Stahlreport 2023.06
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gaten aus Sicht der Werker im Betrieb<br />
ab. In vielen Fällen meldet das<br />
ERP-basierte Planungstool Vollauslastung.<br />
Gleichzeitig messen unsere<br />
BoosterBOXen aber eine tasächliche<br />
Maschinenauslastung im Bereich von<br />
20 bis 50 %. Diese signifikante Diskrepanz<br />
lässt sich durch das Zusammenführen<br />
von Maschinendaten und<br />
ERP-Daten umfassend analysieren,<br />
um anschließend die richtigen strategischen<br />
Entscheidungen zu treffen.<br />
Was sind die Ursachen für derart<br />
große Abweichungen?<br />
Der Output einer Maschine ist im<br />
Wesentlichen abhängig von der Organisation<br />
und den Prozessen in Anarbeitung<br />
und Intralogistik. Aufgrund<br />
fehlender objektiver Maschinendaten<br />
wurden in der Vergangenheit bei<br />
Erreichen einer subjektiv wahrgenommenen<br />
Vollauslastung fast reflexartig<br />
weitere Maschinen<br />
beschafft. Damit war das Problem<br />
scheinbar gelöst. Das Ergebnis dieser<br />
Vorgehensweise sind Überkapazitäten<br />
in der maschinellen Ausstattung,<br />
die heute zu hohen Fixkosten führen<br />
und wertvolle Lagerflächen blockieren.<br />
Häufig begegnet mir auch die<br />
Vorstellung, dass Anarbeitung sowieso<br />
kein Geld bringt und man nimmt<br />
diesen Zustand einfach hin, anstatt<br />
ihn aktiv zu verändern. Der Abbau<br />
von Überkapazitäten einerseits und<br />
das Steigern von Effizienzen an den<br />
verbleibenden Aggregaten andererseits<br />
ist aus meiner Sicht die nachhaltige<br />
Lösung. Ein Geldverlust durch<br />
Anarbeitung muss nicht sein.<br />
Wie kann die BI Lösung von Kaltenbach.Solutions<br />
den Stahlhandel hier<br />
konkret unterstützen?<br />
Dazu gibt es unterschiedliche Ansatzpunkte.<br />
Zum Beispiel können durch<br />
das Zusammenführen von Maschinen-<br />
und ERP-Daten spezifische Prozess-<br />
und Rüstzeitkataloge erstellt<br />
werden. Diese dienen dann als belastbare<br />
Basis für eine realistische,<br />
maschinenorientierte Kapazitätsplanung.<br />
Darüber hinaus lässt sich das<br />
Zusammenspiel von Auftrag und<br />
Maschine transparent darstellen.<br />
Dann wird klar ersichtlich: Wo verdienen<br />
wir Geld, wo legen wir drauf?<br />
Im Bereich der Lagerlogistik erzeugt<br />
die BI-Lösung beispielsweise Heatmaps<br />
– also Bilder oder Karten, die<br />
gemessene Werte nach Größe farblich<br />
darstellen. Auf ihrer Basis kann<br />
man alternative Lagerkonzepte erarbeiten<br />
und simulieren.<br />
Wie ist der aktuelle der Stand der<br />
Dinge im Hinblick auf Ihre BI-Lösung<br />
und in welche Richtung soll es<br />
in Zukunft gehen?<br />
Die aktuelle Basisversion der „BoosterBI“<br />
umfasst etwa 30 Auswertungen<br />
aus den Bereichen Prozess- und<br />
Rüstzeiten, Anarbeitung, Lagerlogistik,<br />
Intralogistik und Vertrieb. Sowohl<br />
technische als auch kaufmännische<br />
Sichten lassen sich darstellen. Gerade<br />
eine Analyse aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln bringt am Ende<br />
das beste Ergebnis und schafft die<br />
Basis für eine otpimale interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit im Unternehmen.<br />
Weitere Auswertungen werden<br />
noch folgen. Unsere BI-Lösung<br />
basiert auf der marktführenden Standardlösung<br />
„Qlik Sense“ der Firma<br />
Qlik. Mit Hilfe sogenannter No-Code-<br />
Tools können Kunden unsere Standardmodule<br />
um eigene Dashboards<br />
erweitern. Damit ist die Lösung<br />
umfassend und beliebig für alle<br />
Bereiche eines Unternehmens<br />
anpassbar. 2<br />
Gründer geben operative Führung ab<br />
Stabübergabe bei Nissen & Velten<br />
Die Gründer der Nissen & Velten Software GmbH, Jörg Nissen<br />
und Günter Velten haben nach dem Verkauf ihres Unternehmens im<br />
vergangenen Jahr nun auch die operative Führung abgegeben.<br />
Neue Geschäftsführerin ist die Co-CEO der Enventa-Group Stéphanie<br />
Kliner. Die scheidenden Geschäftsführer hatten ihr Unternehmen,<br />
das seinen Hauptsitz in Stockach (Kreis Konstanz) hat, im Jahr<br />
1989 gegründet und zu einem der führenden Anbieter von Branchensoftwarelösungen<br />
für den technischen Handel, den Stahlhandel<br />
und den SHK-Großhandel im deutschsprachigen Raum entwickelt.<br />
eNVenta ERP wird heute von mehr als 380 Unternehmen eingesetzt.<br />
Seit dem Verkauf des Unternehmens an Main Capital Partners im<br />
vergangenen Jahr gehört Nissen & Velten zur Enventa-Group, welche<br />
aktuell fünf Hersteller betriebswirtschaftlicher Softwarelösungen<br />
umfasst. Die Gründer sollen dem Unternehmen noch bis zum 30.<br />
September 2023 beratend zur Seite stehen.<br />
„Wir sind überzeugt davon, dass das von Günter Velten und mir in<br />
den vergangenen 34 Jahren aufgebaute Unternehmen unter dem<br />
Dach der Enventa-Group eine sehr gute Zukunftsperspektive hat und<br />
wünschen Stéphanie Kliner in der neuen Position viel Erfolg“, sagte<br />
Jörg Nissen zum Wechsel in der Geschäftsführung. „Ich freue mich<br />
Stabübergabe bei Nissen & Velten in Stockach: (von links) Stéphanie Kliner<br />
(neue Geschäftsführerin von N&V und Co-CEO der Enventa-Group), Jörg Nissen,<br />
Günter Velten und Daniel Plohnke (Co-CEO Enventa-Group).<br />
sehr, die Führung des Softwarehauses Nissen & Velten zu übernehmen<br />
und werde alles daransetzen, seine Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.<br />
In der Doppelrolle als Geschäftsführerin von Nissen &<br />
Velten und als Co-CEO der Enventa-Group werde ich die Integration<br />
in die Gruppe weiter voranbringen und weitere Synergien erschließen“,<br />
so Stéphanie Kliner über ihre neue Aufgabe.<br />
www.nissen-velten.de<br />
Bild: N&V<br />
<strong>Stahlreport</strong> 6|23<br />
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