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B 8503 E<br />

<strong>FML</strong><br />

4<br />

April <strong>2023</strong><br />

67. Jahrgang<br />

Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk<br />

SCHWERPUNKT<br />

Digitale Augen –<br />

überall<br />

TREND + FARBE<br />

Digitale Colour Box<br />

mit 70.000 Farbtönen<br />

TREND<br />

Die neue Generation<br />

Füller


SCHWERPUNKT<br />

von links: Alesja Specht, Viktor Specht (Lackiercenter Ibbenbüren) und Serkan Karatoprakli (Area Sales Manager, Valspar)<br />

Quelle Fotos: www.fotostudiorerich.de<br />

Immer attraktivere Systeme<br />

Digitale Farbmischsysteme<br />

gibt es seit einigen Jahren.<br />

Zunehmender Fachkräftemangel<br />

und die Suche nach<br />

Möglichkeiten zur Kosteneinsparung<br />

lassen diese Systeme<br />

immer attraktiver werden.<br />

Wo sind Vor- und Nachteile,<br />

worauf sollte man achten und<br />

für wen lohnen sich solche<br />

Systeme.<br />

Nach der exakten Messung des Farbtons<br />

wird dieser mit der weltweiten Valspar<br />

Datenbank aller OEM Farbtöne abgeglichen<br />

und die perfekte Rezeptur digital<br />

an die Maschine übermittelt.<br />

Alfa CR4 mischt bis zu 4 Farben gleichzeitig mit einer<br />

Tropfen Größe von 0,0077ml<br />

Quelle: Alfa<br />

22 <strong>FML</strong> 4/<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT<br />

Um das rauszufinden, sprachen wir mit<br />

Viktor Specht vom Lackiercenter Ibbenbüren.<br />

Er nutzt seit sieben Jahren seine<br />

DeBeer Refinish Toner mit einer Daisy<br />

Wheel und hat vor kurzem auf das neue<br />

Alfa CR4 System umgestellt, welches<br />

DeBeer für seine Toner einsetzt und<br />

empfiehlt. Er kennt somit den Markt<br />

und weiß, worauf es ankommt und worauf<br />

man achten sollte.<br />

Herr Specht, Digitale<br />

Mischsys teme stehen oft für<br />

Effizienz und Rationalität,<br />

wie wichtig sind Ihnen diese<br />

Punkte in Ihrem<br />

Unternehmen?<br />

Für uns ist es definitiv der Weg und<br />

die Perspektive für die Zukunft. Dabei<br />

ist die Mischmaschine nur ein Aspekt,<br />

man muss das als gesamtes Paket sehen.<br />

Ich bin nun seit 18 Jahren selbstständig<br />

und seit eineinhalb Jahren ist<br />

mein Sohn als nächste Generation im<br />

Unternehmen tätig. Zusammen mit<br />

meiner Frau haben wir hier ein echtes<br />

Familienunternehmen. Aktuell haben<br />

wir 22 Angestellte, davon zwei Lackierer.<br />

Wir arbeiten mit zwei Kabinen<br />

und brauchen da Struktur und<br />

Verlässlichkeit, schließlich tragen<br />

eine große Verantwortung für unsere<br />

Mitarbeiter.<br />

Es heißt, das Geld wird im Einkauf verdient.<br />

Damit ist für mich in erster Linie<br />

nicht der Preis gemeint, sondern das,<br />

was man kauft. Durchdachte Produkte<br />

und rationelles Arbeiten sind wichtige<br />

Eckpfeiler unseres Unternehmens. Klar,<br />

im Fokus steht der zufriedene Kunde<br />

und das perfekte Finish, aber Geld verdienen<br />

wir damit wie effizient wir auf<br />

dem Weg dorthin sind und damit, dass<br />

wir Reklamationen vermeiden.<br />

Aktuell kämpfen wir, wie alle in der<br />

Branche mit steigenden Energiekosten<br />

und Mangel an Fachkräften. Je unkomplizierter<br />

ein Produkt ist, umso effizienter<br />

und schneller können unsere<br />

Leute damit erfolgreich arbeiten. Das<br />

ist dieses Dreieck aus Leistung, Zusatz-<br />

Nutzen und Preis und da haben wir<br />

mit DeBeer unseren idealen Partner<br />

gefunden-Das zeigt sich auch bei der<br />

neuen Alfa CR4.<br />

Effizienz durch große und einfach zugängliche Tanks für die DeBeer Toner machen<br />

die Bedienung einfach und ein Lager für Anbruch-Dosen überflüssig. Das Bild ist incl.<br />

Erweiterung zur CR6, um das DeBeer 2K-System zusätzlich mit aufzunehmen.<br />

Aus kaufmännischer Sicht<br />

betrachtet, wann rechnen<br />

sie damit, dass sich die neue<br />

Maschine bei Ihnen amortisiert<br />

hat?<br />

Und wem würden Sie diesen<br />

Schritt empfehlen?<br />

Wir gehen bei uns kalkulatorisch von<br />

einem Jahr aus. Ein spezialisierter Mitarbeiter<br />

würde mich monatlich um die<br />

3500 € kosten, zzgl. Nebenkosten, Urlaub,<br />

Krankheitstage etc. Doch heute<br />

fragst du nicht, was kostet mich ein zusätzlicher<br />

Mitarbeiter, woher nehmen?<br />

Daher rechne ich nicht in Kosten, sondern<br />

mit dem Nutzen und Zeitersparnis.<br />

Denn wenn ich die Mitarbeiter von<br />

Routinen entlaste, kann ich diese an anderer<br />

Stelle optimal einsetzen. Das sehen<br />

wir bei allen Produkten so.<br />

Die Rotogen entlastet die Mitarbeiter und sorgt für perfekt homogene Mischungen.<br />

<strong>FML</strong> 4/<strong>2023</strong><br />

23


SCHWERPUNKT<br />

Was die 2. Frage angeht, so kann das<br />

nur jeder für sich selbst durchrechnen.<br />

Wenn sie ein Fahrzeug leasen oder<br />

kaufen, ist dies in der Regel viel teurer<br />

und verdient nicht wirklich Geld. Trotzdem<br />

wird hier schneller investiert. Für<br />

uns ist die Rechnung so: Wir haben wie<br />

gesagt, zwei Lackierer im Einsatz und<br />

sparen so zwei Stunden Arbeitszeit pro<br />

Tag ein. Diese Zeit können diese dann<br />

für weitere Kabinendurchgänge nutzen<br />

und somit zusätzliche Erträge erwirtschaften.<br />

Bei der Kalkulation sind die<br />

Vorteile von noch exakteren Farbtönen,<br />

der Wegfall von Korrekturen und Nacharbeiten,<br />

sowie der geringere Materialverbrauch<br />

noch nicht berücksichtigt.<br />

Je Weniger man mischt, desto länger<br />

dauert eine Amortisation. Was bleibt ist<br />

die absolute Prozesssicherheit, die exakte<br />

Reproduzierbarkeit und die Möglichkeit,<br />

selbst komplizierteste Farben<br />

auch in kleinen Mengen präzise ausmischen<br />

zu können.<br />

Anmerkung:<br />

Es gibt von Bund und Ländern<br />

viele Förderprogramme<br />

zur Digitalisierung mit nicht<br />

rückzahlbaren Zuschüssen<br />

von 30–50%.<br />

Wohl einer der saubersten und effizientesten Mischräume. Viktor Specht ist begeistert, wie effiz<br />

noch so komplizierten geforderten OEM-Farbton verwandeln.<br />

Die Preise der Maschinen sind in<br />

etwa alle vergleichbar. So muss jeder<br />

für die Kosten einer Leasingrate einfach<br />

durch den Mehrertrag teilen,<br />

den er pro Stunde bei Lackierarbeiten<br />

berechnen kann. Bei einer fiktiven<br />

Rate von 650 Euro und einem<br />

durchschnittlichen Stundensatz von<br />

nur 90 € sind das ca. 7 Stunden. Auf<br />

20 Arbeitstage verteilt, sollte man<br />

schon 30 Minuten pro Tag mischen.<br />

Zwei Stunden pro Tag –<br />

Das ist ja schon ordentlich<br />

Nun, wir haben zwei Kabinen und<br />

schaffen mit einem Lackierer 25–27 Kabinendurchgänge.<br />

Das läuft bei uns präzise<br />

geplant, ähnlich wie bei jedem<br />

Hausarzt. Der schreibt auch keine Rezepte<br />

selbst. Wenn der Lackierer nun<br />

5–10 Minuten pro Job Farbe mischen<br />

würde kommt da einiges zusammen.<br />

Und manchmal muss ja auch nachgemischt<br />

werden. Hier bekomme ich<br />

nicht nur sofort, sondern auch in einem<br />

Jahr den exakt gleichen Farbton.<br />

Wenn der Farbton mit dem 5 Winkel<br />

Spektrometer und der DeBeer Farbsoftware<br />

exakt bestimmt und die Menge<br />

definiert wurde, druckt die Maschine<br />

einen Strichcode, der zum Auftrag<br />

kommt. Die Farbtonfindung mit Spektrometer<br />

und DeBeer Software läuft ja<br />

bei uns seit vielen Jahren perfekt und<br />

lieferte schon für die Daisy zuverlässig<br />

perfekte Farbrezepturen.<br />

Beim Mischvorgang wird dann der Aufkleber<br />

auf den Mischbecher geklebt,<br />

der Spritzbecher eingesetzt und auf<br />

Start gedrückt. Somit ist dies vollautomatisch<br />

und von jedem, auch ohne Fachkenntnisse<br />

durchzuführen. Das geht für<br />

bis zu vier Mischungen parallel.<br />

Daher automatisieren wir was Sinn<br />

macht und setzen ansonsten auf unsere<br />

Fachkräfte. Das Konzept beschränkt<br />

sich aber nicht auf die Alfa, wir nutzen<br />

in unserem Projekt „Digitaler Mischraum“<br />

noch andere DeBeer Color Tools<br />

und Werkzeuge.<br />

Was kann man sich darunter<br />

vorstellen?<br />

Aktuell haben wir aus diesem Sortiment<br />

zwei Rotogen-1000 im täglichen<br />

Einsatz. Ein typisches Produkt, das uns<br />

nicht nur Zeit und Geld spart, sondern<br />

auch die Qualität der Arbeit verbessert.<br />

Im Prinzip sind das automatische<br />

„Rührgeräte“, welche die Farbe direkt<br />

im Mischbecher optimal durchmischen.<br />

Dabei kommt kein Rührer oder Spatel<br />

in der Farbe zum Einsatz. Im Becher –<br />

besser im Material selbst – entsteht dabei<br />

eine optimale „Verwirbelung“.<br />

Fachlich heißt das dann radiales Mischverfahren.<br />

Somit haben wir die Zeiter-<br />

24 <strong>FML</strong> 4/<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT<br />

kann und das ist dann locker mit dem<br />

Auge hinterher zu erkennen. Hier wird<br />

das Material von unten her perfekt gemischt,<br />

sowohl im Lackierbecher als<br />

auch in der Spraydose. Wir setzen die<br />

Maschine bei allem ein, was vermischt<br />

werden soll, also auch bei 2K-Produkten,<br />

Füllern etc. So ist der Arbeitsablauf<br />

wesentlich entspannter. Dieses ganzheitliche<br />

Betrachten meine ich, wenn<br />

ich von der Betreuung und den Lösungen<br />

von DeBeer spreche. Die hören zu<br />

und bieten uns die Produkte, die für<br />

uns optimal geeignet sind. Auch wenn<br />

du tatsächlich mal einen Farbton nicht<br />

bestimmen könntest, gibt es binnen<br />

sehr kurzer Zeit die richtige Formel aus<br />

einem der weltweiten Valspar Farblabore<br />

(Das ist der Mutterkonzern von De-<br />

Beer). Man steht also nie allein vor einer<br />

Herausforderung, schließlich wollen<br />

wir Lackieren und nicht Farben suchen,<br />

da muss das schon einfach funktionieren.<br />

Die Zusammenarbeit fühlt<br />

sich immer familiär an, aber es steht<br />

das Know-how und die Ressourcen eines<br />

weltweiten Konzerns dahinter.<br />

Sie hatten bereits eine<br />

Maschine im Einsatz, was gab<br />

den Ausschlag zum Wechsel?<br />

Ganz klar, die wahnsinnige Genauigkeit,<br />

der Service und die Zuverlässigkeit.<br />

Die Alfa ist jeden Tag im Betrieb<br />

und wird, in meinem Fall, sogar vom<br />

Herstellerservice online überwacht.<br />

Sollte es irgendwann doch einmal eine<br />

Störung geben, weiß der Service das<br />

eher als ich und kann mich informieren<br />

oder online den Fehler beheben.<br />

Selbstverständlich bestimme ich allein,<br />

ob ein Technikereinsatz nötig ist, denn<br />

die Maschine ist sehr übersichtlich, zugänglich<br />

und wartungsfrei gebaut. Es<br />

gibt einen großartigen Service von Valspar,<br />

also DeBeer und vom Hersteller.<br />

ient seine DeBeer Toner sich künftig in jeden<br />

sparnis und keinerlei Schaumbildung<br />

oder Reinigungsaufwand. Im Arbeitsalltag<br />

würde die Farbe sonst per Hand<br />

durchgerührt, ein paar Mal geschüttelt<br />

und dann geht es an die Arbeit. Sie<br />

kennen das selbst, kaum ein Lackierer<br />

schüttelt die eine Dose wirklich wie<br />

aufgedruckt volle fünf Minuten. Das<br />

Gerät erledigt dies nebenbei, während<br />

wir arbeiten. Leicht und sicher dank<br />

Abschaltautomatik.<br />

Durch das berührungslose Mischen<br />

wird auch vermieden, dass Pigmente<br />

beim Verrühren am Rührstab anhaften<br />

und dort verbleiben. Ein Problem über<br />

alle Materialien und Hersteller für<br />

Farbabweichungen sorgen kann, wobei<br />

DeBeer ja als einer der wenigen Toner<br />

ist, die ich kenne, der nicht aufgerührt<br />

werden muss, eben weil er sich nicht so<br />

trennt, kurz schütteln und los. Die Gefahr<br />

ist, dass ein Fehlen der Pigmente<br />

leicht zu 10–15 % Abweichung führen<br />

Nicht nur mit Präzision, Sauberkeit und Effizienz zu exakten, reproduzierbaren<br />

Farbtönen, sondern auch mit viel Spaß beim Mischen Alesja und Viktor Specht.<br />

<strong>FML</strong> 4/<strong>2023</strong> 25


SCHWERPUNKT<br />

Ich hatte vorher eine andere Maschine,<br />

da wurde man aus Verzweiflung schon<br />

mal unfreiwillig zum Techniker.<br />

Damit sprechen Sie ein interessantes<br />

Thema an. Viele<br />

fragen sich ja, wie störanfällig<br />

oder kompliziert ist die<br />

Maschine?<br />

Das ist das Paradox, das Valspar und<br />

der Hersteller gelöst haben. Die Maschine<br />

vereint höchste Präzision bei der<br />

Dosierung und unkomplizierte Technik.<br />

Es ist alles offen und gut zugänglich.<br />

Wie bei Autos wird heute oftmals die<br />

Funktion dem Design unterworfen und<br />

dann dauert dort das Wechseln einer<br />

simplen Glühlampe Stunden. Hier ist<br />

die Form praktisch, eckig, mit großen<br />

Klappen und Schubladen. Mich wundert<br />

es nicht, dass Valspar sich für diese<br />

Partnerschaft entschieden hat. Es<br />

passt perfekt in ihr Konzept. Es funktioniert,<br />

ist einfach zu bedienen und unkompliziert.<br />

Können Sie das weiter<br />

ausführen?<br />

Innovationen sind Veränderungen, die<br />

eben manchmal auch Probleme oder<br />

die viel zitierten Kinderkrankheiten<br />

mitbringen können. DeBeer ist immer<br />

vorne mit dabei, aber ohne zwingend<br />

der Erste sein zu wollen. Wenn sie Produkte<br />

bringen, funktionieren diese einfach,<br />

unkompliziert und mit einem<br />

überzeugenden Preis/Leistungsverhältnis.<br />

Ausgereift, doch vor allem steht immer<br />

der Kundennutzen im Vordergrund.<br />

Mein Lieblingsbeispiel ist der<br />

DeBeer 8-814 Fast Performance Klarlack.<br />

Ich liebe das Produkt. Wir haben<br />

viel ausprobiert und überall gibt es ein<br />

Wettrennen wer am schnellsten trocknet,<br />

doch hier werden oft Zeitvorteile<br />

teuer über den Preis erkauft, die kaum<br />

ein Betrieb unserer Größenordnung,<br />

ein kleinerer noch weniger, wirklich<br />

nutzen kann. DeBeer hört auch hier genau<br />

auf den Markt und die Bedürfnisse<br />

und beschleunigt die entscheidenden<br />

Prozesse für mehr Kapazität, aber immer<br />

mit Augenmaß. Wir trocknen bei<br />

Umgebungstemperatur und erhalten<br />

perfekten Glanz, robuste Ergebnisse<br />

bei erstklassigem Finish. In 20–30 Minuten<br />

staubtrocken und nach 1 Stunde<br />

polierbar. Das ist für uns ideal. Warum<br />

sollte ich mehr wollen? Klar kann ich<br />

forciert noch schneller trocknen, aber<br />

da kommen wir gar nicht hinterher. Für<br />

mich ein typisches Beispiel für eine<br />

herausragendes Preis/Leistungsverhältnis<br />

und so ist es hier auch bei der CR4.<br />

Was ich damit sagen will, es muss passen<br />

und funktionieren. Am Beispiel dieser<br />

Alfa fing das bei der Installation an.<br />

Die Module der Maschine wurden zusammengesetzt,<br />

ausgerichtet und angeschlossen.<br />

Anschließen heißt hier<br />

Stromstecker und Netzwerkkabel oder<br />

alternativ W-Lan verbinden, das war es.<br />

Es gibt hier keine <strong>Druck</strong>luft. Nichts,<br />

was Probleme machen kann.<br />

Somit gehören alle Probleme mit Mischungsabbrüchen<br />

durch zu viel oder<br />

zu wenig <strong>Druck</strong>, Probleme an den Leitungen,<br />

Kompressoren der Vergangenheit<br />

an. Und natürlich auch der Stromverbrauch<br />

durch den Kompressor.<br />

Ich kann auch bis zu vier Ausmischungen<br />

unbeaufsichtigt parallel machen,<br />

außerdem könnte meine Maschine einfach<br />

um ein Zusatzmodul erweitern und<br />

meine 2K Serie 2000 mit aufnehmen.<br />

Das dürfte einzigartig sein.<br />

Sie sprachen vorhin die<br />

Genauigkeit an, wie sind<br />

Ihre Erfahrungen?<br />

Natürlich war ich anfangs skeptisch<br />

und wollte die Alfa-Maschine auf die<br />

Probe stellen. Aussagen in Prospekten<br />

sind oft geduldig. Auf die Frage, was<br />

wir denn nun als erstes mischen, habe<br />

ich Ihnen dann zwei richtig schwer zu<br />

mischende Weißtöne von Hyundai gegeben,<br />

den PSW und den PYW.<br />

Damit dachte ich mir, habe ich sie.<br />

Doch weit gefehlt. Bisher mussten wir<br />

von diesen Farben immer mindestens<br />

550 g mischen. Ich müsste nachsehen,<br />

aber da sind auf 100 g gerade mal<br />

0,<strong>04</strong>1 g Blau drin.<br />

Jeder kennt das Problem, dass bei zu<br />

geringen Mischmengen manche Bestandteile<br />

gar nicht mehr in der Formel<br />

angezeigt werden können. Wir haben<br />

mit dem neuen System eine Dosiermenge<br />

von 0,0077 ml (das ist kein <strong>Druck</strong>fehler).<br />

Um einen Vergleich zu haben,<br />

1 Tropfen Wasser entspricht etwa 0,05<br />

ml, somit dosieren wir hier unvorstellbare<br />

15 % eines Wassertropfens. Wir haben<br />

uns natürlich auch andere Maschinen,<br />

unter anderem den Nachfolger unserer<br />

alten Maschine zum Vergleich angesehen,<br />

die Angaben dort ist eine Genauigkeit<br />

von 0,05 g.<br />

Mit der Alfa CR4 können wir geringste<br />

Mengen von gerade einmal 30 g sicher<br />

mischen, wenn es mal nur eine Spiegelkappe<br />

ist. Wenn sie für diese kleine Reparaturen<br />

mal eben bis zu 500 g weniger<br />

Material mischen und wegwerfen<br />

müssen, dann kann sich jeder ausrechnen,<br />

was das da im Jahr an Geld zusammenkommt.<br />

Das ist natürlich ein Extrem und kein<br />

Kaufmann entsorgt einfach mal eben<br />

das Äquivalent einer halben Tonerdose,<br />

nur warum soll ich mir ein Lager an<br />

Mischfarben aufbauen, was auch wieder<br />

Zeit und Geld kostet?<br />

Von der Entlastung der Umwelt, durch<br />

weniger Abfall und Transport ganz zu<br />

schweigen. Mir liegt das Umweltthema<br />

sehr am Herzen. So haben wir aktuell<br />

auch ein Blockheizkraftwerk integriert.<br />

Zusammen mit den Einsparmaßnahmen<br />

bei der Trocknung durch innovative<br />

Produkte und Verfahren, sind wir bei<br />

der Energie um 80 Prozent runter. In<br />

Zahlen ausgedrückt, sind wir von<br />

750.000 m 3 Gas auf 200.000 m 3 . Wenn<br />

das jetzt Jemand nachrechnet, sind das<br />

keine 80 %. Die Differenz der Ersparnis<br />

ergibt sich beim Stromverbrauch.<br />

Nochmal zurück zur Maschine;<br />

Da muss man ja der<br />

Zeitersparnisse den<br />

Wartungsaufwand<br />

entgegensetzen.<br />

Das ist das Großartige, es gibt keinen.<br />

Bei der Alfa CR4, wie auch in der Rotogen<br />

wird berührungslos im Lackierbecher<br />

gearbeitet. Ich hätte bei der Alfa<br />

mehr Aufwand erwartet, was aber nicht<br />

der Fall ist. Gerade aus meiner bisherigen<br />

Erfahrung mit Mischmaschinen,<br />

war ich natürlich skeptisch, was Reinigung<br />

und Wartung angeht.<br />

Ich habe mir das vom Techniker genau<br />

erklären lassen. Hier wird der Toner<br />

26 <strong>FML</strong> 4/<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT<br />

nach der Abgabe wieder „zurückgesaugt“<br />

und dann das Ventil verschlossen<br />

und trocken gereinigt. Zwischendurch<br />

reinigt sich die Maschine selbstständig<br />

und selbstverständlich findet<br />

eine komplette Umwälzung und regelmäßige<br />

Rührung der Tanks statt. Somit<br />

fülle ich nur Toner und Water Base<br />

Thinner nach, das war es.<br />

Reinigen, kalibrieren – Alles nicht notwendig<br />

und quasi kein Verschleiß. Mir<br />

gefällt das richtig gut, weil es Zeit<br />

spart. Aber auch die Behälter sind genial<br />

einfach und endlich richtig groß.<br />

Früher mussten wir Behälter entnehmen,<br />

wiegen, füllen und entsprechend<br />

säubern, einsetzen und erfassen…<br />

Dem mag man entgegenhalten, dass es<br />

vereinzelt Toner in den entsprechenden<br />

Flaschen am Markt gibt. Die Behälter<br />

sind aber kleiner und neben dem logis -<br />

tischen Problem, müsste dieser Füllservice<br />

ja irgendwie in die Kalkulation<br />

einfließen, denke ich. Bei meiner De-<br />

Beer Lösung mache ich die entsprechende<br />

Schublade auf, öffne den Deckel<br />

des Behälters und fülle den Toner<br />

nach. Hierbei wird der Toner restlos<br />

und komplett aus der Dose in den Tank<br />

gepresst und der Maschine mitgeteilt,<br />

welcher Doseninhalt nun hinzugekommen<br />

ist.<br />

Somit ist meine Mischmaschine gleichzeitig<br />

mein Lager, das sich selbständig<br />

meldet, wenn bestimmte Mengen unterschritten<br />

werden, und spart durch die<br />

großen Tanks (zwischen 0,5 und 3 Litern<br />

Füllvolumen) am Ende noch Platz,<br />

auch wenn die Standfläche etwas größer<br />

ist als bei der alten Maschine.<br />

Selbstverständlich haben wir sicherheitshalber<br />

immer einige Toner, die wir<br />

in großen Mengen benötigen, zusätzlich<br />

auf Lager. Angebrochene Dosen,<br />

weil nicht alles in die Maschine passte,<br />

gibt es bei uns nicht, ebenso wenig abgebrochene<br />

Mischvorgänge, weil ein<br />

Toner plötzlich alle ist. Das prüft die<br />

Maschine automatisch vor Beginn.<br />

weichen wir aus. Was mich aber von<br />

Anfang an fasziniert hat, ist die geniale<br />

Verpackung, bei der der Boden den Toner<br />

nach oben aus der Dose presst, was<br />

nahezu 100 % Materialnutzung bedeutet<br />

und gleichzeitig Austrocknen durch<br />

Luftkontakt ausschließt.<br />

Wenn ich das mit vielen anderen Farbsystemen<br />

vergleiche, sind diese oft so<br />

zähflüssig, dass einiges an Tonern oder<br />

auch Pigmenten in der Dose verbleibt.<br />

Wie lautet Ihr Fazit zur<br />

digitalen Mischung<br />

mit DeBeer?<br />

Wir haben die Maschine nun seit 2 Wochen<br />

im Einsatz und schon über 500<br />

Mischungen störungs- und wartungsfrei<br />

durchgeführt. Zuerst wollte ich die Daisy<br />

als Backup behalten, nun haben wir<br />

uns allerdings entschlossen, das Gerät<br />

zu veräußern. Damit wir uns nicht<br />

falsch verstehen, wir haben nun fast sieben<br />

Jahre sehr gut mit der Maschine in<br />

Kombination mit den DeBeer Tonern<br />

gearbeitet, doch diese Kombi ist von<br />

Alfa und DeBeer ein echter Schritt<br />

nach vorne und kann ruhig offen stehen.<br />

Sie ist chic, sauber und signalisiert<br />

dem Kunden, das modern, exakt<br />

und rationell arbeiten. Um die Frage<br />

aber kurz und knackig zu beantworten:<br />

Ich bin komplett überzeugt. – Wobei<br />

ich sagen möchte, dass egal ob mit der<br />

Daisy, der neuen Alfa CR4 oder halbautomatisch,<br />

bzw. konventionell dosiert.<br />

Mit den DeBeer Color Tools und deren<br />

leistungsstarken Lacksystemen hatten<br />

wir bisher immer eine perfekte und rationelle<br />

Lösung und die richtigen Werkzeuge,<br />

um effizient arbeiten und alle<br />

Farbtöne exakt und zuverlässig ausmischen<br />

zu können. Ein gutes Farbsystem<br />

und guter Service sind nicht abhängig<br />

vom Geldbeutel, sondern vom richtigen<br />

Partner.<br />

Und zu guter Letzt ist das Teil auch<br />

noch chic. Das kann ruhig offenstehen,<br />

damit Kunden sehen, dass man modern,<br />

präzise und verantwortungsvoll<br />

handelt.<br />

Das Gespräch mit Viktor Specht führte<br />

Torsten Rittinghaus.<br />

Apropos Tonerdosen: Ich nutze DeBeer<br />

nun schon seit über 15 Jahren und mache<br />

aktuell ca. 90 Prozent aller meiner<br />

Aufträge damit. Nur wenn Herstellervorgaben<br />

explizit anderes Vorschreiben<br />

Der Strichcode teilt der Maschine Rezeptur und Menge mit. Die Rezepturen werden<br />

direkt an die DeBeer Farbtonsoftware übertragen, so dass nur noch der Mischbecher<br />

in die Maschine gegeben werden muss.<br />

<strong>FML</strong> 4/<strong>2023</strong> 27


DER<br />

UNTERSCHIED<br />

IST DEBEER<br />

SCHNELLE TROCKNUNG<br />

OHNE KOMPROMISSE<br />

8-814 HOCHLEISTUNGSKLARLACK UND<br />

8-810 HOCHLEISTUNGSHÄRTER<br />

DeBeer Refinish präsentiert seinen neuesten, schnell trocknenden<br />

Klarlack. Trocknet in nur 10 Minuten bei 60 °C. Im Gegensatz zu<br />

anderen schnell trocknenden Klarlacken, eignet sich dieses Produkt,<br />

dank modernster Technologie, auch für mittlere Reparaturen. Der<br />

8-814 liefert ein makelloses Finish bei Spot Repair, aber auch bei<br />

mittleren Aufträgen – bis zu 5 Blechen in einem Arbeitsgang – und<br />

steigert so den Durchsatz und die E zienz der Karosseriewerkstatt.<br />

Seine schnelle Trocknung und Flexibilität spart Zeit, Ressourcen und<br />

Energie, ohne Kompromisse bei der Leistung. Ein benutzerfreundliches<br />

Mischungsverhältnis von 2:1, und seine unkomplizierte Anwendbarkeit<br />

sorgen für ein strahlend glänzendes Finish und ein perfektes Resultat.<br />

Erleben Sie den DeBeer-Unterschied.<br />

Besuchen Sie noch heute www.de-beer.com.<br />

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