Wirtschaft im Wandel 2023
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Radius 04/2007<br />
UNI BOZEN<br />
Braucht es eine Universität?<br />
Ein Beitrag von Landeshauptmann Luis Durnwalder,<br />
der auch erster Präsident der Uni Bozen war und zum<br />
Ehrenpräsident auf Lebzeiten berufen wurde.<br />
Zugegeben: Lange Zeit zweifelte<br />
ich daran, ob es denn eine Uni<br />
in Südtirol überhaupt brauche.<br />
Doch ich ließ mich überzeugen<br />
und verstand, dass es für Südtirol<br />
wichtig sei, eine eigene akademische<br />
Ausbildung in gezielten Nischen<br />
anzubieten. Auch weil die Akademikerrate<br />
<strong>im</strong> Land sehr niedrig war<br />
und selbst heute noch ist. Es ging<br />
vor allem auch darum, den gesetzlichen<br />
Vorgaben Rechnung zu tragen,<br />
die eine universitäre Ausbildung des<br />
Kindergarten- und Lehrper sonals<br />
vorschrieb. Doch damit wollten wir<br />
uns nicht begnügen. Der Fakultät<br />
für Bildungswissenschaften in<br />
Brixen wurde eine Fakultät für<br />
<strong>Wirtschaft</strong>s wissenschaften in Bozen<br />
zur Seite ge stellt – modern, zukunftsorientiert<br />
und international.<br />
In drei Sprachen<br />
Das herausragende Merkmal:<br />
drei sprachige Lehre in Deutsch, Italienisch<br />
und Englisch. In den sechs<br />
Jahren des Bestehens der Alma<br />
Mater konnten weitere zwei Fakultäten<br />
aufgebaut werden (Informatik<br />
sowie Design und Künste) und eine<br />
Kooperation mit dem Politecnico<br />
von Turin für das Studium der<br />
Logistik- und Produktionsingenieure<br />
abgeschlossen werden. Bemüht ist<br />
man an der Uni Bo zen, qualifizierte<br />
Führungskräfte für ein zukunftsweisendes<br />
Europa auszubilden. Dabei<br />
ist der Fokus insbesondere auch auf<br />
die Entwicklung der mittelständischen<br />
<strong>Wirtschaft</strong> unserer Region<br />
ausgerichtet. Die Studenten der insgesamt<br />
zwölf Studiengänge ha ben<br />
dieses Prinzip angenommen; das<br />
zeigen uns die jährlich ansteigenden<br />
Studierendenzahlen.<br />
Entwicklung für die Zukunft<br />
Es gilt aber auch, zielstrebig in<br />
die Zukunft zu blicken. Da sind es<br />
vor al lem drei Bereiche, in denen<br />
sich die Freie Universität Bozen<br />
betätigen wird: Zum einen ist das<br />
die Forschung. Diese muss angekurbelt,<br />
ent wickelt und etabliert<br />
werden. Es muss eine Forschung<br />
sein, die – durchaus auch <strong>im</strong> kritischen<br />
Dialog – enge Ver bindung<br />
mit dem Territorium, aber natürlich<br />
auch mit der Welt hält und die<br />
Herausforderung der europäischen<br />
Integration und des freien Wettbewerbes<br />
ann<strong>im</strong>mt. Weiters wird die<br />
Universität eine zweite Ebene der<br />
Lehre in Angriff neh men – jene der<br />
Spezialisierungs-Laureaten und der<br />
Masterprogramme. Das Basiswissen<br />
der jungen Menschen wird so mit<br />
um ein spe zialisiertes, akademisches<br />
Wissen erweitert.<br />
Eine dritte Säule wird in Zukunft<br />
jene der qualifizierten Weiterbildung<br />
auf universitärem Niveau sein.<br />
Der Arbeitsmarkt erfordert es heute,<br />
dass Menschen lebenslang lernen<br />
und sich weiterentwickeln. Damit ist<br />
auch gewährleistet, dass sich lokale<br />
Netzwerke bilden, die den neuen<br />
Herausforderungen in Europa Lernen in kleinen gewachsen<br />
Gruppen zeichnet das Stu<br />
sind.<br />
unterhält ein Netzwer<br />
Dr. Luis Durnwalder tional renommierten U<br />
Absolventen werden e<br />
Praktika und Arbeitsv<br />
land vermittelt.