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Stahlreport 2023.06

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KfW-ifo-Mittelstandsbarometer<br />

Mixed Emotions im April<br />

Insgesamt gute Nachrichten, jedoch<br />

auch einige schlechte, kommen vom<br />

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer im April: Unter<br />

dem Strich stieg das Geschäftsklima der kleinen<br />

und mittleren Unternehmen in Deutschland<br />

um moderate 0,8 Zähler gegenüber März<br />

auf jetzt -2,5 Saldenpunkte an. Das ist bereits<br />

der sechste Anstieg in Folge, nachdem die<br />

Stimmung im vergangenen Herbst unter der<br />

akuten Angst vor einer Energiekrise regelrecht<br />

kollabiert war.<br />

Treiber des Anstiegs sind aber allein die<br />

Geschäftserwartungen: Sie ziehen deutlich<br />

um 3,4 Zähler auf jetzt -6,8 Saldenpunkte an<br />

– bleiben aber weiter im negativen Bereich.<br />

Die Geschäftslageurteile sinken dagegen um<br />

2,1 Zähler auf nun 1,9 Saldenpunkte. Damit<br />

nähern sich die Lageurteile wieder der Nulllinie,<br />

die für den langfristigen Durchschnitt<br />

steht. Das ist ein Indiz für anhaltende konjunkturelle<br />

Belastungen, etwa aus dem geldpolitischen<br />

Restriktionskurs und den inflationsbedingten<br />

Kaufkraftverlusten.<br />

Erste Anpassung der Ersatzbaustoffverordnung<br />

Regelung zum Abfallende fehlt<br />

Ab 1. August 2023 gilt die neue<br />

Ersatzbaustoffverordnung, um mehr Recycling<br />

am Bau zu ermöglichen. Noch vor deren<br />

Inkrafttreten hat der Deutsche Bundestag im<br />

Mai über die erste Anpassung der Verordnung<br />

entschieden, die aus Sicht von Felix<br />

Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband<br />

Deutsches Baugewerbe (ZDB), erneut<br />

nicht weit genug geht: „Die Ersatzbaustoffverordnung<br />

ist ein dringend notwendiger<br />

Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft am<br />

Bau. Mit den 228 Mio. t, die jährlich an Bauschutt<br />

anfallen, stünde der Bauwirtschaft<br />

Bauen im Bestand<br />

Neuer Verband gegründet<br />

Anders als in den beiden Vormonaten<br />

laufen die Stimmungstrends in den Hauptwirtschaftsbereichen<br />

der mittelständischen<br />

Wirtschaft aktuell wieder auseinander. Auf<br />

den größten Zuwachs kommt der Einzelhandel,<br />

dessen Geschäftsklima sich um 4,1<br />

Zähler auf 7,1 Saldenpunkte verbessert.<br />

Die mittelständischen Einzelhändler stehen<br />

damit im April an der Stimmungsspitze, was<br />

nach den herben Kaufkraftverlusten und der<br />

dadurch verursachten Konsumschwäche<br />

seit dem vergangenen Herbst perspektivisch<br />

für eine Stabilisierung des privaten<br />

Verbrauchs spricht. Auch im Verarbeitenden<br />

Gewerbe hellt die Stimmung weiter auf<br />

(+1,6 Zähler auf -3,8 Saldenpunkte). Die<br />

mittelständischen Dienstleister, Großhandelsunternehmen<br />

und Baufirmen berichten<br />

hingegen von schlechterer Stimmung als<br />

im März.<br />

www.kfw.de/mittelstandsbarometer<br />

eine immense Rohstoffquelle zur Verfügung.<br />

Dieses Potenzial bleibt jedoch zum Großteil<br />

ungenutzt. Es fehlt auch in der Anpassung<br />

der Verordnung eine Regelung, die festlegt,<br />

dass gütegesicherte Ersatzbaustoffe kein<br />

Abfall mehr sind, sondern hochwertige Bauprodukte”,<br />

sagte Pakleppa. Der ZDB fordert,<br />

umgehend eine Regelung zum sogenannten<br />

Abfallende vorzulegen. Ziel sei es, dass sich<br />

Ersatzbaustoffe als gleichwertige Bauprodukte<br />

am Markt durchsetzen können.<br />

www.zdb.de<br />

Um das Bauen im Bestand zu fördern, hat sich bereits im Februar in Berlin der<br />

gleichnamige Verband Bauen im Bestand e. V. gegründet. Das Bauen im Bestand sei ein<br />

wesentlicher Schlüssel, um die Klimaziele der Bundesrepublik Deutschland zu erreichen<br />

sowie gleichzeitig bezahlbaren und modernen Raum für Leben und Arbeit zu schaffen, hieß<br />

es zu Gründung. Um dieses Ziel zu erreichen, will der neue Verband, der auf Initiative der<br />

Greyfield Group gegründet wurde, darauf hinwirken, entsprechende Bauprojekte zu vereinfachen<br />

und Lösungsmöglichkeiten umsetzbar zu machen.<br />

www.fuerbauenimbestand.de<br />

März-Auftragseingang bei<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Rückgang der<br />

Maschinenbestellungen<br />

vorerst gestoppt<br />

Im ersten Quartal 2023 sank der<br />

Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

nominal um 11 %. Dabei<br />

notierten die Bestellungen aus dem Inland<br />

18 % unter Vorjahr, die Auslandsorders fielen<br />

um 8 %. Insgesamt steht das Minus<br />

zwar für einen realen Rückgang von 17 %.<br />

„Angesichts der vielen Belastungen durch<br />

die Energiekrise, die hohe Inflation, gestiegene<br />

Zinsen und eine insgesamt schwächere<br />

Konjunktur ist es jedoch erfreulich,<br />

dass der Abwärtstrend im Auftragseingang<br />

am aktuellen Rand im März vorerst<br />

gestoppt ist“, kommentiert Dr. Wilfried<br />

Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein<br />

Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),<br />

Frankfurt am Main, das Ergebnis.<br />

Dabei hält sich das Ausland deutlich<br />

stabiler als der Inlandsmarkt. Impulse<br />

kommen insbesondere aus den Nicht-Euro-Ländern,<br />

wo auch Großaufträge eine<br />

wichtige Rolle spielen. „Insgesamt sind<br />

die Belastungen für unsere Branche<br />

zurückgegangen“, erklärt Schäfer. China<br />

habe die Zero-Covid-Politik beendet. Die<br />

Lieferketten entspannen sich zunehmend.<br />

Daher können wichtige Kundenbranchen<br />

wie die Automobilindustrie wieder mehr<br />

produzieren. Sie hatte unter dem Chipmangel<br />

besonders gelitten. Entsprechend<br />

nahm der Umsatz im ersten Quartal wieder<br />

mehr Fahrt auf. Mit einem Plus von<br />

20 %, das sind real 11 %, spiegeln sich die<br />

positiven Faktoren hier wider.<br />

Unabhängig von der aktuellen Konjunktur<br />

führten zahlreiche Entwicklungen zu mehr<br />

Investitionen: der anhaltende Trend zur<br />

Automatisierung, die zunehmende Digitalisierung,<br />

die boomende Elektromobilität,<br />

der Aufbau von Kapazitäten in der Triade<br />

für kritische Infrastruktur (z. B. Chips,<br />

Batterien), umfangreiche Investitionen in<br />

den Klimaschutz (z. B. Wärmepumpen)<br />

und den Ausbau erneuerbarer Energien<br />

sowie steigende Rüstungsausgaben. „Wir<br />

erwarten, dass sich der Auftragseingang<br />

in der zweiten Jahreshälfte stabilisiert“,<br />

sagte Schäfer.<br />

www.vdw.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|23<br />

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