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Wirtschaft im Wandel 2023

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64 Nr. 4/<strong>2023</strong><br />

AKTUELL<br />

DER FLUGPLATZ BOZEN<br />

Der Flughafen in St. Jakob bei<br />

Bozen: Ein Thema, das seit Jahren<br />

und Monaten die Südtiroler Bevölkerung<br />

bewegt und für Diskussionen<br />

am Stammtisch genauso wie<br />

<strong>im</strong> Landtag sorgt.<br />

Selten zuvor hat ein Projekt für den<br />

Ausbau einer bereits bestehenden<br />

Infrastruktur in Südtirol die Gemüter<br />

derart erhitzt. Der folgende Beitrag gibt<br />

einen kurzen Überblick über die heutige<br />

Situation und die geplanten Baulichkeiten<br />

am Flugplatzgelände. Bozen verfügt<br />

seit Mitte der 1920er-Jahre über einen<br />

Flugplatz. Unter dem faschistischen Reg<strong>im</strong>e<br />

war Bozen, so nahe an der Grenze<br />

zu Österreich, ein strategischer Brückenkopf.<br />

Nichts lag also näher, als der<br />

Stadt eine Landebahn für die (damals<br />

noch bescheidene) Luftwaffe einzuverleiben.<br />

Auch heute noch ist die Bozner<br />

Infrastruktur als Militärflughafen in die<br />

europäische Flugkartografie eingetragen<br />

und Standort der Flugstaffel IV0 A<br />

VES des italienischen Heeres.<br />

Wer nutzt den Flugplatz?<br />

Im vergangenen Jahr zählte man in Bozen<br />

über 21.000 Flugbewegungen. Davon<br />

sind über 5.000 den militärischen<br />

Übungsflügen mit teilweise überalterten<br />

Helikoptern anzurechnen. Die restlichen<br />

Bewegungen stammen von Aktivitäten<br />

der Sportflieger vom Aereo Club Bozen<br />

und sonstigen nationalen und internationalen<br />

Zivilflügen. Geöffnet ist der<br />

Bozner Flughafen derzeit von 8 bis 22<br />

Uhr. Für die Aktivitäten, die heute schon<br />

in beträchtlichem Ausmaß stattfinden,<br />

bedienen sich die Flugzeughalter der bestehenden<br />

Strukturen und Dienste. Der<br />

Großteil ist gesetzlich vorgeschrieben<br />

und wird auch von Staat oder Land finanziert.<br />

Funktionsfähig sind diese Dienste<br />

allemal, auch wenn sich die Rahmenbedingungen<br />

nicht sonderlich vorteilhaft<br />

präsentieren.<br />

Desolater Zustand<br />

Wer nur einmal am Gelände selbst war,<br />

ist vom desolaten Zustand der heute<br />

stehenden Gebäude wohl einigermaßen<br />

Aktive Flugplatzgegner<br />

überrascht worden. Die Behörden der<br />

Flugsicherheit, der Polizei und des Finanzministeriums<br />

sind in einem seit langem<br />

renovierungsbedürftigen Haus untergebracht.<br />

Die Feuerwehr ist in einem<br />

Container – wie er von Baustellen her<br />

bekannt ist – stationiert. Der Löschwagen<br />

steht <strong>im</strong> Freien. Einige Hangars<br />

für das Abstellen der Fluggeräte und<br />

ein Min<strong>im</strong>um an technischer Wartung<br />

präsentieren sich ebenso in keinem einwandfreien<br />

Zustand. Die Landebahn,<br />

ein 1.040 Meter langer Teerstreifen in<br />

Nord-Süd-Richtung, verfügt über keine<br />

Zufahrt von den Gebäuden oder Parkplätzen<br />

aus. Nach Niederschlägen müssen<br />

die Maschinen auf die nasse Wiese<br />

ausscheren, was schon mehrmals zu<br />

einem Absacken geführt hat.<br />

Tyrolean Air in Bozen

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