28.12.2012 Aufrufe

Der Wein - Pro Stuttgart

Der Wein - Pro Stuttgart

Der Wein - Pro Stuttgart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

125 Jahre Verkehrsverein<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

Vincent Klink:<br />

Barrique im Remstal<br />

Stilfrage:<br />

Stielglas oder Henkelglas<br />

<strong>Der</strong> Cannstatter Zuckerle<br />

ist nicht süß<br />

Sauer-Power:<br />

Verjus neu entdeckt<br />

Deutscher Rotweinpreis<br />

kommt nach Württemberg<br />

Wild will <strong>Wein</strong> –<br />

was passt wozu?<br />

2010


Herzlich willkommen<br />

Anspruchsvolle<br />

Genusserlebnisse<br />

im Herzen <strong>Stuttgart</strong>-Bad Cannstatts<br />

Restaurant · Café · Bankett · Terrassen<br />

Königsplatz 1 · 70372 <strong>Stuttgart</strong> Bad Cannstatt<br />

www.kursaal-stuttgart.de<br />

Das elegante, vielfältige Wohlfühlzelt<br />

auf dem traditionsreichen Cannstatter Volksfest<br />

Freitag, 24. September bis Sonntag, 10. Oktober<br />

<strong>Wein</strong>zelt · Café · Imbiss · Bars<br />

Gegenüber der großen Brauereizelte,<br />

nur wenige Schritte von der Fruchtsäule entfernt.<br />

www.stamerhof.de<br />

Gerne reservieren wir für Sie: Fon 0711 5595252 · Fax 0711 561115 · info@kursaal-stuttgart.de · Wir freuen uns auf Sie. Ihre Henny Stamer


<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Wein</strong>kulturmagazin für die Region <strong>Stuttgart</strong><br />

Inhalt<br />

Barrique im Remstal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Wild will <strong>Wein</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Stielfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Tradtition mit Charme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Zum Wohle der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

<strong>Der</strong> Zuckerle ist nicht süß . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Sauer-Power: Verjus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

<strong>Der</strong> verrückte <strong>Pro</strong>fessor . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Deutscher Rotweinpreis<br />

kommt nach Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

<strong>Wein</strong>WasserWissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Frisch entkorkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

<strong>Wein</strong>tipps der <strong>Wein</strong>dorfwirte . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Veranstaltungstipps 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 3<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein e.V.<br />

Lautenschlagerstraße 3<br />

70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Telefon: 0711 295010<br />

Telefax: 0711 293024<br />

E-Mail: info@prostuttgart.de<br />

Internet: www.prostuttgart.de<br />

Auflage:<br />

20 000 Exemplare<br />

Redaktion:<br />

Wulf Wager<br />

Mitarbeit:<br />

Christine Barth, Ute Böttinger,<br />

Karin Gessler, Vincent Klink,<br />

Karl Krügle, Renate Wager,<br />

Franziska Wager, Karin Wiemer<br />

Verlag:<br />

WAGER ! Kommunikation GmbH<br />

In der Halde 20<br />

72657 Altenriet<br />

Telefon: 07127 9315807<br />

Telefax: 07127 9315808<br />

E-Mail: info@wager.de<br />

Internet: www.wager.de<br />

Anzeigen:<br />

Sabine Kaupp<br />

Layout + Gestaltung:<br />

Björn Locke<br />

Druck:<br />

Bechtle Druck & Service, Esslingen<br />

Fotos:<br />

Archiv <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>,<br />

Bibliothèque nationale de France,<br />

Cartoon von J. Borer, Ute Böttinger,<br />

DJV, Fotolia, Fotomontage:<br />

Björn Locke/Wager, Karin Gessler,<br />

Nikolaus Heidelbach,<br />

Wolfgang Schmidt, Stadtarchiv<br />

<strong>Stuttgart</strong>, Wulf Wager,<br />

<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt,<br />

Karin Wiemer, WWG<br />

<strong>Der</strong> Text von Vincent Klink und die Karikatur<br />

von Nikolaus Heidelsbach stammt aus<br />

dem Buch „<strong>Wein</strong>“, erschienen bei DuMont.


4<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Ein Glas <strong>Wein</strong> auf<br />

die Suppe ist dem Arzt<br />

einen Taler entzogen<br />

Sprichwort<br />

Karikatur:<br />

Nikolaus<br />

Heidlbach<br />

Barrique im Remstal<br />

Kräftige, tanninreiche <strong>Wein</strong>e gab es Anfang der<br />

achtziger Jahre jede Menge – vorwiegend aus<br />

Frankreich und Italien. In meiner Küche im „Postillion“<br />

in Schwäbisch Gmünd war ich unablässig<br />

dabei, aromaheftige Pasteten zu backen. Diese Obsession<br />

hat bis heute angehalten, immer noch sind<br />

Krustenpasteten »mein Ding«. Für diese suchte ich<br />

damals einen Weißwein, der sich nicht beim ersten<br />

Schluck von der Pastetenscheibe begraben ließ.<br />

Es gibt ja einige knarzige <strong>Wein</strong>gärtner im Remstal,<br />

und ich musste nicht lange überlegen, wer gut<br />

zu mir passte. Alle meine Entscheidungen treffe<br />

Aus diesem Bauchgefühl heraus<br />

entschied ich mich eines Tages für<br />

den Winzer Jürgen Ellwanger, einen<br />

Mann der Tat. Einen Barriquewein<br />

wollte ich haben, und Ellwanger<br />

war zum Mitmachen bereit.<br />

Er befahl mir, nach Mössingen<br />

zu fahren und dort beim<br />

Fassmacher Schanz einen »Holzhurgel«<br />

zu holen. <strong>Der</strong> rachitische<br />

Jahrgang 1984 kam zur Ernte, und<br />

der dünne Saft war schnell eingefüllt.<br />

Fassproben des Grauburgunders<br />

ließen an Salzsäure denken.<br />

Er reifte und reifte. Wir hatten ja<br />

völliges Neuland betreten, und<br />

Neues und Optimismus sind<br />

bekanntlich eng ver schwis tert.<br />

»<strong>Der</strong> wird scho!« Genau so war es.<br />

Das Eichenholz lieferte jede Menge<br />

der von mir gewünschten Tannine,<br />

und die Reifung tat aufs<br />

Prächtigste das Ihre. Dieses wunderbare<br />

Holz, diese schwäbische<br />

Eiche, dieser Duft nach Schreinerei,<br />

nach Holz- und Schnitzwerk,<br />

all das habe ich heute noch in<br />

meiner Nase. Die Entwicklung auf<br />

der Flasche war phänomenal. Irgendwann<br />

hatte sich der <strong>Wein</strong><br />

ganz verabschiedet und nur das<br />

Holz stand in Glorie als tonnenschweres<br />

Bukett im Glas. Das war<br />

eine Wucht, als hätte man alle Palisaden<br />

des Wilden Westens verküfert.<br />

Größeren Geist gab es nie<br />

auf Flasche.<br />

Deshalb wurde der<br />

<strong>Wein</strong> wie rasend weggetrunken.<br />

Die jämmerlichen 10,5<br />

Volumenprozente waren selbst<br />

für die Heilsarmee noch weit außerhalb<br />

des Sündenfalls. Schwäbischen<br />

<strong>Wein</strong>nasen zerfurchten<br />

die Tannine aufs Fürchterlichste<br />

die Physiognomie. Mittelschwere<br />

Verätzungen verhinderten<br />

jegliche Reklamation.<br />

Und dann: Den glühenden<br />

Anpreisungen, der<br />

Begeisterung des<br />

Wirts konnten<br />

selbst Fachleute<br />

nicht widerstehen.<br />

Diese dämonischeBegabung,<br />

die<br />

ich damals in<br />

mir entdeck-<br />

ich bevorzugt mit meinem phänomenalen Bauchgefühl.<br />

In der Tat, mein Bauch ist kein Pappenstiel.<br />

Naturwissenschaftlich beschlagene Leute und Anhänger<br />

des Darwinismus werden mir bestätigen,<br />

dass wir vom Einzeller abstammen. Diese »Vorfahren«<br />

hatten ihr Gehirn im Bauch. Sie sind damit<br />

die letzten Millionen Jahre gut gefahren. Die alten<br />

Ägypter, die Römer usw. sind weg, die Einzeller<br />

immer noch unverändert unter uns. Da mein<br />

Bauch ungefähr drei Millionen Mal größer ist als<br />

der Bauch dieser Tierchen, bin ich auch Millionen<br />

Mal »besser beieinander«.<br />

te, musste ich in Zukunft wohlüberlegt<br />

zügeln. Ich hatte die<br />

Macht, den Leuten 750 Gramm<br />

Hartholz in Flaschen zu verkaufen.<br />

Bei dem ganzen Jubel blieb der<br />

Wengerter Jürgen völlig cool;<br />

Beim Folgejahrgang hatte er »sei<br />

Sach g’lernt«. <strong>Der</strong> 1985er übertraf<br />

alle Erwartungen und hielt den<br />

schärfsten <strong>Wein</strong>kritikern stand.<br />

Ich hatte endlich einen gerbstoffreichen<br />

Weißwein für meine<br />

Krustenpasteten von der Wildsau,<br />

vom Reh und vom Hasen.<br />

Hier und jetzt: Vor mir duftet eine<br />

Scheibe Frischlingspastete,<br />

und aus meinem Glas steigen<br />

ganz andere Geister. <strong>Der</strong> Jahrgang<br />

2005 Grauburgunder trocken<br />

betört mich. Längst bin ich<br />

durch die Schrunden des Alters<br />

kaum mehr in leichtsinnige Euphorie<br />

zu versetzen. Ich trinke.<br />

Was schon lange nicht mehr vorkam,<br />

der <strong>Wein</strong> hält der Pastete<br />

und mir stand. Das will was heißen.<br />

<strong>Der</strong> nächste Schluck. <strong>Der</strong><br />

<strong>Wein</strong> verbandelt sich mit den<br />

Wildaromen und mit den schweren<br />

Gewürzen. Ich esse. Ich trinke.<br />

Irgendwann ist alles eins, und<br />

ich bin im Glück. Am nächsten<br />

Morgen fühle ich mich prächtig.<br />

Was war geschehen? Aha, der<br />

<strong>Wein</strong> war mir angemessen. 14<br />

Volumenprozent steht auf dem<br />

Etikett.<br />

Vincent Klink


<strong>Wein</strong>e für den gehobenen <strong>Wein</strong>genuss,<br />

körperreich und ausdrucksstark - fürstlich und edel.<br />

Herzog Christoph von Württemberg<br />

(1515-1568) einer der produktivsten<br />

Gesetzgeber Alt-Württembergs, war<br />

ein großer Genießer und einem<br />

"guten <strong>Wein</strong>e” nie abgeneigt. Ihm zu<br />

Ehren wurden aus handverlesenen<br />

Trauben alter Reben mit größter<br />

Sorgfalt große <strong>Wein</strong>e ausgebaut.<br />

Starke Ertragsreduzierung, absolut gesunde,<br />

vollreife Trauben und die Lese<br />

von Hand in kleinen Kisten sorgen für<br />

unversehrtes Lesegut und damit für<br />

die bestmögliche Qualität.<br />

Die Rotweine erhalten Ihre typische<br />

Charakteristik durch die Lagerung im<br />

großen Holzfaß, die Weißweine ihre<br />

Fruchtigkeit durch gezügelte kühle<br />

Gärung und langer Lagerung auf der<br />

Feinhefe.<br />

Genießen Sie diese erlesenen<br />

<strong>Wein</strong>e in der Laube der “Zaißerei”<br />

(Nr. 15) auf dem Schillerplatz.<br />

<strong>Wein</strong>gärtner Cleebronn Güglingen eG • Ranspacher Str. 1 • 74389 Cleebronn<br />

Tel: 07135 - 98030 • Fax: 07135 - 13228 • www.cleebronner-winzer.de<br />

Württembergs<br />

schönstes Abendrot.<br />

STUTTGARTER WEINDORF – Mittwoch, 25. August bis Sonntag, 5. September 2010<br />

Die Württemberger <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften in Laube 4 bei der alten Kanzlei<br />

Entdecken Sie Ihren Lieblings-Württemberger! Württemberger <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften / www.wwg.de


6<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Es soll keiner so<br />

wenig <strong>Wein</strong> trinken,<br />

dass er seiner<br />

Gesundheit schadet.“<br />

Marc Aurel<br />

Wild<br />

will<br />

<strong>Wein</strong><br />

Was passt wozu?<br />

Für die Kleinen ist es „Bambi“, für Fernseh-Stars ist es eine begehrte<br />

Auszeichnung, für alle anderen ist es einfach: ein schmackhaftes<br />

Essen. Reh, Hirsch & Co. haben zwar nicht nur im Herbst Saison,<br />

aber die kräftigen Gerichte passen gut in die Jahreszeit der<br />

Kastanien, der Kürbisse – und der gehaltvollen Rotweine. Denn<br />

Wild und <strong>Wein</strong>, das muss eigentlich sein.<br />

„Das Reh springt hoch, das Reh<br />

springt weit, warum auch nicht –<br />

es hat ja Zeit.“ Zumindest so lange,<br />

bis sein Name in Verbindung<br />

mit feinen Zutaten auf der Speisekarte<br />

auftaucht. Dabei soll<br />

Heinz Erhardts tiefsinnige Lyrik<br />

nicht zur Rechtfertigung dienen,<br />

das scheinbar die Zeit tot schlagende<br />

Bambi zu einem Wildgericht<br />

zu degradieren. Denn erstens:<br />

<strong>Der</strong> Jäger schießt das Wild<br />

ja nicht zum Zeitvertreib, sondern<br />

um den Bestand zu regulieren.<br />

Denn Wild und Wald mögen sich<br />

zwar – das Wild hat den Wald<br />

aber buchstäblich zum Fressen<br />

gern, was der Förster auf Dauer<br />

nicht tolerieren kann, schließlich<br />

ist er für beides zuständig. Und<br />

zweitens: Im Gegenzug haben<br />

viele genussfreudige Zeitgenossen<br />

das Wild ebenfalls zum Fressen<br />

gern, wobei wir beim eigent-<br />

lichen Thema wären. Und drittens:<br />

Es wird ja nicht degradiert,<br />

sondern veredelt, wenn sich ein<br />

Meister der Küche seiner annimmt.<br />

Ganz ehrlich – so schön es ist, das<br />

Reh im Wald zu entdecken, so<br />

schön ist es für Fleischfreunde,<br />

dem edlen Tier in veredelter Form<br />

zu begegnen. Die meisten Fleisch<br />

verzehrenden Zeitgenossen sind<br />

– aus unterschiedlichen Gründen –<br />

in der Lage, hier zu abstrahieren:<br />

Wer in und mit der Natur aufwächst,<br />

für den ist der Vorgang<br />

der fleischlichen Verwandlung<br />

eben ein natürlicher. Für den naturfernen<br />

Städter ist das lebendige<br />

Tier – außer dem Haustier, und<br />

das isst er in der Regel nicht – ohnehin<br />

ein abstraktes Wesen aus<br />

dem Streichelzoo, das er mit der<br />

verpackten Auslegeware nicht in<br />

Verbindung bringt. Und das ist<br />

gut so, denn in allen Fällen ist damit<br />

der Weg frei für den – bewussten<br />

– Genuss.<br />

Wer schön essen geht und sich für<br />

Wild entscheidet, für den gehört<br />

meist ein guter <strong>Wein</strong> mit dazu.<br />

Aber was ist die „ideale“ Kombination?<br />

Für Vincent Klink ist<br />

„<strong>Wein</strong> und Wild an sich schon die<br />

ideale Kombination“, wie er<br />

schmunzelnd sagt. <strong>Der</strong> besternte<br />

Küchenchef der <strong>Stuttgart</strong>er Wielandshöhe,<br />

Genussmensch und<br />

Meister regionaler Spezialitäten<br />

in ihrer besten Form, ist in der<br />

glücklichen Lage, dem Essen<br />

nicht nachjagen zu müssen. „Die<br />

rufen bei mir an, wenn sie frisches<br />

Wild haben“, erklärt der<br />

Küchenchef. Und da er gute,<br />

langjährige Beziehungen pflegt,<br />

bekommt er tatsächlich ganze<br />

Tiere. Keine Selbstverständlichkeit,<br />

denn die Innereien stehen<br />

demjenigen zu, der das Wild erlegt,<br />

daher auch „Kleines Jägerrecht“<br />

genannt. „Ein ganzes Tier<br />

oder Teile davon frisch vom Jäger,<br />

das ist natürlich ideal“, meint<br />

Klink „aber für den Verbraucher


ist auch tiefgefrorene Ware eine<br />

gute Alternative.“<br />

Begibt man sich in die Obhut<br />

kenntnisreicher Gastronomen,<br />

läuft einem beim Lesen der Speisekarte<br />

schon das Wasser im<br />

Mund zusammen. Leider nicht<br />

automatisch der passende <strong>Wein</strong>.<br />

Welchen soll man wählen? Muss<br />

es ein hochpreisiger Burgunder<br />

sein? Ein schwerer Übersee-<br />

<strong>Wein</strong>? Mitnichten: „Wir haben in<br />

der Region wunderbare <strong>Wein</strong>e,<br />

die auch hervorragend zum Wild<br />

passen“, weiß Andreas Scherle,<br />

Inhaber des Restaurants „Zur<br />

<strong>Wein</strong>steige” im Hotel Wörtz. Er ist<br />

Herr über mehr als 800 Kellerschätze,<br />

seine <strong>Wein</strong>karte gehört<br />

zu den besten in Deutschland. <strong>Der</strong><br />

<strong>Wein</strong>-Enthusiast schweift nicht<br />

in die Ferne, sondern fühlt sich<br />

besonders den heimischen Gewächsen<br />

verbunden. So hat er das<br />

Angebot an regionalen Tropfen<br />

weiter ausgebaut; zu jedem Gericht<br />

findet er meist mehr als eine<br />

passende Begleitung.<br />

Grundsätzlich hat Wildfleisch einen<br />

kräftigen Eigengeschmack,<br />

wie Andreas Scherle<br />

betont. Manche lehnen<br />

es immer noch<br />

als „zu streng, zu<br />

animalisch“, eben<br />

als „zu wild“ ab.<br />

Diejenigen sollten<br />

doch mal wieder<br />

einen Versuch wagen,<br />

denn „heute ist<br />

der Geschmack nicht<br />

mehr so stark wie früher“,<br />

weiß der Restaurantleiter,<br />

„das Fleisch wird<br />

nicht mehr so lange abgehan-<br />

Entzückender Rehrücken:<br />

Wild ist leckeres, natürlich erzeugtes<br />

Biofleisch, hier in Scherles Restaurant.<br />

Karin Wiemer<br />

gen, sondern eher früher verarbeitet.“<br />

Abhängen muss das Wild,<br />

damit das Fleisch nicht zäh ist.<br />

In Erwartung des zart gereiften<br />

Wildes sucht man einen Begleiter.<br />

Das kräftige Fleischaroma verlangt<br />

schon mal nach <strong>Wein</strong>en mit<br />

einer kräftigen Grundaromatik.<br />

Hier kommt die Stärke der Württemberger,<br />

der Rotweine, zum<br />

Tragen, denn ein solcher ist nicht<br />

nur für Andreas Scherle die „klassische<br />

erste Wahl“. „Rehfleisch ist<br />

von der Intensität her mindestens<br />

auf der Stufe von Rindfleisch,<br />

Hirsch schon darüber“, so seine<br />

Charakterisierung. Prinzipiell besitze<br />

Rehfleisch den leichtesten<br />

Wildgeschmack, der bei Wildente,<br />

Hirsch und Wildtaube – in dieser<br />

Reihenfolge – immer stärker werde<br />

und schließlich im Wildschwein<br />

in der Regel die kräftigste<br />

Note zeige. „Rehrücken ist für<br />

mich das eleganteste, hochwertigste<br />

Wildfleisch“, sagt der Gastronom.<br />

Für die <strong>Wein</strong>wahl kommt<br />

es aber weniger auf das Tier an<br />

sich oder das verwendete Stück<br />

an: „Entscheidend ist die Zubereitungsart<br />

und die<br />

Sauce“, betont Scherle,<br />

„ob das Fleisch eingepackt<br />

ist in kräftige<br />

Aromen.“<br />

Er unterscheidet bei<br />

der Saucenbereitung<br />

zwischen der fruchtigen<br />

und der kräuterig-herben<br />

Richtung,<br />

mit zahlreichen Varianten<br />

und Spielarten dazwischen.<br />

Rehnüsschen aus<br />

der Oberschale in Schalotten-<br />

Rotweinsauce kombiniert er<br />

gerne mit einem Samtrot. „Das<br />

Süßliche der Schalotten passt gut<br />

zu den Aromen der Rebsorte wie<br />

Pflaume, Feige, Rote Beete“, erklärt<br />

Scherle. Auch zu Wildente<br />

machen sich süße Aromen gut,<br />

wie Scherle weiß. Wildente auf<br />

Zimt-Kirschen mit Mandel-Kartoffeltalern<br />

lässt er von einem<br />

Samtrot oder Spätburgunder begleiten.<br />

Eine ebensolche Begleitung<br />

verträgt auch der Rehrücken<br />

mit Preiselbeer- oder mit Pfeffer-<br />

Kirschsauce. Die kräftige Sauce<br />

und das hochwertige Fleisch<br />

brauchen aber einen ebenbürtigen<br />

Partner: „Da darf es ruhig ein<br />

großes Gewächs sein“, meint<br />

Scherle. Ihm schwebt da ein Spätburgunder<br />

Großes Gewächs vom<br />

<strong>Wein</strong>gut Aldinger vor oder der<br />

Pinot Noir aus burgundischen<br />

Klonen vom <strong>Wein</strong>gut Wöhrwag.<br />

„Das ist absolute Oberliga“, sagt<br />

er bewundernd, „die bekommen<br />

volle Punktzahl.“ Vor den „Originalen“<br />

aus dem Burgund brauchen<br />

sich solche heimischen Erzeugnisse<br />

„nicht zu verstecken“.<br />

Allerdings dürfen sie ruhig gereift<br />

sein, damit nicht die Holznoten<br />

im Vordergrund stehen, sondern<br />

Aromen von Kirsche und roter<br />

Johannisbeere, von Lakritze und<br />

Tabak. Jetzt auf dem Markt sind<br />

in der Regel die 2007er Barrique-<br />

<strong>Wein</strong>e. <strong>Wein</strong>schmecker mit Geduld<br />

und Keller sollten aber auf<br />

ältere Jahrgänge zurück greifen:<br />

„Ideal trinkreif sind jetzt meist die<br />

<strong>Wein</strong>e des Jahrgangs 2004 oder<br />

2005“, so Scherles Tipp.<br />

Dass das Geheimnis<br />

in der Sauce<br />

liegt, zeigt der<br />

gelernte Som-<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 7<br />

Ein neuer Freund<br />

ist ein neuer <strong>Wein</strong>.<br />

Lass ihn alt werden,<br />

dann wird er dir<br />

schmecken.“<br />

Jesus Sirach


8 <strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist<br />

geschaffen, dass er die<br />

Menschen soll<br />

fröhlich machen.“<br />

Jesus Sirach 31, 34<br />

melier am Beispiel des Reh- oder<br />

Hirschrückens: Das gleiche Wildstück<br />

mit dunklen Früchten und<br />

Gewürzen kombiniert – wie etwa<br />

in einer schwarzen Johannisbeersauce<br />

oder in Wacholder-Cassis-<br />

Sauce zusammen mit Maronen-<br />

Sellerie-Püree – verlangt durch<br />

die kräftigen Röstaromen ebenfalls<br />

nach einem im Barrique gereiften<br />

<strong>Wein</strong>. <strong>Der</strong> sollte aber würzige<br />

Komponenten besitzen. Für<br />

Scherle klar: „Ein Lemberger“. Er<br />

empfiehlt die Top-Klasse, beispielsweise<br />

den „Barrique-Lemberger“<br />

des städtischen <strong>Wein</strong>guts<br />

oder das „Große Gewächs“ des<br />

Grafen Neipperg: „Aromen von<br />

Eukalyptus, Brombeer und Wacholder,<br />

von dunklen Beeren und<br />

Kräutern ergänzen das Gericht<br />

perfekt.“<br />

„Wild, Spätzle, Sauce“ lautet die<br />

einfache Formel von Vincent<br />

Klink. Ganz „altmodisch, um<br />

nichts zu überdecken“, so geht<br />

der Meister das Thema an. Bei<br />

Vincent Klink’s<br />

Wildschweinpastete<br />

Zutaten für 1 Pastete<br />

(für ca. 6 Personen)<br />

Für den Pastetenteig<br />

500 g Mehl<br />

180 g Butter<br />

1 Ei<br />

100 ml Wasser<br />

Salz<br />

Für die Füllung<br />

10 g getrocknete Steinpilze<br />

500 g Wildschweinschulter<br />

250 g grüner Speck (vom<br />

Schwein)<br />

2 EL Pistazien, gehackt<br />

250 ml Sahne<br />

1 Msp Piment<br />

1/2 TL Wacholder,<br />

gemörsert<br />

1 TL Thymian, gerebelt<br />

20 ml Cognac<br />

Salz, Pfeffer<br />

1–2 Eigelb<br />

8 Blatt Gelatine<br />

250 ml Fleischbrühe<br />

250 ml Portwein<br />

ihm gibt es Rehrückenmedaillons<br />

in Wacholder- oder Preiselbeerrahm<br />

und Spätzle, auch mal mit<br />

jungem Filderkraut. Oder Rehleber:<br />

„Was ganz Wunderbares.“<br />

Dazu gehören auch für ihn kräftige<br />

Rotweine: „Spätburgunder liebe<br />

ich sehr“, sagt Klink, wobei er<br />

bei diesen <strong>Wein</strong>en „nicht so sehr<br />

für Holz“ ist. „Er darf aber ruhig<br />

maskulin sein mit vielen Tanninen<br />

und langer Maischegärung“,<br />

ergänzt er, aber: „keine Tricks“. In<br />

das intensiver abgeschmeckte<br />

Wildschweinragout gibt er Gewürze,<br />

die auch in Blutwurst enthalten<br />

sind: Nelke, Piment, Kardamom,<br />

Lorbeerblatt und etwas<br />

Wacholder, eine säuerliche Note<br />

erhält das Gericht durch Apfelessig.<br />

Auch er arbeitet ohne Tricks,<br />

aber mit Pfiff: „Blutwurst ist auch<br />

in der Sauce“, verrät er. Da<br />

kommt dann der Lemberger zum<br />

Zug.<br />

Auch Cuvée-<strong>Wein</strong>e, etwa aus Cabernet<br />

Sauvignon oder Cabernet-<br />

Karikatur:<br />

Nikolaus Heidlbach<br />

Kreuzungen, pfeffrig und mit<br />

Aromen dunkler Beeren, können<br />

zum Einsatz kommen. „Sie sollten<br />

allerdings eine gewisse Reife haben<br />

und passen tendenziell eher<br />

Für den Pastetenteig Mehl, Butter, Ei, Wasser<br />

und eine gute Prise Salz zu einem Teig verkneten.<br />

Den Teig in Frischhaltefolie verpacken<br />

und eine Stunde kühl stellen.<br />

Für die Füllung die Steinpilze 15 Minuten in<br />

lauwarmem Wasser einweichen, dann abtropfen<br />

lassen und fein hacken.<br />

Den Backofen auf 220° vorheizen (Umluft<br />

200°). Eine Kastenkuchenform mit Backpapier<br />

auslegen oder gut ausfetten, den Teig dünn<br />

aus rollen und die Form damit auslegen.<br />

Etwas Teig für den Deckel der Pastete<br />

zurückbehalten.<br />

Wildschweinschulter und den grünen<br />

Speck grob zerkleinern, durch den<br />

Fleischwolf drehen und in eine Schüssel<br />

geben. Gehackte Pilze, Pistazien,<br />

Sahne, Piment, Wacholder, Thymian,<br />

Cognac, Salz und Pfeffer hinzufügen und alles<br />

mindestens 10 Minuten mit den Händen gut<br />

vermischen, bis eine sämig-feste Brätmasse<br />

entsteht.<br />

Die Masse auf den Teig in der Kastenform<br />

geben, alles mit einer Teigbahn verschließen.<br />

Als Kamin zwei Löcher in die Teigabdeckung


zu Hirsch und kräftigem Wild“,<br />

merkt Scherle an. An Weißwein<br />

denkt zunächst kaum jemand,<br />

wenn es um Wild geht. Vincent<br />

Klink fällt spontan ein trockener<br />

stanzen. Mit dem restlichen<br />

Teig kann man Verzierungen<br />

modellieren und auf dem<br />

Teigdeckel anbringen. Die<br />

Teigoberfläche mit verquirltem<br />

Eigelb bestreichen. Die<br />

Pastete im heißen Ofen bei<br />

220° ca. 40 Minuten backen<br />

(pro Zenti meter Durchmesser<br />

4 Minuten). Die Pastete über<br />

Nacht auskühlen lassen.<br />

Am nächsten Tag die Gelatine<br />

5 Minuten in kaltem<br />

Wasser einweichen. Brühe<br />

und Portwein aufkochen.<br />

Topf vom Herd ziehen, die<br />

Gelatine ausdrücken und in<br />

der heißen Portwein-Brühe<br />

auflösen, dann etwas abkühlen<br />

lassen. Kurz bevor es fest<br />

zu werden beginnt, das Gelee<br />

vorsichtig durch die Kaminöffnungen<br />

in die Pastete<br />

eingießen und über Nacht<br />

fest werden lassen.<br />

Am nächsten Tag die Pastete<br />

aufschneiden und servieren.<br />

Gesundes Wildfleisch:<br />

Rehrücken in der Vorbereitung<br />

DJV<br />

Gewürztraminer ein, der schon<br />

als Zutat in einer hellen Sauce<br />

ohne starke Gewürze wie Wacholder<br />

zum Einsatz kommt und<br />

mit Rehschnitzelchen bei Tisch<br />

eine spannende Verbindung eingeht.<br />

Andreas Scherle hält die<br />

Kombination Weißwein und<br />

Wild für erklärungsbedürftig, da<br />

eher untypisch, aber durchaus<br />

für machbar: Etwa für ein Gericht<br />

wie Wildente mit Quittenrelish,<br />

dazu ein säuremilder<br />

Tropfen Grauburgunder, Chardonnay<br />

oder ein fruchtbetonter,<br />

etwas gereifter Riesling Großes<br />

Gewächs, denn „die Säure sollte<br />

schon etwas abgebaut sein“.<br />

Ein Wort zum Württemberger<br />

Klassiker fehlt noch, daher die<br />

vorsichtige Frage: Und wie sieht<br />

es mit dem Trollinger aus? Auch<br />

dafür wissen (schwäbische) Experten<br />

in Sachen Speise und<br />

<strong>Wein</strong> eine Verwendung. „Das<br />

funktioniert durchaus im Vorspeisenbereich“,<br />

so Scherle. Carpaccio<br />

vom Rehrücken mit Himbeer-Thymian-Vinaigrette,<br />

oder<br />

Wildterrine mit gemischtem Salat<br />

und Preiselbeer-Walnuss-Vinaigrette,<br />

hält er für passende<br />

Begleiter des schwäbischen Nationaltrunks.<br />

Er muss nicht mal<br />

trocken sein, je nach Süße der<br />

Sauce darf er für ihn ruhig in<br />

Richtung halbtrocken gehen.<br />

Nur eines ist wichtig: die Temperatur.<br />

Auch Kollege Vincent<br />

Klink betont: „Er sollte um einige<br />

Grade kälter sein, als er normal<br />

oft getrunken wird.“ Also:<br />

vorher leicht kühlen, dann<br />

klappt’s auch mit dem Trollinger.<br />

Wer Wild einfach wild kombinieren<br />

will: Waidmannsheil –<br />

und wohl bekomm’s!<br />

Wer Wild kaufen<br />

möchte:<br />

Ständig frisches Wild aus dem<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Gebiet hat die Metz-<br />

gerei Ulrich Sauter vorrätig: Im<br />

Auftrag der Stadt <strong>Stuttgart</strong> verkauft<br />

sie ganze Tiere oder bestimmte<br />

Teile auf Vorbestellung,<br />

vakuumierte Teile sind immer<br />

auf Lager.<br />

Metzgerei Ulrich Sauter<br />

Glemsaustr. 14<br />

70499 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel. 0711 8873270<br />

office@metzgerei-sauter.de<br />

Wildfleisch gibt<br />

es außerdem:<br />

Kusterer-Stand in<br />

der Markthalle<br />

Frischeparadies Moll<br />

Feinkost Böhm<br />

oder: in Internet-Börsen wie<br />

www.wildboerse.de<br />

Tipp zum Wildkauf<br />

von Andreas Scherle,<br />

„Zur <strong>Wein</strong>steige“:<br />

„Darauf achten, dass das Wild<br />

vom Hochsitz geschossen wurde<br />

und nicht aus einer Treibjagd<br />

stammt. Die Stresshormone verändern<br />

das Fleisch stark: Es bekommt<br />

einen strengen, säuerlichen<br />

Geschmack.“<br />

Tipps zur Wildbereitung<br />

von Vincent Klink,<br />

„Wielandshöhe“ :<br />

Sollte das erworbene Wildfleisch<br />

unverhältnismäßig früh in den<br />

Handel gelangt und damit<br />

schlecht abgehangen und zäh<br />

sein: „Das Fleisch in <strong>Wein</strong> einlegen,<br />

Plastikfolie darauf und dann<br />

zehn Tage in den Kühlschrank.<br />

Dann kann es unter Luftabschluss<br />

nachreifen und verdirbt nicht.“<br />

„Ich empfehle sehr, die Sauce zunächst<br />

ohne <strong>Wein</strong> zu machen und<br />

ihn erst zum Schluss hinzu- zugeben,<br />

dann bleibt der Geschmack<br />

besser erhalten. Auch muss es<br />

nicht eine halbe Flasche sein: ein<br />

Achtel genügt oft schon.“<br />

Karin Wiemer<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 9<br />

<strong>Wein</strong> erfrischt<br />

matte Kräfte,<br />

Traurigkeit verscheucht<br />

er, alle<br />

Müdigkeit der Seele<br />

verjagt er.“<br />

Hl. Augustinus


10<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Wein</strong> macht das<br />

Gehirn sinnig, schnell<br />

und erfinderisch, voll<br />

von lebenden,<br />

feurigen und ergötzlichen<br />

Gedanken.“<br />

William Shakespeare<br />

Stielfrage<br />

<strong>Der</strong> Schwabe pflegt eine innige<br />

Verbindung zu seinen <strong>Wein</strong>en.<br />

Nein, er trinkt weder alles<br />

selbst, noch trinkt er nur Trollinger<br />

oder TL, das Ländle-<br />

Cuvée. Aber er hält (sich) an einem<br />

klassischen Markenzeichen<br />

fest: dem Henkelglas. Die<br />

Geschichte einer unerschütterlichen<br />

Liebe über alle<br />

Maße(n).<br />

Früher hieß es, der Württemberger<br />

schlotzt im Durchschnitt das<br />

Doppelte an <strong>Wein</strong> wie der gemeine<br />

durchschnittsdeutsche<br />

<strong>Wein</strong>trinker, nämlich rund 40 Liter<br />

pro Kopf und Jahr, mittlerweile<br />

haben sich die internationalen<br />

Gewohnheiten angenähert und<br />

trinktechnisch bei etwa 24 Litern<br />

eingependelt. Geschlotzt wird allerdings<br />

nur hier. Könnte es am<br />

Schlotzen liegen, dass hierzulande<br />

mehr durch weindurstige Kehlen<br />

rann? Selbstversuche zeigen:<br />

Schlotzen allein führt nicht<br />

zwangsläufig zu höherem Flüssigkeitsverbrauch<br />

– es liegt an der Art<br />

des Getränks, am Wohlgeschmack,<br />

an der Durstigkeit des Schlotzers<br />

und an seinen Trinkgewohnheiten.<br />

Stielglas oder Henkelglas<br />

Württemberger<br />

im Henkelglas<br />

Sprich: der Schlotzer hat seine<br />

Schlotzmengen selbst in der<br />

Hand beziehungsweise im Mund.<br />

Und geschlotzt wird heute auch<br />

noch.<br />

Liegt es dann am <strong>Wein</strong>, am<br />

Gegenstand des Schlotzens<br />

also? <strong>Der</strong> Trollinger ist der<br />

wohl am häufigsten geschlotzte<br />

<strong>Wein</strong> und er ist die<br />

Schwabenspezialität an sich,<br />

für manche <strong>Wein</strong>nasen rangiert<br />

er wohl noch vor Linsen<br />

mit Spätzle oder Maultaschen.<br />

Als leicht zu verzehrendes<br />

Grundnahrungsmittel können<br />

sich auch Küchenunkundige damit<br />

eine Zeit lang buchstäblich<br />

über Wasser halten, denn die benötigten<br />

Fertigkeiten sind gering:<br />

Flasche aufschrauben, einschenken.<br />

Ins Glas. Natürlich ins Henkelglas.<br />

<strong>Der</strong> süffige Trollinger könnte also<br />

ein Grund sein für einen zuweilen<br />

über das normale Maß hinausgehenden<br />

Genuss – der an-<br />

Unverzichtbar: Hochwertige <strong>Wein</strong>e<br />

brauchen ein spezielles Stielglas.<br />

Fotomontage: Björn Locke/Wager


Viertelesstreit: Welcher <strong>Wein</strong> schmeckt in welchem Glas am besten? Karin Wiemer<br />

dere liegt unter Umständen: im<br />

Glas. Denn der württembergische<br />

<strong>Wein</strong>freund schlotzt traditionsgemäß<br />

nicht einfach aus irgendwas,<br />

schon gar nicht aus einem<br />

gewöhnlichen <strong>Wein</strong>glas. Ein<br />

Henkelglas muss es sein. Wobei<br />

die Bezeichnung „Henkelglas“,<br />

die zusätzliche Ausstattung, seinen<br />

eigentlichen Wert nicht zum<br />

Ausdruck bringt und daher eher<br />

von Neig’schmeckten und traditionsunkundigenNachkömmlingen<br />

verwendet wird. Denn eigentlich<br />

ist es ein Viertelesglas.<br />

Ein bauchiges Glasgefäß, ohne<br />

Stiel, dafür mit solidem Boden<br />

und somit standfest auch bei<br />

ausdauerndem Gebrauch. Und<br />

das Entscheidende: Es fasst einen<br />

Viertelliter.<br />

Den Eichstrich braucht hier aber<br />

keiner. Praktischerweise würden<br />

jedwede Tricksereien und Geizereien<br />

von Seiten des Wirts auf einen<br />

Blick und schon von weitem<br />

entlarvt: Schließlich muss das<br />

Glas voll sein, damit das Maß voll<br />

ist, das heißt, sobald die Flüssigkeit<br />

über den Rand schwappt, wie<br />

bei einer überlaufenden Badewanne,<br />

ist das Soll erfüllt. Das<br />

Viertele ist mehr als eine Mengen -<br />

angabe. Es ist das Schwabenmaß<br />

an sich. Schon sprachlich ist es<br />

die einzig mögliche Einteilung:<br />

wie klänge ein Drittele oder etwa<br />

ein Fünftele? Völlig unmöglich.<br />

Ganz abgesehen von den Streitereien<br />

am Glasrand: Wie soll man<br />

sich, bitteschön, eine Literflasche<br />

teilen mit Fünftele – zu zweit?<br />

Oder gar eine Dreiviertelliterflasche?<br />

Aber das steht ohnehin<br />

meist nicht zur Debatte, denn die<br />

ließe sich zu zweit eh nicht gescheit<br />

teilen, zwei Gläsle <strong>Wein</strong><br />

pro Nase müssen schon drin sein.<br />

„Die <strong>Wein</strong>stube und das Viertele<br />

gehören einfach zusammen“, sagt<br />

Andreas Scherle, seit letztem Jahr<br />

Inhaber der alteingesessenen<br />

„<strong>Wein</strong>stube Stetter“ im Bohnenviertel.<br />

Das Henkelglas ist für ihn<br />

Ausdruck schwäbischer Gastlichkeit<br />

und geselligen Beisammenseins.<br />

„Man hockt ungezwungener<br />

zusammen bei einem Viertele“,<br />

hat er festgestellt. Wenn nicht<br />

das Gespräch den <strong>Wein</strong> begleitet,<br />

sondern der <strong>Wein</strong> das Gespräch<br />

verflüssigt, dann ist das Henkelglas<br />

richtig. Es könnte daher auch<br />

Besenglas oder <strong>Wein</strong>stubenglas<br />

heißen.<br />

Badener im Stielglas<br />

Die Alternative, das Stielglas, bietet<br />

<strong>Wein</strong>liebhaber Scherle auch<br />

an. „Ein schwäbisches Viertele<br />

kommt ins Henkelglas, ein badischer<br />

<strong>Wein</strong> ins Stielglas“, beschreibt<br />

der <strong>Wein</strong>liebhaber die<br />

weinpolitisch korrekte Philosophie<br />

des <strong>Wein</strong>hauses. Auch bei<br />

Dreiviertelliterflaschen gibt es<br />

Gläser mit Stiel dazu. Die „<strong>Wein</strong>stube<br />

Kochenbas“ hält es ähnlich,<br />

allerdings gibt es hier gar keine<br />

badischen <strong>Wein</strong>e: „Wir sind hier<br />

in Württemberg, da gehört das<br />

Viertelesglas doch dazu“, sagt<br />

man hier, „und die Leute erwarten<br />

es auch.“ Christin Wöhrwag<br />

kommt aus einer Rheingauer<br />

<strong>Wein</strong>baufamilie. Sie hatte anfangs<br />

ihre <strong>Pro</strong>bleme mit dem Henkelglas,<br />

genau wie schon mit dem<br />

Rheingauer Römerglas, als sie ihrem<br />

Mann, Hans-Peter Wöhrwag,<br />

in das Untertürkheimer <strong>Wein</strong>gut<br />

folgte. Mittlerweile zeigt sich für<br />

sie darin ein Stück Originalität.<br />

Kultur und Tradition der Region.<br />

„<strong>Der</strong> Trollinger gehört ins Viertelesglas,<br />

das muss man nicht groß<br />

zelebrieren“, meint sie. Für an-<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 11<br />

Denn der <strong>Wein</strong><br />

erneuet die Kräfte<br />

ermüdeter Männer.“<br />

Homer


12<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Es steckt mehr<br />

Philosophie in einer<br />

Flasche <strong>Wein</strong>, als in<br />

allen Büchern<br />

dieser Welt.“<br />

Louis Pasteur<br />

Geschmackvoll:<br />

Im richtigen Stielglas<br />

entwickeln <strong>Wein</strong>e ihr<br />

volles Aroma.<br />

Fotolia<br />

spruchsvolle <strong>Wein</strong>e ist für sie aber<br />

doch das Stielglas erste Wahl.<br />

Im „Vetter“, der eher modernen<br />

<strong>Wein</strong>stuben-Variante am Rand<br />

des Heusteigviertels, sieht man<br />

keine Henkelgläser – dafür spielen<br />

<strong>Wein</strong>e aus ganz Deutschland und<br />

Europa mindestens so eine wichtige<br />

Rolle wie die Württemberger.<br />

Hier wird weniger geschlotzt, sondern<br />

auch mal in 0,1 Liter-Mengen<br />

„probiert“. Für den „klassischen“<br />

<strong>Wein</strong>stuben-Schwa ben ein<br />

unübliches Verfahren. Aber Achtung:<br />

Das „Vetter“ nennt sich ja<br />

auch nicht <strong>Wein</strong>stube, deshalb<br />

gibt’s au nix zom Bruddla.<br />

Die Stilfrage ist auch eine Frage<br />

des Geschmacks – nicht nur des<br />

ästhetischen. Vincent Klink, Sternekoch<br />

und Inhaber der Wielandshöhe,<br />

setzt durchaus auf<br />

Tradition. Er und sein Lokal<br />

stehen für regionale Gerichte<br />

und <strong>Wein</strong>e. Auf die Traditionsgläser<br />

verzichtet er aber.<br />

„Für Trollinger und einfache<br />

<strong>Wein</strong>e ist das Henkelglas angemessen“,<br />

meint er, hält es<br />

darüber hinaus aber für<br />

überholt: „Das Henkelglas<br />

kommt aus einer Zeit, in der<br />

man noch sechs Viertele<br />

getrunken hat, wie mein<br />

Vater“, so der schwäbische<br />

Gastronom. Anspruchsvollere<br />

<strong>Wein</strong>e, die nach gebührender<br />

Anerkennung<br />

und Aufmerksamkeit verlangen,<br />

verlangen gleichzeitig<br />

nach einem anderen<br />

Glas: „<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> erwärmt<br />

sich nicht so schnell, wenn<br />

man es am Stiel hält und er<br />

entfaltet sich besser“, sagt der<br />

Genussmensch. Denn das Glas<br />

spielt eine Riesenrolle in der<br />

<strong>Wein</strong>welt – nicht ohne Grund gibt<br />

es zig Ausprägungen und für fast<br />

jede Rebsorte eine eigene Glasform.<br />

„Aus dem Stielglas entwickeln<br />

sich die Aromen auf der<br />

Zunge anders“, erklärt Sommelier<br />

Andreas Scherle. „Ein frischer,<br />

fruchtiger Riesling kommt am<br />

besten zur Geltung aus dem Tulpenglas<br />

mit leicht nach außen gebogenem<br />

Rand, das Burgunderglas<br />

verstärkt die cremigen No-<br />

ten.“ Wer sich intensiver mit<br />

<strong>Wein</strong> beschäftigen will, kann das<br />

selbst ausprobieren – und kommt<br />

tatsächlich zu verblüffenden Ergebnissen:<br />

Ein Riesling aus dem<br />

Ballonglas verliert seine Frische<br />

und Fruchtigkeit, der Burgunder<br />

aus dem kleinen Tulpenglas wird<br />

flach und hart. Und aus dem Henkelglas?<br />

„Da können sich die Aromen<br />

nicht entwickeln“, bedauert<br />

der Experte in Sachen <strong>Wein</strong>. Wer<br />

einmal versucht hat, das Viertelesglas<br />

zu schwenken, hat nicht<br />

mehr Aromen im Glas, sondern<br />

weniger <strong>Wein</strong>. Viele <strong>Wein</strong>liebhaber<br />

schwenken daher um – und<br />

verwenden ausschließlich das<br />

Stielglas.<br />

Viertelesglas ist gefragt<br />

„Die Nachfrage nach dem Vierteleshenkelglas<br />

ist stabil geblieben“,<br />

erklärt Manfred Wansner, Vertriebsleiter<br />

des schwäbischen<br />

Glasherstellers Böckling. <strong>Der</strong><br />

„schwäbische <strong>Wein</strong>seidel“, so die<br />

offizielle, arg seelenlos-nüchterne<br />

Bezeichnung in der Glaswelt, wird<br />

hauptsächlich von <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften<br />

in größeren<br />

Mengen abgenommen. „Auch bei<br />

<strong>Wein</strong>festen gibt es mittlerweile oft<br />

Stielgläser.“ Es sei allerdings auch<br />

eine Frage des Preises: „Die Henkelgläser<br />

sind alle mundgeblasen<br />

und damit teuer, das geht nicht<br />

anders“, so der Vertriebsmann.<br />

Wenn das traditionelle Glas aussterben<br />

sollte, ist also der Schwabe<br />

im Schlotzer selbst schuld.<br />

Aber: „Wenn es in 100 Jahren<br />

noch <strong>Wein</strong>stuben gibt, gibt es in<br />

100 Jahren auch noch Henkelgläser“,<br />

ist Wansner überzeugt.<br />

Für sein Gourmet-Restaurant „Zur<br />

<strong>Wein</strong>steige“ hat Andreas Scherle<br />

einen Kompromiss gefunden:<br />

Auch hier kommt der Württemberger<br />

als Viertele in die Gläser,<br />

aber in solche mit Stiel und aus<br />

kleinen Karaffen im Schwabenmaßstab.<br />

Wie heißt es so schön:<br />

Da trifft Tradition auf Moderne.<br />

Oder auch: Qualität trifft auf<br />

Quantität – wenn das dem Schwaben<br />

nicht entgegen kommt ...<br />

Karin Wiemer


Fast wie früher ...<br />

Neueröffnung<br />

Dachswald-<br />

Biergarten<br />

Genießen Sie die idyllische Atmosphäre unseres Gartens bei<br />

schwäbischer Küche, Hähnchen vom Grill und kühlem Bier<br />

vom Fass. Montag bis Samstag 17 bis 23 Uhr geöffnet.<br />

Familie Lutz<br />

Dachswaldweg 120<br />

70569 <strong>Stuttgart</strong>-Vaihingen<br />

Telefon: 0711 6783-3<br />

www.hotel-dachswald.de<br />

Unsere <strong>Wein</strong>e und Sekte erhalten<br />

Sie bei Krämers Bürgerstuben,<br />

Laube Nr. 5 auf dem Schillerplatz.<br />

wager.de<br />

Haus- und Hoffest<br />

6.–16. August 2010<br />

Wir bieten Qualität mit Herz<br />

Sektkellerei | Brennerei<br />

Erlesene <strong>Wein</strong>e,<br />

spritzige Sekte,<br />

edle Destillate<br />

Hier genießen Sie die <strong>Wein</strong>e, die auch der Bundespräsident trinkt!<br />

Auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf in folgenden Lauben:<br />

Dachswald, Hasenwirt, Alte Lok und Krämer’s Bürgerstuben.<br />

Zum gemütlichen Viertele im Sonnen-Besen<br />

trifft man sich von Mitte Oktober bis Anfang Dezember<br />

und von Ende Januar bis Ostern.<br />

Termine und Aktuelles: www.zaiss.com<br />

<strong>Wein</strong>gut Zaiß Sektkellerei · Brennerei<br />

Mörgelenstraße 24 | 70329 <strong>Stuttgart</strong>-Obertürkheim<br />

Telefon 0711 324282 | Telefax 0711 3280314 | weingut@zaiss.com


Herzlich willkommen<br />

Gemütliche <strong>Wein</strong>stube mit Nebenzimmer<br />

Rusikale Gartenwirtschaft<br />

Selbstgemachte Maultaschen nach Omas Art<br />

Unterhaltsame <strong>Wein</strong>proben in uriger <strong>Pro</strong>bierstube (Voranmeldung)<br />

Auserlesene <strong>Wein</strong>e von umliegenden Anbaugebieten<br />

Christine & Herbert Winkle · Trollingerstr. 4 · 70329 <strong>Stuttgart</strong> (Uhlbach)<br />

Telefon 0711 3260322 · www.weinstube-loewen.de<br />

Täglich ab 11.30 Uhr · Mittwoch Ruhetag<br />

ERFRISCHEND<br />

L E B E N D I G E<br />

WEISSWEINE,<br />

F R U C H T I G E<br />

ROSÉWEINE,<br />

GEHALTVOLL<br />

ANMUTENDE<br />

ROTWEINE und<br />

PRICKELNDER SEKT<br />

Ich freue mich auf Ihren Besuch<br />

Christel<br />

WEIN- UND SEKTGUT<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo+Do 16:00- 19:00 Uhr<br />

Fr 14:00- 19:00 Uhr<br />

Sa 10:00- 14:00 Uhr<br />

CURRLE T i r o l e r S t r a s s e 1 7<br />

70329 <strong>Stuttgart</strong>-Uhlbach<br />

Tel 0711 322451 www.weingut-currle.de<br />

Schwäbische Lebensat erleben.<br />

Beim Gang vom Schillerplatz über die Kirchstraße<br />

zum Marktplatz stoßen die Besucher direkt<br />

auf die urgemütliche <strong>Wein</strong>laube des<br />

„<strong>Stuttgart</strong>er Stäffele“.<br />

„Die Stäffelesrutscher“ bieten mit handgemachten<br />

Spezialitäten und der „Schwäbischen Platte“<br />

für jeden Geschmack etwas. Die <strong>Wein</strong>e der<br />

württembergischen Winzerelite sorgen dafür,<br />

dass das <strong>Wein</strong>dorfglas nicht leer wird.<br />

<strong>Wein</strong>stuben <strong>Stuttgart</strong>er Stäffele<br />

Buschlestraße 2A/B 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

(Ecke Augustenstraße)<br />

Telefon: 0711 6 6419-0 · www.staeffele.de<br />

www.rillingsekt.de<br />

rilling@rillingsekt.de


Tradition<br />

mit Charme<br />

Michael Wilhelmer ist Wirt der <strong>Wein</strong>laube<br />

„<strong>Stuttgart</strong>er Stäffele“<br />

Eine gemütliche Stube, schwäbische Schmankerl und gute <strong>Wein</strong>e<br />

aus der Region - in Michael Wilhelmers <strong>Wein</strong>laube findet der Gast<br />

alles, was das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf auszeichnet.<br />

Michael Wilhelmer gehört schon<br />

zu den <strong>Wein</strong>dorf-Wirten der<br />

zweiten Generation. Als im Jahr<br />

1976 die Idee eines <strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>festes verwirklicht wurde,<br />

war er gerade mal sechs Jahre alt.<br />

Seine Mutter Erika Wilhelmer<br />

war von Anfang an dabei und so<br />

ist er mit dem <strong>Wein</strong>dorf groß geworden.<br />

Bereits seit 17 Jahren ist<br />

er nun selbst Gastgeber. Die Sympathie<br />

für das <strong>Wein</strong>dorf und die<br />

lange Erfahrung spürt man, wenn<br />

man die Laube betritt. Im Stil einer<br />

behaglichen schwäbischen<br />

<strong>Wein</strong>stube ist sie eingerichtet.<br />

Rot-weiß karierte Stoffe betonen<br />

den bäuerlich-rustikalen Charakter<br />

ebenso wie die <strong>Wein</strong>reben und<br />

die großen Sträuße mit Sommerblumen<br />

und Ähren.<br />

Großmutters Gurkenspätzle<br />

Die Stäffele-Küche bietet alles,<br />

was das Schwabenherz begehrt<br />

und was auswärtige Gäste mit<br />

schwäbischer Küche verbinden.<br />

Von Omas Maultaschen über<br />

hausgemachte Kässpätzle, Bubenspitzle,<br />

Nonnenfürzle, Linsen<br />

und saure Kutteln bis zu Zwiebelrostbraten.<br />

Wer sich bei all diesen<br />

Köstlichkeiten nicht entscheiden<br />

kann, bestellt die schwäbische<br />

Platte „Von ällem ebbes“.<br />

<strong>Der</strong> Sommerhit sind Großmutters<br />

Gurkenspätzle: klassische Spätzle<br />

in einer fruchtig-frischen Gur-<br />

ken-Sahne-Soße. Das Rezept<br />

kann man übrigens in Erika Wilhelmers<br />

<strong>Wein</strong>dorf-Brevierle aus<br />

dem Jahr 2008 nachlesen. Dort<br />

wird auch erklärt, was Nonnenfürzle<br />

sind: Nichts Unanständiges,<br />

sondern ein duftiges Backwerk,<br />

je nach Geschmack süß<br />

oder salzig gefüllt. In der kleinen<br />

Küche hinter der <strong>Wein</strong>laube ließe<br />

sich all das nicht zubereiten,<br />

deshalb werden die Essen in der<br />

Küche des Stammlokales, dem<br />

„<strong>Stuttgart</strong>er Stäffele“ in der Buschlestraße,<br />

vorbereitet. Die Wei-<br />

ne bezieht Michael Wilhelmer<br />

von besonders innovativen Winzern<br />

der Region, vertreten ist die<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim,<br />

das <strong>Wein</strong>gut Herzog von Württemberg,<br />

Schloss Affaltrach, das<br />

<strong>Wein</strong>gut Grantschen und das<br />

<strong>Wein</strong>gut Aldinger. Das Qualitätsangebot<br />

reicht vom Tischwein bis<br />

zum Spitzenwein, auch eine kleine<br />

Auswahl an Raritätenweinen<br />

ist dabei.<br />

Organisationstalent<br />

Während wir in der <strong>Wein</strong>laube<br />

sitzen und Wilhelmer geduldig<br />

meine Fragen beantwortet, klingelt<br />

mehrfach das Telefon, Mitarbeiter<br />

kommen an den Tisch,<br />

Vaterstolz: Michael Wilhelmer mit seinen beiden Söhnen. Karin Gessler<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 15<br />

<strong>Der</strong> Mensch<br />

braucht den <strong>Wein</strong>. Er<br />

stärkt den schwachen<br />

Magen, erfrischt die<br />

ermatteten Kräfte,<br />

Heilt die Wunden an<br />

Leib und Seele,<br />

verscheucht Trübsal<br />

und Traurigkeit,<br />

verjagt die Müdigkeit<br />

der Seele, bringt<br />

Freude und entfacht<br />

unter Freunden die<br />

Lust am Gespräch.“<br />

Hl. Augustinus


16<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Ich trinke nicht<br />

<strong>Wein</strong>, um zu trinken,<br />

bloß, nicht zu<br />

schwelgen sitten- und<br />

glaubenlos; Ich trinke,<br />

um höher mich zu<br />

beleben, Mich aus mir<br />

und über mich zu<br />

erheben.“<br />

Omar Chajjam<br />

Gastlich: In Wilhelmers Laube geht es gemütlich schwäbisch zu. Wulf Wager<br />

brauchen seine Anweisungen. Er<br />

bleibt bei all dem Rummel gelassen,<br />

behält sein strahlendes Lächeln.<br />

Im <strong>Wein</strong>dorf ist er erst ab<br />

Mittag, den Vormittag verbringt<br />

er meist im Büro. „Gute Organisation<br />

ist alles“, lacht er. Anders<br />

wären seine gastronomischen<br />

Aktivitäten auch nicht unter einen<br />

Hut zu bringen. Denn der<br />

Wirt Michael Wilhelmer hat viele<br />

Facetten. Er betreibt die „Ampulle“<br />

– Bar & Speisecafé im besonderen<br />

Ambiente einer alten<br />

Apothekeneinrichtung. Er ist am<br />

„Aer Club“ beteiligt, einem beliebten<br />

Treffpunkt für Nachtschwärmer.<br />

Mit seinem Catering-<br />

Service beliefert er Privat- und<br />

Firmenfeste, aber auch Events<br />

wie das Weißenhofturnier. Attraktiv<br />

für Gäste mit einem längeren<br />

Stadtaufenthalt sind seine<br />

Stäffele-City Appartements, sie<br />

schließen die Lücke zwischen Hotel<br />

und Mietwohnung. Und seit<br />

2009 ist er Festwirt des neuen<br />

Schwaben Bräu Zeltes auf dem<br />

Cannstatter Volksfest.<br />

Stäffele um Stäffele<br />

erfolgreicher<br />

Begonnen hatte alles mit der<br />

<strong>Wein</strong>stube „<strong>Stuttgart</strong>er Stäffele“,<br />

die Mutter Erika Wilhelmer vor<br />

39 Jahren im <strong>Stuttgart</strong>er Westen<br />

in der Nähe des Feuersees eröff-<br />

nete. Schon im Alter von 20 Jahren<br />

stieg Michael Wilhelmer in<br />

das Geschäft mit ein. Gelernt hat<br />

er seinen Beruf von der Pike auf,<br />

er besuchte die Hotelfachschule<br />

in Bad Reichenhall, lernte bei<br />

Koch Siegfried Keck im Hotel<br />

„Am Schlossgarten“. Das „Stäffele“<br />

wurde nach und nach erweitert,<br />

das „Kleine Stäffele“, der<br />

„Stäffeles <strong>Wein</strong>keller“ und das<br />

„Raritätenkabinett“ kamen hinzu.<br />

Herr der Schweine<br />

Wilhelmers jüngster Coup ist das<br />

Schweinemuseum im alten <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Schlachthof. Die Grundlage<br />

schuf Erika Wilhelmers Leidenschaft<br />

fürs Schwein. In 30<br />

Jahren trug sie rund 41 000 Sammelstücke<br />

zusammen, vom<br />

Glücksschwein bis zum Schaukelschwein,<br />

von Kitsch bis Kunst.<br />

Lange war ihre Sammlung in Bad<br />

Wimpfen ausgestellt, doch in den<br />

dortigen Räumen hatten die Exponate<br />

zu wenig Platz. So erwies<br />

sich der <strong>Stuttgart</strong>er Schlachthof<br />

als ideal. Nicht nur, dass er ein<br />

ausgesprochen sinniger Ort für<br />

ein Schweinemuseum ist, das<br />

ehemalige Verwaltungsgebäude,<br />

ein schöner Jugendstilbau, bietet<br />

auch genügend Raum für das<br />

neue Konzept, Museum und Gastronomie<br />

zu verbinden. Im Museumsbereich<br />

in den beiden Ober-<br />

geschossen wird nun in 28 Themenräumen<br />

fantasievoll und<br />

kreativ die Geschichte des<br />

Schweins dargestellt. <strong>Der</strong> Gastronomiebereich<br />

umfasst Restaurant<br />

und Kaffee im Erdgeschoss, eine<br />

Gartenwirtschaft mit Kaffeehausbetrieb<br />

und einen großen Biergarten.<br />

Wie in alten Zeiten darf<br />

man im Biergarten das Vesper<br />

auch selbst mitbringen. Zu den<br />

Spezialitäten des Hauses gehören,<br />

wie könnte es anders sein, Spanferkel,<br />

Krustenbraten und ein Gulaschkarussell.<br />

Dritte Generation steht<br />

Mittlerweile hat es angefangen,<br />

leicht zu regnen. In der <strong>Wein</strong>laube<br />

erweckt das warme, milde<br />

Licht, das durch das cremefarbene<br />

Zeltdach fällt, dennoch die<br />

Anmutung von Sonnenschein.<br />

Einer von Wilhelmers Söhnen<br />

setzt sich interessiert mit an den<br />

Tisch, hört dem Vater zu. Ich würde<br />

gerne ein Foto von den beiden<br />

machen, doch der Bub will auf<br />

seinen älteren Bruder warten.<br />

Dieser müsse unbedingt mit aufs<br />

Bild, er werde schließlich einmal<br />

das Geschäft übernehmen. Die<br />

dritte Generation der <strong>Wein</strong>dorf-<br />

Wirte in der Familie Wilhelmer<br />

macht sich auf den Weg ...<br />

Karin Gessler


– Fleischqualität, die man schmeckt<br />

Vom Vom MetzgerSchlachthof<br />

MetzgerSchlachthof<br />

Göppingen, Göppingen, der der Staufer-Stadt<br />

Staufer-Stadt<br />

Überzeugen Sie sich selbst!<br />

· ·<br />

Beste korrespondierende <strong>Wein</strong>e machen die<br />

regionale Küche mit StaufenFleisch zu einem<br />

echten kulinarischen Höchstgenuss.<br />

®von der:<br />

SZartheit SSaftigkeit<br />

S dem besseren Geschmack<br />

Nur erhältlich bei Ihrem StaufenFleisch-Metzger<br />

und -Gastronomen<br />

www.staufenfleisch.de<br />

StaufenFleisch<br />

Göppinger MetzgerSchlachthof GmbH, Metzgerstr. 40<br />

– ein Unternehmen der MEGA eG –<br />

andern Sie durch<br />

die Mönchhalde<br />

mit den ältesten<br />

Keltertrauben der Stadt<br />

<strong>Stuttgart</strong>, über den Killesberg und die<br />

Bergheide am ehemals königlichen<br />

<strong>Wein</strong>berg entlang in die Kelter am<br />

Römerkastell und dann über den<br />

Mühlsteg zum Travertinkeller mit<br />

®<br />

Das ach-Zentrum für die<br />

Metzgerei und Gastronomie<br />

Lagerbunker und <strong>Wein</strong>archiv tief unter<br />

dem Kurpark Bad Cannstatt. <strong>Wein</strong>baumeister<br />

Rainer Dürr und <strong>Wein</strong>gutsleiter<br />

Bernhard Nanz begleiten Sie auf Ihrem<br />

Weg mit unterhaltsamen Geschichten<br />

rund um den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong> und die<br />

Rebkultur. Unterwegs gibt es eine Fassprobe,<br />

Erfrischungen und wunderbare<br />

Aussichten über die Stadt.<br />

Termine: Freitag, 10. September<br />

und 1. Oktober 2010<br />

Treffpunkt ist um 15 Uhr Türlenstraße/<br />

Ecke Robert-Mayer-Straße am Bahnviadukt.<br />

Die Wanderung endet gegen<br />

18.30 Uhr mit Sektempfang im<br />

städtischen <strong>Wein</strong>gut, danach Vesper,<br />

Bunkerführung und <strong>Wein</strong>verkostung<br />

bis 21 Uhr.<br />

Kosten: 25 Euro je Teilnehmer<br />

(inclusive Wanderung, Essen,<br />

<strong>Wein</strong>probe).<br />

Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>Wein</strong>gut<br />

Sulzerrainstraße 24<br />

70372 <strong>Stuttgart</strong><br />

Nähere Informationen und<br />

Anmeldung:<br />

Telefon 0711/216-36 82<br />

E-Mail: weingut@stuttgart.de<br />

www.stuttgart.de/weingut


18<br />

Zum Wohle<br />

der Stadt<br />

In 125 Jahren vom<br />

Fremdenverkehrsverein zu <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>,<br />

dem <strong>Wein</strong>dorfveranstalter<br />

In 125 Jahren entwickelte sich<br />

der aus privater Initiative gegründete<br />

Verein zu einem bürgernahen<br />

Verein, der sich dem<br />

Wohle der <strong>Stuttgart</strong>er Bürger<br />

verschrieben hat. Zunächst war<br />

es die selbstgestellte Aufgabe,<br />

den Fremdenverkehr in <strong>Stuttgart</strong><br />

anzukurbeln. Nach Höhen<br />

und Tiefen ist der „<strong>Pro</strong><strong>Stuttgart</strong><br />

Verkehrsverein“ durch das<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf auch über<br />

die Landesgrenzen hinaus publik<br />

geworden.<br />

An Städtewerbung wurde um das<br />

Jahr 1800 wenig gedacht. <strong>Stuttgart</strong><br />

hatte sich damals lediglich<br />

durch die Mineralbäder Leuze und<br />

Berg einen Namen gemacht. Dr.<br />

Karl Büchele und der <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Karl-Aue-Verlag wagten mit dem<br />

Fremdenführer „<strong>Stuttgart</strong> und seine<br />

Umgebung – für Einheimische<br />

und Fremde“, in dem <strong>Stuttgart</strong> als<br />

Kurort angepriesen wurde, den<br />

ersten zaghaften Schritt in Richtung<br />

Tourismus.<br />

Im Zuge der Industrialisierung<br />

veränderte sich die Situation in<br />

<strong>Stuttgart</strong>. Die Bevölkerung wuchs<br />

um das Doppelte an. <strong>Der</strong> Fremdenverkehr<br />

beschränkte sich in<br />

dieser Zeit lediglich auf Geschäftsreisende.<br />

Die von Büchele<br />

beschriebene Idylle und Beschaulichkeit<br />

musste der industriellen<br />

Realität weichen. Sein Fremdenführer<br />

war nach einem Vierteljahrhundert<br />

nicht mehr zeitgemäß<br />

und längst überholt.<br />

„Diese Stadtbeschreibung wirkt<br />

peinlich“, sagte der <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Gemeinderat und Hoflieferant<br />

Eberhard Fetzer. Was im Jahr<br />

1859 zu einer regen Diskussion<br />

beim Stammtisch im damals berühmten<br />

Café Männer – heute Café<br />

Köngigsbau – führte. Aus diesem<br />

Stammtisch resultierte die<br />

Idee, einen Verkehrsverein zu<br />

gründen. „Verein zur Hebung des<br />

Fremdenverkehrs“ sollte der neu<br />

gegründete Verein heißen. Klar<br />

war auch, dass der Schöpfer der<br />

Idee, Eberhard Fetzer, erster Vorsitzender<br />

werden sollte. Die<br />

Gründungsveranstaltung fand


am 8. Juni 1885 im Gesellschaftshaus<br />

„Oberes Museum“ statt.<br />

Schon nach einem halben Jahr<br />

zählte der Verein 149 Mitglieder.<br />

Die verträumte Residenzstadt unter<br />

König Karl I. wandelte sich zunehmend.<br />

1871 galt <strong>Stuttgart</strong> als<br />

Großstadt und erfuhr einen erstaunlichen<br />

Aufschwung, dadurch<br />

boten sich auch für den<br />

Verkehrsverein neue Aufgaben.<br />

Werbeplakate wurden bis nach<br />

Mannheim und Ulm verteilt und<br />

die speziell eingerichtete Auskunftsstelle<br />

in der Königstraße 38<br />

erfreute sich regen Besuchs. Dem<br />

1885 erschienenen kleinen Stadtführer<br />

folgte 1895 ein großer repräsentativer<br />

Stadtführer. Die<br />

erste Tourismuswerbung für<br />

<strong>Stuttgart</strong> wurde also nicht von<br />

der Stadt <strong>Stuttgart</strong> selbst, sondern<br />

durch die Initiative des privaten<br />

Vereins betrieben.<br />

Erster Autokorso<br />

Besonders erfolgreich war der<br />

Blumenkorso, welcher 1898, kurz<br />

nach der Erfindung des Automobils,<br />

vom Verein veranstaltet<br />

wurde. Rund 60000 Gäste reisten<br />

nach <strong>Stuttgart</strong>, um die 130 Fahrzeuge<br />

zu bestaunen. Es soll auch<br />

eine Benzinkutsche von Gottlieb<br />

Daimler mitgefahren sein. Durch<br />

den Verkauf der Eintrittskarten<br />

unter Abzug der Unkosten erwirtschaftete<br />

der Verein 4000 Mark,<br />

zu dieser Zeit ein enormer Betrag.<br />

Davon wurde die Hälfte dem König<br />

für wohltätige Zwecke zur<br />

Verfügung gestellt. Mit den übrigen<br />

2000 Mark wurden <strong>Pro</strong>menadenkonzerte<br />

im Schlossgarten<br />

und ein Rennen in Weil bei Esslingen<br />

veranstaltet sowie Prämien<br />

an <strong>Stuttgart</strong>er Droschkenfahrer<br />

bezahlt.<br />

Die erfolgreichsten Jahre waren<br />

von 1900 bis 1914. Die Mitgliederzahl<br />

stieg auf 937 an. Durch<br />

die Gestaltung von Postkarten,<br />

mehrsprachigen Stadtführern,<br />

Werbeplakaten, Hotelführern und<br />

Wegekarten erlangte der Verein<br />

zunehmend Bekanntheit und<br />

rückte ins Licht der Reichsöffentlichkeit.<br />

1906 organisierte der Verein die<br />

ersten Stadtrundfahrten in <strong>Stuttgart</strong>.<br />

<strong>Der</strong> Fahrpreis betrug damals<br />

3 Mark. Im Jahr 1912 vermeldete<br />

der Verkehrsverein 251240<br />

Gäste, im Jahr 1900 betrug die<br />

Anzahl der Gäste noch 201073.<br />

Die prächtige Entwicklung endete<br />

jäh. Mit Beginn des Ersten<br />

Weltkrieges 1914 kam in <strong>Stuttgart</strong><br />

schlagartig die Furcht vor<br />

Spionage auf. Man misstraute<br />

fremden Gesichtern und bisherige<br />

harmlose Zeitgenossen wurden<br />

als verdächtig angesehen.<br />

Anton Entress war es beschieden,<br />

den Verein während der Kriegsjahre<br />

und während der Inflation<br />

zu verwalten, ihn sozusagen tiefgefroren<br />

am Leben zu erhalten.<br />

Denn Aufgaben gab es in diesen<br />

Jahren nicht mehr – die Gäste<br />

waren zu Feinden gemacht worden.<br />

Nach Jahren der Agonie regte<br />

sich in Deutschland – auch in<br />

<strong>Stuttgart</strong> – wieder neues Leben.<br />

Die schlimmsten Folgen des Krieges<br />

waren überwunden, als sich<br />

der Verkehrsverein nach Jahren<br />

des Schweigens wieder zu Wort<br />

meldete. Gustav Ströhmfeld, dem<br />

früheren Beiratsmitglied, wurde<br />

Gründervater: Eberhard Fetzer, Stadtrat<br />

und erster Vorsitzender des „Vereins zur<br />

Hebung des Fremdenverkehrs”<br />

Archiv <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

die Aufgabe übertragen, den Verein<br />

wieder auf Touren zu bringen.<br />

Kein leichtes Unterfangen, denn<br />

geblieben war eigentlich nur der<br />

Name des Vereins und sein früheres<br />

Image. Finanziell war der<br />

Verein stark angeschlagen – Geld<br />

war keines mehr in der Kasse –<br />

viele Mitglieder hatten sich in den<br />

Ruhestand zurückgezogen oder<br />

waren im Krieg gefallen. Internationale<br />

Gästebetreuung war zu<br />

dieser Zeit ein Fremdwort.<br />

Erster Volksfestumzug<br />

Im Jahr 1927 organisierte<br />

Ströhmfeld den ersten Volksfestumzug<br />

auf dem Cannstatter Wasen,<br />

welcher fortan bis zum Ausbruch<br />

des Zweiten Weltkrieges,<br />

vom Verein durchgeführt wurde.<br />

Ströhmfeld gelang es, den Verein<br />

neu zu strukturieren, er veranstaltete<br />

viele Feste, die dem Verein<br />

neue und junge Mitglieder<br />

einbrachte. Das Interesse für die<br />

Stadt <strong>Stuttgart</strong> war abermals geweckt<br />

worden. Sodass bereits im<br />

Jahr 1924 der Verein als zweitbester<br />

deutscher Verkehrsverein<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 19<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist der<br />

Meister der Menschen<br />

und Geister.<br />

Hariri


20<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Wer mir <strong>Wein</strong><br />

schenkt, schaue mich<br />

freundlich an, sonst<br />

trübt sich der Elfer<br />

im Glase.“<br />

Johann Wolfgang Goethe<br />

Pferdestärken: Anfang des 20. Jahrhunderts zogen Pferde die Straßenbahnen vor dem Königsbau. Archiv <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

1927, unter dem neuen Vorsitzenden<br />

Hotelier Ernst Marquardt,<br />

wurde der Name des Vereins in<br />

„Verkehrsverein <strong>Stuttgart</strong>“ gekürzt.<br />

Die Zahl der Mitglieder<br />

stieg auch wieder an – auf 853.<br />

<strong>Der</strong> Verein entwickelte sich – unter<br />

dem festfrohen Schwaben –<br />

auch zu einem Verein der Geselligkeit,<br />

ohne dass dabei die Fremdenverkehrsaufgabenvernachlässigt<br />

wurden. Veranstaltet wurden<br />

Künstlerfeste, Maskenbälle,<br />

kleinere Fastnachtstreiben auf<br />

den Straßen <strong>Stuttgart</strong>s und auch<br />

sommerliche Ausflüge weit ins<br />

Land hinaus.<br />

Das Dritte Reich begann für den<br />

Verkehrsverein mit einem Paukenschlag.<br />

Vorstand und Beirat<br />

wurden am 9. Juli 1933 ins Rathaus<br />

bestellt, wo ihnen Stadtrechtsrat<br />

Dr. Hugo Weidler neue<br />

Richtlinien über „allgemeine<br />

Neuordnung im deutschen Vereinswesen“<br />

bekanntgab. Diese<br />

besagten auch, dass die Wahl eines<br />

Vorstandes oder Beirats erst<br />

vom Innenministerium genehmigt<br />

werden musste. <strong>Der</strong> von der<br />

NSDAP eingesetzte Oberbürgermeister<br />

Dr. Karl Strölin wurde<br />

zum Ehrenmitglied des Vereins<br />

ernannt. Dr. Albert Locher und<br />

Erwin Reuff ernannten sich selbst<br />

zum Vorstand und Stellvertreter.<br />

Demokratische Diskussionen und<br />

schöpferische Privatinitiative gab<br />

es nicht mehr.<br />

Nach dem Krieg<br />

Ansichtssache:<br />

Mit Postkarten, Plakaten<br />

und Anzeigen warb der<br />

Verein für <strong>Stuttgart</strong>.<br />

Archiv <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

Mit finanzieller Unterstützung<br />

von Oberbürgermeister Dr. Arnulf<br />

Klett begann nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg der zweite Wiederaufbau<br />

des Vereins. Das provisorische<br />

Stadtbüro wurde vorübergehend<br />

in den Ruinen des Marquardtgebäudes<br />

untergebracht.<br />

Dort wurden Veranstaltungskarten<br />

und sogar bereits wieder Hotelzimmer<br />

vermittelt. Eine weite-<br />

re Anlaufstelle wurde am Hauptbahnhof<br />

eingerichtet. Die Zahl<br />

der Mitglieder war auf 63 gesunken,<br />

viele waren gefallen, gefangen,<br />

vermisst, evakuiert oder<br />

endgültig aus <strong>Stuttgart</strong> weggezogen.<br />

Mit der Gründung des städtischen<br />

Verkehrsamts 1949 fielen<br />

wichtige Aufgaben wie Stadtwerbung,<br />

Hotel- und Zimmernachweis,<br />

Vorbereitungen von Tagungen,<br />

allgemeine Auskünfte, <strong>Pro</strong>spektausgabe<br />

und Kartenvorverkäufe<br />

weg. Das setzte dem Verein<br />

anfangs zu, da keine neuen Aufgaben<br />

für den Verein generiert<br />

werden konnten. Im Herbst 1954<br />

organisierte der Verkehrsverein<br />

zusammen mit dem Werbefachverband<br />

Südwest und dem Verband<br />

der bildenden Künste „Die<br />

Kunst im Schaufenster“.<br />

Die folgenden Jahre wurden von<br />

zwei Faktoren bestimmt: zum einen<br />

folgte der Verkehrsverein<br />

dem Nachkriegstrend zu gemüt-


Modern: Mit dem damals modernen Tagblattturm, dem ersten Hochhaus <strong>Stuttgart</strong>s,<br />

warb dieses Plakat im Jahr 1920. Stadtarchiv <strong>Stuttgart</strong><br />

lichen oder festlichen Zusammenkünften,<br />

zum anderen bemühte<br />

man sich – noch ohne<br />

rechte Ideen – um eigene Initiativen.<br />

1964 war die Mitgliederzahl<br />

erneut auf 575 angestiegen.<br />

Pleite in den Siebzigern<br />

Anfang der 70er Jahre verlor der<br />

Verein plötzlich an Zugkraft, vor<br />

allem auch durch eine finanzielle<br />

Notlage mit einem Defizit von<br />

21308 Mark, wohl aber auch<br />

durch die sinkende Mitgliederzahl.<br />

Nach der Amtszeit des Vereinsvorsitzenden<br />

Walter Schazmann<br />

(1967-1975) erschien eine<br />

Art Hoffnungsträger in Gestalt<br />

von Peer-Uli Faerber. <strong>Der</strong> Leiter<br />

des Verkehrsamts wurde am<br />

10. April 1975 auch zum Vorsitzenden<br />

des Verkehrsvereins gewählt.<br />

Mit Faerber gelang es dem<br />

Verein, sein <strong>Pro</strong>fil nach außen hin<br />

zu verändern und sich als Bürgerverein<br />

erneut einen Namen ma-<br />

chen zu können. In diesem Sinne<br />

entwickelten in den 70ern Peer-<br />

Uli Faerber und Erich Brodbeck<br />

die Idee des <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorfs.<br />

Dass diese Idee die erfolgreichste<br />

Veranstaltung in der bisherigen<br />

Vereinsgeschichte werden<br />

wird, hätte damals bestimmt<br />

niemand gedacht. <strong>Der</strong> neue Verkehrsverein<br />

hatte seine wirtschaftliche<br />

Basis gefunden und<br />

war bereit für einen Neustart.<br />

Um die neu gewonnene Identität<br />

nach außen hin besser vermitteln<br />

zu können, aber dennoch die Nähe<br />

zur Stadt <strong>Stuttgart</strong> zu betonen,<br />

wurde schließlich der Verein 1992<br />

noch einmal umbenannt in „<strong>Pro</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> Verkehrsverein e.V.“<br />

Mit dem <strong>Wein</strong>dorf<br />

zu neuen Höhen<br />

Das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf ist mittlerweile<br />

der bekannteste Botschafter<br />

schwäbischer Lebensart und<br />

Lebensfreude geworden. In Verbindung<br />

mit dem <strong>Wein</strong>dorf wurde<br />

„<strong>Pro</strong><strong>Stuttgart</strong>“ als Gast nach<br />

Hamburg und Berlin eingeladen.<br />

In Brüssel und St. Gallen präsentierte<br />

der Verein das <strong>Wein</strong>dorf als<br />

Sonderbotschafter für das Land.<br />

Die Förderung des Tourismus<br />

wird heute ausschließlich von der<br />

städtischen Tochtergesellschaft<br />

„<strong>Stuttgart</strong> Marketing“ verantwortet.<br />

Dies bedeutet allerdings nicht,<br />

dass der Verein sich aus allen<br />

städtischen Belangen heraushält.<br />

Im Gegenteil, als engagierter Verein<br />

für <strong>Stuttgart</strong>er Bürger erhebt<br />

er seine Stimme nach wie vor,<br />

wenn es um Themen wie Sauberkeit<br />

in der Stadt, Fußgängerzonen,<br />

Parkleitsysteme, Omnibusbahnhof,<br />

Taxiverkehr oder um<br />

Fragen des Umweltschutzes<br />

(Baumpatenschaften) geht – um<br />

nur einige <strong>Pro</strong>jekte zu nennen.<br />

Bei regelmäßigen Treffen mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern der<br />

Rathausfraktion bringt sich „<strong>Pro</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong>“ in beratender Funktion<br />

aktiv ein. Die Schwerpunkte liegen<br />

heute im kulturellen und geselligen<br />

Bereich. Das breit gefächerte<br />

Kulturangebot wird in hohem<br />

Maße genutzt. Auch die angebotenen<br />

Reisen finden viele<br />

Interessenten.<br />

125 Jahre auf und ab<br />

In 125 Jahren gab es manche Veränderungen<br />

und Weiterentwicklungen,<br />

sodass sich im Laufe der<br />

Zeit auch das Aufgabengebiet des<br />

Vereins erweitert und verändert<br />

hat. Doch der Leitgedanke geriet<br />

– trotz der Veränderungen in<br />

den vielen Jahren – nie ins Wanken.<br />

Seit Jahren erfüllt „<strong>Pro</strong><strong>Stuttgart</strong>“<br />

gern seine Botschafterrolle<br />

für die Landeshauptstadt und das<br />

Land Baden-Württemberg. Dazu<br />

ist natürlich keine Veranstaltung<br />

besser geeignet, die Gastfreundschaft<br />

und Mentalität des Schwabenlandes<br />

und seiner Menschen<br />

zu kommunizieren, als das fröhliche<br />

und gemütliche <strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>dorf – das schönste <strong>Wein</strong>dorf<br />

Deutschlands.<br />

Christine Barth<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 21<br />

Wer trinkt, soll<br />

reinen Herzens sein,<br />

mit <strong>Wein</strong> ist nicht zu<br />

scherzen.“<br />

Friedrich Rückert


22<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist der<br />

Stimme des Liedes<br />

zum freudigen Wunder<br />

gesellt und malt<br />

sich mit glühenden<br />

Strahlen zum ewigen<br />

Frühling der Welt.“<br />

Theodor Körner<br />

<strong>Der</strong> Zucker e<br />

ist nicht süß<br />

Cannstatter <strong>Wein</strong>gärtner<br />

erfolgreich durch neue Orientierung<br />

im Premium-Bereich<br />

<strong>Wein</strong>bau hat Geschichte in Bad Cannstatt. Vor über 2000 Jahren sollen<br />

die Römer die ersten <strong>Wein</strong>stöcke in Württemberg an den Hängen<br />

entlang des Neckars gepflanzt haben. Muschelkalk und Keuper<br />

sowie ein mildes Klima und ausreichend Niederschlag bieten<br />

ideale Voraussetzungen für den Anbau anspruchsvoller<br />

Rebsorten. Dennoch wachsen hier hauptsächlich klassische<br />

Württemberger wie Trollinger und Riesling.<br />

Vor Jahren gab es deutliche Kritik<br />

eines bekannten Sommeliers.<br />

Seiner Meinung nach würden die<br />

besten <strong>Wein</strong>lagen an den Steilhängen<br />

des Neckars mit einer<br />

„minderwertigen“ Rebsorte wie<br />

dem Trollinger vergeudet. Damals<br />

führte der Süddeutsche Rundfunk<br />

eine Straßenbefragung zu diesem<br />

Thema durch. Ein Passant äußerte<br />

sich: „Trollinger, des isch, wie<br />

wenn oim a Engele uf d’ Zong<br />

bronzt!“ Damit war die Fachmannschelte<br />

egalisiert. <strong>Der</strong> Trollinger<br />

ist nun mal der Leib- und<br />

Magenwein der Schwabenmetropolisten.<br />

Das Meiste davon wird<br />

hier getrunken. Den Trollinger<br />

gönnen wir anderen gar nicht.<br />

Zumal die Württemberger Wengerter<br />

die Qualitätsschraube in<br />

den letzten Jahren deutlich nach<br />

oben gedreht haben. Zum Glück<br />

haben das die Außerschwäbischen<br />

noch nicht be merkt. Woanders<br />

würde der Trollinger wegen<br />

seiner hellen Farbe ohnehin nicht<br />

als Rotwein durchgehen.<br />

Weißburgunder<br />

als Wiedergutmachung<br />

Spaß beiseite. Von Zeit zu Zeit<br />

schaue ich auch mal über den Tellerrand<br />

hinaus und nasche von<br />

den vergorenen Beerenfrüchten<br />

anderer Regionen. Nur mal so<br />

zum <strong>Pro</strong>bieren habe ich einen<br />

toskanischen Bio-Montepulciano<br />

bei Aldi mitgenommen. Nachdem<br />

die Hälfte der <strong>Wein</strong>e im Lebensmitteldiscount<br />

abgesetzt wird,<br />

muss man doch mal probieren,<br />

was die Hälfte der Menschen so<br />

trinkt. <strong>Der</strong> Bio-<strong>Wein</strong> kam zwar<br />

dunkelrot, kräftig und ordentlich<br />

daher, aber in Geschmack und<br />

Genuss war er halt doch etwas<br />

farblos. Das einzig Farbige war<br />

<strong>Wein</strong>gärter: Kellermeister Thomas Zerweck und Verkaufsleiter Jan Steingass<br />

im Travertinkeller der Cannstatter Genossenschaft. <strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt


meine Zunge, die sich in ein hässliches<br />

Tiefblaugrauschwarz färbte<br />

und auch mit der Zahnbürste<br />

nicht wieder entfärben ließ. Deshalb<br />

machte ich mir zum Schreiben<br />

dieses Textes – sozusagen als<br />

Wiedergutmachung mit mir<br />

selbst – ein Fläschle „2009 Weißer<br />

Burgunder trocken“ in Zweisternequalität<br />

der <strong>Wein</strong>gärtner Bad<br />

Cannstatt auf. Obwohl der Weiße<br />

Burgunder in Württemberg<br />

nur auf 7 ha angebaut wird und<br />

mit rund 1200 ha eigentlich eher<br />

für Baden typisch ist, entscheide<br />

ich mich bewusst für den Weißburgunder.<br />

Das war ein ganz anderes<br />

Vergnügen: fruchtig, frisch,<br />

nicht so zuckrig wie die Badener.<br />

Leicht und doch voller Aroma<br />

und ausdrucksstark präsentierte<br />

sich ein weißer Genuss. Birne<br />

schmeckte man da und Apfel und<br />

ein bisschen Aprikose. Die langsame,<br />

gekühlte Gärung weckte<br />

Aromengeister, die kaum zu riechen,<br />

aber dafür umso mehr zu<br />

schmecken sind.<br />

Thaddäus Trolls <strong>Wein</strong>kritik<br />

Da kenne ich noch aus Zeiten der<br />

alten <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />

ganz andere <strong>Wein</strong>e. Das waren<br />

Zeiten, als Ertragsreduzierung<br />

noch ein Fremdwort war, als die<br />

Masse die Erlöse brachte und<br />

nicht die Klasse. <strong>Der</strong> Cannstatter<br />

Schriftsteller Thaddäus Troll bezeichnete<br />

solche <strong>Wein</strong>e – ohne<br />

die Cannstatter explizit zu nennen<br />

– als „Mädle ohne Dutt und<br />

Futt“, der schmecke wie<br />

„eig’schlofener Diakonissasaich“.<br />

Mit der Namensänderung in<br />

„<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt“<br />

vollzog sich dann auch ein Image-<br />

und <strong>Pro</strong>duktwandel. Die<br />

<strong>Wein</strong>gärtner legen nun viel Wert<br />

auf Qualität. Kellermeister Thomas<br />

Zerweck gibt seit 2003 den<br />

rund 30 Wengerterfamilien genau<br />

vor, wie die Pflicht im <strong>Wein</strong>berg<br />

auszusehen hat, damit er im<br />

Keller der 1948 erbauten Kelter<br />

auf der Cannstatter Altenburg die<br />

Kür vollziehen kann. Zerwecks<br />

Ziel ist, die <strong>Wein</strong>gärtner Bad<br />

Cannstatt mit <strong>Wein</strong>gutphilosophie<br />

im oberen Marktsegment zu<br />

etablieren. Aus den Resten zerstörter<br />

Brücken wurde die Kelter<br />

gebaut. In der Grundsteinurkunde<br />

steht zu lesen: „aus Trümmersteinen<br />

gewölbt, soll dieses Werk<br />

den Aufbauwillen unseres<br />

schwäbischen Volkes für spätere<br />

Geschlechter bekunden. Möge der<br />

<strong>Wein</strong> aus dieser Kelter allzeit in<br />

reichem Maße den Kranken helfen,<br />

den Gesunden laben und den<br />

Schaffenden neue Lebenskraft<br />

und Frohsinn spenden!“ Das ist<br />

den <strong>Wein</strong>gärtnern Bad Cannstatts<br />

heute deutlich zu wenig. Die Erzeugung<br />

und Gestaltung von<br />

qualitätsvollen Spitzenprodukten,<br />

die Trauben, Terroir, Wengerter-<br />

und Kellermeisterkunst im<br />

Glas zu einer huldvollen Melange<br />

vereinen, das ist das Ziel der<br />

Cannstatter.<br />

Zerwecks Philosophie<br />

Qualität beginnt im <strong>Wein</strong>berg.<br />

Deshalb setzten die Cannstatter<br />

<strong>Wein</strong>gärtner seit Jahren auf<br />

qualitätsfördernde weinbauliche<br />

Maßnahmen und eine konsequente<br />

Ertragsreduzierung, sagt<br />

Jan Steingass, der Verkaufsleiter<br />

der Cannstatter. Anders ist eine<br />

wirtschaftlich sinnvolle Nutzung<br />

der steilen Lagen am Cannstatter<br />

Zuckerberg nicht zu bewältigen.<br />

<strong>Der</strong> Preiskampf im Literflaschenweinbereich<br />

ist tödlich. Darauf<br />

wollen sich die Cannstatter nicht<br />

einlassen. Können sie auch gar<br />

nicht, denn rund 30 <strong>Pro</strong>zent ihrer<br />

<strong>Wein</strong>berge sind Steillagen.<br />

Arbeitsintensiv sind die Steilhänge<br />

und auch sonst sehr an-<br />

Abendsonne: Im gemächlich<br />

fließenden Neckar spiegelt sich die<br />

Abendsonne am Cannstatter Zuckerberg<br />

<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong><br />

wandelt den<br />

Maulwurf<br />

zum Adler.“<br />

Charles Baudelaire


24<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Bier ist<br />

Menschenwerk,<br />

<strong>Wein</strong> aber<br />

ist von Gott!<br />

Martin Luther<br />

Schweißtreibend: Hunderte von Stunden harter Arbeit am Zuckerberg lassen den „Zuckerle“ gedeihen. <strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />

spruchsvoll. Nur robuste Sorten<br />

ertragen das Klima dort. Während<br />

man in Normallagen rund 600 bis<br />

800 Stunden pro Hektar und Jahr<br />

zu arbeiten hat, verlangen die<br />

Steillagen hoch über dem Neckar<br />

rund 1800 bis 2000 Stunden.<br />

Auch die Kosten zum Erhalt der<br />

<strong>Wein</strong>bergmauern sind enorm. Ein<br />

Meter Mauer kostet rund 500 Euro.<br />

Bei dieser wirtschaftlichen<br />

Ausgangssituation war den Cannstatter<br />

Wengertern bald klar, dass<br />

nur über die Qualität die Arbeitsleistung<br />

auch gewürdigt und bezahlt<br />

werden kann. Vom kurzen<br />

Anschnitt über das gezielte Ausdünnen<br />

der Trauben, bis zur sorgfältigen<br />

Lese von ausschließlich<br />

gesunden Beeren, überwacht Kellermeister<br />

Zerweck alle Maßnahmen.<br />

Aus dem konzentrierten Lesegut<br />

lassen sich dichte, stoffige<br />

<strong>Wein</strong>e mit viel Ausdruck erzeugen,<br />

die den Troll’schen Erkenntnissen<br />

völlig entgegenlaufen.<br />

Zerweck bedient sich sowohl bewährter<br />

Ausbaumethoden als<br />

auch modernster Technik. 300<br />

Barriquefässer und 55 000 Liter<br />

Holzfasskapazität bringen nach<br />

der Maischegärung einen charakterstarken<br />

Trollinger hervor.<br />

„Wir sind aus der üblichen Prädikatisierung<br />

der <strong>Wein</strong>e ausgestiegen<br />

und klassifizieren unsere<br />

<strong>Wein</strong>e nach einem Sternesystem.<br />

Das ist kundenfreundlicher und<br />

entspricht unserer Philosophie“,<br />

erläutert Kellermeister Zerweck.<br />

„Drei Sterne kennzeichnen die<br />

Spitzenerzeugnisse. Für unsere<br />

exklusiven Premiumweine verwenden<br />

wir nur ausgesuchte Lagen,<br />

auf denen wir den Ertrag<br />

stark reduzieren. Zwei Sterne<br />

kennzeichnen <strong>Wein</strong>e für den gehobenen<br />

Anspruch und <strong>Wein</strong>e<br />

mit einem Stern sind gebietstypische<br />

<strong>Wein</strong>e in gehobener Qualität“,<br />

ergänzt Jan Steingass.<br />

Gebietstypisch sind natürlich<br />

der Trollinger, der rund 50 <strong>Pro</strong>zent<br />

der Anbaufläche in Anspruch<br />

nimmt und der Riesling,<br />

der auf etwa 25 <strong>Pro</strong>zent angebaut<br />

wird. Aber auch Lemberger und<br />

Spätburgunder gehören zu den<br />

traditionellen Sorten. Darüber<br />

hinaus experimentieren die<br />

Cannstatter mit exotischeren Sorten<br />

wie Cabernet Sauvignon, Shiraz,<br />

Merlot oder Sauvignon<br />

Blanc. „Das sind international<br />

vergleichbare Sorten, die das Angebotsspektrum<br />

interessanter<br />

und breiter machen“, erläutert<br />

Zerweck.<br />

Ausgezeichnete Rotweine<br />

Dass die Philosophie aufgeht, beweist<br />

auch die Auszeichnung ei-<br />

nes Samtrot 2007 in Dreisternequalität<br />

und des Cuvées Condistat<br />

2006 in Dreisternequalität durch<br />

den Deutschen Rotweinpreis<br />

2009. <strong>Der</strong> Condistat ist eine gelungene<br />

Mischung aus Merlot,<br />

Shiraz und Cabernet Sauvignon<br />

und entspricht dem internationalen<br />

Geschmack. Wer es regionaler<br />

mag, findet am „Travertin“, einem<br />

Cuvée aus Lemberger, Spätburgunder<br />

und Dornfelder, Gefallen.<br />

Diese Cuvées werden übrigens<br />

nicht zusammen vergoren<br />

und ausgebaut, sondern als fertige<br />

<strong>Wein</strong>e vom Kellermeister<br />

meisterlich komponiert. Die Ouvertüre<br />

dazu findet im Keller<br />

statt. Mit der Pipette lotet Kellermeister<br />

Zerweck das perfekte Geschmackserlebnis<br />

aus.<br />

Die Kunden honorieren die Neuausrichtung<br />

der <strong>Wein</strong>gärtner Bad<br />

Cannstatt und deren Qualitätsbestreben.<br />

„<strong>Der</strong> Absatz ist in diesen<br />

Bereichen stark gestiegen“, freut<br />

sich Verkaufsleiter Steingass.<br />

„Zweistellige Zuwachsraten in<br />

den letzten Jahren zeigen uns,<br />

dass wir auf dem richtigen Weg<br />

sind.“ Drei Viertel verkaufen die<br />

Cannstatter in der Region. Jeweils<br />

zu einem Drittel im Direktverkauf,<br />

im Lebensmittelhandel und<br />

im Facheinzelhandel bzw. in der<br />

Gastronomie finden die Cannstatter<br />

<strong>Wein</strong>e ihren Absatz.


Aber auch der alle acht Wochen<br />

stattfindende „Cannstatter <strong>Wein</strong>abend“<br />

mit Kellerführung, Verkostung<br />

und Vesper oder zahlrei-<br />

che andere Veranstaltungen im<br />

Festsaal der Kelter, begeistern<br />

<strong>Wein</strong>freunde für die Cannstatter<br />

<strong>Wein</strong>e.<br />

100 <strong>Pro</strong>zent Zuckerle<br />

Eine der besten Lagen in Württemberg<br />

und das Prachtstück der<br />

Cannstatter Rebflächen ist die Lage<br />

„Cannstatter Zuckerle“. <strong>Der</strong><br />

ungewöhnliche Name stammt<br />

vom Zuckerberg, der sich entlang<br />

des Neckars zwischen Cannstatt<br />

und Hofen erstreckt. Die Landschaft<br />

ist geprägt durch die typischen,<br />

von Mauern gestützten<br />

Terrassen. Hangneigungen von<br />

bis zu 100 <strong>Pro</strong>zent sind hier keine<br />

Seltenheit. Doch der mühevolle<br />

Anbau zahlt sich aus. Weit über<br />

<strong>Stuttgart</strong> hinaus ist der Zuckerle<br />

zum Synonym für Cannstatt geworden.<br />

Es heißt übrigens „der“<br />

Zuckerle, denn er bezeichnet die<br />

<strong>Wein</strong>lage im Cannstatter Zuckerberg.<br />

Nun mag der Unkundige<br />

mutmaßen, es handle sich um einen<br />

süßen <strong>Wein</strong>. Weit gefehlt.<br />

Gerade der Zuckerle wird, egal in<br />

welcher Rebsorte, meist trocken<br />

ausgebaut.<br />

Mit 45 Hektar und 500 000 Litern<br />

Jahresleistung sind die Cannstatter<br />

<strong>Wein</strong>gärtner eine eher kleine<br />

Genossenschaft, die erst kürzlich<br />

eine Verehelichung mit der Genossenschaft<br />

Unteres Murrtal<br />

eingegangen ist. 16 weitere Hek -<br />

tar bringen die Wengerter aus<br />

Rielingshausen, Steinheim und<br />

Kirchberg mit in die <strong>Wein</strong>bau-<br />

Ehe. Durch die bessere Auslastung<br />

der Kelter erwartet Geschäftsführer<br />

Franz Plappert vor<br />

allem geringere <strong>Pro</strong>duktionskosten.<br />

... da wächst guter <strong>Wein</strong><br />

Natur und Geschichte hatten eigentlich<br />

Cannstatt zu einer Neckarresidenz<br />

bestimmt und nicht<br />

W E I N G Ä R T N E R<br />

EINE KLASSE FÜR SICH<br />

Bad Cannstatter <strong>Wein</strong>e<br />

überzeugen seit jeher durch<br />

ihre herausragende Qualität<br />

und ihre Einzigartigkeit.<br />

WEINVERKAUF<br />

Montag - Freitag<br />

8.00 - 12.00 und 13.30 - 18.00 Uhr<br />

Samstag<br />

9.30 - 13.00 Uhr<br />

<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt e.G.<br />

Rommelstrasse 20 · 70376 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel. 07 11/54 22 66 · Fax 07 11/55 72 91<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 25<br />

das sumpfige <strong>Stuttgart</strong> in der Nesenbachtalsackgasse.<br />

Die warmen<br />

Sauerquellen zogen zuerst Großwild<br />

wie Mammuts, dann Eiszeitjäger<br />

und später auch römische<br />

und fränkische Besatzungsmächte<br />

an. Durch die alten Römer fand<br />

die Rebe im Cannstatter Becken<br />

ihren Platz an der Sonne. Nikodemus<br />

Frischlin konnte deshalb reimen:<br />

„Zu Cannstatt, da wächst<br />

guter <strong>Wein</strong>, viel fremde Gäst da<br />

kehren ein.“ Den Römern sei<br />

Dank!<br />

Wulf Wager<br />

Info:<br />

<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />

Rommelstraße 20<br />

70376 <strong>Stuttgart</strong> (Bad Cannstatt)<br />

Tel. 0711 542266<br />

Fax 0711 557291<br />

info@badcannstatt-weine.de<br />

www.badcannstatt-weine.de


Sauer-Power<br />

Verjus: Gruß aus der Vergangenheit<br />

Solange man<br />

trinken kann,<br />

lässt sich’s noch<br />

glücklich sein.“<br />

Johann Wolfgang Goethe<br />

Rund ein Jahrhundert war das Würzmittel Verjus aus<br />

unreifen Trauben vergessen, jetzt kehrt es in heimische<br />

Küchen zurück: Etliche Kellermeister haben den „grünen<br />

Saft“ aus der mittelalterlichen Versenkung in die heutige<br />

Zeit geholt. Weniger sauer als Essig, aromatischer als<br />

Zitronensaft – und dadurch eine spannende Alternative auch<br />

für experimentierfreudige Hobbyköche.<br />

„Öfter mal was Neues“, sagen die<br />

Wengerter nicht nur beim <strong>Wein</strong>.<br />

Jetzt haben sie etwas Altes neu<br />

entdeckt. Zum bekannten Nachfahren<br />

des <strong>Wein</strong>s, dem Essig, gibt<br />

es quasi die „unausgegorene“<br />

Vorform: Den Verjus. Abgeleitet<br />

vom französischen „vert jus“,<br />

wird der Grünsaft aus unreif geernteten,<br />

also noch grünen Trauben,<br />

gewonnen. Er war besonders<br />

im Mittelalter unter dem Namen<br />

„Agrest“ als würzende Zutat beliebt,<br />

bevor er durch die Zitrone<br />

weitgehend aus der Küche verdrängt<br />

wurde. Was macht den<br />

„grünen Saft“ erneut so interessant,<br />

dass er seine Wiederauferstehung<br />

in der Küche erlebt? Verjus<br />

ist vielseitig verwendbar, seine<br />

Säure ist aromatischer als Zitronensaft<br />

und milder – und<br />

somit auch bekömmlicher – als<br />

Essig. Das allein sind schon gute<br />

Gründe, sich auf das alte und natürlich<br />

gewonnene Würzmittel zu<br />

besinnen.<br />

Geschichtsträchtige Säure<br />

Besonders interessant ist auch<br />

seine lange Geschichte, der spannende<br />

Gruß aus der Vergangenheit,<br />

der längst vergessene Bräuche<br />

in den Küchen wieder lebendig<br />

macht:<br />

Im Mittelalter wurde Verjus unter<br />

dem Namen „Agrest“ in Kochund<br />

Arzneibüchern aufgeführt,<br />

im ersten „Kochbuch-Bestseller“<br />

der Renaissance von 1475 mit<br />

dem Titel „Von der anständigen<br />

Wollüstigkeit“ spielte der<br />

„Agrest“ bei einem Drittel der<br />

rund 240 Rezepte eine Rolle. Die<br />

Köche verwendeten das saure<br />

Würzmittel besonders für Saucenfonds,<br />

bei Marinaden und um<br />

gebratene Fleischstücke zu verfeinern.<br />

Seine Wurzeln reichen<br />

bis in römische und sogar biblische<br />

Zeiten zurück, sein Ursprung<br />

ist mediterran: Die Pilger und vor<br />

allem die Kreuzritter brachten die<br />

kulinarische Spezialität aus dem<br />

Heiligen Land mit zurück nach<br />

Europa – und damit auch die<br />

hoch entwickelte orientalische<br />

Küchenkultur, in der der vielfältige<br />

Saft sehr beliebt war. Die Mönche<br />

schätzten die unreifen <strong>Wein</strong>beeren<br />

und deren Saft besonders<br />

wegen ihrer diätischen Eigenschaften,<br />

denn sie galten als appetitanregend<br />

und magenschonend<br />

– bereits in der Antike war<br />

die desinfizierende, schmerzstillende<br />

und heilende Wirkung bekannt.<br />

Heute stehen mehr die kulinarischen<br />

Qualitäten des sauren Saftes<br />

im Vordergrund. Bisher wurde<br />

er zumeist aus Südwestfrankreich,<br />

dem Périgord oder Bordelais,<br />

importiert, wo er nie ganz<br />

verschwunden ist. Mittlerweile


setzen auch hiesige<br />

Kellereien vermehrt<br />

auf die wiederbelebte<br />

Würze mit der fruchtig-milden<br />

und fein-säuerlichen Note.<br />

So haben etliche Betriebe aus<br />

der Region mittlerweile Verjus im<br />

Angebot. Jeder Hersteller verwendet<br />

dabei seine eigenen Traubensorten,<br />

erntet die Trauben zu<br />

einem anderen Zeitpunkt und liefert<br />

somit ein <strong>Pro</strong>dukt mit einer<br />

etwas anderen Aromatik.<br />

Bereits zum dritten Mal haben die<br />

Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner einen<br />

Verjus produziert und dabei unterschiedliche<br />

Rebsorten verwendet.<br />

Für Kellermeister Werner Seibold<br />

steht nicht die Sorte im Vordergrund,<br />

sondern die Reinheit<br />

der Trauben. Daher ist für ihn ein<br />

separat gelegener <strong>Wein</strong>berg entscheidend,<br />

um spritzmittelfreies<br />

Lesegut zu erhalten. Ebenfalls seit<br />

drei Jahren stellt Markus Heid<br />

Unreif:<br />

Grünernte der Trauben<br />

aus dem „Tacuinum Sanitatis“ (1474).<br />

Bibliothèque nationale de France<br />

vom alteingesessenen Fellbacher<br />

<strong>Wein</strong>gut Heid seinen Verjus her.<br />

Damit das <strong>Pro</strong>dukt garantiert frei<br />

von Pflanzenschutzmitteln ist,<br />

setzt er bei den Rebsorten an –<br />

und daher gleich auf pilzwiderstandsfähige<br />

Neuzüchtungen wie<br />

den weißen Johanniter und den<br />

roten Regent. „<strong>Der</strong> sehr resistente<br />

Johanniter kommt ohnehin ohne<br />

Spritzmittel aus, der Regent<br />

wächst in einer wenig anfälligen<br />

Steillage“, betont Markus Heid.<br />

Da das fertige <strong>Pro</strong>dukt weitgehend<br />

naturbelassen bleibt, ist es<br />

wichtig, dass die Trauben frei von<br />

jeglichen Rückständen sind.<br />

Denn die Trauben werden lediglich<br />

gepresst, der Saft filtriert, zur<br />

besseren Haltbarkeit pasteurisiert<br />

und anschließend steril abgefüllt.<br />

Seine Trauben liest der Winzer in<br />

der Regel Ende Juli/Anfang August,<br />

wenn sich die ersten Beeren<br />

färben: „Dann hat sich schon etwas<br />

Zucker gebildet, das kann der<br />

Saft gut vertragen“, erklärt Heid.<br />

Im Saft enthalten sind zudem die<br />

Tannine aus den unreifen Beeren<br />

und Stielen: „Die gerbige Fülle<br />

macht den Verjus interessant und<br />

unterscheidet ihn ja erst von Essig<br />

und Zitronensaft“, so der Fellbacher.<br />

Die jährlich rund 700 Flaschen<br />

gehen hauptsächlich an<br />

Privatkunden. Einen wichtigen<br />

Hinweis zur Aufbewahrung hat er<br />

zwar auch auf die Etiketten geschrieben,<br />

er wird aber oft übersehen,<br />

wie Heid weiß: „Angebrochen<br />

sollte man die Flasche unbedingt<br />

im Kühlschrank aufbewahren,<br />

da der Säuregehalt allein zur<br />

Konservierung nicht ausreicht.“<br />

Auch Jürgen Off, Kellermeister<br />

der <strong>Wein</strong>manufaktur<br />

Untertürkheim,<br />

hat ganz bewusst die<br />

pilzwiderstandsfähige<br />

rote Neuzüchtung Regent<br />

für seinen Verjus<br />

gewählt. 1000 Flaschen<br />

füllt er im Jahr ab, das <strong>Pro</strong>dukt<br />

„wird sehr gut angenommen<br />

und immer wieder nachgefragt“,<br />

wie Off überzeugend erklärt.<br />

Sowohl Gastronomen als auch<br />

private Genießer setzen auf das<br />

alternative Säuerungsmittel. So<br />

lasse sich die saure Würze bestens<br />

einsetzen, um etwa Linsen oder<br />

Klare Sache:<br />

Barmeister Walter Fröscher<br />

schwört auf Verjus statt Zitrone.<br />

Karin Wiemer<br />

Sauerkraut zu verfeinern und<br />

zum Marinieren von Obstsalat, so<br />

der Tipp der Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner.<br />

Werner Seibolds Frau beträufelt<br />

den gebratenen Fisch damit<br />

und verwendet es ansonsten wie<br />

Zitronensaft, wie der Kellermeister<br />

sagt.<br />

Gute Partner:<br />

<strong>Wein</strong> und Verjus<br />

Womit Frau Seibold recht hat,<br />

denn Verjus ist vielfältig einsetzbar<br />

und eignet sich für alle Speisen,<br />

die keine zu aggressive Säure<br />

vertragen: Ob zum Marinieren<br />

von Fisch oder Fleisch, zum Ablöschen<br />

von Bratenfonds oder für<br />

Gemüse- und Pilzgerichte – sogar<br />

für süße Desserts an Stelle von Zitronensaft.<br />

Besonders geeignet ist<br />

Verjus auch für leichte Salatsaucen:<br />

Seine Säurestruktur greift<br />

den Gaumen weniger an als Essig,<br />

wodurch er sich bestens mit einem<br />

begleitenden <strong>Wein</strong> kombinieren<br />

lässt und den Genuss nicht<br />

Salat-Sauce mit Verjus<br />

Rezept von Markus Heid, <strong>Wein</strong>gut Heid<br />

Zutaten:<br />

30 ml Verjus, 125 ml Olivenöl, Salz, Pfeffer, Spritzer Limettensaft<br />

Verjus in das Olivenöl schlagen. Mit Salz, Pfeffer und einem<br />

Spritzer Limettensaft abschmecken.<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 27<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> erfreut<br />

des Menschen Herz<br />

und die Freudigkeit<br />

ist die Mutter aller<br />

Tugenden.“<br />

Johann Wolfgang Goethe


28<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Aus Alt mach Neu: Sternekoch Armin Karrer hat mit Verjus<br />

experimentiert und neue Kombinationen kreiert. Karin Wiemer<br />

beeinträchtigt – den <strong>Wein</strong>liebhaber<br />

freut’s. Ob zu Gemüse, Fisch<br />

oder Fleisch: das Säuerungs- und<br />

Würzmittel unterstreicht durch<br />

seine filigrane Säure den Eigengeschmack<br />

der Lebensmittel und<br />

lässt sich vielfältig kombinieren.<br />

Verjus bietet damit ein weites<br />

Spielfeld für kreative Hobby- wie<br />

auch gekrönte <strong>Pro</strong>fi-Köche. Sternekoch<br />

Armin Karrer vom Fellbacher<br />

„Zum Hirschen“ arbeitete bereits<br />

mit dem südfranzösischen<br />

<strong>Pro</strong>dukt, ist aber auf den deutschen<br />

Verjus umgestiegen: „Die<br />

Qualität ist einfach besser“, so<br />

Karrer. Er ließ sich von dem „grünen<br />

Saft“, tatsächlich eher hellgelb<br />

bis bernsteinfarben, inspirieren<br />

und kreierte damit zahlreiche<br />

neue Speisen. Etwa die provokante<br />

Kombination von confiertem<br />

Kaninchen mit gebratenem Blumenkohl,Verjus-Nussmayonnaise<br />

und Kaffeeemulsion. Seine<br />

Tipps: „Verjus passt perfekt zu<br />

Ingwer, aber auch zu Schokolade<br />

oder Vanilleeis. Zusammen mit<br />

Zitronensaft ergibt es eine erfrischend-aromatische<br />

Vinaigrette –<br />

milder und mit feineren, eleganteren<br />

Aromen als Zitrone oder Essig.“<br />

Michael Oettinger, Küchenmeister<br />

im „Hirschen“ in Fellbach-<br />

Schmiden, hat das Fellbacher<br />

<strong>Pro</strong>dukt bisher nur bei kalten Gerichten<br />

eingesetzt und dabei sehr<br />

gute Erfahrungen gemacht: „Die<br />

leichte, angenehme Bitternote<br />

mit einem erdigen Ton harmoniert<br />

sehr gut mit Trüffel.“ Deshalb<br />

richtet er etwa mit Verjus<br />

marinierte Kalbskopfscheiben zusammen<br />

mit Trüffel und Verjus-<br />

Mayonnaise an. „<strong>Der</strong> Saft<br />

schmeckt für mich tatsächlich<br />

grün“, sagt er, „mit leichter Süße,<br />

weniger Säure und mehr Geschmack<br />

als Essig. <strong>Der</strong> frische, intensive<br />

Geschmack rundet Saucen<br />

ab und verleiht Salatdressings<br />

mehr Spritzigkeit.“ Auch<br />

für warme Fischsaucen kann er es<br />

sich vorstellen.<br />

Eine Abwandlung der<br />

Schwabenküche liefert<br />

Josef Stritzelberger vom<br />

altehrwürdigen Uhlbacher<br />

„Hasen“, berühmt für seine<br />

echt schwäbischen Maultaschen.<br />

Den Maultaschensalat hat er<br />

jetzt mit dem grünen Saft aus<br />

dem benachbarten Untertürkheim<br />

verfeinert: „Die Marinade<br />

mit Verjus, Traubenkernöl und<br />

Lauchzwiebeln ist bei den Gästen<br />

wunderbar angekommen“,<br />

erzählt er. Auch sein Carpaccio<br />

vom Hirschkalb mit Verjus sei<br />

immer ein voller Erfolg, so der<br />

Gastwirt und Küchenchef. Er<br />

empfiehlt das Würzmittel vor allem<br />

für spezielle Marinaden und<br />

als „hervorragende Ergänzung<br />

zu feinen Essigen“. Bei grünem<br />

und Feldsalat findet er <strong>Wein</strong>essig<br />

besser, bei Fisch ist es ihm „zu<br />

streng“.<br />

Klare Sache –<br />

auch ohne Alkohol<br />

Auch Barmeister Walter Fröscher<br />

von der „Mixschule“ in <strong>Stuttgart</strong><br />

zeigt sich begeistert: „Eine spannende<br />

Alternative – und durch<br />

das feine Säuren- und Aromenspektrum<br />

oftmals besser als Zitronensaft“,<br />

erklärt der Vorreiter<br />

in Sachen Verjus. „Mit trübem Zitronen-<br />

oder Limettensaft kann<br />

man keine klaren Drinks kreieren,<br />

die sauer schmecken. Mit Verjus<br />

schon.“ Nach drei Stunden des<br />

Hier gibt es<br />

heimischen Verjus:<br />

Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner eG<br />

Kappelbergstraße 48<br />

70734 Fellbach<br />

Tel. 0711 5788030<br />

info@fellbacher-weine.de<br />

www.fellbacher-weine.de<br />

<strong>Wein</strong>gut Heid<br />

Cannstatter Straße 13/2<br />

70734 Fellbach<br />

Tel. 0711 584112<br />

info@weingut-heid.de<br />

www.weingut-heid.de<br />

Experimentierens hat er bereits<br />

15 Drinks kreiert, unter anderem<br />

die „Klare Sache“, einen alkoholfreien<br />

Longdrink mit Holunderblütensirup,<br />

weißem Traubenund<br />

Apfelsaft und Verjus oder<br />

den „Triple G – Green Grape Gimlet“<br />

mit Verjus, Gin, weißem<br />

Traubensaft und Lime Juice.<br />

Selbst einfaches Tafelwasser wertet<br />

der grüne Saft zu einem säuerlich-erfrischendenSommergetränk<br />

auf.<br />

Die Fellbacher haben sich dazu<br />

gleich noch etwas einfallen lassen:<br />

<strong>Der</strong> „Trèjus“ (träschü) ist eine<br />

alkoholfreie Alternative zum<br />

Sekt. Kreiert aus 90 <strong>Pro</strong>zent eigenem<br />

Traubensaft, verfeinert mit<br />

zehn <strong>Pro</strong>zent Verjus und prickelnd<br />

durch Kohlensäure, ist er<br />

ein erfrischend-fruchtiger Aperitiv.<br />

Dunkle Beeren in der Nase,<br />

kräftiger Geschmack mit leichter<br />

Säure – ein bisschen anders eben.<br />

Dabei ganz ohne Alkohol und somit<br />

ideal als sommerliches Partygetränk<br />

ohne unangenehme Nebenwirkungen.<br />

Fragen Sie Ihren<br />

Winzer.<br />

Karin Wiemer<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />

Strümpfelbacher Straße 47<br />

70327 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel. 0711 3363810<br />

Fax 0711 33638124<br />

info@weinmanufaktur.de<br />

www.weinmanufaktur.de<br />

Hier wird mit Verjus gemixt:<br />

Mixschule<br />

Barmeister Walter Fröscher<br />

Bruckwiesenweg 6<br />

70327 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel. Büro 0711 5092227<br />

www.mixschule.de


Ein guter <strong>Wein</strong> ist<br />

geeignet, den Verstand<br />

zu wecken.“<br />

Konrad Adenauer<br />

<strong>Der</strong> verrückte<br />

<strong>Pro</strong>fessor<br />

Sein Arbeitstag ist voll Stunden, in denen er an Gesichtskonturen<br />

schärft. Unfallopfer und Patienten mit schweren Erkrankungen im<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich liegen bei ihm unterm Messer.<br />

Das Skalpell hat der Ärztliche Direktor der Klinik für Kieferund<br />

Gesichtschirurgie, Plastische Operationen des <strong>Stuttgart</strong>er Katharinenhospitals<br />

versuchsweise auch schon mal in seiner freien<br />

Zeit angesetzt. Stellte dabei fest, dass es beim Schnitt am Rebstock<br />

allerdings nicht viel taugt. Für seinen Nebenjob als <strong>Wein</strong>gärtner<br />

steht gleichsam sein Familienname: <strong>Pro</strong>f. Dr. Dr. Dieter <strong>Wein</strong>gart<br />

hat einen eigenen <strong>Wein</strong>berg. 5 Ar Rebfläche in der hochkarätigen<br />

Lage Mönchberg bewirtschaftet der Mediziner.<br />

Die wachen Augen des 56-Jährigen<br />

leuchten sofort noch eine<br />

Spur heller, erzählt er von seinem<br />

Handwerk in der Freizeit. Das<br />

Thema <strong>Wein</strong> „hat mich schon<br />

immer interessiert“. <strong>Wein</strong>anbau<br />

jedoch war bis zum Erwerb der<br />

Rebzeilen für ihn ein unbe -<br />

schriebenes Blatt. Laubarbeiten,<br />

Schneiden, Binden und das Lesen<br />

im Herbst, guckt er in seinen Pioniertagen<br />

als Wengerter beim<br />

<strong>Wein</strong>bergnachbarn und Freund<br />

Bernd Munk, Vorstand der <strong>Wein</strong>-<br />

verrückte<br />

Dieter <strong>Wein</strong>gart profiliert<br />

sich als Pionier für Premiumwein<br />

manufaktur Untertürkheim ab.<br />

Und am Bildschirm: Ein virtueller<br />

Schnittkurs der Uni Hohenheim<br />

hilft dem Chirurgen vom Schreibtisch<br />

aus, am Rebstock präzise<br />

das Messer zu führen. Bedacht,<br />

seine Prinzipien aus dem Beruf<br />

auf die Arbeit im <strong>Wein</strong>berg zu<br />

übertragen, will er alles bis ins<br />

Detail wissen, um es schließlich<br />

weiter zu optimieren: Bei einer<br />

<strong>Wein</strong>reise in die italienische Region<br />

Brunello stößt der Württemberger<br />

<strong>Wein</strong>gärtner auf einen<br />

jungen innovativen Winzer, der<br />

den Traubenstiel kurz vor der Lese<br />

komprimiert. Für diese Methode,<br />

den Saftfluss in die Beere zu<br />

unterbrechen, um durch die daraus<br />

resultierende Verdunstung<br />

dann eine höhere Zuckerkonzentration<br />

zu erzielen, interessiert<br />

sich <strong>Wein</strong>gart schon geraume<br />

Zeit, findet beim fachmännischen<br />

Austausch „vor allem spannend,<br />

welches Werkzeug dazu benutzt<br />

wird“ und staunt nicht schlecht:<br />

„Es war eine ganz gewöhnliche<br />

Kombizange.“ Wieder zurück am<br />

Klinikschreibtisch, fällt beim Sinnieren<br />

der Blick des Zahntechnikers<br />

und promovierten Zahn- plus<br />

Humanmediziners auf das Geschenk<br />

von ehemaligen Kollegen:<br />

ein kieferorthopädisches Instrument<br />

namens „Zange nach <strong>Wein</strong>gart“.<br />

Kein Scherz, auch dieser selbe<br />

Name ist reiner Zufall. <strong>Wein</strong>gart<br />

nimmt die vergoldete „Zange<br />

nach <strong>Wein</strong>gart“ mit in seinen<br />

Wengert. Passt! Neben Draht und


nomen est omen: <strong>Pro</strong>f. Dr. Dr. Dieter <strong>Wein</strong>gart im <strong>Wein</strong>garten Wolfgang Schmidt<br />

Refraktometer fährt sie heute in,<br />

so <strong>Wein</strong>gart, „meinem Notfallkoffer<br />

für Winzer“ mit.<br />

Im Herbst kann <strong>Wein</strong>gart seinen<br />

<strong>Wein</strong>anbau hochrechnen. Dann<br />

hängen durch seine praktizierte<br />

extreme Ertragsreduzierung –<br />

„ich schneide nicht nur Trauben<br />

heraus, ich halbiere zudem noch“<br />

– an den rund 200 Rebstöcken etwa<br />

300 Kilogramm Trauben. Löwenanteil<br />

ist Lemberger, dazu ein<br />

bisschen Cabernet Cubin. <strong>Wein</strong>lese<br />

bei den <strong>Wein</strong>garts ist Familiensache.<br />

Die Ehefrau, ebenfalls<br />

Zahnmedizinerin, zwei Töchter<br />

und der Sohn packen da mit an.<br />

Im <strong>Wein</strong>berg steht ein großer<br />

Tisch, darauf die handverlesenen<br />

Trauben in Obstkörben à 12 Kilogramm-Einheiten.<br />

In der genossenschaftlichen<br />

Kelter der<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />

nimmt Kellermeister Jürgen Off<br />

das Lesegut in Empfang. <strong>Der</strong><br />

<strong>Wein</strong>macher ist offen für <strong>Wein</strong>garts<br />

Ideen. „Ich hab da ein bisschen<br />

Narrenfreiheit, die sagen, da<br />

kommt der verrückte <strong>Pro</strong>fessor<br />

wieder“, erzählt <strong>Wein</strong>gart. Deswegen<br />

kommt dem Lesegut auch<br />

eine entsprechende Behandlung<br />

zugute. Auf der Maische liegt<br />

<strong>Wein</strong>garts Lemberger in einem<br />

(ausgedienten) Barrique ohne Deckel.<br />

Die tagelange Maischegärung,<br />

wie die Reifung seiner<br />

Tropfen in einem Barrique mit<br />

Zweitbelegung, untersucht der<br />

<strong>Pro</strong>fessor dann auch immer wieder<br />

bei spontanen Kellervisiten.<br />

Gibt Anregungen. So etwa steht<br />

bei Jürgen Off nun wieder eine<br />

alte Ent rappungsmaschine aus<br />

Holz. <strong>Wein</strong>gart tüftelte daran, um<br />

ein extrem schonendes Abbeeren<br />

zu erzielen. Gemeinsame jährliche<br />

Studienreisen mit <strong>Wein</strong>freunden<br />

wie Bernd Munk, bringen<br />

solche Ideen ins Haus und „lassen<br />

uns auch immer regelmäßig<br />

fachsimpeln und das wirkt sehr<br />

befruchtend auf den Betrieb“,<br />

sagt Munk.<br />

Auf dem ganzen Globus unterwegs<br />

ist der Mediziner in seiner<br />

derzeitigen Funktion als Weltpräsident<br />

des International Team for<br />

Implantology (ITI). Dabei inspiziert<br />

er das eine und andere<br />

<strong>Wein</strong>anbauland, kann erzählen<br />

von Australien, Südafrika und<br />

Kalifornien, „wo überwiegend<br />

Maschinen im Einsatz sind“ und<br />

hat „Respekt bekommen vor den<br />

Württemberger <strong>Wein</strong>gärtnern,<br />

die von Hand arbeiten“.<br />

Akribisch rechnet er seine Freizeitstunden<br />

als Wengerter nicht.<br />

„Andere spielen Golf, um den<br />

Kopf frei zu bekommen. Ich habe<br />

da meinen <strong>Wein</strong>berg. Und ich<br />

habe ein Hobby mit <strong>Pro</strong>dukt“,<br />

sagt schließlich der Pionier in Sachen<br />

Premiumwein.<br />

Ute Böttinger<br />

Genießen Sie<br />

<strong>Stuttgart</strong>er<br />

Spitzenweine<br />

auf dem Schillerplatz.<br />

Besuchen Sie uns in der Laube<br />

„Zur <strong>Wein</strong>dorfwirtin“<br />

Schmieg Gastronomie GmbH<br />

www.vfb-restaurant.de<br />

www.badcannstatt-weine.de<br />

www.collegium-wirtemberg.de


32<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong>bauer: Das Ergebnis wird wohl Liebfrauenmilch sein... Cartoon von J. Borer<br />

Lösungen für eine effiziente Medienproduktion<br />

Unsere Vorstufenmodule im Überblick:<br />

Bechtle:Correct<br />

Für den webbasierten<br />

Korrektur- und Freigabeprozess<br />

direkt in InDesign.<br />

Bechtle:Katalog<br />

Automatische Katalogproduktion<br />

abgestimmt auf<br />

Ihren <strong>Pro</strong>duktionsprozess.<br />

Bechtle:ePaper<br />

Ihr Druckprodukt<br />

weltweit im Internet.<br />

Gerne informieren wir Sie über unsere Lösungen unter<br />

www.bechtle-dus.de oder am Telefon: 0711 656 775-426.<br />

Bechtle:Translate<br />

Für den produktionsoptimierten,<br />

webbasierten Übersetzungsprozess<br />

direkt in InDesign.<br />

Bechtle:Web2Print<br />

Für das webbasierte Erstellen<br />

und Personalisieren von<br />

Druckvorlagen.<br />

Bechtle:Redaktion<br />

Das Online-Redaktionssystem<br />

für unabhängiges, webbasiertes<br />

Arbeiten in InDesign.


Einkaufen –<br />

ein genussvolles Erlebnis!<br />

Die <strong>Stuttgart</strong>er Markthalle ist die schönste Markthalle<br />

Deutschlands und eine Oase kulinarischer Köstlichkeiten.<br />

Es gibt fast nichts, was man hier nicht bekommen kann:<br />

Obst und Gemüse, <strong>Wein</strong>e und Spirituosen aus aller Welt,<br />

Fisch, Fleisch, Wild – aber auch Kaffee, Tee und Süßigkeiten,<br />

exotische Früchte, Gewürze, Blumen und verlokkende<br />

Angebote an Wohn- und Gartenkultur. Auch in<br />

gastronomischer Hinsicht ist die Markthalle einen Besuch<br />

wert. Ob gutbürgerlich oder mediterran – hier erwartet Sie<br />

eine abwechslungsreiche Küche voll frischer Ideen.<br />

Hinter den schweren Eingangstüren dieses prachtvollen<br />

Jugendstilbaus verbirgt sich ein Palast, gefüllt mit Düften,<br />

Farben und dem bunten Treiben eines Marktgeschehens.<br />

Eine weitere Attraktion ist der historische Ceresbrunnen.<br />

Das Wasser stammt – natürlich! – aus heimischer Mineralquelle<br />

und ist trinkbar. In diesem Paradies der Gaumenfreuden<br />

wird das Einkaufen zu einem besonderen Erlebnis.<br />

Wir laden Sie herzlich zu einem Einkaufsbummel in diesem<br />

historischen Ambiente ein.<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Markthalle<br />

Dorotheenstraße 4 • 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

www.markthalle-stuttgart.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 7.00 - 18.30 Uhr; Sa 7.00 - 16.00 Uhr<br />

���<br />

���������<br />

�������<br />

���������<br />

���������������� ����������<br />

�����������������������<br />

����������<br />

��������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������<br />

����������������������<br />

�����������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������<br />

����������������<br />

����������������<br />

���������������<br />

���������������������<br />

�����������������������<br />

������������������<br />

������������������������<br />

�����������������������


34<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Deutscher<br />

Rotweinpreis<br />

kommt nach<br />

Württemberg!<br />

Topweine für das Finale im Herbst


Edelsteine: Rubinrot funkeln die<br />

besten deutschen Rotweine im Glas.<br />

Ute Böttinger<br />

<strong>Wein</strong>e aus dem Anbaugebiet Württemberg schmeckten der Jury des<br />

Deutschen Rotweinpreises 2009 am besten. Gleich vier erste Plätze<br />

sahnten Genossenschaften und <strong>Wein</strong>güter im vergangenen Jahr<br />

ab. Da liegt es nahe, dass der jährlich ausgerufene Contest um die<br />

jahrgangsbesten und damit hochkarätigsten deutschen Rotweine –<br />

immerhin 13 Anbaubaugebiete buhlen darum – nun im Jahr 2010<br />

auch hier vor Ort im Ländle ausgetragen wird. Gleichwohl aber eine<br />

Besonderheit: In der langjährigen Geschichte des renommierten<br />

Wettbewerbs wird jetzt im Herbst erst zum zweiten Mal in<br />

Württemberg der Deutsche Rotweinpreis ausgerufen. Und nein,<br />

nicht in der (<strong>Wein</strong>-)Metropole Heilbronn. Direkt vor den Toren der<br />

Landeshauptstadt, in Ludwigsburg, wird sich die Crème de la Crème<br />

der deutschen Rotweinlandschaft im November 2010 einfinden.<br />

Starke Württemberger<br />

<strong>Wein</strong>gärtner<br />

„Vor allem unsere Genossenschaften,<br />

die rund 80 <strong>Pro</strong>zent des<br />

Württemberger <strong>Wein</strong>anbaugebietes<br />

stellen, waren in den vergangenen<br />

Jahren mit ganz vorne auf<br />

dem Siegerpodest des Deutschen<br />

Rotweinpreises“, freut sich Ulrich-Michael<br />

Breutner, Vorstandssprecher<br />

der Werbegemeinschaft<br />

Württembergischer<br />

<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften.<br />

Auf Initiative des „Kenner trinken<br />

Württemberger“, findet heuer der<br />

Rotweinpreis nun in Württemberg<br />

statt. Das wiederum passt auch<br />

mit in die Bilanz von Rudolf<br />

Knoll, dem Macher des Rotweinpreises,<br />

der dem Remstal und den<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Nachbarn Bad Cannstatt<br />

und Untertürkheim einen geradezu<br />

„sensationellen Aufstieg“<br />

attestiert. So etwa heimste 2008<br />

die Remstalkellerei mit einem<br />

Trollinger den zweiten Platz in der<br />

Kategorie „unterschätzte Klassiker“<br />

ein. 2009 war das Jahr der<br />

<strong>Stuttgart</strong>er genossenschaftlichen<br />

<strong>Wein</strong>schmieden: Mit einer Cuvée<br />

„2007 Mönch Berthold“ holte sich<br />

die <strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />

einen dritten Platz und Bad<br />

Cannstatt trumpfte gleich zwei<br />

Mal auf. Die <strong>Wein</strong>gärtner gewannen<br />

bei den Cuvées und bei den<br />

„klassischen deutschen Sorten“<br />

mit einem Samtrot. Den Trollinger<br />

Platz zwei im vergangenen Jahr,<br />

stellte die Württembergische<br />

<strong>Wein</strong>gärtner-Zentralgenossenschaft<br />

in Möglingen (WZG), nach<br />

dem Siegertrollinger aus dem<br />

Fellbacher Keller von Rainer<br />

Schnaitmann. Mit jeweils einem<br />

Siegerroten für das <strong>Wein</strong>gut Heinrich<br />

aus Heilbronn (Lemberger)<br />

und das <strong>Wein</strong>gut Karl Haidle aus<br />

Kernen-Stetten (Dornfelder), waren<br />

im November 2009 zudem<br />

zwei <strong>Wein</strong>güter ganz vorne.<br />

Die Erfolgsgeschichte<br />

des roten Potenzials<br />

1270 <strong>Wein</strong>e kamen 2009 ins Rennen,<br />

340 schafften es bis ins Finale.<br />

Gerade mal 300 angestellte<br />

<strong>Wein</strong>e waren die Ausbeute des<br />

ersten Rotweinpreises anno 1987.<br />

Rudolf Knoll, <strong>Wein</strong>journalist und<br />

Autor zahlreicher Bücher sowie<br />

Redakteur der <strong>Wein</strong>zeitschrift<br />

„Vinum“, rief den renommierten<br />

Preis um die deutschen roten<br />

Rebsorten ins Leben. „Sinnigerweise<br />

war es ein Dornfelder von<br />

einem unbekannten Winzer aus<br />

Rheinhessen, den ich in einem<br />

Restaurant probierte und der den<br />

Gedanken weckte: „Da muss es<br />

noch mehr geben.“<br />

Die Initialzündung für den nun<br />

im Jahr 2010 stattfindenden Rotweinpreis<br />

Klappe 24. „Dornröschen<br />

wachzuküssen und unbekannte<br />

Schönheiten zu fördern“,<br />

war vor 23 Jahren der Anspruch<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Ohne <strong>Wein</strong> und<br />

ohne Weiber, hol´ der<br />

Teufel uns´re Leiber!“<br />

Johann Wolfgang Goethe<br />

35


36<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist ein<br />

Geschenk der Götter,<br />

sie haben den <strong>Wein</strong><br />

den Menschen aus<br />

Erbarmen gegeben.“<br />

PLaton<br />

Wengerterchef: WWG-Vorstandssprecher Michael Breutner WWG<br />

von Rudolf Knoll. Deutschlands<br />

<strong>Wein</strong>anbau in Sachen Rot war in<br />

den 80er Jahren noch eine kleine<br />

Nummer: Mit rund 11 000 ha und<br />

damit gut 12 <strong>Pro</strong>zent der Fläche,<br />

stellten die roten Rebsorten einen<br />

geringen Anteil. Immerhin: 1990,<br />

im Jahr vier des Rotweinpreises,<br />

war die Anbaufläche auf 16 500<br />

ha gestiegen. Und damit das Feuer<br />

entfacht: „<strong>Der</strong> Rotweinpreis<br />

gehört inzwischen zu den bedeutendsten<br />

Prämierungen, ist ein<br />

Gradmesser für die Qualität unserer<br />

roten Rebsorten und Jahr für<br />

Jahr ein enormer Ansporn für unsere<br />

Wengerter“, sieht Ulrich-Michael<br />

Breutner. Die Zahlen geben<br />

dem WWG-Vorstandsprecher<br />

recht: Mit rund 1100 Anstellungen<br />

beim Rotweinpreis war im<br />

Jahr 2000 die Schallmauer<br />

durchbrochen. Seitdem pendeln<br />

sich die angestellten <strong>Wein</strong>e mit<br />

leichten Schwankungen von Jahr<br />

zu Jahr zwischen 1250 und 1400<br />

roten Gewächsen ein. Und: der<br />

<strong>Wein</strong>zahn: Rudolf Knoll bei<br />

der <strong>Wein</strong>verkostung. privat<br />

Flächenanteil roter Rebsorten<br />

liegt heuer bei rund 36 <strong>Pro</strong>zent,<br />

also ein Dreifaches höher als in<br />

den 80er Jahren.<br />

Reiz und neuer Akzent<br />

Dabei kommt vor allem das viertgrößte<br />

Anbaugebiet Deutschlands<br />

groß raus, sucht schließlich<br />

die Württemberger Vielfalt an<br />

Rotweinen ihresgleichen: Es gibt<br />

leichte, fruchtige und schwere<br />

körperreiche Tropfen. Ganz vorne<br />

in der Beliebtheitsskala sind die<br />

regionaltypischen Leitsorten wie<br />

Trollinger, Lemberger, Schwarzriesling<br />

und Samtrot. „Trendweine“,<br />

stellte der Genossenschaftsverband<br />

gerade in den vergangenen<br />

Jahren fest. Mit diesen Sorten<br />

verbinde der Verbraucher das Anbaugebiet<br />

Württemberg. Und<br />

nicht zuletzt profitieren freilich<br />

die Württemberger <strong>Wein</strong>gärtner<br />

von der ungebremsten Beliebtheit<br />

des Rotweins, denn mit über 70<br />

Info:<br />

Am Samstag, 20. November werden<br />

ab 13.30 Uhr bis ca. 17.30 Uhr<br />

die erfolgreichsten Winzer ihre<br />

Sieger-Roten und sonstige <strong>Wein</strong>e<br />

aus der aktuellen Kollektion im<br />

Bürgersaal am Schlosspark in Ludwigsburg<br />

präsentieren. 25 Euro<br />

kostet der Eintritt. Die anschließende<br />

Rotweingala und Preisverleihung<br />

um 19 Uhr im Reithaus an<br />

der Königsallee wird kulinarisch<br />

gespickt sein mit einem Fünf-<br />

<strong>Pro</strong>zent roter Rebfläche stellt das<br />

Württemberger <strong>Wein</strong>land eine<br />

starke Größe unter den 13 deutschen<br />

Anbaugebieten.<br />

Rudolf Knoll sieht dem 24. Rotweinpreis<br />

in Ludwigsburg mit<br />

Spannung entgegen und freut<br />

sich: „So ein Wechsel des Veranstaltungsortes<br />

hat ja schon auch<br />

eigene Reize und kann neue Akzente<br />

setzen.“ Am Samstagabend,<br />

20. November steigt die große<br />

Rotweingala im Reithaus an der<br />

Königsallee. Und am Nachmittag<br />

gibt es Gelegenheit, die Top-Roten<br />

im Bürgersaal am Schlosspark<br />

zu verkosten. <strong>Der</strong> Weg vor die Tore<br />

der Landeshauptstadt lohnt<br />

sich: „Weil es nirgendwo in<br />

Deutschland bessere Rotweine in<br />

eindrucksvollerer Vielfalt zu genießen<br />

gibt und weil das Essen<br />

dazu perfekt abgestimmt ist“,<br />

sagt Rudolf Knoll.<br />

Ute Böttinger<br />

Gang-Menü vom „Adler“ Asperg<br />

und musikalischer Begleitung. <strong>Der</strong><br />

Preis dafür beträgt ca. 150 Euro,<br />

im Preis inbegriffen ist hier der<br />

Eintritt für die Nachmittagsveranstaltung<br />

im Bürgersaal.<br />

Karten gibt es über:<br />

Vinum<br />

Postfach 102 153<br />

78421 Konstanz<br />

Tel. 07531 132823<br />

info@vinum.de


Herzlich willkommen bei<br />

Krehl’s Linde in <strong>Wein</strong>laube 41<br />

auf dem Marktplatz.<br />

Küchenchef Volker Krehl überrascht mit klassischer<br />

<strong>Wein</strong>dorf-Küche in raffi nierten Varianten und <strong>Wein</strong>en<br />

der <strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt und dem Collegium<br />

Wirtemberg. Für gute Unterhaltung ist gesorgt.<br />

Wir freuen uns, Sie aufs Allerbeste zu verwöhnen.<br />

Birgit und Volker Krehl mit <strong>Wein</strong>dorf-Team<br />

Reservierungen, insbesondere für Gruppen,<br />

unter Telefon 0711 520 490 - 0<br />

Hotel Restaurant Krehl’s Linde<br />

Obere Waiblinger Straße 113, 70374 <strong>Stuttgart</strong><br />

www.krehl-gastronomie.de<br />

���������������������������<br />

�����������������������������<br />

������������������������������������������<br />

�������������������������<br />

�����������������������������������������������<br />

�������������������������<br />

����������������������������������������������������������<br />

Zwei, drei Viertele kosten<br />

Sie den Führerschein.<br />

Oder 2,45 €*.<br />

Genießen Sie das <strong>Wein</strong>dorf – und fahren Sie<br />

mit uns nach Hause.<br />

* VVS-EinzelTicket Erwachsene 2 Zonen.<br />

Weitere Tarifinfos: www.vvs.de.


38<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> lehrt<br />

auch den Stummen<br />

sprechen.“<br />

aus dem Ungarischen<br />

<strong>Wein</strong>WasserWissen<br />

Ein Interview mit Sommelière Christina Hilker<br />

Wasser und <strong>Wein</strong> gehören irgendwie<br />

symbiotisch zusammen.<br />

Wie man mit dieser Kombination<br />

am besten umgeht, fragten wir<br />

die Sommelière Christina Hilker:<br />

Sie haben langjährige Erfahrung<br />

als Sommelière, beschäftigen<br />

sich aber auch immer wieder<br />

intensiv mit dem Zusammenspiel<br />

von <strong>Wein</strong> und Wasser. Warum?<br />

Für mich gehört – genau wie für<br />

die meisten Sommelier-Kollegen<br />

– zum <strong>Wein</strong>genuss das Wasser<br />

einfach dazu. Genau wie man auf<br />

die passende Wahl des <strong>Wein</strong>es<br />

zum Menü Wert legt, sollte man<br />

auch das Mineralwasser zum<br />

<strong>Wein</strong> bewusst auswählen. Wichtig<br />

ist dabei, dass das Wasser ausgewogen<br />

mineralisiert ist. Denn<br />

dann neutralisiert und erfrischt es<br />

die Geschmacksknospen und vergrößert<br />

die Aufnahmefähigkeit<br />

der Geschmacksnerven für die<br />

vielfältigen Aromen des <strong>Wein</strong>s.<br />

Sie raten also, zum Viertele<br />

auch immer ein Glas Mineralwasser<br />

zu trinken?<br />

Ja, auf jeden Fall. Zum einen<br />

eben, weil es den <strong>Wein</strong>genuss<br />

vergrößert. Zum anderen aber<br />

auch ganz einfach, um den Flüssigkeitsausgleich<br />

zu gewährleisten.<br />

Bekanntermaßen dehydriert<br />

Alkohol den Körper – dem kann<br />

man mit Mineralwasser sehr gut<br />

entgegenwirken. Deshalb: Am<br />

besten immer genauso viel Wasser<br />

wie <strong>Wein</strong> trinken.<br />

Gibt es denn Regeln, wie man<br />

das am besten macht?<br />

Von starren Regeln halte ich in<br />

dem Zusammenhang ehrlich gesagt<br />

nicht so viel. Ich selbst mache<br />

es einfach so, dass ich einen<br />

Schluck <strong>Wein</strong> trinke, dann einen<br />

Schluck Wasser nehme, dann<br />

wieder einen Schluck <strong>Wein</strong> usw.<br />

So kommt das Aroma des <strong>Wein</strong>es<br />

meiner Meinung nach auch am<br />

besten zur Geltung.<br />

Und was sollte man beachten,<br />

wenn man das Wasser zum <strong>Wein</strong><br />

auswählt?<br />

An erster Stelle steht die Mineralisierung<br />

des Wassers. Diese sollte<br />

möglichst ausgewogen sein,<br />

denn eine zu starke Mineralisierung<br />

kann den Geschmack von<br />

<strong>Wein</strong> verändern oder gar zerstören.<br />

Ein gutes Beispiel ist Teinacher<br />

Mineralwasser, das aus über<br />

100 Meter tiefen Quellen im<br />

Nordschwarzwald entspringt, eine<br />

besonders ausgewogene Mineralisierung<br />

enthält und dabei seine<br />

ursprüngliche Reinheit bewahrt.<br />

Dagegen passt z. B. ein<br />

Heil- oder Sportwasser weniger<br />

zum <strong>Wein</strong>, da diese Wässer meist<br />

stark mineralisiert sind. Neben<br />

der Mineralisierung spielt der<br />

Kohlensäuregehalt eine Rolle: Die<br />

Kohlensäure kann die natürlichen<br />

Säuren und Gerbstoffe im<br />

<strong>Wein</strong> erheblich verstärken oder<br />

unterdrücken. Als Faustregel gilt:<br />

Je weniger Säure im <strong>Wein</strong>, desto<br />

mehr Kohlensäure darf das Mineralwasser<br />

mitbringen. Das bedeutet<br />

beispielsweise, dass ein stilles<br />

Mineralwasser wunderbar mit<br />

reifen Rot- und Weißweinen harmoniert.<br />

Eines mit mittlerem<br />

Kohlensäuregehalt passt hingegen<br />

zu leichten, spritzigen Rotweinen,<br />

ein besonders prickelndes<br />

zu frischen, säurearmen weißen<br />

Sommerweinen.<br />

Letzte Frage: Was halten Sie<br />

von <strong>Wein</strong>schorle? Ist das für Sie<br />

als <strong>Wein</strong>expertin ein Faux-Pas?<br />

Wenn es mir um den reinen<br />

<strong>Wein</strong>genuss geht, trinke ich lieber<br />

<strong>Wein</strong> pur und dazu ein Glas Wasser.<br />

Wenn aber z. B. im Sommer<br />

die Erfrischung im Vordergrund<br />

steht, mag ich auch mal eine<br />

<strong>Wein</strong>schorle. Aber auch dann ist<br />

es mir wichtig, einen guten <strong>Wein</strong><br />

und das passende Mineralwasser<br />

zu kombinieren.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Christina Hilker (32) war<br />

nach ihrer Ausbildung im<br />

Hotel Bareiss in Baiersbronn/<br />

Schwarzwald u. a. vier Jahre<br />

lang Chef-Sommelière bei Martin<br />

Öxle im <strong>Stuttgart</strong>er Zwei-<br />

Sterne-Restaurant Speisemeisterei.<br />

Sie leitet die Geschicke<br />

der Kölner Agentur Sommelier<br />

Consult für den süddeutschen<br />

Raum.


WERDEN<br />

SIE<br />

MITGLIED<br />

Informationen finden<br />

Sie im Internet unter:<br />

www.pro-stuttgart.de<br />

Für Feinschmecker:<br />

Maultasche<br />

ca. 30 cm breit, 20 cm hoch<br />

und 6 cm tief aus Kunstfilz<br />

<strong>Der</strong> <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein<br />

ist eine Privat-Initiative<br />

von Freunden der badenwürttembergischenLandeshauptstadt.<br />

Unser Verein<br />

widmet sich seit dem<br />

Jahre 1896 „der Erhaltung,<br />

Förderung und Ausweitung<br />

aller gesellschaftlichen und<br />

kulturellen Geschehnisse in<br />

<strong>Stuttgart</strong>."<br />

<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein e.V.<br />

Lautenschlagerstraße 3, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Telefon: 0711 - 29 50 10. Telefax: 0711 - 29 30 24<br />

W Cvom<br />

Württemberg ...<br />

19, 90<br />

Für köstliche<br />

€<br />

zzgl. Versand<br />

ab15,- €<br />

zzgl. Versand<br />

Telefon 07127 9315807 oder www.woascht.de<br />

Königlicher<br />

Genuss<br />

... auf dem<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf.<br />

Sommer´s <strong>Wein</strong>laube �� Zur <strong>Wein</strong>dorfwirtin � Alte<br />

Kanzlei � <strong>Wein</strong>haus Alte Lok � <strong>Wein</strong>stube Löwen �<br />

Zum Hasenwirt � Maultaschenbörse � Inge´s Rathauslaube<br />

� Ebermann‘s <strong>Wein</strong>laube � Krehl´s Linde<br />

www.collegium-wirtemberg.de


40<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Regen lässt das Gras<br />

wachsen. <strong>Wein</strong> das<br />

Gespräch.“<br />

aus dem Schwedischen<br />

Frisch entkorkt<br />

Neuigkeiten, Aktuelles, Informationen und Wissenswertes<br />

<strong>Wein</strong>haus Stetter unter<br />

neuer Führung<br />

Das <strong>Wein</strong>haus Stetter erfüllt mit<br />

seiner urigen <strong>Wein</strong>stube alle Erwartungen,<br />

die ein schwäbischer<br />

Viertelesschlotzer an eine typische<br />

<strong>Wein</strong>stube hat. Das Ambiente<br />

der <strong>Wein</strong>stube besteht seit Eröffnung<br />

der <strong>Wein</strong>stube im Jahr<br />

1953 im rustikalen Holzcharme.<br />

Lediglich einen neuen Anstrich<br />

erhielt die gemütliche Stube jetzt.<br />

<strong>Der</strong> Küfer Ernst Stetter gründete<br />

1902 das Unternehmen „<strong>Wein</strong>haus<br />

Stetter“ mit einem dazugehörenden<br />

<strong>Wein</strong>handel. Als <strong>Wein</strong>händler<br />

belieferte er die Gastronomen<br />

in der <strong>Stuttgart</strong>er Innenstadt.<br />

Im Jahr 1953 wurde der<br />

<strong>Wein</strong>handel um eine <strong>Wein</strong>stube<br />

erweitert. Die <strong>Wein</strong>stube wurde<br />

eröffnet, da die Absatzzahlen im<br />

<strong>Wein</strong>handel sanken und sich die<br />

Familie ein zweites Standbein<br />

aufbauen wollte. Außerdem ist<br />

die <strong>Wein</strong>stube ein einladender<br />

Ort, um einige <strong>Wein</strong>e zu kosten,<br />

bevor man sich auf den Kauf einer<br />

bestimmten Sorte festlegt.<br />

72 Jahre nach der Gründung<br />

übernahm Roman Stetter in dritter<br />

Generation das <strong>Wein</strong>haus<br />

Stetter. Im Januar 2009 folgte der<br />

Wechsel aus dem Familienbesitz<br />

zum Wunschkandidaten von Roman<br />

Stetter, dem Sommelier Andreas<br />

Scherle. Scherle und sein<br />

Bruder sind Geschäftsführer und<br />

Inhaber des familiengeführten 4-<br />

Sterne Flair Hotel Wörtz –<br />

Schlösschen & Restaurant „Zur<br />

<strong>Wein</strong>steige”. Im <strong>Wein</strong>haus Stetter<br />

wird Andreas Scherle von Toni<br />

Bohms fachmännisch unterstützt.<br />

<strong>Der</strong> gelernte Sommelier und Restaurantfachmann<br />

ist neben<br />

Scherle seit Januar 2009 stellvertretender<br />

Geschäftsführer vom<br />

<strong>Wein</strong>haus Stetter. Nach einer kurzen<br />

Renovierungsphase mit ei-<br />

nem großen Umbau der Küche<br />

und einem neuen Anstrich der<br />

<strong>Wein</strong>stube, wurde das <strong>Wein</strong>haus<br />

am 12. Januar 2009 wieder eröffnet.<br />

In der <strong>Wein</strong>stube werden<br />

über 40 offene <strong>Wein</strong>sorten aus<br />

Württemberg und Baden angeboten.<br />

Zur Auswahl stehen weiter<br />

über 600 Flaschenweine aus den<br />

verschiedensten <strong>Wein</strong>baugebieten.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> kann mit typisch<br />

schwäbischen Gerichten wie<br />

Maultaschen, Zwiebelrostbraten<br />

und Spätzle oder einem Vesper<br />

genossen werden. Wobei alle Gerichte<br />

ausschließlich hausgemacht<br />

und aus frischen <strong>Pro</strong>dukten<br />

zubereitet werden. Auch der<br />

<strong>Wein</strong>handel wurde von Scherle<br />

und Bohms übernommen und<br />

seither mit deren eigener Handschrift<br />

versehen. Angeboten werden<br />

<strong>Wein</strong>e von Topweingütern<br />

der Region wie Aldinger, Wöhrwag,<br />

<strong>Wein</strong>gut der Stadt <strong>Stuttgart</strong>,<br />

Schlossgut Hohenbeilstein, Graf<br />

Adelmann, Graf Neipperg, Heid<br />

und Amalienhof.<br />

Zu den über 600 Gewächsen, die<br />

der <strong>Wein</strong>handel vertreibt, gehören<br />

auch <strong>Wein</strong>e aus anderen Regionen<br />

wie J.J. Prüm von der Mosel,<br />

Robert Weil aus dem Rheingau<br />

oder St. Antony aus Rhein-<br />

hessen. Aber auch mehr als 250<br />

<strong>Wein</strong>e aus anderen deutschen<br />

<strong>Wein</strong>anbaugebieten und Klassikern<br />

aus Frankreich, Italien, Spanien<br />

und weiteren Ländern der<br />

<strong>Wein</strong>welt, werden im <strong>Wein</strong>haus<br />

Stetter oder ihrem <strong>Wein</strong>handel<br />

angeboten. Das <strong>Wein</strong>haus Stetter<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass<br />

die <strong>Wein</strong>e aus der Region dem<br />

Käufer zu den original <strong>Wein</strong>gutpreisen<br />

angeboten werden. Für<br />

den Kunden bedeutet das eine<br />

sehr große Auswahl zu einem<br />

gastfreundlichen Preis.<br />

Das einmalige Angebot des<br />

<strong>Wein</strong>hauses Stetter wurde dementsprechend<br />

auch schon mit<br />

Auszeichnungen gekrönt. Das<br />

Magazin „<strong>Der</strong> Feinschmecker“<br />

kürte die <strong>Wein</strong>karte des <strong>Wein</strong>hauses<br />

Stetter zu den besten 50 <strong>Wein</strong>karten<br />

Deutschlands für deutsche<br />

<strong>Wein</strong>e.<br />

<strong>Wein</strong>gut Zaiß beim<br />

Sommerfest des<br />

Bundespräsidenten<br />

Christine Barth<br />

Zum ersten Mal vertrat das Familienweingut<br />

Zaiß aus Obertürk-<br />

Bundespräsidentenwein: Konrad Zaiß hat Grund zur Freude. Als einziges badenwürttembergisches<br />

<strong>Wein</strong>gut war sein <strong>Wein</strong>gut beim Sommerfest des neuen Bundespräsidenten<br />

Christian Wulff in Berlin vertreten. privat


Grillzeit: Fruchtige, frische Sommerweine passen hervorragend zu Gegrilltem, sagen Württemberger <strong>Wein</strong>gärtner WWG<br />

heim das Ländle beim Sommerfest<br />

des neuen Bundespräsidenten.<br />

Als einziges <strong>Wein</strong>gut aus Baden-Württemberg<br />

wurden die<br />

Obertürkheimer zum traditionellen<br />

Sommerfest in den Park des<br />

Berliner Schlosses Bellevue eingeladen.<br />

Eigentlich war die Einladung<br />

noch auf den ehemaligen<br />

Bundespräsidenten Köhler zurückzuführen.<br />

Aber Anfang Juli,<br />

gerade mal drei Tage nach seiner<br />

Wahl, verwöhnte die Familie Zaiß<br />

den frisch gebackenen Bundespräsidenten<br />

Christian Wulff mit<br />

vier „Württembergern“. Feine<br />

<strong>Wein</strong>e haben Seniorchef Konrad<br />

Zaiß und sein Sohn Christian ausgesucht:<br />

einen Lemberger trocken<br />

aus dem Barrique, einen Riesling<br />

Spätlese trocken und natürlich<br />

den Weißen Traum, ein sommerlich<br />

frischer, weiß gekelterter<br />

Trollinger, der bestens zu den tropischen<br />

Temperaturen passte.<br />

Karl Krügle<br />

Welche <strong>Wein</strong>e besonders<br />

gut zu Gegrilltem passen<br />

Sobald die Tage sonniger werden,<br />

wird auf den Balkonen und in den<br />

Gärten wieder gegrillt. Wenn die<br />

Freunde eingeladen, die Kohlen<br />

aufgelegt und der Tisch sommerlich<br />

gedeckt ist, bedarf es nur noch<br />

der passenden Auswahl Württemberger<br />

<strong>Wein</strong>e. Dabei gelten für den<br />

optimalen Tischbegleiter bei sommerlichen<br />

Temperaturen besondere<br />

Regeln: die <strong>Wein</strong>e sollten fruchtig,<br />

erfrischend und gut gekühlt<br />

sein und dürfen nicht zu viel Alkohol<br />

haben.<br />

Beim Grillen fühlt sich manch einer<br />

unsicher, wenn es um die<br />

Wahl des <strong>Wein</strong>s geht. Das liegt<br />

vor allem an den intensiven Aromen<br />

beim Grillen, die durch Marinade<br />

und Rösten entstehen.<br />

Aber starre Regeln gibt es nicht –<br />

schließlich ist Grillen ein lockerer<br />

Anlass, zu dem auch unbeschwerte<br />

<strong>Wein</strong>e passen. Um die<br />

Auswahl zu erleichtern, haben<br />

die Württemberger <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften<br />

für das kulinarische<br />

Spiel mit dem Feuer eigens<br />

ein <strong>Pro</strong>bierpaket zusammengestellt.<br />

Die sechs unterschiedlichen<br />

<strong>Wein</strong>e eignen sich perfekt als<br />

leichte Sommerweine und können<br />

online unter www.wwg.de<br />

bestellt werden. Zusammen mit<br />

dem Paket kommt eine DVD ins<br />

Haus, auf der ein Koch und ein<br />

Sommelier erklären, warum sich<br />

die <strong>Wein</strong>e besonders als leichte<br />

Sommerweine eignen und verra-<br />

ten, zu welchen Grillrezepten sie<br />

passen.<br />

Was viele nicht wissen: Wenn es<br />

draußen heiß ist, sollte der <strong>Wein</strong><br />

etwas stärker als gewöhnlich gekühlt<br />

sein, denn beim Einschenken<br />

erwärmt er sich schnell. Dies<br />

gilt aber nicht nur für die Weißen.<br />

Fruchtig-frische Rotweine mit<br />

dezenten Tanninen, wie der klassisch<br />

ausgebaute Württemberger<br />

Trollinger, sind gekühlt hervorragende<br />

Sommerbegleiter.<br />

Hohe Qualitäten in<br />

Cleebronn-Güglingen<br />

<strong>Der</strong> Gault Millau <strong>Wein</strong>Guide<br />

Deutschland 2010 lobt das Qualitätsniveau<br />

der <strong>Wein</strong>gärtner Cleebronn-Güglingen<br />

e. G. und verleiht<br />

ihnen auf Anhieb eine erste<br />

Traube. Auch der <strong>Wein</strong> führer Eichelmann<br />

2010 Deutschlands<br />

<strong>Wein</strong>e zeichnet die Genossenschaft<br />

erstmalig mit einem Stern<br />

als überdurchschnittlichen, zuverlässigen<br />

Erzeuger aus. Und neben<br />

einer Vielzahl von gold-prämierten<br />

<strong>Wein</strong>en erlangte die Genossenschaft<br />

dieses Jahr bei der<br />

Landesweinprämierung Würt -<br />

temberg mit zwei <strong>Wein</strong>en in der<br />

Top-Ten eine besondere Leistung.<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 41<br />

Wer da trinket<br />

guten <strong>Wein</strong>, dem<br />

schaut Gott ins Herz<br />

hinein.“<br />

Sprichwort


42<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Guter <strong>Wein</strong><br />

berauscht nicht,<br />

nur die Menschen<br />

berauschen sich.“<br />

aus dem Bulgarischen<br />

Die Verkoster des Gault Millau<br />

<strong>Wein</strong>Guide Deutschland 2010,<br />

bezeichnen „die Genossenschaft<br />

Cleebronn-Güglingen als die<br />

wohl größte Entdeckung.“ Sie<br />

zeigten sich von dem durchgängigen<br />

Qualitätsniveau der <strong>Wein</strong>gärtner<br />

Cleebronn-Güglingen e.G. so<br />

stark beeindruckt, dass sie den Betrieb<br />

neu in den <strong>Wein</strong>führer aufnahmen<br />

und direkt mit einer Traube<br />

kürten. Nicht nur die Prestigeweine<br />

präsentieren eine sehr<br />

gute Qualität, „sondern vor allem<br />

die kleinen <strong>Wein</strong>e für den<br />

täglichen Genuss. ... Auch die<br />

kleineren Gewächse und Schoppenweine<br />

[sind] auffallend sorgfältig<br />

gemacht,“ so die Autoren<br />

des <strong>Wein</strong>Guides.<br />

Im Eichelmann 2010 Deutschlands<br />

<strong>Wein</strong>e erhielten die <strong>Wein</strong>gärtner<br />

Cleebronn-Güglingen<br />

ihren ersten Stern. <strong>Der</strong> Aufstieg<br />

zu den besten deutschen <strong>Wein</strong>erzeugern<br />

ist somit besiegelt. Auch<br />

hier fallen die <strong>Wein</strong>linien St. Michael<br />

(Basis-Segment) und Herzog<br />

Christoph (gehobenes Segment)<br />

neben der Toplinie Emotion<br />

CG stark positiv in Betracht.<br />

Beim diesjährigen Gipfeltreffen<br />

des Württembergers in Heilbronn<br />

konnten sich die <strong>Wein</strong>gärtner<br />

Cleebronn-Güglingen e.<br />

G. in den Top-Ten-Kategorien<br />

„Rieslinge trocken/ halbtrocken"<br />

und „Weiße Burgundersorten"<br />

behaupten. Die Top-Ten-<strong>Wein</strong>e<br />

repräsentieren die absolut zehn<br />

besten <strong>Wein</strong>e des Prämierungswettbewerbs.<br />

Mit dem 2008 Herzog Christoph<br />

Grauburgunder trocken und dem<br />

2008 St. Michael Riesling trocken<br />

spielt die Winzergenossenschaft<br />

aus Cleebronn-Güglingen<br />

in der Top-Ten-Liga mit.<br />

Auch im Gault Millau <strong>Wein</strong>Guide<br />

Deutschland 2010 finden diese<br />

<strong>Wein</strong>e spezielle Erwähnung.<br />

In Sachen <strong>Wein</strong> haben<br />

wir die Nase vorn<br />

<strong>Wein</strong>kompetenz und Leidenschaft<br />

Geheimtipps und Neuentdeckungen<br />

Riesiges Sortiment und attraktive Preise<br />

LUDWIGSBURG<br />

Osterholzallee 7<br />

Telefon 07141/92 75 91<br />

Mo bis Mi 8.30 – 18.30<br />

Do und Fr 8.30 – 19.00<br />

Sa 8.30 – 14.00<br />

Seminare und <strong>Wein</strong>events<br />

�����������<br />

�����<br />

��������<br />

������<br />

STUTTGART-MITTE<br />

Wolframstraße 20<br />

Telefon 0711/256 25 90<br />

Mo bis Mi 9.00 – 18.30<br />

Do und Fr 9.00 – 19.00<br />

Sa 9.00 – 14.00 www.bronner.de<br />

Premiumfleisch aus<br />

der Region zu <strong>Wein</strong><br />

aus der Region<br />

Während Württembergs <strong>Wein</strong>gärtner<br />

eine unglaublich große<br />

Vielfalt an <strong>Wein</strong>en zum Grillen<br />

anbieten, freuen sich die Metzger,<br />

dass auch sie gesundes Fleisch<br />

aus der Region anbieten können.<br />

Staufenfleisch ist die Premiummarke<br />

der MEGA aus dem Göppinger<br />

MetzgerSchlachthof. StaufenFleisch<br />

ist exklusiv in ausgewählten<br />

Metzgereien und Restaurants<br />

erhältlich und unterliegt<br />

strengsten Qualitätsanforderungen.<br />

Grundvoraussetzung für die<br />

hohe Qualität von Staufen-<br />

Fleisch ist ein ethisch verantwortungsvoller<br />

Umgang mit den<br />

Tieren, der nicht erst im<br />

Schlachthof beginnt, sondern<br />

draußen auf den Höfen bei den<br />

Landwirten. Bewusst nimmt man<br />

Einfluss auf die Genetik, Haltung<br />

und Fütterung der Tiere bei den<br />

Bauern. Beim Rindfleisch sind es<br />

Färsen und Ochsen, die – bedingt<br />

durch das wesentlich langsamere<br />

Wachstum – sehr viel feinere<br />

Fleischfasern haben als Mastbullen.<br />

Die Einlagerung von feinen<br />

Fettadern im Muskelfleisch hält<br />

es beim Braten saftig und verleiht<br />

ihm das unvergleichliche<br />

Beef-Aroma.<br />

Bei Schweinen gibt man – des<br />

zarteren und saftigeren Fleisches<br />

wegen – den ausschließlich mit<br />

pflanzlichem Futter gemästeten<br />

weiblichen Tieren den Vorzug.<br />

Um die hohe Qualität des Fleisches<br />

nicht zu gefährden, sorgen<br />

immer die gleichen sachkundigen<br />

Transporteure für einen möglichst<br />

entspannten Transport der<br />

Tiere. Jede Phase des Schlachtprozesses<br />

unterliegt größter<br />

Sorgfalt, so dass den höchsten<br />

Qualitätsansprüchen Folge geleistet<br />

werden kann.<br />

Ohne klimabelastende weite<br />

Transporte ist somit das regionale<br />

Staufenfleisch hervorragend<br />

zur Kombination mit regionalen<br />

<strong>Wein</strong>en geeignet.<br />

Karl Krügle


Typisch Remstal!<br />

Tolle Genuss- und Erlebnis-Aktionen im Herbst 2010<br />

Schlemmer-Menü<br />

18. September bis<br />

10. Oktober 2010<br />

www.remstal-route.de<br />

Tourismusverein Remstal-Route e.V.<br />

Tel. 0 71 51/2 76 50 47<br />

Apfel-Herbst<br />

22. Oktober bis<br />

14. November 2010<br />

Entdecken Sie kulinarischen Hoch- Feinste Apfelgerichte aus Remstals<br />

genuss aus den guten Küchen des Küchen sowie informative und<br />

Remstals. Wählen Sie aus dem viel- unterhaltsame Veranstaltungen<br />

fältigen Angebot an 4-Gänge-Menüs für Groß und Klein. Wir wünschen<br />

unserer erstklassiger Küchen-<br />

Ihnen viel Spaß rund um<br />

chefs. Guten Appetit!<br />

die süße Frucht!<br />

Familie Josef Stritzelberger<br />

Innsbrucker Straße 5<br />

70329 <strong>Stuttgart</strong> (Uhlbach)<br />

Ab<br />

September<br />

senden wir<br />

Ihnen gerne die<br />

Flyer zu!<br />

<strong>Der</strong> Treffpunkt auf dem<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

Telefon 0711 322070<br />

<strong>Wein</strong>dorf 0172 7139992<br />

Telefax 0711 8497772<br />

Schwäbische Spezialitäten<br />

Wild aus eigener Jagd<br />

und natürlich<br />

die Handy-Maultasche<br />

Seit über 30 Jahren<br />

finden Sie uns<br />

auf dem Schillerplatz!<br />

info@zum-hasenwirt.de<br />

www.zum-hasenwirt.de<br />

schauen Sie doch einfach bei uns vorbei - unsere GPS-Koordinaten finden Sie in der Kugel<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf !<br />

Schauen Sie herein:<br />

Laube 29 „Untertürkheimer Waldhörnle“<br />

Gerne können Sie sich auch durch selbstgemachte schwäbische<br />

Spezialitäten in unserem Gasthof - <strong>Wein</strong>stube Waldhorn verwöhnen<br />

lassen. Für Festlichkeiten und Tagungen steht Ihnen unser<br />

Nebenzimmer (max. 40 Personen) zur Verfügung. Eine ganzjährige<br />

Bildergalerie und unsere zweimonatig wechselnde Vernissage lockern<br />

die Atmosphäre.<br />

Von unseren günstigen Hotelzimmern erreichen Sie innerhalb 10<br />

Minuten die Porsche-Arena, Daimler, Volksfest sowie Schleyerhalle.<br />

48.75667<br />

9.2312<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Großglockner Str. 63<br />

70327 <strong>Stuttgart</strong>-Untertürkheim<br />

Tel.: 0711 / 33 09 80 - Fax 0711 / 33 71 52<br />

Mobil: 0177 / 602 26 62<br />

info@gasthof-weinstube-waldhorn.de<br />

www.gasthof-weinstube-waldhorn.de<br />

Faszination<br />

Steillage<br />

das Tal des {Seggl}<br />

wg-rohracker.de<br />

jongeseggl.de


44 <strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

Gott hat nur Wasser<br />

geschaffen, aber der<br />

Mensch machte den<br />

<strong>Wein</strong>.“<br />

Victor Hugo<br />

Die <strong>Wein</strong>tipps<br />

der <strong>Wein</strong>dorf-Wirte<br />

Riesling ist der Sommerfavourit<br />

Auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf – dem schönsten und größten im Lande - versammeln sich alljährlich<br />

Ende August die <strong>Wein</strong>liebhaber auf dem <strong>Stuttgart</strong>er Marktplatz und dem Schillerplatz. Vergebens wird<br />

man französische, spanische oder gar <strong>Wein</strong>e aus Übersee suchen. Die Wirte schenken ausschließlich<br />

heimische Gewächse aus. Und die können sich international durchaus messen. Viele Wirte auf dem <strong>Stuttgart</strong>er<br />

<strong>Wein</strong>dorf sind ja selbst <strong>Wein</strong>gärtner. Im WEIN-BOULEVARD geben die Wirte ihre ganz<br />

persönlichen Favoriten preis. Machen Sie sich auf – zur Testrunde durch die herrlich geschmückten,<br />

gemütlichen Lauben des <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorfs vom 25. August bis 5. September.<br />

VINZO LAUBE Jochen Schniepp<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

<strong>Wein</strong>gut Herzog von Württemberg<br />

Schloss Monrepos Rosé<br />

„Kräftig und dennoch erfrischend, dieser Rosé ist<br />

überraschend! Wir sagen: <strong>Der</strong> perfekte Sommerwein!“<br />

ZUM DREIMÄDELHAUS Christel Currle<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

<strong>Wein</strong>- und Sektgut Christel Currle<br />

Weißburgunder Spätlese trocken<br />

„Fruchtiger und aromatischer Weißwein, der sowohl<br />

zu warmen Sommertagen als auch zu langen Nächten<br />

mit atemberaubendem Sonnenuntergang passt!“<br />

WEINLAUBE „TILMANN ROUFF” Tilmann Rouff<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

<strong>Wein</strong>bau Rouff, Obertürkheim<br />

2009 Esslinger Schenkenberg Riesling trocken<br />

„Ein frischer und spritziger <strong>Wein</strong>, in dem ein ganzer<br />

Sommer steckt!“<br />

ZUM WEIN ZAISS Helmut Zaiss<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

<strong>Wein</strong>hof Am Württemberg Helmut Zaiss, Untertürkheim<br />

2009 Trollin-o blanc de noir<br />

„Dieser weißgekelterte Trollinger hat sehr viel Frucht<br />

und Pfirsichgeschmack. Genau der richtige <strong>Wein</strong> für das<br />

<strong>Wein</strong>dorf. Zum flirten, flanieren und genießen!“


KREHL’S LINDE Volker Krehl<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />

2009er Travertin** Weißwein trocken<br />

„Das frische und aromatische Cuvée aus Riesling, Grauund<br />

Weißburgunder ist ein Geheimtipp für genussvolle<br />

Stunden auf dem <strong>Wein</strong>dorf. Ein idealer Begleiter zu meiner<br />

leichten Sommerküche!“<br />

GASTHOF-WEINSTUBE-WALDHORN Christian Straub<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />

Riesling trocken vom Fass<br />

„Vom Fass, daher noch spritziger und frischer. Im Sommer<br />

einfach der Richtige zu jeder Tageszeit. Überzeugen Sie sich<br />

auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf ‘Laube 2’ im Waldhörnle!“<br />

DIE STÄFFELES-RUTSCHER Michael Wilhelmer<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

<strong>Wein</strong>gut Jürgen Ellwanger<br />

2009 Winterbacher Hungerberg Riesling Kabinett trocken<br />

„Dieser Riesling überzeugt durch seine Raffinesse und den<br />

feinen Fruchtgeschmack. Ein echter Gaumenschmeichler!“<br />

STUTTGARTER RATSKELLER Birgit Grupp<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner<br />

Fellbacher Grauer Burgunder<br />

„Große Aromen gepaart mit frischer Finesse –<br />

ein <strong>Wein</strong> der hohen Genuss verspricht!“<br />

ANTIKHOTEL DACHSWALD Axel und Sabine Lutz<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

<strong>Wein</strong>gut Zaiß<br />

Weißer Traum (Trollinger weiß gekeltert)<br />

„Jugendlicher, spritziger, erfrischender Sommerwein –<br />

Trollinger mal ganz anders, das Geschmackserlebnis!“<br />

ZUR ZAIßEREI Dieter Zaiß<br />

Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />

Zaißerei, Bad Cannstatt<br />

2009er Riesling trocken<br />

„Diesen spritzig frischen Riesling empfehlen wir zu Fisch<br />

oder Blattsalaten. Er ist außerdem ein idealer Trinkwein an<br />

warmen Abenden wie z.B. auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf!“<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 45<br />

Was ist des Lebens<br />

höchste Lust? Die Liebe<br />

und der <strong>Wein</strong>.“<br />

aus Perinets Singspiel<br />

„Die Schwestern von Prag“


46<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />

<strong>Wein</strong> ist der<br />

Spiegel unseres bunten<br />

Lebens: Man sieht<br />

im <strong>Wein</strong>e, was man<br />

selber ist.“<br />

Omar Chajjam<br />

Veranstaltungstipps 2010<br />

10. Juli<br />

Schlossgarten<br />

Hohenbeilstein<br />

„<strong>Wein</strong>e im Park“<br />

Beilstein<br />

Schlosstr. 40<br />

Tel. 07062 9377110<br />

www.schlossguthohenbeilstein.de<br />

24. und 25. Juli<br />

Genossenschaftskellerei<br />

Rosswag-Mühlhausen eG<br />

Fisch & <strong>Wein</strong><br />

Vahingen-Rosswag<br />

Hagenrainstr. 5<br />

Tel. 07042 2950<br />

www.wein-rosswag.de<br />

31. Juli und 1. August<br />

WG Korb-Kleinheppach<br />

<strong>Wein</strong>fest in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

Korb-Kleinheppach<br />

In den <strong>Wein</strong>bergen<br />

Tel. 0172 8915856<br />

www.weinkellerei-koelle.de<br />

31. Juli und 1. August<br />

Freunde des<br />

<strong>Wein</strong>es Hertmannsweiler<br />

Bürg e.V.<br />

<strong>Wein</strong>probe im Himmelreich<br />

Winnenden-Hertmannsweiler<br />

<strong>Wein</strong>berge im Himmelreich<br />

7. August<br />

Schlossgut<br />

Hohenbeilstein<br />

„<strong>Wein</strong>e im Park“<br />

Beilstein<br />

Schlosstr. 40<br />

Tel. 07062 937110<br />

www.schlossguthohenbeilstein.de<br />

13. bis 16. August<br />

<strong>Wein</strong>bau Rouff<br />

Hoffest anlässlich<br />

der Obertürkheimer<br />

<strong>Wein</strong>auslese der<br />

neuen Kirbe<br />

Obertürkheim<br />

Uhlbach Str. 31<br />

Tel. 0711 322992<br />

www.weinbau-ruoff.de<br />

14. und 15. August<br />

Remstalkellerei eG<br />

<strong>Wein</strong>probe in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />

Skulpturenweg<br />

Tel. 07151 690823<br />

21. und 22. August<br />

<strong>Wein</strong>gut Michael Warth<br />

„Sommerliche <strong>Wein</strong>-Zeit“<br />

Untertürkheim<br />

Württembergstr. 70<br />

21. und 22. August<br />

<strong>Wein</strong>bauverein Grunbach<br />

<strong>Wein</strong>probe in den<br />

<strong>Wein</strong>bergen<br />

Remshalden-Grunbach<br />

Westliche <strong>Wein</strong>berge<br />

Tel. 07151 72707<br />

26. bis 30. August<br />

<strong>Wein</strong>bau Stefan Nerz<br />

<strong>Wein</strong>- und Kelterfest<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

Schlierseestr. 46<br />

Tel. 0711 531720<br />

www.weinbau-nerz.de<br />

25. August bis<br />

5. September<br />

<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />

Marktplatz, Schillerplatz<br />

und Kirch straße<br />

im Herzen<br />

der Landeshauptstadt<br />

Tel. 0711 295010<br />

www.stuttgarterweindorf.de<br />

27. und 28. August<br />

<strong>Wein</strong>gut Stetten<br />

<strong>Wein</strong>probe an der Y-Burg<br />

Kernen-Stetten<br />

Ruine Y-Burg<br />

Tel. 0172 7133985<br />

27. bis 30. August<br />

<strong>Wein</strong>gut Kurz-Wagner<br />

<strong>Wein</strong>fest<br />

Talheim<br />

Haigern 1<br />

Tel. 07133 8436<br />

www.kurz-wagner.com<br />

27. bis 28. August<br />

<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />

Winnenden<br />

Winnender <strong>Wein</strong>tage<br />

Winnenden<br />

Marktplatz<br />

28. bis 30. August<br />

<strong>Wein</strong>gut Berthold<br />

Hoffest<br />

Neckarsulm<br />

Reutweg 4<br />

Tel. 07132 37117<br />

www.weingut-berthold.de<br />

28. und 29. August<br />

<strong>Wein</strong>bauverein<br />

Korb-Kleinheppach<br />

Kelterfest<br />

Korb-Kleinheppach<br />

Kleinheppacher Kelter<br />

Tel. 07151 610283<br />

4. September<br />

Remstalkellerei eG<br />

Herbstverkostung<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Beutelsbach<br />

Kaiserstr. 13<br />

Tel. 07151 690823<br />

4. und 5. September<br />

Jupiter <strong>Wein</strong>keller<br />

Hausen<br />

Hausener Herbst<br />

Brackenheim-Hausen<br />

Kelterstr. 2<br />

Tel. 07135 974210<br />

www.jupiterweinkeller.de


5. September<br />

Grantschen <strong>Wein</strong>e eG<br />

<strong>Wein</strong>herbst in Grantschen<br />

<strong>Wein</strong>sberg/Grantschen<br />

Wimmentaler Str. 36<br />

Tel. 07135 98020<br />

www.grantschen.de<br />

10. September<br />

<strong>Wein</strong>gut Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>Wein</strong>wanderung zu edlen<br />

Tropfen im Gewölbe<br />

von 15 - 21 Uhr<br />

Bad Cannstatt<br />

Sulzerrainstr. 24<br />

Tel. 0711 216 3682<br />

weingut@stuttgart.de<br />

www.stuttgart.de/weingut<br />

10. bis 12. September<br />

<strong>Wein</strong>gut Schnait<br />

Schnaiter <strong>Wein</strong>fest<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />

Schnaiter Kelter<br />

Tel. 07151 909021<br />

12. September<br />

Schlossgut Hohenbeilstein<br />

Kienzle und die Frotzler<br />

<strong>Wein</strong>probe<br />

Beilstein<br />

Schlosstr. 40<br />

Tel. 07062 937110<br />

www.schlossguthohenbeilstein.de<br />

24. bis 26. September<br />

<strong>Wein</strong>gut Strümpfelbach<br />

Strümpfelbacher Kelterfest<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Strümpfelbach<br />

Zum Streitberg<br />

Tel. 07151 610824<br />

24. September bis<br />

10. Oktober<br />

Cannstatter Oberamt<br />

Cannstatter Volksfest<br />

Cannstatter Wasen<br />

Tel. 0711 8401349<br />

www.zaisserei.de<br />

24. September<br />

<strong>Wein</strong>gut Baumgärtner<br />

Kulinarische <strong>Wein</strong>probe<br />

„Lemberger & <strong>Wein</strong>“<br />

Hohenhaslach<br />

An der Steige 94<br />

Tel. 07147 6298<br />

www.weingut-baumgaertner.de<br />

25. September<br />

<strong>Wein</strong>gut<br />

Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

Idyllische <strong>Wein</strong>verkostung<br />

in den Reben der Mönchhalde<br />

<strong>Pro</strong>benausschank<br />

und Führungen von<br />

14-18 Uhr<br />

Birkenwaldstraße 166<br />

Tel. 0711 216 3682<br />

weingut@stuttgart.de<br />

www.stuttgart.de/weine<br />

25. und 26. September<br />

<strong>Wein</strong>gärtnerverein<br />

Schorndorf<br />

<strong>Wein</strong>fest am Grafenberg<br />

Schorndorf<br />

Kelter am Grafenberg<br />

Tel. 07181 61797<br />

25. September bis<br />

3. Oktober<br />

<strong>Wein</strong>gut Baumgärtner<br />

„<strong>Wein</strong>- und Wildwoche“<br />

Hohenhaslach<br />

An der Steige 94<br />

Tel. 07147 6298<br />

www.weingutbaumgaertner.de<br />

26. September<br />

WG Schnait<br />

Schnaiter Herbst<br />

<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />

Schnaiter Kelter<br />

Tel. 07151 65157<br />

www.schnaiter-weintreff.de<br />

30. September<br />

bis 3. Oktober<br />

<strong>Wein</strong>hof Württemberg<br />

Schwäbische Törggelen-<br />

Besenwirtschaft<br />

Untertürkheim<br />

Württembergstr. 46<br />

Tel. 0711 331422<br />

www.weinhof-zaiss.de<br />

1. Oktober<br />

<strong>Wein</strong>gut<br />

Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>Wein</strong>wanderung zu edlen<br />

Tropfen im Gewölbe<br />

von 15 - 21 Uhr<br />

Bad Cannstatt<br />

Sulzerrainstr. 24<br />

Tel. 0711 216 3682<br />

weingut@stuttgart.de<br />

www.stuttgart.de/weine<br />

2. und 3. Oktober<br />

<strong>Wein</strong>gärtner<br />

Bad Cannstatt eG<br />

Tag der offenen Kelter<br />

Bad Cannstatt<br />

Rommelstr. 20<br />

Tel. 0711 542266<br />

www.badcannstatt-weine.de<br />

31. Oktober<br />

bis 1. November<br />

<strong>Wein</strong>gut Zaißerei<br />

Herbst- und Kelterfest<br />

Münster<br />

Austr. 371<br />

Tel. 0711 8401349<br />

www.zaisserei.de<br />

1. November<br />

<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />

Winnenden<br />

<strong>Wein</strong>fest zum<br />

Herbstausklang<br />

Winnenden<br />

Neue Kelter<br />

6. November<br />

<strong>Wein</strong>gut<br />

Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

Tag der offenen Tür<br />

im Travertinkeller von<br />

10 – 17 Uhr<br />

Bad Cannstatt<br />

Sulzerrainstr. 24<br />

www.stuttgart.de/weingut<br />

6. November<br />

<strong>Wein</strong>gut Zaißerei<br />

Kulinarische <strong>Wein</strong>probe<br />

Münster<br />

Austr. 371<br />

Tel. 0711 8401349<br />

www.zaisserei.de<br />

20. November<br />

<strong>Wein</strong>gut<br />

Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

Kulinarisch-literarischer<br />

<strong>Wein</strong>abend<br />

von 18 – 23 Uhr<br />

5-Gang-Menü mit<br />

ausgesuchten <strong>Wein</strong>en<br />

und literarischen Einlagen<br />

Anmeldung im Restaurant<br />

Zur Krone<br />

Uhlbacher Str. 225<br />

Tel. 0711 322735<br />

www.stuttgart.de/weingut<br />

<strong>Wein</strong> ist<br />

<strong>Wein</strong>-Boulevard 47<br />

Poesie in Flaschen.“<br />

Robert Louis Stevenson


Vergrößer‘ den<br />

Genuss!<br />

Teinacher. Eine Empfehlung des Hotel- und<br />

Gaststättenverbandes DEHOGA Baden-Württemberg.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!