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2023-01-AV-Magazin

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Blick auf Fischbachalm<br />

Fischbachalm, darüber Bärenlahnscharte und Kastreinspitzen<br />

ausgebaut (Stellung I, II); von der Bärenlahnscharte<br />

(Forc. Lavinal del Orso)<br />

aufsteigend haben die Italiener sie vom<br />

August bis zum Oktober 1915 besetzt.<br />

Nach der neuerlichen österreichischen<br />

Inbesitznahme wurde sie zu einer uneinnehmbaren<br />

Festung – auch mit<br />

einem Feldgeschütz kurz vor der Offensive<br />

im Okt. 1917 – ausgebaut.<br />

Unter welchen Bedingungen diese Besatzung<br />

im Winter hier leben musste,<br />

ist heute nicht mehr vorstellbar. Die<br />

Versorgung erfolgte durch eine Seilbahn<br />

und einen Steig aus dem „höchst<br />

gelegenen Kriegsdorf“ in der Mosesscharte.<br />

Von hier führte (auch heute<br />

noch) ein Steig auf den Wischberggipfel<br />

(Jof Fuart). Davon abzweigend<br />

konnten die Pagodenwache und weiter<br />

durch eine Schlucht – sehr schwierig<br />

– die Burgruinenwache erreicht<br />

werden. Der 2666 m hohe – mit Hütten,<br />

Kavernen, Geschütz und Faradayschem<br />

Käig ausgestattete – Gipfel war<br />

Geschützkaverne auf Fischkopf (idente<br />

Wallandfotokaverne, nur später ausgebaut)<br />

„die“ Attraktion in der Armee, die ihn<br />

auch liebevoll als „Mugl“ bezeichnete.<br />

Die Versorgung war immer problematisch,<br />

extrem schwierig wurde sie<br />

während der Besetzung der gegenüberliegenden<br />

Kastreinspitzen durch<br />

die Italiener.<br />

Der alpine Referent Dr. J. Kugy musste<br />

mit der damaligen Mannschaft die<br />

Nord-Ost-Schlucht zur Versorgung<br />

einrichten. Am 30.10.1915, dem letzten<br />

Tag der italienischen Besetzung,<br />

waren 10 Tote durch eine Lawine zu<br />

beklagen, sie liegen übrigens heute<br />

noch in der Randkluft. Ansonsten diente<br />

die Nordseite nur den Militärkletterern,<br />

u.a. den Leutnants Hans Klug und<br />

Hans Stagl für ihre Erstbegehungen.<br />

Zurück zur Südseite dieses Berges: Die<br />

Korschartenposition war zwar kurzfristig<br />

mit einer Seilbahn von Findenegg<br />

(Corsi) verbunden, aber die<br />

Hauptversorgung erfolgte über den<br />

östlich gelegen Kessel, von der Brunnerhütte<br />

aus. Aufwendige Arbeiten waren<br />

für die Anlagen der Seilbahn, des<br />

kavernierten 8 cm Geschützes und der<br />

Unterkünfte notwendig. Auch heute<br />

noch sind diese Relikte zu besichtigen.<br />

Ebenfalls zum Wischbergmassiv gehört<br />

die zweite Verteidigungslinie, die<br />

vom Krummbach über das Fischköpl<br />

(Cima Pesce) sich zum Fischkopf heraufzieht.<br />

Hier waren hauptsächlich<br />

Artillerie-Stellungen und am Fischkopf<br />

selbst (auch Siegl-Alm nach<br />

Major Siegl, I.R.27, benannt) befand<br />

sich das Kommando. Für Interessierte<br />

sind heute noch die Geschützkavernen,<br />

Seilbahnstationen, Unterkünfte,<br />

Küchen sowie kavernierte Beobachtungsposten<br />

zu sehen.<br />

Die ital. Tabaccokarte Nr. 19 ist für das<br />

gesamte Wischberggebiet sehr informativ.<br />

Dass verschiedene Zugänge<br />

nur mehr wagemutigen und sicheren<br />

Gehern im extremen Gelände vorbehalten<br />

sein sollen, muss man berücksichtigen!<br />

Nach einem Felssturz<br />

wieder problemlos begehbar ist die<br />

Verbindung von der Corsi- zur Brunnerhütte.<br />

Literatur : Norbert Nau „Krieg in der Wischberggruppe“,<br />

Karl Pallasmann/Davide Tonazzi „Kriegswege“,<br />

Heinrich Walland „Erinnerungen“<br />

[1] Wischberg von Kastrein.<br />

[2] Walland (Mitte) bei Mannschaftsdekorierung.<br />

[3] Kaverniertes Geschütz am Fischkopf.<br />

[4] Karnicastellungen,Hintergrund vom<br />

Wischberg zum Kleinspitz.<br />

[5] Seilbahnstation auf Fischbach Richtung<br />

Fischkopf(horizontal).<br />

[6] Fischbachalmrücken, Hintergrund vom<br />

Gr. Schlichtl bis zu Confin.<br />

[7] Feldwache Wolkenkratzer. Dahinter ums Eck<br />

die Findeneggstellung. Heute CAI Weg.<br />

[8] Moses in der Mosesscharte, links Leiter zum<br />

Kastreingipfel, rechts Seibahnstation der<br />

Findeneggseilbahn.<br />

[9] Kastrein Stellung I von Mosesscharte aus.<br />

5<br />

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8<br />

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