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Blick auf Fischbachalm<br />
Fischbachalm, darüber Bärenlahnscharte und Kastreinspitzen<br />
ausgebaut (Stellung I, II); von der Bärenlahnscharte<br />
(Forc. Lavinal del Orso)<br />
aufsteigend haben die Italiener sie vom<br />
August bis zum Oktober 1915 besetzt.<br />
Nach der neuerlichen österreichischen<br />
Inbesitznahme wurde sie zu einer uneinnehmbaren<br />
Festung – auch mit<br />
einem Feldgeschütz kurz vor der Offensive<br />
im Okt. 1917 – ausgebaut.<br />
Unter welchen Bedingungen diese Besatzung<br />
im Winter hier leben musste,<br />
ist heute nicht mehr vorstellbar. Die<br />
Versorgung erfolgte durch eine Seilbahn<br />
und einen Steig aus dem „höchst<br />
gelegenen Kriegsdorf“ in der Mosesscharte.<br />
Von hier führte (auch heute<br />
noch) ein Steig auf den Wischberggipfel<br />
(Jof Fuart). Davon abzweigend<br />
konnten die Pagodenwache und weiter<br />
durch eine Schlucht – sehr schwierig<br />
– die Burgruinenwache erreicht<br />
werden. Der 2666 m hohe – mit Hütten,<br />
Kavernen, Geschütz und Faradayschem<br />
Käig ausgestattete – Gipfel war<br />
Geschützkaverne auf Fischkopf (idente<br />
Wallandfotokaverne, nur später ausgebaut)<br />
„die“ Attraktion in der Armee, die ihn<br />
auch liebevoll als „Mugl“ bezeichnete.<br />
Die Versorgung war immer problematisch,<br />
extrem schwierig wurde sie<br />
während der Besetzung der gegenüberliegenden<br />
Kastreinspitzen durch<br />
die Italiener.<br />
Der alpine Referent Dr. J. Kugy musste<br />
mit der damaligen Mannschaft die<br />
Nord-Ost-Schlucht zur Versorgung<br />
einrichten. Am 30.10.1915, dem letzten<br />
Tag der italienischen Besetzung,<br />
waren 10 Tote durch eine Lawine zu<br />
beklagen, sie liegen übrigens heute<br />
noch in der Randkluft. Ansonsten diente<br />
die Nordseite nur den Militärkletterern,<br />
u.a. den Leutnants Hans Klug und<br />
Hans Stagl für ihre Erstbegehungen.<br />
Zurück zur Südseite dieses Berges: Die<br />
Korschartenposition war zwar kurzfristig<br />
mit einer Seilbahn von Findenegg<br />
(Corsi) verbunden, aber die<br />
Hauptversorgung erfolgte über den<br />
östlich gelegen Kessel, von der Brunnerhütte<br />
aus. Aufwendige Arbeiten waren<br />
für die Anlagen der Seilbahn, des<br />
kavernierten 8 cm Geschützes und der<br />
Unterkünfte notwendig. Auch heute<br />
noch sind diese Relikte zu besichtigen.<br />
Ebenfalls zum Wischbergmassiv gehört<br />
die zweite Verteidigungslinie, die<br />
vom Krummbach über das Fischköpl<br />
(Cima Pesce) sich zum Fischkopf heraufzieht.<br />
Hier waren hauptsächlich<br />
Artillerie-Stellungen und am Fischkopf<br />
selbst (auch Siegl-Alm nach<br />
Major Siegl, I.R.27, benannt) befand<br />
sich das Kommando. Für Interessierte<br />
sind heute noch die Geschützkavernen,<br />
Seilbahnstationen, Unterkünfte,<br />
Küchen sowie kavernierte Beobachtungsposten<br />
zu sehen.<br />
Die ital. Tabaccokarte Nr. 19 ist für das<br />
gesamte Wischberggebiet sehr informativ.<br />
Dass verschiedene Zugänge<br />
nur mehr wagemutigen und sicheren<br />
Gehern im extremen Gelände vorbehalten<br />
sein sollen, muss man berücksichtigen!<br />
Nach einem Felssturz<br />
wieder problemlos begehbar ist die<br />
Verbindung von der Corsi- zur Brunnerhütte.<br />
Literatur : Norbert Nau „Krieg in der Wischberggruppe“,<br />
Karl Pallasmann/Davide Tonazzi „Kriegswege“,<br />
Heinrich Walland „Erinnerungen“<br />
[1] Wischberg von Kastrein.<br />
[2] Walland (Mitte) bei Mannschaftsdekorierung.<br />
[3] Kaverniertes Geschütz am Fischkopf.<br />
[4] Karnicastellungen,Hintergrund vom<br />
Wischberg zum Kleinspitz.<br />
[5] Seilbahnstation auf Fischbach Richtung<br />
Fischkopf(horizontal).<br />
[6] Fischbachalmrücken, Hintergrund vom<br />
Gr. Schlichtl bis zu Confin.<br />
[7] Feldwache Wolkenkratzer. Dahinter ums Eck<br />
die Findeneggstellung. Heute CAI Weg.<br />
[8] Moses in der Mosesscharte, links Leiter zum<br />
Kastreingipfel, rechts Seibahnstation der<br />
Findeneggseilbahn.<br />
[9] Kastrein Stellung I von Mosesscharte aus.<br />
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