Der Wein - Pro Stuttgart
Der Wein - Pro Stuttgart
Der Wein - Pro Stuttgart
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125 Jahre Verkehrsverein<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
Vincent Klink:<br />
Barrique im Remstal<br />
Stilfrage:<br />
Stielglas oder Henkelglas<br />
<strong>Der</strong> Cannstatter Zuckerle<br />
ist nicht süß<br />
Sauer-Power:<br />
Verjus neu entdeckt<br />
Deutscher Rotweinpreis<br />
kommt nach Württemberg<br />
Wild will <strong>Wein</strong> –<br />
was passt wozu?<br />
2010
Herzlich willkommen<br />
Anspruchsvolle<br />
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<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Wein</strong>kulturmagazin für die Region <strong>Stuttgart</strong><br />
Inhalt<br />
Barrique im Remstal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Wild will <strong>Wein</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Stielfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Tradtition mit Charme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Zum Wohle der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
<strong>Der</strong> Zuckerle ist nicht süß . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Sauer-Power: Verjus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
<strong>Der</strong> verrückte <strong>Pro</strong>fessor . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Deutscher Rotweinpreis<br />
kommt nach Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
<strong>Wein</strong>WasserWissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Frisch entkorkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
<strong>Wein</strong>tipps der <strong>Wein</strong>dorfwirte . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Veranstaltungstipps 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 3<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein e.V.<br />
Lautenschlagerstraße 3<br />
70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Telefon: 0711 295010<br />
Telefax: 0711 293024<br />
E-Mail: info@prostuttgart.de<br />
Internet: www.prostuttgart.de<br />
Auflage:<br />
20 000 Exemplare<br />
Redaktion:<br />
Wulf Wager<br />
Mitarbeit:<br />
Christine Barth, Ute Böttinger,<br />
Karin Gessler, Vincent Klink,<br />
Karl Krügle, Renate Wager,<br />
Franziska Wager, Karin Wiemer<br />
Verlag:<br />
WAGER ! Kommunikation GmbH<br />
In der Halde 20<br />
72657 Altenriet<br />
Telefon: 07127 9315807<br />
Telefax: 07127 9315808<br />
E-Mail: info@wager.de<br />
Internet: www.wager.de<br />
Anzeigen:<br />
Sabine Kaupp<br />
Layout + Gestaltung:<br />
Björn Locke<br />
Druck:<br />
Bechtle Druck & Service, Esslingen<br />
Fotos:<br />
Archiv <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>,<br />
Bibliothèque nationale de France,<br />
Cartoon von J. Borer, Ute Böttinger,<br />
DJV, Fotolia, Fotomontage:<br />
Björn Locke/Wager, Karin Gessler,<br />
Nikolaus Heidelbach,<br />
Wolfgang Schmidt, Stadtarchiv<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Wulf Wager,<br />
<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt,<br />
Karin Wiemer, WWG<br />
<strong>Der</strong> Text von Vincent Klink und die Karikatur<br />
von Nikolaus Heidelsbach stammt aus<br />
dem Buch „<strong>Wein</strong>“, erschienen bei DuMont.
4<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Ein Glas <strong>Wein</strong> auf<br />
die Suppe ist dem Arzt<br />
einen Taler entzogen<br />
Sprichwort<br />
Karikatur:<br />
Nikolaus<br />
Heidlbach<br />
Barrique im Remstal<br />
Kräftige, tanninreiche <strong>Wein</strong>e gab es Anfang der<br />
achtziger Jahre jede Menge – vorwiegend aus<br />
Frankreich und Italien. In meiner Küche im „Postillion“<br />
in Schwäbisch Gmünd war ich unablässig<br />
dabei, aromaheftige Pasteten zu backen. Diese Obsession<br />
hat bis heute angehalten, immer noch sind<br />
Krustenpasteten »mein Ding«. Für diese suchte ich<br />
damals einen Weißwein, der sich nicht beim ersten<br />
Schluck von der Pastetenscheibe begraben ließ.<br />
Es gibt ja einige knarzige <strong>Wein</strong>gärtner im Remstal,<br />
und ich musste nicht lange überlegen, wer gut<br />
zu mir passte. Alle meine Entscheidungen treffe<br />
Aus diesem Bauchgefühl heraus<br />
entschied ich mich eines Tages für<br />
den Winzer Jürgen Ellwanger, einen<br />
Mann der Tat. Einen Barriquewein<br />
wollte ich haben, und Ellwanger<br />
war zum Mitmachen bereit.<br />
Er befahl mir, nach Mössingen<br />
zu fahren und dort beim<br />
Fassmacher Schanz einen »Holzhurgel«<br />
zu holen. <strong>Der</strong> rachitische<br />
Jahrgang 1984 kam zur Ernte, und<br />
der dünne Saft war schnell eingefüllt.<br />
Fassproben des Grauburgunders<br />
ließen an Salzsäure denken.<br />
Er reifte und reifte. Wir hatten ja<br />
völliges Neuland betreten, und<br />
Neues und Optimismus sind<br />
bekanntlich eng ver schwis tert.<br />
»<strong>Der</strong> wird scho!« Genau so war es.<br />
Das Eichenholz lieferte jede Menge<br />
der von mir gewünschten Tannine,<br />
und die Reifung tat aufs<br />
Prächtigste das Ihre. Dieses wunderbare<br />
Holz, diese schwäbische<br />
Eiche, dieser Duft nach Schreinerei,<br />
nach Holz- und Schnitzwerk,<br />
all das habe ich heute noch in<br />
meiner Nase. Die Entwicklung auf<br />
der Flasche war phänomenal. Irgendwann<br />
hatte sich der <strong>Wein</strong><br />
ganz verabschiedet und nur das<br />
Holz stand in Glorie als tonnenschweres<br />
Bukett im Glas. Das war<br />
eine Wucht, als hätte man alle Palisaden<br />
des Wilden Westens verküfert.<br />
Größeren Geist gab es nie<br />
auf Flasche.<br />
Deshalb wurde der<br />
<strong>Wein</strong> wie rasend weggetrunken.<br />
Die jämmerlichen 10,5<br />
Volumenprozente waren selbst<br />
für die Heilsarmee noch weit außerhalb<br />
des Sündenfalls. Schwäbischen<br />
<strong>Wein</strong>nasen zerfurchten<br />
die Tannine aufs Fürchterlichste<br />
die Physiognomie. Mittelschwere<br />
Verätzungen verhinderten<br />
jegliche Reklamation.<br />
Und dann: Den glühenden<br />
Anpreisungen, der<br />
Begeisterung des<br />
Wirts konnten<br />
selbst Fachleute<br />
nicht widerstehen.<br />
Diese dämonischeBegabung,<br />
die<br />
ich damals in<br />
mir entdeck-<br />
ich bevorzugt mit meinem phänomenalen Bauchgefühl.<br />
In der Tat, mein Bauch ist kein Pappenstiel.<br />
Naturwissenschaftlich beschlagene Leute und Anhänger<br />
des Darwinismus werden mir bestätigen,<br />
dass wir vom Einzeller abstammen. Diese »Vorfahren«<br />
hatten ihr Gehirn im Bauch. Sie sind damit<br />
die letzten Millionen Jahre gut gefahren. Die alten<br />
Ägypter, die Römer usw. sind weg, die Einzeller<br />
immer noch unverändert unter uns. Da mein<br />
Bauch ungefähr drei Millionen Mal größer ist als<br />
der Bauch dieser Tierchen, bin ich auch Millionen<br />
Mal »besser beieinander«.<br />
te, musste ich in Zukunft wohlüberlegt<br />
zügeln. Ich hatte die<br />
Macht, den Leuten 750 Gramm<br />
Hartholz in Flaschen zu verkaufen.<br />
Bei dem ganzen Jubel blieb der<br />
Wengerter Jürgen völlig cool;<br />
Beim Folgejahrgang hatte er »sei<br />
Sach g’lernt«. <strong>Der</strong> 1985er übertraf<br />
alle Erwartungen und hielt den<br />
schärfsten <strong>Wein</strong>kritikern stand.<br />
Ich hatte endlich einen gerbstoffreichen<br />
Weißwein für meine<br />
Krustenpasteten von der Wildsau,<br />
vom Reh und vom Hasen.<br />
Hier und jetzt: Vor mir duftet eine<br />
Scheibe Frischlingspastete,<br />
und aus meinem Glas steigen<br />
ganz andere Geister. <strong>Der</strong> Jahrgang<br />
2005 Grauburgunder trocken<br />
betört mich. Längst bin ich<br />
durch die Schrunden des Alters<br />
kaum mehr in leichtsinnige Euphorie<br />
zu versetzen. Ich trinke.<br />
Was schon lange nicht mehr vorkam,<br />
der <strong>Wein</strong> hält der Pastete<br />
und mir stand. Das will was heißen.<br />
<strong>Der</strong> nächste Schluck. <strong>Der</strong><br />
<strong>Wein</strong> verbandelt sich mit den<br />
Wildaromen und mit den schweren<br />
Gewürzen. Ich esse. Ich trinke.<br />
Irgendwann ist alles eins, und<br />
ich bin im Glück. Am nächsten<br />
Morgen fühle ich mich prächtig.<br />
Was war geschehen? Aha, der<br />
<strong>Wein</strong> war mir angemessen. 14<br />
Volumenprozent steht auf dem<br />
Etikett.<br />
Vincent Klink
<strong>Wein</strong>e für den gehobenen <strong>Wein</strong>genuss,<br />
körperreich und ausdrucksstark - fürstlich und edel.<br />
Herzog Christoph von Württemberg<br />
(1515-1568) einer der produktivsten<br />
Gesetzgeber Alt-Württembergs, war<br />
ein großer Genießer und einem<br />
"guten <strong>Wein</strong>e” nie abgeneigt. Ihm zu<br />
Ehren wurden aus handverlesenen<br />
Trauben alter Reben mit größter<br />
Sorgfalt große <strong>Wein</strong>e ausgebaut.<br />
Starke Ertragsreduzierung, absolut gesunde,<br />
vollreife Trauben und die Lese<br />
von Hand in kleinen Kisten sorgen für<br />
unversehrtes Lesegut und damit für<br />
die bestmögliche Qualität.<br />
Die Rotweine erhalten Ihre typische<br />
Charakteristik durch die Lagerung im<br />
großen Holzfaß, die Weißweine ihre<br />
Fruchtigkeit durch gezügelte kühle<br />
Gärung und langer Lagerung auf der<br />
Feinhefe.<br />
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6<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Es soll keiner so<br />
wenig <strong>Wein</strong> trinken,<br />
dass er seiner<br />
Gesundheit schadet.“<br />
Marc Aurel<br />
Wild<br />
will<br />
<strong>Wein</strong><br />
Was passt wozu?<br />
Für die Kleinen ist es „Bambi“, für Fernseh-Stars ist es eine begehrte<br />
Auszeichnung, für alle anderen ist es einfach: ein schmackhaftes<br />
Essen. Reh, Hirsch & Co. haben zwar nicht nur im Herbst Saison,<br />
aber die kräftigen Gerichte passen gut in die Jahreszeit der<br />
Kastanien, der Kürbisse – und der gehaltvollen Rotweine. Denn<br />
Wild und <strong>Wein</strong>, das muss eigentlich sein.<br />
„Das Reh springt hoch, das Reh<br />
springt weit, warum auch nicht –<br />
es hat ja Zeit.“ Zumindest so lange,<br />
bis sein Name in Verbindung<br />
mit feinen Zutaten auf der Speisekarte<br />
auftaucht. Dabei soll<br />
Heinz Erhardts tiefsinnige Lyrik<br />
nicht zur Rechtfertigung dienen,<br />
das scheinbar die Zeit tot schlagende<br />
Bambi zu einem Wildgericht<br />
zu degradieren. Denn erstens:<br />
<strong>Der</strong> Jäger schießt das Wild<br />
ja nicht zum Zeitvertreib, sondern<br />
um den Bestand zu regulieren.<br />
Denn Wild und Wald mögen sich<br />
zwar – das Wild hat den Wald<br />
aber buchstäblich zum Fressen<br />
gern, was der Förster auf Dauer<br />
nicht tolerieren kann, schließlich<br />
ist er für beides zuständig. Und<br />
zweitens: Im Gegenzug haben<br />
viele genussfreudige Zeitgenossen<br />
das Wild ebenfalls zum Fressen<br />
gern, wobei wir beim eigent-<br />
lichen Thema wären. Und drittens:<br />
Es wird ja nicht degradiert,<br />
sondern veredelt, wenn sich ein<br />
Meister der Küche seiner annimmt.<br />
Ganz ehrlich – so schön es ist, das<br />
Reh im Wald zu entdecken, so<br />
schön ist es für Fleischfreunde,<br />
dem edlen Tier in veredelter Form<br />
zu begegnen. Die meisten Fleisch<br />
verzehrenden Zeitgenossen sind<br />
– aus unterschiedlichen Gründen –<br />
in der Lage, hier zu abstrahieren:<br />
Wer in und mit der Natur aufwächst,<br />
für den ist der Vorgang<br />
der fleischlichen Verwandlung<br />
eben ein natürlicher. Für den naturfernen<br />
Städter ist das lebendige<br />
Tier – außer dem Haustier, und<br />
das isst er in der Regel nicht – ohnehin<br />
ein abstraktes Wesen aus<br />
dem Streichelzoo, das er mit der<br />
verpackten Auslegeware nicht in<br />
Verbindung bringt. Und das ist<br />
gut so, denn in allen Fällen ist damit<br />
der Weg frei für den – bewussten<br />
– Genuss.<br />
Wer schön essen geht und sich für<br />
Wild entscheidet, für den gehört<br />
meist ein guter <strong>Wein</strong> mit dazu.<br />
Aber was ist die „ideale“ Kombination?<br />
Für Vincent Klink ist<br />
„<strong>Wein</strong> und Wild an sich schon die<br />
ideale Kombination“, wie er<br />
schmunzelnd sagt. <strong>Der</strong> besternte<br />
Küchenchef der <strong>Stuttgart</strong>er Wielandshöhe,<br />
Genussmensch und<br />
Meister regionaler Spezialitäten<br />
in ihrer besten Form, ist in der<br />
glücklichen Lage, dem Essen<br />
nicht nachjagen zu müssen. „Die<br />
rufen bei mir an, wenn sie frisches<br />
Wild haben“, erklärt der<br />
Küchenchef. Und da er gute,<br />
langjährige Beziehungen pflegt,<br />
bekommt er tatsächlich ganze<br />
Tiere. Keine Selbstverständlichkeit,<br />
denn die Innereien stehen<br />
demjenigen zu, der das Wild erlegt,<br />
daher auch „Kleines Jägerrecht“<br />
genannt. „Ein ganzes Tier<br />
oder Teile davon frisch vom Jäger,<br />
das ist natürlich ideal“, meint<br />
Klink „aber für den Verbraucher
ist auch tiefgefrorene Ware eine<br />
gute Alternative.“<br />
Begibt man sich in die Obhut<br />
kenntnisreicher Gastronomen,<br />
läuft einem beim Lesen der Speisekarte<br />
schon das Wasser im<br />
Mund zusammen. Leider nicht<br />
automatisch der passende <strong>Wein</strong>.<br />
Welchen soll man wählen? Muss<br />
es ein hochpreisiger Burgunder<br />
sein? Ein schwerer Übersee-<br />
<strong>Wein</strong>? Mitnichten: „Wir haben in<br />
der Region wunderbare <strong>Wein</strong>e,<br />
die auch hervorragend zum Wild<br />
passen“, weiß Andreas Scherle,<br />
Inhaber des Restaurants „Zur<br />
<strong>Wein</strong>steige” im Hotel Wörtz. Er ist<br />
Herr über mehr als 800 Kellerschätze,<br />
seine <strong>Wein</strong>karte gehört<br />
zu den besten in Deutschland. <strong>Der</strong><br />
<strong>Wein</strong>-Enthusiast schweift nicht<br />
in die Ferne, sondern fühlt sich<br />
besonders den heimischen Gewächsen<br />
verbunden. So hat er das<br />
Angebot an regionalen Tropfen<br />
weiter ausgebaut; zu jedem Gericht<br />
findet er meist mehr als eine<br />
passende Begleitung.<br />
Grundsätzlich hat Wildfleisch einen<br />
kräftigen Eigengeschmack,<br />
wie Andreas Scherle<br />
betont. Manche lehnen<br />
es immer noch<br />
als „zu streng, zu<br />
animalisch“, eben<br />
als „zu wild“ ab.<br />
Diejenigen sollten<br />
doch mal wieder<br />
einen Versuch wagen,<br />
denn „heute ist<br />
der Geschmack nicht<br />
mehr so stark wie früher“,<br />
weiß der Restaurantleiter,<br />
„das Fleisch wird<br />
nicht mehr so lange abgehan-<br />
Entzückender Rehrücken:<br />
Wild ist leckeres, natürlich erzeugtes<br />
Biofleisch, hier in Scherles Restaurant.<br />
Karin Wiemer<br />
gen, sondern eher früher verarbeitet.“<br />
Abhängen muss das Wild,<br />
damit das Fleisch nicht zäh ist.<br />
In Erwartung des zart gereiften<br />
Wildes sucht man einen Begleiter.<br />
Das kräftige Fleischaroma verlangt<br />
schon mal nach <strong>Wein</strong>en mit<br />
einer kräftigen Grundaromatik.<br />
Hier kommt die Stärke der Württemberger,<br />
der Rotweine, zum<br />
Tragen, denn ein solcher ist nicht<br />
nur für Andreas Scherle die „klassische<br />
erste Wahl“. „Rehfleisch ist<br />
von der Intensität her mindestens<br />
auf der Stufe von Rindfleisch,<br />
Hirsch schon darüber“, so seine<br />
Charakterisierung. Prinzipiell besitze<br />
Rehfleisch den leichtesten<br />
Wildgeschmack, der bei Wildente,<br />
Hirsch und Wildtaube – in dieser<br />
Reihenfolge – immer stärker werde<br />
und schließlich im Wildschwein<br />
in der Regel die kräftigste<br />
Note zeige. „Rehrücken ist für<br />
mich das eleganteste, hochwertigste<br />
Wildfleisch“, sagt der Gastronom.<br />
Für die <strong>Wein</strong>wahl kommt<br />
es aber weniger auf das Tier an<br />
sich oder das verwendete Stück<br />
an: „Entscheidend ist die Zubereitungsart<br />
und die<br />
Sauce“, betont Scherle,<br />
„ob das Fleisch eingepackt<br />
ist in kräftige<br />
Aromen.“<br />
Er unterscheidet bei<br />
der Saucenbereitung<br />
zwischen der fruchtigen<br />
und der kräuterig-herben<br />
Richtung,<br />
mit zahlreichen Varianten<br />
und Spielarten dazwischen.<br />
Rehnüsschen aus<br />
der Oberschale in Schalotten-<br />
Rotweinsauce kombiniert er<br />
gerne mit einem Samtrot. „Das<br />
Süßliche der Schalotten passt gut<br />
zu den Aromen der Rebsorte wie<br />
Pflaume, Feige, Rote Beete“, erklärt<br />
Scherle. Auch zu Wildente<br />
machen sich süße Aromen gut,<br />
wie Scherle weiß. Wildente auf<br />
Zimt-Kirschen mit Mandel-Kartoffeltalern<br />
lässt er von einem<br />
Samtrot oder Spätburgunder begleiten.<br />
Eine ebensolche Begleitung<br />
verträgt auch der Rehrücken<br />
mit Preiselbeer- oder mit Pfeffer-<br />
Kirschsauce. Die kräftige Sauce<br />
und das hochwertige Fleisch<br />
brauchen aber einen ebenbürtigen<br />
Partner: „Da darf es ruhig ein<br />
großes Gewächs sein“, meint<br />
Scherle. Ihm schwebt da ein Spätburgunder<br />
Großes Gewächs vom<br />
<strong>Wein</strong>gut Aldinger vor oder der<br />
Pinot Noir aus burgundischen<br />
Klonen vom <strong>Wein</strong>gut Wöhrwag.<br />
„Das ist absolute Oberliga“, sagt<br />
er bewundernd, „die bekommen<br />
volle Punktzahl.“ Vor den „Originalen“<br />
aus dem Burgund brauchen<br />
sich solche heimischen Erzeugnisse<br />
„nicht zu verstecken“.<br />
Allerdings dürfen sie ruhig gereift<br />
sein, damit nicht die Holznoten<br />
im Vordergrund stehen, sondern<br />
Aromen von Kirsche und roter<br />
Johannisbeere, von Lakritze und<br />
Tabak. Jetzt auf dem Markt sind<br />
in der Regel die 2007er Barrique-<br />
<strong>Wein</strong>e. <strong>Wein</strong>schmecker mit Geduld<br />
und Keller sollten aber auf<br />
ältere Jahrgänge zurück greifen:<br />
„Ideal trinkreif sind jetzt meist die<br />
<strong>Wein</strong>e des Jahrgangs 2004 oder<br />
2005“, so Scherles Tipp.<br />
Dass das Geheimnis<br />
in der Sauce<br />
liegt, zeigt der<br />
gelernte Som-<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 7<br />
Ein neuer Freund<br />
ist ein neuer <strong>Wein</strong>.<br />
Lass ihn alt werden,<br />
dann wird er dir<br />
schmecken.“<br />
Jesus Sirach
8 <strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist<br />
geschaffen, dass er die<br />
Menschen soll<br />
fröhlich machen.“<br />
Jesus Sirach 31, 34<br />
melier am Beispiel des Reh- oder<br />
Hirschrückens: Das gleiche Wildstück<br />
mit dunklen Früchten und<br />
Gewürzen kombiniert – wie etwa<br />
in einer schwarzen Johannisbeersauce<br />
oder in Wacholder-Cassis-<br />
Sauce zusammen mit Maronen-<br />
Sellerie-Püree – verlangt durch<br />
die kräftigen Röstaromen ebenfalls<br />
nach einem im Barrique gereiften<br />
<strong>Wein</strong>. <strong>Der</strong> sollte aber würzige<br />
Komponenten besitzen. Für<br />
Scherle klar: „Ein Lemberger“. Er<br />
empfiehlt die Top-Klasse, beispielsweise<br />
den „Barrique-Lemberger“<br />
des städtischen <strong>Wein</strong>guts<br />
oder das „Große Gewächs“ des<br />
Grafen Neipperg: „Aromen von<br />
Eukalyptus, Brombeer und Wacholder,<br />
von dunklen Beeren und<br />
Kräutern ergänzen das Gericht<br />
perfekt.“<br />
„Wild, Spätzle, Sauce“ lautet die<br />
einfache Formel von Vincent<br />
Klink. Ganz „altmodisch, um<br />
nichts zu überdecken“, so geht<br />
der Meister das Thema an. Bei<br />
Vincent Klink’s<br />
Wildschweinpastete<br />
Zutaten für 1 Pastete<br />
(für ca. 6 Personen)<br />
Für den Pastetenteig<br />
500 g Mehl<br />
180 g Butter<br />
1 Ei<br />
100 ml Wasser<br />
Salz<br />
Für die Füllung<br />
10 g getrocknete Steinpilze<br />
500 g Wildschweinschulter<br />
250 g grüner Speck (vom<br />
Schwein)<br />
2 EL Pistazien, gehackt<br />
250 ml Sahne<br />
1 Msp Piment<br />
1/2 TL Wacholder,<br />
gemörsert<br />
1 TL Thymian, gerebelt<br />
20 ml Cognac<br />
Salz, Pfeffer<br />
1–2 Eigelb<br />
8 Blatt Gelatine<br />
250 ml Fleischbrühe<br />
250 ml Portwein<br />
ihm gibt es Rehrückenmedaillons<br />
in Wacholder- oder Preiselbeerrahm<br />
und Spätzle, auch mal mit<br />
jungem Filderkraut. Oder Rehleber:<br />
„Was ganz Wunderbares.“<br />
Dazu gehören auch für ihn kräftige<br />
Rotweine: „Spätburgunder liebe<br />
ich sehr“, sagt Klink, wobei er<br />
bei diesen <strong>Wein</strong>en „nicht so sehr<br />
für Holz“ ist. „Er darf aber ruhig<br />
maskulin sein mit vielen Tanninen<br />
und langer Maischegärung“,<br />
ergänzt er, aber: „keine Tricks“. In<br />
das intensiver abgeschmeckte<br />
Wildschweinragout gibt er Gewürze,<br />
die auch in Blutwurst enthalten<br />
sind: Nelke, Piment, Kardamom,<br />
Lorbeerblatt und etwas<br />
Wacholder, eine säuerliche Note<br />
erhält das Gericht durch Apfelessig.<br />
Auch er arbeitet ohne Tricks,<br />
aber mit Pfiff: „Blutwurst ist auch<br />
in der Sauce“, verrät er. Da<br />
kommt dann der Lemberger zum<br />
Zug.<br />
Auch Cuvée-<strong>Wein</strong>e, etwa aus Cabernet<br />
Sauvignon oder Cabernet-<br />
Karikatur:<br />
Nikolaus Heidlbach<br />
Kreuzungen, pfeffrig und mit<br />
Aromen dunkler Beeren, können<br />
zum Einsatz kommen. „Sie sollten<br />
allerdings eine gewisse Reife haben<br />
und passen tendenziell eher<br />
Für den Pastetenteig Mehl, Butter, Ei, Wasser<br />
und eine gute Prise Salz zu einem Teig verkneten.<br />
Den Teig in Frischhaltefolie verpacken<br />
und eine Stunde kühl stellen.<br />
Für die Füllung die Steinpilze 15 Minuten in<br />
lauwarmem Wasser einweichen, dann abtropfen<br />
lassen und fein hacken.<br />
Den Backofen auf 220° vorheizen (Umluft<br />
200°). Eine Kastenkuchenform mit Backpapier<br />
auslegen oder gut ausfetten, den Teig dünn<br />
aus rollen und die Form damit auslegen.<br />
Etwas Teig für den Deckel der Pastete<br />
zurückbehalten.<br />
Wildschweinschulter und den grünen<br />
Speck grob zerkleinern, durch den<br />
Fleischwolf drehen und in eine Schüssel<br />
geben. Gehackte Pilze, Pistazien,<br />
Sahne, Piment, Wacholder, Thymian,<br />
Cognac, Salz und Pfeffer hinzufügen und alles<br />
mindestens 10 Minuten mit den Händen gut<br />
vermischen, bis eine sämig-feste Brätmasse<br />
entsteht.<br />
Die Masse auf den Teig in der Kastenform<br />
geben, alles mit einer Teigbahn verschließen.<br />
Als Kamin zwei Löcher in die Teigabdeckung
zu Hirsch und kräftigem Wild“,<br />
merkt Scherle an. An Weißwein<br />
denkt zunächst kaum jemand,<br />
wenn es um Wild geht. Vincent<br />
Klink fällt spontan ein trockener<br />
stanzen. Mit dem restlichen<br />
Teig kann man Verzierungen<br />
modellieren und auf dem<br />
Teigdeckel anbringen. Die<br />
Teigoberfläche mit verquirltem<br />
Eigelb bestreichen. Die<br />
Pastete im heißen Ofen bei<br />
220° ca. 40 Minuten backen<br />
(pro Zenti meter Durchmesser<br />
4 Minuten). Die Pastete über<br />
Nacht auskühlen lassen.<br />
Am nächsten Tag die Gelatine<br />
5 Minuten in kaltem<br />
Wasser einweichen. Brühe<br />
und Portwein aufkochen.<br />
Topf vom Herd ziehen, die<br />
Gelatine ausdrücken und in<br />
der heißen Portwein-Brühe<br />
auflösen, dann etwas abkühlen<br />
lassen. Kurz bevor es fest<br />
zu werden beginnt, das Gelee<br />
vorsichtig durch die Kaminöffnungen<br />
in die Pastete<br />
eingießen und über Nacht<br />
fest werden lassen.<br />
Am nächsten Tag die Pastete<br />
aufschneiden und servieren.<br />
Gesundes Wildfleisch:<br />
Rehrücken in der Vorbereitung<br />
DJV<br />
Gewürztraminer ein, der schon<br />
als Zutat in einer hellen Sauce<br />
ohne starke Gewürze wie Wacholder<br />
zum Einsatz kommt und<br />
mit Rehschnitzelchen bei Tisch<br />
eine spannende Verbindung eingeht.<br />
Andreas Scherle hält die<br />
Kombination Weißwein und<br />
Wild für erklärungsbedürftig, da<br />
eher untypisch, aber durchaus<br />
für machbar: Etwa für ein Gericht<br />
wie Wildente mit Quittenrelish,<br />
dazu ein säuremilder<br />
Tropfen Grauburgunder, Chardonnay<br />
oder ein fruchtbetonter,<br />
etwas gereifter Riesling Großes<br />
Gewächs, denn „die Säure sollte<br />
schon etwas abgebaut sein“.<br />
Ein Wort zum Württemberger<br />
Klassiker fehlt noch, daher die<br />
vorsichtige Frage: Und wie sieht<br />
es mit dem Trollinger aus? Auch<br />
dafür wissen (schwäbische) Experten<br />
in Sachen Speise und<br />
<strong>Wein</strong> eine Verwendung. „Das<br />
funktioniert durchaus im Vorspeisenbereich“,<br />
so Scherle. Carpaccio<br />
vom Rehrücken mit Himbeer-Thymian-Vinaigrette,<br />
oder<br />
Wildterrine mit gemischtem Salat<br />
und Preiselbeer-Walnuss-Vinaigrette,<br />
hält er für passende<br />
Begleiter des schwäbischen Nationaltrunks.<br />
Er muss nicht mal<br />
trocken sein, je nach Süße der<br />
Sauce darf er für ihn ruhig in<br />
Richtung halbtrocken gehen.<br />
Nur eines ist wichtig: die Temperatur.<br />
Auch Kollege Vincent<br />
Klink betont: „Er sollte um einige<br />
Grade kälter sein, als er normal<br />
oft getrunken wird.“ Also:<br />
vorher leicht kühlen, dann<br />
klappt’s auch mit dem Trollinger.<br />
Wer Wild einfach wild kombinieren<br />
will: Waidmannsheil –<br />
und wohl bekomm’s!<br />
Wer Wild kaufen<br />
möchte:<br />
Ständig frisches Wild aus dem<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Gebiet hat die Metz-<br />
gerei Ulrich Sauter vorrätig: Im<br />
Auftrag der Stadt <strong>Stuttgart</strong> verkauft<br />
sie ganze Tiere oder bestimmte<br />
Teile auf Vorbestellung,<br />
vakuumierte Teile sind immer<br />
auf Lager.<br />
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Wildfleisch gibt<br />
es außerdem:<br />
Kusterer-Stand in<br />
der Markthalle<br />
Frischeparadies Moll<br />
Feinkost Böhm<br />
oder: in Internet-Börsen wie<br />
www.wildboerse.de<br />
Tipp zum Wildkauf<br />
von Andreas Scherle,<br />
„Zur <strong>Wein</strong>steige“:<br />
„Darauf achten, dass das Wild<br />
vom Hochsitz geschossen wurde<br />
und nicht aus einer Treibjagd<br />
stammt. Die Stresshormone verändern<br />
das Fleisch stark: Es bekommt<br />
einen strengen, säuerlichen<br />
Geschmack.“<br />
Tipps zur Wildbereitung<br />
von Vincent Klink,<br />
„Wielandshöhe“ :<br />
Sollte das erworbene Wildfleisch<br />
unverhältnismäßig früh in den<br />
Handel gelangt und damit<br />
schlecht abgehangen und zäh<br />
sein: „Das Fleisch in <strong>Wein</strong> einlegen,<br />
Plastikfolie darauf und dann<br />
zehn Tage in den Kühlschrank.<br />
Dann kann es unter Luftabschluss<br />
nachreifen und verdirbt nicht.“<br />
„Ich empfehle sehr, die Sauce zunächst<br />
ohne <strong>Wein</strong> zu machen und<br />
ihn erst zum Schluss hinzu- zugeben,<br />
dann bleibt der Geschmack<br />
besser erhalten. Auch muss es<br />
nicht eine halbe Flasche sein: ein<br />
Achtel genügt oft schon.“<br />
Karin Wiemer<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 9<br />
<strong>Wein</strong> erfrischt<br />
matte Kräfte,<br />
Traurigkeit verscheucht<br />
er, alle<br />
Müdigkeit der Seele<br />
verjagt er.“<br />
Hl. Augustinus
10<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Wein</strong> macht das<br />
Gehirn sinnig, schnell<br />
und erfinderisch, voll<br />
von lebenden,<br />
feurigen und ergötzlichen<br />
Gedanken.“<br />
William Shakespeare<br />
Stielfrage<br />
<strong>Der</strong> Schwabe pflegt eine innige<br />
Verbindung zu seinen <strong>Wein</strong>en.<br />
Nein, er trinkt weder alles<br />
selbst, noch trinkt er nur Trollinger<br />
oder TL, das Ländle-<br />
Cuvée. Aber er hält (sich) an einem<br />
klassischen Markenzeichen<br />
fest: dem Henkelglas. Die<br />
Geschichte einer unerschütterlichen<br />
Liebe über alle<br />
Maße(n).<br />
Früher hieß es, der Württemberger<br />
schlotzt im Durchschnitt das<br />
Doppelte an <strong>Wein</strong> wie der gemeine<br />
durchschnittsdeutsche<br />
<strong>Wein</strong>trinker, nämlich rund 40 Liter<br />
pro Kopf und Jahr, mittlerweile<br />
haben sich die internationalen<br />
Gewohnheiten angenähert und<br />
trinktechnisch bei etwa 24 Litern<br />
eingependelt. Geschlotzt wird allerdings<br />
nur hier. Könnte es am<br />
Schlotzen liegen, dass hierzulande<br />
mehr durch weindurstige Kehlen<br />
rann? Selbstversuche zeigen:<br />
Schlotzen allein führt nicht<br />
zwangsläufig zu höherem Flüssigkeitsverbrauch<br />
– es liegt an der Art<br />
des Getränks, am Wohlgeschmack,<br />
an der Durstigkeit des Schlotzers<br />
und an seinen Trinkgewohnheiten.<br />
Stielglas oder Henkelglas<br />
Württemberger<br />
im Henkelglas<br />
Sprich: der Schlotzer hat seine<br />
Schlotzmengen selbst in der<br />
Hand beziehungsweise im Mund.<br />
Und geschlotzt wird heute auch<br />
noch.<br />
Liegt es dann am <strong>Wein</strong>, am<br />
Gegenstand des Schlotzens<br />
also? <strong>Der</strong> Trollinger ist der<br />
wohl am häufigsten geschlotzte<br />
<strong>Wein</strong> und er ist die<br />
Schwabenspezialität an sich,<br />
für manche <strong>Wein</strong>nasen rangiert<br />
er wohl noch vor Linsen<br />
mit Spätzle oder Maultaschen.<br />
Als leicht zu verzehrendes<br />
Grundnahrungsmittel können<br />
sich auch Küchenunkundige damit<br />
eine Zeit lang buchstäblich<br />
über Wasser halten, denn die benötigten<br />
Fertigkeiten sind gering:<br />
Flasche aufschrauben, einschenken.<br />
Ins Glas. Natürlich ins Henkelglas.<br />
<strong>Der</strong> süffige Trollinger könnte also<br />
ein Grund sein für einen zuweilen<br />
über das normale Maß hinausgehenden<br />
Genuss – der an-<br />
Unverzichtbar: Hochwertige <strong>Wein</strong>e<br />
brauchen ein spezielles Stielglas.<br />
Fotomontage: Björn Locke/Wager
Viertelesstreit: Welcher <strong>Wein</strong> schmeckt in welchem Glas am besten? Karin Wiemer<br />
dere liegt unter Umständen: im<br />
Glas. Denn der württembergische<br />
<strong>Wein</strong>freund schlotzt traditionsgemäß<br />
nicht einfach aus irgendwas,<br />
schon gar nicht aus einem<br />
gewöhnlichen <strong>Wein</strong>glas. Ein<br />
Henkelglas muss es sein. Wobei<br />
die Bezeichnung „Henkelglas“,<br />
die zusätzliche Ausstattung, seinen<br />
eigentlichen Wert nicht zum<br />
Ausdruck bringt und daher eher<br />
von Neig’schmeckten und traditionsunkundigenNachkömmlingen<br />
verwendet wird. Denn eigentlich<br />
ist es ein Viertelesglas.<br />
Ein bauchiges Glasgefäß, ohne<br />
Stiel, dafür mit solidem Boden<br />
und somit standfest auch bei<br />
ausdauerndem Gebrauch. Und<br />
das Entscheidende: Es fasst einen<br />
Viertelliter.<br />
Den Eichstrich braucht hier aber<br />
keiner. Praktischerweise würden<br />
jedwede Tricksereien und Geizereien<br />
von Seiten des Wirts auf einen<br />
Blick und schon von weitem<br />
entlarvt: Schließlich muss das<br />
Glas voll sein, damit das Maß voll<br />
ist, das heißt, sobald die Flüssigkeit<br />
über den Rand schwappt, wie<br />
bei einer überlaufenden Badewanne,<br />
ist das Soll erfüllt. Das<br />
Viertele ist mehr als eine Mengen -<br />
angabe. Es ist das Schwabenmaß<br />
an sich. Schon sprachlich ist es<br />
die einzig mögliche Einteilung:<br />
wie klänge ein Drittele oder etwa<br />
ein Fünftele? Völlig unmöglich.<br />
Ganz abgesehen von den Streitereien<br />
am Glasrand: Wie soll man<br />
sich, bitteschön, eine Literflasche<br />
teilen mit Fünftele – zu zweit?<br />
Oder gar eine Dreiviertelliterflasche?<br />
Aber das steht ohnehin<br />
meist nicht zur Debatte, denn die<br />
ließe sich zu zweit eh nicht gescheit<br />
teilen, zwei Gläsle <strong>Wein</strong><br />
pro Nase müssen schon drin sein.<br />
„Die <strong>Wein</strong>stube und das Viertele<br />
gehören einfach zusammen“, sagt<br />
Andreas Scherle, seit letztem Jahr<br />
Inhaber der alteingesessenen<br />
„<strong>Wein</strong>stube Stetter“ im Bohnenviertel.<br />
Das Henkelglas ist für ihn<br />
Ausdruck schwäbischer Gastlichkeit<br />
und geselligen Beisammenseins.<br />
„Man hockt ungezwungener<br />
zusammen bei einem Viertele“,<br />
hat er festgestellt. Wenn nicht<br />
das Gespräch den <strong>Wein</strong> begleitet,<br />
sondern der <strong>Wein</strong> das Gespräch<br />
verflüssigt, dann ist das Henkelglas<br />
richtig. Es könnte daher auch<br />
Besenglas oder <strong>Wein</strong>stubenglas<br />
heißen.<br />
Badener im Stielglas<br />
Die Alternative, das Stielglas, bietet<br />
<strong>Wein</strong>liebhaber Scherle auch<br />
an. „Ein schwäbisches Viertele<br />
kommt ins Henkelglas, ein badischer<br />
<strong>Wein</strong> ins Stielglas“, beschreibt<br />
der <strong>Wein</strong>liebhaber die<br />
weinpolitisch korrekte Philosophie<br />
des <strong>Wein</strong>hauses. Auch bei<br />
Dreiviertelliterflaschen gibt es<br />
Gläser mit Stiel dazu. Die „<strong>Wein</strong>stube<br />
Kochenbas“ hält es ähnlich,<br />
allerdings gibt es hier gar keine<br />
badischen <strong>Wein</strong>e: „Wir sind hier<br />
in Württemberg, da gehört das<br />
Viertelesglas doch dazu“, sagt<br />
man hier, „und die Leute erwarten<br />
es auch.“ Christin Wöhrwag<br />
kommt aus einer Rheingauer<br />
<strong>Wein</strong>baufamilie. Sie hatte anfangs<br />
ihre <strong>Pro</strong>bleme mit dem Henkelglas,<br />
genau wie schon mit dem<br />
Rheingauer Römerglas, als sie ihrem<br />
Mann, Hans-Peter Wöhrwag,<br />
in das Untertürkheimer <strong>Wein</strong>gut<br />
folgte. Mittlerweile zeigt sich für<br />
sie darin ein Stück Originalität.<br />
Kultur und Tradition der Region.<br />
„<strong>Der</strong> Trollinger gehört ins Viertelesglas,<br />
das muss man nicht groß<br />
zelebrieren“, meint sie. Für an-<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 11<br />
Denn der <strong>Wein</strong><br />
erneuet die Kräfte<br />
ermüdeter Männer.“<br />
Homer
12<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Es steckt mehr<br />
Philosophie in einer<br />
Flasche <strong>Wein</strong>, als in<br />
allen Büchern<br />
dieser Welt.“<br />
Louis Pasteur<br />
Geschmackvoll:<br />
Im richtigen Stielglas<br />
entwickeln <strong>Wein</strong>e ihr<br />
volles Aroma.<br />
Fotolia<br />
spruchsvolle <strong>Wein</strong>e ist für sie aber<br />
doch das Stielglas erste Wahl.<br />
Im „Vetter“, der eher modernen<br />
<strong>Wein</strong>stuben-Variante am Rand<br />
des Heusteigviertels, sieht man<br />
keine Henkelgläser – dafür spielen<br />
<strong>Wein</strong>e aus ganz Deutschland und<br />
Europa mindestens so eine wichtige<br />
Rolle wie die Württemberger.<br />
Hier wird weniger geschlotzt, sondern<br />
auch mal in 0,1 Liter-Mengen<br />
„probiert“. Für den „klassischen“<br />
<strong>Wein</strong>stuben-Schwa ben ein<br />
unübliches Verfahren. Aber Achtung:<br />
Das „Vetter“ nennt sich ja<br />
auch nicht <strong>Wein</strong>stube, deshalb<br />
gibt’s au nix zom Bruddla.<br />
Die Stilfrage ist auch eine Frage<br />
des Geschmacks – nicht nur des<br />
ästhetischen. Vincent Klink, Sternekoch<br />
und Inhaber der Wielandshöhe,<br />
setzt durchaus auf<br />
Tradition. Er und sein Lokal<br />
stehen für regionale Gerichte<br />
und <strong>Wein</strong>e. Auf die Traditionsgläser<br />
verzichtet er aber.<br />
„Für Trollinger und einfache<br />
<strong>Wein</strong>e ist das Henkelglas angemessen“,<br />
meint er, hält es<br />
darüber hinaus aber für<br />
überholt: „Das Henkelglas<br />
kommt aus einer Zeit, in der<br />
man noch sechs Viertele<br />
getrunken hat, wie mein<br />
Vater“, so der schwäbische<br />
Gastronom. Anspruchsvollere<br />
<strong>Wein</strong>e, die nach gebührender<br />
Anerkennung<br />
und Aufmerksamkeit verlangen,<br />
verlangen gleichzeitig<br />
nach einem anderen<br />
Glas: „<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> erwärmt<br />
sich nicht so schnell, wenn<br />
man es am Stiel hält und er<br />
entfaltet sich besser“, sagt der<br />
Genussmensch. Denn das Glas<br />
spielt eine Riesenrolle in der<br />
<strong>Wein</strong>welt – nicht ohne Grund gibt<br />
es zig Ausprägungen und für fast<br />
jede Rebsorte eine eigene Glasform.<br />
„Aus dem Stielglas entwickeln<br />
sich die Aromen auf der<br />
Zunge anders“, erklärt Sommelier<br />
Andreas Scherle. „Ein frischer,<br />
fruchtiger Riesling kommt am<br />
besten zur Geltung aus dem Tulpenglas<br />
mit leicht nach außen gebogenem<br />
Rand, das Burgunderglas<br />
verstärkt die cremigen No-<br />
ten.“ Wer sich intensiver mit<br />
<strong>Wein</strong> beschäftigen will, kann das<br />
selbst ausprobieren – und kommt<br />
tatsächlich zu verblüffenden Ergebnissen:<br />
Ein Riesling aus dem<br />
Ballonglas verliert seine Frische<br />
und Fruchtigkeit, der Burgunder<br />
aus dem kleinen Tulpenglas wird<br />
flach und hart. Und aus dem Henkelglas?<br />
„Da können sich die Aromen<br />
nicht entwickeln“, bedauert<br />
der Experte in Sachen <strong>Wein</strong>. Wer<br />
einmal versucht hat, das Viertelesglas<br />
zu schwenken, hat nicht<br />
mehr Aromen im Glas, sondern<br />
weniger <strong>Wein</strong>. Viele <strong>Wein</strong>liebhaber<br />
schwenken daher um – und<br />
verwenden ausschließlich das<br />
Stielglas.<br />
Viertelesglas ist gefragt<br />
„Die Nachfrage nach dem Vierteleshenkelglas<br />
ist stabil geblieben“,<br />
erklärt Manfred Wansner, Vertriebsleiter<br />
des schwäbischen<br />
Glasherstellers Böckling. <strong>Der</strong><br />
„schwäbische <strong>Wein</strong>seidel“, so die<br />
offizielle, arg seelenlos-nüchterne<br />
Bezeichnung in der Glaswelt, wird<br />
hauptsächlich von <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften<br />
in größeren<br />
Mengen abgenommen. „Auch bei<br />
<strong>Wein</strong>festen gibt es mittlerweile oft<br />
Stielgläser.“ Es sei allerdings auch<br />
eine Frage des Preises: „Die Henkelgläser<br />
sind alle mundgeblasen<br />
und damit teuer, das geht nicht<br />
anders“, so der Vertriebsmann.<br />
Wenn das traditionelle Glas aussterben<br />
sollte, ist also der Schwabe<br />
im Schlotzer selbst schuld.<br />
Aber: „Wenn es in 100 Jahren<br />
noch <strong>Wein</strong>stuben gibt, gibt es in<br />
100 Jahren auch noch Henkelgläser“,<br />
ist Wansner überzeugt.<br />
Für sein Gourmet-Restaurant „Zur<br />
<strong>Wein</strong>steige“ hat Andreas Scherle<br />
einen Kompromiss gefunden:<br />
Auch hier kommt der Württemberger<br />
als Viertele in die Gläser,<br />
aber in solche mit Stiel und aus<br />
kleinen Karaffen im Schwabenmaßstab.<br />
Wie heißt es so schön:<br />
Da trifft Tradition auf Moderne.<br />
Oder auch: Qualität trifft auf<br />
Quantität – wenn das dem Schwaben<br />
nicht entgegen kommt ...<br />
Karin Wiemer
Fast wie früher ...<br />
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zum Marktplatz stoßen die Besucher direkt<br />
auf die urgemütliche <strong>Wein</strong>laube des<br />
„<strong>Stuttgart</strong>er Stäffele“.<br />
„Die Stäffelesrutscher“ bieten mit handgemachten<br />
Spezialitäten und der „Schwäbischen Platte“<br />
für jeden Geschmack etwas. Die <strong>Wein</strong>e der<br />
württembergischen Winzerelite sorgen dafür,<br />
dass das <strong>Wein</strong>dorfglas nicht leer wird.<br />
<strong>Wein</strong>stuben <strong>Stuttgart</strong>er Stäffele<br />
Buschlestraße 2A/B 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
(Ecke Augustenstraße)<br />
Telefon: 0711 6 6419-0 · www.staeffele.de<br />
www.rillingsekt.de<br />
rilling@rillingsekt.de
Tradition<br />
mit Charme<br />
Michael Wilhelmer ist Wirt der <strong>Wein</strong>laube<br />
„<strong>Stuttgart</strong>er Stäffele“<br />
Eine gemütliche Stube, schwäbische Schmankerl und gute <strong>Wein</strong>e<br />
aus der Region - in Michael Wilhelmers <strong>Wein</strong>laube findet der Gast<br />
alles, was das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf auszeichnet.<br />
Michael Wilhelmer gehört schon<br />
zu den <strong>Wein</strong>dorf-Wirten der<br />
zweiten Generation. Als im Jahr<br />
1976 die Idee eines <strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>festes verwirklicht wurde,<br />
war er gerade mal sechs Jahre alt.<br />
Seine Mutter Erika Wilhelmer<br />
war von Anfang an dabei und so<br />
ist er mit dem <strong>Wein</strong>dorf groß geworden.<br />
Bereits seit 17 Jahren ist<br />
er nun selbst Gastgeber. Die Sympathie<br />
für das <strong>Wein</strong>dorf und die<br />
lange Erfahrung spürt man, wenn<br />
man die Laube betritt. Im Stil einer<br />
behaglichen schwäbischen<br />
<strong>Wein</strong>stube ist sie eingerichtet.<br />
Rot-weiß karierte Stoffe betonen<br />
den bäuerlich-rustikalen Charakter<br />
ebenso wie die <strong>Wein</strong>reben und<br />
die großen Sträuße mit Sommerblumen<br />
und Ähren.<br />
Großmutters Gurkenspätzle<br />
Die Stäffele-Küche bietet alles,<br />
was das Schwabenherz begehrt<br />
und was auswärtige Gäste mit<br />
schwäbischer Küche verbinden.<br />
Von Omas Maultaschen über<br />
hausgemachte Kässpätzle, Bubenspitzle,<br />
Nonnenfürzle, Linsen<br />
und saure Kutteln bis zu Zwiebelrostbraten.<br />
Wer sich bei all diesen<br />
Köstlichkeiten nicht entscheiden<br />
kann, bestellt die schwäbische<br />
Platte „Von ällem ebbes“.<br />
<strong>Der</strong> Sommerhit sind Großmutters<br />
Gurkenspätzle: klassische Spätzle<br />
in einer fruchtig-frischen Gur-<br />
ken-Sahne-Soße. Das Rezept<br />
kann man übrigens in Erika Wilhelmers<br />
<strong>Wein</strong>dorf-Brevierle aus<br />
dem Jahr 2008 nachlesen. Dort<br />
wird auch erklärt, was Nonnenfürzle<br />
sind: Nichts Unanständiges,<br />
sondern ein duftiges Backwerk,<br />
je nach Geschmack süß<br />
oder salzig gefüllt. In der kleinen<br />
Küche hinter der <strong>Wein</strong>laube ließe<br />
sich all das nicht zubereiten,<br />
deshalb werden die Essen in der<br />
Küche des Stammlokales, dem<br />
„<strong>Stuttgart</strong>er Stäffele“ in der Buschlestraße,<br />
vorbereitet. Die Wei-<br />
ne bezieht Michael Wilhelmer<br />
von besonders innovativen Winzern<br />
der Region, vertreten ist die<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim,<br />
das <strong>Wein</strong>gut Herzog von Württemberg,<br />
Schloss Affaltrach, das<br />
<strong>Wein</strong>gut Grantschen und das<br />
<strong>Wein</strong>gut Aldinger. Das Qualitätsangebot<br />
reicht vom Tischwein bis<br />
zum Spitzenwein, auch eine kleine<br />
Auswahl an Raritätenweinen<br />
ist dabei.<br />
Organisationstalent<br />
Während wir in der <strong>Wein</strong>laube<br />
sitzen und Wilhelmer geduldig<br />
meine Fragen beantwortet, klingelt<br />
mehrfach das Telefon, Mitarbeiter<br />
kommen an den Tisch,<br />
Vaterstolz: Michael Wilhelmer mit seinen beiden Söhnen. Karin Gessler<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 15<br />
<strong>Der</strong> Mensch<br />
braucht den <strong>Wein</strong>. Er<br />
stärkt den schwachen<br />
Magen, erfrischt die<br />
ermatteten Kräfte,<br />
Heilt die Wunden an<br />
Leib und Seele,<br />
verscheucht Trübsal<br />
und Traurigkeit,<br />
verjagt die Müdigkeit<br />
der Seele, bringt<br />
Freude und entfacht<br />
unter Freunden die<br />
Lust am Gespräch.“<br />
Hl. Augustinus
16<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Ich trinke nicht<br />
<strong>Wein</strong>, um zu trinken,<br />
bloß, nicht zu<br />
schwelgen sitten- und<br />
glaubenlos; Ich trinke,<br />
um höher mich zu<br />
beleben, Mich aus mir<br />
und über mich zu<br />
erheben.“<br />
Omar Chajjam<br />
Gastlich: In Wilhelmers Laube geht es gemütlich schwäbisch zu. Wulf Wager<br />
brauchen seine Anweisungen. Er<br />
bleibt bei all dem Rummel gelassen,<br />
behält sein strahlendes Lächeln.<br />
Im <strong>Wein</strong>dorf ist er erst ab<br />
Mittag, den Vormittag verbringt<br />
er meist im Büro. „Gute Organisation<br />
ist alles“, lacht er. Anders<br />
wären seine gastronomischen<br />
Aktivitäten auch nicht unter einen<br />
Hut zu bringen. Denn der<br />
Wirt Michael Wilhelmer hat viele<br />
Facetten. Er betreibt die „Ampulle“<br />
– Bar & Speisecafé im besonderen<br />
Ambiente einer alten<br />
Apothekeneinrichtung. Er ist am<br />
„Aer Club“ beteiligt, einem beliebten<br />
Treffpunkt für Nachtschwärmer.<br />
Mit seinem Catering-<br />
Service beliefert er Privat- und<br />
Firmenfeste, aber auch Events<br />
wie das Weißenhofturnier. Attraktiv<br />
für Gäste mit einem längeren<br />
Stadtaufenthalt sind seine<br />
Stäffele-City Appartements, sie<br />
schließen die Lücke zwischen Hotel<br />
und Mietwohnung. Und seit<br />
2009 ist er Festwirt des neuen<br />
Schwaben Bräu Zeltes auf dem<br />
Cannstatter Volksfest.<br />
Stäffele um Stäffele<br />
erfolgreicher<br />
Begonnen hatte alles mit der<br />
<strong>Wein</strong>stube „<strong>Stuttgart</strong>er Stäffele“,<br />
die Mutter Erika Wilhelmer vor<br />
39 Jahren im <strong>Stuttgart</strong>er Westen<br />
in der Nähe des Feuersees eröff-<br />
nete. Schon im Alter von 20 Jahren<br />
stieg Michael Wilhelmer in<br />
das Geschäft mit ein. Gelernt hat<br />
er seinen Beruf von der Pike auf,<br />
er besuchte die Hotelfachschule<br />
in Bad Reichenhall, lernte bei<br />
Koch Siegfried Keck im Hotel<br />
„Am Schlossgarten“. Das „Stäffele“<br />
wurde nach und nach erweitert,<br />
das „Kleine Stäffele“, der<br />
„Stäffeles <strong>Wein</strong>keller“ und das<br />
„Raritätenkabinett“ kamen hinzu.<br />
Herr der Schweine<br />
Wilhelmers jüngster Coup ist das<br />
Schweinemuseum im alten <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Schlachthof. Die Grundlage<br />
schuf Erika Wilhelmers Leidenschaft<br />
fürs Schwein. In 30<br />
Jahren trug sie rund 41 000 Sammelstücke<br />
zusammen, vom<br />
Glücksschwein bis zum Schaukelschwein,<br />
von Kitsch bis Kunst.<br />
Lange war ihre Sammlung in Bad<br />
Wimpfen ausgestellt, doch in den<br />
dortigen Räumen hatten die Exponate<br />
zu wenig Platz. So erwies<br />
sich der <strong>Stuttgart</strong>er Schlachthof<br />
als ideal. Nicht nur, dass er ein<br />
ausgesprochen sinniger Ort für<br />
ein Schweinemuseum ist, das<br />
ehemalige Verwaltungsgebäude,<br />
ein schöner Jugendstilbau, bietet<br />
auch genügend Raum für das<br />
neue Konzept, Museum und Gastronomie<br />
zu verbinden. Im Museumsbereich<br />
in den beiden Ober-<br />
geschossen wird nun in 28 Themenräumen<br />
fantasievoll und<br />
kreativ die Geschichte des<br />
Schweins dargestellt. <strong>Der</strong> Gastronomiebereich<br />
umfasst Restaurant<br />
und Kaffee im Erdgeschoss, eine<br />
Gartenwirtschaft mit Kaffeehausbetrieb<br />
und einen großen Biergarten.<br />
Wie in alten Zeiten darf<br />
man im Biergarten das Vesper<br />
auch selbst mitbringen. Zu den<br />
Spezialitäten des Hauses gehören,<br />
wie könnte es anders sein, Spanferkel,<br />
Krustenbraten und ein Gulaschkarussell.<br />
Dritte Generation steht<br />
Mittlerweile hat es angefangen,<br />
leicht zu regnen. In der <strong>Wein</strong>laube<br />
erweckt das warme, milde<br />
Licht, das durch das cremefarbene<br />
Zeltdach fällt, dennoch die<br />
Anmutung von Sonnenschein.<br />
Einer von Wilhelmers Söhnen<br />
setzt sich interessiert mit an den<br />
Tisch, hört dem Vater zu. Ich würde<br />
gerne ein Foto von den beiden<br />
machen, doch der Bub will auf<br />
seinen älteren Bruder warten.<br />
Dieser müsse unbedingt mit aufs<br />
Bild, er werde schließlich einmal<br />
das Geschäft übernehmen. Die<br />
dritte Generation der <strong>Wein</strong>dorf-<br />
Wirte in der Familie Wilhelmer<br />
macht sich auf den Weg ...<br />
Karin Gessler
– Fleischqualität, die man schmeckt<br />
Vom Vom MetzgerSchlachthof<br />
MetzgerSchlachthof<br />
Göppingen, Göppingen, der der Staufer-Stadt<br />
Staufer-Stadt<br />
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die Mönchhalde<br />
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Keltertrauben der Stadt<br />
<strong>Stuttgart</strong>, über den Killesberg und die<br />
Bergheide am ehemals königlichen<br />
<strong>Wein</strong>berg entlang in die Kelter am<br />
Römerkastell und dann über den<br />
Mühlsteg zum Travertinkeller mit<br />
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Das ach-Zentrum für die<br />
Metzgerei und Gastronomie<br />
Lagerbunker und <strong>Wein</strong>archiv tief unter<br />
dem Kurpark Bad Cannstatt. <strong>Wein</strong>baumeister<br />
Rainer Dürr und <strong>Wein</strong>gutsleiter<br />
Bernhard Nanz begleiten Sie auf Ihrem<br />
Weg mit unterhaltsamen Geschichten<br />
rund um den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong> und die<br />
Rebkultur. Unterwegs gibt es eine Fassprobe,<br />
Erfrischungen und wunderbare<br />
Aussichten über die Stadt.<br />
Termine: Freitag, 10. September<br />
und 1. Oktober 2010<br />
Treffpunkt ist um 15 Uhr Türlenstraße/<br />
Ecke Robert-Mayer-Straße am Bahnviadukt.<br />
Die Wanderung endet gegen<br />
18.30 Uhr mit Sektempfang im<br />
städtischen <strong>Wein</strong>gut, danach Vesper,<br />
Bunkerführung und <strong>Wein</strong>verkostung<br />
bis 21 Uhr.<br />
Kosten: 25 Euro je Teilnehmer<br />
(inclusive Wanderung, Essen,<br />
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70372 <strong>Stuttgart</strong><br />
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E-Mail: weingut@stuttgart.de<br />
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18<br />
Zum Wohle<br />
der Stadt<br />
In 125 Jahren vom<br />
Fremdenverkehrsverein zu <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>,<br />
dem <strong>Wein</strong>dorfveranstalter<br />
In 125 Jahren entwickelte sich<br />
der aus privater Initiative gegründete<br />
Verein zu einem bürgernahen<br />
Verein, der sich dem<br />
Wohle der <strong>Stuttgart</strong>er Bürger<br />
verschrieben hat. Zunächst war<br />
es die selbstgestellte Aufgabe,<br />
den Fremdenverkehr in <strong>Stuttgart</strong><br />
anzukurbeln. Nach Höhen<br />
und Tiefen ist der „<strong>Pro</strong><strong>Stuttgart</strong><br />
Verkehrsverein“ durch das<br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf auch über<br />
die Landesgrenzen hinaus publik<br />
geworden.<br />
An Städtewerbung wurde um das<br />
Jahr 1800 wenig gedacht. <strong>Stuttgart</strong><br />
hatte sich damals lediglich<br />
durch die Mineralbäder Leuze und<br />
Berg einen Namen gemacht. Dr.<br />
Karl Büchele und der <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Karl-Aue-Verlag wagten mit dem<br />
Fremdenführer „<strong>Stuttgart</strong> und seine<br />
Umgebung – für Einheimische<br />
und Fremde“, in dem <strong>Stuttgart</strong> als<br />
Kurort angepriesen wurde, den<br />
ersten zaghaften Schritt in Richtung<br />
Tourismus.<br />
Im Zuge der Industrialisierung<br />
veränderte sich die Situation in<br />
<strong>Stuttgart</strong>. Die Bevölkerung wuchs<br />
um das Doppelte an. <strong>Der</strong> Fremdenverkehr<br />
beschränkte sich in<br />
dieser Zeit lediglich auf Geschäftsreisende.<br />
Die von Büchele<br />
beschriebene Idylle und Beschaulichkeit<br />
musste der industriellen<br />
Realität weichen. Sein Fremdenführer<br />
war nach einem Vierteljahrhundert<br />
nicht mehr zeitgemäß<br />
und längst überholt.<br />
„Diese Stadtbeschreibung wirkt<br />
peinlich“, sagte der <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Gemeinderat und Hoflieferant<br />
Eberhard Fetzer. Was im Jahr<br />
1859 zu einer regen Diskussion<br />
beim Stammtisch im damals berühmten<br />
Café Männer – heute Café<br />
Köngigsbau – führte. Aus diesem<br />
Stammtisch resultierte die<br />
Idee, einen Verkehrsverein zu<br />
gründen. „Verein zur Hebung des<br />
Fremdenverkehrs“ sollte der neu<br />
gegründete Verein heißen. Klar<br />
war auch, dass der Schöpfer der<br />
Idee, Eberhard Fetzer, erster Vorsitzender<br />
werden sollte. Die<br />
Gründungsveranstaltung fand
am 8. Juni 1885 im Gesellschaftshaus<br />
„Oberes Museum“ statt.<br />
Schon nach einem halben Jahr<br />
zählte der Verein 149 Mitglieder.<br />
Die verträumte Residenzstadt unter<br />
König Karl I. wandelte sich zunehmend.<br />
1871 galt <strong>Stuttgart</strong> als<br />
Großstadt und erfuhr einen erstaunlichen<br />
Aufschwung, dadurch<br />
boten sich auch für den<br />
Verkehrsverein neue Aufgaben.<br />
Werbeplakate wurden bis nach<br />
Mannheim und Ulm verteilt und<br />
die speziell eingerichtete Auskunftsstelle<br />
in der Königstraße 38<br />
erfreute sich regen Besuchs. Dem<br />
1885 erschienenen kleinen Stadtführer<br />
folgte 1895 ein großer repräsentativer<br />
Stadtführer. Die<br />
erste Tourismuswerbung für<br />
<strong>Stuttgart</strong> wurde also nicht von<br />
der Stadt <strong>Stuttgart</strong> selbst, sondern<br />
durch die Initiative des privaten<br />
Vereins betrieben.<br />
Erster Autokorso<br />
Besonders erfolgreich war der<br />
Blumenkorso, welcher 1898, kurz<br />
nach der Erfindung des Automobils,<br />
vom Verein veranstaltet<br />
wurde. Rund 60000 Gäste reisten<br />
nach <strong>Stuttgart</strong>, um die 130 Fahrzeuge<br />
zu bestaunen. Es soll auch<br />
eine Benzinkutsche von Gottlieb<br />
Daimler mitgefahren sein. Durch<br />
den Verkauf der Eintrittskarten<br />
unter Abzug der Unkosten erwirtschaftete<br />
der Verein 4000 Mark,<br />
zu dieser Zeit ein enormer Betrag.<br />
Davon wurde die Hälfte dem König<br />
für wohltätige Zwecke zur<br />
Verfügung gestellt. Mit den übrigen<br />
2000 Mark wurden <strong>Pro</strong>menadenkonzerte<br />
im Schlossgarten<br />
und ein Rennen in Weil bei Esslingen<br />
veranstaltet sowie Prämien<br />
an <strong>Stuttgart</strong>er Droschkenfahrer<br />
bezahlt.<br />
Die erfolgreichsten Jahre waren<br />
von 1900 bis 1914. Die Mitgliederzahl<br />
stieg auf 937 an. Durch<br />
die Gestaltung von Postkarten,<br />
mehrsprachigen Stadtführern,<br />
Werbeplakaten, Hotelführern und<br />
Wegekarten erlangte der Verein<br />
zunehmend Bekanntheit und<br />
rückte ins Licht der Reichsöffentlichkeit.<br />
1906 organisierte der Verein die<br />
ersten Stadtrundfahrten in <strong>Stuttgart</strong>.<br />
<strong>Der</strong> Fahrpreis betrug damals<br />
3 Mark. Im Jahr 1912 vermeldete<br />
der Verkehrsverein 251240<br />
Gäste, im Jahr 1900 betrug die<br />
Anzahl der Gäste noch 201073.<br />
Die prächtige Entwicklung endete<br />
jäh. Mit Beginn des Ersten<br />
Weltkrieges 1914 kam in <strong>Stuttgart</strong><br />
schlagartig die Furcht vor<br />
Spionage auf. Man misstraute<br />
fremden Gesichtern und bisherige<br />
harmlose Zeitgenossen wurden<br />
als verdächtig angesehen.<br />
Anton Entress war es beschieden,<br />
den Verein während der Kriegsjahre<br />
und während der Inflation<br />
zu verwalten, ihn sozusagen tiefgefroren<br />
am Leben zu erhalten.<br />
Denn Aufgaben gab es in diesen<br />
Jahren nicht mehr – die Gäste<br />
waren zu Feinden gemacht worden.<br />
Nach Jahren der Agonie regte<br />
sich in Deutschland – auch in<br />
<strong>Stuttgart</strong> – wieder neues Leben.<br />
Die schlimmsten Folgen des Krieges<br />
waren überwunden, als sich<br />
der Verkehrsverein nach Jahren<br />
des Schweigens wieder zu Wort<br />
meldete. Gustav Ströhmfeld, dem<br />
früheren Beiratsmitglied, wurde<br />
Gründervater: Eberhard Fetzer, Stadtrat<br />
und erster Vorsitzender des „Vereins zur<br />
Hebung des Fremdenverkehrs”<br />
Archiv <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
die Aufgabe übertragen, den Verein<br />
wieder auf Touren zu bringen.<br />
Kein leichtes Unterfangen, denn<br />
geblieben war eigentlich nur der<br />
Name des Vereins und sein früheres<br />
Image. Finanziell war der<br />
Verein stark angeschlagen – Geld<br />
war keines mehr in der Kasse –<br />
viele Mitglieder hatten sich in den<br />
Ruhestand zurückgezogen oder<br />
waren im Krieg gefallen. Internationale<br />
Gästebetreuung war zu<br />
dieser Zeit ein Fremdwort.<br />
Erster Volksfestumzug<br />
Im Jahr 1927 organisierte<br />
Ströhmfeld den ersten Volksfestumzug<br />
auf dem Cannstatter Wasen,<br />
welcher fortan bis zum Ausbruch<br />
des Zweiten Weltkrieges,<br />
vom Verein durchgeführt wurde.<br />
Ströhmfeld gelang es, den Verein<br />
neu zu strukturieren, er veranstaltete<br />
viele Feste, die dem Verein<br />
neue und junge Mitglieder<br />
einbrachte. Das Interesse für die<br />
Stadt <strong>Stuttgart</strong> war abermals geweckt<br />
worden. Sodass bereits im<br />
Jahr 1924 der Verein als zweitbester<br />
deutscher Verkehrsverein<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 19<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist der<br />
Meister der Menschen<br />
und Geister.<br />
Hariri
20<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Wer mir <strong>Wein</strong><br />
schenkt, schaue mich<br />
freundlich an, sonst<br />
trübt sich der Elfer<br />
im Glase.“<br />
Johann Wolfgang Goethe<br />
Pferdestärken: Anfang des 20. Jahrhunderts zogen Pferde die Straßenbahnen vor dem Königsbau. Archiv <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
1927, unter dem neuen Vorsitzenden<br />
Hotelier Ernst Marquardt,<br />
wurde der Name des Vereins in<br />
„Verkehrsverein <strong>Stuttgart</strong>“ gekürzt.<br />
Die Zahl der Mitglieder<br />
stieg auch wieder an – auf 853.<br />
<strong>Der</strong> Verein entwickelte sich – unter<br />
dem festfrohen Schwaben –<br />
auch zu einem Verein der Geselligkeit,<br />
ohne dass dabei die Fremdenverkehrsaufgabenvernachlässigt<br />
wurden. Veranstaltet wurden<br />
Künstlerfeste, Maskenbälle,<br />
kleinere Fastnachtstreiben auf<br />
den Straßen <strong>Stuttgart</strong>s und auch<br />
sommerliche Ausflüge weit ins<br />
Land hinaus.<br />
Das Dritte Reich begann für den<br />
Verkehrsverein mit einem Paukenschlag.<br />
Vorstand und Beirat<br />
wurden am 9. Juli 1933 ins Rathaus<br />
bestellt, wo ihnen Stadtrechtsrat<br />
Dr. Hugo Weidler neue<br />
Richtlinien über „allgemeine<br />
Neuordnung im deutschen Vereinswesen“<br />
bekanntgab. Diese<br />
besagten auch, dass die Wahl eines<br />
Vorstandes oder Beirats erst<br />
vom Innenministerium genehmigt<br />
werden musste. <strong>Der</strong> von der<br />
NSDAP eingesetzte Oberbürgermeister<br />
Dr. Karl Strölin wurde<br />
zum Ehrenmitglied des Vereins<br />
ernannt. Dr. Albert Locher und<br />
Erwin Reuff ernannten sich selbst<br />
zum Vorstand und Stellvertreter.<br />
Demokratische Diskussionen und<br />
schöpferische Privatinitiative gab<br />
es nicht mehr.<br />
Nach dem Krieg<br />
Ansichtssache:<br />
Mit Postkarten, Plakaten<br />
und Anzeigen warb der<br />
Verein für <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Archiv <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
Mit finanzieller Unterstützung<br />
von Oberbürgermeister Dr. Arnulf<br />
Klett begann nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg der zweite Wiederaufbau<br />
des Vereins. Das provisorische<br />
Stadtbüro wurde vorübergehend<br />
in den Ruinen des Marquardtgebäudes<br />
untergebracht.<br />
Dort wurden Veranstaltungskarten<br />
und sogar bereits wieder Hotelzimmer<br />
vermittelt. Eine weite-<br />
re Anlaufstelle wurde am Hauptbahnhof<br />
eingerichtet. Die Zahl<br />
der Mitglieder war auf 63 gesunken,<br />
viele waren gefallen, gefangen,<br />
vermisst, evakuiert oder<br />
endgültig aus <strong>Stuttgart</strong> weggezogen.<br />
Mit der Gründung des städtischen<br />
Verkehrsamts 1949 fielen<br />
wichtige Aufgaben wie Stadtwerbung,<br />
Hotel- und Zimmernachweis,<br />
Vorbereitungen von Tagungen,<br />
allgemeine Auskünfte, <strong>Pro</strong>spektausgabe<br />
und Kartenvorverkäufe<br />
weg. Das setzte dem Verein<br />
anfangs zu, da keine neuen Aufgaben<br />
für den Verein generiert<br />
werden konnten. Im Herbst 1954<br />
organisierte der Verkehrsverein<br />
zusammen mit dem Werbefachverband<br />
Südwest und dem Verband<br />
der bildenden Künste „Die<br />
Kunst im Schaufenster“.<br />
Die folgenden Jahre wurden von<br />
zwei Faktoren bestimmt: zum einen<br />
folgte der Verkehrsverein<br />
dem Nachkriegstrend zu gemüt-
Modern: Mit dem damals modernen Tagblattturm, dem ersten Hochhaus <strong>Stuttgart</strong>s,<br />
warb dieses Plakat im Jahr 1920. Stadtarchiv <strong>Stuttgart</strong><br />
lichen oder festlichen Zusammenkünften,<br />
zum anderen bemühte<br />
man sich – noch ohne<br />
rechte Ideen – um eigene Initiativen.<br />
1964 war die Mitgliederzahl<br />
erneut auf 575 angestiegen.<br />
Pleite in den Siebzigern<br />
Anfang der 70er Jahre verlor der<br />
Verein plötzlich an Zugkraft, vor<br />
allem auch durch eine finanzielle<br />
Notlage mit einem Defizit von<br />
21308 Mark, wohl aber auch<br />
durch die sinkende Mitgliederzahl.<br />
Nach der Amtszeit des Vereinsvorsitzenden<br />
Walter Schazmann<br />
(1967-1975) erschien eine<br />
Art Hoffnungsträger in Gestalt<br />
von Peer-Uli Faerber. <strong>Der</strong> Leiter<br />
des Verkehrsamts wurde am<br />
10. April 1975 auch zum Vorsitzenden<br />
des Verkehrsvereins gewählt.<br />
Mit Faerber gelang es dem<br />
Verein, sein <strong>Pro</strong>fil nach außen hin<br />
zu verändern und sich als Bürgerverein<br />
erneut einen Namen ma-<br />
chen zu können. In diesem Sinne<br />
entwickelten in den 70ern Peer-<br />
Uli Faerber und Erich Brodbeck<br />
die Idee des <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorfs.<br />
Dass diese Idee die erfolgreichste<br />
Veranstaltung in der bisherigen<br />
Vereinsgeschichte werden<br />
wird, hätte damals bestimmt<br />
niemand gedacht. <strong>Der</strong> neue Verkehrsverein<br />
hatte seine wirtschaftliche<br />
Basis gefunden und<br />
war bereit für einen Neustart.<br />
Um die neu gewonnene Identität<br />
nach außen hin besser vermitteln<br />
zu können, aber dennoch die Nähe<br />
zur Stadt <strong>Stuttgart</strong> zu betonen,<br />
wurde schließlich der Verein 1992<br />
noch einmal umbenannt in „<strong>Pro</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> Verkehrsverein e.V.“<br />
Mit dem <strong>Wein</strong>dorf<br />
zu neuen Höhen<br />
Das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf ist mittlerweile<br />
der bekannteste Botschafter<br />
schwäbischer Lebensart und<br />
Lebensfreude geworden. In Verbindung<br />
mit dem <strong>Wein</strong>dorf wurde<br />
„<strong>Pro</strong><strong>Stuttgart</strong>“ als Gast nach<br />
Hamburg und Berlin eingeladen.<br />
In Brüssel und St. Gallen präsentierte<br />
der Verein das <strong>Wein</strong>dorf als<br />
Sonderbotschafter für das Land.<br />
Die Förderung des Tourismus<br />
wird heute ausschließlich von der<br />
städtischen Tochtergesellschaft<br />
„<strong>Stuttgart</strong> Marketing“ verantwortet.<br />
Dies bedeutet allerdings nicht,<br />
dass der Verein sich aus allen<br />
städtischen Belangen heraushält.<br />
Im Gegenteil, als engagierter Verein<br />
für <strong>Stuttgart</strong>er Bürger erhebt<br />
er seine Stimme nach wie vor,<br />
wenn es um Themen wie Sauberkeit<br />
in der Stadt, Fußgängerzonen,<br />
Parkleitsysteme, Omnibusbahnhof,<br />
Taxiverkehr oder um<br />
Fragen des Umweltschutzes<br />
(Baumpatenschaften) geht – um<br />
nur einige <strong>Pro</strong>jekte zu nennen.<br />
Bei regelmäßigen Treffen mit<br />
Vertreterinnen und Vertretern der<br />
Rathausfraktion bringt sich „<strong>Pro</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong>“ in beratender Funktion<br />
aktiv ein. Die Schwerpunkte liegen<br />
heute im kulturellen und geselligen<br />
Bereich. Das breit gefächerte<br />
Kulturangebot wird in hohem<br />
Maße genutzt. Auch die angebotenen<br />
Reisen finden viele<br />
Interessenten.<br />
125 Jahre auf und ab<br />
In 125 Jahren gab es manche Veränderungen<br />
und Weiterentwicklungen,<br />
sodass sich im Laufe der<br />
Zeit auch das Aufgabengebiet des<br />
Vereins erweitert und verändert<br />
hat. Doch der Leitgedanke geriet<br />
– trotz der Veränderungen in<br />
den vielen Jahren – nie ins Wanken.<br />
Seit Jahren erfüllt „<strong>Pro</strong><strong>Stuttgart</strong>“<br />
gern seine Botschafterrolle<br />
für die Landeshauptstadt und das<br />
Land Baden-Württemberg. Dazu<br />
ist natürlich keine Veranstaltung<br />
besser geeignet, die Gastfreundschaft<br />
und Mentalität des Schwabenlandes<br />
und seiner Menschen<br />
zu kommunizieren, als das fröhliche<br />
und gemütliche <strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>dorf – das schönste <strong>Wein</strong>dorf<br />
Deutschlands.<br />
Christine Barth<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 21<br />
Wer trinkt, soll<br />
reinen Herzens sein,<br />
mit <strong>Wein</strong> ist nicht zu<br />
scherzen.“<br />
Friedrich Rückert
22<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist der<br />
Stimme des Liedes<br />
zum freudigen Wunder<br />
gesellt und malt<br />
sich mit glühenden<br />
Strahlen zum ewigen<br />
Frühling der Welt.“<br />
Theodor Körner<br />
<strong>Der</strong> Zucker e<br />
ist nicht süß<br />
Cannstatter <strong>Wein</strong>gärtner<br />
erfolgreich durch neue Orientierung<br />
im Premium-Bereich<br />
<strong>Wein</strong>bau hat Geschichte in Bad Cannstatt. Vor über 2000 Jahren sollen<br />
die Römer die ersten <strong>Wein</strong>stöcke in Württemberg an den Hängen<br />
entlang des Neckars gepflanzt haben. Muschelkalk und Keuper<br />
sowie ein mildes Klima und ausreichend Niederschlag bieten<br />
ideale Voraussetzungen für den Anbau anspruchsvoller<br />
Rebsorten. Dennoch wachsen hier hauptsächlich klassische<br />
Württemberger wie Trollinger und Riesling.<br />
Vor Jahren gab es deutliche Kritik<br />
eines bekannten Sommeliers.<br />
Seiner Meinung nach würden die<br />
besten <strong>Wein</strong>lagen an den Steilhängen<br />
des Neckars mit einer<br />
„minderwertigen“ Rebsorte wie<br />
dem Trollinger vergeudet. Damals<br />
führte der Süddeutsche Rundfunk<br />
eine Straßenbefragung zu diesem<br />
Thema durch. Ein Passant äußerte<br />
sich: „Trollinger, des isch, wie<br />
wenn oim a Engele uf d’ Zong<br />
bronzt!“ Damit war die Fachmannschelte<br />
egalisiert. <strong>Der</strong> Trollinger<br />
ist nun mal der Leib- und<br />
Magenwein der Schwabenmetropolisten.<br />
Das Meiste davon wird<br />
hier getrunken. Den Trollinger<br />
gönnen wir anderen gar nicht.<br />
Zumal die Württemberger Wengerter<br />
die Qualitätsschraube in<br />
den letzten Jahren deutlich nach<br />
oben gedreht haben. Zum Glück<br />
haben das die Außerschwäbischen<br />
noch nicht be merkt. Woanders<br />
würde der Trollinger wegen<br />
seiner hellen Farbe ohnehin nicht<br />
als Rotwein durchgehen.<br />
Weißburgunder<br />
als Wiedergutmachung<br />
Spaß beiseite. Von Zeit zu Zeit<br />
schaue ich auch mal über den Tellerrand<br />
hinaus und nasche von<br />
den vergorenen Beerenfrüchten<br />
anderer Regionen. Nur mal so<br />
zum <strong>Pro</strong>bieren habe ich einen<br />
toskanischen Bio-Montepulciano<br />
bei Aldi mitgenommen. Nachdem<br />
die Hälfte der <strong>Wein</strong>e im Lebensmitteldiscount<br />
abgesetzt wird,<br />
muss man doch mal probieren,<br />
was die Hälfte der Menschen so<br />
trinkt. <strong>Der</strong> Bio-<strong>Wein</strong> kam zwar<br />
dunkelrot, kräftig und ordentlich<br />
daher, aber in Geschmack und<br />
Genuss war er halt doch etwas<br />
farblos. Das einzig Farbige war<br />
<strong>Wein</strong>gärter: Kellermeister Thomas Zerweck und Verkaufsleiter Jan Steingass<br />
im Travertinkeller der Cannstatter Genossenschaft. <strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt
meine Zunge, die sich in ein hässliches<br />
Tiefblaugrauschwarz färbte<br />
und auch mit der Zahnbürste<br />
nicht wieder entfärben ließ. Deshalb<br />
machte ich mir zum Schreiben<br />
dieses Textes – sozusagen als<br />
Wiedergutmachung mit mir<br />
selbst – ein Fläschle „2009 Weißer<br />
Burgunder trocken“ in Zweisternequalität<br />
der <strong>Wein</strong>gärtner Bad<br />
Cannstatt auf. Obwohl der Weiße<br />
Burgunder in Württemberg<br />
nur auf 7 ha angebaut wird und<br />
mit rund 1200 ha eigentlich eher<br />
für Baden typisch ist, entscheide<br />
ich mich bewusst für den Weißburgunder.<br />
Das war ein ganz anderes<br />
Vergnügen: fruchtig, frisch,<br />
nicht so zuckrig wie die Badener.<br />
Leicht und doch voller Aroma<br />
und ausdrucksstark präsentierte<br />
sich ein weißer Genuss. Birne<br />
schmeckte man da und Apfel und<br />
ein bisschen Aprikose. Die langsame,<br />
gekühlte Gärung weckte<br />
Aromengeister, die kaum zu riechen,<br />
aber dafür umso mehr zu<br />
schmecken sind.<br />
Thaddäus Trolls <strong>Wein</strong>kritik<br />
Da kenne ich noch aus Zeiten der<br />
alten <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />
ganz andere <strong>Wein</strong>e. Das waren<br />
Zeiten, als Ertragsreduzierung<br />
noch ein Fremdwort war, als die<br />
Masse die Erlöse brachte und<br />
nicht die Klasse. <strong>Der</strong> Cannstatter<br />
Schriftsteller Thaddäus Troll bezeichnete<br />
solche <strong>Wein</strong>e – ohne<br />
die Cannstatter explizit zu nennen<br />
– als „Mädle ohne Dutt und<br />
Futt“, der schmecke wie<br />
„eig’schlofener Diakonissasaich“.<br />
Mit der Namensänderung in<br />
„<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt“<br />
vollzog sich dann auch ein Image-<br />
und <strong>Pro</strong>duktwandel. Die<br />
<strong>Wein</strong>gärtner legen nun viel Wert<br />
auf Qualität. Kellermeister Thomas<br />
Zerweck gibt seit 2003 den<br />
rund 30 Wengerterfamilien genau<br />
vor, wie die Pflicht im <strong>Wein</strong>berg<br />
auszusehen hat, damit er im<br />
Keller der 1948 erbauten Kelter<br />
auf der Cannstatter Altenburg die<br />
Kür vollziehen kann. Zerwecks<br />
Ziel ist, die <strong>Wein</strong>gärtner Bad<br />
Cannstatt mit <strong>Wein</strong>gutphilosophie<br />
im oberen Marktsegment zu<br />
etablieren. Aus den Resten zerstörter<br />
Brücken wurde die Kelter<br />
gebaut. In der Grundsteinurkunde<br />
steht zu lesen: „aus Trümmersteinen<br />
gewölbt, soll dieses Werk<br />
den Aufbauwillen unseres<br />
schwäbischen Volkes für spätere<br />
Geschlechter bekunden. Möge der<br />
<strong>Wein</strong> aus dieser Kelter allzeit in<br />
reichem Maße den Kranken helfen,<br />
den Gesunden laben und den<br />
Schaffenden neue Lebenskraft<br />
und Frohsinn spenden!“ Das ist<br />
den <strong>Wein</strong>gärtnern Bad Cannstatts<br />
heute deutlich zu wenig. Die Erzeugung<br />
und Gestaltung von<br />
qualitätsvollen Spitzenprodukten,<br />
die Trauben, Terroir, Wengerter-<br />
und Kellermeisterkunst im<br />
Glas zu einer huldvollen Melange<br />
vereinen, das ist das Ziel der<br />
Cannstatter.<br />
Zerwecks Philosophie<br />
Qualität beginnt im <strong>Wein</strong>berg.<br />
Deshalb setzten die Cannstatter<br />
<strong>Wein</strong>gärtner seit Jahren auf<br />
qualitätsfördernde weinbauliche<br />
Maßnahmen und eine konsequente<br />
Ertragsreduzierung, sagt<br />
Jan Steingass, der Verkaufsleiter<br />
der Cannstatter. Anders ist eine<br />
wirtschaftlich sinnvolle Nutzung<br />
der steilen Lagen am Cannstatter<br />
Zuckerberg nicht zu bewältigen.<br />
<strong>Der</strong> Preiskampf im Literflaschenweinbereich<br />
ist tödlich. Darauf<br />
wollen sich die Cannstatter nicht<br />
einlassen. Können sie auch gar<br />
nicht, denn rund 30 <strong>Pro</strong>zent ihrer<br />
<strong>Wein</strong>berge sind Steillagen.<br />
Arbeitsintensiv sind die Steilhänge<br />
und auch sonst sehr an-<br />
Abendsonne: Im gemächlich<br />
fließenden Neckar spiegelt sich die<br />
Abendsonne am Cannstatter Zuckerberg<br />
<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong><br />
wandelt den<br />
Maulwurf<br />
zum Adler.“<br />
Charles Baudelaire
24<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Bier ist<br />
Menschenwerk,<br />
<strong>Wein</strong> aber<br />
ist von Gott!<br />
Martin Luther<br />
Schweißtreibend: Hunderte von Stunden harter Arbeit am Zuckerberg lassen den „Zuckerle“ gedeihen. <strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />
spruchsvoll. Nur robuste Sorten<br />
ertragen das Klima dort. Während<br />
man in Normallagen rund 600 bis<br />
800 Stunden pro Hektar und Jahr<br />
zu arbeiten hat, verlangen die<br />
Steillagen hoch über dem Neckar<br />
rund 1800 bis 2000 Stunden.<br />
Auch die Kosten zum Erhalt der<br />
<strong>Wein</strong>bergmauern sind enorm. Ein<br />
Meter Mauer kostet rund 500 Euro.<br />
Bei dieser wirtschaftlichen<br />
Ausgangssituation war den Cannstatter<br />
Wengertern bald klar, dass<br />
nur über die Qualität die Arbeitsleistung<br />
auch gewürdigt und bezahlt<br />
werden kann. Vom kurzen<br />
Anschnitt über das gezielte Ausdünnen<br />
der Trauben, bis zur sorgfältigen<br />
Lese von ausschließlich<br />
gesunden Beeren, überwacht Kellermeister<br />
Zerweck alle Maßnahmen.<br />
Aus dem konzentrierten Lesegut<br />
lassen sich dichte, stoffige<br />
<strong>Wein</strong>e mit viel Ausdruck erzeugen,<br />
die den Troll’schen Erkenntnissen<br />
völlig entgegenlaufen.<br />
Zerweck bedient sich sowohl bewährter<br />
Ausbaumethoden als<br />
auch modernster Technik. 300<br />
Barriquefässer und 55 000 Liter<br />
Holzfasskapazität bringen nach<br />
der Maischegärung einen charakterstarken<br />
Trollinger hervor.<br />
„Wir sind aus der üblichen Prädikatisierung<br />
der <strong>Wein</strong>e ausgestiegen<br />
und klassifizieren unsere<br />
<strong>Wein</strong>e nach einem Sternesystem.<br />
Das ist kundenfreundlicher und<br />
entspricht unserer Philosophie“,<br />
erläutert Kellermeister Zerweck.<br />
„Drei Sterne kennzeichnen die<br />
Spitzenerzeugnisse. Für unsere<br />
exklusiven Premiumweine verwenden<br />
wir nur ausgesuchte Lagen,<br />
auf denen wir den Ertrag<br />
stark reduzieren. Zwei Sterne<br />
kennzeichnen <strong>Wein</strong>e für den gehobenen<br />
Anspruch und <strong>Wein</strong>e<br />
mit einem Stern sind gebietstypische<br />
<strong>Wein</strong>e in gehobener Qualität“,<br />
ergänzt Jan Steingass.<br />
Gebietstypisch sind natürlich<br />
der Trollinger, der rund 50 <strong>Pro</strong>zent<br />
der Anbaufläche in Anspruch<br />
nimmt und der Riesling,<br />
der auf etwa 25 <strong>Pro</strong>zent angebaut<br />
wird. Aber auch Lemberger und<br />
Spätburgunder gehören zu den<br />
traditionellen Sorten. Darüber<br />
hinaus experimentieren die<br />
Cannstatter mit exotischeren Sorten<br />
wie Cabernet Sauvignon, Shiraz,<br />
Merlot oder Sauvignon<br />
Blanc. „Das sind international<br />
vergleichbare Sorten, die das Angebotsspektrum<br />
interessanter<br />
und breiter machen“, erläutert<br />
Zerweck.<br />
Ausgezeichnete Rotweine<br />
Dass die Philosophie aufgeht, beweist<br />
auch die Auszeichnung ei-<br />
nes Samtrot 2007 in Dreisternequalität<br />
und des Cuvées Condistat<br />
2006 in Dreisternequalität durch<br />
den Deutschen Rotweinpreis<br />
2009. <strong>Der</strong> Condistat ist eine gelungene<br />
Mischung aus Merlot,<br />
Shiraz und Cabernet Sauvignon<br />
und entspricht dem internationalen<br />
Geschmack. Wer es regionaler<br />
mag, findet am „Travertin“, einem<br />
Cuvée aus Lemberger, Spätburgunder<br />
und Dornfelder, Gefallen.<br />
Diese Cuvées werden übrigens<br />
nicht zusammen vergoren<br />
und ausgebaut, sondern als fertige<br />
<strong>Wein</strong>e vom Kellermeister<br />
meisterlich komponiert. Die Ouvertüre<br />
dazu findet im Keller<br />
statt. Mit der Pipette lotet Kellermeister<br />
Zerweck das perfekte Geschmackserlebnis<br />
aus.<br />
Die Kunden honorieren die Neuausrichtung<br />
der <strong>Wein</strong>gärtner Bad<br />
Cannstatt und deren Qualitätsbestreben.<br />
„<strong>Der</strong> Absatz ist in diesen<br />
Bereichen stark gestiegen“, freut<br />
sich Verkaufsleiter Steingass.<br />
„Zweistellige Zuwachsraten in<br />
den letzten Jahren zeigen uns,<br />
dass wir auf dem richtigen Weg<br />
sind.“ Drei Viertel verkaufen die<br />
Cannstatter in der Region. Jeweils<br />
zu einem Drittel im Direktverkauf,<br />
im Lebensmittelhandel und<br />
im Facheinzelhandel bzw. in der<br />
Gastronomie finden die Cannstatter<br />
<strong>Wein</strong>e ihren Absatz.
Aber auch der alle acht Wochen<br />
stattfindende „Cannstatter <strong>Wein</strong>abend“<br />
mit Kellerführung, Verkostung<br />
und Vesper oder zahlrei-<br />
che andere Veranstaltungen im<br />
Festsaal der Kelter, begeistern<br />
<strong>Wein</strong>freunde für die Cannstatter<br />
<strong>Wein</strong>e.<br />
100 <strong>Pro</strong>zent Zuckerle<br />
Eine der besten Lagen in Württemberg<br />
und das Prachtstück der<br />
Cannstatter Rebflächen ist die Lage<br />
„Cannstatter Zuckerle“. <strong>Der</strong><br />
ungewöhnliche Name stammt<br />
vom Zuckerberg, der sich entlang<br />
des Neckars zwischen Cannstatt<br />
und Hofen erstreckt. Die Landschaft<br />
ist geprägt durch die typischen,<br />
von Mauern gestützten<br />
Terrassen. Hangneigungen von<br />
bis zu 100 <strong>Pro</strong>zent sind hier keine<br />
Seltenheit. Doch der mühevolle<br />
Anbau zahlt sich aus. Weit über<br />
<strong>Stuttgart</strong> hinaus ist der Zuckerle<br />
zum Synonym für Cannstatt geworden.<br />
Es heißt übrigens „der“<br />
Zuckerle, denn er bezeichnet die<br />
<strong>Wein</strong>lage im Cannstatter Zuckerberg.<br />
Nun mag der Unkundige<br />
mutmaßen, es handle sich um einen<br />
süßen <strong>Wein</strong>. Weit gefehlt.<br />
Gerade der Zuckerle wird, egal in<br />
welcher Rebsorte, meist trocken<br />
ausgebaut.<br />
Mit 45 Hektar und 500 000 Litern<br />
Jahresleistung sind die Cannstatter<br />
<strong>Wein</strong>gärtner eine eher kleine<br />
Genossenschaft, die erst kürzlich<br />
eine Verehelichung mit der Genossenschaft<br />
Unteres Murrtal<br />
eingegangen ist. 16 weitere Hek -<br />
tar bringen die Wengerter aus<br />
Rielingshausen, Steinheim und<br />
Kirchberg mit in die <strong>Wein</strong>bau-<br />
Ehe. Durch die bessere Auslastung<br />
der Kelter erwartet Geschäftsführer<br />
Franz Plappert vor<br />
allem geringere <strong>Pro</strong>duktionskosten.<br />
... da wächst guter <strong>Wein</strong><br />
Natur und Geschichte hatten eigentlich<br />
Cannstatt zu einer Neckarresidenz<br />
bestimmt und nicht<br />
W E I N G Ä R T N E R<br />
EINE KLASSE FÜR SICH<br />
Bad Cannstatter <strong>Wein</strong>e<br />
überzeugen seit jeher durch<br />
ihre herausragende Qualität<br />
und ihre Einzigartigkeit.<br />
WEINVERKAUF<br />
Montag - Freitag<br />
8.00 - 12.00 und 13.30 - 18.00 Uhr<br />
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<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt e.G.<br />
Rommelstrasse 20 · 70376 <strong>Stuttgart</strong><br />
Tel. 07 11/54 22 66 · Fax 07 11/55 72 91<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 25<br />
das sumpfige <strong>Stuttgart</strong> in der Nesenbachtalsackgasse.<br />
Die warmen<br />
Sauerquellen zogen zuerst Großwild<br />
wie Mammuts, dann Eiszeitjäger<br />
und später auch römische<br />
und fränkische Besatzungsmächte<br />
an. Durch die alten Römer fand<br />
die Rebe im Cannstatter Becken<br />
ihren Platz an der Sonne. Nikodemus<br />
Frischlin konnte deshalb reimen:<br />
„Zu Cannstatt, da wächst<br />
guter <strong>Wein</strong>, viel fremde Gäst da<br />
kehren ein.“ Den Römern sei<br />
Dank!<br />
Wulf Wager<br />
Info:<br />
<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />
Rommelstraße 20<br />
70376 <strong>Stuttgart</strong> (Bad Cannstatt)<br />
Tel. 0711 542266<br />
Fax 0711 557291<br />
info@badcannstatt-weine.de<br />
www.badcannstatt-weine.de
Sauer-Power<br />
Verjus: Gruß aus der Vergangenheit<br />
Solange man<br />
trinken kann,<br />
lässt sich’s noch<br />
glücklich sein.“<br />
Johann Wolfgang Goethe<br />
Rund ein Jahrhundert war das Würzmittel Verjus aus<br />
unreifen Trauben vergessen, jetzt kehrt es in heimische<br />
Küchen zurück: Etliche Kellermeister haben den „grünen<br />
Saft“ aus der mittelalterlichen Versenkung in die heutige<br />
Zeit geholt. Weniger sauer als Essig, aromatischer als<br />
Zitronensaft – und dadurch eine spannende Alternative auch<br />
für experimentierfreudige Hobbyköche.<br />
„Öfter mal was Neues“, sagen die<br />
Wengerter nicht nur beim <strong>Wein</strong>.<br />
Jetzt haben sie etwas Altes neu<br />
entdeckt. Zum bekannten Nachfahren<br />
des <strong>Wein</strong>s, dem Essig, gibt<br />
es quasi die „unausgegorene“<br />
Vorform: Den Verjus. Abgeleitet<br />
vom französischen „vert jus“,<br />
wird der Grünsaft aus unreif geernteten,<br />
also noch grünen Trauben,<br />
gewonnen. Er war besonders<br />
im Mittelalter unter dem Namen<br />
„Agrest“ als würzende Zutat beliebt,<br />
bevor er durch die Zitrone<br />
weitgehend aus der Küche verdrängt<br />
wurde. Was macht den<br />
„grünen Saft“ erneut so interessant,<br />
dass er seine Wiederauferstehung<br />
in der Küche erlebt? Verjus<br />
ist vielseitig verwendbar, seine<br />
Säure ist aromatischer als Zitronensaft<br />
und milder – und<br />
somit auch bekömmlicher – als<br />
Essig. Das allein sind schon gute<br />
Gründe, sich auf das alte und natürlich<br />
gewonnene Würzmittel zu<br />
besinnen.<br />
Geschichtsträchtige Säure<br />
Besonders interessant ist auch<br />
seine lange Geschichte, der spannende<br />
Gruß aus der Vergangenheit,<br />
der längst vergessene Bräuche<br />
in den Küchen wieder lebendig<br />
macht:<br />
Im Mittelalter wurde Verjus unter<br />
dem Namen „Agrest“ in Kochund<br />
Arzneibüchern aufgeführt,<br />
im ersten „Kochbuch-Bestseller“<br />
der Renaissance von 1475 mit<br />
dem Titel „Von der anständigen<br />
Wollüstigkeit“ spielte der<br />
„Agrest“ bei einem Drittel der<br />
rund 240 Rezepte eine Rolle. Die<br />
Köche verwendeten das saure<br />
Würzmittel besonders für Saucenfonds,<br />
bei Marinaden und um<br />
gebratene Fleischstücke zu verfeinern.<br />
Seine Wurzeln reichen<br />
bis in römische und sogar biblische<br />
Zeiten zurück, sein Ursprung<br />
ist mediterran: Die Pilger und vor<br />
allem die Kreuzritter brachten die<br />
kulinarische Spezialität aus dem<br />
Heiligen Land mit zurück nach<br />
Europa – und damit auch die<br />
hoch entwickelte orientalische<br />
Küchenkultur, in der der vielfältige<br />
Saft sehr beliebt war. Die Mönche<br />
schätzten die unreifen <strong>Wein</strong>beeren<br />
und deren Saft besonders<br />
wegen ihrer diätischen Eigenschaften,<br />
denn sie galten als appetitanregend<br />
und magenschonend<br />
– bereits in der Antike war<br />
die desinfizierende, schmerzstillende<br />
und heilende Wirkung bekannt.<br />
Heute stehen mehr die kulinarischen<br />
Qualitäten des sauren Saftes<br />
im Vordergrund. Bisher wurde<br />
er zumeist aus Südwestfrankreich,<br />
dem Périgord oder Bordelais,<br />
importiert, wo er nie ganz<br />
verschwunden ist. Mittlerweile
setzen auch hiesige<br />
Kellereien vermehrt<br />
auf die wiederbelebte<br />
Würze mit der fruchtig-milden<br />
und fein-säuerlichen Note.<br />
So haben etliche Betriebe aus<br />
der Region mittlerweile Verjus im<br />
Angebot. Jeder Hersteller verwendet<br />
dabei seine eigenen Traubensorten,<br />
erntet die Trauben zu<br />
einem anderen Zeitpunkt und liefert<br />
somit ein <strong>Pro</strong>dukt mit einer<br />
etwas anderen Aromatik.<br />
Bereits zum dritten Mal haben die<br />
Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner einen<br />
Verjus produziert und dabei unterschiedliche<br />
Rebsorten verwendet.<br />
Für Kellermeister Werner Seibold<br />
steht nicht die Sorte im Vordergrund,<br />
sondern die Reinheit<br />
der Trauben. Daher ist für ihn ein<br />
separat gelegener <strong>Wein</strong>berg entscheidend,<br />
um spritzmittelfreies<br />
Lesegut zu erhalten. Ebenfalls seit<br />
drei Jahren stellt Markus Heid<br />
Unreif:<br />
Grünernte der Trauben<br />
aus dem „Tacuinum Sanitatis“ (1474).<br />
Bibliothèque nationale de France<br />
vom alteingesessenen Fellbacher<br />
<strong>Wein</strong>gut Heid seinen Verjus her.<br />
Damit das <strong>Pro</strong>dukt garantiert frei<br />
von Pflanzenschutzmitteln ist,<br />
setzt er bei den Rebsorten an –<br />
und daher gleich auf pilzwiderstandsfähige<br />
Neuzüchtungen wie<br />
den weißen Johanniter und den<br />
roten Regent. „<strong>Der</strong> sehr resistente<br />
Johanniter kommt ohnehin ohne<br />
Spritzmittel aus, der Regent<br />
wächst in einer wenig anfälligen<br />
Steillage“, betont Markus Heid.<br />
Da das fertige <strong>Pro</strong>dukt weitgehend<br />
naturbelassen bleibt, ist es<br />
wichtig, dass die Trauben frei von<br />
jeglichen Rückständen sind.<br />
Denn die Trauben werden lediglich<br />
gepresst, der Saft filtriert, zur<br />
besseren Haltbarkeit pasteurisiert<br />
und anschließend steril abgefüllt.<br />
Seine Trauben liest der Winzer in<br />
der Regel Ende Juli/Anfang August,<br />
wenn sich die ersten Beeren<br />
färben: „Dann hat sich schon etwas<br />
Zucker gebildet, das kann der<br />
Saft gut vertragen“, erklärt Heid.<br />
Im Saft enthalten sind zudem die<br />
Tannine aus den unreifen Beeren<br />
und Stielen: „Die gerbige Fülle<br />
macht den Verjus interessant und<br />
unterscheidet ihn ja erst von Essig<br />
und Zitronensaft“, so der Fellbacher.<br />
Die jährlich rund 700 Flaschen<br />
gehen hauptsächlich an<br />
Privatkunden. Einen wichtigen<br />
Hinweis zur Aufbewahrung hat er<br />
zwar auch auf die Etiketten geschrieben,<br />
er wird aber oft übersehen,<br />
wie Heid weiß: „Angebrochen<br />
sollte man die Flasche unbedingt<br />
im Kühlschrank aufbewahren,<br />
da der Säuregehalt allein zur<br />
Konservierung nicht ausreicht.“<br />
Auch Jürgen Off, Kellermeister<br />
der <strong>Wein</strong>manufaktur<br />
Untertürkheim,<br />
hat ganz bewusst die<br />
pilzwiderstandsfähige<br />
rote Neuzüchtung Regent<br />
für seinen Verjus<br />
gewählt. 1000 Flaschen<br />
füllt er im Jahr ab, das <strong>Pro</strong>dukt<br />
„wird sehr gut angenommen<br />
und immer wieder nachgefragt“,<br />
wie Off überzeugend erklärt.<br />
Sowohl Gastronomen als auch<br />
private Genießer setzen auf das<br />
alternative Säuerungsmittel. So<br />
lasse sich die saure Würze bestens<br />
einsetzen, um etwa Linsen oder<br />
Klare Sache:<br />
Barmeister Walter Fröscher<br />
schwört auf Verjus statt Zitrone.<br />
Karin Wiemer<br />
Sauerkraut zu verfeinern und<br />
zum Marinieren von Obstsalat, so<br />
der Tipp der Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner.<br />
Werner Seibolds Frau beträufelt<br />
den gebratenen Fisch damit<br />
und verwendet es ansonsten wie<br />
Zitronensaft, wie der Kellermeister<br />
sagt.<br />
Gute Partner:<br />
<strong>Wein</strong> und Verjus<br />
Womit Frau Seibold recht hat,<br />
denn Verjus ist vielfältig einsetzbar<br />
und eignet sich für alle Speisen,<br />
die keine zu aggressive Säure<br />
vertragen: Ob zum Marinieren<br />
von Fisch oder Fleisch, zum Ablöschen<br />
von Bratenfonds oder für<br />
Gemüse- und Pilzgerichte – sogar<br />
für süße Desserts an Stelle von Zitronensaft.<br />
Besonders geeignet ist<br />
Verjus auch für leichte Salatsaucen:<br />
Seine Säurestruktur greift<br />
den Gaumen weniger an als Essig,<br />
wodurch er sich bestens mit einem<br />
begleitenden <strong>Wein</strong> kombinieren<br />
lässt und den Genuss nicht<br />
Salat-Sauce mit Verjus<br />
Rezept von Markus Heid, <strong>Wein</strong>gut Heid<br />
Zutaten:<br />
30 ml Verjus, 125 ml Olivenöl, Salz, Pfeffer, Spritzer Limettensaft<br />
Verjus in das Olivenöl schlagen. Mit Salz, Pfeffer und einem<br />
Spritzer Limettensaft abschmecken.<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 27<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> erfreut<br />
des Menschen Herz<br />
und die Freudigkeit<br />
ist die Mutter aller<br />
Tugenden.“<br />
Johann Wolfgang Goethe
28<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Aus Alt mach Neu: Sternekoch Armin Karrer hat mit Verjus<br />
experimentiert und neue Kombinationen kreiert. Karin Wiemer<br />
beeinträchtigt – den <strong>Wein</strong>liebhaber<br />
freut’s. Ob zu Gemüse, Fisch<br />
oder Fleisch: das Säuerungs- und<br />
Würzmittel unterstreicht durch<br />
seine filigrane Säure den Eigengeschmack<br />
der Lebensmittel und<br />
lässt sich vielfältig kombinieren.<br />
Verjus bietet damit ein weites<br />
Spielfeld für kreative Hobby- wie<br />
auch gekrönte <strong>Pro</strong>fi-Köche. Sternekoch<br />
Armin Karrer vom Fellbacher<br />
„Zum Hirschen“ arbeitete bereits<br />
mit dem südfranzösischen<br />
<strong>Pro</strong>dukt, ist aber auf den deutschen<br />
Verjus umgestiegen: „Die<br />
Qualität ist einfach besser“, so<br />
Karrer. Er ließ sich von dem „grünen<br />
Saft“, tatsächlich eher hellgelb<br />
bis bernsteinfarben, inspirieren<br />
und kreierte damit zahlreiche<br />
neue Speisen. Etwa die provokante<br />
Kombination von confiertem<br />
Kaninchen mit gebratenem Blumenkohl,Verjus-Nussmayonnaise<br />
und Kaffeeemulsion. Seine<br />
Tipps: „Verjus passt perfekt zu<br />
Ingwer, aber auch zu Schokolade<br />
oder Vanilleeis. Zusammen mit<br />
Zitronensaft ergibt es eine erfrischend-aromatische<br />
Vinaigrette –<br />
milder und mit feineren, eleganteren<br />
Aromen als Zitrone oder Essig.“<br />
Michael Oettinger, Küchenmeister<br />
im „Hirschen“ in Fellbach-<br />
Schmiden, hat das Fellbacher<br />
<strong>Pro</strong>dukt bisher nur bei kalten Gerichten<br />
eingesetzt und dabei sehr<br />
gute Erfahrungen gemacht: „Die<br />
leichte, angenehme Bitternote<br />
mit einem erdigen Ton harmoniert<br />
sehr gut mit Trüffel.“ Deshalb<br />
richtet er etwa mit Verjus<br />
marinierte Kalbskopfscheiben zusammen<br />
mit Trüffel und Verjus-<br />
Mayonnaise an. „<strong>Der</strong> Saft<br />
schmeckt für mich tatsächlich<br />
grün“, sagt er, „mit leichter Süße,<br />
weniger Säure und mehr Geschmack<br />
als Essig. <strong>Der</strong> frische, intensive<br />
Geschmack rundet Saucen<br />
ab und verleiht Salatdressings<br />
mehr Spritzigkeit.“ Auch<br />
für warme Fischsaucen kann er es<br />
sich vorstellen.<br />
Eine Abwandlung der<br />
Schwabenküche liefert<br />
Josef Stritzelberger vom<br />
altehrwürdigen Uhlbacher<br />
„Hasen“, berühmt für seine<br />
echt schwäbischen Maultaschen.<br />
Den Maultaschensalat hat er<br />
jetzt mit dem grünen Saft aus<br />
dem benachbarten Untertürkheim<br />
verfeinert: „Die Marinade<br />
mit Verjus, Traubenkernöl und<br />
Lauchzwiebeln ist bei den Gästen<br />
wunderbar angekommen“,<br />
erzählt er. Auch sein Carpaccio<br />
vom Hirschkalb mit Verjus sei<br />
immer ein voller Erfolg, so der<br />
Gastwirt und Küchenchef. Er<br />
empfiehlt das Würzmittel vor allem<br />
für spezielle Marinaden und<br />
als „hervorragende Ergänzung<br />
zu feinen Essigen“. Bei grünem<br />
und Feldsalat findet er <strong>Wein</strong>essig<br />
besser, bei Fisch ist es ihm „zu<br />
streng“.<br />
Klare Sache –<br />
auch ohne Alkohol<br />
Auch Barmeister Walter Fröscher<br />
von der „Mixschule“ in <strong>Stuttgart</strong><br />
zeigt sich begeistert: „Eine spannende<br />
Alternative – und durch<br />
das feine Säuren- und Aromenspektrum<br />
oftmals besser als Zitronensaft“,<br />
erklärt der Vorreiter<br />
in Sachen Verjus. „Mit trübem Zitronen-<br />
oder Limettensaft kann<br />
man keine klaren Drinks kreieren,<br />
die sauer schmecken. Mit Verjus<br />
schon.“ Nach drei Stunden des<br />
Hier gibt es<br />
heimischen Verjus:<br />
Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner eG<br />
Kappelbergstraße 48<br />
70734 Fellbach<br />
Tel. 0711 5788030<br />
info@fellbacher-weine.de<br />
www.fellbacher-weine.de<br />
<strong>Wein</strong>gut Heid<br />
Cannstatter Straße 13/2<br />
70734 Fellbach<br />
Tel. 0711 584112<br />
info@weingut-heid.de<br />
www.weingut-heid.de<br />
Experimentierens hat er bereits<br />
15 Drinks kreiert, unter anderem<br />
die „Klare Sache“, einen alkoholfreien<br />
Longdrink mit Holunderblütensirup,<br />
weißem Traubenund<br />
Apfelsaft und Verjus oder<br />
den „Triple G – Green Grape Gimlet“<br />
mit Verjus, Gin, weißem<br />
Traubensaft und Lime Juice.<br />
Selbst einfaches Tafelwasser wertet<br />
der grüne Saft zu einem säuerlich-erfrischendenSommergetränk<br />
auf.<br />
Die Fellbacher haben sich dazu<br />
gleich noch etwas einfallen lassen:<br />
<strong>Der</strong> „Trèjus“ (träschü) ist eine<br />
alkoholfreie Alternative zum<br />
Sekt. Kreiert aus 90 <strong>Pro</strong>zent eigenem<br />
Traubensaft, verfeinert mit<br />
zehn <strong>Pro</strong>zent Verjus und prickelnd<br />
durch Kohlensäure, ist er<br />
ein erfrischend-fruchtiger Aperitiv.<br />
Dunkle Beeren in der Nase,<br />
kräftiger Geschmack mit leichter<br />
Säure – ein bisschen anders eben.<br />
Dabei ganz ohne Alkohol und somit<br />
ideal als sommerliches Partygetränk<br />
ohne unangenehme Nebenwirkungen.<br />
Fragen Sie Ihren<br />
Winzer.<br />
Karin Wiemer<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />
Strümpfelbacher Straße 47<br />
70327 <strong>Stuttgart</strong><br />
Tel. 0711 3363810<br />
Fax 0711 33638124<br />
info@weinmanufaktur.de<br />
www.weinmanufaktur.de<br />
Hier wird mit Verjus gemixt:<br />
Mixschule<br />
Barmeister Walter Fröscher<br />
Bruckwiesenweg 6<br />
70327 <strong>Stuttgart</strong><br />
Tel. Büro 0711 5092227<br />
www.mixschule.de
Ein guter <strong>Wein</strong> ist<br />
geeignet, den Verstand<br />
zu wecken.“<br />
Konrad Adenauer<br />
<strong>Der</strong> verrückte<br />
<strong>Pro</strong>fessor<br />
Sein Arbeitstag ist voll Stunden, in denen er an Gesichtskonturen<br />
schärft. Unfallopfer und Patienten mit schweren Erkrankungen im<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich liegen bei ihm unterm Messer.<br />
Das Skalpell hat der Ärztliche Direktor der Klinik für Kieferund<br />
Gesichtschirurgie, Plastische Operationen des <strong>Stuttgart</strong>er Katharinenhospitals<br />
versuchsweise auch schon mal in seiner freien<br />
Zeit angesetzt. Stellte dabei fest, dass es beim Schnitt am Rebstock<br />
allerdings nicht viel taugt. Für seinen Nebenjob als <strong>Wein</strong>gärtner<br />
steht gleichsam sein Familienname: <strong>Pro</strong>f. Dr. Dr. Dieter <strong>Wein</strong>gart<br />
hat einen eigenen <strong>Wein</strong>berg. 5 Ar Rebfläche in der hochkarätigen<br />
Lage Mönchberg bewirtschaftet der Mediziner.<br />
Die wachen Augen des 56-Jährigen<br />
leuchten sofort noch eine<br />
Spur heller, erzählt er von seinem<br />
Handwerk in der Freizeit. Das<br />
Thema <strong>Wein</strong> „hat mich schon<br />
immer interessiert“. <strong>Wein</strong>anbau<br />
jedoch war bis zum Erwerb der<br />
Rebzeilen für ihn ein unbe -<br />
schriebenes Blatt. Laubarbeiten,<br />
Schneiden, Binden und das Lesen<br />
im Herbst, guckt er in seinen Pioniertagen<br />
als Wengerter beim<br />
<strong>Wein</strong>bergnachbarn und Freund<br />
Bernd Munk, Vorstand der <strong>Wein</strong>-<br />
verrückte<br />
Dieter <strong>Wein</strong>gart profiliert<br />
sich als Pionier für Premiumwein<br />
manufaktur Untertürkheim ab.<br />
Und am Bildschirm: Ein virtueller<br />
Schnittkurs der Uni Hohenheim<br />
hilft dem Chirurgen vom Schreibtisch<br />
aus, am Rebstock präzise<br />
das Messer zu führen. Bedacht,<br />
seine Prinzipien aus dem Beruf<br />
auf die Arbeit im <strong>Wein</strong>berg zu<br />
übertragen, will er alles bis ins<br />
Detail wissen, um es schließlich<br />
weiter zu optimieren: Bei einer<br />
<strong>Wein</strong>reise in die italienische Region<br />
Brunello stößt der Württemberger<br />
<strong>Wein</strong>gärtner auf einen<br />
jungen innovativen Winzer, der<br />
den Traubenstiel kurz vor der Lese<br />
komprimiert. Für diese Methode,<br />
den Saftfluss in die Beere zu<br />
unterbrechen, um durch die daraus<br />
resultierende Verdunstung<br />
dann eine höhere Zuckerkonzentration<br />
zu erzielen, interessiert<br />
sich <strong>Wein</strong>gart schon geraume<br />
Zeit, findet beim fachmännischen<br />
Austausch „vor allem spannend,<br />
welches Werkzeug dazu benutzt<br />
wird“ und staunt nicht schlecht:<br />
„Es war eine ganz gewöhnliche<br />
Kombizange.“ Wieder zurück am<br />
Klinikschreibtisch, fällt beim Sinnieren<br />
der Blick des Zahntechnikers<br />
und promovierten Zahn- plus<br />
Humanmediziners auf das Geschenk<br />
von ehemaligen Kollegen:<br />
ein kieferorthopädisches Instrument<br />
namens „Zange nach <strong>Wein</strong>gart“.<br />
Kein Scherz, auch dieser selbe<br />
Name ist reiner Zufall. <strong>Wein</strong>gart<br />
nimmt die vergoldete „Zange<br />
nach <strong>Wein</strong>gart“ mit in seinen<br />
Wengert. Passt! Neben Draht und
nomen est omen: <strong>Pro</strong>f. Dr. Dr. Dieter <strong>Wein</strong>gart im <strong>Wein</strong>garten Wolfgang Schmidt<br />
Refraktometer fährt sie heute in,<br />
so <strong>Wein</strong>gart, „meinem Notfallkoffer<br />
für Winzer“ mit.<br />
Im Herbst kann <strong>Wein</strong>gart seinen<br />
<strong>Wein</strong>anbau hochrechnen. Dann<br />
hängen durch seine praktizierte<br />
extreme Ertragsreduzierung –<br />
„ich schneide nicht nur Trauben<br />
heraus, ich halbiere zudem noch“<br />
– an den rund 200 Rebstöcken etwa<br />
300 Kilogramm Trauben. Löwenanteil<br />
ist Lemberger, dazu ein<br />
bisschen Cabernet Cubin. <strong>Wein</strong>lese<br />
bei den <strong>Wein</strong>garts ist Familiensache.<br />
Die Ehefrau, ebenfalls<br />
Zahnmedizinerin, zwei Töchter<br />
und der Sohn packen da mit an.<br />
Im <strong>Wein</strong>berg steht ein großer<br />
Tisch, darauf die handverlesenen<br />
Trauben in Obstkörben à 12 Kilogramm-Einheiten.<br />
In der genossenschaftlichen<br />
Kelter der<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />
nimmt Kellermeister Jürgen Off<br />
das Lesegut in Empfang. <strong>Der</strong><br />
<strong>Wein</strong>macher ist offen für <strong>Wein</strong>garts<br />
Ideen. „Ich hab da ein bisschen<br />
Narrenfreiheit, die sagen, da<br />
kommt der verrückte <strong>Pro</strong>fessor<br />
wieder“, erzählt <strong>Wein</strong>gart. Deswegen<br />
kommt dem Lesegut auch<br />
eine entsprechende Behandlung<br />
zugute. Auf der Maische liegt<br />
<strong>Wein</strong>garts Lemberger in einem<br />
(ausgedienten) Barrique ohne Deckel.<br />
Die tagelange Maischegärung,<br />
wie die Reifung seiner<br />
Tropfen in einem Barrique mit<br />
Zweitbelegung, untersucht der<br />
<strong>Pro</strong>fessor dann auch immer wieder<br />
bei spontanen Kellervisiten.<br />
Gibt Anregungen. So etwa steht<br />
bei Jürgen Off nun wieder eine<br />
alte Ent rappungsmaschine aus<br />
Holz. <strong>Wein</strong>gart tüftelte daran, um<br />
ein extrem schonendes Abbeeren<br />
zu erzielen. Gemeinsame jährliche<br />
Studienreisen mit <strong>Wein</strong>freunden<br />
wie Bernd Munk, bringen<br />
solche Ideen ins Haus und „lassen<br />
uns auch immer regelmäßig<br />
fachsimpeln und das wirkt sehr<br />
befruchtend auf den Betrieb“,<br />
sagt Munk.<br />
Auf dem ganzen Globus unterwegs<br />
ist der Mediziner in seiner<br />
derzeitigen Funktion als Weltpräsident<br />
des International Team for<br />
Implantology (ITI). Dabei inspiziert<br />
er das eine und andere<br />
<strong>Wein</strong>anbauland, kann erzählen<br />
von Australien, Südafrika und<br />
Kalifornien, „wo überwiegend<br />
Maschinen im Einsatz sind“ und<br />
hat „Respekt bekommen vor den<br />
Württemberger <strong>Wein</strong>gärtnern,<br />
die von Hand arbeiten“.<br />
Akribisch rechnet er seine Freizeitstunden<br />
als Wengerter nicht.<br />
„Andere spielen Golf, um den<br />
Kopf frei zu bekommen. Ich habe<br />
da meinen <strong>Wein</strong>berg. Und ich<br />
habe ein Hobby mit <strong>Pro</strong>dukt“,<br />
sagt schließlich der Pionier in Sachen<br />
Premiumwein.<br />
Ute Böttinger<br />
Genießen Sie<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
Spitzenweine<br />
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32<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong>bauer: Das Ergebnis wird wohl Liebfrauenmilch sein... Cartoon von J. Borer<br />
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Einkaufen –<br />
ein genussvolles Erlebnis!<br />
Die <strong>Stuttgart</strong>er Markthalle ist die schönste Markthalle<br />
Deutschlands und eine Oase kulinarischer Köstlichkeiten.<br />
Es gibt fast nichts, was man hier nicht bekommen kann:<br />
Obst und Gemüse, <strong>Wein</strong>e und Spirituosen aus aller Welt,<br />
Fisch, Fleisch, Wild – aber auch Kaffee, Tee und Süßigkeiten,<br />
exotische Früchte, Gewürze, Blumen und verlokkende<br />
Angebote an Wohn- und Gartenkultur. Auch in<br />
gastronomischer Hinsicht ist die Markthalle einen Besuch<br />
wert. Ob gutbürgerlich oder mediterran – hier erwartet Sie<br />
eine abwechslungsreiche Küche voll frischer Ideen.<br />
Hinter den schweren Eingangstüren dieses prachtvollen<br />
Jugendstilbaus verbirgt sich ein Palast, gefüllt mit Düften,<br />
Farben und dem bunten Treiben eines Marktgeschehens.<br />
Eine weitere Attraktion ist der historische Ceresbrunnen.<br />
Das Wasser stammt – natürlich! – aus heimischer Mineralquelle<br />
und ist trinkbar. In diesem Paradies der Gaumenfreuden<br />
wird das Einkaufen zu einem besonderen Erlebnis.<br />
Wir laden Sie herzlich zu einem Einkaufsbummel in diesem<br />
historischen Ambiente ein.<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Markthalle<br />
Dorotheenstraße 4 • 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
www.markthalle-stuttgart.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo - Fr 7.00 - 18.30 Uhr; Sa 7.00 - 16.00 Uhr<br />
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34<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Deutscher<br />
Rotweinpreis<br />
kommt nach<br />
Württemberg!<br />
Topweine für das Finale im Herbst
Edelsteine: Rubinrot funkeln die<br />
besten deutschen Rotweine im Glas.<br />
Ute Böttinger<br />
<strong>Wein</strong>e aus dem Anbaugebiet Württemberg schmeckten der Jury des<br />
Deutschen Rotweinpreises 2009 am besten. Gleich vier erste Plätze<br />
sahnten Genossenschaften und <strong>Wein</strong>güter im vergangenen Jahr<br />
ab. Da liegt es nahe, dass der jährlich ausgerufene Contest um die<br />
jahrgangsbesten und damit hochkarätigsten deutschen Rotweine –<br />
immerhin 13 Anbaubaugebiete buhlen darum – nun im Jahr 2010<br />
auch hier vor Ort im Ländle ausgetragen wird. Gleichwohl aber eine<br />
Besonderheit: In der langjährigen Geschichte des renommierten<br />
Wettbewerbs wird jetzt im Herbst erst zum zweiten Mal in<br />
Württemberg der Deutsche Rotweinpreis ausgerufen. Und nein,<br />
nicht in der (<strong>Wein</strong>-)Metropole Heilbronn. Direkt vor den Toren der<br />
Landeshauptstadt, in Ludwigsburg, wird sich die Crème de la Crème<br />
der deutschen Rotweinlandschaft im November 2010 einfinden.<br />
Starke Württemberger<br />
<strong>Wein</strong>gärtner<br />
„Vor allem unsere Genossenschaften,<br />
die rund 80 <strong>Pro</strong>zent des<br />
Württemberger <strong>Wein</strong>anbaugebietes<br />
stellen, waren in den vergangenen<br />
Jahren mit ganz vorne auf<br />
dem Siegerpodest des Deutschen<br />
Rotweinpreises“, freut sich Ulrich-Michael<br />
Breutner, Vorstandssprecher<br />
der Werbegemeinschaft<br />
Württembergischer<br />
<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften.<br />
Auf Initiative des „Kenner trinken<br />
Württemberger“, findet heuer der<br />
Rotweinpreis nun in Württemberg<br />
statt. Das wiederum passt auch<br />
mit in die Bilanz von Rudolf<br />
Knoll, dem Macher des Rotweinpreises,<br />
der dem Remstal und den<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Nachbarn Bad Cannstatt<br />
und Untertürkheim einen geradezu<br />
„sensationellen Aufstieg“<br />
attestiert. So etwa heimste 2008<br />
die Remstalkellerei mit einem<br />
Trollinger den zweiten Platz in der<br />
Kategorie „unterschätzte Klassiker“<br />
ein. 2009 war das Jahr der<br />
<strong>Stuttgart</strong>er genossenschaftlichen<br />
<strong>Wein</strong>schmieden: Mit einer Cuvée<br />
„2007 Mönch Berthold“ holte sich<br />
die <strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />
einen dritten Platz und Bad<br />
Cannstatt trumpfte gleich zwei<br />
Mal auf. Die <strong>Wein</strong>gärtner gewannen<br />
bei den Cuvées und bei den<br />
„klassischen deutschen Sorten“<br />
mit einem Samtrot. Den Trollinger<br />
Platz zwei im vergangenen Jahr,<br />
stellte die Württembergische<br />
<strong>Wein</strong>gärtner-Zentralgenossenschaft<br />
in Möglingen (WZG), nach<br />
dem Siegertrollinger aus dem<br />
Fellbacher Keller von Rainer<br />
Schnaitmann. Mit jeweils einem<br />
Siegerroten für das <strong>Wein</strong>gut Heinrich<br />
aus Heilbronn (Lemberger)<br />
und das <strong>Wein</strong>gut Karl Haidle aus<br />
Kernen-Stetten (Dornfelder), waren<br />
im November 2009 zudem<br />
zwei <strong>Wein</strong>güter ganz vorne.<br />
Die Erfolgsgeschichte<br />
des roten Potenzials<br />
1270 <strong>Wein</strong>e kamen 2009 ins Rennen,<br />
340 schafften es bis ins Finale.<br />
Gerade mal 300 angestellte<br />
<strong>Wein</strong>e waren die Ausbeute des<br />
ersten Rotweinpreises anno 1987.<br />
Rudolf Knoll, <strong>Wein</strong>journalist und<br />
Autor zahlreicher Bücher sowie<br />
Redakteur der <strong>Wein</strong>zeitschrift<br />
„Vinum“, rief den renommierten<br />
Preis um die deutschen roten<br />
Rebsorten ins Leben. „Sinnigerweise<br />
war es ein Dornfelder von<br />
einem unbekannten Winzer aus<br />
Rheinhessen, den ich in einem<br />
Restaurant probierte und der den<br />
Gedanken weckte: „Da muss es<br />
noch mehr geben.“<br />
Die Initialzündung für den nun<br />
im Jahr 2010 stattfindenden Rotweinpreis<br />
Klappe 24. „Dornröschen<br />
wachzuküssen und unbekannte<br />
Schönheiten zu fördern“,<br />
war vor 23 Jahren der Anspruch<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Ohne <strong>Wein</strong> und<br />
ohne Weiber, hol´ der<br />
Teufel uns´re Leiber!“<br />
Johann Wolfgang Goethe<br />
35
36<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist ein<br />
Geschenk der Götter,<br />
sie haben den <strong>Wein</strong><br />
den Menschen aus<br />
Erbarmen gegeben.“<br />
PLaton<br />
Wengerterchef: WWG-Vorstandssprecher Michael Breutner WWG<br />
von Rudolf Knoll. Deutschlands<br />
<strong>Wein</strong>anbau in Sachen Rot war in<br />
den 80er Jahren noch eine kleine<br />
Nummer: Mit rund 11 000 ha und<br />
damit gut 12 <strong>Pro</strong>zent der Fläche,<br />
stellten die roten Rebsorten einen<br />
geringen Anteil. Immerhin: 1990,<br />
im Jahr vier des Rotweinpreises,<br />
war die Anbaufläche auf 16 500<br />
ha gestiegen. Und damit das Feuer<br />
entfacht: „<strong>Der</strong> Rotweinpreis<br />
gehört inzwischen zu den bedeutendsten<br />
Prämierungen, ist ein<br />
Gradmesser für die Qualität unserer<br />
roten Rebsorten und Jahr für<br />
Jahr ein enormer Ansporn für unsere<br />
Wengerter“, sieht Ulrich-Michael<br />
Breutner. Die Zahlen geben<br />
dem WWG-Vorstandsprecher<br />
recht: Mit rund 1100 Anstellungen<br />
beim Rotweinpreis war im<br />
Jahr 2000 die Schallmauer<br />
durchbrochen. Seitdem pendeln<br />
sich die angestellten <strong>Wein</strong>e mit<br />
leichten Schwankungen von Jahr<br />
zu Jahr zwischen 1250 und 1400<br />
roten Gewächsen ein. Und: der<br />
<strong>Wein</strong>zahn: Rudolf Knoll bei<br />
der <strong>Wein</strong>verkostung. privat<br />
Flächenanteil roter Rebsorten<br />
liegt heuer bei rund 36 <strong>Pro</strong>zent,<br />
also ein Dreifaches höher als in<br />
den 80er Jahren.<br />
Reiz und neuer Akzent<br />
Dabei kommt vor allem das viertgrößte<br />
Anbaugebiet Deutschlands<br />
groß raus, sucht schließlich<br />
die Württemberger Vielfalt an<br />
Rotweinen ihresgleichen: Es gibt<br />
leichte, fruchtige und schwere<br />
körperreiche Tropfen. Ganz vorne<br />
in der Beliebtheitsskala sind die<br />
regionaltypischen Leitsorten wie<br />
Trollinger, Lemberger, Schwarzriesling<br />
und Samtrot. „Trendweine“,<br />
stellte der Genossenschaftsverband<br />
gerade in den vergangenen<br />
Jahren fest. Mit diesen Sorten<br />
verbinde der Verbraucher das Anbaugebiet<br />
Württemberg. Und<br />
nicht zuletzt profitieren freilich<br />
die Württemberger <strong>Wein</strong>gärtner<br />
von der ungebremsten Beliebtheit<br />
des Rotweins, denn mit über 70<br />
Info:<br />
Am Samstag, 20. November werden<br />
ab 13.30 Uhr bis ca. 17.30 Uhr<br />
die erfolgreichsten Winzer ihre<br />
Sieger-Roten und sonstige <strong>Wein</strong>e<br />
aus der aktuellen Kollektion im<br />
Bürgersaal am Schlosspark in Ludwigsburg<br />
präsentieren. 25 Euro<br />
kostet der Eintritt. Die anschließende<br />
Rotweingala und Preisverleihung<br />
um 19 Uhr im Reithaus an<br />
der Königsallee wird kulinarisch<br />
gespickt sein mit einem Fünf-<br />
<strong>Pro</strong>zent roter Rebfläche stellt das<br />
Württemberger <strong>Wein</strong>land eine<br />
starke Größe unter den 13 deutschen<br />
Anbaugebieten.<br />
Rudolf Knoll sieht dem 24. Rotweinpreis<br />
in Ludwigsburg mit<br />
Spannung entgegen und freut<br />
sich: „So ein Wechsel des Veranstaltungsortes<br />
hat ja schon auch<br />
eigene Reize und kann neue Akzente<br />
setzen.“ Am Samstagabend,<br />
20. November steigt die große<br />
Rotweingala im Reithaus an der<br />
Königsallee. Und am Nachmittag<br />
gibt es Gelegenheit, die Top-Roten<br />
im Bürgersaal am Schlosspark<br />
zu verkosten. <strong>Der</strong> Weg vor die Tore<br />
der Landeshauptstadt lohnt<br />
sich: „Weil es nirgendwo in<br />
Deutschland bessere Rotweine in<br />
eindrucksvollerer Vielfalt zu genießen<br />
gibt und weil das Essen<br />
dazu perfekt abgestimmt ist“,<br />
sagt Rudolf Knoll.<br />
Ute Böttinger<br />
Gang-Menü vom „Adler“ Asperg<br />
und musikalischer Begleitung. <strong>Der</strong><br />
Preis dafür beträgt ca. 150 Euro,<br />
im Preis inbegriffen ist hier der<br />
Eintritt für die Nachmittagsveranstaltung<br />
im Bürgersaal.<br />
Karten gibt es über:<br />
Vinum<br />
Postfach 102 153<br />
78421 Konstanz<br />
Tel. 07531 132823<br />
info@vinum.de
Herzlich willkommen bei<br />
Krehl’s Linde in <strong>Wein</strong>laube 41<br />
auf dem Marktplatz.<br />
Küchenchef Volker Krehl überrascht mit klassischer<br />
<strong>Wein</strong>dorf-Küche in raffi nierten Varianten und <strong>Wein</strong>en<br />
der <strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt und dem Collegium<br />
Wirtemberg. Für gute Unterhaltung ist gesorgt.<br />
Wir freuen uns, Sie aufs Allerbeste zu verwöhnen.<br />
Birgit und Volker Krehl mit <strong>Wein</strong>dorf-Team<br />
Reservierungen, insbesondere für Gruppen,<br />
unter Telefon 0711 520 490 - 0<br />
Hotel Restaurant Krehl’s Linde<br />
Obere Waiblinger Straße 113, 70374 <strong>Stuttgart</strong><br />
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38<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> lehrt<br />
auch den Stummen<br />
sprechen.“<br />
aus dem Ungarischen<br />
<strong>Wein</strong>WasserWissen<br />
Ein Interview mit Sommelière Christina Hilker<br />
Wasser und <strong>Wein</strong> gehören irgendwie<br />
symbiotisch zusammen.<br />
Wie man mit dieser Kombination<br />
am besten umgeht, fragten wir<br />
die Sommelière Christina Hilker:<br />
Sie haben langjährige Erfahrung<br />
als Sommelière, beschäftigen<br />
sich aber auch immer wieder<br />
intensiv mit dem Zusammenspiel<br />
von <strong>Wein</strong> und Wasser. Warum?<br />
Für mich gehört – genau wie für<br />
die meisten Sommelier-Kollegen<br />
– zum <strong>Wein</strong>genuss das Wasser<br />
einfach dazu. Genau wie man auf<br />
die passende Wahl des <strong>Wein</strong>es<br />
zum Menü Wert legt, sollte man<br />
auch das Mineralwasser zum<br />
<strong>Wein</strong> bewusst auswählen. Wichtig<br />
ist dabei, dass das Wasser ausgewogen<br />
mineralisiert ist. Denn<br />
dann neutralisiert und erfrischt es<br />
die Geschmacksknospen und vergrößert<br />
die Aufnahmefähigkeit<br />
der Geschmacksnerven für die<br />
vielfältigen Aromen des <strong>Wein</strong>s.<br />
Sie raten also, zum Viertele<br />
auch immer ein Glas Mineralwasser<br />
zu trinken?<br />
Ja, auf jeden Fall. Zum einen<br />
eben, weil es den <strong>Wein</strong>genuss<br />
vergrößert. Zum anderen aber<br />
auch ganz einfach, um den Flüssigkeitsausgleich<br />
zu gewährleisten.<br />
Bekanntermaßen dehydriert<br />
Alkohol den Körper – dem kann<br />
man mit Mineralwasser sehr gut<br />
entgegenwirken. Deshalb: Am<br />
besten immer genauso viel Wasser<br />
wie <strong>Wein</strong> trinken.<br />
Gibt es denn Regeln, wie man<br />
das am besten macht?<br />
Von starren Regeln halte ich in<br />
dem Zusammenhang ehrlich gesagt<br />
nicht so viel. Ich selbst mache<br />
es einfach so, dass ich einen<br />
Schluck <strong>Wein</strong> trinke, dann einen<br />
Schluck Wasser nehme, dann<br />
wieder einen Schluck <strong>Wein</strong> usw.<br />
So kommt das Aroma des <strong>Wein</strong>es<br />
meiner Meinung nach auch am<br />
besten zur Geltung.<br />
Und was sollte man beachten,<br />
wenn man das Wasser zum <strong>Wein</strong><br />
auswählt?<br />
An erster Stelle steht die Mineralisierung<br />
des Wassers. Diese sollte<br />
möglichst ausgewogen sein,<br />
denn eine zu starke Mineralisierung<br />
kann den Geschmack von<br />
<strong>Wein</strong> verändern oder gar zerstören.<br />
Ein gutes Beispiel ist Teinacher<br />
Mineralwasser, das aus über<br />
100 Meter tiefen Quellen im<br />
Nordschwarzwald entspringt, eine<br />
besonders ausgewogene Mineralisierung<br />
enthält und dabei seine<br />
ursprüngliche Reinheit bewahrt.<br />
Dagegen passt z. B. ein<br />
Heil- oder Sportwasser weniger<br />
zum <strong>Wein</strong>, da diese Wässer meist<br />
stark mineralisiert sind. Neben<br />
der Mineralisierung spielt der<br />
Kohlensäuregehalt eine Rolle: Die<br />
Kohlensäure kann die natürlichen<br />
Säuren und Gerbstoffe im<br />
<strong>Wein</strong> erheblich verstärken oder<br />
unterdrücken. Als Faustregel gilt:<br />
Je weniger Säure im <strong>Wein</strong>, desto<br />
mehr Kohlensäure darf das Mineralwasser<br />
mitbringen. Das bedeutet<br />
beispielsweise, dass ein stilles<br />
Mineralwasser wunderbar mit<br />
reifen Rot- und Weißweinen harmoniert.<br />
Eines mit mittlerem<br />
Kohlensäuregehalt passt hingegen<br />
zu leichten, spritzigen Rotweinen,<br />
ein besonders prickelndes<br />
zu frischen, säurearmen weißen<br />
Sommerweinen.<br />
Letzte Frage: Was halten Sie<br />
von <strong>Wein</strong>schorle? Ist das für Sie<br />
als <strong>Wein</strong>expertin ein Faux-Pas?<br />
Wenn es mir um den reinen<br />
<strong>Wein</strong>genuss geht, trinke ich lieber<br />
<strong>Wein</strong> pur und dazu ein Glas Wasser.<br />
Wenn aber z. B. im Sommer<br />
die Erfrischung im Vordergrund<br />
steht, mag ich auch mal eine<br />
<strong>Wein</strong>schorle. Aber auch dann ist<br />
es mir wichtig, einen guten <strong>Wein</strong><br />
und das passende Mineralwasser<br />
zu kombinieren.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Christina Hilker (32) war<br />
nach ihrer Ausbildung im<br />
Hotel Bareiss in Baiersbronn/<br />
Schwarzwald u. a. vier Jahre<br />
lang Chef-Sommelière bei Martin<br />
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widmet sich seit dem<br />
Jahre 1896 „der Erhaltung,<br />
Förderung und Ausweitung<br />
aller gesellschaftlichen und<br />
kulturellen Geschehnisse in<br />
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Viertelesschlotzer an eine typische<br />
<strong>Wein</strong>stube hat. Das Ambiente<br />
der <strong>Wein</strong>stube besteht seit Eröffnung<br />
der <strong>Wein</strong>stube im Jahr<br />
1953 im rustikalen Holzcharme.<br />
Lediglich einen neuen Anstrich<br />
erhielt die gemütliche Stube jetzt.<br />
<strong>Der</strong> Küfer Ernst Stetter gründete<br />
1902 das Unternehmen „<strong>Wein</strong>haus<br />
Stetter“ mit einem dazugehörenden<br />
<strong>Wein</strong>handel. Als <strong>Wein</strong>händler<br />
belieferte er die Gastronomen<br />
in der <strong>Stuttgart</strong>er Innenstadt.<br />
Im Jahr 1953 wurde der<br />
<strong>Wein</strong>handel um eine <strong>Wein</strong>stube<br />
erweitert. Die <strong>Wein</strong>stube wurde<br />
eröffnet, da die Absatzzahlen im<br />
<strong>Wein</strong>handel sanken und sich die<br />
Familie ein zweites Standbein<br />
aufbauen wollte. Außerdem ist<br />
die <strong>Wein</strong>stube ein einladender<br />
Ort, um einige <strong>Wein</strong>e zu kosten,<br />
bevor man sich auf den Kauf einer<br />
bestimmten Sorte festlegt.<br />
72 Jahre nach der Gründung<br />
übernahm Roman Stetter in dritter<br />
Generation das <strong>Wein</strong>haus<br />
Stetter. Im Januar 2009 folgte der<br />
Wechsel aus dem Familienbesitz<br />
zum Wunschkandidaten von Roman<br />
Stetter, dem Sommelier Andreas<br />
Scherle. Scherle und sein<br />
Bruder sind Geschäftsführer und<br />
Inhaber des familiengeführten 4-<br />
Sterne Flair Hotel Wörtz –<br />
Schlösschen & Restaurant „Zur<br />
<strong>Wein</strong>steige”. Im <strong>Wein</strong>haus Stetter<br />
wird Andreas Scherle von Toni<br />
Bohms fachmännisch unterstützt.<br />
<strong>Der</strong> gelernte Sommelier und Restaurantfachmann<br />
ist neben<br />
Scherle seit Januar 2009 stellvertretender<br />
Geschäftsführer vom<br />
<strong>Wein</strong>haus Stetter. Nach einer kurzen<br />
Renovierungsphase mit ei-<br />
nem großen Umbau der Küche<br />
und einem neuen Anstrich der<br />
<strong>Wein</strong>stube, wurde das <strong>Wein</strong>haus<br />
am 12. Januar 2009 wieder eröffnet.<br />
In der <strong>Wein</strong>stube werden<br />
über 40 offene <strong>Wein</strong>sorten aus<br />
Württemberg und Baden angeboten.<br />
Zur Auswahl stehen weiter<br />
über 600 Flaschenweine aus den<br />
verschiedensten <strong>Wein</strong>baugebieten.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> kann mit typisch<br />
schwäbischen Gerichten wie<br />
Maultaschen, Zwiebelrostbraten<br />
und Spätzle oder einem Vesper<br />
genossen werden. Wobei alle Gerichte<br />
ausschließlich hausgemacht<br />
und aus frischen <strong>Pro</strong>dukten<br />
zubereitet werden. Auch der<br />
<strong>Wein</strong>handel wurde von Scherle<br />
und Bohms übernommen und<br />
seither mit deren eigener Handschrift<br />
versehen. Angeboten werden<br />
<strong>Wein</strong>e von Topweingütern<br />
der Region wie Aldinger, Wöhrwag,<br />
<strong>Wein</strong>gut der Stadt <strong>Stuttgart</strong>,<br />
Schlossgut Hohenbeilstein, Graf<br />
Adelmann, Graf Neipperg, Heid<br />
und Amalienhof.<br />
Zu den über 600 Gewächsen, die<br />
der <strong>Wein</strong>handel vertreibt, gehören<br />
auch <strong>Wein</strong>e aus anderen Regionen<br />
wie J.J. Prüm von der Mosel,<br />
Robert Weil aus dem Rheingau<br />
oder St. Antony aus Rhein-<br />
hessen. Aber auch mehr als 250<br />
<strong>Wein</strong>e aus anderen deutschen<br />
<strong>Wein</strong>anbaugebieten und Klassikern<br />
aus Frankreich, Italien, Spanien<br />
und weiteren Ländern der<br />
<strong>Wein</strong>welt, werden im <strong>Wein</strong>haus<br />
Stetter oder ihrem <strong>Wein</strong>handel<br />
angeboten. Das <strong>Wein</strong>haus Stetter<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
die <strong>Wein</strong>e aus der Region dem<br />
Käufer zu den original <strong>Wein</strong>gutpreisen<br />
angeboten werden. Für<br />
den Kunden bedeutet das eine<br />
sehr große Auswahl zu einem<br />
gastfreundlichen Preis.<br />
Das einmalige Angebot des<br />
<strong>Wein</strong>hauses Stetter wurde dementsprechend<br />
auch schon mit<br />
Auszeichnungen gekrönt. Das<br />
Magazin „<strong>Der</strong> Feinschmecker“<br />
kürte die <strong>Wein</strong>karte des <strong>Wein</strong>hauses<br />
Stetter zu den besten 50 <strong>Wein</strong>karten<br />
Deutschlands für deutsche<br />
<strong>Wein</strong>e.<br />
<strong>Wein</strong>gut Zaiß beim<br />
Sommerfest des<br />
Bundespräsidenten<br />
Christine Barth<br />
Zum ersten Mal vertrat das Familienweingut<br />
Zaiß aus Obertürk-<br />
Bundespräsidentenwein: Konrad Zaiß hat Grund zur Freude. Als einziges badenwürttembergisches<br />
<strong>Wein</strong>gut war sein <strong>Wein</strong>gut beim Sommerfest des neuen Bundespräsidenten<br />
Christian Wulff in Berlin vertreten. privat
Grillzeit: Fruchtige, frische Sommerweine passen hervorragend zu Gegrilltem, sagen Württemberger <strong>Wein</strong>gärtner WWG<br />
heim das Ländle beim Sommerfest<br />
des neuen Bundespräsidenten.<br />
Als einziges <strong>Wein</strong>gut aus Baden-Württemberg<br />
wurden die<br />
Obertürkheimer zum traditionellen<br />
Sommerfest in den Park des<br />
Berliner Schlosses Bellevue eingeladen.<br />
Eigentlich war die Einladung<br />
noch auf den ehemaligen<br />
Bundespräsidenten Köhler zurückzuführen.<br />
Aber Anfang Juli,<br />
gerade mal drei Tage nach seiner<br />
Wahl, verwöhnte die Familie Zaiß<br />
den frisch gebackenen Bundespräsidenten<br />
Christian Wulff mit<br />
vier „Württembergern“. Feine<br />
<strong>Wein</strong>e haben Seniorchef Konrad<br />
Zaiß und sein Sohn Christian ausgesucht:<br />
einen Lemberger trocken<br />
aus dem Barrique, einen Riesling<br />
Spätlese trocken und natürlich<br />
den Weißen Traum, ein sommerlich<br />
frischer, weiß gekelterter<br />
Trollinger, der bestens zu den tropischen<br />
Temperaturen passte.<br />
Karl Krügle<br />
Welche <strong>Wein</strong>e besonders<br />
gut zu Gegrilltem passen<br />
Sobald die Tage sonniger werden,<br />
wird auf den Balkonen und in den<br />
Gärten wieder gegrillt. Wenn die<br />
Freunde eingeladen, die Kohlen<br />
aufgelegt und der Tisch sommerlich<br />
gedeckt ist, bedarf es nur noch<br />
der passenden Auswahl Württemberger<br />
<strong>Wein</strong>e. Dabei gelten für den<br />
optimalen Tischbegleiter bei sommerlichen<br />
Temperaturen besondere<br />
Regeln: die <strong>Wein</strong>e sollten fruchtig,<br />
erfrischend und gut gekühlt<br />
sein und dürfen nicht zu viel Alkohol<br />
haben.<br />
Beim Grillen fühlt sich manch einer<br />
unsicher, wenn es um die<br />
Wahl des <strong>Wein</strong>s geht. Das liegt<br />
vor allem an den intensiven Aromen<br />
beim Grillen, die durch Marinade<br />
und Rösten entstehen.<br />
Aber starre Regeln gibt es nicht –<br />
schließlich ist Grillen ein lockerer<br />
Anlass, zu dem auch unbeschwerte<br />
<strong>Wein</strong>e passen. Um die<br />
Auswahl zu erleichtern, haben<br />
die Württemberger <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften<br />
für das kulinarische<br />
Spiel mit dem Feuer eigens<br />
ein <strong>Pro</strong>bierpaket zusammengestellt.<br />
Die sechs unterschiedlichen<br />
<strong>Wein</strong>e eignen sich perfekt als<br />
leichte Sommerweine und können<br />
online unter www.wwg.de<br />
bestellt werden. Zusammen mit<br />
dem Paket kommt eine DVD ins<br />
Haus, auf der ein Koch und ein<br />
Sommelier erklären, warum sich<br />
die <strong>Wein</strong>e besonders als leichte<br />
Sommerweine eignen und verra-<br />
ten, zu welchen Grillrezepten sie<br />
passen.<br />
Was viele nicht wissen: Wenn es<br />
draußen heiß ist, sollte der <strong>Wein</strong><br />
etwas stärker als gewöhnlich gekühlt<br />
sein, denn beim Einschenken<br />
erwärmt er sich schnell. Dies<br />
gilt aber nicht nur für die Weißen.<br />
Fruchtig-frische Rotweine mit<br />
dezenten Tanninen, wie der klassisch<br />
ausgebaute Württemberger<br />
Trollinger, sind gekühlt hervorragende<br />
Sommerbegleiter.<br />
Hohe Qualitäten in<br />
Cleebronn-Güglingen<br />
<strong>Der</strong> Gault Millau <strong>Wein</strong>Guide<br />
Deutschland 2010 lobt das Qualitätsniveau<br />
der <strong>Wein</strong>gärtner Cleebronn-Güglingen<br />
e. G. und verleiht<br />
ihnen auf Anhieb eine erste<br />
Traube. Auch der <strong>Wein</strong> führer Eichelmann<br />
2010 Deutschlands<br />
<strong>Wein</strong>e zeichnet die Genossenschaft<br />
erstmalig mit einem Stern<br />
als überdurchschnittlichen, zuverlässigen<br />
Erzeuger aus. Und neben<br />
einer Vielzahl von gold-prämierten<br />
<strong>Wein</strong>en erlangte die Genossenschaft<br />
dieses Jahr bei der<br />
Landesweinprämierung Würt -<br />
temberg mit zwei <strong>Wein</strong>en in der<br />
Top-Ten eine besondere Leistung.<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 41<br />
Wer da trinket<br />
guten <strong>Wein</strong>, dem<br />
schaut Gott ins Herz<br />
hinein.“<br />
Sprichwort
42<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Guter <strong>Wein</strong><br />
berauscht nicht,<br />
nur die Menschen<br />
berauschen sich.“<br />
aus dem Bulgarischen<br />
Die Verkoster des Gault Millau<br />
<strong>Wein</strong>Guide Deutschland 2010,<br />
bezeichnen „die Genossenschaft<br />
Cleebronn-Güglingen als die<br />
wohl größte Entdeckung.“ Sie<br />
zeigten sich von dem durchgängigen<br />
Qualitätsniveau der <strong>Wein</strong>gärtner<br />
Cleebronn-Güglingen e.G. so<br />
stark beeindruckt, dass sie den Betrieb<br />
neu in den <strong>Wein</strong>führer aufnahmen<br />
und direkt mit einer Traube<br />
kürten. Nicht nur die Prestigeweine<br />
präsentieren eine sehr<br />
gute Qualität, „sondern vor allem<br />
die kleinen <strong>Wein</strong>e für den<br />
täglichen Genuss. ... Auch die<br />
kleineren Gewächse und Schoppenweine<br />
[sind] auffallend sorgfältig<br />
gemacht,“ so die Autoren<br />
des <strong>Wein</strong>Guides.<br />
Im Eichelmann 2010 Deutschlands<br />
<strong>Wein</strong>e erhielten die <strong>Wein</strong>gärtner<br />
Cleebronn-Güglingen<br />
ihren ersten Stern. <strong>Der</strong> Aufstieg<br />
zu den besten deutschen <strong>Wein</strong>erzeugern<br />
ist somit besiegelt. Auch<br />
hier fallen die <strong>Wein</strong>linien St. Michael<br />
(Basis-Segment) und Herzog<br />
Christoph (gehobenes Segment)<br />
neben der Toplinie Emotion<br />
CG stark positiv in Betracht.<br />
Beim diesjährigen Gipfeltreffen<br />
des Württembergers in Heilbronn<br />
konnten sich die <strong>Wein</strong>gärtner<br />
Cleebronn-Güglingen e.<br />
G. in den Top-Ten-Kategorien<br />
„Rieslinge trocken/ halbtrocken"<br />
und „Weiße Burgundersorten"<br />
behaupten. Die Top-Ten-<strong>Wein</strong>e<br />
repräsentieren die absolut zehn<br />
besten <strong>Wein</strong>e des Prämierungswettbewerbs.<br />
Mit dem 2008 Herzog Christoph<br />
Grauburgunder trocken und dem<br />
2008 St. Michael Riesling trocken<br />
spielt die Winzergenossenschaft<br />
aus Cleebronn-Güglingen<br />
in der Top-Ten-Liga mit.<br />
Auch im Gault Millau <strong>Wein</strong>Guide<br />
Deutschland 2010 finden diese<br />
<strong>Wein</strong>e spezielle Erwähnung.<br />
In Sachen <strong>Wein</strong> haben<br />
wir die Nase vorn<br />
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Premiumfleisch aus<br />
der Region zu <strong>Wein</strong><br />
aus der Region<br />
Während Württembergs <strong>Wein</strong>gärtner<br />
eine unglaublich große<br />
Vielfalt an <strong>Wein</strong>en zum Grillen<br />
anbieten, freuen sich die Metzger,<br />
dass auch sie gesundes Fleisch<br />
aus der Region anbieten können.<br />
Staufenfleisch ist die Premiummarke<br />
der MEGA aus dem Göppinger<br />
MetzgerSchlachthof. StaufenFleisch<br />
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erhältlich und unterliegt<br />
strengsten Qualitätsanforderungen.<br />
Grundvoraussetzung für die<br />
hohe Qualität von Staufen-<br />
Fleisch ist ein ethisch verantwortungsvoller<br />
Umgang mit den<br />
Tieren, der nicht erst im<br />
Schlachthof beginnt, sondern<br />
draußen auf den Höfen bei den<br />
Landwirten. Bewusst nimmt man<br />
Einfluss auf die Genetik, Haltung<br />
und Fütterung der Tiere bei den<br />
Bauern. Beim Rindfleisch sind es<br />
Färsen und Ochsen, die – bedingt<br />
durch das wesentlich langsamere<br />
Wachstum – sehr viel feinere<br />
Fleischfasern haben als Mastbullen.<br />
Die Einlagerung von feinen<br />
Fettadern im Muskelfleisch hält<br />
es beim Braten saftig und verleiht<br />
ihm das unvergleichliche<br />
Beef-Aroma.<br />
Bei Schweinen gibt man – des<br />
zarteren und saftigeren Fleisches<br />
wegen – den ausschließlich mit<br />
pflanzlichem Futter gemästeten<br />
weiblichen Tieren den Vorzug.<br />
Um die hohe Qualität des Fleisches<br />
nicht zu gefährden, sorgen<br />
immer die gleichen sachkundigen<br />
Transporteure für einen möglichst<br />
entspannten Transport der<br />
Tiere. Jede Phase des Schlachtprozesses<br />
unterliegt größter<br />
Sorgfalt, so dass den höchsten<br />
Qualitätsansprüchen Folge geleistet<br />
werden kann.<br />
Ohne klimabelastende weite<br />
Transporte ist somit das regionale<br />
Staufenfleisch hervorragend<br />
zur Kombination mit regionalen<br />
<strong>Wein</strong>en geeignet.<br />
Karl Krügle
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44 <strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Gott hat nur Wasser<br />
geschaffen, aber der<br />
Mensch machte den<br />
<strong>Wein</strong>.“<br />
Victor Hugo<br />
Die <strong>Wein</strong>tipps<br />
der <strong>Wein</strong>dorf-Wirte<br />
Riesling ist der Sommerfavourit<br />
Auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf – dem schönsten und größten im Lande - versammeln sich alljährlich<br />
Ende August die <strong>Wein</strong>liebhaber auf dem <strong>Stuttgart</strong>er Marktplatz und dem Schillerplatz. Vergebens wird<br />
man französische, spanische oder gar <strong>Wein</strong>e aus Übersee suchen. Die Wirte schenken ausschließlich<br />
heimische Gewächse aus. Und die können sich international durchaus messen. Viele Wirte auf dem <strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>dorf sind ja selbst <strong>Wein</strong>gärtner. Im WEIN-BOULEVARD geben die Wirte ihre ganz<br />
persönlichen Favoriten preis. Machen Sie sich auf – zur Testrunde durch die herrlich geschmückten,<br />
gemütlichen Lauben des <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorfs vom 25. August bis 5. September.<br />
VINZO LAUBE Jochen Schniepp<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
<strong>Wein</strong>gut Herzog von Württemberg<br />
Schloss Monrepos Rosé<br />
„Kräftig und dennoch erfrischend, dieser Rosé ist<br />
überraschend! Wir sagen: <strong>Der</strong> perfekte Sommerwein!“<br />
ZUM DREIMÄDELHAUS Christel Currle<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
<strong>Wein</strong>- und Sektgut Christel Currle<br />
Weißburgunder Spätlese trocken<br />
„Fruchtiger und aromatischer Weißwein, der sowohl<br />
zu warmen Sommertagen als auch zu langen Nächten<br />
mit atemberaubendem Sonnenuntergang passt!“<br />
WEINLAUBE „TILMANN ROUFF” Tilmann Rouff<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
<strong>Wein</strong>bau Rouff, Obertürkheim<br />
2009 Esslinger Schenkenberg Riesling trocken<br />
„Ein frischer und spritziger <strong>Wein</strong>, in dem ein ganzer<br />
Sommer steckt!“<br />
ZUM WEIN ZAISS Helmut Zaiss<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
<strong>Wein</strong>hof Am Württemberg Helmut Zaiss, Untertürkheim<br />
2009 Trollin-o blanc de noir<br />
„Dieser weißgekelterte Trollinger hat sehr viel Frucht<br />
und Pfirsichgeschmack. Genau der richtige <strong>Wein</strong> für das<br />
<strong>Wein</strong>dorf. Zum flirten, flanieren und genießen!“
KREHL’S LINDE Volker Krehl<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />
2009er Travertin** Weißwein trocken<br />
„Das frische und aromatische Cuvée aus Riesling, Grauund<br />
Weißburgunder ist ein Geheimtipp für genussvolle<br />
Stunden auf dem <strong>Wein</strong>dorf. Ein idealer Begleiter zu meiner<br />
leichten Sommerküche!“<br />
GASTHOF-WEINSTUBE-WALDHORN Christian Straub<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />
Riesling trocken vom Fass<br />
„Vom Fass, daher noch spritziger und frischer. Im Sommer<br />
einfach der Richtige zu jeder Tageszeit. Überzeugen Sie sich<br />
auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf ‘Laube 2’ im Waldhörnle!“<br />
DIE STÄFFELES-RUTSCHER Michael Wilhelmer<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
<strong>Wein</strong>gut Jürgen Ellwanger<br />
2009 Winterbacher Hungerberg Riesling Kabinett trocken<br />
„Dieser Riesling überzeugt durch seine Raffinesse und den<br />
feinen Fruchtgeschmack. Ein echter Gaumenschmeichler!“<br />
STUTTGARTER RATSKELLER Birgit Grupp<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner<br />
Fellbacher Grauer Burgunder<br />
„Große Aromen gepaart mit frischer Finesse –<br />
ein <strong>Wein</strong> der hohen Genuss verspricht!“<br />
ANTIKHOTEL DACHSWALD Axel und Sabine Lutz<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
<strong>Wein</strong>gut Zaiß<br />
Weißer Traum (Trollinger weiß gekeltert)<br />
„Jugendlicher, spritziger, erfrischender Sommerwein –<br />
Trollinger mal ganz anders, das Geschmackserlebnis!“<br />
ZUR ZAIßEREI Dieter Zaiß<br />
Mein <strong>Wein</strong>tipp:<br />
Zaißerei, Bad Cannstatt<br />
2009er Riesling trocken<br />
„Diesen spritzig frischen Riesling empfehlen wir zu Fisch<br />
oder Blattsalaten. Er ist außerdem ein idealer Trinkwein an<br />
warmen Abenden wie z.B. auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf!“<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 45<br />
Was ist des Lebens<br />
höchste Lust? Die Liebe<br />
und der <strong>Wein</strong>.“<br />
aus Perinets Singspiel<br />
„Die Schwestern von Prag“
46<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Wein</strong> ist der<br />
Spiegel unseres bunten<br />
Lebens: Man sieht<br />
im <strong>Wein</strong>e, was man<br />
selber ist.“<br />
Omar Chajjam<br />
Veranstaltungstipps 2010<br />
10. Juli<br />
Schlossgarten<br />
Hohenbeilstein<br />
„<strong>Wein</strong>e im Park“<br />
Beilstein<br />
Schlosstr. 40<br />
Tel. 07062 9377110<br />
www.schlossguthohenbeilstein.de<br />
24. und 25. Juli<br />
Genossenschaftskellerei<br />
Rosswag-Mühlhausen eG<br />
Fisch & <strong>Wein</strong><br />
Vahingen-Rosswag<br />
Hagenrainstr. 5<br />
Tel. 07042 2950<br />
www.wein-rosswag.de<br />
31. Juli und 1. August<br />
WG Korb-Kleinheppach<br />
<strong>Wein</strong>fest in den <strong>Wein</strong>bergen<br />
Korb-Kleinheppach<br />
In den <strong>Wein</strong>bergen<br />
Tel. 0172 8915856<br />
www.weinkellerei-koelle.de<br />
31. Juli und 1. August<br />
Freunde des<br />
<strong>Wein</strong>es Hertmannsweiler<br />
Bürg e.V.<br />
<strong>Wein</strong>probe im Himmelreich<br />
Winnenden-Hertmannsweiler<br />
<strong>Wein</strong>berge im Himmelreich<br />
7. August<br />
Schlossgut<br />
Hohenbeilstein<br />
„<strong>Wein</strong>e im Park“<br />
Beilstein<br />
Schlosstr. 40<br />
Tel. 07062 937110<br />
www.schlossguthohenbeilstein.de<br />
13. bis 16. August<br />
<strong>Wein</strong>bau Rouff<br />
Hoffest anlässlich<br />
der Obertürkheimer<br />
<strong>Wein</strong>auslese der<br />
neuen Kirbe<br />
Obertürkheim<br />
Uhlbach Str. 31<br />
Tel. 0711 322992<br />
www.weinbau-ruoff.de<br />
14. und 15. August<br />
Remstalkellerei eG<br />
<strong>Wein</strong>probe in den <strong>Wein</strong>bergen<br />
<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />
Skulpturenweg<br />
Tel. 07151 690823<br />
21. und 22. August<br />
<strong>Wein</strong>gut Michael Warth<br />
„Sommerliche <strong>Wein</strong>-Zeit“<br />
Untertürkheim<br />
Württembergstr. 70<br />
21. und 22. August<br />
<strong>Wein</strong>bauverein Grunbach<br />
<strong>Wein</strong>probe in den<br />
<strong>Wein</strong>bergen<br />
Remshalden-Grunbach<br />
Westliche <strong>Wein</strong>berge<br />
Tel. 07151 72707<br />
26. bis 30. August<br />
<strong>Wein</strong>bau Stefan Nerz<br />
<strong>Wein</strong>- und Kelterfest<br />
<strong>Stuttgart</strong><br />
Schlierseestr. 46<br />
Tel. 0711 531720<br />
www.weinbau-nerz.de<br />
25. August bis<br />
5. September<br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />
Marktplatz, Schillerplatz<br />
und Kirch straße<br />
im Herzen<br />
der Landeshauptstadt<br />
Tel. 0711 295010<br />
www.stuttgarterweindorf.de<br />
27. und 28. August<br />
<strong>Wein</strong>gut Stetten<br />
<strong>Wein</strong>probe an der Y-Burg<br />
Kernen-Stetten<br />
Ruine Y-Burg<br />
Tel. 0172 7133985<br />
27. bis 30. August<br />
<strong>Wein</strong>gut Kurz-Wagner<br />
<strong>Wein</strong>fest<br />
Talheim<br />
Haigern 1<br />
Tel. 07133 8436<br />
www.kurz-wagner.com<br />
27. bis 28. August<br />
<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />
Winnenden<br />
Winnender <strong>Wein</strong>tage<br />
Winnenden<br />
Marktplatz<br />
28. bis 30. August<br />
<strong>Wein</strong>gut Berthold<br />
Hoffest<br />
Neckarsulm<br />
Reutweg 4<br />
Tel. 07132 37117<br />
www.weingut-berthold.de<br />
28. und 29. August<br />
<strong>Wein</strong>bauverein<br />
Korb-Kleinheppach<br />
Kelterfest<br />
Korb-Kleinheppach<br />
Kleinheppacher Kelter<br />
Tel. 07151 610283<br />
4. September<br />
Remstalkellerei eG<br />
Herbstverkostung<br />
<strong>Wein</strong>stadt-Beutelsbach<br />
Kaiserstr. 13<br />
Tel. 07151 690823<br />
4. und 5. September<br />
Jupiter <strong>Wein</strong>keller<br />
Hausen<br />
Hausener Herbst<br />
Brackenheim-Hausen<br />
Kelterstr. 2<br />
Tel. 07135 974210<br />
www.jupiterweinkeller.de
5. September<br />
Grantschen <strong>Wein</strong>e eG<br />
<strong>Wein</strong>herbst in Grantschen<br />
<strong>Wein</strong>sberg/Grantschen<br />
Wimmentaler Str. 36<br />
Tel. 07135 98020<br />
www.grantschen.de<br />
10. September<br />
<strong>Wein</strong>gut Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>Wein</strong>wanderung zu edlen<br />
Tropfen im Gewölbe<br />
von 15 - 21 Uhr<br />
Bad Cannstatt<br />
Sulzerrainstr. 24<br />
Tel. 0711 216 3682<br />
weingut@stuttgart.de<br />
www.stuttgart.de/weingut<br />
10. bis 12. September<br />
<strong>Wein</strong>gut Schnait<br />
Schnaiter <strong>Wein</strong>fest<br />
<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />
Schnaiter Kelter<br />
Tel. 07151 909021<br />
12. September<br />
Schlossgut Hohenbeilstein<br />
Kienzle und die Frotzler<br />
<strong>Wein</strong>probe<br />
Beilstein<br />
Schlosstr. 40<br />
Tel. 07062 937110<br />
www.schlossguthohenbeilstein.de<br />
24. bis 26. September<br />
<strong>Wein</strong>gut Strümpfelbach<br />
Strümpfelbacher Kelterfest<br />
<strong>Wein</strong>stadt-Strümpfelbach<br />
Zum Streitberg<br />
Tel. 07151 610824<br />
24. September bis<br />
10. Oktober<br />
Cannstatter Oberamt<br />
Cannstatter Volksfest<br />
Cannstatter Wasen<br />
Tel. 0711 8401349<br />
www.zaisserei.de<br />
24. September<br />
<strong>Wein</strong>gut Baumgärtner<br />
Kulinarische <strong>Wein</strong>probe<br />
„Lemberger & <strong>Wein</strong>“<br />
Hohenhaslach<br />
An der Steige 94<br />
Tel. 07147 6298<br />
www.weingut-baumgaertner.de<br />
25. September<br />
<strong>Wein</strong>gut<br />
Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
Idyllische <strong>Wein</strong>verkostung<br />
in den Reben der Mönchhalde<br />
<strong>Pro</strong>benausschank<br />
und Führungen von<br />
14-18 Uhr<br />
Birkenwaldstraße 166<br />
Tel. 0711 216 3682<br />
weingut@stuttgart.de<br />
www.stuttgart.de/weine<br />
25. und 26. September<br />
<strong>Wein</strong>gärtnerverein<br />
Schorndorf<br />
<strong>Wein</strong>fest am Grafenberg<br />
Schorndorf<br />
Kelter am Grafenberg<br />
Tel. 07181 61797<br />
25. September bis<br />
3. Oktober<br />
<strong>Wein</strong>gut Baumgärtner<br />
„<strong>Wein</strong>- und Wildwoche“<br />
Hohenhaslach<br />
An der Steige 94<br />
Tel. 07147 6298<br />
www.weingutbaumgaertner.de<br />
26. September<br />
WG Schnait<br />
Schnaiter Herbst<br />
<strong>Wein</strong>stadt-Schnait<br />
Schnaiter Kelter<br />
Tel. 07151 65157<br />
www.schnaiter-weintreff.de<br />
30. September<br />
bis 3. Oktober<br />
<strong>Wein</strong>hof Württemberg<br />
Schwäbische Törggelen-<br />
Besenwirtschaft<br />
Untertürkheim<br />
Württembergstr. 46<br />
Tel. 0711 331422<br />
www.weinhof-zaiss.de<br />
1. Oktober<br />
<strong>Wein</strong>gut<br />
Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>Wein</strong>wanderung zu edlen<br />
Tropfen im Gewölbe<br />
von 15 - 21 Uhr<br />
Bad Cannstatt<br />
Sulzerrainstr. 24<br />
Tel. 0711 216 3682<br />
weingut@stuttgart.de<br />
www.stuttgart.de/weine<br />
2. und 3. Oktober<br />
<strong>Wein</strong>gärtner<br />
Bad Cannstatt eG<br />
Tag der offenen Kelter<br />
Bad Cannstatt<br />
Rommelstr. 20<br />
Tel. 0711 542266<br />
www.badcannstatt-weine.de<br />
31. Oktober<br />
bis 1. November<br />
<strong>Wein</strong>gut Zaißerei<br />
Herbst- und Kelterfest<br />
Münster<br />
Austr. 371<br />
Tel. 0711 8401349<br />
www.zaisserei.de<br />
1. November<br />
<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />
Winnenden<br />
<strong>Wein</strong>fest zum<br />
Herbstausklang<br />
Winnenden<br />
Neue Kelter<br />
6. November<br />
<strong>Wein</strong>gut<br />
Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
Tag der offenen Tür<br />
im Travertinkeller von<br />
10 – 17 Uhr<br />
Bad Cannstatt<br />
Sulzerrainstr. 24<br />
www.stuttgart.de/weingut<br />
6. November<br />
<strong>Wein</strong>gut Zaißerei<br />
Kulinarische <strong>Wein</strong>probe<br />
Münster<br />
Austr. 371<br />
Tel. 0711 8401349<br />
www.zaisserei.de<br />
20. November<br />
<strong>Wein</strong>gut<br />
Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
Kulinarisch-literarischer<br />
<strong>Wein</strong>abend<br />
von 18 – 23 Uhr<br />
5-Gang-Menü mit<br />
ausgesuchten <strong>Wein</strong>en<br />
und literarischen Einlagen<br />
Anmeldung im Restaurant<br />
Zur Krone<br />
Uhlbacher Str. 225<br />
Tel. 0711 322735<br />
www.stuttgart.de/weingut<br />
<strong>Wein</strong> ist<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 47<br />
Poesie in Flaschen.“<br />
Robert Louis Stevenson
Vergrößer‘ den<br />
Genuss!<br />
Teinacher. Eine Empfehlung des Hotel- und<br />
Gaststättenverbandes DEHOGA Baden-Württemberg.