Artenschutzrechtliche Prüfung zum B-Plan Nr. 113 ... - Haltern am See

Artenschutzrechtliche Prüfung zum 

B-Plan Nr. 113 

Bossendorf – Am Kanal 

in Haltern am See 

Auftraggeber: 

Büro für Freiraumplanung 

Joachim Reck, Dipl.-Ing. 

Garten und Landschaftsarchitekt 

Mittelstraße 3, 46147 Oberhausen 

Tel. 0208-629422 

bearbeitet durch: 

Institut für Vegetationskunde, Ökologie 

und Raumplanung, Volmerswerther Straße 80-86, 

40221 Düsseldorf, Tel. 0211 - 601845-60 

Bearbeitung: Dipl. Biol. Ralf Krechel 

Biol.- Gegr. Ursula Scherwaß 

Düsseldorf, im November 2010

Artenschutzrechtliche Prüfung zum B-Plan 113: Bossendorf – Am Kanal in Haltern am See 

Inhalt 

1 Anlass der Untersuchung ............................................................................................. 1 

2 Lage und Kurzbeschreibung des Plangebietes ............................................................ 1 

3 Rechtliche Grundlagen ................................................................................................. 2 

4 Datengrundlage und Methodik ..................................................................................... 4 

5 Ermittlung der planungsrelevanten Arten ..................................................................... 5 

6 Projektbezogene Wirkungen ........................................................................................ 8 

6.1 Allgemeines........................................................................................................ 8 

6.2 Wirkfaktoren des Vorhabens .............................................................................. 8 

7 Projektbezogene Maßnahmen zur Vermeidung und Maßnahmen zur 

Konfliktminderung/Funktionserhaltung ......................................................................... 9 

8 Prüfung der Schädigungs- und Störungsverbote ....................................................... 11 

8.1 Allgemeines...................................................................................................... 11 

8.2 Art für Art-Betrachtung ..................................................................................... 12 

8.2.1 Braunes Langohr .................................................................................. 13 

8.2.2 Breitflügelfledermaus ............................................................................ 13 

8.2.3 Fransenfledermaus .............................................................................. 14 

8.2.4 Großer Abendsegler ............................................................................. 15 

8.2.5 Großes Mausohr .................................................................................. 15 

8.2.6 Kleiner Abendsegler ............................................................................. 16 

8.2.7 Rauhhautfledermaus ............................................................................ 17 

8.2.8 Teichfledermaus ................................................................................... 17 

8.2.9 Wasserfledermaus ............................................................................... 18 

8.2.10 Zwergfledermaus .................................................................................. 19 

8.2.11 Feldsperling .......................................................................................... 20 

8.2.12 Gartenrotschwanz ................................................................................ 20 

8.2.13 Habicht ................................................................................................. 21 

8.2.14 Kleinspecht ........................................................................................... 22 

8.2.15 Mehlschwalbe ....................................................................................... 22 

8.2.16 Rauchschwalbe .................................................................................... 23 

8.2.17 Sperber ................................................................................................. 23 

8.2.18 Turmfalke ............................................................................................. 24 

8.2.19 Turteltaube ........................................................................................... 24 

8.2.20 Waldkauz .............................................................................................. 25 

8.2.21 Waldohreule ......................................................................................... 26 

9 Zusammenfassung ..................................................................................................... 27 

10 Literaturverzeichnis .................................................................................................... 29


Anhang 

1 Braunes Langohr .......................................................................................................... 1 

2 Breitflügelfledermaus .................................................................................................... 1 

3 Fransenfledermaus ...................................................................................................... 2 

4 Großer Abendsegler ..................................................................................................... 3 

5 Großes Mausohr .......................................................................................................... 4 

6 Kleiner Abendsegler ..................................................................................................... 5 

7 Rauhhautfledermaus .................................................................................................... 6 

8 Teichfledermaus ........................................................................................................... 7 

9 Wasserfledermaus ....................................................................................................... 8 

10 Zwergfledermaus .......................................................................................................... 8 

11 Feldsperling .................................................................................................................. 9 

12 Gartenrotschwanz ...................................................................................................... 10 

13 Habicht ....................................................................................................................... 11 

14 Kleinspecht ................................................................................................................. 11 

15 Mehlschwalbe............................................................................................................. 12 

16 Rauchschwalbe .......................................................................................................... 12 

17 Sperber....................................................................................................................... 12 

18 Turmfalke ................................................................................................................... 13 

19 Turteltaube ................................................................................................................. 13 

20 Waldkauz.................................................................................................................... 14 

21 Waldohreule ............................................................................................................... 14 

Beilage 

Art-für-Art-Protokolle: 

Braunes Langohr 

Breitflügelfledermaus 

Fransenfledermaus 

Großer Abendsegler 

Großes Mausohr 

Kleiner Abendsegler 

Rauhhautfledermaus 

Teichfledermaus 

Wasserfledermaus 

Zwergfledermaus 

Feldsperling 

Gartenrotschwanz 

Turmfalke 

Turteltaube


1 Anlass der Untersuchung 

Die Stadt Haltern am See plant im Ortsteil Bossendorf die Aufstellung eines Bebauungsplans 

mit der Zweckbestimmung Wohnbebauung. 

Mit der Kleinen Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) von Dezember 

2007 hat der Bundesgesetzgeber das deutsche Artenschutzrecht an die europäischen 

Vorgaben angepasst. In diesem Zusammenhang müssen nunmehr die Artenschutzbelange 

bei allen genehmigungspflichtigen Planungs- und Zulassungsverfahren entsprechend 

den europäischen Bestimmungen geprüft werden. Auf diese Weise stellt der gesetzliche 

Artenschutz einen zentralen Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt dar (MUNLV 

2007). Da im Planbereich das Vorkommen so genannter planungsrelevanter Arten nicht 

von vorneherein ausgeschlossen werden kann, ist im Zuge des Genehmigungsverfahrens 

u.a. eine Artenschutzrechtliche Prüfung durchzuführen. 

2 Lage und Kurzbeschreibung des Plangebietes 

Der Ortsteil Bossendorf liegt im südlichen Bereich des Stadtgebietes von Haltern am See. 

Das rund 7 Hektar große Plangebiet befindet sich im nordwestlichen Bereich des Ortsteiles, 

unmittelbar am Wesel-Datteln-Kanal. Es wird im Norden vom Wesel-Datteln-Kanal, im 

Westen vom Sportplatzgelände des SV Bossendorf, im Süden von der Marler Straße und 

im Osten von der Recklinghäuser Straße begrenzt (Abb. 1). 

Die für eine Neubebauung vorgesehenen Bereiche werden zur Zeit überwiegend als private 

Gartenflächen genutzt. Einzelne Parzellen sind nicht bewirtschaftet. 

Abb. 1: Lage des Plangebietes (Kartengrundlage: DGK 5) 

1


3 Rechtliche Grundlagen 

Die gesetzlichen Anforderungen zum Artenschutz sind im BNatSchG geregelt, das unter 

anderem europäische Naturschutzrichtlinien, insbesondere die Flora-Fauna-Habitat- 

Richtlinie (FFH-RL, RL 92/43/EWG) und die Vogelschutzrichtlinie (VSch-RL, RL 2009/ 

147/EG), in nationales Recht umsetzt. Mit Inkrafttreten des BNatSchG vom 29.07.2009 

am 01.03.2010 sind insbesondere die §§ 44 (Vorschriften für besonders geschützte und 

bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten) und 45 Abs. 7 (Ausnahmen) zu beachten. 

Grundlage für die hier vorgelegte Prüfung ist die Verwaltungsvorschrift Artenschutz 

(VV Artenschutz 1 ) des Landes NRW (MUNLV 2010). 

Insgesamt konzentriert sich das Artenschutzregime bei Planungs- und Zulassungsverfahren 

auf die europäisch geschützten FFH-Anhang-IV-Arten und die europäischen Vogelarten. 

Bei diesen Schutzkategorien ergeben sich jedoch grundlegende Probleme für die 

Planungspraxis. Aus diesem Grund hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz 

NRW (LANUV) eine naturschutzfachlich begründete Auswahl derjenigen Arten 

getroffen, die bei der artenschutzrechtlichen Prüfung im Sinne einer Art-für-Art Betrachtung 

einzeln zu bearbeiten sind („planungsrelevante Arten“; MUNLV 2007). 

Bei den einzelnen Prüfschritten wird in NRW unterschieden zwischen den folgenden planungsrelevanten 

Arten (MUNLV 2007): 

� Arten nach Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 

� Europäische Vogelarten: Zu den europäischen Vogelarten zählen nach der Vogelschutzrichtlinie 

alle in Europa heimischen, wildlebenden Vogelarten. Für NRW gibt es 

eine naturschutzfachlich begründete Auswahl auf alle Arten des Anhangs I und alle 

Zugvogelarten nach Art. 4 (2) der VSch-RL sowie alle streng geschützten Vogelarten. 

In NRW weit verbreitete Vogelarten werden als nicht planungsrelevant eingestuft. Für 

diese gelten zwar auch die artenschutzrechtlichen Verbote, sie sollen aber im Rahmen 

der artenschutzrechtlichen Prüfung nicht artspezifisch gesondert bearbeitet werden. 

Sie befinden sich in NRW derzeit in einem günstigen Erhaltungszustand. Die Arten 

sind im Regelfall nicht von populationsrelevanten Beeinträchtigungen bedroht und 

es ist auch grundsätzlich keine Beeinträchtigung der ökologischen Funktion ihrer Lebensstätten 

zu erwarten. 

� Sonstige streng geschützte Arten. 

� Gefährdete Arten oder solche, für die die Bundesrepublik Deutschland in hohem 

Maße verantwortlich ist (sog. Verantwortungsarten). 

Die übrigen nach § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG national besonders geschützten Arten werden 

pauschal über die Eingriffsregelung berücksichtigt. 

Im Rahmen des Fachbeitrags ist zu prüfen, ob im Falle der Projektrealisierung Konflikte 

mit dem Artenschutz gemäß den artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen nach § 44 

BNatSchG zu erwarten und ob ggf. weiterführende Untersuchungen notwendig sind. 

1 Verwaltungsvorschrift zur Anwendung der nationalen Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinien 

92/43/EWG (FFH-RL) und 2009/147/EG (V-RL) zum Artenschutz 

2


Der Paragraph führt eine Reihe von Verbotstatbeständen für besonders und streng geschützte 

wild lebende Tiere und Pflanzen auf (Zugriffsverbote). Hiernach darf besonders 

geschützten Tieren nicht nachgestellt werden, sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet 

werden. Darüber hinaus ist es verboten, ihre Fortpflanzungs- oder Ruhestätten aus 

der Natur zu entnehmen, sie zu beschädigen oder zu zerstören. 

Die streng geschützten Tierarten und die europäischen Vogelarten dürfen zusätzlich während 

der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten 

nicht derart erheblich gestört werden, dass sich der Erhaltungszustand der lokalen Population 

verschlechtert. 

Ebenso dürfen wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen 

nicht aus der Natur entnommen, sowie ihre Standorte nicht beschädigt oder 

zerstört werden. 

Sollte das Vorhaben einen der o.g. Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG erfüllen, so 

darf es nur zugelassen werden, wenn die Ausnahmevoraussetzungen gemäß § 45 Abs. 7 

kumulativ vorliegen. 

Zielsetzung des Artenschutzregimes ist 

- die Sicherung der ökologischen Funktionen von Lebensstätten, 

- der Erhalt aller essenziellen Habitatelemente, die für den dauerhaften Fortbestand 

erforderlich sind und 

- der Erhalt des räumlich-funktionalen Zusammenhangs der Lebensstätten. 

Als Lebensstätten gelten Fortpflanzungsstätten (Nist- und Brutstätten) sowie Ruhestätten 

(Wohn- und Zufluchtstätten). Nahrungs- und Jagdgebiete sind grundsätzlich nicht in das 

Schutzregime einbezogen. Sie sind jedoch relevant, wenn sie einen essenziellen 

Habitatbestandteil für die lokale Population darstellen und eine Funktionsstörung zu einer 

erheblichen Beeinträchtigung der Population führt. Gleiches gilt auch für Wanderkorridore 

(vgl. LANA 2006). 

3


4 Datengrundlage und Methodik 

Die methodische Vorgehensweise der artenschutzrechtlichen Betrachtung für die planungsrelevanten 

Artengruppen folgt der VV Artenschutz des Landes NRW und orientiert 

sich an den Empfehlungen des Fachinformationssystems (FIS) zum Thema „Geschützte 

Arten in Nordrhein-Westfalen“ auf der Homepage des Landesamtes für Natur, Umwelt 

und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) unter http://www.naturschutzinformationennrw.de/artenschutz/de/start. 

Dabei werden die folgenden Arbeitsschritte durchgeführt: 

1. Ermittlung der planungsrelevanten Arten 

2. Darstellung der relevanten Wirkungen 

3. Darstellung projektbezogener Maßnahmen zur Vermeidung und zur Konfliktminderung/Funktionserhaltung. 

4. Artbezogene Prüfung der Schädigungs- und Störungsverbote 

Die Prüfung der Artenschutzbelange setzt nach gültiger Rechtsprechung eine ausreichende 

Ermittlung und Bestandsaufnahme der für die Prüfung relevanten Arten voraus. 

Hieraus erschließt sich jedoch nicht, ein lückenloses Arteninventar erstellen zu müssen. 

Es gilt im Wesentlichen der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Die Methodik der Bestandserfassung 

und die Untersuchungstiefe, insbesondere für ggfs. durchzuführende 

Bestandserfassungen vor Ort, hängen vom Eingriffs- bzw. Untersuchungsraum und dessen 

naturräumlicher Ausstattung, den zu erwartenden Beeinträchtigungen und artspezifischen 

Belangen ab. 

Im vorliegenden Fall erfolgte die Einschätzung zum Vorkommen planungsrelevanter Arten 

auf der Grundlage der vom LANUV im FIS „Geschützte Arten in NRW“ zur Verfügung gestellten, 

nach Messtischblatt sortierten Artenlisten. Das Plangebiet liegt vollumfänglich im 

Bereich des Messtischblatts 4209 Haltern. 

An weiteren Quellen wurden ausgewertet: 

- Untere Landschaftsbehörde Kreis Recklinghausen 

(Recherche-Ergebnis: keine Daten zum Plangebiet vorhanden) 

- Biologische Station Kreis Recklinghausen e.V 

(keine Rückmeldung, Stand 12.11.2010) 

- Schutzwürdige Biotope in Nordrhein-Westfalen (Biotopkataster NRW), 

Stand August 2010 (Download 22.10.2010) 

- Standard-Datenbogen FFH-Gebiet DE 4209-302 Lippeaue 

4


5 Ermittlung der planungsrelevanten Arten 

Für das Messtischblatt 4209 Haltern sind im FIS „Geschützte Arten in NRW“ des LANUV 

NRW (http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/artenschutz/de/arten/blatt/liste/4209, 

download vom 01.10.2010) 68 planungsrelevante Arten angegeben. 

In der aktuellen Liste der planungsrelevanten Arten NRW (LANUV 2009) werden aufgrund 

von Veränderungen in der Roten Liste für NRW 7 Arten gegenüber der Liste des MUNLV 

(2007) neu aufgeführt (s. Tab. 1). Rasterkarten zur Verbreitung dieser Arten stehen derzeit 

noch nicht zur Verfügung. 

Tab. 1 Planungsrelevante Arten, die nach der aktuellen Liste des 

LANUV (2009) neu hinzugekommen sind: 

Art 

Vögel 

Wissenschaftlicher Name 

Baumpieper Anthus trivialis 

Feldlerche Alauda arvensis 

Feldsperling Passer montanus 

Kuckuck Cuculus canorus 

Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix 

Waldschnepfe Scolopax rusticola 

Zwergdommel Ixobrychus minutus 

Die zusätzliche Recherche ergab keine Hinweise auf das Vorkommen weiterer planungsrelevanter 

Arten. Soweit im Standarddatenbogen für das nördlich des Plangebiets gelegene 

FFH-Gebiet Lippeaue weitere Vogelarten aufgeführt werden, als in der LANUV- 

Liste, werden diese nachfolgend mit geprüft, wenn ein Vorkommen aufgrund ihrer 

Habitatansprüche anzunehmen ist. Somit sind insgesamt 75 Arten in der artenschutzrechtlichen 

Prüfung hinsichtlich möglicher vorhabensbedingter Beeinträchtigungen zu 

überprüfen. 

In Tabelle 2 sind alle gemäß der Datenrecherche zu betrachtenden Arten aufgeführt. In 

der Spalte V wird die Wahrscheinlichkeit eines aktuellen Vorkommens im Plangebiet unter 

Berücksichtigung der Lebensraumansprüche der Art, der vorhandenen Qualität und Größe 

artspezifischer Habitatstrukturen und zugänglicher Verbreitungskarten (AK AMPHIBIEN 

UND REPTILIEN NRW 2009, WINK et al. 2005) abgeschätzt. Im Zweifel wird ein potenzielles 

Vorkommen angenommen. 

Tab. 2: Planungsrelevante Arten für das Messtischblatt 4209 

Art 

Säugetiere 

Wissenschaftlicher Name V 

Braunes Langohr Plecotus auritus x 

Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus x 

Fransenfledermaus Myotis nattereri x 

Großer Abendsegler Nyctalus noctula x 

5


Art Wissenschaftlicher Name V 

Großes Mausohr Myotis myotis x 

Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri x 

Rauhhautfledermaus Pipistrellus nathusii x 

Teichfledermaus Myotis dasycneme x 

Wasserfledermaus Myotis daubentonii x 

Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus x 

Vögel 

Baumfalke Falco subbuteo - 

Baumpieper Anthus trivialis - 

Bekassine* Gallinago gallinago - 

Blaukehlchen Luscinia svecica - 

Eisvogel Alcedo atthis - 

Feldlerche Alauda arvensis - 

Feldschwirl Locustella naevia - 

Feldsperling Passer montanus x 

Fischadler Pandion haliaetus - 

Flussregenpfeifer Charadrius dubius - 

Gänsesäger Mergus merganser - 

Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus x 

Graureiher Ardea cinerea - 

Habicht Accipiter gentilis x 

Heidelerche Lullula arborea - 

Kiebitz Vanellus vanellus - 

Kleinspecht Dryobates minor x 

Knäkente Anas querquedula - 

Kormoran Phalacrocorax carbo - 

Krickente Anas crecca - 

Kuckuck Cuculus canorus - 

Löffelente Anas clypeata - 

Mäusebussard Buteo buteo - 

Mehlschwalbe Delichon urbicum x 

Nachtigall Luscinia megarhynchos - 

Neuntöter Lanius collurio - 

Ortolan* Emberiza hortulana - 

Pirol Oriolus oriolus - 

Rauchschwalbe Hirundo rustica x 

Rebhuhn Perdix perdix - 

Rohrdommel Botaurus stellaris - 

Schleiereule Tyto alba - 

Schwarzkehlchen Saxicola rubicola - 

Schwarzspecht Dryocopus martius - 

Silberreiher Casmerodius albus - 

Sperber Accipiter nisus x 

6


Art Wissenschaftlicher Name V 

Spießente Anas acuta 

Steinkauz Athene noctua - 

Tafelente Aythya ferina - 

Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus - 

Turmfalke Falco tinnunculus x 

Turteltaube Streptopelia turtur x 

Uferschwalbe Riparia riparia - 

Uhu Bubo bubo - 

Waldkauz Strix aluco x 

Waldlaubsänger Phylloscopus sibilarix - 

Waldohreule Asio otus x 

Waldschnepfe Scolopax rusticola - 

Wasserralle Rallus aquaticus - 

Weißstorch Ciconia ciconia - 

Wendehals Jynx torquilla - 

Wespenbussard Pernis apivorus - 

Wiesenpieper Anthus pratensis - 

Ziegenmelker Caprimulgus europaeus - 

Zwergdommel Ixobrychus minutus - 

Zwergsäger Mergellus albellus - 

Zwergschnepfe Lymnocryptes minimus - 

Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis - 

Amphibien 

Kammmolch Triturus cristatus - 

Kleiner Wasserfrosch Rana lessonae - 

Kreuzkröte Bufo calamita - 

Laubfrosch Hyla arborea - 

Moorfrosch Rana arvalis - 

Reptilien 

Schlingnatter Coronella austriaca - 

Zauneidechse Lacerta agilis - 

Erläuterungen zur Tabelle: 

* Art erloschen 

V Vorkommen im Plangebiet: 

+: Vorkommen nicht auszuschließen 

-: Vorkommen aufgrund der spezifischen Lebensraumansprüche auszuschließen 

Für 54 Arten lässt sich ein Vorkommen im Plangebiet aufgrund ihrer spezifischen 

Habitatansprüche ausschließen. Sie werden in der vorliegenden Artenschutzprüfung nicht 

weiter betrachtet. 

Die übrigen 21 Arten werden nachfolgend hinsichtlich möglicher vorhabensbedingter Beeinträchtigungen 

überprüft. 

7


6 Projektbezogene Wirkungen 

6.1 Allgemeines 

Mit der Realisierung des Vorhabens sind im Untersuchungsgebiet verschiedene Auswirkungen 

auf die Umwelt verbunden. Diese können vorübergehend oder dauerhaft zum 

Verlust oder zur Beeinträchtigung der Umweltpotenziale und -funktionen führen. So 

kommt es bau- und anlagenbedingt zu einer direkten Inanspruchnahme von Flächen und 

ggf. zu indirekten Auswirkungen auf die Umgebung und damit verbundene Folgewirkungen, 

z. B. durch Staub-, Lärm- und Schadstoffemissionen. 

In der Kulturlandschaft sind Eingriffe immer mit einem realen oder potenziellen Verlust an 

Lebensstätten oder Arten verbunden. In den weitaus meisten Fällen sind dies aber Arten, 

die entweder selbst oder deren Lebensräume allgemein weit verbreitet und häufig sind. 

Oft besitzen diese Arten zudem eine hohe ökologische Anpassungsfähigkeit. Eingriffe wie 

hier die geplante Wohnbebauung sind für solche Arten und Artengemeinschaften daher in 

der Regel nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen verbunden. Gefährdungen von Populationen 

häufiger Arten können – vorbehaltlich einer Einzelfallprüfung – meist ausgeschlossen 

werden. 

Anders ist die Situation für bestandsgefährdete oder geschützte Tierarten zu beurteilen. 

Diese sind oft weniger anpassungsfähig in Bezug auf Veränderungen in ihrer Umwelt oder 

die Arten sind in ihrer Verbreitung zumindest teilweise auf seltenere Lebensräume beschränkt. 

Sie sind vielfach Indikatorarten, lokal oder regional selten (aktuelle oder potenzielle 

Bestandsgefährdung gemäß der Roten Listen für NRW) und besitzen oft eine besondere 

ökologische Bedeutung. Bei sensiblen Arten kann der Verlust von (Teil-) Lebensräumen, 

die für ein Überleben der Population von hoher Bedeutung sind, zu erheblichen 

Beeinträchtigungen und ggf. zu einer Verminderung der Überlebenswahrscheinlichkeit der 

Art im betreffenden Gebiet führen. 

6.2 Wirkfaktoren des Vorhabens 

Bei den projektbezogenen Auswirkungen lassen sich bau-, anlage- und betriebsbedingte 

Auswirkungen unterscheiden. In der Bauphase sind neben einer direkten Inanspruchnahme 

von Flächen temporäre Beunruhigungen durch akustische und visuelle Störreize 

(Lärm, Licht, Bewegungen) sowie Erschütterungen zu erwarten. 

Von Relevanz sind bei der vorliegenden Planung die anlagebedingten Wirkungen wie Flächenversiegelung 

und Verlust von Habitatstrukturen. Die für einen Neubebauung vorgesehenen 

Bereiche werden zur Zeit überwiegend von privaten Gartenflächen eingenommen. 

Einzelne Parzellen liegen brach, ein Grundstück wird als Wiese genutzt. 

Durch die Realisierung des Bauvorhabens kommt es für die meisten Arten zum Verlust 

oder zur Qualitätsminderung ihrer Nahrungshabitate und für einige Arten zur Zerstörung 

von (potenziellen) Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Dabei ist nicht auszuschließen, dass 

einzelne Tiere getötet oder verletzt werden. 

8


Durch die spätere Nutzung der geplanten Bebauung sind optische Störungen (insbesondere 

durch die Beleuchtung) und akustische Störungen (Lärm) zu erwarten. Darüber hinaus 

geht von den Bewohnern und Nutzern der Anlage Bewegungsunruhe in die Umgebung 

aus. Diese vorgenannten Störwirkungen werden sich aber im Wesentlichen auf das 

Plangebiet und die hier dann existierende Wohnbebauung beschränken. Insofern werden 

sich Arten einstellen, die an die Verhältnisse im direkten Umfeld des Menschen gewöhnt 

bzw. angepasst sind. Bei den Fledermäusen ist dies z.B. die Zwergfledermaus, bei den 

Vögel die typische Avifauna des Siedlungsrandbereichs, also eine Artenzusammensetzung, 

wie sie im Plangebiet und/oder dessen Umfeld ohnehin vorhanden ist. Außerhalb 

des Plangebiets werden sich die Störwirkungen kaum erheblich bemerkbar machen, da 

sie sich in die bereits bestehenden Vorbelastungen (Siedlung, Verkehrswege) einfügen. 

Zudem ist das Plangebiet zur offenen Landschaft hin durch puffernde Gehölzstreifen abgegrenzt, 

die insbesondere visuelle Störreize wirksam abmindern. 

7 Projektbezogene Maßnahmen zur Vermeidung und Maßnahmen zur 

Konfliktminderung/Funktionserhaltung 

Im Zusammenhang mit den Schädigungs- und Störungsverboten des § 44 BNatSchG 

werden im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung Maßnahmen zur Vermeidung und 

zur Minimierung der Beeinträchtigungen festgelegt, die bei der Prognose der artenschutzrechtlichen 

Tatbestände unmittelbar berücksichtigt werden. Durch die Maßnahmen wird 

sichergestellt, dass im Zuge der Verwirklichung des Bauvorhabens möglichst keine der 

besonders bzw. streng geschützten Arten verletzt oder getötet werden. Dies lässt sich allerdings 

für einzelne Individuen nicht vollständig ausschließen, dabei liegt jedoch kein artenschutzrechtlicher 

Verbotstatbestand vor (MUNLV 2007). 

Verletzung und Tötung: 

Um Verletzungen oder Tötungen von Jungvögeln bzw. eine Zerstörung von Eiern in Nestern 

zu vermeiden, hat die Baufeldräumung außerhalb der Brutzeiten, also im Zeitraum 

Oktober bis Februar stattzufinden. Damit werden auch Verluste von Fledermäusen in 

eventuell vorhandenen Sommerquartieren verhindert. 

Die Präsenz von Fledermaus-Winterquartieren ist deutlich weniger wahrscheinlich, als 

das Vorkommen von Sommerquartieren. Bei Rodungen von Bäumen im Winter ist ihre 

mögliche Existenz jedoch auszuschließen. Aus diesem Grund sollte rechtzeitig vor Beginn 

der Rodungsarbeiten im verbleibenden Zeitfenster eine Höhlensuche mit Besatzkontrolle 

durchgeführt werden. 

Störungen: 

Vorhabensbedingte Störungen streng geschützter Arten und europäischer Vogelarten, 

insbesondere durch die Flächeninanspruchnahme, sind grundsätzlich nicht zu vermeiden. 

Alle hier möglicherweise relevanten Arten sind mobile Tierarten, die bei der Inanspruchnahme 

der Flächen in die vorhandenen und teilweise ökologisch höherwertigen, benach- 

9


barten Bereiche ausweichen können. Störungen durch den Bau der geplanten Wohnanlage 

sind im Bezug auf die außerhalb des Plangebiets lebenden Brut- und Gastvögel aufgrund 

der vorhandenen abschirmenden Bebauung und der puffernden Wirkung der 

Gehölzstreifen nicht oder nur im geringen Umfang zu erwarten. 

Das Risiko, wandernde oder überwinternde Fledermäuse erheblich zu stören, ist aufgrund 

der Biotopausstattung des Plangebietes als vernachlässigbar gering anzusehen. 

Unter den vorkommenden planungsrelevanten Vogelarten nutzt oder benötigt keine die 

für die Wohnbebauung vorgesehenen Flächen als essenzielles Überwinterungsgebiet. 

Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten: 

Für einige planungsrelevante Arten kommt es durch die Flächeninanspruchnahme zu einer 

Zerstörung von potenziellen Fortpflanzungs- und Ruhestätten. 

Für die Fledermäuse kann es zum Verlust von Baumquartieren kommen. Für den Feldsperling, 

den Gartenrotschwanz, den Turmfalken und die Turteltaube geht potenzieller 

Brutraum verloren. Grundsätzlich stehen diesen Arten, vor allem im strukturreichen landschaftlichen 

Umfeld, genügend Ausweichräume zur Verfügung. Insbesondere die Bestände 

von Gartenrotschwanz und Turteltaube sind seit etlichen Jahren in NRW großräumig 

stark rückläufig, so dass ihre Erhaltungszustände als unzureichend mit sich verschlechternder 

Tendenz eingestuft werden (LANUV 2009). 

Für die 4 Vogelarten hat als Ausgleich für den Verlust von Brutraum eine Anreicherung 

der Landschaft mit bestimmten Habitatelementen im räumlich-funktionalen Zusammenhang 

zu erfolgen. Als Kompensationsmaßnahmen für Feldsperling, Gartenrotschwanz, 

und Turteltaube sind z.B. die Pflanzung einer Obstwiese mit extensiver Wiesennutzung, 

die Pflanzung einzelner Gehölzgruppen und die Anlage von blütenreichen Säumen geeignet. 

Für den Turmfalken ist langfristigen Ausgleich ist eine Reihe oder eine Gruppe hochwüchsiger 

Bäume im Umfeld des Plangebietes außerhalb des Siedlungsbereichs zu 

pflanzen. 

Für die Höhlen-/Halbhöhlenbrüter Gartenrotschwanz, Feldsperling und Turmfalke besteht 

ein mögliches Brutraumdefizit, bis die jungen Gehölze geeignete Nistmöglichkeiten bieten. 

Um diesen Zeitraum zu überbrücken, sollten artspezifische Nistkästen angebracht werden 

(für den Gartenrotschwanz und den Feldsperling jeweils vier bis sechs Kästen an geeigneten 

Gehölzbeständen im näheren Umfeld anzubringen, für den Turmfalken zwei Kästen 

an geeigneten Stellen – z.B. in einzeln oder in Gruppen stehenden hohen Bäumen, an 

hohen Strommasten oder Gebäuden - im Nahumfeld des Plangebiets). Die Maßnahme 

wird vorgezogen, das heißt mindestens vor Beginn der Brutsaison in dem Jahr, in dem die 

Baufeldräumung stattfindet. 

Verlust / Entwertung von Nahrungsflächen: 

Für die vorhabensbedingt betroffenen planungsrelevanten Arten sind die im Plangebiet 

liegenden Flächen als Jagd- und Nahrungsbereiche nicht essenziell. In der Regel ist ein 

Ausweichen in benachbarte Landschaftsräume möglich. Durch die Kompensationsmaßnahmen 

(s.o.) wird außerdem verbesserter Nahrungs- und Jagdraum geschaffen. 

10


8 Prüfung der Schädigungs- und Störungsverbote 

8.1 Allgemeines 

Im Folgenden werden die zuvor ermittelten Betroffenheiten geschützter Arten dahingehend 

bewertet, ob sie den artenschutzrechtlichen Verbotsbestand nach § 44 Abs. 1 

BNatSchG erfüllen. 

Für den B-Plan Bereich liegen keine direkten Hinweise auf Vorkommen planungsrelevanter 

Arten vor. Jedoch ist aufgrund der im Plangebiet herrschenden Habitatverhältnisse das 

Vorkommen von 21 Arten als möglich bis wahrscheinlich zu erachten. Dabei handelt es 

sich um 10 Säugetiere (Fledermäuse) und 11 Vogelarten (s. Tab. 3). 

Tab. 3: Vorhabensbedingt möglicherweise betroffene planungsrelevante Arten 

Art 

Säugetiere 

Schutzstatus Status in 

NRW 

Braunes Langohr 

Breitflügelfledermaus 

Fransenfledermaus 

Großer Abendsegler 

Großes Mausohr 

Kleiner Abendsegler 

Rauhhautfledermaus 

Teichfledermaus 

Wasserfledermaus 

Zwergfledermaus 

Vögel 

streng geschützt 

FFH-RL, Anh. IV 


FFH-RL, Anh.IV 






FFH-RL, Anh. II, Anh. IV 






FFH-RL, Anh. II, Anh. IV 





Rote Liste 

NRW 

S/W 3 

S/W 3 

S/W 3 

S/D/W I 

S/W 2 

S/W 2 

S/D I 

S/W I 

S/W 3 

S/W *N 

Feldsperling besonders geschützt B 3 

Gartenrotschwanz besonders geschützt B 2 

Habicht streng geschützt B V 

Kleinspecht besonders geschützt B 3 

Mehlschwalbe besonders geschützt Bk 3 

Rauchschwalbe besonders geschützt B 3 

Erhaltungszustand 

NRW 

� 

� 

� 

11


Art Schutzstatus Status in 

NRW 

Rote Liste 

NRW 

Sperber streng geschützt B * 

Turmfalke streng geschützt B V, S 

Turteltaube streng geschützt B 2 

Waldkauz streng geschützt B * 

Waldohreule streng geschützt B 3 

Erhaltungszustand 

NRW 

Erläuterungen zur Tabelle: 

Status in NRW (nach LANUV 2009) 

S = Sommervorkommen, W = Wintervorkommen, D = Durchzügler, 

B = Brutvorkommen, Bk = Brutvorkommen Koloniebrüter 

Einstufung für die Rote Liste Nordrhein-Westfalen (RL NRW) 

0: Ausgestorben oder verschollen 1: Vom Aussterben bedroht 2: Stark gefährdet 

3: Gefährdet I: gefährdete wandernde Art 

*: ungefährdet R: Arealbedingt selten 

V: Vorwarnliste; Art ist merklich zurückgegangen, aber aktuell noch nicht gefährdet 

S: ohne konkrete artspezifische Schutzmaßnahmen ist eine höhere Gefährdung zu erwarten 

N: Einstufung Dank Naturschutzmaßnahmen. 

Einstufung für die Säugetiere nach FELDMANN et al. (1999) und für die Vögel nach SUDMANN et al. 

(2008). 

Bewertung des Erhaltungszustands in NRW (nach LANUV 2009): 

günstig Erhaltungszustand ungünstig/unzureichend ungünstig/schlecht 

� sich verschlechternd � sich verbessernd 

8.2 Art für Art-Betrachtung 

Die in der Tabelle 3 aufgeführten 10 Fledermaus- und 11 Vogelarten werden 

vorhabensbedingt möglicherweise erheblich beeinträchtigt, so dass eine Art-für-Art- 

Betrachtung notwendig ist. 

Entsprechend den Prüfprotokolle der LANUV (http://www.naturschutzinformationennrw.de/ 

artenschutz/de /downloads) werden nachfolgend jeweils Angaben zur 

• Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art 

• Einbeziehen von Vermeidungsmaßnahmen und des Risikomanagements 

• Prognose der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände 

gemacht. 

Die Lebensraumansprüche sind, so weit nicht anders angegeben, dem Fachinformationssystems 

zum Thema „Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen“ des LANUV NRW entnommen. 

Ausführliche Beschreibungen sowie Angaben zum Gefährdungsgrad und Vorkommen 

der Arten in NRW finden sich im Anhang. 

� 

12


8.2.1 Braunes Langohr 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Das Braune Langohr gehört zu den 

typischen Waldfledermäusen. Als Jagdgebiete dienen nicht nur Waldbereiche, sondern 

auch strukturreiche Gärten und Parkanlagen im dörflichen und städtischen Siedlungsbereich. 

Durch die geplante Bebauung werden somit Flächen in Anspruch genommen, die 

vom Braunen Langohr möglicherweise als Nahrungshabitat genutzt werden. 

Als Wochenstuben- und Sommerquartiere werden häufig Baumhöhlen und Baumspalten 

genutzt. Braune Langohren überwintern in unterirdischen Quartieren wie Höhlen, Stollen, 

Bunker etc., wobei sie sehr kälteresistent sind und vermutlich auch einen Großteil des 

Winters in Baumhöhlen oder in Verstecken an Gebäuden verbringen. Somit kann es 

vorhabensbedingt bei der Rodung der Gehölze zum Verlust von potenziellen Quartieren 

und zur Tötung von Tieren kommen. 

Einbeziehen von Vermeidungsmaßnahmen und des Risikomanagements: Da nicht vollständig 

ausgeschlossen werden kann, dass einzelne Bäume als Sommerquartiere genutzt 

werden, ist die Tötung einzelner Individuen der Art bei einer Fällung von Bäumen zu einem 

ungünstigen Zeitpunkt potenziell möglich. Um dies zu vermeiden sind die notwendigen 

Gehölzrodungen im Zeitraum Oktober bis Februar durchzuführen. 

Die Präsenz von Winterquartieren ist deutlich weniger wahrscheinlich als das Vorkommen 

von Sommerquartieren. Sollten die Gehölzrodungen im Winter erfolgen, ist auch die Existenz 

möglicher Winterquartiere auszuschließen. Aus diesem Grund sollte rechtzeitig vor 

Beginn der Rodungsarbeiten im verbleibenden Zeitfenster eine Höhlensuche mit Besatzkontrolle 


Prognose der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände: Es kann davon ausgegangen 

werden, dass die Braunen Langohren den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 

Lebensraum durch Ausweichen in die verbleibenden Feldgehölze und Wälder und in das 

angrenzende Kulturland ohne Weiteres ausgleichen können. Habitate von essenzieller 

Bedeutung werden durch die Planung nicht zerstört. 

Unter Berücksichtigung der vorbeschriebenen Vermeidungsmaßnahmen ist mit einer erheblichen 

Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population des Braunen 

Langohres nicht zu rechnen. 

8.2.2 Breitflügelfledermaus 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Die Breitflügelfledermaus kommt 

vorwiegend im Siedlungs- und siedlungsnahen Bereich vor. Ihre Jagdgebiete befinden 

sich bevorzugt über Grünlandflächen mit randlichen Gehölzstrukturen, Waldrändern oder 

Gewässern. Sie jagt aber auch in Streuobstwiesen, Parks und Gärten sowie unter Straßenlaternen 

(MUNLV 2007, DIETZ et. al 2007). Durch die geplante Bebauung werden somit 

Flächen in Anspruch genommen, die von ihr möglicherweise als Nahrungshabitat genutzt 

werden. 

Als typische Gebäudefledermaus nutzt die Breitflügelfledermaus fast ausschließlich Quartiere 

in Gebäuden als Wochenstuben, jedoch sind Einzeltiere oder in kleinen Gruppen 

auch in Baumhöhlen anzutreffen (DIETZ et. al 2007). Als Winterquartiere werden neben 

Spaltenverstecken an und in Gebäuden, Stollen oder Höhlen auch Bäume aufgesucht, 

13


sodass es vorhabensbedingt beim Roden der Gehölze zum Verlust von potenziellen 

Quartieren und zur Tötung von Tieren kommen kann. 






Die Präsenz von Winterquartieren ist deutlich weniger wahrscheinlich als das Vorkommen 

von Sommerquartieren. Sollten die Gehölzrodungen im Winter erfolgen, ist auch die Existenz 

möglicher Winterquartiere auszuschließen. Aus diesem Grund sollte rechtzeitig vor 

Beginn der Rodungsarbeiten im verbleibenden Zeitfenster eine Höhlensuche mit Besatzkontrolle 



werden, dass die Breitflügelfledermaus den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 


angrenzende Kulturland ohne Weiteres ausgleichen kann. Habitate von essenzieller Bedeutung 

werden durch die Planung nicht zerstört. 


Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population der Breitflügelfledermaus 

nicht zu rechnen. 

8.2.3 Fransenfledermaus 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Die Fransenfledermaus ist eine Art 

mit sehr variabler Lebensraumnutzung. Sie bevorzugt Wäldern und locker mit Bäumen 

bestandene Biotope wie halboffene Parklandschaften. Durch die geplante Bebauung werden 

somit Flächen in Anspruch genommen, die von der Fransenfledermaus möglicherweise 

als Nahrungshabitat genutzt wird. 

Die Fransenfledermaus bevorzugt Baumquartiere als Wochenstuben. Somit kann es 

vorhabensbedingt beim Roden der Gehölze zum Verlust von potenziellen Quartieren und 

zur Tötung von Tieren kommen. 

Fransenfledermäuse überwintern in unterirdischen Quartieren wie Kellern oder Stollen, 

die im Plangebiet nicht vorkommen. 







werden, dass die Fransenfledermaus den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 




14



Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population der Fransenfledermaus 


8.2.4 Großer Abendsegler 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Der Große Abendsegler gilt als typische 

Waldfledermaus. Er nutzt heute aber ein weites Spektrum an Habitaten bis hin zu 

Städten, soweit sie einen ausreichenden Baumbestand und eine große Dichte an hoch 

fliegenden Insekten aufweisen. Durch die geplante Bebauung werden somit Flächen in 

Anspruch genommen, die vom Großen Abendsegler möglicherweise als Nahrungshabitat 

genutzt wird. 

Als Wochenstuben- und Sommerquartiere bevorzugt der Große Abendsegler Baumhöhlen 

und auch als Winterquartiere werden neben Spaltenquartiere und Hohlräume an und in 

Gebäuden ebenfalls Baumhöhlen aufgesucht (DIETZ et al. 2007, MUNLV 2007). Somit 

kann es vorhabensbedingt beim Roden der Gehölze zum Verlust von potenziellen Quartieren 







Sollten die Gehölzrodungen im Winter erfolgen, ist auch die Existenz möglicher Winterquartiere 

auszuschließen. Aus diesem Grund sollte rechtzeitig vor Beginn der Rodungsarbeiten 

im verbleibenden Zeitfenster eine Höhlensuche mit Besatzkontrolle durchgeführt 

werden. 


werden, dass der Große Abendsegler den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 





Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population des Großen 

Abendseglers nicht zu rechnen. 

8.2.5 Großes Mausohr 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Große Mausohren leben in strukturreichen 

Landschaften mit einem hohen Wald- und Gewässeranteil. Die Jagdgebiete liegen 

meist in geschlossenen Waldgebieten. Sie jagen aber auch über kurzrasige Grünlandbereiche 

und über Äcker (DIETZ et al. 2007, MUNLV 2007). Das Plangebiet ist für 

Große Mausohren nur bedingt zur Jagd geeignet und somit von geringer Bedeutung. Eine 

Nutzung kann jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen werden. 

15


Große Mausohren gelten als typische Gebäudefledermäuse, ihre Wochenstuben befinden 

sich ausschließlich in Gebäuden. Allerdings sind im Sommer einzeln oder in kleinen 

Gruppen von Männchen auch in Baumhöhlen anzutreffen. Somit kann es 

vorhabensbedingt beim Roden der Gehölze zum Verlust von potenziellen Quartieren und 

zur Tötung von Tieren kommen. 

Als Winterquartiere werden unterirdische Verstecke in Höhlen, Stollen, Eiskellern etc. aufgesucht, 

die im Plangebiet nicht vorkommen. 




ungünstigen Zeitpunkt potenziell möglich. Um dies zu vermeiden, sind die notwendigen 



werden, dass die Großen Mausohren den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 





Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population der Großen 

Mausohren nicht zu rechnen. 

8.2.6 Kleiner Abendsegler 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Der Kleine Abendsegler ist eine typische 

Waldfledermaus, die überwiegend den Wald zur Nahrungssuche nutzt. Es werden 

jedoch auch Offenlandbiotope, wie Grünländer, Heckenstrukturen, Gewässer und Siedlungsbereiche 

zur Jagd aufgesucht (DIETZ et al. 2007, MUNLV 2007). Durch die geplante 

Bebauung werden somit Flächen in Anspruch genommen, die vom Kleinen 

Abendsegler möglicherweise als Nahrungshabitat genutzt wird. 

Als Wochenstuben- und Sommerquartiere werden vor allem Baumhöhlen und Baumspalten 

genutzt, oft in Buchen oder Eichen. Die Überwinterung der Tiere findet vor allem in 

Baumhöhlen, aber auch in Spalten und Hohlräumen an und in Gebäuden statt (DIETZ et 

al. 2007, MUNLV 2007). Somit kann es vorhabensbedingt beim Roden der Gehölze zum 

Verlust von potenziellen Quartieren und zur Tötung von Tieren kommen. 




ungünstigen Zeitpunkt potenziell möglich. Um dies zu vermeiden, sind die notwendigen 


Sollten die Gehölzrodungen im Winter erfolgen, ist auch die Existenz möglicher Winterquartiere 

auszuschließen. Aus diesem Grund sollte rechtzeitig vor Beginn der Rodungsarbeiten 

im verbleibenden Zeitfenster eine Höhlensuche mit Besatzkontrolle durchgeführt 

werden. 

16



werden, dass der Kleine Abendsegler den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 





Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population des Kleinen 

Abendseglers nicht zu rechnen. 

8.2.7 Rauhhautfledermaus 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Die Rauhhautfledermaus besiedelt 

fast ausschließlich Waldbestände, wobei sie die Nähe von Gewässern favorisiert. Zur 

Jagd suchen die Tiere insbesondere Gewässerufer, Waldränder, Schilfflächen und 

Feuchtwiesen auf (DIETZ et al. 2007, MUNLV 2007). Das Plangebiet ist für Rauhhautfledermäuse 

nur bedingt zur Jagd geeignet und somit von geringer Bedeutung. Eine Nutzung 

kann jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen werden, zumal der angrenzende 

Wesel-Datteln-Kanal gute Jagdmöglichkeiten bietet. 

Als Sommerquartier werden von der Rauhhautfledermaus Baumhöhlen, Holzspalten und 

Stammrisse bevorzugt. Somit kann es vorhabensbedingt beim Roden der Gehölze zum 

Verlust von potenziellen Quartieren und zur Tötung von Tieren kommen. 

Die Überwinterungsgebiete der Rauhhautfledermäuse liegen derzeit außerhalb von NRW 

und sind somit vorhabensbedingt nicht betroffen. 







werden, dass die Rauhhautfledermaus den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 





Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population der Rauhhautfledermaus 


8.2.8 Teichfledermaus 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Die Teichfledermaus nutzt als Jagdgebiete 

vor allem große stehende oder langsam fließende Gewässer. Gelegentlich werden 

auch flache Uferpartien, Waldränder, Wiesen oder Äcker aufgesucht. Das Plangebiet 

ist für die Teichfledermaus nur bedingt zur Jagd geeignet und somit von geringer Bedeu- 

17


tung. Eine Nutzung kann jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen werden, zumal der 

angrenzende Wesel-Datteln-Kanal gute Jagdmöglichkeiten bietet. 

Die Teichfledermaus gilt in NRW als gefährdete wandernde Art, die vor allem regelmäßig 

zur Zugzeit im Frühjahr und Herbst sowie als Überwinterer auftritt. Die Wochenstubenkolonien 

befinden sich bislang außerhalb von Nordrhein-Westfalen. Allerdings beziehen die 

Tiere auf ihren Wanderungen auch Baumhöhlen. Somit kann es vorhabensbedingt beim 

Roden der Gehölze zum Verlust von potenziellen Quartieren und zur Tötung von Tieren 

kommen. 

Als Winterquartiere werden spaltenreiche, unterirdische Verstecke wie frostfreie Höhlen, 

Stollen, Brunnen oder Eiskeller bezogen, die im Plangebiet nicht vorkommen. 


ausgeschlossen werden kann, dass einzelne Bäume als Quartiere genutzt werden, 

ist die Tötung einzelner Individuen der Art bei einer Fällung von Bäumen zu einem 




werden, dass die Teichfledermäuse den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 





Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population der Teichfledermäuse 


8.2.9 Wasserfledermaus 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Die Wasserfledermaus zählt zu den 

Waldfledermäusen, deren Lebensraumansprüche sich im weitesten Sinne auf Wald und 

Wasser einengen lassen. Als Jagdgebiet dienen üblicherweise stehende und langsam 

fließende Gewässer, bevorzugt mit Ufergehölzen. Die Jagd findet aber auch über insektenreichen 

Wiesen und Wäldern statt. Das Plangebiet ist für Wasserfledermäuse nur bedingt 

zur Jagd geeignet und von geringer Bedeutung. Eine Nutzung kann jedoch nicht 

vollkommen ausgeschlossen werden, zumal der angrenzende Wesel-Datteln-Kanal gute 

Jagdmöglichkeiten bietet. 

Wasserfledermäuse beziehen ihre Sommerquartiere vor allem in Baumhöhlen. Ihre Quartiergebiete 

liegen entweder in Auwäldern, den gewässerbegleitenden Gehölzstreifen oder 

in entfernt liegenden Waldgebieten, aber auch in Siedlungen (DIETZ et al. 2007). Somit 

kann es vorhabensbedingt beim Roden der Gehölze zum Verlust von potenziellen Quartieren 


Die Überwinterung erfolgt überwiegend in unterirdischen Quartieren, vor allem großräumigen 

Höhlen, Stollen und Eiskellern, die im Plangebiet nicht vorkommen. 



18






werden, dass die Wasserfledermäuse den vorhabensbedingten Verlust an (potenziellem) 





Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population der Wasserfledermaus 


8.2.10 Zwergfledermaus 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Zwergfledermäuse sind Kulturfolger, 

die in strukturreichen Landschaften, vor allem aber in Siedlungsbereichen vorkommen. 

Als Hauptjagdgebiete dienen Gewässer, Kleingehölze sowie aufgelockerte Laub- und 

Mischwälder. Im Siedlungsbereich werden gerne parkartige Gehölzbestände, strukturreiche 

Gärten, aber auch Laternen aufgesucht. Durch die geplante Bebauung werden somit 

Flächen in Anspruch genommen, die von Zwergfledermäusen vermutlich als Nahrungshabitat 

genutzt werden. 

Sommerquartiere und Wochenstuben finden sich in einem breiten Spektrum an Spalträumen 

von Gebäuden, aber auch in Baumhöhlen und Baumspalten. Somit kann es 

vorhabensbedingt bei der Rodung der Gehölze zum Verlust von potenziellen Quartieren 


Die Zwergfledermäuse überwintern in und an Gebäuden und Felsspalten sowie in unterirdischen 

Quartieren wie Kellern oder Stollen. Potenzielle Winterquartiere sind von der vorliegenden 

Planung nicht betroffen. 







werden, dass die Zwergfledermaus den vorhabensbedingten Verlust an Lebensraum 

durch Ausweichen in die verbleibenden Feldgehölze und Wälder und in das angrenzende 

Kulturland ohne Weiteres ausgleichen kann. Habitate von essenzieller Bedeutung werden 

durch die Planung nicht zerstört. 


Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population der Zwergfledermaus 


19


8.2.11 Feldsperling 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Typischerweise besiedelt der Feldsperling 

das landwirtschaftlich genutzte Umland der Dörfer und Städte. Sie leben sozial 

und brüten meist in Höhlen, überwiegend in Baumhöhlen oder Kopfweiden, aber auch in 

Mauer- und Felslöchern und unter Dächern von Gebäuden oder im Unterbau von größeren 

Nestern. Seltener werden auch freistehende Nester, vor allem in dichten Bäumen, 

Büschen oder Hecken angelegt (BAUER et al.2005). Da Teilflächen des Plangebiets als 

Lebensraum für den Feldsperling grundsätzlich geeignet sind, gehen ihm durch das Vorhaben 

potenzieller Brut- wie auch Nahrungsraum verloren. Bei der Baufeldräumung ist 

außerdem die Tötungen von Jungvögeln bzw. eine Zerstörung von Eiern in Nestern möglich. 

Einbeziehen von Vermeidungsmaßnahmen und des Risikomanagements: Zur Vermeidung 

der artenschutzrechtlichen Verbote bzw. zum Ausgleich der Eingriffsfolgen ist eine 

Anreicherung der Landschaft mit bestimmten Habitatelementen im räumlich-funktionalen 

Zusammenhang durchzuführen. Mögliche Kompensationsmaßnahmen sind z.B. die Anlage 

einer Obstwiese mit extensiver Wiesennutzung oder die Pflanzung einzelner 

Gehölzgruppen, jeweils kombiniert mit der Anlage von blütenreichen Säumen. 

Für den Feldsperling besteht jedoch ein mögliches Brutraumdefizit, bis die jungen Gehölze 

geeignete Nistmöglichkeiten bieten. Um diesen Zeitraum zu überbrücken, sind vier bis 

sechs artspezifische Nistkästen an geeigneten Gehölzbeständen im näheren Umfeld anzubringen. 

Die Maßnahme wird vorgezogen, das heißt mindestens vor Beginn der Brutsaison 

in dem Jahr, in dem die Baufeldräumung stattfindet. 


zu vermeiden, ist die Rodung der Gehölze zur Baufeldräumung außerhalb der Brutzeit, 

also im Zeitraum August bis März, durchzuführen. 

Prognose der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände: Der Verlust an (potenziellem) 

Lebensraum wird durch die Anlage der vorgenannten Biotope sowie das Anbringen von 

speziellen Nistkästen ausgeglichen. Darüber hinaus kann die mobile Vogelart in die umliegenden 

Feldgehölze und Waldrandbereiche sowie das angrenzende Kulturland ausweichen. 

Habitate von essenzieller Bedeutung für die lokale Population des Feldsperlings werden 

durch die Planung nicht zerstört. Unter Berücksichtigung der vorbeschriebenen Vermeidungs-/Ausgleichsmaßnahmen 

ist mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Erhaltungszustands 

der lokalen Population nicht zu rechnen. 

8.2.12 Gartenrotschwanz 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Der Gartenrotschwanz ist ein anpassungsfähiger 

Höhlen-, Nischen- und selten auch Freibrüter. Er tritt in NRW immer seltener 

als Brutvogel auf. Früher kam er häufig in reich strukturierten Dorflandschaften mit alten 

Obstwiesen und –weiden, Kleingärten, sowie in Feldgehölzen und lichten, alten Mischwäldern 

vor (MUNLV 2007). Teilflächen des Plangebiets sind für den Gartenrotschwanz 

als Lebensraum grundsätzlich geeignet und ein Brutvorkommen kann nicht ausgeschlossen 

werden. Durch das Vorhaben geht ihm somit potenzieller Brut- wie auch Nahrungs- 

20


raum verloren. Bei der Baufeldräumung ist außerdem die Tötungen von Jungvögeln bzw. 

eine Zerstörung von Eiern in Nestern möglich. 






Gehölzgruppen, jeweils kombiniert mit der Anlage von blütenreichen Säumen. Für den 

Höhlen-/Halbhöhlenbrüter Gartenrotschwanz besteht jedoch ein mögliches Brutraumdefizit, 

bis die jungen Gehölze geeignete Nistmöglichkeiten bieten. Um diesen Zeitraum zu 

überbrücken, sind vier bis sechs artspezifische Nistkästen an geeigneten 

Gehölzbeständen im näheren Umfeld anzubringen. Die Maßnahme wird vorgezogen, das 

heißt mindestens vor Beginn der Brutsaison in dem Jahr, in dem die Baufeldräumung 

stattfindet. 


zu vermeiden, ist die Rodung der Gehölze zur Baufeldräumung außerhalb der Brutzeit, 

also im Zeitraum August bis März, durchzuführen. 

Prognose der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände: Der Verlust an (potenziellem) 

Lebensraum wird durch die Anlage der vorgenannten Biotope sowie das Anbringen von 

speziellen Nistkästen ausgeglichen. Darüber hinaus kann die mobile Vogelart in die umliegenden 

Feldgehölze und Waldrandbereiche sowie das angrenzende Kulturland ausweichen. 

Geeigneten Lebensraum findet er z.B. im unmittelbaren Umfeld in dem Magerweiden-Komplex 

östlich des Plangebietes (schutzwürdiger Biotop BK-4407-0010). 

Habitate von essenzieller Bedeutung für die lokale Population des Gartenrotschwanzes 

werden durch die Planung nicht zerstört. Unter Berücksichtigung der vorbeschriebenen 

Vermeidungs-/Ausgleichsmaßnahmen ist mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Erhaltungszustands 

der lokalen Population des Gartenrotschwanzes nicht zu rechnen. 

8.2.13 Habicht 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Der Habicht bevorzugt als Lebensraum 

Kulturlandschaften mit einem Wechsel von geschlossenen Waldgebieten, Waldinseln 

und Feldgehölzen. Als Nahrung dienen kleine bis mittelgroße Vögel und Säugetiere 

bis Kaninchengröße. Bruthabitate sind meist Wälder mit altem Baumbestand, aber auch 

kleinere Waldinseln sowie Parks und baumreiche Siedlungen. Im Plangebiet ist der Habicht 

lediglich als sporadischer Nahrungsgast zu erwarten. Die umliegende strukturreiche 

Kulturlandschaft sowie die angrenzenden Wälder bieten ihm diesbezüglich ausreichende 

(Teil-)Lebensräume. 

Einbeziehen von Vermeidungsmaßnahmen und des Risikomanagements: Aus artenschutzrechtlicher 

Sicht notwendige Maßnahmen sind nicht erforderlich. 

Prognose der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände: Der Verlust von derzeit überwiegend 

als Gärten genutzten Flächen, die vom Habicht möglicherweise sporadisch zur 

Jagd aufgesucht werden, bedeutet für ihn keine Beeinträchtigung, da die umliegende 

strukturreiche Kulturlandschaft sowie die angrenzenden Wälder ihm diesbezüglich ausrei- 

21


chende (Teil-)Lebensräume bieten. Habitate von essenzieller Bedeutung werden durch 

die Planung nicht zerstört. Mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Erhaltungszustands 

der lokalen Population des Habichts ist nicht zu rechnen. 

8.2.14 Kleinspecht 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Der Kleinspecht besiedelt parkartige 

oder lichte Laub- und Mischwälder, Weich- und Hartholzauen sowie feuchte Erlen- und 

Hainbuchenwälder mit einem hohen Alt- und Totholzanteil. Darüber hinaus erscheint er 

(seltener) im Siedlungsbereich in strukturreichen Parkanlagen, alten Villen- und Hausgärten 

sowie in Obstgärten mit altem Baumbestand. Die Nisthöhle wird in totem oder morschem 

Holz, bevorzugt in Weichhölzern (v.a. Pappeln, Weiden), angelegt. 

Im Plangebiet ist der Kleinspecht lediglich als sporadischer Nahrungsgast zu erwarten. 

Die für eine Brut notwendigen Habitatrequisiten, wie Altbaumbestände, Totholz und morsches 

Holz, sind in den Gärten nicht bzw. kaum vorhanden. 




als Gärten genutzten Flächen, die vom Kleinspecht möglicherweise sporadisch 

zur Jagd aufgesucht werden, bedeutet für ihn keine Beeinträchtigung, da ihm die umliegende 

strukturreiche Kulturlandschaft sowie die angrenzenden Wälder diesbezüglich ausreichende 

(Teil-)Lebensräume bieten. Habitate von essenzieller Bedeutung werden durch 


der lokalen Population des Kleinspechts ist nicht zu rechnen. 

8.2.15 Mehlschwalbe 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Die Mehlschwalbe lebt als Kulturfolger 

in menschlichen Siedlungsbereichen, wo sie ihre Lehmnester an den Außenwänden 

der Gebäude anbringt. Als Nahrungsflächen werden insektenreiche Gewässer und offene 

Agrarlandschaften in der Nähe der Brutplätze aufgesucht. 

Die Mehlschwalbe brütet wahrscheinlich an den Hauswänden der umliegenden Siedlungsbereiche. 

Die für die Bebauung vorgesehenen Gärten spielen – wenn überhaupt – 

allenfalls als gelegentliches Jagdgebiet eine Rolle. 




als Gärten genutzten Flächen bedeutet für die Mehlschwalbe keine wesentliche 

Beeinträchtigung. Sie spielen für den Nahrungserwerb keine Rolle, da sie überwiegend im 

angrenzenden offenen Kulturland jagt. Mögliche Bruten im unmittelbaren Umfeld der 

Baumaßnahmen werden nicht beeinträchtigt, da die Mehlschwalbe als echter Siedlungsbewohner 

an die menschlichen Aktivitäten gewöhnt ist. Habitate von essenzieller Bedeutung 

werden durch die Planung nicht zerstört. Mit einer erheblichen Beeinträchtigung des 

Erhaltungszustands der lokalen Population der Mehlschwalbe ist nicht zu rechnen. 

22


8.2.16 Rauchschwalbe 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Die Rauchschwalbe gilt als Charakterart 

für eine extensiv genutzte, bäuerliche Kulturlandschaft. Ihre aus Lehm und Pflanzenteilen 

bestehenden Nester baut sie in Gebäuden mit Einflugmöglichkeiten (z.B. Viehställe, 

Scheunen, Hofgebäude). Die Nahrung besteht überwiegend aus in der Luft erbeuteten 

Insekten, die sie gerne auch über Feuchtgebieten jagt. 

Im Plangebiet ist die Rauschwalbe lediglich als sporadischer Nahrungsgast zu erwarten. 

Die für die Bebauung vorgesehenen Gärten spielen – wenn überhaupt – allenfalls als gelegentliches 

Jagdgebiet eine Rolle. 




als Gärten genutzten Flächen bedeutet für die Rauchschwalbe keine wesentliche 

Beeinträchtigung. Sie spielen für ihren Nahrungserwerb keine Rolle, da sie überwiegend 

im angrenzenden offenen Kulturland jagt. Habitate von essenzieller Bedeutung werden 

durch die Planung nicht zerstört. Mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Erhaltungszustands 

der lokalen Population der Rauchschwalbe ist nicht zu rechnen. 

8.2.17 Sperber 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Der Sperber lebt in abwechslungsreichen 

Kulturlandschaften mit Feldgehölzen, Gebüschen, kleineren Waldbeständen und einem 

guten Nahrungsangebot an Kleinvögeln. In Wäldern befindet sich der Horst meist in 

Nadelbaumbeständen, vor allem in dichten Fichtenparzellen oder in Mischbeständen aus 

Laubholz und Lärche mit ausreichender Deckung und freier Anflugmöglichkeit, außerhalb 

des Waldes in Gehölzstreifen, breiten, baumdurchsetzten Hecken, in Parkanlagen, auf 

Friedhöfen und in ausreichend baumbestandenen Gärten. 

Im Plangebiet ist der Sperber lediglich als sporadischer Nahrungsgast zu erwarten. Die 

umliegende strukturreiche Kulturlandschaft sowie die angrenzenden Wälder bieten ihm 

diesbezüglich ausreichende (Teil-)Lebensräume. 




als Gärten genutzten Flächen, die vom Sperber möglicherweise sporadisch zur 

Jagd aufgesucht werden, bedeutet für ihn keine Beeinträchtigung, da ihm die umliegende 

strukturreiche Kulturlandschaft sowie die angrenzenden Wälder diesbezüglich ausreichende 

(Teil-)Lebensräume bieten. Habitate von essenzieller Bedeutung werden durch 


der lokalen Population des Sperbers ist nicht zu rechnen. 

23


8.2.18 Turmfalke 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Der Turmfalke ist ein Bewohner der 

strukturreichen, offenen Kulturlandschaft, fehlt aber auch in größeren Städten nicht. Als 

Nahrungsgebiete bevorzugt er Flächen mit niedriger Vegetation (z.B. Dauergrünland, 

Äcker und Brachen). Die Brutplätze liegen in Felsnischen, in Nestern anderer großer Vogelarten 

(z.B. Krähen), an hohen Gebäuden, Schornsteinen, Kirchtürmen, Brücken u.a. 

„Kunstfelsen“ sowie in Nistkästen. Da in den z.T. verwilderten Gärten des Plangebiets 

auch höhere Baumgruppen vorhanden sind, ist ein Brutvorkommen des Turmfalken nicht 

auszuschließen. Vorhabensbedingt ist daher der potenziellen Verlust eines Brutplatzes 

sowie die Tötungen von Jungvögeln bzw. eine Zerstörung von Eiern in Nestern möglich. 

Als Nahrungsflächen sind die Gärten aufgrund ihrer Kleinflächigkeit und des teilweise hohen 

Bewuchses weniger geeignet. 




Zusammenhang durchzuführen. Als Kompensationsmaßnahme dient die Anbringung von 

1-2 speziellen Nistkästen an höheren Bäumen in der angrenzenden Offenlandschaft oder 

an entsprechenden Bauwerken (wie oben angegeben). Die Maßnahme wird vorgezogen, 

das heißt mindestens vor Beginn der Brutsaison in dem Jahr, in dem die Baufeldräumung 

stattfindet. Für einen langfristigen Ausgleich ist eine Reihe oder eine Gruppe hochwüchsiger 

Bäume im Umfeld des Plangebietes außerhalb des Siedlungsbereichs zu pflanzen. 

Als Nahrungshabitat sind die Gärten des Plangebiets weniger geeignet, so dass diesbezügliche 

Maßnahmen nicht notwendig sind. 


zu vermeiden, sollte die Rodung der Gehölze zur Baufeldräumung außerhalb der 

Brutzeit, also im Zeitraum August bis März, stattfinden. 

Prognose der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände: Zur Vermeidung der artenschutzrechtlichen 

Verbote bzw. zum Ausgleich der Eingriffsfolgen ist eine Anreicherung 

der Landschaft mit bestimmten Habitatelementen im räumlich-funktionalen Zusammenhang 

durchzuführen. Als mögliche Kompensationsmaßnahme kommt hier in erster Linie 

die Anbringung von 1-2 speziellen Nistkästen an höheren Bäumen in der angrenzenden 

Offenlandschaft oder an entsprechenden Bauwerken (wie oben angegeben) in Frage. Als 

Nahrungshabitat sind die Gärten des Plangebiets weniger geeignet, so dass diesbezügliche 

Maßnahmen nicht notwendig sind. 

Habitate von essenzieller Bedeutung für die lokale Population des Turmfalken werden 

durch die Planung nicht zerstört. Unter Berücksichtigung der vorgesehenen Vermeidungs- 

/Ausgleichsmaßnahmen ist mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Erhaltungszustands 

seiner lokalen Population nicht zu rechnen. 

8.2.19 Turteltaube 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Die Turteltaube bevorzugt als ursprünglicher 

Bewohner von Steppen- und Waldsteppen offene, bis halboffene Parklandschaften 

mit Feldgehölzen, baumreichen Hecken und Gebüschen, gebüschreichen Wald- 

24


rändern und lichten Laub- und Mischwäldern. Zur Nahrungsaufnahme werden Ackerflächen, 

Grünländer und schütter bewachsene Ackerbrachen aufgesucht. Im Siedlungsbereich 

kommt die Turteltaube eher selten vor, hier werden verwilderte Gärten, größere 

Obstgärten, Parkanlagen oder Friedhöfe besiedelt. Da Teilflächen des Plangebiets als 

Lebensraum grundsätzlich geeignet sind, kann ein Brutvorkommen der Art nicht ausgeschlossen 

werden. Vorhabensbedingt ist daher mit dem potenziellen Verlust von Brut- und 

Nahrungsraum zu rechnen. Bei der Baufeldräumung ist außerdem die Tötungen von 

Jungvögeln bzw. eine Zerstörung von Eiern in Nestern möglich. 






Gehölzgruppen in der halboffenen Landschaft, jeweils kombiniert mit der Anlage von blütenreichen 

Säumen. 


zu vermeiden, sollte die Rodung der Gehölze zur Baufeldräumung außerhalb der 

Brutzeit, also im Zeitraum August bis März, stattfinden. 

Prognose der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände: Der Verlust von (potenziellen) 

Brutplätzen wird durch die Anlage einer Obstwiese oder von Gehölzgruppen ausgeglichen. 

Die Funktion der Gärten als Nahrungshabitat wird über die Anlage von extensiv genutzten 

Wiesen und blütenreichen Säumen kompensiert. Darüber hinaus kann die mobile 

Vogelart in die umliegenden Feldgehölze und Waldrandbereiche sowie das angrenzende 

Kulturland ausweichen. 

Habitate von essenzieller Bedeutung für die lokale Population der Turteltaube werden 

durch die Planung nicht zerstört. Unter Berücksichtigung der vorgesehenen Vermeidungs- 

/Ausgleichsmaßnahmen ist mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Erhaltungszustands 

ihrer lokalen Population nicht zu rechnen. 

8.2.20 Waldkauz 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Der Waldkauz lebt in reich strukturierten 

Kulturlandschaften mit einem guten Nahrungsangebot. Besiedelt werden lichte und 

lückige Altholzbestände in Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen, Gärten oder Friedhöfen, 

die ein gutes Höhlenangebot aufweisen. Als Brutplatz werden Baumhöhlen bevorzugt, 

bewohnt werden aber auch Höhlen in Gebäuden, Felshöhlen und –spalten, Dachböden 

und Kirchtürme. 

Aufgrund des Fehlens geeigneter Brutplätze ist der Waldkauz im Plangebiet lediglich als 

sporadischer Nahrungsgast zu erwarten. Die für die Bebauung vorgesehenen Gärten 

spielen aber – wenn überhaupt – allenfalls als gelegentliches Jagdgebiet eine Rolle. 




als Gärten genutzten Flächen bedeutet für den Waldkauz keine wesentliche Be- 

25


einträchtigung. Sie spielen für seinen Nahrungserwerb nur eine untergeordnete Rolle, da 

er überwiegend im angrenzenden offenen Kulturland jagt. Habitate von essenzieller Bedeutung 

werden durch die Planung nicht zerstört. Mit einer erheblichen Beeinträchtigung 

des Erhaltungszustands der lokalen Population des Waldkauzes ist nicht zu rechnen. 

8.2.21 Waldohreule 

Ermittlung und Darstellung der Betroffenheit der Art: Als Lebensraum bevorzugt die Waldohreule 

halboffene Parklandschaften mit kleinen Feldgehölzen, Baumgruppen und Waldrändern, 

besiedelt aber auch Parks und Grünanlagen im Siedlungs(rand)bereich. Als 

Jagdgebiete werden strukturreiche Offenlandbereiche sowie größere Waldlichtungen aufgesucht. 

Die Waldohreule ist im Plangebiet lediglich als sporadischer Nahrungsgast zu erwarten. 

Die für die Bebauung vorgesehenen Gärten spielen aber – wenn überhaupt – allenfalls als 

gelegentliches Jagdgebiet eine Rolle. 




als Gärten genutzten Flächen bedeutet für die Waldohreule keine wesentliche 

Beeinträchtigung. Sie spielen für ihren Nahrungserwerb nur eine untergeordnete Rolle, da 

sie überwiegend im angrenzenden offenen Kulturland jagt. Habitate von essenzieller Bedeutung 

werden durch die Planung nicht zerstört. Mit einer vorhabensbedingten erheblichen 

Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Population der Waldohreule 

ist nicht zu rechnen. 

Zusammenfassung der Art für Art-Betrachtung 

Von den näher zu prüfenden Arten konnten für 7 erhebliche Beeinträchtigungen der Erhaltungszustände 

der lokalen Populationen auch ohne zusätzliche Maßnahmen ausgeschlossen 

werden. Für 14 Arten jedoch sind aus artenschutzrechtlicher Sicht spezifische 

Vermeidungs- bzw. Ausgleichsmaßnahmen notwendig, um die Verbotstatbestände des 

§ 44 Abs. 1 nicht zu erfüllen. Für diese Arten sind jeweils die Prüfprotokolle der LANUV 

beigefügt (siehe Beilage). 

26


9 Zusammenfassung 

Die Stadt Haltern am See plant im Ortsteil Bossendorf die Aufstellung eines Bebauungsplans 

mit der Zweckbestimmung Wohnbebauung. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens 

wurde u.a. eine Prüfung der artenschutzrechtlichen Belange entsprechend den geltenden 

Bestimmungen durchgeführt. 

Die Einschätzung zum Vorkommen planungsrelevanter Arten im Auswirkungsbereich des 

Vorhabens erfolgte auf der Grundlage der vom LANUV im FIS „Geschützte Arten in NRW“ 

zur Verfügung gestellten, nach Messtischblättern sortierten Artenlisten (im vorliegenden 

Fall: Messtischblatt 4209 Haltern). Als weitere Quellen wurde das Biotopkataster NRW 

und der Standard-Datenbogen des nahe gelegenen FFH-Gebietes DE 4209-302 

Lippeaue ausgewertet. Darüber hinaus wurden die Untere Landschaftsbehörde Kreis 

Recklinghausen sowie die Biologische Station Kreis Recklinghausen e.V. befragt. 

Zur Abschätzung der Betroffenheit der planungsrelevanten Arten wurden die projektbezogenen 

Auswirkungen des Vorhabens formuliert und Maßnahmen zur Vermeidung und zur 

Minimierung der Beeinträchtigungen festgelegt. Diese wurden bei der Prognose der artenschutzrechtlichen 

Tatbestände unmittelbar berücksichtigt. 

Unter Einbeziehung der Lebensraumansprüche der Arten, der vorhandenen Qualität und 

Größe artspezifischer Habitatstrukturen und zugänglicher Verbreitungskarten wurden 21 

von den vorhabenspezifischen Auswirkungen potenziell betroffene Tierarten aus den 

Gruppen Säugetiere und Vögel ermittelt. Für sie erfolgte eine Art-für-Art-Betrachtung gemäß 

den Prüfprotokollen der LANUV. 

Das Plangebiet dient 7 planungsrelevanten Vogelarten (potenziell) als Nahrungs- und 

Jagdgebiet. Angesichts ihrer Habitatansprüche kann davon ausgegangen werden, dass 

sie die durch das Vorhaben in Anspruch zu nehmenden Flächen nicht als Brutplatz nutzen. 

Eine besondere Bedeutung als Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- 

oder Wandergebiet liegt nicht vor. Der Verlust an Nahrungsfläche kann von allen 7 

Arten durch die Nahrungssuche im unmittelbaren Umfeld ausgeglichen werden, wo entsprechende 

Habitate in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Es kommt für sie zu 

keiner vorhabensbedingten Störung, die zur Verschlechterung des Erhaltungszustandes 

der lokalen Populationen führt. Maßnahmen zur Vermeidung bzw. zur Konfliktminderung/Funktionserhaltung 

sind nicht notwendig. 

Von den planungsrelevanten Vögeln brüten möglicherweise der Feldsperling, der Gartenrotschwanz, 

der Turmfalke und die Turteltaube im Planungsraum. Eine Verletzungen oder 

Tötungen von Jungvögeln bzw. eine Zerstörung von Eiern in Nestern wird durch die Beschränkung 

der Gehölzrodung auf den Zeitraum außerhalb der Brutzeit vermieden. 

Für den Feldsperling, den Gartenrotschwanz und die Turteltaube hat als Ausgleich für den 

Verlust an Brut- und Nahrungsraum eine Anreicherung der Landschaft mit artspezifischen 

Habitatelementen im räumlich-funktionalen Zusammenhang zu erfolgen. Da neu gepflanzte 

Bäume einige Jahre benötigen, bis sie geeignete Nistmöglichkeiten bieten, sind zur 

zeitlichen Überbrückung artspezielle Nistkästen an geeigneten Gehölzbeständen im näheren 

Umfeld anzubringen. Die Maßnahme wird vorgezogen, das heißt mindestens vor Beginn 

der Brutsaison in dem Jahr, in dem die Baufeldräumung stattfindet. 

27


Der Turmfalke ist durch die geplante Baumaßnahme durch den Verlust von potenziellem 

Brutraum betroffen. Als Kompensationsmaßnahme dient hier die Anbringung von 1-2 speziellen 

Nistkästen an höheren Bäumen in der angrenzenden Offenlandschaft oder an entsprechenden 

Bauwerken. Auch diese Maßnahme hat vorgezogen stattzufinden (s.o.). Für 

einen langfristigen Ausgleich ist eine Reihe oder eine Gruppe hochwüchsiger Bäume im 

Umfeld des Plangebietes zu pflanzen. 

Fledermäuse nutzen möglicherweise einzelne Bäume als Sommerquartier. Durch die Beschränkung 

der Baumfällungen auf den Zeitraum Oktober bis Februar kann die Tötung 

einzelner Individuen ausgeschlossen werden. Winterquartiere sind unwahrscheinlicher, 

trotzdem muss bei Fällungen im Winter rechtzeitig vor Beginn der Rodungsarbeiten im 

verbleibenden Zeitfenster eine Höhlensuche mit Besatzkontrolle durchgeführt werden. 

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass unter Berücksichtigung der Vermeidungs- 

und Minderungsmaßnahmen sowie der artspezifischen Maßnahmen für keine der 

betroffenen planungsrelevanten Arten die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände 

nach § 44 Abs. 1 BNatSchG erfüllt werden. Die Verschlechterung des Erhaltungszustandes 

der lokalen Populationen der betreffenden Arten ist unter Berücksichtigung der dargestellten 

Maßnahmen nicht zu erwarten. Die artenschutzrechtlichen Bestimmungen stehen 

der Planung nicht entgegen. Eine Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG ist somit 

nicht erforderlich. 

Aufgestellt: Düsseldorf, den 11. November 2010 

Ralf Krechel 

Institut für Vegetationskunde, 

Ökologie und Raumplanung, 

28


10 Literaturverzeichnis 

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beschlossen auf der 93. LANA-Sitzung am 29.05.2006 und gemäß des Beschlusses 

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SCHUTZ DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN) (2010): Verwaltungsvorschrift zur Anwendung 

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29


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30


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http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/bk/de/start 

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LANUV NRW: 

http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/artenschutz/de/start 

„Art-für- Art-Protokoll“ des LANUV NRW: 

(http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/artenschutz/de/downloads 

Rechtsgrundlagen 

Bundesnaturschutzgesetz: BNatSchG vom 29.07.2009 (BGBl. I Nr. 51, 2542) 

FFH-Richtlinie: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen 

Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. – Amtsblatt der 

Europäischen Gemeinschaft, Reihe L 206/7 vom 22.7.1992; geändert durch Richtlinie 

97/62/EG des Rates vom 27.10.1997 (ABl. Nr. L 305/42); durch Verordnung 

(EG) Nr. 1882/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29.9.2003 

(ABl. Nr. L 284/1); durch Richtlinie 2006/105/EG des Rates vom 20.11. 2006 (ABl. 

Nr. L 363/368); durch Beitrittsakte Österreichs, Finnlands und Schwedens (ABl. Nr. 

C 241/21); durch Akte über die Bedingungen des Beitritts der Tschechischen Republik, 

der Republik Estland, der Republik Zypern, der Republik Lettland, der Republik, 

Litauen, der Republik Ungarn, der Republik Malta, der Republik Polen, der 

Republik Slowenien und der Slowakischen Republik und die Anpassungen der die 

Europäische Union begründenden Verträge (ABl. Nr. L 236/33). 

Vogelschutz-Richtlinie: Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des 

Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten. - 

Amtsblatt der Europäischen Union, Reihe L 20/7 vom 26.1.2010. 

31


Anhang 

1 Braunes Langohr 

Biotopanspruch: Das Braune Langohr gilt als eine typische Waldart, die bevorzugt in unterholzreichen, 

lichten Laub- und Nadelwäldern mit einem großen Bestand an Baumhöhlen 

vorkommt. Als Jagdgebiete dienen außerdem strukturreiche Gärten, Friedhöfe, Streuobstwiesen 

und Parkanlagen im dörflichen und städtischen Siedlungsbereich. Hier jagt sie 

meist in niedriger Höhe (3-6 m), wobei sie ihre Beutetiere direkt vom Blattwerk an Sträuchern 

und Bäumen absammelt. Charakteristisch sind spezielle Fraßplätze, an denen sich 

Beutereste, v.a. Insektenflügel, ansammeln (SCHRÖPFER et al. 1984, ROER 1993, ME- 

SCHEDE & HELLER 2000, MUNLV 2007). 

Als Wochenstuben werden neben Baumhöhlen sowie Fledermaus- und Vogelkästen auch 

Quartiere in und an Gebäuden bezogen. Die Kolonien bestehen in der Regel aus 10-50 

(max. 100) Weibchen, wobei sich häufig einzelne junge Männchen diesen Gruppen anschließen. 

Ab Mitte Juni bringen die Weibchen jeweils ein Junges pro Saison zur Welt. Alle 

2-3 Tage wechseln sie das Quartier. Ab Ende August/September werden die Wochenstuben 

aufgelöst (MUNLV 2007). 

Nach DIETZ et al. (2007) gibt es zwei vorherrschende Sommerquartier-Typen in Europa: 

Baum- und Gebäudequartiere. Es scheint, als ob die westlichen Braunen Langohren Gebäudequartiere 

bevorzugen, während die östlichen vor allem Bäume als Quartiere nutzen. 

Im Winter sind Braune Langohren in einer Vielzahl unterirdischer Quartiere von Höhlen 

bis hin zu Felsspalten, aber auch in Baumhöhlen anzutreffen (DIETZ et al. 2007). Ihre Winterquartiere 

beziehen sie jedoch meist erst nach anhaltend niedrigen Temperaturen. Die 

Tiere gelten als sehr kälteresistent und verbringen einen Großteil des Winters vermutlich 

in Baumhöhlen oder in Verstecken an Gebäuden. Der Winterschlaf beginnt im Oktober/November 

und dauert bis zum März (MUNLV 2007). 

Die individuell genutzten Jagdreviere befinden sich nahe bei den Wochenstuben. Sie liegen 

im Sommer in wenigen Hundert Metern Entfernung oder bis zu 2,3 km vom Quartier, 

im Herbst auch in bis zu 3,3 km Entfernung. Die meiste Zeit verbringen die Tiere jedoch 

im 500 m-Umkreis um die Quartiere. Die Jagdgebiete sind überwiegend bis 4 ha, selten 

bis 11 ha groß, die Kerngebiete sind in der Regel kleiner als 1 ha. Die Populationsdichte 

kann regional sehr hoch sein und liegt in mitteleuropäischen Laubwäldern bei 

0,4 Individuen pro Hektar (DIETZ et al. 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Das Braune Langohr ist in ganz Deutschland 

verbreitet und gilt als die häufigste Waldfledermaus. In Nordrhein-Westfalen ist die Art gefährdet. 

Sie kommt in allen Naturräumen zerstreut verbreitet vor. Genaue Angaben zur 

Population in NRW liegen nicht vor (MUNLV 2007, LANUV 2009). 

2 Breitflügelfledermaus 

Biotopanspruch: Die Breitflügelfledermaus ist eine der größten einheimischen Fledermausarten. 

Als typische Gebäudefledermaus kommt sie vorwiegend im Siedlungs- und 

siedlungsnahen Bereich vor. Ihre Jagdgebiete befinden sich bevorzugt in der offenen und 

halboffenen Landschaft über Grünlandflächen mit randlichen Gehölzstrukturen, Waldrän- 

Anhang Seite 1


dern oder Gewässern. Sie jagt aber auch in Streuobstwiesen, Parks und Gärten sowie unter 

Straßenlaternen. Wälder werden meist nur entlang von Schneisen und Wegen beflogen 

(MUNLV 2007, DIETZ et. al 2007). 

Wochenstuben finden sich in Mitteleuropa fast ausschließlich in Gebäuden, meist in Spaltenräumen 

im Innern ungenutzter Dachstühle oder in anderen Hohlräumen von Gebäuden. 

Einzeltiere können neben Baumhöhlen, Nistkästen oder Holzstapeln eine Vielzahl 

von Quartieren an Gebäuden (z. B. hinter Verkleidungen, in Mauerritzen und Bohrlöcher) 

annehmen (MUNLV 2007, DIETZ et. al 2007). 

Die Breitflügelfledermaus ist ausgesprochen orts- und quartiertreu. Wochenstuben bestehen 

aus 10-70 Weibchen, in Einzelfällen auch aus bis zu 200-300 Tieren. Ab Mitte Juni 

werden die Jungen geboren. Ab Anfang August lösen sich die Wochenstuben wieder auf 

(MUNLV 2007, DIETZ et. al 2007). 

Als Winterquartiere werden Spaltenverstecke an und in Gebäuden, Bäumen und Felsen 

sowie Stollen oder Höhlen aufgesucht. Bevorzugt werden Quartiere mit einer geringen 

Luftfeuchte sowie einer Temperatur zwischen 3-7°C. Die Winterquartiere werden ab Oktober 

bezogen und im März/April wieder verlassen. Zwischen Sommer- und Winterquartier 

legen die Tiere meist geringe Wanderstrecken unter 50 km, seltener mehr als 300 km zurück 

(MUNLV 2007). 

Die Entfernung zwischen Wochenstubenquartier und Jagdgebiet kann bis zu 10 km betragen, 

meist sind die Entfernungen wesentlich geringer. Die Weibchen jagen meist innerhalb 

eines Radius von 4,5 km um das Quartier. Es werden 2-10 verschiedene Teilgebiete 

aufgesucht, die über Leitlinien (Hecken, Gewässer, Wege) miteinander in Verbindung 

stehen. Einzeltiere können so ein Jagdgebiet von durchschnittlich 4-16 km 2 (im Extremfall 

bis zu 48 km 2 ) befliegen (MUNLV 2007, DIETZ et. al 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Die Breitflügelfledermaus kommt vor allem im 

Tiefland in weiten Bereichen regelmäßig und flächendeckend vor. Aus dem Großraum 

zwischen Bonn und Düsseldorf sind nur wenige Funde bekannt. Große Verbreitungslücken 

bestehen im Bergischen Land sowie im Sauer- und Siegerland. Sie wird in NRW 

Westfalen „gefährdet“ eingestuft (FELDMANN et al. 1999, MUNLV 2007). 

3 Fransenfledermaus 

Biotopanspruch Die Fransenfledermaus ist eine Art mit sehr variabler Lebensraumnutzung. 

Sie lebt bevorzugt in Wäldern und locker mit Bäumen bestandenen Flächen wie 

reich strukturierte, halboffene Parklandschaften mit Hecken, Baumgruppen, Obstwiesen 

und Gewässern. Es werden nahezu alle Waldtypen von Buchen- und Eichenwäldern bis 

hin zu reinen Nadelholzwäldern besiedelt (DIETZ et al. 2007). Die Jagdflüge erfolgen vom 

Kronenbereich bis in die untere Strauchschicht und manchmal werden auch Beutetiere 

vom Boden aufgesucht. Zum Teil gehen die Tiere auch in Kuhställen auf Beutejagd. Die 

individuellen Aktionsräume sind 100-600 ha groß, im Mittel 215 ha. Innerhalb dieser Fläche 

werden 6 Teiljagdgebiete von 2 bis 10 ha Größe intensiver bejagt. Die Jagdgebiete 

sind bis zu 4 km vom Quartier entfernt, wobei die Kernjagdgebiete meist in einem Radius 

von bis zu 1.500 m um die Quartiere liegen (DIETZ et al. 2007, PETERSEN et al.2004, 

MUNLV 2007). 

Anhang Seite 2


Als Wochenstuben werden Baumquartiere sowie Nistkästen genutzt. Darüber hinaus werden 

auch Dachböden und Viehställe bezogen, wo sich die Tiere vor allem in Spalten und 

Zapfenlöchern aufhalten. Die Kolonien bestehen meist aus mehreren Gruppen von 10-30 

Weibchen, die gemeinsam einen Quartierverbund bilden. Ab Ende Mai/Anfang Juni bringen 

die standorttreuen Weibchen ihre Jungen zur Welt. Pro Jahr bekommt ein Weibchen 

nur ein Junges, das etwa im Alter von 4 Wochen flugfähig und selbständig wird. Die 

Hangplätze werden alle 2 bis 5 Tage gewechselt und die Größe der Teilkolonien wechselt 

ständig. (DIETZ et al. 2007, PETERSEN et al.2004, MUNLV 2007). 

Die Fransenfledermaus ist ein typischer Felsüberwinterer. Die Winterquartiere finden sich 

in spaltenreichen Höhlen, Stollen, Eiskellern, Brunnen und anderen unterirdischen Hohlräumen. 

Bevorzugt werden frostfreie Quartiere mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und einer 

Temperatur zwischen 2-8° C. Dabei gelten Fransenfledermäuse als ausgesprochen quartiertreu 

und können in Massenquartieren mit mehreren tausend Tieren überwintern. Die 

Winterquartiere werden von Ende Oktober bis Mitte Dezember bezogen und bis Anfang 

April wieder verlassen. Als Mittelstreckenwanderer legen sie Entfernungen von bis zu 80 

(max. 185) km zwischen den Sommer- und Winterquartieren zurück (MUNLV 2007). 

Die Fransenfledermaus ist eine sehr heimliche Art, die nur schwer nachzuweisen ist. Die 

Ortungsrufe sind sehr leise und im Ultraschalldetektor leicht mit anderen Myotis-Arten zu 

verwechseln (MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Die Fransenfledermaus kommt in NRW in allen 

Naturräumen vor. Ein Verbreitungsschwerpunkt liegt im Münsterland. In der Kölner 

Bucht und am Niederrhein bestehen größere Verbreitungslücken. Aktuell sind über 20 

Wochenstubenkolonien, zahlreiche Winterschlafgemeinschaften sowie ein bedeutendes 

Schwarm- und Winterquartier mit über 3.000 Tieren (Kreis Coesfeld) bekannt (2005). In 

Nordrhein-Westfalen gilt die Fransenfledermaus als gefährdet (FELDMANN et al. 1999, 

MUNLV 2007). 

4 Großer Abendsegler 

Biotopanspruch: Der Große Abendsegler ist einer der größten einheimischen Fledermausarten. 

Er gilt als typische Waldfledermaus, da als Sommer- und Winterquartiere vor 

allem Baumhöhlen in Wäldern und Parklandschaften genutzt werden. Er besiedelte ursprünglich 

Laubwälder, nutzt heute aber ein weites Spektrum an Habitaten bis hin zu 

Städten, soweit sie einen ausreichenden Baumbestand und eine große Dichte an hoch 

fliegenden Insekten aufweisen (DIETZ et al. 2007, MUNLV 2007). 

Als Jagdgebiete bevorzugt die Art offene Lebensräume, die einen hindernisfreien Flug 

ermöglichen. Die Tiere jagen in großen Höhen zwischen 10 bis 15 m über großen Wasserflächen, 

Waldgebieten, Einzelbäumen, Agrarflächen, an Waldlichtungen und Waldrändern 

sowie über beleuchteten Plätzen im Siedlungsbereich. Die Jagdgebiete können weiter 

als 10 km von den Quartieren entfernt sein (MUNLV 2007). 

Sommerquartiere und Fortpflanzungsgesellschaften befinden sich vorwiegend in Baumhöhlen, 

seltener auch in Fledermauskästen. Besonders häufig werden Buchen aufgesucht, 

bevorzugt in Waldrand-Nähe oder entlang von Wegen. Allerdings sind auch Wochenstuben 

an Gebäuden bekannt. Ab Mitte Juni werden die Jungen geboren. Im August 

lösen sich die Wochenstuben auf. In NRW sind Wochenstuben eine Ausnahmeerschei- 

Anhang Seite 3


nung. Als Winterquartiere werden großräumige Baumhöhlen, seltener auch Spaltenquartiere 

in Gebäuden, Felsen oder Brücken bezogen (DIETZ et al. 2007, MUNLV 2007). 

Die ausgesprochen ortstreuen Tiere sind auf ein großes Quartierangebot angewiesen. Sie 

nutzen oftmals mehrere Quartiere im Verbund. Die Baumquartiere, insbesondere einer 

Wochenstubenkolonie, werden häufig gewechselt. Diese liegen verteilt auf Flächen von 

bis zu 200 ha und Quartierwechsel wurden in Entfernungen von bis zu 12 km festgestellt. 

Jagdflüge können in bis zu 2,5 km entfernte Gebiete führen, Einzeltiere suchen auch bis 

zu 26 km entfernte Räume auf. Bei hoher Insektendichte können relativ kleine Gebiete regelmäßig 

abgeflogen werden. Häufig gibt es jedoch keine definierten Jagdgebiete. Die 

Tiere scheinen mehr oder weniger umherzuschweifen (DIETZ et al. 2007, MUNLV 2007). 

Der Große Abendsegler ist ein Fernstreckenwanderer, der ab Anfang September bis in 

den Spätherbst hinein in Richtung Südwesten zieht und von Mitte März bis Mitte April in 

die Gegenrichtung nach Nordosten zurückwandert. Bei seinen saisonalen Wanderungen 

kann er große Entfernungen von über 1.000 km zwischen Sommer- und Winterlebensraum 

zurücklegen. Die größte gemessene Entfernung liegt bei 1.546 km (DIETZ et al. 

2007, MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: In Nordrhein-Westfalen gilt der Große 

Abendsegler als gefährdete wandernde Art, die besonders zur Zugzeit im Frühjahr und 

Spätsommer/Herbst zu beobachten ist. Er kommt vor allem im Flachland nahezu flächendeckend 

vor. Aktuell sind 4 Wochenstubenkolonien mit je 10-30 Tieren (im Rheinland), 

einzelne übersommernde Männchenkolonien, zahlreiche Balz- und Paarungsquartiere, 

sowie einige Winterquartiere mit bis zu mehreren hundert Tieren bekannt (FELDMANN et 

al. 1999, MUNLV 2007, LANUV 2009). 

5 Großes Mausohr 

Biotopanspruch: Das Große Mausohr ist die größte einheimische Fledermausart und gehört 

zu den sog. Kulturfolgern, welche erst in historischer Zeit (also innerhalb der letzten 

2000 Jahre) Mitteleuropa und hier wärmebegünstigte Naturräume bevorzugt besiedelt hat 

(MESCHEDE & HELLER 2000). 

Große Mausohren sind Gebäudefledermäuse, die in strukturreichen Landschaften mit einem 

hohen Wald- und Gewässeranteil leben. Die Jagdgebiete liegen meist in geschlossenen 

Waldgebieten. Bevorzugt werden Altersklassen-Laubwälder mit geringer Kraut- 

und Strauchschicht und einem hindernisfreien Luftraum bis in 2 m Höhe besiedelt (z.B. 

Buchenhallenwälder). Nadelwälder werden ebenfalls bejagt, meist mittelalte Bestände 

ohne Bodenbewuchs. Sie jagen aber auch über kurzrasige Grünlandbereiche und über 

Äcker im frisch gemähten, abgeweideten oder abgeernteten Zustand. Im langsamen 

Jagdflug werden Großinsekten (v.a. Laufkäfer, aber auch andere Bodenarthropoden wie 

Hundertfüßer oder Spinnen) direkt am Boden oder in Bodennähe erbeutet. Die individuellen 

Jagdgebiete der sehr standorttreuen Weibchen sind 30-35 ha groß. Sie liegen innerhalb 

eines Radius von meist 10 (max. 25) km um die Quartiere und werden über feste 

Flugrouten (z.B. lineare Landschaftselemente) erreicht. (MESCHEDE & HELLER 2000, 

MUNLV 2007, DIETZ et al. 2007). 

Die traditionell genutzten Wochenstuben werden Anfang Mai bezogen und befinden sich 

auf warmen, geräumigen Dachböden von Kirchen, Schlössern und anderen großen Ge- 

Anhang Seite 4


bäuden, aber auch in Widerlagern großer Brücken. Die Standorte müssen frei von Zugluft 

und ohne Störungen sein. Die Größe der Kolonie kann sehr stark schwanken. In 

Nordrhein-Westfalen bestehen die Kolonien meist aus 20-300 Weibchen. Ab Ende 

Mai/Anfang Juni kommen die Jungen zur Welt. Ab Anfang August lösen sich die Wochenstuben 

wieder auf. Die Weibchen sind ihrem Geburtsort äußerst treu, über 90% kehren in 

ihre Geburtswochenstube zurück. Die Männchen sind im Sommer einzeln oder in kleinen 

Gruppen in Dachböden, Gebäudespalten, Baumhöhlen oder Fledermauskästen anzutreffen. 

Als Winterquartiere werden unterirdische Verstecke in Höhlen, Stollen, Eiskellern etc. 

aufgesucht. Diese werden ab Oktober bezogen und im April wieder verlassen. Das Mausohr 

ist eine regional wandernde Art. Bei ihren Wanderungen zwischen Sommer- und 

Winterquartier legen die Tiere meist Entfernungen 50 bis 100 km (max. 390) km zurück 

(MESCHEDE & HELLER 2000, MUNLV 2007, DIETZ et al. 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Das Große Mausohr erreicht in Nordwestdeutschland 

seine nördliche Verbreitungsgrenze und gilt in Nordrhein-Westfalen als stark 

gefährdet. Im Bergland ist die Art infolge einer deutlichen Bestandszunahme mittlerweile 

weit verbreitet. Im Tiefland nimmt die Anzahl der früher spärlichen Nachweise zu. Der 

sommerliche Gesamtbestand wird für NRW auf über 5.000 Tiere geschätzt, es existieren 

mindestens 15 Wochenstubenkolonien. Dagegen überwintern in den mehr als 50 bekannten 

Winterquartieren nur insgesamt etwa 700 Tiere (FELDMANN et al. 1999, MUNLV 2007, 

DIETZ et al. 2007). 

6 Kleiner Abendsegler 

Biotopanspruch: Der Kleinabendsegler ist eine typische Waldfledermaus, die insbesondere 

in Laubwäldern, seltener in Streuobstwiesen oder Parkanlagen vorkommt. Er nutzt 

überwiegend den Wald zur Nahrungssuche, wo die Tiere an Lichtungen, Kahlschlägen, 

Waldrändern und Wegen im freien Luftraum in einer Höhe von über 10 m jagen. Es werden 

jedoch auch Offenlandbiotope, wie Grünländer, Heckenstrukturen, Gewässer und beleuchtete 

Flächen im Siedlungsbereich zur Jagd aufgesucht (DIETZ et al. 2007, MUNLV 

2007). 

Als Wochenstuben- und Sommerquartiere werden vor allem Baumhöhlen und Baumspalten 

genutzt, oft in Buchen oder Eichen. Es werden aber gerne auch Fledermauskästen als 

Ersatz angenommen. Vereinzelt liegen Quartiere auch in Dachräumen von Gebäuden. 

Die Weibchenkolonien bestehen aus 10-70 Individuen. Dabei bilden sich innerhalb eines 

Quartierverbundes oftmals kleinere Teilgruppen, zwischen denen die Tiere wechseln. 

Deshalb sind sie auf ein großes Quartierangebot angewiesen (DIETZ et al. 2007, MUNLV 

2007). 

Die Überwinterung der Tiere von Oktober bis Anfang April findet vor allem in Baumhöhlen, 

aber auch in Spalten und Hohlräumen an und in Gebäuden statt (MUNLV 2007, MESCHE- 

DE & HELLER 2000, RICHARZ & LIMBRUNNER 1992). 

Quartierwechsel erfolgen zum Teil täglich und kleinräumig bis in 1,7 km Entfernung. Eine 

Kleinabendsegler-Kolonie kann im Laufe eines Sommers bis zu 50 Quartiere in einem 

300 ha großen Gebiet nutzen. Die individuellen Aktionsräume sind 2-18 km² groß, wobei 

die einzelnen Jagdgebiete etwa 1-9 km weit vom Quartier entfernt liegen. Einzeltiere können 

aber auch bis zu 17 km vom Quartier entfernt jagen. Dabei gibt es keine individuellen 

Anhang Seite 5


Jagdgebiete, geeignete Habitate werden großräumig beflogen (DIETZ et al. 2007, MUNLV 

2007). 

Der Kleinabendsegler ist eine saisonal fernwandernde Art, die zwischen ihren Sommer- 

und Winterquartieren Entfernungen von mehreren hundert bis über eintausend Kilometern 

zurücklegen kann. Die Art ist vergleichsweise ortstreu und sucht traditionell genutzte 

Sommerquartiere auf (MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: In Nordrhein-Westfalen gilt die Art als stark 

gefährdet. Seit mehreren Jahren zeichnen sich eine Bestandszunahme sowie eine Arealerweiterung 

ab. Mittlerweile liegen aus allen Naturräumen Fundmeldungen mit Wochenstuben 

vor, die ein zerstreutes Verbreitungsbild ergeben. Genaue Angaben zur Population 

in NRW liegen nicht vor (FELDMANN et al. 1999, MUNLV 2007). 

7 Rauhhautfledermaus 

Biotopanspruch: Die Rauhhautfledermaus gehört zu den kleinsten einheimischen Fledermäusen. 

Sie besiedelt fast ausschließlich Waldbestände, wobei sie die Nähe von Gewässern 

favorisiert. Als Sommerquartier werden Baumhöhlen, Holzspalten und Stammrisse 

bevorzugt, aber auch Nistkästen für Vögel und spezielle Fledermauskästen werden angenommen. 

Als Winterquartier werden vor allem Baumhöhlen und Holzstapel, aber auch 

Spalten an Gebäuden genutzt. Zur Jagd suchen die Tiere Gewässerufer, Waldränder, 

Schilfflächen und Feuchtwiesen auf, wo sie Zuckmücken, Eintagsfliegen, Köcherfliegen 

und andere Zweiflügler erbeuten. Paarungsquartiere liegen meist in Auwäldern an großen 

Fließgewässern, die den wandernden Tieren als Leitlinie dienen (DIETZ et al. 2007, 

MUNLV 2007, MESCHEDE & HELLER 2000). 

Die Rauhhautfledermaus zählt zu den weit wandernden Fledermausarten. Sie überbrückt 

zweimal jährlich Hunderte von Kilometern zwischen den traditionellen Fortpflanzungs- und 

Überwinterungsgebieten. Die nordosteuropäischen Populationen ziehen beispielsweise 

zum Großteil zur Paarung oder zur Überwinterung nach Deutschland. Daraus ergibt sich 

eine besondere internationale Verantwortung (Eurobats, Bonner Konvention) für die BRD 

im Hinblick auf die Erhaltung der Zugwege, Rastgebiete und Quartiere. In Nordrhein- 

Westfalen treten Rauhhautfledermäuse schwerpunktmäßig im Spätsommer und Herbst 

auf. Dann ziehen die Tiere und paarungsbereite Männchen balzen, was insbesondere im 

Rheintal gut zu beobachten ist. Je nach Gebiet etablieren 2-8 Männchen pro Hektar ihr 

Revier. Die Tiere sind sehr ortstreu, die Männchen suchen dieselben Paarungs- und 

Balzquartiere auf, und die Weibchen kehren immer wieder in ihre Wochenstubenquartiere 

zurück (MUNLV 2007, SCHRÖPFER et al. 1984, VIERHAUS 1997). 

Die Wochenstuben umfassen je nach Raumangebot im Quartier meist 20, aber auch bis 

zu 200 Weibchen und werden Anfang Mai belegt. Bereits Ende Juli lösen sich die Wochenstuben 

auf. Die Paarung erfolgt Ende August/Anfang September in Wochenstubennähe 

oder auf dem Zug bis Ende November (DIETZ et al. 2007). 

Die Jagdgebiete der Rauhhautfledermaus liegen bis zu 6,5 km vom Quartier entfernt und 

können bis über 20 km 2 groß sein. Innerhalb dieser Fläche werden 4 bis 11 wesentlich 

kleinere Teiljagdgebiete von wenigen Hektar Ausdehnung beflogen (DIETZ et al. 2007). 

Vorkommen der Rauhhautfledermaus sind fast in ganz Deutschland bekannt. Sie gilt als 

weit verbreitet und regional nicht selten. Die Reproduktionsgebiete liegen aber vor allem 

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weiter im Nordosten und die Wintergebiete weiter südlich außerhalb Deutschlands. Allerdings 

ist eine Ausweitung des Reproduktionsgebietes vom Erstnachweis einer Wochenstube 

1965 in Mecklenburg-Vorpommern über die Besiedlung der Ückermark, Brandenburgs, 

Schleswig-Holsteins und Sachsen-Anhalts bis hin zu Wochenstubenfunden in Bayern 

zu beobachten (DIETZ et al. 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Die Überwinterungsquartiere der Rauhhautfledermaus 

liegen außerhalb von NRW. Aus den Sommermonaten sind mehrere kleine 

Männchenkolonien, eine Wochenstube (50 bis 60 Tiere im Kreis Recklinghausen), sowie 

zahlreiche Durchzugs- und Paarungsquartiere bekannt. Die Rauhhautfledermaus kommt 

vor allem im Flachland weit verbreitet vor. In NRW gilt sie als gefährdete wandernde Art 

(FELDMANN et al. 1999, MUNLV 2007, LANUV 2009). 

8 Teichfledermaus 

Biotopanspruch: Die Teichfledermaus ist eine Gebäudefledermaus, die als Lebensraum 

gewässerreiche, halboffene Landschaften im Tiefland benötigt. Als Jagdgebiete werden 

vor allem große stehende oder langsam fließende Gewässer genutzt, wo die Tiere in 10- 

60 cm Höhe über der freien Wasseroberfläche jagen. Gelegentlich werden auch flache 

Uferpartien, Waldränder, Wiesen oder Äcker aufgesucht. Der Wald scheint als Jagdraum 

von untergeordneter Bedeutung zu sein (MESCHEDE & HELLER 2000, MUNLV 2007). 

Die Jagdgebiete werden bevorzugt über traditionelle Flugrouten, zum Beispiel entlang von 

Hecken oder kleineren Fließgewässern, erreicht und liegen innerhalb eines Radius von 

10-15 (max. 22) km um die Quartiere. Als Wochenstuben suchen die Weibchen Quartiere 

in und an alten Gebäuden auf, wie Dachböden, Spalten im Mauerwerk oder Hohlräume 

hinter Verschalungen. Die Wochenstubenkolonien der Weibchen befinden sich bislang 

außerhalb von Nordrhein-Westfalen, vor allem in den Niederlanden sowie in Norddeutschland. 

Die Männchen halten sich in Männchenkolonien von 30-40 Tieren ebenfalls in Gebäudequartieren 

auf oder beziehen als Einzeltiere auch Baumhöhlen, Fledermauskästen 

oder Brücken. Zwischen den Sommerlebensräumen und den Überwinterungsgebieten in 

NRW zieht die Art bis zu 330 km weit. Die nordwestdeutschen Überwinterungsgebiete liegen 

vor allem im Randbereich der westfälischen Mittelgebirge, einige auch in der Westfälischen 

Bucht und in der Eifel. Als Winterquartiere werden spaltenreiche, unterirdische 

Verstecke wie frostfreie Höhlen, Stollen, Brunnen oder Eiskeller mit hoher Luftfeuchte bezogen. 

Die Winterquartiere werden zwischen September und Dezember bezogen und ab 

Mitte März wieder verlassen (MUNLV 2007, www.natura2000.murl.nrw.de). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Die Teichfledermaus gilt in NRW als „gefährdete 

wandernde Art“, die vor allem regelmäßig zur Zugzeit im Frühjahr und Herbst sowie 

als Überwinterer auftritt. Die nordwestdeutschen Überwinterungsgebiete liegen vor allem 

im Randbereich der westfälischen Mittelgebirge, einige auch in der Westfälischen Bucht 

und in der Eifel. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt neben Einzeltieren auch 

einzelne übersommernde Männchenkolonien im nördlichen Westfalen festgestellt. Aktuell 

sind eine beständige Kolonie aus dem Kreis Recklinghausen sowie ein größerer Sommerbestand 

mit mehr als 20 Tieren im Raum Münster bekannt (FELDMANN et al. 1999, 

MUNLV 2007). 

Anhang Seite 7


9 Wasserfledermaus 

Biotopanspruch: Die Wasserfledermaus zählt zu den sog. Waldfledermäusen. Sie ist eine 

anpassungsfähige Art, deren Lebensraumansprüche sich im weitesten Sinne auf Wald 

und Wasser einengen lassen (DIETZ et al.2007). Als Jagdgebiet dienen üblicherweise stehende 

und langsam fließende Gewässer, bevorzugt mit Ufergehölzen. Dort jagen die Tiere 

in meist nur 5-20 cm Höhe über der Wasseroberfläche. Die Jagd findet aber auch über 

insektenreichen Wiesen und Wäldern statt (MESCHEDE & HELLER 2000, MUNLV 2007). 

Die Quartiergebiete liegen entweder in Auwäldern, den gewässerbegleitenden 

Gehölzstreifen oder aber in entfernt liegenden Waldgebieten und auch Siedlungen (DIETZ 

et al.2007). 

Die Wasserfledermaus bezieht ihre Sommerquartiere und Wochenstuben vor allem in 

Baumhöhlen, aber auch in Gewölbespalten und Dehnungsfugen von Brücken. Baumquartiere 

können sich in Stammanrissen, Fäulnishöhlen oder in Spechthöhlen finden, wobei alte 

Höhlen in Eichen oder Buchen sowie randständige oder nahe am Waldrand gelegene 

Bäume bevorzugt werden. Da die Wasserfledermäuse oft mehrere Quartiere im Verbund 

nutzen und diese alle 2 bis 5 Tage wechseln, benötigen sie ein großes Angebot geeigneter 

Baumhöhlen (MUNLV 2007, DIETZ et. al 2007). 

Männchen halten sich tagsüber in Baumquartieren, Bachverrohrungen, Tunneln oder in 

Stollen auf und schließen sich gelegentlich zu kleineren Kolonien zusammen. Die Überwinterung 

erfolgt überwiegend in unterirdischen Quartieren, vor allem großräumigen Höhlen, 

Stollen und Eiskellern (MESCHEDE & HELLER 2000, MUNLV 2007, DIETZ et. al 2007). 

Die Wasserfledermaus ist eine sehr mobile Art. Durch regelmäßige Quartierwechsel kann 

ein Wochenstubenverband im Jahresverlauf bis zu 40 Baumhöhlen aufsuchen, die in Abständen 

von bis zu 2,6 km voneinander auf einer Fläche von bis zu 5,3 km 2 verteilt sind. 

Die Weibchen nutzen Jagdgebiete in einem 6-10 km-Radius um das Quartier, die mittlere 

Entfernung liegt bei 2,3 km. Die Männchen legen auch 8 bis 15 km bis ins Jagdgebiet zurück, 

im Mittel beträgt die Strecke 3,7 km. Die traditionell genutzten Jagdgebiete werden 

über festgelegte Flugrouten entlang von markanten Landschaftsstrukturen angeflogen. 

Die Größe der Jagdgebiete schwankt stark, die individuellen Aktionsräume sind im Durchschnitt 

49 ha groß. Meist werden 2-8 Teilgebiete von 0,1 bis zu 7,5 ha Größe aufgesucht 

(DIETZ et al 2007, MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Nach DIETZ et. al (2007) hat die Wasserfledermaus 

seit den 50er Jahren in weiten Teilen des mitteleuropäischen Verbreitungsgebietes 

stark zugenommen. Hauptgrund dürfte die Gewässereutrophierung und die damit einhergehende 

Zunahme des Nahrungsangebotes sein. Sie kommt in NRW in allen Naturräumen 

nahezu flächendeckend vor. Ein Winterquartier mit über 1.000 Tieren ist aus dem 

Kreis Coesfeld bekannt (MUNLV 2007). Nach der Roten Liste für NRW wird die Wasserfledermaus 

als „gefährdet“ eingestuft. 

10 Zwergfledermaus 

Biotopanspruch: Die Zwergfledermaus gehört zu den kleinsten europäischen Fledermausarten. 

Die Tiere werden nur 3,5-5 cm groß und 3,5-8 g schwer. Sie ist eine sehr flexible 

Art mit hohem Anpassungspotenzial, die in allen Phasen ihres Jahreszyklus gerne 

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Quartiere an menschlichen Behausungen wählt. Sie kommt von ländlichen Siedlungen bis 

hin zu Innenstädten und in nahezu allen Habitaten vor (LANUV 2007, DIETZ et. al 2007). 

Zwergfledermäuse sind Kulturfolger, die in strukturreichen Landschaften, vor allem aber in 

Siedlungsbereichen vorkommen. Eine durch Hecken oder andere lineare Landschaftselemente 

vernetzter Landschaftsraum bietet Zwergfledermäusen ideale Lebensbedingungen. 

Als Hauptjagdgebiete dienen Gewässer, Kleingehölze sowie aufgelockerte Laub- 

und Mischwälder. Im Siedlungsbereich werden gerne parkartige Gehölzbestände, aber 

auch Laternen aufgesucht (MUNLV 2007, SCHRÖPFER et al. 1984, ROER 1993, THIES 

1994, VIERHAUS 1997). 

Sommerquartiere und Wochenstuben finden sich in einem breiten Spektrum an Spalträumen 

von Gebäuden. Genutzt werden Hohlräume unter Dachpfannen, Flachdächern, hinter 

Wandverkleidungen und Fensterläden, in Rollladenkästen, in Mauerspalten oder auf 

Dachböden. Baumquartiere sowie Nistkästen werden ebenfalls bewohnt. Die 

Weibchenkolonien bestehen durchschnittlich aus 50-100 Tieren. Die Quartiere werden 

häufig gewechselt (im Durchschnitt alle 11-12 Tage), eine einzige Wochenstubenkolonie 

benötigt somit eine Vielzahl geeigneter Verstecke. Ab Mitte Juni werden die Jungen geboren. 

Ab Anfang/Mitte August lösen sich die Wochenstuben wieder auf. Die Männchen nutzen 

auch Quartiere in Wäldern, insbesondere in Baumhöhlen und hinter abgeplatzter Rinde 

(DIETZ et. al 2007, MUNLV 2007, MESCHEDE & HELLER 2000, RICHARZ & LIMBRUNNER 

1992). 

Ab Oktober/November beginnt für die Zwergfledermaus die Winterruhe, die bis 

März/Anfang April dauert. Als Winterquartiere werden ebenfalls Spaltenverstecke in und 

an Gebäuden, außerdem natürliche Felsspalten sowie unterirdische Quartiere in Kellern 

oder Stollen bezogen. Die Standorte sind nicht immer frostfrei und haben eine geringe 

Luftfeuchte. Zwergfledermäuse gelten als quartiertreu und können in traditionell genutzten 

Massenquartieren mit vielen tausend Tieren überwintern. Bei ihren Wanderungen zwischen 

Sommer- und Winterquartier legen die Tiere meist geringe Wanderstrecken unter 

50 km zurück (MUNLV 2007). 

Die Wochenstubenquartiere werden von Einzeltieren bis in 15 km und von ganzen Wochenstubenverbänden 

bis in 1,3 km Entfernung gewechselt. Die durchschnittlich 19 ha 

großen Jagdgebiete liegen hingegen wesentlich näher in einem Radius von 50 m bis zu 

2,5 km um die Quartiere (MUNLV 2007, DIETZ et. al 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Die Zwergfledermaus ist die wohl bundesweit 

häufigste Fledermausart. Sie gilt in Nordrhein-Westfalen aufgrund erfolgreicher Schutzmaßnahmen 

derzeit als ungefährdet. Sie ist in allen Naturräumen auch mit Wochenstuben 

nahezu flächendeckend vertreten (MUNLV 2007). 

11 Feldsperling 

Biotopanspruch: In Mitteleuropa ist der Feldsperling ein Charaktervogel der Übergangsbereiche 

zwischen menschlichen Siedlungen und der reich gegliederten Kulturlandschaft mit 

Einzelhöfen, Obstwiesen, Baumgruppen, Hecken und Feldgehölzen (BAUER et al. 2005). 

Wo der Haussperling, dem er in der Konkurrenz meist unterlegen ist, fehlt, dringt der 

Feldsperling auch bis in innerstädtische Zonen als Brutvogel vor. Typischerweise aber 

besiedelt er das landwirtschaftlich genutzte Umland der Dörfer und Städte. Als Höhlen- 

Anhang Seite 9


und Gebäudebrüter ist für den Feldsperling das Angebot an geeigneten Brutplätzen ein 

bestandslimitierender Faktor. Auch wird in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten 

ein geringerer Bruterfolg durch zunehmenden Einsatz von Bioziden, Beiz- und Düngemitteln, 

veränderte Formen der Bodennutzung (Grünlandumbruch, Reduktion der floristischen 

Vielfalt, zunehmender Maisanbau etc.) wie auch durch Flurbereinigungsmaßnahmen 

(Entfernen von Saumbiotopen, Randstreifen, Hecken und Feldgehölzen) verzeichnet. 

Veränderte Anbaumethoden wie der zunehmende Anbau von Wintergetreide und der damit 

verbundene Rückgang von Stoppelbrachen im Winter, frühes Unterpflügen von 

Dreschrückständen u.a. verursachen zusätzlich Nahrungsengpässe außerhalb der Brutzeit 

(BAUER et al. 2005). 

Feldsperlinge leben sozial, verteidigen aber ihren Nistplatz gegenüber Artgenossen. Sie 

brüten meist in Höhlen, überwiegend in Baumhöhlen oder Kopfweiden, aber auch in Mauer- 

und Felslöchern und unter Dächern von Gebäuden oder im Unterbau von größeren 

Nestern. Seltener werden auch freistehende Nester, vor allem in dichten Bäumen, Büschen 

oder Hecken angelegt (BAUER et al.2005). Nahrungsflüge werden in eine Entfernung 

bis zu mehreren hundert Metern unternommen (BAUER et al. 2005: bis max. 900 m). 

Die Siedlungsdichte kann in Abhängigkeit der in der Landschaft zur Verfügung stehenden 

Ressourcen sehr unterschiedlich sein. WINK et al. (2005) geben für das Rheinland hochgerechnet 

auf die besiedelbare Fläche 2,1-3,7 Brutpaare/100 ha an. Nach BAUER et al. 

(2005) sind für Mitteleuropa die folgenden Höchstdichten anzunehmen: für Flächen von 

20-49 ha Ø 20,4, für Flächen von 50-99 ha Ø 13,3 und für Flächen von über 100 ha Ø 2,3 

Brutpaare/10 ha. 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: In Nordrhein-Westfalen ist der Feldsperling in 

allen Naturräumen nahezu flächendeckend verbreitet. Seit den 1970er-Jahren sind die 

Brutbestände allerdings durch intensive Flächennutzung der Landwirtschaft und einen 

fortschreitenden Verlust geeigneter Nistmöglichkeiten stark zurückgegangen. Der Gesamtbestand 

wird für 2006 auf 103.000 Brutpaare geschätzt (MUNLV). Wegen der starken 

Bestandsabnahme wird der Feldsperling in der Roten Liste NRW als gefährdet geführt 

(SUDMANN et al. 2008). 

12 Gartenrotschwanz 

Biotopanspruch: Der Gartenrotschwanz ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher in 

West- und Zentralafrika überwintert. Er tritt in NRW immer seltener als Brutvogel auf. Früher 

kam er häufig in reich strukturierten Dorflandschaften mit alten Obstwiesen und – 

weiden, Kleingärten, sowie in Feldgehölzen, Alleen, Auengehölzen und lichten, alten 

Mischwäldern vor. Mittlerweile konzentrieren sich die Vorkommen auf die Randbereiche 

von größeren Heidelandschaften und auf sandige Kiefernwälder. Zur Nahrungssuche bevorzugt 

der Gartenrotschwanz Bereiche mit schütterer Bodenvegetation. Die Nahrung besteht 

aus kleinen Wirbellosen, vor allem aus Insekten und Spinnen. Gelegentlich werden 

auch Beeren und Früchte gefressen (MUNLV 2007). 

Der Gartenrotschwanz ist ein anpassungsfähiger Höhlen-, Nischen- und selten auch Freibrüter. 

Das Nest wird meist in Halbhöhlen in 2-3 m Höhe über dem Boden angelegt, z.B. 

in alten Kopfweiden oder Obstbäumen. Dabei bevorzugt er Höhlen mit größerem Eingang 

(BAUER et al.2005, MUNLV 2007). 

Anhang Seite 10


Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Der Gartenrotschwanz kommt in NRW in allen 

Naturräumen vor, allerdings sind die Bestände seit einigen Jahrzehnten großräumig 

rückläufig. In der Kölner Bucht und der Eifel ist er nur zerstreut verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte 

bilden die Heidelandschaften in den Bereichen Senne, Borkenberge und 

das ehemalige Munitionsdepot Brüggen-Bracht. Der Gesamtbestand wird auf etwa 4.000 

Brutpaare geschätzt (MUNLV 2007). In NRW gilt der Gartenrotschwanz als stark gefährdet 

(SUDMANN et al. 2008). 

13 Habicht 

Biotopanspruch: Der Habicht bevorzugt als Lebensraum Kulturlandschaften mit einem 

Wechsel von geschlossenen Waldgebieten, Waldinseln und Feldgehölzen. Als wendiger 

Deckungsjäger steuert der Habicht seine Beute meist aus niedrigem Anflug an, verfolgt 

diese aber nur selten über längere Zeit. Als Nahrung erbeutet das Weibchen größtenteils 

kleine bis mittelgroße Vögel, das Männchen schlägt kleinere Tiere. Als Bruthabitate können 

Waldinseln ab einer Größe von 1-2 ha genutzt werden. Die Brutplätze befinden sich 

zumeist in Wäldern mit altem Baumbestand, vorzugsweise mit freier Anflugmöglichkeit 

durch Schneisen. Der Horst wird in hohen Bäumen in 14-28 m Höhe angelegt. Insgesamt 

kann ein Brutpaar in optimalen Lebensräumen ein Jagdgebiet von 4-10 km² beanspruchen. 

Der Horstbau beginnt bereits im Winter, die Eiablage erfolgt ab Ende März, spätestens 

im Juli sind die Jungen flügge (BAUER et al. 2005, MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Der Habicht ist in NRW weit verbreitet und 

besiedelt alle naturräumlichen Einheiten. Kleinere Bestandslücken existieren nur in den 

ausgeräumten Ackerlandschaften und in einigen geschlossen bewaldeten Hochlagen der 

Mittelgebirge (NWO 2002, WINK et al. 2005). Die Art ist in NRW nicht gefährdet, musste 

aber wegen langfristiger, lokaler Bestandsrückgänge in die Vorwarnliste aufgenommen 

werden (SUDMANN et al. 2008). 

14 Kleinspecht 

Biotopanspruch: Der Kleinspecht besiedelt parkartige oder lichte Laub- und Mischwälder, 

Weich- und Hartholzauen sowie feuchte Erlen- und Hainbuchenwälder mit einem hohen 

Alt- und Totholzanteil. In größeren Waldbeständen nutzt er gerne die Randbereiche. Dichte, 

geschlossenen Wälder und Nadelholz wird weitestgehend gemieden. Darüber hinaus 

erscheint er im Siedlungsbereich auch in strukturreichen Parkanlagen, alten Villen- und 

Hausgärten sowie in Obstgärten mit altem Baumbestand. Die Siedlungsdichte kann bis zu 

0,3-2,5 Brutpaare auf 10 ha betragen. Die Nisthöhle wird in totem oder morschem Holz, 

bevorzugt in Weichhölzern (v.a. Pappeln, Weiden), angelegt (BAUER et al. 2005, MUNLV 

2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Der Kleinspecht ist im gesamten Land verbreitet 

mit Lücken in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den gehölzarmen 

Ackerbörden (NWO 2002, WINK et al. 2005). In der Roten Liste von NRW wird er als gefährdet 

geführt (SUDMANN et al. 2008). 

Anhang Seite 11


15 Mehlschwalbe 

Biotopanspruch: Die Mehlschwalbe lebt als Kulturfolger in menschlichen Siedlungsbereichen. 

Als Koloniebrüter bevorzugt sie frei stehende, große und mehrstöckige Einzelgebäude 

in Dörfern und Städten. Die Lehmnester werden an den Außenwänden der Gebäude 

angebracht. Bestehende Kolonien werden oft über viele Jahre besiedelt, wobei Altnester 

bevorzugt angenommen werden. Große Kolonien bestehen in Nordrhein-Westfalen 

aus 50 bis 200 Nestern. Als Nahrungsflächen werden insektenreiche Gewässer und offene 

Agrarlandschaften in der Nähe der Brutplätze aufgesucht. Für den Nestbau werden 

Lehmpfützen und Schlammstellen benötigt (MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Die Mehlschwalbe kommt in allen Naturräumen 

nahezu flächendeckend vor. Ihr Gesamtbestand wird auf 98.000 Brutpaare geschätzt 

(MUNLV 2007). Sie gilt in NRW als gefährdet (SUDMANN et al. 2008). 

16 Rauchschwalbe 

Biotopanspruch: Die Rauchschwalbe gilt als Charakterart 

für eine extensiv genutzte bäuerliche Kulturlandschaft. 

Die Besiedlungsdichte wird mit zunehmender 

Verstädterung der Siedlungsbereiche 

geringer. Die Nahrung besteht überwiegend aus in 

der Luft erbeuteten Insekten, die sie gerne auch 

über Feuchtgebieten jagt. Ihre Nester bauen sie in 

Gebäuden mit Einflugmöglichkeiten (z.B. Viehställe, 

Scheunen, Hofgebäude) aus Lehm und Pflanzenteilen. 

Altnester aus dem Vorjahr werden nach dem 

Ausbessern wieder angenommen. 

Nach Ankunft aus den Überwinterungsgebieten beginnt ab Ende April/Anfang Mai die Eiablage, 

Zweitbruten sind möglich. Spätestens in der ersten Septemberhälfte werden die 

letzten Jungen flügge (MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Die Rauchschwalbe ist in allen Naturräumen 

nahezu flächendeckend verbreitet, seit den 1970er-Jahren sind die Brutbestände jedoch 

durch intensive Flächennutzung der Landwirtschaft und eine fortschreitende Modernisierung 

und Aufgabe der Höfe stark zurückgegangen. Der Gesamtbestand wird auf etwa 

150.000 Brutpaare geschätzt (MUNLV 2007). Die Rauchschwalbe wird derzeit in NRW als 

gefährdet eingestuft (SUDMANN et al. 2008). 

17 Sperber 

Foto: Rauchschwalbe 

© U. Scherwaß 

Biotopanspruch: Der Sperber lebt in abwechslungs- und gehölzreichen Kulturlandschaften 

mit einem ausreichenden Nahrungsangebot an Kleinvögeln. Bevorzugt werden Parklandschaften 

mit Feldgehölzen, Gebüschen und kleineren Waldbeständen. Reine Laubwälder 

werden kaum besiedelt. Die Brutplätze befinden sich meist in Nadelbaumbeständen, vor 

allem in dichten Fichtenparzellen oder in Mischbeständen aus Laubholz und Lärche mit 

ausreichender Deckung und freier Anflugmöglichkeit, wo das Nest in 4 bis18 m Höhe an- 

Anhang Seite 12


gelegt wird. Außerhalb des Waldes brütet der Sperber in Gehölzstreifen, breiten, baumdurchsetzten 

Hecken, in Parkanlagen, auf Friedhöfen und selbst in Hausgärten und 

baumbestandenen Hinterhöfen Insgesamt kann ein Brutpaar ein Jagdgebiet von 4 bis 7 

km² beanspruchen. Die Eiablage beginnt Ende April und bis Juli sind die Jungen flügge. In 

NRW ist der Sperber ungefährdet. Er ist weit verbreitet und in allen Naturräumen vertreten 

(MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: In Nordrhein-Westfalen ist der Sperber ungefährdet. 

Er ist weit verbreitet und in allen Naturräumen vertreten (SUDMANN et al. 2008). 

18 Turmfalke 

Biotopanspruch: Der Turmfalke besiedelt als Ubiquist nahezu alle Lebensräume. Optimale 

Jagdgebiete sind strukturreiche, offene Kulturlandschaften. Als erfolgreicher Kulturfolger 

fehlt er auch in größeren Städten nicht, dagegen meidet er geschlossene Waldgebiete. 

Als Nahrungsgebiete sucht er Flächen mit niedriger Vegetation (z.B. Dauergrünland, 

Äcker und Brachen) auf. In optimalen Lebensräumen beansprucht ein Brutpaar ein Jagdrevier 

von nur 1,5-2,5 km² Größe. Der Turmfalke brütet von April bis Juli. Da Falken selbst 

keine Nester bauen, sind ihre natürlichen Brutplätze hauptsächlich in Felsnischen und in 

Nestern anderer Vogelarten zu finden. In der heutigen Kulturlandschaft nutzt er hohe Gebäude, 

wie Schornsteine, Kirchtürme, Brücken u.a. „Kunstfelsen“. Regelmäßig werden 

auch Nistkästen angenommen (BAUER et al. 2005, MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Der Turmfalke kommt in NRW flächendeckend 

vor mit lokalen Bestandslücken in den ausgedehnten Waldgebieten der Mittelgebirge. 

Er ist aktuell nicht gefährdet, musste aber aufgrund der Bestandsabnahmen der letzten 

Jahre in die Vorwarnliste aufgenommen werden (MUNLV 2007, SUDMANN et al. 2008). 

19 Turteltaube 

Biotopanspruch: Die Turteltaube bevorzugt als ursprünglicher Bewohner von Steppen- 

und Waldsteppen offene bis halboffene Parklandschaften mit einem Wechsel aus Agrarflächen 

und Gehölzen. Die Brutplätze liegen meist in Feldgehölzen, baumreichen Hecken 

und Gebüschen, an gebüschreichen Waldrändern oder in lichten Laub- und Mischwäldern. 

Das Nest wird in Sträuchern oder Bäumen in 1-5 m Höhe angelegt. Zur Nahrungsaufnahme 

werden Ackerflächen, Grünländer und schütter bewachsene Ackerbrachen 

aufgesucht. Im Siedlungsbereich kommt die Turteltaube eher selten vor, hier werden verwilderte 

Gärten, größere Obstgärten, Parkanlagen oder Friedhöfe besiedelt (MUNLV 

2007, BAUER et al. 2005). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: In NRW ist die Turteltaube noch relativ weit 

verbreitet. Wegen der starken Bestandsrückgänge in den letzten Jahren wird sie in der 

Roten Liste als stark gefährdet geführt (MUNLV 2007, SUDMANN et al. 2008). 

Anhang Seite 13


20 Waldkauz 

Biotopanspruch: Der Waldkauz lebt in reich strukturierten Kulturlandschaften mit einem 

guten Nahrungsangebot und gilt als ausgesprochen reviertreu. Besiedelt werden lichte 

und lückige Altholzbestände in Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen, Gärten oder Friedhöfen, 

die ein gutes Höhlenangebot aufweisen. Er bevorzugt für sein Nest Baumhöhlen, 

nimmt aber auch Höhlen in Gebäuden, Felshöhlen und –spalten an. Darüber hinaus werden 

auch Dachböden und Kirchtürme bewohnt. Die Reviergröße schwankt je nach Qualität 

zwischen 25 und 80 ha pro Brutpaar. Die Belegung der Reviere erfolgt bereits im 

Herbst, ab Februar beginnt die Frühjahrsbalz. Von März bis Juni wird gebrütet (MUNLV 

2007, BAUER et al. 2005). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Der Waldkauz kommt in Nordrhein-Westfalen 

ganzjährig als häufiger Standvogel vor. Sein Brutbestand wird auf ca. 15.000 Brutpaare 

geschätzt (MUNLV 2007). Er wird derzeit als nicht gefährdet angesehen (SUDMANN et al. 

2008). 

21 Waldohreule 

Biotopanspruch: Als Lebensraum bevorzugt die Waldohreule halboffene Parklandschaften 

mit kleinen Feldgehölzen, Baumgruppen und Waldrändern. Sie kommt aber auch im Siedlungsbereich 

in Parks und Grünanlagen sowie an Siedlungsrändern vor. Als Jagdgebiete 

werden strukturreiche Offenlandbereiche sowie größere Waldlichtungen aufgesucht. In 

grünlandarmen Bördelandschaften sowie in größeren geschlossenen Waldgebieten erreicht 

sie nur geringe Siedlungsdichten. Ein Brutrevier kann eine Größe zwischen 20- 

100 ha erreichen. Als Nistplatz werden alte Nester von anderen Vogelarten wie z.B. Rabenkrähe, 

Elster, Mäusebussard und Ringeltaube genutzt (MUNLV 2007). 

Gefährdungsgrad und Vorkommen in NRW: Die Waldohreule kommt in allen Naturräumen 

nahezu flächendeckend vor. Der Gesamtbestand wird auf etwa 4.000 Brutpaare geschätzt 

(MUNLV 2007). In NRW gilt die Waldohreule derzeit als gefährdet (SUDMANN et al. 2008). 

Anhang Seite 14

Artenschutzrechtliche Prüfung zum B-Plan Nr. 113 ... - Haltern am See

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