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OCG Journal 03/22 Digitale Grundbildung

Alles über das neue Pflichtfach an Österreichs Schulen

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Digital kompetent: Barrierefreie Nutzbarkeit von digitalen Medien<br />

von Claudia Rauch<br />

Immer noch Barrieren in der<br />

digitalisierten Lebenswelt<br />

Es war der 13. März 2020, der mit dem sonen war, zeigte diese herausfordernde<br />

Ausrufen des ersten Corona-bedingten<br />

Lockdowns die Bildung mit einem Notwendigkeit digitaler Kompetenzen<br />

Situation deutlicher denn je zuvor die<br />

Schlag aus ihren Angeln hob und herkömmliche<br />

Lernprozesse vom Präsenz-<br />

von Geräten und Anwendungsprogram-<br />

und uneingeschränkter Barrierefreiheit<br />

unterricht auf eine virtuelle Ebene men auf.<br />

verlagerte. Während bei einigen Berufsgruppen<br />

damit Stillstand erforderlich kreis Barrierefreiheit durch IKT der <strong>OCG</strong><br />

Diese Erfordernisse verfolgt der Arbeits-<br />

wurde, bemühten sich Lehrende aller unter der Leitung von Univ. Prof Klaus<br />

Bildungssektoren händeringend darum,<br />

Lerninhalte möglichst auf digitalem als Ziel seiner Tätigkeit. Um bei der Pro-<br />

Miesenberger bereits seit vielen Jahren<br />

Weg zu vermitteln.<br />

blematik der zu geringen digitalen Kompetenzen<br />

von Lehrenden und auch von<br />

Dabei zeigte sich, dass die Herausforderungen<br />

nicht nur seitens der Lehrenden, Lernenden, vor allem auch hinsichtlich<br />

sondern auch in Form unterschiedlicher barrierefreier Nutzbarkeit digitaler Medien,<br />

nicht im Henne-Ei-Konflikt stecken<br />

Barrieren auf Seiten der Lernenden auftraten:<br />

Fehlende digitale Geräte, Unzugänglichkeit<br />

bzw. unzureichende Bedien-<br />

Zum einen wurde das von Brandhofer et<br />

zu bleiben, werden zwei Ziele verfolgt:<br />

barkeit von Lern- und Onlinetools sowie al 2016 erstellte und 2019 überarbeitete<br />

zu geringe digitale Kompetenzen stellten Modell digi.kompP, das als grundgelegtes<br />

Kompetenzmodell in der digitalen<br />

die größten Hürden beim Lernen dar (vgl.<br />

Spiel & Pelikan 2021, S. 19). Insbesondere Medienbildung für Pädagog*innen dient,<br />

beeinträchtigte Kinder und Jugendliche durch wesentliche Bereiche der digitalen<br />

bzw. Lernende mit speziellen Bedarfen Barrierefreiheit ergänzt. Zum anderen<br />

waren stark von dieser Situation betroffen.<br />

In vielen Telefonaten und Emails spräche mit dem Bildungsministerium<br />

wurden in weiterer Folge außerdem Ge-<br />

versuchten Expert*innen, Möglichkeiten geführt, um diese Kompetenzbereiche<br />

einer vollständigen Partizipation für alle in Form allgemeiner Bildungsziele im<br />

Lernenden, insbesondere für beeinträchtigte<br />

Menschen zu finden. So arbeitsin-<br />

Lehrpläne ab 2023 zu integrieren. Damit<br />

Bereich digitale Bildung in die neuen<br />

tensiv dies auch für die betroffenen Per-<br />

sollen Kompetenzen wie z. B. das barrie-<br />

Literaturverweise<br />

[1] Brandhofer, G; Miglbauer, M; Fikisz, W u.a. (2019): digi.kompP <strong>Digitale</strong> Kompetenzen<br />

für Pädagoignnen und Pädagogen online abrufbar: www.virtuelle-ph.<br />

at/digikomp<br />

[2] Spiel, C; Pelikan, E. (2021): Lernen unter Covid-19 Bedingungen. Online abrufbar:<br />

www.lernencovid19.univie.ac.at<br />

refreie Gestalten von Textdateien oder die<br />

beschreibende Beschriftung von Bildern<br />

einerseits verpflichtend in der Pädagog-<br />

*innenaus- und -fortbildung vermittelt<br />

werden und andererseits soll über den<br />

Bildungsauftrag im Lehrplan der Transfer<br />

zu den Kindern und Jugendlichen auch<br />

angestoßen werden. Auf diese Weise<br />

kann die selbstverständliche Anwendung<br />

der vier Prinzipien der Barrierefreiheitsrichtlinien<br />

WCAG 2.0 (Wahrnehmbarkeit,<br />

Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit)<br />

fließend von zwei Gesellschaftsebenen<br />

in alle Lebensbereiche, in denen<br />

die Digitalisierung Einzug hält, verbreitet<br />

werden.<br />

Claudia Rauch machte nach dem<br />

Studium für Lehramt an Volksschulen<br />

eine Ausbildung zur Blinden- und<br />

Sehbehindertenlehrerin, dann das<br />

Masterstudium Sozialwissenschaft<br />

und Soziale Arbeit am FH-Campus<br />

Wien. Es folgten verschiedene Tätigkeiten<br />

im Bildungsbereich, u. a. von<br />

2007-2013 Lehrtätigkeit und Behindertenbeauftragte<br />

an der Pädagogischen<br />

Hochschule Wien, seit Oktober<br />

2014 Lehr- und Beratungstätigkeit an<br />

der PH NÖ (Baden).<br />

30 <strong>OCG</strong> <strong>Journal</strong> | <strong>03</strong> • 20<strong>22</strong>

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