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dihw MAGAZIN 2/2023

Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten. Was lesen Sie im dihw MAGAZIN? Branchenübergreifende Berichte im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Schneid-stoffen aus Diamant, PKD, CVD, CBN, oder aus Werkstoffen wie Keramik und Hartmetall. Ergänzt um fundierte Fachartikel aus Wissenschaft, Forschung und Industrie. Wer liest das dihw MAGAZIN? Entscheidungsträger im Einsatzbereich der Industriediamanten, Leser aus der internationalen Automobilindustrie sowie aus hochspezialisierten Zulieferunternehmen für die innovative Luft- und Raumfahrt. Ebenso Spezialisten aus dem Getriebebau, aus der holzverarbeitenden Industrie und Anwender von Hochleistungswerkzeugen in der Metallverarbeitung, bei der Bearbeitung von Naturstein, Beton und Glas sowie in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie.

Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten.

Was lesen Sie im dihw MAGAZIN?
Branchenübergreifende Berichte im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Schneid-stoffen aus Diamant, PKD, CVD, CBN, oder aus Werkstoffen wie Keramik und Hartmetall. Ergänzt um fundierte Fachartikel aus Wissenschaft, Forschung und Industrie.

Wer liest das dihw MAGAZIN?
Entscheidungsträger im Einsatzbereich der Industriediamanten, Leser aus der internationalen Automobilindustrie sowie aus hochspezialisierten Zulieferunternehmen für die innovative Luft- und Raumfahrt. Ebenso Spezialisten aus dem Getriebebau, aus der holzverarbeitenden Industrie und Anwender von Hochleistungswerkzeugen in der Metallverarbeitung, bei der Bearbeitung von Naturstein, Beton und Glas sowie in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie.

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Ausgabe 2 · <strong>2023</strong><br />

ZKZ 30498<br />

Diamant, PKD, PVD, CVD, CBN, Keramik, Hartmetall<br />

HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE & BEARBEITUNGSPROZESSE<br />

»CBN-DUO-power«<br />

Drehen anstatt Schleifen<br />

Für das<br />

Fertig-Drehen<br />

von gehärteten<br />

Stählen und<br />

Grau-Guss<br />

®<br />

100 Jahre Innovation seit 1922<br />

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2 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong><br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com


Editorial<br />

Da geht noch was …<br />

… geben Trainern ihren Sportlern oft als zusätzliche Motivation<br />

zur Höchstleistung mit auf den Weg. „Da geht noch was", meint<br />

häufig auch der Maschinenbediener, wenn die Leistungsfähigkeit<br />

von Maschine und Werkzeug noch nicht ausgeschöpft ist.<br />

In den F&E-Abteilungen der Werkzeughersteller wird getüftelt,<br />

um das berühmte µm herauszukitzeln oder um Bearbeitungsprozesse<br />

noch schneller, ressourcenschonender und energieeffizienter<br />

zu machen. Was in der Werkzeugfertigung alles machbar<br />

ist, haben erst kürzlich Werkzeughersteller auf der LIGNA, der<br />

weltweit führenden Messe für die Holzbe- und -verarbeitung, gezeigt.<br />

Eine spannende Lösung haben die Ingenieure von LEUCO<br />

dort präsentiert, die sich bei der Konstruktion ihrer Präzisionswerkzeuge<br />

die Natur zum Vorbild genommen haben.<br />

Die Geometrie eines Werkzeugs ist aber nicht alles. Dessen optimale<br />

Auslegung schließt die geeignete Beschichtung ebenso<br />

ein wie die Herstellung eines ressourcenschonenden Grundkörpers.<br />

Überlegungen dazu zeigte das Fraunhofer IST auf der<br />

Hannover Messe mit nachhaltigen Prozessketten zur Herstellung<br />

smarter Werkzeuge. Bleiben wir beim Stichwort Ressourcen.<br />

Im Rahmen des diesjährigen Aachener Werkzeugkolloquiums<br />

des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen und<br />

des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT drehte<br />

sich unter dem Leitthema „Empower Green Production“ alles darum,<br />

wie die produzierende Industrie ihre Produkte langlebiger<br />

und ihre Geschäftsmodelle unabhängiger von globalen Unwägbarkeiten<br />

machen kann. Lösungsansätze für eine wertsteigernde<br />

Kreislaufwirtschaft schließen die Nachhaltigkeit des einzelnen<br />

Werkzeugs mit ein. Denn ohne nachhaltiges Wirtschaften geht<br />

es nicht mehr.<br />

Allerdings wird es wohl noch etwas dauern, bis wir mittels einer<br />

in unserem Round-Table-Gespräch thematisierten audiotechnologischen<br />

Prozessüberwachung der Maschine ein aufmunterndes<br />

„da geht noch was“ zurufen werden.<br />

Eric Schäfer<br />

Redakteur<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 3


Inhalt<br />

6 Titelstory<br />

6 Tradition, Leidenschaft, Innovation - 6. Teil HORST LACH<br />

10 News & Facts<br />

10 Interview<br />

12 Personalien<br />

14 Markt<br />

18 Veranstaltungen/Messen<br />

25 Forschung<br />

30 Werkstoffe & Werkzeuge<br />

30 100 Jahre Hartmetall<br />

33 Höchste Präzision, maximale Wirtschaftlichkeit<br />

36 Die Perfektion der Natur im Werkzeug<br />

41 Bearbeitungsprozesse<br />

41 Abrichten: Effiziente Abrichttechnologie<br />

43 Hartbearbeitung: Prozesse beherrschen<br />

46 Formenbau: Marathonwerkzeug mit Lizenz zur Präzision<br />

52 Komponenten & Zubehör<br />

52 Bewegungen präzise steuern<br />

54 Spannende Werkstückvielfalt<br />

4 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


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<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 5


Titelstory<br />

LACH DIAMANT® – 100 Jahre<br />

Tradition. Leidenschaft. Innovation<br />

6. Teil: Die Geburtsstunde des CBN-Hartdrehens<br />

Drehen anstatt Schleifen<br />

„Als ich im Jahre 1908 zum ersten Mal in meinem Leben einen Diamant in die<br />

Hand nahm, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass eines Tages Diamant als<br />

Schneidstoff nicht nur in der Automobil-Industrie sondern auch zur Zerspanung<br />

von Holz und Kunststoffen eingesetzt werden kann.“ Jakob Lach, der Firmengründer,<br />

sprach diesen Satz 1980 vor laufender Kamera aus. Es sollte das Vorwort zur ersten<br />

Präsentation einer neuen Technik für die Zerspanung von Holz und Kunststoffen<br />

werden – dem Einsatz von Diamant als Schneidstoff – dem Dia-Werkzeug. Dieses<br />

Video, dessen Ton in mehrere Sprachen übersetzt wurde, hat auch heute noch von seiner<br />

Aktualität der geeigneten Werkzeuge beim Einsatz für die Fertigung in der Möbel-,<br />

Fußboden- und Kunststoff-Industrie nichts eingebüßt; das Video kann unter<br />

https://bit.ly/LACHDIAMANT abgerufen werden.<br />

Firmengründer Jakob Lach 1894 – 1984<br />

Im letzten Artikel (vergleiche 5. Teil; https://<br />

bit.ly/5terTeil) lasen Sie, verehrte Leser, über<br />

Vorstellung und Anfang polykristalliner Diamant-Schneiden<br />

für die überlegene Zerspanung<br />

von Aluminium und sonstiger NE-<br />

Metalle und Composite-Werkstoffen; das<br />

war – aus heutiger Sicht – genau vor 50 Jahren.<br />

Heute führe ich Sie zu Ereignissen des Jahres<br />

1974. Anfangen werde ich jedoch mit einem<br />

Jubiläum – und ausnahmsweise mal<br />

privater Natur. Der Jubilar war mein Vater<br />

Jakob Lach, der am 13. September 1974 seinen<br />

80. Geburtstag feierte. Mit allen Mitarbeitern<br />

im großen Saal des Kurhauses Wilhelmsbad<br />

in Hanau.<br />

Jakob Lach war auch in diesem Alter der<br />

Garant für den guten Einkauf von Naturdiamanten<br />

von den Weltmärkten, vor allem<br />

aus Belgien, wie sie in diesen Jahren noch<br />

bedeutend für Diamant-Abrichtwerkzeuge<br />

und Natur-Drehdiamanten benötigt wurden.<br />

Aus dem Studium mir vorliegender Bilanzen<br />

konnte ich entnehmen, dass sich<br />

der Umsatz des Unternehmens LACH<br />

DIAMANT® in der Zeit von 1969 bis 1974<br />

mehr als verdoppelte. Zu diesem Zeitpunkt<br />

waren Natur-Diamant-Werkzeuge nach wie<br />

vor der umsatz- und gewinnbestimmende<br />

Faktor vor den massiv aufstrebenden Diamant-<br />

und CBN-Borazon®-Schleifscheiben<br />

und polykristallinen Diamant-Zerspanungswerkzeugen<br />

unter dem Namen dreborid®-<br />

PKD.<br />

Damals, nämlich 1972, nahm mich mein Vater<br />

als Kommanditist auf, und aus der Einzelfima<br />

„Jakob Lach“ wurde die Firma Jakob<br />

Lach GmbH & Co. KG – Kurzbezeichnung<br />

LACH DIAMANT®. Die Größe des Unternehmens<br />

wuchs. Die Fertigung von Diamantund<br />

CBN-Schleifscheiben hatte längst unter<br />

der seinerzeitigen Leitung durch Gerhard<br />

Iffland und Kurt Hemerka in dem neu geschaffenen<br />

Werk 2 im Hanauer Fasanerieweg<br />

einen eigenen Status angenommen.<br />

Gleiches galt für die sich expansiv ausbreitende<br />

Fertigung polykristalliner und Natur-Diamant-Zerspanungswerkzeuge<br />

im<br />

Hauptwerk Bruchköbeler Landstr. 39-41<br />

unter Kurt Wagner (†), Gerhard Mai und Ing.<br />

Günter Hobohm. Jakob Lach selbst immer<br />

dabei als der gefragte Natur-Diamant-Fachmann.<br />

Orientieren wir uns wieder an dem Jahr<br />

1974. Die Chronik sagt uns beispielsweise,<br />

dass in China die Terrakotta-Armee entdeckt<br />

wurde: 7.000 Tonfiguren in Lebensgröße<br />

oder dass es Hewlett Packard gelang,<br />

mit dem HP65 den ersten programmierbaren<br />

Taschenrechner herzustellen – und dass<br />

der erste VW Golf auf den Markt kam.<br />

Jakob Lach feiert Geburtstag einmal groß mit allen Mitarbeitern im Kurhaus Wilhelmsbad in Hanau – am liebsten jedoch im kleinen Kreis mit<br />

seinen Diamant-Schleifern.<br />

6 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Titelstory<br />

Euphorie im Vorfeld<br />

Zurück zu LACH DIAMANT®. Den Slogan<br />

„Borazon® – das Schleifmittel einer neuen<br />

Zeit“, den wir 1969 bei der ersten Präsentation<br />

einer Borazon®-CBN-Schleifscheibe auf der<br />

Hannover Frühjahrsmesse verbreiteten, kennen<br />

Sie oder zumindest einige Wenige eventuell<br />

noch. Wie die (überbordende) Fantasie<br />

auch mir einen Streich gespielt hat, konnten<br />

Sie bereits im 5. Teil dieser Serie lesen.<br />

Aufgrund meiner Euphorie für das neue<br />

Schleifmittel Borazon® (Trademark General<br />

Electric) war es für mich ausgemacht, dass<br />

die Ankündigung dieses neuen Schneidstoffes<br />

von GE nur ein Borazon®/CBN-Produkt<br />

sein könne.<br />

Doch – falsch gedacht. Anstatt eines CBN-<br />

Schneidstoffes – analog zu Borazon® –<br />

überraschte GE 1973 mit der Präsentation<br />

polykristalliner Diamanten (PKD). Now we<br />

know!<br />

Ein Jahr später – 1974 – kam eine weitere<br />

Überraschung – und noch dazu aus unerwarteter<br />

Richtung; nämlich aus Moskau.<br />

Über eine Firma Hempel, die sich wohl seinerzeit<br />

mit dem Import von Silizium-Carbiden<br />

für die Schleifmittelindustrie beschäftigte,<br />

wurde ich gefragt, ob wir an einem<br />

synthetischen Produkt namens „Elbor“ für<br />

die Metallbearbeitung interessiert seien.<br />

Offenbar war man auf LACH DIAMANT®<br />

aufgrund unserer PKD-Aktivitäten aufmerksam<br />

geworden.<br />

V-Bakul Intitute for Superhard Materials wurde laut Homepage gleich nach Beginn des Ukraine-Krieges<br />

von den ersten Raketen, die auf Kiew abgefeuert wurden, größtenteils zerstört –<br />

hier ein Ausschnitt aus der Institutsanlage.<br />

„Elbor“, wenn das die Erfüllung meines<br />

Wunsches nach dem „Borazon®“-<br />

Schneidstoff sein sollte, „ja, ganz klar“. Ich<br />

stimmte der Reise von Ostberlin nach Moskau<br />

zu. Gemeinsam mit dem Produktmanager<br />

Kurt Wagner (†) landete ich wenige<br />

Tage vor Weihnachten 1974 in Moskau. Von<br />

Ministern des sowjetischen Lebensmittel-<br />

Ministeriums, das offenbar seinerzeit für<br />

die russische Diamant-Industrie zuständig<br />

war, wurden wir überaus freundlich empfangen.<br />

Als Höhepunkt lud man uns abends in eine<br />

Datscha ein – weit außerhalb der für Ausländer<br />

erlaubten Zone – wie man uns augenzwinkernd<br />

vermittelte. Es gab Wodka –<br />

auf ex und so oft, dass es meinem Begleiter<br />

trotz all seiner Abwehrversuche schlecht<br />

ging.<br />

Das „Elbor-Geschäft“ geriet dabei fast zur<br />

Nebensache. Das Produkt bestand aus einem<br />

zylinderförmig gepressten reinen<br />

CBN-Körper ø 8 x 6 mm Dicke. Der Liefervertrag<br />

sah eine ausschließliche Belieferung<br />

über die Firma Hempel an uns vor.<br />

Abschließend – zwei Tage vor Weihnachten<br />

– überraschte man uns noch mit der Einladung,<br />

uns „spontan“ mit einem Hubschrauber<br />

nach Kiew zu bringen, um Professor<br />

Bakul vom „V-Bakul Institute for Superhard<br />

Materials“ kennenzulernen. Aus verständlichen<br />

Gründen mussten wir absagen.<br />

Einkaufserlebnisse in Moskau<br />

Vor unserem Rückflug und in Gedanken an<br />

das bevorstehende Fest machten wir dem<br />

Kaufhaus Gum zu guter Letzt noch einmal<br />

unsere Aufwartung. Viel Zeit hatten<br />

wir nicht. Unser Blick im ersten Stock blieb<br />

gleich an einer umlagerten Theke mit großen<br />

Babuschkas (Stoffpuppen) haften. Eine<br />

wie die andere wie „Großmutter mit auf der<br />

Nase sitzender Brille und großem wallenden<br />

Rock“. „Das wäre was für unsere Kleinen“.<br />

Der uns (noch) unbekannte Bestell-<br />

Elbor CBN-Schneide in einer Matrix eingesintert.<br />

Interessant wäre es sicher gewesen. Heute,<br />

im Jahr <strong>2023</strong>, lässt sich das nicht mehr<br />

nachholen; der gesamte Institutskomplex<br />

wurde vergangenes Jahr von einigen der<br />

ersten Raketen auf Kiew zerstört.<br />

So ähnlich muss man sich die beschriebene<br />

Puppe in der Größe 45 cm als Kaffeewärmer<br />

vorstellen, die im Kaufhaus Gum gekauft<br />

wurde. <br />

(Bildnachweis: Quelle ebay)<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 7


Titelstory<br />

Links Kurt Wagner, rechts Horst Lach auf dem<br />

Flug von Moskau nach Ostberlin.<br />

modus an der Kasse nahm uns jetzt (verwirrend)<br />

gefangen. Bestell-Stückzahl „mit Händen<br />

und Füßen“ angeben – anschließend<br />

Berechnung mit „Holz-Rechenschieber“.<br />

Wir zahlten mit den noch vorhandenen Rubel<br />

– und dann – hatten wir an die sieben<br />

der üppig großen Babuschkas erstanden.<br />

Über diesen weiteren Verlauf von mir keine<br />

Erklärungen … (Nur so viel: die genannten<br />

Puppen entpuppten sich als Kaffeewärmer.)<br />

Am Flughafen Moskau wurden wir bereits<br />

in der Lounge erwartet. „Leider würde sich<br />

der Abflug verzögern, der Flughafen sei gesperrt.<br />

Ein hohes Tier wird erwartet: Staatsratspräsident<br />

Willi Stoph.“<br />

Anschließend beim Einsteigen in die röhrenförmige<br />

Tubolew-Maschine hielten uns unsere<br />

Betreuer vor dem Begehen der normalen<br />

Klasse fest und leiteten uns in die „First“.<br />

Naja, war auch gut (siehe Foto oben). Bis der<br />

DDR-Interflug-Captain uns irgendwann darauf<br />

aufmerksam machte, nicht mehr zu fotografieren,<br />

da man sich über russischem Gebiet<br />

befände (von einer Reduktion der Getränke<br />

war nicht die Rede …).<br />

Aus Stunden werden Minuten<br />

Zurück in Hanau, begannen wir im neuen<br />

Jahr 1975 mit ersten Vorbereitungen zur<br />

Hannover Frühjahrsmesse. Was machen wir<br />

mit „Elbor“? Der Zufall kam uns wieder zu<br />

Hilfe, bezeichnenderweise über Borazon®:<br />

Ein „Kundenproblem“ beim Überschleifen<br />

eines mit Metallpulver aufgespritzten Zylinders.<br />

Dem Kunden war die Schleifzeit mit<br />

der CBN-Schleifscheibe zu lang. „Ja, dann<br />

versuchen wir es doch einfach mal mit diesem<br />

kompakten CBN, diesem „Elbor“.“<br />

Gedacht – getan. Das Löten wie bei PKD<br />

brachte jedoch ohne einen lötfähigen Träger<br />

aus Hartmetall keinen Erfolg. Aufgrund<br />

damals fehlender Möglichkeit im Vakuum<br />

zu löten, kam nur das Einsintern der „Elbor“-<br />

Schneide infrage. Bereits der erste Versuch<br />

des so angefertigten Drehstahles verlief zunächst<br />

erfolgreich.<br />

„Das wird unser Messe-Highlight – das führen<br />

wir auf einer Weiler-Drehbank vor.“ So<br />

geschah es auf der Hannover Frühjahrsmesse<br />

– das „neue“ Produkt wurde mit Erfolg<br />

unter dem Namen „dreborid® G-AS“ für die<br />

Bearbeitung harter metallpulver-beschichteter<br />

Drehteile vorgestellt. So wurden erstmals<br />

Stunden an Schleifzeit zu Minuten an<br />

Drehzeit – und das bei Oberflächen wie geschliffen.<br />

Der erste Schritt für mehr Leistung und<br />

Wirtschaftlichkeit beim Hartdrehen war getan.<br />

Zunächst nur eine Marktnische für die<br />

das Verfahren der Metallpulverbeschichtung<br />

propagierenden Pulverhersteller – seinerzeit<br />

vor allem Metco (heute Oerlikon-<br />

Metco) und Castolin – waren dreborid®<br />

G-AS-Drehwerkzeuge quasi wie ein Geschenk.<br />

Zu groß war das Lamentieren ihrer<br />

Kunden über die hohen Schleifzeiten beim<br />

Egalisieren der mit Legierungen aus Nickel,<br />

Chrom und Wolframcarbiden flammgespritzen<br />

Drehteile – ganz gleich, ob es sich dabei<br />

um Reparaturen oder Verschleißschutz handelte.<br />

Reduzierungen bis zu 90 Prozent wurden<br />

auf Anhieb mit Drehen statt Schleifen<br />

erreicht (Lit. Ing. Günter Hobohm, MM Maschinenmarkt,<br />

Heft 34/April 1976).<br />

https://bit.ly/maschinenmarkt1976<br />

In dieser Phase statteten Metco und<br />

Castolin ihre Anwendungstechniker mit<br />

von uns entwickelten Reparatur-Kits aus,<br />

die einen dreborid®-G-AS-Seitendrehstahl<br />

und eine besonders entwickelte dreborid®-<br />

G-Diamant-Schleifscheibe enthielten. Aufgrund<br />

der geringeren Härte von CBN war<br />

es – im Vergleich zu PKD – nämlich auch<br />

mit Diamant-Schliefscheiben möglich, die<br />

Schneide selbst nachzuschleifen.<br />

Bestärkt durch diese ersten Erfahrungen<br />

und auf der Suche nach weiteren Einsatzmöglichkeiten<br />

ließen wir uns von den positiven<br />

Erfahrungen beim Einsatz von<br />

Borazon®-CBN-Schleifscheiben leiten. In<br />

der Tat, beide Abtragsverfahren – Schleifen<br />

und Drehen – fühlten sich bei einem zu<br />

bearbeitenden Material, wie beispielsweise<br />

hochlegierter gehärteter Stahl mit einer<br />

Härte von zwischen 58 und 62 HRc, wohl.<br />

Wir erkannten, dass sich fortan eine „Schere“<br />

zwischen Schleifen mit CBN und der Zerspanung<br />

mit polykristallinen CBN-Schneidstoffen<br />

auftun wird – unabhängig von den<br />

bis heute andauernden Versuchen der Hersteller<br />

von Zerspanungswerkzeugen, mit<br />

Dreborid G-AS bei der Bearbeitung metallpulverbeschichteter Verschleißteile – aus Stunden Schleifzeiten werden Minuten Drehzeiten.<br />

8 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Titelstory<br />

Hannover Frühjahrsmesse 1975 – Erste Vorstellung von dreborid®-G-CBN-Drehstählen für das Überdrehen aufgespritzter Materialien, HSS, Guss<br />

und hochlegierter gehärteter Stähle.<br />

neu entwickelten Hartmetall- und Keramik-<br />

Sorten diese Tendenz zu unterbrechen.<br />

Das Drehen von hochlegierten gehärteten<br />

Stählen bewegte sich in dieser Zeit ausschließlich<br />

in der Testphase, zumal sich die<br />

anfangs bereits befürchtete Vermutung<br />

mehr und mehr bestätigte. Der als „Elbor“<br />

gelieferte Composite-Körper von ø 8 mm<br />

konnte in der von uns im Halter gewählten<br />

Befestigung maximal nur etwa zu 35<br />

Prozent genutzt werden – danach brach<br />

dieser Körper aus. Für eine stabile Verbindung<br />

bzw. Lötung fehlte dem CBN-Körper<br />

die vom polykristallinen Diamant (PKD)<br />

her bekannte gut lötfähige Hartmetall-Unterlage.<br />

Wohl aufgeweckt von unserem Erfolg mit<br />

dreborid®-G-AS informierte uns der Hersteller<br />

General Electric Ende 1975, dass man<br />

uns nunmehr auch polykristalline CBN-<br />

Schneiden anbieten könne – das CBN jetzt<br />

aber innig verbunden mit dem lötfähigen<br />

Unterteil aus Hartmetall.<br />

Fahrt aufnehmen<br />

LACH-CBN-Werkzeuge konnten nunmehr<br />

unter dem Begriff dreborid®-G für das Drehen<br />

und Fräsen hochlegierter gehärteter<br />

Stähle weiter Fahrt aufnehmen. Jeder Tag<br />

brachte neue Ergebnisse und zufriedene<br />

Kunden und wurden zu einem Teil von 100<br />

Jahre LACH DIAMANT®.<br />

Doch die Entwicklung ging weiter. Ohne<br />

die Neubauten – neues Büro- und Betriebsgebäude<br />

auf dem Gelände Bruchköbeler<br />

Landstr. 41 und das angemietete große Betriebsgebäude<br />

im Fasanerieweg – wären<br />

wir bereits zum damaligen Zeitpunkt längst<br />

an die Grenzen unserer Kapazität gelangt.<br />

Dazu verlief die Entwicklung im Bereich der<br />

polykristallinen Zerspanungswerkzeuge<br />

und der Fertigung von Diamant- und CBN-<br />

Schleifscheiben bereits zu stürmisch. Das<br />

tatkräftige Anpacken der zunächst vom<br />

Hersteller General Electric 1969 angebotenen<br />

neuen Technologien für das Schleifen<br />

gehärteter Stähle – Borazon®/CBN-Schleifkörnungen<br />

und 1973 der polykristallinen<br />

Diamanten hatten LACH DIAMANT® inzwischen<br />

pioniergleich zu einer festen Größe<br />

gemacht. Und jetzt kamen 1974/75 unter<br />

dem Namen dreborid®-G Zerspanungswerkzeuge,<br />

die damit warben, aus „stundenlangen<br />

Schleifzeiten“ bei besonders<br />

harten abrasiven Materialien „minutenlange<br />

Drehzeiten“ zu machen. Das war eigentlich<br />

unglaublich!<br />

„Darauf können wir jetzt in Ruhe aufbauen“<br />

– so mein Vater und ich. Doch, wie gesagt,<br />

die von Zufällen, beherztem und entschlossenen<br />

Anpacken plötzlich auftauchender<br />

Gelegenheiten bestimmte Entwicklung von<br />

LACH DIAMANT® sollte weitergehen …<br />

<br />

Ihr Horst Lach<br />

PS.: Noch fehlen einige Artikel bis zum<br />

100jährigen – wenn Sie die ersten fünf<br />

Teile dieser Serie bis zur Gründung noch<br />

kennenlernen möchten – hier der Link:<br />

https://bit.ly/Jubilaeumsserie.<br />

Werbeprospekt zur Hannover Frühjahrsmesse 1975.<br />

weitere Infos: www.lach-diamant.de<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 9


News & Facts<br />

Die digitale Fabrik lernt hören<br />

Round-Table-Gespräch mit Vertretern des Industriearbeitskreises Audiotechnologie für die intelligente Produktion<br />

Was machen smarte Mikrofone in der Fabrik,<br />

planen Unternehmen Lauschangriffe<br />

auf ihre Belegschaft? Entwarnung aus<br />

dem Industriearbeitskreis Audiotechnologie<br />

für die intelligente Produktion AiP, den<br />

das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie<br />

IDMT am Standort Oldenburg<br />

in Zusammenarbeit mit der Hochschule<br />

Emden/Leer 2020 gegründet hat.<br />

Das Netzwerk setzt auf das Zusammenspiel<br />

von Maschinen mit Akustiksystemen<br />

und KI. Warum Audiotechnologie ein Zukunftsthema<br />

für die EMO Hannover <strong>2023</strong><br />

ist, erklären Wissenschaftler und Ingenieurdienstleister.<br />

Herr Dr. Appell, warum arbeiten im Industriearbeitskreis<br />

AiP Fachleute etwa aus der Autound<br />

Flugzeugindustrie, dem Maschinenbau<br />

oder der Elektronik mit Forschern wie Ihnen<br />

zusammen?<br />

Dr. Jens Appell, Abteilungsleiter des Institutsteils<br />

Hör-, Sprach- und Audiotechnologie<br />

des Fraunhofer IDMT: Wir wollen gemeinsam<br />

die vielfältigen Potenziale der<br />

Audiotechnologie in der digitalisierten Produktion<br />

und Montage ausschöpfen. Dafür<br />

erarbeiten wir zusammen mit unseren industriellen<br />

Partnern Anwendungsszenarien,<br />

diskutieren ihre Gestaltung und setzen<br />

sie in gemeinsamen Projekten in die Praxis<br />

um.<br />

Herr Professor Lange, der Einsatz von Mikrofonen<br />

in der Produktion ist aber doch nicht<br />

neu – etwa beim Condition Monitoring: Wo<br />

genau liegt also das Innovationspotenzial der<br />

Audiotechnologie?<br />

Prof. Dr.-Ing. Sven Carsten Lange, Professor<br />

für Produktionstechnik an der Hochschule<br />

Emden/Leer und wissenschaftlicher<br />

Leiter beim Fraunhofer IDMT in Oldenburg<br />

für das Arbeitsgebiet Hör-, Sprachund<br />

Neurotechnologie für die Produktion:<br />

Die audiotechnologische Prozessüberwachung<br />

gibt es tatsächlich schon seit einiger<br />

Zeit. Neuland betreten wir dagegen<br />

bei der multimodalen Anwendung in der<br />

Breite, um beispielsweise mit einem Sensor<br />

parallel und in Echtzeit Prozessmerkmale<br />

und Produktionsprozesse zu diagnostizieren,<br />

Maschinen hinsichtlich ihrer Bearbeitungsstandes<br />

und ihrer Prozessfähigkeit<br />

zu charakterisieren oder diese sogar direkt<br />

durch Sprachbefehle zu bedienen – und<br />

das ohne wesentliche mechanische Integrationsaufwände<br />

für Neu- und Bestandsmaschinen.<br />

Herr Arnold, bitte die Einschätzung eines<br />

langjährigen Systemintegrators aus der Industrie:<br />

Inwiefern handelt es sich um Neuland?<br />

Lorenz Arnold, Geschäftsführer MGA Ingenieurdienstleistungen<br />

GmbH, Prozessautomatisierung<br />

und Steuerungstechnik, Würzburg:<br />

Audiotechnologie wird zwar bereits<br />

in der Produktion beim Condition Monitoring<br />

genutzt, ist aber auch dort noch nicht<br />

etabliert. Völliges Neuland ist vor allem die<br />

Mensch-Maschine-Interaktion über Sprache,<br />

die in der industriellen Produktion bisher<br />

nur bei Versuchs- und Nischen-Anwendungen<br />

abläuft. Insofern sind die Aktivitäten<br />

des Arbeitskreises AiP weltweit führend.<br />

Ich kenne auf diesem Gebiet bisher<br />

weder national noch international Wettbewerber.<br />

Herr Norda, Sie koordinieren den Arbeitskreis<br />

AiP: Was unterscheidet Ihre Form der Sprachsteuerung<br />

von anderen Systemen wie Siri oder<br />

Alexa, was macht sie weltweit führend?<br />

Marvin Norda, Arbeitskreis-Koordinator<br />

am Fraunhofer IDMT, Oldenburg: Auf der<br />

Fabrikebene herrschen ganz andere Anforderungen<br />

als im Wohnzimmer: Gefragt ist<br />

dort ein unabhängig von fremden Servern<br />

nur auf Firmenrechnern laufendes Akustiksystem,<br />

das auch unter den widrigen Bedingungen<br />

der Produktion mit allen Störgeräuschen<br />

robust funktioniert. Wir entwickeln<br />

anwendungsspezifische, robuste und<br />

intuitive Sprachsteuerungslösungen für<br />

den Einsatz in der Produktion. Die Sprachsteuerung<br />

ist einfach integrierbar und funktioniert<br />

auch ohne Internetverbindung. Sie<br />

erkennt selbst unter den anspruchsvollen<br />

akustischen Bedingungen industrieller Produktion<br />

zuverlässig Sprachbefehle.<br />

Lorenz Arnold, Geschäftsführer MGA Ingenieurdienstleistungen<br />

GmbH, Prozessautomatisierung<br />

und Steuerungstechnik, Würzburg<br />

Marvin Norda, Arbeitskreis- Koordinator am<br />

Fraunhofer IDTM, Oldenburg<br />

Dr. Jens Appell, Abteilungsleiter des Oldenburger<br />

Institutsteils Hör-, Sprach- und Audiotechnologie<br />

des Fraunhofer IDMT<br />

10 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


News & Facts<br />

Wie überzeugen Sie Interessenten aus der Industrie<br />

von Ihrer Form der Sprachsteuerung?<br />

Marvin Norda: Mit einer sprachgesteuerten<br />

Fertigungszelle: Wir haben eine 5-Achs-<br />

Fräsmaschine und einen 4-Achs-Roboter<br />

vollständig mit Sprachsteuerung ausgestattet.<br />

Diese Technologieplattform ermöglicht<br />

es Kunden, in unterschiedlichen Störgeräuschen<br />

verschiedene Mikrofone und<br />

Headsets sowie unterschiedliche Sprachbefehle<br />

zu testen. Unsere Erfahrung zeigt, dass<br />

das Testen der Sprachsteuerung in einer realen<br />

Maschinenumgebung unsere Industriepartner<br />

am schnellsten überzeugt.<br />

Warum ist ihre Sprachsteuerung besonders<br />

für den Einsatz in der Industrie geeignet?<br />

Mit Hilfe solcher Forschungsstudien können<br />

wir unseren Spracherkenner für den Einsatz<br />

in der Industrie optimieren und Empfehlungen<br />

zu den akustischen Systemen und ihrer<br />

Platzierung am Arbeitsplatz geben.<br />

Aber Steuerungshersteller experimentieren<br />

doch auch mit Sprachsteuerung?<br />

Marvin Norda: Das Thema ist nicht neu und<br />

viele Steuerungshersteller haben in diesem<br />

Bereich bereits Lösungen vorgestellt. Die<br />

flächendeckende Industrialisierung von<br />

Sprachsteuerung blieb jedoch bis jetzt aus.<br />

Wir entwickeln unsere Spracherkenner konsequent<br />

effizienz- und robustheitsgetrieben<br />

für die Produktion von morgen weiter.<br />

Prof. Dr.-Ing. Sven Carsten Lange, Professor<br />

für Produktionstechnik an der Hochschule<br />

Emden/Leer und wissenschaftlicher Leiter am<br />

Fraunhofer IDMT in Oldenburg<br />

Marvin Norda: Durch einen umfangreichen<br />

Anpassungs- und Integrationssupport<br />

des Fraunhofer IDMT können die Spracherkenner<br />

individuell auf benötigte Sprachbefehle<br />

und Maschinenschnittstellen angepasst<br />

werden, was die Robustheit der<br />

Sprachsteuerung erhöht und den erforderlichen<br />

Integrationsaufwand reduziert.<br />

Was spricht für Sprachsteuerung?<br />

Marvin Norda: Sehr viel. Sprache ist die natürlichste<br />

Form der Kommunikation. Wir<br />

sind daher davon überzeugt, dass sich<br />

Sprache, ähnlich wie im Smart Home oder<br />

im Automobil, auch im industriellen Feld<br />

als Kommunikationsschnittstelle zwischen<br />

Menschen und Maschinen etablieren wird.<br />

Durch unsere Entwicklungsarbeit im Industriearbeitskreis<br />

schaffen wir somit eine<br />

Grundlage für die Bedienschnittsteller einer<br />

nächsten Generation von Industriesteuerungen,<br />

die eine berührungslose und<br />

intuitive Bedienung komplexer und mehrerer<br />

Maschinen ermöglicht.<br />

Doch wie gehen sie mit den unterschiedlichen<br />

Störgeräuschen einer Produktion um?<br />

Marvin Norda: Wir werten gerade eine Studie<br />

zur Spracherkennung mit über 160.000<br />

eingesprochenen Sprachbefehlen in unterschiedlichen<br />

Störgeräuschen aus, um unser<br />

System einem Härtetest zu unterziehen. Generell<br />

gilt: Entscheidend ist meist nicht die<br />

Art des Störgeräuschs, sondern der Störgeräuschpegel<br />

im Verhältnis zur Lautstärke<br />

des Sprechers am verwendeten Mikrofon.<br />

Mit welchem Hersteller haben Sie die<br />

automatisierte Produktionsanlage realisiert?<br />

Marvin Norda: Wir haben unsere Algorithmen<br />

erfolgreich auf einer Beckhoff-Industriesteuerung<br />

mit einer Windows- beziehungsweise<br />

Linux-Plattform integriert. Darüber<br />

hinaus entstehen derzeit vergleichbare<br />

Lösungen für alle anderen namhaften<br />

Steuerungshersteller.<br />

Ihre Spracherkennungssoftware läuft also<br />

nicht auf einer Cloud oder auf einem gesonderten<br />

PC, sondern auf der Steuerung in der<br />

Maschine. Lassen sich auch mehrere Maschinen<br />

per Sprachsteuerung bedienen?<br />

Marvin Norda: Mehrmaschinenbedienung<br />

ist die Königsklasse der Sprachsteuerung,<br />

da sowohl die Komplexität von Maschinenbefehlen,<br />

Laufwege zu Maschinen als auch<br />

die kognitive Belastung des Bedieners eine<br />

Rolle spielen. Akustisch macht es jedoch<br />

keinen Unterschied, ob ich eine oder mehrere<br />

Maschinen simultan bediene. Genauso<br />

wie bei einem Touchscreen bedarf es nur<br />

eines Leitrechners, der die Befehle zur richtigen<br />

Maschine leitet.<br />

Lorenz Arnold: Mehrmaschinenbedienung<br />

sehe ich als typische Anwendung an,<br />

die beweist, dass Sprachbedienung keine<br />

technische Spielerei ist. Es kommt zu einem<br />

berechenbaren Effizienzgewinn, der<br />

je nach Anwendung sehr signifikant sein<br />

kann. Ein Beispiel aus meiner aktuellen Praxis:<br />

Ein Kunde besitzt 25 Werkzeugmaschinen,<br />

die fünf Operatoren bedienen. Ich versuche<br />

ihn nun von einer Sprachsteuerung<br />

zu überzeugen. Dafür sprechen die kürzeren<br />

Wege, denn ein Operator kann eine Maschine<br />

via Headset steuern, selbst wenn er<br />

weit entfernt an einer anderen steht. Und<br />

die Maschine teilt ihm aus der Ferne mit,<br />

wenn eine Störung auftritt.<br />

Welchen Mehrwert bietet die Akustik<br />

außerdem?<br />

Sven Lange: Unsere akustischen Systeme<br />

konkurrieren mit etablierter Technik. Das<br />

Erkennen zum Beispiel von Ratter-Geräuschen<br />

mit in die Maschinenstruktur integrierten<br />

Körperschall-Sensoren entspricht<br />

dem Stand der Technik. Nicht erfassen lassen<br />

sich mit diesen Sensoren jedoch andere,<br />

ebenfalls relevante Prozess- und Maschinenzustandsinformationen.<br />

Ein an geeigneter<br />

Position innerhalb oder außerhalb<br />

des Bearbeitungsraums installiertes Mikrofon<br />

kann zum Beispiel gleichzeitig das<br />

Hauptlager der Spindel, das Lüftergebläse<br />

oder die Kühlschmierstoffzufuhr überprüfen,<br />

eine Anschnitterkennung vornehmen<br />

und Sprachbefehle aufnehmen. Der Nutzwert<br />

für den Anwender wird immens, wenn<br />

unsere smarte Sensortechnik mit KI-basierten<br />

Algorithmen erweitert wird.<br />

Die Ergebnisse und Arbeiten des Arbeitskreise<br />

AiP passen gut zum neuen Claim<br />

„Innovate Manufacturing.“, unter dem der<br />

VDW vom 18. bis 23 September <strong>2023</strong> Fachleute<br />

aus der ganzen Welt auf die EMO Hannover<br />

einlädt.<br />

<br />

weitere Infos: www.vdw.de<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 11


News & Facts<br />

Markus<br />

Clement wird<br />

neuer CEO<br />

Dr. Heinz-Jürgen Prokop übergab am<br />

1. April <strong>2023</strong> die CEO-Position an Markus<br />

Clement. „Mein Auftrag lautete, EMAG so<br />

lange zu führen, bis eine langfristige und<br />

zukunftsweisende Besetzung dieser verantwortungsvollen<br />

Position gefunden ist.<br />

Markus Clement und ich haben schon sehr<br />

früh Kontakt aufgenommen und über zukünftige<br />

Möglichkeiten gesprochen. Es entwickelte<br />

sich schnell eine gute Zusammenarbeit.<br />

EMAG hat das Glück, mit Markus<br />

Clement nun einen CEO zu haben, der das<br />

Unternehmen und sein Geschäft bestens<br />

kennt, der mit seinem Erfolg in China bewiesen<br />

hat, dass er EMAG führen kann und<br />

dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

vertrauen“, so Dr. Prokop zur personellen<br />

Veränderung.<br />

Markus Clement kann auf eine erfolgreiche<br />

Karriere in der EMAG Gruppe zurückblicken<br />

und hat in den letzten 24 Jahren viele Positionen<br />

in der Unternehmensgruppe verantwortungsvoll<br />

begleitet. Er startete seine<br />

Karriere im Bereich Service, in dem er über<br />

sechs Jahre tätig war. Danach folgten Stationen<br />

im Management der Produktion, Engineering<br />

und Customizing inklusive zwölf<br />

Jahren Erfahrung bei EMAG China, wo er als<br />

CEO tätig war.<br />

Dr. Prokop wird weiterhin als Berater für<br />

Innovations- und Technologiethemen tätig<br />

sein. Die EMAG Gruppe dankt Herrn Dr.<br />

Prokop für sein Engagement und seinen<br />

Einsatz in einer wichtigen Phase des Unternehmens.<br />

Herrn Clement wünscht die<br />

EMAG Gruppe viel Erfolg in seiner neuen,<br />

verantwortungsvollen Aufgabe.<br />

<br />

weitere Infos: www.emag.com<br />

Neuer CEO führt die<br />

Weiler Abrasives Gruppe<br />

Weiler Abrasives, ein führender Anbieter<br />

von Schleifmitteln, Bürsten und Pflegeprodukten<br />

für die Oberflächenbehandlung,<br />

freut sich, bekannt zu geben zu dürfen,<br />

dass der Vorstand des Unternehmens nach<br />

einer umfassenden globalen Suche Arjang<br />

„AJ“ Roshan-Rouz zum nächsten CEO gewählt<br />

hat. Er tritt die Nachfolge von Chris<br />

Weiler an, der im Unternehmen verbleiben<br />

und als Executive Chairman fungieren wird.<br />

Roshan-Rouz, der sein Amt als CEO am<br />

27. März angetreten hat, wird das Führungsteam<br />

leiten und dem Vorstand des<br />

Unternehmens beitreten. Zu seinen Aufgaben<br />

als CEO gehören die Entwicklung und<br />

Umsetzung einer Strategie, die Implementierung<br />

von Betriebsplänen, die mit dem<br />

langfristigen Plan des Unternehmens übereinstimmen,<br />

und die Förderung der Unternehmenskultur<br />

im Einklang mit den Werten<br />

von Weiler Abrasives.<br />

In die Geschäftsführung<br />

eingetreten<br />

Dr. Markus Heering (55) trat am 1. Mai<br />

<strong>2023</strong> in die Geschäftsführung des VDW<br />

(Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

und des Fachverbands Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungssysteme im VDMA,<br />

beide Frankfurt am Main, ein. Bis Ende des<br />

Jahres wird er die Geschicke der beiden Verbände<br />

gemeinsam mit Dr. Wilfried Schäfer<br />

führen. Schäfer hat die beiden Fachverbände<br />

seit 2008 geleitet und tritt am 31. Dezember<br />

<strong>2023</strong> in den Ruhestand.<br />

Roshan-Rouz begann seine Karriere 1992 als<br />

Entwicklungsingenieur bei der Ford Motor<br />

Company und war später Projektmanager bei<br />

BOSCH-USA. Danach war er in internationalen<br />

Positionen im Bereich technischer Materialien<br />

tätig. Roshan-Rouz studierte Elektrotechnik<br />

an der Michigan Technological University, Betriebswirtschaft<br />

an der Michigan State University<br />

und der University of Michigan.<br />

Während Roshan-Rouz die Verantwortung<br />

für die Führung des Unternehmens übernimmt,<br />

übernimmt Chris Weiler nach fast<br />

15 Jahren als CEO die Rolle des Executive<br />

Chairman. Als Executive Chairman fungiert<br />

Weiler als direkte Verbindung zwischen<br />

dem Management und dem Vorstand. Er<br />

führt den Vorstand bei der Überwachung<br />

der strategischen Ausrichtung des Unternehmens<br />

und wird sicherstellen, dass das<br />

Unternehmen im Einklang mit den Werten<br />

der Familie Weiler betrieben wird.<br />

<br />

weitere Infos: www.weilerabrasives.de<br />

Nach dem Studium an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule (RWTH)<br />

Aachen sammelte Markus Heering erste<br />

Berufspraxis in einem Unternehmen für<br />

Umwelttechnik. Während dieser Zeit promovierte<br />

er 1998 berufsbegleitend zum<br />

Dr.-Ing. Im Jahr 2000 startete er seine Verbandskarriere<br />

beim VDMA als Referent<br />

im Fachverband Thermoprozess- und Abfalltechnik,<br />

dessen stellvertretender Geschäftsführer<br />

er 2004 wurde. Nach weiteren<br />

vier Jahren übernahm er 2008 die Geschäftsführung<br />

des Fachverbands Druckund<br />

Papiertechnik sowie des Fachverbands<br />

Sicherheitssysteme. 2022 kam die Geschäftsführung<br />

des Fachverbands Additive<br />

Manufacturing im VDMA hinzu.<br />

Markus Heering bringt sehr viel Erfahrung<br />

im Messegeschäft mit, denn mit seinen<br />

Fachverbänden war er jeweils als ideeller<br />

Träger bei der drupa, der security und der<br />

formnext engagiert. Weitere Schwerpunkte<br />

seiner bisherigen Tätigkeit waren der<br />

Aufbau der VDMA-Aktivitäten zum Thema<br />

Additive Manufacturing mit Arbeitsgemeinschaft<br />

und Fachverband, für die er<br />

auch weiterhin verantwortlich sein wird.<br />

<br />

weitere Infos: www.vdw.de<br />

12 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


News & Facts<br />

Engere Zusammenarbeit in der<br />

Gruppe<br />

Die Plansee Holding AG erweitert zum 1.<br />

Juli <strong>2023</strong> ihren Vorstand auf vier Personen.<br />

Die Vorstände übernehmen Verantwortung<br />

für weitere querschnittliche Themen<br />

und Aufgaben. Damit setzt die Plansee<br />

Group den nächsten Schritt hin zu einer<br />

vollintegrierten Unternehmensgruppe.<br />

Dr. Wolfgang Köck geht auf eigenen<br />

Wunsch in den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Neu im Gremium, unter Leitung des Vorstandsvorsitzenden<br />

Karlheinz Wex, sind<br />

Andreas Lackner, Ulrich Lausecker und<br />

Andreas Schwenninger.<br />

„Mit der Neubesetzung des Vorstands und<br />

einer querschnittlichen Verantwortung<br />

für wichtige Unternehmensfunktionen<br />

wie Produktion, Prozesse, Einkauf, Qualität<br />

und Logistik schaffen wir die Voraussetzung<br />

für eine noch engere Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Gruppe“, so der Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrats der Plansee<br />

Holding AG Michael Schwarzkopf. Darüber<br />

hinaus sind die Vorstände für funktionsübergreifende<br />

Projekte sowie Schwerpunktaufgaben<br />

zuständig, die gruppenweit<br />

entwickelt und umgesetzt werden.<br />

Plansee hatte die Gruppenfunktionen bereits<br />

im Juli 2021 nach der Mehrheitsübernahme<br />

am Tochterunternehmen CERATIZIT<br />

deutlich gestärkt.<br />

<br />

weitere Infos: www.plansee-group.com<br />

Neu bei Röhm<br />

Der Spann- und Greifmittelspezialist<br />

mit Sitz in Sontheim an der Brenz hat mit<br />

Martin Kaufmann (51) einen ehemaligen<br />

Top-Manager aus dem Voith-Konzern (Heidenheim)<br />

als neuen Chief Technical Officer<br />

(CTO) und Chief Operating Officer (COO) in<br />

die Geschäftsführung berufen. Er löst dort<br />

Dr. Till Scharf ab, der das Unternehmen verlassen<br />

hat. Mit Gerhard Glanz als Sprecher<br />

bildet Martin Kaufmann ab sofort die Doppelspitze<br />

bei der Röhm GmbH.<br />

Martin Kaufmann kommt mit mehr als 15<br />

Jahren Management-Erfahrung im Gepäck,<br />

die er beim Voith-Konzern gesammelt hat.<br />

Zuletzt leitete Kaufmann als Executive Vice<br />

President und CEO die Voith Turbo Industry<br />

Division mit Hauptsitz in Crailsheim. Bei<br />

Röhm wird Kaufmann in erster Linie die Bereiche<br />

Produktion und Technik sowie die<br />

Verantwortung für die Supply Chain übernehmen.<br />

<br />

weitere Infos: www.roehm.biz<br />

Führungsteam wieder komplett<br />

Markus Unterstein übernahm zum 1. Mai<br />

<strong>2023</strong> die Position des Chief Financial Officer<br />

(CFO) der CHIRON Group und komplettiert<br />

damit die Geschäftsführung der global aufgestellten<br />

Unternehmensgruppe mit Hauptsitz<br />

in Tuttlingen.<br />

„Es freut mich, dass wir mit Markus Unterstein<br />

einen hervorragenden Finanzexperten gewinnen<br />

konnten, der umfangreiche Führungserfahrung<br />

aus seiner langjährigen Tätigkeit in<br />

technisch geprägten Familienunternehmen<br />

mitbringt“, so Dr. Armin Schmiedeberg, Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrats.<br />

Markus Unterstein hat seinen Abschluss als<br />

Management-Betriebswirt an der Verwaltungs-<br />

und Wirtschaftsakademie München<br />

absolviert. Er schließt nun den Kreis der Geschäftsführung<br />

der CHIRON Group, die<br />

in Zukunft aus Carsten Liske CEO, Markus<br />

Unterstein CFO, Bernd Hilgarth CSO und<br />

Dr. Claus Eppler CTO besteht.<br />

Mit fast 20 Jahren Berufserfahrung als kaufmännischer<br />

Leiter bringt Markus Unterstein<br />

das nötige Rüstzeug für seine zukünftige Aufgabe<br />

in der CHIRON Group mit: 2006 startete<br />

er seine Karriere als CFO bei KRAIBURG TPE.<br />

2012 wechselte er zur HAWE Hydraulik SE und<br />

führte diese fast 11 Jahre erfolgreich als CFO,<br />

bis er im Mai <strong>2023</strong> die neue Position bei der<br />

CHIRON Group SE antrat.<br />

Mit seinem Eintritt in die CHIRON Group SE<br />

leitet Markus Unterstein das kaufmännische<br />

Ressort mit den Bereichen Finanzen, Personal,<br />

Informationstechnik und Controlling. Zusätzlich<br />

ist er für die Business Unit CMS und die<br />

Niederlassung in Schlierbach verantwortlich.<br />

<br />

weitere Infos: www.chiron-group.com<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 13


News & Facts<br />

Joint Venture zwischen IMC und NGK<br />

Im Zuge des Joint Ventures zwischen<br />

INTERNATIONAL METALWORKING COM-<br />

PANIES B.V. und NGK SPARK PLUG CO., LTD<br />

wird die NTK Cutting Tools Ltd ein neues<br />

Mitglied der IMC. In Deutschland werden<br />

die Geschäfte von NTK Cutting Tools auf<br />

die Tungaloy-NTK Germany GmbH übertragen.<br />

NTK Cutting Tools ist hauptsächlich als Hersteller<br />

technologisch hochwertiger Keramikwerkzeuge<br />

bekannt und wird als eigenständige<br />

Marke in die Tungaloy Germany<br />

GmbH integriert. Durch Nutzung der gemeinsamen<br />

Marketing- und Vertriebskanäle<br />

wird die zukünftige Tungaloy-NTK Germany<br />

GmbH als Vollsortimenter noch breiter<br />

aufgestellt sein, um sich noch besser auf<br />

die jeweiligen Kundenanforderungen einstellen<br />

zu können.<br />

NTK begann 1958 mit dem Verkauf von Keramikwerkzeugen,<br />

die effiziente Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungsbedingungen<br />

ermöglichen. Damit bot NTK eine Lösung für<br />

die zunehmende Zahl von zu fertigenden<br />

Bauteilen in der Automobilproduktion. Seither<br />

hat das Unternehmen seine Produktpalette<br />

stetig erweitert, beliefert heute die gesamte<br />

globale Fertigungsindustrie und unterhält<br />

Vertriebszentren in elf Ländern.<br />

weitere Infos: www.ntkcuttingtools.com //<br />

www.tungaloy.de<br />

125 Jahre Okuma<br />

Auf Erfolgskurs mit Neuheiten und Nachhaltigkeit<br />

Okuma feiert 125. Geburtstag und blickt<br />

auf zahlreiche Erfolge und prägende Highlights<br />

zurück. Noch spannender ist allerdings<br />

der Blick in die Zukunft. Als einer<br />

der weltweit führenden Hersteller von<br />

CNC-Werkzeugmaschinen nutzt Okuma<br />

auch künftig die geballte Branchenerfahrung,<br />

um die Erwartungen seiner Kunden<br />

zu übertreffen. Noch nachhaltigere und<br />

effizientere Lösungen stehen daher ganz<br />

oben auf der Agenda.<br />

Stetige Weiterentwicklung mit Fokus auf<br />

die Bedürfnisse der Kunden ist bei Okuma<br />

seit der Gründung im Jahr 1898 handlungsweisend.<br />

Innerhalb von nur sechs Jahren<br />

wandelte Eiichi Okuma das Unternehmen<br />

vom Nudelmaschinen- zum Werkzeugmaschinenhersteller.<br />

In der weiteren Geschichte<br />

blieb man seinem Leitmotiv „Open Possibilities“<br />

und damit der Innovationskraft<br />

und den zukunftsweisenden Technologien<br />

stets treu: 1963 wurde die selbstentwickelte<br />

OSP-Steuerung eingeführt, die Okuma<br />

gemeinsam mit den angebotenen Antrieben,<br />

Motoren und Spindeln zum „Alles-auseiner-Hand“-Anbieter<br />

formte.<br />

Die Kombination der mechanischen Werkzeugmaschine<br />

mit der technologischen<br />

Komponente der Steuerungs-Software erlaubt<br />

es seitdem, Prozesse zu optimieren<br />

und hochpräzise Werkstücke innerhalb definierter<br />

Zeit- und Budgetrahmen zu fertigen.<br />

Neuen Herausforderungen frühzeitig<br />

begegnen<br />

„Okuma ist Trends und Entwicklungen seit<br />

jeher einen Schritt voraus“, so Norbert<br />

Teeuwen, Geschäftsführer von Okuma Europe.<br />

„Die OSP ist dafür ein gutes Beispiel –<br />

ebenso wie die internen und externen Automatisierungslösungen,<br />

mit denen wir auf<br />

individuelle Kundenanforderungen und<br />

-bedürfnisse punktgenau reagieren können.“<br />

Neue, effizienzsteigernde Lösungen und<br />

Weiterentwicklungen für den Kunden sind<br />

auch über das Jubiläum hinaus der Antrieb<br />

bei Okuma: „Wir arbeiten schon viele Jahrzehnte<br />

lang konsequent daran, unsere Maschinen<br />

und Prozesse nachhaltig aufzustellen,<br />

indem wir zum Beispiel Energieverbrauch<br />

oder Bearbeitungsabläufe für unsere<br />

Kunden optimieren.“ Mit den vereinbarten<br />

nationalen und internationalen Klimazielen<br />

wird dieses Engagement in Zukunft noch<br />

14 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


News & Facts<br />

wichtiger werden. Durch die Funktionen Intelligent<br />

Technologies und Green Technologies<br />

unterstützen Okumas Green Smart Machines<br />

auch künftig die effiziente und energiereduzierte<br />

Fertigung. „Wir setzen auf gesamtheitliche<br />

Lösungen. Unsere Kunden<br />

können sich bei uns auf ein durchdachtes<br />

‚All-in-One‘-Konzept verlassen. Qualität, Präzision,<br />

Nachhaltigkeit und Effizienz sind klare<br />

Anforderungen unserer Kunden, die wir vollumfänglich<br />

erfüllen“, unterstreicht Norbert<br />

Teeuwen. „Fokus bei der Produktentwicklung<br />

und unseren Serviceleistungen sind individuell<br />

entwickelte Lösungen, die genau<br />

dem jeweiligen Bedarf entsprechen.“<br />

In der eigenen Organisation strebt Okuma<br />

ebenfalls nach CO2-Neutralität. Energieeinsparungen<br />

oder die Nutzung erneuerbarer<br />

Energie aus eigenen Photovoltaikanlagen<br />

sind bereits umgesetzt und werden ausgeweitet.<br />

Zukünftig wird Okuma außerdem<br />

verstärkt in eine nachhaltige Wertschöpfungskette<br />

investieren – im Sinne der Umwelt<br />

und der Kunden.<br />

<strong>2023</strong> mit weiteren Meilensteinen<br />

125 Jahre Firmengeschichte, Erfahrung und<br />

Know-how: Auf dieser Basis richtet Okuma<br />

nun den Blick in eine erfolgsversprechende<br />

Zukunft und begegnet Herausforderungen<br />

mit spannenden und zukunftsweisenden<br />

Neuheiten. Noch in diesem Jahr hat<br />

Okuma dafür weitere Innovationen vorbereitet,<br />

die die Fertigungsbranche mit noch<br />

mehr Effizienz überzeugen werden. Offizieller<br />

Startschuss dafür ist die EMO Hannover<br />

vom 18. bis 23. September. Auf der<br />

Weltleitmesse der Produktionstechnologie<br />

feiert Okuma sein 125-jähriges Bestehen<br />

mit zahlreichen Neuheiten und wird<br />

die Besucher mit kleinen und großen Überraschungen<br />

empfangen.<br />

<br />

weitere Infos: www.okuma.eu<br />

Spannendes Finale<br />

Martin Meier ist der Champion der<br />

TOOLGRINDER CHALLENGE <strong>2023</strong> der<br />

GrindTec-Premiere in Leipzig. Der Geselle<br />

von der JERSA GMBH & CO. KG setzte sich<br />

in einem spannenden Finale mit einem<br />

hauchdünnen Vorsprung vor Angelina<br />

Obele (ARNO Werkzeuge), Jasmin Weiß<br />

(Müller Präzisionswerkzeuge GmbH) und<br />

Susanne Köhler (Schnorr Schleiftechnik<br />

GmbH) durch. Vorausgegangen war die<br />

Live-Programmierung eines Schaftfräsers<br />

mit anschließendem Schleifen des<br />

Werkzeugs auf der Wettbewerbsmaschine<br />

Multigrind® Radical von der Adelbert Haas<br />

GmbH. Alle Finalisten:innen erhielten als<br />

Preise wertvolle Bildungsgutscheine (3.500<br />

bis 500 Euro). Neben dem rein „sportlichen“<br />

Aspekt war die TOOLGRINDER CHAL-<br />

LENGE vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels<br />

nachhaltige Werbung für die<br />

Ausbildung bzw. den Beruf des Präzisionswerkzeugmechanikers,<br />

die von zahlreichen<br />

hochkarätigen Technologieführern der<br />

Branche mit unterstützt wurde.<br />

Investition in die Zukunft<br />

Jasmin Weiß, Angelina Obele und Susanne<br />

Köhler wie auch Martin Meier war die Begeisterung<br />

auch während des Wettkampfes<br />

stets anzumerken. Nicht als Konkurrenten,<br />

sondern als kleines, verschworenes Grüppchen<br />

präsentierten sich die Wettkämpfer.<br />

Da wuchsen Freundschaften auch über die<br />

Challenge hinaus.<br />

Für den besten Fräser an diesem Tag lief<br />

die Multigrind® Radical zur Höchstform auf.<br />

Laut Adelbert Haas ist die neue Werkzeugschleifmaschine<br />

als „Gamechanger“ konzipiert.<br />

Große Produktionsvolumen und gemischte<br />

Aufträge aber auch kleine Losgrößen<br />

können in Rekordzeiten abgearbeitet<br />

werden.<br />

Heiko Zimmermann Head of Sales Europe<br />

bei der Adelbert Haas GmbH: „Sie ist<br />

die schnellste Werkzeugschleifmaschine<br />

am Markt, die Programmierung etwa<br />

aus der Cloud heraus sowie die Multigrind®<br />

Horizon Software sind revolutionär.<br />

Schnellste Scheibenwechsel u. a. reduzieren<br />

konsequent die Nebenzeiten. Unterm<br />

Strich wird mit der Multigrind® Radical wieder<br />

richtig Geld verdient.“<br />

Für die TOOLGRINDER CHALLENGE <strong>2023</strong><br />

konnten neben der Adelbert Haas GmbH<br />

als Hauptsponsor hochkarätige Mit-Unterstützer<br />

gewonnen werden, die die gesamte<br />

Prozesskette im Schleifprozess abbilden.<br />

So die Gerhard Ihle Hartmetalle Werkzeuge<br />

e.K., Lehmann-UMT GmbH, oelheld<br />

GmbH, SwissChuck AG, TYROLIT Group und<br />

E. ZOLLER GmbH + Co. KG. Dirk Wember,<br />

Geschäftsführer der Adelbert Haas GmbH:<br />

„Die Branche lebt von der Arbeitsteilung,<br />

das heißt, wir benötigen als Partner innovative<br />

Technologiezulieferer, ohne die<br />

Höchstleistungen, wie etwa die Multigrind®<br />

Radical, nicht möglich wären. Als Maschinenbauer<br />

brauchen wir diese Interaktion<br />

für gewinnbringende Synergien. Alle, die<br />

hier bei der Challenge mit im Boot saßen,<br />

sind dafür bestes Beispiel.“<br />

<br />

weitere Infos: www.fdpw.de<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 15


News & Facts<br />

Für <strong>2023</strong> vorsichtig optimistisch<br />

Mit knapp 56 Millionen Euro Umsatz hat<br />

die Karl-Heinz Arnold GmbH 2022 beinahe<br />

wieder Vorkrisenniveau erreicht. Sieben<br />

Prozent Wachstum sorgten für den zweithöchsten<br />

Umsatz der Firmengeschichte<br />

nach 2018. Dennoch bleibt das Familienunternehmen<br />

verhalten, beruht ein Teil der<br />

Steigerung doch auf der unvermeidlichen<br />

Weitergabe von gestiegenen Kosten. Darüber<br />

hinaus ermöglichte die hohe Lieferfähigkeit,<br />

dass das Unternehmen, das als<br />

ARNO Werkzeuge bekannt ist, wieder in<br />

die Wachstumsspur zurückfand. Für <strong>2023</strong><br />

strebt die Geschäftsleitung mehr substanzielles<br />

Wachstum an. Dafür sollen auch weitere<br />

Investitionen sorgen.<br />

Vom Produkthersteller zum<br />

Lösungsanbieter<br />

61 Prozent des Umsatzes erzielte Arno<br />

Werkzeuge in Deutschland. Von den 39 Prozent<br />

Auslandsumsatz entfallen etwa 80 Prozent<br />

auf die EU mit den Schwerpunkten in<br />

Großbritannien, Italien und Österreich. Außereuropäisch<br />

waren die USA sowie Südostasien<br />

mit Singapur, Thailand und Vietnam<br />

die größten Absatzmärkte. Insbesondere<br />

das starke Wachstum in den USA zeige,<br />

dass sich die Arbeit der Niederlassung<br />

dort sehr gut auszahlt. Verantwortlich für<br />

die Entwicklung des Unternehmens insgesamt<br />

war 2022 auch die große Lieferfähigkeit<br />

von nahezu 95 Prozent aller bestellten<br />

Teile. Dazu beigetragen haben der Aufbau<br />

des Lagers und die hohe Fertigungstiefe.<br />

Konsequent gehen die Werkzeugexperten<br />

fürs Zerspanen den Weg von einem Hersteller<br />

und Produktanbieter hin zu einem<br />

Lösungsanbieter mit hoher Beratungskompetenz.<br />

Dies zeigen die vielen Anfragen im<br />

Bereich Langdrehen und Abstechen und<br />

zur Automatisierung mehrerer Prozesse bis<br />

zu deren Verkettung.<br />

Auftragslage und Investitionsplan<br />

stimmen zuversichtlich<br />

Simon Storf, einer der Geschäftsführer bei<br />

ARNO Werkzeuge: „Wir entwickeln uns immer<br />

mehr zum Lösungsanbieter. Kunden<br />

fragen nach bestmöglichen Fertigungsmethoden<br />

und -prozessen“.<br />

Fürs neue Jahr zeigt sich die Geschäftsleitung<br />

vorsichtig optimistisch. Die Auftragslage<br />

stimme hoffnungsfroh. Investitionen<br />

in weitere Maschinen, Digitalisierung und<br />

Automatisierung sowie in ein neues ERP-<br />

System zeigen Zuversicht. Darüber hinaus<br />

sollen neue Mitarbeiter Vertrieb und Produktion<br />

weiter stärken. Ziel ist, <strong>2023</strong> mit<br />

substanziellem, gesundem Wachstum den<br />

Umsatz weiter zu steigern.<br />

<br />

weitere Infos: www.arno.de<br />

Hoffmann Group und ISCAR kooperieren<br />

Die Hoffmann Group wird ab dem 1. Oktober<br />

<strong>2023</strong> europaweit das gesamte Werkzeugportfolio<br />

von ISCAR anbieten und von<br />

ihrem Zentrallager LogisticCity in Nürnberg<br />

ausliefern. Die zugrundeliegende Vereinbarung<br />

wurde im März <strong>2023</strong> von der<br />

Hoffmann SE als Vertreterin der Hoffmann<br />

Group sowie der ISCAR Ltd unterzeichnet.<br />

Die ISCAR Ltd. mit Hauptsitz in Tefen, Israel,<br />

ist Teil der IMC Group und als ein führender<br />

Hersteller auf dem weltweiten Zerspanungsmarkt<br />

etabliert. Das Unternehmen<br />

bietet mit über 40.000 Werkzeugen für Stechen,<br />

Drehen, Bohren, Fräsen und Werkzeugspannung<br />

ein Vollsortiment für sämtliche<br />

Zerspanungsaufgaben an. Gegenwärtig<br />

ist ISCAR in mehr als 60 Ländern vertreten<br />

und beschäftigt über 7500 Mitarbeiter.<br />

Borries Schüler, Vorstand Produktmanagement<br />

& Engineering bei der Hoffmann SE,<br />

sagt: „Als Händler sind wir stets bemüht, unsere<br />

Kunden mit attraktiven und leistungsstarken<br />

Produkten zu versorgen. Mit den innovativen<br />

Premiumwerkzeugen von ISCAR<br />

können wir ihnen eine noch größere Auswahl<br />

sowie zielgerichtete Prozesslösungen rund<br />

um die Zerspanung bieten. Die Hochwertigkeit<br />

der Werkzeuge passt perfekt zu unserem<br />

Qualitätsanspruch. Die Kooperation ist deshalb<br />

ein echter Mehrwert für unsere Kunden.“<br />

Ilan Geri, CEO bei der ISCAR Ltd, erklärt:<br />

„Die Vertriebspartnerschaft mit der Hoffmann<br />

Group wird den Bezug unserer Werkzeuge<br />

noch einfacher machen und einem<br />

größeren Kreis an Anwendern von Zerspanungswerkzeugen<br />

und Kunden europaweit<br />

eine professionelle Beratung bieten.<br />

Das Konzept der Hoffmann Group, Kunden<br />

zusätzlich zum klassischen Außendienst<br />

Borries Schüler, Vorstand Produktmanagement<br />

& Engineering bei der Hoffmann SE.<br />

durch erfahrene Anwendungstechniker zu<br />

betreuen, hat uns überzeugt.“ weitere Infos: www.hoffmann-group.com<br />

16 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


News & Facts<br />

Kaufen, informieren, downloaden<br />

Mit über 6.000 lagerhaltigen Produkten<br />

aus den Bereichen Bohren, Fräsen, Senken<br />

und Spannen steht der neue MAPAL<br />

Online-Shop für Kunden aus Deutschland<br />

und Österreich ab sofort zur Verfügung.<br />

Nutzer profitieren mit der hochintegrierten<br />

und intuitiven Plattform shop.mapal.<br />

com von kurzen Lieferzeiten, einer kostenlosen<br />

Lieferung und State-of-the-Art<br />

Shopfunktionen wie Wiederbestellung,<br />

Favoritenspeicherung und intuitive Filter.<br />

Dazu greifen Bestandskunden nach einmaliger<br />

Registrierung auf Lagerbestände<br />

sowie individuelle Preise und Konditionen<br />

zurück. Für Neukunden ist ein unkomplizierter<br />

Registrierungsprozess hinterlegt.<br />

Neben dem Einkauf kann der MAPAL Shop<br />

auch zum Informieren und Downloaden<br />

genutzt werden. Zu den Produkten sind<br />

eine Vielzahl an technischen Daten und<br />

Zeichnungen sowie Materialeignungs- und<br />

Anwendungsinformationen hinterlegt.<br />

<br />

weitere Infos: www.mapal.com<br />

Auffallend anders<br />

Recycling in Musik verpackt<br />

Mit einer neuen Kampagne präsentiert<br />

rose plastic seine „Circle Up“-Verpackungen<br />

aus Rezyklat. Dabei setzt der Hersteller von<br />

Schutzverpackungen aus Kunststoff auf die<br />

Sprache, die wohl jeder versteht. Auf Musik.<br />

Umweltschutz und verantwortungsvoller<br />

Umgang mit Rohstoffen. Für rose plastic<br />

sind diese Themen nicht erst seit der Diskussion<br />

um Nachhaltigkeit aktuell und präsent.<br />

Ob Solaranlage, effiziente Prozesse<br />

oder durchdachtes Produktdesign – das<br />

B2B-Unternehmen mit Sitz in Süddeutschland<br />

geht hier mehrere Wege.<br />

Besonderes Augenmerk legt rose plastic<br />

auf nachhaltige Materialien, insbesondere<br />

Rezyklat. Der Ersatz von Neukunststoff<br />

durch Rezyklate wird forciert und in Verpackungslösungen<br />

für die unterschiedlichsten<br />

Branchen erfolgreich umgesetzt. „Wir<br />

sind überzeugt, dass die wertvollen Ressourcen<br />

im Kreislauf gehalten werden müssen,<br />

um eine nachhaltige Verpackungsindustrie<br />

zu ermöglichen. Daher folgen wir<br />

diesem Weg konsequent, in enger Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kunden“, so Moritz<br />

Bauer, Nachhaltigkeitsmanager bei rose<br />

plastic.<br />

Von Rock bis Rock ´n´ Roll<br />

Jetzt präsentiert das Unternehmen seine<br />

Verpackungen aus Rezyklat in einer neuen<br />

Kampagne. Im Mittelpunkt stehen Anzeigen<br />

mit unkonventionellen Texten und<br />

Motiven rund um Musik. Von Rock, Metal,<br />

Pop bis hin zu Rock ´n´ Roll. Die Genres<br />

sind dabei so vielfältig wie die Märkte,<br />

die rose plastic mit seinen Verpackungen<br />

beliefert.<br />

Mit der Kampagne will das Unternehmen<br />

das Thema Nachhaltigkeit einmal anders<br />

angehen, gerade weil es so wichtig ist.<br />

Trotz der Brisanz darf die Umsetzung von<br />

Nachhaltigkeitsinitiativen auch Spaß machen,<br />

daher hat man sich für einen Ansatz<br />

ohne erhobenen Zeigefinger mit einer Prise<br />

Humor entschieden. Insgesamt wird die<br />

Kampagne ein halbes Jahr lang mit wechselnden<br />

Motiven in verschiedenen Printund<br />

Onlinemedien zu sehen sein. Ergänzt<br />

werden die Anzeigen durch Landingpages<br />

auf der Homepage des Unternehmens.<br />

<br />

weitere Infos: www.rose-plastic.de<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 17


News & Facts<br />

GTDE-Jubiläumstagung <strong>2023</strong><br />

„Anlässlich des 20-jährigen GTDE-Jubiläums<br />

ehren wir heute unser langjähriges<br />

Mitglied Bernhard Gönner für seine<br />

Verdienste um die Standardisierung des<br />

Werkzeugdatenaustauschs und den Gründungsgeschäftsführer<br />

des GTDE-Vereins Dr.<br />

Wolfgang Sengebusch für sein weitsichtiges<br />

Engagement“, sagte Oliver Kohm, Vorsitzender<br />

des Vereins Graphical Tool Data<br />

Exchange-Standard Open Base e.V. (GTDE)<br />

bei der Jubiläumstagung am 19. April <strong>2023</strong><br />

und fügte hinzu: „Auch für die Zukunft hat<br />

sich der Verein viel vorgenommen!“<br />

Der GTDE-Verein hat jüngst eine Mapping-<br />

Tabelle für Sachmerkmale von DIN auf ISO<br />

fertiggestellt, die in Kürze von allen Interessenten<br />

zur freien Verwendung vom GTDE-<br />

Server heruntergeladen werden kann. Damit<br />

– und mit der geplanten Implementierung<br />

des Exports von Sachmerkmalen nach<br />

ISO auf dem GTDE-Server – will der Verein<br />

die Internationalisierung beim Werkzeugdatenaustausch<br />

weiter vorantreiben.<br />

Bei der GTDE Tagung <strong>2023</strong> bei EMUGE in<br />

Lauf feierte der Verein sein 20-jähriges Jubiläum<br />

und brachte zum Forum ausgewiesene<br />

Experten aus der Werkzeug-, Anwender-<br />

und Systemanbieterbranche zusammen,<br />

die diese Gelegenheit zum ausgiebigen<br />

Erfahrungsaustausch nutzten. Daneben<br />

gab es Informationen aus erster Hand<br />

zum EU Data Act, nationalen und internationalen<br />

Standards für Werkzeugdatenaustausch,<br />

das neue OPC UA Projekt für den<br />

Datenaustausch zwischen CAD/CAM-Systemen,<br />

Mess- und Schleifmaschinen sowie<br />

dem Einsatz von Standards zur Verbindung<br />

von proprietären Systemen.<br />

Außerdem wurde am 20. April <strong>2023</strong> der gesamte<br />

Vorstand des GTDE-Vereins für weitere<br />

drei Jahre im Amt bestätigt. Weiterhin<br />

amtiert Oliver Kohm, Iscar, als Vorsitzender<br />

und wird von Thomas Breuning, Tool Data<br />

Consulting, als stellvertretendem Vorsitzenden<br />

unterstützt. Ebenfalls im Vorstand<br />

aktiv sind auch zukünftig Dietmar Hechtle<br />

(Emuge), Volker Höfermann (Seco), Hassan<br />

Noureddine (Paul Horn) und Tobias Wetz<br />

(Gühring).<br />

<br />

weitere Infos: www.gtde.info<br />

Horn Technologietage <strong>2023</strong><br />

Die Horn Technologietage sind nach vier<br />

Jahren wieder zurück. Vom 14. bis 16. Juni<br />

<strong>2023</strong> bietet Horn einmalige Einblicke in<br />

die Produktion am Standort Tübingen und<br />

legt den Fokus der Veranstaltung auf das<br />

Thema „Prozesse beherrschen“. Werkzeug,<br />

Spannmittel und Maschine ergeben den<br />

Prozess. So einfach, wie es auf den ersten<br />

Blick aussieht, ist es in den meisten Fällen<br />

allerdings nicht. Bis ein Prozess läuft, passiert<br />

sehr viel im Vorfeld. Gerade wenn es<br />

um Software-Zyklen geht oder auch um die<br />

Eigenschaften und Fähigkeiten von Maschinen<br />

– Stichwort synchronisierte Spindeln –<br />

und vieles mehr. Der Prozess erfordert einen<br />

ganzheitlichen Ansatz und ein ganzheitliches<br />

Verständnis, um ihn für die Anwender<br />

praktikabel zu gestalten und einen<br />

Mehrwert zu bieten. Beispielsweise sind<br />

Wälzschälen, Polygondrehen, Stoßen, High-<br />

Speed Wirbeln und Langdrehen Prozesse,<br />

die hier stellvertretend im Fokus stehen.<br />

„Unser Prozessverständnis ist der Schlüssel,<br />

um uns in der Königsklasse der Zerspanung<br />

zu behaupten.“ so Markus Horn, Geschäftsführer<br />

der Paul Horn GmbH. Den Besuchern<br />

stehen zahlreiche Programmpunkte<br />

zur Auswahl: Fachvorträge, Live-Zerspanung,<br />

Exponate, branchenspezifische Ausstellungsbereiche,<br />

Dialog auf Augenhöhe<br />

sowie weitgehende Bewegungsfreiheit in<br />

der Produktion.<br />

Die acht Fachvorträge der Horn Technologietage<br />

im Überblick:<br />

· HiPIMS: Quantensprung in der Beschichtung<br />

von Werkzeugen<br />

· Bleifrei: Messing und Stahl prozesssicher<br />

bearbeiten<br />

· Polygondrehen, High-Speed Wirbeln, Rotationsunrunddrehen:<br />

Neue Verfahren am<br />

Beispiel Medizintechnik<br />

· Verzahnen weitergedacht: Optimale Prozesse<br />

zur Zahnradbearbeitung<br />

· E-Mobilität: Werkzeuglösungen von HORN<br />

· Von der Anfrage bis zur Auslieferung in sieben<br />

Tagen: Werkzeuge zum Profilstechen<br />

und Profilstoßen in der vernetzten Fertigung<br />

· Drehen, Fräsen, Bohren: Mit hochharten<br />

Schneidstoffen zum richtigen Ergebnis<br />

· Kompetenz Langdrehen: Neue Werkzeuge<br />

und Prozesse<br />

Zahlreiche Partnerunternehmen ergänzen<br />

die HORN Technologietage. Die Referenten<br />

und Experten stehen für einen Austausch<br />

bereit.<br />

<br />

weitere Infos: www.horn-group.com<br />

18 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


News & Facts<br />

VDWF-Jahreshauptversammlung <strong>2023</strong><br />

220 Teilnehmer und damit beinahe die<br />

Hälfte der derzeit 483 Verbandsmitglieder<br />

nahmen an der diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />

am 28. April teil – ein Rekord.<br />

Die Zahl beweist vor allem: Das Interesse<br />

der Werkzeug- und Formenbau-Branche<br />

am gemeinsamen Austausch ist hoch. Angesichts<br />

einer langen Reihung von Krisen<br />

innerhalb der vergangenen Jahre kann das<br />

kaum verwundern.<br />

„Klagen verbindet ungemein – doch klagen<br />

bringt uns selten weiter“, eröffnete VDWF-<br />

Präsident Prof. Thomas Seul die Veranstaltung.<br />

Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg<br />

führten zu massiven Veränderungen<br />

der Welt mit gravierenden wirtschaftlichen<br />

Folgen und einem Wandel der Arbeitsmodelle.<br />

Für die Unternehmen der<br />

Branche werden die Hürden damit immer<br />

zahlreicher. Dennoch war die Stimmung<br />

während der Jahreshauptversammlung<br />

gut und Seul erläuterte Strategien, konkrete<br />

Maßnahmen und Hilfestellungen des<br />

Verbands für die Unternehmen im deutschsprachigen<br />

Raum.<br />

Aktuelle Branchenthemen im Fokus<br />

Ralf Dürrwächter, Geschäftsführer, Prof. Thomas Seul, Präsident, Anton Schweiger, Vizepräsident,<br />

Markus Bay, Vorstandsmitglied Ausbildung, Kathrin Schumacher, Vorstandsmitglied Finanzen,<br />

Claudia Michel, Team-Assistentin, Marc Metzner, Azubi-Scout und Marius Fedler, Mitgliederbetreuung<br />

(v.l.)<br />

Ohne Neuwahlen war der formelle Teil<br />

der diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />

kurz – umso mehr Raum blieb für<br />

eine Agenda, die nicht nur den Mitgliedern<br />

Raum bot, sondern auch die aktuellen<br />

Trends und die Herausforderungen für<br />

den Werkzeug- und Formenbau in den<br />

Mittelpunkt rückte. Dazu gehören unter<br />

anderem die immer schwieriger werdende<br />

Nachwuchsgewinnung. Diese jungen<br />

Arbeitskräfte aufspüren wird in Zukunft<br />

Marc Metzner, der neue VDWF-Azubi-Scout.<br />

Die innovativ konzipierte Stelle<br />

ist eine Maßnahme des Verbands, um den<br />

Fachkräftemangel in der Branche mit neuartigen<br />

Konzepten entgegenzuwirken: Mit<br />

gezielten Aktionen wird eine verbandsinterne<br />

Auszubildenden-Community aufgebaut,<br />

um als Multiplikator den Werkzeug-<br />

und Formenbau-Nachwuchs zu begeistern<br />

– so der Plan. Auch Themen wie<br />

„Nachhaltigkeit“ und „CO2-neutrale Produktion“<br />

standen im Fokus. Zudem wurden<br />

die erfolgreichen Schritte vorgestellt,<br />

die der Verband im vergangenen Jahr unternommen<br />

hat, um die Politik für den<br />

Stellenwert der Schlüsselindustrie „Werkzeug-<br />

und Formenbau“ in Deutschland zu<br />

sensibilisieren.<br />

„Being present“ – so formulierte der VDWF-<br />

Vorstand während der Veranstaltung eine<br />

der Hauptaufgaben des Verbands. „Wenn<br />

wir heute sehen, wie viele Menschen sich<br />

zur Jahreshauptversammlung zusammengefunden<br />

haben, um eine aktive Begegnungskultur<br />

innerhalb unserer Branche zu<br />

leben, sind wir stolz“, so Schweiger über<br />

die gelungene Veranstaltung.<br />

Der VDWF startet mit viel Motivation und<br />

Tatkraft ins neue Geschäftsjahr und lud alle<br />

Branchenakteure ein, an den übers ganze<br />

Jahr angebotenen vielfältigen Verbandsevents<br />

teilzunehmen, um sich hier auch in<br />

kleinerem Rahmen auszutauschen.<br />

<br />

weitere Infos: www.vdwf.de<br />

STAYIN’<br />

ALIVE<br />

PACK. USE. RECYCLE. REPEAT.<br />

“Ah, ha, ha, ha, stayin’ alive, stayin’ alive”. Du hörst<br />

den ersten Ton — und schon bist du mittendrin im<br />

Saturday Night Fever. Siehst wie John Travolta alias<br />

Tony Manero des Nachts im weißen Polyesteranzug<br />

zum grellen Glitzern der Discokugel über die bunt<br />

beleuchtete Tanzfläche fegt.<br />

Le-gen-där!<br />

Naja, auf dem Dancefloor gewinnen unsere Circle<br />

Up-Verpackungen sicher keine Preise. Trotzdem<br />

können sie sich ein paar Orden ans Revers heften.<br />

Denn Rezyklat macht unsere nachhaltigen Verpackungen<br />

zu ausgezeichneten (Über)-lebenskünstlern.<br />

Und dafür gibt’s von uns die volle Punktzahl!<br />

Recycled packaging is stayin’ alive!<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 19<br />

www.rose-plastic.de/de/stayin-alive


News & Facts<br />

InDays4 gehen in die 4. Runde<br />

Der heutige Wettbewerb fordert immer<br />

effizientere und schnellere Produktionsabläufe.<br />

Modernste Technik, höchste Qualität,<br />

kostenoptimierte, prozesssichere und<br />

automatisierte Fertigung sind die Anforderungen.<br />

Unter diesen Schwerpunkten lädt<br />

die INGERSOLL Werkzeuge GmbH vom<br />

13. bis 16. Juni <strong>2023</strong> ihre Kunden in diesem<br />

Jahr wieder zu den bereits in der Branche<br />

bekannten Innovations- und Techniktagen<br />

ein, die komplexen Prozessketten der<br />

automatisierten Fertigung, besonders für<br />

kleine und mittlere Losgrößen und in allen<br />

Industriebereichen im realen Einsatz, zu erleben.<br />

Dafür stehen den Besuchern 22 Maschinen<br />

unter Span mit den unterschiedlichsten<br />

Anwendungen zur Verfügung. Das Angebot<br />

reicht von Einzelmaschinen bis zu<br />

vielschichtig automatisierten Fertigungsanlage.<br />

Gemeinsam mit hochrangigen<br />

Mitausstellern bietet sich die Gelegenheit,<br />

von den neuesten Entwicklungen der einzelnen<br />

Fertigungsbereiche zu profitieren.<br />

Nutzen Sie das Fachwissen der erfahrenen<br />

Spezialisten vor Ort und stellen Sie gezielte<br />

Fragen zu Ihren Fertigungsabläufen und<br />

Bearbeitungsaufgaben. Profitieren Sie von<br />

den Erfahrungen und dem technischen<br />

Know-how für Ihren technologischen Vorsprung!<br />

<br />

weitere Infos: www.ingersoll-imc.de<br />

Live-Event „Smart Industry“<br />

Save the Date<br />

7. und 8.11.<strong>2023</strong><br />

Dieses Event sollten sich Anwender, Fachkräfte<br />

und Entscheider der produzierenden<br />

Industrie unbedingt vormerken: Oltrogge,<br />

Engineering-Partner für technisch anspruchsvolle<br />

Industrielösungen und Partner<br />

der Hoffmann Group, lädt zum zweiten<br />

Mal zum In-House Event „Smart Industry<br />

Live“ am 7. und 8. November <strong>2023</strong> in die<br />

Oltrogge Maschinenhalle nach Bielefeld<br />

ein.<br />

Auf über 2.000 qm erleben Besucher an<br />

zwei Messetagen live, wie mittelständische<br />

Unternehmen zukünftig noch effizienter<br />

und nachhaltiger produzieren können<br />

– trotz wachsender Herausforderungen<br />

in puncto Energie- und Ressourceneffizienz,<br />

Fachkräftemangel und Materialbeschaffung.<br />

Schwerpunktthemen sind unter<br />

anderem: die vollautomatische Lackierung<br />

komplexer Bauteile, eine smarte und<br />

energiesparende Drucklufterzeugung, das<br />

Lackieren mit Stickstoff in der Live-Anwendung,<br />

clevere Automationslösungen für<br />

CNC-Maschinen sowie praktische Tipps zu<br />

Förderung und Finanzierung.<br />

Ergänzt wird das Show- und Ausstellungsprogramm<br />

durch Live-Vorträge von Kunden,<br />

Herstellern und Anwendern direkt vor<br />

Ort an der Maschine.<br />

<br />

weitere Infos: www.oltrogge.de<br />

20 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Wertsteigernde Kreislaufwirtschaft<br />

Lösungsansätze für eine wertsteigernde<br />

Kreislaufwirtschaft, die Unternehmen<br />

darin unterstützt, den weltweiten Emissions<br />

– und Klimazielen zu entsprechen:<br />

Mehr als 1.200 Fach – und Führungskräfte<br />

aus rund 360 Unternehmen waren dem<br />

Aufruf des Werkzeugmaschinenlabors WZL<br />

der RWTH Aachen und des Fraunhofer-Instituts<br />

für Produktionstechnologie IPT zum 31.<br />

Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium<br />

(AWK) gefolgt. Ziel der zweitägigen Konferenz<br />

war es, voneinander zu lernen und darüber<br />

zu diskutieren, wie die produzierende<br />

Industrie ihre Produkte langlebiger und ihre<br />

Geschäftsmodelle unabhängiger von globalen<br />

Unwägbarkeiten machen kann.<br />

»It’s too late to be pessimistic.« – mit diesen<br />

Worten schloss Dr. Marie Jaroni, Head<br />

of Decarbonization bei der Thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG, ihren Vortrag über die<br />

Transformation der deutschen Stahlindustrie.<br />

Ebenso optimistisch und anpackend<br />

zeigten sich auch die übrigen Referentinnen<br />

und Referenten der deutschen Industrie<br />

und Wissenschaft vor Ort in Aachen: risikobewusst<br />

und gleichzeitig Willens, die<br />

Verantwortung in ihrem jeweiligen Arbeitsgebiet<br />

aufzunehmen und zu tragen.<br />

Das Leitthema des AWK’23 – Empower<br />

Green Production – spannte den Rahmen,<br />

mit dem die Aachener Forscherinnen und<br />

Forscher um das Professorenteam Robert<br />

Schmitt, Thomas Bergs, Christian Brecher<br />

und Günther Schuh die Industrie bei der<br />

dringend notwendigen Wende hin zu einer<br />

wertsteigernden Kreislaufwirtschaft unterstützen<br />

wollen.<br />

WZL und Fraunhofer IPT als Veranstalter<br />

betonten besonders die Chancen, die – gerade<br />

bei komplexen Produkten – regelmäßige<br />

Produkt-Updates bieten können. So<br />

zeigten die Forschenden am Beispiel eines<br />

Aluminium-Profil-Chassis für Elektrofahrzeuge,<br />

wie sich nicht nur Reparaturen,<br />

sondern auch Designänderungen und<br />

gänzlich neue technische Funktionalitäten<br />

durch modulare Produkte im Rahmen von<br />

Refurbishment und Re-Assembly umsetzen<br />

lassen. Alte Produktgenerationen werden<br />

durch funktions – und wertsteigernde<br />

Maßnahmen für einen nächsten Produktlebenszyklus<br />

vorbereitet.<br />

Der vorgestellte Ansatz basiert auf einer<br />

speziell dafür vorgesehenen Produktstruktur,<br />

die die neue Modularität berücksichtigt.<br />

Aber auch neue Prozesse sind für das<br />

Re-Assembly in der Fabrik und bereits bei<br />

der Herstellung von Betriebsmitteln erforderlich:<br />

Digitale Produkt – und Werkzeugakten,<br />

die sämtliche Informationen über<br />

den Zustand von Produkt und Werkzeugen<br />

zu jedem Zeitpunkt bereithalten und<br />

im Idealfall sogar Kundenwünsche berücksichtigen,<br />

werden damit zu den Befähigern<br />

der zirkulären Wertschöpfung und bilden<br />

die »Meta-World« im Internet of Sustainable<br />

Production.<br />

Wie das »Industrial Metaverse« schließlich<br />

zum Katalysator für die nachhaltige Produktion<br />

wird, fasste Dr. Annika Hauptvogel,<br />

Head of Technology & Innovation Management<br />

bei der Siemens AG, zusammen. Am<br />

Beispiel der eigenen Werke in Erlangen<br />

und Nanjing/China demonstrierte das Unternehmen,<br />

wie sich nicht nur bestehende<br />

Produktionsumgebungen hinsichtlich<br />

Nachhaltigkeitskriterien deutlich verbessern,<br />

sondern völlig neue bereits vorab<br />

digital so optimieren lassen, dass enorme<br />

Einsparungen bei Emissionen, Flexibilität<br />

und Produktivität gleichermaßen möglich<br />

werden. Das industrielle Metaverse<br />

umfasst den gesamten Produktlebenszyklus;<br />

Siemens erreicht in einzelnen Use Cases<br />

bereits bis zu 50 Prozent Material – und bis<br />

zu 40 Prozent Energieeinsparung.<br />

Schlüssel zu neuen, nachhaltigeren<br />

Geschäftsmodellen<br />

Zahlreiche weitere Vorträge und Diskussionspanels<br />

lieferten Beispiele und Anregungen<br />

dafür, wie in konkreten Anwendungsfällen<br />

nachhaltige Produkte und Prozesse<br />

geschaffen werden können. Auch die<br />

durchaus berechtigte Frage, wie die Geschäftsmodelle<br />

sich verändern müssen,<br />

wenn nicht das Neuprodukt, sondern eine<br />

überarbeitete Version des Produkts Gewinne<br />

abwerfen solle, konnten die Veranstalter<br />

schlüssig beantworten: Durch eine standardisierte<br />

Produktarchitektur, die durch<br />

regelmäßige Upgrades stets auf einem aktuellen<br />

Stand gehalten werde, ließe sich mit<br />

geringen Reproduktionsaufwänden über<br />

längere Zeiträume sogar mehr Umsatz als<br />

bisher erzielen.<br />

PERFEKTION.<br />

PRÄZISION.<br />

VORSPRUNG.<br />

Entwicklung und Fertigung von<br />

Diamant- und CBN-Schleifwerkzeugen<br />

mit galvanischer Bindung.<br />

<br />

weitere Infos: www.awk-aachen.com


News & Facts<br />

Moulding Expo zeigt Leistungsfähigkeit des<br />

Werkzeug-, Modell- und Formenbaus<br />

Über alle Branchen hinweg werden Werkzeuge<br />

und Formen benötigt, die es ermöglichen,<br />

qualitativ hochwertige Produkte in<br />

großen Stückzahlen zu produzieren. Dabei<br />

wird es zunehmend wichtiger, den Herstellungsprozess<br />

noch effizienter und kostengünstiger<br />

zu gestalten und in ganzheitlichen<br />

Lösungen zu denken.<br />

Verlässliche und innovative Werkzeugbau-<br />

Partner mit moderner und hochautomatisierter<br />

Fertigung und entsprechender Erfahrung<br />

und Know-how spielen dabei eine<br />

entscheidende Rolle. Auf der Moulding<br />

Expo präsentieren sich führende Werkzeug-,<br />

Modell- und Formenbau-Unternehmen<br />

vom 13. bis 16. Juni <strong>2023</strong> mit ihrer Expertise<br />

und bieten Lösungen für unterschiedliche<br />

Industriezweige.<br />

„Wir freuen uns, im Juni rund 400 ausstellende<br />

Unternehmen auf der Moulding Expo<br />

begrüßen zu dürfen, darunter die Champions<br />

League des Werkzeug-, Modell- und<br />

Formenbaus sowie relevante Technologie-<br />

Zulieferer. ProduktentwicklerInnen, WerkzeugeinkäuferInnen,<br />

KunststoffverarbeiterInnen<br />

sowie BetreiberInnen eines internen<br />

bzw. externen Werkzeug-, Modellund<br />

Formenbaus sollten einen Besuch auf<br />

der Moulding Expo einplanen“, so Florian<br />

Niethammer, Leiter Messen & Events bei<br />

der Messe Stuttgart.<br />

Unter einem Dach bieten die ausstellenden<br />

Unternehmen auf der Moulding Expo maßgeschneiderte<br />

Lösungen für unterschiedliche<br />

Branchen – zum Beispiel für die Automobilindustrie,<br />

die Luftfahrtindustrie, die Elektroindustrie,<br />

die Medizintechnik, den Maschinenbau<br />

und den Bereich Photovoltaik.<br />

Wer sich bereits vorab über die ausstellenden<br />

Unternehmen informieren möchte, hat<br />

jetzt die Gelegenheit dazu. Mit der Sneak<br />

Preview zeigen sie, welche Innovationen<br />

sie auf der Moulding Expo präsentieren.<br />

<br />

weitere Infos:<br />

www.moulding-expo.de/sneak-preview<br />

Ein Volltreffer für die Region<br />

DST Dreh- und Spantage Südwest<br />

„Messeziele übertroffen“ – „Viele gute<br />

Gespräche geführt“ – „Hier trifft man sich“<br />

– „Viele neue Interessenten gewonnen“: Mit<br />

begeisterten Ausstellern und 5.497 Besuchern<br />

(2021: 4.891) ist die vierte Auflage der<br />

DST Dreh- und Spantage Südwest am Freitag<br />

sehr erfolgreich zu Ende gegangen. Der<br />

dreitägige Branchentreff auf dem Messegelände<br />

Villingen-Schwenningen war mit<br />

194 Ausstellern (2021: 159) voll ausgebucht.<br />

Die große Mehrheit der befragten Aussteller<br />

hat schon jetzt ihre Teilnahme für die<br />

nächste DST Südwest zugesagt.<br />

Viel los war in der Sonderschau „Smart Factory<br />

und Industrie 4.0: Digitalisierung der<br />

Produktion“ in Halle C. „Wir haben hier die<br />

Fertigung der Zukunft präsentiert“, so Dr.<br />

Reinhold Walz, GEWATEC-Geschäftsführer<br />

und Initiator der Sonderschau.<br />

Auf reges Interesse stießen die Vorträge im<br />

Fach-Forum: Aussteller und Fachbesucher<br />

diskutierten zum Beispiel über kundenorientierte<br />

Lösungen, neue Fertigungstechnologien<br />

in der Praxis oder digitales Arbeiten.<br />

„Nach unserem Vortrag kamen die Interessenten<br />

gleich mit an den Messe-Stand“,<br />

freute sich Sabrina Pleus von der MAS<br />

GmbH. „So soll das sein, Ziel erfüllt. Künftig<br />

gerne wieder!“<br />

Die nächste DST Dreh- und Spantage Südwest<br />

findet vom 9. bis 11. April 2025 statt.<br />

<br />

weitere Infos: www.DSTSuedwest.de<br />

Zufriedene Gesichter auch am Gemeinschaftsstand<br />

„Team Zukunft“ in Halle D:<br />

„Das Ziel, Lösungen gemeinsam an einem<br />

Stand zu präsentieren, wurde sehr gut angenommen“,<br />

berichtete Christian Thiele, Pressesprecher<br />

der teilnehmenden Paul Horn<br />

GmbH. „Gesamtprozesslösungen spielen<br />

eine immer größere Rolle. Wir bieten in dieser<br />

Form den Fachbesuchern einen Mehrwert<br />

über die ganze Prozesskette hinweg.“<br />

22 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


News & Facts<br />

E-Mobilität elektrisiert auf der EMO <strong>2023</strong><br />

Wie bringt Fertigungstechnik die E-Mobilität voran?<br />

Die Fahrzeugindustrie treibt die Elektromobilität<br />

konsequent voran. Das bringt<br />

Auswirkungen für die Fertigungstechnik<br />

mit sich. Beispielsweise gilt es, zunehmend<br />

mehr Leichtbau- und filigrane Teile zu bearbeiten.<br />

Wie gelingt die Zerspanung von<br />

Batteriekomponenten am wirtschaftlichsten?<br />

Welche Herausforderungen sind bei<br />

der Zahnrad- und Getriebeherstellung zu<br />

bewältigen? Diese und andere Fragen werden<br />

Top-Themen auf der EMO Hannover<br />

<strong>2023</strong> sein. Einblicke geben Werkzeugmaschinen-<br />

und Werkzeughersteller sowie Experten<br />

aus der Forschung.<br />

Leise Verzahnungen für die<br />

Elektromobilität<br />

Verzahnungsgeräusche sind in Getrieben<br />

für elektrisch angetriebene Fahrzeuge ein<br />

wesentliches Qualitätsmerkmal. Durch den<br />

Wegfall des eher lauten Verbrennungsmotors<br />

gerät die Geräuschentwicklung der anderen<br />

Antriebskomponenten in den Fokus,<br />

wobei Verzahnungen die größte Geräuschquelle<br />

sind. Die Klingelnberg GmbH aus<br />

Hückeswagen hat ihr Produktionssystem<br />

darauf angepasst und zeigt auf der EMO<br />

Hannover, wie das aussieht. Im Fokus steht<br />

das Verzahnungsschleifen ebenso wie die<br />

Qualitätssicherung. „Beim Verzahnungsschleifen<br />

bekommt der Anwender mit dem<br />

Quiet Surface Shifting (QSS) eine intelligente<br />

Abricht- und Schleifstrategie an die<br />

Hand, um die regelmäßigen Schleifstrukturen<br />

auf der Verzahnungsoberfläche aufzubrechen<br />

und damit ein verbessertes Geräuschverhalten<br />

zu ermöglichen“, erläutert<br />

Dr. Christof Gorgels, Vice President Technologie<br />

und Innovation bei Klingelnberg. „Die<br />

Einflankenwälzprüfung mit all ihren Ausprägungen<br />

gestattet eine einsatznahe Geräuschprüfung<br />

der Verzahnungen im Takt<br />

der Schleifbearbeitung.“<br />

Die Abweichungsanalyse im Rahmen der<br />

Präzisionsmessung ermöglicht darüber hinaus<br />

die Bewertung von Welligkeiten als<br />

regelmäßigem Anteil des Formfehlers. Damit<br />

werden geräuschkritische Abweichungen<br />

auf der Zahnflanke sichtbar und Abstellmaßnahmen<br />

lassen sich definieren. Die<br />

Verbindung aller drei Systeme zum Closed<br />

Loop erlaubt eine engmaschige Überwachung<br />

und Korrektur des Fertigungs-<br />

Ein spezieller Vollhartmetallfräser der süddeutschen Werkzeugspezialisten von MAPAL Fabrik<br />

für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG schlichtet große Taschen in einem Arbeitsgang.<br />

Für den Musterprozess zur Zerspanung des Batterierahmens kommen bei MAPAL mehrere<br />

Werkzeuge zum Einsatz.<br />

(Fotos MAPAL)<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 23


News & Facts<br />

prozesses. Dabei überwacht die Einflankenwälzprüfung<br />

den Schleifprozess zu 100 Prozent.<br />

„Laute Bauteile werden so direkt erkannt,<br />

ausgeschleust und der Präzisionsmessung<br />

zugeführt“, ergänzt Gorgels. „Die<br />

Messung macht dann die Abweichungen<br />

sichtbar und die Bearbeitungsmaschine<br />

kann im Idealfall direkt automatisch korrigiert<br />

werden. Damit ergibt sich ein kurzer<br />

und schneller Regelkreis für leise Verzahnungen.“<br />

Mit Strategie zum Batterierahmen<br />

Der Batterierahmen ist ein zentrales Bauteil<br />

in jedem elektrisch angetriebenen Fahrzeug.<br />

Aus unterschiedlichen Kundenbauteilen<br />

haben die Experten für Elektromobilität<br />

bei der MAPAL Fabrik für Präzisionswerkzeuge<br />

Dr. Kress KG aus Aalen einen<br />

Musterprozess erarbeitet. Er bildet an einem<br />

Generic Component die hauptsächlichen<br />

Bearbeitungen am Batterierahmen<br />

ab. Als herausfordernd bei der Zerspanung<br />

zeigen sich dabei unter anderem gestufte<br />

Bohrungen, Bohrungen mit unterschiedlichen<br />

Durchmessern durch mehrere Layer,<br />

gefräste Taschen mit verschiedenen Abmessungen,<br />

Absätze und vor allem die Vibrationsanfälligkeit<br />

durch dünne Rippenstrukturen<br />

sowie die Kontrolle des Spanbruchs.<br />

„MAPAL meistert diese Herausforderungen<br />

vor allem mit optimal dafür ausgelegten<br />

Fräsern. Selbst die meisten Bohrungen<br />

am Rahmenbauteil werden gefräst“,<br />

berichtet Matthias Winter, Global Head of<br />

Segment Management Automotive. „Zwar<br />

ist die Taktzeit beim Fräsen von Bohrungen<br />

etwas länger, allerdings bietet das Verfahren<br />

in diesem konkreten Fall deutliche Vorteile<br />

– kurze Frässpäne, die sich einfach beseitigen<br />

lassen, eine geringere Gratbildung,<br />

eingesparte Werkzeugwechsel und Prozesssicherheit.“<br />

Um die Absätze, Taschen und Nuten zu<br />

schruppen und die Taschen zu schlichten,<br />

empfehlen die Baden-Württemberger einen<br />

speziellen Vollhartmetall-Fräser. Dieser<br />

erreicht bestmögliche Oberflächen<br />

und arbeitet auch in den Ecken bei großer<br />

Umschlingung und hoher Belastung stabil.<br />

Das Besondere an diesem Werkzeug<br />

ist, dass Anwender große Tiefen in einem<br />

Zug schlichten können. Das spart Zeit und<br />

ist damit besonders wirtschaftlich. Beim<br />

Schlichten am Batterierahmen wird eine<br />

Oberfläche von bis zu Rz = 1 μm (gemittelte<br />

Rautiefe) erreicht. Insgesamt kommen<br />

für den gesamten Musterprozess sieben<br />

Werkzeuge – davon sechs Fräser – zum Einsatz.<br />

„MAPAL bietet Kunden damit für die<br />

Herausforderungen beim Zerspanen des<br />

Batterierahmens ein Komplettpaket aus<br />

polykristallinen Diamant-(PKD) und VHM-<br />

Werkzeugen, Spannfuttern und dem entsprechenden<br />

Prozess. Dafür passen die<br />

Spezialisten den Musterprozess individuell<br />

auf die jeweiligen Gegebenheiten an“,<br />

schließt Matthias Winter.<br />

Die E-Mobilität gehört ohne Frage zu den<br />

aktuellen Megatrends. Leichte und teilweise<br />

filigrane Komponenten sowie auch anspruchsvolle<br />

Materialien gilt es wirtschaftlich<br />

zu bearbeiten. Dabei sind die eingesetzten<br />

Bearbeitungsmaschinen, Präzisionswerkzeuge<br />

und Prüfverfahren möglichst<br />

in einem Gesamtprozess zu betrachten.<br />

Welche Fertigungsverfahren führende<br />

Anbieter hierbei verwenden, wurde anschaulich<br />

beschrieben. Um sich über diese<br />

und andere Fertigungsthemen zu informieren,<br />

bietet die EMO <strong>2023</strong> Hannover eine<br />

ausgezeichnete Plattform.<br />

<br />

weitere Infos: www.emo-hannover.de<br />

5. Leitmesse für Entgrattechnologien und<br />

Präzisionsoberflächen<br />

Durch den strukturellen und technologischen<br />

Wandel verändern sich in weiten Bereichen<br />

der produzierenden Industrie Anforderungen<br />

und Prozesse. Beim Entgraten<br />

und der Herstellung von Präzisionsoberflächen<br />

werden dadurch angepasste<br />

und neue Lösungen erforderlich. Für diese<br />

zunehmend qualitäts- und effizienzrelevanter<br />

werdenden Fertigungsschritte<br />

präsentiert die 5. DeburringEXPO vom 10.<br />

bis 12. Oktober <strong>2023</strong> auf dem Messegelände<br />

Karlsruhe die Innovationen und Trends.<br />

Sie ist daher für die Branchenplayer das<br />

Pflicht-Event, um sich mit Interessenten<br />

und Kunden über deren Investitionsvorhaben<br />

auszutauschen. Mit dem zweisprachigen<br />

Fachforum integriert die Leitmesse für<br />

Entgrat-technologien und Präzisionsoberflächen<br />

darüber hinaus eine der europaweit<br />

gefragtesten Wissensquellen.<br />

Der klare Fokus auf das Entgraten und Kantenverrunden<br />

sowie die Herstellung von<br />

Präzisionsoberflächen hat die Deburring-<br />

EXPO für diese Fertigungsschritte zur führenden<br />

Fachmesse in Europa gemacht. Für<br />

die Unternehmen aus der Branche ist es<br />

ein Pflicht-Event und der Termin fest im<br />

Messekalender verankert. Kein Wunder,<br />

denn die internationalen Fachbesucher<br />

kommen durchweg mit konkreten Aufgabenstellungen,<br />

Anfragen und Projekten,<br />

für die sie effiziente Lösungen suchen.<br />

Dies bestätigt unter anderem Iris Münz,<br />

kaufmännische Geschäftsführerin der Ultratec<br />

Anlagentechnik Münz GmbH nach<br />

der letzten Messeteilnahme 2021: „Wir waren<br />

nicht nur über die Anzahl der Kontakte<br />

positiv überrascht, sondern auch über deren<br />

Qualität. Die Besucher kamen mit sehr<br />

genau spezifizierten Anforderungen für<br />

bestimmte Bauteile zu uns.“ Hinzu kommt,<br />

dass der Anteil an Fachbesucher, die in betriebliche<br />

Investitionsentscheidungen involviert<br />

sind, mit durchschnittlich rund<br />

95 Prozent bei jeder DeburringEXPO sehr<br />

hoch ist.<br />

Darüber hinaus deckt das Ausstellungsspektrum<br />

der Leitmesse für Entgrattechnologien<br />

und Präzisionsoberflächen Prozesse<br />

ab, die in der Teilefertigung quer durch alle<br />

Industriebereiche zunehmend wichtiger<br />

werden.<br />

<br />

weitere Infos:<br />

www.deburring-expo.de<br />

24 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


News & Facts<br />

Nachhaltige Prozessketten zur Herstellung<br />

resilienter und smarter Werkzeuge<br />

Ob Bohren, Drehen oder Fräsen – bei der<br />

Zerspanung, aber auch beim Ur- und Umformen,<br />

dem Druckguss und vielen anderen<br />

Anwendungen sind Werkzeuge für die<br />

industrielle Produktion von zentraler Bedeutung.<br />

Ihre Leistungsfähigkeit beeinflusst<br />

maßgeblich die Qualität sowie die<br />

Kosten des hergestellten Produkts und<br />

damit die ökonomische und ökologische<br />

Nachhaltigkeit des Produktionsprozesses.<br />

Ein Ziel der Arbeiten am Fraunhofer-Institut<br />

für Schicht- und Oberflächentechnik IST in<br />

Braunschweig ist die Entwicklung resilienter<br />

und smarter Werkzeuge unter den Anforderungen<br />

der Nachhaltigkeit. Die Forscherinnen<br />

und Forscher haben dabei die gesamte<br />

Prozesskette im Blick – von der Werkzeugauslegung<br />

und Werkstoffcharakterisierung<br />

über die Vorbehandlung, Reinigung sowie<br />

maßgeschneiderte Oberflächenbehandlungen<br />

und Beschichtungen bis hin zur Prüfung<br />

und Anwendung.<br />

Der Schlüssel zur Herstellung resilienter<br />

High-Tech-Werkzeuge, die selbst bei höchsten<br />

Beanspruchungen die wertschöpfende<br />

und wirtschaftliche Betriebsfähigkeit erhalten,<br />

ist ein optimierter Werkzeugaufbau,<br />

der die Auswahl des Werkstoffs ebenso umfasst<br />

wie die Konstruktion unter Berücksichtigung<br />

von Geometrie und Topografie<br />

sowie den Einsatz von Wärmebehandlungen<br />

und geeigneten Beschichtungen. Am<br />

Fraunhofer IST werden daher Optimierungen<br />

im Fertigungsprozess über die gesamte<br />

Prozesskette hinweg untersucht. Dabei<br />

beginnt der Prozess mit einer Analyse bzw.<br />

Charakterisierung der zu bearbeitenden<br />

Werkstoffe und einer optimalen Auslegung<br />

des Werkzeugs, die auch die der Auswahl einer<br />

geeigneten Beschichtung einschließt.<br />

Der eigentliche Produktionsprozess der<br />

Werkzeuge startet mit der Herstellung des<br />

Grundkörpers. Nach einer Vorbehandlung,<br />

z.B. Ätzen, Sandstrahlen und Reinigung<br />

steht die optimale Gestaltung der Oberfläche<br />

im Fokus. Je nach Werkzeug und Einsatzzweck<br />

kann dies zum Beispiel eine Härtung<br />

durch Plasmadiffusionsbehandlung<br />

oder eine maßgeschneiderte Beschichtung<br />

sein. Die Expertinnen und Experten des<br />

Fraunhofer IST verfügen neben einem breiten<br />

Spektrum an Technologien und industriellen<br />

Anlagen über langjährige Erfahrung<br />

und Anwenderwissen, sodass beispielsweise<br />

gezielt Reibungs- und Verschleißeigenschaften<br />

eingestellt und Standzeiten optimiert<br />

werden können. Um alle Effizienzpotenziale<br />

sowohl hinsichtlich des Energie- als<br />

auch des Ressourceneinsatzes zu nutzen,<br />

kombinieren sie die tribologischen Funktionsschichten<br />

bei Bedarf mit Dünnschichtsensorik.<br />

Sehr dünne Sensorschichten direkt<br />

in den Hauptbelastungszonen der<br />

Werkzeuge ermöglichen die Erfassung relevanter<br />

Prozessdaten wie Druck, Temperatur<br />

oder Verschleiß. Damit schaffen diese sogenannten<br />

smarten Werkzeuge die Voraussetzungen<br />

für eine Digitalisierung von Prozessen<br />

und Prozessketten und bietet darüber<br />

hinaus vielfältige Ansätze zur Optimierung<br />

der Produktion hinsichtlich Qualität, Sicherheit,<br />

Produktivität und Flexibilität.<br />

Den abschließenden Schritt der Prozesskette<br />

bilden die Prüfung und Qualitätssicherung<br />

der Werkzeuge. Für die Nachhaltigkeitsbewertung<br />

der verschiedenen Maßnahmen<br />

werden am Institut entwicklungsbegleitende<br />

Lebenszyklusanalysen (LCA,<br />

LCC) durchgeführt.<br />

Der Einsatz resilienter und smarter Werkzeuge<br />

in Verbindung mit einer digitalen<br />

Prozesskette bietet ein großes Potenzial für<br />

eine sichere, effiziente, flexible und nachhaltige<br />

Produktion und kann damit einen<br />

Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Sicherung des Produktionsstandorts<br />

Deutschland leisten.<br />

Auf der Hannover Messe demonstrierte<br />

das Fraunhofer IST auf dem Fraunhofer-<br />

Gemeinschaftsstand im Bereich Produktion<br />

das Potenzial der Schicht- und Oberflächentechnik<br />

für die Herstellung nachhaltiger<br />

Werkzeuge. Ausgestellt wurden u.a. kobaltfreie<br />

Hartmetalle für die Zerspanung,<br />

standzeitoptimierte Werkzeuge mit CVD-<br />

Diamantbeschichtung sowie smarte und resiliente<br />

Druckguss- und Umformwerkzeuge.<br />

<br />

weitere Infos: www.ist.fraunhofer.de<br />

Druckgusskerne während einer Plasmanitrierung.<br />

Mit CVD-Diamant beschichtete Werkzeuge.<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 25


News & Facts<br />

14. Seminar „Moderne Schleiftechnologie und<br />

Feinstbearbeitung“<br />

Am 4. Mai <strong>2023</strong> fand unter Leitung von<br />

Herrn Prof. Dr. Azarhoushang und der Unterstützung<br />

des Kompetenzzentrums für<br />

Spanende Fertigung (KSF) in Stuttgart im<br />

„Haus der Wirtschaft“ das mittlerweile 14.<br />

Seminar „Moderne Schleiftechnologie und<br />

Feinstbearbeitung“ statt.<br />

Mehr als 250 Experten aus Wirtschaft und<br />

Wissenschaft konnten über die neuesten<br />

Entwicklungen in der Schleiftechnologie<br />

und Feinstbearbeitung diskutieren und<br />

sich in drei Parallel-Foren und bei 20 Vorträgen<br />

über Neuigkeiten in diesem Gebiet<br />

informieren. Diese Veranstaltung stellt damit<br />

eines der größten Seminare in der Branche<br />

dar.<br />

In der parallel laufenden Ausstellung hatten<br />

teilnehmende Unternehmen zudem die<br />

Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

zu präsentieren.<br />

Das Seminar gab einen aktuellen Einblick<br />

in die gesamten Einflussfaktoren auf die<br />

Präzisionsbearbeitung. Präsentiert wurden<br />

Vorträge u. a. zu den Themen Schleif- und<br />

Abrichtwerkzeuge, Messtechnik, Automatisierung<br />

im Prozess, Feinstbearbeitung (Honen,<br />

Doppelseitenschleifen), Schleifprozesse,<br />

Maschinen, Prozesse sowie Hilfsmittel<br />

(Kühlschmierung, Spannsysteme).<br />

Das Seminar bot mit seinen kompetenten<br />

Referenten eine gute Kombination von Beiträgen<br />

aus Industrie und Forschung mit Betonung<br />

des Praxisbezugs.<br />

<br />

weitere Infos: www.ksf-hfu.de<br />

Neue Spiralbohrer<br />

SteelDrill & InoxDrill<br />

Das Spektrum an Spiralbohrern von<br />

EMUGE wird um die Produktlinien SteelDrill<br />

und InoxDrill ergänzt, die als Spezialisten für<br />

Stähle und Edelstähle konzipiert wurden.<br />

Die Spiralbohrer-Produktlinie SteelDrill<br />

zielt auf den Einsatz in Stahl- und Gusswerkstoffen<br />

sowie harten Werkstoffen. Die<br />

Produktlinie InoxDrill ergänzt das Einsatzspektrum<br />

um die Bearbeitung von nichtrostenden<br />

Stahlwerkstoffen und Spezialwerkstoffen<br />

wie Titan-, Nickel-, Kobalt- und<br />

Eisen-Legierungen.<br />

Das Hartmetall, die Beschichtung und die<br />

Schneidenform beider Spezialisten wurden<br />

auf materialspezifischen Einsatz hin<br />

optimiert. Die konkave Hauptschneide der<br />

beiden Bohrer, in Verbindung mit einem<br />

optimierten Schneidkantenabzug, ermöglicht<br />

bestes Schneidverhalten bei sehr hohen<br />

Vorschüben.<br />

Die EMUGE InoxDrill und SteelDrill Spiralbohrer sind in den Längen 3 x D und 5 x D in den<br />

Durchmessern von 3 bis 20 mm erhältlich.<br />

Beim SteelDrill erzielt die Kombination aus<br />

Hartmetall, Geometrie und einer für die<br />

Stahlbearbeitung optimierten Hochleistungsbeschichtung<br />

ein Höchstmaß an Performance<br />

bei maximalen Vorschüben. Gleiches<br />

gilt für den InoxDrill: Hier sorgt eine<br />

speziell gegen Adhäsion entwickelte Verschleißschutzschicht<br />

und eine angepasste<br />

Geometrie für eine extrem hohe Prozesssicherheit.<br />

Diese Spezifikationen ermöglichen<br />

Standwege mit mehr als 100 Metern<br />

in 42CrMo4 mit dem SteelDrill und in<br />

1.4301(V2A) mit dem InoxDrill.<br />

Das Schaftende beider Produktlinien wurde<br />

so gestaltet, dass die Bohrwerkzeuge<br />

sowohl mit Emulsion als auch mit Minimalmengenschmierung<br />

(MMS) eingesetzt werden<br />

können.<br />

Die Bohrer starten zur Markteinführung in<br />

der 3 x D und 5 x D – Ausführung, in Durchmessern<br />

von 3 bis 20 mm. Auch an den Service<br />

wurde bei der Produktentwicklung gedacht<br />

- die Geometrie ermöglicht einfaches<br />

und zuverlässiges Nachschleifen.<br />

<br />

weitere Infos: www.emuge-franken.com<br />

Mit seiner materialspezifischen Optimierung<br />

erreicht der EMUGE SteelDrill mit maximalen<br />

Vorschüben ein Höchstmaß an Performance.<br />

26 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Keramik für hochwarmfeste Werkstoffe<br />

Der Fräserspezialist FRANKEN bietet mit<br />

Cera-Cut neue Schaftfräser mit Keramikschneiden<br />

zur Bearbeitung wärmeresistenter<br />

Superlegierungen.<br />

Der zunehmende Einsatz an hochwarmfesten<br />

Werkstoffen im Motoren-, Turbinenund<br />

Triebwerksbau erfordert neue Lösungen<br />

für deren Zerspanungsbearbeitung.<br />

Für eine wirtschaftliche Bearbeitung sind<br />

Der FRANKEN Cera-Cut beim Fräsen.<br />

Optimierungen an Werkzeuggeometrien<br />

oder Beschichtungen oft nicht mehr ausreichend,<br />

neue Schneidstoffe wie beispielsweise<br />

Keramik werden benötigt.<br />

Die neue Produktlinie Cera-Cut ermöglicht<br />

im Vergleich zu Hartmetallausführungen<br />

höhere Schnittgeschwindigkeiten und ist<br />

für die Hochvorschubbearbeitung ausgelegt.<br />

Die auf den VHM-Schaft gelötete Keramikschneide<br />

ist geometrisch speziell auf<br />

unterbrochenen Schnitt ausgelegt und für<br />

hochwarmfeste Werkstoffe wie Inconel,<br />

Hastelloy und Nimonic geeignet. Darüber<br />

hinaus ist die Bearbeitung von gehärteten<br />

Werkzeugstählen mit diesem Werkzeug<br />

möglich. Der entscheidende Vorteil von<br />

Schneidkeramik: Der Härteabfall tritt im<br />

Vergleich zu Schneiden aus Hartmetall erst<br />

bei wesentlich höheren Temperaturen auf.<br />

Das Fräswerkzeug überzeugt zudem mit<br />

einer optimierten Vibrationsdämpfung<br />

und ist in verschiedenen Durchmessern<br />

von 6 bis 16 mm erhältlich, analog auch in<br />

den entsprechenden Inch-Abmessungen.<br />

Die Werkzeuge gibt es als Schaftfräser mit<br />

Eckenradius und Sonderausführungen sind<br />

ebenfalls realisierbar.<br />

<br />

weitere Infos: www.emuge-franken.com<br />

Prozesssicher und wirtschaftlich: Die Keramikschneide<br />

ist auf dem VHM-Schaft aufgelötet.<br />

Prozesssichere Härtefall-Lösung<br />

Neue CBN-Drehsorte<br />

Mit Wendeschneidplatten der neuen<br />

CBN-Sorte WBH20C präsentiert Walter erstmals<br />

einen selbst entwickelten Schneidstoff.<br />

Die Werkzeuge sind als Vollradius- und<br />

V-Geometrie-Platte mit WL-Formschluss,<br />

wahlweise mit und ohne Wiper-Geometrie<br />

bei ISO-Platten, erhältlich. Die CBN- Wendeschneidplatten<br />

mit der neu entwickelten<br />

HiPIMS-Beschichtung sind einzigartig<br />

im Markt. Die Beschichtung (TiAlN-PVD<br />

mit einer Zirkonnitrid-Deckschicht), die<br />

Schichtanbindung an das CBN und der Vorbearbeitungsprozess<br />

sind zum Patent angemeldet.<br />

In Kombination mit dem, ebenfalls<br />

Walter eigenen, WL-Formschluss erreichen<br />

die Wendeschneidplatten eine ungewöhnlich<br />

hohe Stabilität im Plattensitz. Das reduziert<br />

Mikroausbrüche an der Schneide und<br />

sorgt für eine höhere Standzeit und Prozesssicherheit:<br />

ideal zum Profildrehen und<br />

zum Dynamischen Drehen.<br />

Die CBN-Drehwendeschneidplatten eignen<br />

sich für das Schlichten von gehärteten<br />

Stählen im Glattschnitt sowie bei leicht unterbrochenem<br />

Schnitt. Ein Einsatz mit Kühlung<br />

ist möglich, und wird empfohlen. Das<br />

ersetzt in vielen Fällen das Schleifen. Neben<br />

der erhöhten Prozesssicherheit, ist<br />

vor allem die Verschleißfestigkeit der neuen<br />

Sorte für Anwender interessant. Sie resultiert<br />

aus der Kombination von hochreinem<br />

CBN und neuartiger PVD-Beschichtung<br />

mit einer exzellenten Schichtanbindung.<br />

Eine helle Deckschicht optimiert die<br />

Verschleißerkennung. Potenzielle Einsatzgebiete<br />

sind ISO H-Werkstoffe bis 65 HRC<br />

wie Vergütungsstähle oder Lagerstahl.<br />

<br />

weitere Infos: www.walter-tools.com<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 27


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Unabhängiger Entwicklungspartner<br />

Boehlerit zählt seit 1932 zu den Pionieren<br />

in der Fertigung von Hartmetall. Heute<br />

umfasst das Standardportfolio über 70<br />

topaktuelle Hartmetallsorten, aus denen<br />

sich nahezu alle namhaften Werkzeughersteller<br />

für unterschiedlichste Anwendungen<br />

bedienen. Darüber hinaus bieten die<br />

Kapfenberger als Entwicklungspartner für<br />

Werkzeughersteller, mit ihrer jahrzehntelangen<br />

Erfahrung, die Entwicklung individueller<br />

Hartmetallsorten, Beschichtungen<br />

und Geometrien. So beginnt echte Bearbeitungsinnovation<br />

oft schon in der Boehlerit<br />

eigenen Pulverfertigung.<br />

Im Vergleich zu früher, zeichnen sich moderne<br />

Hartmetalle durch gleichmäßigere<br />

Gefügestrukturen aus. Dies ist in erster Linie<br />

auf eine höhere Reinheit der Rohstoffe,<br />

aber vor allem auch auf gleichmäßigere<br />

Sinterbedingungen in modernen Produktionsanlagen<br />

zurückzuführen.<br />

Hohe metallurgische Flexibilität für<br />

individuelle Werkzeugentwicklungen<br />

Boehlerit bietet als Entwicklungspartner für<br />

Toolmaker, mit jahrzehntelanger Erfahrung,<br />

die Entwicklung individueller Hartmetallsorten,<br />

Beschichtungen und Geometrien.<br />

Das Metallurgiezentrum von Boehlerit ist<br />

mit der eigenen Pulverfertigung seit Jahrzehnten<br />

Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung<br />

innovativer Schneidstoffe. Über<br />

10.000 m2 Produktionsfläche bieten höchste<br />

metallurgische Flexibilität zur Fertigung<br />

von Wendeschneidplatten und Rohlingen<br />

sowie zur Bereitstellung von Hartmetallgranulat<br />

für Toolmaker. Die dynamische<br />

FEM-Berechnung zur digitalen kundenspezifischen<br />

Auslegung von modernen Werkzeugsystemen<br />

ist hierbei unterstützend.<br />

Boehlerit ist dabei unabhängiger Hartmetallspezialist<br />

in der Werkzeugbranche und<br />

enger Entwicklungspartner für Toolmaker.<br />

Das familiengeführte Unternehmen gewährleistet<br />

in der Kooperation mit Werkzeugherstellern<br />

eine direkte Zusammenarbeit<br />

der Technologen mit Diskretion und<br />

Produktschutz. „Wenn man als langfristiger<br />

Partner mit fast allen namhaften Werkzeugherstellern<br />

zusammenarbeitet ist Vertrauen<br />

Programm“, betont Dr. Christian<br />

Kolbeck, Segmentleiter Verschleißschutz &<br />

Werkzeughersteller.<br />

Boehlerit gehört jedoch nicht nur technologisch<br />

zu den Pionieren und weltweit führenden<br />

Herstellern von Schneidstoffen aus<br />

Hartmetall für Werkzeuge zur Metall-, Holzund<br />

Kunststoffbearbeitung, sondern auch<br />

ethisch. Es werden nur Hartmetalle aus ausschließlich<br />

konfliktfreien Rohstoffen produziert.<br />

Diese ethisch vertretbare, Material-<br />

respektive Rohstoffbeschaffung gehört<br />

schon seit vielen Jahren zu den wegweisenden<br />

Inhalten der Compliance-Kultur<br />

des Unternehmens.<br />

Modernste Fertigungs- und<br />

Beschichtungsprozesse<br />

Einen wesentlichen Anteil an der Hartmetallkompetenz<br />

hat die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

der Produktionsverfahren<br />

unter Einsatz modernster Produktionsanlagen.<br />

Dazu gehören unter anderem auch<br />

neueste, servo-elektrische Pulverpressen,<br />

die höchste Reproduzierbarkeiten sowie<br />

Maßhaltigkeiten bieten und die Herstellung<br />

höchst komplexer Geometrien ermöglichen.<br />

Eine Besonderheit unter den<br />

Pressen bei Boehlerit ist eine der größten<br />

Hartmetallpressen mit einer Presskraft<br />

von 650 Tonnen. Auf ihr werden kubische<br />

und runde Teile mit einer Fläche von bis zu<br />

250 cm2 wirtschaftlich und in Serienfertigung<br />

gepresst. Insgesamt reicht die Fertigungspalette<br />

vom kleinsten Hartmetallteil<br />

mit ein paar Zehntelgramm bis zu Großteilen<br />

mit mehr als 100 Kilogramm. Die Werkzeuge<br />

dafür entstehen im eigenen Presswerkzeugbau.<br />

Das garantiert μm-genaue<br />

Werkzeuge, mit denen komplexe Wendeschneidplatten<br />

präzisionsgefertigt werden.<br />

„Ganz besonderes Know-how erfordert<br />

unsere Handformgebung, über die wir<br />

jährlich mehr als 7.000 unterschiedliche Typen<br />

von Hartmetallteilen produzieren“, ergänzt<br />

Kolbeck. Dabei erfordert die konstruktive<br />

Ausprägung bei der Formgebung,<br />

unter Berücksichtigung der sogenannten<br />

Sinterschwindung, große Erfahrung. Neben<br />

dem Sintern basiert das Know-how<br />

von Boehlerit auf dem eigenen Beschichtungszentrum.<br />

Es stehen die wesentlichen<br />

Beschichtungstechnologien (PVD, HT-CVD<br />

und MT-CVD) zur Hartstoffbeschichtung<br />

von Wendeschneidplatten zur Verfügung.<br />

Modernste Fertigungsanlagen<br />

garantieren höchste Qualität<br />

Im Rahmen der Qualitäts- und Automatisierungsoffensive<br />

hat Boehlerit ein umfassendes<br />

Investitionspaket beschlossen, welches<br />

ganz konkret die drei entscheidenden Faktoren<br />

seiner Produkte – Substrat, Schneidkantenzurichtung<br />

und Beschichtung – adressiert.<br />

Beschafft wurden vier neue High-<br />

End Sinteranlagen (drei Drucksinteranlagen<br />

und eine Vakuumsinteranlage) sowie eine<br />

große 5-Achsen-Dreh/Fräs-Maschine, auf<br />

der Preforms gefertigt werden. Außerdem<br />

sichern sechs neue Schleifmaschinen für<br />

Wendeplatten eine langfristige Sicherstellung<br />

des hohen Qualitätsniveaus. Boehlerit<br />

stellt pro Jahr rund 150 bis 200 aus gesinterten<br />

Hartmetallen bestehende Presswerkzeuge<br />

für Kunden, aber auch für den Eigenbedarf,<br />

her. Dafür beschaffte Boehlerit eine<br />

neue 5-Achs-Hartfräsmaschine, die das Fräsen,<br />

Schleifen und Prüfen nun in einer Aufspannung<br />

erledigt und die bisher dafür verwendete<br />

Technologie des Erodierens in diesem<br />

Bereich ersetzt. Insbesondere in die Beschichtungstechnologie<br />

– eine der Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens – wird<br />

naturgemäß laufend investiert. Zusätzlich<br />

zur neuesten PVD-Technologie (HiPIMS)<br />

erweitert Boehlerit den CVD-Anlagenpark<br />

um eine neue, mit eigenen Innovationen<br />

bestückte Beschichtungsanlage. Boehlerit<br />

nutzt hier seine Kompetenz in Sachen Beschichtungstechnologie<br />

und hat so den ge-<br />

28 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

samten Prozess selbst in der Hand. Dies begründet<br />

unter anderem den Technologievorsprung<br />

des Unternehmens und bietet<br />

neue Möglichkeiten im Hinblick auf die Abscheidung<br />

innovativer Hartstoffschichten.<br />

Eine der weltweit modernsten 4.0 Kolbenstrangpressanlagen,<br />

eine neue Doppelseiten-Feinschleifmaschine<br />

mit Planetenkinematik,<br />

neue Reinigungs- und Waschanlagen,<br />

neue Strahlanlagen sowie eine neue<br />

Simulationssoftware, die beispielsweise<br />

die Spanentstehung und den Spanfluss<br />

noch vor dem Schritt ins Zerspanungslabor<br />

untersucht, runden das Investitionsprogramm<br />

ab. Sämtliche neue Anlagen<br />

sind untereinander vernetzt. Natürlich haben<br />

bei Boehlerit auch Nachhaltigkeit und<br />

Energieeffizienz schon lange einen hohen<br />

Stellenwert. Gerade in Zeiten der Energiekrise<br />

kommen diese Investitionen in vielerlei<br />

Hinsicht besonders zum Tragen.<br />

Vom Pulver über Rapid Prototyping bis<br />

zum Zerspanungsversuch<br />

Die Entwicklungsaufgaben der Hartmetallpioniere<br />

bei Boehlerit werden durch die<br />

Leistungsansprüche der Werkzeughersteller<br />

respektive der Anwender definiert. Prozessoptimierte<br />

Fertigungstechnologien von der<br />

eigenen Pulverfertigung, gepaart mit modernsten<br />

Press- und Schleiftechnologien bis<br />

zu den modernsten Beschichtungstechnologien,<br />

gewährleisten für Toolmaker immer<br />

wieder aufs Neue einen Vorsprung in der<br />

Produktivität ihrer Werkzeuge. Ein besonderer<br />

Vorteil bei der Produktentwicklung<br />

für Werkzeughersteller ist die Fertigung von<br />

Prototypen durch modernstes laserunterstütztes<br />

Rapid Prototyping. Boehlerit hilft<br />

damit den Kunden bei Werkzeugentwicklungen<br />

Zeit und Geld zu sparen. Dazu gehören<br />

auch Zerspanungsversuche inklusive<br />

Auswertung und Beratung. Zum hohen<br />

Qualitätsstandard trägt letztlich eine der<br />

modernsten Prüf- und Verpackungsanlagen<br />

für Wendeschneidplatten in der Branche<br />

bei. Sie garantiert eine 100 % Qualitätssicherung<br />

im μm-Bereich. Mit besonders strengen<br />

Maßkontrollen und der Überwachung<br />

aller metallurgischen Parameter, garantiert<br />

Boehlerit für Toolmaker eine gleichbleibend<br />

hohe Qualität ihrer Werkzeuge.<br />

<br />

weitere Infos: www.boehlerit.com<br />

Erhöhte Prozesssicherheit am Drehort<br />

Präzisionswerkzeughersteller Dormer<br />

Pramet präsentiert seine neueste Generation<br />

von Drehschneidstoffen und verspricht<br />

Anwendern ein Höchstmaß an Produktivität<br />

bei einer Vielzahl von Drehbearbeitungen.<br />

Laut Dormer Pramet handelt es sich bei<br />

Pramets T9415 um die modernste MT-<br />

CVD-Sorte, die der Werkzeughersteller in<br />

den letzten zehn Jahren auf den Markt gebracht<br />

hat. Aufgrund ihres breiteren Anwendungsbereichs<br />

insbesondere beim Drehen<br />

von Stahl ersetzt sie die bisherigen Sorten<br />

T9310 und T9315.<br />

Darüber hinaus überschneidet sie sich in<br />

der Anwendung teilweise mit der Drehschneidstoffsorte<br />

T9325. Gegenüber der<br />

Vorgängergeneration ist die CVD-Beschichtung<br />

der Pramet T9415 auch um 30 Prozent<br />

dicker. Die goldene TiN-Beschichtung an<br />

der Freifläche ermöglicht eine bessere Verschleißerkennung<br />

an den Schneidkanten.<br />

Der geschliffene Plattensitz erhöht nicht<br />

nur die Stabilität der Wendeschneidplatten,<br />

sondern verbessert gleichzeitig die Wärmeabfuhr<br />

weg von der Schneidkante.<br />

„Wir erreichen mit unserer 4. Generation<br />

an Drehschneidstoffen deutlich höhere<br />

Schnittgeschwindigkeiten bei einem recht<br />

breiten Anwendungsbereich. Die thermische<br />

Beschichtung verhindert frühe plastische<br />

Verformung und Kolkverschleiß, so<br />

dass die Standzeit merklich höher ausfällt“,<br />

versichert Anwendungstechniker Timo<br />

Böhl. Zudem reduziere sich mit dem Universaldrehschneidstoff<br />

die Werkzeugvielfalt in<br />

der Fertigung. Laut Rückmeldung mehrerer<br />

Testanwender des neuen Schneidstoffs<br />

habe sich die Produktivität bei der Bearbeitung<br />

von Kohlenstoff- und Baustählen nahezu<br />

verdoppelt. Zusätzlich verbessert ein<br />

neues Nachbehandlungsverfahren die Zähigkeit<br />

und Stabilität der Schneidkante. Das<br />

Highspeed-Drehen – insbesondere bei unterbrochenem<br />

Schnitt und instabilen Bedingungen<br />

– wird dadurch prozesssicherer.<br />

Und nicht zuletzt greift das von Dormer<br />

Pramet initiierte Nachhaltigkeitskonzept.<br />

So werden in dem hochmodernen Wendeschneidplattenwerk<br />

im tschechischen<br />

Šumperk die WSP und Beschichtungen nach<br />

neuesten Produktionstechnologien und<br />

Rohstoffen hergestellt, die laut Hersteller<br />

ein nachhaltiges und umweltfreundliches<br />

Angebot unterstützen. Doch auch schon die<br />

Wendeschneidplatten an sich verbrauchen<br />

durch ihre optimierte Schneidkantengeometrie<br />

und Schnittkräftereduktion weniger<br />

Energie bei der Drehbearbeitung.<br />

Schneidstoff der 4. Generation: Pramet T9415 ist die neueste MT-CVD-beschichtete Drehschneidstoffsorte<br />

des Werkzeugherstellers.<br />

<br />

weitere Infos: www.dormerpramet.com<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 29


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

100 Jahre Hartmetall<br />

Die Geschichte des Hartmetalls bei Sandvik Coromant<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> jährt sich zum 100. Mal die<br />

Erfindung des Hartmetalls, einer Werkstoffgruppe,<br />

die für ihre Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber hohen Temperaturen und<br />

schnellen Bearbeitungsprozessen bekannt<br />

ist und die Grundlage vieler moderner<br />

Werkzeuge bildet. R&D Manager Rickard<br />

Sundström blickt auf die lange Geschichte<br />

des Hartmetalls und seine Bedeutung für<br />

Sandvik Coromant zurück und gibt einen<br />

Ausblick auf die nächsten 100 Jahre.<br />

Viele wichtige Epochen der Geschichte werden<br />

durch das Material ihrer Werkzeuge charakterisiert,<br />

wie z.B. die Steinzeit oder die Eisenzeit.<br />

Die Benennung dieser Epochen<br />

nach dem Material der Werkzeuge zeigt die<br />

Bedeutung dieser Werkzeuge für die Gesellschaft<br />

und das Bestreben des Menschen,<br />

sich ständig zu verbessern und neue Techniken<br />

zu entwickeln. Die Anwendungen und<br />

die Komplexität der Werkzeuge haben sich<br />

im Laufe der Jahrhunderte stark verändert,<br />

aber sie sind auch heute noch wichtig für<br />

das Funktionieren unserer Welt.<br />

Die Anfänge<br />

Die Entwicklung der ersten kommerziellen<br />

Stahllegierung wird häufig dem britischen<br />

Metallurgen Robert Forester Mushet zugeschrieben,<br />

der 1868 entdeckte, dass die Zugabe<br />

von Wolfram zu Stahl dessen Härte<br />

auch nach dem Abkühlen erhöht. Diese Entdeckung<br />

bildete die Grundlage für die Entwicklung<br />

von Metalllegierungen und führte<br />

zur Verwendung von Werkzeugstählen.<br />

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war<br />

es eine Kunst, Metalle zu formen und zu bearbeiten<br />

und hochqualifizierte Handwerker<br />

nutzten Werkzeugstahl als Schneidstoff.<br />

Mit der steigenden Nachfrage nach Massenfertigung,<br />

insbesondere in Branchen<br />

wie der Automobilindustrie, wurde jedoch<br />

deutlich, dass der Werkzeugstahl nicht<br />

Schritt halten konnte. Seine begrenzte Hitzebeständigkeit<br />

führt zu einer Erweichung<br />

bei hohen Temperaturen, insbesondere an<br />

der Schnittstelle zwischen Werkzeug und<br />

Werkstück, was die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung<br />

erschwert.<br />

Sandvik begann Hartmetallwerkzeuge zu entwickeln und zu produzieren – die Marke Sandvik<br />

Coromant wurde 1942 mit dem Ziel gegründet, moderne Zerspanungswerkzeuge aus Hartmetall<br />

anzubieten.<br />

In der Folge wurden HSS-Stähle entwickelt,<br />

die mehr Kobalt enthielten als Werkzeugstähle.<br />

Das zusätzliche Kobalt verlieh dem<br />

Schnellarbeitsstahl eine höhere Warmfestigkeit<br />

und ermöglichte so wesentlich höhere<br />

Schnittgeschwindigkeiten. Die schnellere<br />

Zerspanung erhöhte die Produktivität,<br />

senkte die Gesamtproduktkosten und war<br />

letztlich einer der Faktoren, die dazu beitrugen,<br />

dass Fahrzeuge für die Allgemeinheit<br />

bezahlbarer wurden.<br />

Die Einführung von Hartmetall<br />

Der Erfolg des Schnellarbeitsstahls führte zu<br />

einer Weiterentwicklung der Industrie, die<br />

in der Erfindung des Hartmetalls mündete.<br />

Am 30. März 1923 meldete Karl Schröter,<br />

der damalige Leiter von Forschung und Entwicklung<br />

beim deutschen Leuchtmittelhersteller<br />

Osram, das erste Patent mit dem Titel<br />

„Gesinterte harte Metalllegierung und<br />

Verfahren zu ihrer Herstellung“ (DE420689)<br />

an. Ursprünglich war das Material für Zieheisen<br />

in der Glühbirnenindustrie gedacht,<br />

doch später wurde Hartmetall für Zerspanungswerkzeuge<br />

entwickelt und getestet.<br />

Als solches wurde es 1927 auf einer Ausstellung<br />

in Leipzig vorgestellt. Zur Herstellung<br />

von Hartmetall werden feine Carbidteilchen<br />

mit einem Metallbindemittel zu einem<br />

Verbundstoff verarbeitet. Zu den gebräuchlichsten<br />

Carbiden gehören Wolframcarbid<br />

(WC), Titancarbid (TiC) und Tantalcarbid<br />

(TaC), wobei häufig Kobalt und Nickel<br />

als Bindemetalle verwendet werden.<br />

So wie die Einführung des Schnellarbeitsstahls<br />

den Fertigungsmarkt revolutionierte,<br />

ermöglichte die Erfindung des Hartmetalls<br />

eine noch schnellere Bearbeitung, sodass<br />

Schnittgeschwindigkeiten von bis zu<br />

150 Metern pro Minute möglich wurden.<br />

In dieser Zeit begann Sandvik mit der Entwicklung<br />

von Hartmetallwerkzeugen und<br />

die Marke Sandvik Coromant wurde 1942<br />

mit dem alleinigen Ziel gegründet, moderne<br />

Zerspanungswerkzeuge aus Hartmetall<br />

anzubieten. Die ersten Hartmetallwerkzeuge<br />

von Sandvik Coromant für die Metallzerspanung<br />

wurden im darauffolgenden Jahr<br />

hergestellt, und mit der zunehmenden Industrialisierung<br />

in den 1950er und 1960er<br />

Jahren stieg die Nachfrage weiter an.<br />

1969 war Sandvik Coromant das erste Unternehmen<br />

weltweit, das keramikbeschichtete<br />

Hartmetall-Wendeschneidplatten anbot.<br />

Die keramische „Gamma Beschichtung“<br />

verbesserte die Verschleiß- und Hitzebeständigkeit<br />

der Werkzeuge erheblich<br />

und steigerte die Zerspanungsleistung um<br />

bis zu 50 Prozent. Das Unternehmen baute<br />

sein Hartmetallsortiment weiter aus und<br />

entwickelte neue Sorten und Bohrer für<br />

30 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Mit Blick auf die zukünftige Verfügbarkeit von Rohstoffen will Sandvik<br />

Coromant seine Nachhaltigkeitsprogramme weiter verbessern.<br />

Unbrauchbare Werkzeuge können im Rahmen von Rückkaufprogrammen<br />

verkauft und zu neuem Werkzeugmaterial recycelt werden.<br />

eine Vielzahl von Branchen. Im Jahr 2005 wurde die Sorte GC 4225<br />

zur weltweit meistverkauften Hartmetallsorte.<br />

Endliche Rohstoffe<br />

Doch wie sieht die Zukunft der Hartmetalle aus? Grundlegend für<br />

die Hartmetallherstellung sind Metalle wie Wolfram und Kobalt,<br />

deren Vorkommen begrenzt sind. Kobalt ist beispielsweise ein<br />

gängiger Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien und wichtig für<br />

deren längere Lebensdauer. Aufgrund der steigenden Nachfrage<br />

und der Probleme beim Abbau könnte es bereits 2028 zu Engpässen<br />

kommen.<br />

Um endliche Ressourcen zu schonen, ist es unerlässlich, dass Hersteller<br />

und Zulieferer zu einer nachhaltigen Arbeitsweise beitragen.<br />

Dies kann durch die Reparatur und Aufarbeitung alter Werkzeuge<br />

geschehen, um diesen ein zweites oder gar drittes Leben zu geben.<br />

Darüber hinaus können unbrauchbare Werkzeuge über Rückkaufprogramme<br />

verkauft und zu neuem Werkzeugmaterial recycelt<br />

werden. Sandvik Coromant bietet beides an und die neueste<br />

Serie an Stahldrehsorten besteht zu mindestens 40 Prozent aus recyceltem<br />

Material. Auch die Berücksichtigung von Aspekten wie<br />

Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit bereits in der Konstruktionsphase<br />

des Werkzeugs trägt dazu bei, dass nicht mehr Material<br />

als nötig verwendet wird.<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

Die Verfügbarkeit von Rohstoffen wird über die Zukunft der Hartmetalle<br />

entscheiden. Bei Sandvik Coromant wird die weitere Verbesserung<br />

der Nachhaltigkeitsprogramme ein Schwerpunkt sein.<br />

Insbesondere der Sortieraspekt des Recyclingprozesses wird ein<br />

wichtiger Entwicklungsbereich sein, da er im Hinblick auf die benötigten<br />

Energieressourcen nach wie vor eine Herausforderung<br />

darstellt.<br />

Trotz großer Innovationssprünge spielen ältere Schneidstoffe wie<br />

Schnellarbeitsstahl immer noch eine wichtige Rolle im Gesamtmarkt.<br />

Und Hartmetall ist zweifellos auch im hundertsten Jahr seines<br />

Bestehens ein enorm wichtiger Schneidstoff für viele Branchen.<br />

Aber es gibt immer Raum für Verbesserungen, und da sich die Anwendungen<br />

ändern und neue hinzukommen, bleibt die Herausforderung,<br />

immer bessere Lösungen zu finden.<br />

<br />

weitere Infos: www.sandvik.coromant.com<br />

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<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 31


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Holzwerkzeugherstellung leicht gemacht<br />

ANCA bietet Herstellern und Anwendern<br />

von Präzisionswerkzeugen für die Holzbearbeitung<br />

eine Bandbreite an Produktionstechnik,<br />

von der robusten Serienfertigung<br />

von Standard-Rotationswerkzeugen<br />

bis hin zu einer Reihe von Sonderwerkzeugen,<br />

alle mit der entsprechenden Prozesstechnologie<br />

und Automatisierung. Im Austausch<br />

mit Kunden werden kontinuierlich<br />

Neuentwicklungen bei Maschinen, Software<br />

und Prozessautomation entwickelt.<br />

Auf der LIGNA in Hannover konnten Besucher<br />

aus aller Welt erleben, was dies für die<br />

Holzbearbeitung bedeutet. Dort präsentierte<br />

ANCA:<br />

· Eine clevere, kostengünstige Kombinationslösung<br />

für Profilmesser und Rotationswerkzeuge<br />

auf der FX-Maschinenbaureihe<br />

· Eine Hybrid-Elektroerosionsschleifmaschine<br />

(EDG-Serie) mit einem leistungsstarken,<br />

prozessgesteuerten Funkenerosionsgenerator<br />

Die FX-Baureihe ermöglicht mit einem<br />

cleveren Rüstsystem die flexible<br />

Herstellung von Profilmessern und<br />

Rotationswerkzeugen<br />

Für die erschwinglichen FX-Schleifmaschinen<br />

hat ANCA eine Lösung entwickelt, die<br />

mehr Flexibilität und Möglichkeiten für<br />

die unbeaufsichtigte Produktion von Holzwerkzeugen<br />

bietet. Spezielle Spann- und<br />

Rüstsysteme für FX5- und FX7- Maschinen<br />

bieten die Möglichkeit, die automatisierte<br />

Produktion leicht zwischen Profilmessern<br />

für die Bearbeitung von Sockelleisten und<br />

Profilen und Vollmaterial-Rotationswerkzeugen<br />

wie Oberfräsen und Bohrern für<br />

Möbel und Schränke zu wechseln.<br />

Es werden zwei Varianten für die Werkstückaufnahme<br />

angeboten: ein Futter zur Aufnahme<br />

von Profilmessern sowie ein PremierPlus-Spannzangenfutter<br />

zur Aufnahme<br />

von Werkzeugen mit rundem Schaft. Der<br />

Wechsel zwischen beiden Systemen ist in<br />

wenigen Minuten möglich. ANCA ergänzt<br />

das Paket mit einer Reihe flexibler und benutzerfreundlicher<br />

Software-Optionen, die<br />

verschiedene Anforderungen an die Werkzeugproduktion<br />

abdecken. Die Software<br />

zum Schleifen von Profilmessern umfasst<br />

die Definition von Roh- und Fertigprofilen<br />

mit DXF-Import für die Schrupp- und Fertigbearbeitung.<br />

Die Software für Dualschnitt-Fräser bietet<br />

vollständige Flexibilität bei der Programmierung<br />

verschiedener Varianten hinsichtlich<br />

Fräsrichtung und Nutengestaltung. Standard-Softwarepakete<br />

für Schaftfräser und<br />

Bohrer lassen sich leicht an die Geometrien<br />

von Holzschneidwerkzeugen anpassen, einschließlich<br />

Spiralfräser und Bohrer. Die Profilsoftware<br />

eröffnet die Möglichkeit, auch<br />

gelötete Hartmetall-Profilfräser herzustellen.<br />

ANCA Kunde FAMEG aus Radomsko, Polen,<br />

ist einer der größten Stuhlhersteller der<br />

Welt. Das Unternehmen hat seine Produktion<br />

von Profilmessern und Rotationswerkzeugen<br />

auf einer FX-Maschine im eigenen<br />

Unternehmen aufgebaut und konnte damit<br />

beachtliche Ergebnisse erzielen: „Unsere<br />

Produktion erfordert den Einsatz von<br />

Sonderwerkzeugen, die ungewöhnliche Abmessungen<br />

haben. Natürlich verwenden wir<br />

auch Standardwerkzeuge, aber die meisten<br />

sind Spezialwerkzeuge“, sagt FAMEG-Produktmanager<br />

Ireneusz Idzikowski.<br />

„Die Maschine hat eine Menge Produktionsprobleme<br />

gelöst. Jetzt können wir auf<br />

Schneidwerkzeuge zugreifen, wenn wir sie<br />

brauchen. Das heißt, wir haben das benötigte<br />

Werkzeug auf Lager oder können es sofort<br />

herstellen, was bisher nicht möglich war.<br />

Das hat unsere Flexibilität in der Produktion<br />

massiv erhöht», fährt Idzikowski fort.<br />

EDG: ANCA SparX Generator erkennt<br />

automatisch die PKD-Sorte und reduziert<br />

die Erosionszykluszeit um 30-50 %<br />

Die Vorteile von PKD-Werkzeugen für Holzanwendungen<br />

sind allgemein bekannt: höhere<br />

Vorschubgeschwindigkeiten, längere<br />

Standzeiten und Nachschärfmöglichkeiten,<br />

hohe Kanten- und Oberflächenqualität auf<br />

der Werkstückseite sorgen für Kosten- und<br />

Flexibilitätsvorteile.<br />

Die EDG-Maschine von ANCA mit dem neuen<br />

SparX-Erosionsgenerator, der Intelligent<br />

Adaptive Control (IAC) und der Adaptive<br />

Spark Control (ASC) ist für die Herstellung einer<br />

Vielzahl von PKD-Werkzeugen ausgelegt.<br />

Alle Komponenten und die Prozesstechnologie<br />

wurden bei ANCA entwickelt und werden<br />

vollständig im eigenen Haus hergestellt. Mit<br />

dem außergewöhnlich hohen Leistungsbereich<br />

des Erosionsgenerators, der sowohl das<br />

schwere Schruppen als auch das Feinschlichten<br />

abdeckt, dem IAC, der die Erosionsgeschwindigkeit<br />

und die Oberflächengüte<br />

durch die Steuerung des Erosionsspalts verbessert,<br />

und dem ASC, der das Energieniveau<br />

jedes Funkens für stärkere Schneidkanten optimiert,<br />

ist die EDG ein echter Gamechanger.<br />

Eine 30-50 %ige Reduzierung der Zykluszeit<br />

gegenüber vergleichbaren Maschinen und<br />

bisher unerreichte Oberflächengüten bis zu<br />

Ra < 0,1μm und Rz < 0,5μm sind das Ergebnis<br />

der umfangreichen Entwicklungsarbeit.<br />

Auf der LIGNA zeigte ANCA auf der EDG die<br />

optimierte Bearbeitung eines MIST Cutter,<br />

einem populären PKD-bestückten Schaftwerkzeug<br />

zur Plattenbearbeitung und weiteren<br />

Anwendungen.<br />

<br />

weitere Infos: www.anca.com<br />

32 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Höchste Präzision, maximale Wirtschaftlichkeit<br />

Als Lohnfertiger produziert die Industrielle-Präzisions-Technologien<br />

GmbH (IPT)<br />

in Heilbronn-Biberach verschiedene Varianten<br />

eines Pumpengehäuses. Bei den unterschiedlich<br />

großen Serien hat die INGERSOLL<br />

WERKZEUGE GMBH mit dem gezielten Einsatz<br />

von Sonderwerkzeugen die wirtschaftlichste<br />

Gesamtlösung gefunden.<br />

Die IPT wurde 2010 gegründet und ist aus<br />

der Abteilung Fertigung Motorenteile der<br />

Armaturenfabrik Franz Schneider in Nordheim<br />

hervorgegangen. Das Unternehmen<br />

wird heute von Holger Gräbeldinger und<br />

Heinz Knepple geleitet und zählt 18 Mitarbeiter.<br />

Hochkomplexe Geometrien, anspruchsvolle<br />

Mehrseitenbearbeitungen<br />

auf 5-Achs-Maschinen und enge Toleranzen<br />

sind die Domäne des kundenorientierten<br />

Fertigers.<br />

In der Anfangszeit produzierte das Unternehmen<br />

vor allem Prototypen für eine Reihe<br />

von Automobilherstellern. Mit Bauteilen<br />

für Satelliten ist IPT auch stark in der Zerspanung<br />

von exotischen Materialien vertreten.<br />

Das Hauptgeschäft machten über viele<br />

Jahre Zylinderköpfe aus, aber auch andere<br />

Bauteile wie etwa Kurbelgehäuse, Ölpumpengehäuse,<br />

Filtergehäuse oder Ölwannen<br />

wurden für Verbrennungsmotoren hergestellt.<br />

Im Zuge der Elektromobilität brach<br />

die Nachfrage nach solchen Teilen ein. Lediglich<br />

im Motorradbereich sind gelegentlich<br />

noch Prototypen gefragt. Neu hinzugekommen<br />

sind dafür Bauteile für Elektrofahrzeuge.<br />

Das sind in der Regel anspruchsvolle<br />

Komponenten wie etwa Statorgehäuse<br />

für Elektromotoren, die IPT zumeist für<br />

Gießereien aus der Umgebung in Stückzahlen<br />

von 1 bis 20 bearbeitet.<br />

Der Lohnfertiger ist relativ breit aufgestellt<br />

und konnte die Rückgänge aus der Automobilbranche<br />

durch Aufträge aus dem Maschinenbau<br />

abfedern. Größter Kunde ist<br />

hier die Eckerle Technologies GmbH aus<br />

dem badischen Malsch. Die Firma gehört<br />

zu den technologisch führenden Unternehmen,<br />

unter anderem im Bereich Hydraulikpumpen,<br />

Pumpensysteme für die Heizung,-<br />

Klima- und der Medizintechnik. Während<br />

IPT es im Prototypenbau mit Einzelstücken<br />

oder Kleinserien zu tun hatte, geht es bei<br />

den Aufträgen von Eckerle um wiederkehrende<br />

Bauteile, die auch in hohen Stückzahlen<br />

verlangt werden.<br />

Beim Serienauftrag kam INGERSOLL<br />

mit ins Boot<br />

Das Projektteam (v.l.): Johannes Post (Produktmanager PKD-CBN bei INGERSOLL) mit einem<br />

PKD-Nutenfräser für C-Nuten, Steffen Knepple (Arbeitsvorbereitung IPT) mit einem Bauteil und<br />

Uwe Leimser (technischer Berater bei INGERSOLL) mit einem PKD-Werkzeug für die beidseitige<br />

Einbringung von Saugtaschen.<br />

Als Steffen Knepple, Neffe des Geschäftsführers,<br />

2019 zu IPT kam und die Arbeitsvorbereitung<br />

übernahm, war er aus seinem<br />

vorherigen Unternehmen bereits mit<br />

den Pumpengehäusen von Eckerle vertraut.<br />

Auch die Werkzeuge von INGERSOLL kannte<br />

er schon und führte sie nun bei IPT ein. „Als<br />

wir hier einen Großauftrag von Eckerle für<br />

Aluminiumteile bekamen, lag es für mich<br />

auf der Hand, dass ich dafür INGERSOLL mit<br />

ins Boot holen muss, um wirtschaftlich fertigen<br />

zu können“, berichtet Knepple und betont,<br />

dass er diese Entscheidung zu keinem<br />

Zeitpunkt bereut habe.<br />

Bei den Bauteilen handelt es sich um Gehäuseringe<br />

für Hydraulikpumpen. Sie stellen<br />

den Grundkörper der Pumpen dar, deren<br />

Gehäuse noch mit einem Enddeckel<br />

und einem Flanschdeckel komplettiert werden.<br />

Die Baureihe EIPS wurde von Eckerle<br />

speziell für die hohen Anforderungen der<br />

Mobilhydraulik entwickelt. Sie zeichnet<br />

sich durch besondere Geräuscharmut, sehr<br />

gute Wirkungsgrade und lange Lebensdauer<br />

aus. Diese Hydraulikpumpen sind häufig<br />

in Staplern verschiedener Art verbaut.<br />

Von außen wirken die Aluminiumgehäuse<br />

eher unscheinbar, doch das komplexe Innenleben<br />

ist für die Fertigung eine Herausforderung.<br />

Die Hauptbohrung enthält unterbrochene<br />

Nuten, die sichelförmig eingebracht<br />

sind, um den Kompressionsbereich<br />

der Pumpe mit Saug- und Drucktaschen<br />

darzustellen. Intern werden sie als D-,<br />

Z-, J&E- oder C-Nuten bezeichnet. Die Übergangspassungen<br />

zwischen verschiedenen<br />

Nuten gilt es gratfrei herzustellen, teilweise<br />

sind hier auch Hinterschnitte erforderlich.<br />

Für den gesamten Innenbereich werden<br />

hohe Oberflächengüten verlangt. Positions-<br />

und Winkeltoleranzen liegen im Bereich<br />

von 1/100 mm. Uwe Leimser, technischer<br />

Berater bei INGERSOLL, war bereits<br />

früher in die Fertigung solcher Pumpengehäuse<br />

involviert und weiß, weshalb die Anforderungen<br />

so hoch sind: „Die Komplexität<br />

der Innenkonturen sind ausschlaggebend<br />

für die Präzision und somit der Funktion<br />

der Pumpe.“ Damit werden auch die<br />

Drücke garantiert, welche die Hydraulikpumpe<br />

schließlich aushalten muss. Für seine<br />

EIPS-Reihe gibt Eckerle einen Dauerbetriebsdruck<br />

von 250 bar und einen Spitzenbetriebsdruck<br />

von 320 bar an.<br />

Im Maschinenpark von IPT dominieren<br />

5-Achs-Bearbeitungszentren von DMG. Je<br />

nach Bauteil wählen die Fertiger eine von<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 33


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

sechs Maschinen dieses Herstellers. Eigens<br />

für die Produktion der Gehäuseringe hat<br />

sich IPT noch eine Grob G350 zugelegt, auf<br />

der ausschließlich diese Bauteile gefertigt<br />

werden. Auf der Maschine werden jeweils<br />

drei Teile gleichzeitig gespannt und in zwei<br />

Arbeitsgängen bearbeitet.<br />

Wenige Werkzeuge für viele Varianten<br />

Als er INGERSOLL mit der Werkzeugauslegung<br />

für den Serienauftrag beauftragte,<br />

hatte Steffen Knepple klare Erwartungen<br />

an den Hersteller aus Haiger: „Wir wollten<br />

mit so wenig Werkzeugen wie möglich<br />

so viele unterschiedliche Teile wie möglich<br />

fertigen können.“ Dass dies nicht ganz einfach<br />

werden würde, war ihm schon vorher<br />

bewusst, denn für Eckerle sollten neun verschiedene<br />

Varianten des Alugehäuses hergestellt<br />

werden. Verlangt waren Bauteile<br />

in zwei Größen, die sich neben Durchmesser<br />

und Gesamthöhe vor allem noch durch<br />

verschiedene Nutenbreiten voneinander<br />

unterschieden. Ja nach Variante bewegten<br />

sich die Stückzahlen zwischen 200 und<br />

5.000 Bauteilen.<br />

T-Nuten-Fräser mit verkürzten PKD-Schneiden,<br />

um die Radialkräfte zu minimieren, was<br />

eine bessere Oberflächengüte zur Folge hat.<br />

Werkzeugsatz für die präzise Bearbeitung eines Bauteils (v.l.): Zirkular-Formfräser für die<br />

Bearbeitung des Bohrungsdurchmessers gemeinsam mit der Fase und den Übergangsradien,<br />

Formfräser zum Einbringen der C-Nuten mit 45°-Fase für die Drucktaschen des Pumpengehäuses,<br />

zwei T-Nuten-Fräser mit unterschiedlichen Abmessungen zur Bearbeitung der Ansaugtaschen<br />

im Pumpengehäuse, Eckfräser AX2K063R00 mit sehr weichschneidenden polierten<br />

HM-Wendeplatten für die Volumenzerspanung.<br />

Zur effizienten Zerspanung der Aluminiumteile<br />

wählte INGERSOLL Werkzeuge mit<br />

gelöteten PKD-Schneiden. Zur Vorbearbeitung<br />

wurden auch Standardwerkzeuge<br />

mit Wendeschneidplatten eingesetzt. Neben<br />

der großen Standmenge durch hohe<br />

Schnittgeschwindigkeiten gewährleistet<br />

die Bearbeitung mit PKD-Schneiden Prozesssicherheit<br />

und verhindert Gratbildung<br />

bei der Zerspanung. Für möglichst schnelle<br />

Bearbeitungszeiten bot sich der Einsatz<br />

von Sonderwerkzeugen mit gelöteten PKD-<br />

Schneiden an, die auf die Maße der verlangten<br />

Nuten abgestimmt sind und die jeweilige<br />

Bearbeitung in einem Arbeitsgang<br />

erlauben. Mit gelöteten PKD-Werkzeugen<br />

können sowohl bauteilbedingte Geometrien<br />

als auch werkzeugseitige Einbaulagen<br />

der PKD-Blanks realisiert werden, um einen<br />

ruhigen Schnitt mit bester Performance zu<br />

realisieren.<br />

Performance für die hohen Stückzahlen<br />

Allerdings musste man angesichts der Variantenvielfalt<br />

auch die Kosten im Blick behalten.<br />

„Wir könnten für jede einzelne Nut<br />

ein Sonderwerkzeug herstellen, aber dann<br />

würden die Kosten explodieren“ schildert<br />

Johannes Post, Produktmanager PKD-CBN<br />

bei INGERSOLL, die Situation. Die Berater<br />

des Werkzeugherstellers haben sich daher<br />

ein Bild davon gemacht, welche Stückzahlen<br />

jeweils hinter den Varianten des Bauteils<br />

stehen und daraufhin überprüft, wo<br />

der Einsatz von Sonderwerkzeugen sinnvoll<br />

ist. „Die Bauteile mit den höchsten<br />

Stückzahlen wurden fertigungstechnisch<br />

bis aufs Äußerste optimiert“, fasst Post zusammen.<br />

„Die niedrigeren Stückzahlen<br />

wurden dabei etwas vernachlässigt, ohne<br />

aber Abstriche an der Qualität zu machen.“<br />

Die Sonderwerkzeuge wurden so gewählt,<br />

dass sie für eine große Vielfalt an Werkstücken<br />

geeignet sind. Manche Bearbeitungen,<br />

für die sie ausgelegt sind, kommen auch an<br />

anderen Bauteilen vor. So wurde beispielsweise<br />

ein Werkzeug exakt auf die Nutenbreite<br />

von 12,5 mm an einem Werkstück<br />

ausgelegt, von dem pro Jahr 5.000 Teile gefertigt<br />

werden. Mit demselben Werkzeug<br />

kann auch die 15 mm breite Nut eines anderen<br />

Bauteils gefräst werden. Die Bearbeitung<br />

in zwei Durchgängen dauert zwar etwas<br />

länger, was aber bei der geringeren<br />

Stückzahl von 200 Bauteilen kaum ins Gewicht<br />

fällt. Immerhin wurde damit ein zusätzliches<br />

Werkzeug eingespart. Insgesamt<br />

lassen sich alle neun Bauteilvarianten mit<br />

einem Satz von 23 Werkzeugen komplett<br />

bearbeiten.<br />

Der Lohnfertiger ist wettbewerbsfähig<br />

INGERSOLL hat mit der Werkzeugauswahl<br />

eine wirtschaftliche Gesamtlösung gefunden,<br />

mit welcher auch der Kunde sehr zufrieden<br />

ist, zumal IPT einer von mehreren<br />

Lieferanten für die Gehäuseringe ist und<br />

damit unter Wettbewerbsdruck steht. In<br />

der Fertigung schätzt man auch die hohen<br />

Standzeiten, die mit den PKD-Werkzeugen<br />

erreicht werden.<br />

<br />

weitere Infos: www.ingersoll-imc.de<br />

34 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Innovative Werkzeugtechnologie für<br />

holz- und kunststoffverarbeitende Industrien<br />

Leitz präsentierte seine neuesten Entwicklungen<br />

als Aussteller auf der LIGNA in<br />

Hannover. Mit einem Gesamtpaket aus innovativer<br />

Werkzeugtechnologie, Beratung,<br />

dem ständigen Informationsaustausch mit<br />

allen gängigen Maschinen- und Materialherstellern<br />

sowie seinem voll umfänglichen<br />

Serviceangebot, ist Leitz der zuverlässige<br />

Partner für die holz- und kunststoffverarbeitenden<br />

Industrien auf der ganzen Welt.<br />

Schwerpunkt Möbelindustrie –<br />

zukunftsweisende Bearbeitungskonzepte<br />

für mehr Flexibilität und Effizienz<br />

Oberfräser speziell für die Schmalseitenbearbeitung von HPL-Materialien.<br />

Fügefräser Diamaster EdgeExpert<br />

NiRo Spannzangenfutter Premium<br />

Fertigungsprozesse in der Möbelbranche<br />

gelten als besonders komplex. Die Branche<br />

muss dabei teils höchsten Ansprüchen von<br />

Seiten der Verbraucher entsprechen. Materialien,<br />

Oberflächen und Funktionalität sowie<br />

unterschiedliche Produktions-Philosophien<br />

lassen den Strom täglicher Herausforderungen<br />

in produzierenden Betrieben<br />

nicht abreißen.<br />

Die einmalig breite Lösungskompetenz<br />

von Leitz reicht dabei vom Plattenaufteilen<br />

über die Formatbearbeitung bis hin zur<br />

Kantennachbearbeitung oder dem Bohren.<br />

Je nach technischer Auslegung des Prozesses,<br />

ob mittels CNC-Maschinen oder Durchlaufmaschinen<br />

bietet Leitz für jede denkbare<br />

Herausforderung eine Werkzeuglösung.<br />

Ein besonderes Highlight präsentierte Leitz<br />

mit seinen neuen, innovativen Fügekonzepten.<br />

Sie stehen für maximale Standwege,<br />

hohe Prozesssicherheit und perfekte<br />

Bearbeitungsqualität – unter anderem mit<br />

Hilfe des breitenverstellbaren Fügefräsers<br />

Diamaster EdgeExpert, der seine Langlebigkeit<br />

tagtäglich unter Beweis stellt.<br />

Schwerpunkt Advanced Materials –<br />

Materialmix als Chance<br />

Zu den sogenannten Advanced Materials<br />

zählen bei Leitz Fassadenbaustoffe, Dämmstoffe,<br />

Aluminium, Composite Materialien<br />

und Kunststoffe. Im engen Austausch mit<br />

Anwendern und Herstellern untersuchen<br />

die Leitz Spezialisten die gewünschten<br />

Werkstoffe, um Prozesse und Werkzeuge<br />

optimal abzustimmen und daraus dann Bearbeitungsempfehlungen<br />

zu erstellen. Dabei<br />

ist gerade bei der Bearbeitung von Composite<br />

Materialien und Kunststoffen das<br />

Know-how der Spezialisten aus Oberkochen<br />

eine solide Basis für den Erfolg der Kunden.<br />

In diesem Bereich gibt es immer häufiger einen<br />

Mix aus recycelten Materialien mit unbekannten<br />

Inhaltsstoffen, was gewisse Herausforderungen<br />

mit sich bringt. Hier helfen<br />

präzise Versuche im unternehmenseigenen<br />

Technologiezentrum. Mit dieser Herangehensweise<br />

schafft Leitz Komplettlösungen<br />

aus Produkten und Dienstleistungen, damit<br />

seine Kunden effizienter arbeiten können<br />

und am Ende qualitativ hochwertige Bearbeitungsergebnisse<br />

erhalten. Als Beispiel für<br />

diese Art des Entwicklungsprozesses zeigte<br />

Leitz als Highlight einen Oberfräser, der speziell<br />

für die Schmalseitenbearbeitung von<br />

HPL-Materialien entwickelt wurde.<br />

Schwerpunkt CNC Schnittstellen –<br />

Kompetenz im Bereich der Werkzeugschnittstelle<br />

Ob maximale Flexibilität durch einen schnellen<br />

Werkzeugwechsel mit Hilfe eines Spannzangenfutters<br />

oder höchste Präzision durch<br />

die Verwendung eines Schrumpfspannfutters<br />

– Leitz zeigte auf der LIGNA auch seine<br />

große Kompetenz im Bereich der Schnittstellen.<br />

Mit im Gepäck hatten die Spezialisten<br />

aus Oberkochen das NiRo Spannzangenfutter<br />

Premium aus nicht rostendem Stahl.<br />

Eine Innovation, die extrem hohe Langlebigkeit<br />

mit großer Flexibilität vereint. Durch<br />

ein Trapezgewinde wird die Kraftübertragung<br />

auf das Spannzangenfutter erleichtert<br />

und Schaftwerkzeuge können so schneller<br />

und einfacher montiert werden. Ein kugelgelagerter<br />

Ring sorgt außerdem dafür, dass<br />

sich das Werkzeug beim Anziehen nicht mit<br />

dreht und gibt so den optimalen Halt für<br />

höchste Präzision bei der Bearbeitung.<br />

<br />

weitere Infos: www.leitz.org<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 35


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Neue Konstruktionsmethode<br />

Die Perfektion der Natur im Werkzeug<br />

Seit Millionen von Jahren ist die biologische<br />

Evolution ein Garant für Effizienz – sie<br />

schafft optimale Verhältnisse für das Leben.<br />

Mit Gestaltungsprinzipen, die sich mathematisch<br />

abbilden lassen. LEUCO hat eine der<br />

erfolgreichen Formeln auf die Geometrie einiger<br />

seiner Produkte übertragen, angefangen<br />

vom Schaftfräser bis zu Bohrungswerkzeugen.<br />

Das zum Patent angemeldete Konstruktionsverfahren<br />

bietet je nach Umsetzung<br />

im Werkzeug zahlreiche Vorteile.<br />

Mit Modellen aus der Natur zu arbeiten,<br />

markiert eine neue Ära im Werkzeugdesign.<br />

LEUCO nutzt dabei die besondere<br />

Form, wie man sie in der Konstellation von<br />

Blüten, Blättern oder an anderen Stellen in<br />

der Natur findet.<br />

LEUCO und die Zahlen von Fibonacci:<br />

Eine ideale Anordnung<br />

Ein wesentliches Merkmal in der Natur<br />

ist das perfekte Zusammenspiel aus<br />

geometrischen Formen und Strukturen.<br />

Das führt zu einer hohen Funktionalität unter<br />

effektiver Ausschöpfung der verfügbaren<br />

Ressourcen. Zu dieser Erfolgsformel gehört<br />

das Prinzip der optimalen Verteilung<br />

in Form einer Spirale – durch diese Struktur<br />

wird vorhandener Platz perfekt genutzt. Damit<br />

bringt beispielsweise eine Sonnenblume<br />

die maximale Menge an Samen in ihrer Blüte<br />

unter. Auch Margeriten und Tannenzapfen<br />

besitzen diese optimierte Anordnungsweise.<br />

Leonardo Fibonacci stellte dieses natürliche<br />

Prinzip bereits in 12. Jahrhundert als mathematisches<br />

Modell dar. Seither spricht man<br />

vom Fibonacci-System. Es besteht aus einer<br />

Zahlenfolge, bei der sich die jeweils nächste<br />

Zahl durch die Addition ihrer beiden vorherigen<br />

Zahlen ergibt. Aus diesen Zahlenverhältnissen<br />

lassen sich die äußerst effektiven Spiralformen<br />

aus der Natur ableiten. Sie folgen<br />

dem Modell des Goldenen Schnitts, der im<br />

Fall der Sonnenblume beziehungsweise des<br />

Tannenzapfens der maximalen Versorgung<br />

mit Licht oder die maximalen Anzahl der Samen<br />

auf engstem Raum bedeuten.<br />

Die Konstruktion nach Fibonacci:<br />

Ein optimiertes Werkzeugdesign<br />

LEUCO setzt das Fibonacci-System aus der<br />

Natur bei der Gestaltung seiner Produkte<br />

ein, um ihre Leistungsfähigkeit nochmals<br />

zu verbessern. So kann LEUCO mit der spiralartigen<br />

Anordnung die höchstmögliche<br />

Anzahl von Schneiden auf dem knapp bemessenen<br />

Platz des Grundkörpers eines<br />

Werkzeugs anbringen. Angeordnet im goldenen<br />

Winkel von 137,5 Grad stehen die<br />

Schneiden zusätzlich in einer optimalen Position<br />

zueinander.<br />

Die Vorteile des neuen Designs sind vielfältig:<br />

Je nach Werkzeugtyp reichen die<br />

positiven Eigenschaften von einer besseren<br />

Schnittqualität bis zu einem ruhigeren<br />

Arbeitslauf. Auch ein feineres Schnittbild,<br />

höhere Vorschübe und längere Standwege<br />

gehören dazu. Außerdem treten die<br />

Schneiden im optimalen Winkel in das Holz<br />

ein, was den Schnittdruck verringert und<br />

damit den Leistungsbedarf der Maschine<br />

um bis zu 20 Prozent reduziert. Das Konstruktionsprinzip<br />

hat LEUCO zum Patent angemeldet<br />

und bereichert damit sein Portfolio<br />

an Entwicklungsmöglichkeiten. Mit der<br />

Umsetzung eines natürlichen Musters in<br />

eine innovative Technik ist dem Hersteller<br />

ein Evolutionssprung in der Optimierung<br />

des Werkzeugdesigns gelungen.<br />

Werkzeuge – Von der Natur berechnet<br />

Nesting-Schaftfräser Z4+4 Fibonacci<br />

Höhere Vorschübe, stabilere Werkzeuge<br />

und bessere Qualtäten sind im Nesting mit<br />

dem Fibonacci-Nestingfräser möglich. So<br />

wird auf einem Durchmesser von 12 mm<br />

ein „Echter Z4“ verwirklicht, aber auch in<br />

anderen Ausführungen kommen die Vorteile<br />

zum Tragen.<br />

Fügefräser LEUCO SmartJointer<br />

airFace FIBONACCI<br />

Beim SmartJointer airFace bewirkt die Anordnung<br />

nach Fibonacci ein besonders feines<br />

Schnittbild an den Kanten, selbst bei<br />

wechselnden Plattenstärken.<br />

Fügefräser LEUCO p-System Fibonacci<br />

Die Anwendung des Fibonacci-Modells<br />

beim LEUCO p-System verbessert die bereits<br />

brillante Schnittqualität nochmals. So<br />

sind auch in schwierigen Materialien keine<br />

optischen Überschnitte mehr zu sehen.<br />

Regeneration von festbestückten<br />

Dia-Fräsern<br />

Der Lebenszyklus eines festbestückten Dia-<br />

Fräsers endet nach dem heutigen Stand der<br />

Technik in der Branche sobald der Fräser<br />

aufgrund einer zu geringen Bestückungshöhe<br />

nicht mehr nachgeschärft werden<br />

kann. Exklusiv für die beiden marktrelevanten<br />

Diamant bestückten Fügefräser „LEUCO<br />

DIAMAX airFace“ und „LEUCO DIAREX air-<br />

Face“ ermöglicht ein neues technisches Verfahren<br />

bei LEUCO die Option, die abgenutzten<br />

Schneiden auszulöten, neue Schneiden<br />

36 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

einzulöten und zu erodieren. Kurzum, der<br />

Nutzer erhält quasi ein Neuwerkzeug mit<br />

dem vorhandenen Grundkörper. Der Kreislauf<br />

sieht vor, dass ein einmal erworbener<br />

DIAMAX airFace oder DIAREX airFace Fügefräser<br />

Eigentum des Käufers bleibt, dieser<br />

die Regeneration bei LEUCO beauftragt<br />

wird und damit einen neuen Lebenszyklus<br />

mit ein und demselben Grundkörper startet.<br />

Diese Regeneration ist mehrfach durchführbar.<br />

Das Verfahren ist nach der LIGNA vorerst<br />

in Deutschland verfügbar.<br />

Diamant bestückter konischer Ritzer:<br />

Neuer Zahn, gleiche Leistung,<br />

günstiger beim Nachschärfen<br />

Der Diamant bestückte konische Ritzer<br />

ist seit vielen Jahren einer der gefragtesten<br />

Ritzer für horizontale Plattenaufteilsägen.<br />

Zur LIGNA stellte LEUCO ein Update<br />

dieses Ritzers vor, bei dem es gelungen ist,<br />

die Zahngeometrie zu behalten aber die<br />

Abwicklungslänge der Zahn-Außenkontur<br />

zu verkürzen. Die Vorteile dieser Maßnahme<br />

für die Anwender sind: Schnittqualität<br />

bleibt auf dem bekannt hohen Niveau,<br />

in den Folgekosten im Nachschärfservice<br />

wird der Ritzer günstiger, da weniger Kontur<br />

zu erodieren ist.<br />

Das auf den ersten Blick Besondere an dieser<br />

Fräsertype ist die bogen- bzw. kurvenförmige<br />

Schneidenform und die ungewöhnliche<br />

Gestaltung der Diamanttabletten.<br />

Diese Konstruktionsweise ist ein völlig<br />

neuartiges Fertigungs- und Fräskonzept.<br />

Jede DP Schneide weist jeweils wechselseitige<br />

Achswinkel auf, die für perfekte<br />

Schnittqualität in den Deckschichten sorgen.<br />

Anstatt vieler kleiner Einzelschneiden<br />

ermöglichen die durchgehenden Schneiden<br />

und die großen, durchgängigen Spanräume<br />

einen sehr guten Spänefluss. Ein<br />

Verstopfen der Umfangsschneiden wird effektiv<br />

verhindert.<br />

Erhältlich sind die neuen DIACURVE Nestingfräser<br />

derzeit in fünf verschiedenen<br />

Abmessungen. Diese Varianten sind für<br />

gängige Holzwerkstoffe geeignet. Jedes<br />

Werkzeug ist hierbei für einen bestimmten<br />

Plattenstärkenbereich ausgelegt. Als weltweiter<br />

Anbieter kennt LEUCO auch die oft<br />

sehr unterschiedlichen Marktbedingungen<br />

in den verschiedenen Regionen der<br />

Welt sowie daraus resultierende Anforderungen<br />

hinsichtlich Preis, technische Voraussetzungen<br />

oder auch Bedienerfreundlichkeit.<br />

DIACURVE Nestingfräser sind nicht<br />

nachschärfbar, die Anschaffungspreise bewegen<br />

sich im Einstiegsbereich. Nach dem<br />

Standwegende wird ein neuer Fräser eingesetzt.<br />

Maschinenbediener müssen deshalb<br />

keine (fehleranfälligen) Einstellungen<br />

der Parameter in den Bedienpanels der Maschinen<br />

eingeben, sondern fahren „plug &<br />

play“ in ihrer Arbeit fort.<br />

<br />

weitere Infos: www.leuco.com<br />

Bearbeitung auf CNC<br />

Nesting mit LEUCO „DIACURVE“<br />

Schaftfräsern<br />

Innovative Form und nachhaltige Hülle:<br />

Der DIACURVE Nestingfräser von LEUCO<br />

besitzt eine durchgehende, bogenförmige Schneide<br />

und hat eine Verpackung aus recyceltem Material.<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 37


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Composite-Materialien kein Problem<br />

Glas-, Carbon- und Aramidfasern stellen<br />

unterschiedlichste Industrien weltweit vor<br />

neue Herausforderungen. Für die effiziente<br />

Bearbeitung präsentiert Tyrolit das umfangreiche<br />

Tyrolit Power Sortiment. Die innovativen<br />

Werkzeuge zum Trennen, Schleifen,<br />

Bohren, Fräsen und zur Oberflächenbearbeitung<br />

der anspruchsvollsten Werkstücke<br />

aus Verbundwerkstoffen präsentiert<br />

das führende österreichische Unternehmen<br />

erstmals auf der JEC World <strong>2023</strong> in Paris.<br />

Geringes Gewicht, Langlebigkeit und Designfreiheit<br />

sind Eigenschaften von Materialien,<br />

die sich im Normalfall gegenseitig<br />

ausschließen – in der Composite Industrie<br />

ist das nicht der Fall. Die dabei verarbeiteten<br />

innovativen Werkstoffe besitzen die Fähigkeit,<br />

hohem Druck standzuhalten und<br />

gleichzeitig den Trend zum Leichtbau zu<br />

unterstützen. Verständlicherweise stellen<br />

die komplexen Materialien zahlreiche Industrien<br />

vor neue Herausforderungen in<br />

der Produktion. Tyrolit ist der Partner, um<br />

neuartige Problemstellungen gemeinsam<br />

zu lösen und innovative Produktionsprozesse<br />

zu gestalten.<br />

Auf Grund der jahrzehntelangen Erfahrung<br />

in der Herstellung von Schleifwerkzeugen<br />

und zahlreicher Kooperationen mit renommierten<br />

Maschinenherstellern weltweit,<br />

kann Tyrolit seinen Kunden wirtschaftliche<br />

und nachhaltige Lösungen bei der Bearbeitung<br />

von Composite Materialien zur Verfügung<br />

stellen. Bereits seit 2017 bietet Tyrolit<br />

hochqualitative Lösungen zur Oberflächenbehandlung<br />

von Verbundwerkstoffen,<br />

dieses Portfolio wird jetzt durch Werkzeuge<br />

für sämtliche Anwendungen ergänzt.<br />

Composite Bearbeitung mit<br />

Tyrolit Power<br />

Das neue Sortiment bietet Lösungen für<br />

jegliche Bearbeitungsschritte von Verbundwerkstoffen<br />

und ist konzipiert, um bekannte<br />

Problemstellungen zu lösen. Durch die<br />

Verwendung von Tyrolit Power steigern Anwender<br />

die Prozesssicherheit in Ihrer Produktion<br />

und erreichen homogene Oberflächenergebnisse.<br />

Darüber hinaus sind<br />

die Maschinen mit speziellen Schutzmaßnahmen<br />

ausgestattet, um die Sicherheit<br />

und Gesundheit der Anwender zu verbessern.<br />

Die neuen Werkzeuge erzeugen weniger<br />

Staub, minimieren Vibrationen bei<br />

der Bearbeitung und ermöglichen ergonomisches<br />

Arbeiten. Tyrolit Power Produkte<br />

finden bereits in zahlreichen Industrien<br />

Anwendung, beispielsweise beim Schleifen<br />

von Rotorblättern in der Windkraftindustrie,<br />

zum Mattieren von Oberflächen in der<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie, aber auch<br />

bei der Bearbeitung von Leichtbauteilen in<br />

der Automobilindustrie.<br />

Partnerschaft und Expertise mit Tyrolit<br />

Ein tragender Erfolgsfaktor von Tyrolit ist<br />

das weltweite Netzwerk von Experten, die<br />

Kunden bei technischen Fragen unterstützen<br />

und Prozessoptimierungen in der Bearbeitung<br />

von Composite-Materialien gemeinsam<br />

mit ihnen ausarbeiten. Durch<br />

die individuelle Zusammensetzung unterschiedlichster<br />

Produkte können jegliche Arbeitsschritte<br />

abgedeckt und kundenspezifische<br />

Gesamtlösungen aus einer Hand geboten<br />

werden.<br />

<br />

weitere Infos: www.tyrolit.com<br />

Das neue Tyrolit Power Sortiment ist speziell<br />

für diese schwer zu bearbeitenden<br />

Materialien konzipiert und darauf ausgiebig<br />

getestet, was zu hoch effizienten Bearbeitungsprozessen<br />

führt und eine unvergleichliche<br />

Lebensdauer der Werkzeuge<br />

garantiert. Das Portfolio enthält Produkte<br />

zum Trennen, Schleifen, Bohren, Fräsen<br />

und zur Oberflächenbearbeitung von<br />

anspruchsvollsten Werkstücken mit handgeführten<br />

Maschinen, halbautomatischen<br />

Robotern und auf Hightech-CNC-Maschinen.<br />

38 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Fokus beim Wendeplattenfräsen und Drehen<br />

Während bei den letzten Produktinnovationen<br />

2022 ein Schwerpunkt beim Vollhartmetallfräsen<br />

lag, baut die Europazentrale<br />

des größten chinesischen Herstellers<br />

von Hartmetallwerkzeugen zu Beginn des<br />

Jubiläumsjahres <strong>2023</strong> das Lösungsangebot<br />

zielgruppenspezifisch beim Wendeplattenfräsen<br />

und beim Drehen aus und ergänzt<br />

gezielt und kontinuierlich das existierende<br />

Produktspektrum von über 25.000 Artikeln.<br />

Auf 56 Seiten werden, pünktlich zum Beginn<br />

der Frühjahrsmessen in Europa, auch<br />

Produktinnovationen in Form von neuen<br />

und technisch wie wirtschaftlich verbesserten<br />

Frässystemen sowie leistungsfähigen,<br />

neuen Sorten und Spanbrechern vorgestellt.<br />

Zusätzliches Augenmerk mit den<br />

vorgestellten Produktneuheiten liegt dabei,<br />

im zwanzigsten Jahr der Geschäftstätigkeit<br />

in Europa, zunehmend auf der Luftund<br />

Raumfahrt und dem Formen- und Gesenkbau.<br />

Neue Drehsorte YBG205H für Stahl<br />

und nichtrostenden Stahl<br />

Mit der Sorte YBG205H hat ZCC-CT Europe<br />

jetzt eine besonders temperaturbeständige<br />

Sorte zum Drehen insbesondere<br />

von Stahl und nichtrostendem Stahl neu<br />

im Programm. Die dünne TiAlSiN PVD-<br />

Beschichtung sorgt mit einer optimierten<br />

Schichthaftung für ausgeprägt lange<br />

Standzeiten. Gleichzeitig garantiert der<br />

besonders dünne Schichtaufbau eine perfekt<br />

definierte Schneidkantenpräparation<br />

und dadurch leichtschneidende Schnittbedingungen.<br />

Die neue Sorte YBG205H<br />

gibt es zum Start zunächst in C, D, T und<br />

W-Plattenformen.<br />

Neues Planfrässystem FME17<br />

Das neue Planfrässystem FME17 von ZCC<br />

Cutting Tools Europe wurde speziell für<br />

die häufigen Aufgabenstellungen der<br />

Schrupp- und Schlichtbearbeitung von<br />

Planflächen mit hohen Anforderungen an<br />

die Oberflächengüten und Konturen entwickelt<br />

und ist derzeit im Durchmesserbereich<br />

50 – 400 mm erhältlich. Das 75° Frässystem<br />

in Kombination mit 8-schneidigen,<br />

negativen Wendeschneidplatten erzeugt<br />

eine erhöhte Stabilität der Schneide. Neue<br />

Spanbrecher für Schrupp-, Schlicht- und<br />

allgemeine Bearbeitung sorgen zudem für<br />

eine positive Schneidgeometrie und somit<br />

geringeren Schnittdruck, das offene Spanformerdesign<br />

für eine kontrollierte Spanabfuhr.<br />

Die SN*X Platten im neuen Design,<br />

verfügbar in vier Sorten für den Einsatz<br />

bei Stahl, nichtrostendem Stahl, Gusseisen<br />

und hochtemperaturbeständigen<br />

Werkstoffen, zeichnen sich durch erhöhte<br />

Bruchstabilität und damit erhöhte Prozesssicherheit<br />

aus. Detail zum Thema Wirtschaftlichkeit<br />

und Reduzierung von Varianten<br />

zum Schluss: Die SNMX120512*-Platten<br />

können auch auf zwei anderen ZCC<br />

Cutting Tools Europe Frässystemen, FMA17<br />

und FMP17, eingesetzt werden.<br />

Neu designtes Tauchfrässystem<br />

EMP05<br />

Das besonders universelle System für das<br />

Nuten- und Tauchfräsen deckt die gesamte<br />

Bandbreite der Anforderungen des Maschinen-<br />

und Anlagenbaus und, insbesondere<br />

wegen der Eignung zum Rampen, des Formen-<br />

und Gesenkbaus ab. In einem Durchmesserbereich<br />

von 16 – 50 mm sind mit<br />

doppelter Plattenbestückung zudem besonders<br />

tiefe Nuten möglich. Die als Schaftoder<br />

Einschraubfräser erhältlichen Werkzeuge<br />

von ZCC Cutting Tools Europe eignen<br />

sich darüber hinaus auch zum Bohrnutenfräsen.<br />

Die leistungsfähige Standardsorte,<br />

in der die ADKT*-Platten für die allgemeine<br />

Bearbeitung angeboten werden,<br />

zielt auf Zerspanungsaufgaben in Stahl und<br />

nichtrostendem Stahl sowie Gusseisen.<br />

Neues Rundplattenfrässystem FMR06<br />

Das ZCC Cutting Tools Europe System für<br />

High-Performance Anwendungswerte garantiert<br />

maximale Stabilität bei der Planbearbeitung<br />

mit Voll-CBN- und Keramikrundplatten.<br />

Entwickelt für Aufgabenstellungen<br />

im Formen- und Gesenkbau, aber auch in<br />

der Luft- und Raumfahrttechnik, sorgt die<br />

einfach zu handhabende Keilklemmung für<br />

die erforderliche Sicherheit, auch bei anspruchsvollen<br />

Aufgabenstellungen. Ein integriertes<br />

Air Cooling System verbessert<br />

zudem die Spanabfuhr. Erhältlich im gängigen<br />

Durchmesserbereich 50 – 125 mm, stehen<br />

zwei Mischkeramiken, eine Si3N4-Keramik,<br />

eine SiAlON-Keramik und eine Voll-<br />

CBN-Sorte für hohe Abtragsraten mit der<br />

erforderlichen Prozesssicherheit bei der<br />

Zerspanung von harten Werkstoffen, Superlegierungen<br />

und Gusseisen zur Verfügung.<br />

Neue Sorte CSX1000 für das Drehen<br />

und Fräsen von Superlegierungen<br />

CSX1000 ist eine High Performance Sorte<br />

aus der neuesten Generation der SiAlON-<br />

Keramikschneidstoffe und kombiniert<br />

Zähigkeit mit Verschleißfestigkeit, sowohl<br />

für Fräsbearbeitungen, z.B. auf dem<br />

FMR06 Rundplattenfrässystem von ZCC<br />

Cutting Tools Europe, als auch für Drehanwendungen,<br />

speziell bei mittleren- bis<br />

hin zu Schruppbearbeitungen von warmfesten<br />

Legierungen. Die für diese Anwendungsfälle<br />

optimierte Schneidkantenpräparation<br />

wirkt sich hier besonders positiv<br />

auf die Verbesserung der Verschleißfestigkeit<br />

aus und sorgt für besonders lange<br />

Standzeiten. Für andere Anwendungen<br />

können zudem weitere passende Verfasungen<br />

eingesetzt werden.<br />

<br />

weitere Infos: www.zccct-europe.com<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 39


Werkzeuge & Werkstoffe<br />

Volle Flexibilität für alle Fräsoperationen<br />

Beim Fräsen von kleinen und mittleren<br />

Serien ist große Flexibilität der Werkzeuge<br />

gefragt. Der neue Vollhartmetall-Fräser<br />

EASYMill von LMT Tools kombiniert höchste<br />

Leistungsfähigkeit mit universeller Einsatzbarkeit<br />

und setzt Maßstäbe in puncto<br />

Prozesssicherheit, Wirtschaftlichkeit und<br />

Anwenderfreundlichkeit. Ein echter Gamechanger<br />

für alle gängigen Fräsoperationen<br />

in ISO P1, P2 und M.<br />

Der Werkzeugexperte LMT Tools steht für<br />

beste Produktqualität, einzigartige Lösungskompetenz<br />

und technologische Innovationen.<br />

Die hochproduktiven Werkzeuglösungen<br />

bieten eine beeindruckende Performance<br />

sowie maximale Prozesssicherheit.<br />

Mit der Einführung der neuen Produktserie<br />

EASY erweitert LMT Tools sein Sortiment<br />

um universell einsetzbare Plug-and-<br />

Play-Werkzeuge, die sich durch höchste Effizienz,<br />

größtmögliche Flexibilität in der<br />

Anwendung sowie eine einfache Handhabung<br />

auszeichnen und eine signifikante Reduzierung<br />

der Prozesskosten bei optimaler<br />

Performance ermöglichen. Erstes Produkt<br />

im neuen EASY-Segment von LMT Tools ist<br />

der EASYMill, ein Vollhartmetall-Fräser für<br />

die prozesssichere Bearbeitung von weichzähen<br />

Werkstoffen (z.B. Bau- und Einsatzstähle)<br />

und austenitischen Edelstählen<br />

(CrNi-Stähle).<br />

Universelles Plug-and-Play-Werkzeug<br />

für alle gängigen Fräsoperationen<br />

Der EASYMill weist eine hohe Stabilität sowie<br />

ein ruhiges Fräsverhalten auf und erzeugt<br />

sehr gute Oberflächen. Geometrie<br />

und Beschichtung wurden speziell auf die<br />

Bearbeitung von niedrig-legierten Stählen<br />

und austenitischen Materialien abgestimmt<br />

und ermöglichen einen besonders flexiblen<br />

Einsatz. Mit nur einem Werkzeug lassen sich<br />

alle gängigen Fräsoperationen abdecken –<br />

sei es Schruppen, Schlichten, Nutenfräsen,<br />

Rampen, Taschenfräsen oder helikales Eintauchen.<br />

Die ungleiche Drallsteigung und<br />

die positive Schneidenausführung reduzieren<br />

Schnittdruck und Zerspankräfte, was<br />

eine deutliche Vibrationsminderung zur Folge<br />

hat. Damit ist der EASYMill auch bestens<br />

für den Einsatz an angetriebenen Werkzeugen<br />

auf Dreh-Fräsmaschinen geeignet. Die<br />

angepasste, scharfe Schneidkante sorgt<br />

für eine geringe Aufbauschneidenbildung<br />

und gewährleistet einen reibungslosen Abtransport<br />

der Späne. Ein Aufkleben der Späne<br />

und dadurch ein Spänestau und Werkzeugbruch<br />

werden effektiv vermieden. Der<br />

EASYMill ist bis Mitte schneidend und ermöglicht<br />

dank Halsfreischnitt Zustelltiefen<br />

bis zum dreifachen Fräsdurchmesser.<br />

Beste Wirtschaftlichkeit bei optimaler<br />

Perfomance<br />

Hervorragende Fräsergebnisse, reduzierte<br />

Prozesskosten, universelle Anwendung, unkompliziertes<br />

Handling: Der EASYMill ist die<br />

perfekte Symbiose aus Spitzentechnologie<br />

und Wirtschaftlichkeit. Optimiert für beste<br />

Kosten pro Fräsmeter eignet sich der neue<br />

Vollhartmetall-Fräser besonders für kleine<br />

und mittlere Serien sowie wechselnde Aufträge.<br />

Selbst bei leistungsschwächeren Maschinen<br />

ermöglicht er ein prozesssicheres<br />

und effizientes Fräsen. „Der EASYMill ist das<br />

Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung<br />

mit den<br />

Kundenanforderungen“, macht Marcus Paul,<br />

Global Head of Product Management bei<br />

LMT Tools, deutlich und erläutert: „Wir wollen<br />

es dem Kunden möglichst einfach machen<br />

und haben ein für den Einsatzfall perfekt<br />

optimiertes Plug-and-Play-Werkzeug<br />

entwickelt, das höchsten technologischen<br />

Standards entspricht und dabei gleichzeitig<br />

erhebliche Kostenvorteile bietet.“<br />

<br />

weitere Infos: www.lmt-tools.com<br />

Neun Schneiden für ein höheres Zerspanvolumen<br />

Nutfräsen, Trennfräsen oder Verzahnungsfräsen:<br />

Dies sind nur drei Fräsprozesse, welche<br />

das Zirkularfrässystem der Paul Horn<br />

GmbH produktiv meistert. Als echtes Multitalent<br />

einsetzbar, beherrscht das weitreichende<br />

Werkzeugportfolio dieses Systems<br />

noch einige weitere Fräsprozesse. Einsetzbar<br />

ab einem Innendurchmesser von acht Millimeter<br />

für die präzise Bohrungsbearbeitung,<br />

das Schlitzfräsen von schmalen Nuten mit einer<br />

Breite ab 0,25 mm oder das Fräsen von<br />

Passverzahnungen: Das System zeigt sich als<br />

Problemlöser sowohl in zahlreichen Standardvarianten<br />

als auch in speziellen Sonderformen<br />

für individuelle Anforderungen.<br />

Um das Zerspanvolumen im Fräsprozess weiter<br />

zu steigern, erweitert Horn das Zirkularfrässystem<br />

um Schneidplatten mit nun neun<br />

Zähnen. Die kleineren Durchmesser des Systems<br />

waren bisher mit maximal sechs Schneiden<br />

erhältlich. Drei Zähne mehr bieten im<br />

Einsatz weitere Vorteile. Zum einen verkürzt<br />

sich die Fertigungszeit durch die höhere<br />

mögliche Vorschubgeschwindigkeit und zum<br />

anderen erhöht sich die Standzeit. Darüber<br />

hinaus zeigen die Schneidplatten einen ruhigen<br />

und vibrationsarmen Lauf gegenüber<br />

den Schneidplatten mit weniger Zähnen.<br />

Diese Vorteile tragen neben der hohen Fräsleistung<br />

des Werkzeugsystems im Gesamten<br />

zu einer höheren Wirtschaftlichkeit und zur<br />

Senkung der Werkzeugkosten bei.<br />

Die neuen neunschneidigen Frässysteme<br />

M911, M913 und M928 sind in Schneidbreiten<br />

von 1,5 mm bis 3 mm als Standard lagerhaltig.<br />

Die maximale Frästiefe liegt bei 3,5<br />

mm (M911), 4,5 mm (M913) sowie bei 6,5 mm<br />

(M928). Je nach zu bearbeitendem Werkstoff<br />

sind die Schneidplatten mit unterschiedlichen<br />

Beschichtungen verfügbar. Der Vollhartmetall-Werkzeugschaft<br />

stellt durch seine<br />

Masse die Schwingungsdämpfung im<br />

Fräsprozess sicher. Alle Varianten der Werkzeugschäfte<br />

sind mit einer inneren Kühlmittelzufuhr<br />

ausgestattet.<br />

<br />

weitere Infos: www.horn-group.com<br />

Horn erweitert das Zirkularfrässystem um<br />

Schneidplatten mit nun neun Zähnen.<br />

40 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

Effiziente Abrichttechnologie<br />

Mit Diamond Dressing System komplexe Profile in einem Arbeitsgang herstellen<br />

Der führende Schleifmittelhersteller<br />

Saint-Gobain Abrasives macht mit dem<br />

„Diamond Dressing System“, kurz DDS, das<br />

zeit- und kostenintensive CNC-gesteuerte<br />

Abrichten von cBN- und Diamantschleifscheiben<br />

auf separaten Profiliermaschinen<br />

überflüssig. Mit DDS, DDScut (für superabrasive<br />

Schleifwerkzeuge) und DDSplus<br />

(CVD-Diamantabrichtrolle zum Profilieren<br />

etwa von SiC- bzw. Sol-Gel-Schleifscheiben)<br />

können nicht nur komplexe Profile in<br />

einem Arbeitsgang erstellt, sondern auch<br />

deutlich bessere Rauheiten und Schartigkeiten<br />

erzielt werden – und dies direkt auf<br />

der Produktionsmaschine bei erheblichen<br />

Zeit- und Kostenersparnissen.<br />

Um mehr Volumen schneller zu schleifen<br />

und dazu noch eine bessere Oberflächenqualität<br />

zu erzielen, wählen Maschinenhersteller<br />

und Produzenten in vielen industriellen<br />

Marktsegmenten superabrasive<br />

Schleiflösungen. Die extrem harten Hochleistungsschleifscheiben<br />

sind im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Schleifmitteln in<br />

vielen Anwendungen unter anderem produktiver,<br />

erzeugen im Einsatz weniger Wärme<br />

und besitzen eine deutlich längere Profilhaltigkeit.<br />

Dadurch sind weniger Prozessunterbrechungen<br />

zum Abrichten notwendig.<br />

Für den optimalen Einsatz dieser verschleißfesten<br />

Hochleistungsschleifscheiben<br />

ist jedoch ein entsprechend leistungsstarkes<br />

Abrichtsystem erforderlich.<br />

Norton Winter DDS ist ein bahngesteuertes<br />

Abrichtsystem, das sich durch seinen<br />

dünnen, haltbaren Belag auszeichnet, in<br />

den natürliche oder synthetische Diamanten<br />

in einem präzisen Schema gesetzt sind.<br />

So besteht Norton Winter DDS aus bis zu<br />

vier Diamantreihen, die in einen zweiteiligen<br />

Stahlsockel eingeklemmt werden. Dies<br />

garantiert eine konstante Belagbreite mit<br />

gleichmäßig hohem aktiven Diamantanteil<br />

während der gesamten Lebensdauer. Darüber<br />

hinaus ermöglicht die Bauweise höchste<br />

Flexibilität beim Abrichten unterschiedlicher<br />

Profile in einem Arbeitsgang.<br />

Einsatzgebiete von DDS sind beispielsweise<br />

das Abrichten von Schleifscheiben, die in<br />

der Automobilindustrie zum Schleifen von<br />

Nockenwellen, Verzahnungsbohrungen und<br />

Getriebewellen eingesetzt werden. Weitere<br />

Marktsegmente sind unter anderem die<br />

Werkzeugproduktion, die Luft- und Raumfahrt,<br />

Medizin und Robotik.<br />

Eduardo Cavenaghi Mattei, Product Manager<br />

Dressing Tools, Superabrasives EMEA:<br />

„Die DDS-Familie hat unterschiedliche Designvarianten<br />

für ein breites Abrichtspektrum.<br />

So wird DDScut mit unterbrochenem<br />

Belag zum Einsatz bei superabrasiven<br />

Schleifwerkzeugen eingesetzt. DDSplus,<br />

das im Folgenden näher beschrieben wird,<br />

ist unter anderem ideal zum Abrichten von<br />

SiC- oder Sol-Gel-Schleifscheiben.“<br />

Mit DDSplus Schleifscheiben optimal<br />

in Form bringen<br />

DDSplus kombiniert exakt positionierte<br />

CVD-Stäbchen mit einer Metallbindung für<br />

eine deutlich verkürzte Abrichtstandzeit.<br />

Darüber hinaus werden die selbstschärfenden<br />

Eigenschaften von Schleifscheiben<br />

aus gesintertem Schleifkorn optimal ausgeschöpft.<br />

Die mittels DDSplus abgerichteten<br />

Schleifscheiben sind ohne zusätzlichen<br />

Schärfvorgang direkt schleiffähig und einsetzbar.<br />

Werden Abrichtwerkzeug und Abrichtspindel<br />

optimal abgestimmt, erreicht<br />

der Schleifer höchste Rundlaufgenauigkeiten.<br />

Eduardo Cavenaghi Mattei: „Ein großer<br />

Vorteil von DDSplus ist die Möglichkeit, mit<br />

dem Laser verschiedene Formen zu schneiden,<br />

was es individuell radial einstellbar<br />

macht und einen konstanten Kontakt der<br />

Diamantoberfläche während der gesamten<br />

Standzeit des Abrichters ermöglicht.<br />

Mit anderen Worten: ein konstantes Verhalten<br />

des Abrichters sowie konstante Ergebnisse<br />

im Prozess.“<br />

In einem Beispiel wollte ein Kunde sein bisheriges<br />

Abrichtsystem ersetzen, um produktiver<br />

zu werden und insbesondere<br />

das bisherige zeit- und kostenaufwändige<br />

Nacharbeiten zu vermeiden, das durch<br />

schlechte Konditionierung aufgrund einer<br />

unbeständigen Diamantoberfläche des bisherigen<br />

Abrichters verursacht wurde.<br />

Prozesse optimieren, Effizienz steigern<br />

Eduardo Cavenaghi Mattei: „Hier spielte<br />

DDSplus die ganzen Vorteile aus: Außer<br />

der Flexibilität, verschiedene Nockenprofile<br />

mit einem Abrichter abzurichten, konnte<br />

der Kunde seinen Prozess optimieren, in-<br />

DDSplus: Die radiale Setzung der CVD-Stäbchen in Kombination mit dem speziellen Verschleißverhältnis der Metallbindung sorgt für eine konstante<br />

Belagbreite. Sie ist wiederum Grundlage für einen reproduzierbaren Überdeckungsgrad bzw. die Konsistenz der Oberflächenrauigkeit am<br />

Werkstück. Der gleichmäßig hohe aktive Diamantanteil ergibt höhere Standzeiten.<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 41


Bearbeitungsprozesse<br />

dem er die Anzahl der Teile pro Abrichtzyklus<br />

erhöhte und Nacharbeiten eliminierte.“<br />

In einem zweiten Beispiel ersetzte Norton<br />

Winter erfolgreich einen Naturdiamant-Abrichter<br />

durch DDSplus, um einen Satz hochkonzentrierter,<br />

metallgebundener Diamantscheiben<br />

abzurichten. Diese Hochleistungsschleifscheiben<br />

wurden beim Kunden<br />

eingesetzt, um einen spitzenlosen Schleifprozess<br />

für eine hohe Materialabtragsrate<br />

mit komplexer Form und engen Toleranzen<br />

zu gewährleisten. Da die Maschine<br />

nur mit einer kleinen Abrichtspindel ausgestattet<br />

war, musste der Kunde auf eine dünne<br />

CNC-Rolle zurückgreifen, die sphärische<br />

und konische Profile abrichten konnte.<br />

Eduardo Cavenaghi Mattei: „Unser Kunde<br />

klagte über den zu schnellen Verschleiß<br />

des Diamantabrichters. Der Verschleiß wurde<br />

mit einem zweiten Programm kompensiert,<br />

der Abrichter immer wieder zum Reprofilieren<br />

eingesendet. Die Lösung: Unser<br />

DDSplus war sofort verfügbar, innerhalb<br />

Die Norton Winter DDSplus-Lösung war in kurzer Zeit verfügbar. Der Kunde konnte den Verschleiß<br />

am Abrichter erheblich reduzieren und die Anzahl der Teile pro Abrichter um 80 Prozent<br />

steigern.<br />

von weniger als 24 Stunden nutzte der Kunde<br />

das ursprüngliche Programm. So konnte<br />

der Verschleiß am Abrichter erheblich reduziert<br />

und die Anzahl der Teile pro Abrichter<br />

um 80 Prozent gesteigert werden, wodurch<br />

die Effizienz der Ausrüstung erheblich gesteigert<br />

wurde.“<br />

<br />

weitere Infos: www.nortonabrasives.com<br />

Ein Satz hochkonzentrierter, metallgebundener<br />

Diamantscheiben zum Abrichten.<br />

Kosten beim Gewindedrehen die Zähne zeigen<br />

ARNO Werkzeuge erweitert sein Sortiment.<br />

Mit neuen, vollständig gesinterten<br />

Wendeschneidplatten präsentiert der<br />

Werkzeughersteller eine wirtschaftliche<br />

Lösung fürs Gewindedrehen. Die gesinterte<br />

CP-Geometrie zeigt sehr gute Spanbrucheigenschaften,<br />

mit der Anwender<br />

bei Erzeugung von Außen- und Innengewinden<br />

hohe Standzeiten und beste Ergebnisse<br />

bei sehr geringen Kosten erzielen.<br />

Mit einer Geometrie für besseren<br />

Spanbruch und dem Vollprofil der Wendeschneidplatten<br />

entstehen gratfreie Gewinde,<br />

die keine Nachbearbeitung erfordern.<br />

Die neuen Werkzeuge decken einen breiten<br />

Einsatzbereich ab und sind für sämtliche<br />

Gewindearten, Steigungen und Abmessungen<br />

erhältlich.<br />

„Gerade wenn es um die einfache Herstellung<br />

von Standardgewinden mit nicht den<br />

allerhöchsten Qualitätsanforderungen<br />

geht, ist Wirtschaftlichkeit umso wichtiger“,<br />

betont Produktmanager Marco Staiger von<br />

Arno Werkzeuge. Genau für diese Anwendungsbereiche<br />

hat der Werkzeughersteller<br />

neue Wendeschneidplatten entwickelt.<br />

Die neuen Sorten AP3815 und AP3925 sowie<br />

die Geometrie CP (completly pressed)<br />

sind vollständig gesinterte Wendeschneidplatten<br />

für einen breiten Einsatzbereich<br />

und für eine Vielzahl von Stählen. Weil sich<br />

die Werkzeuge in einem preislich attraktiven<br />

Bereich bewegen, erzielen Anwender<br />

eine wirtschaftlich gute Lösung.<br />

Mit gutem Preis und ohne<br />

Nachbearbeitung wirtschaftlicher<br />

Die neuen Wendeschneidplatten eignen<br />

sich für die Erzeugung von allen Gewindearten<br />

wie Innen- oder Außengewinde, Trapez-<br />

oder Rundgewinde, Whitworth oder<br />

Konischem Rohrgewinde und weiteren Arten.<br />

Mit den entsprechenden Klemmhaltern,<br />

Bohrstangen, Wendeschneid- und<br />

Unterlegplatten sind sie universell auf allen<br />

Klemmhaltern einsetzbar und für die<br />

Zerspanung nahezu aller Stähle geeignet.<br />

Die beiden Sorten AP3815 und AP3925 eignen<br />

sich besonders für die Bearbeitung<br />

von Stählen aus dem ISO P Bereich. Darüber<br />

hinaus zeigen sie aber auch gute Eigenschaften<br />

bei der Bearbeitung von rostfreien<br />

Stählen und Gusseisen aus dem ISO M und<br />

K Bereich. Alle Sorten versprechen hohe<br />

Standzeiten. Mit einer goldenen TiN Deckbeschichtung<br />

erkennen Anwender der Sorte<br />

AP3815 frühzeitig, wenn die Platte verschleißt.<br />

Die Platten der CP-Geometrie mit drei<br />

Schneiden überzeugen vor allem beim<br />

Spanbrechen. Durch die gepresste Geometrie<br />

der Wendeschneidplatte erzielen diese<br />

einen deutlich besseren Spanbruch. Weil<br />

sie als Vollprofil ausgeführt sind, ist eine<br />

korrekte Ausbildung der Gewindeform garantiert,<br />

ohne dass das Gewindeprofil nachbearbeitet<br />

oder entgratet werden muss.<br />

Dies trägt über den attraktiven Preis hinaus<br />

ebenso zu einer guten Wirtschaftlichkeit<br />

beim Gewindedrehen bei.<br />

<br />

weitere Infos: www.arno.de<br />

42 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

Prozesse beherrschen<br />

Hartbearbeitung mit CBN-Schneidstoffen<br />

Kürzere Bearbeitungszeiten, hohe Oberflächengüten<br />

und die Einsparung von<br />

Schleifoperationen. Dies sind nur drei genannte<br />

Vorteile, welche Hartbearbeitung<br />

mit geometrisch bestimmter Schneide<br />

dem Anwender bringen kann. Mit einem<br />

hohen Knowhow in der Werkzeugtechnologie<br />

bietet die Paul Horn GmbH zahlreiche<br />

Werkzeuglösungen, um Stahlwerkstoffe<br />

jenseits der 56 HRC wirtschaftlich<br />

zu bearbeiten. Bewährt hat sich bei Stechdrehbearbeitungen<br />

der Schneidstoff CBN.<br />

Zum Fräsen kommen neben CBN-Substraten<br />

auch Vollhartmetallfräser mit speziellen<br />

Hochleistungsschichten zum Einsatz.<br />

CBN (kubisches Bornitrid) ist nach Diamant<br />

das zweithärteste bekannte Material der<br />

Erde. Werkzeuge aus CBN verschleißen bei<br />

geeigneter Anwendung wesentlich langsamer<br />

als andere Schneidstoffe. Zum einen ist<br />

dadurch eine höhere Form- und Maßgenauigkeit<br />

zu erreichen, zum anderen lassen sich<br />

harte Werkstoffe (Stahl bis 70 HRC) prozesssicher<br />

bearbeiten. Es gibt keine unterschiedlichen<br />

CBN-Sorten. Die Differenzierung<br />

erfolgt durch den CBN-Volumenanteil,<br />

die Füllstoffe, die Korngröße sowie die keramische/metallische<br />

Bindephase (Kobalt/Nickel).<br />

Daraus ergeben sich unterschiedliche<br />

CBN-Substrate. Zahlreiche Werkzeugsysteme<br />

von Horn lassen sich mit dem Schneidstoff<br />

CBN bestücken. Meist sind es speziell<br />

für den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmte<br />

Sonderwerkzeuge. Horn bietet jedoch<br />

auch bestückte Standard-Werkzeuge<br />

mit diesem hochharten Schneidstoff an.<br />

Werkstück eingeleitet. Dadurch ergibt sich<br />

im Prozess keine thermische Beeinflussung<br />

der Randzone. Während Hartmetall schon<br />

bei rund 800 Grad Celsius einen massiven<br />

Härteverlust erleidet, bleibt die Härte von<br />

CBN noch bei bis zu 1.200 Grad Celsius fast<br />

unverändert. Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />

ist die chemische Beständigkeit, besonders<br />

bei den vorherrschenden Temperaturen.<br />

Zahlreiche Vorteile<br />

Die Hartbearbeitung mit geometrisch bestimmter<br />

Schneide in Kombination dem<br />

CBN-Schneidstoff zeigt gegenüber der<br />

Schleiftechnik zahlreiche Vorteile. Mit dem<br />

Prozess sind hohe Zeitspanvolumen möglich,<br />

die eine kürzere Bearbeitungszeit zur<br />

Folge haben. Für den Einsatz eignen sich<br />

konventionelle Maschinen. Somit bietet<br />

sich die Möglichkeit zur Komplettbearbeitung<br />

des Bauteils. Auch komplexe Konturen<br />

lassen sich einfach auf einer Drehmaschine<br />

herstellen. Bei der Schleiftechnik müssen<br />

hingegen die Schleifscheiben aufwändig<br />

profiliert werden. Die hohen erreichbaren<br />

Oberflächengüten beim Hartdrehen sparen<br />

darüber hinaus auch weitere Schleifoperationen<br />

ein.<br />

Zum Fräsen von gehärteten Stählen mit<br />

Vollhartmetall-Schaftfräsern entwickelte<br />

Horn ein spezielles Fräserprogramm für das<br />

Frässystem DS. Eine spezielle Geometrie<br />

sorgt für hohe Fräsleistungen in Bereichen<br />

Zahlreiche Horn-Werkzeugsysteme wie beispielsweise<br />

das Supermini-System lassen sich<br />

mit dem hochharten Schneidstoff CBN bestücken.<br />

von 50 bis 70 HRC. In Verbindung mit der<br />

speziellen Schicht TS3E bieten die Werkzeuge<br />

hohe Standzeiten durch die hohe<br />

maximale Einsatztemperatur. HORN hat<br />

sich ein hohes Know-how in der Beschichtung<br />

von Präzisionswerkzeugen erarbeitet.<br />

Die Horn-Ingenieure forschen und entwickeln<br />

ständig an neuen und bestehenden<br />

Schichten. Immer mit dem Ziel, die Werkzeugschichten<br />

noch leistungsfähiger zu<br />

gestalten. Denn: Eine Schichtdicke von nur<br />

wenigen μm, kann die Standzeit von Vollhartmetall-Werkzeugen<br />

um bis zu 1.000<br />

Prozent oder mehr steigern.<br />

<br />

weitere Infos: www.horn-group.com<br />

Die Hartbearbeitung mit CBN-Schneidstoffen<br />

geschieht meist trocken. Dies ist möglich,<br />

da der Schneidstoff eine hohe Warmfestigkeit<br />

besitzt und sich die hohe Temperatur,<br />

innerhalb der Spanbildungszone, positiv<br />

auswirkt. Eine unzureichende Zuführung<br />

des Kühlschmierstoffs oder Schnittunterbrechungen<br />

führen zu hohen, thermisch<br />

induzierten Spannungen im Gefüge<br />

der Wendeschneidplatte. Dies kann zu Rissen<br />

im Gefüge führen und somit unter Umständen<br />

die Wendeschneidplatte zerstören.<br />

Bei der Hartbearbeitung wird der Stahl<br />

in Scherzone auf diese Weise stark erhitzt<br />

und somit erweicht. Die entstehende Hitze<br />

in der Scherzone wird zum größten Teil<br />

über den Span abgeleitet und nicht in das<br />

Zum Hartdrehen und -stechen setzt Horn bei den Fräsern auf den Schneidstoff CBN.<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 43


Bearbeitungsprozesse<br />

Doppelplanschleifen in High-End-Präzision<br />

Die Rudolf Rafflenbeul Stahlwarenfabrik<br />

GmbH & Co. KG im Nordrhein-Westfälischen<br />

Hagen fertigt ein breites Produktspektrum<br />

mit mehr als 4.000 Artikeln<br />

aus Federstahl. Entwickelt und produziert<br />

werden diese für zahlreiche Kunden der<br />

Automobil-, Zulieferer- und Elektroindustrie<br />

sowie für den Maschinen- und Anlagenbau<br />

und den Handel. Neben Normteilen<br />

wie Spannstifte und Dünnschaftschrauben<br />

sowie verschiedenste Feder-, Kontakt- und<br />

Spannscheiben, zählen hierzu auch spezielle<br />

Stanz- und Umformteile nach kundenspezifischen<br />

Anforderungen.<br />

So beliefert Rafflenbeul zum Beispiel viele<br />

namhafte Automobilhersteller mit Präzisionsscheiben,<br />

die in Stoßdämpfer-Systemen<br />

eingesetzt werden. Um hier höchste Präzisionsanforderungen<br />

trotz hoher Stückzahlen<br />

gewährleisten zu können, bedarf es viel<br />

Erfahrung und Kompetenz sowie prozessstabile<br />

Fertigungstechnologien und einen<br />

leistungsstarken Maschinenpark.<br />

Investition in Prozesseffizienz – ohne<br />

Kompromisse in der Qualität<br />

Bei der hochpräzisen Serienfertigung setzt<br />

das Unternehmen beim Doppelplanschleifen<br />

auf die neueste Maschinengeneration<br />

des Herstellers Supfina Grieshaber aus<br />

Wolfach im Schwarzwald. „Seit gut sechs<br />

Jahren haben wir die Supfina Planet V4 Anlage<br />

bei uns im Einsatz und fertigen damit<br />

im Doppelplanschleifverfahren Präzisionsscheiben<br />

mit Durchmessern zwischen 6 bis<br />

85 mm und Materialstärken von 0,6 bis 40<br />

mm. Vor der damaligen Investitionsentscheidung<br />

hatten wir die sehr platzsparende<br />

Maschine von Supfina zunächst für ein<br />

Jahr gemietet“, erinnert sich Carsten Dietze,<br />

der als technischer Mitarbeiter des Werkzeugbaus<br />

bei Rafflenbeul von Beginn an<br />

mit der Maschine und den damit verbundenen<br />

Prozessen vertraut ist. „Sehr schnell<br />

zeigte sich die sehr verlässliche, gleichbleibend<br />

hohe Präzision, die für uns im Hinblick<br />

auf die hohen Anforderungen der Automobilindustrie<br />

maßgeblich ist.“<br />

„Mit der Anlage erzielen wir eine Geradheit<br />

unter 8 µm – mit einer sehr ebenen, homogenen<br />

Oberflächenbeschaffenheit“, fügt<br />

Carsten Dietze hinzu. Bei dem beidseitigen<br />

Schleifvorgang werden die gestanzten<br />

Scheiben in einer Transportscheibe<br />

von oben und unten gleichzeitig beschliffen,<br />

wobei die obere Schleifscheibe leicht<br />

angewinkelt ist und dadurch sehr hohe, reproduzierbare<br />

Genauigkeit ermöglicht – in<br />

nur einem Prozess, ohne Vor- oder nachgelagertes<br />

Feinschleifen.<br />

„Neben der zuverlässigen hohen Qualität<br />

spielen für uns natürlich auch die Effizienz<br />

und Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle,<br />

insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden<br />

Automatisierung unserer Serienfertigung“,<br />

betont Carsten Dietze. „Allein<br />

mit der Supfina Planet V4, unserer leistungsstärksten<br />

Doppelplanschleifanlage,<br />

fertigen wir mittlerweile rund 25 Millionen<br />

Werkstücke pro Jahr. Wobei wir die Taktzeiten<br />

in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

optimieren konnten und den Durchsatz<br />

signifikant gesteigert haben.“ Hier<br />

bringt Carsten Dietze die enge Zusammenarbeit<br />

mit Supfina Grieshaber sowie dem<br />

Schmierstoffhersteller Oest ins Spiel.<br />

Beim Doppelplanschleifen erzielt die optimale Abstimmung zwischen Prozessanforderungen,<br />

Maschine und Kühlschmierstoff Top-Resultate.<br />

Mit einer Taktzahl bis zu 300 Werkstücken<br />

pro Minute entstehen Hochpräszisionsscheiben,<br />

die später in Stoßdämpfern namhafter<br />

Automobilhersteller verarbeitet werden.<br />

Durch Teamwork zu Bestleistungen<br />

„Mit der Anschaffung und Einbindung<br />

der Planet V4 Anlage in unseren Produktionsprozess<br />

standen wir von Beginn an<br />

im engen Kontakt mit Manfred Welle von<br />

Supfina Grieshaber, der uns bis heute in<br />

der Wartung Instandhaltung betreut. Trotz<br />

sehr guter Resultate ab dem ersten Tag, ist<br />

es immer unser Anspruch, das Leistungspotenzial<br />

unserer Maschinen bestmöglich<br />

auszuschöpfen und Produktionsprozesse<br />

kontinuierlich zu optimieren. Der intensive<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

mit Manfred Welle war letztendlich dann<br />

auch der Impuls für eine Kühlschmierstoff-<br />

Umstellung, die uns nochmal deutlich nach<br />

vorne gebracht hat“, berichtet Carsten<br />

Dietze.<br />

Und Manfred Welle von Supfina Grieshaber<br />

fügt hinzu: „Mit der Lieferung und Montage<br />

neuer Maschinen betrachten wir unsere<br />

Arbeit längst nicht als abgeschlossen. Individuelle<br />

persönliche Betreuung heißt für<br />

uns, mit dem Kunden stetig gemeinsam<br />

an Prozessoptimierungen zu arbeiten, mit<br />

dem Fokus auf hohen Durchsatz, schnelle<br />

Rüstzeiten, reibungslose Abläufe und maximale<br />

Konstanz in der Qualität. Das Ziel<br />

und der Anspruch, gemeinsam an optimalen<br />

Lösungen zu arbeiten, verbindet uns<br />

mit unserem Kunden Rafflenbeul in besonderer<br />

Weise.“ Und Manfred Welle blickt zurück:<br />

„Da in der ersten Zeit relativ häufig<br />

Auffälligkeiten beim Kühlschmierstoff aufgetreten<br />

sind, haben wir uns natürlich auch<br />

44 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

in Supfina-Maschinen bestätigt: „Durch<br />

die geringe Keimanfälligkeit beobachte ich<br />

meist überproportional lange Standzeiten.<br />

Hohe Sauberkeit in der Maschine ohne Verklebungen<br />

im System sorgt für geringen<br />

Pflege- und Wartungsaufwand.“<br />

Die wöchentliche Kühlschmierstoff-Kontrolle<br />

und Dokumentation nach TRGS 611,<br />

die bei Rafflenbeul von geschulten Mitarbeitern<br />

durchgeführt wird, ist dennoch<br />

wichtig, um im Falle eventueller Auffälligkeiten,<br />

frühzeitig reagieren zu können. Neben<br />

den erhobenen Kontrolldaten gehen<br />

auch regelmäßig Probeentnahmen von<br />

Stephan Tippmann an das Labor von Oest.<br />

Stehen regelmäßig im Informationsaustausch (v.l.n.r.): Carsten Dietze (Rafflenbeul), Stephan<br />

Tippmann (Oest) und Manfred Welle (Supfina).<br />

über dieses Thema ausgetauscht. Die hohe<br />

Schaumbildung, ständige Nachkonservierungen<br />

und der Pflegeaufwand mit Entschäumern<br />

sowie die relativ kurzen Standzeiten,<br />

kannte ich so von unseren Maschinen<br />

nicht. Ich verwies deshalb auf unseren<br />

seit Jahren bewährten Schmierstoffpartner<br />

Oest, ein Hersteller mit mehr als 100<br />

Jahren Erfahrung, der durch seine Anwendungstechnik,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

maßgeschneiderte Kühlschmierstoffe bietet<br />

und eine sehr kompetente persönliche<br />

Rundum-Betreuung vor Ort sicherstellt.“<br />

Stephan Tippmann von Oest erinnert<br />

sich: „Als Gebietsverkaufsleiter NRW war<br />

ich natürlich immer wieder auch bei Rafflenbeul<br />

vorstellig, zumal wir das Unternehmen<br />

bereits mit einem Korrosionsschutz<br />

aus der Oest Antiko Serie belieferten.<br />

Durch Supfina Grieshaber als Referenz<br />

und die persönliche Empfehlung von Manfred<br />

Welle intensivierte sich der bereits bestehende<br />

Kontakt. Es kam zu ersten ausführlichen<br />

Beratungsgesprächen, gemeinsam<br />

mit unserer Anwendungstechnik, und<br />

schließlich wurde die Supfina Anlage auf<br />

unseren teilsynthetischen wassermischbaren<br />

Kühlschmierstoff der Oest Colometa<br />

ecoT Serie umgestellt.“<br />

„Die Supfina Planet V4 hat das Doppelplanschleifen<br />

zweifelsfrei auf ein neues Niveau<br />

gehoben. Die ausgereifte Technik mit der<br />

eingebauten patentierten Tittungsnavigation<br />

(TNS) sorgt nicht nur für jederzeit reproduzierbare<br />

Ergebnisse in Top-Qualität,<br />

sondern ermöglicht auch eine schnelle<br />

Umrüstung und verlässliche Prozessstabilität“,<br />

zeigt sich Carsten Dietze zufrieden.<br />

„In der Praxis zeigt sich aber, dass auch der<br />

richtige Kühlschmierstoff ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />

für die Effizienz und Stabilität<br />

des Systems darstellt. Insofern hat sich<br />

die enge Zusammenarbeit im Dreierteam<br />

mit Oest und Supfina Grieshaber in jeder<br />

Hinsicht bewährt“, betont Carsten Dietze.<br />

„Durch die Zusammenarbeit werden alle<br />

denkbaren Parameter, die zur Ergebnisoptimierung<br />

und Prozesseffizienz beitragen,<br />

miteinbezogen. Dies ist die Grundlage für<br />

unseren hohen Durchsatz mit der Supfina<br />

Planet V4 und die erzielte Taktgeschwindigkeit<br />

mit bis zu 300 Teilen pro Minute – bei<br />

gleichbleibend hoher Qualität, geringen<br />

Rüstzeiten, weniger Werkzeugverschleiß<br />

und reduzierten Kosten im Kühlschmierstoffeinsatz.“<br />

Erfolgsfaktor Kühlschmierstoff<br />

Der eingesetzte teilsynthetische Kühlschmierstoff<br />

aus der Colometa ecoT Serie<br />

als Konzentrat ergibt wassergemischt eine<br />

feindisperse schaumarme Emulsion mit<br />

vielen vorteilhaften Eigenschaften. Hierzu<br />

zählt nicht nur der geringe Verbrauch. Oest<br />

Colometa ecoT ist frei von FAD, MIT, Borsäure<br />

und weiteren von Beschränkungen bedrohten<br />

Inhaltsstoffen. Der Kühlschmierstoff<br />

sichert damit auf lange Sicht eine konstante<br />

Formulierung mit verlässlichem Arbeits-,<br />

Umwelt- und Gesundheitsschutz.<br />

Dabei zeichnet er sich durch hohe Biostabilität<br />

aus und ermöglicht lange Standzeiten,<br />

die auch Manfred Welle beim Einsatz<br />

„Wie Manfred Welle, der uns für maschinenspezifische<br />

Fragen und Anliegen zur Seite<br />

steht, können wir uns rund um das Thema<br />

Fluidmanagement auf die Expertise von Stephan<br />

Tippmann und der Oest Anwendungstechnik<br />

verlassen. Diese enge Zusammenarbeit<br />

ist für uns sehr wichtig und bietet beste<br />

Voraussetzungen, um uns gemeinsam weiterzuentwickeln<br />

und Prozesse optimieren zu<br />

können“, resümiert Carsten Dietze.<br />

<br />

<br />

weitere Infos:<br />

www.oest.de // www.supfina.com<br />

Geringe Schaumbildung und lange Standzeiten<br />

des KSS-Systems sorgen für stabile Prozesse.<br />

Stephan Tippmann kontrolliert bei seinen regelmäßigen<br />

Kundenbesuchen alle wichtigen<br />

Kühlschmierstoffparameter.<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 45


Bearbeitungsprozesse<br />

Marathonwerkzeuge mit Lizenz zur Präzision<br />

Durchgängige Premium-Qualität und dabei<br />

höchste Flexibilität sind nicht nur im<br />

Formenbau wichtige Kernkompetenzen.<br />

Um gleichzeitig die Effizienz auf dem Maximum<br />

zu halten, führt kaum ein Weg an leistungsstarken<br />

High-End-Werkzeugen vorbei.<br />

Denn wer hierbei Verlässlichkeit hat, kann<br />

auch bedenkenlos den nächsten Schritt<br />

wagen: die mannarme, automatisierte Fertigung.<br />

Undenkbar? Die ZECHA Hartmetall-<br />

Werkzeugfabrikation GmbH bricht mit einer<br />

smarten Werkzeugauswahl eine Lanze<br />

für die Mischbearbeitung.<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit für Formenbaubetriebe<br />

steht und fällt zunehmend mit der<br />

Automation. Dazu zählt neben der Zerspanung<br />

insbesondere die clevere Verknüpfung<br />

und Abstimmung sämtlicher Fertigungstechnologien,<br />

die zur Bauteilfertigung nötig<br />

sind. Hierzu zählen die Erosion, die Laserbearbeitung<br />

sowie die Bauteilreinigung<br />

und Messung. Ein wesentlicher Aspekt ist<br />

das Fräsen der meist sehr anspruchsvollen<br />

Werkstoffe – das ideale Einsatzfeld für die<br />

hochpräzisen Mikrowerkzeuge der ZECHA<br />

Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH.<br />

Auf die Mischung kommt es an<br />

Manche Dinge zu kombinieren, scheint auf<br />

den ersten Blick unmöglich: Wer kommt<br />

schon auf die Idee, Graphit und Kupfer zusammen,<br />

also auf einer Maschine bearbeiten<br />

zu wollen? „Da winken viele erstmal ab!“,<br />

weiß Andreas Weck, Anwendungstechniker<br />

bei der ZECHA Hartmetall-Werkzeugfabrikation<br />

GmbH. „Doch die Lösung heißt<br />

Mischbetrieb! Das ist die Bearbeitung verschiedener<br />

Werkstoffe, die üblicherweise<br />

nicht mit demselben Kühlschmiermedium<br />

zerspant werden. Dazu gehört eben auch<br />

die Kombination aus Graphit- und Kupferelektrodenbearbeitung<br />

– zwei Strategien,<br />

die unterschiedlicher nicht sein könnten.“<br />

Nicht unbedingt, da es zwischenzeitlich<br />

sehr gute Filteranlagen für flüssige Kühlschmiermedien<br />

gibt. So ist es eine interessante<br />

Option, Kupfer- und Graphitelektroden<br />

auf derselben Maschine nass zu fräsen.<br />

Damit erreichen Anwender ein Höchstmaß<br />

an Flexibilität sowie die bessere Auslastung<br />

der jeweils in der Automatisation eingebundenen<br />

Maschinen. Im Zusammenspiel<br />

mit den höchst präzisen und zuverlässigen<br />

Fräswerkzeugen von ZECHA ermöglicht<br />

das bestens kalkulierbare sowie sichere<br />

Fertigungsabläufe und Fräsprozesse.<br />

Laserscharfe und hochpräzise<br />

IGUANA-Fräser sind fit für sämtliche<br />

NE-Werkstoffe<br />

Eine Werkzeugserie hat sich bereits in kürzester<br />

Zeit zum passenden Partner im Formenbau<br />

hochgearbeitet: die einzigartige<br />

Fräserlinie IGUANA. Die bis zu dreischneidigen<br />

Vollhartmetallwerkzeuge sind mit einer<br />

geschlossenen Diamantbeschichtung<br />

versehen, die per Laser nachgeschärft wird.<br />

Dazu Denis Thiermann, Anwendungstechniker<br />

bei ZECHA: „Beim Beschichten entsteht<br />

unweigerlich ein Schneidkantenradius<br />

in Größenordnung der Schichtstärke,<br />

was durchaus deutlich mehr als 0,01 mm<br />

betragen kann. Diese wird mittels eines<br />

Lasers wahlweise an Span- und Freifläche<br />

oder nur an der Freifläche nachbearbeitet.<br />

So erhalten wir einen gleichbleibend scharfen<br />

Schneidkantenradius von bis zu 1 µm.<br />

Gleichzeitig werden Beschichtungsfehler,<br />

die sogenannten Cluster, geglättet.“<br />

Aufgrund ihrer sehr scharfen Schneiden<br />

haben sich IGUANA-Werkzeuge in vielen<br />

verschiedenen Werkstoffen wie Aluminium,<br />

Kupfer, allen Arten von Messing sowie<br />

einfachen und faserverstärkten Kunststoffen<br />

etabliert. Sogar bei der Bearbeitung<br />

von Platin werden diese Werkzeuge<br />

verwendet. Mittlerweile ist das Programm<br />

auf fünf Ausführungen angewachsen. Neben<br />

der ursprünglichen beidseitig gelaserten<br />

IGUANA-Reihe gibt es die Werkzeuge<br />

mit Kantenschutz, Helix, Schaftkühlung<br />

sowie mit Helix und Schaftkühlung. Die<br />

IGUANA-Werkzeuge sind als Kugel-, Torus-<br />

und Schaftfräser erhältlich, die Serien<br />

mit Schaftkühlung als Torus- und Schaftfräser.<br />

Zudem sind ebenfalls Bohrer verfügbar.<br />

Die neue Serie 935 rundet die Abmessungen<br />

für Formenbau-Kupferelektroden passend<br />

ab, indem sie in den hierbei gängigen<br />

Freilängen und Eckenradien lieferbar ist.<br />

Topleistung dank kleinster Toleranzen<br />

In vielen Fällen konnte die IGUANA-Technologie<br />

bereits die Prozesssicherheit steigern.<br />

Denn Graphit wird meist auf speziell konfigurierten<br />

Fräsbearbeitungsmaschinen mit<br />

besonders leistungsfähigen Absaugungen<br />

und entsprechender Zuluft trocken gefräst.<br />

Kupfer hingegen lässt sich unmöglich trocken<br />

zerspanen und benötigt deshalb oft<br />

eine anders eingerichtete Fräsmaschine<br />

mit Emulsion oder Öl, idealerweise gleichzeitig<br />

mit Innenkühlung durch die Werkzeugspindel.<br />

Eine Kombination bleibt also<br />

ausgeschlossen?<br />

Laserscharf und bewährt im Formenbau: Die IGUANA-Serie der ZECHA Hartmetall-Werkzeugfabrikation<br />

GmbH ist die diamantbeschichtete VHM-Fräserreihe, die unter anderem mit extrem<br />

scharfen Schneidkanten und langer Ausdauer punktet.<br />

46 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

„Vor allem, da die Standzeiten und Maßhaltigkeiten<br />

über teils extrem lange Zeiten ein<br />

hervorragendes Niveau behalten, profitieren<br />

die Anwender vom ersten Schnitt an.<br />

Im Gegensatz zu PKD-Werkzeugen, die es<br />

in kleinen Durchmessern meist nur mit einer<br />

Schneide gibt, sind bei IGUANA-Fräsern<br />

bis zu drei Schneiden im Einsatz“, so Denis<br />

Thiermann.<br />

Kleinste Fertigungstoleranzen wie imposante<br />

2 µm Rundlauf und Formgenauigkeiten<br />

von +/- 5 µm optimieren besonders<br />

beim Schlichten von feinen Oberflächen<br />

die Qualität. Dadurch können oftmals<br />

zeitraubende Nacharbeiten wegfallen,<br />

was wiederum die Prozesskosten reduziert.<br />

Aufwärts geht es dagegen mit der gesamten<br />

Wirtschaftlichkeit dank langer Standzeiten<br />

und daraus resultierendem geringerem<br />

Werkzeugwechsel.<br />

Weitere starke Werkzeugpartner<br />

So stark der IGUANA im Formenbau ist, hat<br />

er im ZECHA-Programm noch einige Werkzeugkollegen,<br />

mit denen sich die Möglichkeiten<br />

für Anwender deutlich potenzieren<br />

lassen. Dazu zählen die Graphitfräser-Serien,<br />

die Stahlfräser aus dem PEACOCK-Programm<br />

(incl. CBN) sowie die neuen QUEEN<br />

BEE-Werkzeuge.<br />

Die PEACOCK-Werkzeuge sind die Multitalente<br />

für harte und pulvermetallurgische<br />

Stähle bis 70 HRC, wie beispielsweise Kaltund<br />

Warmarbeitsstähle, PM-Stähle, Sonderlegierungen<br />

oder Wolfram-Kupfer mit<br />

mehr als 50 % Wolfram-Anteil. ZECHA bietet<br />

ein umfangreiches durchgängiges Programm<br />

mit formenbauoptimierten Gesamtund<br />

Freilängen. Die F-Serie ermöglicht ein<br />

sehr großes Zeitspanvolumen Q und die<br />

Werkzeugserie an sich begeistert mit hervorragenden<br />

Oberflächengüten.<br />

Die QUEEN BEE-Kugel- und Torusfräser der<br />

Serie 589 versprechen prozesssichere Bearbeitung<br />

von Stählen bis 58 HRC, Nickelbasislegierungen,<br />

Titan und Sonderwerkstoffen<br />

bis 1.800 N/mm2. Erhältlich sind<br />

die kostenoptimierten Werkzeuge in den<br />

für den Formenbau angepassten Abmessungen<br />

von Durchmesser 0,8 bis 12,0 mm.<br />

Solide Werkzeugeigenschaften, gepaart<br />

mit der neuesten Beschichtungstechnologie<br />

erhöhen Standzeiten und minimieren<br />

gleichzeitig Werkzeugwechsel. Zudem ergeben<br />

sich sehr glatte Oberflächen und<br />

geringere Anhaftungen.<br />

Die erzielten hervorragende Oberflächengüten ersparen oftmals zeitraubende Nacharbeiten<br />

am Werkstück. Das Beispiel Kupferelektrode zeigt: IGUANA erreicht eine Formgenauigkeit von<br />

5 µm bei einer Laufzeit von über 9 Stunden und Oberflächen in Glanzqualität (Ra 0,1 µm).<br />

Höchste Präzision und Schnittqualität<br />

In den beiden Werkzeugkonzepten<br />

PEACOCK und QUEEN BEE verbinden sich<br />

das Leistungspotenzial neuster Vollhartmetallsorten<br />

mit fein abgestimmter Werkzeuggeometrie<br />

und modernster PVD-Beschichtung.<br />

Das Hartmetall bietet enorme Härte<br />

und Zähigkeit zugleich, wodurch es sehr<br />

stabil wird. Dank der optimierten Mikrogeometrie<br />

erreichen die Werkzeuge geringe<br />

Schnittkräfte und ruhigen Schnitt. Die Beschichtungen<br />

bestechen durch ihre superglatte<br />

und homogene Oberfläche, ihre Temperaturbeständigkeit,<br />

Festigkeit und Dämpfung<br />

sowie beste Schichthaftung.<br />

Dank der kleinen Fertigungstoleranzen,<br />

dem Rundlauf von 3 µm und der Formgenauigkeit<br />

von +/-5 µm, sind die Serien<br />

besonders zum Schlichten von feinen<br />

Oberflächen sehr interessant. Auch<br />

zum Vorschlichten und Schruppen bieten<br />

sie eine sehr gute Performance. Andreas<br />

Weck: „Beide eignen sich perfekt sowohl<br />

zum Nass- als auch zum Trockenfräsen. Damit<br />

sind sie der ideale Tipp bei Mischbearbeitung,<br />

Automation und anspruchsvollen<br />

Applikationen mit langen Laufzeiten. Denn<br />

sie bestehen dank ihrer hohen mechanischen<br />

Belastbarkeit jeden Zerspanungsmarathon<br />

– mannlos, über Nacht oder sogar<br />

über das komplette Wochenende.“<br />

Für die Härtefälle: CBN<br />

Mitunter kommt man im Formenbau um<br />

harte und pulvermetallurgische Stähle bis<br />

70 HRC einfach nicht herum. Da braucht es<br />

besonders unbeugsame Schneidstoffe, um<br />

allein schon den enormen Temperaturen<br />

im Zerspanvorgang etwas gegenhalten zu<br />

können. Kubisch kristallines Bornitrid (CBN)<br />

ist der ideale Gegenspieler für solch harte<br />

Fälle, da es hohe Härte und Bruchzähigkeit<br />

sogar im unterbrochenen Schnitt mit hoher<br />

thermischer und chemischer Beständigkeit<br />

kombiniert. „Gewissermaßen ist es ein Trick,<br />

den zu bearbeitenden Werkstoff zu erwärmen<br />

und somit weicher zu machen – und<br />

so von hohen Standzeiten zu profitieren“,<br />

erläutert Denis Thiermann.<br />

Gleichzeitig hat CBN eine sehr hohe Dichte<br />

und Zähigkeit gegen Rissbildung und Diffusion.<br />

Es ermöglicht einen homogenen und<br />

gleichmäßigen Schnitt, was ebenfalls zu sehr<br />

guten Oberflächengüten beiträgt. Insgesamt<br />

bieten CBN-Schneidstoffe bei der Zerspanung<br />

von Stahlsorten bis 70 HRC höhere<br />

Sicherheit, Standzeiten und Genauigkeit.<br />

Laufstarke Standzeitchampions<br />

Wer sich um seine Zerspanungsprozesse<br />

im Formenbau keine Sorgen um Präzision,<br />

Standzeiten und Qualität machen möchte,<br />

greift am besten zu bewährten Fräswerkzeugen.<br />

Um auch in Sachen Effizienz das<br />

Maximum herauszuziehen, zeigen Mischbetrieb<br />

und Automatisierungslösungen,<br />

wo die Reise in Zukunft hingehen kann.<br />

„Und mit unserem breiten Werkzeugportfolio<br />

sind die Anwender auf aktuelle wie kommende<br />

Herausforderungen bestens vorbereitet!“,<br />

resümiert Andreas Weck.<br />

<br />

weitere Infos: www.zecha.de<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 47


Bearbeitungsprozesse<br />

Prof. Dr.-Ing. Bahman Azarhoushang , Dr.-Ing. Heike Kitzig-Frank<br />

Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung (KSF), Hochschule Furtwangen, aza@hs-furtwangen.de<br />

Wissen der modernen Abricht- und<br />

Schleiftechnologie gebündelt –<br />

kompakt und praxisorientiert<br />

Das Schleifen ist eine Schlüsseltechnologie<br />

und eines der wichtigsten Fertigungsverfahren<br />

für die Bearbeitung von Bauteilen<br />

mit hohen Anforderungen an die Maßund<br />

Formgenauigkeit und die Oberflächenqualität.<br />

Des Weiteren kann ein sehr<br />

breites Werkstückspektrum durch Schleifen<br />

bearbeitet werden. Die stetig steigenden<br />

Qualitätsanforderungen, die allgemeine<br />

technische Fortentwicklung und gleichzeitig<br />

der Druck auf die Produktkosten im<br />

internationalen Wettbewerb führen zu einer<br />

erhöhten Bedeutung des Schleifprozesses<br />

in der Fertigung und einer höheren<br />

Priorität der Schleifprozessoptimierung.<br />

Das Schleifen wird nicht zu Unrecht als eines<br />

der komplexesten Fertigungsverfahren<br />

beschrieben, da es zahlreiche Prozesseingangsparameter<br />

und Prozesskenngrößen<br />

besitzt, die das zu erwartende Prozessergebnis<br />

maßgeblich bestimmen.<br />

Die Buchreihe „Abricht- und Schleiftechnologie“<br />

(Abbildung 1) stellt ein umfangreiches<br />

Wissen bereit. Sie ist für Praktiker konzipiert.<br />

Die Grundlagen werden mit anwendungsspezifischen<br />

Themen zusammengeführt<br />

und systematisch dargestellt. Der Autor<br />

weist eine jahrelange Erfahrung in der<br />

Optimierung von Abricht- und Schleifprozessen<br />

in der Industrie auf und hat zahlreiche<br />

einschlägige Weiterbildungsseminare<br />

für die Industrie durchgeführt, die Autorin<br />

war langjährig in der Industriemeisterausbildung<br />

tätig. Auf dieser Basis konnten in<br />

dieser Buchveröffentlichung komplexe Zusammenhänge<br />

einfach erklärt und spezielle<br />

Themenkomplexe etwas detaillierter erläutert<br />

werden.<br />

Die Buchreihe besteht aktuell aus drei Bänden.<br />

Abricht- und Schleiftechnologie 1 –<br />

Konditionieren von Schleifwerkzeugen<br />

- Abrichten, Profilieren und Schärfen<br />

(#ISBN 9783982121109), 157 Seiten,<br />

126 meist farbige Abbildungen<br />

Die Vorbereitung von Schleifwerkzeugen,<br />

das Abrichten, ist einer der wichtigsten<br />

Faktoren für den Erfolg von Schleifprozessen.<br />

Sie beeinflusst die Schleifkräfte<br />

und -temperaturen und dadurch die<br />

Randzone des Werkstücks, die Abtragsleistung,<br />

Form- und Maßgenauigkeit des<br />

Werkstücks und die Oberflächenqualität.<br />

Weiterhin werden durch den Abrichtprozess<br />

auch die Profilhaltigkeit und der Verschleiß<br />

der Schleifwerkzeuge stark beeinflusst.<br />

In diesem Band werden die Verschleißarten,<br />

die Abrichtmethoden, mechanisches<br />

Abrichten und Schärfen detailliert<br />

beschrieben (Beispielbild siehe Abbildung<br />

2). Ein Kapitel umfasst unkonventionelle<br />

Abrichtprozesse.<br />

Neben vielen relevanten Fallbeispielen aus<br />

der Industrie (Beispiel in Abbildung 3) werden<br />

im Buch Optimierungsstrategien für<br />

das Abrichten mit stehenden und rotierenden<br />

Diamantwerkzeugen im Detail beschrieben.<br />

Darüber hinaus sind die relevanten<br />

Prozessparameter und passende Parameterfenster<br />

für die erläuterten Abrichtverfahren<br />

im Buch integriert.<br />

Abricht- und Schleiftechnologie 2 -<br />

Schleifverfahren – Außenrund-, Flach-,<br />

Innenrund-, Spitzenlos- und Werkzeugschleifen<br />

(#ISBN 9783982121116),<br />

248 Seiten, 197 meist farbige Abbildungen<br />

Eine ganzheitliche Betrachtung der Einflussgrößen,<br />

gute Kenntnisse über diese<br />

Faktoren und ihre Zusammenhänge sind<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Bahman Azarhoushang<br />

Institutsleiter<br />

Dr.-Ing. Heike Kitzig-Frank<br />

stellvertretende<br />

Institutsleiterin<br />

Abbildung 1: Buchreihe Abricht- und Schleiftechnologie.<br />

48 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

Abbildung 2: Einfluss der Abrichtzustellung und des Überdeckungsgrades auf den Schleifprozess.<br />

Abbildung 3: Schleifkräfte und Werkstückrauheit in Abhängigkeit von Abrichtüberdeckungsgrad U d<br />

beim Einsatz von Diamantformrollen.<br />

Abbildung 4: Die häufigsten Schleiffehler beim Flachschleifen.<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 49


Bearbeitungsprozesse<br />

notwendig, um das Schleifen beherrschen<br />

zu können. Zu einer ganzheitlichen Prozessbetrachtung<br />

gehören neben den Schleifparametern<br />

auch die Betrachtung der Kinematik<br />

des entsprechenden Schleifprozesses,<br />

die sich bei den verschiedenen Schleifprozessen<br />

stark unterscheidet. Je nach Kinematik<br />

der Schleifprozesse bestehen unterschiedliche<br />

Kontaktzonen, es stehen unterschiedliche<br />

Prozessparameter und somit<br />

Einflussparameter zur Verfügung.<br />

In Band 2 werden zunächst die Einflussfaktoren<br />

beim Schleifen ausführlich erläutert.<br />

In weiteren Kapiteln werden die einzelnen<br />

Schleifverfahren (Außenrundschleifen (zwischen<br />

Spitzen und spitzenlos, Flachschleifen,<br />

Innenrundschleifen, Werkzeugschleifen<br />

und Koordinatenschleifen) mit prozessspezifischer<br />

Einflussnahme umfänglich beschrieben.<br />

Weiterhin werden jeweils Troubleshootingmaßnahmen<br />

dargestellt (Abbildung<br />

4).<br />

In diesem Band sind viele relevante Fallbeispiele<br />

aus der Industrie (Abbildung 5), Optimierungsstrategien<br />

und Prozessvarianten<br />

für alle beschriebene Schleifprozesse<br />

im Detail beschrieben. Darüber hinaus sind<br />

die relevanten Prozessparameter und passenden<br />

Parameterfenster für die erläuterten<br />

Schleifverfahren im Buch integriert.<br />

Abbildung 5: Fallstudie Prozessoptimierung beim Außenrundquerschleifen.<br />

Abricht- und Schleiftechnologie 3 –<br />

Grundlagen der Schleiftechnologie,<br />

Schleifmittel und Schleifwerkzeuge<br />

(#ISBN 9783982121123), 180 Seiten, 130<br />

meist farbige Abbildungen<br />

Das Schleifen mit gebundenen und rotierenden<br />

Schleifwerkzeugen wurde kontinuierlich<br />

von einem traditionellen Präzisionsbearbeitungsverfahren<br />

mit niedrigen Abtragsraten,<br />

das zur Verbesserung der Werkstückqualität<br />

(Form- und Maßgenauigkeit und<br />

Oberflächenqualität) eingesetzt wurde, zu<br />

einem vielseitigen und hocheffizienten Bearbeitungsverfahren<br />

weiterentwickelt. Die<br />

Entwicklung neuartiger Schleifmittel, leistungsfähiger<br />

Bindungen und Schleifwerkzeuge<br />

und ein tieferes Verständnis über die<br />

Wirkmechanismen des Werkstoffabtrages<br />

durch die Schleifkörner haben maßgeblich<br />

zu dieser Entwicklung beigetragen.<br />

Abbildung 6: Wahl und Auswirkungen des Härtegrades.<br />

Schleifwerkzeuge und ihre Komponenten<br />

(Schleifkörner, Bindung und Porosität) sind<br />

einige der wichtigsten Einflussfaktoren<br />

beim Schleifen, die die Prozesskräfte, temperatur,<br />

Werkstückqualität, erreichbare Ab-<br />

50 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Bearbeitungsprozesse<br />

Abbildung 7: Verschiedene Arten von SG-Korunden a) Cubitron 321TM (sandförmiges Korn), b) XTLS TM (sandförmiges Korn), c) TG TM (stabförmiges<br />

Korn), d) Cubitron-II TM (dreiecksförmiges Korn).<br />

tragsrate und Prozesskosten direkt beeinflussen.<br />

Um die genauen Zusammenhänge<br />

der Schleifwerkzeuge mit den Prozesskenngrößen<br />

zu analysieren, müssen neben der<br />

Schleifscheibenspezifikation auch die Geometrie<br />

und die Mikrotopografie der Schleifwerkzeuge<br />

bekannt sein. Das dazu erforderliche<br />

Wissen wird in Band 3 vermittelt<br />

(z.B. Abbildung 6).<br />

Es werden neben den Grundlagen der<br />

Schleiftechnologie die Schleifwerkzeuge<br />

(Körner (z.B. Abbildung 7), Bindung, Porosität/Struktur,<br />

Wirkhärte, Grundköper und<br />

die Bezeichnung der Schleifkörper) umfassend<br />

beschrieben und versetzen den Anwender<br />

somit in die Lage, optimale Schleifwerkzeugspezifikationen<br />

für jeweilige<br />

Schleifprozesse festzulegen.<br />

Die Bücher können in Buchhandlungen bestellt<br />

werden. Weitere Informationen und<br />

eine direkte Bestellmöglichkeit finden Sie<br />

unter www.abricht-schleiftechnologie.de<br />

<br />

weitere Infos: www.ksf-hfu.de<br />

Ihre Newsletter-Anmeldung unter:<br />

www.harnisch.com<br />

Digital as usual.<br />

Der Newsletter des Dr. Harnisch Verlags<br />

Immer wissen, was es Neues gibt? Ergänzend zu<br />

unseren Print-Magazinen halten wir Sie mit unserem<br />

Newsletter auf dem Laufenden, völlig kostenlos.<br />

Erhalten Sie aktuelle Informationen und exklusive Inhalte aus<br />

der Lebensmittelbranche. Die Anmeldung zum Newsletter unter:<br />

www.harnisch.com<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 51


Komponenten & Zubehör<br />

Bewegung präzise steuern<br />

Im Mai öffnete die Control <strong>2023</strong> in Stuttgart<br />

ihre Tore. Aerotech nutzte die internationale<br />

Fachmesse für Qualitätssicherung,<br />

um sich wieder dem Publikum zu präsentieren.<br />

Im Fokus steht die Bewegungssteuerungsplattform<br />

Automation1 mit neuen<br />

Funktionen des Release 2.4. Demonstriert<br />

wurde die Leistungsstärke der Steuerungsplattform<br />

an dem zweiachsigen, direkt angetriebenen<br />

mechanisch gelagerten Lineartisch<br />

PlanarDL. Und mit den Hexapoden<br />

HEX150 und HEX300 standen sich ein<br />

sechsfüßiger Zwerg und sein mittlerer Bruder<br />

gegenüber. Außerdem zeigte Aerotech<br />

sein hochpräzises Mehrachsensystem SMP<br />

für Oberflächenmessanwendungen.<br />

„Unser Ansatz ist es, sowohl einzelne Komponenten<br />

für den Automatisierungsprozess<br />

zu liefern als auch komplette Positionier-<br />

und Automatisierungssysteme, natürlich<br />

genauso im Umfeld der Qualitätssicherung“,<br />

betont Norbert Ludwig, Geschäftsführer<br />

der Aerotech GmbH in Fürth. Was<br />

nützen jedoch hochpräzise Positionier- und<br />

Automatisierungslösungen ohne eine hochpräzise<br />

Bewegungssteuerung? Mit dem<br />

neuen Automation1-Release hat Aerotech<br />

abermals Grenzen in Sachen Motion-Control<br />

durchbrochen. „Unser Messehighlight<br />

sind die Funktionserweiterungen der Bewegungssteuerungsplattform<br />

Automation1<br />

im Release 2.4“, so Norbert Ludwig. „Durch<br />

die API-Unterstützung von Python-API stehen<br />

nun auch alle Python-Hilfsdateien unserer<br />

Steuerung zur Verfügung. Bei Fragen<br />

zur Python-Schnittstelle kann jederzeit darauf<br />

zurückgegriffen werden.“<br />

Auch das Maschinen-Setup, die Datenvisualisierung<br />

und das Homing-Hilfsmodul wurden<br />

nochmals deutlich verbessert. Außerdem<br />

haben die Aerotech-Programmierer<br />

das Up- und Downloaden von MCD-Dateien<br />

(mit MiniCAD Design Files) weiter vereinfacht.<br />

Und Automation1 unterstützt jetzt<br />

den Gantry-Mode für XI4- und iXI4-Antriebe<br />

mit Absolut-Encodern sowie einen Gerätekatalog<br />

und Maschinen-Setup für lineare<br />

Gantries. Auch 3-Achsen-PSO mit dem GL4-<br />

Modul mit IFOV (Infinite Field of View) und<br />

BiSS-Absolut-Encoder werden jetzt optimal<br />

unterstützt, was für die Einbindung von<br />

Galvoscannern und anderen Lasern wichtig<br />

ist, um lineare oder rotierende Servoachsen<br />

mit Laserscannern zu synchronisieren. Das<br />

erhöht den Durchsatz, verbessert nochmals<br />

die Positioniergenauigkeit und eliminiert<br />

Nahtfehler, sog. Stitching. Bei den Maschinen-Apps<br />

können Anwender jetzt auf einen<br />

Modul-Container zugreifen und so mehrere<br />

Module in einem separaten Bereich einer<br />

MachineApp platzieren. Zur Erhöhung der<br />

Usability lassen sich mittels Indikatoren Benachrichtigungen<br />

und Animationen direkt<br />

in der MachineApp ausführen.<br />

Oberflächen exakt vermessen<br />

Einen Schwerpunkt der Control-Messe bildet<br />

der Bereich Oberflächenmesstechnik.<br />

Gerade die Fertigung optischer Komponenten<br />

in der Lasermaterialbearbeitung,<br />

der Biotechnologie, Medizintechnik<br />

wie auch Halbleitertechnik erfordert hochpräzise<br />

Oberflächenmessungen inklusive<br />

zerstörungsfreier Qualitätssicherung. Mit<br />

dem SMP Mehrachsen-Bewegungssystem<br />

spricht Aerotech die QS-Verantwortlichen<br />

dieser Hersteller an. „Optische Komponenten<br />

werden überall verwendet, beispielsweise<br />

in der Medizintechnik zur Prävention,<br />

Diagnostik und Therapie oder zur Laserbearbeitung<br />

von Materialien in der additiven<br />

Fertigung“, weiß Aerotech-Geschäftsführer<br />

Norbert Ludwig aus der Praxis. Hochpräzise<br />

Optik erfordere jedoch hochpräzise<br />

Messungen sphärischer, asphärischer und<br />

zylindrischer Formen und zwar im Nanometerbereich.<br />

Voraussetzung dafür sei deshalb<br />

eine flexible 2D- und 3D-Konturierung.<br />

„Wir konnten in Feldversuchen wie auch in<br />

der Praxis zeigen, dass sich aufgrund der<br />

hervorragenden Positioniereigenschaften<br />

die Bearbeitungszeit bei Oberflächenmessungen<br />

um bis zu 40 Prozent reduzieren<br />

lässt“, sagt Norbert Ludwig. Und das SMP<br />

benötigt bis zu 60 Prozent weniger Stellfläche<br />

als kartesische Messsysteme.<br />

Planar-Lineartische –<br />

präzise auf ganzer Länge<br />

Die Lineartische der Serie PlanarDL bieten<br />

laut Hersteller Aerotech eine hervorragende<br />

geometrische und dynamische Performance.<br />

Der integrierte XY-Tisch mit Niedrigprofil<br />

wird durch einen Linearmotor angetrieben,<br />

verfügt über Präzisionskreuzrollenlager<br />

mit Kriechsperre und ist abhängig<br />

vom Verfahrweg und Genauigkeit in neun<br />

Modellvarianten verfügbar. Als Standardoptionen<br />

sind Servoachsen, Luft-/Vakuumleitungen<br />

für Vakuumspannvorrichtungen<br />

oder andere Prozesspneumatik-Komponenten<br />

verfügbar. Aufgrund vieler verschiedener<br />

Verfahrweg- und Performance-<br />

Optionen sind Planar-Lineartische ideal<br />

für eine Reihe von Anwendungen geeignet,<br />

vom Oberflächen-Profiling bis hin zum<br />

LED-Wafer-Scribing.<br />

<br />

weitere Infos: www.aerotech.com<br />

Die Automation1-Steuerungsplattform ist die Standardversion für eine softwarebasierte, intelligente<br />

Maschinensteuerung und für das Motion Development Kit, unterstützt iSMC PC-basierte<br />

oder antriebsbasierte Hardwareplattformen und bietet den Anwendern Flexibilität bei der<br />

Einrichtung ihrer Bewegungssteuerungslösungen.<br />

52 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Komponenten & Zubehör<br />

Volle Kraft: Turbinenschaufelbearbeitung<br />

Für 5-Achsapplikationen mit höchsten<br />

Ansprüchen, wie in der Bearbeitung von<br />

Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat<br />

der Spannfutter-Spezialist Albrecht das<br />

neue Slim5 Präzisions-Spannfutter mit mechanischem<br />

Spanngetriebe und großem<br />

Spannbereich entwickelt.<br />

In der modernen Luftfahrt sind die Turbinen-Strahltriebwerke<br />

unersetzlich, hierbei<br />

sind wiederum die einzelnen Turbinenschaufeln<br />

einer der wichtigsten Bestandteile.<br />

Dabei unterstehen die Bauteile, welche<br />

aus hochstabilen und zugleich leichten<br />

Materialien bestehen, strengen Qualitätsanforderungen,<br />

um die Sicherheit der<br />

Flugobjekte stets zu gewährleisten. Diese<br />

komplexe Bearbeitung wird zunehmend<br />

auf 5-Achs-Bearbeitungszentren komplett<br />

in einer Aufspannung gefräst. Werkzeughalter<br />

sind ein wichtiger Bestandteil des<br />

Antriebsstrangs beim Fräsen mit Schaftwerkzeugen<br />

und haben einen hohen Einfluss<br />

auf das dynamische Prozessverhalten<br />

und die Prozessergebnisse. In der Industrie<br />

besteht daher der Anspruch, wissenschaftlich<br />

fundierte Kenntnisse über das<br />

Verhalten verschiedener Spannmechanismen<br />

zu erlangen. Auch die Albrecht Präzision<br />

GmbH & Co. KG verfolgt deshalb verschiedene<br />

Ansätze, um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Ein gemeinsamer<br />

Konsens der Branche lautet dabei: Um<br />

Werkzeuge zu maximaler Leistung führen<br />

zu können, bedarf es einen Werkzeughalter<br />

mit hoher Genauigkeit, Dämpfung und<br />

idealer Kraftübertragung.<br />

In Sicherheit und mit Speed, alles<br />

erreichen<br />

Natürlich stellt sich neben den hohen Qualitätsansprüchen<br />

der Bauteile auch die Frage,<br />

wie sich diese hohe Qualität auch kosteneffizient<br />

im Fertigungsprozess umsetzen<br />

lässt. Die extra schlanke Generation<br />

des Spannfutters APC umfasst jetzt ein verbessertes<br />

Schneckenradgetriebe. Mit einer<br />

Zugkraft von mehr als drei Tonnen, die<br />

durch die weltweit einmalige 1:16 Getriebeübersetzung<br />

erreicht wird, ermöglicht<br />

das neue Slim5 Präzisions-Spannfutter eine<br />

deutlich höhere Haltekraft. Darüber hinaus<br />

erfolgt eine ideale Dämpfung durch den<br />

Spannhülsen-Kegelverbund, der so gut wie<br />

alle Vibrationen abbaut. Die perfekte Kombination<br />

von Störkontur, Haltemoment, Vibrationsdämpfung<br />

und Rundlaufgenauigkeit<br />

bietet hohe Zerspanungsleistung und<br />

Prozesssicherheit.<br />

Die Kontur der ultraschlanken Bauart besitzt<br />

einen Winkel von 4,5° und ist in zwei<br />

Varianten verfügbar. Im Durchmesserbereich<br />

2-14 bzw. 2-20 Millimeter ermöglicht<br />

es so eine optimale Zugänglichkeit speziell<br />

bei 5-Achsapplikationen. Das Spannfutter<br />

lässt sich ohne jede weitere Vorrichtung<br />

von Hand betätigten und ermöglicht einen<br />

einfachen und schnellen Werkzeugwechsel.<br />

APC-Individuell mit HSK100<br />

Außerdem ermöglichen die unterschiedlich<br />

verfügbaren Spannhülsen verschiedene<br />

Kühlungsarten, die entsprechend der<br />

Anforderungen eingesetzt werden können,<br />

um den Prozess zu optimieren.<br />

Als zusätzlicher Schutz verhindern Albrecht-<br />

Spannhülsen mit Pin-Lock-Fräserauszugsicherung<br />

bei extrem hohen Zerspanungskräften<br />

das Herausziehen des Werkzeugs<br />

mit Weldon-Schaft. Der Anwender benötigt<br />

somit keine Sonderfräser und erhöht seine<br />

Kosteneffizienz.<br />

Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt,<br />

dass der Bedarf für Hochleistungs-Spannfutter<br />

steigt und im Bereich Aerospace die<br />

Oberflächenqualität eine bedeutende Rolle<br />

spielt.<br />

Die zweiteilige Konstruktion der Albrecht<br />

APC-Präzisions-Spannfutter ermöglicht es<br />

zudem, wie in einem Baukasten, auf spezielle<br />

Anforderungen individuell einzugehen<br />

und Aufnahme und Verschlusstyp frei<br />

zu kombinieren. So können Auskraglängen<br />

von bis zu 350 mm realisiert werden.<br />

Impeller | Material: 17-4ph (SUS630)<br />

<br />

weitere Infos: www.albrecht-germany.com<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 53


Komponenten & Zubehör<br />

Spannende Werkstück-Vielfalt<br />

„Perfection in postpress“ – der Slogan ist<br />

beim mittelständischen Technologie-Unternehmen<br />

Hohner Maschinenbau GmbH<br />

im süddeutschen Tuttlingen sozusagen<br />

Programm. Vor über 90 Jahren – in der<br />

als Zentrum für Medizintechnik bekannten<br />

Region – mit der Produktion von chirurgischen<br />

Instrumenten gestartet, erfolgte<br />

dann vor gut 60 Jahren die Umstellung auf<br />

die Entwicklung, Herstellung und den Service<br />

von Schmalheftköpfen sowie Heftmaschinen<br />

für die Druckweiterverarbeitung.<br />

Heute zählt Hohner Maschinenbau mit seiner<br />

Expertise im Bereich Drahtheften zu<br />

den „Hidden Champions“ und steht weltweit<br />

für innovative deutsche Ingenieurskunst.<br />

Das Liefer- und Leistungsportfolio<br />

besteht aktuell aus den Produktlinien Sammelhefter,<br />

Schmalheftköpfe, Drahtheftmaschinen<br />

und Lohnfertigung. Im Segment<br />

der Heftköpfe ist Hohner anerkannter Weltmarktführer<br />

und im Segment Sammelhefter<br />

konnten bis heute global mehr als 500<br />

Anlagen installiert werden. In der sich seit<br />

vielen Jahren hoch dynamisch verändernden<br />

Branche für Druck und Druckweiterverarbeitung<br />

nimmt Hohner nach wie vor eine<br />

starke Stellung ein, was nicht zuletzt auch<br />

dadurch zum Ausdruck kommt, dass zahlreiche<br />

Wettbewerber ihre Anlagen mit den<br />

Heftköpfen aus Tuttlingen ausstatten. Entwicklung,<br />

Produktion und Montage erfolgen<br />

ausschließlich im etwa 100 Mitarbeitende<br />

zählenden Stammhaus. Der weltweite<br />

Vertrieb und Service in mehr als 100 Ländern<br />

wird zum Teil in Eigenregie mit Niederlassungen<br />

(USA seit 1988, Spanien seit<br />

2006, China seit 2007) oder über den Fachhandel<br />

organisiert.<br />

Erfolgsfaktoren eines<br />

mittelständischen Hidden Champions<br />

Hans-Peter Schöllhorn, CEO/Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, zu den Erfolgsfaktoren<br />

der Firma Hohner Maschinenbau<br />

GmbH: „Wir sind mit hochentwickelten<br />

Qualitätsprodukten breit und damit<br />

zukunftsorientiert aufgestellt. Neben dem<br />

angestammten Geschäft im Printbereich<br />

liefern wir verstärkt in Branchen, die mit<br />

Druckerzeugnissen so gar nichts zu tun<br />

haben. Als Beispiel wären hier hochwertige<br />

OP-Masken, Profi-Arbeitsschutzmasken,<br />

Teebeutel, Deko-Artikel, Fotobücher<br />

und dergleichen mehr zu nennen, die aus<br />

Gründen der Sicherheit und Qualität mit<br />

Drahtheftungen versehen werden. Ein weiterer<br />

Erfolgsfaktor ist der mit etwa 70 Prozent<br />

vergleichsweise hohe Eigenfertigungsgrad,<br />

der uns eine hohe Flexibilität bringt<br />

und schnelle Reaktionszeiten erlaubt. Vor<br />

allem sind unsere hochqualifizierten Mitarbeitenden<br />

ein Garant des Erfolgs, wobei<br />

wir hier nicht zuletzt auf die eigene Ausbildung<br />

setzen und eine Quote von mehr als<br />

zehn Prozent vorweisen können.“ Für die<br />

Fertigung der Bauteile verfügt die gut 20<br />

Fachkräfte zählende Abteilung Produktionstechnik<br />

über einen modernen Maschinenpark<br />

mit 14 CNC-gesteuerten Fräsmaschinen<br />

und CNC-Bearbeitungszentren für<br />

die 3- bis 5-achsige Komplettzerspanung<br />

kubischer Bauteile. Der Fokus liegt hier auf<br />

der Fertigung hochwertiger, komplexerer<br />

Werkstücke, während die einfacheren Standardteile<br />

und vor allem sämtliche Drehteile<br />

an Zulieferer vergeben werden. Pro Jahr<br />

sind in der Abteilung Produktionstechnik<br />

etwa 7.000 Bauteile in Losgrößen ab 1 und<br />

bis 20 sowie für die Heftköpfe in Stückzahlen<br />

zwischen 200 und 500 zu fertigen. Die<br />

große Teilevielfalt und die Stückzahlen erforderten<br />

bis dato einen hohen Rüstaufwand<br />

beim Spannen und Umspannen der<br />

Werkstücke, weshalb man im Zuge der fortschreitenden<br />

Automatisierung spanntechnische<br />

Alternativen eruierte.<br />

Konzentration auf das Wesentliche<br />

Mit den Investitionen in weitere 5-Achsen-CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentren<br />

erfolgte der Einstieg hin zu flexibel<br />

nutzbarer Werkstück-Spanntechnik<br />

und weg von herkömmlichen oder selbstgebauten<br />

Spannmitteln. In der Evaluationsphase<br />

konnten die Lösungen auf Basis<br />

des Werkstück-Spanntechnikbaukastens<br />

des Schweizer Spezialisten Gressel<br />

AG überzeugen, ins Spiel gebracht vom<br />

Gressel-Handelspartner Ceratizit Deutschland<br />

in Person von Dominik Wochner, zuständig<br />

für Technische Beratung und Verkauf.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Kunden,<br />

und unterstützt durch Frank Scheurer, Vertriebstechniker<br />

DE-Süd bei Gressel, wurde<br />

zunächst ein 5-Achsen-CNC-Hochleistungs-BAZ<br />

mit dem mechanischen Nullpunkt-Spannsystem<br />

gredoc, und weitergehend<br />

mit Zentrischspannern der Baurei-<br />

Das Spannsystems für die 5-Seiten-Bearbeitung basiert auf einer<br />

Wechselpalette mit Nullpunkt-Raster-Systemplatte gredoc NRS 6-fach.<br />

Auf die variable Basis lassen sich auch zwei Konsolen gredoc eckig<br />

1-fach aufbauen.<br />

54 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Komponenten & Zubehör<br />

Samuel Emeka, Zerspanungsmechaniker und CNC-Maschineneinrichter<br />

bei Hohner Maschinenbau, rüstet zeitparallel ein weiteres Werkstück.<br />

Der Grundaufbau besteht hier aus einer Wechselpalette mit<br />

Nullpunkt-Raster-Systemplatte gredoc NRS 6-fach.<br />

Ein Aufbau von Zentrischspannern C2 80 L-130 mit Mittelbacken, ausgeführt<br />

als schwimmende Doppelspanner auf der Basis einer Wechselpalette<br />

mit Nullpunkt-Raster-Systemplatte gredoc NRS 10-fach und<br />

zwei Prisma-Balken mit acht Nullpunkt-Spannern gredoc eckig 1-fach.<br />

he C2 ausgerüstet. Andreas Hennemann,<br />

Lean Manager bei Hohner Maschinenbau,<br />

führte dazu aus: „Das hat von der Beratung<br />

über die Lösungsfindungen bis hin zur Lieferung<br />

und der After-Sales-Betreuung so<br />

gut gepasst, und auch schnell gute Ergebnisse<br />

gebracht, sodass wir weitere Maschinen<br />

sukzessive mit Gressel-Spanntechnik<br />

ausrüsteten. Heute haben wir auf fast allen<br />

teil- und vollautomatisierten Bearbeitungszentren<br />

weitgehend sowohl standardisierte<br />

Einfachspanner und Zentrischspanner<br />

in verschiedensten Größen und mit unterschiedlichsten<br />

System- und Aufsatzbacken<br />

als auch Mehrfachspannsysteme sowie<br />

spezielle Prisma-Balken im Einsatz. Diese<br />

wiederum sind auf verschiedene mechanische<br />

Nullpunktspannsysteme gredoc installiert,<br />

womit wir die Rüstzeiten deutlich<br />

reduzieren und die Nutzungsflexibilität erheblich<br />

steigern konnten.“ Dass dem nachweislich<br />

und dauerhaft so ist, verdeutlichen<br />

signifikant gesteigerte Laufzeiten der CNC-<br />

Bearbeitungszentren von bis zu 21 Stunden<br />

im zum Teil bedienten Zweischicht- und im<br />

vollautomatischen Wochenendbetrieb. Die<br />

Herausforderungen dabei sind unter anderem,<br />

dass die Bearbeitungszeiten je nach<br />

Werkstück zwischen sieben und 20 Minuten<br />

betragen, entsprechend oft umgerüstet<br />

werden muss, die Werkstücke sehr klein dimensioniert<br />

sein können, oder auch ein Gewicht<br />

von 200 Kilogramm haben. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass in der Praxis unterschiedliche<br />

Werkstoffe wie Stähle, Werkzeugstähle,<br />

Aluminium, Buntmetalle und<br />

Kunststoffe zerspant werden müssen.<br />

Rationeller und produktiver mit<br />

dem Baukasten für Werkstück-<br />

Spanntechnik<br />

Frank Scheurer, Vertriebstechniker bei<br />

Gressel, meinte abschließend: „Bis auf wenige<br />

Ausnahmen konnten und können wir<br />

sämtliche Spannlösungen aus dem modularen<br />

und kompatiblen Standardbaukasten<br />

realisieren. Dies auf der Basis der Nullpunktspannsysteme<br />

gredoc eckig 1-fach,<br />

eckig 3-fach, Nullpunkt-Raster-Systemplatte<br />

gredoc NRS 6-fach und 10-fach, Konsole<br />

gredoc eckig 1-fach und den aufzusetzenden<br />

Einfachspannern solinos 65 und<br />

100, den Zentrischspannern C2 80 L-130, C2<br />

80 L-190 und C2 125L-160 sowie dem Mehrfachspannsystem<br />

multigrip. Zudem haben<br />

wir für den Kunden Hohner einen speziellen<br />

Prisma-Balken entwickelt, der ebenfalls<br />

mit Nullpunktspannern gredoc eckig<br />

1-fach versehen ist und bei Bedarf bis zu<br />

acht Einfach- oder Zentrischspanner aufnehmen<br />

kann. In Verbindung mit den<br />

schnell wechselbaren System- und Aufsatzbacken<br />

ist, je nach Bearbeitung und zu zerspanendem<br />

Werkstoff, bei kürzesten Rüstzeiten<br />

eine maximale Anwendungs- und<br />

Nutzungsflexibilität gewährleistet. Damit<br />

wurden und werden die Stillstandzeiten<br />

spürbar reduziert, und aufwändige Sonderspannmittel<br />

sind nur noch in Ausnahmefällen<br />

erforderlich.“<br />

Hohner Maschinenbau fertigt Werkstücke in verschiedenen Dimensionen und aus unterschiedlichen<br />

Werkstoffen.<br />

<br />

weitere Infos: www.gressel.ch<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 55


Komponenten & Zubehör<br />

Spannen mit effizienter Kühlmittelzufuhr<br />

BIG DAISHOWA, ein weltweit führender<br />

Anbieter von hochpräzisen Werkzeugsystemen<br />

und -lösungen für die metallverarbeitende<br />

Industrie, stellt mit dem Hydraulic<br />

Chuck Jet-Through ein hydraulisches<br />

Spannfutter mit effizienter Kühlmittelzufuhr<br />

vor. Das Kühlmittel wird direkt durch<br />

das Zentrum des Schneidwerkzeugs oder<br />

peripher zur Schneide geleitet und erhöht<br />

durch die perfekte Spanabfuhr die Werkzeugstandzeiten,<br />

was dadurch die Werkzeugkosten<br />

jedes Kunden reduziert.<br />

Dank des hydraulischen Spannsystems<br />

wird eine hervorragende Rundlaufgenauigkeit<br />

gewährleistet – das gespannte Werkzeug<br />

läuft bei 4xD Auskragung innerhalb<br />

von 1 μm rund. Die Wiederholgenauigkeit<br />

bleibt auch nach längerer Nutzung auf diesem<br />

geringen Wert. Schrumpffutter werden<br />

nach jedem Spannen etwas ungenauer.<br />

Das Spannen mit dem neuen hydraulischen<br />

Spannfutter ist einfach und sicher. Mit nur<br />

einem Inbusschlüssel (auch bekannt als<br />

Sechskantschlüssel) kann der Werkzeugwechsel<br />

in der Maschine schnell, einfach<br />

und μ-genau ohne Peripheriegeräte durchgeführt<br />

werden. Die Hydrodehnspann-Technologie<br />

reduziert die Rüstzeit und senkt die<br />

Energiekosten, da hier keine zusätzlichen<br />

Schrumpfgeräte benötigt werden.<br />

Das neue Hydrodehnspannfutter gehört<br />

zur HDC-Serie von BIG DAISHOWA und bietet<br />

eine präzise Spannung im Bereich von 4<br />

mm bis 12 mm und nun auch in der extrem<br />

genauen BIG CAPTO-Schnittstelle.<br />

„Jet-Through oder Hydraulikfutter mit Peripheriekühlung<br />

sind ideal für Anwendungen,<br />

die von einer verbesserten Kühlmittelzufuhr<br />

profitieren“, sagt Christian David,<br />

Vertriebsleiter bei BIG DAISHOWA. „Indem<br />

wir das Kühlmittel an die Schneide<br />

leiten, wird die<br />

Oberflächengüte<br />

verbessert und die<br />

Lebensdauer des Schneidwerkzeugs verlängert<br />

und spart bares Geld.“<br />

Das neue Spannfutter wird in der gewohnt<br />

hohen Qualität hergestellt wofür BIG<br />

DAISHOWA bekannt ist. Es eignet sich für<br />

kleine und großen Betriebe, die für Präzisionsfräsarbeiten<br />

neben einem möglichst<br />

geringen Rundlauf eine schlanke Form und<br />

eine Kühlmitteldurchführung wünschen.<br />

Das Hydrodehnspannfutter Jet-Through ist<br />

ab sofort für BIG CAPTO C5 und C6 sowie<br />

für BBT 30/40/50, BDV40 und HSK 63 Maschinenschnittstellen<br />

erhältlich.<br />

<br />

weitere Infos: www.big-daishowa.de<br />

So gelingt der Umbau zur Smart Factory<br />

Um Betriebe individuell beim Auf- und<br />

Ausbau ihrer Smart Factory zu unterstützen,<br />

hat der Systemhersteller KELCH GmbH ein<br />

modulares Gesamtkonzept entwickelt. Die<br />

so genannten Smart Factory Services sind<br />

auf den Bedarf von zerspanenden Betrieben<br />

zugeschnitten und bestehen aus flexibel<br />

kombinierbaren Bausteinen. Das bietet<br />

Fertigungsbetrieben die Möglichkeit, ausschließlich<br />

die Lösungen anzufordern, die<br />

sie tatsächlich benötigen – sei es, um Prozesse<br />

und Produkte zu verbessern, Kosten<br />

einzusparen oder um die Produktivität und<br />

Qualität zu erhöhen. Auch im Betrieb schon<br />

vorhandene Werkzeuge und Geräte lassen<br />

sich integrieren.<br />

Prozesse in der Fertigung müssen sinnvoll<br />

ineinandergreifen, damit die Digitalisierung<br />

in Einzelbereichen den gewünschten<br />

Effekt erzielt. In der Regel verfügen Betriebe<br />

über einen historisch gewachsenen, heterogenen<br />

Maschinenpark. Werkzeuglager<br />

werden ohne systematische Anbindung an<br />

ERP Systeme betrieben, sodass eine manuelle<br />

Bestandsführung nötig ist. Das verursacht<br />

Personalkosten und birgt ein erhöhtes<br />

Fehlerrisiko. Die Folge sind Dateninkonsistenz<br />

und mangelnde Planungssicherheit<br />

in Hinblick auf Maschinen, Liefermengen<br />

und Liefertermine.<br />

Zu den Bausteinen der Smart Factory Services<br />

von KELCH gehören die Digitalisierung,<br />

Integration, Optimierung, Beschaffung,<br />

Lagerung und Finanzierung. Bei der<br />

Umsetzung kommen gegebenenfalls auch<br />

neue Lösungen aus dem breiten Produktangebot<br />

von KELCH zum Einsatz: angefangen<br />

bei Werkzeugaufnahmen über Reinigungs-,<br />

Schrumpf- und Einstellgeräte bis<br />

hin zu Messtechnik und Werkzeuglogistik.<br />

In Kombination mit der Werkzeugverwaltungssoftware<br />

des Anbieters MySolutions<br />

profitieren Betriebe von der direkten Integration<br />

der benötigten Module und somit<br />

von einer einheitlichen Datenstruktur und<br />

Bedienoberfläche.<br />

Geringere Kosten – höhere Durchsätze<br />

Insgesamt resultieren die über die Smart<br />

Factory Services erzielten Prozessoptimierungen<br />

in geringeren Kosten, höheren<br />

Durchsätzen und einer erhöhten Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Dazu analysiert ein Berater<br />

von KELCH gemeinsam mit der Produktionsleitung<br />

und dem Management, den IST-<br />

Zustand. Anschließend wird der gesamte<br />

Prozess vom Auftragseingang über die Programmerstellung<br />

und Planung bis zur Umsetzung<br />

betrachtet. Dann erfolgt die Planung<br />

der Systemintegration und der Prozessimplementierung.<br />

Schließlich steht<br />

im Bereich Tool Services die konkrete Umsetzung<br />

im Mittelpunkt. Mit der Einführung<br />

einer Werkzeugverwaltungssoftware<br />

von MySolutions erhalten Betriebe direkte<br />

Prozesssicherheit ab dem ersten Einsatz<br />

– einschließlich der logistischen und technischen<br />

Anwendungen. Die MyXPert Datenbank<br />

Module sind als Framework je nach<br />

Einsatzart ausbau- und integrierbar. Somit<br />

ist nach den Erfahrungen von MySolutions<br />

je nach Ausbaustufe und bei agiler Projektgestaltung<br />

ein Return on Investment nach<br />

12 bis 15 Monaten realistisch. Der zeitliche<br />

Aufwand für die Smart Factory Services<br />

benötigt in der Regel vom Beginn der Planung,<br />

über die Umsetzung bis hin zu einem<br />

reibungslos laufenden und optimierten Zustand<br />

etwa 12 bis 18 Monate.<br />

<br />

weitere Infos: www.kelch.de<br />

56 <strong>dihw</strong> 15 2 · <strong>2023</strong>


Unternehmens- & Inserentenverzeichnis<br />

Unternehmen<br />

Aerotech 52<br />

Albrecht 53<br />

ANCA 32<br />

ARNO Werkzeuge 16, 42<br />

AWK Aachen 21<br />

BIG DAISHOWA 56<br />

Boehlerit 28<br />

CHIRON Group 13<br />

Dormer Pramet 29<br />

DST Dreh- und Spantage Südwest 22<br />

EMAG 12<br />

EMUGE FRANKEN 26, 27<br />

fairexperts 24<br />

FDPW 15<br />

Fraunhofer IST 25<br />

Gressel 54<br />

GTDE 18<br />

Paul Horn GmbH 18, 40, 43<br />

Hoffmann Group 16<br />

Ingersoll Werkzeuge GmbH 20, 33<br />

Kelch GmbH 56, 57<br />

KSF Furtwangen 26, 48<br />

LACH DIAMANT 6<br />

Leitz 35<br />

LEUCO 36<br />

LMT Tools 40<br />

MAPAL Dr. Kress KG 17<br />

Landesmesse Stuttgart 22<br />

OKUMA 14<br />

Oltrogge 20<br />

Plansee Group 13<br />

Röhm GmbH 13<br />

rose plastic AG 17<br />

Saint-Gobain Abrasives 41<br />

Sandvik Coromant 30<br />

Supfina 44<br />

Tungaloy-NTK Germany GmbH 14<br />

Tyrolit 38<br />

VDW 10, 12, 23<br />

VDWF 19<br />

Walter AG 27<br />

Weiler Abrasives 12<br />

ZCC Cutting Tools Europe GmbH 39<br />

ZECHA Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH 46<br />

Hochleistungs-Kühlschmierstoffe<br />

für das Schleifen und Honen von Hartwerkstoffen<br />

mit Diamant- und CBN-Werkzeugen<br />

Besonders für erhöhte Zeitspanvolumina haben sich<br />

die Qualitätsprodukte der MKU ® -Chemie GmbH in den<br />

Anwendungsbereichen<br />

• Ingenieur-Keramiken<br />

• Schneidkeramiken<br />

• Magnetkeramiken<br />

• Cermets<br />

• Halbleiter-Werkstoffe<br />

• Ferrite<br />

• Glas-Werkstoffe<br />

• Quarze<br />

sowie in vielen anderen Anwendungsfällen bewährt<br />

und neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Neben hochwertigen Emulsionen und Wasserlösungen<br />

für die unteren und mittleren Leistungsbereiche<br />

ist die MKU ® -Chemie GmbH auf Schleiföle für den<br />

Bereich hoher Abtragsraten und Schnittgeschwindigkeiten<br />

bei HLS- und HEDG-Verfahren spezialisiert.<br />

Diese Produkte basieren auf Mineralölen, medizinischen<br />

Weißölen und Esterölen, die in angepassten<br />

Legierungs- und Viskositäts-Ausführungen den<br />

höchsten Stand der Technik repräsentieren.<br />

Für weitere Auskünfte und anwendungsbezogene<br />

Beratung steht unser Service gerne zu Ihrer Verfügung.<br />

<br />

Inserenten<br />

CERATIZIT Deutschland GmbH 5<br />

Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH 3<br />

Finzler, Schrock & Kimmel GmbH 21<br />

LACH DIAMANTTitel<br />

MKU®-Chemie GmbH 57<br />

rose plastic AG 19<br />

Vollstädt Diamant GmbH 31<br />

MKU ® -Chemie GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 7-9, D-63322 Rödermark<br />

Telefon 0 60 74 / 87 52-0 - Telefax 0 60 74 / 87 52-38<br />

Internet: http://www.mku-chemie.de<br />

E-Mail: info@mku-chemie.de<br />

<br />

<strong>dihw</strong> 15 2 ·<strong>2023</strong> 57


Terminvorschau & Impressum<br />

Terminvorschau<br />

(Stand: 25.05.<strong>2023</strong>)<br />

Impressum<br />

13. - 16. Juni <strong>2023</strong>, Moulding Expo, Stuttgart<br />

Int. Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau<br />

weitere Infos: www.messe-stuttgart.de<br />

22. - 23. Juni <strong>2023</strong>, 31. Fachtagung Industrielle Bauteilreinigung, Esslingen<br />

Innovative Lösungen, Know-how und Best Practice-Anwendungen<br />

weitere Infos: www.industrielle-reinigung.de<br />

29. - 30. Juni <strong>2023</strong>, VDWF-Praxisforum «Additive Fertigung», Berlin<br />

Anwendungsszenarien im Bereich 3D-Technologie<br />

weitere Infos: www.vdwf.de<br />

18. - 23. September <strong>2023</strong>, EMO, Hannover<br />

Weltleitmesse der Produktionstechnologie<br />

weitere Infos: www.emo-hannover.de<br />

26. - 28. September <strong>2023</strong>, 20. parts2clean, Stuttgart<br />

Internationaler Treffpunkt für die industrielle Teile- und Oberflächenreinigung<br />

weitere Infos: www.parts2clean.de<br />

27. - 28. September <strong>2023</strong>, 10. Dortmunder Schleifseminar, Dortmund<br />

Aktuelle Technologien am ISF<br />

weitere Infos: isf.mb.tu-dortmund.de<br />

10. - 12. Oktober <strong>2023</strong>, 5. DeburringEXPO, Karlsruhe<br />

Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen<br />

weitere Infos: www.deburring-expo.de<br />

Ausblick<br />

Werkzeugmaschinenbestellungen<br />

Umsatz nimmt im ersten Quartal weiter Fahrt auf<br />

Im ersten Quartal <strong>2023</strong> sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal um elf Prozent. Dabei notierten die<br />

Bestellungen aus dem Inland 18 Prozent unter Vorjahr, die Auslandsorders fielen um acht<br />

Prozent. Insgesamt steht das Minus für einen realen Rückgang von 17 Prozent.<br />

„Angesichts der vielen Belastungen durch die Energiekrise, die hohe Inflation, gestiegene<br />

Zinsen und eine insgesamt schwächere Konjunktur ist es jedoch erfreulich, dass der Abwärtstrend<br />

im Auftragseingang am aktuellen Rand im März vorerst gestoppt ist“, kommentiert<br />

Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

das Ergebnis. Dabei hält sich das Ausland deutlich stabiler als der Inlandsmarkt.<br />

Impulse kommen insbesondere aus den Nicht-Euro-Ländern, wo auch Großaufträge<br />

eine wichtige Rolle spielen. „Wir erwarten, dass sich der Auftragseingang in der zweiten<br />

Jahreshälfte stabilisiert“, sagt Schäfer.<br />

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weitere Infos: www.vdw.de<br />

ISSN 1868-4459<br />

ZKZ 30498<br />

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