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der-Bergische-_Unternehmer_0623

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UNTERNEHMER<br />

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DAS BERGISCHE UND DEN KREIS METTMANN<br />

06<br />

2023<br />

GREEN DEAL<br />

Welche Energie braucht die heimische Wirtschaft?<br />

30 Serie<br />

Zukunftsfaktor Vielfalt<br />

Stoff für lichte Momente<br />

34 Gastkommentar<br />

Flexibles Arbeiten entscheidet über<br />

die Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

40 Unterwegs<br />

Barcelona - Boomtown<br />

am Meer


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EDITORIAL<br />

GUT DING WILL WEILE HABEN – mit dieser überlieferten Weisheit<br />

scheinen wir beim Klimaschutz nicht mehr auszukommen. Die Regierung<br />

drückt aufs Tempo und Naturkatastrophen weltweit zeigen uns beinahe täglich<br />

den Handlungsbedarf auf. Doch bei allem guten Willen geht es nicht mit<br />

<strong>der</strong> Brechstange, das machen gerade die Praktiker immer wie<strong>der</strong> deutlich. So<br />

auch <strong>der</strong> Obermeister des Remschei<strong>der</strong> Handwerks für Sanitär- und Klimatechnik,<br />

den wir im Interview zu seiner Einschätzung zur aktuellen Diskussion<br />

um die Wärmewende befragt haben. Dabei wird deutlich, dass <strong>der</strong> bestehende<br />

Gebäudebestand bezüglich einer Umrüstung auf klimaneutrale<br />

Energieerzeugung in vielen Fällen eine echte Herausfor<strong>der</strong>ung ist. Weiterhin<br />

werden also viele gute Ideen, Durchhaltevermögen und viele kleine Schritte<br />

nötig sein, um den ökologischen Umbau zu realisieren – in <strong>der</strong> Wirtschaft und<br />

im Privaten. Davon berichten wir auch in unserem Titelthema, das sich <strong>der</strong><br />

Frage widmet, welche Energie unsere heimische Wirtschaft braucht. Unser<br />

aktuelles Firmenporträt stellt dar, wie <strong>der</strong> viel beschworene Tüftlergedanke<br />

<strong>der</strong> bergischen Region ins dritte Jahrtausend transportiert wird. Wir präsentieren<br />

ein Startup, das mit einer innovativen Idee technische Textilien zu einem<br />

smarten Produkt macht. Und die Anwendungen aus <strong>der</strong> Ideenschmiede<br />

von „5mART“ werden bereits umgesetzt – im In- und Ausland.<br />

Unsere Reisetipps haben sich zu einer gefragten Rubrik in unserem Magazin<br />

entwickelt. Dabei peilen wir maximale Abwechslung für unsere Leserinnen<br />

und Leser an, die mit uns mal in die Ferne, mal in die Nähe auf Reisen gehen.<br />

Diesmal haben wir Barcelona für Sie im Angebot. Die Hauptstadt Kataloniens<br />

hat eine rasante Entwicklung hingelegt und lockt mit touristischen<br />

Highlights und weniger bekannten Hotspots. Lassen Sie sich vom Charme<br />

<strong>der</strong> spanischen Metropole verzaubern.<br />

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INHALT<br />

22 Green Deal:<br />

Welche Energie braucht unsere heimische Wirtschaft?<br />

34<br />

30<br />

Serie Zukunftsfaktor Vielfalt:<br />

Stoff für lichte Momente<br />

Gastkommentar<br />

Flexibles Arbeiten<br />

entscheidet über die<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong><br />

Mitarbeitenden<br />

4 www.bvg-menzel.de


40<br />

Für Sie unterwegs<br />

Barcelona - Boomtown am Meer<br />

Namen & Nachrichten<br />

06 Arbeitsmarkt verliert an Dynamik<br />

06 Weniger Lieferengpässe im<br />

Einzelhandel<br />

07 Kontinuität im Vorstand<br />

08 Mit KI gegen Hochwasser<br />

09 Durchwachsene Stimmung<br />

10 Outlet Remscheid - jetzt fällt<br />

die Entscheidung<br />

10 Dämpfer für die Chemiebranche<br />

11 Personelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />

bei <strong>der</strong> ESH<br />

12 Blick hinter die Kulissen<br />

12 Geschäftsklima für Selbstständige<br />

tiefer im Minus<br />

13 Allee-Center Remscheid: Umbau auf<br />

<strong>der</strong> Zielgerade<br />

14 Neue Personalchefin im<br />

Mettmanner Rathaus<br />

14 Beschäftigungsbarometer gesunken<br />

15 Investoren auf Entdeckungstour<br />

16 Ausbildung für die Ausbil<strong>der</strong><br />

16 Mettmann wird Mitglied<br />

im Mobilitätsnetz<br />

17 Wohnen in Deutschland 2023<br />

18 VABI: eine starke Gemeinschaft<br />

18 Stadthalle präsentiert Programm<br />

19 Entdecker-Karte für die<br />

„<strong>Bergische</strong>n Drei“<br />

Titel<br />

20 Green Deal: Welche Energie braucht<br />

unsere heimische Wirtschaft?<br />

24 Interview: Aufs Tempo drücken alleine<br />

reicht nicht.<br />

Serie Zukunftsfaktor Vielfalt<br />

30 Stoff für lichte Momente<br />

Gastkommentar<br />

34 Personal gewinnt man nur<br />

als attraktiver Arbeitgeber<br />

Aus <strong>der</strong> Praxis<br />

36 Recht, Finanzen, Steuern<br />

Für Sie unterwegs<br />

40 Barcelona - Boomtown am Meer<br />

Rubriken<br />

46 Handelsregister/Insolvenzen<br />

50 Vorschau/Impressum<br />

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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 5


NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Arbeitsmarkt hat an Dynamik verloren<br />

Arbeitslosigkeit im Städtedreieck sinkt erstmalig in 2023.<br />

Foto. Agentur für Arbeit Solingen - Wuppertal<br />

Martin Klebe, Leiter <strong>der</strong><br />

Agentur für Arbeit Solingen<br />

– Wuppertal, berichtet über<br />

die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung,<br />

Im Mai 2023 ist die Arbeitslosigkeit in den<br />

drei bergischen Großstädten erstmalig in<br />

diesem Jahr zurückgegangen. Gegenüber<br />

dem Vormonat sind in Remscheid, Solingen<br />

und Wuppertal über 200 Arbeitslose weniger<br />

gemeldet, die Arbeitslosenquote ist von<br />

8,9 Prozent auf 8,8 Prozent gesunken. Im<br />

Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote<br />

noch bei 7,8 Prozent, wobei die ukrainischen<br />

Geflüchteten im Mai 2022 erst zu einem<br />

sehr geringen Teil in <strong>der</strong> Statistik erfasst<br />

waren. Bei weiterhin verhaltenem<br />

Stellenzugang hat sich <strong>der</strong> Bestand an offenen<br />

Stellen leicht erhöht. Im Mai standen<br />

gut 80 offene Stellen mehr zur Verfügung<br />

als noch im Vormonat. Allerdings bleibt<br />

diese Entwicklung hinter dem Vorjahresverlauf<br />

zurück. Gegenüber Mai 2022 fällt <strong>der</strong><br />

Stellenbestand um fast 10 Prozent niedriger<br />

aus, halten sich doch die Arbeitgeber zurzeit<br />

bei Neueinstellungen zurück. Die Arbeitslosenmeldungen<br />

sind im Mai deutlich zurückgegangen,<br />

aber auch die Arbeitsaufnahmen<br />

zeigen sich rückläufig.<br />

„Der Arbeitsmarkt hat im Mai an Dynamik<br />

verloren. Optimistisch stimmen das unverän<strong>der</strong>t<br />

hohe Beschäftigungsniveau und die<br />

weiterwachsende Bereitschaft, sich beruflich<br />

weiterzubilden“, resümiert Martin Klebe,<br />

Leiter <strong>der</strong> Agentur für Arbeit Solingen<br />

- Wuppertal die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung.<br />

Weniger Lieferengpässe im Einzelhandel<br />

Handel spürt Kaufzurückhaltung.<br />

Die Lieferengpässe bei den Einzelhändlern<br />

haben laut einer aktuellen ifo-Umfrage<br />

nachgelassen. Im Mai meldeten 41,3 Prozent<br />

<strong>der</strong> Befragten Knappheiten, nach 45,7 Prozent<br />

im April. „Der Anteil <strong>der</strong> Einzelhändler,<br />

<strong>der</strong> von Lieferproblemen betroffen ist,<br />

hat sich seit Jahresbeginn stetig verringert“,<br />

sagt ifo-Experte Patrick Höppner. „Dennoch<br />

bleibt die Geschäftslage bei vielen eingetrübt.<br />

Weniger Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

gehen in die Läden und sie sparen<br />

wegen <strong>der</strong> Inflation beim Einkauf”, fügt er<br />

hinzu. Deutlich spürbar sind die Engpässe<br />

immer noch bei den Lebensmittelhändlern<br />

mit 65,8 Prozent, nach 70,4 im April. Entspannung<br />

in <strong>der</strong> Lieferkette registrierten<br />

Händler, die elektrische Haushaltsgeräte<br />

verkaufen: 34,3 Prozent <strong>der</strong> befragten Unternehmen<br />

meldeten Engpässe, nach 68,7<br />

Prozent im April. „Die zuletzt hohen Preissteigerungen<br />

in vielen Bereichen des Einzelhandels<br />

haben die Nachfrage <strong>der</strong> Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher belastet“,<br />

sagt Höppner. Für das erste Quartal 2023<br />

meldeten 42,9 Prozent aller Einzelhändler<br />

weniger Kunden. Beson<strong>der</strong>s traf es dabei<br />

die Baumärkte (69,3 Prozent) und die Möbelhäuser<br />

(65,4 Prozent).<br />

6 www.bvg-menzel.de


Kontinuität im Vorstand<br />

Rolf A. Königs führt den AGV Rheinische Textil- und Bekleidungsindustrie.<br />

Foto. VBU<br />

Der neue Vorstand ist auch<br />

<strong>der</strong> alte: Udo Jakobs, Gangolf<br />

Kohn, Rolf A. Königs, Verbandsgeschäftsführer<br />

Professor<br />

Dr. Wolfgang Kleinebrink<br />

und Markus Simon (v.l.n.r.)<br />

Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Arbeitgeberverbands<br />

<strong>der</strong> Rheinischen Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie wählte Rolf A. Königs,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> AUNDE Achter<br />

& Ebels GmbH, erneut zum Vorsitzenden<br />

des Vorstands. Auch Markus Simon, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> VERSEIDAG-INDUTEX<br />

GmbH, und Gangolf Kohn, Prokurist <strong>der</strong><br />

bugatti GmbH, bleiben dem Verband als<br />

weitere Vorstandsmitglie<strong>der</strong> erhalten. Udo<br />

Jakobs, Geschäftsführer <strong>der</strong> Junkers &<br />

Müllers GmbH, verweilt als Schatzmeister<br />

ebenso in seiner Position.<br />

Weiterhin verfolgten die Gäste interessiert<br />

den Vortrag „Wie schütze ich mein Unternehmen<br />

vor Cyberangriffen?“<br />

Der Verband <strong>der</strong> Rheinischen Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie e.V. ist <strong>der</strong> Arbeitgeber-<br />

und Wirtschaftsverband für die Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Textil- und Bekleidungsindustrie<br />

im Bereich Nordrhein des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen mit den Regierungsbezirken<br />

Düsseldorf und Köln. Zweck des<br />

Verbandes ist die Wahrnehmung und För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> gemeinsamen sozialpolitischen<br />

und – landesbezogen – wirtschaftspolitischen<br />

Interessen seiner Mitglie<strong>der</strong>. Er<br />

schließt mit <strong>der</strong> IG Metall für seine Mitgliedsunternehmen<br />

Tarifverträge für die<br />

Textilbranche ab. Zusätzlich ist <strong>der</strong> Verband<br />

Mitglied im Gesamtverband <strong>der</strong> deutschen<br />

Textil- und Modeindustrie e.V., in<br />

dem die fachlichen und sozialpolitischen<br />

Interessen <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen <strong>der</strong><br />

Textil- und Bekleidungsindustrie bundesweit<br />

koordiniert werden.<br />

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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 7


NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Mit KI gegen Hochwasser<br />

NRW för<strong>der</strong>t Hochwasserwarnsystem im <strong>Bergische</strong>n Land.<br />

Foto: Shutterstock<br />

G. Bäldle/BSW<br />

NRW-Wirtschaftsministerin<br />

Mona Neubaur übergab den<br />

För<strong>der</strong>bescheid an die Mitglie<strong>der</strong><br />

des Projektkonsortiums,<br />

darunter Stephan A. Vogelskamp,<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong>n Struktur- und<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft.<br />

Ein neues bergisches Gemeinschaftsprojekt<br />

kann starten: Drohendes Hochwasser entlang<br />

von Flüssen früher erkennen und so<br />

Leben retten und Schäden vermeiden: Das<br />

ist das Ziel eines mo<strong>der</strong>nen Hochwasserwarnsystems<br />

unter Einsatz Künstlicher Intelligenz,<br />

das <strong>der</strong>zeit auf Initiative <strong>der</strong> regionalen<br />

Wirtschaft im <strong>Bergische</strong>n Land<br />

entwickelt wird. „Das ‚Hochwasserschutz-<br />

system 4.0‘ erkennt Gefahren präziser als<br />

etablierte Warnsysteme und kann somit<br />

Alarm schlagen, wenn Gewässer über die<br />

Ufer zu treten drohen“, so Dr. Andreas<br />

Groß, Geschäftsführer <strong>der</strong> Berger Gruppe<br />

und Initiator des Projekts.<br />

NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin<br />

Mona Neubaur überreichte für<br />

das Projekt jetzt För<strong>der</strong>bescheide über<br />

insgesamt 2,8 Millionen Euro an das Projektkonsortium<br />

aus Heinz Berger Maschinenfabrik,<br />

Wupperverband, <strong>Bergische</strong>r<br />

Universität Wuppertal, <strong>Bergische</strong>r Struktur-<br />

und Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft,<br />

Wuppertaler Stadtwerke und<br />

<strong>Bergische</strong>r Industrie- und Handelskammer<br />

Wuppertal-Remscheid-Solingen. Mit<br />

einer För<strong>der</strong>summe von 1,58 Millionen<br />

Euro hat <strong>der</strong> Wupperverband den größten<br />

Anteil in dem Projekt. Geför<strong>der</strong>t werden<br />

sowohl die personellen Ressourcen für<br />

die Forschungsarbeit als auch Infrastruktur.<br />

Das Warnsystem soll die datengetriebene<br />

Vorhersage von regionalen Wasserpegeln<br />

und Hochwassergefahren unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> aktuellen Wetterlage und<br />

sonstiger Umweltfaktoren ermöglichen.<br />

Mit digitalen Sensoren werden dafür die<br />

Pegelstände an Gewässern, Rückhaltebecken<br />

und Kanälen, die Nie<strong>der</strong>schlagsmengen,<br />

<strong>der</strong> Unterwasserdruck, Luftfeuchtigkeit,<br />

-druck und -temperatur sowie die<br />

Windrichtung und -stärke erfasst. In diesen<br />

Daten soll die Künstliche Intelligenz<br />

Muster erkennen, die im Zusammenhang<br />

mit einem Anstieg <strong>der</strong> Pegelstände stehen.<br />

Damit unterscheidet sich das Projekt von<br />

klassischen Vorhersagen auf Basis von<br />

Modellen. Informationen zu lokalen Wasserpegeln,<br />

Prognosen und Warnungen<br />

sollen an gefährdete Unternehmen künftig<br />

in Echtzeit über eine Hochwasserschutz-App<br />

bereitgestellt werden, die vom<br />

Wupperverband entwickelt wird.<br />

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Die Stimmung in <strong>der</strong><br />

Automobilindustrie<br />

ist durchwachsen<br />

Die aktuelle Geschäftslage <strong>der</strong> deutschen<br />

Autohersteller und insbeson<strong>der</strong>e ihrer Zulieferer<br />

hat sich verbessert. Das geht aus<br />

den ifo Konjunkturumfragen hervor. „Die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Daten deutet allerdings<br />

auf einen Wendepunkt hin, denn die Erwartungen<br />

an die kommenden Monate<br />

sind durchweg pessimistisch“, sagt ifo-<br />

Branchenexpertin Anita Wölfl. An<strong>der</strong>s als<br />

in <strong>der</strong> Industrie insgesamt bewertete die<br />

deutsche Automobilindustrie ihre aktuelle<br />

Geschäftslage weiterhin positiv. Bei den<br />

Autoherstellern verbesserte sich die Lage<br />

im Mai auf 27,5 Punkte, nach 23,8 im April;<br />

bei den Zulieferfirmen sogar auf 43,1<br />

Punkte, nach 35,1 im April. „Dabei fällt<br />

beson<strong>der</strong>s die Beurteilung <strong>der</strong> Gewinnsituation<br />

auf, die alle sechs Monate im Rahmen<br />

<strong>der</strong> ifo Konjunkturumfragen abgefragt<br />

wird“, sagt Wölfl. Die Zulieferunternehmen<br />

zum Beispiel beurteilten ihre Ertragslage<br />

zum ersten Mal seit zwei Jahren<br />

wie<strong>der</strong> positiv. Dies ist erfreulich, ist doch<br />

eine solide Gewinnsituation wichtig, um<br />

den herausfor<strong>der</strong>nden Transformationsprozess<br />

in <strong>der</strong> Branche gut bewältigen zu<br />

können. Allerdings sehen die Unternehmen<br />

den kommenden Monaten pessimistisch<br />

entgegen. In <strong>der</strong> Automobilindustrie<br />

insgesamt fielen die Geschäftserwartungen<br />

im Mai auf minus 14,1 Punkte, und<br />

damit endgültig ins Negative, nachdem sie<br />

seit Anfang 2023 gerade noch im positiven<br />

Bereich lagen. Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

stellt hier die internationale<br />

Wettbewerbssituation dar. Autohersteller<br />

und Zulieferer sehen sich zwar im Inland<br />

und im EU-Ausland als relativ gut aufgestellt.<br />

Ihre Wettbewerbsposition im außereuropäischen<br />

Ausland sehen sie hingegen<br />

deutlich negativer, dies insbeson<strong>der</strong>e mit<br />

Blick auf die Stärke chinesischer Hersteller<br />

von Elektrofahrzeugen, die immer<br />

mehr in den europäischen Markt drängen.<br />

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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 9


NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Outlet Remscheid – jetzt fällt die Entscheidung<br />

Am 19. Juni entscheidet <strong>der</strong> Remschei<strong>der</strong> Stadtrat über das Projekt.<br />

Foto: SW & Partner<br />

Outlet-Investor Philipp Dommermuth<br />

präsentierte seine<br />

Pläne bei <strong>der</strong> Obermeistertagung<br />

<strong>der</strong> Remschei<strong>der</strong> Kreishandwerkerschaft.<br />

Der Remschei<strong>der</strong> Stadtrat trifft bei seiner<br />

nächsten Sitzung die Entscheidung, ob es<br />

Grünes Licht für ein Outlet Center im Stadtteil<br />

Lennep gibt o<strong>der</strong> nicht. Derweil ist Investor<br />

Philipp Dommermuth sehr zuversichtlich,<br />

dass er seine Pläne eines Shoppingcenters<br />

mit rund 18.000 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />

realisieren kann. Nach zehnjähriger<br />

Planungsphase war McArthurGlen als<br />

international führen<strong>der</strong> Entwickler von Designer<br />

Outlet Centern mit seinem Vorhaben<br />

vor Gericht in letzter Instanz gescheitert. Auf<br />

genau den ursprünglich vorgesehen Flächen<br />

will Dommermuth nun einen neuen Anlauf<br />

wagen. Sein Outlet soll allerdings dem Thema<br />

Nachhaltigkeit mit einer innovativen Bauweise<br />

und <strong>der</strong> Verwendung von recyclefähigen<br />

Materialien Rechnung tragen, bekräftigte <strong>der</strong><br />

Investor jetzt bei <strong>der</strong> Obermeistertagung des<br />

Remschei<strong>der</strong> Handwerks. Am Rand des historischen<br />

Ortskerns von Lennep solle gewissermaßen<br />

ein Stadtpark entstehen, unter dem die<br />

Geschäfte angesiedelt werden. Dass <strong>der</strong> Bau<br />

auf einem integrierten Standort und nicht<br />

„auf <strong>der</strong> grünen Wiese“ entstehen soll, verkürze<br />

das Verwahren erheblich, so Dommermuth,<br />

<strong>der</strong> hofft, bis Ende nächsten Jahres eine<br />

Baugenehmigung in den Händen halten zu<br />

können. Darauf wolle er zielgerichtet hinarbeiten,<br />

sobald die Politik in Remscheid für<br />

das Projekt votiert habe.<br />

Die Gutachter für die erfor<strong>der</strong>lichen Gutachten<br />

habe er bereits ausgesucht, sie könnten<br />

schnell die entsprechenden Aufträge erhalten.<br />

Klagen gegen das Projekt will Dommermuth,<br />

dessen Familie auch das Outlet Montabaur<br />

betreibt, nicht ausschließen. Er habe versucht,<br />

auf alle Kritikpunkte <strong>der</strong> Vergangenheit einzugehen.<br />

So soll es beispielsweise keine<br />

Baumfällungen im Planungsgebiet geben.<br />

Dämpfer für die Chemiebranche<br />

Unternehmen<br />

senken ihre<br />

Preise.<br />

Das ifo Geschäftsklima in <strong>der</strong> Chemischen<br />

Industrie hat sich im Mai leicht verschlechtert.<br />

Es fiel auf minus 11,1 Punkte, nach<br />

minus 3,9 im April. Vor allem die Geschäftserwartungen<br />

erfuhren einen deutlichen<br />

Dämpfer. Sie fielen auf minus 4,1<br />

Punkte, nach plus 11,4 im April. Die aktuelle<br />

Lage beurteilten die Unternehmen weiterhin<br />

überwiegend als schlecht. „Die Eintrübung<br />

des Geschäftsklimas zieht sich<br />

auch durch alle wichtigen Abnehmerbranchen<br />

<strong>der</strong> Chemie: In <strong>der</strong> Industrie und im<br />

Bauhauptgewerbe ist <strong>der</strong> jeweilige Geschäftsklimaindex<br />

gefallen“, sagt ifo-Branchenexpertin<br />

Anna Wolf. Allerdings gab es<br />

im Mai auch ein paar Lichtblicke: Die Versorgung<br />

mit Vorprodukten hat sich weiter<br />

verbessert. Nur noch 16,9 Prozent <strong>der</strong> Unternehmen<br />

meldeten Engpässe.<br />

Das ist <strong>der</strong> niedrigste Wert seit 2021. Auch<br />

haben deutlich mehr Chemieunternehmen<br />

ihre Preise gesenkt. Noch im Januar wollten<br />

die Firmen mehrheitlich ihre Preise anheben.<br />

10 www.bvg-menzel.de


Personelle Verän<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> ESH<br />

Der Stahlbereich <strong>der</strong> EDE hat einen neuen Geschäftsführer.<br />

Foto: EDE<br />

Stellen die Weichen für die<br />

Zukunft bei <strong>der</strong> ESH: Jürgen<br />

Laukandt, Peter Jüngst und<br />

Andreas von Helden (v.l.n.r.).<br />

Seit 1. Mai 2023 ist Jürgen Laukandt neuer<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> ESH EURO STAHL-<br />

Handel GmbH & Co. KG (ESH). Er teilt sich<br />

die Geschäftsführung <strong>der</strong> ESH mit Peter<br />

Jüngst. Andreas von Helden leitet bereits seit<br />

Beginn dieses Jahres den Bereich „Bleche/<br />

Rohre“ und wurde mit Wirkung zum 1. Januar<br />

2023 zum Prokuristen <strong>der</strong> ESH ernannt.<br />

Bereits seit vielen Jahren ist Jürgen<br />

Laukandt im Stahlbereich des Einkaufsbüro<br />

Deutscher Eisenhändler tätig. Er bringt um-<br />

fassende Erfahrungen in <strong>der</strong> Stahlbranche<br />

mit und konnte die Kompetenz <strong>der</strong> ESH damit<br />

in den letzten Jahren erfolgreich ausbauen.<br />

Unter <strong>der</strong> neu aufgestellten Geschäftsführung<br />

wurden zwei Bereiche implementiert:<br />

„Bleche/Rohre“ unter <strong>der</strong> Leitung von Andreas<br />

von Helden sowie „Langprodukte, Edelstahl,<br />

Aluminium und Administration“, den<br />

Jürgen Laukandt in Personalunion leitet.<br />

Zum Leiter des Bereichs „Bleche/Rohre“<br />

und zum Prokuristen wurde Andreas von<br />

Helden, zuvor Teamleiter STAHL-Handel,<br />

bereits zum 1. Januar 2023 ernannt. Zudem<br />

ist er maßgeblich dafür verantwortlich, die<br />

Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />

voranzutreiben. „Mit den personellen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

innerhalb <strong>der</strong> ESH stellen wir die<br />

Weichen für eine erfolgreiche Zukunft und<br />

reagieren vorausschauend auf die Entwicklungen<br />

und Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> vom<br />

Wandel geprägten Stahlbranche“, sagt Peter<br />

Jüngst, E/D/E Geschäftsführer Haustechnik,<br />

Stahl, Logistik, Baugeräte. Das E/D/E ist<br />

Europas führen<strong>der</strong> Einkaufs- und Marketingverbund<br />

mit über 950 angeschlossenen<br />

mittelständischen Handelsunternehmen<br />

im Bereich des Produktionsverbindungshandels<br />

und rund 200 weiteren<br />

Einzelhändlern.<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 11


NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

Viel Zuspruch bei <strong>der</strong> „Nacht <strong>der</strong> Unternehmen“ bei Klingelnberg.<br />

Foto: Klingenlberg<br />

Der Klingelnberg-Standort<br />

Wiehagen-Hückeswagen während<br />

<strong>der</strong> Nachtführung<br />

Insgesamt hatten 17 Unternehmen bei <strong>der</strong><br />

Neuauflage <strong>der</strong> Nacht <strong>der</strong> Unternehmen im<br />

Mai ihre Tore im oberbergischen Hückeswagen<br />

geöffnet. Darunter auch das Maschinenbauunternehmen<br />

Klingelnberg als größter<br />

Arbeitgeber in <strong>der</strong> Region. Ziel war es, den<br />

Besucherinnen und Besuchern Einblicke in<br />

den Produktionsalltag eines weltweit agierenden<br />

Maschinenbauherstellers zu geben.<br />

Die Resonanz von Interessierten als auch von<br />

ehemaligen Mitarbeitenden und Familienangehörigen<br />

war enorm. Mehr als 1.000 Gäste<br />

an jedem Standort zählte Klingelnberg zum<br />

Ende <strong>der</strong> Veranstaltung. Klingelnberg begrüßte<br />

in diesem Jahr alle Interessierten<br />

nicht nur an seinem Traditionsstandort an <strong>der</strong><br />

Peterstraße, son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> neu gebauten<br />

Montagehalle an <strong>der</strong> Gustav-Adolf-Klingelnberg-Straße.<br />

Seit Ende 2022 baut Klingelnberg<br />

dort große Verzahnmaschinen, die<br />

insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Windkraftindustrie Anwendung<br />

finden. In kleinen Gruppen wurden<br />

die Gäste jeweils durch den Maschinen- und<br />

Messgerätebau geführt und erfuhren einiges<br />

Wissenswertes und Historisches rund um die<br />

Verzahntechnik. Ebenso freuten sich viele<br />

ehemalige Kolleginnen und Kollegen auf ein<br />

Wie<strong>der</strong>sehen mit ihrem damaligen Arbeitgeber<br />

und staunten über die vielen Neuheiten<br />

und Weiterentwicklungen <strong>der</strong> letzten Jahre.<br />

Auch die Personalabteilung war am Start und<br />

nahm Bewerbungen entgegen.<br />

Geschäftsklima für Selbständige tiefer im Minus<br />

Das Geschäftsklima<br />

für Selbständige<br />

hat sich<br />

verschlechtert.<br />

* (nicht saisonbereinigt)<br />

Die aktuelle Befragung „Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex<br />

für Selbständige“ weist<br />

eine verschlechterte Stimmung aus. Der Index<br />

sank im Mai auf minus 8,6 Punkte,<br />

nach minus 3,2 im April. „Die Sorgenfalten<br />

bei den Geschäftsleuten vertiefen sich“, sagt<br />

ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Im Moment<br />

kommen zu wenig neue Aufträge<br />

herein.“Insbeson<strong>der</strong>e die Einschätzungen<br />

zur weiteren Entwicklung fielen deutlich<br />

pessimistischer aus als im vergangenen Monat.<br />

Auch die Geschäftslage verschlechterte<br />

sich, hier halten sich aktuell die positiven<br />

und negativen Urteile noch die Waage.<br />

Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft entwickelte<br />

sich das Geschäftsklima bei den Selbständigen<br />

deutlich ungünstiger. Bei den<br />

Dienstleistern nahm <strong>der</strong> Pessimismus bei<br />

den Erwartungen zu. Allerdings war die aktuelle<br />

Lage im Mai besser als im April. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

in <strong>der</strong> Hotellerie und in <strong>der</strong> Gastronomie<br />

entwickelten sich die laufenden<br />

Geschäfte deutlich besser als zuletzt. Im<br />

Einzelhandel hat sich die Geschäftssituation<br />

verbessert. Die pessimistischen Einschätzungen<br />

zur weiteren Entwicklung nahmen<br />

etwas ab. Seit August 2021 berechnet das<br />

ifo Institut den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex<br />

für Selbständige. Dies umfasst sowohl<br />

Soloselbständige als auch Kleinstunternehmen<br />

(weniger als 9 Mitarbeiter). Wie im<br />

Gesamtindex sind alle Sektoren abgebildet.<br />

Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem<br />

Dienstleistungssektor.<br />

12 www.bvg-menzel.de


Allee-Center Remscheid: Umbau auf <strong>der</strong> Zielgerade<br />

Im Untergeschoss haben drei neue Ankermieter eröffnet.<br />

Foto: Allee-Center Remscheid<br />

Der neue Edeka-Markt Pauli<br />

soll zum Publikumsmagneten<br />

werden.<br />

Das Allee-Center in Remscheid wird großflächig<br />

umgestaltet. Rund 25 Euro nimmt <strong>der</strong><br />

Betreiber, die Hamburger ECE für die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des 1986 eröffneten Einkaufscenters<br />

in die Hand. Mit <strong>der</strong> Neueröffnung<br />

von Edeka Center Pauli im Untergeschoss des<br />

Shoppingcenters in <strong>der</strong> Remschei<strong>der</strong> Innenstadt<br />

ist die Etage nun durch drei neue Mietpartner<br />

belegt und hat an Attraktivität gewonnen.<br />

Neben TK Maxx und Aldi soll <strong>der</strong><br />

neue Edeka Markt <strong>der</strong> Solinger Familie Pauli<br />

ein weiterer Publikumsmagnet sein. Der<br />

neue Markt bietet eine große Produktauswahl<br />

und will durch eine außergewöhnliche<br />

Innenarchitektur und einen mo<strong>der</strong>nen Look<br />

Einkaufen zum Erlebnis machen. So sind<br />

beispielsweise die Frischetheken für Fleisch,<br />

Wurst, Käse und Fisch wie eine Genussinsel<br />

in <strong>der</strong> Ladenmitte platziert, unter an<strong>der</strong>em<br />

wird es dort auch einen Räucherofen für<br />

Flammlachs geben. In <strong>der</strong> Obst- und Gemüseabteilung<br />

sorgt ein großer Apfelbaum für<br />

eine Atmosphäre wie im Grünen. Beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk wird neben Spezialitäten aus aller<br />

Welt auf regionale Produkte gelegt. Eine<br />

gute Nachricht für den Arbeitsmarkt: Edeka<br />

Pauli hat einige Mitarbeitende des Ende 2020<br />

im Allee-Center geschlossenen real-Marktes<br />

übernommen. Derweil geht <strong>der</strong> gesamte Center-Umbau<br />

mit Hochdruck weiter.<br />

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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 13


NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Neue Personalchefin im Mettmanner Rathaus<br />

Alexandra Staszewski bringt viel Erfahrung im Personalbereich mit.<br />

Foto: Kreisstadt Mettmann<br />

Alexandra Staszewski wiil das<br />

Profil <strong>der</strong> Stadt als attraktive<br />

Arbeitgeberin schärfen.<br />

Zum 1. Juni ist eine weitere Amtsleitungsstelle<br />

in <strong>der</strong> Stadtverwaltung Mettmann besetzt<br />

worden. Mit Alexandra Staszewski (39)<br />

hat die Stadt eine erfahrene Personalerin für<br />

die Leitung des Amtes für Verwaltungsservice<br />

und Personalmanagement gefunden.<br />

„Ich weiß, dass ich eine sehr herausfor<strong>der</strong>nde<br />

Aufgabe im Spannungsfeld von Fachkräftemangel,<br />

demografischer Entwicklung und<br />

Digitalisierung übernommen habe“, sagt die<br />

neue Personalchefin. Vor ihrem Wechsel ins<br />

Mettmanner Rathaus hat Alexandra Staszewski<br />

knapp dreizehn Jahre lang im Ministerium<br />

für Kultur und Wissenschaft des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen gearbeitet. Dort war sie<br />

zuletzt Referentin und stellvertretende Leiterin<br />

des Referates für Personalentwicklung<br />

und Fortbildung sowie Gesundheitsmanagement<br />

und Arbeitsschutz. Sie bringt viele Erfahrungen<br />

mit, die ihr bei <strong>der</strong> Organisation<br />

einer zukunftsfähigen Verwaltung helfen<br />

werden. „Die Landesverwaltung ist da schon<br />

eine ganze Ecke weiter“, sagt sie. Im Referat<br />

war sie für die Gestaltung von Personalentwicklungskonzepten,<br />

für den Aufbau eines<br />

strategischen Gesundheitsmanagements, für<br />

Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie und für die Mitarbeiterbindung<br />

zuständig. Stück für Stück will sie auf einem<br />

Weg <strong>der</strong> kleinen Schritte die Verwaltung für<br />

die Aufgaben <strong>der</strong> Zukunft aufstellen. Eine<br />

wichtige Aufgabe sei es zunächst einmal, die<br />

vielen offenen Stellen wie<strong>der</strong> zu besetzen.<br />

Weitere Aufgabenschwerpunkte sieht sie in<br />

<strong>der</strong> Personalentwicklung und Personalbindung.<br />

Zwar biete die Stadt ihren Mitarbeitenden<br />

schon einiges wie Homeoffice, flexible<br />

Arbeitszeiten o<strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung -<br />

dennoch brauche es weitere Möglichkeiten,<br />

damit die Stadt als attraktive Arbeitgeberin<br />

in <strong>der</strong> Region wahrgenommen werde, sagt<br />

Alexandra Staszewski.<br />

Beschäftigungsbarometer gesunken<br />

Rahmenbedingungen<br />

sorgen für<br />

Unsicherheit bei<br />

den Unternehmen.<br />

Die Einstellungsbereitschaft <strong>der</strong> Unternehmen<br />

in Deutschland ist gesunken. Das ifo<br />

Beschäftigungsbarometer sank im Mai auf<br />

98,3 Punkte, nach 100,2 Punkten im April.<br />

„Weniger Neuaufträge und steigende Unsicherheit<br />

lösen Zurückhaltung bei den Unternehmen<br />

aus“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter<br />

<strong>der</strong> ifo Umfragen. „Auch im zuletzt<br />

positiv gestimmten Dienstleistungssektor<br />

nimmt die Vorsicht zu.“ In <strong>der</strong> Industrie<br />

hat sich die Lage kaum geän<strong>der</strong>t. Einstellungs-<br />

und Entlassungspläne halten sich im<br />

Moment die Waage. Gleiches gilt auch für<br />

den Bau. Im Dienstleistungssektor hat das<br />

Barometer einen deutlichen Dämpfer erlitten.<br />

Während im IT-Bereich weiter eingestellt<br />

werden soll, denken dagegen im<br />

Grundstücks- und Wohnungswesen Unternehmen<br />

über Entlassungen nach. Im Handel<br />

sank die Einstellungsbereitschaft auf den<br />

niedrigsten Wert seit März 2021. Immer<br />

mehr Händler gehen aufgrund <strong>der</strong> schwierigeren<br />

Geschäftslage davon aus, mit weniger<br />

Personal auszukommen.<br />

14 www.bvg-menzel.de


Investoren auf Erkundungstour in Wuppertal<br />

Die Stadt bietet zahlreiche Projekte zur Umsetzung.<br />

Foto: Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Wuppertal<br />

In Vohwinkel wurde das PPG-<br />

Gelände besichtigt.<br />

Die Stadt Wuppertal und die örtliche Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

stellten rund 130 Fachleuten<br />

neue Flächen und Immobilien rund um<br />

Wohnen, Gewerbe, Büro und Einzelhandel<br />

vor. Über 130 Projektentwickler, Bauträger,<br />

Investoren und Architekten folgten <strong>der</strong> Einladung<br />

zur Investorentour „Wuppertal IN-<br />

SIDE“. Dabei bekamen die Teilnehmenden<br />

eine exklusive Stadtführung zu den aktuellen<br />

Top-Flächen und Immobilien rund um Wohnen,<br />

Gewerbe und Produktion sowie Büro<br />

und Einzelhandel. Auf <strong>der</strong> Tour zu neuen Potenzialen<br />

im Wohnungsbau wurden unter an<strong>der</strong>em<br />

Grundstücke an <strong>der</strong> Galmeistraße in<br />

Langerfeld präsentiert. Die Tour mit dem<br />

Schwerpunkt Zentren, Büro und Einzelhandel<br />

startete am Elberfel<strong>der</strong> Hauptbahnhof.<br />

Eigentümer Markus Bürger erzählte von seinen<br />

Plänen für die Sanierung und den Umbau<br />

<strong>der</strong> angrenzenden Gebäude, inklusive<br />

<strong>der</strong> gläsernen Fassade mit darin ausgestellten<br />

Kaiserwagen. Insgesamt nahmen die Gäste<br />

vielfältige Eindrücke aus Wuppertal mit, um<br />

neue Projekte am Standort Wuppertal umzusetzen.<br />

Wir machen uns stark<br />

für Ihr Unternehmen.<br />

Gut beraten<br />

Gut vernetzt<br />

Gut vertreten<br />

Gut qualifiziert<br />

In allen Fragen des Personals:<br />

Arbeitswirtschaft, Arbeitsrecht,<br />

Sozial- und Lohnsteuerrecht<br />

sowie Personalwirtschaft<br />

In einer großen Gemeinschaft<br />

von 560 Unternehmen<br />

und 60.000 Beschäftigten<br />

mit und ohne Tarif bindung<br />

Vor allen Arbeits-,<br />

Sozial- und<br />

Verwaltungsgerichten<br />

Durch aktuelle Webund<br />

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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 15


NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Ausbildung für die Ausbil<strong>der</strong><br />

Unternehmen können und sollten sich für die Ausbildung fit machen.<br />

Foto: Thomas E. Wunsch<br />

Foto: Shutterstock<br />

Wer ausbilden will, muss sich<br />

auf diese wichtige Aufgabe<br />

intensiv vorbereiten.<br />

Wer ausbilden möchte, braucht nicht nur den<br />

Nachweis <strong>der</strong> betrieblichen Eignung und <strong>der</strong><br />

fachlichen Kompetenz, son<strong>der</strong>n auch berufsund<br />

arbeitspädagogische Kenntnisse. Den<br />

Weg dahin bahnen die KAUSA-Botschaftenden,<br />

die speziell migrantengeführte Unternehmen<br />

unterstützen. KAUSA steht hier<br />

für „Koordinierungsstelle Ausbildung und<br />

Migration“. Zur Ausbildung benötigt wird<br />

<strong>der</strong> AdA-Schein, <strong>der</strong> die „Ausbildung <strong>der</strong><br />

Ausbil<strong>der</strong>“ dokumentiert. Entsprechende<br />

Prüfungsvorbereitungskurse stehen jetzt den<br />

durch KAUSA betreuten Unternehmen zur<br />

Verfügung. Organisiert werden sie von <strong>der</strong><br />

Konzept Bildung und Services GmbH in<br />

Wuppertal. Bereits Anfang dieses Jahres<br />

wurde ein erster Prüfungsvorbereitungskurs<br />

erfolgreich durchgeführt. Dabei hatten die<br />

Teilnehmenden zusätzlich zum fachlichen<br />

Input die Gelegenheit, sich miteinan<strong>der</strong> zu<br />

vernetzen und für die Zukunft berufliche<br />

Kontakte zu knüpfen. „Wir sind dafür da,<br />

den Unternehmen, die aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen noch nie ausgebildet haben,<br />

eine zusätzliche pädagogische Ausbildung zu<br />

vermitteln und sie auf dem Weg Richtung<br />

Ausbil<strong>der</strong>qualifikation zu begleiten. Wir setzen<br />

uns dafür ein, dass sie einen Platz in den<br />

stark nachgefragten Lehrgängen bekommen,“<br />

so die beiden KAUSA-Botschaftenden<br />

für das <strong>Bergische</strong> Städtedreieck, Arzu Gül<br />

und Andreas Dummer. Bei den AdA-Lehrgängen<br />

geht es darum, für das Unternehmen<br />

passende Ausbildungspläne zu erstellen und<br />

den Ausbildungsablauf zu planen und zu organisieren.<br />

Die KAUSA-Botschaftenden, die<br />

bei <strong>der</strong> Regionalagentur <strong>Bergische</strong>s Städtedreieck<br />

angesiedelt sind, helfen dabei, Ausbildungsfähigkeit<br />

zu erwerben und die Ausbildung<br />

kontinuierlich durchzuführen, .<br />

Kontakt für interessierte Unternehmen: Arzu<br />

Gül und Andreas Dummer, 0212 / 88 16 06 –<br />

68 /85 o<strong>der</strong> guel@bergische-gesellschaft.de,<br />

dummer@bergische-gesellschaft.de<br />

Mettmann wird Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW<br />

Netzwerk soll<br />

kommunales<br />

Mobilitätsmanagement<br />

verbessern.<br />

Die Stadt Mettmann wird dem Zukunftsnetz<br />

Mobilität NRW beitreten. Ein entsprechen<strong>der</strong><br />

Antrag ist im Ausschuss für Klimaschutz,<br />

Umwelt und Mobilität mehrheitlich verabschiedet<br />

worden.<br />

Mit dem Beitritt zum Zukunftsnetz verpflichten<br />

sich Mitglie<strong>der</strong> dazu, die nachhaltige Mobilitätsentwicklung<br />

durch Kommunales Mobilitätsmanagement<br />

zu för<strong>der</strong>n, heißt es auf<br />

<strong>der</strong> Homepage des Zukunftsnetzes. Eine Mitgliedschaft<br />

ist kostenlos und eröffnet den<br />

Zugang zu Workshops, Fortbildungen und<br />

Netzwerktreffen. Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbeit<br />

des Zukunftsnetzes sind die Entwicklung und<br />

Umsetzung passgenauer Mobilitätskonzepte<br />

für Kommunen sowie die Etablierung eines<br />

kommunalen Mobilitätsmanagements in <strong>der</strong><br />

Verwaltung.<br />

Das Netzwerk wird durch das Verkehrsministerium<br />

des Landes NRW geför<strong>der</strong>t, ihm gehören<br />

mehr als 300 Städte, Gemeinden und<br />

Kreise an.<br />

16 www.bvg-menzel.de


Wohnen in Deutschland 2023<br />

Das Umland ist stärker nachgefragt. Damit steigen die Immobilienpreise.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Wohneigentum ist<br />

nach wie vor <strong>der</strong><br />

Traum vieler Menschen.<br />

auch in <strong>der</strong> Bereitschaft von 43 Prozent <strong>der</strong> Befragten,<br />

sich für den Erwerb stark o<strong>der</strong> sogar<br />

sehr stark einschränken zu wollen. Das lohnt<br />

sich: Der Anteil <strong>der</strong> Befragten, die mit ihrer<br />

Wohnsituation sehr zufrieden sind, ist unter<br />

Wohneigentümern mit 59 Prozent fast dreimal<br />

so hoch wie unter Mietern. Alle Metropolen<br />

verzeichnen starke Wan<strong>der</strong>ungsgewinne bei den<br />

Einwohnern von 18 bis unter 30. Familien hingegen<br />

ziehen verstärkt ins direkte Umland und<br />

pendeln zu ihren Arbeitsplätzen, was auch dort<br />

die Preise enorm ansteigen ließ. Umgesetzt<br />

wurde die Studie von <strong>der</strong> IW Consult GmbH,<br />

dem Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft (IW) und<br />

dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD).<br />

Für ein Eigenheim müssen durchschnittlich fast<br />

3.250 Euro je Quadratmeter investiert werden,<br />

zeigt die Studie „Wohnen in Deutschland 2023“<br />

des Verbands <strong>der</strong> Sparda-Banken. Vor zwei<br />

Jahren lag <strong>der</strong> Wert noch bei etwas unter 2.700<br />

Euro. Allein in den letzten zwei Jahren sind die<br />

Preise also im Durchschnitt um rund 20 Prozent<br />

gestiegen. Seit 2005 bis 2022 zogen die<br />

Preise sogar um durchschnittlich 129,2 Prozent<br />

an. Das entspricht einem jährlichen Anstieg<br />

von 5,0 Prozent. In <strong>der</strong> Bevölkerung besteht<br />

weiterhin <strong>der</strong> große Wunsch nach Wohneigentum.<br />

Eigentum gibt in Zeiten globaler Krisen<br />

Sicherheit und hilft beim Vermögensaufbau.<br />

2022 ist Deutschland durch eine hohe Einwan<strong>der</strong>ung<br />

so stark gewachsen wie noch nie. Verbunden<br />

mit geringer Bautätigkeit, hohen Baukosten<br />

und weiteren gewichtigen Gründen<br />

spricht laut Studie viel dafür, dass sich <strong>der</strong><br />

Wohnimmobilienmarkt auch in Zukunft langfristig<br />

stabil entwickelt. Trotz aller Unsicherheiten<br />

durch geopolitische Spannungen und<br />

hohe Inflationsraten plant nach wie vor je<strong>der</strong><br />

vierte Mieter bis 50 Jahre in den nächsten zwei<br />

bis drei Jahren o<strong>der</strong> zu einem späteren Zeitpunkt<br />

den Erwerb von Wohneigentum. Dieser<br />

Wunsch nach einem dem eigenen Häuschen mit<br />

freien Gestaltungsmöglichkeiten zeigt sich<br />

Unterhaltsreinigung<br />

Glasreinigung<br />

Grundreinigung<br />

Son<strong>der</strong>reinigung<br />

DIN EN ISO 9001<br />

DIN EN ISO 45001<br />

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NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Seit über 100 Jahren eine starke Gemeinschaft<br />

Der VABI lud zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung ein.<br />

Foto: VBU<br />

Vor <strong>der</strong> beeindruckenden Kulisse<br />

des Visiodroms im Gaskessel<br />

in Heckinghausen fand<br />

die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

statt.<br />

In den Räumlichkeiten des Gaskessels in Heckinghausen<br />

fand jetzt die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des Verbands von Arbeitgebern<br />

im <strong>Bergische</strong>n Land e. V. (VABI) statt. Dazu<br />

begrüßte Verbandsvorsitzen<strong>der</strong> Jürgen<br />

Schnei<strong>der</strong> rund 100 Gäste. Der VABI ist seit<br />

mehr als 100 Jahren eine starke Gemeinschaft<br />

von bergischen Unternehmen. Davon<br />

zeugten die eingeblendeten Logos <strong>der</strong> 253<br />

Mitgliedsunternehmen im Visiodrom. Dank<br />

<strong>der</strong> positiven Mitglie<strong>der</strong>entwicklung konnte<br />

<strong>der</strong> VABI im zweiten Jahr in Folge die Beiträge<br />

senken. Juliane Nie<strong>der</strong>drenk, Geschäftsführerin<br />

<strong>der</strong> Jul. Nie<strong>der</strong>drenk GmbH<br />

& Co. KG, wurde als stellvertretende Vorsitzende<br />

bestätigt. Als Gastbeitrag gab`s einen<br />

Vortrag von Professor Dr. Michael Hüther,<br />

Direktor des Instituts <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft,<br />

bei dem er 150 Jahre Industrialisierung,<br />

Digitalisierung und demografischer<br />

Wandel in den Mittelpunkt stellte. Dabei<br />

zeigte er die Chancen und Risiken <strong>der</strong> bergischen<br />

Industrie auf. Gerade im Hinblick auf<br />

den demografischen Wandel könnten sich<br />

große Wohlstandverluste in Deutschland nur<br />

durch eine längere Arbeitszeit und Erhöhung<br />

des Arbeitszeitvolumens vermeiden lassen,<br />

so Hüther. Der VABI ist offen für Unternehmen<br />

aller Branchen und Unternehmensgrößen.<br />

Er berät und unterstützt die Mitgliedsunternehmen<br />

in allen personal- und<br />

arbeitsrechtlichen wie auch sozialen und politischen<br />

Angelegenheiten. Weiterhin unterstützt<br />

<strong>der</strong> Verband Mitgliedsunternehmen,<br />

die außerhalb <strong>der</strong> Flächentarifverträge Beratungsbedarf<br />

bei Haustarifverträgen haben.<br />

Stadthalle präsentiert Programm 2023/2024<br />

Von Musik bis<br />

Comedy ist alles<br />

dabei.<br />

Die Historische Stadthalle Wuppertal präsentiert<br />

sich auch in <strong>der</strong> neuen Spielzeit<br />

2023/2024 mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm. Unter an<strong>der</strong>em wird das Sinfonieorchester<br />

Wuppertal in <strong>der</strong> kommenden<br />

Saison wie<strong>der</strong> zahlreiche Sinfonie- und<br />

Chorkonzerte, Kammerkonzerte, verschiedene<br />

Son<strong>der</strong>konzerte und ein breites Musikvermittlungsangebot<br />

für Familien und junge<br />

Leute bieten und damit das Herzstück des<br />

Konzertlebens in <strong>der</strong> Stadthalle bilden. Das<br />

Publikum darf sich auf innovative Konzertprogramme<br />

ebenso wie auf bewährte Lieblingsstücke<br />

freuen. Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />

legt <strong>der</strong> junge Generalmusikdirektor<br />

Patrick Hahn auf spannende Dialoge zwischen<br />

dem klassisch-romantischen Kernrepertoire<br />

und <strong>der</strong> Musik des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

bis in die Gegenwart. Das stARTfestival von<br />

Bayer Kultur präsentiert im nächsten Frühjahr<br />

zwei weitere hochkarätige Orchesterkonzerte.<br />

Die Wuppertaler Kurrende wird<br />

nächstes Jahr 100 Jahre alt. In seiner Jubiläumsspielzeit<br />

ist <strong>der</strong> renommierte Knabenchor<br />

gleich zweimal in <strong>der</strong> Historischen<br />

Stadthalle zu Gast, mit dem Weihnachtsoratorium<br />

von Johann Sebastian Bach und mit<br />

Mendelssohns Lobgesang, dargeboten gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Elberfel<strong>der</strong> Mädchenkurrende<br />

und dem Sinfonieorchester Wuppertal.<br />

18 www.bvg-menzel.de


Einladung, das <strong>Bergische</strong> Städtedreieck zu entdecken<br />

Entdecker-Karte für die „<strong>Bergische</strong>n Drei“<br />

Der <strong>Bergische</strong>s Land Tourismus Marketing<br />

e.V. hat eine Entdecker-Karte<br />

für „Die <strong>Bergische</strong>n Drei“ – Remscheid,<br />

Solingen und Wuppertal – aufgelegt,<br />

die Touristen einen schnellen<br />

Überblick über die Sehenswürdigkeiten<br />

in <strong>der</strong> Region gibt. Auf <strong>der</strong> Übersichtskarte,<br />

die in <strong>der</strong> neuen Faltbroschüre<br />

zu finden ist, sieht man auf<br />

einen Blick, wo im Städtedreieck welche<br />

Sehenswürdigkeiten zu finden<br />

sind und das alles recht nah beieinan<strong>der</strong><br />

liegt. Vom Galileum Solingen im<br />

Westen bis zur Eschbachtalsperre im<br />

Osten, von <strong>der</strong> Schwebebahn im Norden<br />

bis zu Schloss Burg im Süden<br />

sind die Highlights als kleine Illustrationen<br />

eingetragen. Der grobe Verlauf<br />

<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>- und Radwege durch die<br />

Region ist ebenfalls hinterlegt. Die<br />

Karte ist dreisprachig angelegt:<br />

deutsch, nie<strong>der</strong>ländisch und englisch<br />

und kann damit auf den wichtigsten<br />

Tourismusmessen zum Einsatz kommen.<br />

Was ist das für eine Stadt-Landschaft,<br />

in die die Menschen kommen?<br />

Warum gibt es hier zahlreiche Industriemuseen?<br />

Was hat es mit den <strong>Bergische</strong>n<br />

Kotten auf sich und wie bekomme<br />

ich Informationen zu den einzelnen<br />

Highlights? All diese Fragen beantwortet<br />

die Karte.<br />

Foto: BLTM<br />

Die Karte ist bei den <strong>Bergische</strong>n<br />

Drei in <strong>der</strong> Kölner Straße 8, Solingen<br />

zuerhalten, kann unter<br />

info@die-bergischen-drei.de bestellt<br />

werden. Sie steht zum<br />

Download hier bereit: https://<br />

www.bergisch-mal-drei.de/fileadmin/user_upload/2023_Entdeckerkarte_WEB.pdf<br />

Das Cover <strong>der</strong> neuen<br />

Entdecker-Karte<br />

zeigt die Müngstener<br />

Brücke, die sich<br />

als Weltkulturerbe<br />

positioniert.<br />

Ihr Vertrauen<br />

ist unsere Motivation<br />

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Ihr Unternehmen braucht Platz. Ihr Geschäftsmodell<br />

soll sich entwickeln können. Den Freiraum dafür<br />

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TITEL GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />

Green Deal:<br />

Welche Energie braucht unsere heimische Wirtschaft?<br />

20 www.bvg-menzel.de


Die deutsche Wirtschaft steht vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, sich in Zeiten des Green Deals auf eine<br />

nachhaltige und kohlenstoffarme Energieversorgung umzustellen. An diesem Weg führt kein Weg<br />

vorbei, auch wenn er anstrengend, herausfor<strong>der</strong>nd und erst einmal teuer werden wird. Gerade für<br />

die energieintensive Wirtschaft im <strong>Bergische</strong>n Land stellen sich da viele Fragen. Welche Energiequellen<br />

eignen sich am besten für die bergische Wirtschaft? Und wie fängt man als Unternehmen am<br />

besten mit <strong>der</strong> Transformation an?<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 21


TITEL GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />

Michael Schwunk ist Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Vereinigung<br />

<strong>Bergische</strong>r <strong>Unternehmer</strong>verbände<br />

(VBU).<br />

Der „Green Deal“ ist ein umfangreiches<br />

Paket von Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union zur För<strong>der</strong>ung<br />

von Klimaschutz und<br />

nachhaltigem Wirtschaftswachstum,<br />

das die Weichen für eine ökologische Transformation<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft stellen soll. Um klimaneutral<br />

zu werden, muss auch die bergische<br />

Wirtschaft ihren Energiebedarf aus erneuerbaren<br />

Energiequellen decken und ihre Energieeffizienz<br />

verbessern. Dabei ist die Wirtschaftsregion trotz<br />

des nach wie vor industriellen Schwerpunkts<br />

durchaus divers aufgestellt. Neben Maschinenbau,<br />

Automobilindustrie, Chemie und Metallverarbeitung<br />

müssen sich auch das Handwerk, <strong>der</strong> Handel<br />

und die Dienstleister mit <strong>der</strong> Klima- und Wärmewende<br />

beschäftigen.<br />

Der allgemeine Trend zu klimaneutraler Produktion<br />

und Nachhaltigkeit ist in Deutschland und EUweit<br />

unbestritten vorhanden. Branchenübergreifend<br />

haben viele Unternehmen ihre Bemühungen<br />

forciert, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren<br />

und auf erneuerbare Energien umzusteigen. Alleine<br />

<strong>der</strong> Kostendruck, bedingt durch den Angriff<br />

Russlands auf die Ukraine, hat Energiesparprogramme<br />

unausweichlich gemacht. Daneben geraten<br />

jetzt <strong>der</strong> Einsatz erneuerbarer Energien, die<br />

Umstellung auf emissionsarme Technologien und<br />

die Implementierung von Kreislaufwirtschaftskonzepten<br />

verstärkt in den Blick.<br />

Mit „Traiber“ hin zur Energiewende<br />

Hat sich die bergische Wirtschaft in Sachen Transformation<br />

zur Klimaneutralität auf den Weg gemacht?<br />

Dazu hat Michael Schwunk, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Vereinigung <strong>Bergische</strong>r<br />

<strong>Unternehmer</strong>verbände (VBU) eine klare Antwort:<br />

„Viele Firmen engagieren sich beim regionalen<br />

Transformationsnetzwerk „Traiber“ und nutzen<br />

dieses Angebot. Dies wurde von den Verbänden<br />

mitinitiiert und wird vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

mit 4,1 Millionen Euro geför<strong>der</strong>t. Viele<br />

unserer Mitglie<strong>der</strong> stellen sich diesen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

mit Nachdruck und sind in vielen Bereichen<br />

schon sehr weit. Es war schon immer eine<br />

Stärke <strong>der</strong> bergischen Wirtschaft, sich notwendigen<br />

Verän<strong>der</strong>ungsprozessen zu stellen.“<br />

Wie auch das Projekt „Traiber“ zeigt, erfor<strong>der</strong>t die<br />

Umsetzung des Green Deals eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen,<br />

Unternehmen und <strong>der</strong> Gesellschaft insgesamt,<br />

um die notwendigen Verän<strong>der</strong>ungen zu<br />

bewirken und eine nachhaltige und klimaneutrale<br />

Wirtschaft zu schaffen. Denn die Transformation<br />

ruht im Schwerpunkt auf fünf Säulen:<br />

Erneuerbare Energien: Die Nutzung von<br />

erneuerbaren Energien wie Solarenergie, Windenergie,<br />

Biomasse und Geothermie könnte zusammengenommen<br />

den Energiebedarf <strong>der</strong> bergischen<br />

Wirtschaft decken. Investitionen in diese<br />

Richtung und <strong>der</strong> Ausbau entsprechen<strong>der</strong> Infrastruktur<br />

sind also notwendig, um die grüne Energieversorgung<br />

zu gewährleisten. Bei <strong>der</strong> Windkraft<br />

gibt es insofern eine Einschränkung, dass<br />

die Windverhältnisse in <strong>der</strong> Region sich eigentlich<br />

zur verlässlichen Erzeugung von Strom mit<br />

Windkraftanlagen gut eignen. Allerdings bauen<br />

die dichte Besiedelung des Gebiets und auch zahlreiche<br />

Landschaftsschutzgebiete dafür bislang einige<br />

Hürden auf und grenzen vor allem die Möglichkeiten<br />

zur Errichtung von größeren<br />

Windparks ein. Dass die schwarz-grüne Landesregierung<br />

nun eine Novelle <strong>der</strong> Landesbauför<strong>der</strong>ung<br />

vorgelegt hat, sollte dem Ausbau <strong>der</strong> „Erneuerbaren“<br />

einen Schub verleihen. So rechnet<br />

<strong>der</strong> Landesverband Erneuerbare Energien NRW<br />

(LEE NRW) damit, dass <strong>der</strong> Prozess durch die<br />

Fortsetzung auf Seite 26<br />

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www.bergische-volksbank.de<br />

Wo<br />

smarte<br />

Lösungen<br />

den Schalter<br />

umlegen,<br />

da ist die Volksbank<br />

im <strong>Bergische</strong>n Land.<br />

Ein leuchtendes Beispiel für die Strahlkraft<br />

unserer Region: Das Familienunternehmen<br />

Gira bringt seit über 110 Jahren Licht<br />

in die ganze Welt. Und wo immer<br />

Inno vationen auf bergischem Boden<br />

entstehen, ist die verwurzelte Genossenschaftsbank<br />

eine smarte Entscheidung.<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 23


TITEL INTERVIEW GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />

Aufs Tempo drücken<br />

alleine reicht nicht<br />

Oliver Bergmann ist Obermeister <strong>der</strong> Innung Sanitär- und Heizungstechnik in<br />

Remscheid. Als einer <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> Firma Richard Bergmann GmbH<br />

führt er das Familienunternehmen in dritter Generation und ist Ansprechpartner<br />

und Servicedienstleister, wenn es ums Heizungs- und Sanitärhandwerk geht.<br />

Im Interview mit unserer Redaktion wirft er einen Blick aus <strong>der</strong> Praxis auf die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, die die Wärmewende an die Wirtschaft stellt. Dabei zeigt sich:<br />

Es ist alles gerade nicht so einfach, wie man es sich wünschen würde.<br />

Herr Bergmann, an<strong>der</strong>s als in den meisten Privathaushalten<br />

geht es bei <strong>der</strong> Wärmewende in<br />

Unternehmen um größere und große Einheiten.<br />

Ist da die Wärmepumpe geeignet, um<br />

zum Beispiel eine große Werkshalle zu beheizen<br />

o<strong>der</strong> müssen hier an<strong>der</strong>e Lösungen greifen?<br />

Es gibt heute schon Hersteller, die Wärmepumpen<br />

mit einer Leistung bis 1.000 Kilowatt fertigen.<br />

Damit bekommt man auch große Gebäude geheizt.<br />

Generell ist <strong>der</strong> Betrieb einer Wärmepumpe<br />

auch für große Einheiten möglich, allerdings nur<br />

unter <strong>der</strong> Voraussetzung, dass die Werkshalle<br />

o<strong>der</strong> weitere große Gebäude mit einer Flächenheizung<br />

ausgerüstet sind. Wie da unschwer zu erkennen<br />

ist, ist das aktuell – wenn überhaupt – nur im<br />

Neubau <strong>der</strong> Fall bzw. Objekte neueren Datums<br />

lassen eine Umrüstung gegebenenfalls zu. Da <strong>der</strong><br />

Gebäudebestand bei den Firmen in Deutschland<br />

generell und damit auch in unserer Region älteren<br />

Datums ist, erscheint die Wärmepumpe mit ihrem<br />

hohen Stromverbrauch energetisch nicht sinnvoll.<br />

Das gleiche gilt übrigens auch fürs Private, denken<br />

Sie nur an die vielen bergischen Fachwerkhäuser.<br />

Da ist eine Wärmepumpe alleine auch<br />

keine Option.<br />

Was bleiben dann für Alternativen?<br />

Zunächst nur die, konventionell weiter zu heizen<br />

und dabei aufs Energiesparen zu setzen. O<strong>der</strong><br />

aber Betriebe treffen die Entscheidung, Bestandsgebäude<br />

zu erneuern und dann mit mo<strong>der</strong>ner<br />

Wärmetechnik auszurüsten. Das ist eine wirtschaftliche<br />

Entscheidung, die jedes Unternehmen<br />

für sich selbst treffen muss.<br />

Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist nicht<br />

zuletzt vor dem Hintergrund <strong>der</strong> steigenden<br />

Kosten für fossile Energien zwingend notwendig.<br />

Nehmen sich die Unternehmen aus Ihrer<br />

Sicht des Problems ausreichend an o<strong>der</strong><br />

braucht es dabei mehr Tempo?<br />

Genug Tempo zu machen nutzt ja aktuell gar<br />

nichts. Erstmal muss die Politik auf die Bremse<br />

treten. Einfach aus dem Grund, dass es an allem<br />

fehlt. Wir bekommen kein Material, auch nicht<br />

genügend Heizgeräte – we<strong>der</strong> auf konventioneller<br />

Basis noch bei den Wärmepumpen. Der Markt<br />

gibt gerade einfach gar nichts her. Selbst wenn<br />

die Hersteller Produktionskapazitäten auf- und<br />

ausbauen, bekommen sie gar nicht alle Komponenten<br />

zur Produktion von Wärmepumpen.<br />

Und dem Handwerk fehlt es an Personal?<br />

Ja, das auch, aber das ist nicht die Hauptursache.<br />

An den Dienstleistern liegt es nicht, wenn es zu<br />

Verzögerungen kommt. Wie gesagt: Wenn uns die<br />

Heizungen fehlen, können wir sie nicht einbauen.<br />

Insofern glaube ich, dass <strong>der</strong> Zeitplan <strong>der</strong> Regierung<br />

zu ambitioniert ist. Die Auftragsbücher sind<br />

24 www.bvg-menzel.de


Ein an<strong>der</strong>es Problem ist das von Ihnen schon<br />

angesprochene noch reduzierte Angebot beim<br />

Material, etwa bei den Wärmepumpen, und<br />

den dafür aktuell noch hohen Kosten. Sehen<br />

Sie hier kurz- o<strong>der</strong> eher mittelfristig Entspannung?<br />

Nein, die sehe ich im Augenblick und auch mittelfristig<br />

nicht. Und wie die Erfahrung gezeigt hat,<br />

werden Preissteigerungen nicht zuletzt auch<br />

durch För<strong>der</strong>programme begünstigt.<br />

Wie schon erwähnt, fehlt es auch an Fachkräften,<br />

die die Wärmewende praktisch umsetzen.<br />

Was muss geschehen, um gerade im Handwerk<br />

wie<strong>der</strong> mehr fachkundiges Personal einsetzen<br />

zu können?<br />

Fachkräftemangel haben wir überall, nicht nur in<br />

unserer Branche. In Bezug auf das Handwerk<br />

muss es aber einen Wandel im gesellschaftlichen<br />

Ansehen geben. Da sehe ich entscheidend auch<br />

die Schulen in <strong>der</strong> Pflicht. Das Bild eines Handwerksberufs<br />

muss in <strong>der</strong> Öffentlichkeit wie<strong>der</strong><br />

positiver werden und daran können die Lehrkräfte<br />

mitwirken, indem sie zeigen, welche Zukunftschancen<br />

in einer Berufsausbildung im Handwerk<br />

liegen.<br />

Oliver Bergmann ist<br />

selbstständiger Fachamann<br />

für Sanitär- und<br />

Heizungstechnik und<br />

engagiert sich in <strong>der</strong><br />

Kreishandwerkerschaft<br />

Remscheid als Obermeister<br />

seiner Innung.<br />

voll, das wird dauern, bis das alles abgearbeitet<br />

ist. Eine Entspannung <strong>der</strong> Lage sehe ich <strong>der</strong>zeit<br />

nicht.<br />

Vielfach wird Technologieoffenheit gefor<strong>der</strong>t,<br />

wenn es um die Wärmewende im Neu- und<br />

Bestandsbau geht. Gibt es diesbezüglich aus<br />

Ihrer Sicht <strong>der</strong>zeit überhaupt genügend Möglichkeiten?<br />

Welche Chance rechnen Sie im Heizungsbereich<br />

dem Thema Wasserstoff zu?<br />

Mo<strong>der</strong>ne Gasheizgeräte sind heute schon Wasserstoff<br />

fähig. 20 Prozent können zum Erdgas beigemischt<br />

werden. Zu klären ist da nur, ob das vorhandene<br />

Gasnetz dafür geeignet ist. Diese Frage<br />

stellt sich den Energiedienstleistern. Und bei aller<br />

Diskussion um die Verwendung von Wasserstoff<br />

ist auch zu berücksichtigen, unter welchen Umweltbedingungen<br />

er überhaupt hergestellt werden<br />

kann. Wenn es sich nicht um den sogenannten<br />

grünen Wasserstoff handelt, ist die Herstellung<br />

sehr energieintensiv und einen CO2-Ausstoß gibt<br />

es eben auch.<br />

Selbst wenn die Ausbildungsbereitschaft bei<br />

den Handwerksbetrieben da ist, finden sich<br />

nicht genügend Bewerberinnen und Bewerber,<br />

um die Stellen zu besetzen. Was kann und<br />

sollte das Handwerk tun, um hier gegenzusteuern?<br />

Wir tun da schon eine ganze Menge und die Ausbildungsbereitschaft<br />

in den Betrieben ist ohne<br />

Zweifel da. Lei<strong>der</strong> stellen wir aber immer mehr<br />

fest, dass viele <strong>der</strong> Bewerberinnen und Bewerber<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen nicht mehr erfüllen. Wenn Sie<br />

heute eine Heizungssteuerung in Betrieb nehmen,<br />

ist das höchst anspruchsvoll und unsere Mitarbeitenden<br />

sind beinahe halbe IT-Fachleute. Insofern<br />

sind etwa gute Sprachkenntnisse heute ein Muss,<br />

um etwa im Bereich Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik<br />

erfolgreich eine Ausbildung absolvieren<br />

zu können. An dieser Kompetenz fehlt es aber<br />

lei<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong>.<br />

Mit Oliver Bergmann sprach Stefanie Bona<br />

Foto: privat<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 25


TITEL INTERVIEW GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />

Fortsetzung von Seite 22<br />

verän<strong>der</strong>ten gesetzlichen Regelungen „deutlich<br />

erleichtert und beschleunigt“ werden wird. Neben<br />

dem Bürokratieabbau sieht die Novelle in Bezug<br />

auf Windenergie einen - bis auf wenige Ausnahmen<br />

– Wegfall <strong>der</strong> bisherigen Abstandsflächen im<br />

sogenannten Außenbereich für Windenergieanlagen<br />

vor. Außerdem wird <strong>der</strong> Mindestabstand zu<br />

Grundstücksgrenzen wie in Schleswig-Holstein<br />

von 0,5 H (H= Höhe <strong>der</strong> Windenergieanlage) auf<br />

0,3 H reduziert. Somit müsste eine Windenergieanlage<br />

mit einer Gesamthöhe von 180 Metern<br />

nicht mehr einen Abstand von 90, son<strong>der</strong>n nur<br />

noch von 60 Metern zum nächsten Grundstück<br />

einhalten. Dadurch gewinnen nach Einschätzung<br />

des LEE die Projektentwickler mehr Flexibilität<br />

bei <strong>der</strong> Positionierung <strong>der</strong> einzelnen Anlagen. In<br />

Bezug auf die Sonnenenergie soll die Solardach-<br />

Pflicht ab 1. Januar 2024 für öffentliche Liegenschaften<br />

und gewerbliche Gebäude sowie in einem<br />

weiteren Schritt ab 1. Januar 2025 auch für<br />

Privatgebäude gelten. Darüber hinaus bietet die<br />

bergische Region Potenzial für die Nutzung von<br />

Biomasse als Energiequelle. Biomasse kann aus<br />

organischen Abfällen, landwirtschaftlichen Reststoffen<br />

o<strong>der</strong> Energiepflanzen gewonnen werden.<br />

Durch die Verbrennung o<strong>der</strong> Vergärung von Biomasse<br />

kann Wärme und Strom erzeugt werden.<br />

Unternehmen könnten in Biomasse-Kraftwerke<br />

investieren und so einen Beitrag zur lokalen Energieversorgung<br />

leisten.<br />

Wärmewende: Für Verunsicherung bei Haushalten<br />

und Unternehmen sorgen die technologischen<br />

Möglichkeiten, explizit die Leistungsstärke<br />

<strong>der</strong> gerade viel diskutierten Wärmepumpe. Die<br />

Frage, ob diese Technik auch für große Einheiten<br />

genutzt werden kann, wird nicht einheitlich beantwortet.<br />

Grundsätzlich sind Wärmepumpen effiziente<br />

Heizsysteme, die Wärme aus erneuerbaren<br />

Energiequellen wie Luft, Wasser o<strong>der</strong> dem<br />

Boden gewinnen und für Heizzwecke nutzen. Da-<br />

bei gibt es verschiedene Arten, darunter Luft-<br />

Wasser-Wärmepumpen, Erd-Wasser-Wärmepumpen<br />

und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Die<br />

Auswahl <strong>der</strong> geeigneten Art hängt von den spezifischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des Gebäudes und den<br />

vorhandenen Ressourcen ab. Es ist wichtig, den<br />

Wärmebedarf und die spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Gebäudes sorgfältig zu analysieren und<br />

die Wärmepumpenleistung entsprechend zu dimensionieren,<br />

damit die benötigte Wärme sicher<br />

und effizient bereitgestellt werden kann. Bei großen<br />

Einheiten kann es auch notwendig sein, mehrere<br />

Wärmepumpen zu installieren o<strong>der</strong> zusätzliche<br />

Systeme wie Wärmespeicher einzubeziehen,<br />

um den Wärmebedarf optimal zu decken. Ein<br />

weiterer interessanter Gedanke für Unternehmen<br />

ist, stärker auf eine dezentrale Energieerzeugung<br />

zu setzen. Dazu könnten sich beispielsweise die<br />

ansässigen Betriebe innerhalb von Gewerbegebieten<br />

zusammenschließen. Durch die Installation<br />

von Blockheizkraftwerken o<strong>der</strong> auch kleinen<br />

Windkraftanlagen, könnten Unternehmen unabhängiger<br />

von zentralen Energieversorgern werden<br />

und ihre Energiekosten senken.<br />

Energieeffizienz: Die Verbesserung <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />

ist ein wichtiger Aspekt für eine<br />

nachhaltige Wirtschaft – im Sinne des Klimaschutzes<br />

und <strong>der</strong> Kostenreduktion. Durch den<br />

Einsatz energieeffizienter Technologien in <strong>der</strong><br />

Produktion, bei <strong>der</strong> Büroausstattung und im Gebäudesektor<br />

können langfristig Energieverbrauch<br />

und -kosten gesenkt werden. Der Einsatz energieeffizienter<br />

Technologien und <strong>der</strong> Ausbau von<br />

Energie-Management-Systemen können dabei<br />

helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren und<br />

Kosten einzusparen.<br />

Elektromobilität: Klar wird das Lastenfahrrad<br />

keine Lösung für die Mobilitätswende <strong>der</strong><br />

regionalen Wirtschaft sein. Dennoch nehmen<br />

Die Verbesserung <strong>der</strong> Energieeffizienz ist ein wichtiger Aspekt für eine nachhaltige<br />

Wirtschaft - im Sinne des Klimaschutzes und <strong>der</strong> Kostenreduktion.<br />

26 www.bvg-menzel.de


auch die bergischen Unternehmen verstärkt ihren<br />

Fuhrpark in den Blick, stellen auf Elektrofahrzeuge<br />

um und halten eigene Ladestationen vor. Bis<br />

<strong>der</strong> Verkehrssektor in <strong>der</strong> Region aber tatsächlich<br />

klimafreundlich gestaltet werden kann, fehlt es<br />

nach wie vor an entsprechen<strong>der</strong> Ladeinfrastruktur.<br />

Zudem mangelt es gerade im Transportbereich<br />

noch an tragfähigen Lösungen, um den Einsatz<br />

fossiler Treibstoffe zu verringern.<br />

Kreislaufwirtschaft: Was vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit viel diskutierten Wärmewende<br />

aus dem Blick gerät, ist eine stärkere Umstellung<br />

auf eine Kreislaufwirtschaft, um den Ressourcenverbrauch<br />

zu minimieren und die Abfallmengen<br />

zu reduzieren. Dies kann durch intelligentes Recycling,<br />

Wie<strong>der</strong>verwendung und die Reparatur<br />

von Produkten erreicht werden. So erhalten die<br />

Reparaturwerkstätten o<strong>der</strong> Reparaturcafés, die<br />

vielerorts von Ehrenamtlichen betrieben werden,<br />

eine verstärkte Aufmerksamkeit. Denn: Jeden Tag<br />

fallen laut Aussage des BUND in Deutschland<br />

rund 4.500 Tonnen Elektroschrott an. Ein Grund<br />

dafür: Viele Geräte können schwer o<strong>der</strong> gar nicht<br />

repariert werden – für Klima und Natur ein echtes<br />

Problem. So regt <strong>der</strong> BUND am Beispiel von<br />

Österreich einen staatlichen „Reparaturbonus“<br />

an. Mit dieser För<strong>der</strong>ung können sich Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher einen Teil <strong>der</strong> Reparaturkosten<br />

erstatten lassen. Aus Sicht des BUND<br />

müssen Produkte dann aber auch reparaturfreundlich<br />

hergestellt werden, Ersatzteile und<br />

Software lange und günstig zur Verfügung stehen.<br />

Reparieren und Wie<strong>der</strong>verwenden müsse attraktiver<br />

werden. In Frankreich gibt es dazu bereits<br />

einen Reparaturindex. Damit kann man auf<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 27


TITEL GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />

Bürokratie muss dringend<br />

abgebaut werden<br />

Ein einzelnes Windrad - wie<br />

hier bei Hückeswagem - kann<br />

in Sachen Energiewende nicht<br />

viel ausrichten. Aufgrund ihrer<br />

dichten Besiedelung<br />

scheint die bergische Region<br />

bislang für größere Windparks<br />

weniger geignet.<br />

einen Blick erkennen, wie gut ein Elektrogerät reparierbar<br />

ist und, ob es genug und bezahlbare Ersatzteile<br />

gibt. Schweden hat die Mehrwertsteuer<br />

auf Reparaturdienstleistungen von 19 auf sieben<br />

Prozent gesenkt. Sollte die Initiative für eine EU-<br />

Ökodesignrichtlinie für ein schadstofffreies,<br />

langlebiges und reparierbares Produktdesign umgesetzt<br />

und zum verpflichtenden Standard werden,<br />

müssten sich die Unternehmen darauf einstellen.<br />

Wer sich frühzeitig darum kümmert,<br />

kann diese Entwicklung für sich nutzen und sein<br />

Produktmarketing darauf ausrichten.<br />

Den Anschluss nicht verlieren<br />

In Bezug auf das in Rede stehende neue Gebäudeenergiegesetz<br />

for<strong>der</strong>t VBU-Geschäftsführer Michael<br />

Schwunk, dass die rechtlichen Grundlagen<br />

dafür klar definiert und langfristig und verlässlich<br />

vereinbart werden. Niemand investiere, wenn er<br />

darüber im Unklaren gelassen werde, gibt er zu<br />

bedenken. „Ohne einen wirksamen Industriestrompreis<br />

verlieren die Unternehmen im bergischen<br />

Land den Anschluss an ihre Wettbewerber<br />

in Europa, in den USA und in China. Für die Unternehmen<br />

hier in <strong>der</strong> Region sind konkurrenzfähige<br />

Energiepreise existenziell.<br />

Es muss sichergestellt werden, dass <strong>der</strong> energieintensive<br />

industrielle Mittelstand zwingend integraler<br />

Bestandteil wird. Gleichzeitig muss schnellstmöglich<br />

das Strom-Angebot erhöht werden, damit<br />

<strong>der</strong> Preisdruck nachlässt“, so seine For<strong>der</strong>ung.<br />

Neben allen Überlegungen zu technischen Lösungen<br />

für die ökologische Transformationen und ihren<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen durch enorme Investitionen<br />

sind weiterhin erhebliche rechtliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu beachten. So ist die Bürokratie<br />

zweifelsohne ein Hemmschuh, <strong>der</strong> Verfahren in<br />

die Länge zieht. Dazu Michael Schwunk: „ Wir<br />

for<strong>der</strong>n die Politik auf, nun einfache, pragmatische<br />

und unbürokratische Lösungen zu finden<br />

und mehr Tempo bei <strong>der</strong> Umsetzung zu machen.“<br />

Die Regulierungswut <strong>der</strong> Gesetzgeber und Verwaltungen<br />

stünden <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung<br />

im <strong>Bergische</strong>n Land fundamental entgegen.<br />

„Wir mahnen auch mehr Geschwindigkeit bei Planungs-<br />

und Genehmigungsverfahren an, damit<br />

Unternehmen mehr Vertrauen für die enormen Investitionen<br />

in die klimaneutrale Produktion gewinnen.<br />

Es hilft nichts, wenn Genehmigungen für<br />

Windkraftanlagen priorisiert, die Rohstoffe für<br />

<strong>der</strong>en Fundamente aber mit zusätzlichen Hürden<br />

belegt werden. Alles hängt mit allem zusammen.“<br />

Bekenntnis zur industriellen<br />

Fertigung<br />

Hier sieht <strong>der</strong> Verbandsvertreter die Politik generell,<br />

aber auch die Kommunen in <strong>der</strong> Pflicht: „Wir<br />

brauchen zuallererst eine allgemeine politische<br />

Bewertung und Akzeptanz, dass die Industrielle<br />

Fertigung in unserem Land erhalten werden soll.<br />

Diese gemeinsame politische Grundhaltung sehen<br />

wir <strong>der</strong>zeit bei vielen politischen Akteuren nicht,<br />

an<strong>der</strong>s lassen sich die vielen Fehlentscheidungen<br />

nicht erklären.“ Insbeson<strong>der</strong>e brauche es schnell<br />

eine kommunale Wärmeplanung. Der VBU stehe<br />

seinen Mitglie<strong>der</strong>n hinsichtlich <strong>der</strong> Energiewende<br />

beratend zur Seite.<br />

„Wir informieren unsere Mitglie<strong>der</strong> zeitnah über<br />

alle Entwicklungen und führen Informationsveranstaltungen<br />

durch. Zugleich machen wir nicht<br />

nur bei den Bürgermeistern im <strong>Bergische</strong>n Land<br />

Druck, son<strong>der</strong>n stellen unsere For<strong>der</strong>ungen auch<br />

über unsere Verbände in Düsseldorf und Berlin<br />

<strong>der</strong> Politik vor.“ Nur durch ein gemeinsames Auftreten<br />

<strong>der</strong> <strong>Unternehmer</strong> lasse sich das Schlimmste<br />

verhin<strong>der</strong>n.<br />

28 www.bvg-menzel.de


Mitarbeitende qualifizieren<br />

Bei aller Fokussierung auf technische und rechtliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen ist nicht von <strong>der</strong> Hand zu weisen,<br />

dass <strong>der</strong> Übergang zu erneuerbaren Energien<br />

mit einem Strukturwandel einhergeht, <strong>der</strong> auch<br />

den Arbeitsmarkt beeinflusst. Gerade in den<br />

Branchen, die stark von fossilen Brennstoffen abhängen,<br />

sollten die Betriebe frühzeitig auf Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für ihre Mitarbeitenden<br />

setzen, um ihnen den Übergang zu erleichtern und<br />

sie als Fachkräfte zu halten.<br />

Zusammengefasst stehen die Unternehmen auch<br />

in <strong>der</strong> hiesigen Region vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

sich in einem schnell verän<strong>der</strong>nden Umfeld zu behaupten.<br />

Die Abkehr von fossilen Energieträgern<br />

ist von Branche zu Branche unterschiedlich bzw.<br />

fällt unterschiedlich ins Gewicht. Eine gute Strategie,<br />

eine sorgsame Planung, fachkundige Beratung<br />

und ein umfassendes Verständnis <strong>der</strong> lokalen<br />

Gegebenheiten sind entscheidend, um die Chancen<br />

zu nutzen und die Risiken für den Transformationsprozess<br />

zu minimieren. Durch den gezielten<br />

Einsatz von erneuerbaren Energien,<br />

Energieeffizienzmaßnahmen und dezentraler<br />

Energieerzeugung kann somit unsere heimische<br />

Wirtschaft nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten, son<strong>der</strong>n auch ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

stärken und sich langfristig auf eine grüne<br />

und nachhaltige Zukunft ausrichten – wenn die<br />

Rahmenbedingungen stimmen.<br />

Text: Stefanie Bona<br />

Foto: VBU, Bona, Shutterstock<br />

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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 29


ERFOLGREICH BERGISCH ZUKUNFTSFAKTOR VIELFALT<br />

Stoff für lichte<br />

Momente<br />

5mART ist ein Ermöglicher und findet branchenübergreifend Lösungen, die auf Textilien basieren.<br />

„Auf diese Weise versetzen wir unsere Kunden in die Lage, ihre Erzeugnisse entlang des Entwicklungsprozesses<br />

bis zur Serienfertigung aufzuwerten o<strong>der</strong> zu produzieren.“ So beschreibt Benjamin<br />

Mohr sein Startup-Unternehmen, das er 2022 in Wuppertal gründete.<br />

Technische Textilien unterschiedlicher<br />

Art und Funktion sind bereits in zahlreichen<br />

Bereichen im Einsatz. Beispielsweise<br />

in <strong>der</strong> Raum- und Luftfahrt, in <strong>der</strong><br />

Medizintechnik o<strong>der</strong> auch als Befestigungskomponenten.<br />

Denn die speziellen Materialeigenschaften<br />

gegenüber konventionellen Werkstoffen<br />

überzeugen durch vielerlei Vorteile, etwa Haptik,<br />

Flexibilität, Porosität o<strong>der</strong> eine gerichtete Aufnahme<br />

von Zugkräften. Darüber hinaus eignen sich<br />

Techno-Textilien für kleine Serien o<strong>der</strong> das Erzielen<br />

eines hohen Individualisierungsgrades, da die<br />

Produktion weitgehend werkzeuglos abläuft und<br />

somit kein kostspieliger Investitionsaufwand erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist.<br />

Diese Positiv-Liste macht 5mART nun um einen<br />

weiteren Punkt attraktiver. Benjamin Mohr erklärt:<br />

„Wir bringen Textilien unter an<strong>der</strong>em zum<br />

Leuchten, wir heizen ein und helfen beim Tunen.<br />

Denn wir besitzen das innovative Know-how, um<br />

den Funktionsumfang dieser Stoffe in Kombination<br />

mit Elektronik zu erweitern. Mit an<strong>der</strong>en Worten:<br />

Durch die Möglichkeit, die Materialeigenschaften<br />

zeitlich zu verän<strong>der</strong>n, machen wir die<br />

Textilien smart. Für den Kunden bedeutet dies,<br />

die Vorzüge seiner Produkte zu nutzen und zu realisieren.“<br />

Unterwegs in Richtung Zukunft<br />

Solche Anwendungen aus <strong>der</strong> Ideenschmiede von<br />

5mART werden bereits umgesetzt. Zum Beispiel<br />

von einer Tuning-Werkstatt für japanische Automobile,<br />

für die das Wuppertaler Unternehmen faserbasierte<br />

Kits entwickeln, um Luftausströmer<br />

zu beleuchten. Erst einmal verbaut, ist von dem<br />

Textil im Fahrzeug später nichts mehr zu sehen.<br />

Hier ging es aber darum, eine praktikable und vor<br />

allem preisgünstige Möglichkeit zu finden, um die<br />

Fertigung einer Mini-Serie auf <strong>der</strong> Grundlage faserbasierter<br />

Lichtleiter zu bewerkstelligen. Eine<br />

konventionelle Lösung, die von gespritzten Lichtleitern<br />

ausgeht, wäre zu teuer gewesen. Die textile<br />

Alternative von <strong>der</strong> Rolle ließ sich dagegen einfach<br />

und individuell handhaben.<br />

Doch nicht nur im Kleinen bringen die Vorschläge<br />

von 5mART den Fortschritt in die Fertigung. Aktuell<br />

unterstützt Benjamin Mohr mit seinem Team<br />

einen Hersteller aus Erkrath dabei, im Rahmen eines<br />

Joint Ventures mit zwei Automobilherstellern<br />

textile Lichtsysteme in Großserie zu produzieren.<br />

Zielsetzung ist, den textilen Charakter des Materials<br />

als softes Interieurelement im Fahrzeug zum<br />

Leuchten zu bringen. Also durch Optik eine beson<strong>der</strong>e<br />

Atmosphäre im Wagen zu erreichen.<br />

30 www.bvg-menzel.de


Das Geschäftsmodell<br />

Innovation hat<br />

5mART verinnerlicht<br />

und schafft dabei<br />

verbesserte Prozesse<br />

und neue Produkte.<br />

Konkret bauen die Experten aus dem <strong>Bergische</strong>n<br />

für diesen Zweck eine Produktionsmaschine, die<br />

in einer entscheidenden Phase des Fertigungsprozesses<br />

eingesetzt wird. Eine typische Aufgabe für<br />

die Wuppertaler. Denn die Projektierung, Entwicklung<br />

und Herstellung von Son<strong>der</strong>maschinen<br />

und Montagevorrichtungen gehören mit zu den<br />

Spezialitäten des jungen Unternehmens.<br />

Der Reiz des Beson<strong>der</strong>en<br />

Genau diese exklusiven Kundenwünsche sind <strong>der</strong><br />

Antrieb, <strong>der</strong> Benjamin Mohr immer wie<strong>der</strong> zu<br />

neuen Innovationen inspiriert: „Wir sehen den<br />

Reiz in unserer Arbeit insbeson<strong>der</strong>e darin, Auftraggebern<br />

zusätzlich eine smarte Variante anzubieten,<br />

die begrenzte Stückzahlen mit breiter<br />

Vielfalt und Individualisierungspotenzial in ihrem<br />

Portfolio haben. Dabei ist es für uns unerheblich,<br />

ob <strong>der</strong> Kunde beispielsweise Gamingstühle produziert<br />

und gerne eine leuchtende, mit dem Computerspiel<br />

interagierende Version in sein Programm<br />

aufnehmen möchte. O<strong>der</strong> ob er E-Bikes<br />

herstellt, die er mit Hilfe einer Konturenbeleuchtung<br />

im nächtlichen Straßenverkehr sicherer machen<br />

will. Ebenso werden wir einem Anbieter von<br />

Taschen den Weg zeigen, wie er auf simple Weise<br />

diese Accessoires auf die gewünschte Farbe eines<br />

Outfits abstimmen kann. All dies und noch viel<br />

mehr können wir für unsere Kunden tun.“<br />

Zu dem breitgefächerten Leistungsprogramm des<br />

Wuppertaler Startups zählen Bausteine wie Ideenfindung,<br />

Konzeption und Werkstoffanalyse; außerdem<br />

die Organisation von Lieferketten, das<br />

Ausarbeiten von Abläufen <strong>der</strong> Umsetzung, Fehleruntersuchungen<br />

unter Einbeziehung <strong>der</strong> Strukturen<br />

im Kundenbetrieb sowie Testpläne für Absicherungsmaßnahmen.<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 31


ERFOLGREICH BERGISCH ZUKUNFTSFAKTOR VIELFALT<br />

In dem Luftausströmer<br />

sind Fasern als Lichtleiter<br />

verbaut, auch wenn das<br />

für den Betrachter nicht<br />

ersichtlich ist. Hier spielen<br />

smarte Textilien ihre Stärken<br />

in <strong>der</strong> flexiblen Adaption<br />

von Bauräumen und<br />

<strong>der</strong> werkzeuglosen Fertigung<br />

(geringe Investitionskosten)<br />

aus.<br />

Aber auch bei <strong>der</strong> Prozessentwicklung wie beim<br />

Steuern von Fertigungsschritten leistet das Mohr-<br />

Team ganze Arbeit. Und schließlich stehen die<br />

Profis ebenfalls bei <strong>der</strong> Gestaltung von Geschäftsmodellen<br />

und dem Proze<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Vermarktung<br />

mit Rat und Tat zur Verfügung.<br />

Wie geht das denn?<br />

So beeindruckend das Angebot von 5mART auch<br />

ist, so bleibt doch die Frage: Wie funktionieren<br />

diese smarte Textilien eigentlich? Benjamin Mohr<br />

gibt eine ausführliche Antwort auf ein komplexes<br />

Thema: „Die Kommunikation und Steuerung können<br />

über das Smartphone laufen, müssen es aber<br />

nicht. Zurzeit befindet sich hier noch eine Menge<br />

in <strong>der</strong> Entwicklung. Denkbar ist zum Beispiel,<br />

dass bei <strong>der</strong> Smartphone-Lösung die Kommunikation<br />

mit dem Textil über Bluetooth läuft, jedoch<br />

auf das Paket an Sensoren und Funktionen des<br />

Smartphones zurückgreift. Der Kunde kann dann<br />

etwa einfach ein Bild von seinem Pullover machen<br />

und die Tasche nimmt eine dazu passende Farbe<br />

an. O<strong>der</strong> <strong>der</strong> G-Kraft-Sensor des Handys detektiert<br />

das Fahrverhalten des Radfahrers und <strong>der</strong><br />

Rucksack leuchtet rot auf, wenn das Rad bremst.“<br />

Wichtige Funktionen<br />

für mehr Leistung<br />

Allerdings wäre es wohl zu weit gegriffen, wenn<br />

man glaubte, dass die von 5mART entwickelten<br />

Textilien über die gleiche Funktionsbreite verfügten<br />

wie ein Smartphone. Benjamin Mohr: „Das<br />

Textil fungiert als Aktor. Das Smartphone ist das<br />

Interface zum Kunden und bringt als Computer<br />

viele Sensoren mit. Dadurch, dass wir die Textilien<br />

in die Anwendung einbinden, lassen sich diese<br />

Funktionen erweitern. Statte ich zum Beispiel das<br />

Textil mit einer Heizfunktion aus, kann auch <strong>der</strong><br />

Gamingstuhl auf Temperatur gebracht werden.<br />

Das schafft ein Smartphone alleine nicht. Dabei<br />

spielt unter an<strong>der</strong>em auch die Möglichkeit, die<br />

Stoffe großflächig einzusetzen, eine wichtige Rolle.<br />

So ergibt sich eine viel bessere 360°-Wirkung,<br />

als sie ein Handy solo jemals schaffen kann. Stellen<br />

Sie sich ein Auto vor, bei dem Licht in beiden<br />

Türen und in <strong>der</strong> Instrumententafel integriert ist.<br />

Gibt <strong>der</strong> Fahrer Gas, dann kann das Licht in <strong>der</strong><br />

Kurve von rechts nach links o<strong>der</strong> nach hinten<br />

switchen. Diesen Effekt bringt ein Bildschirm<br />

nicht ohne Weiteres. Letztendlich ist es unser Ziel,<br />

in <strong>der</strong> Systementwicklung eine Basisplattform zu<br />

32 www.bvg-menzel.de


erstellen, von <strong>der</strong> aus wir nach Bedarf - wie beispielsweise<br />

im Fahrzeugbau üblich - individuelle<br />

Lösungen ausarbeiten können. Dies wäre die ideale<br />

Voraussetzung, um im gesetzten Rahmen zahlreiche<br />

Kleinserien genau so effizient wie Großserien<br />

zu bedienen.“<br />

Die Zeit ist reif für neues Denken<br />

An<strong>der</strong>s ausgedrückt: Vieles von dem gehört heute<br />

noch zur Zukunftsmusik. Doch vorwärts denkende<br />

und handelnde Firmen wie 5mARt sind Schrittmacher<br />

in Sachen Innovation. Ein Rückblick auf<br />

die Vergangenheit zeigt, wie weit die Entwicklung<br />

bereits gediehen ist. Viele gute Ideen im Bereich<br />

von funktionalen HighTech-Textilien sind bislang<br />

an <strong>der</strong> Umsetzung gescheitert. Zu teuer, zu kompliziert<br />

für eine rentable Massenproduktion. Auch<br />

bei <strong>der</strong> Vermarktung hätten sich Schwierigkeiten<br />

ergeben, da die Zahl <strong>der</strong> Abnehmer anfangs noch<br />

ziemlich überschaubar gewesen wäre. Doch die<br />

Situation hat sich seitdem deutlich geän<strong>der</strong>t.<br />

Benjamin Mohr weiß, weshalb: „Oftmals muss die<br />

Zeit für eine Technologie auch reif sein. Wie denken,<br />

dass jetzt <strong>der</strong> richtige Zeitpunkt für smarte<br />

Textilien gekommen ist, weil an<strong>der</strong>s als früher<br />

nun Bündel externer Faktoren positiv zusammenspielen.<br />

Zum einen wären da die Batterien, die im<br />

Zuge <strong>der</strong> Elektro-Mobilität immer günstiger und<br />

leistungsfähiger werden. Gleichzeitig überzeugen<br />

auch die Rechenleistungen von Smartphones<br />

durch vermehrte Kapazität und Verfügbarkeit.<br />

Zum an<strong>der</strong>en lassen sich Aufgaben in <strong>der</strong> Fertigung<br />

wesentlich wirtschaftlicher vor Ort erledigen<br />

– ein Umstand, den wir KI-gestützten Computerversionen<br />

und günstiger Robotik verdanken.<br />

Vor zehn Jahren wäre eine Verlagerung in ein<br />

Niedriglohn-Land die richtige Entscheidung gewesen,<br />

die allerdings wegen mangeln<strong>der</strong> Kompetenz<br />

<strong>der</strong> Arbeitskräfte zu Qualitätsproblemen geführt<br />

hätte. Heute dagegen bleiben Unternehmen<br />

hierzulande am Standort und erreichen ein überzeugendes<br />

Ergebnis in allen relevanten Bereichen.“<br />

Der Wuppertaler Zukunfts-Pionier besitzt aber<br />

auch den Weitblick, Visionen zu Ende zu denken:<br />

„In unserem Bereich ist nahezu alles vorstellbar.<br />

Die Sensorik, die das Smartphone schon mitbringt,<br />

ist bereits mit geringen technischen, weiteren<br />

Optimierungen zeitnah nutzbar zu machen.<br />

Übrigens wurde vor kurzem sogar eine programmierbare<br />

Faser präsentiert. Wenn man sich die<br />

Möglichkeiten dieser Entwicklung vor Augen hält,<br />

dann landet man bei Textilien, die einen kompletten<br />

Computer ersetzen können. Dies bedeutet,<br />

dass wir kein Smartphone mehr benötigen würden.<br />

Bis dahin wird es aber sicherlich noch mindestens<br />

zehn Jahre dauern.“<br />

Text: Brigitte Waldens<br />

Fotos: 5mART GmbH<br />

5mART GmbH<br />

Küferstraße 19<br />

42105 Wuppertal<br />

Fon 0202 25346370<br />

Mail info@5mART,tech<br />

Web 5mart.org<br />

5mART-Geschäftsführer<br />

Benjamin Mohr sagt: „In<br />

unserem Bereich ist nahezu<br />

alles vorstellbar.“<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 33


AUS DER REGION GASTKOMMENTAR<br />

Flexibles Arbeiten entscheidet über die<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

Die Pandemie hat die Arbeitswelt in kurzer Zeit deutlich<br />

verän<strong>der</strong>t. Bis zum März 2020 wurde bei Gira großer Wert<br />

auf die Präsenz <strong>der</strong> Mitarbeitenden gelegt. Heute genießt<br />

mobiles Arbeiten einen hohen Stellenwert bei uns und<br />

ist nicht mehr wegzudenken. Dies zeigt sich auch darin,<br />

dass seit einem Jahr eine eigene Betriebsvereinbarung festlegt,<br />

dass – dort, wo es möglich ist – in <strong>der</strong> Regel 60 Prozent<br />

<strong>der</strong> Arbeit remote und nur 40 Prozent in Präsenz stattfindet.<br />

Zudem gibt es die Möglichkeit individueller<br />

Regelungen zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden.<br />

Tatsächlich gibt es einige Kolleginnen und Kollegen, die<br />

komplett mobil arbeiten. Der Großteil nutzt aber die Mischform.<br />

Für den Recruiting-Prozess sind diese Angebote ein zentrales<br />

Kriterium für die Attraktivität als Arbeitgeber. Mobiles<br />

Arbeiten ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität – und<br />

zwar sowohl zeitlich als auch geographisch. Hat sich früher<br />

eine Bewerberin o<strong>der</strong> ein Bewerber aus Köln, Essen o<strong>der</strong><br />

Düsseldorf mindestens zwei Mal überlegt, ob ein Arbeitgeber<br />

mitten im <strong>Bergische</strong>n Land überhaupt in Frage kommt,<br />

spielt die räumliche Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort<br />

inzwischen keine zentrale Rolle mehr. Diese Flexibilität<br />

ist in den Bereichen Entwicklung und Verwaltung sicher<br />

ein Schlüsselkriterium, auch weil sie für das „Work-Life-<br />

Blending“, also die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,<br />

von enormer Bedeutung ist.<br />

Über die Mitarbeitendenzufriedenheit entscheidet aber<br />

auch, welche Möglichkeit mir mein Arbeitgeber für meine<br />

individuelle Entwicklung bietet. Dazu gehört, welche Gestaltungsfreiräume<br />

ich im Unternehmen besitze, welche<br />

Entscheidungsverantwortung es mir überträgt, wie kurz<br />

Entscheidungswege sind, wie viele Hierarchiestufen ich<br />

überwinden muss, bis es richtig losgeht, und wie transparent<br />

über unternehmerische Entscheidungen und die Entwicklung<br />

des Unternehmens informiert wird. Die Zufriedenheit<br />

unserer Beschäftigten hängt zudem sehr stark vom<br />

guten, gelebten Miteinan<strong>der</strong> ab. Gerade weil man sich nicht<br />

mehr täglich zu Gesicht bekommt, haben Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

und Teamwork noch einmal an Bedeu-<br />

Foto: Gira<br />

Alexandra Ptock ist Leiterin Human<br />

Ressources bei Gira Giersiepen GmbH & Co. KG<br />

in Radevormwald<br />

www.gira.de<br />

tung gewonnen. Und schließlich muss das Gehaltspaket stimmen.<br />

Dazu zählt – insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Produktion – auch das<br />

gute Gefühl, dass <strong>der</strong> eigene Arbeitsplatz sicher ist und sich das<br />

Unternehmen stabil fortentwickelt.<br />

34 www.bvg-menzel.de


AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />

Private Kapitalerträge in <strong>der</strong><br />

Einkommensteuer-Erklärung<br />

Die Besteuerung von privaten Kapitalerträgen<br />

ist grundsätzlich durch einen Kapitalertragsteuerabzug<br />

in Höhe von 25 %<br />

zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf.<br />

Kirchensteuer (1) abgegolten. Kapitalerträge<br />

müssen daher regelmäßig nicht in<br />

<strong>der</strong> Einkommensteuer-Erklärung angegeben<br />

werden. Die Angabe von privaten<br />

Kapitalerträgen in <strong>der</strong> Steuererklärung<br />

kann aber zwingend erfor<strong>der</strong>lich o<strong>der</strong><br />

empfehlenswert sein - dazu folgende Beispiele:<br />

Die Angabe <strong>der</strong> Kapitalerträge ist<br />

erfor<strong>der</strong>lich, wenn – für Kapitalerträge<br />

keine Kapitalertragsteuer einbehalten<br />

wurde (z. B. bei Darlehen an Angehörige,<br />

(2) Gesellschafter-Darlehen, (2) Steuererstattungszinsen<br />

nach § 233a AO, Zinsen<br />

von ausländischen Banken). Der<br />

Steuersatz für diese Erträge im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Einkommensteuer-Veranlagung entspricht<br />

dann regelmäßig dem Abgeltungsteuersatz<br />

von 25 % (vgl. § 32d EStG).–<br />

trotz Kirchensteuerpflicht keine<br />

Kirchensteuer von den Kapitalerträgen<br />

einbehalten wurde (z. B. wegen Abgabe<br />

eines Sperrvermerks (3). In diesem Fall<br />

reicht es aus, nur die darauf entfallende<br />

Kapitalertragsteuer anzugeben. Die Kirchensteuer<br />

wird dann im Rahmen <strong>der</strong><br />

Veranlagung festgesetzt. (4) Eine Min<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Abgeltungsteuer wegen Kirchensteuerpflicht<br />

(2) kann in diesen Fällen<br />

nur erreicht werden, wenn die<br />

gesamten Kapitalerträge angegeben werden.<br />

Die Angabe <strong>der</strong> Kapitalerträge ist<br />

sinnvoll, wenn– die Besteuerung von Gewinnausschüttungen<br />

aus einer Beteiligung<br />

an einer Kapitalgesellschaft in<br />

Höhe von 60 % <strong>der</strong> Erträge mit dem persönlichen<br />

Steuersatz (sog. Teileinkünfteverfahren)<br />

günstiger ist als <strong>der</strong> Kapitalertragsteuerabzug.<br />

Das Teileinkünfteverfahren<br />

kann auch dann vorteilhaft<br />

sein, wenn z. B. Zinsen im Zusammen-<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 35


AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />

hang mit <strong>der</strong> Finanzierung des Kapitalanteils<br />

angefallen sind und (teilweise) als<br />

Werbungskosten berücksichtigt werden<br />

sollen. Ein entsprechen<strong>der</strong> Antrag ist<br />

möglich bei einer Kapitalbeteiligung von<br />

mindestens 25 % o<strong>der</strong> bei mindestens<br />

1 % und beruflicher Tätigkeit mit maßgeblichem<br />

unternehmerischen Einfluss<br />

auf die Gesellschaft. (5)– die Besteuerung<br />

sämtlicher Kapitalerträge mit dem<br />

persönlichen Einkommensteuersatz<br />

günstiger ist als <strong>der</strong> 25 %ige Kapitalertragsteuer-abzug<br />

(sog. Günstigerprüfung).<br />

(6) Dies kann z. B. auch durch Berücksichtigung<br />

von Verlusten aus an<strong>der</strong>en<br />

Einkunftsarten eintreten.– <strong>der</strong> Kapitalertragsteuerabzug<br />

zu hoch gewesen ist; das<br />

ist u. a. möglich, wenn kein Freistellungsauftrag<br />

erteilt wurde und deshalb <strong>der</strong> Sparer-Pauschbetrag<br />

von 801 Euro (Ehepartner:<br />

1.602 Euro) (7) nicht – o<strong>der</strong> nicht<br />

vollständig – berücksichtigt werden konnte.–<br />

(Veräußerungs-)Verluste aus Kapitalvermögen<br />

mit positiven Kapitaleinkünften<br />

verrechnet werden sollen. Soweit z. B.<br />

Banken, Sparkassen o<strong>der</strong> Finanzdienstleister<br />

bei privaten Kapitalerträgen Steuerbescheinigungen<br />

teilweise nicht mehr<br />

automatisch ausstellen, sind diese ggf. anzufor<strong>der</strong>n,<br />

wenn die Einbeziehung von<br />

Kapitalerträgen in die Einkommensteuer-<br />

Veranlagung beabsichtigt ist. Für Verluste,<br />

die in einem Bankdepot angefallen<br />

sind und nicht in diesem Depot zur zukünftigen<br />

Verlust-verrechnung vorgetragen,<br />

son<strong>der</strong>n im Rahmen <strong>der</strong> Einkommensteuer-Veranlagung<br />

mit an<strong>der</strong>en<br />

(Veräußerungs-) Gewinnen verrechnet<br />

werden sollen, ist eine entsprechende Bescheinigung<br />

<strong>der</strong> Bank erfor<strong>der</strong>lich. (8) (1)<br />

Bei Kirchensteuerpflicht ermäßigt sich die Abgeltungsteuer<br />

(siehe § 32d Abs. 1 Satz 3 ff.<br />

EStG); <strong>der</strong> ermäßigte Abgeltungsteuersatz<br />

beträgt bei 9 % Kirchensteuer 24,45 % bzw.<br />

24,51 % bei 8 % Kirchensteuer.(2) Soweit <strong>der</strong><br />

Darlehensnehmer die Zinsen als Werbungskosten/<br />

Betriebsausgaben geltend machen<br />

kann und ein Beherrschungsverhältnis vorliegt<br />

(siehe dazu BMF-Schreiben vom 18.01.2016<br />

– IV C 1 – S 2252/08/10004, BStBl 2016 I S.<br />

85, Rz. 136) o<strong>der</strong> bei Zinsen an GmbH-Gesellschafter<br />

bzw. <strong>der</strong>en Angehörige (bei mindestens<br />

10 %iger Beteiligung) gilt für entsprechende<br />

Kapitalerträge <strong>der</strong> persönliche<br />

Einkommensteuersatz.(3) Vgl. § 51a Abs. 2e<br />

EStG.(4) Siehe § 51a Abs. 2d EStG.(5) Siehe<br />

hierzu § 32d Abs. 2 Nr. 3 EStG.(6) Insbeson<strong>der</strong>e<br />

denkbar bei einem zu versteuernden Einkommen<br />

bis zu ca. 17.000 Euro (Ehepartner:<br />

34.000 Euro).(7) Ab 2023 gilt ein Sparer-<br />

Pauschbetrag von 1.000 Euro (Ehepartner:<br />

2.000 Euro).(8) Vgl. § 43a Abs. 3 Satz 4 und<br />

5 EStG. Zu beachten ist dabei, dass bei seit<br />

2009 angeschafften Aktien Veräußerungsverluste<br />

grundsätzlich nur mit Veräußerungsgewinnen<br />

aus Aktienverkäufen verrechnet werden<br />

dürfen.<br />

(Quelle: Rinke Treuhand)<br />

Arzt und Praxis in Krise und<br />

Insolvenz<br />

Insolvenzen sind auch bei Ärzten und<br />

Medizinischen Versorgungszentren<br />

(MVZ) inzwischen keine exotischen Erscheinungen<br />

mehr, son<strong>der</strong>n gehören<br />

zum Wirtschaftskreislauf. Die vorgelagerte<br />

Krise kann überwunden, gar beherrscht<br />

und gelöst werden. Deren Erkennung,<br />

Analyse und Behandlung<br />

sowie Lösung im Interesse aller Beteiligten<br />

bei gleichzeitigem Praxiserhalt ist<br />

ein Kern <strong>der</strong> 4. Auflage dieses Werkes.<br />

Außerdem werden <strong>der</strong> Arzt, die Praxis<br />

und das MVZ in <strong>der</strong> Krise und Insolvenz<br />

intensiv beleuchtet und aussichtsreiche<br />

Sanierungschancen aufgezeigt.<br />

• Unternehmensplanung Arztpraxis und<br />

Krisenursachen<br />

• Außergerichtliche Sanierung <strong>der</strong> Praxis<br />

und des MVZ<br />

• Grundlagen des Insolvenzverfahrens<br />

über das Vermögen<br />

• Praxisbeispiel eines Arztes im Insolvenzverfahren<br />

• Die Sanierung durch das eröffnete Insolvenzverfahren<br />

• Son<strong>der</strong>fragen in <strong>der</strong> Insolvenz des<br />

Arztes und seiner Praxis<br />

• Gesellschaftsstatut in <strong>der</strong> Gemeinschaftspraxis<br />

• Die Arzt-GbR in <strong>der</strong> zivilgerichtlichen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung und im Prozess<br />

• Bewertung <strong>der</strong> ärztlichen Gemeinschaftspraxis<br />

und Realisierung des<br />

Wertes<br />

Die 4. Auflage des RWS-Werkes geht<br />

nicht nur auf die Ursachen finanzieller<br />

Schieflagen ein. Die Autoren stellen u.a.<br />

Mechanismen und Werkzeuge vor, um<br />

Krisen von Ärzten und MVZ frühzeitig<br />

zu erkennen und durch geeignete Gegenmaßnahmen<br />

abzuwenden. Im Hauptteil<br />

thematisieren d’Avoine/d‘Avoine die<br />

außergerichtliche Sanierung von Arztpraxen<br />

und medizinischen Versorgungszentren<br />

und wenden sich dann <strong>der</strong> Restrukturierung<br />

u.a. im Insolvenzverfahren<br />

zu. Das Werk bietet Ärzten,<br />

Berufsausübungsgemeinschaften<br />

(BAG), MVZ und medizinischen Einrichtungen<br />

einen umfangreichen Ratgeber<br />

rund um Insolvenz und Unternehmenssanierung.<br />

RWS Verlag, Köln<br />

ISBN 978-3-8145-2372-9.<br />

(Quelle: ATN D`avoine Teubler Neu<br />

Rechtsanwälte)<br />

Gesetzentwurf für neues<br />

Fachkräfteeinwan<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

Der Gesetzentwurf vom 29.3.2023 sieht<br />

eine Erweiterung des Rahmens für die<br />

Einwan<strong>der</strong>ung von qualifizierten Fachkräften<br />

aus Län<strong>der</strong>n außerhalb <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union vor. Dazu soll auf Basis<br />

eines Punktesystems eine „Chancenkar-<br />

36 www.bvg-menzel.de


te“ für Personen mit ausländischem, mindestens<br />

zweijährigem Berufsabschluss<br />

o<strong>der</strong> einem Hochschulabschluss eingeführt<br />

werden. Auswahlkriterien sollen<br />

Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter<br />

und Deutschlandbezug sein. Auch die<br />

für die Fachkräfteeinwan<strong>der</strong>ung bestehenden<br />

Gehaltsschwellen für Regel- und<br />

Engpassberufe sollen spürbar abgesenkt<br />

werden. Für Berufsanfänger mit akademischem<br />

Abschluss ist eine niedrige<br />

Mindestgehaltsschwelle geplant. Zudem<br />

erhofft sich die Bundesregierung mit <strong>der</strong><br />

Möglichkeit, schneller eine Nie<strong>der</strong>lassungserlaubnis<br />

zu erhalten, eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Attraktivität für einwan<strong>der</strong>nde<br />

Fachkräfte. Dazu soll es – statt wie bisher<br />

nur für Studieninteressierte – auch<br />

für Fachkräfte mit qualifizierter Berufsausbildung<br />

und Ausbildungsinteressierte<br />

die Möglichkeit geben, für eine befristete<br />

Zeit zur Arbeitsplatzsuche nach Deutschland<br />

zu kommen. Voraussetzung dafür<br />

ist, dass deutsche Sprachkenntnisse vorliegen<br />

und <strong>der</strong> Lebensunterhalt gesichert<br />

ist. Arbeitgeber können mit einer Vollmacht<br />

<strong>der</strong> Fachkraft ein beschleunigtes<br />

Fachkräfteverfahren bei <strong>der</strong> zuständigen<br />

Auslän<strong>der</strong>behörde in Deutschland einleiten,<br />

das die Dauer des Verwaltungsverfahrens<br />

bis zur Erteilung des Visums<br />

deutlich verkürzen wird.<br />

(Quelle: Treumerkur Dr. Schmidt und<br />

Partner KG)<br />

Lohnsteuer: Neue Programmablaufpläne<br />

rückwirkend zum<br />

1.1.2023<br />

Durch das Jahressteuergesetz 2022, welches<br />

erst im Dezember 2022 verkündet<br />

wurde, wurde <strong>der</strong> Arbeitnehmer-Pauschbetrag<br />

(von 1 200 € auf 1 230 €) und <strong>der</strong><br />

Entlastungsbetrag für Alleinerziehende,<br />

<strong>der</strong> bei Anwendung <strong>der</strong> Steuerklasse II<br />

berücksichtigt wird, um 252 € auf 4 260<br />

€ angehoben. Auf Grund <strong>der</strong> erst im Dezember<br />

2022 erfolgenden Verkündung<br />

des Gesetzes konnten diese Än<strong>der</strong>ungen<br />

nicht mehr in die Programmablaufpläne<br />

für den Lohnsteuerabzug 2023 aufgenommen<br />

werden. Diese Programmablaufpläne<br />

sind die Basis für die Berechnung<br />

<strong>der</strong> Lohnsteuer mit den Entgeltabrechnungsprogrammen.<br />

Die FinVerw<br />

hat nun geän<strong>der</strong>te Programmablaufpläne<br />

bekannt gegeben. Diese geän<strong>der</strong>ten Pläne<br />

sind ab dem 1.4.2022 anzuwenden, was<br />

sich dem Anwen<strong>der</strong> in einem Update des<br />

Entgeltabrechnungsprogramms zeigt. Da<br />

die gesetzlichen Än<strong>der</strong>ungen aber bereits<br />

zum 1.1.2023 in Kraft getreten sind, gilt<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Anwendung: – Der vor<br />

dem 1.4.2023 für die Monate Januar bis<br />

März 2023 unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

bisherigen Programmablaufpläne aus<br />

November 2022 vorgenommene Lohnsteuerabzug<br />

ist vom Arbeitgeber grundsätzlich<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> neuen<br />

Programmablaufpläne zu korrigieren.<br />

Damit werden im Regelfall mit <strong>der</strong> Lohnabrechnung<br />

für April 2023 Korrekturen<br />

für die Monate Januar bis März 2023<br />

ausgelöst. – Die Verpflichtung zur Neuberechnung<br />

<strong>der</strong> Lohnsteuer besteht nicht,<br />

•RUNKEL<br />

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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 37


AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />

wenn z.B. <strong>der</strong> Arbeitnehmer vom Arbeitgeber<br />

keinen Arbeitslohn mehr bezieht,<br />

weil z.B. das Arbeitsverhältnis zwischenzeitlich<br />

beendet wurde.<br />

(Quelle: RMB Bachtig Steuerberatungsgesellschaft<br />

mbH)<br />

MoPeG: Neuregelungen bei <strong>der</strong><br />

GbR<br />

Mit dem Gesetz zur Mo<strong>der</strong>nisierung des<br />

Personengesellschaftsrechts (MoPeG) (1),<br />

das am 01.01.2024 in Kraft tritt, werden<br />

insbeson<strong>der</strong>e zahlreiche Regelungen zur<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)<br />

geän<strong>der</strong>t bzw. erstmalig in das Bürgerliche<br />

Gesetzbuch aufgenommen. (2) Die<br />

wichtigsten Neuerungen sind:– Differenzierung<br />

zwischen rechtsfähiger (Außen-)<br />

GbR und nicht rechtsfähiger (Innen-)GbR<br />

im Bürgerlichen Gesetzbuch; – Errichtung<br />

eines Gesellschaftsregisters, in das sich<br />

die rechtsfähige GbR eintragen lassen<br />

kann; z. B. für den Erwerb o<strong>der</strong> die Veräußerung<br />

von GmbH-Beteiligungen o<strong>der</strong><br />

Grundstücken ist die Eintragung in das<br />

neue Register verpflichtend; – Aufgabe<br />

des Gesamthandsprinzips: Das Gesellschaftsvermögen<br />

wird nicht mehr den Gesellschaftern<br />

zur gesamten Hand zugewiesen,<br />

son<strong>der</strong>n unmittelbar <strong>der</strong> Gesellschaft;<br />

damit sind aus einem Titel gegen die GbR<br />

Zwangsvollstreckungen nur noch gegen<br />

die Gesellschaft möglich. Für die Inanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> Gesellschafter ist ein<br />

geson<strong>der</strong>ter Titel erfor<strong>der</strong>lich. – Die Beteiligung<br />

an Gewinn und Verlust sowie<br />

die Stimmrechte <strong>der</strong> Gesellschafter richten<br />

sich nicht mehr nach Köpfen, son<strong>der</strong>n<br />

grundsätzlich nach den Beteiligungsverhältnissen,<br />

sofern <strong>der</strong> Gesellschaftsvertrag<br />

nichts an<strong>der</strong>es regelt. Etwaige steuerliche<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Neuregelungen sind<br />

aktuell noch unklar. Nach dem Willen des<br />

Gesetzgebers sollen die zivilrechtlichen<br />

Än<strong>der</strong>ungen nicht zu Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> ertragsteuerlichen<br />

Grundsätze bei <strong>der</strong> Besteuerung<br />

von Personengesellschaften<br />

führen.--(1) BGBl 2021 I S. 3436.(2) Siehe<br />

§§ 705 ff. BGB.<br />

(Quelle: Rinke Treuhand)<br />

Kurzarbeitergeld: Korrekturen<br />

nach Abschlussprüfung und<br />

Sozialversicherungsentgelte<br />

Kurzarbeitergeld wird zunächst von <strong>der</strong><br />

Bundesagentur für Arbeit im Rahmen einer<br />

vorläufigen Entscheidung gewährt.<br />

Nach Ende des Kurzarbeitergeldbezugs<br />

werden die abgerechneten Bezugszeiträume<br />

abschließend geprüft. Aktuell finden<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Abschlussprüfungen für<br />

die in den Zeiten <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />

gewährten Kurzarbeitergel<strong>der</strong> statt. Diese<br />

Abschlussprüfungen können zu Korrekturen<br />

des vorläufig bewilligten Kurzarbeitergeldes<br />

führen. In diesen Fällen sind die<br />

Spitzenverbände <strong>der</strong> Sozialversicherungsträger<br />

bislang davon ausgegangen, dass<br />

keine beitragsrechtlichen Korrekturen zu<br />

veranlassen sind. An dieser Meinung wird<br />

nun nicht mehr festgehalten. Nach <strong>der</strong><br />

Verlautbarung vom 14.2.2023 gelten insoweit<br />

folgende Regelungen und Übergangsregelung:<br />

– Entgeltabrechnungszeiträume bis Dezember<br />

2022: Soweit Arbeitgeber nach<br />

den bisherigen Leitlinien verfahren haben,<br />

also im Falle <strong>der</strong> Korrektur von-<br />

Kurzarbeitergeld keine beitragsrechtlichen<br />

Korrekturen veranlasst haben,<br />

wird dies für Entgeltabrechnungszeiträume<br />

bis zum Dezember 2022<br />

nicht beanstandet.<br />

– Entgeltabrechnungszeiträume ab Januar<br />

2023: Wird in den Fällen, in denenKurzarbeit<br />

im Betrieb wirksam vereinbart<br />

worden ist, im Zuge <strong>der</strong> abschließenden<br />

Prüfung festgestellt, dass die Voraussetzungen<br />

für die Gewährung von<br />

Kurzarbeitergeld für Entgeltabrechnungszeiträume<br />

ab Januar 2023 nicht<br />

vorgelegen haben, hat <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />

– neben <strong>der</strong> Rückzahlung etwaiger<br />

Kurzarbeitergeldleistungen – die notwendigen<br />

beitragsrechtlichen Korrekturen<br />

vorzunehmen. Dies gilt unabhängig<br />

davon, ob die Leistung vollständig<br />

o<strong>der</strong> nur teilweise (beispielsweise bei<br />

fehlerhaftem Ansatz <strong>der</strong> Ausfallstunden)<br />

zurückgefor<strong>der</strong>t wird. Dies gilt für<br />

gegebenenfalls neben dem vermeintlichen<br />

Kurzarbeitergeld geleistete beitragsfreie<br />

Aufstockungsbeträge zum<br />

Kurzarbeitergeld entsprechend.<br />

Eine Belastung <strong>der</strong> Arbeitnehmer mit dem<br />

vom Beschäftigten zu tragenden Teil des<br />

Gesamtsozialversicherungsbeitrags kann<br />

rückwirkend nur für die drei letzten<br />

Lohnabrechnungszeiträume geltend gemacht<br />

werden. Daher wird im Regelfall<br />

<strong>der</strong> Arbeitgeber nachzuzahlende Sozialversicherungsbeiträge<br />

insgesamt tragen.<br />

Es sollte darauf geachtet werden, dass vor<br />

Durchführung <strong>der</strong> Lohnabrechnungen für<br />

den April 2023 die neuen Programmablaufpläne<br />

im Entgeltabrechnungsprogramm<br />

durch ein entsprechendes Programmupdate<br />

berücksichtigt worden sind.<br />

(Quelle: RMB Bachtig Steuerberatungsgesellschaft<br />

mbH)<br />

Schutz personenbezogener Daten<br />

im digitalen Handelsregister<br />

Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts<br />

Celle vom 24.2.2023 müssen Geschäftsführer<br />

grundsätzlich hinnehmen,<br />

dass ihre Daten im Handelsregister öffentlich<br />

einsehbar sind. Um die personenbezogenen<br />

Daten besser zu schützen, hat das<br />

Bundesjustizministerium die Handelsregisterverordnung<br />

angepasst. Die Än<strong>der</strong>ungen<br />

sind am 23.12.2022 in Kraft getre-<br />

38 www.bvg-menzel.de


ner aufgenommen werden. Erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist nur noch die Aufnahme von Dokumenten,<br />

<strong>der</strong>en Einreichung zum Handelsregister<br />

beson<strong>der</strong>s angeordnet ist. Wenn<br />

in einem ursprünglich eingereichten Dokument<br />

teilweise Angaben enthalten sind,<br />

die nicht in den Registerordner gehören,<br />

können die Betroffenen ein neues Dokument<br />

einreichen.<br />

(Quelle: Treumerkur Dr. Schmidt und<br />

Partner KG)<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Gemeinschaftseigentums<br />

nur mit<br />

Absprache<br />

Wer Mitglied einer Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

ist, <strong>der</strong> muss akzeptieren,<br />

dass es sich auch wirklich um eine<br />

„Gemeinschaft“ handelt, in <strong>der</strong> viele Beschlüsse<br />

nur miteinan<strong>der</strong> gefasst werden<br />

ten. In dem über das Internet frei<br />

zugänglichen Handelsregisterportal<br />

sind teilweise Dokumente mit personenbezogenen<br />

Daten abrufbar. Das Oberlandesgericht<br />

Celle entschied am 24.2.2023,<br />

dass <strong>der</strong> Geschäftsführer gegen die Veröffentlichung<br />

seiner Daten (Geburtsdatum,<br />

Wohnort) kein datenschutzrechtliches Wi<strong>der</strong>spruchsrecht<br />

hat.Funktionsfähige und<br />

verlässliche öffentliche Register seien für<br />

die Sicherheit und Leichtigkeit des<br />

Rechtsverkehrs unerlässlich, sodass <strong>der</strong><br />

Geschäftsführer die Veröffentlichung seiner<br />

Daten hinnehmen müsse. Durch eine<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Handelsregisterverordnung<br />

zum 23.12.2022 werden personenbezogene<br />

Daten beim digitalen Handelsregister<br />

zukünftig besser geschützt. Dazu sollen<br />

beispielsweise Ausweiskopien und Unterlagen,<br />

die für den Rechtsverkehr nicht<br />

notwendig sind, nicht in den Registerordkönnen.<br />

Im Garten eines Doppelhauses,<br />

also einer Zweiergemeinschaft, hatte hingegen<br />

einer <strong>der</strong> Eigentümer schon mal<br />

begonnen, die Grube für einen Swimmingpool<br />

auszuheben. Das wollte sich<br />

die an<strong>der</strong>e Partei nicht bieten lassen und<br />

ging gerichtlich dagegen vor. Alle drei<br />

damit befassten Instanzen bejahten nach<br />

Information des Infodienstes Recht und<br />

Steuern <strong>der</strong> LBS einen Unterlassungsanspruch<br />

gegen den Pool. Zwar könne es<br />

durchaus sein, dass eine Partei einen<br />

rechtlichen Anspruch auf Zustimmung<br />

zur Errichtung eines Schwimmbeckens<br />

habe, aber trotzdem müsse zuvor eine<br />

Gestattung durch den Miteigentümer eingeholt<br />

werden. „Man darf (...) nicht einfach<br />

darauf losbauen“, stellte das Gericht<br />

fest. (Bundesgerichtshof, Aktenzeichen<br />

V ZR 140/22)<br />

(Quelle: LBS Infodienst Recht und Steuern)<br />

BERATUNG<br />

SEMINARE<br />

COACHING<br />

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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 39


FÜR SIE UNTERWEGS BARCELONA – BOOMTOWN AM MEER<br />

BARCELONA -<br />

BOOMTOWN AM MEER<br />

40 www.bvg-menzel.de


Sehenswerte Bauten und spektakuläre Museen – damit kann Barcelona im Überfluss aufwarten.<br />

Die immer noch im Entstehen begriffene Sagrada Família hat es schwer, sich als<br />

Wahrzeichen gegen die Torre Agbar durchzusetzen. Schließlich bietet <strong>der</strong> Hochhausturm<br />

des französischen Architekten Jean Nouvel allabendlich ein blau-rotes Lichtspektakel<br />

und damit einen nicht zu übersehenden Blickfang in Barcelonas Skyline. Viele weitere<br />

aufsehenerregende Bauten zeigen: Die katalanische Metropole ist in den letzten Jahrzehnten<br />

zu einer wahren Spielwiese für Architekten geworden.<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 41


FÜR SIE UNTERWEGS BARCELONA – BOOMTOWN AM MEER<br />

Blick vom Park Güell mit<br />

den Mosaikfliesen und <strong>der</strong><br />

Serpentinenbank<br />

von Gaudí (Foto s. 40/41)<br />

Die Sagrada Família in ihrer<br />

ganzen Pracht (Foto<br />

oben)<br />

Einen beachtlichen Kontrast zu den hypermo<strong>der</strong>nen<br />

Bauten bietet aber beson<strong>der</strong>s<br />

das Viertel „Eixample“, zu Deutsch<br />

„Erweiterung“. Aufgrund <strong>der</strong> immer weiterwachsenden<br />

Bevölkerung wurde schon im 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t dieser Teil <strong>der</strong> Stadt auf dem Reißbrett<br />

entworfen, ein Großteil <strong>der</strong> Gebäude wurden<br />

im Stil <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisme Català erbaut. Der Mo<strong>der</strong>nisme,<br />

<strong>der</strong> katalanische Jugendstil, hat wie<br />

keine an<strong>der</strong>e Epoche das Stadtbild von Barcelona<br />

geprägt. Ein Spaziergang auf dem Passeig de Gràcia,<br />

dem durch das Viertel verlaufenden Prachtboulevard,<br />

führt an wahren Kunstwerken von<br />

Gaudí vorbei.<br />

Das Herz <strong>der</strong> Stadt<br />

Barcelona, das ist zunächst einmal die Altstadt:<br />

das Gotische Viertel, <strong>der</strong> multikulturelle Raval,<br />

das stille Sant Pere und das Genießer-Dorado La Ribera.<br />

Düstere Gassen, malerische Winkel, stille<br />

Plätze, Zentren <strong>der</strong> Macht und immer wie<strong>der</strong> sehr<br />

viele Menschen aus sehr vielen Nationen. Alles, was<br />

Barcelona ausmacht, beginnt im Gassenlabyrinth<br />

<strong>der</strong> Altstadt: Kunst, Geschichte und mediterrane Lebenslust.<br />

Die ewige Baustelle<br />

Sagrada Família: Sie ist das unbestrittene Wahrzeichen<br />

Barcelonas, die Besucher lieben sie, und doch<br />

ist sie ein Streitfall. Das Bauwerk schwebt zwischen<br />

Kitsch und Kunst. Dabei soll sie nur endlich eine<br />

Kirche werden. Da steht sie und wächst. Nach rund<br />

135 Jahren ist sie immer noch nicht fertig. „Mein<br />

Kunde hat keine Eile“, scherzte Antoni Gaudí gern<br />

über sein unvollendetes Projekt, dem er sich ab 1915<br />

bis zu seinem Tod im Jahr 1926 ausschließlich wid-<br />

42 www.bvg-menzel.de


mete. Knapp 4,6 Millionen Besucher wollen sie<br />

jährlich sehen und <strong>der</strong>en Eintrittsgel<strong>der</strong> – und<br />

Spenden aus konservativ-klerikalen Kreisen - tragen<br />

unter an<strong>der</strong>em zum Wachsen <strong>der</strong> eigentümlichen<br />

Türme des Gotteshauses bei. Insgesamt 18<br />

Türme sollen es werden: zwölf für die Apostel,<br />

vier für die Evangelisten, einer für die Mutter<br />

Gottes und <strong>der</strong> höchste für Jesus Christus. Der<br />

wird sich 172 Meter hoch über <strong>der</strong> Vierung erheben.<br />

„Der Sühnetempel zur Heiligen Familie“, so <strong>der</strong><br />

vollständige Name, „wird von <strong>der</strong> Bevölkerung erbaut,<br />

in ihm findet sie sich wie<strong>der</strong>. Es ist ein Werk,<br />

das in <strong>der</strong> Hand Gottes liegt und im Willen <strong>der</strong><br />

Bevölkerung“, meinte Gaudí.<br />

Die skurrilen Formen, die verzierten Fassaden<br />

und die majestätischen Türme machen die Sagrada<br />

Família zu einem architektonischen Meisterwerk.<br />

Bei einer geführten Tour erfährt man mehr<br />

über die Geschichte und die einzigartige Konstruktion<br />

<strong>der</strong> Basilika Die Innenräume sind genauso<br />

beeindruckend wie die Fassaden, mit ihren<br />

kunstvollen Säulen und den farbenfrohen Glasfenstern,<br />

die das Licht in einen magischen Schein<br />

tauchten.<br />

Meisterwerke des Mo<strong>der</strong>nisme<br />

Vom Gaudí-Wun<strong>der</strong>werk aus wan<strong>der</strong>t man weiter<br />

zum Palau Güell, einem weiteren Juwel des Mo<strong>der</strong>nisme.<br />

Es war das erste größere Werk Gaudís,<br />

erbaut für seinen Mäzen Güell. Der Palast befindet<br />

sich im Stadtteil Raval, nur wenige Meter von<br />

<strong>der</strong> Rambla entfernt. Typisch für Gaudí sind die<br />

mit Kachelbruch verzierten Dächer, Schornsteine<br />

und Sitzbänke. Das aufwendige Interieur atmet<br />

noch eine Spur von Mittelalter und Mysterium.<br />

Sogar auf einen Dachgarten mit geschwungenen<br />

Kaminen muss man nicht verzichten. Und die<br />

markanten Schornsteine wurden 1895 auf dem<br />

Dach installiert, insgesamt 20 an <strong>der</strong> Zahl, die<br />

auch zur Belüftung des Hauses dienen.<br />

Um mehr über diesen allgegenwärtigen Baustil zu<br />

sehen und erfahren, bieten sich geführte Mo<strong>der</strong>nisme-<br />

und Gaudí-Führungen an.<br />

Altstadt, Zentrum und die Lebenslust<br />

verbunden mit ganz viel Kunst<br />

In die Altstadtviertel Santa Caterina und La Ribera<br />

kamen Fremde früher nur, wenn sie das Picas-<br />

Das Museu Nacional d‘Art<br />

de Catalunya (MNAC) am<br />

Fuß des Montjuic in dem<br />

Palau Nacional<br />

(Foto oben)<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 43


FÜR SIE UNTERWEGS BARCELONA – BOOMTOWN AM MEER<br />

Einer von vielen<br />

Foodmärkten- und<br />

Hallen in Barcelona<br />

(Foto oben)<br />

so-Museum besuchen wollten. Heute finden sich<br />

hier Feinkostläden, Cafés und romantische Tapaslokale<br />

wie die Weinbar La Vinya del Senyor.<br />

Gleich gegenüber erhebt sich die schönste gotische<br />

Kirche <strong>der</strong> Stadt. Santa Maria del Mar wurde<br />

zwischen 1329 und 1383 erbaut.<br />

Wun<strong>der</strong>schön, mit heiterem Flair und pulsierendem<br />

Leben zu je<strong>der</strong> Tageszeit: die Placa Reial, <strong>der</strong><br />

durch drei Passagen am Rande <strong>der</strong> Ramblas zugängliche<br />

zentrale Platz in <strong>der</strong> Stadt. Mit Cafés,<br />

Bars, guten Fischrestaurants und einigen Nachtclubs<br />

lädt er zur Entschleunigung ein.<br />

Bei <strong>der</strong> Rambla handelt es sich um die wohl beliebteste<br />

und prominenteste Flaniermeile Barcelonas.<br />

Eine Freilichtbühne für Flaneure, Künstler,<br />

Einheimische und Touristen. Auch hier kann man<br />

eine geführte Tour buchen, die das Gotische Viertel<br />

und das Multi-Kulti-Viertel El Raval passiert<br />

und bis zum Hafen führt. Antoni Tapiès o<strong>der</strong> Joan<br />

Miró, Picasso und mittelalterliche Fresken – die<br />

Stadt atmet Kunst. Als da wären sehr zu empfehlen:<br />

das Museu Nacional d’Art de Catalunya<br />

(MNAC), das allein schon eine Reise in die Stadt<br />

wert ist. Ursprünglich als Aushängeschild <strong>der</strong><br />

Weltausstellung von 1929 erbaut, beherbergt <strong>der</strong><br />

pompöse Bau mit seinem rund 2000 Quadratmeter<br />

großen „Ovalen Saal“ seit 1934 das MNAC.<br />

Das im Jahr 1963 gegründete Museu Picasso zeigt<br />

unter an<strong>der</strong>em Zeichnungen aus seiner Kindheit,<br />

Landschaftsstudien, das erste große ‚Bild‘, das in<br />

Barcelona entstand, „Die Erstkommunion“ von<br />

1896 sowie die Werke <strong>der</strong> „Blaue Periode“ ab 1901.<br />

Aber auch <strong>der</strong> FC Barcelona zieht mehrere Millionen<br />

Besucher in seinen Bann – und sein Museum.<br />

Man schwelgt zwischen funkelnden Pokalen und<br />

ausgedienten Fußballschuhen.<br />

Dieses Museum ist das meistbesuchte <strong>der</strong> Stadt!<br />

Lieblingsorte und stille Oasen<br />

Manch einer möchte <strong>der</strong> trubeligen, im Sommer<br />

sehr heißen Stadt für einen Moment entfliehen.<br />

Eine Oase <strong>der</strong> Stille ist <strong>der</strong> Parc de la Ciutadella,<br />

nicht weit entfernt von <strong>der</strong> La Ribera. Mit Schattenhaus<br />

und Ru<strong>der</strong>boot taucht man in das üppige<br />

Grün des Parks. Das Vogelgezwitscher, das Plätschern<br />

<strong>der</strong> Ru<strong>der</strong>boote auf dem idyllischen Teich<br />

o<strong>der</strong> die romantisch vor sich hin bröckelnden Bau-<br />

44 www.bvg-menzel.de


ten <strong>der</strong> Weltausstellung von 1888 machen den Besuch<br />

zu einem erholsamen Erlebnis.<br />

O<strong>der</strong> auf den „Montserrat“, den heiligen Berg <strong>der</strong><br />

Katalanen, wo man von einem Naturpark inklusive<br />

Klosteranlage empfangen wird. Schon die<br />

„Anreise“ hinauf ist abenteuerlich, mit einer Seilbahn<br />

geht es auf den Gipfel. Hat man sich an dem<br />

grandiosen Ausblick auf die Stadt Barcelona satt<br />

gesehen, bietet sich eine Besichtigung des Klosters<br />

Montserrats mit anschließen<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ater<br />

Wan<strong>der</strong>ung durch den Park an.<br />

Küche und Köche<br />

Vor Jahren hat die spanische Avantgardeküche die<br />

Haute Cuisine revolutioniert. Sie entwickelte sich<br />

vor allem in und um Barcelona, und noch immer<br />

ist die Mittelmeermetropole Motor für kulinarische<br />

Innovationen.<br />

Ob Tapas für Feinschmecker, Fisch im Chiringuito<br />

o<strong>der</strong> bodenständige Tavernen mit Paella – es<br />

gibt für jeden Gaumen etwas zu entdecken. Von<br />

<strong>der</strong> Crema Catalana ganz zu schweigen!<br />

Barcelona hat jedoch noch viel mehr zu bieten als<br />

nur architektonische Schätze, Kunst und Kulinarik.<br />

Die Stadt hat eine lebhafte und leidenschaftliche<br />

Atmosphäre, die in den Straßen und Plätzen<br />

zu spüren ist. Die Einwohner von Barcelona, die<br />

Barceloneses, sind stolz auf ihre katalanische<br />

Identität und haben eine offene und freundliche<br />

Art.<br />

Charmant und pulsierend<br />

Barcelona ist ein Erlebnis. Die Kombination aus<br />

atemberauben<strong>der</strong> Architektur, reicher Geschichte,<br />

lebendiger Kultur und mediterranem Flair macht<br />

die Stadt zu einem einzigartigen Reiseziel. Egal,<br />

ob man die berühmten Sehenswürdigkeiten erkundet,<br />

durch die charmanten Viertel schlen<strong>der</strong>t<br />

o<strong>der</strong> das pulsierende Nachtleben genießt, Barcelona<br />

bietet für jeden etwas.<br />

Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern<br />

eine unvergessliche Zeit.<br />

Text: Katja Weinheimer<br />

Fotos: Katja Weinheimer, Shutterstock<br />

Eine Ansicht <strong>der</strong> Casa<br />

Batllo - eigentlich<br />

kein Haus, son<strong>der</strong>n<br />

eine riesige Skulptur<br />

mit Motiven aus dem<br />

Mythos von Drachentöter<br />

Sant Jordi. Das<br />

Dach erinnert an den<br />

Rücken eines Drachens<br />

(Foto oben)<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 45


HANDELSREGISTER<br />

VR 20593 AQUATIC REMSCHEID<br />

DUC Remscheid. Der Verein wird<br />

vertreten durch den 1. Vorsitzenden<br />

o<strong>der</strong> 2. Vorsitzenden<br />

inGemeinschaft mit einem<br />

weiteren Vorstandsmitglied.<br />

Vertretungsberechtigte und<br />

beson<strong>der</strong>e Vertretungsbefugnis:<br />

Vorstand: Gehm, Friedhelm<br />

Eduard, Modellbaumeister,<br />

Remscheid2. Vorsitzen<strong>der</strong>: Hoffmann,<br />

Claus-Dieter, Hückeswagen,<br />

*05.05.1950 Vorstand:<br />

Höhfeld, Ilka, Kierspe,<br />

*15.04.19691. Vorsitzende: Schulze,<br />

Jutta Ingeborg, Remscheid,<br />

*01.04.1960.<br />

HRB 21209 AWO gemeinnützige<br />

<strong>Bergische</strong> Kooperationsgesellschaft<br />

Remscheid Leverkusen<br />

Mettmann mbH. Bahnstr. 59,<br />

40822 Mettmann. Grund- o<strong>der</strong><br />

Stammkapital: 50.000,00 EUR.<br />

Allgemeine Vertretungsregelung<br />

:Ist nur ein Geschäftsführer<br />

bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />

allein. Sind mehrere<br />

Geschäftsführer bestellt, so<br />

wird dieGesellschaft durch zwei<br />

Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />

Geschäftsführer gemeinsam<br />

mit einem Prokuristen vertreten.<br />

Einzelvertretungsberechtigt:<br />

Geschäftsführer: Dick, Stephan,<br />

Köln, *08.06.1966 Geschäftsführer:<br />

Schrö<strong>der</strong>, Hildegard, Essen,<br />

*15.07.19605.Prokura: Einzel-<br />

prokura: Döring, Petra Corinna,<br />

Düsseldorf, *23.10. 1960<br />

HRB 16161 Accuride Wheels Solingen<br />

GmbH Weyerstr. 112 - 114,<br />

42697 Solingen. Gegenstand<br />

des Unternehmens: sind die<br />

Fertigung von Fahrzeugrä<strong>der</strong>n<br />

und sonstiger Metallverarbeitung,<br />

die Montage von und <strong>der</strong><br />

Handel mitKompletträ<strong>der</strong>n für<br />

Fahrzeuge sowie <strong>der</strong> Handel mit<br />

eigenen Erzeugnissen und fremden<br />

Erzeugnissen gleicher undverwandter<br />

Wirtschaftszweige.<br />

Stammkapital: 10.226.000,00<br />

EUR4. Ist nur ein Geschäftsführer<br />

bestellt, so vertritt er die<br />

Gesellschaft allein. Sind mehrere<br />

Geschäftsführer bestellt, so<br />

wird dieGesellschaft durch zwei<br />

Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />

Geschäftsführer gemeinsam<br />

mit einem Prokuristen vertreten.<br />

Einzelvertretungsberechtigt: Geschäftsführer:<br />

Heinen, Ralf, Bad<br />

Honnef, *24.04.1972 Geschäftsführer:<br />

Scharlau, Jessica, Solingen,<br />

*08.12.1988 Einzelvertretungsberechtigt<br />

mit <strong>der</strong> Befugnis<br />

im Namen <strong>der</strong> Gesellschaft mit<br />

sich im eigenen Namen o<strong>der</strong> als<br />

Vertretereines Dritten Rechtsgeschäfte<br />

abzuschließen: Geschäftsführer:<br />

John, Alexan<strong>der</strong>,<br />

Haan, *19.04.19665.<br />

HRB 25021 Bau- und Immobilien-Gesellschaft<br />

mbH Wuppertal.<br />

Koxhof 21a, 42489 Wülfrath.<br />

Gegenstand des Unternehmens:<br />

Der An- und Verkauf von Grundstücken<br />

und Immobilien, das<br />

Verwalten von Immobilien sowie<br />

Maklertätigkeiten und Bauträgertätigkeiten.<br />

Stammkapital:<br />

25.000,00 EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />

bestellt, so vertritt<br />

er die Gesellschaft allein.<br />

Sind mehrere Geschäftsführer<br />

bestellt, so wird dieGesellschaft<br />

durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />

durch einen Geschäftsführer<br />

gemeinsam mit einem Prokuristeen<br />

vertreten.<br />

HRB 33728 Bundesgartenschau<br />

Wuppertal 2031 gGmbH. Johannes-Rau-Platz<br />

1, 42275 Wuppertal.<br />

Gegenstand des Unternehmens:(1)<br />

Die Vorbereitung,<br />

Planung, Durchführung und<br />

Abwicklung <strong>der</strong> Bundesgartenschau<br />

2031 (BUGA Wuppertal<br />

2031).Aufgabe <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

ist es auch, Vorschläge für die<br />

Entwicklung eines Konzeptes zur<br />

weiteren Nutzung <strong>der</strong> von ihrbewirtschafteten<br />

Flächen in <strong>der</strong><br />

Zeit ab Beendigung <strong>der</strong> BUGA<br />

Wuppertal 2031 zu entwickeln<br />

(Zirkularität).(2) Die Gesellschaft<br />

ist berechtigt, alle Geschäfte<br />

vorzunehmen, die geeignet sind,<br />

den Gesellschaftszweck mittelbar<br />

o<strong>der</strong>unmittelbar zu för<strong>der</strong>n.<br />

Sie kann sich zur Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben an Unternehmen<br />

beteiligen o<strong>der</strong> Unternehmen<br />

sowieHilfs- und Nebenbetriebe<br />

errichten, erwerben o<strong>der</strong> pachten.(3)<br />

Die Gesellschaft ist die<br />

alleinige wirtschaftliche und<br />

rechtliche Trägerin <strong>der</strong> BUGA<br />

Wuppertal 2031.(4) Die Gesellschaft<br />

ist verpflichtet, nach den<br />

Wirtschaftsgrundsätzen im Sinne<br />

des § 109 GO NRW zu verfahren.<br />

Dabei istdie Gesellschaft so<br />

zu führen, dass <strong>der</strong> öffentliche<br />

Zweck nachhaltig erfüllt wird.<br />

(5) Die Gesellschaft verpflichtet<br />

sich, die Vorschriften des<br />

Gesetzes zur Gleichstellung von<br />

Frauen und Männern für das-<br />

Land Nordrhein-Westfalen (Landesgleichstellungsgesetz<br />

- LGG)<br />

anzuwenden. Stammkapital:<br />

25.000,00 EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />

bestellt, so vertritt<br />

er die Gesellschaft allein.<br />

Sind mehrere Geschäftsführer<br />

bestellt, so wird dieGesellschaft<br />

durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />

durch einen Geschäftsführer<br />

gemeinsam mit einem Prokuristen<br />

vertreten. Geschäftsführer:<br />

Minas, Arno, Wuppertal,<br />

*23.11.1967.<br />

HRB 27157 GleichStrom-Solar<br />

GmbH Wiesenstraße 4, 42897<br />

Remscheid. Gegenstand des<br />

Unternehmens: 1. Die Planung,<br />

wein, sekt,<br />

tee, spirituosen,<br />

bier, wasser &<br />

kohlensäure<br />

bayreuther str. 50 c<br />

42115 wuppertal<br />

tel.: (0202) 30 50 85<br />

weinquelle-hornig.de<br />

125 JAHRE-HEIZOEL-VORST<br />

Deutscher Ring 69 · 42327 Wuppertal · Telefon 744035<br />

46 www.bvg-menzel.de<br />

Unbenannt 2 1 10 12 12 14:47


Für die Aktualität, Korrektheit und<br />

Vollständigkeit <strong>der</strong> Anlage kann vom<br />

Verlag keine Gewähr übernommen<br />

werden.<br />

<strong>der</strong> Verkauf und die Montage<br />

abzuschließen:Geschäftsführer:<br />

KFZ-Zulassungen (An-und Ab-<br />

EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />

von Photovoltaikanlagen und<br />

Schönhals, Leonhard, Rem-<br />

meldung) nebst <strong>der</strong> Betreibung<br />

bestellt, so vertritt er die Gesell-<br />

Energiespeichersystemen sowie<br />

scheid, *25.0 7. 1948.<br />

aller Geschäfte und Maßnahmen,<br />

schaft allein. Sind mehrere Ge-<br />

die Beratung, <strong>der</strong> Vertrieb und<br />

die dem Geschäftszweck zu<br />

schäftsführer bestellt, so wird<br />

das Consulting im b2b und b2c<br />

HRB 33725 Haus des Döners<br />

dienen geeignetsind. Stammka-<br />

dieGesellschaft durch zwei Ge-<br />

Bereich Photovoltaik sowie die<br />

Wuppertal GmbH. Kipdorf 33,<br />

pital: 25.000,00 EUR4. Ist nur<br />

schäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />

Vermittlung und Übernahme<br />

42103 Wuppertal. Gegenstand<br />

ein Geschäftsführer bestellt, so<br />

Geschäftsführer gemeinsam mit<br />

vonBauaufträgen im Haupt- und<br />

des Unternehmens: Das Betrei-<br />

vertritt er die Gesellschaft allein.<br />

einem Prokuristen vertreten. Mit<br />

Nebengewerbe, ohne Beschäfti-<br />

ben eines Gastronomiebetrie-<br />

Sind mehrere Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong> Ge-<br />

gung von eigenen Mitarbeitern<br />

bes mit Sitzgelegenheit ohne<br />

bestellt, so wird die Gesellschaft<br />

sellschaft mit sich als Vertreter<br />

im Bauwerk sowie dieweltweite<br />

Ausschank von alkoholischen<br />

durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />

eines Dritten Rechtsgeschäfte<br />

Projektierung und Montage von<br />

Getränken inWuppertal. Stamm-<br />

durch einen Geschäftsführer ge-<br />

abzuschließen:Geschäftsführer:<br />

regenerativen<br />

Energieanlagen.<br />

kapital: 25.000,00 EUR. Ist nur<br />

meinsam mit einem Prokuristen<br />

Prof. Dr. Dieterle, Stefan, Dort-<br />

2. Gegenstand des Unterneh-<br />

ein Geschäftsführer bestellt, so<br />

vetreten.<br />

Einzelvertretungsbe-<br />

mund, *07.05.1961Geschäftsfüh-<br />

mens ist ferner <strong>der</strong> An- und<br />

vertritt er die Gesellschaft allein.<br />

rechtigt mit <strong>der</strong> Befugnis im Na-<br />

rer: Kupatt, Wolf Fre<strong>der</strong>ic, Mün-<br />

Verkauf von Grundstücken, die<br />

Sind mehrere Geschäftsführer<br />

men <strong>der</strong> Gesellschaft mit sich im<br />

chen, *27.08.1960.<br />

Erstellung von schlüsselferti-<br />

bestellt, so wird dieGesellschaft<br />

eigenen Namen o<strong>der</strong> als Vertre-<br />

genBauten als Bauträger, die<br />

durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />

tereines Dritten Rechtsgeschäfte<br />

HRB 28163 Open Ground GmbH.<br />

Vermittlung von Grundstücken<br />

durch einen Geschäftsführer ge-<br />

abzuschließen:Geschäftsführer:<br />

Robertstraße 6, 42107 Wup-<br />

und Finanzierungen sowie die<br />

meinsam mit einem Prokuristen<br />

Yücel, Ahmet Taylan, Remscheid,<br />

pertal. Gegenstand des Unter-<br />

Betreuung und Vornahme aller-<br />

vertreten. Einzelvertretungsbe-<br />

*01.05.1998Geschäftsführer:<br />

nehmens: Die Übernahme <strong>der</strong><br />

anfallenden Immobiliengeschäf-<br />

rechtigt mit <strong>der</strong> Befugnis im Na-<br />

Özuzun, Ömer, Remscheid,<br />

persönlichen Haftung und die<br />

te, ferner <strong>der</strong> An- und Verkauf<br />

men <strong>der</strong> Gesellschaft mit sich im<br />

*01.12.1972.<br />

Geschäftsführung bei Personen-<br />

sowie Vermittlung von Immobi-<br />

eigenen Namen o<strong>der</strong> als Vertre-<br />

gesellschaften.<br />

Stammkapital<br />

lien. Stammkapital: 25.000,00<br />

tereines Dritten Rechtsgeschäf-<br />

HRB 29222 MVZ Kin<strong>der</strong>wunsch-<br />

25.000,00 EUR. st nur ein Ge-<br />

EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />

te abzuschließen :Geschäfts-<br />

zentrum Wuppertal GmbH. Ha-<br />

schäftsführer bestellt, so ver-<br />

bestellt, so vertritt er die Ge-<br />

führer: Celik, Ersin, Wuppertal,<br />

ferweg 40, 22769 Hamburg. Ge-<br />

tritt er die Gesellschaft allein.<br />

sellschaft allein. Sind mehrere<br />

*03.12.1991 Geschäftsführer:<br />

genstand des Unternehmens:Der<br />

Sind mehrere Geschäftsführer<br />

Geschäftsführer bestellt, so<br />

Keser, Mazlum, Wuppertal,<br />

Betrieb eines Medizinischen<br />

bestellt, so wird dieGesellschaft<br />

wird die Gesellschaft durch zwei<br />

*21.04.1994.<br />

Versorgungszentrums im Sinne<br />

durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />

Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch ei-<br />

von § 95 Abs. 1 SGB V zur Aus-<br />

durch einen Geschäftsführer ge-<br />

nen Geschäftsführer gemeinsam<br />

HRB 33776 NCR-Nobel Cars Rem-<br />

übung von vertrags- undprivat-<br />

meinsam mit einem Prokuristen<br />

mit einem Prokuristen vertre-<br />

scheid GmbH. Oberhützer Straße<br />

ärztlichen Tätigkeiten als Fach-<br />

vertreten. Einzelvertretungsbe-<br />

ten. Einzelvertretungsberechtigt<br />

28, 42857 Remscheid. Gegen-<br />

ärzte für Frauenheilkunde und<br />

rechtigt mit <strong>der</strong> Befugnis im Na-<br />

mit <strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong><br />

stand des Unternehmens:Der<br />

Geburtshilfe mit dem Schwer-<br />

men <strong>der</strong> Gesellschaft mit sich im<br />

Gesellschaft mit sich im eige-<br />

An- und Verkauf von Gebraucht-<br />

punkt<br />

GynäkologischeEndokri-<br />

eigenen Namen o<strong>der</strong> als Vertre-<br />

nen Namen o<strong>der</strong> als Vertreter-<br />

wagen, Ersatzteilen sowie Au-<br />

nologie und Reproduktionsme-<br />

tereines Dritten Rechtsgeschäfte<br />

eines Dritten Rechtsgeschäfte<br />

toreifen und das Besorgen von<br />

dizin. Stammkapital: 33.289,00<br />

abzuschließen:Geschäftsführer:<br />

Das Traditionsunternehmen<br />

in <strong>der</strong> Sicherheitsbranche:<br />

Sicherheit, Erfahrung, Kompetenz<br />

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Die Wach- und Schließgesellschaft.<br />

Im Dienst seit 1902.<br />

wachundschliessgesellschaft.de<br />

<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 47


HANDELSREGISTER<br />

Riedel, Markus, Wuppertal,<br />

*30.07.1960. Einzelprokura mit<br />

<strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

mit sich im eigenen<br />

Namen o<strong>der</strong> als Vertreter eines<br />

Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen:<br />

Riedel, Thomas, Wuppertal,<br />

*18.01.1968.<br />

HRB 6840 SPZ Sozialpsychiatrisches<br />

Zentrum Wuppertal gemeinnützige<br />

GmbH. Hofaue 49,<br />

42103 Wuppertal. Gegenstand<br />

des Unternehmens: 1. Gegenstand<br />

des Unternehmens ist es,<br />

Menschen mit einer seelischen<br />

Erkrankung, einer seelischen<br />

Behin<strong>der</strong>ung bzw. Menschen,<br />

die von einer seelischen Erkrankung<br />

bedroht werden, durch das<br />

Angebot ambulanter Hilfen eine<br />

möglichstselbständige Lebensführung<br />

zu ermöglichen. Ferner<br />

sollen Angehörige und Freunde<br />

des genannten Personenkreisesberaten<br />

und unterstützt werden.<br />

Die Ziele des Unternehmens<br />

werden insbeson<strong>der</strong>e durch die<br />

Einrichtung und dieErhaltung<br />

eines Sozialpsychiatrischen Zentrums<br />

in Wuppertal verwirklicht.<br />

Die Gesellschaft wird damit<br />

tätig in praktischerAusübung<br />

christlicher Nächstenliebe im<br />

Sinne <strong>der</strong> Diakonie als Wesens-<br />

und Lebensäußerung <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Kirche. 2. Im übrigen<br />

ist die Gesellschaft zu allen<br />

Handlungen berechtigt, die mit<br />

dem gemeinnützigen Zweck und<br />

mit demGegenstand des Unternehmens<br />

in Einklang stehen.<br />

Sie ist insbeson<strong>der</strong>e berechtigt,<br />

eigene soziale Betreuungsmaßnahmen<br />

für seelisch Gefährdete<br />

und Behin<strong>der</strong>te durchzuführen.<br />

3. Der Satzungszweck wird<br />

auch verwirklicht durch das<br />

planmäßige Zusammenwirken<br />

mit an<strong>der</strong>en steuerbegünstigtenKörperschaften,<br />

welche<br />

die Voraussetzungen <strong>der</strong> §§ 51<br />

bis 68 AO erfüllen, vornehmlich<br />

mit den zumUnternehmensverbund<br />

<strong>Bergische</strong> Diakonie<br />

Aprath gehörenden Gesellschaften.<br />

Stammkapital: 153.400,00<br />

EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />

bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />

allein. Sind mehrere<br />

Geschäftsführer bestellt, so<br />

wird dieGesellschaft durch zwei<br />

Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch<br />

einen Geschäftsführer gemeinsam<br />

mit einem Prokuristen<br />

vertreten. Geschäftsführer:<br />

Kollenberg-Ewald, Diane, Velbert,<br />

*29.04.1965 Einzelvertretungsberechtigt:<br />

Geschäftsführer:<br />

Hohlweger, Jörg Hans<br />

Peter, Wülfrath, *03.10.1958<br />

Geschäftsführer: Neßler, Björn,<br />

Soest, *06.11.1976.<br />

VR 25799 Arbeiterwohlfahrt<br />

Kreisverband Solingen e.V, Solingen.<br />

Allgemeine Vertretungsregelung:<br />

Jedes Vorstandsmitglied<br />

vertritt einzeln. Vertretungsberechtigte<br />

und beson<strong>der</strong>e<br />

Vertretungsbefugnis:Vorstand:<br />

Kühn, Christoph, Solingen,<br />

*27.05.1975Vorstand: Meuer,<br />

Martin, Solingen, *12.01.1981<br />

Vorstand: Wiebenga, Dirk, Solingen,<br />

*26.06.1965. eingetragener<br />

VereinSatzung vom 22.03.1967<br />

Zuletzt geän<strong>der</strong>t durch Beschluss<br />

vom 19.11.2022.<br />

IDS Infrastrukturdienstleister<br />

Solingen GmbH. Gräfrather Straße<br />

66, 42719 Solingen. Gegenstand<br />

des Unternehmens:Die<br />

Planung und die Durchführung<br />

von Maßnahmen des Kabel- und<br />

Rohrleitungsbaus in den Bereichen<br />

Strom-, Gas- undWärmeversorgung<br />

sowie <strong>der</strong> Wasserversorgung,<br />

<strong>der</strong> Beleuchtung,<br />

<strong>der</strong> Telekommunikation und <strong>der</strong><br />

Abwasserentsorgungeinschließlich<br />

<strong>der</strong> dafür erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Straßen- und Tiefbaumaßnahmen.<br />

Stammkapital: 25.000,00<br />

EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />

bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />

allein. Sind mehrere<br />

Geschäftsführer bestellt, so<br />

wird dieGesellschaft durch zwei<br />

Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />

Geschäftsführer gemeinsam<br />

mit einem Prokuristen vertreten.<br />

Einzelvertretungsberechtigt<br />

mit <strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong><br />

Gesellschaft mit sich im eigenen<br />

Namen o<strong>der</strong> als Vertretereines<br />

Dritten Rechtsgeschäfte<br />

abzuschließen:Geschäftsführer:<br />

Schilling, Robert Torben, Solingen,<br />

*16.03.1988.<br />

LÖSCHUNGSANKÜNDIGUNG<br />

SBKG Automaten und Logistik<br />

UG (haftungsbeschränkt) Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung<br />

Wuppertal. Das Registergericht<br />

beabsichtigt die Gesellschaft<br />

von Amts wegen nach § 394<br />

FamFG zu löschen. Die Frist zur<br />

Erhebung eines Wi<strong>der</strong>spruchs<br />

ist auf einen Monat festgesetzt.<br />

CC Projekte GmbH Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung Velbert.<br />

Das Registergericht beabsichtigt<br />

die Gesellschaft von<br />

Amts wegen nach § 394 FamFG<br />

zu löschen. Die Frist zur Erhe-<br />

48 www.bvg-menzel.de


Das Justizministerium des Landes<br />

NRW veröffentlicht unter <strong>der</strong> Internet-<br />

Adresse www.insolvenzenbekanntmachungen.de<br />

zeitnah aktuelle<br />

Insolvenzverfahren.<br />

bung eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf<br />

einen Monat festgesetzt.<br />

EasyScan GmbH Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung Wuppertal.Das<br />

Registergericht beabsichtigt<br />

die Gesellschaft von<br />

Amts wegen nach § 394 FamFG<br />

zu löschen. Die Frist zur Erhebung<br />

eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf<br />

einen Monat festgesetzt.<br />

Haxel GmbH Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung Wülfrath.<br />

Das Registergericht beabsichtigt<br />

die Gesellschaft von Amts<br />

wegen nach § 394 FamFG zu<br />

löschen. Die Frist zur Erhebung<br />

eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf einen<br />

Monat festgesetzt.<br />

MMOTEC IVTS UG (haftungsbeschränkt)<br />

Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung Wuppertal.<br />

Das Registergericht beabsichtigt<br />

die Gesellschaft von Amts<br />

wegen nach § 394 FamFG zu<br />

löschen. Die Frist zur Erhebung<br />

eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf einen<br />

Monat festgesetzt.<br />

Refah UG (haftungsbeschränkt)<br />

Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung Erkrath. Das Registergericht<br />

beabsichtigt die Gesellschaft<br />

von Amts wegen nach<br />

§ 394 FamFG zu löschen. Die<br />

Frist zur Erhebung eines Wi<strong>der</strong>spruchs<br />

ist auf einen Monat<br />

festgesetzt.<br />

Siegfried Winterberg Edelstahlschrauben<br />

GmbH Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung Wuppertal.<br />

Das Registergericht beabsichtigt<br />

die Gesellschaft von<br />

Amts wegen nach § 394 FamFG<br />

zu löschen. Die Frist zur Erhebung<br />

eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf<br />

einen Monat festgesetzt.<br />

G. Walter Steffens GmbH & Co.<br />

KG Kommanditgesellschaft Remscheid.<br />

Das Registergericht beabsichtigt<br />

die Firma von Amts<br />

wegen nach § 393 FamFG zu<br />

löschen. Die Frist zur Erhebung<br />

eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf drei<br />

Monate festgesetzt.<br />

The Buil<strong>der</strong> UG (haftungsbeschränkt)<br />

Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung Haan. Das<br />

wird ernannt Dr. Wolf-Rüdiger<br />

von <strong>der</strong> Fecht, Funckstraße 71,<br />

42115 Wuppertal.<br />

Über das Vermögen <strong>der</strong> im Handelsregister<br />

des Amtsgerichts<br />

Wuppertal unter HRB 31291 eingetragenen<br />

HSH-Nolzen Indus-<br />

educate.nrw<br />

Registergericht beabsichtigt die<br />

Gesellschaft von Amts wegen<br />

nach § 394 FamFG zu löschen.<br />

Die Frist zur Erhebung eines Wi<strong>der</strong>spruchs<br />

ist auf einen Monat<br />

festgesetzt.<br />

INSOLVENZEN<br />

Über das Vermögen <strong>der</strong> im Handelsregister<br />

des Amtsgerichts<br />

Düsseldorf unter HRB 61280<br />

eingetragenen ACTC GmbH, Feldhei<strong>der</strong><br />

Straße 37, 40699 Erkrath,<br />

gesetzlich vertreten durch den<br />

Geschäftsführer Herrn Asem<br />

Chaudhary,<br />

geschäftsansässig<br />

Feldhei<strong>der</strong> Straße 37, 40699<br />

Erkrath ist wegen Zahlungsunfähigkeit<br />

und Überschuldung,<br />

am 30.05.2023, das Insolvenzverfahren<br />

eröffnet.Die Eröffnung<br />

erfolgt aufgrund des am<br />

21.03.2023 bei Gericht eingegangenen<br />

Antrags <strong>der</strong> Schuldnerin.<br />

Zum Insolvenzverwalter<br />

trieofenbau GmbH, gegründet<br />

am 25.11.2020, Scheidtstraße<br />

9, 42369 Wuppertal, gesetzlich<br />

vertreten durch den Geschäftsführer<br />

Herrn Michael<br />

Sascha Mülfarth, Scheidtstraße<br />

9, 42369 Wuppertal ist wegen<br />

Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung,<br />

am 01.06.2023, das<br />

Insolvenzverfahren eröffnet. Die<br />

Eröffnung erfolgt aufgrund des<br />

am 05.04.2023 bei Gericht eingegangenen<br />

Antrags <strong>der</strong> Schuldnerin.Zum<br />

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Insolvenzverwalter<br />

wird ernannt Rechtsanwalt<br />

Marco Kuhlmann, Simonsstrasse<br />

80, 42117 Wuppertal.<br />

Über das Vermögen <strong>der</strong> im Handelsregister<br />

des Amtsgerichts<br />

Wuppertal unter HRA 17480<br />

eingetragenen Artur Nolzen<br />

Industrieofenbau GmbH + Co.<br />

KG, gegründet am 27.02.2003,<br />

Scheidtstraße 9 - 13, 42369<br />

Wuppertal, gesetzlich vertreten<br />

educate coach<br />

durch die persönlich haftende<br />

Gesellschafterin, die im Handelsregister<br />

des Amtsgerichts<br />

Wuppertal unter HRB 10893<br />

eingetragene Nolzen Industrieofenbau<br />

Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH, Scheidtstraße<br />

9 - 13, 42369 Wuppertal, diese<br />

vertreten durch den Geschäftsführer<br />

Herrn Felix Artur Nolzen,<br />

Scheidtstraße 9 - 13, 42369<br />

Wuppertal, ist wegen Zahlungsunfähigkeit<br />

und Überschuldung,<br />

am 01.06.2023, das Insolvenzverfahren<br />

eröffnet. Die Eröffnung<br />

erfolgt aufgrund des am<br />

23.02.2023 bei Gericht eingegangenen<br />

Antrags <strong>der</strong> Schuldnerin.<br />

Zum Insolvenzverwalter wird<br />

ernannt Rechtsanwalt Marco<br />

Kuhlmann, Simonsstrasse 80,<br />

42117 Wuppertal.<br />

Über das Vermögen <strong>der</strong> im Register<br />

des Amtsgerichts Wuppertal<br />

unter HRA 23098 eingetragenen<br />

Sedef Gold GmbH & Co. KG,<br />

Friedrich-Ebert-Str. 12, 42103<br />

Wuppertal, gesetzlich vertreten<br />

durch den Geschäftsführer<br />

Herrn Tevik Gü<strong>der</strong>, Windhukstraße<br />

81, 42277 Wuppertal und<br />

die persönlich haftende Gesellschafterin,<br />

die im Register des<br />

Amtsgerichts Wuppertal unter<br />

HRB 26033 eingetragene Sedef<br />

Verwaltungs GmbH, Friedrich-<br />

Ebert-Str. 12, 42103 Wuppertal,<br />

diese vertreten durch den<br />

Geschäftsführer Herrn Zafer As,<br />

Friedrich-Ebert-Str. 12, 42103<br />

Wuppertal, und die Gesellschafterin<br />

Frau Ünzüle Gü<strong>der</strong>,<br />

Windhukstraße 81, 42277 Wuppertal<br />

ist wegen Zahlungsunfähigkeit<br />

und Überschuldung,<br />

am 25.05.2023, das Insolvenzverfahren<br />

eröffnet. Die Eröffnung<br />

erfolgt aufgrund des am<br />

12.01.2023 bei Gericht eingegangenen<br />

Antrags einer Gläubigerin.<br />

Zum Insolvenzverwalter wird<br />

ernannt Rechtsanwalt Nikolaos<br />

Antoniadis, Gasstraße 10-18,<br />

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Herausgeber und Eigentümer:<br />

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Menzel GmbH & Co. KG<br />

Gertenbachstraße 20<br />

42899 Remscheid<br />

Fon 02191 50663<br />

Fax 02191 54598<br />

Mail info@bvg-menzel.de<br />

Net www.bvg-menzel.de<br />

Net www.<strong>der</strong>-bergische-unternehmer.de<br />

Verlag:<br />

<strong>Bergische</strong> Verlagsgesellschaft<br />

Menzel GmbH & Co. KG<br />

Katja Weinheimer<br />

Fon 02191 5658170<br />

Fax 02191 54598<br />

Mail katja.weinheimer@bvg-menzel.de<br />

Mail info@bvg-menzel.de<br />

Redaktion:<br />

Katja Weinheimer (verantwortlich)<br />

Stefanie Bona<br />

Fon 02191 50663<br />

Fax 02191 54598<br />

Mail redaktion@bvg-menzel.de<br />

Marketing, Konzeption/Layout:<br />

Eduardo Rahmani<br />

Fon 02191 5658298<br />

Fax 02191 54598<br />

Mail eduardo.rahmani@bvg-menzel.de<br />

Anzeigenleitung:<br />

Manfred Lindner<br />

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Mail anzeigen@bvg-menzel.de<br />

Preisliste Nr. 07, ab 1. Januar 2022<br />

Druck: D+L Printpartner GmbH Bocholt<br />

Foto: Shutterstock<br />

Der Inhalt dieses Magazins wurde sorgfältig erarbeitet.<br />

Herausgeber, Redaktion, Autoren und Verlag<br />

übernehmen dennoch keine Haftung für Druckfehler.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck<br />

– auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe<br />

gestattet. Mit Namen o<strong>der</strong> Initialen gezeichnete<br />

Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber<br />

nicht unbedingt die des Verlags wie<strong>der</strong>. Bezugspreis<br />

im Jahresabonnement beträgt 25.00 E.<br />

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