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Der Wein - Pro Stuttgart

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22<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist der<br />

Stimme des Liedes<br />

zum freudigen Wunder<br />

gesellt und malt<br />

sich mit glühenden<br />

Strahlen zum ewigen<br />

Frühling der Welt.“<br />

Theodor Körner<br />

<strong>Der</strong> Zucker e<br />

ist nicht süß<br />

Cannstatter <strong>Wein</strong>gärtner<br />

erfolgreich durch neue Orientierung<br />

im Premium-Bereich<br />

<strong>Wein</strong>bau hat Geschichte in Bad Cannstatt. Vor über 2000 Jahren sollen<br />

die Römer die ersten <strong>Wein</strong>stöcke in Württemberg an den Hängen<br />

entlang des Neckars gepflanzt haben. Muschelkalk und Keuper<br />

sowie ein mildes Klima und ausreichend Niederschlag bieten<br />

ideale Voraussetzungen für den Anbau anspruchsvoller<br />

Rebsorten. Dennoch wachsen hier hauptsächlich klassische<br />

Württemberger wie Trollinger und Riesling.<br />

Vor Jahren gab es deutliche Kritik<br />

eines bekannten Sommeliers.<br />

Seiner Meinung nach würden die<br />

besten <strong>Wein</strong>lagen an den Steilhängen<br />

des Neckars mit einer<br />

„minderwertigen“ Rebsorte wie<br />

dem Trollinger vergeudet. Damals<br />

führte der Süddeutsche Rundfunk<br />

eine Straßenbefragung zu diesem<br />

Thema durch. Ein Passant äußerte<br />

sich: „Trollinger, des isch, wie<br />

wenn oim a Engele uf d’ Zong<br />

bronzt!“ Damit war die Fachmannschelte<br />

egalisiert. <strong>Der</strong> Trollinger<br />

ist nun mal der Leib- und<br />

Magenwein der Schwabenmetropolisten.<br />

Das Meiste davon wird<br />

hier getrunken. Den Trollinger<br />

gönnen wir anderen gar nicht.<br />

Zumal die Württemberger Wengerter<br />

die Qualitätsschraube in<br />

den letzten Jahren deutlich nach<br />

oben gedreht haben. Zum Glück<br />

haben das die Außerschwäbischen<br />

noch nicht be merkt. Woanders<br />

würde der Trollinger wegen<br />

seiner hellen Farbe ohnehin nicht<br />

als Rotwein durchgehen.<br />

Weißburgunder<br />

als Wiedergutmachung<br />

Spaß beiseite. Von Zeit zu Zeit<br />

schaue ich auch mal über den Tellerrand<br />

hinaus und nasche von<br />

den vergorenen Beerenfrüchten<br />

anderer Regionen. Nur mal so<br />

zum <strong>Pro</strong>bieren habe ich einen<br />

toskanischen Bio-Montepulciano<br />

bei Aldi mitgenommen. Nachdem<br />

die Hälfte der <strong>Wein</strong>e im Lebensmitteldiscount<br />

abgesetzt wird,<br />

muss man doch mal probieren,<br />

was die Hälfte der Menschen so<br />

trinkt. <strong>Der</strong> Bio-<strong>Wein</strong> kam zwar<br />

dunkelrot, kräftig und ordentlich<br />

daher, aber in Geschmack und<br />

Genuss war er halt doch etwas<br />

farblos. Das einzig Farbige war<br />

<strong>Wein</strong>gärter: Kellermeister Thomas Zerweck und Verkaufsleiter Jan Steingass<br />

im Travertinkeller der Cannstatter Genossenschaft. <strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt

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