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MARIEN KONKRET Winter 2016

5,3 MB – 38 Seiten MARIEN KONKRET 84 Winter 2016

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MARIEN KONKRET 84 Winter 2016

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Unternehmensmagazin 84 | <strong>Winter</strong> <strong>2016</strong>/2017<br />

MarienKonkret<br />

St. Marien-Krankenhaus Siegen, GSS Gesundheits-Service Siegen und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen<br />

Fokus Patientensicherheit<br />

Seite 8<br />

16 Strategie<br />

Zukunft gestalten –<br />

Kliniken wollen<br />

kooperieren<br />

22 Gesundheit<br />

Alles fließt –<br />

Vom kosmetischen<br />

Problem zur Krankheit<br />

32 Report<br />

Herz unter Stress –<br />

20. Siegener<br />

Herz-Tag


18<br />

Inhalt<br />

Konkret<br />

4 Jährliche Skiunfälle<br />

8<br />

Mailbox<br />

6 Kurznachrichten<br />

7 Termine<br />

Schwerpunkt<br />

8 Menschen machen Fehler<br />

12 Primum nil nocere<br />

Report<br />

14 Notfall-Übung<br />

32 Herz unter Stress<br />

34 13. Siegener Immun-Tag<br />

Strategie<br />

16 Zukunft gestalten<br />

Gesundheit<br />

18 Der Tod aus dem Nichts<br />

22 Alles fließt<br />

24 Sieben gute Vorsätze für das neue Jahr<br />

Perspektive<br />

26 Was ist der Moment?<br />

26<br />

28<br />

Großes Preisrätsel<br />

Gewinnen Sie einen<br />

Überraschungspreis<br />

Panorama<br />

28 Rätsel<br />

30 Ansporn für unser geistliches Leben<br />

Intern<br />

20 Fritz A. Autsch<br />

36 Personalnews<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH, Kampenstraße 51,<br />

57072 Siegen, Siegen - HRB 3188, USt.-IdNr.: DE176257881,<br />

Geschäftsführer: Christoph Rzisnik und Hans-Jürgen Winkelmann,<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats: Bruno Sting<br />

Kommunikation & Marketing: Dr. Christian Stoffers (V.i.S.d.P.)<br />

Druck: Vorländer, Siegen<br />

Satz & Layout: Dr. Christian Stoffers; Wilke kreativ, Hilchenbach<br />

Bildnachweis: Fotolia, shutterstock, Thinkstock, K-MediaNews, H.-G. Siemon,<br />

C. Stoffers<br />

Leserbriefe, Bildbeiträge und Anmerkungen an die Redaktion „<strong>MARIEN</strong> konkret“<br />

adressieren. Die Redaktion behält sich die Veröffentlichung und Kürzungen<br />

eingereichter Unterlagen vor. Beiträge für die <strong>MARIEN</strong> konkret 1/2017 können<br />

bis zum 15. Februar 2017 eingereicht werden.<br />

<strong>MARIEN</strong> konkret Nr. 84, Dezember <strong>2016</strong> bis Februar 2017, ISSN 1863-9356<br />

2 _ Marienkonkret / 84/16


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

ein ereignisreiches und spannendes Jahr neigt sich schon wieder dem Ende zu. Die Weihnachtsmärkte<br />

locken und die Medien „beglücken“ uns – alle Jahre wieder – mit einer unüberschaubaren Fülle an<br />

Jahresrückblicken. Und auch wir wollen, der aktuellen <strong>Winter</strong>ausgabe der <strong>MARIEN</strong> Konkret vorangestellt,<br />

einen Blick zurück auf die hinter uns liegenden zwölf Monate werfen.<br />

Das vergangene Jahr hat uns bestärkt auf unserem Weg als umfassender, qualitätsorientierter und<br />

dem Menschen zugewandter Gesundheitsversorger unseres Versorgungsgebietes. Es hatte dabei Höhen<br />

und Tiefen. Vor allem hat es uns aber weiter vorangebracht in unserem Bestreben, ein verlässlicher<br />

Dienstleister für die Menschen unserer Region zu sein.<br />

Es gab viele gute und Mut machende Momente. Beispielhaft zu erwähnen ist hier unser gleich zu<br />

Beginn eingeleiteter „Aktionsplan Hygiene“, mit dem unternehmensweit umfassende Maßnahmen<br />

zur Verbesserung und nachhaltigen Sicherung unserer Hygienequalität etabliert wurden. Auch über<br />

die in diesem Jahr vertieften Kooperationsgespräche mit der Katholischen Hospitalvereinigung Südwestfalen<br />

in Olpe wurden Maßnahmen angestoßen, die für unsere zukünftige Entwicklung von großer<br />

Bedeutung sind. Wesentlich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfte auch die Auszeichnung<br />

mit dem Zertifikat „Beruf & Familie“ sein, was uns als traditionell familienorientiertes Unternehmen<br />

weiter festigt und verlässliche Angebote für unsere Beschäftigten schafft.<br />

Aber es gab auch traurige Momente in diesem Jahr: So wurden in kurzer Folge die lange in unserem<br />

Krankenhaus tätigen Schwestern M. Luciosa und Schwester M. Reinharda heimgerufen. Beide waren<br />

prägend für Werteorientierung und Engagement, für welches unser Haus seit jeher steht. Im Oktober<br />

verstarb plötzlich und unerwartet Herr Geschäftsführer Wolfgang Nolte aus Olpe, der als verlässlicher<br />

Partner die Kooperationsprojekte mit der Hospitalvereinigung in Olpe vorangebracht hat. Unmittelbar<br />

vor Drucklegung dieses Magazins erfuhren wir vom Tod unseres geschätzten langjährigen Verwaltungsratsvorsitzenden,<br />

Herrn Fritz A. Autsch. Dankbar denken wir an alle Verstorbenen zurück,<br />

die sich für unser Unternehmen stark gemacht haben und in diesem Jahr von uns gegangen sind.<br />

Und doch zieht uns das neue Jahr schon gedanklich in seinen Bann. Unlängst haben wir den „Aktionsplan<br />

Patientensicherheit“ für die kommenden zwölf Monate ins Leben gerufen, und wir bauen<br />

jetzt schon fleißig an der Weiterentwicklung des Unternehmens. Das geplante Demenz-Zentrum in<br />

Netphen und das Hospizprojekt auf der Eremitage seien hier nur beispielhaft erwähnt.<br />

Was wäre aber ein Jahresrückblick ohne den Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne Sie,<br />

jeden einzelnen an seinem Platz, hätten wir dieses Jahr nicht abermals erfolgreich beenden können.<br />

Und auch wenn für viele das Jahr schon gelaufen ist, wollen wir die nicht vergessen, die die Feiertage<br />

über in unserem Krankenhaus und unseren Pflegeeinrichtungen dafür sorgen, dass Menschen auch<br />

über den Jahreswechsel gut versorgt und gepflegt werden. Wir sind dankbar, so tolle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu haben, die durch ihr loyales Engagement zum gemeinsamen Erfolg beitragen.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest und Gottes reichen Segen für das<br />

Neue Jahr.<br />

Christoph Rzisnik<br />

Geschäftsführer<br />

Hans-Jürgen Winkelmann<br />

Geschäftsführer<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 3


Konkret<br />

4 _ Marienkonkret / 84/16


39.000<br />

Die Zahl der verletzten Skifahrer sinkt weiter: In der letzten Saison<br />

ergaben sich hochgerechnet ca. 39.000 Deutsche, die nach einem<br />

Skiunfall ärztlich behandelt wurden. Im Vergleich zur Basissaison<br />

1979/80 bedeutet dies einen Rückgang von insgesamt fast 62<br />

Prozentpunkten. Nur noch 1,56 je 1.000 beträgt das Risiko für eine<br />

stationäre Behandlung nach einem Skiunfall. Dies bedeutet einen<br />

leichten Rückgang im Vergleich zur Saison 2013/14 und ergibt hochgerechnet<br />

ca. 6.400 bis 6.700 Skifahrer, deren Verletzung einer stationären<br />

Behandlung bedurfte.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 5


Mailbox<br />

Abschied<br />

Mitte November wurde der langjährige Direktor der Wohnund<br />

Pflegeeinrichtungen des GSS Gesundheits-Service Siegen,<br />

Willi Ax, feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Die<br />

Geschäftsführung des Unternehmens würdigte mit einer<br />

Feierstunde die Verdienste von Willi Ax. Der ausgebildete<br />

Krankenpfleger starte seine berufliche Laufbahn vor über<br />

40 Jahren im St. Marien-Krankenhaus Siegen. In den 1990er<br />

Jahren übernahm er den Aufbau des Bereichs „Altenhilfe“<br />

im Unternehmen, der heute mit circa 400 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern eine der drei tragenden Säulen des integrierten<br />

Gesundheitsunternehmens ist.<br />

Examen<br />

Den erfolgreichen Abschluss ihrer<br />

dreijährigen Ausbildung in<br />

der Gesundheits- und Krankenpflege<br />

feierten im September<br />

insgesamt 28 Auszubildende.<br />

Die Prüfungskommission konnte<br />

sich im Rahmen der praktischen,<br />

schriftlichen und mündlichen<br />

Prüfung ein umfangreiches Bild<br />

über das Können und Wissen<br />

der Absolventen verschaffen.<br />

Schulleiter Klaus Stinner dankte<br />

allen Beteiligten für den geleisteten<br />

Anteil am erfolgreichen<br />

Examen. In seiner Abschlussrede<br />

betonte er, dass die Ausbildung<br />

junger Menschen für<br />

diesen gesellschaftlich bedeutsamen<br />

Beruf oberste Priorität<br />

haben muss. Denn die Pflege<br />

werde im Gesundheitssystem<br />

der Zukunft eine herausragende<br />

Rolle einnehmen.<br />

Dinner for 100<br />

Zum Candle-Light-Dinner lud das Haus St. Elisabeth<br />

Mitte November Angehörige und Bewohner<br />

in einem festlich geschmückten Restaurant und<br />

Bistrobereich ein. Nach einem Sektempfang<br />

gab es ein leckeres Vier-Gänge-Menü, das die<br />

Küche des St. Marien-Krankenhauses wieder<br />

einmal erstklassig zubereitet hatte. Festtagssuppe,<br />

Gänsebrust, Rotkohl, Bratäpfel sowie<br />

einen leckeren Nachtisch erfreuten die<br />

Gaumen der über einhundert Gäste. Eine<br />

Weinkarte rundete den Genuss ab. Viele<br />

Gespräche und eine tolle Atmosphäre,<br />

so angenehm verlief der Abend beim<br />

Dinner im Haus St. Elisabeth.<br />

6 _ Marienkonkret / 84/16


Reflux<br />

Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung<br />

leiden an Sodbrennen.<br />

Treten die Beschwerden in einer<br />

Häufigkeit auf, welche das körperliche<br />

Wohlbefinden erheblich<br />

beeinträchtigen spricht man von<br />

einer „Reflux-Krankheit“. Das Reflux-Zentrum Siegerland, das vor<br />

zwei Jahren von Prof. Frank Willeke (im Bild) mit gegründet wurde,<br />

hat sich auf die Behandlung dieser Krankheit spezialisiert. Experten<br />

für die Diagnostik, konservative und operative Therapie haben sich<br />

hierbei zusammengeschlossen, um für Problemfälle gemeinsam Lösungen<br />

aufzuzeigen. Mit dem dritten Siegener Reflux-Tag informierte<br />

das Zentrum insbesondere Betroffene und interessierte Laien über die<br />

Krankheit und zeigte Möglichkeiten der Behandlung auf.<br />

Rückruf<br />

Aufgrund einer möglichen vorzeitigen<br />

Batterieentladung bei<br />

bestimmten Modellen von Defibrillatoren<br />

des Herstellers<br />

St. Jude Medical, die in dem<br />

Zeitraum von 2010 bis <strong>2016</strong><br />

implantiert wurden, werden<br />

betroffene Patienten gebeten, sich entweder bei ihrem niedergelassenen<br />

Kardiologen oder im St. Marien-Krankenhaus Siegen, wenn<br />

der Defibrillator dort implantiert wurde, zu melden, um den Batteriestatus<br />

des Gerätes kontrollieren zu lassen und Sicherheitsrisiken<br />

auszuschließen. Im St. Marien-Krankenhaus Siegen liegt eine Liste<br />

der dort implantierten Defibrillatoren und der betroffenen Patienten<br />

vor. Unabhängig davon werden alle Patienten, bei denen ein solcher<br />

Defibrillator im St. Marien-Krankenhaus Siegen implantiert wurde,<br />

gezielt angeschrieben.<br />

1.000<br />

Um 4 Uhr 36 war es geschafft. Mit<br />

3.440 Gramm Gewicht und einer<br />

Körpergröße von 52 Zentimetern<br />

kam am 4. November das 1.000-<br />

ste Baby des Jahres <strong>2016</strong> im<br />

St. Marien-Krankenhaus Siegen<br />

zur Welt. Müde, aber glücklich<br />

nahmen Mutter Serpil Aldogan die Glückwünsche von Chefarzt Dr.<br />

med. Badrig Melekian und Klinikgeschäftsführer Christoph Rzisnik<br />

entgegen. Der kleine Abdulla absolvierte seinen ersten öffentlichen<br />

Auftritt mit ganz besonderer Gelassenheit. Das St. Marien-Krankenhaus<br />

Siegen erlebt aktuell einen regelrechten Babyboom. Bereits im<br />

August konnte mit 126 Babys ein Allzeithoch bei der Anzahl der monatlichen<br />

Geburten erreicht werden.<br />

Termine<br />

Update Knie<br />

Am 6. Dezember <strong>2016</strong> von 15.30 bis<br />

17.00 Uhr organisiert die Orthopädische<br />

Klinik die Fortbildung „Update Knie“ für<br />

Physiotherapeuten und Ärzte.<br />

Weihnachtsgottesdienst<br />

Der Weihnachtsgottesdienst im<br />

St. Marien-Krankenhaus Siegen findet<br />

am 23. Dezember <strong>2016</strong> um 16.00 Uhr<br />

statt. Musikalisch gestaltet wir der<br />

Gottesdienst vom Mitarbeiterchor des<br />

Krankenhauses.<br />

Notfallmedizin<br />

Da sich die Therapiekonzepte für das<br />

Verhalten in Notfallsituationen rasch<br />

ändern, möchten Prof. Michael Buerke<br />

und Prof. Werner Hering am 17. Januar<br />

2017 von 16.15 bis 18.45 Uhr mit der<br />

Veranstaltung „Notfalltraining für notfallmedizinisch<br />

tätige Ärzte und Rettungssanitäter“<br />

die aktuellen Notfallkonzepte,<br />

die von kompetenten Referenten<br />

ausgiebig erörtert werden, vorstellen.<br />

Aktienmesse<br />

Am 21. Februar 2017 um 18.00 Uhr<br />

findet die Aktienmesse statt. Die Messe<br />

erinnert an die Gründer des Krankenhauses,<br />

die im Jahr 1858 Aktien zu<br />

dessen Errichtung ausgegeben haben.<br />

Pflegekongress<br />

Nach der sehr guten Resonanz zum<br />

ersten Siegener Pflegekongress im<br />

Kulturhaus Lÿz freuen sich die Veranstalter,<br />

schon jetzt den Termin zur zweiten<br />

Veranstaltung am 26. April 2017<br />

ankündigen zu können. Ein Ziel dieser<br />

Veranstaltung ist es, dass sich Pflegende<br />

aller Versorgungsbereiche mit aktuellen<br />

Themen der Berufsgruppe Pflege und<br />

deren Weiterentwicklung auseinandersetzen.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 7


Schwerpunkt<br />

Menschen<br />

machen<br />

Fehler<br />

Im Mittelpunkt jeder Gesundheitsversorgung<br />

hat die Sicherheit<br />

des Patienten zu stehen.<br />

Unerwünschte Ereignisse gefährden<br />

die Patientensicherheit.<br />

Im Sommer 2013 wurde vor dem Landgericht<br />

Bielefeld im Berufungsverfahren ein tragischer<br />

Unfall verhandelt. Ein Medizinstudent injizierte<br />

zwei Jahre zuvor einem Baby ein zur oralen Verabreichung<br />

gedachtes Medikament; das Baby erlitt<br />

einen anaphylaktischen Schock und verstarb kurz<br />

darauf. Im Blickpunkt der Berichterstattung in den<br />

Medien standen der Fehler des angehenden Arztes<br />

und die Frage, wie es dazu kommen konnte. Der<br />

Student war mit der Mutter des Babys allein im<br />

Raum und sollte dem Neugeborenen Blut abnehmen.<br />

Er ging jedoch davon aus, dass er das Medikament<br />

verabreichen sollte, obwohl er dies noch<br />

gar nicht ohne Anleitung hätte tun dürfen. Darauf<br />

gründete sich dann auch der Strafbefehl.<br />

Unterschiedliche Faktoren<br />

Der Fehler aber war durch Faktoren auf mehreren<br />

Ebenen der Klinik begünstigt worden. So gab es dort<br />

anscheinend keine schriftlich fixierte Einarbeitung<br />

für Medizinstudenten bezüglich der Tätigkeiten im<br />

sog. Praktischen Jahr, die sie übernehmen dürfen.<br />

Eine Pflegekraft hatte eine Spritze mit dem oral zu<br />

verabreichenden Antibiotikum gefüllt, aber unbeschriftet<br />

ans Bettchen des Babys gelegt. Auch die<br />

Arbeitsgeräte trugen zu dem tödlichen Medikationsfehler<br />

bei: Die Spritze, die zum Träufeln in den<br />

8 _ Marienkonkret / 84/16


Marienkonkret / 84/16 _ 9


Schwerpunkt<br />

Mund des Neugeborenen gedacht war, passte auf<br />

die Dosierpumpe.<br />

Das tragische Beispiel zeigt auf, dass und wie Patientensicherheit<br />

durch Verhaltensweisen mehrerer<br />

Einzelner, durch die Organisation der Arbeitsprozesse<br />

und die Gestaltung der Arbeitsmittel gefährdet<br />

wird. Dabei sind die aufgeführten Faktoren nicht auf<br />

diesen einen Fall oder ein Krankenhaus reduziert.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei – nicht nur vor Gericht<br />

– der Faktor „Mensch“.<br />

Schlüssel „Patientensicherheit“<br />

Der Faktor „Mensch“ und seine Befähigung spielen<br />

eine gewichtige Rolle bei Ereignissen, bei denen<br />

Patienten zu Schaden kommen, und sind ein<br />

zentrales Element für mehr Patientensicherheit.<br />

Diese Erkenntnis hat sich in den letzten Jahren in<br />

der Diskussion um Patientensicherheit zunehmend<br />

durchgesetzt. Es wurde und wird auf das Knowhow<br />

anderer Branchen und auf die Erkenntnisse der Sicherheitswissenschaften<br />

zurückgegriffen, vorrangig<br />

aus dem Luftfahrtsektor. Dabei wurden aus ihr<br />

vor allem Aspekte der Verhaltenssicherheit – Umgang<br />

mit Fehlern sowie Verhaltensweisen des Crew-<br />

Resource-Managements – übertragen. Aspekte der<br />

Systemgestaltung, insbesondere der Gestaltung von<br />

Arbeitsmitteln und -plätzen, werden in der Medizin<br />

jedoch noch unzureichend beachtet.<br />

Die Entstehung und Verhinderung menschlicher<br />

Fehler (Human Errors) innerhalb des Systems ist<br />

also zentral. Relevant ist hier die Differenzierung<br />

zwischen (aktiven) Fehlern im Umgang mit Patienten,<br />

die Zwischenfälle oder Unfälle auslösen, und<br />

den Vorläufern für jene Fehler, die auf Ebenen von<br />

Führungsentscheidungen liegen. Fehler können<br />

durch Barrieren auf allen Ebenen des Systems verhindert<br />

oder abgefangen werden.<br />

Durch Führungsentscheidungen werden die Arbeitsbedingungen,<br />

unter denen Patienten behandelt<br />

werden, definiert. Deshalb ist Patientensicherheit<br />

zentral auch Aufgabe des Managements im Krankenhaus,<br />

auch in nicht medizinischen Bereichen<br />

wie Einkauf oder Personalverwaltung. Relevante<br />

Bereiche der Systemgestaltung sind etwa das Gerätedesign,<br />

die Arbeitsplatzgestaltung, die Prozessgestaltung<br />

sowie die Ausgestaltung des innerbetrieblichen<br />

Fort- und Weiterbildungsangebots.<br />

Prozessgestaltung im Mittelpunkt<br />

Sicherheitskultur<br />

Eine nachhaltige Sicherheitskultur ist Bedingung für ein erfolgreiches<br />

Fehlermanagement. Die offene Auseinandersetzung mit Fehlern liefert<br />

das nötige Wissen für ihre Handhabung. Fehlermanagement umfasst<br />

im Einzelnen das frühzeitige Erkennen von Fehlern sowie die Einleitung<br />

von Maßnahmen, sie zu verhindern oder ihre schädlichen Folgen abzuwenden.<br />

Die Prozessgestaltung besitzt dabei eine herausgehobene<br />

Stellung. Die Arbeitsprozesse im Krankenhaus<br />

können bezüglich ihrer zeitlichen Gestaltung,<br />

der Arbeitsmittel oder der Prozessstruktur verbessert<br />

werden, sodass sie menschlichen Fähigkeiten<br />

und Merkmalen möglichst ideal entsprechen. Ein<br />

Beispiel für eine solche Prozessgestaltung ist die<br />

Vermeidung von Unterbrechungen: Diese können<br />

Fehler bewirken, da man Arbeitsschritte oder Ziele<br />

der ersten unterbrochenen Aufgabe vergisst. Da wo<br />

Unterbrechungen im klinischen Alltag nicht komplett<br />

vermeidbar sind, kann man versuchen, ihre<br />

Auswirkungen durch ein kurzes Innehalten, dem<br />

„resumption lag“, abzufangen.<br />

Natürlich können nicht alle Prozesse so ideal gestaltet<br />

werden, da die Bedürfnisse der Patienten<br />

anders als bei Abläufen in der Industrie zeitlich<br />

nicht zu kontrollieren sind. Auch im best möglich<br />

organisierten Krankenhaus muss beispielsweise im<br />

Herzkatheterlabor gearbeitet werden, obwohl die<br />

Fehleranfälligkeit nachts deutlich erhöht ist. Aber<br />

solche Situationen sollten auf den Notfall beschränkt<br />

sein und durch andere Maßnahmen wie optimierte<br />

Teamarbeit oder technische Unterstützung abgefedert<br />

werden.<br />

Standards sind hierbei eine weitere Möglichkeit,<br />

die Gleichförmigkeit des Handelns über Personen<br />

10 _ Marienkonkret / 84/16


700 Mio.<br />

Rund 3.700 Mal erkannten die Prüfer des Medizinischen<br />

Diensts der Krankenversicherungen einen<br />

Fehler an. Die Zahl der Behandlungsfehler liegt<br />

zwar angesichts von jährlich fast 700 Millionen<br />

Behandlungsfällen im Promillebereich, doch ist<br />

jeder tragische Fall einer zu viel. Deshalb hat das<br />

St. Marien-Krankenhaus Siegen den Aktionsplan<br />

„Patientensicherheit“ initiiert – einmalig für Südwestfalen.<br />

und Situationen hinweg zu erreichen. Diese können<br />

beispielsweise über Checklisten transportiert<br />

werden, setzten jedoch deren gewissenhafte Befolgung<br />

und Abarbeitung voraus. Sie lassen sich<br />

jedoch nicht – auch wenn sie sinnvoll sind – einfach<br />

in ein System „hineinwerfen“, sondern müssen an<br />

die Gegebenheiten im Operationsbereich etc. angepasst<br />

werden. Deshalb ist die Mitarbeit aller<br />

Ebenen unbedingt erforderlich. Oder: Ohne eine<br />

korrespondierende Kulturveränderung wird die<br />

Checkliste – oder jeder andere Standard – vielleicht<br />

offiziell eingeführt, aber nicht „gelebt“ und somit<br />

nicht nützlich sein.<br />

Arbeitsprozesse sind insbesondere an Schnittstellen<br />

fehleranfällig durch erhöhten Kommunikationsbedarf<br />

und unterschiedliche Annahmen und Wissen<br />

der Beteiligten. Deshalb muss deren Gestaltung<br />

besonders sorgfältig erfolgen. In der Klinikrealität<br />

fallen aber gerade diese Prozesse „zwischen“ die<br />

Zuständigkeiten. Ein Beispiel ist die Patientenübergabe,<br />

bei der wichtige Informationen wie Komorbiditäten,<br />

Allergien, Probleme während der Operation<br />

und der postoperative Plan nicht übergeben<br />

werden. Ein weiteres Beispiel: die Schnittstellen der<br />

Klinik nach außen. Fehler die hier gehäuft auftreten<br />

können, betreffen unter anderem Übergänge<br />

im Behandlungssystem und hier beispielsweise die<br />

Arzneimittelversorgung.<br />

Trainings sind generell nützlich, um mit neuer<br />

Technologie vertraut zu werden, um Verhaltensweisen<br />

und Strategien einzuüben, um Routinen für<br />

bestimmte Szenarien zu erwerben, um eigenes Verhalten<br />

zu reflektieren. Vor allem Abläufe, die quasi<br />

automatisch klappen müssen – beispielsweise die<br />

Reanimation oder die Blutabnahme –, müssen wieder<br />

und wieder geübt werden, ob in formalen Trainings<br />

oder unter Supervision während der Arbeit.<br />

Das kann helfen, den „Hochrisikobereich“ Krankenhaus<br />

sicherer zu gestalten und Tragödien – wie<br />

in dem Bielefelder Verfahren – möglichst zu verhindern.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 11


Schwerpunkt<br />

Primum nil nocere<br />

Aktionsplan „Patientensicherheit“<br />

gestartet<br />

To Err is human<br />

Das ethische Gebot des „primum nil nocere“<br />

– zu allererst keinen Schaden anrichten – ist<br />

so alt wie die Medizin selbst. Patienten müssen<br />

darauf vertrauen können, dass ein Krankenhaus<br />

alles ihm Mögliche unternimmt, um Schaden<br />

abzuwenden und Fehler zu vermeiden. Diesem Null-<br />

Fehler-Anspruch versuchen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im St. Marien-Krankenhaus Siegen<br />

nach bestem Wissen und Gewissen gerecht zu<br />

Der 1999 in den USA veröffentlichte Bericht des Institute of Medicine,<br />

„To Err is Human“ (Kohn et al., 2000), fokussierte erstmalig auf Risiken der<br />

Patientenversorgung und identifizierte das Gesundheitswesen (u. a. neben<br />

der Atomindustrie) als Hochrisikobereich. Seit seinem Erscheinen dient der<br />

Bericht weltweit als Ausgangspunkt aktueller Überlegungen und Initiativen<br />

zur Förderung der Patientensicherheit.<br />

werden. Im Mittelpunkt jeder qualitätsorientierten<br />

Patientenbehandlung steht also klar die Sicherheit<br />

des Patienten. Unerwünschte Ereignisse, die das<br />

ungewollte Ergebnis einer Behandlung sind, gefährden<br />

die Patientensicherheit. Daher ist neben dem<br />

Thema Hygiene, für das im St. Marien-Krankenhaus<br />

Siegen bereits der „Aktionsplan Hygiene“ ins Leben<br />

gerufen wurde, ein weiteres wichtiges Ziel der Strategie<br />

2020 das Thema „Patientensicherheit“.<br />

Hochrisikobereich Krankenhaus<br />

„Ein Krankenhaus ist ein Hochrisikobereich, in dem<br />

auch Fehler passieren. Deshalb bemühen sich im<br />

St. Marien-Krankenhaus Siegen Akteure über alle<br />

Berufsgruppen hinweg Risiken zu minimieren und<br />

entwickeln Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit“,<br />

so Hans-Jürgen Winkelmann und<br />

Christoph Rzisnik, Geschäftsführer der St. Marien-<br />

Krankenhaus Siegen gem. GmbH.<br />

12 _ Marienkonkret / 84/16


Fehleranfälligkeit<br />

Untersuchungs- und Behandlungsabläufe werden in Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens immer komplexer. Um<br />

die Patientensicherheit zu gewährleisten, werden hohe<br />

Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

der Gesundheitsversorgung gestellt. So belegen Studien,<br />

dass bei 5 bis 10 Prozent der Krankenhausbehandlungen<br />

unerwünschte Ereignisse vorkommen. Oft sind solche<br />

Pannen auf Organisations- und Kommunikationsdefizite<br />

zurückzuführen. Um sie künftig zu vermeiden, bedarf es<br />

eines Kulturwandels im Umgang mit medizinischen Fehlern.<br />

Nicht mehr „wer“ ist schuld, sondern „was“ ist schuld,<br />

ist relevant.<br />

In den vergangenen Jahren hat das St. Marien-<br />

Krankenhaus Siegen eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Schritte eingeleitet, um auf dem Weg zu einer<br />

Sicherheitskultur voran zu kommen:<br />

Im Fehlerberichts- und Lernsystem „CIRS“ können<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anonym sicherheitsrelevante<br />

Ereignisse in der Medizin und<br />

Pflege melden. Dies können Fehler, Beinahe-Schäden,<br />

Kritische Ereignisse oder auch Unerwünschte<br />

Ereignisse sein.<br />

Darüber hinaus werden Fortbildungen in Patientensicherheit<br />

und Risikomanagement angeboten.<br />

Auch das eingeführte Zertifizierungsprogramm<br />

„KTQ/proCumCert beinhaltet als integralem Bestandteil<br />

Module zum Risikomanagement.<br />

Aktionsplan „Patientensicherheit“<br />

Für das Jahr 2017 initiiert das Unternehmen nun<br />

einen „Aktionsplan Patientensicherheit“, der das<br />

Krankenhaus in drei zentralen Bereichen der Patientensicherheit<br />

entscheidende Schritte weiterbringen<br />

wird:<br />

Arzneimitteltherapiesicherheit<br />

Medikamente können Krankheiten heilen und Leben<br />

retten. Sie können jedoch auch Schaden anrichten.<br />

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hat<br />

dies bereits in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten<br />

gestellt. Die vielfältigen Risiken bei der Anwendung<br />

von Medikamenten und deren Vermeidung stehen<br />

daher im Jahr 2017 im Vordergrund.<br />

Vermeidung von Stürzen<br />

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, unerwartet<br />

zu stürzen. Es gibt viele Gründe für einen Sturz,<br />

und ein Sturz im Alter bleibt meistens nicht ohne<br />

Folgen: Neben Verletzungen oder Behinderungen<br />

bleibt oft die Angst vor einem erneuten Sturz zurück.<br />

Im Krankenhaus steigt das Sturzrisiko noch<br />

einmal deutlich an. Daher ist die Vermeidung von<br />

Stürzen ein weiterer Schwerpunkt im Aktionsjahr.<br />

Sicherer Einsatz der Medizintechnik<br />

Mit Blick auf den steigenden Einsatz moderner und<br />

komplexer Medizintechnik auch in unserem Krankenhaus<br />

spielt die Einweisung in die Eigenschaften<br />

und Funktionsfähigkeit eingesetzter Medizingeräte<br />

und -systeme eine wichtige Rolle für die Patientensicherheit.<br />

Dies kann, so zeigen es aktuelle<br />

CIRS-Meldungen, zu einer Gefährdung der Patientensicherheit<br />

führen. Dies bildet der Einsatz der Medizintechnik<br />

den dritten Schwerpunkt für das Jahr<br />

2017.<br />

Den Auftakt für die Erablierung des Aktionsplans<br />

bildete Ende November die Kick-Off-Veranstaltung<br />

„Aktionsplan Patientensicherheit 2017“. Für den<br />

Eingangsvortrag konnte der renommierten Experte<br />

Dr. Peter Gausmann von der Gesellschaft für Risiko-<br />

Beratung aus Detmold gewonnen werden. Etwa<br />

100 Führungskräfte nahmen hieran teil.<br />

Die Verantwortlichen hoffen, dass durch die<br />

Schwerpunktlegung, dem ethischen Gebot des<br />

Nichtschadens mehr Rechnung getragen wird.<br />

Dr. Peter Gausmann bei seinem Impulsvortrag<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 13


Report<br />

14 _ Marienkonkret / 84/16


AlarmIm November fand im St. Marien-Krankenhaus Siegen die<br />

Übung eines Massenanfalls von Verletzten statt. Etwa 20<br />

Darsteller des Jugend-Rotkreuzes Siegen-Wittgenstein<br />

simulierten dabei mit unterschiedlichsten (geschminkten)<br />

Verletzungsmustern einen Industrieunfall. In kurzer<br />

Zeitfolge wurden diese durch den DRK-Rettungsdienst<br />

dem Krankenhaus zugewiesen. An der Übung nahmen<br />

auch circa 60 Mitarbeiter des Krankenhauses teil. Seit dem<br />

sogenannten Loveparade-Unglück führt das St. Marien-<br />

Krankenhaus Siegen regelmäßig Übungen durch. Bei diesen<br />

wird die Funktionalität des Krankenhausalarmplans<br />

und die Zusammenarbeit mit den Diensten unter weitgehend<br />

realistischen Bedingungen geprüft. Der Krankenhausalarmplan<br />

sieht vor, dass Patienten bei einem<br />

solchen Szenario im Bereich der Zentralen Notaufnahme<br />

gesichtet werden und jeder von ihnen einer Verletzungskategorie<br />

zugeordnet wird. Entsprechend dieser Zuordnung<br />

erfolgte dann auch seine Verbringung in einen der<br />

sog. Schockräume oder weiteren für derartige Fälle vorgehaltene<br />

Räumlichkeiten. Die Übung fand in Abstimmung<br />

mit den Rettungsdiensten der Region statt. Der reguläre<br />

Krankenhausbetrieb lief dabei ungestört von der Übung<br />

weiter, wenngleich sich in einzelnen Bereichen des Hauses<br />

übungsbedingt eine ungewöhnliche Szenerie darstellte.<br />

Das St. Marien-Krankenhaus Siegen bedankt sich für die<br />

Unterstützung bei allen an der Übung Beteiligten: den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des Krankenhauses, den<br />

Übungsdarstellerinnen und -darstellern, den zahlreichen<br />

freiwilligen Mitwirkenden des DRK-Rettungsdienstes und<br />

der Siegener Feuerwehr, den Beobachterinnen und Beobachtern<br />

aus verschiedenen Behörden und Institutionen.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 15


Strategie<br />

Zukunft gestalten<br />

Katholische Kliniken in Siegen, Olpe und<br />

Lennestadt wollen kooperieren<br />

Auf Augenhöhe<br />

Die Anforderungen an die Akteure im Gesundheitswesen<br />

sind sehr anspruchsvoll.<br />

Neue Ansätze und Strukturen sind erforderlich,<br />

um unsere hochwertige medizinische und<br />

pflegerische Versorgung auf stabile Beine zu stellen.<br />

So wurden verschiedene Maßnahmen zur Sicherung<br />

unserer Wettbewerbsposition, die Hebung<br />

von Effizienzreserven und die Bündelung der Investitionsfähigkeit<br />

diskutiert und vorgeplant.<br />

„Die Unternehmensführung der St. Marien-<br />

Krankenhaus Siegen gem. GmbH war und ist aus<br />

der Situation der Stärke und Stabilität offen für Lösungsansätze<br />

zur Bewältigung von gegenwärtigen<br />

und zukünftigen Aufgaben in der Gesundheitsver-<br />

Das St. Marien-Krankenhaus Siegen hat über 1.800 Beschäftigte, die Katholische<br />

Hospitalgesellschaft Südwestfalen gem. GmbH circa 1.700 Mitarbeiter.<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in beiden Unternehmen werden<br />

nach kirchlichem Tarifvertrag gemäß den Arbeitsvertragsrichtlinien des<br />

Deutschen Caritasverbandes (AVR) entlohnt.<br />

sorgung und Pflege. Ein möglicher Lösungsansatz<br />

ist die Schaffung von Unternehmensstrukturen,<br />

die als gemeinsam agierende, größere Einheiten<br />

am Gesundheitsmarkt auftreten“, erklären die Geschäftsführer<br />

Hans-Jürgen Winkelmann und Christoph<br />

Rzisnik.<br />

Unternehmen solide aufgestellt<br />

So gab es seit einiger Zeit einen Informationsaustausch<br />

zwischen der St. Marien-Krankenhaus Siegen<br />

gem. GmbH und der Katholischen Hospitalgesellschaft<br />

Südwestfalen gem. GmbH (dazu gehören<br />

das St. Martinus-Hospital in Olpe und das St. Josefs-<br />

Hospital in Lennestadt) auf unterschiedlichen Leitungsebenen.<br />

„Unsere Unternehmen arbeiten bereits<br />

seit einigen Jahren enger zusammen und sind<br />

die beiden großen katholischen Gesundheitszentren<br />

in Südwestfalen“, so die Geschäftsführer. Beide<br />

Unternehmen hätten vergleichbare Strukturen,<br />

seien wirtschaftlich solide aufgestellt und schrieben<br />

seit Jahren schwarze Zahlen.<br />

Gemeinsame Gespräche, in denen die beiden<br />

Unternehmen ausgelotet haben, wie Potenziale für<br />

die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung<br />

genutzt werden könnten, waren daher eine<br />

16 _ Marienkonkret / 84/16


Die Standorte und Einrichtungen der<br />

katholischen Kliniken<br />

Schmallenberg<br />

Olpe<br />

Lennestadt<br />

Interview<br />

Wenden<br />

Kreuztal<br />

Erndtebrück<br />

Hilchenbach<br />

Gemeinsam<br />

Friesenhagen<br />

Niederfischbach<br />

Betzdorf<br />

Siegen<br />

Burbach<br />

Netphen<br />

Herr Winkelmann, im November wurden wir über die Kooperationsgespräche<br />

informiert. Was ist bislang passiert?<br />

Hans-Jürgen Winkelmann: Es haben Gespräche zwischen<br />

den beiden Unternehmen auf unterschiedlichen Leitungsebenen<br />

stattgefunden, in denen sich beide Seiten einig<br />

geworden sind, enger miteinander zu kooperieren.<br />

Krankenhaus<br />

Med. Versorgungszentrum<br />

Senioreneinrichtung<br />

logische Konsequenz. „Die Gespräche waren und<br />

sind geprägt von gegenseitigem Respekt, kollegialem<br />

Miteinander und dem Wissen, dass sich zwei<br />

große Gesundheitszentren aus Südwestfalen auf<br />

Augenhöhe gegenüber treten“, berichten beide Geschäftsführer.<br />

Katholischer Krankenhausverbund denkbar<br />

Konkret in Planung ist etwa die Errichtung einer gemeinsamen<br />

Krankenhauslogistik mit einer gemeinsamen<br />

Speisenversorgung. Darüber hinaus haben<br />

Gespräche mit der Überlegung begonnen, ob eine<br />

Zusammenführung weiterer Tätigkeitsfelder der<br />

beiden Gesellschaften sinnvoll ist.<br />

„Getragen wurden all diese Überlegungen selbstverständlich<br />

von dem Leitgedanken, die Einrichtungen<br />

langfristig zu sichern und alle Arbeitsplätze<br />

zu erhalten und ggf. sogar weitere zu schaffen“,<br />

heißt es abschließend.<br />

Warum gibt es überhaupt Gespräche?<br />

Hans-Jürgen Winkelmann: Die Herausforderungen, die<br />

Krankenhäuser bewältigen müssen, sind anspruchsvoll.<br />

Es werden größere Unternehmenseinheiten bzw. klare<br />

Kooperationen benötigt. Durch eine Zusammenarbeit<br />

bieten sich neue Chancen, das Leistungsspektrum der<br />

beiden Unternehmen sinnvoll weiterzuentwickeln und die<br />

Herausforderungen zu bestehen. Die Gelegenheit, diese<br />

Chancen zu ergreifen, wollten beide Unternehmen nicht<br />

verstreichen lassen.<br />

Steht jetzt der große katholische Krankenhausverbund in<br />

Südwestfalen vor der Türe?<br />

Hans-Jürgen Winkelmann: Der Verbund ist jetzt noch<br />

nicht das Thema. Beide Partner begegnen sich auf Augenhöhe<br />

und keiner ist von wirtschaftlicher Not getrieben.<br />

Anlass, über einen gemeinsamen Weg nachzudenken,<br />

geben die in allen Häusern anstehenden Investitionen<br />

und der Druck, diese mit nicht auskömmlichen Landeszuschüssen<br />

finanzieren zu müssen. Die neue Küche zum<br />

Beispiel müsste am Standort des St. Marien-Krankenhauses<br />

sonst auch gebaut werden. Kooperationen sind in einem<br />

weiteren Schritt in der Verwaltung denkbar, erst auf der<br />

Zielgeraden, dann auch in Medizin und Pflege. Verbund<br />

oder gar Fusion sind noch in weiterer Ferne. Aber für das<br />

„Miteinander anfangen“ ist jetzt ein idealer Zeitpunkt.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 17


Gesundheit<br />

Der Tod<br />

aus dem<br />

Nichts<br />

Niemand ahnt, dass Thorsten S.* dem Tod<br />

ganz nahe gekommen ist. Die Spuren sind<br />

fast unscheinbar. Eine kleine, vier Zentimeter<br />

lange Narbe an der Brust. Darunter, gleich neben<br />

dem Herzen, ertastet man eine kleine feste Beule. Es<br />

ist der Defibrillator, der nun in seiner Brust steckt<br />

und verhindern soll, dass sein Herz nochmals zu<br />

schlagen aufhört.<br />

Ein paar Monate ist es her, da kippte der Manager<br />

eines mittelständigen Unternehmens in seinem<br />

Büro einfach um. Eine Warnung war dem Kollaps<br />

nicht vorausgegangen. Eben noch scherzte S. mit<br />

seiner Sekretärin herum, griff nach seinem Sakko,<br />

dann lag er auf einmal rücklings auf dem Teppich.<br />

Die Sekretärin, die den Sturz nur hörte, drehte sich<br />

um; sie konnte die Situation nicht richtig einschätzen<br />

und glaubte an einen seiner üblen Scherze. Erst<br />

als seine Lippen blau anliefen, bekam sie es mit der<br />

Angst. Und sie handelte: Sofort wählte sie 112. Denn<br />

schnell war klar, dass dies keine gewöhnliche Ohnmacht<br />

war. Der Kreislauf von S. war innerhalb von<br />

Sekunden vollständig zusammengebrochen, seine<br />

Atmung stockte. Die Sekretärin begann mit der<br />

Herzmassage; wie durch eine Bestimmung geführt<br />

hatte sie erst kurz zuvor an dem Wiederbelebungsworkshop<br />

beim Siegener Herz-Tag teilgenommen.<br />

Hätte sie auch nur kurz gezögert, wäre der Notarzt<br />

umsonst gekommen.<br />

„Plötzlicher Herztod“ lautete die Diagnose, die<br />

die Ärzte im St. Marien-Krankenhaus Siegen später<br />

stellten. Nur durch die perfekt funktionierende Rettungskette<br />

konnte dem Manager geholfen werden.<br />

Dass S. überhaupt noch lebt und keine bleibenden<br />

Schäden davongetragen hat, ist sehr selten – die Diagnose<br />

„plötzlicher Herztod“ wird meist postmortal<br />

erstellt.<br />

Rund 120.000 Bundesbürger sterben Jahr für<br />

Jahr am plötzlichen Herztod. Plötzlich, da es fast nie<br />

Warnsignale gibt. Auch wenn der Betroffene bereits<br />

an einer Herzkrankheit leidet, kommt die Attacke<br />

immer unerwartet. Besonders beunruhigend dabei:<br />

Es trifft Menschen aller Altersgruppen.<br />

Auslöser des plötzlichen Herztods ist regelmäßig<br />

ein sogenanntes Kammerflimmern. Der Herzmus-<br />

kel schlägt dann so schnell, dass er nur noch zittert;<br />

es wird kein Blut mehr durch den Körper geschickt.<br />

So werden Gehirn und Muskeln nicht mehr mit Sauerstoff<br />

versorgt. Sie sterben ab. Unversorgt führt<br />

dies nach fünf Minuten zu bleibenden Hirnschäden.<br />

Nach spätestens zehn Minuten ist der Mensch<br />

tot. „Zuerst wurde mir schwarz vor Augen und ich<br />

erlebte das, was man Nahtoterfahrung nennt“, berichtet<br />

S.. „Angst hatte ich nicht.“<br />

Das Team in der Kardiologie unternimmt in solchen<br />

Situationen alles Menschenmögliche, um die<br />

Betroffenen ins Leben zurückzuholen. Denn häufig<br />

erwischt der plötzliche Herztod jene Menschen, die<br />

noch lange nicht ans Sterben denken. Meistens geschieht<br />

es vor dem 60. Lebensjahr. Klar weist die<br />

Statistik den plötzlichen Herztod dabei als Problem<br />

der Männer aus: 2/3 beträgt ihr Anteil. Zusätzlich<br />

erschreckend: Viele von ihnen sind unter 40 Jahre<br />

alt.<br />

Letztgenannte Gruppe wirkt dabei äußerlich<br />

meist vollkommen fit. Auch der 40-jährige Thorsten<br />

S. war sich über das Risiko, das er in seinem<br />

Herz trägt, keineswegs bewusst. „Ich hatte zwar ab<br />

und zu Herzrasen, aber dem habe ich keine große<br />

Bedeutung beigemessen.“ Stress gehöre einfach<br />

zu seinem Job, dachte er. Und so ließ er auch das<br />

18 _ Marienkonkret / 84/16


Risiko senken durch Bewegung<br />

Regelmäßige Bewegung gilt als eine der besten Möglichkeiten, um<br />

das Risiko für einen plötzlichen Herztod zu reduzieren. Auch wenn<br />

es gelegentlich durch übermäßige körperliche Belastung zu dem<br />

fatalen Vorfall kommt, überwiegen die schützenden Effekte von angemessenem<br />

Sport bei weitem. Das individuelle Pensum kann mit<br />

dem Arzt abgestimmt werden. Aber Achtung: Keinen Sport treiben,<br />

wenn eine Erkältung vorliegt.<br />

50 % der Todesfälle<br />

Es kann jeden treffen und jederzeit passieren.<br />

Urplötzlich sackt ein Mensch in sich zusammen,<br />

verliert das Bewusstsein, sein Herz<br />

stockt – es kommt zum plötzlichen Herztod.<br />

Schätzungen zufolge lässt sich etwa die Hälfte<br />

der Todesfälle, die durch Herz-Kreislauf-<br />

Krankheiten bedingt sind, auf den plötzlichen<br />

Herztod zurückführen.<br />

Angebot, den sein Unternehmen ihm mit einem<br />

Checkup im Marien Präventionszentrum machte,<br />

verstreichen. „Nie habe ich damit gerechnet, dass<br />

ich einfach umfallen würde.“<br />

Präventionsangebote nutzen<br />

Natürlich kann der plötzliche Herztod tatsächlich<br />

ohne irgendeine vorherige Erkrankung auftreten.<br />

In den meisten Fällen ist er jedoch die Folge einer<br />

unerkannten Herzkrankheit. Meist sind es lädierte<br />

Herzkranzgefäße, die den plötzlichen Herztod<br />

verursachen. Den entscheidenden Impuls liefert<br />

oft eine übermäßige körperliche oder psychische<br />

Belastung. Auch die üblichen Verdächtigen treten<br />

auf: Denn wer raucht, trinkt und übergewichtig<br />

ist, erhöht die Gefahr dramatisch. Entzündungen<br />

und andere Erkrankungen des Herzmuskels und<br />

genetisch bedingte Herzrhythmusstörungen können<br />

auch ursächlich für den schnellen Tod sein.<br />

Ein wesentlicher Auslöser sind zudem verschleppte<br />

Viruserkrankungen. Viren können sich im Herz<br />

einnisten und den Muskel entzünden. Meist heilt<br />

diese Entzündung folgenlos ab. Bei starker körperlicher<br />

Anstrengung kann es allerdings zum Totalausfall<br />

kommen.<br />

Wer sich schützen will, dem ist ein Besuch beim<br />

Kardiologen zu empfehlen. Ab dem 50. Lebensjahr<br />

sollten Männer alle zwei Jahre zur Herzuntersuchung,<br />

bei Frauen gilt dies ab dem 60. Lebensjahr.<br />

Ist eine familiäre Vorbelastung bekannt, sollte man<br />

bereits ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig zur Vorsorge.<br />

Angebote wie Management-Checkups sind<br />

als Angebot für besonders gestresste Menschen<br />

sicher eine sinnvolle Ergänzung; auch ist das mit<br />

dem „Wir für Gesundheit“-Programm verbundene<br />

Präventionsprogramm empfehlenswert.<br />

Wer vom Arzt einer Risikogruppe zugeordnet<br />

wird, erhält regelmäßig vorbeugende Medikamente.<br />

Bei Hochrisikopatienten, die bereits einmal<br />

wiederbelebt werden mussten, wird ein Defibrillator<br />

implantiert. Dieses Gerät – etwa so groß wie eine<br />

Streichholzschachtel – erkennt Rhythmusstörungen<br />

und beendet sie durch einen oder mehrere Stromstöße.<br />

„Das ist wie ein kräftiger Schlag in die Brust“,<br />

sagt Thorsten S.. Nach dem plötzlichen Herztod hat<br />

ihm das kardiologische Team von Professor Michael<br />

Buerke den „Defi“ implantiert. Schon zweimal hat<br />

das Gerät sein Herz seitdem wieder in Takt gebracht<br />

und ihn vor Schlimmerem bewahrt.<br />

* Name von der Redaktion geändert<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 19


Intern<br />

Fritz<br />

20 _ Marienkonkret / 84/16


A. Autsch<br />

Am 21. November verstarb Fritz A. Autsch, langjähriger Vorsitzender des<br />

Verwaltungsrats der St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH im Alter<br />

von 88 Jahren. Über 30 Jahre wirkte er im obersten Kontrollgremium des<br />

St. Marien-Krankenhauses Siegen. In seiner Amtszeit wurde das damalige<br />

kirchliche Sondervermögen „Marienkrankenhaus“ in ein modernes Unternehmen<br />

überführt. Mehrjährige Verhandlungen mit dem Generalvikariat<br />

gingen dem voraus. Unter seinem Vorsitz wurde das St. Marien-Krankenhaus<br />

Siegen rundum erneuert, die Schwerpunkte in den Bereichen Kardiologie,<br />

Onkologie, Orthopädie, Gynäkologie, Chirurgie, Strahlentherapie und<br />

Diagnostik ausgebaut und moderne Management-Strukturen implementiert.<br />

Zwei Tochtergesellschaften wurden gegründet. Am Ende seiner Amtszeit<br />

entstanden Neubauten für die Altenheime „Haus Mutter Teresa“ Niederfischbach<br />

und „Haus St. Klara“ Friesenhagen sowie für das Therapiezentrum<br />

Siegen. Auch legte er den planerischen Grundstein für die Wohn- und Pflegeeinrichtung<br />

„Haus St. Raphael“ Burbach.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 21


Gesundheit<br />

Alles fließt<br />

Krampfadern betreffen vor allem die hautnahen Venen am Bein<br />

und ihre Verbindungen nach innen. Früh behandelt, verbessern sich<br />

Venenfunktion wie Optik, und das Risiko für Komplikationen sinkt<br />

Krampfadern sind weit verbreitet. So sind<br />

rund 14 Prozent der Deutschen maßgeblich<br />

betroffen. Angesichts der steigenden<br />

Lebenserwartung und anderer begünstigender<br />

Faktoren liegen Venenleiden unverändert im Aufwärtstrend.<br />

Anders gesagt: Die große Mehrheit der<br />

deutschen Bevölkerung weist Veränderungen unterschiedlichen<br />

Ausmaßes an den Venen auf.<br />

Krampfadern sind dauerhaft erweiterte, unregelmäßig<br />

geschlängelte Venen. Sie kommen vor allem<br />

an den Beinen vor, mitunter auch im Beckenbereich.<br />

Schon die Minimalvariante, die eigentlich harmlosen<br />

Besenreiser, empfinden viele Betroffene als<br />

kosmetisch störend. Gelegentlich verursachen sie<br />

aber auch örtliche Schmerzen. Besenreiser sind<br />

kleinste erweiterte Hautvenen, die mit ihren Verästelungen<br />

violett oder blau durch die Haut schimmern.<br />

Eine Verödungsbehandlung oder eine Lasertherapie<br />

kann das Hautbild verbessern.<br />

Komplikationen<br />

Krampfadern ziehen mitunter Komplikationen nach sich. So kann sich eine erweiterte Hautvene entzünden und<br />

das Gefäß an dieser Stelle durch ein Blutgerinnsel verstopfen. Das ist sehr schmerzhaft, der entzündete Bereich ist<br />

überwärmt und gerötet. Zwar besteht unter bestimmten anatomischen Voraussetzungen bei einer Varikophlebitis<br />

die Gefahr, dass das Blutgerinnsel sich bis in die tiefe Venenstrombahn hinein fortsetzt und dort zu einem Verschluss<br />

führt. Dann liegt eine tiefe Venenthrombose vor. Sie bringt ein erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie mit sich. Jedoch<br />

überwiegen die harmlosen Formen von Venenentzündungen bei weitem.<br />

22 _ Marienkonkret / 84/16


Krampfadern vorbeugen<br />

Vom kosmetischen Problem zur Krankheit<br />

Allerdings geht es bei dem Gefäßleiden nicht nur um<br />

Schönheit: Einmal fortgeschritten, sind Krampfadern<br />

auch ein medizinisches Problem. Häufig spannen<br />

die Beine unangenehm oder schwellen im Laufe<br />

des Tages an. Es kann zu bleibenden Hautveränderungen<br />

und teilweise hartnäckigen Geschwüren<br />

kommen. Manchmal ist auch eine Venenthrombose<br />

die Ursache oder Folge. Die Medizin unterscheidet<br />

zwischen primärer und eine sekundärer Varikose.<br />

Primäre Varikose<br />

Die genauen Ursachen der primären Form des<br />

Krampfaderleidens sind vielfältig und nicht vollständig<br />

klar. Viele Menschen haben eine vererbte<br />

Veranlagung zu Bindegewebs- und Venenschwäche.<br />

Häufig neigen sie dann auch zu Krampfadern.<br />

Begünstigend sind Bewegungsmangel, Übergewicht<br />

und stehende berufliche Tätigkeit.<br />

Eine weitere Ursache der Varikose sind Alterungsvorgänge<br />

des Gewebes: Ähnlich wie die Festigkeit<br />

der Haut im Lauf des Lebens nachlässt,<br />

werden auch die Venen mit der Zeit schlaffer. Dies<br />

macht sich verstärkt in der zweiten Lebenshälfte bemerkbar.<br />

Betroffen sind deutlich mehr Frauen als<br />

Männer.<br />

Sekundäre Varikose<br />

Liegt Krampfadern eine andere Erkrankung zugrunde,<br />

handelt es sich um eine sekundäre Varikose.<br />

Infrage kommen vor allem tiefe Beinvenenthrombosen.<br />

Normalerweise werden etwa 90 Prozent des<br />

Blutes über die tiefen und nur zehn Prozent über die<br />

oberflächlichen Venen zum Herzen zurücktransportiert.<br />

Wenn tiefe Beinvenen infolge einer Thrombosebildung<br />

verstopft sind, erhöht sich dadurch<br />

der Bluttransport über die oberflächlichen Venen.<br />

Langfristig ist deren Transportkapazität vollkommen<br />

überfordert, sie erschlaffen und bilden sich zu<br />

Krampfadern um, zu einer sekundären Varikose.<br />

Eine weitere Ursache von Krampfadern kann eine<br />

Herzschwäche sein. Die gestörte Herzfunktion kann<br />

unter anderem dazu führen, dass der Druck in den<br />

Beinvenen steigt. Typischerweise kommt es dann<br />

auch zu Beinschwellungen.<br />

Viele Patienten möchten gerne vorbeugend etwas gegen die<br />

Krampfadern tun. Teilweise ist das möglich – der Versuch lohnt<br />

sich immer. Eine gesunde Lebensweise, mäßiger Alkoholkonsum,<br />

Nichtrauchen, Gewichtskontrolle, Venengymnastik und Kneippen<br />

wirken in dieser Richtung. Empfohlen wird auch regelmäßiger Ausdauersport<br />

wie zum Beispiel Walking. Bewegungssportler können<br />

ihr Venensystem im Allgemeinen wesentlich länger stabil halten als<br />

Nicht-Sportler. Oft ist bei den Betroffenen jedoch schon eine Therapie<br />

notwendig. Der Gefäßspezialist kann die Verhältnisse an den<br />

Beinvenen und ihre Behandlungsbedürftigkeit überprüfen und geeignete<br />

Behandlungswege vorschlagen.<br />

Krampfadern: häufige Beschwerden<br />

Anfangs kommt es zu Symptomen wie schwere,<br />

müde oder schmerzende Beine und Schwellneigung,<br />

vor allem nach langem Stehen oder Sitzen.<br />

Betroffene Frauen leiden kurz vor der Menstruation<br />

verstärkt darunter. Abends und bei warmen Temperaturen<br />

nehmen die Beschwerden zu, bessern sich<br />

aber nach Hochlagerung oder Kühlung der Beine.<br />

Wadenkrämpfe werden zwar häufig genannt, gehören<br />

aber nicht zu den typischen Beschwerden bei<br />

Krampfadern. Sie beruhen in der Regel auf einer<br />

Fehlbelastung des Bewegungssystems.<br />

Wenn erweiterte Adern sich unter der Haut abzeichnen<br />

oder in Form von Schlängelungen und<br />

Knoten hervortreten, nimmt das Venenleiden deutlich<br />

sichtbare Züge an. Möglichst schon bei den ersten<br />

Anzeichen, die auf ein Venenproblem hinweisen,<br />

ist der Rat eines Venenspezialisten gefragt.<br />

Das St. Marien-Krankenhaus Siegen ist in puncto<br />

Gefäßchirurgie Vorreiter in der Region und jüngst<br />

ein Gefäßzentrum etabliert, bei dem auch ambulante<br />

Einrichtungen eingebunden sind.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 23


Gesundheit<br />

Sieben gute Vorsätze<br />

für das neue Jahr<br />

1. Weniger Stress<br />

2. Mehr Bewegung und Sport<br />

3. Gesündere Ernährung<br />

4. Mehr Zeit für sich selbst<br />

5. Mehr Zeit für die Familie<br />

6. Zur Vorsorge gehen<br />

7. Weniger Smartphone<br />

Die Zeit vor dem Jahreswechsel eignet sich<br />

am besten, um Bilanz für das vergangene<br />

Jahr zu ziehen und sich Gedanken über<br />

gute Vorsätze für das neue Jahr zu machen. Spätestens<br />

im neuen Jahr entsteht dann der Impuls, alles<br />

besser zu machen als vergangenes Jahr und die<br />

Vorsätze in die Tat umzusetzen. <strong>MARIEN</strong> konkret<br />

verrät sieben gute Vorsätze, die der Gesundheit gut<br />

tun, und nennt kleine Tricks, die zur Umsetzung<br />

beitragen.<br />

Weniger Stress<br />

Jeder ist von Stress betroffen. Wer häufig hieran leidet,<br />

ist dauerhaft angespannt und riskiert Burnout<br />

und weitere körperliche Beschwerden. Deswegen<br />

sollten gestresste Personen darauf achten, den inneren<br />

Druck gezielt abzubauen.<br />

Unser Tipp: Überlegen Sie dafür, welche Situationen<br />

besonders belastend für Sie sind und versuchen<br />

Sie, diese zu vermeiden. Entspannende Bäder<br />

nach der Arbeit und Sport wirken sich beispielsweise<br />

positiv auf das Gemüt aus. Nehmen Sie außerdem<br />

keine Arbeit mit nach Hause mit und bewältigen Sie<br />

eine Aufgabe nach der anderen.<br />

Mehr Bewegung und Sport<br />

Sport ist gesund, macht fröhlich und steigert die<br />

Konzentration. Konkrete Ziele wie Abnehmen oder<br />

mehr Sport für die Gesundheit dienen bei jeder<br />

Sporteinheit als Motivation. Zudem helfen sie dabei,<br />

die richtige Sportart zu finden.<br />

Unser Tipp: Um den richtigen Sport zu finden,<br />

können Sie zunächst unterschiedliche Sportarten<br />

ausprobieren. Oft hilft ein Trainingspartner bei der<br />

Motivation. Auch eine Sportgruppe oder ein Verein<br />

wie Marien aktiv verpflichten und helfen durch regelmäßige<br />

Trainingszeiten eine Routine im Alltag<br />

zu schaffen. Trainingserfolge können Sie mit Kleinigkeiten<br />

belohnen. Ein Geheimtipp ist der Basis-<br />

Fit-Kurs im St. Marien-Krankenhaus.<br />

24 _ Marienkonkret / 84/16


Freunden getroffen werden. Das hält die Psyche fit<br />

und leistungsfähig und wirkt sich gleichzeitig positiv<br />

auf die Gesundheit aus.<br />

Unser Tipp: Halten Sie jede Woche mindestens einen<br />

Tag oder einige Stunden täglich in Ihrem Terminkalender<br />

für Ihre Zeit mit sich selbst frei. Am besten<br />

sollte es immer der gleiche Tag oder die gleiche<br />

Uhrzeit sein. So entsteht nämlich eine Routine, die<br />

sich in Ihren Alltag integrieren lässt. Um Unterstützung<br />

zu erhalten und eine größere Verbindlichkeit<br />

zu erzeugen, sollten Sie die Termine Familie und<br />

Freunden mitteilen.<br />

Mehr Zeit für die Familie<br />

Für eine größere Zufriedenheit in der Familie ist es<br />

sehr wichtig, sich genügend Zeit zu nehmen. Familiäre<br />

Termine und Aufgaben müssen dabei die gleiche<br />

Priorität besitzen wie geschäftliche Termine.<br />

Unser Tipp: Planen Sie Familientage in Ihren Alltag<br />

ein. Bei der Planung sollten Sie bereits festlegen,<br />

was genau Sie zusammen unternehmen werden. Vor<br />

allem Kinder freuen sich über Ausflüge, Spiele und<br />

Freizeitaktivitäten. Das fördert den Zusammenhalt<br />

und macht die gesamte Familie glücklicher. Feste<br />

Pläne schüren zudem die Vorfreude und machen es<br />

schwieriger, Ausflüge zu verschieben.<br />

Gesündere Ernährung<br />

Eine gesunde Ernährung zeichnet sich durch<br />

ausgewogene und abwechslungsreiche Kost aus.<br />

Dazu zählen viel Obst, Gemüse, Fisch, fettarme<br />

Milch und fettarmes Fleisch sowie Mineralwasser.<br />

Eine solche Ernährung wirkt sich nicht nur positiv<br />

auf die Gesundheit aus, sondern steigert auch das<br />

Wohlbefinden.<br />

Unser Tipp: Für eine langfristige Umstellung der<br />

Ernährung müssen Sie alte Gewohnheiten aufgeben<br />

und diese durch Neue ersetzen. Machen Sie<br />

sich dafür am besten jede Woche einen Koch- und<br />

Ernährungs-Plan. Nimmt die ganze Familie an dem<br />

Vorhaben Teil, ist es noch einfacher, die Ernährung<br />

umzustellen.<br />

Mehr Zeit für sich selbst<br />

Um das Leben im Gleichgewicht zu halten, sind<br />

Freizeit und Zeit für sich selbst sehr wichtig. In dieser<br />

Zeit kann Hobbys nachgegangen oder sich mit<br />

Zur Vorsorge gehen<br />

Ab 35 Jahren hat jeder gesetzlich Versicherte einen<br />

Anspruch auf Vorsorgeuntersuchungen zur<br />

frühen Erkennung von Erkrankungen. Gerade<br />

Männer müssen hier ihren inneren Schweinhund<br />

überwinden.<br />

Unser Tipp: Machen Sie bereits zu Beginn des Jahres<br />

Termine bei Ärzten, sodass die Termine fest in<br />

ihrem Kalender eingeplant sind. Belohnen Sie sich<br />

ruhig nach jedem Arztbesuch mit einer Kleinigkeit.<br />

So erscheint der Gang zum Arzt weniger lästig und<br />

lässt sich mit einer schönen Tätigkeit verbinden.<br />

Weniger Smartphone<br />

Wer viel Zeit mit dem Smartphone verbringt, schadet<br />

nicht nur seinem Nacken. Auch die Gedächtnisleistung<br />

und das Gewicht sind betroffen. Vor allem<br />

auf die Frühentwicklung von Kindern wirkt sich ein<br />

hoher Smartphone-Konsum negativ aus.<br />

Unser Tipp: Um weniger auf das Smartphone zu<br />

glotzen, sollten Sie bestimmte Zeiten arrangieren.<br />

Wählen Sie die Nutzung mit Bedacht aus und versuchen<br />

Sie, maximal eine Stunde am Tag sinnlos<br />

durch die Gegen zu surfen. Machen Sie sich klar,<br />

dass Sie die Zeit viel sinnvoller nutzen könnten. Lesen<br />

Sie beispielsweise die <strong>MARIEN</strong> konkret oder ein<br />

Buch oder investieren Sie mehr Zeit in Kochen und<br />

Freunde.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 25


Perspektive<br />

Was ist<br />

der Moment?<br />

Eigentlich müsste sie mit dem Pinsel auf die<br />

Welt gekommen sein, denn schon von Kindesbeinen<br />

an steht das Interesse an der<br />

Kreativität, besonders der Malerei, bei Heidrun<br />

Fincks hoch im Kurs. In der Oberstufe des Evangelischen<br />

Gymnasiums in Weidenau belegt sie den<br />

damals ersten Leistungskurs in Kunst im hiesigen<br />

Raum. Nicht erst dort lernt sie den Umgang und die<br />

Techniken mit den unterschiedlichsten Materialien.<br />

Kurz vor ihrem Abitur hat sie bereits ihre erste Ausstellung<br />

in den Räumen der Sparkasse Netphen. Ihr<br />

ist klar, dass sie beruflich in die künstlerische Richtung<br />

gehen muss. Sie absolviert eine Ausbildung<br />

zur Grafikerin mit Schwerpunkt Illustrationen und<br />

arbeitet in verschiedenen Werbeagenturen. Nebenbei<br />

verfeinert sie ihren Malstil und stellt in den unterschiedlichsten<br />

Einrichtungen aus.<br />

Nach einer kleinen Pause, in der sie ausschließlich<br />

den Fokus auf ihre Familie setzt, schlägt sie dann<br />

den Weg in die Selbstständigkeit ein: 1999 gründet<br />

sie ihr „Atelier für Werbung und Kunst“. 2004 bietet<br />

sie Mal-Workshops für Kinder an, die sich einer<br />

sehr guten Resonanz erfreuen und zu regelmäßigen<br />

Kursen ausgebaut werden. Heute ist sie Leiterin der<br />

Kunstschule Netphen und organisiert mit anderen<br />

Künstlerinnen das Künstlercafé „Cafè Couleur“.<br />

Eine kurze minimale Zeit<br />

„Ohne die Malerei und deren Ausdruckskraft wäre<br />

ich nur ein halber Mensch“, so sagt sie selbst. Ihre<br />

eigenen Werke, die meist großformatig sind, werden<br />

in Öl, Acryl oder Mischtechnik gemalt und sind<br />

in ihrer Farbkomposition fein aufeinander abge-<br />

26 _ Marienkonkret / 84/16


Belegen eines Raums<br />

Mensch und Raum sind unzertrennbar. Der Mensch betritt einen Raum, durchschreitet ihn, verweilt dort, erkundet<br />

ihn, oder er wohnt dort. Dieses „Belegen“ eines Raumes steht in Abhängigkeit zu negativen wie positiven Stimmungen,<br />

die ein Raum, als gebauter Raum, ausstrahlen kann. Akustik, Licht und Farbe können beklemmende wie<br />

auch zuversichtliche Gefühle des Menschen frei setzen. Das Krankenhaus stellt einen besonderen Raum dar: Er ist<br />

ein Aufenthaltsraum auf Zeit, verknüpft mit Erwartungen und Hoffnungen beim Patienten. Er stellt sich oft als Neutralraum<br />

dar, dessen Nüchternheit und medizinischer Zweck ein Gefühl der Unsicherheit und Angst beim Patienten<br />

freisetzt.<br />

stimmt. Nichts darf zu grell oder aufdringlich wirken.<br />

Feine, fast transparente Übergänge werden<br />

von einfarbigen Flächen abgegrenzt. Hier und da<br />

mischt sich auch schon mal ein typografisches Element<br />

mit ein. Heidrun Fincks arbeitet vielseitig. Abstrakte<br />

Phasen wechseln sich mit fotorealistischer<br />

Malerei ab, aber auch das Experimentieren mit unterschiedlichen<br />

Techniken und Materialien bereit<br />

ihr große Freude. Dabei entdeckt sie immer wieder<br />

neue Nuancen ihrer Schaffenskraft.<br />

Ihre aktuelle „MediArt-Ausstellung“ im Therapiezentrum<br />

am St. Marien-Krankenhaus Siegen<br />

zeigt Bilder, die Augenblicke im Leben eines Menschen<br />

beziehungsweise eines Tieres darstellen.<br />

Was ist der Moment? Eine kurze minimale Zeit, die<br />

schnell vergeht, oder etwas, das sich einprägt und<br />

einen nicht mehr loslässt? „Diese Augenblicke hat<br />

die Künstlerin in ihren aktuellen Bildern malerisch<br />

festgehalten“, sagt Dr. Christian Stoffers, Leiter<br />

Marketing im St. Marien-Krankenhaus Siegen. Der<br />

Moment, in dem ein Kind das erste Mal eine Pusteblume<br />

entdeckt oder den Wellengang des Wassers.<br />

Zwei exotische wohlproportionierte Damen, die auf<br />

einem Mofa fahren und Lebensfreude ausstrahlen<br />

und der Mops, der nicht gerade begeistert mit einer<br />

Badekappe versehen im Cabrio seines Frauchens<br />

sitzt, bringen den Betrachter zum Schmunzeln. All<br />

dies sind Momente, an die es festzuhalten gilt. Bei<br />

all den schrecklichen Bildern, die durch die Medien<br />

gehen und die wir tagtäglich sehen, ist es der<br />

Künstlerin wichtig, einen positiven Akzent zu setzen<br />

und die schönen Dinge des Lebens in den Fokus<br />

zu setzen.<br />

Wer Heidrun Fincks kennt, weiß, dass die Gemälde<br />

direkt aus ihrem Herzen kommen, denn sie ist<br />

eine humorvolle, lebensbejahende Künstlerin, was<br />

in der Vergangenheit nicht nur ihre Malschüler feststellen<br />

konnten. Alles in Allem wollen ihre Bilder<br />

mehr sein, als nur bloße „Hingucker“. Unikate, die<br />

Freude und Spaß vermitteln sollen. Die Ausstellung<br />

ist bis Mitte Dezember während der Öffnungszeiten<br />

des Therapiezentrums in der Siegener Friedrichstraße<br />

133 zu sehen.<br />

15 Jahre MediArt<br />

Die Bilder im Therapiezentrum sollen<br />

zur konstruktiven Auseinandersetzung<br />

beitragen. Dabei ist die Form und der Inhalt<br />

der Reaktionen, der Resonanz offen<br />

– wichtig ist, dass die Bilder im Gespräch<br />

sind und sein werden – erst dann erfüllt<br />

sich der Wunsch aller am Programm MediArt<br />

Beteiligten. Das Projekt „MediArt“<br />

besteht schon seit 15 Jahren im St. Marien-Krankenhaus<br />

und wird auch in dessen<br />

Tochtereinrichtungen umgesetzt. Bei<br />

MediArt haben sich, unterstützt durch die<br />

UNESCO, zahlreiche Einrichtungen des<br />

Gesundheitswesens zusammengeschlossen,<br />

um die Kunst und Kultur innerhalb<br />

medizinischer Einrichtungen zu fördern.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 27


Panorama<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Wir suchen dieses Mal ein wichtiges Gut für die Gesellschaft. Bitte die Lösung aufschreiben und bis zum 15. Februar 2017 an<br />

die Redaktion der <strong>MARIEN</strong> konkret (St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH, Referat Marketing & Kommunikation, Kampenstr.<br />

51, 57072 Siegen) senden. Unter allen fristgemäß vorliegenden Einsendungen mit richtigem Lösungswort wird ein Überraschungspreis<br />

verlost.<br />

Die Gewinnerin des letzten Rätsels heißt Magdalene Kauke, Siegen.<br />

Es wird keine Gewähr übernommen und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auflösung erfolgt in der nächsten Ausgabe.<br />

Wir wünschen viel Glück!<br />

Ihre Redaktion.<br />

28 _ Marienkonkret / 84/16


Marienkonkret / 84/16 _ 29<br />

Auflösung Rätsel 83<br />

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PATIENTENVERSORGUNG


Panorama<br />

Ansporn für unser<br />

geistliches Leben<br />

Die Sterndeuter aus dem Osten haben sich<br />

ganz auf ihre astronomisch-wissenschaftlichen<br />

Kenntnisse verlassen und einen weiten<br />

Weg zurückgelegt, um ein einmaliges Ereignis<br />

aus nächster Nähe zu untersuchen. Es ist leicht vorzustellen,<br />

wie sie sich in der damaligen Zeit auf einer<br />

solchen Reise vielerlei Gefahren, Hitze und Kälte,<br />

Hunger und Durst, Wind und Wetter ausgesetzt<br />

haben, nur um den neugeborenen König zu sehen,<br />

dessen Stern sie aufgehen sahen.<br />

Das ist ein erster Punkt, der für unser geistliches<br />

Leben hilfreich sein kann. Wir sind auch immer<br />

wieder neu auf der Suche nach Jesus Christus.<br />

Manchmal erfahren wir seine Nähe, oft scheint es<br />

uns, dass der Herr wie abwesend ist. Ablenkungen,<br />

alltägliche Widerwärtigkeiten und Kreuze, Sorgen<br />

und Probleme wollen uns hindern, Jesus zu finden.<br />

Daher können wir an den Weisen ein Vorbild nehmen,<br />

wie entschlossen man eine Sache anzugehen<br />

hat und wie man bereit sein muss, Opfer zu bringen,<br />

um ans Ziel zu gelangen.<br />

Ein Zweites, das mir in diesem Evangelium wichtig<br />

ist: Die Sterndeuter bringen dem Kind in der<br />

Krippe Geschenke, die alle neben dem materiellen<br />

auch einen symbolischen Wert haben: Gold für den<br />

König der Könige – ein Ausdruck den Glaubens;<br />

Weihrauch für das göttliche Kind – ein Zeichen der<br />

Liebe; Myrre für sein Begräbnis – ein Symbol für die<br />

durchhaltende Treue, die Hoffnung.<br />

Im stillen Gebet vor dem Herrn frage ich mich<br />

oft: Was kann ich Jesus schon bringen? Alles, was<br />

ich habe, habe ich ja von ihm. Es ist mir bewusst,<br />

dass ich ihm keine materiellen Geschenke bringen<br />

kann. Natürlich kann ich Jesus im Armen und Bedürftigen<br />

dienen, indem ich ihn beschenke – wir alle<br />

30 _ Marienkonkret / 84/16


kennen das Wort Jesu: „Was ihr für einen meiner<br />

geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“<br />

(Mt 25,40) –, aber letztlich kann ich Jesus nur<br />

geistliche Gaben bringen: meine Hingabe an ihn als<br />

Ausdruck meines Glaubens, mein Ja zu den alltäglichen<br />

Widerwärtigkeiten und Kreuzen als Zeichen<br />

meiner Liebe, meine Standhaftigkeit im täglichen<br />

Kampf als Beweis meiner Treue und Hoffnung. Für<br />

mich ist dieses Bringen ein wesentlicher Teil des<br />

täglichen Gebetes. Dabei erinnere ich mich an die<br />

Worte, die Jesus Schwester Faustyna Kowalska ans<br />

Herz gelegt hat und in ihrem Tagebuch zu finden<br />

sind: „Tochter, schenke mir dein Elend, denn das ist<br />

ausschließlich dein Eigentum.“<br />

Noch etwas Drittes: Den Weisen wurde im Traum<br />

geboten, dass sie nicht zu Herodes zurückkehren<br />

sollen. Das finde ich bemerkenswert; denn das bedeutet,<br />

dass alle den gleichen oder einen ähnlichen<br />

Traum hatten und dass sie darüber redeten. Darin<br />

erkennen wir Gottes Führung, ein eindrückliches<br />

Eingreifen Gottes!<br />

Gott will jeden Menschen leiten,<br />

auch uns. Aber wie bei<br />

den Sterndeutern ist es nötig,<br />

zu erkunden, was in der Tiefe<br />

unseres Herzens vor sich geht,<br />

und sich darüber bewusst Rechenschaft<br />

zu geben. Denn Gott<br />

spricht gewöhnlich nicht laut,<br />

sondern gibt sich im Verborgenen<br />

zu erkennen.<br />

Allen Leserinnen und Lesern<br />

ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest<br />

und Gottes reichen Segen<br />

für 2017 wünscht<br />

EVANGELIUM NACH MATTHÄUS<br />

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa<br />

zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen<br />

Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem<br />

und sprachen: Wo ist der neugeborene König<br />

der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen<br />

im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.<br />

Als das der König Herodes hörte, erschrak<br />

er und mit ihm ganz Jerusalem, und<br />

er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester<br />

und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte<br />

von ihnen, wo der Christus geboren<br />

werden sollte. Und sie sagten ihm: In Bethlehem<br />

in Judäa; denn so steht geschrieben<br />

durch den Propheten (Micha 5,1): „Und du,<br />

Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs<br />

die kleinste unter den Städten in Juda;<br />

denn aus dir wird kommen der Fürst, der<br />

mein Volk Israel weiden soll.“ Da rief Herodes<br />

die Weisen heimlich zu sich und erkundete<br />

genau von ihnen, wann der Stern erschienen<br />

wäre, und schickte sie nach Bethlehem und<br />

sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach<br />

dem Kindlein; und wenn ihr‘s findet, so sagt<br />

mir‘s wieder, dass auch ich komme und es<br />

anbete.<br />

Als sie nun den König gehört hatten, zogen<br />

sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland<br />

gesehen hatten, ging vor ihnen her,<br />

bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein<br />

war. Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut<br />

und gingen in das Haus und fanden<br />

das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und<br />

fielen nieder und beteten es an und taten ihre<br />

Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch<br />

und Myrrhe. Und Gott befahl ihnen im<br />

Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren;<br />

und sie zogen auf einem andern Weg<br />

wieder in ihr Land. (2, 1-12)<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 31


Report<br />

Herz unter Stress<br />

„<br />

Dr. Johann Mermi<br />

Herz-Kreislauferkrankungen sind nach wie<br />

vor die Haupttodesursache in der westlichen<br />

Welt. Hier spielt die koronare Herzerkrankung,<br />

welche durch Ablagerungen von Kalk und Fett<br />

in den Herzkranzgefäßen entsteht, eine wichtige<br />

Rolle. Diese Ablagerungen treten nicht nur in den<br />

Herzkranzgefäßen auf, sondern auch in den Beingefäßen<br />

oder auch in den Halsgefäßen, wo sie auch<br />

zu Durchblutungsstörungen beziehungsweise<br />

Schlaganfällen führen können.<br />

Über Jahre und Jahrzehnte führt die Ablagerung<br />

von Kalk und Fett zu einer Wucherung und<br />

Ausbildung eines Plaques, welcher die Gefäße so<br />

einengt, dass das Areal der Hinterwand nicht ausreichend<br />

Sauerstoff bekommt. Gerade beim Herz<br />

bedeutet dies, dass Brustschmerzen, wie z. B. An-<br />

20. Siegener Herztag <strong>2016</strong><br />

gina pectoris in unterschiedlichen Formen auftreten<br />

können; das Herz ist unter Stress. Wenn eine<br />

Plaque aufplatzt, kann es zu einer Aktivierung der<br />

Gerinnung kommen, so dass sich das Gefäß komplett<br />

verschließt und ein akuter Herzinfarkt auftritt.<br />

Die Sterblichkeit bei einem Herzinfarkt liegt<br />

bei 30 Prozent, wenn hier nicht rasch eine Wiedereröffnung<br />

des Herzkranzgefäßes erfolgt. Durch<br />

Ballonaufdehnung und Stentimplantation kann<br />

die Durchblutung wiederhergestellt werden. Die<br />

koronare Herzerkrankung kann durch eine medikamentöse<br />

Therapie in ihrer Ausbreitung gebremst<br />

werden, aber auch Maßnahmen, wie körperliches<br />

Training und gesunde Ernährung sind<br />

in diesem Zusammenhang extrem wichtig.<br />

Das St. Marien-Krankenhaus Siegen möchte<br />

32 _ Marienkonkret / 84/16


gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung und<br />

der AOK NordWest über die Prävention, Diagnostik<br />

und Therapie der koronaren Herzerkrankung<br />

und des Herzinfarktes informieren und sensibilisieren.<br />

Unter dem Motto „Herz unter Stress“ luden<br />

diese Institutionen daher Ende Oktober in die Siegerlandhalle<br />

ein. Etwa 800 Teilnehmer, teilweise<br />

waren sie selektiv zu einzelnen Programmpunkten<br />

angereist, nahmen die Einladung an.<br />

Am Herz-Tag referierten neben Chefarzt der<br />

Kardiologie des St. Marien-Krankenhauses Siegen,<br />

Prof. Dr. med. Michael Buerke, Dr. med. Till<br />

Walter, Direktor des Siegener Präventionszentrums,<br />

Dr. med. Fabian Krämer vom Herz- und Gefäßzentrum<br />

Overhoff und Krämer aus Siegen und<br />

Dr. med. Johann Mermi, Oberarzt der Kardiologie<br />

am St. Marien-Krankenhaus Siegen. Ein besonderer<br />

Talk ließ die Herzen der älteren Fußballfans<br />

höher schlagen: Zu Gast war Hans Tilkowski, Ex-<br />

Torwart der Deutschen Fußball Nationalmannschaft,<br />

Vize-Weltmeister von 1966 und beim berühmten<br />

„Wembley-Tor“ Torwart der Deutschen<br />

Elf im WM Endspiel.<br />

Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm,<br />

das Spielern des Zweitbundesligisten TUS Ferndorf<br />

angereichert wurde, ergänzte die Fachvorträge.<br />

Dazu zählte u. a. die Blutdruck- und Lipidmessung,<br />

eine Körperfettbestimmung, eine<br />

Schrittmacher- und Defi-Ausstellung, ein begehbares<br />

Herzmodell, Live-Cooking und Live-Herz-<br />

OP. Die Herzstiftung, die Herz-Apotheke und die<br />

AOK waren mit Informationsständen ebenfalls<br />

vertreten.<br />

800 Besucher im Saal<br />

Prof. Dr. med. Michael Buerke<br />

Begehbares Herzmodell<br />

Live-Herz-OP<br />

Stefan Eckardt im Fachgespräch<br />

Ehrengast Hans Tilkowki<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 33


Report<br />

34 _ Marienkonkret / 84/16


Immun<br />

Anfang November fand der 13. Siegener Immun-Tag in der<br />

Siegerlandhalle Siegen statt. Wie in den Jahren zuvor war<br />

der Veranstaltungssaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen dabei aus dem<br />

gesamten Bundesgebiet. Auf der Patientenveranstaltung<br />

wurde der langjährige Regionalleiter der DSAI, Heinz Beecht,<br />

verabschiedet. Gleichzeitigt wagte Dr. med. Karsten Franke<br />

einen Blick in die Zukunft. Die von im geleitete Immundefekteambulanz<br />

wird in ein eigenständiges Institut im<br />

St. Marien-Krankenhaus Siegen überführt, dem er als Direktor<br />

vorstehen wird. Auch im nächsten Jahr wird es den<br />

Siegener Immun-Tag geben, wobei dann der Gläser-Saal als<br />

Veranstaltungsort gesetzt ist.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 35


Intern<br />

Siegener<br />

Hospizgespräche<br />

Gut gefüllt war der Hörsaal des<br />

St. Marien-Krankenhauses Siegen.<br />

Mehr als 150 ehrenamtliche<br />

und hauptamtliche Mitarbeiter,<br />

Pflegende, Ärzte, Seelsorger<br />

und andere wurden von Gerrit<br />

Ebener-Greis, der Vorsitzenden<br />

der Ambulanten ökumenischen<br />

Hospizhilfe Siegen, und Thomas<br />

Griffig, dem Vorstandsvorsitzenden<br />

des Caritasverbands Siegen-<br />

Wittgenstein, zum 2. Siegener<br />

Hospizgespräch „Spirituelle<br />

Begleitung am Lebensende“ begrüßt.<br />

In seinem Grußwort dankte<br />

Siegens Bürgermeister Steffen<br />

Mues er allen Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

für ihren Dienst. „Sie<br />

haben ein unglaubliches Netzwerk<br />

aufgebaut.“ Die Vertreter<br />

der Kirchen, Dechant Karl Hans<br />

Köhle und Superintendent Peter<br />

Thomas Stuberg, wiesen in ihren<br />

Grußworten unter anderem auf<br />

die Bedeutung der Ökumene – gerade<br />

in der hospizlichen Tätigkeit<br />

– hin. So betonte Stuberg „Sterben<br />

ist überkonfessionell!“ Dechant<br />

Köhle unterstrich die Wirkung<br />

der spirituellen Begleitung.<br />

Der Hauptredner, Pfarrer Dr. Erhard<br />

Weiher, Klinikseelsorger an<br />

den Universitätskliniken Mainz,<br />

Diplomphysiker und Dr. theol.<br />

zeigte in seinem Vortrag „Spirituelle<br />

Begleitung am Lebensende<br />

– wie geht das konkret?“ Möglichkeiten<br />

der Begleitung Sterbender<br />

auf.<br />

Im anschließenden Podiumsgespräch<br />

wurden Erfahrungen ausgetauscht:<br />

In der Palliativmedizin<br />

oder auch im Studium zur Theologie<br />

oder Sozialen Arbeit sei der<br />

Bedarf an Wissen im Umgang mit<br />

Spiritualität sehr groß und werde<br />

noch nicht genügend in der Ausbildung<br />

berücksichtigt, war der<br />

Tenor.<br />

Geburten<br />

Name Tätig als Name des Kindes Datum<br />

Karadeniz, Nejla MTRA, Rad. Diagnostik Koray 07.08.16<br />

Aßmann, Melanie Assistenzärztin Chirurgie Eleonore 24.08.16<br />

(geb. Hartenfels)<br />

Jungermann, Johanna MTRA, Strahlentherapie Tilda Elin Maryschok 21.08.16<br />

Peters, Dana Gesundheits- und Krankenpflegerin A1 Joshua 08.09.16<br />

Hoch, Larissa MTRA, Strahlentherapie Mika Levi 27.09.16<br />

Plügge, Sonja Clara Assistenzärztin Orthopädie Oskar 23.09.16<br />

Bogatov, Helene Gesundheits- und Krankenpflegerin A3 Luis 21.10.16<br />

Heiraten<br />

Name Tätig als Name neu Datum<br />

Fabri, Rebecca Fachpflegerin für Onkologische Pflege Lauer 16.09.16<br />

Specht, Irina Gesundheits- und Krankenpflegerin A7 Jäger 19.08.16<br />

Plettenberg, Nora Assistenzärztin Med. Klinik II Berg 01.10.16<br />

Rodriguez-Vilches, Mitarbeiterin Service A4 Wagner 21.10.16<br />

Manuela<br />

Doctor-medic Paian, Facharzt Diagn. Radiologie 17.09.16<br />

Bogdan<br />

Nolte, Bernd MTRA, Strahlentherapie 14.10.16<br />

Neueintritte<br />

Name Tätig als Datum<br />

Hensel, Annika Auszubildende zur C T A 01.09.16<br />

Schneider, Sabine Mitarbeiterin Service, A5 01.10.16<br />

Bomholt-Benfer, Claudia Kinderpflegerin, Kita 01.09.16<br />

Demaj, Agnesa FSJ 01.09.16<br />

Sylwia Katarzyna Francia Mitarbeiterin Service, A5 01.10.16<br />

Bodur, Ilkbahar MTRA, Strahlentherapie 01.10.16<br />

Krumm, Lydia MTRA, Radiologie 01.10.16<br />

Ziel, Thomas Azubi OTA Zentral-OP 01.10.16<br />

Trapp, Marion M F A Anästhesie Pflege 01.10.16<br />

Shabani, Samire M F A in der Z N A 01.10.16<br />

Bals, Alina Azubi M T R A 01.10.16<br />

Hirschke, Sina - Jasmin Azubi M T R A 01.10.16<br />

Rodriguez-Vilches, Manuela Mitarbeiterin Service, A4 01.10.16<br />

Wandke, Daniela Mitarbeiterin Service, A4 01.10.16<br />

Marberg, Birgit Mitarbeiterin Service, A4 01.10.16<br />

Schmidt, Madeleine M F A Station A4 01.10.16<br />

Kobeszko, Lydia Mitarbeiterin Service, A1 01.10.16<br />

Otterbach, Ann-Kathrin Mitarbeiterin Service, A1 01.10.16<br />

Kupka, Isabell Mitarbeiterin Service, A1 01.10.16<br />

Cardoso, Anke Petra Mitarbeiterin Service, A7 01.10.16<br />

Schmalz, Isabel Assistenzärztin Gyn. 01.10.16<br />

Dr. Steins, Tilman Oberarzt Orthopädie 01.10.16<br />

Kring, Sarah-Michelle Mitarbeiterin Service, A5 01.10.16<br />

Löhr, Inola Jahrespraktikantin A5 02.11.16<br />

Bertelmann, Ines Assistenzärztin Med. Klinik II 01.11.16<br />

Schneider, Sarah Kinder-Gesundheits- und Krankenpflegerin A3 15.11.16<br />

Fuchs, Lena-Katharina Physiotherapeutin 01.11.16<br />

Loh, Lisa Physiotherapeutin 01.11.16<br />

Lück, Alina Praktikantin Neue Referate 01.11.16<br />

Müller, Petra HMT, Azubi Altenpflege 01.09.16<br />

Würden, Tanja HMT BUFDI 01.09.16<br />

Dörner, Jens HMT Pflegehilfskraft 01.10.16<br />

Feigl, Nicoleta HMT Pflegefachkraft - Übernahme nach Ausbildung 01.10.16<br />

Lintner, Monique HMT Pflegehilfskraft 15.11.16<br />

Dicke, Nina MHW Pflegefachkraft 01.09.16<br />

Röhren, Steffanie MHW Azubi Verwaltung 01.09.16<br />

Breucking, Björn MHW Wohnbereichsleitung 26.09.16<br />

Weber, Christoph MHW Pflegefachkraft 26.09.16<br />

36 _ Marienkonkret / 84/16


Name Tätig als Datum<br />

Bald, Markus MHW Pflegefachkraft 01.10.16<br />

Drobina, Aleksandra MHW Azubi Altenpflege 01.10.16<br />

Fick, Franziska MHW Azubi Altenpflege 01.10.16<br />

Kolling, Philipp MHW Azubi Altenpflege 01.11.16<br />

Tezcan, Aylin MHW Azubi Altenpflege 01.10.16<br />

Wüllner, Lea MHW Azubi Altenpflege 01.10.16<br />

Eucker, Catharina MHW Pflegefachkraft 24.10.16<br />

Dardour Safhioui, Habbiba MHW Azubi Altenpflege 01.11.16<br />

Daub-Schöler, Karin HSR Hauswirtschaft 15.09.16<br />

Gerhard Chiara HSR Pflegefachkraft - Übernahme nach Ausbildung 01.10.16<br />

Häbel, Lisa Marie HSR Azubi Altenpflege 01.10.16<br />

Esch, Verena HSK Azubi Altenpflegehilfe 01.08.16<br />

Kreuzberger, Philipp HSK Azubi Altenpflege 01.08.16<br />

Zinke, Frederic HSK Azubi Altenpflegehilfe 01.08.16<br />

Kahlert, Alisa HSK Pflegefachkraft - Übernahme nach Ausbilduung 30.08.16<br />

Gasparini, Melanie HSK Pflegefachkraft 01.10.16<br />

Tögel, Angelika HSK GüD 01.10.16<br />

Hof, Alina HSK Pflegefachkraft 07.10.16<br />

Bender, Kim Selia HSE Azubi Altenpflege 01.09.16<br />

Klopries, Sarah HSE Azubi Altenpflege 01.09.16<br />

Engel. Teresa HSE Pflegefachkraft 01.10.16<br />

Preußer, Vanessa HSE Azubi Altenpflege 01.10.16<br />

Preußer, Thorsten HSE Pflegefachkraft - Übernahme nach Ausbildung 01.10.16<br />

Bettermann, Gisela HSE Servicekraft Pflege 15.10.16<br />

Stracke, Ramona HSE Pflegehilfskraft 15.10.16<br />

Weiterbildungen<br />

Name<br />

Görg, Anna-Lena<br />

Kapciak, Marlena<br />

Rymowicz, Beata<br />

Weber-Yamoah, Katharina<br />

Wied, Stephanie<br />

Abschluss<br />

„Leitung einer Pflegestation oder eines<br />

Funktionsbereiches im Krankenhaus“ 08.07.16<br />

„Leitung einer Pflegestation oder eines<br />

Funktionsbereiches im Krankenhaus“ 08.07.16<br />

„Leitung einer Pflegestation oder eines<br />

Funktionsbereiches im Krankenhaus“ 08.07.16<br />

„Leitung einer Pflegestation oder eines<br />

Funktionsbereiches im Krankenhaus“ 08.07.16<br />

„Leitung einer Pflegestation oder eines<br />

Funktionsbereiches im Krankenhaus“ 08.07.16<br />

Doctor-medic Paian, Bogdan Facharzt für Radiologie 27.09.16<br />

Rustanto, Darmadi Facharzt für Viszeralchirurgie 29.10.16<br />

Therapiezentrum, Szpond, Ewelina PNF Proprioceptive Neuromuskuläre Facilitation 27.06.16<br />

Therapiezentrum, Oster, Heike PNF Proprioceptive Neuromuskuläre Facilitation 27.06.16<br />

Tatort Reihenhaus<br />

Zum 150. Gründungstag des<br />

St. Marien-Krankenhauses Siegen<br />

wurde die <strong>MARIEN</strong> Akademie<br />

initiiert. Diese ist gekennzeichnet<br />

durch zwei wesentliche<br />

Elemente: gesellschaftliche Relevanz<br />

der Themenstellung und<br />

dessen nachhaltige Vermittlung<br />

durch hochkarätige Referenten.<br />

Die diesjährigen Herbst-Veranstaltung<br />

im November stand<br />

unter der Überschrift „Tatort<br />

Reihenhaus – Kriminalpolizeiliche<br />

Aufnahme von Todesermittlungsverfahren“.<br />

Im vollbesetzten<br />

Hörsaal referierten Professor<br />

Dr. Martin Rehborn und Kriminalhauptkommissarin<br />

Melanie<br />

Flecken.<br />

Einziges Siegerländer TOP-Krankenhaus<br />

Auch in der großen FOCUS Klinikliste für 2017 wird<br />

das St. Marien-Krankenhaus Siegen wieder als TOP-<br />

Klinik gelistet. Damit gehört das Krankenhaus zu den<br />

besten 10% der über 350 Kliniken in NRW. Neben der<br />

medizinischen Expertise der Kliniken zählen die wissenschaftliche<br />

Reputation und die Patientenzufriedenheit<br />

zu den Kriterien der Bewertung. Besonders ausschlaggebend<br />

war die Bewertung der Orthopäde als<br />

bundesweit empfehlenswerte Spezialisten ihres Fachs.<br />

Damit wurde das St. Marien-Krankenhaus bereits zum<br />

fünften Mal in Folge als eine der TOP-Kliniken vom<br />

FOCUS Gesundheit ausgezeichnet.<br />

Deutscher Meister<br />

Oberarzt Dr. med. Patrick Löhr ist<br />

Deutscher Meister (Mannschaft)<br />

im Marathon. Die Meisterschaft<br />

wurde Ende Oktober beim Frankfurt-Marathon<br />

ausgetragen. Der<br />

Marathon findet seit 1981 jährlich<br />

statt und ist der älteste City-Marathon<br />

hierzulande und hinsichtlich<br />

der Finisherzahl der drittgrößte<br />

Marathon Deutschlands.<br />

Marienkonkret / 84/16 _ 37


In einer modernen Kita<br />

die Welt entdecken.<br />

In einer modernen Klinik<br />

die Welt erblicken.<br />

NRW BRAUCHT BEIDES.<br />

BÜNDNIS FÜR<br />

GESUNDE KRANKENHÄUSER<br />

Investieren aus Verantwortung<br />

Christina Pellny, Patientin<br />

Uns geht es um die Zukunft der Patientenversorgung<br />

in Siegen-Wittgenstein<br />

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung hat ermittelt: NRW investiert<br />

jährlich eine Milliarde Euro zu wenig in moderne Gebäude und Geräte seiner Kliniken.<br />

www.gesunde-krankenhaeuser.de<br />

38 _ Marienkonkret / 84/16

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