2006 - Jurybericht SBB Stadtraum HB Zürich, 70 S - Europaallee
2006 - Jurybericht SBB Stadtraum HB Zürich, 70 S - Europaallee
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<strong>Stadtraum</strong> <strong>HB</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Projektentwicklung Sihlpost<br />
Studienauftrag im selektiven Verfahren<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Oktober <strong>2006</strong>
Inhalt<br />
1. Einleitung 4<br />
2. Ausgangslage, Entwicklung, Ausblick 5<br />
3. Aufgabenstellung 6<br />
4. Verfahrensablauf 7<br />
5. Beurteilungskriterien 8<br />
6. Beurteilungsgremium 9<br />
7. Ablauf erste Stufe (Konzeptstufe) 10<br />
Vorprüfung<br />
Beurteilung<br />
Empfehlungen<br />
8. Ablauf zweite Stufe (Projektstufe) 14<br />
Vorprüfung<br />
Beurteilung<br />
Empfehlungen<br />
9. Würdigung und Dank 19<br />
10. Genehmigung 20<br />
11. Projekte zweite Stufe 21<br />
12. Konzepte erste Stufe 45
4<br />
1. Einleitung<br />
Die Schweizerischen Bundesbahnen und die Schweizerische<br />
Post veranstalteten gemeinsam einen 2-stufigen<br />
Studienauftrag mit vorangehender Präqualifikation. Für die<br />
Präqualifikation meldeten sich Architekturbüros aus ganz<br />
Europa. Der Studienauftrag bezog sich auf die Entwicklung<br />
zweier Baufelder (a und c) des Gestaltungsplans «<strong>Stadtraum</strong><br />
<strong>HB</strong>», dem Areal rund um den Hauptbahnhof in <strong>Zürich</strong>.<br />
Die nachfolgenden Seiten enthalten den Bericht des Beurteilungsgremiums,<br />
sowie weitere Angaben zu Verfahrensablauf<br />
und Beurteilung. Abschliessend werden die Ergebnisse<br />
der beiden Stufen des Verfahrens vorgestellt.
2. Ausgangslage, Entwicklung, Ausblick<br />
Ausgangslage<br />
Mit dem Projekt «<strong>Stadtraum</strong> <strong>HB</strong>» wollen die Schweizerischen<br />
Bundesbahnen als Landbesitzerin, die Schweizerische<br />
Post Immobilien als Gebäudeeigentümerin der Sihlpost<br />
und die Stadt <strong>Zürich</strong> das Areal zwischen dem Hauptbahnhof<br />
<strong>Zürich</strong> und der Langstrasse neuen Nutzungen<br />
mit hoher städtebaulicher Qualität und bestmöglicher Wertschöpfung<br />
zuführen. Bis 2018 soll schrittweise ein neuer,<br />
urbaner Stadtteil entstehen, mit einem ausgewogenem<br />
Nutzungsmix und begrünten Strassen und Plätzen.<br />
Entwicklungsschritte bis zum Studienauftrag<br />
Die Schweizerischen Bundesbahnen <strong>SBB</strong>, die Schweizerische<br />
Post und die Stadt <strong>Zürich</strong> haben deshalb in den<br />
Jahren 2003 / 2004 ein Testplanungsverfahren zur Entwicklung<br />
eines städtebaulichen Konzeptes durchgeführt:<br />
Drei eingeladene Teams erarbeiteten Ideen und Vorschläge.<br />
Der Ansatz des Teams Kees Christiaanse Architects &<br />
Planners (KCAP), Rotterdam, anerbot sich dank der Einbindung<br />
in das Quartier und der Flexibilität bezüglich<br />
Konzentrationsmöglichkeiten als Grundlage für die Ausarbeitung<br />
des städtebaulichen Konzeptes.<br />
Die daraus entwickelten Bebauungsregeln sind als städtebauliches<br />
Grundgerüst in den Gestaltungsplan «<strong>Stadtraum</strong><br />
<strong>HB</strong>» eingeflossen, welcher durch das Zürcher Stimmvolk<br />
am 24. September <strong>2006</strong> gutgeheissen wurde. Der<br />
Gestaltungsplan soll eine städtebaulich und wirtschaftlich<br />
tragfähige sowie umweltgerechte Umstrukturierung, Umnutzung<br />
und Entwicklung ermöglichen und wird schrittweise<br />
in Etappen verwirklicht.<br />
Die erste Etappe «Projektentwicklung Sihlpost» beinhaltet<br />
die Umnutzung des Gebäudes der Alten Sihlpost und<br />
deren Erweiterung, das Betriebsgebäude «Neue Sihlpost»<br />
auf dem Baufeld a, sowie eine Neubebauung auf dem<br />
Baufeld c. Der Standort der Sihlpost wird im Rahmen des<br />
Projektes REMA (REengineering MAilprocessing, neue<br />
Verteilzentren für die Briefpost) ab Ende 2008 für neue<br />
Nutzungen frei.<br />
Um Vorschläge für die Umnutzung von Teilen der Alten<br />
und Neuen Sihlpost (Baufeld a) sowie für die Neubebauung<br />
des Baufeldes c (zusätzlich Baufeld e in der Konzeptstufe)<br />
zu erhalten, erteilten <strong>SBB</strong> und Post gemeinsam Studienaufträge<br />
an kompetente Planungsteams, die im Rahmen<br />
einer Präqualifikation ausgewählt wurden.<br />
Die übergeordneten Ziele des «<strong>Stadtraum</strong> <strong>HB</strong>» von hoher<br />
sozialer, ökonomischer und ökologischer Qualität, Identität,<br />
Funktionalität, und bestmögliche Wertschöpfung waren<br />
die Vorgaben für den zweistufigen Studienauftrag.<br />
Bauvolumen und realisierbare Fläche der Baufelder wurden<br />
durch den Gestaltungsplan limitiert. Auf den Baufeldern a<br />
und c wurde das Nutzungsmass auf maximal 120 000 m²<br />
anrechenbarer Ausnützungsfläche für Dienstleistungen,<br />
Büros, Wohn- und Kommerznutzung sowie 20 000 m²<br />
für Sondernutzungen (öffentliche Bildungs-, Kultur- und<br />
Gemeinschaftseinrichtungen) beschränkt.<br />
Ausblick<br />
Die Siegerprojekte werden durch eine von <strong>SBB</strong> und Post<br />
gemeinsam gegründete Planungs- und Entwicklungsgesellschaft<br />
«PEG Sihlpost», in Zusammenarbeit mit dem<br />
auserwählten Generalplanerteam bis zur Baureife vorangetrieben<br />
werden.<br />
Aufgrund des hervorragenden Standortes haben bereits<br />
verschiedene Nutzer ihr Interesse bekundet, Flächen im<br />
Projekt zu belegen, so zum Beispiel die Pädagogische<br />
Hochschule des Kantons <strong>Zürich</strong> (PHZH). Nach Vorstellung<br />
von <strong>SBB</strong>, Post und Bildungsdirektion soll die Neue Sihlpost<br />
als Standort für die Fachhochschule dienen, welche ab<br />
Ende 2008 umgebaut und ab 2011 bezugsbereit sein wird.<br />
5
6<br />
3. Aufgabenstellung<br />
Die Auftraggeberinnen erwarten Projektvorschläge für eine<br />
nutzungsflexible, wirtschaftliche und attraktiv gestaltete<br />
Überbauung, welche in Etappen realisiert werden kann.<br />
Dabei stehen die Kriterien Funktionalität / Nutzung, Wirtschaftlichkeit,<br />
Architektur / Städtebau sowie Ökologie /<br />
Umweltverträglichkeit im Vordergrund. Es wird ein sorgfältiger<br />
und wirtschaftlicher Umgang mit der vorhandenen<br />
Bausubstanz erwartet.<br />
Die Aufgabenstellung und das 2-stufige Verfahren wurden<br />
in den Bestimmungen zum Studienauftrag vom 16. Januar<br />
<strong>2006</strong> sowie in der Fragenbeantwortung zum Studienauftrag<br />
vom 9. Februar <strong>2006</strong> für die 1. Stufe, Konzeptstufe,<br />
im Detail erläutert. Die Bestimmungen zum Studienauftrag<br />
vom 2. Mai <strong>2006</strong> sowie die Fragenbeantwortung vom<br />
18. Mai <strong>2006</strong>, die ergänzende Informationen aufgrund des<br />
Fachgespräches Nr. 1, die Fragenbeantwortung hinsichtlich<br />
der Generalplaner-Offerte vom 9. Juni <strong>2006</strong> sowie<br />
die Erkenntnisse der Zwischenbesprechung vom 16. Juni<br />
<strong>2006</strong> bildeten die Grundlage für die 2. Stufe, Projektstufe.<br />
Die Planungsteams mussten sich mit folgenden Themen<br />
auseinandersetzen und diese in ihren Projekten umsetzen:<br />
Städtebau und architektonische Gestaltung<br />
Planungs- und Baurecht<br />
Funktionalität<br />
Nutzungen<br />
Erschliessung<br />
Realisierung und Etappierung<br />
PHZH<br />
Bestehende Bauten und Anlagen<br />
Technische Anforderungen<br />
Erdbebensicherheit<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Die Schwerpunkte der beiden Stufen wurden wie folgt<br />
gesetzt:<br />
1. Stufe: Erarbeitung von Konzepten für Um- und Neubauten<br />
auf den Baufeldern a und c, deren<br />
äussere und innere Erschliessung sowie das Aufzeigen<br />
von flexiblen Nutzungen. Um die Kompatibilität<br />
von Städtebau und Nutzungsmix zur<br />
näheren Umgebung sicherzustellen, war in der<br />
Konzeptstufe das Baufeld e mit einzubeziehen.<br />
2. Stufe: Optimierung und Konkretisierung der Konzepte<br />
der ersten Stufe für die Baufelder a und c. Die<br />
Ausarbeitung entspricht dem Detaillierungsgrad<br />
eines Vorprojektes.<br />
Das Verfahren Studienauftrag wurde durch die Planpartner<br />
AG, <strong>Zürich</strong> vorbereitet und begleitet.
4. Verfahrensablauf<br />
öffentliche Publikation<br />
28.10.05<br />
Vorbereitung Präqualifikation Konzeptstufe Projektstufe<br />
Bewerbung Planungsteam<br />
Qualitätssicherung/Referenzen<br />
Unternehmensprofil sowie<br />
Mitarbeiterkompetenz und -einsatz<br />
Referenzprojekte<br />
Motivation<br />
Auswahl<br />
Planungsteams durch<br />
Beurteilungsgremium<br />
Dezember 05<br />
Auswahl max.<br />
20 Planungsteams<br />
Bearbeitungsperimeter Baufeld a/c<br />
Betrachtungsperimeter Baufeld e<br />
Projektanforderungen<br />
Städtebauliche Gliederung/<br />
Erschliessung/Zugänge<br />
Nutzungsneutrale Grundstrukturen<br />
Hohe Funktionalität<br />
Flexible Nutzungskonzepte<br />
Vorgabe<br />
Gesamtflächen<br />
Abschluss Konzeptstufe<br />
April 06<br />
Auswahl bis max.<br />
6 Projekte<br />
Zwischenbesprechung<br />
anonym nicht anonym<br />
Bearbeitungsperimeter Baufeld a/c<br />
Projektanforderungen<br />
Konkretisierung der ausgewählten<br />
Projekte der Konzeptstufe<br />
Optimierung Nutzeranforderungen<br />
Detaillierte Konzipierung PHZH<br />
Konzept Gebäudetechnik<br />
Vorgabe<br />
Detaillierte Raumprogramme<br />
Abschluss Projektstufe<br />
August 06<br />
Bestimmung Projekt/<br />
Teilprojekt zur<br />
Weiterbearbeitung<br />
7
5. Beurteilungskriterien<br />
8 Zur Erreichung der Ziele gemäss Kapitel 2 galten für die<br />
Beurteilung der Vorschläge insbesondere folgende Beurteilungskriterien:<br />
Architektur / Städtebau<br />
Städtebauliches Gesamtkonzept und architektonische<br />
Differenzierung der Baufelder a und c<br />
Städtebaulich optimierte Dichte<br />
Identifikationspotenzial (Image)<br />
Qualität der privaten und halböffentlichen Freiräume<br />
Qualität des Umbaus sowie der Neu- und Ergänzungsbauten<br />
Qualität der Innenräume und der Lichtführung<br />
Funktionalität und Nutzung<br />
Nutzungsneutrale Primärstruktur / Qualität der räumlichen<br />
Gliederung (Flächenaufteilung und Gebäudetiefen)<br />
Attraktivität der Zugangsbereiche und der Erdgeschosse<br />
(Ausstrahlung auf den öffentlichen Raum; Belebung der<br />
Erdgeschosse)<br />
Flexibilität der Erdgeschosse, insbesondere für öffentlichkeitswirksame<br />
Nutzungen<br />
Rationelle, innere Erschliessung: Entflechtung der Erschliessungssysteme<br />
für unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Gebrauchstauglichkeit<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Umgang mit der bestehenden Bausubstanz (Eingriffstiefe)<br />
Investitionskosten und Mietertrag (Verhältnis zwischen<br />
Geschossfläche GF und vermietbarer Fläche VMF)<br />
Schaffung von «Adressen»; gute Auffindbarkeit<br />
Etappierbarkeit: Autonome Realisierung der Baufelder<br />
a und c (investorenkonforme Einheiten) sowie Autonomie<br />
der einzelnen Gebäude (Nutzungen, Erschliessung,<br />
Haustechnik)<br />
Energie, Komfort, Ökologie<br />
Fassadenkonzept (Tageslichtnutzung, sommerlicher<br />
und winterlicher Klimaschutz)<br />
Flächeneffizienz der technischen Erschliessung<br />
Innovationskraft der Energieversorgung
6. Beurteilungsgremium<br />
Vorsitz:<br />
Kees Christiaanse, Stadtplaner und Architekt, Rotterdam,<br />
Köln, <strong>Zürich</strong> (Vorsitz)<br />
Mitglieder mit Stimmrecht:<br />
Stefan Bitterli, Kantonsbaumeister, <strong>Zürich</strong><br />
Andreas Brönnimann, Die Schweizerische Post,<br />
Leiter Immobilien, Bern<br />
Jean-Pierre Dürig, Architekt, <strong>Zürich</strong><br />
Franz Eberhard, Direktor Amt für Städtebau, Stadt <strong>Zürich</strong><br />
Adolf Krischanitz, Architekt, Wien<br />
Laurent Staffelbach, <strong>SBB</strong> Immobilien<br />
Portfolio Management, Development <strong>Zürich</strong><br />
Andreas Steiger, <strong>SBB</strong> Immobilien<br />
Portfolio Management, Development, <strong>Zürich</strong><br />
Alex von Teufenstein, Die Schweizerische Post,<br />
Immobilien, Bern<br />
Konrad Wohlhage, Architekt, Berlin<br />
Sachverständige ohne Stimmrecht:<br />
Mireille Blatter, Amt für Städtebau der Stadt <strong>Zürich</strong>;<br />
Ersatz Vertreter Stadt <strong>Zürich</strong><br />
Walter Bircher, Prorektor Ausbildung<br />
Klaus Daniels, München (Gebäudetechnik)<br />
Christian Faber, <strong>SBB</strong> Immobilien Portfolio Management,<br />
<strong>Zürich</strong> (Gesamtprojektleiter «<strong>Stadtraum</strong> <strong>HB</strong>»);<br />
Ersatz Vertreter <strong>SBB</strong><br />
Reinhard Giger, Uster ( Investorenvertreter)<br />
Jean-Daniel Gross, Amt für Städtebau der Stadt <strong>Zürich</strong><br />
(Denkmalpflege)<br />
Manfred Jakob, Die Schweizerische Post,<br />
Immobilien, Bern; Ersatz Vertreter Post<br />
Charles Joye, Genthod (Kommerz)<br />
Urs Küng, <strong>Zürich</strong> (Markt und Nutzungen)<br />
Tiziano Menghini, <strong>Zürich</strong> (Wirtschaftlichkeit)<br />
Marcel Schmid, Verwaltungsdirektor PHZH<br />
Peter Tobler, <strong>Zürich</strong> (Bauingenieurwesen, Statik)<br />
Po-Ü Yang, <strong>Zürich</strong> (Gesamtprojektleiter «Sihlpost»)<br />
9
7. Ablauf erste Stufe (Konzeptstufe)<br />
Vorprüfung Beurteilung<br />
10 Formelle Vorprüfung<br />
Die formelle Vorprüfung ergab, dass alle Pläne, Berichte<br />
und Berechnungen der Konzepte bis zum 13. März <strong>2006</strong><br />
termingerecht, anonym und vollständig eingereicht wurden.<br />
Die Modelle M 1:500 wurden bis zum 20. März <strong>2006</strong>, die<br />
Modelle M 1:1000 bis 27. März <strong>2006</strong> ebenfalls termingerecht<br />
und anonym eingereicht.<br />
Materielle Vorprüfung<br />
Das Ziel der ersten Vorprüfungsstufe war die Feststellung<br />
der Plausibilität der Konzepte. Die Studien wurden wertfrei<br />
bezüglich der Einhaltung des Programms für die Konzeptstufe<br />
vom 16. Januar <strong>2006</strong> und der Fragenbeantwortung<br />
vom 9. Februar <strong>2006</strong> untersucht. Es waren aus Sicht<br />
der Sachverständigen für jede Studie die Mängel aufzuzeigen,<br />
welche durch eine Änderung innerhalb des vorgeschlagenen<br />
Konzeptes nicht behoben werden können.<br />
Es waren aus Sicht der Sachverständigen für jede Studie<br />
sämtliche Mängel festzuhalten.<br />
Die Vorprüfung erfolgte durch die aufgeführten Stellen<br />
individuell. Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden für die<br />
Fachbereiche Bau- und Planungsrecht, Nutzungsanforderungen,<br />
Wirtschaftlichkeit, Tragstruktur, HLK sowie PHZH<br />
festgehalten. Die Resultate wurden jeweils in einem nicht<br />
wertenden Bericht zusammengefasst, welcher dem Beurteilungsgremium<br />
als Grundlage für die Beurteilung diente.<br />
Diejenigen Vorgaben, die einen Beurteilungsspielraum aufwiesen,<br />
wurden durch das Beurteilungsgremium geprüft.<br />
Die Vorprüfung erfolgte durch folgende Stellen:<br />
IMMOPRO, <strong>Zürich</strong><br />
Lemon Consult GmbH, <strong>Zürich</strong><br />
Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong><br />
PBK AG, Rüti<br />
Planpartner AG, <strong>Zürich</strong><br />
SPG Intercity, <strong>Zürich</strong><br />
STB Schnyder + Tobler, <strong>Zürich</strong><br />
Zulassung zur Beurteilung<br />
Aufgrund des Vorprüfungsberichts stellte die Vorprüfung<br />
den Antrag, sämtliche Studien zur Beurteilung zuzulassen.<br />
Das Beurteilungsgremium beurteilte die eingereichten Projekte<br />
am 30./ 31. März <strong>2006</strong>. Die Beurteilung fand jeweils<br />
in der LimmatHall, Hardturmstrasse 122, 8005 <strong>Zürich</strong>,<br />
statt. Die Modelleinsätze 1:1000 wurden im Stadtmodell<br />
im Amtshaus IV überprüft.<br />
Beschlussfähigkeit / Zulassung zur Beurteilung<br />
Am ersten Beurteilungstag waren Herr Stefan Bitterli und<br />
Herr Franz Eberhard verhindert. Herr Werner Arnold vertrat<br />
Herrn Stefan Bitterli, und Frau Mirelle Blatter vertrat Herrn<br />
Franz Eberhard als stimmberechtigtes Mitglied. Somit<br />
war das Beurteilungsgremium jederzeit beschlussfähig.<br />
Aufgrund der formellen Vorprüfung beschloss das Beurteilungsgremium<br />
einstimmig, alle eingereichten Projekte zur<br />
Beurteilung zuzulassen.<br />
Beurteilung<br />
Als Einstieg in die Beurteilung diente ein Rundgang in<br />
Gruppen. Das Beurteilungsgremium wurde in fünf Gruppen<br />
aufgeteilt, um jeweils vier Konzepte eingehend zu studieren.<br />
In einem ersten Wertungsrundgang stellten die Gruppen<br />
dem Plenum ihre Erkenntnisse vor. Gestützt auf die Beurteilungskriterien<br />
und die Vorprüfung wurden die Projekte<br />
im Plenum diskutiert.
1. Rundgang:<br />
Im ersten Rundgang wurden einstimmig jene neun Konzepte<br />
ausgeschieden, welche ein geringes städtebauliches<br />
und wirtschaftliches Entwicklungspotenzial erkennen<br />
liessen:<br />
Nr. 1 Sihlhöfe (A), 2 Sihlstadt (A), 3 Sih + L, 6 Skyline,<br />
8 SIHLSTADT (B), 12 «620507», 15 mush_room_system,<br />
16 SIHLHÖFE (B), 19 Milo<br />
2. Rundgang:<br />
Im zweiten Rundgang wurden weitere fünf Projekte ausgeschieden,<br />
da das Beurteilungsgremium auch deren<br />
Entwicklungspotenzial als zu gering einstufte:<br />
Nr. 5 ACE, 7 Flaneur, 9 YROFO, 13 POST IT, 18 wunder.bar<br />
Konzeptbeschriebe:<br />
Nach Abschluss des ersten Beurteilungstages wurden<br />
sämtliche zwanzig Konzepte von vorgängig bestimmten<br />
Mitgliedern des Beurteilungsgremiums und der beigezogenen<br />
Sachverständigen beschrieben.<br />
Kontrolle / Rückkommensanträge:<br />
Als Einstieg in den zweiten Beurteilungstag wurde ein<br />
Kontrollrundgang durchgeführt. Dieser erfolgte anhand<br />
der zwanzig Modell im M 1:1000, welche in das Stadtmodell<br />
im Amtshaus IV eingepasst wurden.<br />
Anhand des Kontrollrundganges stellte das Beurteilungsgremium<br />
fest, dass das Konzept Nr. 20 / Urnammu aufgrund<br />
dessen Integration in die Stadtstruktur nochmals<br />
vertiefter diskutiert werden sollte:<br />
Für drei Konzepte wurden Rückkommensanträge gestellt:<br />
Nr. 5 ACE<br />
Nr. 9 YROFO<br />
Nr. 19 Milo<br />
3. Rundgang:<br />
In einem dritten Rundgang – vor den Plänen und Modellen<br />
in der LimmatHall durchgeführt – wurde die bisher erfolgte<br />
Auswahl anhand der Konzeptbeschriebe überprüft. Insbesondere<br />
wurden das im Kontrollrundgang kritisch beurteilte<br />
Konzept Nr. 20 und die Rückkommensanträge für die<br />
Konzepte Nrn. 5, 9 und 19 eingehend erörtert. Dabei wurden<br />
die Konzepte Nr. 9, Nr. 19 und Nr. 20 aufgrund geringerer<br />
städtebaulicher und wirtschaftlicher Potenziale<br />
ausgeschieden.<br />
Beim Konzept Nr. 9 YROFO, das einen Abbruch der Neuen<br />
Sihlpost vorsah, stellte das Beurteilungsgremium fest,<br />
dass aus dem Abbruch weder ein städtebaulicher noch<br />
ein ökonomischer Vorteil resultierte. Das Konzept Nr. 5<br />
wurde für die definitive Auswahl bestimmt, da es ein<br />
städtebauliches Potenzial erkennen liess.<br />
Definitive Auswahl:<br />
Nach einer ausführlichen Beurteilung der Qualitäten, Mängel<br />
und Potenziale beschloss das Beurteilungsgremium,<br />
folgende sechs Konzepte zur Weiterbearbeitung zu beantragen:<br />
Nr. 4 VARIUS<br />
Nr. 5 ACE<br />
Nr. 10 Dreiklang<br />
Nr. 11 EMILE<br />
Nr. 14 Stadtskulptur<br />
Nr. 17 URBAN DEVICE<br />
11
Empfehlungen<br />
12 Gestützt auf die Ergebnisse der Vorprüfung und die Beurteilung<br />
vom 30. und 31. März <strong>2006</strong> empfahl das Beurteilungsgremium<br />
den Auftraggeberinnen einstimmig, in der<br />
Projektstufe 6 Konzepte weiterbearbeiten zu lassen.<br />
Preise<br />
Die Öffnung der Verfassercouverts erfolgte durch den<br />
Vorsitzenden des Beurteilungsgremiums, Herrn Kees<br />
Christiaanse:<br />
Nr. Konzept: Verfasser (federführendes Büro):<br />
1 Sihlhöfe (A) de Architekten Cie., Amsterdam<br />
2 Sihlstadt (A) Geninasca Delefortrie SA, Neuchâtel<br />
3 Sih + L Staab Architekten BDA, Berlin<br />
4 VARIUS BDE Architekten GmbH, FH SIA Brunnschweiler<br />
Denzler Erb, Winterthur<br />
5 ACE Projektteam P.arc (GWJ Architekten AG /<br />
Itten + BrechbühlAG / EBP), Bern<br />
6 SKYLINE Dominique Perrault Architecture, Paris<br />
7 Flaneur Bearth & Deplazes, Chur / <strong>Zürich</strong>, und<br />
Burkard Meier Architekten AG, Baden<br />
8 SIHLSTADT (B) MARQUES AG, Luzern<br />
9 YROFO weberbrunner architekten, <strong>Zürich</strong>, und<br />
EM2N Architekten, <strong>Zürich</strong><br />
10 Dreiklang Atelier 5 Architekten und Planer AG<br />
matti ragaz hitz architekten ag und<br />
Büro B Architekten und Planer AG, Bern<br />
11 EMILE Gigon / Guyer, <strong>Zürich</strong>, und<br />
David Chipperfield Architects, London<br />
12 620507 Architekten Lederer + Ragnarsdóttir + Oei,<br />
Stuttgart<br />
13 POST IT Suter + Partner Architekten, Bern, und<br />
Riegeler Riewe Architekten, Graz<br />
14 Stadtskulptur Max Dudler, <strong>Zürich</strong><br />
15 mush_room_system Weber Kohler Reinhardt AG,<br />
Hornberger Architekten AG und<br />
Riken yamamoto & beda fässler architects GmbH<br />
15 SIHLHÖFE (B) ARGE Zayetta: Martin Spühler, <strong>Zürich</strong><br />
Meierhofer Munz Architekten, <strong>Zürich</strong><br />
17 URBAN DEVICE B & E Baumschlager-Eberle GmbH, Lochau<br />
18 wunder.bar Sauerbruch Hutton GmbH, Berlin, und<br />
Barkow Leibinger Architekten, Berlin<br />
19 Milo Bétrix & Consolascio Architekten AG, Erlenbach<br />
20 Urnammu Peter Märkli, <strong>Zürich</strong><br />
Das Beurteilungsgremium beschloss, die ihm in der Konzeptstufe<br />
für Preise zur Verfügung stehende Summe von<br />
CHF 250 000.– (inkl. Nebenkosten, exkl. MWSt) gleichmässig<br />
auf die zwanzig Teams zu verteilen. Damit wurde<br />
jedem Auftragnehmer ein Betrag von CHF 12 500.–<br />
zuzüglich MWSt ausbezahlt.<br />
Weiterbearbeitung<br />
Die Konzepte sollten unter Berücksichtigung allgemeiner<br />
und projektspezifischer Erkenntnisse überarbeitet werden,<br />
wobei die projektspezifischen Erkenntnisse nur den jeweiligen<br />
Projektverfassern mitgeteilt wurden. Im Folgenden<br />
sind die allgemeinen Empfehlungen für die Projektstufe<br />
dokumentiert:<br />
Allgemeines:<br />
Die Baufelder a und c, welche in der Projektstufe vertieft<br />
zu betrachten sind, werden voraussichtlich von<br />
verschiedenen Investoren und Architekturbüros projektiert<br />
und realisiert werden. Die Projekte auf den Baufeldern<br />
a und c müssen deshalb weitgehend autonom<br />
funktionieren. Diese Autonomie ist oberirdisch durchgehend<br />
vorzusehen. Das UG, insbesondere die Parkierung,<br />
darf Baufeld-übergreifend beplant werden, wobei<br />
die Technikanlagen den entsprechenden Baufeldern<br />
zugeordnet werden müssen.<br />
Städtebau und Architektur:<br />
Die erforderliche Unabhängigkeit der Baufelder und der<br />
Projekte hat sich in der architektonischen Ausformulierung<br />
der Baukörper in den Baufeldern a und c widerzuspiegeln.<br />
Eine bewusste Auseinandersetzung über ein<br />
städtebauliches Gesamtkonzept wird gefordert, wobei<br />
der architektonischen Differenzierung der Baufelder<br />
Rechnung zu tragen ist.
Dichte, Ausnützung:<br />
Die Konzeptstufe hat gezeigt, dass die präsentierten<br />
Arbeiten den hohen städtebaulichen und wirtschaftlichen<br />
Anforderungen der Auftraggeberinnen noch nicht<br />
entsprechen. In der Projektstufe sind deshalb ein optimales<br />
Verhältnis zwischen Massenverträglichkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit sowie eine gute Freiraum- und Gebäudenutzung<br />
(Tageslicht) anzustreben.<br />
Die Projekte haben hohen städtebaulichen, architektonischen<br />
und freiräumlichen Qualitäten zu genügen.<br />
Gleichfalls muss eine wirtschaftliche Lösung erreicht<br />
werden, wofür das Mass der Nutzung eine wesentliche<br />
Grundlage bildet.<br />
Funktionalität, Erschliessung:<br />
Die Erdgeschosse sind nutzungsmässig und gestalterisch<br />
derart zu konzipieren, dass sie zu einer Belebung der<br />
EG-Situation und zu einer positiven Ausstrahlung (Image)<br />
auf den öffentlichen Raum beitragen. Insbesondere<br />
entlang der Lagerstrasse und der Diagonale ist eine<br />
öffentlichorientierte Nutzung anzustreben.<br />
Die Erdgeschosse müssen sich auch für öffentlichkeitswirksame<br />
Büronutzungen, wie zum Beispiel Empfangsbereiche<br />
und Kantinen, eignen. Von einem Fachmarktzentrum<br />
im Erdgeschoss des Baufeldes c ist abzusehen.<br />
Die Grundrisse sind derart flexibel zu gestalten, dass<br />
auf unterschiedliche Investoren- und Nutzerbedürfnisse<br />
reagiert werden kann. Insbesondere ist auf eine hohe<br />
Gebrauchstauglichkeit mit ausreichenden Geschosshöhen<br />
und angemessenen Gebäudetiefen sowie optimalen<br />
Tageslichtverhältnissen zu achten.<br />
Hinsichtlich der Benutzbarkeit der Räumlichkeiten ist<br />
der Geschosshöhe Beachtung zu schenken. Siehe auch<br />
Programm vom 16. Januar <strong>2006</strong>, Kap. 3.8.4 Spezifische<br />
Nutzungsanforderungen.<br />
Bei unterschiedlichen Nutzungsarten (zum Beispiel Büros<br />
und Wohnen) sind getrennte Erschliessungssysteme<br />
vorzusehen. Davon ausgenommen sind gemeinsame<br />
Nottreppen.<br />
Die Anlieferung (insbesondere für die Einkaufsnutzungen<br />
im Baufeld a) sowie die Erschliessung des Parkings in<br />
den Untergeschossen mit Lastwagen sind in der Projektstufe<br />
speziell zu untersuchen. Der Beizug eines Verkehrsspezialisten<br />
wird empfohlen.<br />
PHZH:<br />
Für die Pädagogische Hochschule des Kantons <strong>Zürich</strong><br />
(PHZH) als zukünftige Mieterin ist eine angemessene<br />
Eingangssituation zu schaffen. Der Eingangsbereich als<br />
Identität stiftendes Element soll zur Profilierung der<br />
Hochschule beitragen.<br />
Die öffentlich zugänglichen Bereiche der Hochschule<br />
müssen gut auffindbar sein. Die Wegführung muss<br />
attraktiv gestaltet und dem Sicherheitsbedürfnis der<br />
NutzerInnen entsprechend ausgelegt sein.<br />
Mit einer guten Vertikalverbindung soll der Tatsache<br />
Rechnung getragen werden, dass die PHZH öffentlich<br />
und nichtöffentlich zugängliche Bereiche hat.<br />
Gestaltungsplan:<br />
Von den Bestimmungen des Gestaltungsplanes<br />
«<strong>Stadtraum</strong> <strong>HB</strong>» darf nicht abgewichen werden.<br />
Die Frage der Anordnung des Setbacks (nur gegenüber<br />
den angrenzenden Strassen oder auch gegen den<br />
Innenhof gerichtet) ist mit den zuständigen Stellen zu<br />
klären.<br />
13
8. Ablauf zweite Stufe (Projektstufe)<br />
Vorprüfung<br />
14 Formelle Prüfung<br />
Die formelle Prüfung ergab, dass alle Pläne, Berichte und<br />
Berechnungen der Projekte bis zum 25. August <strong>2006</strong><br />
termingerecht und vollständig eingereicht wurden. Die<br />
Modelle 1:500 und die Modelle 1:1000 wurden am<br />
12. September <strong>2006</strong> ebenfalls fristgerecht und anonym<br />
eingereicht.<br />
Materielle Vorprüfung<br />
Die Studien wurden wertfrei bezüglich der Einhaltung<br />
folgender Unterlagen untersucht:<br />
Programm vom 16. Januar <strong>2006</strong><br />
Fragenbeantwortung vom 9. Februar <strong>2006</strong><br />
Programm für die Projektstufe vom 2. Mai <strong>2006</strong><br />
Fragenbeantwortung Projektstufe, Stand 18. Mai <strong>2006</strong><br />
Ergänzende Informationen aufgrund des Fachgesprächs<br />
1 vom 31. Mai <strong>2006</strong> (Ausgabe vom 9. Juni <strong>2006</strong>)<br />
Erkenntnisse der Zwischenbesprechung vom<br />
16. Juni <strong>2006</strong><br />
Fachgespräch 2 vom 7. Juli <strong>2006</strong> (ohne Notiz)<br />
Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden für die Fachbereiche<br />
Bau- und Planungsrecht, Feuerpolizeiliche Bemerkungen,<br />
Erwägungen Denkmalpflege, Nutzungsmass / Funktionalität,<br />
PHZH, Detailhandel, Gebäudetechnik / Tageslicht / Fassade<br />
sowie Kosten / Wirtschaftlichkeit zuhanden des Beurteilungsgremiums<br />
in Berichten festgehalten.<br />
Die Vorprüfung wurde wie folgt durchgeführt:<br />
Koordination Vorprüfung; Prüfung formelle Anforderungen,<br />
Programmvorgaben, insbesondere Bau- und<br />
Planungsrecht: Planpartner AG, <strong>Zürich</strong>. Die bau- und<br />
planungsrechtlichen Anforderungen wurden mit Herrn<br />
Fabio Corrà vom Amt für Baubewilligungen abgestimmt<br />
Überprüfung feuerpolizeilicher Belange: Herr Bruno<br />
Christen, Schutz & Rettung <strong>Zürich</strong><br />
Investitionskosten / Wirtschaftlichkeit: PBK AG, Rüti,<br />
SPG Intercity, <strong>Zürich</strong><br />
Nutzungsmass / Funktionalität: IMMOPRO AG, <strong>Zürich</strong><br />
Detailhandelskonzept: Herr Charles Joye, Genthod und<br />
Christian Faber, <strong>SBB</strong> Immobilien Portfolio Management,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Eingriffe in die Primärstruktur / Tragstruktur:<br />
STB Schnyder + Tobler, <strong>Zürich</strong><br />
Haus- und Energietechnik: Lemon Consult GmbH,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Belange der Denkmalpflege: Herr Jean Daniel Gross,<br />
Amt für Städtebau, Denkmalpflege und Archäologie<br />
Überprüfung Raumprogramm und Geschosshöhen<br />
PHZH: Beta Projekt Management AG, <strong>Zürich</strong><br />
Anforderungen PHZH; Vertreter Pädagogische Hochschule<br />
<strong>Zürich</strong> zusammen mit Hochbauamt und Hochschulamt<br />
des Kantons <strong>Zürich</strong><br />
Die Vorprüfung zeigte, dass sämtliche Studien Verstösse<br />
gegen die Programmvorgaben aufwiesen. Mängel, welche<br />
die Vergleichbarkeit der Konzepte entscheidend beeinträchtigten,<br />
wurden jedoch keine festgestellt. Anhand<br />
der eingereichten Unterlagen war es möglich, die Studien<br />
umfassend zu prüfen.<br />
Zulassung zur Beurteilung<br />
Aufgrund des Vorprüfberichts stellte die Vorprüfung den<br />
Antrag, sämtliche Studien zur Beurteilung zuzulassen.
Beurteilung<br />
Das Beurteilungsgremium beurteilte die eingereichten Projekte<br />
am 25. September <strong>2006</strong>. Die Beurteilung fand in der<br />
Neuen Sihlpost, Eingang Lagerstrasse 4, 8020 <strong>Zürich</strong>, statt.<br />
Beschlussfähigkeit / Zulassung zur Beurteilung<br />
Der Vorsitzende stellte die Vollständigkeit des Beurteilungsgremiums<br />
fest. Die Mitglieder mit Stimmrecht waren<br />
vollständig anwesend, und die Beurteilungsfähigkeit des<br />
Gremiums war somit gegeben.<br />
Aufgrund der Vorprüfung beschloss das Beurteilungsgremium<br />
einstimmig, alle eingereichten Projekte zur Beurteilung<br />
zuzulassen.<br />
Die eingereichten Arbeiten wurden vom Beurteilungsgremium<br />
im Hinblick auf folgende Zielsetzungen beurteilt:<br />
Städtebau / Architektur:<br />
Städtebauliches Gesamtkonzept und architektonische<br />
Differenzierung der Baufelder a und c, Städtebaulich<br />
optimierte Dichte, Identifikationspotenzial (Image),<br />
Qualität der privaten und halböffentlichen Freiräume,<br />
Qualität des Umbaus sowie der Neu- und Ergänzungsbauten,<br />
Qualität der Innenräume und der Lichtführung<br />
Funktionalität / Nutzung:<br />
Nutzungsneutrale Primärstruktur, Qualität räumliche<br />
Gliederung / Flächenaufteilung, Rationelle Erschliessung,<br />
Attraktivität Zugangsbereiche / Erdgeschoss, Flexibilität<br />
der Erdgeschosse, Gebrauchstauglichkeit<br />
Wirtschaftlichkeit:<br />
Umgang Bausubstanz (Eingriffstiefe), Investitionskosten,<br />
Mietertrag, Schaffung von «Adressen», Etappierbarkeit /<br />
Investorenkonforme Einheiten<br />
Energie, Komfort, Ökologie:<br />
Fassadenkonzept (Tageslichtnutzung, sommerlicher und<br />
winterlicher Klimaschutz), Flächeneffizienz technische<br />
Erschliessung, Innovationskraft der Energieversorgung.<br />
Beurteilung<br />
Die Beurteilung begann mit der Einpassung der Projekte<br />
ins Stadtmodell im Amtshaus IV. Insbesondere wurden<br />
die Ausnützung und die Höhenentwicklung der einzelnen<br />
Projekte im städtebaulichen Kontext diskutiert. Das Beurteilungsgremium<br />
wechselte anschliessend zur Neuen<br />
Sihlpost, um dort vor den Plangrundlagen und Modellen<br />
1:500 die Beurteilung fortzusetzen.<br />
Die Projekte wurden durch das Beurteilungsgremium in<br />
mehreren Rundgängen sorgfältig analysiert und die<br />
Qualitäten, Mängel und Potenziale der Studien ausführlich<br />
erörtert.<br />
1. Rundgang<br />
In einem ersten Rundgang wurde zunächst das Baufeld a<br />
gemäss den vorgegebenen Kriterien vertieft diskutiert.<br />
Im Rundgang wurden einstimmig jene vier Projekte ausgeschieden,<br />
welche als wenig verbesserungsfähig eingestuft<br />
wurden bzw. ein zu geringes Entwicklungspotenzial<br />
erkennen liessen:<br />
ACE – P.arc<br />
Dreiklang – Architektengemeinschaft b3<br />
URBAN DEVICE – Baumschlager Eberle<br />
VARIUS – BDE<br />
Anschliessend wurde das Baufeld c gemäss den vorgegebenen<br />
Kriterien vertieft diskutiert, immer auch im städtebaulichen<br />
Zusammenhang mit dem Baufeld a. Es wurden<br />
einstimmig jene zwei Projekte ausgeschieden, deren<br />
Entwicklungspotenzial als zu gering eingestuft wurde:<br />
Dreiklang – Architektengemeinschaft b3<br />
URBAN DEVICE – Baumschlager Eberle<br />
15
16 Engere Auswahl<br />
Es wurde festgestellt, dass die nach dem ersten Rundgang<br />
verbleibenden Projekte der engeren Auswahl entsprechen:<br />
Für Baufeld a:<br />
EMILE – Gigon / Guyer mit David Chipperfield<br />
Stadtskulptur – Max Dudler<br />
Für Baufeld c:<br />
ACE – P.arc<br />
EMILE – Gigon / Guyer mit David Chipperfield<br />
Stadtskulptur – Max Dudler<br />
VARIUS – BDE<br />
2. Rundgang<br />
In einem zweiten Rundgang wurden sämtliche in der<br />
engeren Auswahl verbliebenen Projekte nochmals erörtert,<br />
einander gegenübergestellt und diskutiert.<br />
Nach einer intensiven Besprechung von Qualitäten,<br />
Mängeln und Potenzialen hat das Beurteilungsgremium<br />
einstimmig beschlossen, für das Baufeld a das Projekt<br />
Stadtskulptur von Max Dudler für die Überarbeitung<br />
zu empfehlen.<br />
Für die Überarbeitung wird ein Begleitgremium eingesetzt,<br />
welches den stimmberechtigten Mitgliedern des Beurteilungsgremiums<br />
des Studienauftrages «Projektentwicklung<br />
Sihlpost <strong>Zürich</strong>» entspricht. Das Gremium begleitet das<br />
Projekt, bis die Empfehlungen in das Projekt eingeflossen<br />
sind.<br />
In der anschliessenden intensiven Erörterung von Qualitäten<br />
und Potenzialen der in der engeren Wahl verbliebenen<br />
Projekte für das Baufeld c hat das Beurteilungsgremium<br />
festgestellt, dass die städtebaulichen Prinzipien (Körnigkeit,<br />
Zugang, Durchlässigkeit) des Projektes Stadtskulptur<br />
von Max Dudler am besten weiter entwickelbar sind und<br />
den Vorstellungen des Beurteilungsgremiums am nächsten<br />
kommen. Der Bearbeitungsstand eines Vorprojektes ist<br />
jedoch nicht erreicht. Insbesondere werden die hohe<br />
Dichte, die Baumassenverteilung, die schlechte Wirtschaftlichkeit<br />
und die nicht vorhandene architektonische Differenzierung<br />
zu den Volumetrien auf dem Baufeld a als problematisch<br />
erachtet.<br />
Das Beurteilungsgremium hat einstimmig beschlossen, für<br />
das Baufeld c das Projekt Stadtskulptur von Max Dudler<br />
für eine Überarbeitung zu empfehlen.<br />
Bedingung für die Überarbeitung ist, dass die Dichte<br />
reduziert, die Wirtschaftlichkeit optimiert sowie der architektonischen<br />
Differenzierung Rechnung getragen wird.<br />
Um die Vielfalt der Architektur zu gewährleisten, empfiehlt<br />
das Beurteilungsgremium, dass das Siegerteam mit<br />
anderen Architekten zusammenarbeitet. Dem Siegerteam<br />
bleibt dabei freigestellt, ob die am Studienauftrag beteiligten<br />
Architekturbüros einbezogen werden.<br />
Im Sinne der Qualitätssicherung wird die Überarbeitung<br />
durch das gleiche Gremium wie bei der Überarbeitung<br />
des Baufeldes a begleitet.<br />
Sollte die Überarbeitung im Baufeld c zu keiner überzeugenden<br />
Lösung führen, wird das Projekt nicht weiter<br />
verfolgt und gegebenenfalls ein neues Verfahren eingeleitet.<br />
Aus zeitlichen Gründen hat das Beurteilungsgremium<br />
beschlossen, dass die stimmberechtigten Mitglieder des<br />
Beurteilungsgremiums im Rahmen einer Nachbesprechung<br />
am Donnerstag, 28. September <strong>2006</strong>, die Projektbeschriebe<br />
lesen und die Empfehlungen für die Weiterarbeit<br />
formulieren sowie den Entscheid für das Baufeld c<br />
bestätigen.
Empfehlungen<br />
Gestützt auf die Ergebnisse der Vorprüfung und Beurteilung,<br />
empfahl das Beurteilungsgremium den Auftraggeberinnen<br />
einstimmig das Projekt Stadtskulptur von Max<br />
Dudler zur Überarbeitung.<br />
Mit der Empfehlung zur Überarbeitung der Baufelder a<br />
und c ist das Studienverfahren «Projektentwicklung<br />
Sihlpost <strong>Zürich</strong>» abgeschlossen.<br />
Preise<br />
Das Beurteilungsgremium beschloss, die ihm in der Projektstufe<br />
für Preise zur Verfügung stehende Summe von<br />
CHF 300 000.– (inkl. Nebenkosten, exklusive Mehrwertsteuer)<br />
gleichmässig auf die sechs Teams aufzuteilen. Die<br />
Summe von CHF 50 000.– zuzüglich MWSt kann somit<br />
ausbezahlt werden.<br />
Überarbeitung<br />
Für die Überarbeitung der Baufelder a und c formulierte<br />
das Beurteilungsgremium verschiedene Empfehlungen.<br />
Städtebauliche Erkenntnisse<br />
Das Beurteilungsgremium stellt fest, dass keiner mit der<br />
angestrebten Ausnutzung, inklusive des in Aussicht<br />
gestellten Bonus, eine Lösung hervorbringt, die den<br />
erhöhten gestalterischen Anforderungen genügen könnte.<br />
Die Ausnützung des Bonus gemäss Gestaltungsplan ist<br />
somit nicht gerechtfertigt.<br />
Die angestrebte städtebauliche Eingliederung kann mit<br />
einer gezielten Reduktion des Bauvolumens erreicht<br />
werden.<br />
Die Umsetzung des Masterplans scheint in einer feinkörnigen<br />
Interpretation erfolgversprechender. Wichtig<br />
sind die Durchlässigkeit und die Beziehung zum übergeordneten<br />
<strong>Stadtraum</strong>. Vorschläge mit unterschiedlichen<br />
Höhen und differenzierten Rücksprüngen weisen gegenüber<br />
monolithischen Konzepten Vorteile auf.<br />
Das Projekt Stadtskulptur erfüllt diese Anforderungen am<br />
ehesten und weist gegenüber den anderen Projekten das<br />
grösste Potenzial auf, die qualitativ hochwertige städtebauliche<br />
Aussage weiter verstärken zu können.<br />
Die Neubauten müssen in Bezug auf die schutzwürdige<br />
Alte Sihlpost einen rücksichtsvollen Umgang sowie einen<br />
angemessenen Übergang aufweisen.<br />
Für die Überarbeitung der Baufelder a und c wird im Sinne<br />
der Qualitätssicherung ein Begleitgremium eingesetzt,<br />
welches den stimmberechtigten Mitgliedern des Beurteilungsgremiums<br />
des Studienauftrages «Projektentwicklung<br />
Sihlpost <strong>Zürich</strong>» entspricht.<br />
Städtebau und Architektur<br />
Die Dichte respektive die Baumassenverteilung ist zu überprüfen<br />
und angemessen zurückzunehmen.<br />
Eine Anbindung des Baufeldes a2 an die Alte Sihlpost ist<br />
u.a. aus denkmalpflegerischer Sicht erwünscht. Die<br />
Gasse zwischen der Alten Sihlpost und dem Baufeld a2<br />
ist zugunsten einer besseren Erschliessung für die PHZH<br />
aufzugeben.<br />
Der architektonischen Differenziertheit der Baufelder a<br />
und c ist Rechnung zu tragen, wobei die städtebauliche<br />
Körnung beizuhalten ist.<br />
17
18 Funktionalität, Erschliessung<br />
Die Anforderungen des Detailhandelskonzeptes werden<br />
nur teilweise erfüllt. Das Erdgeschoss ist nicht vollständig<br />
funktionsfähig und muss insbesondere hinsichtlich<br />
Erschliessung, Eingängen Belieferung und Anbindung<br />
Alte Sihlpost überprüft werden.<br />
Die Flächenanforderungen der PHZH müssen erfüllt<br />
werden. Die Gesamtflächen sind auf das Raumprogramm<br />
der PHZH auszurichten.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Das Verhältnis Verkehrsfläche zu Nutzfläche sowohl im<br />
Bereich der PHZH wie auch im Baufeld c ist zu überprüfen<br />
und stark zu optimieren (Erhöhung Flächeneffizienz). Eine<br />
massive Verbesserung wird erwartet.<br />
Im Baufeld a3 sind mehr qualitativ hochwertige Flächen<br />
auszuweisen. Das Verhältnis von klein- und grossräumigen<br />
Büros ist zu überprüfen.<br />
Die vorgeschlagene Fassadenkonstruktion ist zu aufwändig<br />
und kostenintensiv. Das Fassadenkonzept ist zu überprüfen<br />
und wesentlich zu vereinfachen.<br />
Den Gebäudetiefen vor allem im Baufeld c ist speziell<br />
Rechnung zu tragen (Schaffung von qualitativ hochwertigen<br />
Flächen).<br />
Energie, Komfort, Ökologie<br />
Im Zusammenhang mit der Flächenreduktion respektive<br />
Erhöhung der Flächeneffizienz ist die Chance zu nutzen,<br />
die Tageslichtsituation zu verbessern (Vor-, Rücksprünge).<br />
Alte Sihlpost<br />
Das Nutzungskonzept mit Gastroeinrichtungen im Erdgeschoss<br />
des Baufeldes a1 ist zu überprüfen. Die daraus<br />
resultierenden Erkenntnisse fliessen in die Überarbeitung<br />
gemäss Kapitel 2 ein.<br />
Die Alte Sihlpost ist optional in der Weiterbearbeitung zu<br />
berücksichtigen.
9. Würdigung und Dank<br />
Das Beurteilungsgremium und die Auftraggeberinnen<br />
stellen fest, dass aus dem Studienauftrag wertvolle Beiträge<br />
hervorgegangen sind, welche vertiefte Diskussionen und<br />
Erkenntnisse über die weitere Entwicklung ermöglicht<br />
haben. Dafür sprechen das Beurteilungsgremium und die<br />
Auftraggeberinnen den VerfasserInnen aller Projekte<br />
grossen Dank und Anerkennung aus.<br />
19
20<br />
10. Genehmigung<br />
Der vorliegende Bericht wird durch das Beurteilungsgremium<br />
genehmigt.<br />
Das Beurteilungsgremium<br />
Stefan Bitterli<br />
Andreas Brönnimann<br />
Kees Christiaanse<br />
Jean-Pierre Dürig<br />
Franz Eberhard<br />
Adolf Krischanitz<br />
Laurent Staffelbach<br />
Andreas Steiger<br />
Alex von Teufenstein<br />
Konrad Wohlhage<br />
<strong>Zürich</strong>, 28. September <strong>2006</strong>
11. Projekte zweite Stufe<br />
«Stadtskulptur»<br />
Empfehlung zur Überarbeitung<br />
Max Dudler Architekt, <strong>Zürich</strong><br />
Trotz der grossen vorgegebenen Dichte hält sich das<br />
Projekt an bestimmte Regeln einer Stadtentwicklung, die<br />
unabdingbar sind und zu einer eigenständigen, im städtischen<br />
Kontext bestechenden Lösung führen. Die scheinbare<br />
Gelassenheit der Organisation eines neuen Stücks<br />
Stadt weist über die unmittelbaren Zwänge einer (zu)<br />
dichten Packung von Nutzung und Masse hinaus auf die<br />
Entwicklung einer räumlichen Matrix, deren Qualität in der<br />
entschiedenen Verteilung von gebautem und ungebautem<br />
Raum in einem ansprechenden Verhältnis zueinander<br />
liegt. Die Priorität der städtebaulichen Setzung gegenüber<br />
solitärer, individueller architektonischer Ausformungen ist<br />
der Aufgabe angemessen und soll für die Entwicklung der<br />
Stadt <strong>Zürich</strong> durchaus als ein Signal verstanden werden.<br />
Die stadträumliche Charakteristik des Projektes zeigt uns<br />
eine offene, jedoch nicht beliebige urbane Struktur, deren<br />
Fassung präzise Vorgaben für die Entwicklung dieses<br />
zentralen Gebietes vorgibt. Die strukturelle Eigenart liegt<br />
einerseits im «Vergraben» bestimmter «Funktionsmassen»,<br />
wie der des Mallbereiches mit Supermarkt und Fach-<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
markt, in die bestehende, grossflächige Hallenstruktur des<br />
Erdgeschosses. Andererseits bilden die darauf aufgesetzten<br />
schlankeren Gebäude ein hohes Identifikationspotenzial,<br />
wie im Bereich des Stadtcampus und der Bürogebäude<br />
als städtisches Hochrelief. Schliesslich differenzieren sich<br />
auch diese Gebäude durch hofbildende Öffnungen und<br />
im städtischen Kontext sehr wirksame Rücksprünge, die<br />
zur Mitte hin höhengenerierend, zu den Rändern hin<br />
höhenvermindernd, also massstabsbildend wirken. Trotz<br />
der komplexen Agglomeration ist die raumbildende<br />
Zonierung sowohl in der horizontalen Fläche als auch in<br />
der vertikalen Differenzierung klar erkennbar und liefert<br />
die nötige Trennschärfe für die räumliche Identifikation<br />
der einzelnen Funktionsbereiche.<br />
Die moderate skulpturale Präsenz der einzelnen Baukörper<br />
erzeugt sowohl Abgrenzung und Differenz als auch<br />
Integrität und stadträumliche Bindung und ist somit der<br />
höheren Kategorie, der Stadt, verpflichtet. Dies gilt sowohl<br />
für das Baufeld a als auch für c, wobei der städtebauliche<br />
Zusammenhang beider Raumfiguren evident ist. Der<br />
Charme des Projektes liegt in der Synopsis aller Teilbe-<br />
Situation<br />
21
22 reiche, wie Alte Sihlpost, Schul- und Einkaufszentrum und<br />
dem Baufeld c, ohne dass sich offensiv eine Designlinie<br />
zwischen den einzelnen Gebäuden durchzieht, es entsteht<br />
vielmehr ein differenzierter und anspruchsvoller städtischer<br />
Raum.<br />
Gemäss der komplexen Aufgabe gibt es neben dem<br />
generell erfreulichen städtebaulichen Ansatz in dem Projekt<br />
auch kritische und fragwürdige Ansätze hinsichtlich der<br />
Gebrauchstauglichkeit bestimmter Nutzungseinheiten. Dies<br />
betrifft vor allem die Organisation der Detailhandels- und<br />
Gastronomieflächen im Erdgeschoss die bezüglich<br />
Raumhöhen, Lage der Mall, Verbindungsstrasse zwischen<br />
Alter Sihlpost und Hallenstruktur, Zugangstreppe zur<br />
Pädagogischen Hochschule usw. nach Auffassung der<br />
Jury noch nicht zufriedenstellend gelöst ist. Ebenso verbesserungswürdig<br />
ist die Belichtung des an der Diagonale<br />
gelegenen Bürogebäudes im Bereich des dahinter liegenden<br />
zentralen Schulturmes.<br />
Abgesehen von der etwas zu hohen Dichte, die angemessen<br />
zurückgenommen werden müsste, trifft auch die<br />
Organisation des Baufeldes c auf der Ebene eines Master-<br />
Erdgeschoss<br />
planes durchaus die Zustimmung der Jury. Wobei die<br />
durchgängige architektonische Gestaltung der beiden<br />
Baufelder durch nur eine «Handschrift» nicht wünschenswert<br />
erscheint. Die städtebauliche Setzung mit dem<br />
zentralen Platz (könnte etwas grösser sein) und windmühlenflügelartigen<br />
Gassen erscheint als urbanes Grundmuster<br />
sehr robust. Mit einer vielfältigeren architektonischen<br />
Ausbildung könnte allerdings ein stärkeres, differenziertes<br />
Image geschaffen werden. Unbedingt erhalten und<br />
weiterentwickelt werden müssten die adressbildenden<br />
und charaktervollen Einzelgebäude mit den polyvalenten<br />
räumlich wechselseitigen Entsprechungen. Die Flächeneffizienz<br />
vor allem in den Schulgebäuden ist verbesserungswürdig.<br />
Das technische Konzept der Fassaden erscheint<br />
zu aufwändig und damit zu teuer. Die nur teilweise problematischen<br />
Ansätze des Projektes sind jedoch in einer<br />
weiteren Vertiefungsstufe zu optimieren. Die Stärke des<br />
Projektes liegt in seiner qualitativ hochwertigen städtebaulichen<br />
Aussage, die das Potenzial einer Verfeinerung<br />
auf allen Ebenen in sich trägt, ohne die zentrale urbane<br />
Botschaft zu verlieren.
Schnitt<br />
Obergeschoss<br />
23
24 Architektur<br />
Max Dudler, <strong>Zürich</strong><br />
Team<br />
Maike Schrader<br />
Renwen Yang<br />
Nina Barthélémy<br />
Max Rein<br />
Marco Strobel<br />
Mark van Kleef<br />
Clive Hildering<br />
Bauingenieur<br />
Leonhardt, Andrä und Partner, Berlin<br />
PHZH, Blick von der Gessnerbrücke /<br />
Lagerstrasse<br />
Gebäudetechnik<br />
Polke Ziege von Moos AG, <strong>Zürich</strong><br />
Elektro<br />
Bürgin & Keller management & engineering ag,<br />
Adliswil<br />
Rendering / Animation<br />
Mara Callovi<br />
PHZH, Zugang zum zentralen Platz<br />
Blick von der Diagonale,<br />
Höhe neuer Bahnhofplatz
«ACE»<br />
Team P.arch<br />
(GWJ Architekten AG, Bern; Itten + Brechbühl AG, Bern;<br />
Ernst Basler Partner AG, <strong>Zürich</strong>)<br />
Das Projekt entwickelt auf dem Baufeld a zwei ineinander<br />
greifende Baukörper, die Fachhochschule und ein Bürohaus,<br />
wobei auf dem Erdgeschoss eine Shoppingmall und<br />
die Hauseingänge liegen.<br />
Das Erschliessungssystem der Hochschule ist sehr intelligent<br />
konzipiert. Entlang der Lagerstrasse befindet sich<br />
eine grosszügige, transparente und doppelhohe Eingangshalle,<br />
die über eine Treppe zur zentralen Verteilerhalle auf<br />
dem 1. Obergeschoss führt. Gleichzeitig führt in der<br />
Gasse zwischen Alter und Neuer Sihlpost eine grosszügige<br />
Aussentreppe von der Bahnhofseite ebenfalls hinauf zur<br />
zentralen Verteilerhalle. Dieser Circuit überzeugt durch<br />
das adäquate Routing und die guten Sichtbeziehungen,<br />
die von der Strasse tief ins Gebäude dringen. Trotz dieser<br />
hervorragenden Qualität entwickelt sich die Baumasse<br />
weniger gelungen. Die beiden Hochhauselemente direkt<br />
neben den beiden Köpfen der Alten Sihlpost stören eine<br />
harmonische Beziehung zum alten Gebäude, und auch<br />
die fehlende Gliederung der Baukörper erzeugt eine zu<br />
grobe Präsenz im Kontext.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Funktionell weist der Block an vielen Stellen Probleme mit<br />
der Belichtung auf. Durch die Tiefe der Grundrisse und<br />
den schwierigen Tageslichtzutritt in den unteren Ebenen<br />
haben wichtige Arbeitsräume wenig Licht, während die<br />
Turnhallen auf dem Dach eine 1-a-Lage besitzen. Die über<br />
mehrere Stockwerke parallel zu den Turnhallen erschlossenen<br />
Seminarräume sind aus Sicht der Benutzer schwierig.<br />
Das Bürogebäude entlang der Diagonale ist an der<br />
Seite der Hochschule daher schwierig vermarktbar.<br />
Die Komposition auf dem Baufeld c wird als weniger<br />
attraktiv beurteilt. Die Höhenakzente entwickeln sich<br />
weniger aus dem Blockrand heraus, sondern stehen ohne<br />
Abstufung kalt auf dem Boden. Die Wahrnehmung der<br />
Baukörpersequenz entlang der Diagonale und der Lagerstrasse<br />
ist unausgewogen. Auch das Argument, dass<br />
diese Konstellation die Adressbildung fördert, überzeugt<br />
nicht. Die Aufteilung in zwei Höfe ist schwierig. Die dadurch<br />
entstehende Enge schafft schwierige Licht- und Aussichtsverhältnisse.<br />
Der im Hof liegende Bauteil ist schwierig<br />
vermarktbar.<br />
Situation<br />
25
26<br />
PHZH, Eingang Lagerstrasse Blick von der Diagonale, Höhe neuer Bahnhofplatz<br />
Empfang<br />
Lobby<br />
Eingang C3<br />
Empfang<br />
Erdgeschoss<br />
Eingang C2<br />
Lobby<br />
Cafeteria<br />
Restaurant<br />
Eingang C4<br />
Lobby<br />
Laden<br />
Empfang<br />
Empfang<br />
Laden<br />
Lobby<br />
Eingang<br />
Cafeteria/ Lounge/ Bar<br />
Anlieferung<br />
Laden<br />
Konferenz<br />
Konferenz<br />
Konferenz<br />
Lobby<br />
Eingang C1<br />
Empfang<br />
Konferenz<br />
Konferenz<br />
Konferenz<br />
Konferenz Konferenz<br />
Konferenz<br />
Lobby<br />
Eingang C4
Obergeschoss<br />
Schnitt<br />
27
28 Architektur<br />
Projektteam P.arc<br />
(GWJ Architekten AG, Itten + Brechbühl AG),<br />
Bern<br />
Team<br />
Nick Gartenmann<br />
Mark Werren<br />
Heinrich Degelo<br />
Donat Senn<br />
Daniel Steck<br />
Christoph Heuer<br />
Clara Jörger<br />
Petra Heger<br />
Ivano Zanetti<br />
Bauingenieur / Gebäudetechnik<br />
Ernst Basler Partner AG, <strong>Zürich</strong><br />
Consuelo Senn, Simon Hess, Kurt Bucher<br />
Bauökonomie/Kostenplaner<br />
Kummer Baumanagement AG, <strong>Zürich</strong><br />
Benno Vonplon<br />
Bauphysik<br />
Gartenmann Engineering AG, Bern<br />
Niklaus Hodel
«Dreiklang»<br />
Architektengemeinschaft b3: Atelier 5, Bern;<br />
matti ragaz hitz architekten ag, liebefeld;<br />
Büro B, Bern<br />
Das Projekt bildet eine städtebauliche Gesamtkomposition<br />
über die beiden Baufelder a und c. Die Gesamtkomposition<br />
besteht aus einem grosszügigen Sockelbau, der sich über<br />
die beiden Baufelder ausbreitet und worauf sich eine<br />
«de stijl»-Komposition von aufgesetzten Hochbauten befindet.<br />
Diese Aufsätze bestehen überwiegend aus Wohntürmen<br />
– daher haben wir es mit einer vertikalen Realteilung<br />
zu tun –, ausgenommen bei den Hochschulteilen.<br />
Diese Konstellation erzeugt einige Probleme hinsichtlich<br />
der Einbettung des städtebaulichen Kontextes. Die gleichmässige<br />
Höhe und durchgehende Länge des Sockels<br />
erzeugt ein Monotonie- und Körnigkeitsproblem, wodurch<br />
trotz der mässigen Höhe ein erheblich überdimensionierter<br />
Eindruck entsteht. Die von der Aufsatzlandschaft gebildete<br />
Oberwelt wirkt bei den Türmen zu dogmatisch und einförmig,<br />
während das Verhältnis zu den grösseren Hoch-<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
schulvolumen unausgewogen erscheint. Die grösseren<br />
Aufsätze der Hochschule wirken zudem unausgewogen<br />
und unmassstäblich in Bezug zum Alten Sihlpostgebäude.<br />
Die über einige Stockwerke parallel zu den Turnhallen<br />
erschlossenen Seminarräume sind aus Sicht der Benutzer<br />
schwierig.<br />
In beiden Baufeldern werden die unteren Ebenen über<br />
relativ kleine Lichthöfe belichtet, die gleichzeitig als Aussenfassade<br />
für Arbeitsräume dienen. Hier entstehen<br />
regelmässig nachteilige Situationen, z.B. bei den Büroräumen<br />
des Baufeldes a2. Die Tiefe der Grundrisse<br />
erzeugt örtlich innenliegende Räume.<br />
Durch die Grundorganisation in der Fachhochschule um<br />
mehrere kleinere Innenhöfe fragmentieren sich auch die<br />
Erschliessungs- und Aufenthaltsräume. Das Brutto-Netto-<br />
Verhältnis und die daraus folgende Effizienz des Gebäudes<br />
werden dadurch stark beeinträchtigt.<br />
Situation<br />
29
30<br />
Blick von der Diagonale, Höhe neuer Bahnhofplatz Blick von der Terrasse<br />
C3<br />
C4<br />
Lobby Dienstleistung OG, 287 m2<br />
Dienstleistung, 243 m2<br />
Dienstleistung<br />
266 m2<br />
Lobby Dienstleistung OG<br />
256 m2<br />
Laden, 443 m2<br />
Erdgeschoss<br />
Laden, 588 m2<br />
Eingang Wohnungen<br />
58 m2<br />
C2<br />
C1<br />
Laden, 309 m2<br />
C3<br />
C4<br />
Eingang Wohnungen, 99 m2<br />
Laden, 146 m2<br />
Eingang Wohnen<br />
57 m2<br />
Dienstleistung<br />
647 m2<br />
LobbyDienstleistung OG<br />
188 m2<br />
Eingang Wohnungen<br />
61 m2 Einfahrt Parking und Anlieferung Mall<br />
Dienstleistung<br />
165 m2<br />
Lobby Dienstleistung OG<br />
372 m2<br />
C2<br />
C1<br />
A3<br />
A2<br />
Lobby Dienstleistung OG 212 m2<br />
Empfang<br />
Zugang Mall<br />
Postfächer 92 m2<br />
Postfächer 98 m2<br />
WC Kunden<br />
WC Kunden<br />
Supermarkt, 1075 m2<br />
zu OG / UG<br />
Laden<br />
22 m2<br />
Laden 45 m2 Laden 45 m2 Fachmarkt 1545 m2<br />
Cafe 167 m2<br />
Laden 210 m2<br />
Laden 65 m2<br />
Laden 140 m2<br />
Laden<br />
165 m2<br />
Zugang Mall<br />
Laden<br />
308 m2<br />
Laden<br />
206 m2<br />
Laden<br />
132 m2<br />
Laden 810 m2<br />
Laden<br />
76 m2<br />
Laden 212 m2<br />
Laden 174 m2<br />
Laden 82 m2<br />
Fachmarkt 1891 m2<br />
Buchladen<br />
144 m2<br />
Laden 115 m2<br />
Laden 436m2<br />
Laden 282 m2<br />
Laden<br />
45 m2<br />
Laden 125 m2<br />
Laden<br />
45 m2<br />
Zugang Mall<br />
Laden<br />
45 m2<br />
Technik<br />
Fachmarkt 1020 m2<br />
Laden 119 m2<br />
Lobby Dienstleistung<br />
OG 216 m2<br />
Laden 403 m2<br />
Laden 120 m2<br />
Separater Zugang Mensa/<br />
Sporthalle<br />
Eingangsbereich Windfang Aussenbereich überdeckt<br />
Zugang PHZH<br />
Empfang<br />
A3<br />
A2<br />
Zugang Mall<br />
Bar / Bistro 177 m2<br />
Restaurant 315 m2<br />
Restaurant 452 m2<br />
Restaurant 471 m2<br />
Bar 177m2 Bistro 323 m2<br />
Restaurant 487 m2<br />
Restaurant 506 m2
Schnitt<br />
Obergeschoss<br />
31
32 Architektur<br />
Team be3:<br />
Atelier 5 Architekten und Planer AG, Bern<br />
matti ragaz hitz architekten ag,<br />
Büro B Architekten und Planer AG<br />
Team<br />
Jacques Blumer<br />
Gabriel Broter<br />
Silvio Ragaz<br />
Roland Hitz<br />
Dan Hiltbrunner<br />
Michael Schmid<br />
Thilo Jennewein<br />
Anna Wimmer<br />
Florian Lünstedt<br />
David Spring<br />
Petra Marty<br />
Christa Balmer<br />
Bauingenieur<br />
WAM Partner, Bern<br />
Hansruedi Meyer, Carsten Fiedler<br />
Gebäudetechnik<br />
ENERCONOM AG, Bern<br />
Martin Stocker, Herbert Lüscher<br />
Bauökonomie / Kostenplaner<br />
Roggerambauen, Horw<br />
Patrick Ambauen<br />
Standortmarketing<br />
Daniel Fischer & Partner, Niederwangen<br />
Stephan Zingg
«EMILE»<br />
Gigon / Guyer dipl. Architekten ETH / BSA / SIA AG,<br />
<strong>Zürich</strong>; David Chipperfield Architects, London<br />
Die Alte Sihlpost bildet als bestehende Grossform den<br />
Auftakt des neuen <strong>Stadtraum</strong>es und setzt einen grossen<br />
Massstab für die neue städtebauliche Konzeption des<br />
vorliegenden Projektes. Die neuen Baufelder des Masterplanes<br />
werden mit Baukörpern besetzt, welche entlang<br />
Lagerstrasse und Diagonale geschlossene Baufluchten<br />
aufweisen mit guter urbaner Adressbildung. Der Städtebau<br />
zielt auf die Ausbildung solitärer Gebäudefiguren, die<br />
in Anlehnung an eine fragmentierte Blockrandtypologie<br />
konzipiert werden und innerhalb eines Baufeldes eine<br />
einheitliche Fassadengestaltung aufweisen. Hinter der<br />
Alten Sihlpost erheben sich Bürotrakt und PHZH über dem<br />
Sockel der Mall als unabhängige und gerichtete Gebäudestrukturen<br />
mit überhöhten Querbauten, die in die Tiefe<br />
der Baufelder greifen. Die Höhensprünge und Gebäudefluchten<br />
schaffen eine räumliche Beziehung, von Baufeld<br />
zu Baufeld übergreifend. Das Projekt schafft in Bezug zur<br />
Alten Sihlpost einen angemessenen Übergang, wohingegen<br />
der überhöhte Quertrakt der PHZH im Kontext der<br />
Lagerstrasse zwar einen Akzent setzt, aber zu dominant<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
und beziehungslos bleibt. Die modulierte Gebäudesilhouette<br />
entlang der Lagerstrasse und Diagonale bleibt<br />
in der Masse und Körnung der Bauvolumen in Bezug<br />
auf das bestehende Quartier zu gross. Entsprechend wirkt<br />
auch die Verschränkung der Baufluchten und Gebäudefiguren<br />
für die Setzung der Bürobauten auf Baufeld c<br />
städtebaulich ambivalent.<br />
Die PHZH wird als H-förmige Anlage zur Lagerstrasse hin<br />
konzipiert, in sinnfälligem Bezug zu den bereits existierenden<br />
Schulen. Sie erhebt sich über der Mall in zwei<br />
parallelen Gebäuderiegeln, wobei die Querbeziehung mit<br />
dem überhöhten Mitteltrakt zu interessanten innenräumlichen<br />
Raumfolgen, Sichtbezügen und einer attraktiven<br />
Hofsituation führt, insbesondere auf Ebene des Foyers<br />
mit den angrenzenden Auditorien. Die Konfiguration des<br />
Grundrisses ermöglicht auch eine sehr gute Belichtung<br />
aller Schulräume, die Längskorridore werden negativ<br />
beurteilt. Kritisch scheint die Erschliessung der PHZH, die<br />
ihren einzigen Zugang an der westlichen Ecke der Lagerstrasse<br />
hat, der beengt und zur Grösse der Schule nicht<br />
adäquat scheint; auch wenn der Konzeption eine räum-<br />
Situation<br />
33
34 liche Inszenierung der Erschliessung des 2-geschossigen<br />
Foyers zu Grunde liegt. Die Turnhallen liegen an prominentester<br />
Lage im 7. Obergeschoss des Quertraktes mit<br />
dem Versprechen einer exklusiven Aussicht, sei es für<br />
den Sportbetrieb, sei es für spezielle halböffentliche oder<br />
öffentliche Anlässe.<br />
Die Mall ist als Short-cut zwischen Diagonale und Lagerstrasse<br />
in einer gekrümmten Wegführung gelegt, mit<br />
Querverbindungen zur Gasse und zum neuen Durchgang<br />
in der Alten Sihlpost. Aus architektonischer wie auch<br />
kommerzieller Sicht ist die Mall zu verspielt und gleichzeitig<br />
in der diagonalen, linearen Anordnung zu monoton. Die<br />
Mall müsste ökonomischer sein, zu Gunsten grösserer<br />
Fachmarktflächen. Das direkte Nebeneinander des Eingangs<br />
der PHZH und dem Mallzugang an der Lagerstrasse<br />
wird kontrovers diskutiert. Die funktionale Lösung vermag<br />
in diesem Bereich des Gebäudes weder für die Mall<br />
noch für den Eingang der PHZH und der knapp dahinter<br />
liegenden Einfahrt der Tiefgarage zu überzeugen. Die<br />
Tiefgarage selbst ist effizient.<br />
Erdgeschoss<br />
Das Projekt weist eine gute Wirtschaftlichkeit auf, mit<br />
einer sinnvollen Abwägung zwischen Strukturerhalt und<br />
komplettem Ersatz der bestehenden Struktur auf Baufeld<br />
A3. Es werden robuste und zukünftig nutzungsflexible<br />
Baustrukturen vorgeschlagen, die dem Anspruch der<br />
Nachhaltigkeit entsprechen. In der Differenzierung der<br />
Materialisierung und Gliederung der Fassaden wird die<br />
Nuancierung der Baufelder zueinander gestärkt, und die<br />
geforderte Realisation in Etappen und unterschiedlichen<br />
Errichtungszeiträumen entspricht dem Konzept.<br />
Der vorliegende Entwurf ist ein wichtiger Beitrag, der<br />
besonders in der Anlage der Schule überzeugende Qualitäten<br />
aufzeigt. Die prägnante Interpretation des Masterplanes<br />
wird einseitig zu Gunsten der grossen Figuren<br />
vollzogen. Die erwünschte städtebauliche Verschränkung<br />
mit dem Kontext des Quartiers kann trotz differenzierter<br />
architektonischer Gestaltung nicht eingelöst werden.<br />
Die Konzeption des Objektes scheint den Städtebau zu<br />
diktieren.
Schnitt<br />
Obergeschoss<br />
35
36 Architektur<br />
ARGE Gigon / Guyer / Chipperfield,<br />
<strong>Zürich</strong> / London<br />
Verfasser Gigon / Guyer<br />
Annette Gigon<br />
Mike Guyer<br />
Mitarbeit<br />
Raphaela Schacher<br />
Andri Gartmann<br />
Ivana Vukoja<br />
Luci Vencelidesova<br />
Simon Harrison<br />
Verfasser David Chipperfield<br />
Architects<br />
David Chipperfield<br />
Christoph Felger<br />
Mitarbeit<br />
Sebastian von Oppen<br />
Hiromu Suzuki<br />
PHZH, Blick von der Gessnerbrücke / Lagerstrasse<br />
Aussenraumvisualisierungen<br />
Studio Toni Yli-Suvanto, London<br />
Toni Yli-Suvanto<br />
Präsentationsmodelle<br />
Modellbau Zaborowsky GmbH,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Duri Hess<br />
Kostenplanung / Logistik<br />
Bosshard & Partner, <strong>Zürich</strong><br />
Markus Schmalz, Peter Zwick<br />
Tragwerkplanung<br />
Dr. Lüchinger & Meyer<br />
Bauingenieure AG, <strong>Zürich</strong><br />
Dr. Paul Lüchinger<br />
Gebäudetechnik HLKK / S<br />
PGMM Schweiz AG, Winterthur<br />
Ueli Schwengler<br />
Gebäudetechnik Elektro:<br />
IBG B. Graf AG Engineering,<br />
St. Gallen<br />
Marcel Wüthrich<br />
Fassadenplanung<br />
GKP Fassadentechnik AG, Aadorf<br />
Reto Gloor<br />
Bauphysik / Akustik<br />
BAKUS Bauphysik & Akustik<br />
GmbH, <strong>Zürich</strong><br />
Michael Hermann<br />
Landschaftsplanung<br />
Schweingruber & Zulauf, <strong>Zürich</strong><br />
Rainer Zulauf<br />
Verkehrsplanung<br />
ENZ & Partner GmbH, <strong>Zürich</strong><br />
Robert Enz<br />
Brandschutz<br />
Makiol & Wiederkehr,<br />
Beinwil am See<br />
Reinhard Wiederkehr<br />
Blick von der Diagonale, Höhe neuer Bahnhofplatz
«URBAN DEVICE»<br />
Architektenbüro B & E Baumschlager Eberle GmbH,<br />
A-Lochau<br />
Das Beurteilungsgremium würdigt den Vorschlag einer<br />
neuen Parzellierung von unterschiedlich breiten Streifen<br />
zwischen Diagonale und Lagerstrasse als einen interessanten<br />
Beitrag zum Städtebau. Zur Lagerstrasse entsteht<br />
auf diese Weise ein Prospekt mit einem spannungsvollen<br />
Rhythmus einzelner Häuser. Auch die Zusammenfassung<br />
dieser «Häuser» mit einer gemeinsamen Traufkante und<br />
unterschiedlich hohen Staffelgeschossen schafft ein überzeugendes<br />
Bild.<br />
Die einfache Typologie einer Hofbebauung mit Kopfgebäuden<br />
zu den Strassen erscheint beim näheren Betrachten<br />
aber als nicht brauchbar, da sie nur mit «übergrossen»<br />
Tiefen zur erforderlichen Ausnutzung gelangt. 20 oder 40<br />
Meter als Standardtiefen für Bürogeschosse können nicht<br />
akzeptiert werden. Somit erweist sich der Grundbaustein<br />
des Städtebaus an diesem Ort mit extrem engen Gassen<br />
als falsch gewählt. Ebenso irreparabel ist die Strukturierung<br />
des Erdgeschosses mit festgelegten parallelen Passagen,<br />
die konkurrierende Kundenströme erzeugen. Ihre Lage ist<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
durch die Hausparzellen nicht flexibel, zudem scheint<br />
die Kolonnade als eine Pathosformel an dieser Stelle willkürlich<br />
gewählt.<br />
Die Lage und Dimension der PHZH ist zwar richtig, die<br />
beiden Kopfgebäude direkt neben dem Altbau wirken<br />
allerdings wenig geschickt. Im Innern weist die Schule<br />
viele unbelichtete Räume auf, darunter Hörsäle und<br />
Seminarräume. Auch sind die Standardtiefen der aussen<br />
liegenden Räume zu gross, zumal sie nur über schmale<br />
Gassen Licht erhalten. Besonders deutlich wird dies in<br />
den Vorschlägen für eine Alternativnutzung als Bürohaus.<br />
Im Ganzen scheint dem Thema der hohen Dichte mit den<br />
Problemen von Belichtung und Baumassenverteilung zu<br />
wenig Beachtung geschenkt worden zu sein. Ebenso wie<br />
die Einbindung in die benachbarte Stadt mit ihren historischen<br />
Dimensionen nicht gelungen ist. Die angemessene<br />
städtebauliche «Körnigkeit» wird lediglich in den Fassaden<br />
an der Lagerstrasse erreicht, nicht aber in der Strukturierung<br />
der Baumassen. So erreicht zum Vergleich das<br />
Gebäude der PHZH in seinen Abmessungen, ohne eine besondere<br />
Gliederung, die Grösse des ETH-Hauptgebäudes.<br />
Situation<br />
37
38<br />
PHZH, Blick von der Gessnerbrücke / Lagerstrasse Innenansicht<br />
Erdgeschoss
Schnitt<br />
Obergeschoss<br />
39
40 Architektur<br />
Baumschlager Eberle Ziviltechniker GmbH, Lochau<br />
Team<br />
Dietmar Eberle<br />
Ullrich Grassmann<br />
S. Frey<br />
Gusung Lim<br />
P. Wolf<br />
C. von Oefele<br />
G. Hamilton<br />
Bauingenieur<br />
Stucki Hofacker und Partner / SHP AG, <strong>Zürich</strong><br />
D. Döring<br />
Gebäudetechnik<br />
Amstein + Walthert AG, <strong>Zürich</strong><br />
A. Altenburger<br />
Landschaftsarchitekt<br />
Vogt Landschaftsplaner GmbH, <strong>Zürich</strong><br />
R. Illien
«VARIUS»<br />
BDE Architekten GmbH<br />
Brunnschweiler Denzler Erb, Winterthur<br />
Das städtebauliche Gesamtkonzept, welches drei unterschiedliche<br />
Baufelder vorsieht, wird beibehalten und<br />
weiterentwickelt. Dabei werden für die Baufelder a und c<br />
verschiedene Strategien verfolgt.<br />
Die Schule im Baufeld a wird innerhalb der Struktur und<br />
des Volumens der bestehenden Sihlpost entwickelt. Die<br />
bestehenden Decken, Kerne und Stützen werden weiterverwendet.<br />
Das Baufeld a wird auf den Perimeter der<br />
Sihlpost verkleinert. Diese Massnahmen führen zu einem<br />
kompakten Gebäude mit einer moderaten Höhenentwicklung.<br />
Gleichzeitig führen sie aber auch zu engen Platzverhältnissen,<br />
schlecht belichteten Gangbereichen und innenliegenden<br />
Räumen im Schulhaus. Dem sehr schönen<br />
Foyer im ersten Obergeschoss stehen unattraktive Schulgeschosse<br />
entgegen (Raumhöhe in den Gängen von<br />
2,50 m, Schulzimmer 2,<strong>70</strong> m). Das Schulhaus ist insgesamt<br />
ungenügend für die Hochschule.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die engen Verhältnisse auf Baufeld a führen zu unzumutbaren<br />
Fassadenabständen zwischen den Gebäuden. Drei<br />
Viertel aller Schulzimmer stehen sehr dicht zu den Nachbargebäuden.<br />
Das Erdgeschoss weist noch Fehler auf,<br />
die sich aber korrigieren lassen. Die Mall ist zu gross und<br />
der Durchbruch zur Alten Sihlpost fragwürdig.<br />
Das Baufeld c wird mit einer gegliederten Blockrandbebauung<br />
mit Innenhof überbaut. Vier höhere Baukörper<br />
ragen über den Sockelbereich hinaus. Die Türme an der<br />
Lagerstrasse und der Diagonale kragen als Erker in den<br />
Strassenraum aus. Der Entwurf scheint im Gegensatz<br />
zum Schulhaus zufällig und unbestimmt. Eine tragende<br />
Idee fehlt. Die Qualität der Büroräume ist gut, eine Etappierung<br />
möglich. Das Baufeld ist aus der Logik des<br />
Gesamtprojektes heraus grösser als die Vorgaben. Dies<br />
macht es unmöglich, das Baufeld c der Verfasser mit<br />
einem Schulhausprojekt eines anderen zu kombinieren.<br />
Eine Verkleinerung des Baufeldes c führt nach Auffassung<br />
der Jury zu beengten Verhältnissen im Hof und verunmöglicht<br />
das Konzept.<br />
Situation<br />
41
42 Der sorgfältige Umgang mit der bestehenden Bausubstanz<br />
der Sihlpost wird gewürdigt. Die Ausnützungsfläche liegt<br />
im mittleren Bereich. Das Haustechnikkonzept ist einfach<br />
und effizient, auch wenn noch nicht alle Probleme gelöst<br />
worden sind. Die Erstellungskosten liegen im unteren,<br />
die Performance liegt im oberen Bereich aller überprüften<br />
Projekte.<br />
Das Projekt ist vor allem im Perimeter a (PHZH) sorgfältig<br />
und konsequent ausgearbeitet. Es zeigt sich aber, dass<br />
die Einschränkungen der bestehenden Struktur zu stark<br />
sind, um der Hochschule die nötigen innenräumlichen<br />
Qualitäten zu ermöglichen. Das archi tektonische und<br />
städtebauliche Konzept für das Baufeld c ist insgesamt<br />
unattraktiv und unklar.<br />
Erdgeschoss
Schnitt<br />
Obergeschoss<br />
43
44 Architektur<br />
BDE Architekten GmbH, FH SIA<br />
Brunnschweiler Denzler Erb,<br />
Winterthur<br />
Projektleitung<br />
Amadeus Dorsch<br />
Mitarbeit<br />
Andrea Buchmeier<br />
Franziska Feiss<br />
Thomas Huber<br />
Melanie Wiedenmann<br />
Beratung<br />
Cornel Pfister<br />
Freiraumgestaltung<br />
Rotzler Krebs Partner GmbH,<br />
Winterthur<br />
Matthias Krebs, Eva Podoll<br />
Bauingenieur<br />
Jauslin + Stebler Ingenieure AG,<br />
Muttenz<br />
Dieter Bützer, Dr. Conrad Jauslin<br />
Martin Wieligmann<br />
Gebäudetechnik / HLKS<br />
Aicher De Martin Zweng AG,<br />
Luzern<br />
Georg Aicher, Thomas Andermatt<br />
Gebäudetechnik / Elektro<br />
Herzog Kull Group, Aarau<br />
Daniela Imhof<br />
Roland Hochstrasser<br />
Christian Lüthi<br />
Kostenplaner<br />
GMS Partner AG, Kloten<br />
Urs Moser<br />
Blick von der Diagonale, Höhe neuer Bahnhofplatz PHZH, Innenansicht<br />
Brandschutz<br />
Braun Brandsicherheit AG,<br />
Winterthur<br />
Matthias A. Braun<br />
Verkehrsingenieur<br />
Rudolf Keller & Partner AG,<br />
Muttenz<br />
Florian Gretener<br />
Erich Salathé<br />
Fassadenplanung<br />
Mebatech AG Ingenieurbüro<br />
für Metallbautechnik, Baden<br />
Jan-André Zaba<br />
Visualisierungen<br />
Philipp Schaerer
12. Konzepte erste Stufe<br />
Teilnehmer<br />
Folgende 20 Generalplaner<br />
haben ein Projekt eingereicht<br />
(Nummerierung zufällig):<br />
1. Kennwort «Sihlhöfe» (A)<br />
Architektur:<br />
de Architekten Cie., Amsterdam<br />
Team:<br />
Branimir Medic<br />
Pero Pulijz<br />
Bauingenieur:<br />
Arup bv, Amsterdam<br />
Gebäudetechnik:<br />
TP AG. Bern<br />
Weitere:<br />
A. Schlosser (Elektro),<br />
Felix Dudler (Raum- und<br />
Verkehrs planung)<br />
2. Kennwort «Sihlstadt» (A)<br />
Architektur:<br />
Geninasca Delefortrie SA,<br />
Neuchâtel<br />
Team:<br />
Phlippe von Bergen<br />
Juan Garcia<br />
Bauingenieur:<br />
Sancha SA, Yverdon<br />
Gebäudetechnik:<br />
Weimann SA, Lausanne<br />
Weitere:<br />
Betelec SA (Elektroingenieur),<br />
TP AG (Sanitäringenieur),<br />
Estia SA (Nachhaltigkeit),<br />
E. Bonnemaison<br />
3. Kennwort «Sih + L»<br />
Architektur:<br />
Staab Architekten BDA, Berlin<br />
Team:<br />
Volker Staab<br />
Antje Bittorf<br />
Justus Ettemeyer<br />
Sonja Hehemann<br />
Per Köngeter<br />
Johannes Löbbert<br />
Sebastian Löbbert<br />
Bauingenieur:<br />
W33 Ingenieurgesellschaft GmbH,<br />
Berlin<br />
Statik:<br />
Eisenlöffel.Sattler & Partner, Berlin<br />
4. Kennwort «VARIUS»<br />
Architektur:<br />
BDE Architekten GmbH, FH SIA<br />
Brunnschweiler Denzler Erb,<br />
Winterthur<br />
Team:<br />
Amadeus Dorsch<br />
Sabrina Gehrig<br />
Cornel Pfister<br />
Adrian Zeller<br />
Bauingenieur:<br />
Jauslin + Stebler Ingenieure AG,<br />
Muttenz<br />
Gebäudetechnik:<br />
Aicher De Martin Zweng AG,<br />
Luzern<br />
Visualisierungen:<br />
Steffen Lemmerzahl<br />
Philipp Schaerer<br />
Freiraumgestaltung:<br />
Rotzler Krebs Partner GmbH,<br />
Winterthur<br />
5. Kennwort «ACE»<br />
Architektur:<br />
Projektteam P.arc<br />
(GWJ Architekten AG /<br />
Itten + Brechbühl AG / EBP), Bern<br />
Team:<br />
Nick Gartenmann<br />
Mark Werren<br />
Donat Senn<br />
Christoph Heuer<br />
Martin Reutimann<br />
Clara Jörger<br />
Ivano Zanetti<br />
Elena Romagnoli<br />
Petra Heger<br />
Bauingenieur / Gebäudetechnik:<br />
EBP Ernst Basler + Partner AG,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Consuelo Senn, Bauingenieur<br />
Simon Hess, Haustechnik<br />
Bauökonomie / Kostenplaner:<br />
Kummer Baumanagement<br />
GmbH, <strong>Zürich</strong><br />
Benno Vonplon<br />
Bauphysik:<br />
Gartenmann Engineering AG, Bern<br />
Niklaus Hodel<br />
45
46 6. Kennwort «Skyline»<br />
Architektur:<br />
Dominique Perrault Architecture,<br />
Paris<br />
Team:<br />
Dominique Perrault<br />
Shigeki Maeda<br />
Kotaro Horiuchi<br />
Ryo Chosokabe<br />
Gaëlle Lauriot-Prévost<br />
Anne Speicher<br />
Masayoshi Manda<br />
Kangug Beak<br />
Bauingenieur:<br />
Buro Happold, UK-Bath<br />
Gebäudetechnik:<br />
skm-haustechnik GmbH, München<br />
7. Kennwort «Flaneur»<br />
Architektur:<br />
Bearth & Deplazes Architekten AG,<br />
Chur, <strong>Zürich</strong><br />
Valentin Bearth<br />
Andrea Deplazes<br />
Daniel Ladner<br />
Romy Simon<br />
Burkard, Meier. Architekten BSA,<br />
Baden<br />
Urs Burkard<br />
Adrian Meyer<br />
Daniel Krieg<br />
Peter Moor<br />
Boris Hitz<br />
Bauingenieur:<br />
Bänziger Partner AG, Baden<br />
Harry Fehlmann<br />
Gebäudetechnik:<br />
Amstein + Walthert AG, <strong>Zürich</strong><br />
Adrian Altenburger<br />
8. Kennwort «Sihlstadt» (B)<br />
Architektur:<br />
MARQUES AG, Luzern<br />
Team:<br />
Daniele Marques<br />
Fanny Hofmann<br />
Verena Hellweg<br />
Eva Sacher<br />
Thomas Schumann<br />
Bauingenieur:<br />
WGG Schnetzer Puskas Ing. AG,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Gebäudetechnik:<br />
Todt Gmür + Partner AG, <strong>Zürich</strong><br />
9. Kennwort «YROFO»<br />
Architektur:<br />
weberbrunner architekten, <strong>Zürich</strong><br />
und EM2N Architekten, <strong>Zürich</strong><br />
Team weberbrunner architekten:<br />
Roger Weber<br />
Boris Brunner<br />
Team EM2N Architekten:<br />
Mathias Müller<br />
Daniel Niggli<br />
Mitarbeit:<br />
Laurent Baumgartner<br />
Bettina Baumgartner<br />
Nicolas Hugentobler<br />
Satu Marjanen<br />
Romen Singer<br />
Bauingenieur:<br />
Aerni + Aerni Bauingenieure, <strong>Zürich</strong><br />
Markus Aerni<br />
Gebäudetechnik:<br />
Meierhans + Partner,<br />
Schwerzenbach<br />
Rolf Kussmann<br />
Verkehrsplanung:<br />
IBV W. Hüsler AG, <strong>Zürich</strong><br />
Ingrid Schmid<br />
10. Kennwort «Dreiklang»<br />
Architektur:<br />
Atelier 5 Architekten und Planer<br />
AG, Bern / matti ragaz hitz<br />
architekten ag, Büro B Architekten<br />
und Planer AG<br />
Team:<br />
Jacques Blumer<br />
Gabriel Broter<br />
Silvio Ragaz<br />
Roland Hitz<br />
Dan Hiltbrunner<br />
Michael Schmid<br />
Thilo Jennewein<br />
Anna Wimmer<br />
Melanie Bachmann<br />
Stephan Rutishauser<br />
Natalia Dorta<br />
Bauingenieur:<br />
WAM Partner, Bern<br />
Gebäudetechnik:<br />
ENERCONOM AG, Bern<br />
Bauökonomie / Kostenplaner:<br />
roggerambauen, Horw<br />
Standortmarketing:<br />
Daniel Fischer & Partner,<br />
Niederwangen
11. Kennwort «EMILE»<br />
Architektur:<br />
Gigon / Guyer Architekten, <strong>Zürich</strong><br />
mit David Chipperfield Architects,<br />
London<br />
Mitarbeit:<br />
David Chipperfield<br />
Annette Gigon<br />
Mike Guyer<br />
Mathias Brühlmann<br />
Christoph Felger<br />
Jan Blaurock<br />
Jonas Greubel<br />
Monica Knechtle<br />
Christoph Ramser<br />
Raphaela Schacher<br />
Niko Wolfromm<br />
12. Kennwort «620507»<br />
Architektur:<br />
Architekten Lederer + Ragnarsdóttir<br />
+ Oei, Stuttgart<br />
Team:<br />
Arno Lederer<br />
Jórunn Ragnarsdóttir<br />
Marc Oei<br />
Katja Pütter<br />
Bauingenieur:<br />
Knippers Helbig, Stuttgart<br />
Gebäudetechnik:<br />
Ingenieurbüro Kuehn,<br />
Bauer + Partner, Halbermoos<br />
Bauökonomie:<br />
Du Dietrichs, Wuppertal<br />
13. Kennwort «POST IT»<br />
Architektur:<br />
Suter + Partner Architekten, Bern<br />
und Riegler Riewe Architekten,<br />
Graz<br />
Team Suter + Partner Architekten:<br />
Katrin Binggeli<br />
Kenneth Fosbrooke<br />
Renate Leu<br />
Franz Meisterhofer<br />
Anna Suter<br />
Bernhard Suter<br />
Team Riegler Riewe Architekten:<br />
Florian Riegler<br />
Roger Riewe<br />
Anna Pedziwiatr<br />
Daniel Grillenhofer<br />
Fatlum Radoniqi<br />
Anton Hüttmayr<br />
Bauingenieur:<br />
Gmeiner Haferl, Wien<br />
Electrowatt Infra AG, <strong>Zürich</strong><br />
Gebäudetechnik:<br />
Dr. Eicher + Pauli AG, Bern<br />
14. Kennwort «Stadtskulptur»<br />
Architektur:<br />
Max Dudler, <strong>Zürich</strong><br />
Team:<br />
Max Dudler<br />
Britta Fritze<br />
Nina Barthélémy<br />
Kathrin Schmitz<br />
Maike Schrader<br />
Gesine Gummi<br />
Bauingenieur:<br />
Leonhardt, Andrä und Partner,<br />
Berlin<br />
Gebäudetechnik:<br />
Polke Ziege von Moos AG,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
15. Kennwort<br />
«mush_room_system»<br />
Architektur:<br />
Weber Kohler Reinhardt AG,<br />
Küsnacht, Hornberger Architekten<br />
AG, Riken yamamoto &<br />
beda fässler architects GmbH<br />
Team Weber Kohler Reinhardt AG:<br />
Claude Reinhardt<br />
Peter David Weber<br />
Florian Jennewein<br />
Karolina Machalica<br />
Team Hornberger Architekten AG:<br />
Klaus Hornberger<br />
Peter Ludwig<br />
Pascal Tschirren<br />
Team Riken yamamoto & beda<br />
fässler architects GmbH:<br />
Riken Yamamoto<br />
Beda Faessler<br />
Jan Geipel<br />
Minoru Watanabe<br />
Kouji Nishida<br />
Masayoshi Yamamoto<br />
Takeshi Sato<br />
Taiki Washiyama<br />
Tomohiko Oshidari<br />
Bauingenieur:<br />
KIWI Systemingenieure + Berater<br />
AG<br />
Weitere:<br />
ECAS AG Projektmanagement<br />
47
48 16. Kennwort «SIHLHÖFE» (B)<br />
Architektur:<br />
ARGE ZAYETTE, <strong>Zürich</strong>, und<br />
Meierhofer Munz Architekten,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Team ARGE ZAYETTE:<br />
Martin Spühler<br />
Beat Graf<br />
Team Meierhofer Munz<br />
Architekten:<br />
David Munz<br />
Claudia Thommen<br />
Bauingenieur:<br />
Alex Heyer Bauingenieure &<br />
Partner AG<br />
Gebäudetechnik:<br />
Amstein + Walthert AG, <strong>Zürich</strong><br />
17. Kennwort «URBAN DEVICE»<br />
Architektur:<br />
B & E Baumschlager-Eberle<br />
GmbH, Lochau<br />
Team:<br />
Dietmar Eberle<br />
Carlo Baumschlager<br />
Ullrich Grassmann<br />
Yong-Wook Cha<br />
Gusung Lim<br />
Christian Schmölz<br />
Miriam Seiler<br />
Anke Sittel<br />
Ybin Tang<br />
Bauingenieur:<br />
Stucki Hofacker + Partner AG,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Gebäudetechnik:<br />
Amstein + Walthert Luzern AG,<br />
Luzern<br />
Bauökonomie / Kostenplaner:<br />
Senn BPM AG, St. Gallen<br />
Landschaftsarchitekt:<br />
Günther Vogt Landschaftsarchitekten<br />
AG, <strong>Zürich</strong><br />
18. Kennwort «wunder.bar»<br />
Architektur:<br />
Sauerbruch Hutton GmbH, Berlin<br />
und Barkow Leiblinger Architekten,<br />
Berlin<br />
Team Sauerbruch Hutton GmbH:<br />
Matthias Sauerbruch<br />
Louisa Hutton<br />
Jens Ludloff<br />
Lucas Young<br />
Claus Nannen<br />
Christina Köchling<br />
Team Barkow Leiblinger<br />
Architekten:<br />
Frank Barkow<br />
Regine Leiblinger<br />
Bogdan Strugar<br />
Michael Bölling<br />
Bauingenieur:<br />
Krebs und Kiefer, Berlin<br />
Gebäudetechnik:<br />
Amstein + Walthert AG, Bern<br />
Bauökonomie / Kostenplaner:<br />
Caretta + Weidmann<br />
Baumanagement AG, Bern<br />
Bauphysik:<br />
Müller bbm, Berlin<br />
19. Kennwort «Milo»<br />
Architektur:<br />
Bétrix & Consolascio<br />
Architekten AG, Erlenbach<br />
Team:<br />
Eraldo Consolascio<br />
Eric Maier<br />
Stefan Berle<br />
Dino Fuchs<br />
Ingo Hüller<br />
Wolfgang Rossbauer<br />
Jan Hellhammer<br />
Christian Berndt<br />
Bauingenieur:<br />
Schubiger AG, Luzern<br />
Armin Wicki<br />
Gebäudetechnik:<br />
Walhauser Haustechnik AG, Basel<br />
Werner Waldhauser<br />
Bauökonomie / Kostenplaner:<br />
Büro für Bauökonomie AG, Luzern<br />
Mark Schürmann<br />
20. Kennwort «Urnammu»<br />
Architektur:<br />
Peter Märkli, Architekt, <strong>Zürich</strong><br />
Team:<br />
Peter Märkli<br />
Christof Ansorge<br />
Valentin Loewensberg<br />
Bauingenieur:<br />
Fietz AG Bauingenieure, <strong>Zürich</strong><br />
Gebäudetechnik:<br />
Robert Aerni Ingenieur AG,<br />
Dietlikon<br />
Bauökonomie / Kostenplaner:<br />
Caretta + Weidmann<br />
Baumanagement AG, <strong>Zürich</strong>
Anhang A: Beschrieb der zur Weiterbearbeitung empfohlenen Konzepte<br />
Hinweis:<br />
Nachstehend sind von den Planungsteams nur die federführenden<br />
Architekturbüros aufgeführt<br />
Nr. 4 VARIUS<br />
BDE Architekten GmbH / Brunnschweiler Denzler Erb,<br />
Winterthur<br />
Nr. 5 ACE<br />
Team P.arch<br />
(GWJ Architekten AG, Bern; Itten + Brechbühl AG, Bern;<br />
Ernst Basler Partner AG, <strong>Zürich</strong>)<br />
Nr. 10 Dreiklang<br />
Architektengemeinschaft b3:<br />
Atelier 5, Bern;<br />
matti ragaz hitz architekten ag, liebefeld;<br />
Büro B, Bern<br />
Nr. 11 EMILE<br />
Gigon / Guyer dipl. Architekten ETH / BSA / SIA AG, <strong>Zürich</strong>;<br />
David Chipperfield Architects, London<br />
Nr. 14 Stadtskulptur<br />
Max Dudler Architekt, <strong>Zürich</strong><br />
Nr. 17 URBAN DEVICE<br />
Architektenbüro B & E Baumschlager Eberle GmbH,<br />
A-Lochau<br />
49
«VARIUS»<br />
50 Federführendes Architekturbüro<br />
BDE Architekten GmbH, Brunnschweiler Denzler Erb,<br />
Winterthur<br />
Konzeptbeschrieb<br />
In städtebaulicher Hinsicht wird bei diesem Konzept eine<br />
interessante Auseinandersetzung vorgeschlagen. Das<br />
Gesamtkonzept besteht aus drei Teilen, den drei Baufeldern<br />
entsprechend, die jeweils eine eigene und differenzierte<br />
Typologie aufweisen und zur gleichen Zeit Bestandteile<br />
einer klaren, übergeordneten, urbanen Gesamtheit<br />
bilden. Daraus entstehen schon auf dieser Entwicklungsstufe<br />
interessante Hinweise auf Möglichkeiten, je nach<br />
Standort und Nutzung eine bereichernde und differenzierte<br />
Architektur zu entwickeln (Fassaden, Grundrissorganisationen).<br />
VARIUS zeigt eine schon relativ detaillierte und realistische<br />
Konzeption der PHZH. Die Organisation ist hierarchisiert<br />
und differenziert. Der Umbau bzw. der Umgang mit der<br />
bestehenden Bausubstanz ist überzeugend.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die Baufelder c und e sind hinsichtlich Beleuchtung und<br />
Belüftung gut gestaltet. Sie sind auch mit einem dezentralen<br />
und flexiblen Erschliessungssystem versehen. Dagegen<br />
wird das Fehlen einer Adressbildung der PHZH<br />
auf dem Erdgeschossniveau bemängelt. Im Erdgeschoss<br />
dieser Baufelder werden unterschiedliche Nutzungen<br />
vorgeschlagen; in Anbetracht der schwierigen Vermietbarkeit<br />
von Detailhandelsflächen im Baufeld c ist dies positiv<br />
zu werten. Das Konzept weist für die Baufelder a und c<br />
eine attraktive Wirtschaftlichkeit aus.<br />
Das haustechnische Konzept wird generell als ungenügend<br />
beurteilt. Aussagen zu den Systemen für die Wärme-,<br />
Lüftungs- und Kühlungstechnik sind nicht vorhanden. Kritisch<br />
wird auch die natürliche Belichtung zwischen den<br />
Teilbaufeldern a2 und a3 beurteilt. Bei der PHZH und bei<br />
den Bürohäusern sind einzelne Geschosshöhen (3,0 m<br />
OK-OK) kritisch.<br />
Gesamthaft handelt es sich bei VARIUS um eine Arbeit<br />
mit Potenzial, das in verschiedenen Bereichen noch nicht<br />
ausgeschöpft ist.<br />
Situation
«ACE»<br />
Federführendes Planungsteam<br />
Team P.arch (GWJ Architekten AG, Bern; Itten + Brechbühl<br />
AG, Bern; Ernst Basler Partner AG, <strong>Zürich</strong>)<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das geplante Gebäudevolumen nimmt entlang der Lagerstrasse<br />
den Bezug zu den umliegenden Gebäudehöhen<br />
des Quartiers auf und setzt mit einer Abstufung der<br />
ineinander verzahnten Gebäudeteile gezielte städtebauliche<br />
Akzente. Die einzelnen Hochbauten im Baufeld a sind<br />
gut gesetzt. Mit der L-förmigen Mall im Erdgeschoss wird<br />
ein Bezug zwischen der Diagonale und der Lagerstrasse<br />
gesucht. Der dafür nötige Einschnitt in die bestehende<br />
Struktur ist nicht plausibel und eine Orientierung innerhalb<br />
der neuen Erschliessungsfläche mit dem bestehenden<br />
Stützenraster schwierig. Die Grossstruktur lässt eine<br />
sensible Abfolge von Eingängen und Nutzungen im Erd geschoss<br />
nur schwer zu.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die Tageslichtqualität in den Obergeschossen ist aufgrund<br />
der engen Gebäudeabstände und der grossen Gebäudetiefe<br />
zum Teil nur knapp genügend. Bei einer Gebäudehöhe<br />
von 32,85 m resp. 40 m (Hochhaus) ist eine Schulnutzung<br />
– aufgrund der feuerpolizeilichen Vorschriften<br />
und der daraus resultierenden Vervielfachung der Erschliessungskerne<br />
– wirtschaftlich schwierig umzusetzen. Die<br />
Qualität der Innenräume für die vorgesehene Schulnutzung<br />
wird dadurch beeinträchtigt.<br />
Der Eingriff in die bestehende Gebäudestruktur ist vergleichsweise<br />
hoch, aufgrund der hohen Ausnützung jedoch<br />
wirtschaftlich attraktiv. Die Anforderungen an die Haustechnik<br />
werden durchschnittlich erfüllt.<br />
Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass der<br />
Entwurf auf der städtebaulichen Ebene Qualitäten aufweist,<br />
insbesondere im Baufeld a. Die funktionalen Abläufe vermögen<br />
hingegen noch nicht zu überzeugen.<br />
Situation<br />
51
52<br />
«Dreiklang»<br />
Federführende Architekturbüros<br />
Architektengemeinschaft b3: Atelier 5, Bern; matti ragaz<br />
hitz architekten ag, liebefeld; Büro B, Bern<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Mit der Erhaltung wesentlicher Teile der Neuen Sihlpost<br />
entsteht vorgängig im Baufeld a ein Bebauungsmuster<br />
(Alt-Neu), dessen Charakteristik auf die weiteren Baufelder<br />
übertragen wird. Überdies werden die Querstrassen als<br />
Spangen weitergeführt und dienen so der Erschliessung<br />
und als Struktur bildendes Thema über die gesamte Ausdehnung<br />
des Planungsgebietes.<br />
Die einzelnen «Blöcke» sind durch Atrium-artige Öffnungen<br />
und mehrgeschossige, in der Regel zurückgesetzte Aufbauten<br />
reliefiert, die eine spezielle räumliche Intensität<br />
erzeugen. So weit sind viele äussere wie auch innere<br />
Faktoren zu einem dreidimensionalen Gewebe verflochten,<br />
das zu einer neuen, legitimen städtebaulichen Figur führt.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Paradigmatisch für die Gesamtsituation ist das Erdgeschoss<br />
des Baufeldes a durch Fach- und Supermarktflächen<br />
belegt, die sich um einen Lichthof gruppieren.<br />
Darüber entwickelt sich die Pädagogische Hochschule.<br />
Die auf die Gebäudesockel gesetzten Aufbauten beinhalten<br />
Büro- und Wohnnutzungen.<br />
Die etwas zwanghafte Aufnahme des Wegeführungsprinzips<br />
von Baufeld a (Umbau) ist in den anderen Abschnitten<br />
zu hinterfragen, wo Gestaltungsfreiheit herrschen könnte.<br />
Das Konzept wird als genügend wirtschaftlich qualifiziert;<br />
ebenso ist die Etappierbarkeit gegeben. Energie und<br />
Komfort wird genügend Gewicht beigemessen, während<br />
die Anforderungen an die Tageslichtnutzung aufgrund<br />
grosser Gebäudetiefen nicht optimal erfüllt sind.<br />
Situation
«EMILE»<br />
Federführende Architekturbüros<br />
Gigon / Guyer dipl. Architekten ETH / BSA / SIA AG, <strong>Zürich</strong><br />
David Chipperfield Architects, London<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das städtebauliche Konzept sieht im Sinne eines entspannten<br />
<strong>Stadtraum</strong>es die Bildung einer Konfiguration<br />
von «austarierten» Gebäudetypen vor, was der weiteren<br />
Bearbeitung der einzelnen Gebäude durch mehrere<br />
Architekten in unterschiedlichen Errichtungszeiträumen<br />
Rechnung trägt.<br />
Vom Baufeld a – als Sockelgebäude ausgehend – bis zum<br />
Baufeld c nimmt die physische Kohärenz der einzelnen<br />
Gebäude ab und wird durch ein Sockelfragment bis hin<br />
zur völligen Auflösung des verbindenden Sockels durch<br />
eine präzise Distanzstellung ersetzt.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die Adressbildung mancher Binnentrakte bzw. die<br />
Erschliessung einzelner Binnenhöfe ist teilweise nicht<br />
ganz nachvollziehbar. Die «Doppelschnorchel» der<br />
Fluchtwege von den Treppen zur Fassade sind wenig<br />
attraktiv.<br />
Die Wirtschaftlichkeit wird als durchschnittlich beurteilt.<br />
Den Themen Energie und Komfort ist das erwartete<br />
Gewicht beigemessen worden; die Tageslichtnutzung<br />
ist an Stellen mit geringer Gebäudetiefe allerdings<br />
nicht optimal.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es sich<br />
bei EMILE um ein in vielen Bereichen stimmiges Gesamtkonzept<br />
handelt, das Entwicklungspotenzial aufweist.<br />
Situation<br />
53
54<br />
«Stadtskulptur»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
Max Dudler, <strong>Zürich</strong><br />
Konzeptbeschrieb<br />
Die Arbeit wird gekennzeichnet von einer Vielzahl unterschiedlicher<br />
städtischer Bausteine, die, zu Gruppen<br />
gestellt, kräftige, charaktervolle Ensembles bilden. Diese<br />
solitär erscheinenden Bauten fügen sich dennoch zu<br />
einem einheitlichen Quartier, welches das Potenzial hat,<br />
unterschiedlichen Mietern je eine eigene Adresse zu bieten.<br />
Intelligent gelöst ist die Bebauung der PHZH – in beiden<br />
Varianten – mit einem eigenen Platzraum als Eingang und<br />
Aufenthalt auf der oberen Ebene.<br />
Der öffentliche Raum, der sich zu Gassen verengt, über<br />
Treppen ansteigt und sich zu Plätzen weitet, bildet ein<br />
überzeugendes Gerüst der städtischen Ordnung. Darum<br />
ist es vorstellbar – wenn die Gebäude von unterschiedlichen<br />
Investoren realisiert werden –, dass der Quartiercharakter<br />
erhalten bleibt.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die Gebäude bieten unterschiedliche Tiefen mit einer<br />
klaren Erschliessung, sodass eine funktionale und wirtschaftliche<br />
Nutzung zu erwarten ist. Die grossflächigen<br />
Einzelhandelsflächen in den Baufeldern c und e werden<br />
allerdings kritisch gesehen. Die Erdgeschossnutzung<br />
für die PHZH im Baufeld a ist zu hinterfragen.<br />
Das Technikkonzept überzeugt alles in allem durch die<br />
sinnvolle Kombination verschiedener bewährter und<br />
innovativer Systeme. Die Tageslichtnutzung ist wegen teilweise<br />
grosser Grundrisstiefen ungenügend. Die Verfasser<br />
zeigen auf, dass dem Thema Energie und Komfort das<br />
erwartete Gewicht beigemessen worden ist.<br />
«Stadtskulptur» liefert vor allem auf der städtebaulichen<br />
Ebene einen spannungsreichen Beitrag zur gestellten<br />
Aufgabe, dessen wirtschaftliches Potenzial noch entwicklungsfähig<br />
ist.<br />
Situation
«URBAN DEVICE»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
Architektenbüro B & E Baumschlager Eberle GmbH,<br />
A-Lochau<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Drei ähnliche Konzepte für die einzelnen Baufelder bestimmen<br />
den Entwurf. Dabei wird der Strassenraum mit<br />
grossen Baumassen konstant geschlossen, was zu einem<br />
monolithischen Eindruck des <strong>Stadtraum</strong>es führt.<br />
Die Verteilung der Hochhäuser auf die Baufelder wirkt zufällig<br />
und ist städtebaulich nicht nachvollziehbar. Für das<br />
Baufeld a werden interessante Vorschläge gemacht.<br />
Das Erdgeschoss des Postgebäudes wird kommerziell<br />
genutzt.<br />
Die Pädagogische Hochschule ist intelligent in der bestehenden<br />
und nach oben erweiterten Struktur untergebracht.<br />
Dabei fällt neben schönen Schnitten die zu knapp dimensionierte<br />
vertikale und horizontale Erschliessung auf. Die<br />
Eingangssituation an der Lagerstrasse entspricht nicht der<br />
Bedeutung einer Hochschule.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Ein neuer Innenhof und ein umlaufendes Oberlichtband<br />
bringen Licht bis ins Erdgeschoss, wovon auch die Läden<br />
profitieren. Die Räumlichkeiten und Grundrisstiefen der<br />
Schulräume sind an vielen Orten ungenügend. Die Hochschule<br />
ist zwar logisch und sparsam organisiert, doch<br />
fehlen eine klare Identität und Adresse für eine Institution<br />
dieser Bedeutung.<br />
Das Konzept URBAN DEVICE kann insgesamt als wirtschaftlich<br />
beurteilt werden.<br />
Die Verfasser zeigen auf, dass dem Thema Energie und<br />
Komfort weitgehend das erwartete Gewicht beigemessen<br />
worden ist. Anordnung und Dimensionierung der Technikflächen<br />
werden jedoch als kritisch beurteilt.<br />
Das städtebauliche Konzept ist insgesamt unentschieden<br />
und noch zu wenig differenziert, weist jedoch Entwicklungspotenzial<br />
auf.<br />
Situation<br />
55
Anhang B: Beschrieb der ausgeschiedenen Konzepte<br />
56 Hinweis<br />
Nachstehend sind nur die Architekturbüros aufgeführt<br />
Nr. 1 Sihlhöfe (A)<br />
de Architekten Cie., Amsterdam<br />
Nr. 2 Sihlstadt (A)<br />
Geninasca Delefortrie SA, Neuchâtel<br />
Nr. 3 Sih + L<br />
Staab Architekten BDA, Berlin<br />
Nr. 6 SKYLINE<br />
Dominique Perrault Architecture, Paris<br />
Nr. 7 Flaneur<br />
Bearth & Deplazes, Chur<br />
Burkard Meyer, Baden<br />
Nr. 8 SIHLSTADT (B)<br />
MARQUES AG, Luzern<br />
Nr. 9 YROFO<br />
weberbrunner architekten, <strong>Zürich</strong><br />
EM2N Architekten, <strong>Zürich</strong><br />
Nr. 12 620507<br />
Architekten Lederer + Ragnarsdóttir + Oei, Stuttgart<br />
Nr. 13 POST IT<br />
Suter + Partner Architekten, Bern<br />
Riegler Riewe Architekten, Graz<br />
Nr. 15 mush_room_system<br />
ARGE Weber Kohler Reinhardt AG, Küsnacht<br />
hornberger architekten AG<br />
riken yamamoto & beda fässler architects GmbH<br />
Nr. 16 SIHLHÖFE (B)<br />
ARGE Zayetta: Martin Spühler, <strong>Zürich</strong><br />
Meierhofer Munz Architekten, <strong>Zürich</strong><br />
Nr. 18 wunder.bar<br />
sauerbruch hutton architekten, Berlin<br />
Barkow Leibinger Architekten, Berlin<br />
Nr. 19 Milo<br />
Bétrix & Consolascio Architekten, Erlenbach<br />
Nr. 20 Urnammu<br />
Peter Märkli, Architekt, <strong>Zürich</strong>
«Sihlhöfe (A)»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
de Architekten Cie., Amsterdam<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das Gesamtkonzept geht aus von drei Baublöcken mit<br />
einer einheitlichen Traufhöhe ohne Setbacks entlang<br />
der Diagonale und der Lagerstrasse. Im Innern sind grosszügige<br />
Höfe angelegt, die überwiegend von den Querstrassen<br />
her erschlossen werden.<br />
Diese Anordnung erzeugt eine sehr hermetische und<br />
zwingende Konstellation, die keine Verfeinerung / Gliederung<br />
in architektonische Einheiten zulässt und eine zu grosse<br />
Massstäblichkeit zur Folge hat. Dies wird verstärkt durch<br />
die einheitlichen Fassadenvorschläge, was eine klare<br />
Orientierung und Identifikation verhindert. Die Qualität<br />
des Umbaus wird beeinträchtigt durch die körperfremden<br />
Aufsätze auf dem bestehenden Gebäude, die keine Verwandtschaft<br />
mit dem städtischen Kontext erkennen lassen.<br />
Die Qualität der Innenräume und die Lichtführung in den<br />
Neu- und Ergänzungsbauten sind ausreichend, die<br />
Gestaltung der Aussenräume jedoch undifferenziert.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die Funktionalität der Bauteile und die Nutzungsneutralität<br />
der Primärstrukturen sind gegeben. Die Hochschule ist<br />
gut in die Struktur des Altbaus integriert. Die Qualität der<br />
räumlichen Gliederung und der Flächenaufteilung ist aber<br />
spannungslos; dies gilt auch für die Erschliessung –<br />
trotz ihrer grundsätzlichen Rationalität – und die Zugangsbereiche<br />
im Erdgeschoss.<br />
Die Wirtschaftlichkeit ist ausreichend; die Eingriffe in<br />
die vorhandene Bausubstanz im Bereich der aufgesetzten<br />
Baukörper sind allerdings zu hinterfragen. Die gute Adressbildung<br />
wird beeinträchtigt durch die Dimension und die<br />
Beliebigkeit der Bauteile. Die Etappierbarkeit in investorenkonforme<br />
Einheiten ist gegeben.<br />
Das Technikkonzept ist zu wenig ausgereift: So ist zum<br />
Beispiel die Tageslichtnutzung wegen grosser Grundrisstiefen<br />
und geringer Gebäudeabstände nicht optimal.<br />
Das Konzept «Sihlhöfe» vermag insgesamt nicht im<br />
geforderten Masse zu überzeugen; vor allem lässt es<br />
ein zu geringes Entwicklungspotenzial erkennen.<br />
Situation<br />
57
«Sihlstadt (A)»<br />
58 Federführendes Architekturbüro<br />
Geninasca Delefortrie SA, Neuchâtel<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das Gesamtkonzept basiert auf einer Konfiguration verwandter<br />
Baublöcke mit einer einheitlichen Höhe, die mit<br />
einer spielerischen Anordnung ebenfalls verwandter Hochhauselemente<br />
ergänzt werden sollen. Trotz dieser grundsätzlich<br />
entwicklungsfähigen Idee überzeugt das Konzept<br />
nicht. Die Position und Anordnung der unterschiedlichen<br />
Teile sind beliebig, und die Angaben zu Details, wie Fassaden<br />
und Relief, sind zu unscharf. Diese Unschärfe erlaubt<br />
auch keine Einsichten auf der Ebene der Identifikation<br />
oder der Orientierung. Die Qualität des Umbaus liegt eher<br />
in der Realisierungsfähigkeit als in der räumlichen Qualität.<br />
Für das geforderte Schulprogramm ist der Umbau weniger<br />
geeignet.<br />
Die Neu- und Ergänzungsbauten ermöglichen eine Etappierung<br />
mit architektonisch unterschiedlich differenzierten<br />
Blockteilen. Durch ihre «Rücken an Rücken»-Beziehung<br />
entstehen aber sehr tiefe Räume mit geringer Fassaden-<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
länge. Die Qualität der Innenräume ist nicht ersichtlich.<br />
Es gibt keine Hinweise über die Gestaltung der Aussenräume.<br />
Durch die «Rücken an Rücken»-Beziehung der Blockteile<br />
ist eine nutzungsneutrale Primärstruktur schwierig zu<br />
erreichen, obwohl eine dezentrale Erschliessung möglich<br />
ist. Attraktive Zugangsräume sind nicht ersichtlich. An der<br />
Lagerstrasse gibt es ein grosses «Loch» für die Anlieferung<br />
und die Parkierungsanlage.<br />
Die Wirtschaftlichkeit des Projektes wird als genügend<br />
eingestuft. Die genaue Eingriffstiefe in die Bausubstanz<br />
ist schwierig einzuschätzen.<br />
Das Technikkonzept ist zu wenig ausgereift: So ist zum<br />
Beispiel die Tageslichtnutzung wegen grosser Grundrisstiefen<br />
und geringer Gebäudeabstände nicht optimal.<br />
Das Konzept «Sihlstadt» vermag insgesamt nicht im<br />
geforderten Masse zu überzeugen; vor allem lässt es<br />
ein zu geringes Entwicklungspotenzial erkennen.<br />
Situation
«Sih + L»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
Staab Architekten BDA, Berlin<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das Projekt «Sih + L» reiht in seiner Grundstruktur einzelne,<br />
längliche Baukörper – welche sich von der Lagerstrasse<br />
bis zur zukünftigen Diagonale erstrecken – parallel zur<br />
auf. Über die Grundstruktur, die sich über alle Baufelder<br />
erstreckt und die sich an der Höhe der umliegenden<br />
Bauten orientiert, werden punktuell L-förmige «Hochbauten»<br />
gestellt. Einzelne dieser «Hochhäuser» überschreiten<br />
die nach Gestaltungsplan zulässigen Gebäudehöhen<br />
zum Teil deutlich. Die parallel aufgereihten Baukörper<br />
führen zu einer variierten, stark gegliederten und nicht<br />
unattraktiven Fassadenabwicklung an der Lagerstrasse<br />
und der Diagonale. Zwischen den Gebäuden entstehen<br />
jedoch eher schmale und überhöhte Gassen und Höfe,<br />
welche gut mit dem Umfeld verwoben sind.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die Gebäudetiefen und die Grundrissformen lassen an sich<br />
eine flexible und gut dimensionierte Büroorganisation zu.<br />
Die schmalen Gassen und Höfe sind in Bezug auf die<br />
Aufenthaltsqualität problematisch. Zudem führen sie zu<br />
ungenügend belichteten Fassaden und Arbeitsplätzen.<br />
Die Gebäudeform führt zu unattraktiven, langen Erschliessungskorridoren.<br />
Trotz Überschreitung der Grundmasse des Gestaltungsplanes<br />
konnte das Nutzungspotenzial nicht gesteigert<br />
werden. Das Raumprogramm der Pädagogischen Hochschule<br />
ist nur schematisch dargestellt; es kann vermutlich<br />
nicht ausreichend erfüllt werden. Die Belange der technischen<br />
Wirtschaftlichkeit sind durchschnittlich gelöst.<br />
Gesamthaft betrachtet weist die monolithische Grundstruktur<br />
mit den übergestülpten, L-förmigen Hochbauten<br />
städtebaulich wie funktional zu wenig Entwicklungspotenzial<br />
auf.<br />
Situation<br />
59
«SKYLINE»<br />
60 Federführendes Architekturbüro<br />
Dominique Perrault Architecture, Paris<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Mit der individuellen Setzung von Hochhäusern mit Höhen<br />
von 62, 72 und 80 Metern soll die vertikale Stadt verdichtet<br />
und gestärkt werden. Dabei werden jedoch die Grundmasse<br />
des Gestaltungsplanes deutlich überschritten.<br />
Der vorgeschlagene Ansatz schenkt dem baulich-räumlichen<br />
Kontext wenig Beachtung, und die dem Städtebaulichen<br />
Entwicklungskonzept zugrunde liegende, Strassen<br />
begleitende Bebauungsstruktur wird ebenfalls zu wenig<br />
respektiert. Durch die Neuinterpretation des Ortes als<br />
downtown mit SKYLINE von <strong>Zürich</strong> wird eine städtebauliche<br />
Entwicklung postuliert, die in ihrer Zeichenhaftigkeit<br />
fragwürdig ist und insbesondere den Anschluss an die<br />
Lagerstrasse schwierig macht. Die Platzierung der Einzelbauten<br />
führt zwar zu grossräumigen Hofbereichen, welche<br />
mittels eingeschossigen Sockels ausgebildet werden.<br />
Diese sind aber nicht als Fortsetzung der vorhandenen<br />
Stadtebene lesbar und wirken künstlich. Zudem wird die<br />
Diagonale als Verkehrsachse umgewidmet, was den Vorgaben<br />
und Zielsetzungen widerspricht.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Das bestehende Stützenraster und die Lichthöfe der<br />
Neuen Sihlpost bleiben bis zum ersten Geschoss weitgehend<br />
erhalten. Ab dem zweiten Geschoss wird ein<br />
neuer Lichthof geschaffen und ein zusätzliches Geschoss<br />
aufgestockt.<br />
Die Tageslichtnutzung ist wegen der teilweise tiefen Grundrisse<br />
nicht optimal. Dementsprechend wird aus Sicht der<br />
PHZH das Projekt als engräumig und für den Schulbetrieb<br />
als schwierig erachtet.<br />
Positiv beurteilt wird die Funktionalität, vor allem hinsichtlich<br />
der Adressbildung und des hohen Identifikationsgrades.<br />
Aus Investorensicht ist die Realisierbarkeit des<br />
Konzeptes nicht gegeben. Dem Projekt wird jedoch eine<br />
gute Wirtschaftlichkeit bescheinigt.<br />
Das Konzept SKYLINE weicht vom Grundgedanken des<br />
Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes zu stark ab,<br />
weshalb es nicht als tragfähige, realistische Grundlage<br />
für die Projektentwicklung dienen kann.<br />
Situation
«Flaneur»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
Bearth & Deplazes, Chur / Burkard Meyer, Baden<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das Konzept lehnt sich an die Typologie der geschlossenen<br />
Blockrandstruktur an und schafft über alle Baufelder eine<br />
durchgehende Traufhöhe von 25 Metern. Einzig der Stadtblock<br />
des Baufeldes a wird, um die zusätzliche Schulnutzung<br />
aufzunehmen, mit einem zurückgesetzten Aufbau<br />
in Form einer «Krone» überhöht. Die Bebauung orientiert<br />
sich an der Regelbauweise und ist ein klares Statement<br />
gegen eine höhere Bebauung mit Hochhäusern im Bahnhofgebiet.<br />
Als prägendes städtebauliches Element werden<br />
Arkaden entlang der übergeordneten Strassen (Diagonale<br />
und Lagerstrasse) eingeführt. Die Arkaden sind zwar ein<br />
spannendes Element zur Auszeichnung der Urbanität<br />
und zur Aufwertung der neuen Flanier- und Geschäftszone;<br />
sie erzeugen aber zu starre Fassaden und Strassenräume,<br />
die keine Abweichungen von dieser Rigorosität erlauben.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die zwei Eingänge der Hochschule liegen gut, und der<br />
Vorschlag, gewisse Nutzungen der Hochschule, wie Auditorium,<br />
Bücherladen und Cafeteria, im Erdgeschoss<br />
anzusiedeln, bringt eine Durchmischung der Nutzung<br />
und Aufwertung der Stadtebene mit sich. Die Erweiterung<br />
mit der neuen, umfassenden Raumschicht schafft nord-<br />
und südseitig tiefe, teils schwierig zu belichtende Räume.<br />
Deshalb ist der Entscheid, das Bauvolumen der Turnhallen<br />
in den prominenten und gut belichteten Dachkranz<br />
zu legen, fragwürdig.<br />
Hinsichtlich Wirtschaftlichkeit liegt das Konzept im Durchschnitt;<br />
die Etappierbarkeit pro Baufeld ist möglich.<br />
Die Strenge in den vorgeschlagenen Stadtblöcken, das<br />
Raster der Arkaden und die durchgehende Traufhöhe<br />
sind ein Korsett, welches keine Abweichungen erlaubt<br />
und zu Monumentalität sowie Monotonie tendiert. Auch<br />
würde es eine Gleichbehandlung des ganzen «<strong>Stadtraum</strong>es<br />
<strong>HB</strong>» verlangen. Da beides nicht der Absicht des<br />
Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes entspricht, vermag<br />
der städtebauliche Ansatz, trotz sorgfältiger Bearbeitung,<br />
nicht zu überzeugen.<br />
Situation<br />
61
62<br />
«SIHLSTADT (B)»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
MARQUES AG, Luzern<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Ansatz des städtebaulichen Vorschlages geht von der<br />
Idee einer neuen Stadtsilhouette aus, gebildet aus der<br />
Addition 40 Meter hoher Riegel. Ausgehend von der Alten<br />
Sihlpost, erstreckt sich die serielle Struktur bis zum Baufeld<br />
e mit dem zirka 80 Meter hohen Turmbau als Auftakt<br />
oder Landmark. Die Silhouette soll, vom Zug aus gesehen,<br />
die Einfahrt ins Stadtzentrum von <strong>Zürich</strong> kennzeichnen.<br />
Sie wird aber mit der Realisation der späteren Projekte<br />
auf den Baufeldern b, d, f, g und h entlang dem Gleisfeld<br />
an Wirkung und Einzigartigkeit verlieren. Der Zuschnitt<br />
der Gebäudekontur erzeugt Assoziationen an grossmassstäbliche<br />
Industriearchitekturen und wirkt mit der Zeilenstruktur<br />
im Kontext der Innenstadt beziehungslos. Die<br />
Repetition und die Einheit der Erscheinung lassen auch<br />
keine unterschiedlichen architektonischen Ausprägungen<br />
der Baufelder zu.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die Ausrichtung der Gebäudezeilen ist zwar von der Besonnung<br />
her sinnvoll, schafft aber gleichwertige Büros<br />
mit langen Gängen, die räumlich nichts Aussergewöhnliches<br />
versprechen. Im Erdgeschoss gibt es eine Vielzahl<br />
an Querbeziehungen zwischen der Lagerstrasse und<br />
der Diagonale, die sich wiederholen und in dieser Repetition<br />
sowohl als Ladenpassagen unwirtschaftlich sind als<br />
auch stadträumlich keine Hierarchien aufweisen. Die<br />
Nutzungsflexibilität ist eher überdurchschnittlich, und das<br />
Projekt liegt auch in der Wirtschaftlichkeit auf Grund<br />
derselben Gebäudestrukturen und Erschliessungskerne<br />
im Mittelfeld.<br />
Mit Ausnahme der eher fragwürdigen Silhouette erzeugt<br />
das Projekt auf der Stadtebene keine Identität der einzelnen<br />
Adressen, weil eine städtebauliche Hierarchie und<br />
Differenzierung der Zugänge und Erschliessungen fehlt.<br />
Die städtebauliche Disposition einer Grossform, die aus<br />
einem Guss ist, widerspricht der Grundidee des Städtebaulichen<br />
Entwicklungskonzeptes; sie kann deshalb nicht<br />
als tragfähige, realistische Grundlage für die Projektentwicklung<br />
dienen.<br />
Situation
«YROFO»<br />
Federführende Architekturbüros<br />
weberbrunner architekten, <strong>Zürich</strong> / EM2N Architekten,<br />
<strong>Zürich</strong><br />
Konzeptbeschrieb<br />
Die Verfasser fällen den strategischen Entscheid, die bestehende<br />
Substanz – mit Ausnahme der Alten Sihlpost<br />
– voll ständig rückzubauen und mit einer weiteren Unterteilung<br />
der Baufelder die Möglichkeiten für investorengerechte,<br />
rationell zu erstellende Neubauten zu verbessern.<br />
Die engmaschige, fussläufige Durchwegung soll die Vernetzung<br />
des «<strong>Stadtraum</strong>s <strong>HB</strong>» mit dem übrigen Stadtgefüge<br />
noch weiter erhöhen. Die zusätzlichen Querstrassen<br />
sind dabei kaum differenziert und verfügen über einen<br />
ambivalenten Charakter zwischen offener Mall und<br />
Erschliessungsstrasse. Der freie Umgang mit den Volumen<br />
wird insbesondere auf dem Baufeld a2 mit dem vollständigen<br />
Abbruch der Neuen Sihlpost erkauft. Die Chance,<br />
die sich aus dieser wenig nachhaltigen Massnahme<br />
ergibt, wird nur ansatzweise genutzt. Schematische, in<br />
der Massstäblichkeit noch wenig differenzierte Volumen<br />
ohne eigene Identität füllen die entstehenden, halbierten<br />
Baufelder. Der Standort der PHZH erscheint mit dieser<br />
Ausgangslage nicht mehr überzeugend.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die Organisation der PHZH und die Struktur der Bürogebäude<br />
sind funktional korrekt, lassen aber den Ansatz<br />
einer Vision vermissen. Die Möglichkeiten für grosse,<br />
zusammenhängende Büroflächen und Anpassungen an<br />
spätere, veränderte Bedürfnisse sind gegeben.<br />
Trotz der hohen Ausnützung ist die Wirtschaftlichkeit<br />
durchschnittlich, bedingt vor allem durch den grossen<br />
Anteil von nicht optimal nutzbaren Flächen und die<br />
grosse Eingriffstiefe. Es entstehen investorengerechte,<br />
gut etappierbare Einheiten. Mit der vollständigen Neubausituation<br />
stellt die Behandlung der Energie- und<br />
Technikfragen keine Probleme.<br />
Der an sich spannende Ansatz einer Clusterbildung bringt<br />
insgesamt eine gute Adressbildung und überzeugt als<br />
Gesamtfigur im Massstab des Stadtgefüges. Das Entwicklungspotenzial<br />
dieses Ansatzes wird aber nur schematisch<br />
aufgezeigt, und die aus dem Abbruch der Neuen<br />
Sihlpost resultierenden Vorteile werden nicht ersichtlich.<br />
Situation<br />
63
64<br />
«620507»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
Architekten Lederer + Ragnarsdóttir + Oei, Stuttgart<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Vorschlag tritt nach aussen mit dem einheitlichen<br />
städtebaulichen Konzept und der klar strukturierten Lochfassade<br />
eher zurückhaltend in Erscheinung. Im Innern<br />
wachsen überdimensionierte Glaskuben aus der Struktur<br />
heraus. Bei dieser Schnittstelle zwischen Städtebau nach<br />
aussen und Architektur nach innen treffen zwei Extreme<br />
aufeinander, die für eine Neuüberbauung unverständlich<br />
sind. Dieses Extrem wird im Baufeld e mit einem massiven<br />
Glasbau akzentuiert. Der Vorschlag wird in den Baufeldern<br />
a und c eher als eine Verdichtung einer bestehenden<br />
Struktur als ein Neubaukonzept gelesen. Die konsequente<br />
Setzung über alle Baufelder wird als Qualität beurteilt,<br />
jedoch ist diese Struktur für die Stadt <strong>Zürich</strong> fremd und<br />
widerspricht der Idee des Gestaltungsplans für eine vielfältige<br />
Überbauung.<br />
Die vorgeschlagene Mall im Erdgeschoss zur Erschliessung<br />
der Detailhandelsflächen funktioniert zwischen der Diagonale<br />
und der Lagerstrasse. Hingegen ist die Verbindung<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
von der Kasernenstrasse über eine Galerie im ersten<br />
Obergeschoss für Kommerznutzungen ungeeignet. Der<br />
Eingriff in die bestehende Bausubstanz im Baufeld a ist<br />
im Hinblick auf die Qualität der Flächen in den Obergeschossen<br />
angemessen. Die angebotenen Strukturen und<br />
Flächen der äusseren Hofrandbebauung können als wirtschaftlich<br />
beurteilt werden. Die Flächen der inneren Glaskuben<br />
sind im Baufeld c zu klein und im Baufeld a zu tief<br />
dimensioniert. Die Wirtschaftlichkeit dieser Flächen wird<br />
als problematisch beurteilt.<br />
Dem Themenkreis Energie und Komfort ist das erwartete<br />
Gewicht beigemessen worden. Die Tageslichtnutzung<br />
wird allerdings in einzelnen Bereichen wegen grosser Grundrisstiefen<br />
und geringer Gebäudeabstände als kritisch<br />
beurteilt.<br />
Gesamthaft vermag der Vorschlag die erhofften Potenziale<br />
in städtebaulicher, funktioneller und wirtschaftlicher Sicht<br />
nicht genügend nachzuweisen.<br />
Situation
«POST IT»<br />
Federführende Architekturbüros<br />
Suter + Partner Architekten, Bern / Riegler Riewe<br />
Architekten, Graz<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das Beurteilungsgremium würdigt den respektablen Umgang<br />
mit der Neuen Sihlpost, die mit wenigen Eingriffen<br />
für die Nutzung der PHZH hergerichtet wird. Die Bebauung<br />
der Felder c und e mit grossformatigen Baublöcken wird<br />
in ihrer undifferenzierten Form jedoch kritisch gesehen,<br />
ebenso wie die Kompensation, an den Blockrändern in<br />
Form von schmalen, bewegten Gebäuden Adressen zu<br />
schaffen.<br />
Die innere Organisation der PHZH orientiert sich eher zu<br />
starr an den Vorgaben des Bestandes und nimmt dadurch<br />
viele ungünstig belichtete Räume in Kauf. Der Eingang<br />
liegt eher versteckt; eine der Hochschule angemessene<br />
Eingangssituation kann so nicht geschaffen werden.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Eine funktionsgerechte Nutzung der Büroflächen ist zum<br />
einen nicht möglich wegen der übermässigen Gebäudetiefe<br />
von 20 Metern, zum andern wegen der Schlankheit<br />
von nur 10 Metern.<br />
Die Wirtschaftlichkeit des Konzeptes wird als durchschnittlich<br />
gewertet.<br />
Dem Themenkreis Energie und Komfort ist das erwartete<br />
Gewicht beigemessen worden. Die Tageslichtnutzung<br />
wird allerdings in einzelnen Bereichen wegen grosser<br />
Grundrisstiefen und geringer Gebäudeabstände als kritisch<br />
beurteilt.<br />
Das Konzept POST IT vermag insgesamt nicht im geforderten<br />
Masse zu überzeugen; vor allem lässt es ein zu<br />
geringes Entwicklungspotenzial erkennen.<br />
Situation<br />
65
«mush_room_system»<br />
66 Federführende Architekturbüros<br />
ARGE Weber Kohler Reinhardt AG, Küsnacht / hornberger<br />
architekten AG / riken yamamoto & beda fässler architects<br />
GmbH<br />
Konzeptbeschrieb<br />
«mush_room_system» erweckt auf den ersten Blick den<br />
Anschein einer Vision, die sich jedoch bei genauerem<br />
Hinsehen rasch verflüchtigt. Das strukturalistische Innenleben<br />
würde eine amorphe Aussenhaut erwarten lassen.<br />
Stattdessen werden gegen die Strassenräume strenge<br />
Kanten – der Blockrandstruktur des Quartiers angelehnt<br />
– vorgesehen. Unverständlich bleibt die Ausweitung<br />
dieses Konzeptes auf sämtliche drei Baufelder; dies verunmöglicht<br />
die Aufteilung des Bauvolumens auf mehrere<br />
investorentaugliche Teilprojekte mit unterschiedlichen<br />
architektonischen Handschriften. Die Grossfigur wirkt<br />
monoton und steht im Widerspruch zum städtischen<br />
Kontext.<br />
Die Zugänge im Erdgeschoss sind attraktiv. Die gezeigten<br />
Bürostrukturen lassen mehrheitlich nur Grossraumbüros<br />
zu; bei einer Unterteilung in kleinere Einheiten wäre eine<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
rationelle Erschliessung nicht mehr gewährleistet. Als weiterer<br />
Nachteil resultiert aus den teilweise grossen Gebäudetiefen<br />
eine schwierige Tageslichtnutzung.<br />
«mush_room_system» schöpft die maximal zulässige Dichte<br />
aus, ja überschreitet diese in den Baufeldern a und c gar.<br />
Trotzdem kann die Wirtschaftlichkeit nur als genügend<br />
beurteilt werden, da die Eingriffe in die bestehende Baustruktur<br />
vergleichsweise hoch sind und die Grundrisse<br />
sich gesamthaft durch einen hohen Anteil an unwirtschaftlichen<br />
Erschliessungsflächen auszeichnen.<br />
Das Technikkonzept überzeugt durch eine Kombination<br />
verschiedener, bewährter und innovativer Systeme. Den<br />
Themen «Energie» und «Komfort» ist in der Studie ein<br />
hohes Gewicht beigemessen worden.<br />
Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass<br />
«mush_room_system» nicht die städtebauliche Vision liefert,<br />
welche für eines der wichtigsten Stadtentwicklungsgebiete<br />
der Schweiz erwartet wird.<br />
Situation
«SIHLHÖFE (B)»<br />
Federführende Architekturbüros<br />
ARGE Zayetta: Martin Spühler, <strong>Zürich</strong> / Meierhofer Munz<br />
Architekten, <strong>Zürich</strong><br />
Konzeptbeschrieb<br />
Das städtebauliche Konzept sieht unterschiedliche Strukturen<br />
für die drei Baufelder vor. Diese gleichen sich<br />
allerdings in ihrer Körnigkeit, Raumbildung und Massenverteilung.<br />
Das Gesamtkonzept zerfällt jedoch in unterschiedliche<br />
Bausteine. Es entsteht eine Collage verschiedenartiger<br />
städtebaulicher Strukturen, was räumliche<br />
Qualitäten vermissen lässt.<br />
Die gleichartigen Gebäudestrukturen strahlen zu wenig<br />
Identität aus, was auch die Adressbildung erschwert.<br />
Das Hochhaus im Baufeld a widerspricht der städtebaulichen<br />
Intention des Gestaltungsplanes und dessen<br />
Vorgaben; der Standort wirkt zufällig.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Etwa ein Drittel des bestehenden Postgebäudes wird<br />
rückgebaut und mit dem Hochhausneubau belegt. Das<br />
Raumprogramm für die PHZH wird im Restbestand und<br />
in dessen vertikaler Erweiterung untergebracht.<br />
Die Schule wirkt kleinteilig, unübersichtlich und eng. Die<br />
tiefen Räume sind schlecht belichtet, und der Eingang an<br />
der Lagerstrasse wirkt zufällig und anonym.<br />
Die Ausnutzung und die Wirtschaftlichkeit liegen im unteren<br />
Bereich.<br />
Dem Themenkreis Energie und Komfort ist ein hohes<br />
Gewicht beigemessen worden.<br />
Das Konzept SIHLHÖFE (B) vermag insgesamt nicht im<br />
geforderten Masse zu überzeugen; vor allem lässt es ein<br />
zu geringes Entwicklungspotenzial erkennen.<br />
Situation<br />
67
«wunder.bar»<br />
68 Federführende Architekturbüros<br />
sauerbruch hutton architekten, Berlin / Barkow Leibinger<br />
Architekten, Berlin<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Städtebaulich zeigt der Entwurf eine grosse Homogenität.<br />
Durch die gewählte Formgebung erscheinen die Volumina<br />
sehr gross und mächtig. Aus der Grundstruktur des bestehenden<br />
Gebäudes und der darauf entworfenen Erweiterung<br />
in Form von Gebäuderiegeln wird die Überbauung<br />
weiterentwickelt, was aber nicht zwingend erscheint.<br />
Diese Verhaltensweise wird auch auf die Gestaltung und<br />
Materialisierung der Fassaden übertragen. Das erarbeitete<br />
Gesamtbild würde aber bei der Realisierung in Etappen<br />
und mit unterschiedlichen architektonischen Handschriften<br />
in seiner Grundidee gestört.<br />
Durch die gewählte kleine Gebäudetiefe der Aufbauten<br />
und die grossen Höfe entstehen sowohl für die Schul-<br />
als auch für die Büronutzung gut belichtete Räume. Die<br />
Orientierung innerhalb der Hochschule wird durch die<br />
Längs- und Querverbindungen erschwert. Die Anordnung<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
der verschiedenen öffentlichen und halböffentlichen<br />
Räume ist als Ganzes begrüssenswert. Die Anordnung<br />
dieser Räume im Grundriss erscheint aber eher zufällig<br />
in der Abfolge.<br />
Die bestehende Bausubstanz wird zu einem grossen Teil<br />
übernommen und in den weiteren Geschossen geschickt<br />
weiterentwickelt. Der Zugang zur Pädagogischen Hochschule<br />
ist eher klein und der Bedeutung und dem zu<br />
erwartenden Publikumsverkehr einer Schule dieser Grösse<br />
nicht angemessen.<br />
Das Konzept beansprucht die maximal mögliche Nutzfläche<br />
nicht. Es weist eine durchschnittliche Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Team zeigt auf, dass es dem Thema Energie und<br />
Komfort das erwartete Gewicht beimisst.<br />
Das Konzept «wunder.bar» vermag insgesamt nicht im<br />
geforderten Masse zu überzeugen; vor allem lässt es ein<br />
zu geringes Entwicklungspotenzial erkennen.<br />
Situation
«Milo»<br />
Federführendes Architekturbüro<br />
Bétrix & Consolascio Architekten, Erlenbach<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Entwurf begreift die Alte Sihlpost als Kopfgebäude.<br />
Die Gebäudevolumina auf dem Baufeld e bilden das<br />
Gegenstück. Zwischen diesen Polen entwickelt sich ein<br />
monolithischer Gebäudekomplex, der sich streng an<br />
die Höhe von 25 Metern hält. Trotz der versetzten Volumina<br />
entlang den öffentlichen Strassenräumen widerspricht<br />
das grosse Gebäude über zwei Baufelder der städtebaulichen<br />
Grundphilosophie des Gestaltungsplanes, der das<br />
Areal in klare Baufelder gliedert. Die weggelassene Seitengasse<br />
zwischen den Baufeldern a und c ist hier als<br />
technischer, aber auch als konzeptioneller Verstoss zu<br />
sehen. Trotz nach innen gerichteter, kleinteiliger Struktur<br />
und Qualitäten wirkt das Gebäude nach aussen als<br />
Grossform.<br />
Das Erdgeschoss ist bewusst als Bazar gedacht, in dem<br />
Passanten Läden und eine Markthalle vorfinden. In den<br />
Obergeschossen werden Grundrisse angeboten, die<br />
nutzungsneutral sind und sich um kleinere Innenhöfe und<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Lichtbänder gruppieren. Die Qualität der Belichtung und<br />
Anordnung der Räume, gerade über alle Geschosse, ist<br />
jedoch zu bemängeln. Insgesamt wird eine klare Stringenz<br />
in der Zuordnung von verschiedenen Nutzern zu erkennbaren<br />
Adressen / Eingängen vermisst.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht weist der Entwurf nur in Teilen<br />
qualitativ gute Nutzflächen aus. Im Erdgeschoss und in<br />
Teilen der Obergeschosse sind diese Qualitäten trotz der<br />
insgesamt geringen Nutzfläche und trotz der grossen Eingriffe<br />
in die Bausubstanz nur eingeschränkt vorhanden.<br />
Die Grossform erschwert eine Etappierbarkeit und somit<br />
eine investorenkonforme Projektierung.<br />
Das Team hat dem Thema Energie und Komfort nicht<br />
das erwartete Gewicht beigemessen. So ist zum Beispiel<br />
die Tageslichtnutzung wegen schmaler Innenhöfe nicht<br />
befriedigend gelöst.<br />
Das Konzept «Milo» vermag städtebaulich und funktional<br />
nicht im geforderten Masse zu überzeugen; vor allem<br />
lässt es ein zu geringes Entwicklungspotenzial erkennen.<br />
Situation<br />
69
«Urnammu»<br />
<strong>70</strong> Federführendes Architekturbüro<br />
Peter Märkli, Architekt, <strong>Zürich</strong><br />
Konzeptbeschrieb<br />
Der Entwurf hat das Ziel, das Areal morphologisch als<br />
auch typologisch in Zusammenhang mit der bestehenden<br />
Stadt zu setzen. Hierfür unterteilt es die Baufelder noch<br />
weiter west- / östlich und süd- / nördlich. Den Auftakt zum<br />
Areal bilden nach der Alten Sihlpost zwei 40 Meter hohe,<br />
U-förmige Bauten auf bzw. neben der Neuen Sihlpost.<br />
Als Abschluss der dann folgenden, kleinteiligeren Struktur<br />
ist ein Hochhaus auf dem westlichen Teil des Baufelds e<br />
vorgesehen. Es entstehen so drei verschiedene Identitäten.<br />
Die abwechslungsreiche Grundstruktur des Entwurfes wird<br />
als städtebaulich interessant gewürdigt. Die U-förmigen,<br />
massigen Bauten auf dem Baufeld a lassen jedoch die notwendige<br />
städtebauliche Qualität in dem Umfeld vermissen.<br />
Die Funktionalität der Nutzflächen ist grundsätzlich gegeben;<br />
die Raumhöhe ist mit teilweise 3,25 Metern allerdings<br />
ungenügend.<br />
Modellansicht aus Nord-Ost<br />
Die PHZH erhält eine klare Adresse. Nachteilig ist jedoch,<br />
dass die Hochschule erst im vierten Obergeschoss<br />
beginnt – dies ist sowohl für die Nutzer der PHZH als<br />
auch für Besucher, zum Beispiel in den Abendstunden,<br />
wenig komfortabel. Die Belegung von hochwertigen<br />
Flächen im zweiten und dritten Obergeschoss mit einem<br />
Parking ist nicht verständlich.<br />
Das Team hat dem Thema Energie und Komfort nicht<br />
das erwartete Gewicht beigemessen. So ist zum Beispiel<br />
die Tageslichtnutzung wegen tiefer Grundrisse, geringer<br />
Gebäudeabstände und schmaler Innenhöfe nicht befriedigend<br />
gelöst.<br />
Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass das<br />
Konzept «Urnammu» vor allem im Baufeld a städtebaulich<br />
und funktional nicht im geforderten Masse zu überzeugen<br />
vermochte.<br />
Situation
Die Schweizerische Post<br />
Immobilien<br />
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Schweizerische Bundesbahnen <strong>SBB</strong><br />
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