01.06.2023 Aufrufe

Wirtschaft im Wandel 2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nr. 4/<strong>2023</strong> 153<br />

wo das Unternehmen mittlerweile den Großteil seiner Aufträge<br />

ausführt, ist Holz wieder stärker <strong>im</strong> Kommen.<br />

In der Regel sind es Hochbauprojekte, die Unionbau umsetzt.<br />

Doch auch <strong>im</strong> Tiefbau ist das Unternehmen für Betonarbeiten<br />

gefragt und somit zum Beispiel in Straßen- und Tunnelprojekte<br />

eingebunden. Das bislang größte abgeschlossene Bauprojekt<br />

in der Unternehmensgeschichte war ein Kino mit 13 Sälen in<br />

Mailand. Ebenfalls sehr umfangreich und noch mitten in der<br />

Umsetzung ist das Fakultätsgebäude <strong>im</strong> NOI Techpark in Bozen.<br />

Doch es sind nicht <strong>im</strong>mer die größten Projekte, die Motivation<br />

geben. „Für mich sind es eher jene, bei denen unsere Mitarbeiter<br />

tolle Arbeit leisten“, sagt Christoph Ausserhofer. In erster<br />

Linie denkt er da an Sichtbetonbauten wie die Musikschule in<br />

Brixen (siehe Bild linke Seite oben), die Kletterhalle in Bruneck<br />

oder das Versuchszentrum La<strong>im</strong>burg in Pfatten. Freilich gibt es<br />

nicht nur Lichtpunkte in einer Unternehmensgeschichte. Die<br />

Hochzinspolitik der 1970er-Jahre habe dem Betrieb damals arg<br />

zugesetzt und auch aktuell herrscht eine gewisse Besorgnis in<br />

der Baubranche. Zum Schwarzmalen sieht Christoph Ausserhofer<br />

aber wenig Anlass und nennt die Verkehrsinfrastruktur mit<br />

dem notwendigen Ausbau von Bahnstrecken, die Gestaltung<br />

der Ortskerne oder den Wohnbau als Beispiele. Allerdings,<br />

wenn man den Bauunternehmer fragt, was er sich von der<br />

Politik wünschen würde, spricht er genau die öffentlichen Bauprojekte<br />

an. „Der in Jahrzehnten geschaffene Mehrwert von<br />

vielen Südtiroler Firmen muss endlich anerkannt werden. Es<br />

braucht eine Änderung der Ausschreibungskriterien, in denen<br />

dieser Mehrwert bei der Preisgestaltung mit einbezogen wird.“<br />

Digitalisierung und Umwelt<br />

Zwei Aspekte werden den Bausektor und damit auch die Arbeit<br />

der Firma Unionbau in den nächsten Jahren wesentlich verändern:<br />

die Digitalisierung und die Umweltfrage – davon ist der<br />

Bauunternehmer überzeugt. Schlagwörter der Zukunft seien<br />

etwa das Building Information Modeling (BIM) als Standard für<br />

die Planung von Baustruktur oder die Künstliche Intelligenz am<br />

Bau, etwa für die Mängelerkennung. IT-Spezialisten könnten<br />

demnach auch die neuen Büroleiter in Bauunternehmen sein.<br />

„Unsere Aufgabe wird es sein, diese einschneidenden Veränderungen<br />

geschickt zu nutzen.“<br />

Foto © Othmar Rederlechner<br />

Christoph (CEO) und Thomas (CFO) Ausserhofer<br />

Der Umweltaspekt hat in der Branche einen schwierigen Stand,<br />

ist laut Christoph Ausserhofer aber eine Verpflichtung gegenüber<br />

kommenden Generationen: „Wir müssen deshalb heute<br />

die Basis dafür schaffen, dass junge Menschen morgen noch<br />

die Motivation haben, für unser Unternehmen zu arbeiten,<br />

und den Sinn darin erkennen.“ Das Gute ist: Die Faszination<br />

der Jugend für das Bauhandwerk besteht nach wie vor. Die<br />

Firmenchefs sehen das mit eigenen Augen, wenn sie jährlich <strong>im</strong><br />

Sommer gemeinsam mit dem Jugendzentrum Loop die – stets<br />

ausgebuchte – Woche „Kids am Bau“ für 12- bis 14-jährige<br />

Mädchen und Buben organisieren. Auch die Zahl von 22 Lehrlingen,<br />

die Unionbau <strong>im</strong> Jahr 2022 beschäftigt hat, beweist,<br />

dass der Umgang mit Werkzeug und Baustoffen Spaß macht.<br />

Der Mangel an ausgebildeten Fachkräften sei allerdings nicht<br />

zu leugnen, weshalb man „neue Modelle“ finden müsse, um<br />

diesen Herausforderungen zu begegnen. An Ideen für die Zukunft<br />

fehlt es der Familie Ausserhofer jedenfalls nicht, sodass<br />

das Bauunternehmen Unionbau zuversichtlich nächste Schritte<br />

setzen kann – auf dass man den 1.000 Jahren des japanischen<br />

Vorbildes wieder etwas näherkommt.<br />

Unionbau AG<br />

Gewerbegebiet Mühlen 11 | 39032 Sand in Taufers<br />

Tel. 0474 677 811<br />

info@unionbau.it | www.unionbau.it<br />

Hotel Forestis<br />

Grundschule von Gais<br />

Foto © Gustav Willeit<br />

Foto © Manuel Kottersteger

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!