Kölner Stadtteilliebe Sommer 2023

Koelner-StadtteilLiebe.de 15
Dorfgemeinschaft Sürth neu aufgestellt
Lange hat es so ausgesehen, als ob die Dorfgemeinschaft
Sürth 66 Jahre nach Gründung in
Auflösung begriffen sei. Doch weit gefehlt: Ende
vergangenen Jahres gab es eine Jahreshauptversammlung,
auf der sich ein neuer Vorstand
aus engagierten Sürtherinnen und Sürthern
gefunden hat. Karl Wolters wird den Vorstand
anführen, weiter wurden Andreas Köhl zum Geschäftsführer
und Rüdiger Nies zum Schatzmeister
gewählt. Zusätzlich besetzte man noch die
Beisitzerposten, so dass die Dorfgemeinschaft
jetzt wieder voll handlungsfähig ist und mit viel
Optimismus in die Zukunft schaut.
Der neue Vorstand der Sürther Dorfgemeinschaft: André
Bült, Mike Spielmann, Andreas Köhl, Karl Wolters, Rüdiger
Nies und Dirk Oehler (von links).
(Foto: Dorfgemeinschaft Sürth)
Jedes regelmäßige Treffen braucht eine gute Seele
Die Tür geht auf und eine rüstige Rentnerin betritt den Raum des
Seniorenkreises in Mechenich. Gute Laune und das pure Leben
machen sich sofort breit. Ein Lächeln geht herum und erst einmal
wird alles und jeder begrüßt, der da ist. Dann erblickt sie mich und
begrüßt mich: „Hallo Frau Schmidt, Sie sind also die Frau mit der
schicken Zeitung und wollen über mich schreiben?“ Dann fangen
schnell die Gespräche an und mir scheint es, jeder hat auf sie gewartet.
„Das Turnen letzte Woche mit Dir war übrigens super“, „hast
Du schon gehört in Nettersheim gibt es einen Lama-Farm, da könnten
wir auch einmal hinfahren“ und „Marianne, kannst Du mir bitte
einmal dein Reibekuchen-Rezept geben, die waren
köstlich.“
Ich reihe mich in die Gesprächspartner ein
und bin fasziniert, denn die Dame, die in
Jeans mit einer stylischen Frisur hier von Tisch
zu Tisch geht, ist Marianne Hentge und wird
Mitte Juni immerhin 93 Jahre. Was für eine tolle
Persönlichkeit, die ich erleben darf. Diese Frau
ist wirklich außergewöhnlich, darüber hinaus
vollkommen fit und total lebensfroh.
Dazu hat sie eine Aura, die einfach anziehend
ist. Mir scheint es, sie hat hier
beim AWO-Treffen in Meschenich alles
in der Hand. Wenn man sie dann
allerdings beobachtet, fügt sie sich
schnell und ganz bescheiden in die
Gruppe ein und ist ein ganz positiver
Teil vom großen Ganzen. Sie unterhält sich hier gefühlt
mit jedem, und wenn man ihren Worten einmal lauscht, geht
es in keiner Sekunde um Krankheiten und schwere Situationen, sondern
um Fröhlichkeit und Gemeinschaft.
Wie ich später höre, ist sie wirklich die Frau, die seit Jahrzehnten alle
mitbekocht, immer da ist, wenn es etwas zu tun gibt, alles sauber
und ordentlich hält, immer fröhlich ist und nie in der ersten Reihe
stehen möchte. Unglaublich, wieder einmal durfte ich einen ganz
besonderen Menschen kennenlernen und das macht mich sehr,
sehr dankbar.
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