Zukunft Forschung 01/2023
Das Forschungsmagazin der Universität Innsbruck
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BERUFUNG<br />
GEFUNDEN.<br />
DREI VON FÜNF<br />
PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />
Die Universität Inns bruck ist in drei von fünf österreichischen<br />
Exzellenzclustern vertreten. Mit dem von Gregor Weihs koordinierten<br />
Exzellenzcluster für Quantenwissenschaften entsteht ein neues<br />
österreichweites Quantenphysik-Zentrum mit internationaler Strahlkraft.<br />
Gundula Ludwig<br />
Martin Hellbert<br />
Gemeinsam sind<br />
wir Uni!<br />
GUNDULA LUDWIG IST PROFESSORIN FÜR SOZIALWISSENSCHAFT-<br />
LICHE THEORIEN DER GESCHLECHTERVERHÄLTNISSE UND LEITET DIE<br />
FORSCHUNGSPLATTFORM CENTER INTERDISZIPLINÄRE GESCHLECH-<br />
TERFORSCHUNG INNSBRUCK (CGI)<br />
Nicht nur als Professorin, sondern auch als Leiterin<br />
der <strong>Forschung</strong>splattform Center Interdisziplinäre<br />
Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) hat Gundula<br />
Ludwig alle Hände voll zu tun.<br />
Die Mit-Herausgeberin der einzigen feministischen<br />
politikwissenschaftlichen Zeitschrift im deutschsprachigen<br />
Raum verfolgt auch feministische, queere<br />
und antirassistische Aktivismen rund um den Globus<br />
aufmerksam: „Politischen Aktivismus und Formen<br />
gelebter Solidarität und Utopien finde ich beeindruckend<br />
und bestärkend – gerade in Zeiten, in denen<br />
sich die vielen Krisen dramatisch zuspitzen.“<br />
Wir denken weiter.<br />
Seit 1669<br />
MARTIN HELLBERT ARBEITET AM INSTITUT FÜR EXPERIMENTAL-<br />
PHYSIK. ALS LABORANT IST ER FÜR VORLESUNGSVORBEREITUNGEN<br />
UND PRAKTIKA ZUSTÄNDIG.<br />
Fragt man Martin Hellbert nach seiner Tätigkeit am<br />
Campus Technik, antwortet er bescheiden. „Eigentlich<br />
bin ich so richtig unscheinbar“, glaubt er, wobei er<br />
sich allerdings täuscht. Denn es gibt wohl kaum einen<br />
Physikstudierenden in Innsbruck, der ihn nicht zumindest<br />
vom Sehen kennt. Immerhin sind die von ihm<br />
vorbereiteten und teilweise selbst gebauten Physik-<br />
Versuche fixer Bestandteil ihres Studiums.<br />
Wissenschaftliches Interesse begleitet Martin Hellbert<br />
sein Leben lang. „Das hat eigentlich schon in der Kindheit<br />
angefangen“, erzählt er. „Der Grundstein ist wohl<br />
mit einem Chemiebaukasten gelegt worden – und von<br />
da an hat sich das entwickelt.“<br />
/uniinnsbruck<br />
www.uibk.ac.at/karriere<br />
Die Erwartungen an die neuen Exzellenzcluster<br />
sind hoch: Sie sollen langfristig<br />
<strong>Forschung</strong>sthemen auf internationalem<br />
Spitzenniveau in Österreich verankern<br />
und in der Entwicklung und Erweiterung<br />
ihres <strong>Forschung</strong>sfeldes international eine<br />
führende Rolle übernehmen. „Die Universität<br />
Inns bruck hat sich im hart umkämpften Wettbewerb<br />
um die neuen Exzellenzcluster hervorragend<br />
geschlagen“, freut sich Rektorin<br />
Veronika Sexl. „Unsere breite Beteiligung an<br />
den nun bewilligten Exzellenzclustern unterstreicht<br />
unsere führende Rolle als <strong>Forschung</strong>suniversität<br />
in Österreich.“<br />
Foto: FWF / Daniel Novotny<br />
Quantenwissenschaftszentrum<br />
Quantum Science Austria, der neue Exzellenzcluster<br />
für Quantenwissenschaften, wird vom<br />
Experimentalphysiker Gregor Weihs koordiniert:<br />
„Österreich hat sich in den vergangenen<br />
drei Jahrzehnten zu einem weltweit führenden<br />
Zentrum der Quantenphysik entwickelt.<br />
Das unterstreicht der Nobelpreis für Anton<br />
Zeilinger. Diese Entwicklung verdanken wir<br />
auch der immer schon sehr engen Zusammenarbeit<br />
der <strong>Forschung</strong>sgruppen in Österreich.<br />
Mit dem neuen Exzellenzcluster können<br />
wir diese Kooperationen weiter intensivieren<br />
und ein international sichtbares Zentrum der<br />
Quantenwissenschaften in Österreich etablieren,<br />
das die besten Köpfe nach Österreich<br />
locken wird“, sagt Gregor Weihs, Vizerektor<br />
für <strong>Forschung</strong>.<br />
Ein weiterer Exzellenzcluster widmet sich<br />
dem kulturellen Erbe Eurasiens. Von Mitteleuropa<br />
bis nach Asien entwickelte sich über<br />
drei Jahrtausende das „Eurasische Wunder“<br />
(Jack Goody), historische Transformationsprozesse,<br />
die bis in die moderne Zeit hineinwirken.<br />
Wachstum und Verfall von Imperien,<br />
Umweltveränderungen sowie Mobilität und<br />
Migration hatten Folgen für wirtschaftliche<br />
Entwicklungen und wurden bewältigt durch<br />
neue Identitätsdiskurse und Ausgrenzungsstrategien,<br />
auch religiöser Art. Die historischen<br />
Quellen aus dieser Zeit sind in einer<br />
Vielzahl von Sprachen und Schriften erhalten.<br />
Das kulturelle Erbe dieser Großregion harrt<br />
vielfach noch der Aufarbeitung und Analyse.<br />
Sechs Forschende der Universität Inns bruck<br />
um Robert Rollinger widmen sich gemeinsam<br />
mit den nationalen und internationalen Partnern<br />
diesen Themen.<br />
Julia Kunze-Liebhäuser ist Teil des Exzellenzclusters<br />
zu Materialien für Energiekonversion<br />
und Speicherung, in dem neue Technologien<br />
für effiziente Energieumwandlung<br />
und Energiespeicherung gesucht werden, um<br />
den Weg zu einer Gesellschaft ohne fossile<br />
Brennstoffe zu ebnen.<br />
DAS BOARD DES neuen<br />
Exzellenzclusters für Quantenwissenschaften<br />
(v. l.): Armando<br />
Rastelli (Uni Linz), Hannes-Jörg<br />
Schmiedmayer (TU Wien),<br />
Francesca Ferlaino (Uni Innsbruck/IQQOI),<br />
Gregor Weihs<br />
(Uni Inns bruck), Oriol Romero-<br />
Isart (Uni Inns bruck/IQOQI)<br />
und Markus Aspelmeyer (Uni<br />
Wien/IQOQI); nicht im Bild:<br />
Johannes Fink (IST)<br />
zukunft forschung <strong>01</strong>/23 45