Machbarkeitsstudie - beim SPD-Ortsverein Schwentinental
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<strong>Machbarkeitsstudie</strong> zur Errichtung einer wettkampfgerechten<br />
Sporthalle mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten<br />
in der Stadt <strong>Schwentinental</strong><br />
Kapitel V<br />
Kommune mit fast 100 Prozent der Folgekosten belasten, da, bis auf die Mieteinnahmen, aus<br />
sportlicher Nutzung kaum Gewinne zu erzielen sind. Auch wenn die beiden großen Sportvereine<br />
gemeinschaftlich die Wettkampfsporthalle betreiben würden, wären sie dadurch dauerhaft<br />
auf hohe kommunale Zuschüsse angewiesen – immer vorausgesetzt, es handelt sich nur<br />
um eine monofunktionale Sporthalle. Wenn sich daher die Stadt <strong>Schwentinental</strong> finanziell in<br />
der Lage sieht, Haushaltsmittel für den Bau und den Betrieb in Höhe von ca. 10 Millionen<br />
Euro in den nächsten 30 Jahren aufzubringen, dann würde die Errichtung einer neuen Wettkampfsporthalle<br />
ein für alle Mal die Kapazitätsprobleme der Sportvereine in der Stadt lösen<br />
und für den Sport sehr positive Entwicklungsbedingungen schaffen.<br />
Diese Studie geht aber davon nicht aus, so dass eine Nutzungs- und Raumkonzeption, die<br />
nur den Sport im Blick hat, aus unserer Sicht nicht machbar und sinnvoll erscheint.<br />
Alle derzeitigen, bekannten Hallenprojekte gehen daher im Gegenteil davon aus, dass aus<br />
wirtschaftlicher und entwicklungsperspektivischer Sicht für die Freizeit- und Gesundheitsinteressen<br />
der Bürgerinnen und Bürger, die Immobilie von Beginn an als ein auf den wirtschaftlichen<br />
Nutzen ausgerichtetes Objekt zu planen, zu bauen, zu finanzieren und zu betreiben ist.<br />
Wir empfehlen daher eine, durchaus an den Normen der Sportfachverbände orientierte, gedeckte<br />
Sportstätte, die aber funktional Veranstaltungen anderer Art, privatwirtschaftliche<br />
Nutzungen, Mehrfachbelegungen mit unterschiedlichen Nutzungen und Nutzergruppen, Entwicklungen<br />
des Gesundheits- und Fitnesssports und der Familien orientierten Freizeit zulässt<br />
und eher dem Bild eines „Zentrums“ für Freizeit, Sport, Gesundheit und angrenzende Branchen<br />
entspricht als einer „Sporthalle i. e. S.“. Insofern greift auch der herausgearbeitete Begriff<br />
„Sportzentrum Lustiger Bruder“ noch etwas zu kurz.<br />
Diese Empfehlung stellt die örtlichen Sportvereine ohne Zweifel vor eine große Herausforderung.<br />
Allerdings – und auch das weisen alle untersuchten und bekannten Fälle aus Deutschland<br />
nach (im Speziellen das Beispiel Göttingen) – ist die Zukunft der beiden großen Sportvereine<br />
in <strong>Schwentinental</strong> ohne eine Professionalisierung, die sich progressiv und positiv auf<br />
die Angebots- und Mitgliederentwicklung und das Management auswirkt, nicht gesichert.<br />
Insofern hängt der Neubau eines Sportzentrums unmittelbar mit der Weiterentwicklung der<br />
Vereine zusammen. Beides bedingt sich sogar gegenseitig: ohne professionelle Vereinsentwicklung<br />
keine erfolgreiche Bewirtschaftung des neuen Sportzentrums; ohne Sportzentrum<br />
keine Vereinsentwicklung in eine ökonomisch gesicherte Zukunft. Wir empfehlen daher, diesen<br />
Zusammenhang unbedingt im Blick zu behalten.<br />
Im Hinblick auf eine langfristig erfolgreiche Bewirtschaftung des zukünftigen Sportzentrums<br />
kann auch eine Investorenlösung attraktiv werden. Allerdings entzieht sich die Stadt ihrer<br />
Möglichkeit der Einflussnahme auf die inhaltliche und wirtschaftliche Entwicklung des Sportzentrums<br />
und somit auf die Preise der Angebote, sofern keine kommunalnahe Gesellschaft<br />
wie die Stadtwerke der Investor ist. Gewinnorientierte, privatwirtschaftlich ausgerichtete Investoren<br />
richten ihr Engagement in der Regel nicht an lokalen und sozialen Entwicklungszielen<br />
aus. Daher kämen eher eine gemeinnützige Genossenschaft oder eine Gesellschaft mbH<br />
unter der fachlichen und wirtschaftlichen Leitung der Kommune, der zwei großen Sportvereine,<br />
TSV Klausdorf und Raisdorfer TSV, und ggf. weiterer Partner infrage. Das zu realisierende<br />
Modell hängt aber wesentlich von der politischen und wirtschaftlichen Situation in der<br />
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