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Wirtschaft im Wandel 2023

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Anzeige Nr. 4/<strong>2023</strong> 19<br />

320 Projekte, viele von ihnen sind<br />

langfristig, das heißt, sie laufen<br />

Titel<br />

über einen Zeitraum<br />

Titel<br />

von mehreren<br />

Titel<br />

Jahren. Im Pflanzenschutz werden<br />

neue Mittel auf ihre Umweltverträglichkeit<br />

hin unter sucht und die<br />

Vorspann.<br />

Ergebnisse an den Bera tungsring<br />

T ext die La<strong>im</strong>burg eine wichtige Rolle.<br />

Radius 06/2002 13<br />

Das For schungszentrum erfasst<br />

z.B. über Nährstoffanalysen die<br />

Qualität des Heus in den verschiedenen<br />

Zonen Südtirols und berät<br />

die Bauern über den Einsatz von Fluoreszenzdetektoren die Lagerbedingungen<br />

die kleinen Flächen intensiv nutzen.<br />

Kraftfutter, sie hilft ihnen aber<br />

gezielt zu steu ern, zum Diese Re alität wird in den Landes-<br />

auch, alternative Wege zu finden, anderen mittels NIRS-Tech nologie gütern nach gelebt.<br />

um zusätzliche Erwerbsquellen zu (Nah-Infrarot-Strahlen-Technologie) Je nach Lage werden<br />

eröffnen, z. B. durch den Anbau die Fruchtqualität zerstörungsfrei zu unterschiedli che Versuche gefahren<br />

von Heil- und Gewürzkräutern. messen.<br />

und wird Unter schiedliches angebaut.<br />

Dalla Via: „Wir bereiten neue<br />

So wird etwa in Eyrs <strong>im</strong><br />

Ni schen vor, ohne dass der Anbauer Antworten und Visionen<br />

Vinschgau Feldgemüse ange baut,<br />

sich in ein Risiko stürzen muss.“ für Südtirols Bauern<br />

<strong>im</strong> Mittelgebirge liegt der Schwerpunkt<br />

Dank der gezielten Boden- und<br />

auf Steinobst, in den Bergbau-<br />

Nährstoffanalysen der La<strong>im</strong>burg,<br />

ernhöfen wird neben der Viehhaltung<br />

<strong>im</strong> Jahr werden ca. 5000 Proben<br />

Kräuteranbau betrieben. Ein<br />

gezogen, können die Bauern gezielte<br />

Land mit so vielen kleinen, meist<br />

Dünge maßnahmen setzen. „Die Menge<br />

Nebenerwerbs betrieben, wie Südtirol,<br />

an Stickstoff pro Hektar konnte<br />

so Platter, brau che eine Institution<br />

dank un serer Bemühungen von etwa<br />

wie das Versuchs- zentrum La<strong>im</strong>burg.<br />

200 Kilogramm in den 60er Jahren<br />

„Wir müssen unse ren Bauern<br />

auf null bis 70 Kilogramm pro Hektar<br />

eine Antwort geben und ei ne Vision<br />

heruntergesetzt werden. Damit<br />

– was gibt es für Möglichkei ten,<br />

spart der Bauer nicht nur Geld, er erhält<br />

welche neue Kulturen könnten für<br />

auch ein besseres Produkt, und<br />

mich von Interesse sein und welche<br />

die Umwelt ist erheblich entlastet“,<br />

Ni schen sind eine Alternative.“<br />

erklärt Direktor Dalla Via.<br />

Umweltschonende Mittel<br />

86 Prozent der Südtiroler Obstanbaufläche<br />

werden heute schon<br />

integriert angebaut, das heißt,<br />

die gesetzlich vor geschriebenen<br />

Grenzwerte müssen um 50 Prozent<br />

unterschritten werden, Drei Viertel<br />

aller Rückstandsproben weisen<br />

sogar nur Werte auf, die weniger als<br />

zehn Prozent der gesetzlich zugelassenen<br />

Grenzwerte betragen. „Unser<br />

Ziel ist es, gezielt umweltschonende<br />

Maßnahmen zu setzen und dabei<br />

auch den Ertrag und die Qualität der<br />

Ernte zu steigern.“<br />

Derzeit läuft an der La<strong>im</strong>burg<br />

parallel zu Kanada und einzig in<br />

Europa ein Forschungsprojekt, auf<br />

das Dalla Via besonders stolz ist: die<br />

Erprobung einer neuen Technik zur<br />

Messung gelagerter Äpfel, ohne diese<br />

dabei zu zerstören, einmal mittels<br />

Mehr als 20 Höfe mit fast<br />

600 Hektar Grund gehören zum Versuchszentrum<br />

La<strong>im</strong>burg und werden<br />

von diesem verwaltet. Die Gü ter<br />

sind <strong>im</strong> ganzen Land verstreut und<br />

sind deshalb repräsentativ für die<br />

unterschiedlichsten Problemstellungen.<br />

Es handelt sich bei den Höfen<br />

um Staatseigentum, das <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Pakets 1972 in das Eigentum des<br />

Lan· des übergegangen ist.<br />

Die Güter werden von einem Betriebsleiter<br />

geführt, der mit seiner<br />

Fa milie am Hof lebt, ihm zur Seite<br />

stehen je nach Größe des Hofes ein<br />

bis zwei Angestellte und mehrere<br />

Saisonarbei ter. Auch wenn die Betriebe<br />

nach er werbsmäßigen Kriterien<br />

geführt wer den, hat die Forschung<br />

<strong>im</strong>mer Vor rang. Klaus Platter, verantwortlich<br />

für die Gutsverwaltung:<br />

„Jeder Wissenschaftler hat bei uns<br />

die Möglichkeit, Flächen für seine<br />

Versuche zu bekom men. Bei den restlichen<br />

Flächen zählt der Ertrag, aber<br />

vor allem die Qualität und die umweltschonende<br />

Bebauung. Wir wollen<br />

bewusst Pilotbetriebe sein.“<br />

Wir sind selbst Bauern<br />

Der Vorteil des Versuchszentrums<br />

La<strong>im</strong>burg laut Platter ist, .dass wir<br />

selbst Bauern sind und deshalb die<br />

Probleme genau kennen“. Viele oder<br />

besser die meisten Südtiroler Betriebe<br />

sind nur lebensfähig, weil sie<br />

LAIMBURG<br />

November 2002<br />

Radius – Technik<br />

und Wissenschaft

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