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Wirtschaft im Wandel 2023

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106<br />

Nr. 4/<strong>2023</strong><br />

AKTUELL<br />

DAS<br />

HANDWERK<br />

ALS<br />

KONSTANTE<br />

Die <strong>Wirtschaft</strong> ist <strong>im</strong> ständigen<br />

<strong>Wandel</strong>, und dass sich die Welt gefühlt<br />

<strong>im</strong>mer schneller dreht, spürt<br />

wohl jeder am eigenen Arbeitsplatz.<br />

In diesem sich verändernden<br />

Umfeld entpuppt sich das Handwerk<br />

als relativ stabil – vergleichsweise<br />

sogar sehr stabil.<br />

Unternehmen und Beschäftigte: Aus<br />

dem Leistungsbericht des <strong>Wirtschaft</strong>sverbandes<br />

für Handwerk und<br />

Dienstleistung (ehemals Landesverband<br />

der Handwerker, lvh) aus dem<br />

Jahr 2003 geht unter anderem hervor,<br />

dass es vor 20 Jahren in Südtirol rund<br />

13.200 Handwerksbetriebe mit rund<br />

40.000 Beschäftigten gab. Die jüngsten<br />

Zahlen des <strong>Wirtschaft</strong>sforschungsinstitutes<br />

der Handelskammer Bozen<br />

(Wifo) von Anfang Mai <strong>2023</strong> weisen<br />

dem Handwerk 14.213 Unternehmen<br />

zu. Die aktuelle Beschäftigungszahl<br />

(lvh, 2021) liegt bei rund 47.000. Der<br />

Zuwachs um rund 1.000 Betriebe weist<br />

auf eine relative Konstanz hin, ebenso<br />

der Anteil der Beschäftigten an der<br />

Gesamtzahl, der stets bei etwa einem<br />

Fünftel liegt. Ein min<strong>im</strong>aler Aufwärts-<br />

trend ist bei der Anzahl der Mitarbeiter<br />

pro Betrieb zu verzeichnen, von<br />

durchschnittlich drei um die Jahrtausendwende<br />

auf aktuell 3,3. Interessant<br />

ist, dass <strong>im</strong> Lauf der vergangenen zwei<br />

Jahrzehnte einige Handwerksberufe<br />

verschwunden sind. So wurden laut der<br />

Wifo-Studie um die Jahrtausendwende<br />

noch 426 verschiedene Handwerksberufe<br />

gezählt, laut jüngster Studie von<br />

2021 sind es nur noch 406. Das liegt<br />

daran, dass Berufe wie die Klöpplerin,<br />

der Pflasterer oder die Büromaschinenfachkraft<br />

aus der Liste der (Lehr-)Berufe<br />

gestrichen wurden.<br />

Lehrlingswesen<br />

Die Zahl der Lehrlinge ist in den vergangenen<br />

20 Jahren drastisch gesunken.<br />

Im Jahr 2000 wurden laut Landesamt<br />

für Arbeitsmarktbeobachtung noch<br />

2.475 Lehrlinge in Südtirol gezählt. 2010<br />

waren es nur noch 1.734. Allerdings: In<br />

dieser Zeit wurde das Berufsfachschulsystem<br />

aufgebaut, weshalb viele handwerkliche<br />

Berufe über eine Vollzeitausbildung<br />

an einer Berufsschule erlernt werden<br />

können. Dazu zählen etwa die Bereiche<br />

Mediengestaltung, Bäckerei/Konditorei,<br />

Schönheitspflege oder Holz. Junge Menschen<br />

erhalten aber auch eine Grundausbildung<br />

in großen handwerklichen<br />

Bereichen wie Metall oder Bau und spezialisieren<br />

sich danach <strong>im</strong> Betrieb. Auch die<br />

stark gesunkene Zahl der Tischlereien in<br />

den letzten 20 Jahren hat einen Einfluss<br />

auf die Zahlen. Tatsache ist, dass diese<br />

2022 weiter gesunken sind: auf 1.643.<br />

LEHRVERTRÄGE<br />

IM HANDWERK<br />

2000<br />

2010<br />

2022<br />

786<br />

1.177<br />

948<br />

760<br />

883<br />

1.298<br />

1.734<br />

1.643<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

Bauhandwerk<br />

Insgesamt<br />

2.475<br />

Quelle © Landesamt für<br />

Arbeitsmarktbeobachtung

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