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reformleben - Nr. 50 - Hallmarks of Aging

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50

M E I N E G E S U N D H E I T 3.0

MAI | JUNI 2023

PRINT-AUSGABE

S. 20

KOHLENHYDRATE:

DIE REIHENFOLGE

IST ENTSCHEIDEND

Empfehlungen von

Dr. Susanne Schwarzer

S. 14

WENIGER SÜSS TUT

UNS ALLEN GUT

Julia Tulipan über Zuckeralternativen

S. 8

ERLERNTE

HILFLOSIGKEIT

Viele Menschen fürchten sich davor,

hilflos zu werden.

Dr. Klaus Mohr fragt nach dem Grund

Wie wir das Altern verlangsamen können

„Hallmarks of Aging“

ab Seite 4

Interzellulare

Kommunikation

Instabilität

Genetische

Stammzellen-Verlust

Telomerverkürzung

Seneszenz

Zelluläre

Epigen. Veränderung

Mitochondrienfunktion

Nährstofferkennung

Verlust der Proteostase


gesund und

glücklich

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auch als Abo:

6 Ausgaben = 19,– €

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Zurückliegende Ausgaben können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.


Inhalt

Liebe Leserinnen & Leser,

Hilflosigkeit ist eine der unangenehmsten Empfindungen

überhaupt. Geht sie doch einher mit Gefühlen des

Kontrollverlustes und der Ohnmacht. Dr. Klaus Mohr

wagt in dieser Ausgabe einen gesamtgesellschaftlichen

Blick auf das Phänomen – verstanden als den Umstand,

keine Hilfe zu bekommen und auch keine Hilfe geben zu

können. Beides ein Problem mit enormen Folgen, dem

unser Autor eine Haltung der Eigenverantwortung und

Selbsthilfe sowie eines aktiven Lebensstils entgegensetzt.

Spannende Erkenntnisse vermittelt auch der Beitrag

zu den „Hallmarks of Aging“. Denn erst, wenn wir die

Faktoren des Alterungsprozesses verstehen, können wir

diesen gezielt entgegenwirken. Etwa durch den Verzicht

auf Zucker, würde unsere Autorin Julia Tulipan

empfehlen. Sie hat sich damit beschäftigt, was Süßstoffe

und Zuckeraustauschstoffe taugen und wie sie im

Körper wirken. Auch Dr. Susanne Schwarzer fragt nach

unserem Hang zum Süßen und gibt Tipps zum richtigen

Umgang mit Kohlenhydraten. Viel Hintergrundwissen

für einen gesunden Lebensstil.

Gesundheit

Die 9 Hallmarks of Aging S. 4

Hilflosigkeit und Hilfsbereitschaft S. 8

Basisprogramm – Ernährung - Teil 1

Der richtige Umgang mit Kohlenhydraten S. 20

Schutz der Leber durch Probiotika S. 28

Mit Pflanzenstoffen die

Herz-Kreislauf-Gesundheit stärken S. 32

Geistige Fähigkeiten bis ins hohe Alter S. 36

Blick in den Markt S. 40

Natürlich wohlfühlen S. 49

Gesundheits-News S. 51

In eigener Sache S. 55

Ernährung & Rezepte

Süsses ohne Reue S. 14

Gemüse saisonal und regional S. 41

Rezepte:

Frühstücksbowl mit gebackener Birne S. 38

Vegane Smoothie Bowl mit Blattspinat,

Apfel und Grapefruit S. 39

Salatplatte mit Radieschen S. 42

Erbsenburger S. 43

Spinat-Nudeln S. 44

Spargel-Brokkoli-Pfanne S. 45

Überbackener Blumenkohl S. 46

Spargel mit Sauce Bérnaise S. 47

Erdbeer-Panna-Cotta S. 48

Lifestyle

Buchempfehlungen S. 6, 11, 24, 56

Impressum S. 55

Lesen Sie sich schlau!

Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber

Haben Sie Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten

oder per E-Mail: info@reformleben.de

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WIE WIR DAS ALTERN

VERLANGSAMEN KÖNNEN

„Hallmarks of Aging“

In den letzten Jahren haben Wissenschaftler

eine Liste von neun sogenannten “Hallmarks

of Aging” identifiziert, die beschreiben,

wie der Körper im Laufe des Lebens altert

und sich verändert.1 Die Entdeckung dieser

Merkmale könnte dazu beitragen, unseren

Lebensstil betreffende Empfehlungen zu entwickeln,

die den Alterungsprozess verlangsamen

und uns gesünder und länger leben

lassen.

In diesem Artikel werden wir uns daher einmal

genauer mit diesen neun “Hallmarks of

Aging” befassen und ihre Bedeutung klären.

1. Genomische Instabilität

Die genetische Instabilität ist ein Prozess, bei

dem Fehler in der DNA-Vervielfältigung auftreten,

die zu genetischen Mutationen führen

können. Diese Instabilität kann durch äußere

Faktoren wie UV-Strahlung, Chemikalien oder

radioaktive Strahlung verursacht werden, aber

auch durch interne Faktoren wie fehlerhafte

DNA-Reparaturmechanismen. Die Folgen können

Krebs, altersbedingte Krankheiten und

generell ein erhöhtes Risiko für Krankheiten sein.

2. Telomerverkürzung

Telomere sind wiederholte DNA-Sequenzen,

die an den Enden unserer Chromosomen sind

die Strukturen, die unsere Gene enthalten,

und sich im Inneren jeder Zelle befinden. Jedes

Chromosom besteht aus einer langen DNA-Kette

mit Hunderten von Genen, die miteinander

verbunden sind. Die Zellen unseres Körpers

enthalten 46 Chromosomen, die in 23 Paaren

angeordnet sind.Chromosomen zu finden

sind. Sie schützen unsere DNA

vor Schäden, aber sie verkürzen

sich bei jeder Zellteilung, was

letztendlich dazu führt, dass

Zellen altern und absterben.

Die Telomerverkürzung

kann auch durch

Umweltfaktoren und

Stress beschleunigt werden.

Wenn die Telomere

zu kurz werden, verliert

die Zelle ihre Fähigkeit,

sich zu teilen, was zur

Alterung beiträgt.

Seneszenz

Zelluläre

3. Epigenetische Veränderungen

Stammzellen-Verlust

Die Epigenetik beschreibt Veränderungen

in der Genexpression, die nicht auf

Veränderungen in der DNA-Sequenz zurückzuführen

sind (z.B. DNA-Methylierung). Diese

Veränderungen können durch äußere Faktoren

wie Ernährung und Umweltbedingungen

sowie durch interne Faktoren wie Alterung

und Krankheit verursacht werden. Epigenetische

Veränderungen können dazu führen, dass

Gene ausgeschaltet werden oder umgekehrt,

was wiederum zu altersbedingten Krankheiten

und Funktionsstörungen führen kann.

Mitochondrienfunktion

Interzellulare

Kommunikation

Nährstoffe

4 | reformleben 03/2023


4. Verlust von Proteostase

Proteine sind wichtige Bausteine in unserem

Körper und spielen eine entscheidende Rolle

bei vielen biologischen Prozessen. Proteostase

beschreibt den Prozess, bei dem Proteine

korrekt gefaltet, abgebaut und recycelt werden.

Im Laufe des Alterns kann dieser Prozess jedoch

gestört werden, was zu einer Ansammlung fehlgefalteter

oder beschädigter Proteine führen

kann. Dies kann wiederum zu einer Vielzahl

von Krankheiten führen, wie beispielsweise

Alzheimer, Parkinson und ALS.

ROTER

GINSENG

Genetische Instabilität

5. Deregulierte

Nährstoffsensibilität

Telomerverkürzung

rkennung

Verlust der Proteostase

Epigen. Veränderung

Im Laufe des Alterns

reagieren unsere

Zellen nicht mehr

richtig auf die

Aufnahme und

Verarbeitung

von Nährstoffen

wie Kohlenhydraten,

Fetten

und Proteinen.

Dies kann zu einer

Fehlfunktion des

Stoffwechsels führen

und das Risiko für Erkrankungen

wie Diabetes,

Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

erhöhen. Dies

kann zu verminderter Energie und zu Stoffwechselstörungen

führen.

6. Mitochondriale Fehlfunktion

Im Laufe des Alterns können Zellen geschädigt

werden und es kann zu Problemen in der Energieproduktion

kommen. Dies kann zu einer ineffizienten

Nutzung von Sauerstoff und einem

Anstieg der oxidativen Belastung führen. Diese

Dysfunktion kann verschiedene Auswirkungen

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Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

LEBEN IN BALANCE

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BUCH-Empfehlungen

Die Anti-Aging-Revolution:

Spielend schlank. Länger jung

auf den Körper haben, wie z.B. einen Rückgang

der körperlichen Leistungsfähigkeit und ein

erhöhtes Risiko für verschiedene Krankheiten.

7. Zelluläre Seneszenz

Dieses Buch bringt sie auf den aktuellen Stand

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reparieren oder aus verbrauchten Molekülen

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· Autor: J. Huber/B. Österle

· 272 Seiten, broschiert

· Erschienen: 05/2023

Seneszenz beschreibt den Prozess, bei dem

Zellen nicht mehr in der Lage sind, sich zu

teilen und sich zu erneuern. Dies kann durch

DNA-Schäden, oxidativen Stress oder andere

Faktoren verursacht werden. Obwohl Zelluläre

Seneszenz ein wichtiger Schutzmechanismus

gegen Krebs ist, kann sie auch dazu führen,

dass sich Zellen nicht mehr erneuern können,

was zur Alterung und Funktionsstörungen im

Körper beitragen kann.

8. Verlust von Stammzellen

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Das Ende des Alterns

David A. Sinclair ist Professor für Genetik an

der Harvard Medical School und Pionier der

epigenetischen Medizin. In diesem Buch erklärt

er, auf welche Weise man Gesundheit und

Lebensdauer steigern kann

· Autor: Sinclair/LaPlante

· 512 Seiten

· Erschienen: 10/2020

Stammzellen sind wichtige Zellen, die in der

Lage sind, sich in verschiedene Arten von

Zellen zu entwickeln. Mit zunehmendem

Alter nimmt die Anzahl und die Funktion der

Stammzellen im Körper ab, was zu einer verminderten

Regenerationsfähigkeit und einem

erhöhten Risiko für altersbedingte Krankheiten

führen kann.

9. Veränderte interzelluläre Kommunikation

Im Alterungsprozess treten Veränderungen

in der Art und Weise auf, wie Zellen miteinander

kommunizieren. Diese Veränderungen

können zu einem gestörten Austausch von

Informationen und Signalen zwischen Zellen

führen, was zu einer Fehlfunktion des Gewebes

und Organen beitragen kann. Dies kann

das Risiko für altersbedingte Krankheiten

erhöhen und den Körper anfälliger für Stress

und Entzündungen machen.

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16,00 €

6 | reformleben 03/2023


Zusammenfassung

Die Identifizierung der neun Hallmarks of

Aging bietet ein besseres Verständnis dafür,

wie der Alterungsprozess funktioniert

und welche Faktoren dazu beitragen. Dieses

Verständnis könnte dazu beitragen, neue

Therapien und Behandlungen zu entwickeln,

die darauf abzielen, die Auswirkungen dieser

Merkmale zu minimieren und den Alterungsprozess

zu verlangsamen. In der Tat haben

Forscher bereits begonnen, sich auf die “Hallmarks

of Aging” zu konzentrieren, um neue

Wege zur Verbesserung der Gesundheit und

Lebensdauer zu finden.

Einige der vielversprechendsten Ansätze konzentrieren

sich auf die Wiederherstellung der

Telomerverlängerung, die Verbesserung der

Proteostase und die Hemmung von Entzündungen.2

Es gibt auch vielversprechende Forschungen

im Bereich der Stammzelltherapie,

die darauf abzielt, die Regenerationsfähigkeit

des Körpers wiederherzustellen.3

VEGAN

Natürlich gibt es auch Maßnahmen, die wir

selbst ergreifen können, um den Alterungsprozess

zu verlangsamen und unsere Gesundheit

zu verbessern. Eine gesunde Ernährung

(s. Basisprogramm – Ernährung – Zurück

auf Normal) und regelmäßige Bewegung sind

hierfür entscheidend, ebenso wie der Schutz

vor übermäßiger UV-Strahlung und die Vermeidung

von schädlichen Umweltfaktoren wie

Rauchen und Umweltgiften.

Insgesamt bieten die neun “Hallmarks of

Aging” ein besseres Verständnis für den

Alterungsprozess und die Faktoren, die dazu

beitragen.4 Indem wir uns auf diese Merkmale

konzentrieren, können wir neue Wege finden,

um den Alterungsprozess zu verlangsamen und

die Gesundheit im Alter zu verbessern.

Artikel und mehr

online

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HILFLOSIGKEIT

UND HILFS-

BEREITSCHAFT

Alles hängt mit allem zusammen. Es gibt Themen,

die gerne verdrängt werden. Damit sind sie aber

nicht aus der Welt – im Gegenteil. Zwar fürchten

sich viele Mitmenschen davor, hilflos zu werden,

hilflos zu sein, sind aber selbst nicht besonders

hilfsbereit. Individuell, persönlich und global.

Manches könnte verhindert und manches geheilt

werden.

Selbstachtung und intellektuelle Redlichkeit

Zur Selbstachtung und intellektuellen Redlichkeit angesichts

der planetaren Krise schreibt der Gegenwartsphilosoph

Thomas Metzinger in seinem neuen Buch

„Bewusstseinskultur“ (nach „Der Ego- Tunnel“, „Eine

neue Philosophie des Selbst: von der Hirnforschung zur

Bewusstseinsethik“), das ich hoch schätze:

„… Wir müssen uns ehrlich machen. Die Menschheit befindet

sich mitten in einer planetaren Krise. Die globale Krise

selbstverschuldet, historisch, beispiellos – und es sieht

nicht gut aus. Sowohl die politischen Institutionen als auch

eine große Zahl von Einzelpersonen, versagen bei der Bewältigung

dieser Krise kläglich, und zwar sehenden Auges

und schon sehr lange.“ Ja, ja, ja, viele von uns können/wollen

davon nichts mehr hören und sehen. Letzteres ist aber

keine Lösung – ganz im Gegenteil.“

Thomas Metzinger, Buch:

„Bewusstseinskultur”

8 | reformleben 03/2023


Notwendige Hilfe

Selbstverständlich bedürfen Mitmenschen,

die in schwieriger oder gar aussichtsloser

Situation sind, akut vorrangig unserer Hilfe,

unserer Hilfsleistungen. Neben persönlichem,

individuellem Einsatz von Helfern, Rettern und

Leistungserbringern (der gleichwohl politisch

koordiniert und überwacht wird) garantiert

die Gesellschaft, der Staat, notwendige Hilfe.

Die jedoch selten nur als optimal bewertet

wird, mitunter als genügend, häufig als unzureichend.

Auch da gibt es unterschiedliche

Auffassungen und Bemühungen, die eigene

und die anderer.

Mitmenschen, die Hilfe brauchen und sich

selbst nicht helfen können, sind völlig hilflos.

Dieser Definition nach sind/werden immer

mehr Mitmenschen hilflos. Krankheitsbedingt.

Unfallbedingt. Durch Einwirken äußerer Gewalt,

derzeit auch wieder brutal kriegsbedingt.

Andere wiederum auch selbstbedingt.

Hilflos bedeutet im Wortsinn: ohne Hilfe

zu sein. Das kann jedoch unterschiedlich

verstanden werden:

■ keine Hilfe zu bekommen, die notwendig wäre

■ keine Hilfe zu geben, zu leisten, die erforderlich wäre

Gewöhnlich wird in unserer Gesellschaft die

schwerste und dringendste Hilfsbedürftigkeit

als Hilflosigkeit bezeichnet und nicht mehr,

dem ursprünglichen Wortsinn nach, das Verweigern

von Hilfe. Individuell und persönlich

geschieht das aber sehr oft. Das Helfen, die

Barmherzigkeit wird an die Sozialsysteme und

en Staat delegiert.

Alle für Einen

Formal wird im Sozialstaat jedem, jeder Hilfsbedürftigen

notwendige Hilfe in ausreichendem

Maß gewährt. Zugesichert und geregelt

wird diese Hilfe im Sozialgesetzbuch, das aus

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Quellen der Hilfeleistung

Bismarcks Reichsversicherungsordnung hervorging.

Das Grundprinzip ist „Alle für Einen/

Eine”. Von Betroffenen, Bedürftigen, Notleidenden

und von Sozialverbänden wird derart

gewährte Hilfe im Einzelfall oftmals als unzureichend

empfunden. Derzeit werden für Hilfsund

Unterstützungsleistungen rund 32 Prozent

des Bruttoinlandsprodukts (Sozialleistungsquote),

in absoluten Zahlen 198,3 Milliarden

€ pro Jahr eingesetzt. Das ist immerhin nicht

ganz wenig. Nur zum Vergleich (selbstverständlich

sollte ein Etat nicht für den anderen

aufgerechnet werden): Die Ausgaben für die

Landesverteidigung sind wesentlich niedriger

(angesichts des Krieges in Europa leider immer

noch nicht zu erübrigen), deutlich unter 2 Prozent

des Bruttoinlandsprodukts. Zudem ist der

Sozialetat stetig ansteigend, von 18,3 Prozent

in 1960, eines damals weit niedrigeren Bruttoinlandsprodukts,

auf den heutigen Stand (siehe

oben). Gemessen an den Bundesausgaben

fließen dem Sozialetat 53 Prozent zu. Aber all

das wirkt mehr und mehr unzureichend. Soll

besser werden. Das heißt in unserem System

mehr. Mehr Leistungen, mehr Ausgaben, mehr

Abgaben. Logisch.

Und woher nehmen? Zuerst von den Reichen.

Das versuchte der edle Robin Hood schon zu

praktizieren. Zumal, aus heutiger Sicht der

ökologische Fußabdruck der Reichen mit ihren

Yachten und SUVs, ihren Flügen auf alle möglichen

Inseln, weit überproportional ist. Da

kommen schon ein paar infrage, die man mit

den Worten von Frau Esken als Co-Vorsitzender

der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands,

doch mal zur Kasse bitten kann. Tatsächlich

wurde in der PHF-Studie1 ein durchschnittliches

Nettovermögen bundesdeutscher Haushalte

von 232.800 € ermittelt. Davon könnte

man schon mehr abgeben. Allerdings liegt der

Medianwert bei 70.800 € pro Haushalt, weil

viele doch weniger haben als der Durchschnitt.

Klar, da muss man genau hinsehen. Und ein

wenig zumindest verstehen von Statistik. Gewiss

gibt es von etlichen Milliardären viel Geld

zu holen. Das kann allerdings für die Sozialleistung

nur einmal ausgegeben werden. Zweihundert

Milliarden Euro werden jährlich benötigt,

stetig. Nachhaltig.

Erhöht werden könnten deshalb auch die Beiträge

der Arbeitenden, der Angestellten sowie

der Arbeitgeber zu den Sozialkassen, den

Kranken- und Rentenkassen, zum Bundesamt

für Arbeit sowie die Steuern. Die steigen, wenn

die Wirtschaft wächst, und werden kontinuierlich

entrichtet. Ein beachtlicher Teil des

Steueraufkommens geht derzeit schon an die

Sozialkassen. Soweit so gut.

Kreditaufnahmen könnten dazu kommen, auch

um den Preis höherer Staatsverschuldung, für

die höhere Zinszahlungen erforderlich werden.

Jahrzehntelang wurde die Neuverschuldung

(die Bezeichnung „Neu” sagt schon: bisherige

Schulden waren noch nicht abgezahlt: wir sind

10 | reformleben 03/2023


aus dem Gleichgewicht, ohne Nachhaltigkeit)

praktiziert und dazu schließlich der Kreditzins

von den Notenbanken in den negativen Bereich

gebracht. Anderenfalls hätten die Staaten das

nicht stemmen können. Die dafür erforderliche

Geldflut stimulierte zusätzlich die Aktienmärkte,

den privaten Konsum und daraufhin

auch die Teuerung. Die belastet nun am

massivsten die Einkommensschwächsten, für

die Hilfe, nicht zuletzt in Form von Ausgleichszahlungen,

selbstverständlich erforderlich ist.

So hängt alles mit allem zusammen.

Spare in der Zeit

BUCH-Empfehlungen

Bewusstseinskultur - Spiritualität, intellektuelle

Redlichkeit und die planetare Krise

ISBN: 978-3827014887

Wie bewahrt man seine Selbstachtung in einer

historischen Epoche, in der die Menschheit

ihre Würde verliert?

· Autor: Thomas Metzinger

· 208 Seiten, gebunden

· Erschienen: 01/2023

Eine Alternative zu all dem könnte das Sparen

sein. Hier und da mal Verzicht. Doch das ist

unpopulär. An wem und an was könnte/wollte

man überhaupt sparen? Das kapitalistische,

geldorientierte System ist doch auf Wirtschaftswachstum,

auf immer mehr: vor allem,

immer mehr Geld angewiesen. Spare in der

Zeit, so hast Du in der Not. Hieß es einmal. Was

bedeutet das heute? Sind wir noch in der Zeit

– gespart haben relativ wenige – oder schon in

der Not? So ist es leider. Die Not wächst. Krisen

werden zu Polykrisen, zu miteinander verknüpften

und unlösbaren Krisen. Und Katastrophen.

Mit Geld allein nicht zu beheben, nicht

abzuwenden. Persönlicher Einsatz ist erforderlich.

Selbstbeteiligung. Mithilfe, Mitwirkung.

Doch wer ist noch bereit persönlich zu

helfen? Zu pflegen? Zu helfen? Zu leisten? Das

Empfinden von Hilflosigkeit wächst und von

Ohnmacht gegenüber der planetaren Krise und

noch immer der Hybris der vieler Menschen.

Erlernte Hilflosigkeit

22,00 €

Tomorrowmind: Das Toolkit für mentale

Stärke, Gesundheit und mehr Freude an der

Arbeit

ISBN: 978-3424202649

Mobiles Arbeiten zu flexiblen Zeiten klingt

total verlockend. Doch ist unsere hybride

New-Work-Welt auch gut für unsere Psyche?

Gabriella Kellerman und Martin Seligman

unterziehen sie einem Tiefen-Check.

· Autor: G. Kellerman / Martin E. Seligman

· 336 Seiten, gebundent

· Erschienen: 05/2023

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In den späten 1960er Jahren stellte der Psychologe

Martin Seligman die Hypothese von der

erlernten Hilflosigkeit auf. Von der jedoch nicht

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alle Menschen gleichermaßen betroffen seien.

Erlernte Hilflosigkeit könne aus dem Erleben

bzw. Empfinden von Ohnmacht, von fehlender

Kontrolle der Lage und von Hoffnungslosigkeit

entstehen – und zu anhaltender Depression

führen. Natürlich reagiert nicht jeder Mensch

so. Wesentlich ist da die persönliche Einordnung,

die Art der Attribution, so Seligman,

wenn nämlich die Ursache der Hilflosigkeit

■ in eigenem Versagen und/oder

■ dem Wirken übermächtiger Umstände und/oder

■ scheinbarer endloser Unabänderlichkeit

von den Betroffenen so gesehen wird.

Primär wurde demnach die Ursache erlernter

Hilflosigkeit im Menschen selbst, im Einzelnen

vermutet, in dessen Bewertung der Umstände

und seinem Selbstempfinden (Attributionsstil).

Mit negativer Eigenerwartung wird wohl niemand

sehr froh, tatkräftig und hilfreich sein.

Das sanfte Monster

Verstärkt werden kann diese Entwicklung von

einer Politik, die – durchaus wohlmeinend –

umfassend regelnd, behütend und versorgend

regiert. Wie derzeit in unserer Gesellschaft, von

der Mehrheit gewünscht und gewählt. Hans

Magnus Enzensberger schrieb dazu schon 2011

in „Der Spiegel“ über die Europäische Union,

die er als das „sanfte Monster in Brüssel“ bezeichnete:

„… die europäische Union weiß alles besser als

wir …“ und „… Sie bewegt sich auf leisen Sohlen.

Sie gibt sich erbarmungslos menschenfreundlich.

Sie will nur unser Bestes. Wie ein gütiger

Vormund ist sie besorgt um unsere Gesundheit,

unsere Umgangsformen, unsere Moral. Auf

keinen Fall rechnet sie damit, dass wir selbst

wissen, was gut für uns ist; dazu sind wir in

ihren Augen viel zu hilflos und zu unmündig,

deshalb müssen wir gründlich betreut und umerzogen

werden“.

Das mag zugespitzt sein, erklärt aber, wie wohlmeinende

Politik zum Empfinden persönlicher

Hilflosigkeit beitragen kann. Dass sich daran

nicht viel verändert hat, ist unter anderem an

den politischen Entscheidungen in unserem

Land während der COVID-Ausbreitung erkennbar.

Zum Interesse von Politikern daran meinte

Hans Magnus Enzensberger, wiederum zur

EU-Politik: „… jede Ausdehnung ihrer Kompetenz

verspricht der Institution mehr Macht,

mehr Geld und mehr Planstellen. Eine bessere

Erklärung für viele Entscheidungen unserer

europäischen Sachwalter hat bislang niemand

vorgebracht“.

Ein Quantum Eigenleistung

Eine derartig betreute Gesellschaft verändert

sich verständlicherweise. Auch die Mentalität

ändert sich. Weitere Fortschrittsfaktoren

wirken daran mit. Verbrauch fossiler Energie,

Umherfahren, Fliegen ist so einfach und

scheinbar billig. Und dazu die Einstellung: wir

können ohnehin nichts ändern, nicht helfen,

nicht retten. Die Hypothese von der erlernten

Hilflosigkeit findet weitere, selbsterfüllende

Bestätigung. Wer so verlernt, selbst zu helfen

–auch sich selbst zu helfen – wird dafür mehr

Ansprüche und Forderungen an Andere und

an die Gesellschaft stellen. Die Entwicklung

12 | reformleben 03/2023


ist problematisch. Keinesfalls soll Hilfsbedürftigen

die notwendige und ausreichende Hilfe

geschmälert oder gar verweigert werden. Ganz

im Gegenteil. Wenn allerdings – weiter gedacht

– die Mehrheit hilflos wird, ist notwendige Hilfe

nicht mehr ausreichend zu leisten. Besonders

dann, wenn die Auswirkungen des Klimawandels

belastend hinzukommen. Für die muss

heute schon intensiv vorgesorgt werden.

Heute schon dürfte ein Quantum an Eigenleistung

und Selbsthilfe, sofern die eigenen Kräfte

das hergeben, nicht völlig verkehrt sein. An

Verzicht und an Demut. Mental ist dafür der

Wandel von der Anspruchshaltung zur Hilfsbereitschaft

grundlegend. Und wohltuend für

Alle. Und für den Körper die Verbindung mit

der Natur, gut, grundlegend mit ausreichend

Bewegung im Freien: dreißig Minuten pro Tag,

wenn irgend möglich. Einfache Ernährung, kalorisch

knapp bemessen mit Pflanzenkost. Und

zur Wiederherstellung sowie zur weiteren Stärkung

der Gesundheit geeignete Pflanzenstoffe

in optimaler Dosis, für Prävention und Komplementärtherapie.

Die wichtigsten von diesen

Pflanzenstoffen sind im Basisprogramm für

längere Gesundheit erklärt. Aufgrund zunehmender

Krankheitsanfälligkeit und -häufigkeit

wird entsprechend mehr eingreifende Medizin

nötig. Mit sinnvoller Prävention, wie oben skizziert,

kann manche Krankheit verhindert und

Gesundheit besser bewahrt werden.

Ökologischer Fußabdruck und Nachhaltigkeit

So kann der eigene Medizinbedarf sowie der

ökologische Fußabdruck doch klein gehalten

werden. Der würde durch Tierzucht/Verarbeitung/Fleischkost

vergrößert. Darüber

hinaus kann nicht geleugnet werden: Auch der

Medizin- und Pflegebetrieb trägt zur Klimaveränderung

bei, mit derzeit ungefähr 5 Prozent

der Gesamtemissionen an Kohlendioxid. Rund

20 Prozent des Kohlendioxidausstoßes stammt

aus der Landwirtschaft, 70 Prozent davon, d.h.

14 Prozent insgesamt, von der Tierzucht.

Würden sämtliche Erdbewohner so viel fahren/

fliegen/verbrauchen wie das derzeit in Deutschland

geschieht, wären dafür drei (!) Erden erforderlich.

Derzeit kommen viele Mitmenschen

zu uns, die meisten davon unfreiwillig, etliche

Not leidend und hungernd wegen Dürren und

Missernten im Zuge der Klimaveränderung.

Und wegen Kriegen. Obgleich die Zahl der Hilfsbedürftigen

und Hilflosen dadurch weiter noch

ansteigt. Auch da sind wir zur Hilfe verpflichtet.

Und weil die Mittel und die Wohnflächen

endlich sind, auch zum Verzichten und Teilen.

Erlernte Hilflosigkeit überwinden

Leider wird die Erderwärmung mit zunehmend

wahrscheinlicheren Katastrophen weiter

steigen, nicht bei 1,5 °C verharren. Die schon

sehr verheerend sind. Leider ist die Menschheit

noch nicht ausreichend bereit, ihr Verhalten

zu ändern und ihren Verbrauch signifikant zu

reduzieren. Auch das ist eine Form von Hilflosigkeit,

die – von Mitteln und Möglichkeiten

der Technik verführt – erlernt wurde. Eine

zunehmende Form. Mit Demut, Bescheidenheit,

Verbrauchsreduktion und Verzicht auf

Unnötiges, durch Stärkung der Gesundheit mit

natürlichen Mitteln und geeigneten Pflanzenstoffen,

überwinden wir diese Art von Hilflosigkeit.

Und sind dann besser in der Lage, Anderen

zu helfen.

1

PHF-Studie – Private Haushalte und Privateinkommen

2017, Deutsche Bundesbank

Dr. Klaus Mohr

Artikel und mehr

online

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OHNE REUE

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe

Der Trend zur Zuckerreduktion ist deutlich

spürbar. Immer mehr Produkte „ohne

Zucker“ drängen auf den Markt. Was sich

im ersten Moment gut anhört, hat leider

auch eine Kehrseite. Nicht alle Zuckeralternativen

sind gleich. Viele enthalten

trotzdem Kalorien und wirken dem entsprechend

auch auf den Blutzucker.

Süßstoff oder Zuckeraustauschstoff?

Es gibt zahlreiche Zuckeralternativen auf dem

Markt, und jede hat Vor- und auch Nachteile.

Grob unterscheidet man zwischen Süßstoffen

und Zuckeraustauschstoffen. Süßstoffe weisen

meistens eine sehr hohe Süßkraft auf. Sie kann

zwischen dem 30- und dem 3.000-fachen

des Zuckers entsprechen. Aus diesem Grund

werden Süßstoffe nur in sehr geringen Mengen

verwendet. Anwendung finden Süßstoffe in

erster Linie in Light-Getränken oder werden in

Tabletten und Tropfenform angeboten.

Nicht alle Süßstoffe sind künstlich hergestellt.

Lange bekannt und seit einigen Jahren auch

in der EU zugelassen, ist das aus der Stevia-

Pflanze gewonnene Steviolglycosid. Ein neuer

Pflanzenextrakt, welcher in der EU noch auf

Zulassung wartet, ist die Mönchsfrucht (Monk

Fruit). Ähnlich wie Stevia, besitzt sie eine extrem

hohe Süßkraft, ohne jedoch auf Insulinoder

Blutzucker zu wirken.

Der große Nachteil ist, dass viele Süßstoffe

nicht hitzestabil sind, weswegen sie sich

weniger gut zum Backen oder Kochen eignen.

Außerdem wird in vielen Rezepten Zucker

auch für das Teig-Volumen benötigt. Hier

kommen die sogenannten Zuckeraustauschstoffe

ins Spiel. Zuckeraustauschstoffe geben

nicht nur Volumen, sie weisen auch häufig

ähnliche chemische Eigenschaften wie Zucker

auf, helfen dabei, das Gebäck zu bräunen oder

karamellartige Geschmacksnoten zu erzeugen.

14 | reformleben 03/2023


Erythrit, Maltit, Xylit und Co.

Zuckeraustauschstoffe sind Kohlenhydrate,

die einen geringeren Effekt auf den Blutzucker

haben als Tafelzucker (Saccharose). Die wichtigste

Gruppe sind die Zuckeralkohol, oder

Polyole. Zuckeralkohole kommen in kleinen

Mengen in vielen Obst- und Gemüsesorten vor,

wie etwa Sorbit in Äpfeln und Birnen. Zuckeralkohole

haben nichts mit Alkohol zu tun,

sondern werden auf Grund ihrer chemischen

Struktur so bezeichnet. Industriell hergestellt

werden Zuckeralkohole meist aus Stärke, die

mit Hilfe von speziellen Hefepilzen oder Bakterien

zu Erythrit oder anderen Zuckeralkoholen

fermentiert werden. Zuckeralkohole weisen

eine weiße, kristalline Struktur auf und erinnern

auch optisch an Haushaltszucker.

einem anderen Süßstoff kombiniert. Erythrit

ist unbedenklich für Haustiere.

Maltit ist der am häufigsten verwendete Zuckeralkohol

und findet sich in vielen zuckerreduzierten

Lebensmitteln. Es ist mit Abstand

der Zuckeralkohol mit den meisten Kalorien.

Seine Wirkung auf den Blutzuckspiegel ist nur

etwa 30 % geringer als jene von Zucker.

Maltit

· 2-3 Kalorien pro Gramm

· Glykämischer Index

52 als Sirup, 35 als Pulver

· 75% der Süßkraft

von Zucker

Maltit vs. Zucker

Zucker

· 4 Kalorien pro Gramm

· Glykämischer

Index 60

· 100% Süßkraft

Die Zuckeralkohole, allen voran Xylit, Birkenzucker,

und Erythrit, haben in den letzten

Jahren den Sprung in die Küchen und Reformhäuser

geschafft, da sie sich ganz besonders

gut als gesündere Alternativen zum Haushaltszucker

eignen. Trotz ihrer Ähnlichkeit gibt es

auch unter den Zuckeralkoholen große Unterschiede,

vor allem, was ihre Wirkung auf den

Blutzucker und den Kaloriengehalt betrifft.

Der Birkenzucker (Xylit) liefert etwa halb so

viel Kalorien wie Zucker und erhöht dem entsprechend

auch nur moderat den Blutzuckerspiegel.

Xylit kann schnell zu Blähungen und

Durchfall führen, wenn man sich in der Menge

verschätzt oder sehr empfindlich ist. Vorsicht

bei Haustieren! Xylit ist bereits in kleinsten

Mengen lebensbedrohlich für Katzen und

Hunde.

Erythrit liefert keine Kalorien, wirkt nicht auf

den Blutzucker und ist auch am besten verträglich.

Empfindliche Personen können jedoch

auch bei Erythrit mit Bauchweh und Blähungen

reagieren. Da es nur 70% der Süßkraft

von Zucker besitzt, wird es oft mit Stevia oder

Schadet Erythrit den Gefäßen?

Im März diesen Jahres machte eine Studie 1

die Runde, in der die Forscher behaupteten,

Erythrit würde die Blutgerinnung fördern und

so potenziell das Risiko für Herzinfarkt oder

Schlaganfall erhöhen. Diese Schlagzeile hat bei

Vielen zu Verunsicherung geführt. Doch ist die

Sorge berechtigt? Lassen Sie uns gemeinsam

einen Blick auf die tatsächlichen Ergebnisse

der Studie werfen.

Datensammlung

Es gibt große Patientendatenbanken, auf die

man zu Forschungszwecken zugreifen darf.

Genau das wurde auch gemacht. In diesem Fall

wurde das Blut von Patienten, die bereits an

Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck etc. litten

untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass

im Blut jener Personen besonders viel Erythrit

herumschwamm, die innerhalb von drei Jahren

nach Blutabnahme einen Herzinfarkt oder

Schlaganfall hatten. Heißt das nun, dass Erythrit

die Ursache ist? Nein! Keine Sorge, und hier

kommt die Erklärung.

| 15


BUCH-Empfehlungen

Scheinkorrelation

Zucker: Süßes Wissen für die Praxis

Reinhild Berger entführt Sie in diesem kurzweiligen

„Fachbuch mini" auf eine spannende

Reise durch das Labyrinth der Zucker, Zuckeraustausch-

und Süßstoffe

· Autor: Reinhild Berger

· 148 Seiten, broschiert

· Erschienen: 09/2021

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Eine Scheinkorrelation bezeichnet den scheinbaren

kausalen Zusammenhang zwischen

gemeinsam auftretenden Variablen, der zwar

statistisch existent ist, aber nicht auf ein Ursache-Wirkungsprinzip

zurückgeführt werden

kann. Ein plakatives Beispiel für einen solchen

Scheinzusammenhang könnte wie folgt aussehen:

Im Sommer ist es warm und es wird mehr Eis

gegessen. Gleichzeitig kommt es im Sommer

auch zu mehr Badeunfällen und mehr Menschen

ertrinken. Es besteht also eine Korrelation

zwischen einem Anstieg des Eiskonsum

und einer steigenden Anzahl an Badeunfällen.

Ertrinken nun mehr Menschen, weil mehr Eis

gegessen wird? Natürlich nicht.

Mit Leichtigkeit aus der Zuckerfalle:

Endlich frei von Süßigkeiten, Kuchen,

Softdrinks und Co

Kannst du Süßem kaum widerstehen? In „Mit

Leichtigkeit aus der Zuckerfalle“ erklärt Peter

Ruck die Problematik mit dem Verlangen nach

Süßem und wie die Entwöhnung ganz einfach

gelingt.

· Autor: Peter Ruck

· 190 Seiten, broschiert

· Erschienen: 11/2022

Es ist nicht bekannt, ob die Patienten

Erythrit gegessen haben

Die Patienten, deren Daten hier ausgewertet

wurden, wurden nicht befragt, ob sie Erythrit

zu sich genommen haben. Auf Grund des

Altersdurchschnitts der Patienten und des

Zeitraumes, aus dem die Daten stammen, ist es

sehr unwahrscheinlich, dass diese Personen je

Erythrit in ihre Ernährung einbezogen hatten.

Denn zu dieser Zeit war Erythrit noch nicht so

weit verbreitet, wie das heute der Fall ist.

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16 | reformleben 03/2023


Wir können Erythrit selbst

im Körper herstellen

Die sehr viel wahrscheinlichere Erklärung für

das Erythrit im Blut ist, dass es aus der körpereigenen

Produktion der Probanden stammt. Es

ist schon lange bekannt, dass Menschen mit

Übergewicht, Typ 2 Diabetes und ähnlichen

Risikofaktoren erhöhte Erythrit-Werte im Blut

aufweisen. Dies ist sehr wahrscheinlich in

erster Linie durch eine erhöhte Eigensynthese

von Erythrit aus Glucose zu erklären.

Man vermutet auch, dass ein Überangebot von

Zucker und ein gestörter Zuckerstoffwechsel,

sprich Insulinresistenz, zu einer vermehrten

Produktion von Erythrit führt. Steigende

Erythrit-Mengen im Blut gelten als frühes Anzeichen

für die Entstehung des metabolischen

Syndroms 2 .

Das Erythrit im Blut ist also ein Symptom eines

bereits gestörten Zuckerstoffwechsels und hat

nichts mit der Aufnahme von Erythrit über die

Nahrung zu tun.

Erythrit zeigt anti-oxidative

Eigenschaften im Tierversuch

Weniger süß tut uns allen gut

Im Lichte der aktuell zur Verfügung stehenden

Datenlage besteht kein Grund, Erythrit,

oder andere Zuckeralkohole aus dem Leben zu

verbannen. Wir dürfen in der Diskussion nicht

vergessen, dass auch Zucker massive negative

Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.

Wenn uns Erythrit oder Xylit dabei helfen, den

Zucker zu reduzieren, dann ist auf jeden Fall

etwas gewonnen. Trotzdem sollten wir uns

alle bewusst sein, dass ein schrittweises Entwöhnen

von Süßem ein wichtiger Schritt ist.

Weniger süß tut uns allen gut.

Erythrit hat möglicherweise positive Wirkungen,

z. B. wirkt es bei Tieren als Antioxidans. In

einer Studie, in der 24 Typ-2-Diabetiker untersucht

wurden, die 4 Wochen lang 36 Gramm

Erythrit pro Tag zu sich nahmen, verbesserte

sich die Gefäßfunktion. Erythrit senkte den

zentralen Pulsdruck und verringerte tendenziell

die Karotis-Femoral-Pulswellengeschwindigkeit.

Das heißt, es verbesserte den Blutdruck, was zu

einer Senkung des Risikos von Herzkreislauferkrankungen

(CVD) beitragen würde 3 .

Mag. Julia Tulipan

Artikel und mehr

online

1 Witkowski, Marco, et al. “The artificial sweetener erythritol and cardiovascular event risk.”

Nature Medicine (2023): 1-9.

2 Rebholz, C. M. et al. Serum metabolomic profile of incident diabetes.

Diabetologia 61, 1046–1054 (2018).

3 Flint, N. et al. Effects of erythritol on endothelial function in patients with type 2 diabetes

mellitus: a pilot study. Acta Diabetol. 51, 513–516 (2014).

| 17


Dr. med. Klaus Mohr

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Basisprogramm

3. Element - Ernährung - Teil 2

LOW CARB

DER RICHTIGE UMGANG

MIT KOHLENHYDRATEN

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Eine natürliche Ernährung enthält kaum

Kohlenhydrate, die den Blutzucker und

seine regulierenden Mechanismen belasten.

In den vorangegangenen Teilen

unserer Serie zum Basisprogramm haben

wir erfahren, dass wir eine solche „Low

Carb“ – Ernährung über den weitgehenden

Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel

und Süßspeisen erreichen.

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Außerdem haben wir gelernt bei der Planung

unserer Mahlzeiten die Eiweißversorgung in

den Mittelpunkt zu stellen, um dem frühzeitigen

körperlichen Abbau vorzubeugen. Gesunde

Fette, allen voran Omega-3-Fettsäuren, unterstützen

ergänzend die Herz-Kreislauf- und

Gehirngesundheit und beugen Entzündungen

vor. Nach den Eiweißen und Fetten kommen

wir heute zu den Kohlenhydraten, der dritten

großen Gruppe der Makronährstoffe. Hier

heißt es, gewusst was und wann.

Der süße Zahn

Unser Hang zum Süßen hat viele Wurzeln. Er

steckt zum einen tief in unseren Genen. Die

schnell verfügbare Energie von Zucker brachte

lange einen Überlebensvorteil. Die Süße reifer

Früchte füllte im Spätsommer und Herbst

unsere Energiespeicher und veränderte unseren

Stoffwechsel, so dass wir im Winter trotz

20 | reformleben 03/2023


Nahrungsknappheit leistungsfähig

blieben (reformleben Nr. 44, Harnsäurestoffwechsel).

Das funktioniert

auch heute noch, nur ist die Süße

heute allgegenwärtig und der harte

Winter bleibt, dank Heizung und

warmer Kleidung, aus. Wir sind das

ganze Jahr im Speichermodus und

bauen die Energie nicht mehr ab.

Die Lebensmittelindustrie hat

unseren Geschmackssinn aber auch

extrem auf süß getrimmt. Durch

die Reduktion von Bitterstoffen, die

den Heißhunger zügeln und durch

den massiven Zusatz von Zucker

(vor allem von Fruchtzucker) in

zahlreichen Lebensmitteln sind wir

heute zunehmend geneigt, zu viel

und zu süß zu essen.

So hat sich die „Süße“ zu einem massiven

Gesundheitsrisiko entwickelt. Ununterbrochen

hohe Blutzuckerspiegel und vor allem

auch die extremen Blutzuckerspitzen nach

den Mahlzeiten lassen die Mechanismen der

Blutzuckerkontrolle mit den Jahren ermüden

und der resultierende Zuckerüberschuss im

Blut zerstört nach und nach zahlreiche Körpergewebe.

Ein Krankheitsbild das als „Diabetes

mellitus Typ II“ zusammengefasst wird. Gefäßverengung

(Arteriosklerose), Herzinfarkt und

Schlaganfall gehen mit auf das „Zuckerkonto“,

chronisches Übergewicht, Entzündungsleiden

(Rheuma), Impotenz, Leberversagen und Bluthochdruck,

um nur einige zu nennen.

Viele Altersleiden sind so weniger den Jahren

als der jahrelangen Fehlernährung geschuldet.

Im Alter nehmen erschwerend noch die

Muskelmasse ab, der „Hauptverbrenner“ des

Blutzuckers und auch generell die Fähigkeit,

überschüssigen Zucker aus dem Blut zu

entfernen.

1. Low Carb

Strategien zum richtigen Umgang

mit Kohlenhydraten

Unser Körper kommt grundsätzlich ohne zugeführte

Kohlenhydrate zurecht. Das merken wir,

wenn wir länger nichts essen, wie beim Fasten.

Wir sterben nicht. Im Gegenteil, wir werden

leistungsfähiger. In unseren Anfängen war das

überlebenswichtig, denn wer keine Nahrung

fand, musste weitersuchen. Was geschieht hier

im Körper, wenn keine Kohlenhydrate zur Verfügung

stehen?

Einige unserer Gewebe sind auf den Blutzucker

„Glukose“ angewiesen, darunter vor allem

das Nervensystem mit Gehirn und die roten

Sauerstoff transportierenden Blutkörperchen.

Das Gehirn kann, als Steuerorgan aller lebenswichtigen

Prozesse, bisweilen bis zur Hälfte

des täglichen Kohlenhydratbedarfs verzehren.

Sind die Speicher leer, beginnt der Körper,

die hierfür notwendige Menge Glukose selbst

zu produzieren. Stoffwechselwege, die fach-

| 21


sprachlich als „Glukoneogenese“ zusammengefasst

werden, als die Neubildung von Blutzucker

aus nicht Zuckern. Das geschieht vor allem

in der Leber. Verwertet werden Bausteine des

Eiweißstoffwechsels, wie die Aminosäure Glutamin,

die in den Muskeln anfallende Milchsäure

sowie Glycerin aus dem Fettabbau. Weil vor

allem die Fette eine ergiebige Reserve für den

Umbau bieten, fühlen wir uns bei dem Verzicht

auf Kohlenhydrate „leichter“ und leistungsfähiger.

Überschüssige Pfunde „schmilzen“ und

der Blutzucker flutet stetig und immer im richtigen

Maß an. Low Carb belohnt mit Leistungsfähigkeit,

beugt der Zuckerkrankheit Diabetes

mellitus II vor und dem Übergewicht.

Hülsenfrüchten werden im Darm langsam abgebaut

und sorgen so für einen gesunden gleichmäßigen

Blutzuckerspiegel. Sie hinterlassen keine

hohen Blutzuckerspitzen und belasten damit

auch die Blutzucker regulierenden Mechanismen

nicht.

■ Zucker (Süßes), zuckerhaltige Getränke, Fruchtzucker

und Weißmehlprodukte, wie Pizza, Pasta

und Co., lassen den Blutzucker dagegen schnell

ansteigen. Sie liefern Blutzucker pur. Das verlangt

hohe Insulinausschüttungen zur Gegenregulation

nach den Mahlzeiten und erzeugt danach,

durch den starken Abfall des Blutzuckers,

schnell wieder „Heißhungerattacken“.

In puncto Blutzuckerbelastung geht es um die

richtige Dosierung und Zeit für diese dritte

Kohlenhydratfraktion.

2. Kontrolliert den Blutzucker

anfluten – die zweitbeste Lösung

Macht es eigentlich etwas aus, in welcher

Reihenfolge wir Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate

essen? Die Antwort ist ganz klar „ja“! Dazu

müssen wir zwischen verschiedenen Kohlenhydraten

unterscheiden:

■ Die sogenannten Ballaststoffe beeinflussen, wie

auch Fette und Eiweiße, den Blutzuckerspiegel

nicht. Wir können sie selbst nicht verwerten. Auf

ihre Aufgabe kommen wir im nächsten Abschnitt

zurück.

■ Die komplexen natürlichen Kohlenhydrate

(Mehrfachzucker) aus Gemüse, Vollkorn und

Studien haben gezeigt, dass die Reihenfolge der

Nahrungsmittel einer Mahlzeit entscheidend

ist 1-3 . Essen wir ein belegtes Brot mit einem

Glas Orangensaft (schnelle Kohlenhydrate)

und danach einen Teller mit Hühnchen Fleisch,

Brokkoli und Salat (langsame Kohlenhydrate,

Ballaststoffe, Fett, Eiweiß), steigt der Blutzucker

schnell. Hohe Insulinausschüttungen zur

Gegenregulation lassen ihn infolge übermäßig

absinken, so dass der Blutzucker nach drei

Stunden so niedrig ist, dass Heißhungerattacken

folgen. Dreht man die Reihenfolge um,

bleibt der Blutzucker, trotz gleicher Mahlzeit

insgesamt, im Normalbereich und die Insulinausschüttung

ist zeitlich um satte 50 Prozent

verkürzt.

Das heißt, wir müssen auch die Struktur unserer

Mahlzeiten überdenken. Kurzkettige Kohlenhydrate

aus Nachspeisen, Süßem, Espresso

mit Zucker, Fruchtsaft und auch Weißbrot oder

Nudeln lieber am Ende essen. Vielleicht haben

wir dann auch gar keinen Hunger mehr darauf,

weil Eiweiß und Fett sowie komplexe Kohlenhydrate

zuvor nachhaltig gesättigt haben.

Die richtige Reihenfolge der Nahrungsmit-

22 | reformleben 03/2023


tel hilft abzunehmen, der Zuckerkrankheit

Diabetes mellitus II vorzubeugen und eventuell

auch bei bestehendem Diabetes Medikamente

zu sparen. Darüber muss aber immer der Arzt

entscheiden.

Wem es schmeckt, der kann auch einen Esslöffel

Apfelessig in ein Glas Wasser rühren und

vor dem Essen trinken. Die Essigsäure darin ist

eine kurzkettige Fettsäure. Sie trägt zur Darmgesundheit

und zu einer normalen Verdauung

bei und verlangsamt die Aufnahme kurzkettiger

Kohlenhydrate.

Essen für mehr Darmgesundheit

Epidemiologische Studien bringen eine ballaststoffreiche

Ernährung konsistent mit einem

verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden,

Diabetes mellitus II, Übergewicht, Darm- und

Brustkrebs in Verbindung. Die langen, für uns

Menschen nicht verdaulichen Pflanzenfasern

haben es in sich. Sie dämpfen nicht nur die

Blutzuckerspitzen nach den Malzeiten.

■ Die unlöslichen unter ihnen quellen im Darm

stark auf und sorgen für mehr Stuhlvolumen und

damit für ein schnelles Sättigungsgefühl, was

uns weniger essen lässt. Außerdem schieben sie

sich wie eine sanfte Bürste durch den Darm und

fördern damit die Verdauung und die Darmbewegung.

■ Die löslichen Ballaststoffe dienen den Darmbakterien

als Nahrungsquelle, mit weitreichenden

Folgen.

| 23


BUCH-Empfehlungen

Warum wir krank werden

Chronische Krankheiten nehmen weltweit zu,

allen voran Herz-Kreislauf-Erkrankungen,

Krebs und Diabetes. Dr. Benjamin Bikmans beweist,

dass Insulinresistenz die Ursache für all

diese Krankheiten ist, und zeigt, wie mit einer

pflanzenbasierten Ernährung und einfachen

Bewegungen Insulinresistenz rückgängig gemacht,

chronische Krankheiten geheilt und die

Gesundheit wiederhergestellt werden kann.

· Autor: Dr. Benjamin Bikman

· 272 Seiten

· Erschienen: 02/2021

Die natürlichen Bakterienkolonien im Darm,

die „Darmflora“ oder das „Mikrobiom“, verdauen

für uns die löslichen Ballaststoffe, die wir

als Mensch nicht aufspalten können. Im Gegenzug

erhalten sie Kost und Logis. Ein Tauschgeschäft.

Zu unseren Gunsten, denn die dichte

Besiedelung des Darms mit Bakterien, die mit

uns im Einklang leben sowie das leicht saure

Milieu ihrer Ausscheidungsprodukte (Postbiotika),

lassen auch keine Nischen für krank

machende Keime. Ihre kurzkettigen Fettsäuren

liefern dem Darm außerdem Energie für seine

Arbeit. Giftstoffe werden durch die Darmflora

abgebaut und die Bakterien helfen bei der Vitamin-B-Produktion.

Ist das sensible Bakterienvolk

gesund, sind chronische Darmentzündungen

und das Reizdarm-Syndrom, Allergien und

Unverträglichkeiten seltener.

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Die Darmflora schult als „Body-Double“ aber

auch unser Immunsystem. Im Bindegewebe

rund um den Darm sind rund 70 Prozent der

Körperabwehr stationiert, das GALT (gut-associated-lymphoid-tissue).

Die jungen Abwehrzellen

lernen am Mikrobiom den Feind zu

erkennen. Ein immunologisches „Gedächtnis“,

das bei Wiedererkennung erbarmungslos zuschlägt.

Kein Erreger, kein Fremdstoff, keine

Krebszelle hat so eine Chance.

Weil Botenstoffe des Darms auch eng mit denen

des Gehirns kooperieren, werden sogar psychische

Leiden mit Störungen im Mikrobiom in

Verbindung gebracht. Die Mikroben produzieren

„Glückshormone“ und ein gesunder Darm

wirkt sich mit seinen Reizen und Botenstoffen

stabilisierend auf den Gehirnstoffwechsel aus.

Unsere Ernährung entscheidet über die Zusammensetzung

der Bakterienstämme und

ihrer Ausscheidungsprodukte und damit in

vielfältiger Weise über unsere Gesundheit.

24 | reformleben 03/2023


Rund 30g Ballaststoffe täglich gelten als

Richtwert für den Bedarf. Besonders reich an

gesunden löslichen Ballaststoffen sind z.B.

■ Zwiebel

■ Lauch

■ Spargel

■ Chicorée

■ Artischocke

■ Topinambur

■ Schwarzwurzel

■ Pastinake

Wem es schwerfällt ausreichende Mengen aufzunehmen,

der findet Einzel- oder Kombinationsprodukte

unter den Nahrungsergänzungen.

Sie liefern darmgesunde Ballaststoffe, wie

teilhydrolysiertes Guakernmehl, in geeigneter

Menge (Präbiotika) oder lebende Vertreter

einer gesunden Darmflora mit passenden

Ballaststoffen als „Brotzeit“ mit im Gepäck

(Sym-Biotika), etwa Inulin, Faserstoffe und

Milchsäurebakterien. Sym-Biotika sind ideal

als Darm-Kur, weil die Stämme den Weg in den

Darm gut überstehen und sich dort stabil ansiedeln.

Als Pulver z.B. zum Einstreuen in das

morgendliche Frühstück.

Dr. Susanne Schwarzer

Artikel und mehr

online

| 25


M E I N E G E S U N D H E I T 3.0

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eines langen, gesunden Lebens kennen.

Pre- und Probiotika

Redaktionelle

Artikel und Beiträge

Lernen Sie anhand des neuesten Stand der

Wissenschaft, wie Ihr Körper funktioniert und

wie Sie mit kleinen Lebensstil-Änderungen die

Grundlage für ein langes, gesundes Leben legen.

re fo rm

R e z e p

l e b e n

t - K o m p a s s

Seasonale und

Keto Rezeptideen

"Zurück auf Normal". Eine Ernährung auf Basis

unverarbeiteter Lebensmittel war und ist Low

Carb. Lassen Sie sich durch unsere Rezeptideen

inspirieren.

NEWS!

Gesundheitsnews

und Termine

Neueste Meldungen und Termine zu den Themen

Langlebigkeit, lange Gesundheit, natürliche

Schönheit und einen nachhaltigen Lebensstil.


SCHUTZ

DER LEBER

DURCH

PROBIOTIKA

Die Leber ist ein lebenswichtiges Organ im

menschlichen Körper und hat eine Vielzahl

von Funktionen, darunter die Entgiftung des

Körpers, die Produktion von Gallenflüssigkeit

und die Regulierung des Stoffwechsels. Eine

schlechte Lebergesundheit kann zu einer Reihe

von ernsthaften Gesundheitsproblemen führen,

wie beispielsweise Leberzirrhose, Leberkrebs

und Fettlebererkrankung. In den letzten

Jahren ist das Interesse an der Lebergesundheit

stark gestiegen, da viele Menschen aufgrund

ihres Lebensstils und Ernährungsgewohnheiten

ein erhöhtes Risiko für Lebererkrankungen

haben. Rauchen, Alkoholkonsum, ungesunde

Ernährung und mangelnde körperliche

Aktivität sind nur einige der Faktoren, die die

Gesundheit der Leber beeinträchtigen können.

Eine gute Lebergesundheit erfordert eine Kombination

aus gesunder Ernährung, regelmäßiger

körperlicher Aktivität und Vermeidung

von schädlichen Substanzen

wie Alkohol und Tabak. Es ist

auch wichtig, regelmäßige

medizinische Untersuchungen

durchzuführen,

um potenzielle

Probleme frühzeitig

zu erkennen und zu

behandeln.

Die Darm-Leber-

Achse

Eine naturheilkundliche

Präventions- und

Behandlungsmöglichkeit,

die sich in den letzten Jahren

herauskristallisiert hat,

ist die mikrobiologische Therapie,

also die Einnahme von Pro- und

28 | reformleben 03/2023


Prebiotika. Dass probiotische Milchsäurebakterien

und Hefen – am besten in Kombination

mit prebiotischen Ballaststoffen— grundsätzlich

als eine gute ‚Basistherapie‘ bei vielen

Krankheitsbildern empfohlen wird, hängt

damit zusammen, dass immer mehr Studien

die große Bedeutung der Darmflora für unsere

Gesundheit offenlegen. Dies gilt in besonderem

Maße auch für Lebererkrankungen. Denn

aufgrund des Zusammenhangs zwischen dem

Darm, der Leber und dem Immunsystem spielt

das Mikrobiom offenbar auch bei Lebererkrankungen

eine wichtige modulierende Rolle. Die

enge Wechselwirkung zwischen dem Magen-

Darm-Trakt und der Leber sowie die Tatsache,

dass die vom Darm aufgenommenen Nährstoffe

zuerst die Leber erreichen, haben den Begriff

‚Darm-Leber-Achse‘ geprägt. Hintergrund ist

der Einstrom von Bakterienbestandteilen über

das Blut aus dem Darm in die Leber innerhalb

des Pfortadersystems, die zu einer

bakteriellen Überwucherung

führen und auf

diese Weise Leber-

erkrankungen fördern können. Auch ein zu

hoher Alkoholkonsum und viele Medikamente

schädigen das Mikrobiom und die Darmbarriere.

Einnahme von Probiotika

bei Lebererkrankungen

Wer seine Leber schützen oder bei bestehenden

Lebeerkrankungen unterstützen will, dem

seien Probiotika, also hochdosierte Präparate

mit Milchsäurebakterien, empfohlen. denn auf

Basis neuester Erkenntnisse zur Darm-Leber-

Achse konnten eine Vielzahl von Wirkmechanismen

von Probiotika auf die Lebergesundheit

festgestellt werden. Dazu gehört, dass Probiotika

die erwähnte bakterielle Überwucherung

im oberen Gastrointestinaltrakt hemmen, die

Darmschleimhautbarriere stabilisieren und

das Immunsystem gegen Krankheitskeime

unterstützen. Das heißt Probiotika entlasten

Leber von Bakteriengiftstoffen und Krankheitskeimen

und verbessern das Gleichgewicht

im Darm.

Die Nicht-Alkoholische Fettleber

Ein gesundheitliches Problem, das viele

Menschen betrifft, aber oft noch unterschätzt

wird, ist die die nichtalkoholische Fettlebererkrankung

(NAFLD). Sie ist weltweit die

häufigste Form der Lebererkrankung und kann

sowohl Erwachsene als auch Kinder betreffen.

Man schätzt, dass bereits jeder dritte Erwachsene

betroffen ist. Die NAFLD umfasst alle

Stadien von der einfachen Steatose, also der

Einlagerung von Fett in die Leberzellen über

die nichtalkoholische Steatohepatitis, einer

Leberentzündung, bis zur Fibrose, bei der sich

Bindegewebe in der Leber einlagert und die

im schlimmsten Fall zur Leberzirrhose führen

kann. Die Ursachen der nichtalkoholischen

Fettleber liegen hauptsächlich in der übermäßigen

Ernährung mit zu vielen Kohlenhydraten

gepaart mit zu wenig Bewegung. Neben der

| 29


Fettleibigkeit kann auch die bakterielle Überwucherung

des Dünndarms (SIBO) die nichtalkoholische

Fettleber auslösen. Die Zusammensetzung

der Darmflora spielt somit eine

wichtige Rolle in dem Komplex aus Fettleibigkeit,

metabolischem Syndrom und Fettleber.

Fazit: Probiotika sinnvoll

zum Schutz der Leber

Um der Überwucherung mit schädlichen

Bakterien, die zur Leberschädigung führen

können, entgegenzuwirken, ist die Einnahme

von Probiotika (am besten in Kombination

mit Prebiotika) sinnvoll. Zu empfehlen sind

hier gut konzipierte Multi-Spezies-Präparate,

die unterschiedliche gesundheitsfördernde

Merkmale verschiedener probiotischer

Stämme miteinander kombinieren und die

auch in unterschiedlichen Darmabschnitten

wirken. Wichtig ist daher eine sorgfältige

Auswahl sicherer, genetisch charakterisierter

Milchsäurebakterien-Stämme, und dass nicht

womöglich Stämme kombiniert werden, die

sich gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen.

Diese sollten eine überdurchschnittlich hohe

Stabilität gegen unterschiedliche antibiotische

Substanzen aufweisen, gut an der Darmmukosa

anhaften und durch eine säureresistente

Kapsel geschützt sein. Entscheidend für ein

solches Breitbandprobiotikum ist eine hohe

Dosierung (100-160 Milliarden/Tag).

Denn viele Probiotika können den Darm nicht

ausreichend besiedeln, weil sie in zu geringer

Dosierung vorliegen oder durch Magen- und

Gallensäure abgetötet werden. Dies gilt im

Besonderen in Bezug auf die Stärkung der

Darmbarriere und der damit reduzierten bakteriellen

Translokation, also der Vergiftung der

Leber durch Bakteriengiftstoffe, aber auch im

Hinblick auf die Hemmung von entzündlichen

Prozessen und Infektionen sowie die Unterstützung

des Fettstoffwechsels.

Dr. Mathias Oldhaver

Medizinjournalist und Gesundheitsexperte Dr.

Mathias Oldhaver beschäftigt sich schon seit

vielen Jahren intensiv mit präventiver Medizin

und Naturheilkunde. Zahlreiche Fachartikel in

naturheilkundlich orientierten Fachzeitschriften

und mehrere Fernsehauftritte haben ihn einem

gesundheitsinteressierten Publikum bekannt gemacht.

30 | reformleben 03/2023

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| 31

1 Die Vitamine B2 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei. 2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.

* Basierend auf den Reformhaus ® -Gesamtmarktdaten, 1. Halbjahr 2022.

RL 03/2023


MIT PFLANZENSTOFFEN

DIE HERZ-KREISLAUF-

GESUNDHEIT STÄRKEN

Dr. Anja Bettina Irmler

Kaum eine Gruppe von Krankheiten wird

durch den Lebensstil so stark beeinflusst wie

diejenige des Herz-Kreislaufsystems: Mit ausgewogener

Ernährung, genügend Bewegung,

Nichtrauchen und Bewältigen von Stress kann

Herz-Kreislauferkrankungen vorgebeugt

werden. Auch bei bereits bestehender Arteriosklerose

bzw. koronarer Herzkrankheit ist die

Ernährungsumstellung neben Bewegungsförderung

eine Grundlage der Therapie.

Denn in Ländern mit dem sogenannten „westlichen

Lebensstil“ beruhen mindestens ein

Drittel aller Herz-Kreislaufkrankheiten auf

Nikotin- und Alkoholkonsum, hohen Blutfettwerten

sowie Übergewicht. Dazu kommen

noch andere Risikofaktoren wie Diabetes,

Bewegungsmangel und psychosozialer Stress.

Zu den nichtbeinflussbaren Faktoren gehören

beispielsweise das Alter, das Geschlecht (Frauen

sind durch ihre Hormone bis zur Menopause

weitgehend geschützt; ca. zehn Jahre nach der

Menopause haben sie keinen Vorteil mehr) und

die familiäre Veranlagung.

Auch der Bluthochdruck ist ein großer Risikofaktor

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Er betrifft rund 600 Millionen Menschen

weltweit, mit steigender Tendenz. In Sachen

Bluthochdruck ist Deutschland Spitzenreiter

in Europa: Über 55 Prozent der Bevölkerung

zwischen 35 und 75 Jahren leiden an Bluthochdruck.

Werte ab 135 zu 85 mm Hg gelten als

Hochdruck, ab etwa 169 zu 95 mm Hg – abhängig

von den individuellen Umständen — als behandlungsbedürftig.

Bluthochdruck verursacht

Schäden an den Gefäßwänden und begünstigt

die Entwicklung eines Schlaganfalls. Die Ursachen

sind oft unklar: Neben einer genetischen

Veranlagung können Übergewicht, Rauchen,

hoher Alkoholkonsum, zu salzhaltige Ernährung,

Stress und Bewegungsarmut eine Rolle

spielen.

Die richtige Ernährung als Basis

für Herz-Kreislauf-Gesundheit

Wie kann man nun am besten Erkrankungen

des Herz-Kreislauf-Systems – übrigens der

Todesursache Nr. 1 – über die Ernährung vor-

32 | reformleben 03/2023


beugen? Besonders zu empfehlen ist hier die

mediterrane Ernährung. Denn nicht umsonst

treten in den Mittelmeerländern Gefäßkrankheiten

wesentlich seltener auf.

Die traditionelle mediterrane

Ernährung

zeichnet sich aus

durch frische

Zutaten, einfache,

schonende

Zubereitung und

denreichlichen

Verzehr von Getreideprodukten,

Gemüse,

Früchten und Milchprodukten.

Olivenöl (reich an

einfach ungesättigten Fettsäuren)

ist die Hauptfettquelle. Weitere Bestandteile

des mediterranen Speiseplans sind Fisch

(Omega-3-Fettsäuren), Geflügel und Eier. Rotes

Fleisch und Wurstwaren werden eher selten

verzehrt. Nüsse, Kerne und Samen gehören

hingegen zur täglichen Ernährung. Wer diese

empfohlenen Nahrungsmittel nur selten isst,

kann seinen Omega-3-Fettsäuren-Bedarf auch

mit Nahrungsergänzungsmitteln decken.

Wichtig sind auch antioxidative Vitamine (Beta-Carotin,

Vitamin E, Vitamin C), welche die

Fette im Organismus vor sogenannten freien

Radikalen schützen, die z.B. durch Inhaltsstoffe

des Zigarettenrauches im Körper entstehen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung

(DGE) schreibt aufgrund der umfangreichen

Studienlage auch den sekundären Pflanzenstoffen

einen schützenden Effekt auf das Herzkreislaufsystem

zu.

Auf den gesunden Blutfluss achten

Diese sekundären Pflanzeninhaltsstoffe

fördern nämlich den gesunden Blutfluss, von

dem nicht nur das Herz-Kreislauf-System,

sondern unsere gesamte Gesundheit und unser

Wohlbefinden abhängen. Das Blut versorgt

nicht nur alle unsere Organe mit Sauerstoff

und Nährstoffen, es reguliert auch die Körpertemperatur

und fördert unser Immunsystem.

Damit das Blut reibungslos

durch unseren Körper

fließen kann, sind

im Wesentlichen

drei Faktoren

wichtig:

Zum einen die

normale Funktion

der Blutplättchen

(Thrombozyten).

Sie sind dafür da, die

Blutgerinnung einzuleiten

und eine Blutung zu stoppen,

wenn wir uns verletzen. Dies passiert,

indem sie „klebrig“ werden und

sich miteinander verklumpen. Leider neigen

die Blutplättchen mit zunehmendem Alter

und bei bestimmten Risikofaktoren (Diabetes,

Bluthochdruck, Adipositas, Rauchen) dazu,

auch dann klebrig zu werden, wenn gar keine

Wunde vorliegt. Dies gefährdet den gesunden

Blutfluss. Um dies zu verhindern, sollte man

viel Obst und Gemüse verzehren, da bestimmte

Pflanzenstoffe die Verklumpung der Blutplättchen

verhindern. Am wirkungsvollsten tut dies

die Tomate, die auch in der mediterranen Ernährung

eine wichtige Rolle spielt. Seit einigen

Jahren gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die

einen speziellen Tomatenextrakt enthalten, der

diese Blutplättchenaggregation nachweislich

hemmt.

Der zweite wichtige Faktor für den gesunden

Blutfluss sind die Blutgefäße. Dass der Mensch

so alt ist wie seine Gefäße, wusste schon der

berühmte Pathologe Rudolf Virchow. Die

Blutgefäße transportieren das Blut durch den

Körper. Sie sind komplexe Organe, die den

Stoffaustausch zwischen Blut und umliegenden

Gewebe durchführen und in der Lage sind,

durch Kontraktion ihrer Muskelschicht den

Gefäßdurchmesser zu verändern und dadurch

| 33


den Blutstrom zu beeinflussen. Schäden an den

Gefäßwänden und der Verlust der Elastizität

wirken sich negativ auf den Blutfluss aus. Auch

die Gefäßelastizität wird durch sekundäre

Pflanzenstoffe gefördert, indem sie die Produktion

von Stickstoffmonoxid in der Gefäßinnenwand

(Endothel) erhöht. Am stärksten

geschieht dies durch Kakaoflavanole. Wer dies

nun als Freibrief für einen hohen Schokoladekonsum

versteht, muss enttäuscht werden: Die

vielen Kalorien in der Schokolade würden die

gesundheitsfördernde Wirkung der Kakaoflavanole

schnell wieder relativieren. Zum Glück

gibt es hochkonzentrierte Kakaoflavanole

heute auch in Kapselform.

Den Cholesterinspiegel auf

natürliche Art senken

Der dritte Einflussfaktor für den Blutfluss ist

der Cholesterinspiegel: Wer ihn auf natürliche

Weise senken möchte, kommt nicht darum

herum, seine Lebens- und Ernährungsweise zu

überdenken. Es reicht leider nicht aus, einfach

auf Eier zu verzichten und Margarine statt Butter

zu verzehren. Viel wichtiger sind Bewegung

und eine ausgewogene Ernährung mit ungesüßten

Getränken, Gemüse und Früchten, Vollkornprodukten

sowie pflanzlichen Eiweißen

und Fetten. Die Einhaltung einer entsprechenden

Diät erfordert ein hohes Maß an Disziplin.

Für diejenigen, die aufgrund von beruflichen

oder privaten Umständen Schwierigkeiten

haben, sich konsequent so zu ernähren, bieten

sich hochwertige Nahrungsergänzungsmittel

mit sogenannten Hafer-Beta Glucanen an. Diese

Ballaststoffe senken den Cholesterinspiegel

im Blut, indem sie Cholesterin binden, so dass

es ausgeschieden wird.

Dr. Anja Bettina Irmler

Gesund

Leben

34 | reformleben 03/2023

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Halten Sie Ihr Blut

in Schwung!

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1 Das in Thromboflow ® enthaltene wasserlösliche Tomatenkonzentrat WSTC I bzw. II fördert die normale Blutplättchenaggregation und trägt zu einem

gesunden Blutfluss* bei. 2 Die Kakaoflavanole in Cardio Care fördern die Elastizität der Blutgefäße, was zu einem normalen Blutfluss beiträgt.

| 35

RL 03/2023


Geistige Fähigkeiten bis ins hohe

Alter fördern und erhalten –

welche Möglichkeiten gibt es?

Bis zum Jahr 2050 wird jeder 3. Einwohner Deutschlands

über 60 sein und die Zahl der Demenzerkrankten

weltweit stetig ansteigen. Laut einer aktuellen Studie

der WHO dürften bis zum Jahr 2030 weltweit 40 Prozent

mehr Menschen mit Demenz leben als heute.

Die positive Nachricht: Das Risiko an Demenz zu erkranken,

lässt sich vorbeugend durch eine gesunde

Omega-3-reiche Ernährung und eine gesündere Lebensweise

deutlich reduzieren. Die modernen Neurowissenschaften

haben mittlerweile Belege dafür, dass es im

erwachsenen Gehirn Regionen gibt, in denen lebenslang

neue Nervenzellen gebildet werden.

Obwohl das menschliche Gehirn nur etwa 2 % des

Gesamtgewichts des Körpers ausmacht, verbraucht es

doch 20 % des aufgenommenen Sauerstoffs und auch

20 % der Gesamtmenge an Energie. Mit einem Fettgehalt

von 60 %, bezogen auf das Trockengewicht, stellt

das Gehirn eines der fettreichsten Körperorgane dar.

Die Hauptfettsäure des Gehirns, mit einem Anteil von

10-15 %, ist die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure

(DHA).

Die Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA)

unterstützt als Vorstufe von Botenstoffen, die u.a. Entzündungen

entgegenwirken und die Hirndurchblutung

verbessern.

Die Omega-3-Fettsäuren spielen eine entscheidende

Rolle für das Gedächtnis, die Sprache, emotionale

Fähigkeiten und die kognitive Gesundheit im Allgemeinen.

Sie können dazu beitragen, das Fortschreiten des

Alterns zu verlangsamen und kognitive Fähigkeiten zu

erhalten.

Ernährung hat einen starken Einfluss auf unsere

geistige und seelische Gesundheit! Eine fett- und/oder

zuckerreiche Ernährung kann entzündliche Reaktionen

der Blutgefäße im Gehirn fördern, die zum schrittweisen

Verfall der Nervenzellen und zum Nachlassen der

kognitiven Fähigkeiten führen können.

DHA ist die wichtigste langkettige Omega-3-Fettsäure

im zentralen und im peripheren Nervensystem. Sie ermöglicht

flexible, permeable Membranen und ist u.a. an

der Regulation des Nervenzellwachstums, des Neurotransmitter-Stoffwechsels,

der Signalübertragung und

der Neuroplastizität beteiligt. Die Neuroplastizität

beschreibt die Fähigkeit des Gehirns sich optimal auf

neue äußerliche Einflüsse und Anforderungen einstellen

zu können, z.B. indem neue Verbindungen zwischen

einzelnen Nervenzellen geknüpft werden.

36 | reformleben 03/2023


Wir sind dem Schicksal nicht schutzlos ausgeliefert.

Je früher wir damit beginnen, die Gesundheit

unseres Gehirns aktiv bis ins hohe Alter zu

fördern, desto besser. Ergänzend zu einer Omega-3-reichen

Ernährung ist es wichtig, lebenslang

aktiv und interessiert an neuen Dingen zu sein, ein

Musikinstrument zu spielen oder eine neue Sprache

zu lernen, sich zu bewegen, soziale Kontakte

zu pflegen und Stress zu vermeiden.

Kornelia Paßiel, Dipl. Ökotrophologin

Quellen:

Studie: Von Schacky C. Importance of EPA and

DHA blood levels in brain structure and function.

Nutrients. 2021;13(4):1074.

Dement Geriatr Cogn Disord 2016;42(3-4):236-245.

doi: 10.1159/000448805. Epub 2016 Oct 5.Cognitive

Impairment Is Associated with a Low Omega-3

Index in the Elderly: Results from the KORA-Age

Study

Extraportion

Omega-3

Unterstützt

Herz, Hirn

und Augen.*

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guten Fette finden Sie unter:

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* DHA und EPA tragen zu einer normalen Herzfunktion bei. Zudem trägt DHA zum Erhalt der

normalen Hirnfunktion und der Sehkraft bei. Die positive Wirkung stellt sich bei einer tgl.

Aufnahme von 250 mg DHA und EPA ein. Ab einer tgl. Aufnahme von 2 g DHA und EPA tragen

sie zur Aufrechterhaltung eines normalen Triglyceridspiegels im Blut bei. Ab 3 g tgl. tragen

sie sogar zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei. Tgl. dürfen nicht mehr als

5 g DHA und EPA aus allen Quellen eingenommen werden. Kein Ersatz für eine ausgewogene,

abwechslungsreiche Ernährung. Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. | 37

wissen was stärkt

Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de


FRÜHSTÜCKSBOWL MIT GEBACKENER BIRNE

Zutaten für 1 Portion

Zeitaufwand ca. 30 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

150 g Mandeljoghurt

3 El Haferflocken, zart

1 El Hanfsamen

1 Tl Omega-3 Algenöl Orange

1 Stück(e) Birne

1 Tl Ahornsirup

0,5 Tl Zimt

1,5 El Pekannüsse

1. Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

2. Die Birne waschen, halbieren und das Kerngehäuse

entfernen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.

Mit 1 Tl Ahornsirup bestreichen und mit Zimt

bestreuen und in den vorgeheizten Backofen geben.

3. Nach 15 Minuten die Pekannüsse mit in den Ofen geben

und 5 Minuten weiter backen lassen. In der Zwischenzeit

den Joghurt mit Haferflocken und Hanfsamen in einer

kleinen Schüssel vermischen.

Nährwerte:

Brennwert:

562 kcal

4. Nach insgesamt 20 Minuten die gebackenen Früchte und

Nüsse aus dem Ofen nehmen und auf den Joghurt geben.

Kurz abkühlen lassen. Mit dem Algenöl beträufeln und

genießen.

38 | reformleben 03/2023


VEGANE SMOOTHIE BOWL MIT BLATTSPINAT, APFEL UND GRAPEFRUIT

Zutaten für 1 Portion

Zeitaufwand ca. 15 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

1 kleiner Apfel

100 ml Pflanzendrink

100 g Spinat

10 ml Zitronensaft

30 g zarte Haferflocken

1 El Dr. Budwig Linugold®

1 mittelgroße Grapefruit

1 Tl Dr. Budwig Omega-3 Algenöl Orange

Walnüsse

Nährwerte:

Brennwert:

454 kcal

1. Blattspinat und Apfel gründlich waschen.

2. Apfel halbieren und entkernen.

3. Eine Hälfte vierteln, andere Hälfte in Scheiben

oder Stücke schneiden.

4. Grapefruit halbieren, die eine Hälfte auspressen,

andere Hälfte filetieren.

5. Zitrone auspressen.

6. Spinat samt pflanzlichem Drink, Haferflocken, gevierteltem

Apfel sowie Grapefruit- und Zitronensaft in einen Mixer geben

und alles kräftig mixen. Dann das Dr. Budwig Algenöl

vorsichtig unterrühren.

7. Anschließend die Dr. Budwig Linugold Leinsamen dazu

geben und 10 Minuten quellen lassen, damit die Bowl eindickt.

8. Anschließend nochmal umrühren und mit den

Apfelstücken sowie den Grapefruitfilets garnieren.

9. Zum Schluss ein paar Walnüsse grob hacken und als

Topping über die Bowl geben.

| 39


reformleben informiert

Blick in den Markt

Über Gesundheitstipps zu lesen, ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den

Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die es

leicht machen, noch gesünder zu leben.

Verbesserte Rezeptur: Dr. Budwig

Omega-3 Zellgold Frau und Mann

Für eine aktive und gesundheitsbewusste

Lebensweise wurden die

Omega-3 Zellgold Öle Frau und Mann

um eine wichtige Zutat ergänzt: Die

bewährten Pflanzenölmischungen

unterstützen durch die Zugabe von

DHA- und EPA-reichem Algenöl zusätzlich

die Funktion von Herz, Hirn

und Augen.*

* DHA und EPA tragen zu einer

normalen Herzfunktion bei. Zudem

trägt DHA zum Erhalt der normalen

Hirnfunktion und der Sehkraft bei.

Die positive Wirkung stellt sich bei

einer täglichen Aufnahme von 250

mg DHA und EPA ein.

Kein Ersatz für eine ausgewogene

und abwechslungsreiche Ernährung

und eine gesunde Lebensweise.

Außerhalb der Reichweite von Kindern

aufbewahren.

40 | reformleben 03/2023

Reformprodukt des Jahres:

Dr. Wolz - Darmflora plus select

intensiv - 22 Stämme und 160

Milliarden Bakterien

Der Probiotika-Spezialist Dr. Wolz

hat die Zahl der Bakterienstämme

in seinem Präparat ‚Darmflora plus

select intensiv‘ von 18 auf 22 und die

Dosierung von 140 auf 160 Milliarden

Bakterien erhöht. Damit ist das

Präparat eines der am höchsten

dosierten Milchsäurebakterienpräparate

im deutschen Markt. Die

Zahl der lebenden Bakterien wird bis

zum Ende der Mindesthaltbarkeit

garantiert. Durch die hohe Dosierung

und die große Bandbreite an Bakterienstämmen

in Kombination mit

B-Vitaminen eignet es sich besonders

für eine Darm-Intensiv-Kur. Erst

kürzlich wurde ‚Darmflora plus select

intensiv‘ wegen seiner hohen Qualität

zum Reformprodukt des Jahres 2023

gekürt. Es ist vegan, glutenfrei und

frei von Gelatine, Lactose, Fructose,

Farbstoffen und Histamin.

Salus - One Essence 75 Elements

Gut versorgt mit einem Schluck

Mit nur einem Schluck mit wichtigen

Nährstoffen versorgt? Das neue

One Essence 75 Elements von Salus

macht genau das und ist ab sofort in

den Reformhaus-Regalen zu finden.

Das flüssige Elixier enthält Vitamine,

Mineralstoffe und Spurenelemente

sowie 34 Kräuter, Früchte & Gewürze

und 23 Obst- und Gemüsesorten. Die

Portion Gesundheit für jeden Tag.

Fehlt unserem Körper ein Nährstoff,

kann das viele Ursachen haben: Wir

nehmen zu wenig davon auf, wir

brauchen mehr davon oder unser

Körper kann vorhandene Nährstoffe

nicht ausreichend verarbeiten. In einer

Gesellschaft, die vom hektischen

Arbeitsalltag und stark verarbeiteten

Lebensmitteln geprägt ist, kommt

eine gesunde, ausgewogene Ernährung

oft zu kurz. Das kann zu einer

schlechten Nährstoffversorgung

führen. Auch Menschen, die sich intensiv

mit ihrem Essen beschäftigen,

können betroffen sein.


Gemüse

saisonal und regional

Preiswert und umweltfreundlich essen

Wie gelingt es, in Zeiten steigender Inflation

gut und gesund zu essen?

Kann Einkaufsverhalten die Welt verbessern?

Mehr und mehr Menschen stellen sich

angesichts steigender Kosten und steigender

Temperaturen diese Fragen.

Wir von reform leben halten Gemüse aus

Bio-Anbau für unverzichtbar. Warum? Zu

wenig Gemüse und Obst zu essen, ist ungesund.

Minderversorgung an Vitalstoffen kann

langfristig zu körperlichem und geistigem

Leistungsabfall, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck

oder Fettstoffwechselstörungen beitragen.

Längst stehen nicht nur die enthaltenen

Vitamine und Mineralstoffe im Fokus, sondern

auch die sogenannten Sekundären Pflanzenstoffe.

Mit diesen Substanzen wappnet sich die

Pflanze gegen widrige Umstände, zahlreiche

davon haben auch auf die menschliche Gesundheit

einen positiven Effekt. Beispielsweise

verfügen sie über eine antioxidative Wirkung,

sind antientzündlich, hemmen die Krebsentstehung,

schützen Blutgefäße oder helfen, den

Cholesterinspiegel zu normalisieren. Die in

Gemüse reichlich enthaltenen Ballaststoffe

fördern die Darmgesundheit, die mehr und

mehr in der Medizin als Schlüssel fürs Gesundbleiben

angesehen wird.

Bio muss oder sollte sein, weil Bioanbau auf

chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide

verzichtet. Sie zu kaufen mindert sowohl

die Schadstoffbelastung des eigenen Körpers

als auch die der Umwelt.

Vorausschauendes Einkaufen, so dass möglichst

keine Lebensmittel weggeworfen

werden, und Selberkochen vermeiden unnötige

Ausgaben. Fertiggerichte kosten umgerechnet

auf Portionen mehr und verursachen Verpackungsmüll.

Wer regional und saisonal einkauft,

trägt dazu bei, Energie für Transporte zu

sparen.

Sparen Sie daher nicht am Falschen. Gemüse

gehört jeden Tag auf den Tisch!

Hier sind einige

Vorschläge

für Mai und Juni

| 41


SALATPLATTE MIT RADIESCHEN

Zutaten für 4 Portion

Zeitaufwand ca. 30 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

1 grüner Salat

2 Bund Radieschen

1 Schlangengurke

1 Bund Schnittlauch

Saft einer Zitrone

1/2 Knoblauchzehe

Meersalz

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

4 EL Leinöl (oder ein anderes Salatöl)

Kopfsalat in einzelne Blätter zerlegen, waschen, gut abtropfen

lassen. Radieschen putzen, waschen, in Scheiben schneiden.

Gurke waschen, ungeschält in feine Scheiben hobeln, dann

mit Salz bestreut einige Minuten stehen lassen. Schnittlauch

waschen und hacken. Zitrone auspressen. Knoblauch schälen

und hacken.

Aus Zitronensaft, Knoblauch, Meersalz, Pfeffer und Öl eine

pikante Marinade anrühren.

Eine große Platte mit Salatblättern auslegen. Durchgezogene

Gurkenscheiben ringförmig auf den Salatblättern verteilen, in

die Mitte die Radieschen geben und mit der Marinade beträufeln.

42 | reformleben 03/2023


ERBSENBURGER

Zutaten für 4 Portion

Zeitaufwand ca. 20 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

500 g grüne, frische Erbsen (oder TK)

1 EL Ei-Ersatz auf Basis von Lupinenmehl

(Reformhaus)

1 feingehackte Zwiebel

(oder Zwiebelpulver)

0,5 TL Salz

1 kräftige Prise frisch gemahlener Pfeffer

2 EL Kartoffelmehl (oder Weizenmehl)

2 EL Rapsöl

Zwiebel schälen und fein hacken. Erbsen zusammen mit den

Zwiebelwürfelchen mit einem Stabmixer pürieren. Ei-Ersatz

(ohne Wasser), Salz, Pfeffer und Mehl unterrühren – gut vermischen.

Aus der Masse vier Burger oder acht kleine Laibchen formen.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Burger bzw. Laibchen

beidseitig goldbraun braten.

Die Burger zwischen zwei Brötchenhälften stecken. Je nach Vorliebe

ein Salatblatt unter den Burger legen, mit Tomatenscheiben,

Gurkenscheiben, Senf etc. garnieren – fertig ist der vegane

Erbsenburger.

Alternativ die Laibchen mit einem Dip servieren.

| 43


SPINAT-NUDELN

Zutaten für 4 Portion

Zeitaufwand ca. 40 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

500 g Blattspinat

2 Zwiebeln

2 Zehen Knoblauch

2 EL Öl (zum Anbraten geeignet)

150 ml Sahne

1 EL Gemüsebrühe (Instant)

Curry, Kurkuma, Chilipulver,

Meersalz nach Belieben

400 g Nudeln (Spaghetti)

Spinat waschen, putzen, trocken schütteln. Zwiebeln und

Knoblauchzehen schälen, hacken.

Öl in einer Pfanne mit Deckel erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch

andünsten. Spinat zugeben, durchmischen, Deckel schließen

und zehn Minuten bei mittlerer Hitze dünsten.

Zwischenzeitlich Nudeln in einem separaten Topf in Salzwasser

garen, abgießen.

Sollte sich in der Spinatpfanne sehr viel Flüssigkeit bilden,

diese einkochen lassen. Dann Sahne, Instant-Gemüsebrühe und

andere Gewürze in das Gemüse rühren und kurz mit erhitzen.

Nudeln und Spinat-Sahne-Sauce miteinander servieren.

44 | reformleben 03/2023


SPARGEL-BROKKOLI-PFANNE

Zutaten für 4 Portion

Zeitaufwand ca. 30 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

500 g Spargel (möglichst grüner)

500 g Brokkoli

2 Frühlingszwiebeln

2 Knoblauchzehen

30 g Ingwer*

200 g Räuchertofu*

1 Bund frische Kräuter (Koriander)

2 EL Sojasauce

2 EL Sonnenblumenkerne oder Sesam

Meersalz, Pfeffer

* Ingwer und Sojabohnen werden inzwischen

auch in Europa angebaut; in Bio-Qualität

Spargel waschen, evtl. schälen, in Stücke schneiden. Brokkoli

waschen und in Röschen zerteilen, harte Strunkhaut entfernen.

Frühlingszwiebeln waschen und hacken.

Knoblauchzehen schälen, hacken. Ingwer gründlich waschen,

evtl. schälen, hacken. Tofu würfeln.

In einer großen Pfanne etwas Wasser erhitzen und darin gehackte

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer glasig dünsten.

Als Nächstes gewürfelten Tofu hinzugeben und fünf Minuten

mit anbraten. Es folgen Brokkoliröschen und Spargelstücke.

Alles zusammen weitere fünf Minuten braten.

Mit Sojasauce ablöschen und so lange köcheln lassen, bis das Gemüse

die gewünschte Konsistenz erreicht hat.

Zwischenzeitlich Kräuter waschen und hacken. Kurz vor Ende

der Garzeit zusammen mit den Sonnenblumenkernen oder dem

Sesam in die Pfanne geben.

| 45


ÜBERBACKENER BLUMENKOHL

Zutaten für 4 Portion

Zeitaufwand ca. 50 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

1 Kopf Blumenkohl

Meersalz

60 g Butter

1 Knoblauchzehe

30 g Mehl

300 ml Milch

100 ml Sahne

1/2 TL Pfeffer (weiß)

1 TL Curry

1 Prise Muskatnuss

150 g Reibekäse

1 Bund Petersilie

46 | reformleben 03/2023

Vom Blumenkohl die Blätter entfernen und ihn in Röschen teilen.

Strunk schälen und in Scheiben schneiden. Auch von den Röschen

im unteren Teil die harte Haut entfernen.

Währenddessen Wasser zum Kochen bringen, salzen und den Blumenkohl

in sprudelndem Wasser fünf Minuten garen. Abgießen

(evtl. Brühe für eine Suppe auffangen) und abtropfen lassen.

Eine große Auflaufform mit ca. zehn Gramm Butter ausstreichen.

Knoblauchzehe schälen, hacken und in der Auflaufform verteilen.

50 g Butter in einem Topf zerlassen. Mehl einrühren. Mit Milch

und Sahne ablöschen und aufkochen – ständig mit einem Schneebesen

dabei rühren, so dass sich nichts anhängt. Ausschalten und

Pfeffer, Curry, Muskatnuss einrühren.

Backofen auf Ober- und Unterhitze einstellen und auf 180 Grad

Celsius vorheizen. Blumenkohl gleichmäßig in der Auflaufform

verteilen und die Milch-Sahne-Sauce darüber gießen. Mit Reibekäse

bestreuen und den Auflauf ca. 25 Minuten backen.

Petersilie waschen, hacken. Überbackenen Blumenkohl vor dem

Servieren mit Petersilie bestreuen.


re fo rm

l e b e n

R e z e p

t - K o m p a s s

SPARGEL MIT SAUCE BÉRNAISE

Zutaten für 2 Portionen

Zeitaufwand ca. 40 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

2 Eigelb

200 g flüssige Weidebutter, lauwarm

1 cl Zitronensaft

1 Messerspitze Cayenne Pfeffer

etwas Salz

2 Zweige Estragon entspricht 1 Tl. gehackt

2 Zweige Kerbel entspricht 1 Tl. gehackt

1 Zweig Petersilie entspricht 1 Tl. gehackt

½ Tl. Keto Süße (Erythrit+Stevia)

1 Schuss Weißwein trocken

1 kg ungeschälter Weißer Spargel

Nährwerte gesamt:

Brennwert:

891 kcal

Fett:

89 g

Kohlenhydrate:

11 g

Protein

9 g

Den Spargel schälen und in einem Topf mit Salzwasser weichkochen.

Die Kräuter waschen und fein hacken. Die Butter in einem Topf

bei mittlerer Hitze schmelzen.

In einer Schüssel — über einem Wasserbad — die Eigelbe mit

einem Schluck des Weißweines, Zitronensaft sowie etwas Salz,

Pfeffer und Keto Süße mit einem Schneebesen schaumig schlagen.

Die flüssige, noch lauwarme Butter nach und nach unterrühren,

bis die Sauce eine dicke Konsistenz bekommt. Final die fein

gehackten Kräuter unterheben und ggf. nochmals mit Salz und

Pfeffer abschmecken.

Zusammen mit dem frischen Stangenspargel servieren.

| 47


re fo rm

l e b e n

R e z e p

t - K o m p a s s

ERDBEER-PANNA-COTTA

Zutaten für 4 Portion

Zeitaufwand ca. 20 Minuten

Zutaten:

Zubereitung:

200 g frische Erdbeeren

25-30 g Keto Süße (Erythrit+Stevia)

je nach Reife der Erdbeeren

3 Blatt Gelatine

150 ml Sahne

1 Vanilleschote

Die frischen Erdbeeren waschen und putzen. Anschließend mit

15-20 g Keto Süße, je nach Reife der Erdbeeren pürieren.

Die Blatt Gelatine in kaltem Wasser einweichen.

Sahne, ausgekratzte Vanilleschote und 10–15 g Keto Süße in

einem Topf einmal aufkochen. Dann vom Herd nehmen. Die eingeweichte

Gelatine ausdrücken und mit dem Schneebesen in der

lauwarmen Sahnemasse auflösen. So verrühren, dass es keine

Klumpen mehr gibt.

Nährwerte gesamt:

Brennwert:

Fett:

Kohlenhydrate:

Protein

266 kcal

23,8 g

3,25 g

6,8 g

Die pürierten Erdbeeren durch ein Sieb in die Sahnemasse

passieren und nochmals gut verrühren.

Final die Erdbeer-Panna-Cotta Masse in ein Glas füllen und ca.

12 h bis 24 h im Kühlschrank kaltstellen.

48 | reformleben 03/2023


NATÜRLICH

WOHLFÜHLEN

Erde äußerlich und innerlich

Reinigung, Entgiftung, Darmsanierung,

Harmonisierung gehören zu den wichtigsten

Ansätzen in der Naturheilkunde. In diesem

Zusammenhang bestehen gute Erfahrungen

mit diversen Erden. Hierzu gehören vor

allem die Klassische Heilerde, bestehend aus

Löss, Zeolithe, ein Vulkangestein und Moor.

Entstehung der „Heilerden“

Löss ist entstanden aus Gesteinen, durch viele

Erdzeitalter verwittert. Der sozusagen pulverisierte

Stein wird getrocknet, gemahlen, gesiebt,

sterilisiert, bevor er als Heilerde in den Handel

kommt. Tonerde ist eigentlich das gleiche. Der

Begriff ist jedoch nur bei Produkten für die

äußerliche Anwendung üblich. Je nach „Muttergestein“

hat Tonerde unterschiedliche Farben

und unterschiedliche chemische Zusammensetzungen.

Die klassische Heilerde für die äußerliche

und innerliche Anwendung geht also auf

mehrere Gesteinsarten zurück. Lehm ist eine

Mischung aus Sand und Ton. Er wird für Wickel

verwendet und die Felke-Kur. Das Lehmbad gilt

als Jungbrunnen. Die vor über 100 Jahren von

Emanuel Felke entwickelte ganzheitliche Kur

mit Licht, Luft und Lehm hat ihren Ursprungsort

Sobernheim an der Nahe inzwischen zum staatlich

anerkannten Bad Sobernheim gemacht.

Vulkanischen Ursprungs sind Zeolith und Fango.

Der Begriff „Zeo“ stammt aus dem Griechischen

und bedeutet „Sieden“, „lith“ heißt „Stein“. „Gekochte

Steine“ könnte man großzügig übersetzen.

Das Gestein, aus dem Zeolith gemacht

wird, hat viele winzige Poren. Genau gesagt wird

Klinoptilolith-Zeolith genommen, die kristalline

Form. Gelegentlich taucht auch noch der Begriff

Betonit auf. Das ist verwitterte Vulkanasche. Bei

Fango handelt es sich um einen heilkräftigen

Mineralschlamm, der aus einer heißen Quelle

vulkanischen Ursprungs stammt.

Die schwarze, erdige Substanz Moor entstand

aus Pflanzen, die zum Ende der letzten Eiszeit in

den zurückgebliebenen feuchten Senken wuchsen.

Das Wasser konservierte pflanzliche Substanzen.

So ist Moor nicht nur mineralstoffreich,

sondern enthält auch organische Verbindungen

wie Hormone. Das macht Moor besonders geeignet

für die Behandlung gynäkologischer

Beschwerden. Es ist aber auch gut für Muskeln,

die Durchblutung und aktiviert allgemein Stoffwechselprozesse.

Anwendung von außen

Auflage, Wickel, Verband, Badezusatz, Gesichtsmaske,

es gibt viele Möglichkeiten, Zeolith,

Heilerde und Moor auf die Haut zu bringen.

Naturkosmetikprodukte für Haut und Kopfhaut

machen die Anwendung einfach. Bei allergischen

Hautbeschwerden, Ausschlägen, Ekzemen,

Insektenstichen und Akne sind Heilerde

und Zeolith zu bevorzugen.

| 49


Weitere Anwendungsgebiete für alle drei sind

Muskel- und Gelenkbeschwerden, Durchblutungsstörungen

oder ein Hexenschuss. Ein

Leibwickel unterstützt die innere Anwendung

bei Magenproblemen.

Für einen Wickel oder eine Kompresse mit

Wasser einen streichfähigen Erdebrei herstellen.

Dieser wird auf die betroffene Partie aufgetragen

und mit einem feuchten Tuch bedeckt. Darüber

kommt ein trockenes Tuch; am besten mit Sicherheitsnadeln

befestigen. Die Wirkung entfaltet

sich, während des Trocknens der „Erde“. Das

dauert bei einer Gesichtsmaske circa zwanzig

Minuten, bei einem Körperwickel eine bis zwei

Stunden. Dann die Auflage mit der trockenen

und bröckeligen Masse entfernen und die Haut

gut abspülen bzw. -duschen.

Übrigens Heilerde, die laut Angabe auf der Packung

zur äußerlichen Anwendung gedacht ist,

sollte nie innerlich angewendet werden.

Wirkung und Einnahme

„therapeutischer Erden“

Zeolith und Heilerde sind zwar unterschiedlich

Ursprungs und unterschiedlicher Zusammensetzung,

in ihrer Anwendung jedoch sehr ähnlich.

Sie enthalten viele Mineralstoffe – Magnesium,

Silicium, Eisen, Phosphor, Kalium, Calcium sowie

die Spurenelemente Kupfer, Mangan, Selen

und Zink. Die so genannte grüne Mineralerde

enthält besonders viel Eisen und Magnesium.

Je kleiner die einzelnen Teilchen, desto größer

ihre Gesamtoberfläche. Und je größer die Oberfläche,

desto besser die Fähigkeit, mit anderen

Stoffen in Wechselwirkung zu treten. Im Hinblick

auf die innere Anwendung von Zeolith und

Heilerde bedeutet das: Durch ihre Pulverform

können störende Substanzen wie überschüssige

Magen- und Gallensäure oder zu viel Cholesterin,

Giftstoffe, Stoffwechselprodukte und

schädliche Darmbakterien gebunden werden.

Auf diese Weise werden Magen- und Darmbeschwerden

gelindert, der Organismus entgiftet,

ein Beitrag zur Sanierung des Darms geleistet.

Bei Aufstoßen, Blähungen und Durchfall ist der

Effekt doppelt gut, da auch unangenehme Gerüche

gebunden werden.

Innerlich angewendet kann Heilerde bzw.

Zeolith also Beschwerden wie Sodbrennen, Verdauungsprobleme

und Durchfall lindern. Zur

Einnahme wird traditionell Pulver in Wasser

eingerührt, seit einigen Jahren gibt es auch

Heilerde-Kapseln. Wichtig ist, genug dazu zu

trinken. Im Extremfall kann sich ein Darmverschluss

entwickeln, wenn Heilerde-Kapseln

ohne Flüssigkeitsaufnahme geschluckt werden.

Im Allgemeinen ist Heilerde gut verträglich –

auch für Senioren, Kinder und Schwangere. Ein

Streitpunkt ist Aluminium. Heilerde wie Zeolith

enthalten es. Hier geht es darum, ob es sich lösen

kann. Das wäre schädlich, gilt aber als unwahrscheinlich.

Werdende Mütter sollten allerdings

vorsichtshalber auf den Aluminiumgehalt achten.

Außerdem können die enthaltenen Silikate

Nierenpatienten Probleme bereiten.

Vorsicht geboten ist immer, wenn neben Heilerde

Medikamente eingenommen werden. Arzneistoffe

können im Verdauungstrakt von den mineralischen

Erden absorbiert werden und gelangen

somit nicht ins Blut und nicht ins Körperinnere.

Chronisch Kranke halten im Zweifelsfall besser

Rücksprache in der Arztpraxis oder Apotheke.

Generell sollten zwischen den Einnahmen von

therapeutischen Erden und der Einnahme von

anderen Medikamenten sowie auch Mahlzeiten

mindestens zwei Stunden vergehen.

Die Erden schleusen unter anderem Fett aus

dem Körper. Das kann bei Cholesterin durchaus

positiv sein, aber es können auch Substanzen gebunden

werden, die unser Körper benötigt.

Sigrid Oldendorf

50 | reformleben 03/2023


reformleben informiert

Gesundheits-News

Ausflugsziel Nationalpark

Wälder, Auen, Seen, Moore, bizarre

Felsformationen, Dünen, Salzwiesen

und Watt an der Küste,

Deutschlands Natur hat viel zu

bieten. Wie wär’s mit einem Ausflug

in einen der inzwischen 16 Nationalparke?

Ein Nationalpark ist ein klar definiertes,

ausgedehntes Gebiet, das

vor menschlichen Eingriffen und

Umweltverschmutzung geschützt

wird. Dort gibt es artenreiche und

einzigartige Flora und Fauna zu

entdecken. Die Pflanzen- und Tierarten

sind teilweise bedroht und

sollen eine Umgebung haben, die

ihr Überleben sicherstellt.

Am 24. Mai ist der europaweite „Tag

der Parke“, der auf den 24. Mai 1909

zurückgeht, als in Schweden die

ersten Schutzgebiete ausgewiesen

wurden. Der Yellowstone-Nationalpark

in den USA wurde bereits 1872

gegründet, während hierzulande

1970 der erste Nationalpark im Bayerischen

Wald entstand. Für Biosphärenreservate

und Naturparke,

in denen wirtschaftliche Nutzung

mit bestimmten Regeln erlaubt ist,

gilt der Tag der Parke ebenfalls.

Auch sie sind einen Ausflug wert,

um Natur zu erleben.

Zähneputzen schützt

Die tägliche Zahnhygiene ist nicht

nur wichtig für die Gesundheit und

das Aussehen der Zähne, sie hat

auch einen erheblichen Einfluss

auf die allgemeine Gesundheit. So

können beispielsweise Probleme

mit Zähnen oder Zahnfleisch zu

Herzkrankheiten und Schlaganfällen

führen.

„Das liegt daran, dass alles in unserem

Körper miteinander verbunden

ist. Kein Wunder also, dass sich

Bakterien in unserem Mundraum

im ganzen Körper ausbreiten können“,

erläutert Dr. Norman Manger,

leitender Oberarzt der Klinik für

Innere Medizin und Kardiologie

am Herzzentrum Dresden. Wer

also wegen schlecht gepflegter

Zähne eine Zahnfleischentzündung

hat, bei dem ist es möglich, dass

die Bakterienansammlung an der

Zahnwurzel über die Blutgefäße in

die Blutbahn geschwemmt wird und

sich auf den Herzklappen ablegt.

Gelenk- und Kopfschmerzen oder

Nierenprobleme können ebenfalls

damit zu tun haben. Ideal ist

Zähneputzen nach jeder Mahlzeit.

Abends sollte auf jeden Fall

auch Zahnseide etc. zum Reinigen

schlecht erreichbarer Stellen zur

Anwendung kommen und ein

Mundwasser.

Frühjahrssonne unterschätzt

Draußen im Café oder Garten gesessen

und zu viel Sonne abbekommen?

Das passiert im Mai immer

wieder. Kühlung hilft der Haut nach

zu viel Sonnengenuss.

Die Blätter der Aloe Vera enthalten

ein Gel, das besonders viel Feuchtigkeit

spendet, die Haut glättet und

das Wachstum der Zellen anregt.

Genau richtig, um ein Aloe-Vera-

Gel mehrmals täglich dünn auf die

betroffenen Stellen aufzutragen.

Gleiches gilt für kühlendes Silicea-

Gel. Die darin enthaltene Kieselsäure

lässt die Schwellung zurückge-

| 51


reformleben informiert

hen und lindert die Entzündung.

Dritte Möglichkeit: Kamillentee

kochen, erkalten lassen, Kompresse

mit dem Sud anfeuchten und auf die

lädierte Haut legen.

Kühlschrank – was wohin?

Alles irgendwie rein. So ist es in

vielen Kühlschränken. Die Empfehlungen

sehen so aus:

Kühlschranktür: gut geeignet für

lagerfähige Lebensmittel wie Ketchup,

Senf, Eier. Die Kühlschranktür ist

die wärmste Zone im Kühlschrank.

Oberste Ebene: relativ warm, geeignet

für Marmelade oder Speisereste,

die bald verzehrt werden.

Mittlere Ebene: perfekt zum Aufbewahren

von Milchprodukten.

Untere Ebene: der kälteste Platz im

Kühlschrank, damit bester Platz für

leicht verderbliche Lebensmittel

wie Fleisch.

Gemüsefach: wie der Name schon

sagt für Gemüse, auch Salate und

Obst.

Tomaten, Auberginen, Kartoffeln,

Zwiebeln, Brot, Äpfel sollten gar

nicht in den Kühlschrank.

Cool alt werden

Eine Gruppe von Wissenschaftlern

vom Alternsforschungs-Exzellenzcluster

CECAD der Universität Köln

hat herausgefunden, dass Kälte

die Verklumpung von Proteinen

verhindert. Dass eine niedrigere

Körpertemperatur für ein längeres

Leben sorgen kann, weiß man

schon seit einiger Zeit. Das wurde

sowohl bei wechselwarmen Tieren

wie Würmern oder Fischen festgestellt

als auch bei gleichwarmen

Säugetieren.

Die normale menschliche Körpertemperatur

liegt zwischen 36,5 und

37 Grad Celsius. Ein starkes Absinken

unter 35 Grad Celsius führt

zu Unterkühlung, wäre also nicht

hilfreich. Aber im unteren Bereich

zu bleiben und nachts im Schlaf

kühle 36 Grad Celsius zu erreichen,

ist wohl von Vorteil.

Die Forschenden um Prof. Dr. David

Vilchez untersuchten Fadenwürmer

und kultivierte menschliche Zellen,

die Gene für die neurodegenerative

Erkrankungen ALS (Amyotrophe

Lateralsklerose) und die Huntington-Krankheit

in sich trugen. Die

Krankheiten zeichnen sich durch

Ansammlungen von schädlichen

Eiweißablagerungen aus, sogenannte

pathologische Proteinaggregationen.

Kälte führte in beiden Modellorganismen

dazu, dass die zur

Verklumpung neigenden Proteine

vom Organismus entfernt wurden.

Daraus ergeben sich mögliche

therapeutische Ansatzpunkte.

Eventuell lassen sich die Ergebnisse

auch auf weitere neurodegenerative

Erkrankungen wie Alzheimer und

Parkinson übertragen, die ebenfalls

mit Proteinaggregation verbunden

sind.

Kuh-, Ziegen- und Schafmilch

Egal, ob von Kuh, Ziege oder Schaf,

Milch besteht immer aus einem Gemisch

aus Eiweißen, Milchzucker

(Laktose), Milchfett und Wasser.

Wie viel der einzelnen Komponenten

in der Milch enthalten sind,

variiert je nach Milchsorte. Zusätz-

52 | reformleben 03/2023


reformleben informiert

Roland Jentschura

POWER

STATT

„SAUER“

Unser Säure-Basen-Haushalt

entscheidet

Sicherlich kennen Sie auch Sportler, die „dauer-sauer“ ihre

Ziele nicht erreichen, stattdessen immer wieder verletzt

pausieren müssen oder ihren geliebten Sport gar nicht

mehr betreiben können.

lich bestehen Unterschiede bei der Eiweiß- und

Fettzusammensetzung.

Kuhmilch enthält in der Regel einen Mix aus

Alpha-1 und Alpha-2-Beta Kasein. Letzteres gilt als

besser verträglich. An einer bestimmten Stelle in

der Aminosäurenkette sitzt dabei die Aminosäure

Prolin statt Histidin. Ziegen- und Schafsmilch

enthalten nur die zweite Variante.

Das kann der entscheidende Unterschied sein.

Doch er ist es nicht für alle, die auf Milcheiweiß

allergisch reagieren.

Alternativen zu klassischen Milchprodukten sind

dann vegane Produkte pflanzlichen Ursprungs aus

Soja, Hafer etc.

Leider passiert es auch, dass mit zunehmenden

Alter der Milchzucker nicht mehr so gut vertragen

wird. Es entwickelt sich eine Laktoseintoleranz.

Dabei ist interessant zu wissen, dass Kuhmilch

am meisten Laktose enthält. Ziegenmilch enthält

von Natur aus weniger. Sie punktet außerdem mit

mehr Vitamin D und kurzkettigen Fettsäuren.

Schafmilch hat den Vorteil, dass sie einen höheren

Proteingehalt hat als Kuhmilch. Der ebenfalls

höhere Fettgehalt schreckt manche Verbraucher

ab, doch ist es genau der, der sie besser verträglich

macht. Ziegen- und Schafmilch enthalten also

auch Laktose, werden jedoch besser vertragen. Das

hilft denjenigen, bei denen die Laktoseintoleranz

nicht so ausgeprägt ist, dass sie die Substanz ganz

Immer mehr Menschen sind aufgrund der üblichen Ernährungs-

und Lebensgewohnheiten „chronisch latent

über säuert“. Säuren wirken dann im Körper wie „Sand im

Getriebe“. Selbst professionelles Training und bereits der

gut gemeinte sportliche Ausgleich zum alltäglichen Sitzen

und zu den kleinen Sünden fördern schlussendlich nur den

Verschleiß.

Dieses Buch gibt Antworten über die vermeidbaren Ursachen

und Folgen einer Übersäuerung. Mit diesem Körperverständnis

und der Beachtung der „drei Leitlinien gesunden,

erfolgreichen Sports“ werden Sie lange Freude an Ihren

Aktivitäten haben!

ISBN 978-3-933874-50-4 · 176 Seiten · 19,50 €

Verlag Peter Jentschura

Telefon: +49 (0) 25 34 - 9 73 35-0

Leseproben: www.verlag-jentschura.de

| 53

youtube.com/VerlagJentschura

Buchvorstellung von Roland Jentschura

Scan me!


reformleben informiert

vermeiden müssen.

Typgerechtes Fasten

Trägheit abschütteln, Gewicht verlieren

– vor dem Sommer versuchen

viele Menschen zu fasten. Doch der

Stoffwechsel ist individuell. Es gibt

zum Beispiel Menschen, die permanent

frieren, kalte Hände und Füße

haben, während anderen ständig zu

warm ist. Wie bei der Akademie für

menschliche Medizin zu lesen, benötigt

eigentlich jeder und jede eine

individuell angepasste Ernährung.

Eine nicht typgerechte Fastenart

führt zu Frust, Kreislaufbeschwerden,

Unterzuckerung und Schwäche

und schließlich zum Abbruch

und der Abwendung vom Fasten.

Ernährungswissenschaftler und

Fasten-Experte Ralf Moll unterteilt

in drei Grundtypen, bei ihm

Bär, Tiger und Reh, die auf der

ayurvedischen Typenlehre „kapha“,

„pitta“, „vata“ beruhen. Für Bären,

die einen kräftigen Körperbau und

eine gute Durchblutung haben, also

wenig frieren wird Saftfasten empfohlen.

Dem bewegungsfreudigen

Tiger empfiehlt Moll Früchtefasten,

dem Reh mit sensibler Verdauung

Suppenfasten. Auch Intervallfasten

wird von Moll für alle drei Typen

genannt, wobei der Bär die 16:8, also

16 Stunden Fasten, in acht Stunden

zwei Mahlzeiten einnehmen

problemlos schaffen sollte, während

der Tiger vielleicht besser damit

fährt, auf 14:10 zu gehen, das Reh

auf 12:12. Alternativ dazu sind 5:2

oder 6:1, heißt fünf oder sechs Tage

sehr wenig essen, zwei Tage den Essensgelüsten

nachgehen bzw. einen

Cheat day (Schummeltag) einlegen.

Denn lange unterdrückte Gelüste

können zu so genannten „Fressanfällen“

führen.

Fazit: Fasten individuell anpassen.

Mindestens haltbar bis …

Keine Frage, das Mindesthaltbarkeitsdatum

hat seine Berechtigung.

Doch das Bundesamt für Verbraucherschutz

und Lebensmittelsicherheit

sagt auch: „Werden die jeweils

richtigen Lagerungsbedingungen

beachtet, beispielsweise kühle oder

trockene Lagerung, können Lebensmittel

oft auch über dieses Datum

hinaus gelagert und verzehrt werden.“

Ein überschrittenes Datum

ist also ein Zeichen, besonders aufmerksam

zu sein. Aber es bedeutet

nicht: Auf jeden Fall ab damit in die

Tonne.

Bei Tee kann sich zum Beispiel das

Aroma reduziert habe. Giftig ist er

deshalb nicht. Besonders vorsichtig

sollte man dagegen bei Fisch und

Fleisch sein, da verdorbene Produkte

üble Beschwerden auslösen.

Bei wasserreichen Produkten wie

Tomaten bildet sich sehr schnell

gesundheitsschädlicher Schimmel.

Also Augen auf, ob an einem

Lebensmittel Schimmel zu sehen

ist – dann entsorgen. Auch was

schlecht riecht oder beim ersten

Bissen schlecht schmeckt, kommt

besser weg.

So manches Lebensmittel kann

man aber noch „retten“. Auch wer

Produkte kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum

kauft und zeitnah

verwendet trägt dazu bei, dass

weniger weggeworfen wird.

Ein Öl für alles?

Das funktioniert am ehesten mit

Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl.

Wasserhaltige Gemüse oder

Bratlinge können darin zubereitet

werden, wenn das Öl nicht über

den Rauchpunkt erhitzt wird. Am

54 | reformleben 03/2023


reformleben informiert

Salat schmecken sie ebenso. Ähnliches gilt für

Sesam- und Mandelöl, doch sind sie teurer.

Lein-, Hanf-, Walnuss- und Kürbiskernöl sind

echte Salatspezialisten und dürfen wegen ihrer

vielen mehrfach ungesättigten Fettsäuren

nicht erhitzt werden. Sie würden dabei sehr

schnell rauchen, was schlecht ist für Gesundheit

und Geschmack.

In der heißen Küche, zum Beispiel zum Braten

von Fleisch und Frittieren, sollten nur Kokosöl

oder spezielle Bratöle zum Einsatz kommen.

Wer Abwechslung liebt, aber keine große Familie

hat, kauft am besten kleine Flaschen.

Sigrid Oldendorf

IMPRESSUM

3. Ausgabe 2023 · reformleben Nr. 50 unabhängiges Magazin für

längere Gesundheit & Anti-Aging

Herausgeber

zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9

redaktion@reformleben.de · www.reformleben.de

Geschäftsführer

Bernhard Sillich

Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr

Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen

und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information

und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen

ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften

weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen aller Art,

die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang gebracht

werden.

Gestaltung & Realisierung

dashdesign e.K.

T: +49 6634 969099 - 0 · dashdesign.eu

Druck

Vogel Druck und Medienservice GmbH

+49 931 4600-02 · vogel-druck.de

In eigener Sache

Korrekturen und Richtigstellungen

Auf S. 25 der Ausgabe Nr. 49 muss es im 3.

Absatz der linken Spalte anstatt "gesättigte"

"ungesättigte Omega-6-Fettsäuren" heißen.

Im 4. Absatz muss es dann weiter lauten:

"Da wir mit unserer Ernährung in der Regel

ausreichend Omega-6-Fettsäuren, aber zu

wenig Omega-3-Fettsäuren aufnehmen, sollte

unbedingt auf eine ausreichende Omega-

3-Zufuhr geachtet werden. Gute Lieferanten

sind fetter Seefisch, Algenöl, Leinöl aber auch

speziell für den Ausgleich zusammengestellte

Mischungen mit einem hohen Anteil der

wirksamen Omega-3-Fettsäuren DHA und

EPA. Achten sie beim Kauf auf lichtgeschützte

Gefäße (Flasche, Kapselbehälter) und lagern sie

die Öle kühl."

Fotos & Illustrationen

www.stock.adobe.com,

www.istockphoto.com

Erscheinungsweise

Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,

alle zwei Monate in Printform.

Hinweis für Österreich

Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich

angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher

Bestimmungen möglich.

Anzeigen

Bernhard Sillich

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9

M +49 (0) 163 74 55 424 · anzeigen@reformleben.de

Bezugsquellen

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in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte

vorbehalten.

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BUCH

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