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Stahlreport 2023.06

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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in vielen Gesprächen offenbart sich beim Blick auf die Märkte aktuell eine große Sorge. Zwar<br />

werden auch in dieser Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong>s, wie praktisch in allen Ausgaben des letzten<br />

halben Jahres, Rekordbilanzen gemeldet (zum Beispiel Nordwest ab S. 8). Die Entwicklung im Markt<br />

verläuft dazu jedoch gerade konträr. So bezeichnete beispielsweise Eberhard Frick, Geschäftsführer<br />

des Handelshauses Kicherer, die Marktentwicklung in den letzten Monaten anlässlich des Kicherer<br />

Händlertags 2023 als „freien Fall“.<br />

Diese negative Tendenz untermauern auch die aktuellen Kennzahlen der Branche, wie Oliver<br />

Ellermann, Vorstand des BDS, in seinem Impulsvortrag ebenfalls auf dem Händlertag bei Kicherer<br />

deutlich machte: Der Lagerabsatz sank im März um 5 %, die Lagerreichweite um 11,5 %, beidemale<br />

verglichen mit dem Vorjahresmonat. Und auch die Abnehmermärkte senden negative Signale:<br />

Maschinenbau und Bauindustrie, zwei der wichtigsten stahlverwendenden Branchen, sehen derzeit<br />

eher pessimistisch auf den weiteren Jahresverlauf.<br />

Doch es gibt auch Lichtblicke: So berichtet der Bereichsleiter Research im BDS, Jörg Feger,<br />

dass für Flachprodukte ab Januar 2023 im Schnitt höhere Preise gemeldet wurden (S. 30). Ein<br />

weiterer Lichtblick ist das Messequartett aus Gifa, Metec, Thermprocess und Newcast, das im<br />

Juni in Düsseldorf seine Tore öffnet (siehe S. 43). Mehr als 2.000 Aussteller aus über 50 Ländern<br />

zeigen dann in den Messehallen am Rhein die neuesten Entwicklungen und Technologien der<br />

metallurgischen Industrie.<br />

Von einem Lichtblick, wenn nicht gar einem Flutlicht, das nun angeschaltet wurde, spricht man<br />

vielleicht auch beim niedersächsischen Stahlkonzern Salzgitter AG (S. 26): Denn der hohe Besuch,<br />

den das Unternehmen im April auf der Hannover Messe erhielt, hatte ein formidables Gastgeschenk<br />

dabei: Für den Umbau der Produktion auf CO 2 -reduzierten Stahl überreichte Bundeswirtschaftsminister<br />

Robert Habeck Salzgitter-CEO Gunnar Groebler eine 700-Mio. €-Förderzusage. Die erste<br />

Ausbaustufe ist damit – sowie dank eigener Investitionen und einer Förderung des Landes Niedersachens<br />

– finanziell abgesichert.<br />

Einen interessanten und informativen Rückblick auf den Stahlhandel finden Sie übrigens im<br />

Interview mit Jörg Feger, Bereichsleiter Research und Prokurist im BDS (ab S. 32). Anlässlich seines<br />

20-jährigen Dienstjubiläums im Verband lässt er die Jahre Revue passieren und erläutert, was die<br />

Branche von damals von der Branche heute unterscheidet, warum er vom Werkstoff Stahl heute<br />

mehr denn je überzeugt ist, und warum er dem Stahlhandel so lange treu geblieben ist.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|23<br />

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