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Wirtschaft im Wandel 2023

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Nr. 4/<strong>2023</strong> 3<br />

EDITORIAL<br />

WIRTSCHAFT IM WANDEL<br />

Seit Anfang der 1990er-Jahre bin ich <strong>im</strong> Printmedienbereich<br />

tätig, und es waren damals in erster Linie PR-Texte für<br />

diverse Firmen, die aus meiner Feder kamen. Ich erinnere<br />

mich an die ersten drei Arbeiten dieser Art für Mila, Finstral<br />

und Autoindustriale. Auch während meiner Zeit als Chef der<br />

Gratiszeitung WAS waren <strong>im</strong>mer wieder Firmen-PR-Seiten<br />

<strong>im</strong> Blatt präsent. In all den Jahren sind eine ganze Menge<br />

solcher Texte zusammengekommen, wir mussten also „nur“<br />

die ganzen alten Zeitungen durchblättern …<br />

Ein eigenes Magazin, das hauptsächlich auf PR-Journalismus<br />

aufgebaut war, wurde dann später von mir gegründet:<br />

Südtirol Panorama. Anmerken möchte ich an dieser Stelle<br />

auch noch, dass damals die Profis der „schreibenden<br />

Zunft“ den PR-Journalismus belächelten bzw. gar ablehnten.<br />

Da war und bin ich natürlich ganz anderer Meinung<br />

und habe als Beispiel meist die Brauerei Forst angeführt.<br />

Über eine best<strong>im</strong>mte Biersorte zu Verkaufszwecken zu<br />

berichten, das ist PR. Über die Entwicklung und den Erfolg<br />

von einer Institution wie der Brauerei Forst zu berichten, ist<br />

eine redaktionelle Präsentation und für einen Großteil der<br />

Leser allemal interessanter als seitenlanges Geschreibe<br />

über politischen Hickhack.<br />

Eine besondere Eigendynamik<br />

Besondere Ideen entwickeln manchmal eine Eigendynamik,<br />

die man von vornherein nicht erwarten kann. Genauso<br />

war es bei dieser Idee zur „Radius“-Ausgabe „<strong>Wirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Wandel</strong>“. In diesem Zusammenhang möchte ich mich<br />

auch bei „ff – Das Südtiroler Wochenmagazin“ bedanken,<br />

für die Genehmigung, die original „Südtirol Panorma“-PR-<br />

Seiten aus den 1990er-Jahren in dieser „Radius“-Ausgabe<br />

verwenden zu dürfen.<br />

Nachdem bei den ersten Gesprächen mit möglichen Kunden<br />

das Interesse eher mäßig war, änderte sich das mit der<br />

Präsentation der alten Seiten schlagartig. Speziell mit den<br />

alten Fotos wurden Erinnerungen an damals wach, an eine<br />

Zeit, wo man noch mit Lira bezahlte und der Kaffee 500<br />

Lire kostete. Die IT-Technologie war noch in den Kinderschuhen,<br />

das Internet erst am Anfang und über Werbung in<br />

den Sozialen Medien brauchte man sich ohnehin keine Gedanken<br />

zu machen. Auf den Fotos erkannte man ehemalige<br />

Mitarbeiter, den damaligen Kompagnon, Geschäftspartner<br />

und Produkte wieder, mit denen man mehr oder weniger<br />

erfolgreich war. Aber auch Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge,<br />

die längst ausgedient hatten, oder je nach Branche<br />

sogar Maschinen, die noch in Verwendung sind, waren auf<br />

den alten Bildern erkennbar.<br />

Herausgekommen ist die aufwändigste<br />

„Radius“-Ausgabe, die seit<br />

Bestehen produziert wurde und die es<br />

in diesem Umfang so schnell nicht mehr<br />

geben wird. Auf insgesamt über 200 Seiten (!) sind in der gebundenen<br />

Ausgabe über 50 Unternehmen aus allen möglichen<br />

Bereichen von Dienstleistung über Handel, Handwerk,<br />

Industrie bis hin zu Landwirtschaft, Tourismus usw. mit<br />

dabei. Auch für Institutionen wie die Freie Universität Bozen,<br />

die Eurac Research oder das Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg<br />

sind solche Vergleiche und besonders die enorme Entwicklung<br />

der vergangenen 25 Jahre interessant. Abgerundet<br />

werden diese Firmenpräsentationen mit interessanten redaktionellen<br />

Berichten: Einige St<strong>im</strong>men zur Geschichte der<br />

Südtiroler <strong>Wirtschaft</strong>, der erfolgreiche Weg des FC Südtirol,<br />

die Geschichte des ABD Airport samt der Air Alps oder die<br />

Geschichte der elektrischen Energie in Südtirol.<br />

Ablehnung für die ausufernde Bürokratie<br />

Auf die Frage, was sich in den vergangenen Jahren am meisten<br />

zum Positiven bzw. zum Negativen verändert hat, wurden<br />

als positiv unisono die Digitalisierung samt IT-Technologie<br />

genannt. Als besonders negativ wurde von allen Befragten<br />

die ausufernde Bürokratie (in erster Linie auf Landesebene)<br />

genannt. Unsere Politiker samt ihren Beratern sollten sich<br />

wohl ein Beispiel am französischen Präsidenten nehmen. Der<br />

hat auf EU-Ebene ein STOP für neue Gesetze gefordert – denn<br />

zuerst sollten die bestehenden angewendet werden!<br />

Dem Umfang entsprechend war auch die Produktion der<br />

Ausgabe sehr zeitintensiv und aufwändig. Von den beteiligten<br />

Firmen die alten PR-Seiten einscannen, die Unterlagen für die<br />

aktuellen Seiten besorgen und alle produzierten Seiten (samt<br />

den alten Seiten) den Kunden zur Kontrolle zusenden, die<br />

gewünschten Änderungen vornehmen und wieder zusenden<br />

– bis zur endgültigen Absegnung „Gut zum Druck“. An dieser<br />

Stelle ein Kompl<strong>im</strong>ent besonders an alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die an dieser kurzfristig eingeschobenen,<br />

dafür aber umso umfangreicheren „Radius“-Sonderausgabe<br />

mit Begeisterung mitgearbeitet haben.<br />

Für alle „Dolomiten“-Leserinnen und -Leser, welche diese<br />

„Radius“-Ausgabe nicht bekommen haben, liegen Gratisexemplare<br />

in ausgewählten Athesia-Filialen auf.<br />

Viel Spaß be<strong>im</strong> Lesen wünscht<br />

Franz W<strong>im</strong>mer

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