TXT<br />

Fußball<br />

TOBG<br />

KVKK03S.TXT Bello - Hundegeschichte TOBO<br />

KVKK03V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK04S.TXT Das Dach (Handwerk) TOBO<br />

KVKK04V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK05S.TXT Geld TOBO<br />

KVKK05V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK06S.TXT Der menschliche Körper TOBO<br />

KVKK06V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK07S.TXT In der Küche TOBO<br />

KVKK07V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK08S.TXT Turnen und Bewegung TOBO<br />

KVKK08V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK09S.TXT Ein Besuch auf dem Land TOBO<br />

KVKK09V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK10S.TXT Wortspiele TOBO<br />

KVKK10V.TXT<br />

TOBG<br />

KVKK11S.TXT<br />

KVKK11V.TXT<br />

Max und Moritz (3) TOBISCH7<br />

KVKK12S.TXT Unglaubliche Geschichten TOBISCH7<br />

KVKK12V.TXT (Gruselkomik)<br />

TOBISCH9


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Tabelle 4: Übungs-Dateien mit Texten der Wortstruktur KKVK<br />

Text-Datei Thema Ton-Dateien auf CD Nr. 1<br />

KKVK01S.TXT<br />

KKVK01V.TXT<br />

Frühjahr TOBISCH<br />

KKVK02S.TXT Spaziergang durch die Natur: TOBISCH<br />

KKVK02V.TXT Gräser, Wald<br />

KKVK03S.TXT Spiele: Domino, Mikado, TOBISCH<br />

KKVK03V.TXT Schach, Karten, Monopoly<br />

KKVK04S.TXT<br />

KKVK04V.TXT<br />

Ein Ausflug: Freizeit TOBISCH<br />

Tabelle 5: Übungs-Dateien mit Texten der Wortstruktur KKVKK<br />

Text-Datei Thema Ton-Dateien auf CD Nr. 1<br />

KKVKK01S.TXT<br />

KKVKK01V.TXT<br />

Sport, Magazin TOBISCH<br />

KKVKK02S.TXT<br />

KKVKK02V.TXT<br />

Herbst, Stürme, Gewitter TOBISC10<br />

KKVKK03S.TXT „Tierische Ansichten“ über TOBISCH<br />

KKVKK03V.TXT Menschen<br />

KKVKK04S.TXT Flick- und Autowerkstatt, TOBISCH<br />

KKVKK04V.TXT Konzert<br />

KKVKK05S.TXT Berufe TOBISCH8<br />

KKVKK05V.TXT<br />

TOBISC8A<br />

Tabelle 6: Übungs-Dateien mit Texten der Wortstruktur KVKKK, KKKVKK,<br />

KKVKKK, KKKVKKK, Kvsch, schKVK, KVKsch, KKVsch, KVchK<br />

Text-Datei Thema Ton-Dateien auf CD Nr. 2<br />

KKKVKK01S.TXT Schwimmen TOBO<br />

KKKVKK01V.TXT<br />

TOBG<br />

KKKVKK02S.TXT Wasser (Sport, Natur) TOBO<br />

KKKVKK02V.TXT<br />

TOBG<br />

KKKVKK03S.TXT Kieler Förde<br />

TOBO<br />

KKKVKK03V.TXT (An der „Waterkant“)<br />

TOBG<br />

KKKVKK04S.TXT Essen: Ernährung TOBO<br />

KKKVKK04V.TXT<br />

TOBG<br />

KKKVKK05S.TXT Schreiben, Briefe TOBO<br />

KKKVKK05V.TXT<br />

TOBG<br />

11<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


12<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Tabelle 7: Übungs-Dateien mit Texten der Wortstruktur KVhK (Ausnahmen)<br />

Text-Datei Thema Ton-Dateien auf CD Nr. 1<br />

KVhK01S.TXT<br />

KVhK01V.TXT<br />

Urlaub TOBISCH<br />

KVhK02S.TXT<br />

KVhK02V.TXT<br />

Beim Zahnarzt TOBISCH8<br />

Tabelle 8: Übungs-Dateien mit Texten der Wortstruktur KVVK (Ausnahmen)<br />

Text-Datei Thema Ton-Dateien auf CD Nr. 1<br />

KVVK01S.TXT<br />

KVVK01V.TXT<br />

Ein Stadtteil entsteht TOBISCH8<br />

Tabelle 9: Übungs-Dateien mit Texten ungeordneter Wortstruktur<br />

Text-Datei Thema<br />

MM1STAMM.TXT<br />

MM1VBNB.TXT<br />

MM2STAMM.TXT<br />

MM2VBNB.TXT<br />

A1STAMM.TXT<br />

A1VBNB.TXT<br />

LUSTAMM.TXT<br />

LUVBNB.TXT<br />

Geschichten von Max und Moritz<br />

Teil I<br />

Geschichten von Max und Moritz<br />

Teil II<br />

Geschichte von „Asterix und die<br />

Gallier“<br />

Geschichte von Lucky Luke<br />

(Western)<br />

unvertont<br />

unvertont<br />

unvertont<br />

unvertont<br />

2.4 Weitere methodisch-didaktische Überlegungen und Lernziele <strong>zum</strong> Einsatz des<br />

<strong>morphemorientierten</strong> <strong>Rechtschreib</strong>pogramms<br />

Ein wesentlicher Aspekt des Konzeptes des Arbeitens in einem Förderprogramm ist das wirksame<br />

Einbauen motivationaler und lernstrategischer (metakognitiver) Elemente. Dies zieht natürlicherweise<br />

Konsequenzen für den methodisch-didaktischen Einsatz des <strong>Rechtschreib</strong>programms<br />

vor allem auch in Verbindung mit den zukünftig erscheinenden anderen Medien<br />

(Papier-und-Bleistift-Übungen und der Einsatz von Wortbausteinkarten) des Pakets nach sich.<br />

Die Berücksichtigung entsprechender Elemente stützt sich auf Erfahrungen der Motivationsund<br />

Lernpsychologie der letzten Jahre. Wirkungsvolle Theorieansätze sowie sich darauf<br />

beziehende Forschungskonzepte dieser Disziplinen (vgl. WALTER 1996, 263-280) verdeutlichen<br />

die Notwendigkeit, im Sinne eines stabilen Lernzuwachses auch in der Lese- und<br />

<strong>Rechtschreib</strong>förderung, motivationale und lernstrategische Elemente einzubringen. Genannt<br />

seien stellvertretend für viele andere Autoren RHEINBERG & KRUG (1993); LAUTH (1993);<br />

LAUTH & SCHLOTTKE (1993).


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Eine Förderpädagogik, die sich als empirisch orientierte Interventionswissenschaft versteht,<br />

kann und muß in <strong>Rechtschreib</strong>programme Trainingsmaßnahmen zur Veränderung von Verhalten<br />

und Erleben mit aufnehmen, die auf der Basis von Konzepten zur Verhaltensänderung<br />

entstanden sind und das Ziel verfolgen, strategisch-metakognitive Kompetenzen zu<br />

vermitteln. Im vorliegenden Zusammenhang wird jedoch betont, daß mit bereichsspezifischen<br />

Trainingselementen, also linguistischen Einheiten, gearbeitet wird und nicht mit bereichsunspezifischen,<br />

also irgendwelchen figürlich-graphischen Elementen (vgl. WALTER 1996,<br />

Kap. 2. ff. und vor allem SCHEERER-NEUMANN 1979; WEMBER 1982).<br />

Betrachtet man darüber hinaus kognitive Leistungsschwäche als „Beeinträchtigung des komplexen,<br />

zielgerichteten Handelns“ (LAUTH 1993, 68 ff.; vgl. auch LAUTH & SCHLOTTKE 1993),<br />

so ergeben sich daraus für die Betroffenen folgende charakteristische Merkmale, die auch<br />

jeder Lehrer bei rechtschreibschwachen Schülern beobachten kann:<br />

„Sie wissen oft nicht, „wie“ sie an ein Problem oder eine Aufgabe herangehen sollen.<br />

Sie entnehmen den Lernerfahrungen oft nicht die generalisierbaren, situationsübergreifenden<br />

Momente.<br />

Sie verfügen oft nicht über relativ prinzipielle Basisfertigkeiten.<br />

Für die inhaltliche Einordnung von Ereignissen in den eigenen Erfahrungsbereich fehlen<br />

ihnen oftmals die notwendigen Konzepte und Ankerbegriffe.“<br />

Bei der schulischen Evaluation der Software wurde in der praktischen Förderarbeit folgendermaßen<br />

vorgegangen:<br />

Den Schülern fiel bei der Bearbeitung der Lücken schnell auf, daß die Wort-Bausteine unterschiedliche<br />

Einfärbungen hatten. Das war Anlaß, die morphologische Struktur mit Vorbau,<br />

Hauptbau und Nachbau anhand von Wortbausteinkarten zu erklären und legen zu lassen, und<br />

zwar auf der Basis vieler Beispiele, also induktiv.<br />

Den Schülern wurde deutlich gemacht, daß die Lücke innerhalb eines Wortes konstant, je<br />

nach Baustein, die gleiche Farbe zeigte. Auf diese Weise konnte sich die Wortbildungsstruktur<br />

einprägen. Während dieses Vorgehens wurde gesteigerte Aufmerksamkeit auf<br />

eine deutliche Aussprache des gelesenen Textes gelegt. Gleichzeitig wurde aber immer darauf<br />

geachtet, daß die entsprechenden Graphem-Phonem-Korrespondenzen besonders herausgestellt<br />

(geschriebene Lücke vs. Aussprache) und bewußt gemacht wurden. Dabei wurde<br />

entsprechend der jeweiligen Wortstruktur den Schülern mitgeteilt, daß man oft allein durch<br />

deutliches Aussprechen und Hinhören das Wort nicht richtig schreiben könne und daß es<br />

wichtig sei zu wissen, welchen Baustein man gerade schreibe.<br />

Des weiteren fließen in die Überlegungen <strong>zum</strong> didaktisch-methodischen Einsatz des <strong>Rechtschreib</strong>programms<br />

Ergebnisse von Beobachtungen aus der Schulpraxis ein, die zeigen, daß<br />

rechtschreibschwache Schüler wenig motiviert sind, sich mit dem Gegenstand „Sprache“<br />

intensiv auseinanderzusetzen.<br />

Um den „Teufelskreis“ aus Mißerfolg beim <strong>Rechtschreib</strong>en und den daraus resultierenden<br />

Problemen des Verhaltens sowie des Erlebens eigener Kompetenz und dem wiederum daraus<br />

resultierenden Meidungsverhalten zu durchbrechen, ist es wichtig, Interventionsmaßnahmen<br />

der Motivationspsychologie mit in die <strong>Rechtschreib</strong>förderung aufzunehmen.<br />

13<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


14<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Bedeutsam dürfte in diesem Zusammenhang das Trainingskonzept von DECHARMS (1973)<br />

sein (vgl. dazu zusammenfassend RHEINBERG & KRUG 1993). Ziel dieses Trainings ist es, daß<br />

die Schüler „kausale Autonomie“ im dem Sinne erlangen, daß sie sich selbst als Verursacher<br />

ihres Verhaltens und Erlebens wahrnehmen können.<br />

Elemente dieses Konzepts sowie Teile der kognitiven Theorie von HECKHAUSEN (1980)<br />

integrierte RHEINBERG (1980) zusammen mit seinem Konzept der individuellen Bezugsnormorientierung<br />

in ein Motivationstrainingsprogramm, das folgende Schwerpunkte setzt:<br />

Training zur realistischen Anspruchsniveau-Setzung,<br />

Vermittlung positiver Affektbilanz: mehr Freude bei Erfolg als Ärger/Scham bei<br />

Mißerfolg,<br />

Vermittlung günstiger Ursachenzuschreibungen (Kausalattributierungen),<br />

Anregung zur Leistungsbeurteilung am Ausmaß eigenen Lernzuwachses: Leistungsbeurteilung<br />

unter individueller Bezugsnorm,<br />

Stärkung der Überzeugung, daß der eigene Kenntnisstand nicht festgeschrieben ist, sondern<br />

durch eigenes Handeln zu bewegen ist (kausale Autonomie).<br />

Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind ebenfalls grundsätzlich in Fördermaßnahmen zur<br />

<strong>Rechtschreib</strong>ung einzubauen. Auch hier ist besonders darauf zu achten, daß mit bereichsspezifischen<br />

Trainingselementen, also linguistischen Einheiten, gearbeitet wird und nicht mit bereichsunspezifischen,<br />

also sehr unspezifischen figürlich-graphischen Einheiten (vgl. dazu<br />

WALTER (1996), Kap. 2. ff.; SCHEERER-NEUMANN 1979; RHEINBERG & SCHLIEP 1985).<br />

Ein aus didaktisch-methodischer Sicht sinnvoller Einsatz des <strong>Rechtschreib</strong>programms erfordert<br />

als weitere motivationspsychologisch begründete Komponente die Berücksichtigung der<br />

individuellen Bezugsnorm des Lernenden. Dies kann durch die Erstellung individueller<br />

Förderpläne erfolgen, wie sie WALTER & BIGGA & BISCHOFF (1995) vorstellen. In ihrem<br />

Konzept können für die Analyse individueller Fehlerschwerpunkte entsprechende Fehlschreibungen<br />

des Stamm-Morphems wie Anlautstruktur, Vokal/Diphthong, Auslautstruktur<br />

sowie Vor- und Nachbau und Groß- und Kleinschreibung herangezogen. werden. Durch eine<br />

umfassende Fehleranalyse kann für jeden Schüler ein individueller Förderplan auf der<br />

Grundlage der durch DOM (vgl. Anlage) ermittelten speziellen <strong>Rechtschreib</strong>schwächen erstellt<br />

werden.<br />

Um die Klassifizierung nach Fehlern zu erleichtern, liegt eine Förderstufentabelle (s. Tab. 10)<br />

vor. Die Bandbreite der Förderstufen reicht von fast vollständig nicht geschriebenen Prüfwörtern<br />

(Stufe 4) bis zu klar abgrenzbaren typischen Fehlern (Stufe 1), die sich regelmäßig<br />

wiederholen können. Die Maßnahmen für den Förderuntericht werden auf dieser Grundlage<br />

aufgebaut.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Tabelle 10: Förderstufen-Kategorien für den Einsatz des <strong>Rechtschreib</strong>programms<br />

Förderstufe Merkmale für die Einstufung Förderungsplan<br />

Förderstufe 4 Scheinbar keine <strong>Rechtschreib</strong>vorkenntnisse<br />

vorhanden. Viele<br />

Wortauslassungen, geschriebene<br />

Wörter sind kaum zu entziffern.<br />

Förderstufe 3 Wörter werden geschrieben ohne<br />

ausmachbare Grundkenntnisse,<br />

selbst einfachste Stamm-<br />

Morpheme sind nicht geläufig,<br />

bestimmter Fehlertyp kaum<br />

erkennbar.<br />

Förderstufe 2 Bestimmte Fehlerstrukturen<br />

werden erkennbar. In Vor- und<br />

Nachbauten und Stamm-Morphemen<br />

(z.B. „fer“ statt „ver“ ,<br />

„scht“ statt „st“).<br />

Förderstufe 1 Bestimmte wiederholt<br />

auftauchende Fehler sind<br />

eindeutig zu diskriminieren und<br />

klar abgrenzbar.<br />

Zu Beginn Arbeit mit Karten, um<br />

Wortstrukturen zu erklären: Vorbau, Hauptbau,<br />

Nachbau (z.B. „be“, „leb“, „te“) müssen durch<br />

Fingerzeig auf Karten erfolgen, selber mit der<br />

Hand schreiben und erst dann Einsatz des PC.<br />

Überprüfung der individuellen Merkfähigkeit<br />

durch Wiederholung einfacher KVK-<br />

Strukturen; zu Beginn Arbeit mit Karten, um<br />

Wortstrukturen (Vorbau, Hauptbau, Nachbau)<br />

zu erklären. Sprech- und Schreibübungen;<br />

Computer wird als Sprechanlaß und dann für<br />

Schreibübungen eingesetzt.<br />

Nach Einführung in Wortstrukturen (Vorbau,<br />

Hauptbau, Nachbau) durch Karteneinsatz<br />

beginnt die Förderung mit Handschreibübungen<br />

und Computerprogramm.<br />

Kurze Einführung in den Wortaufbau, sofortige<br />

Förderung mit dem Computerprogramm sowie<br />

Handschreibübungen finden statt.<br />

Um die lernstrategischen und motivationalen Komponenten zu realisieren, bietet sich im<br />

Prnzip folgendes Vorgehen an, über das Sie sich weiter bei LAUTH & SCHLOTTKE (1993) und<br />

RHEINBERG & KRUG (1993) informieren können.<br />

Zunächst erscheint es sinnvoll, ein spezielles Einführungsprogramm (DERSTART.TXT, vgl.<br />

Tab. 1) in der Art des Förderprogrammes für die <strong>Rechtschreib</strong>förderung nach dem morphematischen<br />

Prinzip zu verwenden, das den Wortbaustein-Ansatz für die Benutzer erklärt und<br />

zunächst ein System von „Regeln für richtiges Schreiben“ aufzeigt :<br />

Halt! Überlegen!<br />

Welches Wort soll ich schreiben?<br />

Wie heißt der Hauptbau?<br />

Wie heißt der Vorbau?<br />

Wie heißt der Nachbau?<br />

Mit einem derartigen Vorgehen - eingebaut in Anlehnung an das Training von LAUTH &<br />

SCHLOTTKE (1993) - kann Problemen der Schüler bei der Wissensnutzung entgegengewirkt<br />

werden.<br />

Nach solchen Regeln kann sowohl mit Legekärtchen mit den entsprechenden Wortbausteinen<br />

als auch bei der Bearbeitung der Lücken am PC systematisch in jeder Förderungseinheit mit<br />

jedem Schüler laut geübt werden, zunächst durch die fördernde Person als Modell, dann so<br />

weit, bis das Kind in etwa folgendes Vorgehen, das bei einem Schüler in der Erprobungsphase<br />

des Programms beobachtet werden konnte, beherrscht:<br />

15<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


16<br />

Dialog:<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

L: „Wie gehst Du jetzt vor?“<br />

S: „Halt! Überlegen! Was will ich schreiben? ....gelacht!<br />

L: „Wie heißt der Hauptbau?“ S.: „...lach....“<br />

L: „Wie heißt der Vorbau?“ S:. „...ge....“<br />

S: „.....Wie heißt der Nachbau ?...t....“<br />

L: „Gut, dann schreib. Wie wird der Vorbau ...ge... immer geschrieben?“<br />

S: „...g, e!“<br />

L: „Richtig! Also schreib es hin! Gut, ...und jetzt?“<br />

S: „...lacht....Das ...l., das... a,... ch,...und dann ...t,...also: l a ch t...!“<br />

L: „Und wie heißt der Nachbau?“<br />

S: „Das war das...t....“<br />

L: „Richtig, dann schreib es hin.“ ... usw....<br />

Während die Schüler dann das betreffende Wort schreiben, ergibt sich - von ihnen ausgehend<br />

- das Nachdenken und die Rückversicherung hinsichtlich der Groß- und Kleinschreibung des<br />

betreffenden Wortes. Praktisch bei jedem Wort muß vom Schüler entschieden werden, ob es<br />

sich um ein „Tu-Wort“ oder ein „Wie-Wort“ handelt, das klein geschrieben werden muß, oder<br />

ob man „der, die, das“ vorweg setzen kann und das Wort groß geschrieben wird.<br />

Aus dem ständigen Umgang mit diesen Fragen sollen sich die Groß- und Kleinschreibregeln<br />

einprägen. Die geförderten Schüler und Schülerinnen erhalten auf diese Weise einen zusätzlichen<br />

Groß-/Kleinschreib-Kursus.<br />

Jede Fördersequenz ist charakterisiert durch folgenden methodischen Algorithmus, der insgesamt<br />

eine kontinuierliche Vorgehensweise während des Einsatzes der Software und zusätzlicher<br />

Medien ermöglicht :<br />

Herstellung des Sprechanlasses durch PC-Bilder des Förderprogramms,<br />

Eingehen auf inhaltliche Aspekte des Dargestellten,<br />

Lesen des dazugehörigen Textes,<br />

Anwendung der Lernstrategien,<br />

Entscheidung hinsichtlich der Groß-/Kleinschreibung,<br />

Schreiben der Lückenwörter auf dem PC bzw. durch Anklicken der Wortbaustein-Lücke,<br />

Abrufen des Tons zur Herstellung der Graphem-Phonem-Korrespondenzen.<br />

Im Bedarfsfall:<br />

Arbeit mit Legekärtchen für Stammorphem, Vor- und Nachbauten in Bezug auf die PC-<br />

Lückenwörter des Förderprogrammes,<br />

handschriftliche Darstellung einzelner im PC-Programm geübter Lückenwörter unter<br />

Anwendung der Lernstrategien.<br />

Motivationsfördernde Komponenten beim Arbeiten mit dem <strong>morphemorientierten</strong> <strong>Rechtschreib</strong>programm<br />

in der Förderung bzw. dem Unterricht können, wie weiter oben beschrieben,<br />

Situationen sein, in denen kausale Autonomie, günstige Ursachenzuschreibung und positive


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Affektbilanz „erzeugt“ und den Kindern bewußt gemacht werden. Insgesamt ist bei der Arbeit<br />

mit dem Unterrichtsmittel PC zu berücksichtigen, daß der bei allen Schülern zu beobachtende<br />

Motivationsvorschuß dem Computer gegenüber langfristig nicht auf diesem Niveau zu halten<br />

ist.<br />

Darum sollen vor allem erfolgreiche Bemühungen um die richtige Schreibweise beachtet und<br />

den Schülern als persönliche Leistung deutlich gemacht werden.<br />

Es ist weiterhin sinnvoll, zur Stärkung des Selbstbewußtseins immer wieder ganz gezielt<br />

Wiederholungen in die Fördersitzungen einzubauen, wie z.B:<br />

L: „Was weißt Du von dem Vorbau „ver“?<br />

S: „...wird immer v, e, r, geschrieben!“<br />

Während der Förderung ergibt sich immer wieder Gelegenheit, dem Förderschüler zu der Erkenntnis<br />

zu verhelfen, daß er selbst in der Lage ist, seine <strong>Rechtschreib</strong>leistung zu verbessern,<br />

indem auch kleinere Erfolge systematisch hervorgehoben werden. Immer dann, wenn Voroder<br />

Nachbauten richtig geschrieben werden, kann dem Schüler „bewiesen“ werden, daß er<br />

bereits wichtige Sachverhalte erkannt hat: z.B: wird die Vorsilbe „ver“ richtig notiert; weiß<br />

„man“, wenn Wörter so anfangen (wie bei „verlegen, verpacken, verlieren“), werden sie<br />

immer auf diese Weise geschrieben.<br />

Es erscheint Kindern einfach und einleuchtend, daß es eine begrenzte Anzahl Vor- und Nachbauten<br />

gibt, die immer gleich geschrieben werden, mit deren Hilfe dann aber sehr viele neue<br />

Wörter zusammengebaut und richtig geschrieben werden könnten, wenn sie einmal gelernt<br />

sind. Während Schüler vorher auf Befragen noch antworten, niemand - und sie selbst schon<br />

gar nicht - könne alle Wörter richtig schreiben, meinen die meisten Kinder nach Bearbeitung<br />

einiger Computer-Förderprogramme, die speziell Vor- und Nachbauten vermitteln, das sei<br />

eigentlich nicht so schwer (vgl. WALTER 1996, 263 f.).<br />

Auch die persönliche Lernstatistik, die sich als aufbauende Lernkurve in Form eines Blockdiagramms<br />

durch den Computer nach jeder Fördersitzung darstellen läßt, kann den Schülern<br />

verdeutlichen, daß sie fast alles richtig geschrieben haben. Gerade die grafische Darstellung<br />

der Lernstatistik als Blockdiagramm kann einen zusätzlicher Motivationsfaktor bilden<br />

(positiver Affekt und Kausalattribuierung).<br />

2.5 Anregungen zur Verknüpfung mit Materialien für den handlungsorientierten<br />

Unterricht bzw. die Förderung<br />

2.5.1 Einleitende Bemerkungen <strong>zum</strong> handlungsorientierten Unterrichten/Fördern<br />

GUDJONS sieht im handlungsorientierten Unterricht „einen notwendigen Versuch, tätige<br />

Aneignung von Kultur in Form von pädagogisch organisierten Handlungsprozessen zu<br />

unterstützen. Über die ikonische Aneignungsweise hinaus bietet er die Möglichkeit, handelnd<br />

Denkstrukturen aufzubauen und den Zugang zur Welt nicht über Abbilder, sondern durch<br />

vielfältige sinnliche Erfahrungen zu schaffen. ... Er bezieht sich auf Handeln als tätigen Umgang<br />

17<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


18<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

mit Gegenständen, Handeln in sozialen Rollen und Handeln auf symbolisch-geistiger Ebene.“<br />

(1992, 56)<br />

Handlungsorientiertes Lernen setzt einen aktiv-handelnden Umgang des Lernenden mit dem<br />

Lernstoff voraus, wobei sich der Schüler durch die Einbeziehung aller Sinne und durch<br />

entsprechende ganzheitliche Aktivitäten Lerninhalte auf individuelle Weise erschließen kann.<br />

Nach BECK et. al. (1985, 68/69) läßt sich ein handlungsorientierter Unterricht durch folgende<br />

Merkmale charakterisieren :<br />

die Mitverantwortung des Lernenden und die zunehmend selbständige Organisation des<br />

eigenen Lernprozesses vor dem Hintergrund einer multifunktionalen Lernumwelt mit einer<br />

Vielfalt von unterschiedlichen Lernhilfen und -materialien auf verschiedenen Repräsentationsebenen<br />

(enaktiv, ikonisch, symbolisch) zur Auswahl;<br />

das konkrete Tun, Probieren, Experimentieren, Konstruieren, Bauen, Gestalten, Produzieren;<br />

die Möglichkeit der Selbstkontrolle und Selbstkorrektur;<br />

die Beteiligung der ganzen Leiblichkeit, mit allen Sinnen, mit Affekten und vielfältiger<br />

Organerfahrung;<br />

das Ordnen, Strukturieren, Auf-den-Begriff-bringen, Generalisieren und die kritische<br />

Reflexion und Einordnung in übergreifende Zusammenhänge und Strukturen;<br />

die Erfahrung eigener Kompetenz und Lernfähigkeit.<br />

Es wird deutlich, welche immense Bedeutung der methodisch-didaktischen Umsetzung von<br />

Handlungsphasen und somit der Organisation der Handlungen sowie der Gestaltung der Medien<br />

im Sinne eines Angebotes von Handlungsmöglichkeiten im schülerorientierten Unterricht bzw.<br />

der Förderung zukommt. Hier sollen im Abs. 2.5.2 entsprechende Anregungen und Hinweise<br />

<strong>zum</strong> handlungsorientierten Einsatz des <strong>Rechtschreib</strong>programmes in Verknüpfung mit anderen<br />

Medien erfolgen.<br />

Dabei haben wir berücksichtigt, daß dem Spiel beim handlungsorientierten Vorgehen eine<br />

besondere Rolle zukommt. Die handlungsorientierten Unterrichts- bzw. Förderangebote sollen<br />

durch Vorschläge aus dem Bereich Spiel abgerundet werden. Je nach Spieltyp (Lernspiel,<br />

Rollenspiel, Planspiel) sind Kreativität, Kommunikation und handelnde Auseinandersetzung mit<br />

der vorgefundenen Wirklichkeit möglich.<br />

Nach PIENING-DUMRESE bewirken sie „eine Entspannung nach der Phase der Anspannung,<br />

bilden einen Kontrast nach konzentriert geistiger Tätigkeit, nehmen den Lernenden in seiner<br />

Gesamtheit in Anspruch und unterstützen auf freudvolle Art das Verinnerlichen der Inhalte“<br />

(1995, 4).<br />

Unsere Anregungen beziehen sich zunächst auf die sog. Lernspiele - die nicht selten zu bloßen<br />

Arbeitsmitteln degeneriert sind -, deren Einsatzmöglichkeiten aber im Unterricht bzw. der<br />

Förderung große Chancen einzuräumen sind. Lernspiele können zu Beginn einer Fördereinheit<br />

Lernende für den Lerninhalt motivieren und interessieren. Sie sind im Rahmen aller didaktischen<br />

Absichten, wie z.B. Üben, Anwenden, Kontrollieren einsetzbar, und es gibt eine Vielzahl<br />

von Varianten, u.a. Lotto-, Domino- , Würfel-, Karten - und Puzzlespiele.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Nach GUDJOHNS steckt in diesen Spielen außerdem „das Prinzip, Begriffe mit Bewegungen zu<br />

verbinden. Damit werden Informationen über den verbal-abstrakten Eingangskanal hinaus mit<br />

dem motorischen verbunden“ (1992, 98). Bei der Durchführung von Spielen erfolgt eine zentrale<br />

physiologisch sinnvolle Verknüpfung zwischen sensorischer Wahrnehmung und kognitiven<br />

Strukturen.<br />

2.5.2 Ein weiteres Medium im <strong>Rechtschreib</strong>paket - handlungsorientierte Material - und<br />

Spielangebote<br />

Gegenwärtig befinden sich Material- und Spielangebote in der Entwicklung, die Anregungen<br />

für eine handlungsorientierte Vermittlung des Morphemansatzes in Anknüpfung an das im Abschnitt<br />

2 vorgestellte <strong>Rechtschreib</strong>programm und an das im folgenden Absatz aufgeführte<br />

Medienpaket für die Unterrichts- bzw. Förderpraxis darstellen sollen.<br />

Informationen bzw. die Materialien selbst können aus dem Internet unter<br />

http://www.uni-kiel.de/ewf/heilpaedagogik/<br />

bezogen werden!<br />

Die Themen dieser Angebote beziehen sich auf Inhalte, die den Lernenden lebenspraktisch<br />

bekannt und bedeutsam sind, die motivierend und interessant sind sowie eine spielerische<br />

Umsetzung der Lernziele einer <strong>morphemorientierten</strong> <strong>Rechtschreib</strong>förderung ermöglichen.<br />

Die Angebote werden in einem Abrißblock für die Hand des Lehrers zusammengefaßt.<br />

Einerseits findet der Leser Anleitungen zur Herstellung von :<br />

Wortbausteinkarten<br />

Textpuzzles auf der Basis von Textkarten<br />

Morphemorientierten Lernspielen.<br />

Ein besonderes Charakteristikum des handlungsorientierten Material- und Spielangebotes ist die<br />

variable Handhabbarkeit und Anwendung. Fördereinheiten sind in Abhängigkeit zu der<br />

jeweiligen Lerngruppe bzw. dem Förderkind und den Möglichkeiten des Förderers, einschließlich<br />

der organisatorischen Voraussetzungen, z.B. in der Dauer, im Ablauf, im Lernangebot und<br />

in der Auswahl von Ergänzungen variierbar. So kann z.B. die Bearbeitung einer abstraktkognitiven<br />

Aufgabe als Ausgangspunkt der Fördereinheit bzw. -sequenz dienen. Das anschließende<br />

konkret-praktische Tun mit den selbstgefertigten Materialien kann durch die Anwendung<br />

anderer kontextbezogener Medien des <strong>Rechtschreib</strong>paketes beliebig ergänzt werden.<br />

3. Das multimediale <strong>Rechtschreib</strong>paket und sein Platz innerhalb eines<br />

komplexen Förderansatzes auf Morphembasis<br />

Das morphemorientierte <strong>Rechtschreib</strong>programm mit der <strong>Rechtschreib</strong>-Compact-Disc und dem<br />

vorliegenden <strong>Handbuch</strong> für die Bedienung und den didaktisch-methodischen Einsatz der Software<br />

sind zunächst nur ein Element des multimedialen <strong>Rechtschreib</strong>pakets.<br />

Das <strong>Rechtschreib</strong>paket setzt sich außerdem aus weiteren Grundelementen zusammen :<br />

19<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


20<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

den Papier - und Bleistiftmaterialien für den handlungsorientierten Unterricht bzw. die<br />

Förderung und<br />

den Lückentexten,<br />

die das Arbeiten auf Wort-, Satz- und Textebene ermöglichen sollen.<br />

Anregungen hierzu entnehmen Sie bitte aus dem Internet unter<br />

http://www.uni-kiel.de/ewf/heilpaedagogik/<br />

Die Eigenschaften des <strong>Rechtschreib</strong>programmes, grundlegende Zielstellungen, Inhalte und die<br />

Überlegungen <strong>zum</strong> didaktisch-methodischen Einsatz der Software sind in diesem <strong>Handbuch</strong><br />

umfassend dargestellt.<br />

Aus den Publikationsschritten geht hervor, daß neben der <strong>Rechtschreib</strong>-CD zunächst die<br />

Lückentexte zur Verfügung stehen werden. Dies sind etwa 115 kleinere Texte, die in<br />

Zeitungen unter der Rubrik „Kurioses“ erschienen sind, wie z.B. „Nachbartelefon mitbezahlt“,<br />

„Tödliche Gefahr lauerte in der Zimmerpalme“ oder „Diebe mußten LKW mit Beute<br />

stehen lassen“. Drucktechnisch werden hier Lücken als Bausteine hervorgehoben, die vom<br />

Lernenden selbsttätig oder angeleitet ausgefüllt werden müssen. Es handelt sich um Texte mit<br />

„normaler“ Schwierigkeit und ohne hierarchische Ordnung hinsichtlich ihres Anforderungscharakters.<br />

Diese können sehr gut mit den verschiedenen Dateien des <strong>Rechtschreib</strong>programmes kombiniert<br />

werden. Die Lückentexte stellen an die Lesefähigkeit der Lernenden vergleichsweise<br />

hohe Ansprüche. Die Bände beinhalten Lese-/Diktattexte, in denen jedoch Wortlücken nach<br />

Morphem-Gesichtspunkten von den Schülern ausgefüllt werden müssen. Sie entsprechen drei<br />

verschiedenen Kategorien:<br />

- Texte mit Lücken, die nur aus Anfangs- und Endmorphemen bestehen,<br />

- Texte mit Lücken, die nur aus BOSS-Wortstämmen bestehen,<br />

- Texte aus Lücken, die aus BOSS-Wortstämmen sowie Anfangs- und Endmorphemen<br />

bestehen.<br />

Zur Begriffserläuterung sei an dieser Stelle angemerkt: BOSS-Wortstämme entstehen, wenn<br />

an den ersten Vokal (Diphtong) der ersten Sprechsilbe eines Wortes so viele Konsonanten,<br />

wie orthotaktisch erlaubt herangefügt werden, ohne die morphologische Struktur des Wortes<br />

zu zerstören. Dies entspricht der im Abschnitt 1. angeführten Morphemdefinition von PILZ &<br />

SCHUBENZ (1979).<br />

Für die BOSS-Struktur konnte anhand empirischer Wortwahrnehmungsexperimente gezeigt<br />

werden, daß sie im Vergleich zur Sprechsilbe einen schnelleren Zugang <strong>zum</strong> internen Lexikon<br />

des Lesers ermöglicht und damit eine schnellere Sinnerfassung erlaubt (vgl. WALTER 1996,<br />

218-242).<br />

Die Matrix „Platz des Multimedialen <strong>Rechtschreib</strong>paketes innerhalb eines komplexen Fördermaterials“<br />

(vgl. Tabelle 11) verdeutlicht einerseits den multimedialen Charakter des<br />

<strong>Rechtschreib</strong>pakets und das „Zusammenspiel“ der Grundelemente innerhalb eines oder<br />

mehrerer Einsatzbereiche - horizontale Betrachtung der Matrix. Die REMO-Anteile werden<br />

durch Kursiv-Druck hervorgehoben.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Das morphemorientierte <strong>Rechtschreib</strong>paket wird multimedial auch dadurch, daß die o.a.<br />

Medien die Vermittlung von Lern- bzw. Förderinhalten durch verschiedene Darbietungsformen<br />

wie konkretes Material, Bild oder Text ermöglichen.<br />

Dabei wird schon jetzt die Breite des Einsatzspektrums der Fördermaterialien - insbesondere<br />

des Multimedialen <strong>Rechtschreib</strong>pakets - deutlich. Das Paket kann in allen Einrichtungen<br />

eingesetzt werden, wo das <strong>Rechtschreib</strong>en erlernt bzw. wo Lernende mit <strong>Rechtschreib</strong>schwierigkeiten<br />

gefördert werden: in der Grund-, Mittel- und Oberstufe der Schulen, in<br />

entsprechenden Therapieeinrichtungen sowie in der Erwachsenenqualifikation (z.B. Kurse der<br />

Volkshochschulen für Analphabeten oder Ausländer). So eignen sich z.B. die Lückentexte als<br />

Materialien, mit denen auch in höheren Klassen oder mit erwachsenen Lernern strukturell<br />

orientierter <strong>Rechtschreib</strong>- und Sprachunterricht umgesetzt werden kann.<br />

Das <strong>Rechtschreib</strong>paket und alle anderen o.a. Medien sind zwar auch für Förderschüler konzipiert<br />

worden. Sie können aber durchaus schulartübergreifend, insbesondere in der Förderung<br />

von Kindern mit <strong>Rechtschreib</strong>schwierigkeiten sowie unter binnendifferenzierend-integrativem<br />

Aspekt eingesetzt werden.<br />

In der Matrix (Tabelle 11) wird noch ein weiterer sehr wesentlicher Aspekt deutlich. Und<br />

zwar sind das Multimediale <strong>Rechtschreib</strong>paket, aber auch alle anderen Medien im Sinne eines<br />

komplexen Arbeitsmaterials, im „Baukastenprinzip“ erweiterbar (s. Leerstellen ) - horizontale<br />

und vertikale Betrachtung.<br />

Das bedeutet, daß zu allen bereits vorhandenen Medien, die sich gegenwärtig hauptsächlich<br />

auf die Mittel- und Oberstufe der Schule beziehen, Erweiterungen durch andere Materialien<br />

im Sinne eines <strong>morphemorientierten</strong> Förderns und Unterrichtens vorgenommen werden<br />

können und müssen. Diese sind in normalem Druck in Tabelle 11 dargestellt.<br />

So ist z.B. neben dem Material <strong>zum</strong> Training des phonologischen Wissens (Kopiervorlagen)<br />

mit Bildkarten (Material auf der anschaulich-konkreten Ebene) für den Frühförderbereich<br />

auch die Entwicklung einers Arbeitsbuches für das Förderkind, möglicherweise mit ersten<br />

Elementen einer späteren Schulfibel, eines Begleitheftes für die Kindergärtnerin oder<br />

Therapeutin sowie einer Software mit entsprechendem <strong>Handbuch</strong>, denkbar. Damit wird das<br />

Ziel der Autoren deutlich, REMO nicht isoliert zu betrachten, sondern in den sehr komplexen<br />

Bereich der Schriftsprachförderung einzuordnen (vgl. Tab. 11).<br />

21<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


22<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Tabelle 11: „ Matrix - Platz des Multimedialen <strong>Rechtschreib</strong>pakets auf Morphembasis innerhalb eines komplexen Förderansatzes“<br />

Medium<br />

Praxisort<br />

Vorschulischer<br />

Bereich<br />

Förderdiagnostisches<br />

Material<br />

Fibel/Lesebuch Arbeitsmaterial/<br />

Kopiervorlagen<br />

Material <strong>zum</strong> Training<br />

des phonologischen<br />

Wissens<br />

Konkret anschauliches<br />

Material<br />

Bildkarten<br />

Anfangsunterricht Der Lesebaukasten Bildkarten<br />

Spiele<br />

Mittel- und Oberstufe<br />

der Schule<br />

Therapieeinrichtung/<br />

Einrichtung der<br />

Erwachsenenqualifikation<br />

Diagnostik<br />

orthographischmorphologischen<br />

Wissens (DOM)<br />

(REMO)<br />

� Wortbausteine im<br />

Selbstbau<br />

� Lückentexte im<br />

Selbstbau<br />

Lückentexte (REMO) Papier- und Bleistiftmaterial<br />

(REMO) :<br />

- Wortbausteine<br />

- Textkarten<br />

- Spiele<br />

Software <strong>Handbuch</strong>/<br />

Lehrerbegleitheft<br />

<strong>Rechtschreib</strong>programm<br />

auf<br />

Morphembasis<br />

(REMO)<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>zum</strong><br />

Multimedialen<br />

<strong>Rechtschreib</strong>paket<br />

auf Morphembasis<br />

mit DOM<br />

(REMO)


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

4. Hardwarevoraussetzungen, Installation und Benutzung der <strong>Rechtschreib</strong>-CD<br />

Um die <strong>Rechtschreib</strong>-CD zu nutzen, müssen bestimmte Hardware-Mindestvoraussetzungen<br />

erfüllt sein, die in der Regel heutzutage jeder „Normal-PC“ erfüllt:<br />

486-PC mit 8 MB RAM<br />

Betriebssystem Windows 3.X oder Windows 95<br />

CD-Laufwerk (double-speed)<br />

Grafik-Karte (Anzahl der Farben >= 256)<br />

Sound-Karte (wünschenswert, um die Vertonung zu aktivieren)<br />

Installation des Programms:<br />

1. Schritt: Legen Sie die CD in das CD-Laufwerk.<br />

2. Schritt: Starten Sie die Datei INSTALL.EXE aus DOS (WIN INSTALL) oder aus<br />

Windows heraus.<br />

Es erscheint folgendes Fenster auf dem Bildschirm:<br />

Abbildung 2: Fenster zur Installation des Programms<br />

Klicken Sie nun zunächst auf die Knöpfe, die die Festplatte (z.B.: C:) oder das CD-ROM-<br />

Laufwerk (z.B.: D:) kennzeichnen.<br />

23<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


24<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Entscheiden Sie sich nun, ob Sie eine Installation für einen schnellen Rechner (z.B. Pentium<br />

mit schnellem CD-Laufwerk) oder für einen langsameren Rechner (z.B. PC-386, 66 KH mit<br />

einfachem Double-Speed-Laufwerk) vornehmen möchten.<br />

Bei der ersten Art der Installation wird nur ein Start-Icon unter Windows angelegt. Alle Informationen<br />

des Programms werden ausschließlich von der CD gelesen.<br />

Bei der zweiten Form der Installation werden zunächst ca. 8 MB Daten des Autorensystems<br />

(Multi-Lück) auf Ihre Festplatte kopiert und dann das Programm-Icon angelegt. Bilder, Texte<br />

und Ton werden jedoch auch hier von der CD gelesen.<br />

3. Schritt: Starten Sie das Programm mit dem unter Windows angelegten Icon. Es erscheint<br />

folgender Bildschirmaufbau:<br />

Abbildung 3: Hauptmenü des Computer-Programms<br />

4. Schritt: Das Lernprogramm kann nun auf zweierlei Art und Weise gestartet werden:<br />

Mit dem Button : Es erscheint eine scrollbare Tabelle, die mit<br />

den Inhalten der Tabellen 1 bis 9 identisch ist, jedoch alphabetisch geordnet. Durch das<br />

Anklicken einer Tabellenzeile wird der entsprechende Übungsteil des Programms gestartet.<br />

Es werden jedoch keinerlei Lernergebnisse oder Zwischenstände abgespeichert.<br />

Mit dem Button : Nach dem Anklicken dieser Option erscheint<br />

folgendes weitere Fenster, eine leere Eingabemaske, (vgl. Abb. 4) auf dem Bildschirm, mit<br />

dem das Lernprogramm auf jeden Fall gestartet werden muß, wenn eine Lernstatistik<br />

erstellt werden soll. Folgende Schritte sind hier zu beachten:


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Tragen Sie unter die Schülernamen ein, maximal 8 Zeichen.<br />

Unter sind beliebige Bemerkungen erlaubt.<br />

Die Rubrik wird automatisch ausgefüllt, wenn Sie den gelben Knopf und aus der Tabelle die Übungsdatei angeklickt haben.<br />

Unter wird automatisch die Aufgaben-Nummer der aktuellen<br />

Übungsdatei angezeigt. Hier muß nichts eingetragen werden, es sei denn, man will das Programm<br />

an einer ganz bestimmten Stelle starten.<br />

Unter kann festgelegt werden, nach wieviel Minuten das Programm<br />

automatisch enden soll.<br />

Unter kann die Sekundenzahl angegeben werden, mit der<br />

die richtige Lösung nach einem Fehler angezeigt wird.<br />

Abbildung 4: Die Eingabe-Maske für die Benutzerverwaltung<br />

Unter ist die Standard-Einstellung „Programm“, die Sie durch<br />

Anklicken des kleinen Kreises aktivieren können. Das Programm arbeitet dann die<br />

Übungselemente in der durch die Autoren vorgegebenen Reihenfolge ab. Eine eigene<br />

Reihenfolge kann durch Doppelklicken von eingetragen werden.<br />

Unter wird geregelt, was nach Beendigung des Programms geschehen<br />

soll: Wenn an der Stelle der Beendigung in der nächsten Sitzung weitergearbeitet<br />

werden soll, muß aktiviert werden, ansonsten .<br />

25<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


26<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Da die Benutzerverwaltung wie eine Datenbank arbeitet, muß der jeweilige Eintrag sofort<br />

abgespeichert werden. Dies geschieht durch Anklicken der Option (vgl.<br />

Abb. 4/5) in der Kommando-Leiste, wie auf der nächsten Abbildung zu sehen ist. Wählen Sie<br />

(vgl. Abb. 5), um jeweils jeden neuen Namen abzuspeichern. Nach<br />

der Speicherung sollten Sie immer wieder eine leere Eingabemaske vorfinden.<br />

Abbildung 5: Menü <strong>zum</strong> Abspeichern und Verändern der Benutzer-Daten<br />

Mit dem gelben Button (vgl. Abb. 4 unten rechts) wird das<br />

Programm gestartet.<br />

Bearbeitung der Aufgaben im Programm:<br />

Die Bearbeitung der Aufgaben wird in diesem <strong>Handbuch</strong> unter Abschnitt 2.2 f (S. 5) dargestellt.<br />

Damit der Ton zur Herstellung der Graphem-Phonem-Korrespondenzen abgerufen<br />

werden kann, sollten zwei Dinge beachtet werden:<br />

Überprüfen Sie, ob Sie CD1 oder CD2 im Laufwerk haben. Der Ton ist auf diese beiden<br />

CDs aufgeteilt (vgl. Tab. 1 bis 9).<br />

Durch Anklicken des Textfeldes unter dem Bild wird der Ton für den gesamten Text abgerufen,<br />

durch Anklicken der Lücken wird der Ton für den jeweiligen Wort-Baustein<br />

aktiviert.<br />

Editieren der Aufgaben von REMO <strong>zum</strong> Zwecke der Korrektur, Ergänzung und Modifikation<br />

des Aufgaben-Typs<br />

Die Aufgaben-Dateien (vgl. Tab. 1 bis 9) sind grundsätzlich editierbar und damit zur<br />

Modifikation freigegeben. Dies kann jedoch nicht auf der CD passieren, weil dies ein ROM-<br />

Medium (Read Only Memory) ist. Zu beschreiben, wie hier vorgegangen werden muß, würde<br />

den Rahmen dieses <strong>Handbuch</strong>s sprengen, kann aber über den Hogrefe-Verlag beim Autor<br />

erfragt werden.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

5. Literaturverzeichnis<br />

AUGST, G. (1975). Untersuchungen <strong>zum</strong> Morpheminventar der deutschen Gegenwartssprache.<br />

Tübingen: Narr.<br />

BECK, G. (1985). Grundbaustein zur Pädagogik des Heimat- und Sachunterrichts. Tübingen:<br />

Deutsches Institut für Fernstudien.<br />

DECHARMS, R. (1973). Ein schulisches Trainingsprogramm <strong>zum</strong> Erleben eigener Verursachung.<br />

In: EDELSTEIN, W. & HOPF, D. (Hrsg.). Bedingungen des Bildungsprozesses.<br />

Stuttgart: Klett, 60-78.<br />

FINKBEINER, S. (1979). Minifatz - Morpheme im Deutschunterricht. Baiersbronn-Schönmünzach:<br />

Minifatz-Lehrmittel.<br />

FINKBEINER, S. (o. J.). Minifatz Schülerkasten. Baiersbronn-Schönmünzach: Minifatz-Lehrmittel.<br />

FLEISCHER, W. (1971 2 ). Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen: Niemeyer.<br />

GUDJOHNS, H. (1992). Handlungsorientiert lehren und lernen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.<br />

HECKHAUSEN, H. (1980). Motivation und Handeln. Berlin: Springer.<br />

HÖRTH, W. (1982). Die Behandlung des Themas Wortbildung im Deutschunterricht der Schule<br />

für Lernbehinderte. Zeitschrift für Heilpädagogik 36, 486-489.<br />

LAUTH, G.W. & SCHLOTTKE, P.F. (1993). Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern.<br />

Weinheim: Psychologie Verlags-Union.<br />

LAUTH, G.W. (1993). Konzeption und Evaluation eines Trainings metakognitiver<br />

Kompetenzen bei kognitiver Retardierung. In: KLAUER, K.J. Kognitives Training.<br />

Göttingen: Hogrefe, 67-94.<br />

MÜLLER, R. (1966). Diagnostischer <strong>Rechtschreib</strong>test DRT 2. Beiheft mit Anhang und Normtabellen.<br />

Weinheim: Beltz.<br />

PIENIG-DUMMRESE, E. (1995). Mathematik, Spiel und Bewegung im Anfangsunterricht. Landesinstitut<br />

Schleswig-Holstein für Praxis und Theorie der Schule (IPTS). IPTS: Kronshagen.<br />

PILZ, D. & SCHUBENZ, S. (Hrsg.) (1979). Schulversager und Kindergruppentherapie. Köln:<br />

Pahl-Rugenstein.<br />

PROBST, H. (1991). Inventar impliziter <strong>Rechtschreib</strong>regeln. Marburg: Institut für Heil- und<br />

Sonderpädagogik.<br />

RHEINBERG, F. & KRUG, S. (1993). Motivationsförderung im Schulalltag. Göttingen: Hogrefe.<br />

RHEINBERG, F. & SCHLIEP, M. (1985). Ein kombiniertes Trainingsprogramm zur Förderung der<br />

<strong>Rechtschreib</strong>kompetenz älterer Schüler. Heilpädagogische Forschung 12, 277-294.<br />

RHEINBERG, F. (1980). Leistungsbewertung und Lernmotivation. Göttingen: Hogrefe.<br />

SCHEERER-NEUMANN, GERHEID (1979). Intervention bei Lese-<strong>Rechtschreib</strong>schwäche. Überblick<br />

über Themen, Methoden und Ergebnisse. Bochum: Kamp.<br />

STOLLE, MEIKE & STÜMPEL, BRIGITTE (1987). Die Morphem-Methode - eine neue Chance für<br />

den Schriftspracherwerb an Schulen für Lernbehinderte? Zeitschrift für Heilpädagogik<br />

38, 709-712.<br />

WALTER, J. (1986) Ergebnisse eines <strong>morphemorientierten</strong> <strong>Rechtschreib</strong>trainings auf Computerbasis<br />

bei mehrfachbehinderten Schülern. Unterrichtswissenschaft 14, 343-357.<br />

WALTER, J. (1987). Morphologische Einheiten der deutschen Sprache als Gegenstand computergestützter<br />

Lernsequenzen. Eine Pilotstudie mit lernbehinderten Sonderschülern. In: HA-<br />

MEYER, U. u.a. (Hrsg.): Computer an Sonderschulen. Weinheim: Beltz, 117-133.<br />

WALTER, J. (1992a). Multi-Lück. Multi-Media-Komplett-System. Für Ausbildung, Schulung,<br />

Sprach-Förderung, Therapie, Fremdsprachenunterricht. Kiel: Körner-Verlag.<br />

27<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


28<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

WALTER, J. (1992b). Die Programme LESE-ZEILE und MULTI-LÜCK: Der Einsatz des<br />

Computers in der Therapie von Lese-<strong>Rechtschreib</strong>-Schwäche (LRS-Therapie) und<br />

Aphasien. In: ROTH, V.M. (Hrsg.): Computer in der Sprachtherapie. Tübingen: Narr, 79-<br />

105.<br />

WALTER, J. (1993). Der Einsatz des Computers in der LRS-Förderung - Die Programme LESE-<br />

ZEILE (DOS) und MULTI-LÜCK (WINDOWS). Die Sonderschule 38, 278-288.<br />

WALTER, J. (1994). Zum <strong>morphemorientierten</strong> <strong>Rechtschreib</strong>konzept bei Lernschwachen - weitere<br />

empirische Belege mit Hilfe der Voraussetzungs-Clusteranalyse (VCA). In: KLEITER, E.F.<br />

& PROBST, H. (Hrsg.). Lernwege-Abbildung. Anwendung und Verfahren der Voraussetzungs-Clusteranalyse.<br />

Weinheim: Deutscher Studienverlag, 104-138.<br />

WALTER, J. (1996). Förderung bei Lese- und <strong>Rechtschreib</strong>schwäche. Göttingen: Hogrefe.<br />

WALTER, J.; RODIEK, H. & LANDGREBE, G. (1989). Das Schaffen eines morphologischen Bewußtseins<br />

im <strong>Rechtschreib</strong>unterricht bei Lernbehinderten: Eine Replikationsstudie mit interaktivem<br />

Video. Zeitschrift für Heilpädagogik 40, 622-627.<br />

WALTER, J.; BIGGA, R. & BISCHOF, H. (1995). Computergestützte Intervention bei rechtschreibschwäche:<br />

Effekte eines kognitions- und lernpsychologisch orientierten Trainingsprogramms<br />

auf Morphembasis bei sehr schwachen Sonderschülern. Sonderpädagogik<br />

25, 4-22.<br />

WEMBER, F.B. (1982). Schwierigkeiten beim Lesenlernen. Wahrnehmungsdefizite oder sprachliche<br />

Mediationsdefizite? In: KANTER, G.O. & MASENDORF, F. (Hrsg.) Brennpunkte der<br />

Sprachheilpädagogik und Leseforschung. (Fortschritte sonderpädagogischer Forschung<br />

und Praxis, Band 4). Berlin: Marhold.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Anhang:<br />

Diagnostik orthographisch-morphologischen Wissens (DOM)<br />

A. Grundsätzliches<br />

Die Diagnostik orthographisch-morphologischen Wissens, kurz DOM, liegt in den Formen A,<br />

B und C vor. DOM kann grundsätzlich <strong>zum</strong> Zweck der Einzel- und Gruppendiagnostik verwendet<br />

werden.<br />

DOM ist förderdiagnostisch orientiert. Das heißt, daß keinerlei Eichstichprobe <strong>zum</strong> Zweck<br />

des Vergleichs eines Individuums mit einer Gruppen- oder Altersnorm herangezogen wurde.<br />

Vielmehr soll der sachstrukturelle Entwicklungsstand eines Probanden festgestellt werden.<br />

Dies geschieht auf der Basis einer morphologisch orientierten Sichtweise des Schriftspracherwerbs<br />

sowie der Förderung und Intervention bei rechtschreibschwachen Probanden egal<br />

welchen Alters. Sinnvollerweise sollte jedoch eine elementare Lesefähigkeit vorhanden sein.<br />

DOM sollte nur von Personen benutzt und ausgewertet werden, die sich in das genannte Konzept<br />

eingearbeitet haben (vgl. WALTER 1996).<br />

B. Durchführung<br />

Für die Ermittlung des orthographisch-morphologischen Wissens sowie des auf diesem<br />

Hintergrund festzustellenden Förderbedarfs von Schülerinnen und Schülern in Grund-, Hauptund<br />

Förderschulen stehen drei hinsichtlich der Wortstruktur gleiche Formen zur Verfügung,<br />

die über ein Lückendiktat nach festgelegten, hierarchisch geordneten (vgl. WALTER 1996)<br />

KVK-Strukturen (Konsonant-Vokal-Konsonant-Strukturen des Wortstamms, auch Stamm-<br />

Morphem oder Hauptbau genannt) das Leistungsniveau ermitteln.<br />

Für die Dauer der Untersuchung sollte eine Unterrichtseinheit von 45 Minuten eingeplant werden.<br />

Diese Zeitspanne reicht nach bisherigen Erfahrungen in allen Klassen gerade aus.<br />

Wird die Diagnostik an den Schülern einer ganzen Klasse vorgenommen, empfiehlt es sich,<br />

um die Anwesenheit des gewohnten Lehrers zu bitten, um eine möglichst „normale“ und entspannte<br />

Situation herzustellen.<br />

Die Schüler/innen werden aufgefordert, ihr Schreibzeug (am besten Bleistift und Radiergummi)<br />

bereitzulegen. Da immer wieder Radiergummis, Anspitzer und Bleistifte fehlen, abbrechen<br />

o.ä., ist es von Vorteil, wenn derjenige, der den Test durchzuführen hat, selbst für<br />

zusätzliches Material sorgt und es mit in die Klasse bringt, um jegliche Aufregung und<br />

Störung zu vermeiden.<br />

Den Probanden wird kurz erklärt, wie vorgegangen wird:<br />

Jeder Satz wird erst ganz vorgelesen und dann das jeweilige Lückenwort einmal, bei<br />

Nachfrage noch einmal wiederholt. Beispiel:<br />

„3. Darum sind sie vor Jahren aufs Land gezogen.“ -<br />

„Jahren! In die erste Lücke von Satz 3 kommt das Wort<br />

...Jahren!“<br />

„nächster Satz“....usw.<br />

Die Schüler werden ausdrücklich aufgefordert, soviel wie möglich von einem Wort zu<br />

schreiben, weil jeder Buchstabe positiv angerechnet wird.<br />

29<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


30<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Wer ein Wort gar nicht schreiben kann, soll einen Strich machen und sich mit voller Konzentration<br />

dem nächsten zuwenden.<br />

Die Schüler werden gebeten, nicht abzuschauen und andere Schüler nicht zu stören.<br />

Es sollte darauf geachtet werden, daß zügig diktiert wird, mit Orientierung an der Schreibgeschwindigkeit<br />

des größten Teils der Schüler.<br />

Es ist sinnvoll, nach dem Diktat die Schülerdaten wie Name, Alter, Klasse zu überprüfen, weil<br />

an dieser Stelle oft Fantasienamen angegeben werden.<br />

C. Auswertung nach sprachstrukturellen Gesichtspunkten<br />

Für die Auswertung der getesteten Lückenwörter nach festgelegten KVK-Strukturen stehen<br />

für jeden Schüler pro Diktat 8 Auswertungsbögen zur Verfügung:<br />

1. Gesamtauswertung aller KVK-Stufen<br />

2. KVK - Lückenwörter<br />

3. KVKK - Lückenwörter<br />

4. KKVK - Lückenwörter<br />

5. KKVKK - Lückenwörter<br />

6. KKKVKK - Lückenwörter<br />

7. KVVK - Lückenwörter<br />

8. KVhK - Lückenwörter<br />

Nach dem Übertragen der Schülerdaten (Name oder Codenummer, Klassenstufe, Alter und<br />

Geschlecht) beginnt die Auswertung der vom Schüler handgeschriebenen Lückenwörter nach<br />

folgenden Gesichtspunkten:<br />

Vollständig richtige Wörter<br />

Es ist zu beachten, daß ein Wort nur dann als „richtig“ gewertet wird, wenn alle Kriterien des<br />

Stamm-Morphems, des Vor- und Nachbaus und der Groß- und Kleinschreibung richtig sind.<br />

Ausgelassene Wörter<br />

Als „ausgelassen“ wird ein Wort gewertet, wenn überhaupt kein Schreibversuch unternommen<br />

wurde. In diesem Fall wird für das nicht geschriebene Wort je nach seiner Struktur<br />

eine vollständige Fehleranalyse vorgenommen:<br />

Stammorphem, Anlaut, Vokal/Diphtong, Auslaut, Vorbau, Nachbau, Groß/Klein, Ausgelassen<br />

werden angekreuzt.<br />

Sowie auch nur der Anfangsbuchstabe erkennbar ist, gilt das Wort nicht mehr als ausgelassen<br />

und diese Rubrik („Ausgelassen“) erhält kein Kreuz. Es ist darauf zu achten, ob ein ausgelassenes<br />

Wort im näheren Umfeld (vorheriger oder nächster Satz) zu finden ist. In solch einem<br />

Fall wird es, wie dort geschrieben, mitgewertet und durch einen Bleistiftstrich auf die richtige<br />

Stelle verwiesen. (Wichtig für die Auswertung der weiteren Testwörter).<br />

Stamm-Morphem<br />

Diese Rubrik wird immer dann angekreuzt, wenn ein Fehler im Anlaut, im Vokal/Diphtong<br />

oder im Auslaut zu registrieren ist. Vergessene Zeichen, wie t-Striche, i-Punkte und Umlaut-<br />

Zeichen werden grundsätzlich nicht bewertet.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Anlaut-Fehler<br />

Haben Testwörter einen Vorbau (Präfix, Anfangsmorphem), kann es manchmal problematisch<br />

sein, zu entscheiden, ob ein Fehler im Vorbau oder im Stammorphem-Anlaut vorliegt. Das<br />

zeigt sich besonders dann, wenn der Vorbau auf den gleichen Laut endet, auf den der Anlaut<br />

beginnt.<br />

Beispiel:<br />

hinausschaute ---> “hinauschaute“<br />

weggehen ---> „wegehen“<br />

ausstellen ---> „austellen“<br />

Grundsätzlich wird solche Schreibweise als Fehler im Vorbau gewertet, es sei denn, es zeigt<br />

sich in der Fehleranalyse bei eindeutigeren Wörtern, daß der Proband sonst generell Stammmorphem-Anlautfehler<br />

macht und kaum Vorbau-Fehler hat.<br />

Vokal/Diphtong<br />

Diese Kategorie erweist sich als ziemlich problemlos, weil die Zeichensetzung für Umlaute<br />

und das „i“ nicht als Fehler gewertet wird.<br />

Auslaut-Fehler<br />

Fehler dieser Sparte sind sehr häufig. Es ist ein besonderer Schwachpunkt, und häufig gehen<br />

die Schüler beim Schreiben des Stamm-Morphem-Vokals gleich <strong>zum</strong> Nachbau über, was<br />

sicher auch mit der ungenauen und schwierigen Aussprache (Mangelnde Graphem-Phonem-<br />

Korrespondenz !!) der Auslaute zusammenhängt.<br />

Achtung! Bei der Auswertung der KKKVKK-Wörter ist auf eine Besonderheit zu achten. Es<br />

ließen sich für das Diktat problemlos Wörter mit einem KKK-Anlaut finden, jedoch nicht<br />

sinnvolle Wörter mit gleichzeitigem KK-Auslaut. Auslautfehler werden hier ganz normal<br />

ausgewertet, obwohl sie nicht die KK-Auslautstruktur aufweisen sondern bis auf eines die K-<br />

Struktur!<br />

Vorbau (Präfix, Anfangsmorphem)<br />

Bis auf die unter „Anlaut“ aufgeführten Kollisionen sind Vorbauten-Fehler leicht aus<strong>zum</strong>achen<br />

und ihre Identifizierung problemlos.<br />

Nachbau (Suffix, Endmorphem)<br />

Beim Schreiben der Nachbauten kommt es wahrscheinlich zu Interferenzen mit der Silbentrennung,<br />

weil häufig Endbuchstaben des Auslautes verdoppelt werden und der Nachbau dann<br />

mit dem zweiten Buchstaben beginnt. Beispiel: Steuerung ---> „Steuerrung“; Gespielin ---><br />

„Gespiellin“<br />

Solche Fehler werden als Nachbau-Fehler angerechnet und nicht als Auslaut-Fehler!<br />

Groß/Kleinschreibung<br />

Es hat sich gezeigt, daß einige Schüler eine mittlere Buchstabengröße für die Anfangsbuchstaben<br />

verwenden, die auch in ihrer Schreibweise einen Interpretationsspielraum hinsichtlich<br />

der Groß- oder Kleinschreibung zulassen.<br />

Im Zweifelsfall wird hier immer zu Gunsten des Schülers gewertet.<br />

31<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


32<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Tips für die Vorgehensweise beim Auswerten:<br />

Es erwies sich als effizienter und praktischer, die Auswertung zu zweit vorzunehmen. Es ist<br />

wesentlich leichter, die Fehler eines Lückenwortes laut zu benennen, so daß eine weitere Person<br />

sie daraufhin in den Listen ankreuzen kann. Da die Listen sehr eng geschrieben sind, ist es<br />

praktisch, das aktuelle Testwort durch ein Lineal von den anderen abzugrenzen und so die<br />

Eintragungen vorzunehmen.<br />

Die Testwörter sind nach dem Vorkommen im Lückendiktat hinsichtlich ihrer Kategorie<br />

geordnet und nicht nach dem tatsächlichen Diktiervorgang. Das bedeutet, daß nach jeder<br />

KVK-Struktur das Diktat wieder neu durchgegangen werden muß. Insgesamt also sieben Mal!<br />

Dann werden die Fehler (als Kreuze) eingetragen, auf den einzelnen Auswertungsbögen<br />

zusammengezogen und unterhalb der jeweiligen Fehlerart als Summe ausgewiesen, und zwar<br />

unter der Rubrik „Ergebnis der Fehler-Analyse“.<br />

Die dort aufgeführten Zahlen werden dann in die oberste Liste zur Gesamtauswertung aller<br />

KVK-Stufen übertragen.<br />

Die Auswertung eines Diktates ist dann abgeschlossen, wenn alle Eintragungen auf dem<br />

Gesamtauswertungsbogen eingetragen und zusammengezählt sind, wieder unter der Rubrik<br />

„Ergebnis der Fehler-Analyse.“<br />

D. Auswertung nach entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten<br />

Im Zusammenhang mit Überlegungen zur Entwicklung des Schriftspracherwerbs (vgl. z.B.<br />

Marsh et al., 1980; Scheerer-Neumann, 1984, 1998; Dehn, 1984; Frith, 1985; Günther, 1989;<br />

Valtin, 1998) können schriftsprachliche Äußerungen nach folgendem Auswertungsschema<br />

ausgewertet werden.<br />

Tabelle 1: Stufen des Lernprozesses beim Schreiberwerb (vgl. Scheerer-Neumann 1984,<br />

73-74)<br />

1. Stufe: Logographisches<br />

Schreiben<br />

2. Stufe: Erste alphabetische<br />

Ansätze<br />

Stufe Beschreibung Beispiele<br />

3. Stufe: Schwerpunktmäßi-ge<br />

Anwendung der alphabeti-schen<br />

Strategie<br />

4. Stufe: Anwendung<br />

orthographischer Strategien<br />

Das gesprochene Wort bleibt<br />

unanalysiert. Die Reihenfolge der<br />

Buchstaben wird nicht durch die<br />

Reihenfolge der Phoneme gesteuert.<br />

Phoneme werden nur sehr<br />

unvollständig wiedergegeben.<br />

Häufige Buchstabenvertauschungen<br />

und Auslassungen. Strukturelle<br />

Regelmäßigkeiten werden nur selten<br />

berücksichtigt.<br />

Die Wörter sind in Bezug auf die<br />

Phonem-Graphem-Korrespondenzen<br />

akzeptabel. Fehler sind<br />

<strong>zum</strong>eist auf die eigene Aussprache,<br />

auf mehrdeutige Phonem-Graphem-<br />

Korres-pondenzen oder auf andere<br />

Prinzipien der Rechtschrei-bung<br />

zurückzuführen. Struk-turelle<br />

Regelmäßigkeiten werden<br />

vergleichsweise beachtet.<br />

Wörter werden in der Regel richtig<br />

geschrieben.<br />

trn (Dach),<br />

nrol (Lokomotive),<br />

rst (Wurst)<br />

ruas (Haus)<br />

Schag (Schlag)<br />

Zrätlich (zärtlich)<br />

Woll (Volk)<br />

Kreuter (Kräuter)<br />

krichen (kriechen)<br />

fileicht (vielleicht)<br />

kemen (kämmen)


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Die in Tabelle 1 dargestellten Auswertungskriterien können bei der Beurteilung jedes von<br />

einem Schüler realisierten Wortes in einem Diktat herangezogen werden und stellen so eine<br />

gute Möglichkeit dar, den Stand der Schriftsprachentwicklung und mögliche strukturelle<br />

Unterschiede zwischen Gruppen zu beschreiben. Das jeweilige Wort wird einer der vier<br />

Niveau-Stufen zugewiesen.<br />

Literatur<br />

DEHN, M. (1984). Lernschwierigkeiten beim Schriftspracherwerb. Zeitschrift für Pädagogik,<br />

30, 93 - 114.<br />

FINKBEINER, S. (1979). Minifatz - Morfeme im Deutschunterricht. Baiersbronn-Schönmünzach:<br />

Minifatz-Lehrmittel.<br />

FRITH, U. (1985). Beneath the surface of developmental dyslexia. In K.E. Patterson, J.C.<br />

Marshall & M. Coltheart (eds.). Surface dyslexia. Hillsdale: Erlbaum, 301-330.<br />

GÜNTHER, K.-B. (1989). Ontogenese, Entwicklungsprozeß und Störungen beim Schriftspracherwerb<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Schwierigkeiten von lern- und<br />

sprachbehinderten Kindern. In K.-B. Günther (Hrsg.). Ontogenese, Entwicklungsprozeß<br />

und Störungen beim Schriftspracherwerb. Heidelberg: Edition Schindele, 12 -<br />

33.<br />

HÖRTH, W. (1982). Die Behandlung des Themas Wortbildung im Deutschunterricht der Schule<br />

für Lernbehinderte. Zeitschrift für Heilpädagogik 33, 486-489.<br />

MARSH, G., FRIEDMAN, M., WELCH, V. & DESBERG, P. (1980). The development of strategies<br />

in spelling. In: U. Frith (ed.). Cognitive processes in spelling. London: Academic<br />

Press, 339-353.<br />

PILZ, D. & SCHUBENZ, S. (Hrsg.) (1979). Schulversager und Kindergruppentherapie. Köln:<br />

Pahl-Rugenstein.<br />

RHEINBERG, F. & SCHLIEP, M. (1985). Ein kombiniertes Trainingsprogramm zur Förderung der<br />

<strong>Rechtschreib</strong>kompetenz älterer Schüler. Heilpädagogische Forschung 12, 277-294.<br />

SCHEERER-NEUMANN, G. (1977). Funktionsanalyse des Lesens. Psychologie in Erziehung und<br />

Unterricht, 24, 125 - 135.<br />

SCHEERER-NEUMANN, G. (1981). Prozeßanalyse der Leseschwäche. In R. Valtin, U. Jung &<br />

G. Scheerer-Neumann (Hrsg.). Legasthenie in Wissenschaft und Unterricht. Darmstadt:<br />

Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 183 - 209.<br />

SCHEERER-NEUMANN, G. (1984). <strong>Rechtschreib</strong>unterricht mit leistungsschwachen Schülern.<br />

Hagen: Fernuniversität<br />

SCHEERER-NEUMANN, G. (1998). Schriftspracherwerb: „The State of the Art“ aus<br />

psychologischer Sicht. In L. Huber, G. Kegel & A. Speck-Hamdan (Hrsg.). Einblicke<br />

in den Schriftspracherwerb. Braunschweig: Westermann, 31-46.<br />

STOLLE, M. & STÜMPEL, B. (1987). Die Morphem-Methode - eine neue Chance für den<br />

Schriftspracherwerb an Schulen für Lernbehinderte? Zeitschrift für Heilpädagogik 38,<br />

709-712.<br />

VALTIN, R. (1998). Erwerb und Förderung schriftsprachlicher Kompetenzen aus<br />

grundschulpädagogischer Sicht. In L. Huber, G. Kegel & A. Speck-Hamdan (Hrsg.).<br />

Einblicke in den Schriftspracherwerb. Braunschweig: Westermann, 59-74.<br />

WALTER, J. (1986) Ergebnisse eines <strong>morphemorientierten</strong> <strong>Rechtschreib</strong>trainings auf Computerbasis<br />

bei mehrfachbehinderten Schülern. Unterrichtswissenschaft 14, 343-357.<br />

33<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


34<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

WALTER, J. (1987). Morphologische Einheiten der deutschen Sprache als Gegenstand computergestützter<br />

Lernsequenzen. Eine Pilotstudie mit lernbehinderten Sonderschülern. In: HA-<br />

MEYER, U. U.A. (Hrsg.): Computer an Sonderschulen. Weinheim: Beltz , 117-133<br />

WALTER, J.; RODIEK, H. & LANDGREBE, W. (1989). Das Schaffen eines morphologischen Bewußtseins<br />

im <strong>Rechtschreib</strong>unterricht bei Lernbehinderten: Eine Replikationsstudie mit<br />

interaktivem Video. Zeitschrift für Heilpädagogik 40, 622-627.<br />

WALTER, J. (1992). Die Programme LESE-ZEILE und MULTI-LÜCK: Der Einsatz des Computers<br />

in der Therapie von Lese-<strong>Rechtschreib</strong>-Schwäche (LRS-Therapie) und Aphasien. In:<br />

ROTH, V.M. (Hrsg.): Computer in der Sprachtherapie. Tübingen: Narr, 79-105.<br />

WALTER, J. (1993). Der Einsatz des Computers in der LRS-Förderung - Die Programme LESE-<br />

ZEILE (DOS) und MULTI-LÜCK (WINDOWS). Die Sonderschule 38, 278-288.<br />

WALTER, J. (1994). Zum <strong>morphemorientierten</strong> <strong>Rechtschreib</strong>konzept bei Lernschwachen -<br />

weitere empirische Belege mit Hilfe der Voraussetzungs-Clusteranalyse (VCA). In:<br />

KLEITER, E.F. & PROBST, H. (Hrsg.): Lernwege-Abbildung. Anwendung und Verfahren der<br />

Voraussetzungs-Clusteranalyse. Weinheim: Deutscher Studienverlag, 104-138.<br />

WALTER, J. (1996). Förderung bei Lese- und <strong>Rechtschreib</strong>schwäche. Göttingen: Hogrefe.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Form A - Diktate<br />

Name: Alter:<br />

Klasse: Geschlecht:<br />

LANDLEBEN<br />

1. leben Karin und Peter jetzt schon seit drei<br />

Jahren auf dem Lande.<br />

2. Der Lärm und die Luft<br />

der ganzen Familie.<br />

3. Darum sind sie vor auf das Land .<br />

4. Sie in einem Haus mit Garten, das sie sehr mögen.<br />

5. Auf dem Rasen stehen alte<br />

.<br />

6. Auf die Buche sind sie oft .<br />

7. Wer sich bis ganz nach oben hat, sieht den wilden Bach.<br />

8. Oft die Kinder draußen, bis es dunkel wird.<br />

9. Sie sich im nahen Wäldchen.<br />

10. Es macht viel , gemeinsam zu toben.<br />

11. Die Eltern sind , daß alle Kinder sich gut<br />

.<br />

35<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


36<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

12. So eine tolle hätten sie sich auch<br />

13. Eine Einladung <strong>zum</strong> wird von allen<br />

14. Zu so einem Gartenfest bringt die ganze Nachbarschaft<br />

Essen mit.<br />

.<br />

15. sind stark Frikadellen.<br />

16 Da langen alle zu.<br />

17. mit Salaten gehören auch dazu.<br />

.<br />

18. Viele ,wie gut Tee und<br />

Limonade, stillen den Durst.<br />

19. Nach dem üppigen steigt die Spannung!<br />

20. Der Höhepunkt ist es nämlich, einen zu finden!<br />

21. Die Kinder herum und suchen ihn.<br />

22. Beim letzten Mal sie ihn bei den<br />

23. Gemeinsam haben sie die tollen<br />

in der Truhe bewundert.<br />

aus.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

FREIZEIT<br />

24. Die Schule ist aus. Endlich alle frei.<br />

25. Beim Hinausgehen gibt es ein und wildes<br />

.<br />

26. Einige Kinder ein Fahrrad für den<br />

27. Peter will mit seiner in den Schulbus<br />

.<br />

28. Aber Karin ruft ihm zu: "Ich noch eine Stunde bleiben!"<br />

29. Um vier Uhr sich alle am Bach, denn das<br />

Schwimmbad hat .<br />

30. Es ist in der Sonne, und die Kinder<br />

.<br />

tüchtig.<br />

31. Sie ihr Badezeug mit und schwimmen im<br />

.<br />

32. Zum Glück gibt es dort keine starke .<br />

33. Peter seinen in den Bach.<br />

34. Der direkt auf den .<br />

35. Peter sich vor .<br />

36. Dann er mit viel<br />

selbst ins Wasser.<br />

37<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


38<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

37. „Das ist doch eine gerechte “, denkt sein Freund.<br />

38. Am Bach kann man mit spielen.<br />

39. Sie sich hin und lassen<br />

mit Papiersegeln schwimmen.<br />

40. Sie stellen sich vor, damit auf das weite zu fahren.<br />

41. Auf einem Schiff zu , ist ein guter .<br />

42. Ob diese wohl wahr werden?<br />

43. Auf dem Heimweg sie meist herum.<br />

44. Und beim sind sie manchmal richtig<br />

45. Sie erzählen ihren Eltern von ihren .<br />

.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

BERUFSWAHL<br />

46. Sandra hat ein Ziel vor Augen und möchte<br />

gerne Malerin werden.<br />

47. Sie hat ihrem Vater oft beim Tapezieren .<br />

48. Ihre Aufgabe war es, den in einem Eimer<br />

.<br />

49. Sie hat die Tapeten damit und<br />

anschließend dem Vater angereicht.<br />

50. Sandra steht ohne Angst auf der .<br />

51. Bald macht sie ein Praktikum nach ihrer in einer<br />

.<br />

52. Sie , daß dieser Beruf ihren Vorstellungen<br />

53. Sie hat sich auch bei der<br />

angemeldet.<br />

.<br />

54. Ihre Klasse hat einen tollen für eine Ausstellung<br />

über Berufe .<br />

55. Das soll in der Schule bestaunt werden.<br />

56. Der des Pastors hat sein Praktikum<br />

müssen.<br />

57. Er hatte böse auf der bekommen.<br />

39<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


40<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

58. Sein half ihm, eine neue zu finden.<br />

59. Nach einer Praktikum sind viele .<br />

60. Einige wissen, welchen Beruf sie wollen,<br />

andere noch darüber nach.<br />

61. Torben will vielleicht in der<br />

arbeiten.<br />

62. ist aber auch kein schlechter Beruf.<br />

63. Da hat er sich noch nicht .<br />

64. Ein Schülerinnen möchten in die Bäckerei.<br />

65. gibt es zwar<br />

es nicht sofort.<br />

, aber bei einigen<br />

66. Diejenigen, die bauen wollen, haben in der nahen<br />

67. Der Beruf soll Spaß bringen, aber Geld zu<br />

ist auch .<br />

leider erfolglos .<br />

68. Die müssen <strong>zum</strong> Leben ausreichen.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

LANDLEBEN<br />

Vollständige Diktat-Texte für die Lehrkräfte<br />

1. Sicherlich leben Karin und Peter jetzt schon seit drei Jahren auf dem Lande.<br />

2. Der Lärm und die schlechte Luft mißfällt der ganzen Familie.<br />

3. Darum sind sie vor Jahren auf das Land gezogen.<br />

4. Sie wohnen in einem Haus mit Garten, das sie sehr mögen.<br />

5. Auf dem Rasen stehen verzweigte alte Bäume.<br />

6. Auf die dicke Buche sind sie oft geklettert.<br />

7. Wer sich bis ganz nach oben gewagt hat, sieht den wilden Bach.<br />

8. Oft spielen die Kinder draußen, bis es dunkel wird.<br />

9. Sie verstecken sich im nahen Wäldchen.<br />

10. Es macht viel Spaß, gemeinsam zu toben.<br />

11. Die Eltern sind glücklich, daß alle Kinder sich gut verstehen.<br />

12. So eine tolle Kindheit hätten sie sich auch gewünscht.<br />

13. Eine Einladung <strong>zum</strong> Grillen wird von allen begrüßt.<br />

14. Zu so einem Gartenfest bringt die ganze Nachbarschaft leckeres Essen mit.<br />

15. Beliebt sind stark gewürzte Frikadellen.<br />

16 Da langen alle kräftig zu.<br />

17. Schüsseln mit Salaten gehören auch dazu.<br />

18. Viele Getränke,wie gut gekühlter Tee und Limonade, stillen den Durst.<br />

19. Nach dem üppigen Mahl steigt die Spannung!<br />

20. Der Höhepunkt ist es nämlich, einen Schatz zu finden!<br />

21. Die Kinder springen herum und suchen ihn.<br />

22. Beim letzten Mal gruben sie ihn bei den Blumenbeeten aus.<br />

23. Gemeinsam haben sie die tollen Überraschungen in der Truhe bewundert.<br />

41<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


42<br />

FREIZEIT<br />

24. Die Schule ist aus. Endlich haben alle frei.<br />

25 Beim Hinausgehen gibt es ein großes und wildes Gedränge.<br />

26. Einige Kinder benutzen ein Fahrrad für den Nachhauseweg.<br />

27. Peter will mit seiner Schwester in den Schulbus steigen.<br />

28. Aber Karin ruft ihm zu: "Ich muß noch eine Stunde bleiben!"<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

29. Um vier Uhr treffen sich alle am Bach, denn das Schwimmbad hat geschlossen.<br />

30. Es ist warm in der Sonne, und die Kinder schwitzen tüchtig.<br />

31. Sie nehmen ihr Badezeug mit und schwimmen im Wasser.<br />

32. Zum Glück gibt es dort keine starke Strömung.<br />

33. Peter stößt seinen Freund in den Bach.<br />

34. Der fliegt direkt auf den Bauch.<br />

35. Peter krümmt sich vor Lachen.<br />

36. Dann stürzt er mit viel Getöse selbst ins Wasser.<br />

37. „Das ist doch eine gerechte Strafe“, denkt sein Freund.<br />

38. Am Bach kann man mit Schiffen spielen.<br />

39. Sie hocken sich hin und lassen Holzstückchen mit Papiersegeln schwimmen.<br />

40. Sie stellen sich vor, damit auf das weite Meer zu fahren.<br />

41. Auf einem Schiff zu fahren, ist ein guter Gedanke.<br />

42. Ob diese Träume wohl wahr werden?<br />

43. Auf dem Heimweg trödeln sie meist herum.<br />

44. Und beim Zurückkehren sind sie manchmal richtig schmutzig.<br />

45. Sie erzählen ihren Eltern von ihren Erlebnissen.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

BERUFSWAHL<br />

46. Sandra hat ein Ziel vor Augen und möchte später gerne Malerin werden.<br />

47. Sie hat ihrem Vater oft beim Tapezieren geholfen.<br />

48. Ihre Aufgabe war es, den Kleister in einem Eimer anzurühren.<br />

49. Sie hat die Tapeten damit eingestrichen und anschließend dem Vater angereicht.<br />

50. Sandra steht ohne Angst auf der Leiter.<br />

51. Bald macht sie ein Praktikum nach ihrer Wahl in einer Malerei.<br />

52. Sie hofft, daß dieser Beruf ihren Vorstellungen entspricht.<br />

53. Sie hat sich auch bei der Berufsberatung angemeldet.<br />

54. Ihre Klasse hat einen tollen Beitrag für eine Ausstellung über Berufe geleistet.<br />

55 Das Ergebnis soll in der Schule bestaunt werden.<br />

56. Der Sohn des Pastors hat sein Praktikum abbrechen müssen.<br />

57. Er hatte böse Flecken auf der Haut bekommen.<br />

58. Sein Lehrer half ihm, eine neue Stelle zu finden.<br />

59. Nach einer Woche Praktikum sind alle geschafft.<br />

60. Einige wissen, welchen Beruf sie ergreifen wollen, andere grübeln noch darüber nach.<br />

61. Torben will vielleicht in der Schwimmhalle arbeiten.<br />

62. Tierpfleger ist aber auch kein schlechter Beruf.<br />

63. Da hat er sich noch nicht entschieden.<br />

64. Ein paar Schülerinnen möchten in die Bäckerei.<br />

65. Ausbildungsplätze gibt es zwar ausreichend, aber bei einigen klappt es nicht sofort.<br />

66. Diejenigen, die Boote bauen wollen, haben in der nahen Reederei leider erfolglos<br />

nachgefragt.<br />

67. Der Beruf soll Spaß bringen, aber Geld zu verdienen ist auch wichtig.<br />

68. Die Löhne müssen <strong>zum</strong> Leben ausreichen.<br />

43<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


44<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Auswertung<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

I. Gesamtüberblick der verwendeten KVK-Strukturen (Form A)<br />

Anmerkung:<br />

Die Buchstabenkombinationen „ch, ck und sch“ gelten grundsätzlich als ein Konsonant (K).<br />

KVK KVKK KKVK KKVKK KKKVKK KVVK KVhK<br />

Landleben<br />

1 Sich-er-lich<br />

3 ge-zog-en<br />

5 Bäum-e<br />

6 dick-e<br />

7 ge-wag-t<br />

14 leck-er-es<br />

15 Be-lieb-t<br />

23 Über-rasch-<br />

23 ung-en<br />

Freizeit<br />

24 hab-en<br />

26 Nach-haus-e-<br />

26 weg<br />

28 muß<br />

34 Bauch<br />

35 Lach-en<br />

36 Ge-tös-e<br />

39 hock-en<br />

45 Er-leb-nis-sen<br />

Berufswahl<br />

50 Leit-er<br />

51 Mal-er-ei<br />

53 Be-ruf-s-<br />

53 be-rat-ung<br />

55 Er-geb-nis<br />

57 Haut<br />

59 Woch-e<br />

62 Tier-<br />

63 ent-schied-en<br />

65 aus-reich-end<br />

67 ver-dien-en<br />

2 miß-fäll-t<br />

12 Kind-heit<br />

12 ge-wünsch-t<br />

15 ge-würz-te<br />

17 Schüss-el-n<br />

20 Schatz<br />

26 be-nutz-en<br />

30 warm<br />

31 Wass-er<br />

38 Schiff-en<br />

39 Holz-<br />

41 Ge-dank-e<br />

47 ge-holf-en<br />

52 hoff-t<br />

54 ge-leist-et<br />

59 ge-schaff-t<br />

61 –hall-e<br />

65 Aus-bild-ung-<br />

65 s<br />

67 wicht-ig<br />

2 schlecht-e<br />

4 ver-zweig-<br />

4 te<br />

8 spiel-en<br />

9 ver-steck-<br />

9 en<br />

10 Spaß<br />

11 glück-lich<br />

11 ver-steh-<br />

11 en<br />

13 be-grüß-t<br />

22 grub-en<br />

22 Blum-en-<br />

25 groß-es<br />

27 steig-en<br />

33 stöß-t<br />

34 flieg-t<br />

39 –stück-<br />

39 chen<br />

42 Träum-e<br />

43 tröd-el-n<br />

46 spät-er<br />

54 Bei-trag<br />

56 ab-brech-<br />

56 en<br />

57 Fleck-en<br />

60 er-greif-<br />

60 en<br />

60 grüb-el-n<br />

66 nach-ge-<br />

66 frag-t<br />

6 ge-klett-<br />

6 er-t<br />

12 Grill-en<br />

16 kräft-ig<br />

18 Ge-tränk-<br />

18 e<br />

25 Ge-dräng-<br />

25 e<br />

27 Schwest-<br />

27 er<br />

29 treff-en<br />

29 ge-schloss-<br />

29 en<br />

30 schwitz-en<br />

33 Freund<br />

35 krümm-t<br />

36 stürz-t<br />

44 schmutz-<br />

44 ig<br />

48 Kleist-er<br />

58 Stell-e<br />

61 Schwimm-<br />

65 –plätz-e<br />

65 klapp-t<br />

21 spring-en 22 –beet-<br />

22 en<br />

32 Ström-ung<br />

37 Straf-e<br />

49 ein-ge-<br />

49 strich-en<br />

52 ent-sprich-t<br />

62 –pfleg-er<br />

3 Jahr-en<br />

4 wohn-en<br />

18 ge-kühl-ter<br />

19 Mahl<br />

40 Meer 31 nehm-en<br />

41 fahr-en<br />

44 Zu-rück-<br />

44 kehr-en<br />

64 paar<br />

66 Boot-e<br />

66 Reed-<br />

66 er-ei<br />

48 an-zu-rühr-<br />

48 en<br />

51 Wahl<br />

56 Sohn<br />

58 Lehr-er<br />

68 Löhn-e<br />

Gesamt: Stammorpheme (112) / Vorbauten (42) / Nachbauten (107)<br />

KVK KVKK KKVK KKVKK KKKVKK KVVK KVhK<br />

28/13/28 19/9/18 24/8/24 18/4/17 6/3/6 5/0/4 12/5/9


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

II. Gesamt-Auswertung aller KVK-Strukturen (Form A, Summe)<br />

Name: Alter:<br />

Klassenstufe: Geschlecht:<br />

FEHLERAUSWERTUNG<br />

Lückenwort Ganzes<br />

Wort<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D<br />

Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

KVK richtig ==> 28 28 28 28 13 28 28 28<br />

Fehler-Analyse ====><br />

KVKK richtig ==> 19 19 19 19 9 18 19 19<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKVK richtig ==> 24 24 24 24 8 24 24 24<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKVKK richtig ==> 18 18 18 18 4 17 18 18<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKKVKK richtig ==> 6 6 6 6 3 6 6 6<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KVVK richtig ==> 5 5 5 5 0 4 5 5<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KVhK richtig ==> 12 12 12 12 5 9 12 12<br />

Fehler-Analyse =====><br />

Insgesamt (richtig) => 112 112 112 112 42 106 112 112<br />

Summe Gesamt-Fehler =====><br />

Gesamt-Fehler (Stammorphem, Vorbau, Nachbau) :<br />

45<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Ausgelassen


46<br />

III. Auswertung einzelner KVK-Strukturen<br />

Lückenwort<br />

KVK Form A<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphe<br />

m<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

Landleben<br />

1 Sich-er-lich<br />

3 ge-zog-en<br />

5 Bäum-e<br />

6 dick-e<br />

7 ge-wag-t<br />

14 leck-er-es<br />

15 Be-lieb-t<br />

23 Über-rasch-ung-en<br />

Freizeit<br />

24 hab-en<br />

26 Nach-haus-e-<br />

26 –weg<br />

28 muß<br />

34 Bauch<br />

35 Lach-en<br />

36 Ge-tös-e<br />

39 hock-en<br />

45 Er-leb-nis-sen<br />

Berufswahl<br />

50 Leit-er<br />

51 Mal-er-ei<br />

53 Beruf-s-<br />

53 –be-rat-ung<br />

55 Er-geb-nis<br />

57 Haut<br />

59 Woch-e<br />

62 Tier-<br />

63 ent-schied-en<br />

65 aus-reich-end<br />

67 ver-dien-en<br />

Insgesamt /richtig 28 28 28 28 13 28 28 28<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Ausgelassen


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Lückenwort<br />

vollst.<br />

richtig<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

KVKK Form A<br />

Landleben<br />

2 miß-fäll-t<br />

12 Kind-heit<br />

12 ge-wünsch-t<br />

15 ge-würz-te<br />

17 Schüss-el-n<br />

20 Schatz<br />

Freizeit<br />

26 be-nutz-en<br />

30 warm<br />

31 Wass-er<br />

38 Schiff-en<br />

39 Holz-<br />

41 Ge-dank-e<br />

Berufswahl<br />

47 ge-holf-en<br />

52 hoff-t<br />

54 ge-leist-et<br />

59 ge-schaff-t<br />

61 –hall-e<br />

65 Aus-bild-ung-s-<br />

67 wicht-ig<br />

��<br />

Insgesamt/richtig 19 19 19 19 9 18 19 19<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Vor-<br />

Bau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

47<br />

Ausgelassen<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


48<br />

Lückenwort<br />

KKVK Form A<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Vorbau<br />

Nach-<br />

Bau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Landleben<br />

2 schlecht-e<br />

5 ver-zweig-te<br />

8 spiel-en<br />

9 ver-steck-en<br />

10 Spaß<br />

11 glück-lich<br />

11 ver-steh-en<br />

13 be-grüß-t<br />

22 grub-en<br />

22 Blum-en-<br />

Freizeit<br />

25 groß-es<br />

27 steig-en<br />

33 stöß-t<br />

34 flieg-t<br />

39 –stück-chen<br />

42 Träum-e<br />

43 tröd-el-n<br />

Berufswahl<br />

46 spät-er<br />

54 Bei-trag<br />

56 ab-brech-en<br />

57 Fleck-en<br />

60 er-greif-en<br />

60 grüb-el-n<br />

66 nach-ge-frag-t<br />

Insgesamt/richtig 24 24 24 24 8 24 24 24<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Ausgelassen


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Lückenwort<br />

KKVKK Form A<br />

Vollst.<br />

Richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Landleben<br />

6 ge-klett-er-t<br />

13 Grill-en<br />

16 kräft-ig<br />

18 Ge-tränk-e<br />

Freizeit<br />

25 Ge-dräng-e<br />

27 Schwest-er<br />

29 treff-en<br />

29 ge-schloss-en<br />

30 schwitz-en<br />

33 Freund<br />

35 krümm-t<br />

36 stürz-t<br />

44 schmutz-ig<br />

Berufswahl<br />

48 Kleist-er<br />

58 Stell-e<br />

61 Schwimm-<br />

65 –plätz-e<br />

65 klapp-t<br />

Insgesamt /richtig 18 18 18 18 4 17 18 18<br />

Fehler-Analyse ===><br />

Lückenwort<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vor-<br />

Bau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

KKKVKK<br />

Form A<br />

Landleben<br />

21 spring-en<br />

Freizeit<br />

32 Ström-ung<br />

37 Straf-e<br />

Berufswahl<br />

49 ein-ge-strich-en<br />

52 ent-sprich-t<br />

62 –pfleg-er<br />

Insgesamt/richtig 6 6 6 6 3 6 6 6<br />

Fehler-Analyse ====><br />

49<br />

Ausgelassen<br />

Ausgelassen<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


50<br />

Lückenwort<br />

KVVK Form A<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

Landleben<br />

22 –beet-en<br />

Freizeit<br />

40 Meer<br />

Berufswahl<br />

64 paar<br />

66 Boot-e<br />

66 Reed-er-ei<br />

Insgesamt/richtig 5 5 5 5 0 4 5 5<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Lückenwort<br />

KVhK Form A<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Landleben<br />

3 Jahr-en<br />

4 wohn-en<br />

18 ge-kühl-t-er<br />

19 Mahl<br />

Freizeit<br />

31 nehm-en<br />

41 fahr-en<br />

44 Zu-rück-kehr-en<br />

Berufswahl<br />

48 an-zu-rühr-en<br />

51 Wahl<br />

56 Sohn<br />

58 Lehr-er<br />

68 Löhn-e<br />

Insgesamt/richtig 12 12 12 12 5 9 12 12<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Ausgelassen<br />

Ausgelassen


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Form B - Diktate<br />

Name: Alter:<br />

Klasse: Geschlecht:<br />

KLASSENFEST<br />

1. Große Ereignisse werfen ihre voraus!<br />

2. Die ganze Schule war von einem riesigen<br />

3. Alle arbeiteten mit, um den großartig<br />

4. Buntes Papier, und<br />

flogen in der Gegend herum.<br />

!<br />

5. Jemand Nägel in die Wände. Man hat es in der<br />

ganzen Schule .<br />

6. Einige Schüler schoben Tische und<br />

zusammen.<br />

7. Der Platz in der Mitte sollte <strong>zum</strong> frei .<br />

8. Eine hatte von<br />

ihrem älteren Bruder .<br />

.<br />

51<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


52<br />

9. Die wurden in<br />

Diskussionen zusammengestellt.<br />

10. Die Wände wurden mit lustigen<br />

und Girlanden geschmückt.<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

11. Statt der normalen hatten sie bunte<br />

Glühbirnen an der Decke .<br />

12. Keiner aus der Klasse hat , als um<br />

Gejohle eröffnet wurde.<br />

13. Sie haben und sich die<br />

aus dem Leib getanzt.<br />

Uhr das Klassenfest mit ____<br />

14. Großes bereitete die Tanzgruppe<br />

„ Oldies“.<br />

15. Die Lehrerinnen und Lehrer wurden vom<br />

Rhythmus der Musik und mit.<br />

16. In den sah es am nächsten Morgen<br />

aus, aber alle waren gut .<br />

17. Einmal pro Jahr soll so ein Fest veranstaltet<br />

werden.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

JAHRESZEITEN<br />

18. Es die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst<br />

und Winter.<br />

19. Nach starkem Frost ziehen die Kinder begeistert zur<br />

20. Bei einer Schneeballschlacht kann es<br />

geben.<br />

21. Im Februar werden die Tage länger. Die ersten des<br />

Frühlings sind frische Böden.<br />

22. Der April ist ein , stürmischer Monat.<br />

23. Bei diesem Wetter an der Küste Balken, Dosen<br />

und anderes .<br />

24. Im Mai es überall. Die Bäume haben wieder grüne<br />

.<br />

25. Der Urlaub ist oft schon . Die Menschen<br />

an, sich darauf zu freuen.<br />

26. Wer es sich kann, fährt oder allein<br />

oder zu in Urlaub.<br />

.<br />

53<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


54<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

27. Um zu können, sparen viele monatlich eine<br />

Summe.<br />

28. Manche geben es nicht zu, wie<br />

es ist, zu Hause zu bleiben.<br />

29. Doch zu Hause gibt es auch Wetter und<br />

Angebote.<br />

30. Der vom Sommer <strong>zum</strong> Herbst geschieht<br />

allmählich. Das letzte Obst wird .<br />

Auf leisen kommt der Herbst.<br />

31. Die des Sommers ist nun verblüht. Das<br />

Laub sich immer .<br />

32. Wenn es noch sonnig und schön ist, wird auch vom<br />

Oktober .<br />

33. Plötzlich ist der November mit seinen __<br />

und naßkalten Tagen da.<br />

34. Spätestens jetzt sich die Menschen in dicke Jacken.<br />

35. Bald kommt der Winter.<br />

36. Im Dezember hat sich das Jahr dem Ende .


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

SCHRECK<br />

37. Am Abend hatten sie noch zusammen<br />

38. Peter war dann in sein Zimmer gegangen, um noch sein<br />

ganz .<br />

39. Er sich gerade auf sein Bett und wurde<br />

40. Ein leises Klopfen, das zu einem starken<br />

.<br />

, als es plötzlich dunkel wurde.<br />

anschwoll, seine Aufmerksamkeit.<br />

41. Die kamen vom Fenster her. Er drehte seinen<br />

Kopf in die Richtung und sich.<br />

42. Gestalten hoben sich gegen das Licht von<br />

der ab!<br />

43. Er eine Gänsehaut auf seinem .<br />

44. Ihm die Haare zu Berge. Es<br />

ihn.<br />

45. Und wieder dieses ! Es war nun nicht mehr so<br />

laut, aber .<br />

55<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


56<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

46. Peter war nicht fähig, sich zu bewegen. In seinem Kopf war .<br />

47. Was er tun? Was man<br />

von ihm?<br />

48. Gestalten sich an das Fenster. Dann sah er wild<br />

Schatten.<br />

49. Er wollte die Gestalten , aber er war<br />

wie .<br />

50. Er sah <strong>zum</strong> Fenster und die drohende !<br />

51. An die waren Gesichter .<br />

52. Die kamen näher und näher, bis sie ganz groß<br />

über ihm waren und ihn anstarrten.<br />

53. wachte er auf. Das war ein<br />

Traum!<br />

54. Wie hat sich Peter , daß alles<br />

Einbildung war.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

KLASSENFEST<br />

Vollständige Diktat-Texte für Lehrkräfte<br />

1. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus!<br />

2. Die ganze Schule war beherrscht von einem riesigen Trubel!<br />

3. Alle arbeiteten mit, um den Saal großartig auszuschmücken.<br />

4. Buntes Papier, Klebstoffe und Schleifen flogen in der Gegend herum.<br />

5. Jemand klopfte Nägel in die Wände. Man hat es in der ganzen Schule gehört.<br />

6. Einige Schüler schoben fleißig Tische und Stühle zusammen.<br />

7. Der Platz in der Mitte sollte <strong>zum</strong> Tanz frei bleiben.<br />

8. Eine Schülerin hatte Platten von ihrem älteren Bruder mitgebracht.<br />

9. Die Musikprogramme wurden in heißen Diskussionen zusammengestellt.<br />

10. Die kahlen Wände wurden mit lustigen Fähnchen und Girlanden geschmückt.<br />

11. Statt der normalen Beleuchtung hatten sie bunte Glühbirnen an der Decke befestigt.<br />

12. Keiner aus der Klasse hat gefehlt, als um neunzehn Uhr das Klassenfest mit lautem<br />

Gejohle eröffnet wurde.<br />

13. Sie haben gesungen und sich die Seele aus dem Leib getanzt.<br />

14. Großes Vergnügen bereitete die Tanzgruppe „Steppende Oldies“.<br />

15. Die Lehrerinnen und Lehrer wurden ergriffen vom Rhythmus der Musik und<br />

klatschten mit.<br />

16. In den Räumen sah es am nächsten Morgen verheerend aus, aber alle waren gut<br />

gelaunt.<br />

17. Einmal pro Jahr soll so ein spritziges Fest veranstaltet werden.<br />

57<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


58<br />

JAHRESZEITEN<br />

18. Es gibt die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter.<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

19. Nach starkem Frost ziehen die Kinder begeistert zur Schlittschuhbahn.<br />

20. Bei einer wilden Schneeballschlacht kann es Verletzte geben.<br />

21. Im Februar werden die Tage länger. Die ersten Boten des Frühlings sind frische<br />

moosige Böden.<br />

22. Der April ist ein regnerischer, stürmischer Monat.<br />

23. Bei diesem Wetter stranden an der Küste Balken, Dosen und anderes Gut.<br />

24. Im Mai blüht es überall. Die Bäume haben wieder grüne Blätter.<br />

25. Der Urlaub ist oft schon geplant. Die Menschen fangen an, sich darauf zu<br />

freuen.<br />

26. Wer es sich leisten kann, fährt oder fliegt allein oder zu zweit in Urlaub.<br />

27. Um verreisen zu können, sparen viele monatlich eine bestimmte Summe.<br />

28. Manche geben es nicht gerne zu, wie schmerzhaft es ist, zu Hause zu bleiben.<br />

29. Doch zu Hause gibt es auch strahlendes Wetter und verlockende Angebote.<br />

30. Der Übergang vom Sommer <strong>zum</strong> Herbst geschieht allmählich. Das letzte Obst wird<br />

abgepflückt. Auf leisen Sohlen kommt der Herbst.<br />

31. Die Blütenpracht des Sommers ist nun verblüht. Das Laub verfärbt sich immer<br />

bunter.<br />

32. Wenn es noch sonnig und schön ist, wird auch vom Goldenen Oktober gesprochen.<br />

33. Plötzlich ist der November mit seinen vernebelten und naßkalten Tagen da.<br />

34. Spätestens jetzt kleiden sich die Menschen in dicke Jacken.<br />

35. Bald kommt der frostige Winter.<br />

36. Im Dezember hat sich das Jahr dem Ende zugeneigt.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

SCHRECK<br />

37. Am Abend hatten sie noch gemütlich zusammen gesessen.<br />

38. Peter war dann in sein Zimmer gegangen, um noch sein Heft ganz durchzulesen.<br />

39. Er legte sich gerade auf sein Bett und wurde stutzig, als es plötzlich dunkel wurde.<br />

40. Ein leises Klopfen, das zu einem starken Trommeln anschwoll, erregte seine<br />

Aufmerksamkeit.<br />

41. Die Geräusche kamen vom Fenster her. Er drehte seinen Kopf in die Richtung und<br />

erschreckte sich.<br />

42. Gestalten hoben sich gegen das flackernde Licht von der Straße ab!<br />

43. Er spürte eine Gänsehaut auf seinem Rücken.<br />

44. Ihm standen die Haare zu Berge. Es grauste ihn.<br />

45. Und wieder dieses Gepoche! Es war nun nicht mehr so laut, aber nachdrücklich.<br />

46. Peter war nicht fähig, sich zu bewegen. In seinem Kopf war Leere.<br />

47. Was sollte er tun? Was wollte man von ihm?<br />

48. Gestalten lehnten sich an das Fenster. Dann sah er wild strampelnde Schatten.<br />

49. Er wollte die Gestalten ausschimpfen, aber er war wie gelähmt.<br />

50. Er sah <strong>zum</strong> Fenster und fühlte die drohende Gefahr!<br />

51. An die Scheibe waren Gesichter gepreßt.<br />

52. Die Gestalten kamen näher und näher, bis sie ganz groß über ihm waren und ihn<br />

grimmig anstarrten.<br />

53. Schweißgebadet wachte er auf. Das war ein schrecklicher Traum!<br />

54. Wie hat sich Peter gefreut, daß alles bloß Einbildung war.<br />

59<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


60<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Auswertung<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

I. Gesamtüberblick der verwendeten KVK-Strukturen (Form B)<br />

Anmerkung<br />

Die Buchstabenkombinationen „ch, ck und sch“ gelten grundsätzlich als ein Konsonant (K).<br />

KVK<br />

Klassenfest<br />

KVKK KKVK KKVKK KKKVKK KVVK KVhK<br />

5 ge-hör-t 1 Schatt-en 2 Trub-el 4 –stoff-e 17 spritz-ig-es 3 Saal 6 Stühl-e<br />

8 Schül-er- 2 be-herrsch- 3 aus-zu- 5 klopf-te 13 Seel-e 10 kahl-en<br />

8 in<br />

2 t<br />

3 schmück-en<br />

9 Musik- 7 Tanz 4 Kleb- 8 Platt-en 16 ver-heer-<br />

16 end<br />

9 heiß-en 11 be-fest-ig-t 4 Schleif-en 9 –pro-<br />

9 gramm-e<br />

11 Be-leucht- 13 ge-sung-en 6 fleiß-ig 14 Stepp-<br />

11 ung<br />

14 end-e<br />

10 Fähn-chen<br />

12 ge-fehl-t<br />

12 –zehn<br />

12 neun- 7 bleib-en 15 er-griff-en<br />

12 laut-em 8 mit-ge-brach-t 15 klatsch-<br />

15 ten<br />

16 Räum-en<br />

16 ge-laun-t<br />

Jahreszeiten<br />

14 Ver-gnüg-en<br />

18 gib-t 24 blüh-t 19 Schlitt- 23 strand-en 21 moos-ig-e 19 –bahn<br />

18 vier 20 wild-en 25 ge-plan-t 24 Blätt-er 30 ab-ge-pflück-t 29 strahl-end-es<br />

19 –schuh- 20 Ver-letz-te 26 flieg-t 27 be-stimm-te 32 ge-sproch-en 30 Sohl-en<br />

21 Bot-en 25 fang-en 26 zweit 28 schmerz-<br />

28 haft<br />

22 reg-ner- 26 leist-en 31 Blüt-en- 31 –pracht<br />

22 isch-er<br />

23 Gut 28 gern-e 34 kleid-en 35 frost-ig-e<br />

27 ver-reis-en 30 Über-gang<br />

29 ver-lock-<br />

29 end-e<br />

31 ver-färb-t<br />

33 ver-neb-<br />

33 el-ten<br />

31 bunt-er<br />

36 zu-ge- neig-t<br />

Schreck<br />

32 Gold-en-en<br />

37 ge-müt-lich 37 ge-sess-en 41 er-schreck-te 39 stutz-ig 42 Straß-e 46 Leer-e 48 lehn-ten<br />

38 durch-zu- 38 Heft 42 flack-er-nd-e 40 Tromm- 48 stramp-el-<br />

49 ge-lähm-t<br />

38 les-en<br />

40 el-n 48 nd-e<br />

39 leg-te 47 soll-te 43 spür-te 44 stand-en 50 fühl-te<br />

40 er-reg-te 47 woll-te 44 graus-te 52 Ge-stalt-en 50 Ge-fahr<br />

41 Ge- 49 aus- 45 nach-drück- 52 grimm-ig<br />

41 räusch-e<br />

49 schimpf-en<br />

45 lich<br />

43 Rück-en 51 ge-preß-t<br />

45 Ge-poch-e 53 Schweiß-<br />

51 Scheib-e 53 schreck-lich-er<br />

53-ge-bad-et 54 ge-freu-t<br />

54 bloß<br />

Gesamt: Stammorpheme (112) / Vorbauten (44) / Nachbauten (106)<br />

KVK KVKK KKVK KKVKK KKKVKK KVVK KVhK<br />

28/15/22 19/9/18 24/10/23 18/4/19 6/3/9 5/1/5 12/3/10


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

II. Gesamtauswertung aller KVK-Strukturen (FORM B, Summe)<br />

Name: Alter:<br />

Klassenstufe: Geschlecht:<br />

FEHLERAUSWERTUNG<br />

Lückenwort Ganzes<br />

Wort<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D<br />

Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

KVK richtig ==> 28 28 28 28 15 22 28 28<br />

Fehler-Analyse ====><br />

KVKK richtig ==> 19 19 19 19 9 18 19 19<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKVK richtig ==> 24 24 24 24 10 23 24 24<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKVKK richtig ==> 18 18 18 18 4 19 18 18<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKKVKK richtig ==> 6 6 6 6 3 9 6 6<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KVVK richtig ==> 5 5 5 5 1 5 5 5<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KVhK richtig ==> 12 12 12 12 3 10 12 12<br />

Fehler-Analyse =====><br />

Insgesamt (richtig) => 112 112 112 112 45 96 112 112<br />

Summe Gesamt-Fehler =====><br />

Gesamt-Fehler (Stammorphem, Vorbau, Nachbau): ______<br />

61<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

ausgelassen


62<br />

III. Auswertung einzelner KVK-Strukturen<br />

Lückenwort<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

Stammmorphem<br />

An-<br />

Laut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

KVK Form B<br />

Klassenfest<br />

5 ge-hör-t<br />

8 Schül-er-in<br />

9 Musik-<br />

9 heiß-en<br />

11 Be-leucht-ung<br />

12 neun-<br />

12 laut-em<br />

16 Räum-en<br />

16 ge-laun-t<br />

Jahreszeiten<br />

18 gib-t<br />

18 vier<br />

19 –schuh-<br />

21 Bot-en<br />

22 reg-ner-isch-er<br />

23 Gut<br />

27 ver-reis-en<br />

29 ver-lock-end-e<br />

33 ver-neb-el-ten<br />

36 zu-ge-neig-t<br />

Schreck<br />

37 ge-müt-lich<br />

38 durch-zu-les-en<br />

39 leg-te<br />

40 er-reg-te<br />

41 Ge-räusch-e<br />

43 Rück-en<br />

45 Ge-poch-e<br />

51 Scheib-e<br />

53 –ge-bad-et<br />

��<br />

Insgesamt/richtig 28 28 28 28 15 22 28 28<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

Ausgelassen


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Lückenwort<br />

KVKK Form B<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphe<br />

m<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Klassenfest<br />

1 Schatt-en<br />

2 be-herrsch-t<br />

7 Tanz<br />

11 be-fest-ig-t<br />

13 ge-sung-en<br />

Jahreszeiten<br />

20 wild-en<br />

20 Ver-letz-te<br />

25 fang-en<br />

26 leist-en<br />

28 gern-e<br />

30 Über-gang<br />

31 ver-färb-t<br />

31 bunt-er<br />

32 Gold-en-en<br />

Schreck<br />

37 ge-sess-en<br />

38 Heft<br />

47 soll-te<br />

47 woll-te<br />

49 aus-schimpf-en<br />

Insgesamt/richtig 19 19 19 19 9 18 19 19<br />

Fehler-Analyse ====><br />

63<br />

Ausgelassen<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


64<br />

Lückenwort<br />

KKVK Form B<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphe<br />

m<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Vorbau<br />

Nach-<br />

Bau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Klassenfest<br />

2 Trub-el<br />

3 aus-zu-schmück-<br />

3 en<br />

4 Kleb-<br />

4 Schleif-en<br />

6 fleiß-ig<br />

7 bleib-en<br />

8 mit-ge-brach-t<br />

14 Ver-gnüg-en<br />

Jahreszeiten<br />

24 blüh-t<br />

25 ge-plan-t<br />

26 flieg-t<br />

26 zweit<br />

31 Blüt-en-<br />

34 kleid-en<br />

Schreck<br />

41 er-schreck-te<br />

42 flack-er-nd-e<br />

43 spür-te<br />

44 graus-te<br />

45 nach-drück-lich<br />

51 ge-preß-t<br />

53 Schweiß-<br />

53 schreck-lich-er<br />

54 ge-freu-t<br />

54 bloß<br />

Insgesamt/richtig 24 24 24 24 10 23 24 24<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Ausgelassen


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Lückenwort<br />

KKVKK Form B<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphe<br />

m<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Klassenfest<br />

4 –stoff-e<br />

5 klopf-te<br />

8 Platt-en<br />

9 –pro-gramm-e<br />

14 Stepp-end-e<br />

15 er-griff-en<br />

15 klatsch-ten<br />

Jahreszeiten<br />

19 Schlitt-<br />

24 Blätt-er<br />

27 be-stimm-te<br />

28 schmerz-haft<br />

31 –pracht<br />

35 frost-ig-e<br />

Schreck<br />

39 stutz-ig<br />

40 Tromm-el-n<br />

44 stand-en<br />

52 Ge-stalt-en<br />

52 grimm-ig<br />

Insgesamt/richtig 18 18 18 18 4 19 18 18<br />

Fehler-Analyse ===><br />

Lückenwort<br />

KKKVKK Form B<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphe<br />

m<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

Klassenfest<br />

17 spritz-ig-es<br />

Jahreszeiten<br />

23 strand-en<br />

30 ab-ge-pflück-t<br />

32 ge-sproch-en<br />

Schreck<br />

42 Straß-e<br />

48 stramp-el-nd-e<br />

Insgesamt/richtig 6 6 6 6 3 9 6 6<br />

Fehler-Analyse ====><br />

65<br />

Ausgelassen<br />

Ausgelassen<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


66<br />

Lückenwort<br />

KVVK Form B<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

Klassenfest<br />

3 Saal<br />

13 Seel-e<br />

16 ver-heer-end<br />

Jahreszeiten<br />

21 moos-ig-e<br />

Schreck<br />

46 Leer-e<br />

Insgesamt/richtig 5 5 5 5 1 5 5 5<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Lückenwort<br />

KVhK Form B<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Ausgelassen<br />

Ausgelassen<br />

Klassenfest<br />

6 Stühl-e<br />

10 kahl-en<br />

10 Fähn-chen<br />

12 ge-fehl-t<br />

12 –zehn<br />

Jahreszeiten<br />

19 –bahn<br />

29 strahl-end-es<br />

30 Sohl-en<br />

Schreck<br />

48 lehn-ten<br />

49 ge-lähm-t<br />

50 fühl-te<br />

50 Ge-fahr<br />

Insgesamt/richtig 12 12 12 12 3 10 12 12<br />

Fehler-Analyse ====>


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Form C -Diktate<br />

Name: Alter:<br />

Klasse: Geschlecht:<br />

BEGEGNUNG<br />

1. Der stand ganz da.<br />

2. Es war zu spät, die jetzt noch<br />

3. Wie schauten die Kinder auf das fremde<br />

Wesen. Es war nicht .<br />

4. Es hatte große Augen, schwärzer<br />

als .<br />

5. Seine Haut war von Farbe. wäre wohl<br />

die richtige .<br />

6. Die Haut sah aus wie ein Tuch.<br />

7. Sie wirkte und schien locker über den<br />

8. Es war so, als wären sie mitten in einen<br />

geraten.<br />

.<br />

Körper zu sein.<br />

67<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


68<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

9. Frank einige Zeit, um sich zu fassen.<br />

10. Wie in hob er den Arm und<br />

ihn von links nach rechts, dann er mit dem<br />

Kopf.<br />

11. Der Fremde tat das . Frank setzte einen Fuß nach<br />

vorn, und wieder das fremde<br />

seine Bewegung.<br />

12. Anna war im ersten Moment geworden, aber dann<br />

lächelte sie den Fremden an.<br />

13. Er es nicht ab, sondern antwortete<br />

mit einem freundlichen Lächeln.<br />

14. Alle Angst war . Mit<br />

Händen versuchten sie ihn zu berühren. Aber, ,<br />

da war nichts!<br />

15. Ihre Finger faßten ins Leere! Alles wurde ,<br />

das Wesen und .<br />

16. Es war, als wäre es einfach !<br />

17. Sie standen in der offenen Tür mit einem Gefühl<br />

und schauten in die dunkle Nacht.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

UMZUG<br />

18. Die Mutter von Luise hat endlich eine neue, ____<br />

geförderte Wohnung .<br />

19. Die Wohnung hat schöne, Räume mit einem<br />

Blick ins .<br />

20. Sie hat lange gesucht, bis sie etwas fand.<br />

21. Die Wohnung mußte viele erfüllen. Sie<br />

sollte nicht viel kosten und über eine gute Busverbindung .<br />

22. Beide müssen jetzt sehr sein.<br />

23. Der Umzug war nötig geworden, weil Luises Eltern geschieden wurden,<br />

denn es hatte schon lange in der Ehe .<br />

24. Luise ist sehr darüber, daß die Familie jetzt<br />

ist.<br />

25. Sie sich damit, daß es vielen Freundinnen ähnlich<br />

ergangen war.<br />

26. Sie war darüber, daß sie eine Wohnung in der<br />

Nähe ihres Vaters würden. So kann sie ihn<br />

jederzeit .<br />

69<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


70<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

27. In ihrem neuen Zuhause muß noch ein gestrichen<br />

werden. Dafür haben sie eine<br />

Farbe .<br />

28. Luise hat aufgepaßt,um beim Malen nicht zu ,<br />

und der Boden ist nicht geworden!<br />

29. Für die Regale im Flur müssen noch einige Löcher ______<br />

werden.<br />

30. In wenigen wird der losgehen.<br />

31. Alle Sachen sind in Kisten gepackt und die und<br />

Regale worden.<br />

32. Die ganze wird im großen Umzugswagen verstaut.<br />

Darum brauchen sie nicht zu fahren.<br />

33. Vom Balkon aus können sie Häuser sehen,<br />

die von umgeben sind.<br />

34. Dort wollen sie ein paar hübsche Blumen .<br />

35. Luise meint jetzt, die wird wohl<br />

gehen.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

GESCHENK<br />

36. Kai sich schon lange nach diesem Geburtstag. Nun<br />

war er nicht mehr .<br />

37. Noch nie hatte er sich so sehr auf einen<br />

gefreut. Es hatte im letzten Jahr viele Geschenke gegeben.<br />

38. Ein elektrisch Boot war sein Traum<br />

gewesen, und er hatte es erhalten!<br />

39. Aber dieses Mal wollte er etwas Lebendiges! Seit er konnte,<br />

wünschte er sich einen , niedlichen Hund.<br />

40. Ein Hündchen, das ein Freund war. Mit dem<br />

man und mit spielen<br />

konnte.<br />

41. Die Eltern hatten immer , er sei noch zu klein,<br />

um sich um einen Hund zu .<br />

42. Er müßte mindestens zehn Jahre sein, um alle<br />

für so ein Tierchen übernehmen zu können. Und nun war es soweit!<br />

43. Er sich den Kopf und dachte an kleine<br />

.<br />

71<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


72<br />

44. Er aus dem Bett und ist mit wenigen<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

in die Stube . Aber niemand war da!<br />

45. Ja, hatten sie denn nicht , daß heute sein<br />

großer Tag war? Als er , sah er seine<br />

Eltern im Garten.<br />

46. Sie haben ihn gleich , als er auf sie zulief.<br />

Sein Vater begann zu .<br />

47. Da kam unter dichten Sträuchern am ein kleiner,<br />

Hund hervor.<br />

48. Er hatte Augen wie<br />

und wuscheliges Fell.<br />

49. Vor Freude hat er mit seinem hin und her<br />

.<br />

50. Er stürzte auf ihn zu, und der Kleine sich auf<br />

dem .<br />

51. „Ach, ist der ! Habt Ihr gehört, wie er<br />

hat?<br />

52. Ihr habt den<br />

Hund für mich !“


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

BEGEGNUNG<br />

Vollständige Diktat-Texte für die Lehrkräfte<br />

1. Der Fremde stand ganz still da.<br />

2. Es war zu spät, die Türen jetzt noch abzuschließen.<br />

3. Wie gebannt schauten die Kinder auf das fremde Wesen. Es war nicht behaart.<br />

4. Es hatte große glänzende Augen, schwärzer als Teer.<br />

5. Seine Haut war von trüber Farbe. Käsig wäre wohl die richtige Bezeichnung.<br />

6. Die Haut sah aus wie ein hauchdünnes Tuch.<br />

7. Sie wirkte faltig und schien locker über den schlanken Körper gespannt zu sein.<br />

8. Es war so, als wären sie mitten in einen Filmstreifen geraten.<br />

9. Frank brauchte einige Zeit, um sich zu fassen.<br />

10. Wie in Zeitlupe hob er den Arm und schwenkte ihn von links nach rechts, dann<br />

nickte er mit dem Kopf.<br />

11. Der Fremde tat das gleiche. Frank setzte einen Fuß nach vorn, und wieder spiegelte<br />

das fremde Wesen seine Bewegung.<br />

12. Anna war im ersten Moment fahl geworden, aber dann lächelte sie den Fremden<br />

pfiffig an.<br />

13. Er wehrte es nicht ab, sondern antwortete wieder mit einem freundlichen Lächeln.<br />

14. Alle Angst war verflogen. Mit ausgestreckten Händen versuchten sie ihn zu<br />

berühren. Aber, seltsam, da war nichts!<br />

15. Ihre Finger faßten ins Leere! Alles wurde undeutlich, das Wesen verblaßte und<br />

verschwand.<br />

16. Es war, als wäre es einfach verdunstet.<br />

17. Sie standen in der offenen Tür mit einem wohligen Gefühl und schauten prüfend in<br />

die dunkle Nacht.<br />

73<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


74<br />

UMZUG<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

18. Die Mutter von Luise hat endlich eine neue, staatlich geförderte Wohnung gefunden.<br />

19. Die Wohnung hat schöne, helle Räume mit einem Blick ins Grüne.<br />

20. Sie hat lange gesucht, bis sie etwas Passendes fand.<br />

21. Die Wohnung mußte viele Bedingungen erfüllen. Sie sollte nicht viel kosten und über<br />

eine gute Busverbindung verfügen.<br />

22. Beide müssen jetzt sehr sparsam sein.<br />

23. Der Umzug war nötig geworden, weil Luises Eltern geschieden wurden, denn es hatte<br />

schon lange in der Ehe gekriselt.<br />

24. Luise ist sehr traurig darüber, daß die Familie jetzt getrennt ist.<br />

25. Sie tröstete sich damit, daß es vielen Freundinnen ähnlich ergangen war.<br />

26. Sie war zufrieden darüber, daß sie eine Wohnung in der Nähe ihres Vaters beziehen<br />

würden. So kann sie ihn jederzeit besuchen.<br />

27. In ihrem neuen Zuhause muß noch ein Rohr gestrichen werden. Dafür haben sie eine<br />

umweltverträgliche Farbe gekauft.<br />

28. Luise hat aufgepaßt, um beim Malen nicht zu kleckern, und der Boden ist nicht<br />

dreckig geworden!<br />

29. Für die Regale im Flur müssen noch einige Löcher gebohrt werden.<br />

30. In wenigen Stunden wird der Umzug losgehen.<br />

31. Alle Sachen sind in Kisten gepackt und die Schränke und Regale auseinandergebaut<br />

worden.<br />

32. Die ganze Fuhre wird im großen Umzugswagen verstaut. Darum brauchen sie nicht<br />

mehrmals zu fahren.<br />

33. Vom Balkon aus können sie reetgedeckte Häuser sehen, die von Beerensträuchern<br />

umgeben sind.<br />

34. Dort wollen sie ein paar hübsche Blumen einpflanzen.<br />

35. Luise meint jetzt, die Eingewöhnung wird wohl schnell gehen.


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

GESCHENK<br />

36. Kai sehnte sich schon lange nach diesem Geburtstag. Nun war er nicht mehr fern.<br />

37. Noch nie hatte er sich so sehr auf einen Geburtstag gefreut. Es hatte im letzten Jahr<br />

viele Geschenke gegeben.<br />

38. Ein elektrisch angetriebenes Boot war sein Traum gewesen, und er hatte es erhalten!<br />

39. Aber dieses Mal wollte er etwas Lebendiges! Seit er denken konnte, wünschte er sich<br />

einen kleinen, niedlichen Hund.<br />

40. Ein Hündchen, das ein wirklicher Freund war. Mit dem man knuddeln und mit<br />

Stöckchen spielen konnte.<br />

41. Die Eltern hatten immer gemeint, er sei noch zu klein, um sich um einen Hund zu<br />

kümmern.<br />

42. Er müßte mindestens zehn Jahre sein, um alle Pflichten für so ein Tierchen<br />

übernehmen zu können. Und nun war es soweit!<br />

43. Er kraulte sich den Kopf und dachte an kleine Hundepfoten.<br />

44. Er hopste aus dem Bett und ist mit wenigen Sprüngen in die Stube gerannt. Aber<br />

niemand war da!<br />

45. Ja, hatten sie denn nicht behalten, daß heute sein großer Tag war? Als er<br />

hinausschaute, sah er seine Eltern im Garten.<br />

46. Sie haben ihn gleich hochgehoben, als er auf sie zulief. Sein Vater begann zu pfeifen.<br />

47. Da kam unter dichten Sträuchern am Boden ein kleiner, frecher Hund hervor.<br />

48. Er hatte kohlschwarze Augen wie Knöpfe und wuscheliges Fell.<br />

49. Vor Freude hat er mit seinem Schwänzchen hin und her gewackelt.<br />

50. Er stürzte auf ihn zu, und der Kleine überschlug sich auf dem Rasen.<br />

51. „Ach, ist der niedlich! Habt Ihr gehört, wie er gekläfft hat?<br />

52. Ihr habt wahrhaftig den schönsten Hund für mich ausgewählt!“<br />

75<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


76<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Auswertung<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

I. Gesamtüberblick der verwendeten KVK-Strukturen (Form C)<br />

Anmerkung<br />

Die Buchstabenkombinationen „ch, ck und sch“ gelten grundsätzlich als ein Konsonant (K).<br />

KVK<br />

BEGEGNUNG<br />

KVKK KKVK KKVKK KKKVKK KVVK KVhK<br />

2 Tür-en 3 ge-bann-t 1 still 1 Fremd-e 8 –streif-en 3 be-haar-t 12 fahl<br />

5 Käs-ig 6 –dünn-es 2 ab-zu-<br />

2 schließ-en<br />

4 glänz-end-<br />

4 e<br />

14 aus-ge-streck-<br />

14 ten<br />

4 Teer 13 wehr-te<br />

5 Be-zeich-nung 7 falt-ig 5 trüb-er 7 schlank-en 17 wohl-ig-en<br />

6 hauch- 8 Film- 9 brauch-te 7 ge-spann-t<br />

10 Zeit- 14 selt-sam 11 gleich-e 10 schwenk-te<br />

10 –lup-e 16 ver-dunst-<br />

16 et<br />

11 spieg-el-te 12 pfiff-ig<br />

10 nick-te 14 ver-flog-en 15 ver-schwand<br />

11 Wes-en 15 ver-blaß-te<br />

13 wied-er<br />

15 un-deut-lich<br />

17 prüf-end<br />

UMZUG<br />

21 ver-füg-en 18 ge-fund- 19 Grün-e 24 trau-rig 33 –sträuch-<br />

18 en<br />

33 er-n<br />

26 be-zieh-en 19 hell-e 22 spar-sam 24 ge-trenn-t 34 ein-pflanz-<br />

34 en<br />

26 be-such-en 20 Pass-end-<br />

20 es<br />

27 ge-kauf-t 21 Be-ding-<br />

21 ung-en<br />

30 Um-zug 27 um-welt- 27 –ver-träg-<br />

27 lich-e<br />

31 Schränk-e<br />

31 aus-ein-ander-ge-<br />

31 bau-t<br />

28 kleck-er-n 35 schnell<br />

33 –ge-deck-te 28 dreck-ig<br />

GESCHENK<br />

37 –tag 36 fern 38 an-ge-<br />

18 staat-<br />

18 lich<br />

27 Rohr<br />

33 reet- 29 ge-bohr-t<br />

23 ge-kris-el-t 25 tröst-et-e 33 Beer-en- 32 Fuhr-e<br />

26 zu-fried-en 30 Stund-en 32 mehr-<br />

38 trieb-en-es<br />

35 Ein-ge-wöhn-<br />

35 ung<br />

40 knudd-el-n 42 Pflicht-en 36 sehn-te<br />

41 ge-mein-t 37 Ge-burt-s- 39 klein-en 48 –schwarz-e 44 Sprüng-en 48 kohl-<br />

44 hops-te 39 denk-en 40 Stöck-chen 48 Knöpf-e 52 wahr-<br />

45 hin-aus-schau-te 40 wirk-lich- 43 kraul-te 49 Schwänz-<br />

40 er<br />

49 chen<br />

46 hoch- 41 kümm-er-<br />

41 n<br />

43 –pfot-en 51 ge-kläff-t<br />

46 –ge-hob-en 43 Hund-e- 45 pfeif-en<br />

47 Bod-en 44 ge-rann-t 47 frech-er<br />

49 ge-wack-el-t<br />

50 Ras-en<br />

45 be-halt-en 50 über-schlug<br />

51 nied-lich<br />

52 schön-st-en<br />

52 haft-ig<br />

52 aus-ge-<br />

52 wähl-t<br />

Gesamt: Stammorpheme (114) / Vorbauten (47) / Nachbauten (112)<br />

KVK KVKK KKVK KKVKK KKKVKK KVVK KVhK<br />

29/16/25 19/8/20 24/10/27 18/4/19 6/3/7 5/1/3 12/5/10


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

II. Gesamt-Auswertung aller KVK-Strukturen (Form C, Summe)<br />

Name: Alter:<br />

Klassenstufe: Geschlecht:<br />

FEHLERAUSWERTUNG<br />

Lückenwort Ganzes<br />

Wort<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D<br />

Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

KVK richtig ==> 28 28 28 28 16 25 28 28<br />

Fehler-Analyse ====><br />

KVKK richtig ==> 19 19 19 19 8 20 19 19<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKVK richtig ==> 24 24 24 24 10 27 24 24<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKVKK richtig ==> 18 18 18 18 4 19 18 18<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KKKVKK richtig ==> 6 6 6 6 3 7 6 6<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KVVK richtig ==> 5 5 5 5 1 3 5 5<br />

Fehler-Analyse =====><br />

KVhK richtig ==> 12 12 12 12 5 10 12 12<br />

Fehler-Analyse =====><br />

Insgesamt (richtig) => 112 112 112 112 47 111 112 112<br />

Summe Gesamt-Fehler =====><br />

Gesamt-Fehler (Stammorphem, Vorbau, Nachbau):<br />

77<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

Ausgelassen


78<br />

III. Auswertung einzelner KVK-Strukturen<br />

Lückenwort<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

KVK Form C<br />

Begegnung<br />

2 Tür-en<br />

5 Käs-ig<br />

5 Be-zeich-nung<br />

6 hauch-<br />

10 Zeit-<br />

10 –lup-e<br />

10 nick-te<br />

11 Wes-en<br />

13 wied-er<br />

15 un-deut-lich<br />

Umzug<br />

21 ver-füg-en<br />

26 be-zieh-en<br />

26 be-such-en<br />

27 ge-kauf-t<br />

30 Um-zug<br />

31 aus-ein-ander-ge-<br />

31 baut<br />

33 –ge-deck-te<br />

Geschenk<br />

37 –tag<br />

41 ge-mein-t<br />

44 hops-te<br />

45 hin-aus-schau-te<br />

46 hoch-<br />

46 –ge-hob-en<br />

47 Bod-en<br />

49 ge-wack-el-t<br />

50 Ras-en<br />

51 nied-lich<br />

52 schön-st-en<br />

��<br />

Insgesamt/richtig 29 28 28 28 16 25 28 28<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

Ausgelassen


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Lückenwort<br />

vollst.<br />

richtig<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

KVKK Form C<br />

Begegnung<br />

3 ge-bann-t<br />

6 –dünn-es<br />

7 falt-ig<br />

8 Film-<br />

14 selt-sam<br />

16 ver-dunst-et<br />

Umzug<br />

18 ge-fund-en<br />

19 hell-e<br />

20 Pass-end-es<br />

21 Be-ding-ung-en<br />

27 um-welt-<br />

Geschenk<br />

36 fern<br />

37 Ge-burt-s-<br />

39 denk-en<br />

40 wirk-lich-er<br />

41 kümm-er-n<br />

43 Hund-e-<br />

44 ge-rann-t<br />

45 be-halt-en<br />

��<br />

Insgesamt/richtig 19 19 19 19 8 20 19 19<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Ausgelassen<br />

79<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


80<br />

Lückenwort<br />

KKVK Form C<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Ausgelassen<br />

Begegnung<br />

1 still<br />

2 ab-zu-schließ-en<br />

5 trüb-er<br />

9 brauch-te<br />

11 gleich-e<br />

11 spieg-el-te<br />

14 ver-flog-en<br />

15 ver-blaß-te<br />

17 prüf-end<br />

Umzug<br />

19 Grün-e<br />

22 spar-sam<br />

23 ge-kris-el-t<br />

26 zu-fried-en<br />

27 –ver-träg-lich-e<br />

28 kleck-er-n<br />

28 dreck-ig<br />

Geschenk<br />

38 an-ge-trieb-en-es<br />

39 klein-en<br />

40 Stöck-chen<br />

43 kraul-te<br />

43 –pfot-en<br />

46 pfeif-en<br />

47 frech-er<br />

50 über-schlug<br />

Insgesamt/richtig 24 24 24 24 10 27 24 24<br />

Fehler-Analyse ====>


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Lückenwort<br />

KKVKK Form C<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Begegnung<br />

1 Fremd-e<br />

4 glänz-end-e<br />

7 schlank-en<br />

7 ge-spann-t<br />

10 schwenk-te<br />

12 pfiff-ig<br />

15 ver-schwand<br />

Umzug<br />

24 trau-rig<br />

24 ge-trenn-t<br />

25 tröst-et-e<br />

30 Stund-en<br />

31 Schränk-e<br />

35 schnell<br />

Geschenk<br />

40 knudd-el-n<br />

48 –schwarz-e<br />

48 Knöpf-e<br />

49 Schwänz-chen<br />

51 ge-kläff-t<br />

insgesamt/richtig 18 18 18 18 4 19 18 18<br />

Fehler-Analyse ===><br />

Ausgelassen<br />

81<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>


82<br />

Lückenwort<br />

KKKVKK Form C<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong><br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Vor-<br />

Bau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

Begegnung<br />

8 –streif-en<br />

14 aus-ge-streck-ten<br />

Umzug<br />

33 –sträuch-er-n<br />

34 ein-pflanz-en<br />

Geschenk<br />

42 Pflicht-en<br />

44 Sprüng-en<br />

Insgesamt/richtig 6 6 6 6 3 7 6 6<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Lückenwort<br />

KVVK Form C<br />

Begegnung<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein-<br />

Ausgelassen<br />

Ausgelassen<br />

3 be-haar-t<br />

4 Teer<br />

Umzug<br />

18 staat-lich<br />

33 reet-<br />

33 Beer-en-<br />

Geschenk -------<br />

------- ----- ----- ------ ------ ------- --------- ---------<br />

Insgesamt/richtig 5 5 5 5 1 3 5 5<br />

Fehler-Analyse ====>


Morphemorientiertes <strong>Rechtschreib</strong>training<br />

Lückenwort<br />

KVhK Form C<br />

vollst.<br />

richtig<br />

��<br />

Stammmorphem<br />

Anlaut<br />

V/D Auslaut<br />

Vorbau<br />

Nachbau<br />

Groß/<br />

Klein<br />

Begegnung<br />

12 fahl<br />

13 wehr-te<br />

17 wohl-ig-en<br />

Umzug<br />

27 Rohr<br />

29 ge-bohr-t<br />

32 Fuhr-e<br />

32 mehr-<br />

35 Ein-ge-wöhn-ung<br />

Geschenk<br />

36 sehn-te<br />

48 kohl-<br />

52 wahr-haft-ig<br />

52 aus-ge-wähl-t<br />

Insgesamt/richtig 12 12 12 12 5 10 12 12<br />

Fehler-Analyse ====><br />

Ausgelassen<br />

83<br />

© Prof. Dr. <strong>Jürgen</strong> <strong>Walter</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!