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bayern Metall 06/2023

Fassadenbau ist ein spannendes Thema. Hier steht Gestaltung und Fachwissen im Vordergrund. Lesen Sie in der bayern Metall über vielfältige, recycelbare Fassadenlösungen. Zudem zeigt uns Otto Baier, wie er an die Grenzen des Machbaren und des Materials geht und Kunst schafft. Und natürlich gibt es wieder viele Neuigkeiten aus unseren Innungen zu erzählen.

Fassadenbau ist ein spannendes Thema. Hier steht Gestaltung und Fachwissen im Vordergrund. Lesen Sie in der bayern Metall über vielfältige, recycelbare Fassadenlösungen. Zudem zeigt uns Otto Baier, wie er an die Grenzen des Machbaren und des Materials geht und Kunst schafft. Und natürlich gibt es wieder viele Neuigkeiten aus unseren Innungen zu erzählen.

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76. Jahrgang · Heft 6 | 2023 · B 1616

Offizielle Fachzeitschrift des Fachverbandes Metall Bayern für das Handwerk

der Metallbauer, Feinwerkmechaniker sowie Metall- und Glockengießer

Thema des Monats:

Metallbau und

Fassadenbau


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Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:

Ausgabe 07/2023

Redaktionsschluss: 12.06.2023

Anzeigenschluss: 19.06.2023

Ausgabe 08/2023

Redaktionsschluss: 12.07.2023

Anzeigenschluss: 18.07.2023


INHALT

Unser Titelbild

Moderne Fassadengestaltung mit pulverbeschichteten

Lochblechen.

(Foto: Huber Technik GmbH & Co. KG)

Thema des Monats:

Metallbau und Fassadenbau

Weitere Informationen ab Seite 4.

Das Thema

Metallbau und Fassadenbau

Huber Technik: Eine Hülle aus Lochblech ......... 4

Schüco Fenster- und Fassadensysteme

am IKEA Store in Wien: Multifunktionales Stadtregal 4

Weltpremiere am Innovationsbogen –

Erstes Projekt mit Fassadenlösung aus 100 %

recyceltem Aluminium ....................... 7

Metallgestaltung

Otto Baier: Die Grenzen des Machbaren

und des Materials .......................... 8

Feinwerktechnik

Rathberger: Manchmal kommt’s doch auf

die Größe an ..............................10

Color Metal: Alleine beim Weichschruppen

30 Stunden gespart .........................12

Arbeits- & Sozialrecht

Keine mangelbedingte Kündigung

nach der VOB/B mehr .......................14

Gütesiegel Umwelt

Die ersten Betriebe sind zertifiziert .............15

Steuern & Finanzen

Münchener Verein: Mehr Zufriedenheit für Ihre

Mitarbeiter mit HandwerkGesund...............16

Forschung & Entwicklung

FIM: Sinkende Betriebskosten durch Filtervliese ...17

Bundesverband aktuell

ISO GPS News-Meeting –

Wenn Theorie auf Praxis trifft..................18

ABZ Metallhandwerk

Seminare im Juni und Juli 2023 ...............28

BOB-Seminar in Bayern......................29

Aus- & Fortbildung

Hilti Dübelschulung .........................30

Der neue Kollege trägt Orange.................30

Schüler treffen auf moderne Konstruktionstechnik..31

Messen & Ausstellungen

FeuerTrutz 2023 ...........................33

Mit innovativen Robotiklösungen gegen

Fachkräftemangel ..........................34

IMPRESSUM

Verlag: Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH,

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.

Verantwortlich für den Herausgeber und

für die Schriftleitung:

Geschäftsführer Richard Tauber,

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching,

Telefon 089 2030077-0,

Telefax 089 2030077-50.

E-Mail info@fachverband-metall-bayern.de

Sämtliche Zuschriften an diese Anschrift.

Erscheint am 15. jeden Monats.

Der Bezugspreis ist für Mitglieder mit dem

Beitrag zum Fachverband abgegolten.

Annahme und verantwortlich für die

Anzeigen:

Diana Pritzl

Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH,

Lichtenbergstraße 10,

85748 Garching,

Telefon 089 2030077-41,

Telefax 089 2030077-50.

E-Mail pritzl@fachverband-metall-bayern.de

www.fachverband-metall-bayern.de

Sämtliche Zuschriften bitte an diese Anschrift.

Zurzeit ist Anzeigen-Preisliste Nr. 22 gültig.

Herstellung:

Universal Medien GmbH,

Fichtenstraße 8, 82061 Neuried.

Veröffentlichung nach § 8 Abs. 3b)

BayPrG:

Alleingesellschafter der Wirtschafts gesellschaft

des Fachverbandes Metall Bayern

mbH ist der Fachverband Metall Bayern,

München, als juristische Person des

priva ten Rechtes (§ 80 Satz 1 Handwerksordnung)

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.

Nachdruck von Veröffentlichungen nur

mit Genehmigung der Schriftleitung.

Für unverlangt übersandte Manuskripte

wird nicht gehaftet.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form verwendet.

Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe, beinhaltet keine Wertung und schließt alle Geschlechter ein.

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DAS THEMA

Metallbau und Fassadenbau

Eine Hülle aus Lochblech

Moderne Fassade mit Aluminium statt Putz

Die Firma Huber Technik GmbH & Co. KG aus Erding ist ein

familiengeführtes Traditionsunternehmen in dritter und vierter

Generation. Am Anfang der Firmengeschichte stand eine

Vulkanisieranstalt. Seit fast 100 Jahren sind Gummierzeugnisse

ein großer Bestandteil des Portfolios. Fördersysteme

baut Huber Technik seit mehr als 60 Jahren. Sie liefern innovative

und indivi duelle Produkte – zugeschnitten auf die Anforderungen

ihrer Kunden.

Seit einer Anfrage eines privaten Kunden kann Huber Technik

auch Fassadenbau zu ihrem Portfolio zählen. Der

Wunsch war, ein Einfamilienhaus nicht klassisch mit einer

Putzfassade zu gestalten, sondern das gesamte Haus in

einer dunkelgrauen Lochblechhülle zu verpacken.

Huber Technik, allen voran die findigen und offenen Mitarbeiter,

scheuten die Herausforderung nicht und überlegten

sich ein Konzept, wie die Anbringung des Lochblechs funktionieren

könnte.

Dabei wurde zunächst eine Unterkonstruktion aus Hut- und

Z-Profilen angebracht. An diesen Profilen wurden die 1,25 m

x 2,50 m großen Aluminium-Lochblechplatten (Stärke 2 mm)

befestigt. Zuvor wurden die Lochblechplatten im gewünschten

Farbton pulverbeschichtet.

(Foto: Huber Technik GmbH & Co. KG)

Sowohl der Kunde als auch Huber Technik

sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Ob die Mitarbeiter so schnell wieder eine

solche Fassade gestalten wollen, dazu haben

sie sich noch nicht geäußert.

Weitere Informationen unter www.huber-technik.de.

IKEA Store in Wien: Multifunktionales Stadtregal

Am Wiener Westbahnhof hat IKEA ein Einrichtungshaus der neuen Generation

errichtet: urban und nachhaltig, bepflanzt mit 160 Bäumen und von

einer öffentlich zugänglichen Dachterrasse bekrönt. Für die abwechslungsreich

gegliederte Gebäudehülle griffen querkraft Architekten auf

Schüco Fenster- und Fassadensysteme zurück. Im Inneren des Gebäudes

sorgen Brandschutzsysteme aus Stahl und Aluminium für Sicherheit.

Als „guter Nachbar“ wollte sich der

schwedische Möbelhersteller IKEA mit

seinem Store am Wiener Westbahnhof

präsentieren. Für die Planung des

knapp 30.000 m 2 großen Neubaus hieß

dies: Gewünscht war keine der sonst

üblichen, hermetisch abgeschlossenen

„blauen Boxen“ des Bauherrn, sondern

ein offenes, urbanes und zukunftsgewandtes

Haus. Es galt Präsenz zu zeigen

in dem neuen Büro- und Einkaufsquartier,

das in den letzten Jahren rund

um den historischen Kopfbahnhof entstanden

ist – eine Präsenz, die sich vor

allem auf Architekturqualität stützt und

weniger auf plakative Farbgebung und

übergroße Logos. 2017 lobte der Konzern

daher einen mehrstufigen Architektenwettbewerb

aus, in dem das Wiener

Büro querkraft Architekten den Sieg

davontrug. Vier Jahre später wurde der

Neubau in Betrieb genommen.

„Es war eine außergewöhnliche Zusammenarbeit

mit einem mutigen Auftraggeber“,

resümiert Jakob Dunkl, einer

der drei Inhaber von querkraft Architekten.

„Die Vorgaben der Stadt Wien waren

herausfordernd: Das Gebäude sollte

100 % autofrei sein – noch nicht einmal

Mitarbeiterparkplätze durfte es geben

– und auf dem Dach eine öffentlich

zugängliche Dachterrasse haben. IKEA

hat das nicht nur umgesetzt, sondern

war auch bei anderen Dingen sehr offen

für Vorschläge. Auch die Zurückhaltung

in Sachen Corporate Design ist bemerkenswert:

Am Gebäude sind heute we-

4 bayern Metall 6/2023


sentlich weniger Blau und Gelb zu sehen

und die IKEA-Logos sind viel kleiner,

als wir selbst das im Wettbewerb

vorgeschlagen hatten.“

Dreidimensionaler Stadtpark mit

160 Bäumen

Mit ihrem Entwurf haben die Architekten

ein Bild geschaffen, welches Assoziationen

mit dem IKEA-Produktprogramm

nahelegt: ein siebengeschossiges

Stahlregal, abwechselnd gefüllt mit

geschlossenen, an der Vorderseite verglasten

Kuben und offenen Fachböden

aus Gitterrosten, auf denen große Topfpflanzen

platziert sind. Sonja Mitsch,

Projektleiterin bei querkraft Architekten,

erläutert das Konzept: „Für den Neubau

wurde ein Gründerzeitgebäude der Österreichischen

Bundesbahn abgerissen,

das größtenteils leer stand. Wenn man

nun die Anwohner fragt: ‚Was wünscht

Ihr Euch an dieser Stelle?‘, würden die

meisten von ihnen wahrscheinlich antworten:

‚einen Park!‘ Mit dem neuen City

IKEA Store haben wir ihnen einen

dreidimensionalen Park gegeben, in

dem noch mehr Bäume wachsen als

auf einer ebenerdigen Grünfläche gleicher

Größe.“

Insgesamt 160 Bäume wachsen auf

und am Gebäude in bis zu 1,90 m hohen

Blumentöpfen aus weiß lackiertem

Stahl. Jeder von ihnen wird von einer

automatischen, sensorgesteuerten Bewässerungsanlage

versorgt, um auf

den individuellen Wasserbedarf reagieren

zu können.

Mit dem Begrünungskonzept avanciert

der erste City Center IKEA zum ersten

Ein 4,50 m tiefes Stahlregal umgibt den Neubau auf allen Seiten. Darin integriert sind Fluchttreppen,

offene, baumbestandene Balkone und Erker mit großzügigen Frontverglasungen. Für die

Fassaden wählten die Architekten das Pfosten-Riegel-System Schüco FWS 50.SI.

(Fotos: pierer.net)

Gebäude überhaupt, das die Platinum-

Stufe im Zertifizierungssystem GREEN-

PASS erreicht. Dabei werden begrünte

Gebäude und Stadtquartiere anhand

von sechs Themen- und drei Bonusfeldern

bewertet, darunter Wasser, Klima

und Luft, aber auch Biodiversität, Energie

und Kosten. Bestnoten erreicht der

Neubau auch im Gebäudezertifizierungssystem

BREEAM mit der Zertifizierungsstufe

„Excellent“. Der Effekt des

Grünkonzepts auf das Stadtklima lässt

sich auch quantitativ bemessen: Computersimulationen

des Planungsteams

zufolge senken die Bäume die Lufttemperatur

rund um das Gebäude an typischen

Hitzetagen um bis zu 1,5 °C auf

Fußgängerniveau. Bei der gefühlten

Temperatur, für die auch die Wärmeabstrahlung

der Oberflächen eine Rolle

spielt, ist der Effekt sogar noch größer.

Viele Nutzungen unter einem Dach

Zum Nachhaltigkeitskonzept gehört

auch, dass sich IKEA sein Einrichtungshaus

mit anderen Nutzern teilt. In das 5.

und 6. Obergeschoss ist das Hostel

Jo&Joe mit 345 Betten eingezogen und

im Erdgeschoss sind an der Südseite

kleinere Flächen für Einzelhändler entstanden,

welche großteils zuvor schon

am selben Standort im Gründerzeithaus

ansässig waren.

Der Dachausstieg über dem Atrium ist ringsum mit Glas eingehaust. Auch hier kam das

Pfosten-Riegel-System Schüco FWS 50.SI zum Einsatz.

Den wohl größten Anziehungspunkt für

die Öffentlichkeit haben die Architekten

jedoch auf dem Dach geschaffen. Hier

setzt sich das eindrucksvolle, weiß lackierte

Stahlskelett als offene Pergola

fort, die hier und da gefüllt ist mit schattenspendenden

Lamellen und Solarpaneelen.

Darunter erstreckt sich eine öffentlich

zugängliche Terrasse über die

ganze Dachfläche. Von hier aus können

Besucher die Blicke schweifen lassen

über die Wiener Innenstadt und die Hügelketten

rund um die österreichische

Hauptstadt.

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Pfosten-Riegel-Fassade bringt

Sicherheit und Flexibilität

Außer durch das Atrium gelangen die

Besucher auch über eine Außentreppe

und mehrere Aufzüge zur Dachterrasse.

Diese sind ebenso wie die Fluchttreppen

und die Steigschächte für die Technik

in das außen liegende Stahlskelett

integriert. Dadurch wurden im Inneren

des Gebäudes bis zu 50 x 60 m zusammenhängende

Geschossfläche ohne

Treppenhäuser und aussteifende Gebäudekerne

frei. „Das ist ein ähnliches

Prinzip wie beim Centre Pompidou in

Paris – einem Gebäude, das wir sehr

bewundern“, sagt Jakob Dunkl. „Mit

dem Unterschied, dass wir die Technik

weniger aufwendig inszenierten.“

Für die eigentliche Gebäudehülle hinter

dem Stahlregal wurde das mit Cradle to

Cradle Silber zertifizierte Pfosten-Riegel-System

FWS 50.SI von Schüco gewählt.

Darin wechseln sich Glasflächen

mit geschlossenen Paneelen ab, die

außen mit weißem Stahlblech und innen

mit Gipskartonplatten verkleidet sind.

Mit ALUKÖNIGSTAHL aus Wien stand

den Architekten ein Partner an der

Die unteren fünf Ebenen sind zum Atrium

offen. Im fünften Obergeschoss trennt eine

Brandschutzfassade vom Typ Jansen VISS

Fire das Hostel vom großen Luftraum.

Treppen führen von hier zur öffentlich

zugänglichen Dachterrasse.

Seite, der kompetente Beratung hinsichtlich

Fassadentechnik und Brandschutz

leistete und mit Jansen Stahlsystemen

und Schüco Aluminiumsystemen

ein qualitativ hochwertiges Sortiment

aus einer Hand zur Verfügung

stellen konnte.

Schaufenster für das Einrichtungshaus,

Lüftungsflügel für das Hostel

Groß sind vor allem die Verglasungen

in den Erkern, die aus dem Gebäude in

das Stahlregal hinauskragen – die Architekten

nennen sie „add-ons“. Ihre

verglasten Frontseiten bilden gleichermaßen

die Schaufenster von IKEA. Jeweils

8 m breit und 3 m hoch, setzen

sie sich lediglich aus drei Glasfeldern

zusammen. Die nur 50 mm breiten Profile

des Systems Schüco FWS 50 bilden

dazwischen eine kaum sichtbare

Zäsur.

Im Bereich des Hostels in den oberen

Etagen sind die Glasflächen kleinteiliger

gegliedert. Auch bei der weiter innen

liegenden Pfosten-Riegel-Fassade gibt

es Unterschiede: In den IKEA-Geschossen

bieten nur einzelne Fenstertüren

vom Typ Schüco AWS 75.SI+ – integriert

als Einsatzelemente in die Pfosten-

Riegel-Fassade – Zugang zu den Balkonen.

Im Hostel hingegen gibt es zahlreiche

manuell zu öffnende Fenster aus

dem gleichen Schüco System. Sie sind

mit einer Drehsperre versehen, lassen

sich also nur kippen. Das hat vor allem

Sicherheitsgründe: Längst nicht alle

Balkone sind zugänglich, die meisten

haben keine Geländer und dienen als

Aufstellort für die Topfpflanzen.

Große Spannweiten für offene

Räume

Die Offenheit, die das Haus nach außen

signalisiert, setzt sich auch im Inneren

fort. Hier belegt IKEA mit seinen Ausstellungsflächen,

der Warenanlieferung

und dem obligaten Restaurant die vier

unteren Ebenen. In einem zentralen Atrium

zirkulieren Rolltreppen bis hinauf

ins 4. Geschoss. Weiter nach oben ins

Hostel und zur Dachterrasse geht es

über herkömmliche Treppenläufe oder

alternativ mit dem Lift.

An die Stelle des 4,50 m tiefen Stahlregals

tritt im Inneren des Hauses ein

Stahlbetonskelett mit rund 10 m Spannweite.

Durch die großen Stützenabstände

lassen sich die Flächen flexibel nutzen

und immer wieder anders möblie-

ren. Sichtbetondecken mit offen geführten

Leitungen, Böden aus flügelgeglättetem

Beton und Estrich ohne

zusätzlichen Belag, weiß lackierter

Stahl und viel Glas sind die dominanten

Materialien in den Innenräumen.

Zur Weitläufigkeit der Innenräume trägt

auch das Brandschutzkonzept bei: Der

Eingangsbereich und das Atrium bilden

mit dem 2. und 3. Obergeschoss einen

zusammenhängenden Brandschutzabschnitt.

Das 1. Obergeschoss lässt sich

durch Feuerschutzvorhänge im Brandfall

von dem großen vertikalen Luftraum

trennen.

Sicherheit und Transparenz

kombiniert

Im Hostel kombinierten die Architekten

wirksamen Brandschutz mit größter

Transparenz: Eine geschosshohe Pfosten-Riegel-Fassade

aus Stahl vom Typ

Jansen VISS Fire TVS EI60 bietet hier

rund um das Atrium einen 60-minütigen

Brandwiderstand. Darin sind Stahl-

Brandschutztüren Janisol 2 EI30 und

Janisol C4 EI60 integriert. Eine Etage

höher umgeben überwiegend weiße,

geschlossene Wände das Atrium. Lediglich

einzelne Brandschutz-Festverglasungen

vom Typ Schüco ADS 80 FR

60 bieten hier eine Blickverbindung aus

dem Hostel in den großen Luftraum.

Während die rund 50 m tiefen Gebäudegrundrisse

für das Einrichtungshaus

günstig waren, bedeuteten sie für den

Betrieb des Hostels eine Herausforderung.

Um auch die innen liegenden Bereiche

ausreichend zu belichten, fügten

die Architekten neben dem großen,

über alle Geschosse durchgehenden

Atrium zwei zweigeschossige Innenhöfe

und einen weiteren dreigeschossigen

Innenhof in das 5. und 6. Obergeschoss

ein. Auch sie sind von Pfosten-Riegel-

Fassaden Schüco FWS 50.SI umgeben

– hier allerdings teilweise mit Brandschutzfunktion,

um einen Brandüberschlag

quer durch den Innenhof auszuschließen.

Keine Brandschutzfunktion musste das

Glasdach über dem Atrium haben. Umso

wichtiger ist es jedoch für die Entrauchung

des Gebäudes. Hier wählten

die Architekten das Aufsatzsystem

Schüco AOC 50 ST auf einer Unterkonstruktion

aus Stahl-Rechteckrohren.

Darin integriert sind zwei Öffnungsflügel

für den Rauch- und Wärmeabzug, die

sich im Brandfall automatisch öffnen.

6 bayern Metall 6/2023


Weltpremiere am Innovationsbogen

Erstes Projekt mit Fassadenlösung aus 100 % recyceltem Aluminium

(Bild: Hadi Teherani Architects – Panoptikon)

Eine echte Weltpremiere gibt es beim Immobilienprojekt Innovationsbogen

in Augsburg. Erstmalig wird eine Fassadenlösung verwendet, bei der

100% recyceltes Aluminium (sogenanntes „End-of-Life-Aluminium“) zur

Herstellung der Komponenten und Bauteile der Fassade verwendet wurde.

Auf diese Weise werden 527 Tonnen CO 2 -Emissionen eingespart.

Nachhaltigkeit und schonender Umgang

mit den natürlichen Ressourcen

haben beim Innovationsbogen im Augsburg

Innovationspark größte Priorität.

Zu den Maßnahmen gehören unter anderem

Photovoltaikanlagen auf dem

Dach, die Wärme- und Kälteversorgung

erfolgt über eine Wärmepumpe mit eigenem

Grundwasserbrunnen. Effektive

Deckensegel bringen die erforderliche

Wärme und Kälte mit hohem Komfort

für die zukünftigen Mieter in die Räume.

Bei der Fassade für das markante Bürogebäude

setzt die Walter Beteiligungen

und Immobilien AG nun auf das Knowhow

des internationalen Aluminium-

Systemhauses Wicona aus Ulm. In der

Planungsphase kam die Idee auf, dass

der Innovationsbogen ein Pilot-Projekt

Fakten

Bauherr

Architektur

Gesamtfläche

Baukosten

Tiefgarage

WALTER Beteiligungen und Immobilien AG, Augsburg

Hadi Teherani Architects

ca. 14.800 m 2 BGF; Sechs Stockwerke + Tiefgarage

ca. 50 Mio. EUR

Fertigstellung Ende 2023

Internet

Über 220 Stellplätze, 70 E-Ladestationen, 220 Fahrradstellplätze

www.innovationsbogen.de

und Referenzobjekt werden kann für

den weltweit ersten Einsatz der neuen

Recycling-Fassade (Elementfassade

WICTEC EL evo von WICONA). Entworfen

wurde die Fassade von Hadi Teherani

Architects, PBI Entwicklung innovativer

Fassaden GmbH (Wertingen),

Schindler Fenster + Fassaden GmbH

(Roding) sowie WICONA (Ulm).

85 Tonnen CO 2 eingespart

Der durchschnittliche CO 2 -Fußabdruck

des neu entwickelten Aluminium Hydro

CIRCAL 100R liegt bei weniger als

0,5 kg CO 2 pro/kg Aluminium. Der

europäische Durchschnitt für entsprechendes

Material beträgt 6,7 kg CO 2 pro

kg Aluminium. Bei den 85 Tonnen ein-

gesetzten Aluminium am Innovationsbogen

entspricht die Verwendung der

Recycling-Fassade einer CO 2 -Reduzierung

von rund 527 Tonnen. „Mit

dem Innovationsbogen haben wir uns

vorgenommen, in Sachen Nachhaltigkeit

und Energieeffizienz ein Zeichen

zu setzen. Die Fassade mit ihrer hohen

CO 2 -Einsparung passt hier perfekt in

unser Konzept“, erklärt Dr. Roy Walter,

Vorstand der WALTER Beteiligungen

und Immobilien AG. Für den Innovationsbogen

ist ein LEED-Zertifikat

mit dem höchsten Wert in Platin

angestrebt. LEED steht für Leadership

in Energy and Environmental Design

und ist ein international anerkanntes

Zertifizierungssystem für ökologisches

Bauen.

Rohbauarbeiten vor dem

Abschluss

Die Rohbauarbeiten für das 145 Meter

lange und bogenförmige Gebäude stehen

vor dem Abschluss, die Fassadenmontage

hat bereits begonnen. Das

Richtfest ist für diesen Frühsommer

vorgesehen. „Die Betrachtung der

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

geht über den gesamten Lebenszyklus

der Immobilie. Angefangen bei der Errichtung

über den Betrieb bis zum

Rückbau sind die Phasen schon im

Planungsprozess zu betrachten. Wir

sind stolz darauf, dass wir mit dem aus

100 % recycelten Aluminium hergestellten

WICONA Fassade eine Weltneuheit

einsetzen können“, fügt Jürgen

Kolper, Vorstand von WALTER, an.

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METALLGESTALTUNG

Die Grenzen des Machbaren und des Materials

Die Werke des Münchner Schmieds Otto Baier zeigen das Spiel der Grenzen mit

verblüffenden, immer neuen Ausdrucksmöglichkeiten

1943 in eine der ältesten Schmieden

Deutschlands, die nachweislich

seit 1486 existiert, hineingeboren,

dort aufgewachsen, war er von

Anfang an mit dem Schmiedefeuer

vertraut. Nach einer Ausbildung

zum Schmied mit der Meisterprüfung

und dem Staatsexamen als

Diplomdesigner an der Fachhochschule

in Aachen übernahm er

1972 die väterliche Schmiede in

Obermenzing, München.

Otto Baier gestaltet seit über 50 Jahren

Objekte aus Stahl, Edelstahl, Kupfer,

Bronze oder Titan in schlichten, klaren

und abstrakten Formen. Seine stets

sichtbare Auseinandersetzung mit dem

Material und den Grenzen des technisch

Machbaren sind in seinen filigranen

Tierskulpturen, gerne Insekten wie

Ameisen, oder seine Schalenobjekte

aus Titan mit hauchdünnem Rand wiederzuerkennen.

Einige Werke sehen aus wie von Hand

geknetet, doch sind sie aus Titan und

um ein Vielfaches härter als Stahl. Hierfür

sind nicht nur Fingerspitzengefühl

und Gestaltungstalent, auch das richtige

Werkzeug wie ein traditioneller

Amboss und eine raumhohe Presse

mit einer Kraft von bis zu 130 Tonnen

seiner Werkstatt, gefragt. Dieses Zusammenspiel

nutzt er auch für seine

Schmiedearbeiten von Gebrauchsgegenständen

wie Tabletts oder Kerzenleuchter

nach eigenen Entwürfen.

Auszeichnungen

1982 Bayerischer Staatspreis

1982 Förderpreis für Angewandte

Kunst der Landeshauptstadt

München

1999 Danner-Preis

2020 Ehrenpreis der Danner-Stiftung

2023 Bayerischer Staatspreis für

Gestaltung

Baier versteht sich wie kaum ein Zweiter auf die alten Schmiedetechniken. (Foto: Eva Jünger)

Die Spuren des Herstellungsprozesses

seiner Werke möchte Baier den Betrachtern

sichtbar machen. Auf den

Oberflächen seiner Werke sind die

Spuren des Feuers und die durch

Oxidation entstandenen Farben oder

des Witterungsprozesses zu sehen.

Faszinierend, wie Otto Baier alle Herausforderungen

mit verschiedensten

Metallen aufnimmt und sich auf das

Minimalistische, ganz auf geometrische

Grundformen, konzentriert.

Zahlreiche Werke und Objekte des

Künstlers finden sich im öffentlichen

Raum, z. B. in Schloss Blutenburg in

München, vor dem Ausbildungszentrum

Metallhandwerk in Garching und

in der Kirche Sankt Wolfgang in München-Pipping.

Seine künstlerischen Metallobjekte

sind Sammlerstücke, die in

international bedeutende Museumssammlungen

aufgenommen wurden.

Auch Auftragsarbeiten nach fremden

Entwürfen wie historische Straßenlaternen,

die sich heute in Deutschland,

Österreich und der Schweiz befinden

oder das bronzene Eingangsportal (die

sog. „Neue Pforte“) des Bayerischen

Kultusministeriums in der Salvatorstraße

in München, nahm er sich an. Mitte

der 1970er Jahre schmiedete Otto Baier

nach Entwürfen von Günther Graßmann

das Ziffernblatt mit altbayerischen

Monatssymbolen für die Turmuhr

des Alten Rathauses in München.

Neben seiner Lehrtätigkeit an den

Meisterschulen für Schmiede in München

und Augsburg zwischen 1970

und 1983 hat er sich als freischaffender

Metallgestalter einen Namen gemacht.

Bereits 1969 war er in Ausstellungen

wie den internationalen Kunstschmiedetagen

in Lindau oder 1970 in

der Sonderschau „Exempla“ der Internationalen

Handwerksmesse München

vertreten.

Zuletzt ehrte die HWK München und

Oberbayern mit einer umfangreichen

Ausstellung in der Galerie des Handwerks

die Werke von über fünf Jahrzehnten.

Die faszinierenden Stücke

stammten von privaten und öffentlichen

Leihgebern, aber auch direkt aus

Haus und Garten des Künstlers.

8 bayern Metall 6/2023


Danner-Preis 2020, Objekte „Stromboli“

und „Vulcano“ aus Titan geschmiedet.

(Foto: Eva Jünger)

Ameisen – Otto Baiers

Lieblingstiere (Stahl,

geschmiedet, gespalten).

(Foto: Otto Baier)

Schalenobjekt

aus Titan.

Ein Rhythmus aus konkaven und konvexen Bögen.

Stahlobjekt, Insekt, 2013 aus Cor-Ten-Stahl geschmiedet.

(Foto: Eva Jünger)

Das Jahr 2023 ist für Otto Baier

ein ereignisreiches Jahr. So darf

der Fachverband Metall Bayern

ihm auch zum kürzlich am

1. Juni gefeierten 80. Ge burtstag

gratulieren. Mit größtem

Respekt und besten Wünschen

für die Zukunft warten wir

gespannt auf weitere spannende

Metallkunst. Denn das Feuer

wird Otto Baier niemals ausgehen.

Skulptur „Pythagoras“ aus Edelstahl vor dem ABZ Garching.

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FEINWERKTECHNIK

Rathberger steigert Produktivität dank Stanzmaschine BOSCHERT 5020

Manchmal kommt’s doch auf die Größe an

Die Rathberger GmbH ist Spezialist für Dächer und Fassaden aus Metall

und ein gefragter Zulieferer für Blechteile und Baugruppen. Dank der

neuen Stanzmaschine BOSCHERT 5020 mit Bolzenschweißer kann das

Rathberger-Team seine Produktivität vervielfachen und flexibler arbeiten.

Arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich zusammen (v. l.): Michael Roser, Vertriebsleiter bei

BOSCHERT, Niclas Brüstle, Meister in der Fertigung bei Rathberger, und Inhaber Harald

Rathberger.

besten sofort. „Das ist klar, wenn auf

der Baustelle ein Blechteil fehlt, kann

der Schlosser oder Zimmermann nicht

zwei Wochen darauf warten“, erzählt

Rathberger und scherzt: „Wir machen

also jeden Morgen einen schönen Plan,

um ihn über den Tag über den Haufen

zu werfen. Aber so läuft es nun einmal.“

Immer an Rathbergers Seite: die BO-

SCHERT GmbH. Los ging es mit einer

mittelgroßen Stanze, über die Jahre

folgten weitere Blechbearbeitungsmaschinen

aus Lörrach-Hauingen, etwa

Ausklinkmaschinen, und 2001 eine

Stanze der Serie TRI. Beratung und

Schulung gehörten auch immer dazu.

Die TRI war bis vor einem Jahr bei Rathberger

im Einsatz. Doch Harald Rathberger

wollte vermehrt mit Superformat-

und XXL-Blechen arbeiten. Außerdem

suchte er nach einer Möglichkeit,

Fassadenbleche automatisch mit Bolzen

zu versehen. Sein Technologiepartner

BOSCHERT wusste Rat: „Wir haben

unsere Stanzmaschine BOSCHERT

5020 mit Bolzenschweißgerät vorgeschlagen“,

erzählt Michael Roser, Verkaufsleiter

bei BOSCHERT.

Die Wurzeln der Rathberger GmbH in

Efringen-Kirchen reichen zurück bis in

die späten 1980er. 1987 als Blechnerbetrieb

gegründet, hat sich das Unternehmen

Mitte der 1990er auf die Fertigung

und Montage von Fassaden und

Dacheindeckungen spezialisiert. „Wir

sind seit mehr als 30 Jahren kontinuierlich

und Stück für Stück gewachsen“,

sagt Inhaber Harald Rathberger. „Mit

dem wachsenden Geschäftsumfang

haben wir in schöner Regelmäßigkeit in

Gebäude, Mitarbeiter und Maschinen

investiert.“

Das sukzessive Investment in moderne

und leistungsfähige Blechbearbeitungsmaschinen

brachte aber auch die

Problematik der idealerweise permanenten

Auslastung mit sich. Und weil

die Maschinen nun mal vorhanden waren,

stieg das Unternehmen ab 1998 in

die industrielle CNC-Blechbearbeitung

als Lohnfertiger ein. Am rund 5.000

Quadratmeter großen Standort in Efringen-Kirchen

beschäftigt Rathberger aktuell

100 Mitarbeiter. Diese schneiden,

fräsen, stanzen, lasern und formen

Blechteile und komplette Blechbaugruppen

für die Kunden in Deutschland

und der Schweiz.

Gefragt: Flexibilität, Geschwindigkeit

und Wirtschaftlichkeit

„Wir verarbeiten zu 90 Prozent Aluminium,

aber auch Edelstahl und Kunststoffe“,

sagt Niclas Brüstle, Meister in der

Fertigung bei Rathberger. „Zwischen

Losgröße 1 und 100.000 ist da alles dabei.“

Die Herausforderung im Tagesgeschäft

sei aber weniger die Stückzahl,

als vielmehr kurze Produktionszeiten

und Flexibilität. Gerade die Kunden aus

dem Handwerk kommen oft recht spontan

und bräuchten die Teile dann am

Stanzmaschine mit dem gewissen

Etwas

„Die 5020 basiert auf der bewährten

4020, der Maschinentisch ist aber

nochmal einen Meter länger“, sagt Roser.

„Das erleichtert die Arbeit mit den

Superformat-Blechen erheblich.“ Rückgrat

der BOSCHERT 5020 ist ihr robuster

O-Rahmen. Dieser stabilisiert die

Maschine wie die geschlossenen Spanten

ein U-Boot. So können Anwender

die 28 Tonnen Stanzkraft der 5020

schnell und wiederholgenau nutzen. Die

Maschine kann bis zu sechs Millimeter

dicke Bleche stanzen, nibbeln, formen

und markieren. Dabei reduziert der

zwölffach Werkzeugwechsler die Nebenzeiten

deutlich. Die 5020 ist mit

zwei Stanzköpfen ausgerüstet. Der

obere Stanzkopf mit 55 Millimetern

Stanzhub ist mit einer HDE-Hydraulik

ausgestattet, die einen schnellen Hub

10 bayern Metall 6/2023


Die 5020 ist mit zwei Stanzköpfen ausgerüstet.

Der obere Stanzkopf mit 55 Millimetern

Stanzhub ist mit einer HDE-Hydraulik

ausgestattet, die einen schnellen Hub und

eine genaue Stanzung gewährleistet. Mit dem

unteren Stanzkopf kann der Anwender auch

von unten nach oben prägen.

Die 5020 ist mit einem Bolzenschweißer

ausgerüstet. Damit kann der Anwender

zwischen 21 und 40 Bolzen pro Minute

schweißen – wirtschaftlich, prozesssicher und

präziser als von Hand.

Die Spezialbeschichtung des Fördertopfes

verbessert das Förderverhalten und reduziert

Lärm sowie Abrieb.

Weitere Informationen unter

www.rathberger-blech.de.

und eine genaue Stanzung gewährleistet.

Der Stanzkopf ist stufenlos um 360

Grad drehbar und verfügt über eine BO-

SCHERT T-Nut als Werkzeugaufnahme,

die alle Trumpf-Standardwerkzeuge bis

Größe drei fassen kann. Zudem verfügt

die Maschine über eine aktive Matrize

mit automatischer Richtfunktion zum

Stanzen von unten. Der untere Stanzkopf

mit 25 Millimetern Stanzhub ist wie

der obere ausgestattet. Die maximale

Hubfolge der 5020 beträgt 800 Hübe

pro Minute.

Mit der Anlage kann Rathberger Tafeln

von 100 x 280 bis 5.000 x 2.000 Millimetern

bearbeiten. Der Bediener kann

die Stanzmaschine einfach beladen:

Der Maschinentisch ist frei zugänglichen

und wartet mit praktischen Helfern

auf. „Beispielsweise erleichtert eine

Öffnung im Tisch das Einlegen von

Zuschnitten, und anhebbare Kugelrollen

unterstützen den Werker beim Auflegen

der Superformat-Bleche“, erklärt

Roser. Die Tafeln werden mit bis zu vier

pneumatischen Spannzangen geklemmt

und von einem servogetriebenen

Präzisionszahnstangenantrieb in x-

Richtung bewegt. Durch dieses Nachsetzen

kann Rathberger auch Bleche

über 5.000 Millimeter Länge bearbeiten.

Ein weiterer Servoantrieb bewegt die

Stanzköpfe oben und unten synchron in

y-Richtung. Positioniergeschwindigkeiten

von 75 Metern pro Minute auf der

x- sowie der y-Achse sind möglich, simultan

sind bis zu 106 Meter pro Minute

drin. Auch die Entsorgung von Blechresten

ist mit der 5020 ganz einfach: Die

CNC-Stanzmaschine verfügt über eine

Entsorgungsklappe, über die bis zu 400

x 2.000 Millimeter große Teile entweder

per Förderband zum Bediener oder an

das linke Tischende transportiert werden.

Die y-Achse verfügt über eine mitfahrende

Stanzbutzenabsaugung, anfallende

Stanzabfälle gelangen über ein

Förderband zum Sammelbehälter. Das

Restgitter kann hinter der Stanzeinheit

problemlos entladen werden. Steuern

lässt sich die 5020 per CAD-Daten oder

über das Steuerpult direkt an der Anlage.

Hier können Niclas Brüstle und seine

Kollegen schnell und einfach über

die benutzerfreundliche Oberfläche

Programme anpassen und Korrekturen

vornehmen.

Bolzenschweißen leichtgemacht

Neben dem größeren Tisch verfügt die

Stanzmaschine auch noch über eine

weitere Besonderheit: ein Bolzenschweißgerät

mit automatischer Bolzenzuführung.

Dieses besteht aus dem

Schweißgerät, dem Automatik-Bolzenschweißkopf

mit Digitalanzeige und der

vollautomatischen Zuführung. Der Aufbau

mit spielfreien Kugellagern sorgt

für Präzision und Wiederholgenauigkeit.

Es ist links hinten über der Hydraulik

der Stanzmaschine montiert. Das

vereinfacht das Nachfüllen oder Wechseln

der Schweißelemente sowie die

Einstellung des Geräts. Der Bolzenschweißkopf

wird links neben dem

Stanzkopf aufgebaut, die Zustellung

auf Blechhöhe funktioniert pneumatisch.

Durch die digitale Anzeige der

Schweißkolbenposition kann diese

über ein integriertes Messsystem auf

1/100 Millimeter eingestellt werden.

Anwender können Schweißelemente

mit Durchmessern von drei bis acht

Millimetern und Bolzenlängen von acht

bis 50 Millimetern ohne Umrüstung verwenden.

„Der Schweißvorgang dauert

– abhängig von Material und Bolzendimension

– zwischen einer und drei Millisekunden

pro Stück“, erklärt Roser.

„Damit lassen sich zwischen 21 und 40

Bolzen pro Minute schweißen – wirtschaftlich,

prozesssicher und präziser

als von Hand.“ Rathberger ergänzt:

„Das ist vor allem bei der Herstellung

von Fassadenteilen ein sehr großer

Vorteil und wird immer wichtiger. Diese

werden mit den Bolzen befestigt und

die Verbindungen müssen bombenfest

halten.“ Man müsse beim Wenden der

Bleche nur darauf achten, dass diese

keine Kratzer abbekommen und die

Oberflächenqualität nicht leide.

Wirtschaftlichkeit und Flexibilität

„Wir nutzen die 5020, um Teile aus

Superformat-Blechen zu stanzen, bei

denen es nicht aufs Hundertstel ankommt“,

sagt Brüstle. Für möglichst

wenig Abfall und Restblech schachtelt

das Team die Teile passend auf den bis

zu fünf Meter langen und zwei Meter

breiten Blechen. Das Programmiersystem

BG Cut erlaubt eine einfache und

problemlose Positionierung der einzelnen

Teile. Heute arbeitet das Unternehmen

im Zweischichtbetrieb, sodass die

5020 rund 17 Stunden pro Tag läuft.

„Wir erreichen einen unheimlich hohen

Durchsatz und können dreimal schneller

fertigen als vorher“, sagt Rathberger.

„Dank der neuen Stanzmaschine wickeln

wir eine immense Zahl an Aufträgen

pro Woche wirtschaftlich ab und

sind flexibel genug, um auch die kurzfristigen

Sachen sinnvoll reinzuschieben.“

bayern Metall 6/2023 11


Anwenderbericht

Alleine beim Weichschruppen 30 Stunden gespart

Das komplex geformte Spritzgusswerkzeug

für den LED-Lichtleiter

eines KFZ-Scheinwerfers stellte die

Fräsprofis bei Color Metal in Heitersheim

vor echte Herausforderungen.

Mit den neuen Schruppund

Schlichtfräsern von MOLDINO

wurde auch diese Aufgabe mit Bravour

gelöst. Und dies in deutlich

kürzerer Zeit.

„Wir fertigen mannlos in der zweiten

und dritten Schicht, am Wochenende

und nicht selten im autonomen

24/7-Betrieb“, erklärt der Inhaber und

Geschäftsführer von Color Metal, Otmar

Gutmann. „Wobei wir zunehmend

auch Hochglanzflächen auf Endmaß

fräsen, was den Polieraufwand reduziert

und die Genauigkeit erhöht.“ Das

war sozusagen die Überleitung zum

Thema: Denn es geht um die frästechnische

Vorgeschichte einer 10-t-Spritzgussform

mit komplizierten Geometrien,

ausgeklügelter Entformungstechnik

und anspruchsvollen Oberflächen.

Ein Einkomponentenwerkzeug zur Produktion

des Lichtleiters für einen „stylish“

geformten LED-Frontscheinwerfer,

hausintern von Color Metal nach

Kundenvorgaben konstruiert.

Es galt ein Werkzeug mit einer Grundfläche

von etwa 1.500 mm x 1.000

mm aus 1.2343 sowie 1.2738HH herzustellen.

Mit schrupptechnischen

Herausforderungen wie tiefen Kavitäten,

überhängenden Schrägen und

weiteren „wilden“ Geometrien. Deshalb

wurde die Formplatte nicht liegend

gespannt, sondern so schräg,

dass es ausgesehen hat, als ob sie in

der Maschine hing. Schließlich hat

man sich in Heitersheim im Laufe vieler

Jahre beim Fräsen ein sehr hohes

Niveau erarbeitet. Nicht zuletzt mit

den Werkzeugen von MOLDINO und

wegen deren prozesstechnischer Unterstützung.

Darum sprach Color Metal

MOLDINO auf die frästechnischen

Herausforderungen bei diesem Projekt

an. Diese begannen schon mit

dem Weichschruppen: Die Formplatte

ist etwa 600 mm dick und die Formtiefe

muss über 400 mm betragen, damit

der Scheinwerfer überhaupt drinnen

liegt. Es galt also rund 6 t Rohmaterial

herauszufräsen.

Der neue TR4F-Wendeplattenfräser von

MOLDINO kommt mit weniger Wendeplatten

aus, die dafür zehn Prozent dicker sind und

35 Prozent mehr Auflagefläche bieten.

Zum Einsatz kam eine Neuentwicklung

von MOLDINO: der Wendeschneidplattenfräser

TR4F (kurz für: Turbo

roughing 4 corner fast-feed). Ein Hochvorschubfräser

im Durchmesserbereich

50 bis 100 mm mit ungleicher

Teilung. Zur Leistungssteigerung trägt

unter anderem die spezielle Form der

hier verwendeten – zehn Prozent dickeren

– Wendeplatten bei, die beim

Fräsen 35 Prozent mehr Auflagefläche

bieten. Am Werkzeughalter sorgen

breit geformte Taschen für eine bessere

Spanabfuhr. So ist beim Weichschruppen

ein Zahnvorschub fz von 2

mm und mehr möglich. Das Ergebnis

überzeugte auf Anhieb: Bei einem Vorschub

von 9.300 m/min und einer Tiefenzustellung

von 1 mm wurde mit

dem verwendeten TR4F4052BM-5-22

(52 mm Durchmesser) ein Zeitspanvolumen

von 307 cm 3 /min erreicht.

Der Prozessoptimierer von MOLDINO

hatte noch weitere Optimierungsvorschläge

parat: Diese bezogen sich auf

die Bearbeitungsschritte, die nach

dem Härten auf 52 HRC folgten. So

schlug er vor, für die Schrupp- und

Restmaterialzerspanung die neuen

Vollhartmetall-Fräser EHHRE und

EHHBE mit der neuentwickelten TH3-

Nanobeschichtung zu verwenden. Der

EHHRE ist ein 4- oder 6-schneidiges

Werkzeug mit polygonaler Stirngeometrie,

mit dem ausschließlich Z-Konstant

gefräst wird. Mit dem 6-schneidigen

EHHRE-6060-TH3 mit 6 mm

Durchmesser wurden die Formteile

nach dem Härten auf 0,15 mm Aufmaß

vorgefräst. Oft mit Vorschüben von

7.000 mm/min. Der bisher hier eingesetzte

Torusfräser eines anderen Herstellers

schaffte im besten Fall lediglich

den halben Wert. Dass sich der EHHRE

positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt,

steht außer Frage. Denn auch

die Standzeit hat sich gegenüber früher

um 35 Prozent erhöht.

In den Bereichen, die im gehärteten

Zustand mit einer Kugel geschruppt

und vorgeschlichtet werden mussten,

kam der neue 4-schneidige EHHBE

zum Einsatz. Dieser ist das Pendant

des EHHRE als Kugelfräser, ebenfalls

mit TH3-Nanoschicht. Mit Schneidendurchmesser

4 mm (Schaftdurchmesser

6 mm) realisierte der EHHBE-

4040-S6 bei allen Schrupp- und Rest-

Deutlich mehr

Zerspanvolumen:

Hier die zweite

Formplatte für das

Werkzeug, die mit

dem neuen TR4F-

Messerkopf von

MOLDINO weichgeschruppt

wurde.

(Fotos: MOLDINO)

12 bayern Metall 6/2023


materialbearbeitungen Vorschübe von

4.100 mm/min, bei einer Tiefenzustellung

von 0,3 mm und 0,8 mm Seitenzustellung.

Damit hat sich mit dem

neuen EHHBE gegenüber vorher der

Vorschubwert glatt verdoppelt.

Eine besondere Herausforderung bei

diesem Projekt war die Herstellung der

Facetten. Vorgaben des Kunden waren

nahezu spiegelnde Oberflächen sowie

eine hohe Genauigkeit. Denn Abweichungen

in der Geometrie beeinträchtigen

die Lichtstreuung. Deshalb durfte in

den Bereichen, wo das Licht umgelenkt

wird, keine manuelle Bearbeitung stattfinden.

Also auch kein Polieren. Color

Metal hatte sich deshalb entschieden,

die Facetten zu fräsen. Das Erzeugen

von Hochglanzoberflächen in hartem

Stahl erfordert hohe Drehzahlen und

Vorschubwerte, wobei für die Oberflächenqualität

die seitliche Zustellung

entscheidend ist. Eingesetzt wurden die

nanobeschichteten Kugelfräser vom

Typ EPDBEH-TH3: Ausgewählt worden

ist ein Durchmesser von 0,4 mm, genau

gesagt der EPDBEH-2004-1.5-TH3.

Geschlichtet wurde mit unverändertem

Seitenstep, dafür mit höherer Drehzahl

und mehr Vorschub. Und das Ergebnis

war mehr als überzeugend: Nach rund

150 Stunden waren alle Facetten der

insgesamt acht Werkzeugeinsätze auf

Fast glänzende

Oberflächen mit

höchster Maßhaltigkeit:

Alle Facetten

wurden mit dem

neuen nanobeschichteten

Kugelfräser

EPDBEH-TH3 mit

0,4 mm Durchmesser

verschleißarm auf

Endmaß gefinished.

Weitere Informationen unter

www.color-metal.de.

Endmaß bearbeitet. „Mit gleichmäßiger

Fast-Hochglanzoberfläche und exakt

maßhaltig“, unterstreicht Otmar Gutmann.

„Für den gesamten Finish-Vorgang

haben wir statt acht Werkzeugen

jetzt nur noch vier Kugeln benötigt, wobei

beim Fräser Nummer vier noch kein

Verschleiß erkennbar war.“

SIE DRECHSELN, BOHREN, MALERN,

SCHRAUBEN, SCHLEIFEN, MESSEN,

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bayern Metall 6/2023 13

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ARBEITS- & SOZIALRECHT

Keine mangelbedingte Kündigung nach der VOB/B mehr

Worum geht es?

Die Klägerin machte Werklohn für von

ihr erbrachte Straßen- und Tiefbauarbeiten

in Höhe von 2.465.744,23 Euro

geltend. Die VOB/B war Vertragsbestandteil.

Die Beklagte verlangte im

Rahmen einer Widerklage 4.152.902,75

Euro. Die Beklagte hatte den Bauvertrag

gekündigt, weil die Klägerin vor

der Abnahme den berechtigten Mangelrügen

der Beklagten nicht abgeholfen

hatte. Die Beklagte hatte eine Frist

zur Mangelbeseitigung gesetzt und die

Kündigung für den Fall der fehlenden

Mangelbeseitigung angedroht. Das

Landgericht Halle stellte fest, dass die

Kündigung eine „freie Kündigung“

nach § 8 Nr. 1 VOB/B gewesen sei. Die

Widerklage, mit der die Beklagte die

Ersatzvornahmekosten verlangte, wies

das Landgericht Halle ab.

Die Entscheidung:

Der BGH stellte mit Urteil vom

19.01.2023 – VII ZR 34/20 fest, dass

die Kündigung des Bauvertrages nicht

auf § 8 Abs. 3 VOB/B in

Verbindung mit § 4 Abs.

7 VOB/B gestützt werden

durfte. Die durch

diese Klauseln eingeräumte

Möglichkeit

einer Kündigung

des Bauvertragsverhältnisses

wegen einer

nicht durchgeführten

Mangelbeseitigung

führe zu einer unangemessenen

Benachteiligung

des Auftragnehmers.

Der Praxistipp!

In den Fällen, in denen die VOB/B als

Ganze vereinbart ist, bleibt es bei der

Kündigungsmöglichkeit wegen Mängeln,

die vor der Abnahme auf Rüge

nicht beseitigt werden, weil dann einzelne

Bestimmungen der VOB/B einer

isolierten Überprüfung anhand des Allgemeinen

Geschäftsbedingungsrechtes

entzogen sind (Privilegierung der

VOB/B). Gibt es im Vertrag Eingriffe in

die VOB/B, ist es zwar auch

zukünftig nicht ausgeschlossen,

dass mangelhafte

Leistungen

vor der Abnahme

den Auftraggeber zu

einer Kün digung berechtigen

können.

Dies ist aber nur

dann anzunehmen,

wenn die Fortsetzung

des Vertragsverhältnisses

an gesichts dieser Mängel

für den Auftraggeber als unzumutbar

erscheint. Wann eine solche

Situation vorliegt, ist einzelfallabhängig.

Ob das jeweils entscheidende Gericht

mit dem kündigenden Auftraggeber

eine Unzumutbarkeit der Fortsetzung

des Vertragsverhältnisses erkennt,

ist kaum zu prognostizieren. Eine

auf Mängel gestützte Kündigung

wird in diesen Fällen zum Wagnis.

Rechtsanwälte

Muffler Kittler Krieger Hahne PartmbB

Goethestr. 25a · 80336 München

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WIR GEDENKEN

Metall-Innung Schwandorf

Obermeister Franz Schlegl verstorben

Am 6. Mai 2023 mussten wir Abschied von Maschinenbaumeister Franz

Schlegl, Obermeister der Metall-Innung Schwandorf, nehmen. Seine Beiträge

und sein Vermächtnis werden in der Metall-Innung noch lange weiterleben.

Seine Kollegialität und

freundschaftliche Verbundenheit

werden wir

nicht vergessen und

ihm stets ein ehrendes

Gedenken bewahren.

Herr Franz Schlegl war seit 2001 Mitglied der Vorstandschaft und seit 2022 Obermeister

der Metall-Innung Schwandorf. Seit 2022 war er auch Vorstandsmitglied der

Kreishandwerkerschaft Schwandorf. In dieser Zeit hat er sich mit Umsicht und Fachkenntnissen

für die Belange des Metallhandwerks eingesetzt. Im Mai 2022 ehrte der

Fachverband Metall Bayern Herrn Schlegl mit der Silbernen Ehrennadel.

Viele Jahre war er als Vorsitzender des Prüfungsausschusses Feinwerkmechanik vertreten.

Ein besonderes Anliegen war ihm stets die Ausbildung junger Menschen.

Für die gemeinsame Zeit und sein ehrenamtliches Wirken gebührt Franz Schlegl

unser Dank, hohe Anerkennung und Wertschätzung.

14 bayern Metall 6/2023


DAS METALLHANDWERK IST GRÜN

Gütesiegel Umwelt – die ersten Betriebe sind zertifiziert

Der Klimawandel ist real. Seine

Auswirkungen spüren wir alle –

auch im Betrieb. Die Zukunft gehört

den Unternehmen, die nachhaltig

und ressourcenschonend fertigen

und diese verantwortungsvolle Praxis

auch belegen können.

Der Nachweis eines Betriebes, nachhaltig-

und ressourcenschonend zu

fertigen, entscheidet zunehmend über

die Auftragsvergabe. Die Nachfrage

von Umweltzertifikaten bei öffentlichen

Ausschreibungen wächst. Der Fachverband

Metall Bayern unterstützt seine

Mitgliedsbetriebe, insbesondere

klein- und mittelständische Betriebe,

den Schritt zu umweltbewusstem Handeln

praxisgerecht umzusetzen.

Mit der Einführung eines Gütesiegels,

dessen Erhalt und Verwendung eine

eintägige Präsenzschulung bzw. alternativ

eine Onlineschulung (2 x 3 Stunden)

und die Überprüfung im Unternehmen

voraussetzt, ist der erste

Schritt für die Einführung eines dokumentierten

Umweltschutzes im Betrieb

erfüllt. Das Verfahren für den Erhalt und

die Verwendung des Gütesiegels ist

angelehnt an das Umweltmanagementsystem

nach DIN ISO 14001. Das

heißt: Wird später eine Zertifizierung

nach der vorgenannten Norm angestrebt

oder notwendig, sind die Grundlagen

durch das Gütesiegel bereits im

Unternehmen vorhanden.

Termin für die nächsten

Schulungen:

• Freitag, 16. Juni 2023

• Donnerstag, 29. Juni 2023

• Donnerstag, 20. Juli 2023

• Mittwoch, 2. August 2023

Weitere Informationen und Anmeldung

unter: www.fachverbandmetall-bayern.de/weiterbildung

oder E-Mail an: info@guetesiegelumwelt.de

(Foto: narawit/AdobeStock)

Die wichtigsten Vorteile

• Einsparen von Energie

• Reduzierung von Emissionen, Abfall und Abwasser

• Reduzierung von Kosten durch gezielten Umgang

mit Ressourcen

• Verringerung von Umweltauswirkungen

• Verbesserung der Rechtssicherheit

• Förderung des umweltbewussten Verhaltens der

Mitarbeiter

• Verbesserung des Images bei Kunden, Partnern und

in der Öffentlichkeit

• Frühzeitige Erkennung von Fehlerquellen

• Vorteil bei Vergabeverfahren gegenüber Wettbewerb

bayern Metall 6/2023 15


STEUERN & FINANZEN

Mehr Zufriedenheit für Ihre

Mitarbeiter mit HandwerkGesund

Der Erfolg eines Handwerksbetriebs

hängt stark von seinen Mitarbeitern

ab. Deshalb ist es als

Arbeitgeber wichtig, die Zufriedenheit

und Gesundheit im Betrieb

dauerhaft sicherzustellen und sich

als attraktives Unternehmen zu

positionieren, um eine hohe Fluktuation

und Ausfallzeiten zu vermeiden.

Wie das geht? Mit HandwerkGesund!

In Gesundheit investieren

zahlt sich aus

Die betriebliche Krankenversicherung

des Münchener Verein trägt zur Gesundheit

Ihrer Mitarbeiter

und dem Erfolg Ihres Betriebs

bei. Stärken Sie Ihre

Angestellten mit einer besseren

medizinischen Versorgung,

indem Sie als Arbeitgeber

ein monatliches

Budget für medizinische

Leistungen bereitstellen.

HandwerkGesund gibt es

als günstigen Start-Tarif sowie

als Budget-Tarif mit flexibler

Gestaltung. Dabei

bietet der Start-Tarif als

kompakter Vorsorgeschutz

mit einem monatlichen Beitrag

ab 5,90 Euro (ohne Beitragsbefreiung)

pro Mitarbeiter ein Top-Preis-

Leistungsverhältnis.

Die beliebten Budget-Tarife, die Ihre

Mitarbeiter zu Privatpatienten machen,

glänzen mit noch mehr Vielfalt. So sind

hier neben umfassenden Leistungen

im Bereich Zahngesundheit (z.B. Zahnprophylaxe,

Zahnbehandlung und

Zahnersatz) auch ambulante Leistungen

(z.B. Vorsorgeuntersuchungen,

Heilpraktiker, Sehhilfe) enthalten.

Die Budget-Tarife

können mit 300, 600, 1.000

oder 1.500 Euro abgeschlossen

werden. Optional

sind beide Tarif-Varianten

um eine stationäre Absicherung

für beste Versorgung

im Krankenhaus in

einem 1- und/oder 2-Bettzimmer

und mit Chefarztbehandlung

ab 5 Personen erweiterbar. Die Beiträge

zu HandwerkGesund sind als Sachbezug

bis zu 50 Euro im Monat steuerund

sozialabgabenfrei.

HandwerkGesund bietet

Vorteile für Arbeitgeber

Mit einer bKV wird Ihr Unternehmen im

Kampf um die besten Talente deutlich

attraktiver. So binden Sie nicht nur Mitarbeiter

stärker an Ihren Betrieb, sondern

genießen auch bei Stellenausschreibungen

einen echten Wettbewerbsvorteil.

Ein weiteres Highlight:

Die Tarife des Münchener Verein können

Sie als Mitglied des Versorgungswerkes

oder IGM bereits ab 3 Personen

für Ihren Betrieb abschließen,

HandwerkGesund „Klinik“ bereits ab

5 Personen. Damit profitieren auch

kleinere Handwerksbetriebe.

Informieren Sie sich unter www.muenchener-verein.de/bkv

oder kontaktieren

Sie Ihren Ansprechpartner beim

Münchener Verein:

Mansoer Weigert

Vorstandsbevollmächtigter Geschäftsbereich

Handwerk

Tel. 089 / 5152-2578

E-Mail: weigert.mansoer@muenchenerverein.de

(Foto: Jacob Lund/AdobeStock

Münchener Verein

Pettenkoferstraße 19

80336 München

info@muenchener-verein.de

www.muenchener-verein.de

16 bayern Metall 6/2023


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Sinkende Betriebskosten durch Filtervliese

Filtervliese sind ein wichtiger Bestandteil der Filtertechnik und werden

in vielen Bereichen eingesetzt. Vliese bestehen aus synthetischen oder

natürlichen Fasern, die zu einer porösen Schicht verarbeitet werden.

Sie sind in der Lage, feste Partikel aus Flüssigkeiten oder Gasen

zu entfernen, indem sie die Partikel in den Poren des Vlieses einschließen.

Die Art des Vliesmaterials, die Porengröße

und die Dicke des Vlieses bestimmen

die Filtereffizienz und somit

den Grad der Entfernung von Schadstoffen,

aber auch die Höhe der Widerstandskraft

gegenüber Flüssigkeiten

und Gasen. Auch die Lebensdauer und

der Wartungsaufwand spielen bei der

Auswahl eine entscheidende Rolle. Eine

längere Lebensdauer bedeutet zugleich

eine Senkung der Betriebskosten

und deren Wartungsanforderungen

bestimmt unter anderem die Filtereffizienz.

Die letzten Jahre haben bedeutende

Fortschritte hervorgebracht,

die zu verbesserten Leistungen, höherer

Effizienz und niedrigeren Betriebskosten

führen.

Weitere Informationen unter

www.filterbestellung.de.

Nano-Filtertechnologie

Die Nano-Filtertechnologie

ist eine der neuesten Entwicklungen

in der Filtertechnik.

Diese Technologie verwendet winzige

Nanopartikel, um Schadstoffe aus der

Luft oder Flüssigkeit herauszufiltern.

Da die Nanopartikel sehr klein sind,

können sie auch kleinste Schadstoffe

herausfiltern, die mit herkömm lichen

Filtern nicht entfernt werden können.

Smart-Filter

Smart-Filter verwenden Sensoren und

Überwachungstechnologie, um die

Leistung von Filtern zu überwachen

und die Notwendigkeit von Wartung

und Austausch zu erkennen. Dies ermöglicht

eine effizientere Nutzung von

Filtern und reduziert den Wartungsaufwand.

Biologisch abbaubare Filter

Biologisch abbaubare Filter sind

eine umweltfreundliche Alternative

zu herkömmlichen

Filtern, die auf Deponien

oder in der Natur nicht abgebaut

werden können.

Biologisch abbaubare Filter

bestehen aus Materialien,

die sich im Laufe der

Zeit zersetzen und natürliche

Abbauprodukte produzieren.

Elektrostatische Filter

Elektrostatische Filter verwenden elektrostatische

Ladung, um Schadstoffe

aus der Luft oder Flüssigkeit herauszufiltern.

Diese Technologie ist besonders

effektiv bei der Entfernung von

feinen Partikeln und Rauch.

Membranfilter

Membranfilter verwenden eine Membran,

um Schadstoffe aus der Flüssigkeit

herauszufiltern. Diese Technologie

ist besonders effektiv bei der Entfernung

von Schadstoffen wie Viren, Bakterien

und Proteinen.

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bayern Metall 6/2023 17


BUNDESVERBAND AKTUELL

Artikeldienst Technik 02-2023

ISO GPS News-Meeting – Wenn Theorie auf Praxis trifft

ISO GPS: Das komplexe Normensystem beschäftigt Konstrukteure, Fertigungsspezialisten

und Messtechniker gleichermaßen. Erfahren Sie in diesem

Artikel, welche Themen auf dem ISO GPS News-Meeting 2022 von

den Normungsexperten und Anwendern beleuchtet wurden und wie das

Stimmungsbild zur Einführung von ISO GPS in der Industrie aussieht.

Der Kongress im Überblick

Auf dem ISO GPS News-Meeting, Europas

größtem Kongress zur Geometrischen

Produktspezifikation und -verifikation,

wurde auch 2022 wieder der aktuelle

Stand der GPS-Normung präsentiert

sowie der Austausch mit Anwendern

aus den Bereichen Konstruktion

und Messtechnik gesucht und gefunden.

Die Veranstalter aus dem deutschen

Normenausschuss (NA 152-03-

02 AA) empfingen an den drei Kongresstagen

(22. bis 24. November) mehr als

250 Teilnehmer aus der Industrie und

diversen Hochschulen. Nach eigenen

Angaben ordneten sich die Gäste zu

44 % der Messtechnik und 56 % der

Entwicklung bzw. Konstruktion zu.

Der erste Tag begann mit Vorträgen zu

Bezügen und Bezugssystemen (ISO

5459) sowie den Allgemeintoleranzen

nach DIN EN ISO 22081 und ISO 2768-

1. Neben dem Erfahrungsaustausch der

Kongressteilnehmer standen am Mittag

die Aussteller im Fokus. Dazu zählten

vor allem Institute, Lehrbuchverlage

und führende Messtechnik- und Softwarekonzerne.

Im anschließenden Themenblock

„Normungsarbeit“ erhielt das

Metallhandwerk eine Stimme. Im Gemeinschaftsvortrag

„ISO GPS-ABC,

Grundlagen für Industrie, Ausbildung

und das Handwerk“ mit der TU Chemnitz

zeigte der Bundesverband Metall

Präsenz. Die Präsentation beinhaltete

unter anderem Anforderungen an die

betriebliche Einführung von ISO GPS im

Metallhandwerk. Diese wurden zuvor in

einem Workshop im Juli 2022 mit Unternehmern

und Fachkräften aus dem

Metallhandwerk erarbeitet. Eine Podiumsdiskussion

zur Definition und Spezifikation

von Bauteilfunktionen komplettierte

den fachlichen Teil des ersten

Kongresstages.

Der Morgen des zweiten Tages stand

im Zeichen der PMI (Product Manufac-

turing Information). Diese Produkt- und

Fertigungsinformationen ermöglichen

den Transfer von 3D-Informationen an

die Fertigung. Neben den reinen Geometriedaten

enthalten PMI beispielsweise

Fertigungsinformationen und

Materialspezifikationen. Am Nachmittag

wurde die Geometrische Produktspezifikation

mit der Praxis konfrontiert.

Neben anderen Themen wurde

die anwendungsnahe Spezifikation

von Kantenübergängen nach DIN ISO

21204:2020-09 sowie der Umgang mit

der Vielzahl an Modifikatoren und

Symbolen in der Welt von ISO GPS beleuchtet.

Hilfestellungen und Erfahrungsberichte

zur betrieblichen Einführung

von ISO GPS rundeten den Praxisblock

für diesen Tag ab. Das Abendprogramm

des zweiten Kongresstages

beinhaltete den Besuch der Messeausstellung,

weiteren Erfahrungsaustausch,

ein kulinarisches Buffet und

Livemusik.

Am dritten Tag dominierte das Thema

Verifikation das Kongressprogramm.

Präsentiert und diskutiert wurden

Messstrategien, die Verwendung von

Handmessmitteln und optischen

Messgeräten sowie die Rückführbarkeit

von Messergebnissen zur Fer-

Stimmungsbild „ISO GPS in der Industrie“ (Angaben in Prozent)

Was sehen Sie als größtes Hindernis

bei der Einführung von ISO GPS?

(Mehrfachnennung möglich)

Verwenden Sie bereits die neuen

Allgemeintoleranzen (ISO 22081)?

Nutzen Sie die DIN 2769 als Ergänzung

zur ISO 22081?

32 Komplexität der Regeln und Spezifikationsmöglichkeiten

27 Fehlende Vorgehensweisen zur

Anwendung des Werkzeugkastens

21 Begrenzte Anwendbarkeit von

konventioneller Messtechnik zur

fertigungsbegleitenden Prüfung

66 Nein

26 Ja, Flächenprofil

+ Größenmaße

7 Ja, nur Flächenprofilnorm

1 Ja, nur Größenmaßtoleranz

61 Nein

24 Ja

16 Nein, aber andere Varianten zur

Festlegung von Toleranzwerten

(z. B. eigene Tabellen)

14 Fehlende Strategien zum messtechnischen

Nachweis

6 Ich sehe keine Hindernisse

Ergebnisse einer Teilnehmerumfrage auf dem

ISO GPS News-Meeting vom 22. bis 24.11.2022.

18 bayern Metall 6/2023


tigungsmaschinensteuerung. Verabschiedet

wurden die Kongressteilnehmer

mit dem Sonderthema Verzahnung

und dem Fokus auf deren Messbarkeit.

Das Stimmungsbild der Industrie

Über ein Umfrage-Tool, das immer

wieder während und nach den Präsentationen

verwendet wurde, konnte ein

Stimmungsbild zur Implementierung

von ISO GPS und den neuen Allgemeintoleranzen

in der Industrie eingefangen

werden.

Als größtes Hindernis bei der Einführung

von ISO GPS gaben die Industrievertreter

die Komplexität der Regeln

und Spezifikationsmöglichkeiten an

(32 %). Danach folgte eine fehlende

Vorgehensweise zur Anwendung der

normativen Inhalte (27 %), die begrenzte

Anwendbarkeit von konventioneller

Messtechnik zur fertigungsbegleitenden

Prüfung (21 %) und fehlende Strategien

zum messtechnischen Nachweis

(14 %). Die übrigen 6 % gaben an,

keine Hindernisse zu sehen.

Über 60 % der Umfrageteilnehmer verwendeten

weder die neuen Allgemeintoleranzen

nach DIN EN ISO 22081

noch die ergänzende Norm DIN 2769.

Die vier größten Herausforderungen

bei der Einführung der neuen Allgemeintoleranzen

wurden wie folgt gewichtet.

Die Überzeugung der Kollegen

und Mitarbeiter erhielt ein Drittel

der Stimmen. Ein Viertel fiel auf die Unterscheidung

der Längenmaße in Größenmaße

und Abstände. 22 % entschieden

sich für die Definition eines

Welche Probleme mussten Sie bei

der Einführung der ISO 22081 überwinden?

(Mehrfachnennung möglich)

33 Überzeugung der Kolleg*innen und

Mitarbeiter*innen

25 Definition eines vollständigen

Bezugssystems für das Bauteil

22 Unterscheidung bei Längenmaßen:

Größenmaße und Abstände

20 Festlegung von Zahlenwerten für

die Allgemeintoleranzen

vollständigen Bauteil-Bezugssystems.

Das übrige Fünftel stimmte für die

Festlegung von Zahlenwerten für die

Allgemeintoleranzen.

Trotz der genannten Hindernisse werden

28 % der Umfrageteilnehmer ihre

Allgemeintolerierung radikal auf die

neue DIN EN ISO 22081:2022-10 umstellen.

Weitere 43 % planen die Umstellung

in den nächsten zwei Jahren.

Die übrigen 29 % möchten weiter die

historische Norm DIN ISO 2768-2 verwenden,

diese mit dem Ausgabedatum

1991-04 versehen und vorerst abwarten.

Um die interne Kommunikation zwischen

Konstruktion, Produktion und

Qualitätssicherung zu optimieren, verwendet

annähernd jedes vierte Unternehmen

(23 %) zusätzlich zur Funktionszeichnung

eine Fertigungszeichnung.

Kostenfreier Online-Live-Workshop

am 26.04.2023

Am 26.04.2023 von 13:00 Uhr bis

16:30 Uhr bekommen Sie im Online-

Workshop „ISO-GPS-System: Grundlagen

der Geometrischen Produktspezifikation“

die Möglichkeit, sich ein Basiswissen

zum GPS-System anzueignen

und gleichzeitig Ihre Unterstützungsbedarfe

an den Bundesverband

Metall heranzutragen.

In der ersten Hälfte erhalten Sie eine

Einführung in das GPS-System:

• Definition: Was ist das GPS-System?

Wie will Ihr Unternehmen mit der

Umstellung auf die neue Norm

ISO 22081 umgehen?

43 Knallharte Umstellung

29 Geplante Umstellung in den

nächsten zwei Jahren

28 Erst mal Ausgabedatum zu der

alten Norm hinzufügen und

abwarten

• Motivation: Was ist das Ziel von

ISO GPS?

• Grundlagen: Eine Auswahl an

GPS-Inhalten

Die zweite Hälfte wird mit einem Überblick

über den Status des GPS-Systems

eingeleitet und durch eine Diskussionsrunde

komplettiert:

• Stand der Normung: Welche

Normen umfasst ISO GPS?

• Fazit: Chancen und Kritik

Die kostenfreie Anmeldung

für den Online-

Live-Workshop „ISO-

GPS-System: Grundlagen

der Geometrischen

Produktspezifikation“ erfolgt über das

Metallportal: (www.metallportal.de/ semi

nare-kongresse/ iso-gps-system-26-

04- 23/).

Fazit: Informationsbrei mundgerecht

verarbeitet

Die Komplexität von ISO GPS erstreckt

sich über den gesamten Produktentstehungsprozess.

Spätestens beim

Blick auf das Programm des ISO GPS

News-Meetings wird das ersichtlich.

Drei Kongresstage, die von morgens

bis abends mit Fachinformationen über

Produktentwicklung, Fertigung und

Messtechnik gespickt sind, sprechen

für sich. Dass auch die (Groß-)Industrie

sich hier noch vor viele Herausforderungen

gestellt sieht, zeigt einerseits

die Notwendigkeit des Austauschs auf

dem jährlichen Kongress. Andererseits

darf sich das Metallhandwerk durch

dieses Stimmungsbild ermutigt fühlen,

denn die industriellen Marktbegleiter

kochen offensichtlich ebenfalls nur mit

Wasser. Aber sie kochen!

Ein grundlegender „Kochkurs“ wird Ihnen

kostenfrei im Seminarprogramm

des Metallportals angeboten. Der Workshop

richtet sich an alle, die nicht von

Aufträgen mit GPS-konformen Zeichnungen

überrascht werden wollen und

an diejenigen, die bereits erste Berührungspunkte

mit dem GPS-System hatten.

Aber auch alle anderen Interessierten,

die einen Einblick in die Thematik

erhalten wollen, sollten sich die Chance

nicht entgehen lassen, kostenfrei an

erste Informationen zu gelangen.

Autor: Thomas Röper (B. Eng.),

technischer Berater in der gewerbespezifischen

Informationstransferstelle

beim Bundesverband Metall in Essen

bayern Metall 6/2023 19


HUFBESCHLAG

Fachgruppe Hufbeschlag

Hochinteressante Vorträge und ein wichtiger

Austausch unter Fachleuten

Gut organisiert von Fachgruppenleiter

Ralf Münch mit seinen Ausschussmitgliedern

Holl Karl, Feckl

Andy, Martin Stubenvoll und Herbert

Ammer, der auch die Moderation

der Tagung übernommen hat,

fand die zahlreich besuchte 29.

Fachgruppentagung Hufbeschlag

im Deula Bildungszentrum in

Freising statt.

Bei der Vorbereitung der Tagung war

unser Ehrenfachgruppenleiter Fritz

Kufner – 45 Jahre mit Rat und Tat in der

Fachgruppe tätig – noch aktiv dabei.

Leider konnte er die Tagung nicht mehr

miterleben.

Für die Tagung konnte mit Frau Prof.

Theresie Litzka aus Wien eine Top-Referentin

gewonnen werden. Als Tierärztin,

die sehr viel auf den Hufbeschlag

hält, stellt sie auch hohe Anforderungen.

Anhand ihrer Darstellung und Erklärung

zu untergeschobenen Trachten,

in Verbindung zum Hufbeschlag,

konnte jeder Teilnehmer feststellen,

Zahlreiche Fachleute nutzen die Fachgruppentagung zur Wissenserweiterung zum Thema

Hufbeschlag.

dass sie sehr praxisnah mit ihren Hufschmieden

zusammenarbeitet.

Als zweites Thema wurde die Fesselträgerlahmheit

erläutert. Sehr ausführlich

war ihre Darstellung der Aufgabe

des Fesseltrageapparates, in Verbindung

mit OBS/TBS sowie der Strecksehne.

Ihr Hufschmied an der Vet.

med. Uni Wien hatte für beide Themen

mehr als 35 Beschlagsmodifikationen

vorbereitet. Durch die Kamera konnten

die Hufeisen von der Mustertafel

einzeln an der Leinwand gezeigt werden.

Herr Dr. Nawroth von der Regierung

von Oberbayern hatte das schwierigste

Thema. Sein perfekter Vortrag – mit

System erklärt – war pure Theorie für

die Hufschmiede, welche Praktiker

sind. Anzumerken ist hier, dass wir froh

sein müssen, ein Hufbeschlagsgesetz

und eine Hufbeschlagsverordnung zu

haben und dass sich die Regierung

endlich um den Vollzug des Hufbeschlagsrechts

bemüht.

Die drei Herren unseres letzten Themas,

Herr Roncassaglia, Herr Gerusel

und Herr Loots, referierten über alternativen

Hufbeschlag. Hier wurden u. a.

Hornkapselentfernungen und das Anbringen

eines Hufschutzes durch Bekleben

der Hufe erläutert. Ein sehr informativer

Vortrag, interessant zu hören

und zu sehen. Maßnahmen mit

solchem Aufwand, da ein Tierarzt dabei

sein muss und vor allem auch zur

weiteren Betreuung, sollten in einer

Klinik gemacht werden. Bearbeitungszeit,

Materialkosten, Fahrtkosten usw.

müssen kalkulationsmäßig bedacht

werden. Ferner ist die Kenntnis der

Produktanwendung sehr wichtig. Es

gibt verschiedene Klebematerialien,

die zwar sehr gut sind, leider aber in

der Anwendung scheitern.

Die ehrenamtlich für unseren Beruf tätigen

Hufschmiede der Fachgruppe

Hufbeschlag Bayern, freuen sich schon

jetzt auf die nächste Fachgruppentagung

Hufbeschlag in Freising.

(Ammer)

20 bayern Metall 6/2023


INNUNGSLEBEN

Metall-Innung Mainfranken-Mitte

Leidenschaft, Teamgeist und Weiterbildung

für den beruflichen Erfolg

Freisprechung bei der Metall-Innung Mainfranken-Mitte

23 ehemalige Auszubildende des Metallhandwerks haben ein Etappenziel

ihres Berufslebens erfolgreich gemeistert und erhielten dafür die

Belohnung: den Gesellenbrief. In feierlichem Rahmen sprach sie der

Obermeister der Metall-Innung Mainfranken-Mitte, Detlef Lurz, von allen

Pflichten ihrer Ausbildung frei. Familienangehörige, Freunde, Vertreter

der Ausbildungsbetriebe sowie der Berufsschulen feierten das mit

den jungen Gesellen im Penthouse des Berufsbildungszentrums der

Handwerkskammer für Unterfranken.

fung. Er dankte Eltern, Lehrern und

Betrieben für deren Unterstützung

während der Ausbildung. Der Gesellenbrief

ist eine Investition in die Zukunft,

eine Zukunftsaktie mit bester

Dividende, so Hofmann. Leidenschaft,

Fleiß und Ehrgeiz im Beruf zahlen sich

aus.

Festredner Johannes Keppner, der die

Veranstaltung auch moderierte, gratulierte

den ehemaligen Auszubildenden

zu ihrem Abschluss und zu ihren grandiosen

Berufsaussichten. „Alle Unternehmen

suchen im Moment händeringend

nach gut ausgebildeten Facharbeitern.

Der Arbeitsmarkt ist so flexibel

wie nie.“ Aber gute Berufsaussichten

garantieren nicht automatisch beruflichen

Erfolg, so Radiomoderator Keppner.

Erfolg verlange harte Arbeit, lebenslanges

Lernen und vor allem Leidenschaft

für den Beruf; dazu Teamgeist,

Kreativität und Mut zum Risiko,

Fehler zu machen. „Setzt euch erreichbare

Ziele, sucht euch dazu euer

Team zusammen oder baut euch euer

Netzwerk auf. Seid kreativ und habt

keine Angst vor Fehlern, denn jeder

Fehler hat das Potenzial, etwas Großartiges

zu werden“, so Keppner.

„Die Freisprechung ist eine enorm stabile

Basis für Ihren weiteren beruflichen

Weg, Sie können stolz darauf

sein“, gratulierte der Vizepräsident der

Handwerkskammer für Unterfranken

(HWK), Josef Hofmann, den jungen

Handwerkern zur bestandenen Prü-

Gerhard Hecht, Leiter der Staatlichen

Berufsschule Main-Spessart, gratulierte

den Absolventen im Namen der

Berufsschulen. In einer sich rasch verändernden

Welt, müssen die Lehrer

mit ihrem Erfahrungsschatz aus der

Vergangenheit den Herausforderungen

der Gegenwart und Zukunft begegnen,

so Hecht. Nicht nur berufliches

Wissen, sondern auch soziale

Werte gilt es den Auszubildenden zu

vermitteln. Teamgeist gehört dazu.

„Einzelgänger können heute im Beruf

nicht mehr existieren“, beschrieb der

Pädagoge die Anforderungen der Berufswelt.

Die Innungsbesten 2023 (Mitte) der Metall-Innung Mainfranken-Mitte umrahmt von den Gratulanten: (von links) Kreishandwerksmeister Martin

Strobl, Alexander Koller (Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses Konstruktionstechnik), Festredner Johannes Keppner, Obermeister Detlef

Lurz, HWK-Vizepräsident Josef Hofmann und (ganz rechts) Edwin Gernert (Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses Feinwerkmechanik).

(Foto: Ausma Salaws)

bayern Metall 6/2023 21


Obermeister Detlef Lurz lobte den

Fleiß, das Durchhaltevermögen und

das Verantwortungsbewusstsein der

ehemaligen Auszubildenden, das Sie

die vergangenen Jahre gezeigt haben.

„Ich kann mir gut vorstellen, wie sie

sich auf diesen Tag gefreut haben“, so

Lurz. Gleichzeitig erinnerte er die jungen

Metallhandwerker daran, dass der

Gesellenbrief lediglich ein Türöffner ist.

Nun geht es darum, sich jeden Tag zu

beweisen und immer wieder dazuzulernen.

Lurz erläuterte mit einer Parabel,

dass ständige Weiterbildung zur

Tradition des Handwerks gehört: Ging

ein Gesell im Mittelalter auf die Walz

und sprach bei einem Meister vor, so

wurde er gefragt, ob er Schlosser ist.

Mit der Antwort „Stück davon“ brachte

er dann zum Ausdruck, dass er diesen

Beruf erlernt hat, aber jeden Tag Neues

dazulernt.

Mit einer Urkunde und einem Geldgeschenk

belohnte die Metall-Innung die

besonderen Leistungen der Prüfungsbesten.

Die drei Besten im Bereich Metallbau,

Fachrichtung Konstruktionstechnik,

kommen aus Würzburg (Ausbildungsbetrieb:

Flammersberger GmbH,

Veitshöchheim), Arnstein (Ausbildungsbetrieb:

SMB Stahl- und Metall-

bau GmbH & Co. KG, Arnstein) und

Wertheim (Ausbildungsbetrieb: Mannl

GmbH, Kreuzwertheim). Die drei Besten

im Bereich Feinwerkmechanik,

Schwerpunkt Maschinenbau kommen

aus Ebrach und Volkach (Ausbildungsbetrieb:

Göpfert Maschinen GmbH,

Wiesentheid) sowie aus Ochsenfurt

(Ausbildungsbetrieb: Kinkele GmbH &

Co. KG, Ochsenfurt). Auch der Kammersieger

aus dem vergangenen Jahr

erhielt eine Anerkennung seiner hervorragenden

Leistung durch die Metall-Innung

Mainfranken-Mitte.

(Quelle: Metall-Innung Mainfranken-Mitte)

Metall-Innung Mainfranken-Mitte

Ein Jahrhundertleben: Hermann Nickel feierte

seinen 100. Geburtstag

Er hat seinen 100. Geburtstag

gefeiert und beweist, dass Alter

nur eine Zahl ist. Trotz seines

fortgeschrittenen Alters ist er

immer noch fit und technisch begeistert.

So saß Hermann Nickel beim Essen,

zu dem die Metall-Innung Mainfranken-Mitte

anlässlich seines 100. Geburtstags

eingeladen hatte, mit Smartphone

in der Cargo-Tasche, Fitness-

tracker am rechten und Smartwatch

am linken Handgelenk vor uns. Der

Jubilar verbringt einen Teil seiner Zeit

damit, sich über die neusten Technologien

und Gadgets zu informieren.

Ein Technikgenie war er aber schon immer,

ein Tüftler und Konstrukteur vor

dem Herrn, der nebenbei auch gern

seinen musischen, philosophischen

und künstlerischen Fantasien und Fähigkeiten

freien Lauf ließ. Nickel

schreibt Leserbriefe und versucht auch

immer die Geschichte richtig darzustellen.

Und wenn es um Sport geht,

war Hermann Nickel bis ins hohe Alter

immer sehr aktiv beim Skifahren, Wandern

oder Rudern.

Wir wünschen dem Jubilar auch

weiterhin viele glückliche und

gesunde Jahre mit der Familie

und weiterhin Freude an seinen

Leidenschaften.

(Foto: Metall-Innung Mainfranken-Mitte)

22 bayern Metall 6/2023


Metallbauerinnung Mittelfranken-Süd

Jahreshauptversammlung

Modernste Verfahren der Schweißtechnik und die Gewinnung von

Berufs nachwuchs waren neben den üblichen Regularien die Schwerpunktthemen

der Jahreshauptversammlung der Metallbauerinnung

Mittelfranken-Süd. Etwas Glanz in die teils nicht leichten Themen

brachte die Übergabe eines Goldenen Meisterbriefes.

Geschäftsführer Sebastian Dörr stellte

im Anschluss die Rahmenbedingungen

des „Tag des Handwerks“ vor, den

die Bay. Staatsregierung verpflichtend

an weiterführenden Schulen eingeführt

hat. In insgesamt vier Schulstunden

sollen Vorabgangsklassen Handwerksberufe

kennenlernen. Hierzu können

sich Betriebsbesuche eignen, es kann

aber auch im Rahmen des Unterrichts

eine Berufsvorstellung erfolgen, so

Dörr. Anhand einer Präsentation stellte

er u. a. die Internetplattform www.tagdeshandwerksmittelfranken.de

vor, auf

der Betriebe ihr diesbezügliches Angebot

und auch Schulen ihr Interesse anzeigen

können.

Anschließend erläuterte er die Jahresrechnung

der Innung für 2022. Diese

wurde von der Versammlung einstimmig

angenommen, ebenso wie der von

ihm für 2023 vorgelegte Haushaltsplan.

Er konnte von einer positiven Entwicklung

der Finanzen berichten. Jürgen

Zwingel und Christian Schröer Jäger

hatten eine einwandfreie Führung der

Unterlagen bestätigt und Entlastung

beantragt.

Mit dem Goldenen Meisterbrief geehrt: Hermann Grillenberger (re). mit Sebastian Dörr.

Das Metallhandwerk hat wie andere

Berufe und Branchen auch, so Obermeister

Hermann Grillenberger, mit zu

wenig Fachkräften und einem Mangel

an Auszubildenden zu kämpfen. Dies

mache sich nicht nur an den aktuell

niedrigen Zahlen bemerkbar, denn insgesamt

werden über die dreieinhalb

Lehrjahre nur 39 Lehrlinge, also rechnerisch

zehn pro Lehrjahr, ausgebildet,

so Grillenberger. Erschwerend kommt

laut Grillenberger das Problem hinzu,

dass rund die Hälfte der Ausgelernten

ihren Ausbildungsbetrieb innerhalb

von zwei Jahren nach der Gesellenprüfung

verlassen. „Schulabgänger von

heute wurden vor 16 Jahren geboren,

zu diesem Zeitpunkt gab es z. B. im

Landkreis Roth 905 Geburten, ein absoluter

Tiefststand. Noch 15 Jahre zuvor

waren 1374. Das sind fast 500 Geburten

jährlich, die im Vergleich fehlen,

darüber hinaus ist der Drang zu Abitur

und Studium weiter ungebremst und

nach wie vor versucht jeder Kreis und

jede Stadt einen Hochschulstandort zu

ergattern. Wir stehen hier in enormer

Konkurrenz, können aber mit abwechslungsreichen

und anspruchsvollen

Berufen punkten. Dass dies auch

„an den Mann und die Frau komme“,

so der Obermeister, sei ein sehr wichtiges

Anliegen, dem sich Birgit Bast von

der Firma Modi Metallbau aus Roth-

Obersteinbach bei einem Besuch an

der Anton-Seitz-Mittelschule angenommen

hat. „Mit einem Schweißsimulator

und einer VR-Brille konnten wir

einen Einblick in das Metallhandwerk

ermöglichen, der sehr gut von Jungen

und Mädchen angenommen wurde“,

so Bast. Die Schüler hätten keinen

Überblick über die vielen Ausbildungsberufe,

weshalb die Präsenz in den

Schulen so wichtig sei. Dies habe erfreulicherweise

dazu geführt, dass bereits

am nächsten Tag ein Schüler für

ein Praktikum angefragt hat.

Einer der bereits viele Ehrungen vorgenommen

hat, durfte diesmal selbst

eine Ehrung entgegennehmen. Für

seine mehr als 35-jährige, selbstständige

Tätigkeit als Schmiedemeister

erhielt Herman Grillenberger aus den

Händen von Sebastian Dörr den Goldenen

Meisterbrief der Handwerkskammer

von Mittelfranken. Dörr erinnerte

daran, dass es in den vergangenen

35 Jahren wirtschaftliche schwierige

Zeiten mit hoher Arbeitslosigkeit

in Deutschland gab. Ein Unternehmen

so lange Zeit erfolgreich auf Kurs zu

halten, sei eine bemerkenswerte Leistung.

Vor allem, weil bei den allermeisten

Handwerksunternehmern die

heute geforderte Balance nicht zwischen

Arbeit und Freizeit stattfinde,

sondern zwischen Werkstatt und Büro,

so Dörr schmunzelnd. Bei dem

ehemaligen Kreishandwerksmeister

Hermann Grillenberger kommt noch

hinzu, dass er seit bald 20 Jahren als

Obermeister die Geschicke seiner Innung

lenkt.

(Text- und Bildquelle:

Metallbauerinnung Mittelfranken-Süd)

bayern Metall 6/2023 23


Metall-Innung Ebersberg

Jahreshauptversammlung mit Ehrungen

Am 30. März 2023 kamen die Mitglieder der Metall-

Innung Ebersberg zur Jahreshauptversammlung im

Gasthof Huber in Ebersberg zusammen. Neben dem

fachlichen Austausch und einem Vortrag des Fachverbandes

Metall Bayern wurden im feierlichen Rahmen

Urkunden und Ehrennadeln überreicht.

Auf der Jahreshauptversammlung informierte Herr Kelm mit

seinem Vortrag zum Thema „Fachverband Metall Bayern –

eine starke Gemeinschaft – Wie kann ich die Beratung und

Unterstützung des Fachverbandes für meinen Betrieb optimal

nutzen?“, die Mitglieder.

Im Anschluss überreichte Herr Kelm feierlich die goldene

Ehrennadel mit Urkunde vom Fachverband Metall Bayern an

Martin Lohmeyer und dankte ihm unter anderem für sein

großes Engagement als Obermeister der Metall-Innung

Ebersberg von 2000 bis 2022.

Die silberne Ehrennadel mit Urkunde erhielt Johann Riedl.

Herr Riedl war Vorstandsmitglied von 2003 bis 2015 und

stellvertretender Obermeister von 2015 bis 2022.

Seit 2022 ist Michael Winhart (Geschäftsführer Bergmeister

Metallbau GmbH) Obermeister und sein Stellvertreter ist

Martin Lohmeyer jun.

Von links: Martin Lohmeyer jun. (stv. OM), Martin Lohmeyer, Michael

Winhart (OM), Johann Riedl, Heinz Kelm. (Metall-Innung Ebersberg)

Innung MünchenMetall

MünchenMetall besucht Würzburg

Mit einer gemütlichen Zugfahrt

fing der diesjährige Ausflug der

Innung MünchenMetall am Freitag,

21. April 2023 an. Das Ziel: Würzburg

und seine Sehenswürdig keiten

und natürlich ein Treffen mit unseren

Kollegen.

In Würzburg per 1. Klasse angekommen

wurde die Unterkunft, der Würzburger

Hof, bezogen und im Hotel

Strauss zu Abend gegessen. Der

Samstag begann mit einem Spaziergang

zur Residenz. Dort angelangt

konnten die Mitglieder sich durch eine

Führung ein Bild von der Anlage machen.

Die Arbeiten von Georg Johann

Oegg waren hier einer der Höhepunkte.

Im Anschluss folgte eine Stadtrundfahrt.

24 bayern Metall 6/2023


Nach dem Besuch einer Altwürzburger

Taverne mit fränkischen Spezialitäten

ging es nachmittags gestärkt mit der

Domführung, organisiert und durchgeführt

vom Kollegen Erik Hofmann, Fa.

Schnepfer, weiter. Diese spezielle Führung

ermöglichte Einblicke der besonderen

Art. Nach der Führung blieb Zeit

zur freien Verfügung und Entspannung

oder für die Besichtigung der alten

Mainbrücke.

Im Bürgerspital zum HL. Geist in Würzburg

konnten die Innungsmitglieder

beider Innungen, München und Mainfranken

den schönen Tag bei einer

Weinprobe mit fränkischer Brotzeit

ausklingen lassen. Gemütliches Bei-

sammensein und gemeinsamer Erfahrungsaustausch

rundeten den gelungenen

Ausflug ab.

Der Innungsausflug, ein wichtiger Treffpunkt

unter sich, bietet jedes Mal viel

Spaß und die Grundlage für guten kollegialen

Austausch.

(Quelle: MünchenMetall)

Werkzeugmacher-Innung Kronach

Ein großer Schritt auf der Karriereleiter

Die Kreishandwerkerschaft Kronach

lud im März 2023 zur Frühjahrsfreisprechung

ins Rebhan’s

Business und Wellness Hotel in

Neukenroth ein. Auch sechs ausgelernte

Feinwerkmechaniker freuten

sich neben zahlreichen Ehrengästen

aus Handwerk, Wirtschaft, Politik

und Kirche über die würdevolle

Feierstunde.

Der Präsident der Handwerkskammer

für Oberfranken, Matthias Graßmann,

betonte, der Gesellenbrief sei die wichtigste

Grundlage für die Zukunft, er sei

der Baustein für eine weitere erfolgreiche

Karriere. Sein Appell an die Absolventen:

„Bleiben Sie am Ball, halten

Sie dem Handwerk die Treue und halten

Sie dabei auch die Werte und Ideale

immer im Blick.“ Sein Dank ging an

die ausbildenden Betriebe, an Ausbilder,

Lehrer, Familien, Freunde sowie an

die ehrenamtlichen Mitglieder der Prüfungsausschüsse.

Anschließend bekamen die Junghandwerker

von Obermeister Stefan Heyder

ihren Gesellenbrief überreicht und wurden

von Kreishandwerksmeister Heinrich

Schneider öffentlich von der „Bürde

ihrer Lehrzeit“ freigesprochen. Der

Prüfungsbeste Lucas Köstner erhielt

ein kleines Präsent und anerkennende

Worte von seinem Ausbilder und zugleich

stellvertretenden Obermeister

Johannes Wunder.

Auch die Kreishandwerkerschaft Kronach

beglückwünscht die Absolventen

ganz herzlich zu ihren bestandenen

Gesellenprüfungen und wünscht weiterhin

alles Gute für die Zukunft.

Fotos: Gabriele Fölsche,

Text: Kreishandwerkerschaft Kronach

Oben von links:

Kreishandwerksmeister

Heinrich

Schneider, Prüfungsbester

Lucas

Köstner, sein Ausbilder

und zugleich

stellvertretender

Obermeister Johannes

Wunder sowie

Obermeister Stefan

Heyder.

Rechts: Diese Junghandwerker erhielten

nach bestandener Abschlussprüfung

ihren Gesellenbrief:

Bastian Nowitzki und Justin Moshacke

(Krumpholz Formenbau GmbH,

Kronach), Paul Weber (Rebhan

Werkzeugbau GmbH, Kronach),

Lucas Köstner (Wunder Formenbau

GmbH, Steinwiesen), Marius Müller

(Werner Heinz Feinmechanik-Kunststoffe

GmbH & Co. KG, Tettau),

Paul Markert (Jacob-Baumann

GmbH, Ludwigsstadt).

bayern Metall 6/2023 25


Innung Metallbau- und Feinwerktechnik Bayerischer Untermain

Die besten Voraussetzungen für 41 Junggesellen

Auf der Freisprechungsfeier der Innung Metallbau- und Feinwerktechnik

Bayerischer Untermain haben am Montag, den 13.03.2023,

41 Auszubildende ihre Gesellenbriefe aus der Hand des Obermeisters

Matthias Kreß entgegengenommen.

12 Metallbauer und 29 Feinwerkmechaniker

haben ihre Abschlussprüfung

in verschiedenen Fachrichtungen erfolgreich

bestanden.

„Dass Sie alle Ihre Gesellenprüfung erfolgreich

bestanden haben und nun

nach alter Tradition freigesprochen

werden, beweist, dass Sie in der Lage

sind, gute handwerkliche Arbeit zu

leisten“, so Obermeister Matthias Kreß

bei der Feierstunde in Kleinostheim mit

Blick auf die Junggesellen.

Hinter den Junggesellen lägen dreieinhalb

Jahre des Lernens, der Wissensaneignung

und beruflichen Qualifikation.

Kreß zufolge haben die Gesellen

mit der handwerklichen Ausbildung

und den digitalen Fähigkeiten die besten

Voraussetzungen, beides miteinander

zu vereinen und den Megatrend

Digitalisierung mit dem scheinbaren

Gegentrend traditionelles Handwerk

perfekt zu verbinden.

Die Grußworte sprachen der stellvertretende

Landrat von Miltenberg, Günther

Oettinger, der Direktor der AOK Aschaffenburg,

Alexander Starz, und die stellvertretende

Landrätin von Aschaffenburg,

Claudia Papachrissanthou.

Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Winfried

Bausback stellte in seiner Festrede

die besondere Bedeutung des

Handwerks heraus.

Für ihre herausragenden Leistungen

wurden zudem Sebastian Glaser aus

Mömbris (Ausbildungsfirma: Lasertechnik

Kilgenstein, Mömbris) als bester

Metallbauer und Antonio Adlon aus

Wiesthal-Krommenthal (Wenzel Metrology,

Wiesthal) im Bereich Feinwerkmechanik-Maschinenbau

ausgezeichnet.

Von links: Obermeister Matthias Kreß, Antonio Adlon, Sebastian Glaser, Prüfungsvorsitzender

Metallbau Florian Stenger, stellv. Obermeister Burkhard Kilgenstein.

(Quelle: Innung Metallbau- u. Feinwerktechnik

Bayerischer Untermain)

26 bayern Metall 6/2023


Metall-Innung Cham

Ausbildungsinitiative im Landkreis Cham

Am 19. April fand die diesjährige

Ausbildungsmesse AZUBI-live des

Landkreises Cham am Schulzentrum

in Waldmünchen statt. 84 regionale

Aussteller und Innungen präsentierten

auf der AZUBI-Messe ihre

Ausbildungsangebote und ihre Berufsbilder.

Fast 1400 Schüler nutzten

die Chance, Einblicke in Berufe und

Arbeitswelt vor ihrer Haustür zu bekommen.

Auch die Metall-Innung

Cham war mit einem Stand vor Ort.

Offene,

informative

Gespräche und

Mitmachaktionen

am Stand

der Metall-

Innung Cham.

(Foto: Metall-

Innung Cham)

Der Andrang war rekordverdächtig.

Schüler*innen aller Schularten, von

Förderschule bis Gymnasium, aus dem

gesamten Landkreis Cham und dem

tschechischen Domažlice sind für die

Berufsfindung gekommen. Während

Jugendliche und Aussteller bereits erste

Kontakte knüpften, erfolgte im Foyer

der Realschule die offizielle Eröffnung.

Dazu konnte Landrat Franz Löffler unter

anderen Vertreter von Politik und

Wirtschaft, IHK, Handwerkskammer,

der Schulfamilie, des Kolpingbildungs-

werkes sowie der Bundesagentur für

Arbeit willkommen heißen.

Auch die Metall-Innung Cham war mit

einem Informationsstand auf der Messe

vertreten, um die Schüler*innen

über die Ausbildungsberufe Metallbauer

und Feinwerkmechaniker zu informieren.

Obermeister Thomas Geißler

sowie dessen Stellvertreter Thomas

Gruber betreuten am Messetag den

Stand.

Die Schüler nahmen nach diesem Tag

nicht nur das Wissen über eine Vielzahl

an noch unentdeckten Berufsfeldern

mit, auch erste Kontakte wurden sogleich

geknüpft.

Metall-Innung Cham

Damen-Seminar: Raum für Vorträge aktueller Themen

In Verbindung mit der SHK-Innung

führte die Metall-Innung Cham am

18. April 2023 wieder ein „Damen-

Seminar“ im Berufsbildungszentrum

der Handwerkskammer in

Cham durch.

Bei diesem Seminar erhielten die Teilnehmerinnen

(Chefinnen und Mitarbeiterinnen

unserer Mitgliedsbetriebe)

wichtige Informationen über aktuelle,

steuerliche und arbeitsrechtliche Themen,

welche für ihre tägliche, betriebliche

Praxis von Bedeutung sind.

Unter Federführung von Obermeister

Thomas Geißler organisiert die Innung

dieses Seminar bereits seit 2004. Diesbezüglich

gab er beim diesjährigen Seminar

abschließend noch einen Rückblick

über die Themen, welche in den

vergangenen Jahren in insgesamt 17

Seminaren behandelt wurden.

Anfangs referierte Tobias Bergbauer,

Steuerberater aus Cham, über allgemeine

Änderungen im Steuerrecht und

Neuerungen bei Photovoltaikanlagen.

Vanessa Schindlbeck der Versicherungsgruppe

Münchener Verein hielt

im Anschluss einen Vortrag über die

Metaller- und SHK-Rente. Zwischen

den Vorträgen fand ein offener Austausch

mit Kaffee und Kuchen statt.

(Text u. Fotoquelle: Metall-Innung Cham)

bayern Metall 6/2023 27


AUSBILDUNGSZENTRUM

METALLHANDWERK

Seminare im Juni und Juli 2023

Befähigte Person zur Prüfung von Anschlagmitteln • Live-Webinar

Anschlagmittel müssen regelmäßig durch eine befähigte Person des Betreibers geprüft

werden, da Schäden und unsachgemäße Verwendung schlimme Folgen haben können.

Die vorgeschriebenen Prüfungen sind zu dokumentieren.

In unserem Seminar werden Sie umfassend über die rechtlichen Grundlagen sowie die

Anforderungen informiert. Nach bestandener Abschlussprüfung dürfen Sie als befähigte

Person zur Prüfung von Anschlagmitteln tätig sein.

26. Juni 2023

• online

Öffnungstechniken Intensivkurs – Schloss und Beschlag

Unter der Anleitung eines erfahrenen Meisters erlernen Sie in diesem praxisbezogenen

Kompaktseminar fachgerecht, professionell und produktunabhängig die gängigsten

Öffnungstechniken.

15. Juli 2023

Burgau

Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Metallhandwerk

Theoretische und praktische Inhalte mit abschließender Prüfung und Zertifikat vom BVM.

Voraussetzung ist eine Ausbildung im Metallhandwerk sowie einschlägige Berufspraxis.

Der 90-Stunden-Kurs hier für das Metallhandwerk in nur 48 Stunden!

24. bis 28. Juli 2023

ABZ Garching

Dübelschulung – Theorie und Praxis

Von dem Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) vorgeschriebene Schulung für die

Sicherstellung der Kompetenz in der Montage von Dübelverankerungen mit Teilnahmezertifikat.

Die Schulung erfolgt unter Leitung der Firma HILTI und richtet sich in Theorie und Praxis

an Metall- und Stahlbaumonteure.

Weitere Informationen zu diesem Angebot finden Sie auf Seite 30.

27. Juli 2023

ABZ Garching

Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie auf unserer Homepage

www.fachverband-metall-bayern.de.

● Veranstaltungs-Hotline: 089 2030077-48 – Frau Karen Ende

● Falls der Veranstaltungsort nicht angegeben ist, finden die Veranstaltungen in 85748 Garching,

Lichtenbergstraße 10, statt.

● Der Veranstalter behält sich das Recht vor, Veranstaltungen kurzfristig abzusagen, wenn die erforderliche

Mindestteilnehmeranzahl nicht erreicht wird, sowie Anmeldungen abzuweisen, wenn die Veranstaltung

bereits ausgebucht ist. Die Seminarbelegung erfolgt in der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen.

28 bayern Metall 6/2023


BOB-Seminar in Bayern

Berufsorientierungsbotschafter*innen im Metallhandwerk

Aufgrund der demografischen Entwicklung und der veränderten

Perspektiven der Jugendlichen sind die Ausbildungszahlen

im Metallhandwerk rückläufig. Das Metallhandwerk

konkurriert mit vielen Ausbildungsberufen

und Studiengängen. Um sich von anderen Gewerken

abzuheben, haben wir eine neue Imagekampagne „Let‘s

Play Metal“ und moderne, digitalisierte Berufsorientierungstools

entwickelt.

Die Berufsorientierungsbotschafter*innen (BOB) sollen das

Metallhandwerk in ihren jeweiligen Regionen auf Messen,

Veranstaltungen und in Schulen vertreten, damit auch in

Zukunft junge Menschen eine Berufsausbildung in den

metallhandwerklichen Berufen absolvieren.

Im Seminar erhalten Sie einen Überblick über die veränderten

Bedingungen, die neuen digitalisierten Tools und

können in Praxis-Workshops Ideen für die eigene Region

entwickeln:

• Berufsorientierung im Metallhandwerk – Zahlen, Daten,

Fakten

• Digitalisierung und Informationsverhalten von Jugendlichen

• Berufsorientierungs-Kampagne des Metallhandwerks

• Praxis-Workshop: Digitale Instrumente der Berufsorientierung

im Metallhandwerk

• Praxis-Workshop: Wie gestalte ich Berufsorientierung

vor Ort?

• Erstellen eines individuellen Umsetzungsplans

Zielgruppe: Unternehmer*innen im Metallhandwerk,

Verantwortliche der Beruf s-

ausbildung, Mitarbeiter*innen

der Innungen und Landesverbände

Referenten: Diether Hils, Bereichsleiter Berufsbildung

im BVM; Christian Krause,

Referent Berufsbildung im BVM

Termine: 20. und 21. Juli 2023

im ABZ Garching

Donnerstag, 20. Juli, 12:00 bis

17:00 Uhr (mit gemeinsamem

Abendessen im Anschluss)

Freitag, 21. Juli, 9:00 bis 14.00 Uhr

Wichtige Info: Die Veranstaltung ist für Sie

als Innungs mitglied selbstverständlich

kostenfrei!

Werden auch Sie BOB im Metallhandwerk und

nehmen Sie teil an unserer Schulung! Sie sind

herzlich eingeladen!

Weitere Informationen sowie die

Möglichkeit zur Anmeldung

finden Sie hier:

www.fachverband-metall-bayern.de

Seminarveranstalter:

Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH

Lichtenbergstraße 10

85748 Garching

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bayern Metall 6/2023 29


AUS- & FORTBILDUNG

Hilti Dübelschulung

Von dem Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) vorgeschriebene Schulung für die Sicherstellung

der Kompetenz in der Montage von Dübelverankerungen mit Teilnahmezertifikat

Die Hilti Dübelschulung vermittelt den

Teilnehmenden die notwendigen Anforderungen

und geeignete Lösungen

im Rahmen der zulassungskonformen

Dübelmontage. In einer Kombination

aus Theorie und Praxis werden sowohl

allgemeine, theoretische und regulatorische

Grundlagen als auch spezifische

Themen der Dübelmontage geschult.

Die Schulungsinhalte orientieren sich

am Merkblatt „Hinweise für die Montage

von Dübelverankerungen“ des DIBt.

So werden ausführende Betriebe der

Verantwortung gerecht, geschultes

Personal für die Montage von Dübelverankerungen

einzusetzen. Neben

den erforderlichen Grundlagen lernen

die Teilnehmenden auch Lösungen

kennen, die die Montage schneller und

effizienter im Rahmen der Zulassung

macht. Positive Nebeneffekte der

Schulung sind für das Unternehmen,

die nachhaltige Einsparung von Zeit

und somit Geld sowie die Erhöhung

der Sicherheit für alle Beteiligten.

Termin

Donnerstag, 27. Juli 2023,

von 8:30 bis 13:00 Uhr

im ABZ Garching

Weitere Termine an

anderen Orten folgen.

Inhalte:

• Relevanz der zulassungskonformen

Montage von Dübelverankerungen

• Unterscheidung von Befestigungsarten,

Lasttypen und Untergründen

• Kriterien für die korrekte Dübelauswahl

• Berücksichtigung von Montageschritten

und Installation gemäß

Montageanweisung

• praktische Übung (inkl. Dübelauszugsversuch)

• schriftliche Prüfung

• Zertifikat für erfolgreiche Teilnahme

Der neue Kollege trägt Orange

Die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) hat für die Schweißwerkstätten

im BTZ Augsburg einen Roboter gekauft

Robotik und Automatisierung nehmen im Handwerk einen immer größeren

Raum ein. Die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) hat daher die

Initiative ergriffen und für das Berufsbildungs- und Technologiezentrum

in Augsburg einen Schweißroboter gekauft sowie gleichzeitig gezielt die

Zusammenarbeit mit dem Roboter-Experten KUKA aus Augsburg gesucht.

Der neue „Kollege“ aus dem Hause KUKA hat einiges zu bieten.

Das Gerät beherrscht die gängigen Schweißverfahren MAG und WIG und

ist in der Lage, Bleche und Rohre in allen Durchmessern zu schweißen.

Ausbildungsmeister Peter Scholtz macht den

neuen Roboter im BTZ Augsburg der

Handwerkskammer für Schwaben startklar.

(Text u. Foto: HWK Schwaben)

Einsatz in Aus- und Weiterbildung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung

ÜLU, der Meisterkurse und

der verschiedenen Schweißkurse im

Angebot der HWK Schwaben, kommen

durch diesen Roboter mit den

Grundlagen der Robotergesteuerten

Schweißtechnik in Kontakt. Weiterhin

soll in speziellen Firmen- und Gruppenschulungen

dieses Sonderschweißverfahren

vermittelt werden. Peter Scholtz,

Ausbildungsmeister bei der Handwerkskammer,

freut sich über den neuen

„Kollegen“: „Wir haben so die Mög-

30 bayern Metall 6/2023


lichkeit unsere Teilnehmer und Teilnehmerinnen

an die momentan modernste

Technik heranzuführen und ihnen die

Grundlagen zu vermitteln.“ Denn in

den Handwerksbetrieben wird künftig

verstärkt auf solche Technologien gesetzt

werden.

Easy Teaching

Ein Plus des neuen Roboters ist ohne

Frage seine leichte Handhabung. Auch

Personen ohne eine spezielle Programmiererfahrung

können ihn bedienen

und für neue Aufgaben umrüsten.

Dennoch sind präzise Schweißergebnisse

sichergestellt. Kleine und mittlere

Handwerksbetriebe brauchen so keine

Spezialisten, sondern können mit ihren

Fachkräften nach einer kurzen Einführung

sofort loslegen. Der Roboter

übernimmt monotone und auch körperlich

belastende Tätigkeiten. In dieser

Zeit können sich die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter anderen Arbeiten

zuwenden.

Wichtig: Kein Ersatz für Fachkräfte

Dass mit dem Einsatz eines Roboters

„geprüfte Schweißerinnen und Schweißer“

komplett ersetzt werden können,

ist jedoch nicht der Fall. Es braucht im

Tagesgeschäft Fachkräfte, die laufend

prüfen, ob alle Schweißparameter erfüllt

sind. Der Roboter dient in erster

Linie dazu, die Arbeit zu erleichtern

und in der Fertigung zu unterstützen.

HWK Schwaben unterstützt

Unternehmen

Um einem größeren Kreis von Handwerksbetrieben

den Zugang zu dieser

Technik zu ermöglichen, arbeitet die

HWK Schwaben eng mit dem Augsburger

Roboterhersteller zusammen. So

war die Handwerkskammer auf der

Messe Zukunft Handwerk in München

mit Fachpersonal am KUKA-Stand vertreten,

damit sich interessierte Handwerksunternehmen

über die vielfältigen

Einsatzmöglichkeiten in den Betrieben

informieren können.

Schüler treffen auf moderne Konstruktionstechnik

500 Jugendliche aus sieben

Schulen lernten auf der Kelheimer

Ausbildungs- und Berufsmesse

am 21.4.23 insgesamt 40 Unternehmen

der Umgebung kennen.

Vieles konnte selbst ausprobiert

werden.

Den direkten Kontakt mit jungen Menschen

suchen, um die vielfältigen Möglichkeiten

und beruflichen Perspektiven

der unmittelbaren Umgebung aufzuzeigen,

ist der Schlüssel einer erfolgreichen

Nachwuchswerbung.

Matthias Gruss jun. und Jungbaumeister

Jonas Brummer von Metallbau

Gruss & Ilnseher GmbH zeigten Eigeninitiative

an einem der Stände im Saal

des Dormero-Hotels in Kelheim. Die

Möglichkeit sich als attraktiver Praktikums-

und Ausbildungsbetrieb zu präsentieren,

um junge Talente zu erreichen

und ihnen Antworten zu den Themen

der beruflichen Orientierung sowie

Aus-, Fort- und Weiterbildung zu

geben, ist ihr Ziel.

Schnell ist aufgefallen, dass die Stände,

an denen etwas ausprobiert werden

konnte, besonders beliebt waren. Ein

Highlight war der von der Innung MünchenMetall

ausgeliehene Schweißsimulator

am Stand des Metallbauerunternehmens,

der mit großem Interesse angenommen

wurde. Hochkonzentriert

führten die Schüler*innen, ausgestattet

mit einem Schweißhelm mit integrierter

VR-Brille, den Brenner an der virtuellen

Naht entlang. Wer eine ruhige Hand bewies,

sah es an seiner hohen Punktezahl,

die das System zur Bewertung im

Anschluss anzeigte. Auch Bürgermeister

Christian Schweiger konnte sich

dem nicht entziehen und probierte es

mit Freude aus – und erzielte 95 Punkte!

Durch spannende Mitmachaktionen

und die Vorstellung zahlreicher Berufsfelder

konnte ein Erfolg der Aus- und

Berufsbildungsmesse verbucht werden.

„Die Messe ist für die Nachwuchsgewinnung

der ortsansässigen

Unternehmen und für die Stadt Kelheim

enorm wichtig“, so Bürgermeister

Christian Schweiger.

Matthias Gruss jun. und Erster Bürgermeister Christian Schweiger, der

sich begeistert am Schweißsimulator ausprobierte.

Ein Schüler-Magnet der Messe – der Schweißsimulator am Stand des

Metallbauunternehmens Gruss & Ilnseher GmbH.

(Fotos: Metallbau Gruss & Ilnseher GmbH)

bayern Metall 6/2023 31


GESCHÄFTLICHES

SAINT-GOBAIN GLASS bringt neue Version von

Calumen heraus

Übersichtlicher und mit noch mehr

Daten: Das Berechnungstool CalumenLIVE

von Saint-Gobain wird

von einer neuen Version abgelöst.

Das neue Calumen liefert technische

Details für die Kalkulation von

Verglasungen und hilft zugleich, die

jeweils passenden Glastypen zu

finden.

Das kostenfreie digitale Simulationsprogramm

Calumen ist das erste Online-Tool

der von Saint-Gobain entwi-

ckelten Calumen Suite. Mit dem digitalen

Konfigurator können Fenster- und

Fassadenbauer sowie Ingenieure und

Architekten mit nur wenigen Klicks ihre

Verglasung kalkulieren und Glasaufbauten

berechnen.

Um für jedes Architekturprojekt das jeweils

passende Glas zu finden, wurde

das Tool als „All-in-One“ mit einer benutzerfreundlichen

Oberfläche und

neuen Funktionalitäten weiterentwickelt.

Somit gelingt mit wenigen Klicks

Das digitale und kostenfreie

Simulationsprogramm

Calumen liefert mit

wenigen Klicks technische

Details für die Kalkulation

und Konfiguration von

Verglasungen.

(Foto: Saint-Gobain)

das Finden des geeigneten Glases,

vom einfachen Standardfenster bis zur

Anwendung in komplexen Glasfassaden.

Die benutzerfreundliche Oberfläche

bietet unter anderem Funktionen wie

• Projekt-Modus

• Multiple-Verglasung – Vergleichsmodus

• Erweiterte Akustik-Datenbank

• Rendering Illustrationen und

• Direkter Download von Umwelt

Produkt Deklarationen (EPD).

Damit lassen sich z. B. die lichttechnischen

und strahlungsphysikalischen

Werte einer Verglasung kalkulieren

oder die passende Verglasung für ein

bestimmtes Objekt finden.

Unter www.calumenlive.com

steht das neue kostenfreie

Calumen in 13 Sprachen zur

Verfügung.

SSAB und DS Stålprofil beschließen eine

Partnerschaft für fossilfreien Stahl

Der Stahlprofilhersteller DS Stålprofil und der Stahlhersteller SSAB haben

eine Partnerschaft für die schrittweise Lieferung von fossilfreiem

Stahl ab dem Jahr 2026 angekündigt. Das dänische Unternehmen DS

Stålprofil plant, den fossilfreien Stahl für seine Dach- und Fassadenverkleidungen

zu verwenden.

Die Partnerschaft wird die Position von

DS Stålprofil als Anbieter von nachhaltigen,

langlebigen und wartungsarmen

Baulösungen weiter stärken und bringt

SSAB seinem Ziel näher, gemeinsam

mit seinen Partnern eine fossilfreie

Wertschöpfungskette zu schaffen.

„Gemeinsam werden wir die Bauindustrie

unterstützen und in die Lage ver-

setzen, die zukünftigen anspruchsvollen

Ziele für die CO 2 -Reduzierung bei

Neubauten zu erreichen. Nachhaltiges

Bauen – nicht nur in der Nutzungsphase,

sondern auch bei den für das Gebäude

verwendeten Materialien – wird

immer wichtiger. Und mit SSAB Fossilfree

steel können wir für diese Branche

wirklich etwas bewirken“, sagt Jan

Meier, Sales Director bei SSAB Europe.

„Beim Übergang zu einer neuen, kohlenstoffarmen

Wirtschaft werden unsere

Stahlprodukte einen wichtigen Beitrag

für Bauunternehmer, Architekten

und Bauherren leisten, um ihre Klimaziele

zu erreichen“, sagte Thomas Rasmussen,

CEO von DS Stålprofil. „Der

einzigartige, fossilfreie Stahl hat eine

lange Lebensdauer und ist zu 100 %

recycelbar.“

DS Stålprofil ist Cradle to Cradle Certified

® , ein Leitprinzip der Nachhaltigkeit

für zukünftige Unternehmensaktivitäten.

SSAB plant, im Jahr 2026 fossilfreien

Stahl in kommerziellem Maßstab auf

32 bayern Metall 6/2023


den Markt zu bringen und die Kohlendioxidemissionen

aus dem eigenen

Betrieb bis etwa 2030 weitgehend zu

eliminieren. SSAB arbeitet mit dem Eisenerzproduzenten

LKAB und dem

Energieunternehmen Vattenfall im

Rahmen der HYBRIT-Initiative zusammen,

um eine Wertschöpfungskette für

die fossilfreie Eisen- und Stahlproduktion

zu entwickeln, bei der die traditionell

für die eisenerzbasierte Stahlerzeugung

verwendete Kokskohle durch

fossilfrei erzeugten Strom und Wasserstoff

ersetzt wird. Durch dieses Verfahren

wird der Kohlendioxidausstoß bei

der Stahlerzeugung praktisch eliminiert.

Projekt:

DemensCentrum,

Aarhus, Dänemark.

Architekt:

Aarstiderne

Arkitekter.

Fassade:

DS Nordic Click

Seam, hergestellt

aus GreenCoat ®

organisch be ­

schichteter Stahl

von SSAB.

(Foto: DS DS

Stålprofil)

MESSEN & AUSSTELLUNGEN

FeuerTrutz 2023

Am 21. und 22. Juni 2023 bietet die FeuerTrutz in der Nürnberg Messe

wieder den kompakten Überblick über alle neuen Entwicklungen im

baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz. Als

zentraler Treffpunkt ist sie die perfekte Plattform für alle am vorbeugenden

Brandschutz Beteiligte aus ganz Europa. Das Rahmenprogramm

hat in diesem Jahr einige brandneue Highlights im Gepäck, darunter

zwei neue Foren.

NEU: Forum by asecos academy

mit Talk-Runde Rotes Sofa

Eine der beiden großen Neuheiten im

Rahmenprogramm der FeuerTrutz

2023 ist das Forum by asecos academy

in Halle 4, Stand 4-440. An beiden

Messetagen finden hier Live-Experimentalvorträge

zum Thema Umgang

Wie verhalten

sich bestimmte

Brandschutzprodukte

in Extremsituationen?

Dieser spannenden

Frage geht

wie immer die

Aktionsfläche

ERLEBNIS

Brandschutz auf

den Grund.

(Foto: Nürnberg­

Messe/Uwe

Niklas)

mit Gefahrstoffen statt. Erfahrene Referenten

teilen außerdem ihr Wissen zu

Gefahren und Risiken von Lithium-

Ionen-Akkus und Batterien, sicherem

Arbeiten mit Gefahrstoffen und Gefahrstofflagerung.

Abgerundet wird das

neue Forum von der Talk-Runde Rotes

Sofa. Am ersten Messetag um 13 Uhr

diskutieren drei Experten zum Thema

„Ausfall kritischer Infrastruktur: Ein

Thema für den vorbeugenden Brandschutz?“.

Im Rahmen der Diskussion

werden mögliche Auswirkungen der

Ausfälle kritischer Infrastruktur auf den

vorbeugenden Brandschutz besprochen.

Das vollständige Programm des

Forum by asecos academy finden Sie

unter: www.feuertrutz-messe.de/forumbyasecos

NEU: Forum Digitalisierung praktisch

gestalten

Ein weiteres zentrales Zukunftsthema

erhält mit einem eigenen Forum einen

besonderen Stellenwert: Digitalisierung.

Die Vorträge decken eine Bandbreite

von Themen für Einsteiger und

Fortgeschrittene ab und orientieren

sich dabei praxisnah an den Anforderungen

der Fachbesucher aus allen

Bereichen – also Fachplaner, Sachverständige,

Errichter, Brandschutzbeauftragte,

Architekten, Berufs- und Werkfeuerwehr,

etc. Praxisinterviews und

Diskussionsrunden mit Unternehmern

und Experten geben Einblicke darin,

wie andere Betriebe erfolgreich auf

den Zug der Digitalisierung aufgesprungen

sind: Wie organisiere und

strukturiere ich meine Digitalisierung?

Wie ist die Archivierung von Know-how

durchgängig möglich? Warum führt

kein Weg an der digitalen Bauakte vorbei?

Können Cloud-Anwendungen

bayern Metall 6/2023 33


meine Arbeitsabläufe messbar verbessern?

Wie nutze ich Digitalisierung erfolgreich

zur Kunden- und Mitarbeitergewinnung?

Antworten auf diese und

viele weitere Fragen gibt es an beiden

Messetagen in Halle 4, Stand 4-123.

Das vollständige Programm des Forums

Digitalisierung praktisch gestalten

finden Sie unter: www.feuertrutzmesse.de/digitalisierung

Aussteller-Fachforum: Diskussionen

und Vorträge zu Brandschutztrends

Neben den beiden neuen Fachforen

können sich Besucher auch wieder

kostenlos im Aussteller-Fachforum in

Halle 4A, Stand 4A-300, über neue

Produkte und Herangehensweisen zu

aktuellen Trendthemen informieren. 25

Vorträge stehen hier auf der Agenda,

unter anderem zu den Themen „Brandschutztüren

aus Holz – physikalische

und formale Grenzen im Detail“ und

„Neue Wege in der Brandbekämpfung

durch Strömungssimulationen für unterschiedlich

Gebäudetypen“.

ERLEBNIS Brandschutz: Beeindruckende

Vorführungen Outdoor und

Indoor

Wie verhalten sich bestimmte Brandschutzprodukte

in Extremsituationen?

Dieser spannenden Frage geht wie immer

die Aktionsfläche ERLEBNIS

Brandschutz auf den Grund. Auf der

Outdoorfläche finden zweimal täglich

live Brandversuche statt, unter anderem

mit wärmedämmendem Textil und

einem Messwagen für Feuerlöschtechnik.

Außerdem lässt sich bei TÜV

Rheinland mit einem Brandrauchsimulator

in Echtzeit erleben, wohin sich

Rauchwolken im Brandfall bewegen.

Auch Indoor können interessierte Besucher

Brandversuche verfolgen: Am

Messestand der STÖBICH Group in

Halle 4A, Stand 4A-303, wird die Funktionsweise

einer passierbaren Rauchschürze

gezeigt.

Weitere Highlights: Sonderflächen

und Abendveranstaltung

Auch dem Thema Fachkräftemangel

und Nachwuchsförderung begegnet

die FeuerTrutz auf vielfältige Weise:

Auf dem Treffpunkt Bildung & Karriere

präsentieren sich verschiedene Aus-,

Fort- und Weiterbildungsträger. Auf

dem vom Bundesministerium für Wirtschaft

und Klimaschutz (BMWK) geförderten

Gemeinschaftsstand „Innovation

made in Germany“ bekommen

Start-ups und junge Unternehmen die

Chance, sich der Fachöffentlichkeit

vorzustellen und ihre Produktinnovationen

zu präsentieren. Das vollständige

Rahmenprogramm finden Sie

unter: www.feuertrutz-messe.de/programm.

Brandschutzkongress und Seminar

BrandschutzDIREKT Löschtechnik

Brandschutzplaner, -sachverständige,

-beauftragte, Prüfende und Mitarbeitende

von Behörden erwartet auf dem

Brandschutzkongress, organisiert von

RM Rudolf Müller Medien, Fortbildung

auf höchstem Niveau. Im Kongresszentrum

NCC Ost des Messezentrums

Nürnberg und im Online-Livestream referieren

am 21. und 22. Juni hochkarätige

Speaker in rund 40 Vorträgen unter

anderem zu den Schwerpunktthemen

Brandschutz im Bestand zielgerichtet

und strukturiert umsetzen, Risiken und

Konzepte für Akkus und andere Energiespeicher

sowie wirksamer Brandschutz

in modernen Holzbauten. Das

Seminar BrandschutzDIREKT Löschtechnik,

organisiert vom bvfa – Bundesverband

Technischer Brandschutz

e.V. und RM Rudolf Müller Medien findet

am ersten Messetag ebenfalls im

NCC Ost statt. In den Fachvorträgen

geht es um aktuelle Neuerungen in der

Löschtechnik sowie Beispiele und Erfahrungen

aus der Praxis.

Weitere Informationen unter

www.feuertrutz-messe.de.

Mit innovativen Robotiklösungen gegen Fachkräftemangel

• Dringend gesucht: der Roboter als Fachkraft

• Stark und flexibel: die neue Cobot-Generation

Langweilig, schweißtreibend oder kräftezehrend war gestern. Die Arbeitswelt

von morgen sieht anders aus: spannend, einfach und leicht.

Cobots, AGV (Autonomous Guided Vehicles) und AMR (Autonomous

Mobile Robots) bringen Abwechslung in den Arbeitsalltag. In Kooperation

mit dem Roboter werden bis dato ungeliebte, anstrengende Arbeiten

zu begehrten, leicht auszuführenden Tätigkeiten. Wie das funktioniert,

belegen viele Aussteller auf der automatica, die von 27. bis 30. Juni

2023 in München stattfindet.

Dringend gesucht: der Roboter

als Fachkraft

Das ist eine echte Wachstumsbremse,

mehr noch: eine Bedrohung für das

Bruttosozialprodukt. Die Herausforderung

lautet: Wer kann und wird die dringend

benötigte Arbeitsleistung von

knapp drei Millionen Menschen übernehmen?

Hier kommen die Roboter ins Spiel –

nicht an jedem Arbeitsplatz, aber an

vielen. Denn einfache, monotone Aufgaben

sind in den Hochlohnländern

heute schon weitgehend automatisiert.

Das gilt insbesondere für die Industrie,

während in vielen anderen Bereichen

wie Logistik oder Gesundheitswesen

noch erhebliches Automatisierungspotenzial

besteht.

Stark und flexibel: die neue

Cobot-Generation

Waren Cobots bislang vorrangig im unteren

Traglastbereich unterwegs, zeichnet

sich hier eine Wende ab. Beispiele

für die Entwicklung hin zu deutlich höheren

Traglasten sind die neuen Maschinen

von Universal Robots und Fanuc.

So sieht man bei Universal Robots den

neuen UR20 mit 20 kg Traglast als ers-

34 bayern Metall 6/2023


ten Roboter einer neuen, deutlich leistungsstärkeren

Generation industrieller

Cobots. Der Hersteller verspricht sich

damit einen „riesigen Sprung für die

Anwendungsvielfalt“.

In Sachen Traglast geht Fanuc noch einen

Schritt weiter und präsentiert auf

der automatica eine 30-kg-Version aus

der bekannten CRX Baureihe. Dieser

Cobot ist nicht nur für kollaborative

Einsätze geeignet, sondern soll auch

im industriellen Umfeld beispielsweise

in der Lebensmittelproduktion zum

Einsatz kommen. Beim schwäbischen

Industriebackofen-Hersteller Wiesheu

haben sie schon angeheuert. Kollaborative

CRX-Roboter von Fanuc, ausgestattet

mit integrierter Vision-Technik

und einem „Brötchengreifer“ aus dem

3D-Drucker, entnehmen Halbbackwaren

von einem Zuführband oder aus

einem Karton und legen sie auf das bereitgestellte

Backblech.

Logistik: flexibler, intelligenter,

schneller

Zuhause waren Roboter in der Logistik

immer schon – beim Sortieren, Kommissionieren

und Palettieren. Jetzt

können sie diese Aufgaben flexibler erledigen,

unterstützt durch KI und Bildverarbeitung.

Künftig wird, so die Erwartung der Experten,

die Automatisierung manueller

Arbeitsabläufe durch eine Kombination

neuer Technologien den Unterschied in

der Wettbewerbsfähigkeit der Logistikdienstleister

machen. Tobias Kieferl,

Product & Market Manager Logistics

der Robotics Division von Yaskawa

sagt voraus: „Wer hier durch flexible

und zugleich hoch automatisierte Systeme

die Effizienz der Prozesse maximieren

und kurze Taktzeiten bieten

kann, wird im Vorteil sein.“

Dabei spielen immer leistungsfähigere

AGV eine tragende Rolle. Wie die

jüngsten Generationen dieser fahrerlosen

Transportsysteme aussehen und

was sie leisten, wird sich ebenfalls auf

der automatica zeigen. In jedem Fall

erlaubt der Einsatz von AGV und AMR

die Abkehr von starr verketteten Prozessen

zugunsten hochflexibler Intralogistik-

und Produktionsstrukturen.

Aber mobile Robotersysteme transportieren

nicht nur frei navigierend

Bauteile durch die Smart Factory, sondern

assistieren auch als Serviceroboter

im Krankenhaus oder Pflegeheim.

Wie sich die Möglichkeiten in den verschiedenen

Lebensbereichen möglichst

schnell in die Praxis umsetzen

lassen, erfahren Fachbesucher auf der

automatica.

Weitere Informationen unter

automatica-munich.com/de.

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Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:

Ausgabe 07/2023

Redaktionsschluss: 12.06.2023

Anzeigenschluss: 19.06.2023

Ausgabe 08/2023

Redaktionsschluss: 12.07.2023

Anzeigenschluss: 18.07.2023

Immer dabei!

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