RhPfalz_Juni_2023

31.05.2023 Aufrufe

Freizeit Zeitung Juni 2023 23 Wasser sparen im Sommer Gieß- und Verhaltenstipps vom Verband der Gartenbauvereine in Deutschland Vanilleblume: Duft und Farbe Heiße Sommer bedeuten für Gartenbesitzer: viel gießen. Um teures Leitungswasser zu sparen, ist Regenwasser, das kostenlos vom Himmel fällt, eine gute Alternative. Für kleine Gärten sind Regentonnen oder Tröge ausreichend, für größere Gärten eignen sich aufwendigere Zisternen. Bereits bei der Gartenplanung kann der zukünftige Wasserverbrauch beeinflusst werden. So benötigen Rasenflächen viel mehr Wasser als robuste Steppen- oder Steingartenpflanzen. „Der einfachste Weg, schnell zu Regenwasser zu kommen, führt über Dachflächen“, heißt es beim Verband der Gartenbauvereine in Deutschland (VGiD). Es könne über Fallrohre in einer Tonne gesammelt oder in Zisternen geleitet werden. Unterirdische Reservoirs „Im Boden vergrabene Zisternen haben ein Fassungsvermögen von 1000 Litern aufwärts, unter der Erde bleibt die Wassertemperatur konstant kühl, und über ein Pumpensystem kann das Wasser bequem abgeleitet werden“, so der VGiD über die Vorteile der unterirdischen Reservoirs. Doch es müsse auch vieles bedacht werden. Filter halten bei Zisternen Verunreinigungen durch organische Stoffe wie Laub ab. Jede Zisterne braucht außerdem einen Überlauf, Viele Gartenbesitzer stellen einfache Regentonnen auf und schöpfen das Wasser mit der Gießkanne. Foto: IMAGO/photothek um überschüssiges Wasser bei lang anhaltenden Regenfällen in einen Kanal oder ein weiteres Becken ableiten zu können. Einfache Regentonnen oder Tröge scheinen da auf den ersten Blick unkomplizierter, zu berücksichtigen ist dennoch einiges, wie der VGiD mitteilt: „Die Aufnahmekapazität der Tonnen ist gering, das händische Abschöpfen oft mühselig und die Gefahr einer Stechmückenplage bei mangelhafter Abdeckung immer gegeben.“ Wer seinen Garten zum richtigen Zeitpunkt gießt, kann viel Wasser sparen. „Niemals zu Mittag, sondern immer nur in den Abendstunden oder am frühen Morgen“, rät der VGiD. Auch während einer anhaltenden Hitze müssten Rasen oder Beete nicht täglich bewässert werden. „Wurzeln richten ihr Wachstum nach den Wassergaben aus. Ein tägliches Gießen hat zur Folge, dass die Pflanzen nur ein flaches Wurzelsystem ausbilden.“ Richtiges Gießen während einer Trockenperiode sieht laut VGiD folgendermaßen aus: „Maximal zweimal die Woche, dafür aber gründlich.“ Schicht aus Rindenmulch Ein grüner Rasen braucht viel Wasser. Je kürzer er geschnitten ist, umso mehr. Vor allem in den Sommermonaten sollte deshalb die Schnitthöhe des Rasenmähers höher eingestellt werden. Moderne Rasenmäher können neben Mähen und Fangen auch Mulchen. Dabei bleibt der Rasenschnitt klein gehäckselt zurück und senkt so die Verdunstung. Auch bei Beeten oder unter Bäumen und Sträuchern hält eine Schicht aus Rindenmulch Feuchtigkeit im Boden. Ein weiterer Tipp des VGiD: Die Wasserhaltefähigkeit sehr durchlässiger, sandiger Böden kann durch Beigaben von Kompost erheblich verbessert werden. Somit sickert das Wasser nicht gleich kaum genutzt ins Grundwasser, sondern wird durch den Humusgehalt in der Wurzelschicht gespeichert. Es sei zudem eine Überlegung wert, robuste Steppen- oder Steingartenpflanzen (siehe Artikel unten) anzubauen. Das Sortiment dafür ist groß. Petra J. Huschke Vanilleblumen verströmen einen betörenden Duft. Viele Blumen sind dufte – im wahrsten Sinne des Wortes. Bei der Vanilleblume sagt der Name schon alles. Der einmalige Duft der Pflanze entfaltet sich schon nach einer leichten Berührung. Mit den dunkelvioletten Blüten sind Vanilleblumen schöne Pflanzen für Balkon und Garten. Von Mitte Mai bis in den Herbst blühen sie zuverlässig. Vanilleblumen wenden ihre Blätter und Blüten stets der Sonne zu, sie sind nicht winterhart. Eines sollte dringend beachtet werden: Alle Pflanzenteile der Vanilleblume sind giftig. Die Pflege der Vanilleblume besteht hauptsächlich darin, sie regelmäßig zu gießen. Verblühtes sollte immer wieder entfernt werden, geschnitten werden muss die Pflanze nicht. pet Foto: picture alliance/Zoonar/Manfred Ruckszio Auf dem Trockenen Im Kiesbeet gedeihen blühende Stauden und schmucke Gräser Beliebtes Küchenkraut Dill: Gewürzpflanze mit besonderem Aroma Teile des Gartens mit Steinen zu gestalten, liegt im Trend. Die Rede ist nicht von tristen Schottergärten, wo kaum Grün zu finden ist, sondern von einem Kiesbeet. Es gibt eine breite Palette von pflegeleichten Pflanzen. Einmal im Boden eingewachsen, brauchen sie keine weiteren Wassergaben mehr – in Zeiten zunehmender Trockenheit ideal. Solche Beete bieten auch Insekten Nahrung. „Lange, trockene bis ausgesprochen dürre Perioden zwingen zum Umdenken. So macht sich in der Bepflanzung von Gärten ein Trend bemerkbar, der aus dieser Not eine Tugend macht“, teilt der Verband der Gartenbauvereine in Deutschland (VGiD) mit. Das Kiesbeet gehört dazu. Die trockenheitsverträglichen Pflanzen eines Kiesbeets – Stauden, Ziergräser oder Halbsträucher – stammen meist aus dem Lebensbereich der Felssteppen oder der Trockenrasenvegetation. Sie sind kaum anfällig für Schädlinge und Krankheiten, brauchen keine Stütze gegen das Umfallen und trotzen Wind und Wetter. Sandiger, steiniger und vor allem durchlässiger Boden ist wichtig. Ein Kiesbeet darf keine Staunässe bilden, die Erde nicht mit Lehm oder Ton verdichtet sein. „Durch die Steine wird einerseits der Boden gegen die Erosion bei starken Niederschlägen geschützt, andererseits eine schnelle Austrocknung durch Wind vermieden. Anders als bei gängigen Mulchmaterialien wie Rinde ist der natürliche Schwund durch Verwitterung gering“, erklärt der VGiD. „Nur sehr poröse Gesteine wie Lava oder Bimsstein verwittern relativ rasch. Dunkle Flächen, die mit Schiefer oder Basaltbruch abgedeckt wurden, wärmen sich im Frühjahr rascher auf und bringen Zwiebelpflanzen und früh austreibenden Stauden einen Startvorteil.“ Kiesbeetpflanzen trotzen den kargen Bedingungen und setzen sich auch gegen Unkräuter durch. Natürlich könne man auch zusätzlich ein Unkrautvlies verlegen, so der VGiD. Tipp: „Eine breite Auswahl bedeutet auch eine höhere Erfolgsquote und wird im Bepflanzungskonzept berücksichtigt. Hier vertraut man einer natürlichen Auslese ähnlich wie bei einer Blumenwiese: Jene Pflanzen, denen die Bedingungen zusagen, werden sich ausbreiten, andere wiederum verschwinden.“ Beispiele für robuste Stauden und Halbsträucher sind Eisenkraut, Fetthenne, Schafgarbe, Duftnessel, Prachtkerze, Grauer Storchschnabel, Wolfsmilch, Färberhülse, Rote Spornblume, Silber- Fiederpolster, Schleifenblume, Karthäusernelke, Lavendel, Katzenminze, Dost, Origanum, verschiedene Salbei-Arten, Thymian, Palmlilie, Purpur-Sonnenhut, Königskerze, Schmetterlingssträucher und Alpen-Mannstreu. Geeignete Ziergräser sind Lampenputzergras, Riesen-Federgras, Mädchenhaargras oder Pampasgras. Petra J. Huschke Einmal im Boden eingewachsen, brauchen Kiesbeetpflanzen nur wenig Pflege und sind trotzdem schön anzusehen. Foto: VGiD Dillspitzen verfeinern viele Gerichte. Die Blätter können auch getrocknet oder eingefroren werden. Foto: picture alliance/PantherMedia/kostrez Dill ist auch als Gurkenkraut bekannt. Er ist eine beliebte Zutat bei Einmachgurken. Dill verfeinert Salatsoßen und ist in Kräuterbutter oder Kräuterquark zu finden. Dillsoße wird zu Fischgerichten gereicht, und Kartoffeln werden mit Dill besonders lecker. Aus der Küche ist er also nicht wegzudenken. Obendrein ist er gesund. Dill kommt ursprünglich aus Vorderasien. In Deutschland wurde er vor allem durch den Anbau in Klostergärten bekannt. Das einjährige Kraut wird etwa 70 Zentimeter hoch. Die Gewürzpflanze hat sehr fein gefiederte Blätter, man spricht auch von Dillspitzen. Im Sommer bekommt die Pflanze Dolden mit vielen kleinen gelben Blüten, die auch Bienen anlocken. Besonders gut wächst er zwischen Gurken, Salat und Kohl. Mit seinem charakteristischen würzigen Geruch sticht Dill aus allen Gartenkräutern hervor. Geerntet wird er ab dem Frühjahr und dann den ganzen Sommer über. Dillspitzen können eingefroren oder in Öl konserviert werden. Dillsamen reifen ab Ende August. Die Samenkörner und die Triebe des Dills werden zum Einlegen von Gurken verwendet. Wer Dolden ausreifen lässt, kann beobachten, wie sich Dill selbst im Garten aussät und damit neue Pflanzen hervorbringt. Der hohe Gehalt an ätherischen Ölen und Mineralstoffen macht Dill so besonders. In den Blättern und Samen kommen die Naturstoffe Carvon und Limonen vor, die für Geruch und Geschmack verantwortlich sind. In der Naturheilkunde werden vorwiegend die Dillsamen verwendet. Ihre ätherischen Öle wirken krampflösend, regen die Verdauung an und helfen gegen Bauchschmerzen. Dill soll auch bei Schlaflosigkeit und innerer Unruhe helfen. Fünf Gramm Dillsamen werden mit 100 Milliliter heißem Wasser aufgegossen, so entsteht Dilltee. pet

24 Zeitung Juni 2023 Unterhaltung Die Wundergeigerin Anne-Sophie Mutter feiert 60. Geburtstag Im Alter von sechs Jahren gewann Anne-Sophie Mutter ihren ersten Wettbewerb. Viele sprechen von ihr als der größten Geigerin, die Deutschland in den letzten 100 Jahren hervorgebracht hat. Ihr Mentor war der berühmte österreichische Dirigent Herbert von Karajan. Anne-Sophie Mutter Am 29. Juni wird der Weltstar, der im baden-württembergischen Wehr aufwuchs, 60 Jahre alt. Aus diesem Anlass kommt eine Dokumentation mit dem Titel „Anne-Sophie Mutter Vivace“ in die Kinos. Die Musikerin hat als erstes Klavier gelernt, weil ihre Eltern meinten, Geige spielen höre sich an „wie eine kranke Katze“, doch schon bald kam das kleine Mädchen doch noch auf das Geigenspiel, das sie schon immer faszinierte. Ihre Klavierlehrerin war zudem die Tochter ihrer späteren Geigenlehrerin Erna Honigberger. Anne-Sophie Mutter verliebte sich mit fünf Jahren in das Geigenspiel, als sie eine Mozart-Aufnahme von Yehudi Menuhin hörte, und überzeugte ihre Eltern, Geige lernen zu dürfen. Schon ein halbes Jahr später gewann sie den nationalen Wettbewerb „Jugend musiziert“. Mit sechs Jahren war sie die jüngste Siegerin überhaupt. Als 13-Jährige wurde Anne- Sophie Mutter von Karajan entdeckt. 16 Jahre alt war die Geigerin bei ihrem viel bejubelten Beethoven-Debüt zusammen mit dem Dirigenten. „Sie ist ein Genie auf der Geige“, sagte dieser immer. Mit keinem Werk waren die beiden öfter auf der Bühne als mit Beethovens Violinkonzert. Und auch heute noch tritt Anne-Sophie Mutter damit weltweit auf. Die Künstlerin ist Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Sie engagiert sich sozial und hat eine Stiftung gegründet, um junge Streicherinnen und Streicher zu fördern. Sie unterstützt die SOS-Kinderdörfer, „Save the Children“, das Internationale Rote Kreuz und gibt regelmäßig Benefizkonzerte, so erst jüngst zugunsten ukrainischer Kinder. Anne- Sophie Mutter hat schon internationale Preise für ihr künstlerisches und soziales Engagement bekommen. pet Foto: picture alliance/dpa/Jens Büttner

Freizeit<br />

Zeitung <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

23<br />

Wasser sparen im Sommer<br />

Gieß- und Verhaltenstipps vom Verband der Gartenbauvereine in Deutschland<br />

Vanilleblume:<br />

Duft und Farbe<br />

Heiße Sommer bedeuten für Gartenbesitzer:<br />

viel gießen. Um teures<br />

Leitungswasser zu sparen, ist Regenwasser,<br />

das kostenlos vom<br />

Himmel fällt, eine gute Alternative.<br />

Für kleine Gärten sind Regentonnen<br />

oder Tröge ausreichend, für<br />

größere Gärten eignen sich aufwendigere<br />

Zisternen. Bereits bei<br />

der Gartenplanung kann der zukünftige<br />

Wasserverbrauch beeinflusst<br />

werden. So benötigen Rasenflächen<br />

viel mehr Wasser als<br />

robuste Steppen- oder Steingartenpflanzen.<br />

„Der einfachste Weg, schnell zu<br />

Regenwasser zu kommen, führt<br />

über Dachflächen“, heißt es beim<br />

Verband der Gartenbauvereine in<br />

Deutschland (VGiD). Es könne<br />

über Fallrohre in einer Tonne gesammelt<br />

oder in Zisternen geleitet<br />

werden.<br />

Unterirdische Reservoirs<br />

„Im Boden vergrabene Zisternen<br />

haben ein Fassungsvermögen von<br />

1000 Litern aufwärts, unter der<br />

Erde bleibt die Wassertemperatur<br />

konstant kühl, und über ein Pumpensystem<br />

kann das Wasser bequem<br />

abgeleitet werden“, so der<br />

VGiD über die Vorteile der unterirdischen<br />

Reservoirs. Doch es<br />

müsse auch vieles bedacht werden.<br />

Filter halten bei Zisternen Verunreinigungen<br />

durch organische<br />

Stoffe wie Laub ab. Jede Zisterne<br />

braucht außerdem einen Überlauf,<br />

Viele Gartenbesitzer stellen einfache Regentonnen auf und schöpfen das<br />

Wasser mit der Gießkanne.<br />

Foto: IMAGO/photothek<br />

um überschüssiges Wasser bei lang<br />

anhaltenden Regenfällen in einen<br />

Kanal oder ein weiteres Becken<br />

ableiten zu können.<br />

Einfache Regentonnen oder Tröge<br />

scheinen da auf den ersten Blick<br />

unkomplizierter, zu berücksichtigen<br />

ist dennoch einiges, wie der<br />

VGiD mitteilt: „Die Aufnahmekapazität<br />

der Tonnen ist gering,<br />

das händische Abschöpfen oft<br />

mühselig und die Gefahr einer<br />

Stechmückenplage bei mangelhafter<br />

Abdeckung immer gegeben.“<br />

Wer seinen Garten zum richtigen<br />

Zeitpunkt gießt, kann viel Wasser<br />

sparen. „Niemals zu Mittag, sondern<br />

immer nur in den Abendstunden<br />

oder am frühen Morgen“, rät<br />

der VGiD. Auch während einer<br />

anhaltenden Hitze müssten Rasen<br />

oder Beete nicht täglich bewässert<br />

werden. „Wurzeln richten ihr<br />

Wachstum nach den Wassergaben<br />

aus. Ein tägliches Gießen hat zur<br />

Folge, dass die Pflanzen nur ein<br />

flaches Wurzelsystem ausbilden.“<br />

Richtiges Gießen während einer<br />

Trockenperiode sieht laut VGiD<br />

folgendermaßen aus: „Maximal<br />

zweimal die Woche, dafür aber<br />

gründlich.“<br />

Schicht aus Rindenmulch<br />

Ein grüner Rasen braucht viel<br />

Wasser. Je kürzer er geschnitten<br />

ist, umso mehr. Vor allem in den<br />

Sommermonaten sollte deshalb die<br />

Schnitthöhe des Rasenmähers<br />

höher eingestellt werden. Moderne<br />

Rasenmäher können neben Mähen<br />

und Fangen auch Mulchen. Dabei<br />

bleibt der Rasenschnitt klein gehäckselt<br />

zurück und senkt so die<br />

Verdunstung. Auch bei Beeten<br />

oder unter Bäumen und Sträuchern<br />

hält eine Schicht aus Rindenmulch<br />

Feuchtigkeit im Boden.<br />

Ein weiterer Tipp des VGiD: Die<br />

Wasserhaltefähigkeit sehr durchlässiger,<br />

sandiger Böden kann<br />

durch Beigaben von Kompost erheblich<br />

verbessert werden. Somit<br />

sickert das Wasser nicht gleich<br />

kaum genutzt ins Grundwasser,<br />

sondern wird durch den Humusgehalt<br />

in der Wurzelschicht gespeichert.<br />

Es sei zudem eine Überlegung<br />

wert, robuste Steppen- oder<br />

Steingartenpflanzen (siehe Artikel<br />

unten) anzubauen. Das Sortiment<br />

dafür ist groß. Petra J. Huschke<br />

Vanilleblumen verströmen einen<br />

betörenden Duft.<br />

Viele Blumen sind dufte – im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. Bei<br />

der Vanilleblume sagt der Name<br />

schon alles. Der einmalige Duft der<br />

Pflanze entfaltet sich schon nach<br />

einer leichten Berührung.<br />

Mit den dunkelvioletten Blüten<br />

sind Vanilleblumen schöne Pflanzen<br />

für Balkon und Garten. Von<br />

Mitte Mai bis in den Herbst blühen<br />

sie zuverlässig. Vanilleblumen<br />

wenden ihre Blätter und Blüten<br />

stets der Sonne zu, sie sind nicht<br />

winterhart. Eines sollte dringend<br />

beachtet werden: Alle Pflanzenteile<br />

der Vanilleblume sind giftig.<br />

Die Pflege der Vanilleblume besteht<br />

hauptsächlich darin, sie regelmäßig<br />

zu gießen. Verblühtes<br />

sollte immer wieder entfernt werden,<br />

geschnitten werden muss die<br />

Pflanze nicht.<br />

pet<br />

Foto: picture alliance/Zoonar/Manfred Ruckszio<br />

Auf dem Trockenen<br />

Im Kiesbeet gedeihen blühende Stauden und schmucke Gräser<br />

Beliebtes Küchenkraut<br />

Dill: Gewürzpflanze mit besonderem Aroma<br />

Teile des Gartens mit Steinen zu<br />

gestalten, liegt im Trend. Die Rede<br />

ist nicht von tristen Schottergärten,<br />

wo kaum Grün zu finden ist,<br />

sondern von einem Kiesbeet. Es<br />

gibt eine breite Palette von pflegeleichten<br />

Pflanzen. Einmal im<br />

Boden eingewachsen, brauchen<br />

sie keine weiteren Wassergaben<br />

mehr – in Zeiten zunehmender<br />

Trockenheit ideal. Solche Beete<br />

bieten auch Insekten Nahrung.<br />

„Lange, trockene bis ausgesprochen<br />

dürre Perioden zwingen zum<br />

Umdenken. So macht sich in der<br />

Bepflanzung von Gärten ein Trend<br />

bemerkbar, der aus dieser Not eine<br />

Tugend macht“, teilt der Verband<br />

der Gartenbauvereine in Deutschland<br />

(VGiD) mit. Das Kiesbeet gehört<br />

dazu.<br />

Die trockenheitsverträglichen<br />

Pflanzen eines Kiesbeets – Stauden,<br />

Ziergräser oder Halbsträucher<br />

– stammen meist aus dem<br />

Lebensbereich der Felssteppen<br />

oder der Trockenrasenvegetation.<br />

Sie sind kaum anfällig für Schädlinge<br />

und Krankheiten, brauchen<br />

keine Stütze gegen das Umfallen<br />

und trotzen Wind und Wetter. Sandiger,<br />

steiniger und vor allem<br />

durchlässiger Boden ist wichtig.<br />

Ein Kiesbeet darf keine Staunässe<br />

bilden, die Erde nicht mit Lehm<br />

oder Ton verdichtet sein. „Durch<br />

die Steine wird einerseits der Boden<br />

gegen die Erosion bei starken<br />

Niederschlägen geschützt, andererseits<br />

eine schnelle Austrocknung<br />

durch Wind vermieden. Anders<br />

als bei gängigen Mulchmaterialien<br />

wie Rinde ist der natürliche<br />

Schwund durch Verwitterung gering“,<br />

erklärt der VGiD. „Nur sehr<br />

poröse Gesteine wie Lava oder<br />

Bimsstein verwittern relativ rasch.<br />

Dunkle Flächen, die mit Schiefer<br />

oder Basaltbruch abgedeckt wurden,<br />

wärmen sich im Frühjahr rascher<br />

auf und bringen Zwiebelpflanzen<br />

und früh austreibenden<br />

Stauden einen Startvorteil.“<br />

Kiesbeetpflanzen trotzen den<br />

kargen Bedingungen und setzen<br />

sich auch gegen Unkräuter durch.<br />

Natürlich könne man auch zusätzlich<br />

ein Unkrautvlies verlegen, so<br />

der VGiD. Tipp: „Eine breite Auswahl<br />

bedeutet auch eine höhere<br />

Erfolgsquote und wird im Bepflanzungskonzept<br />

berücksichtigt. Hier<br />

vertraut man einer natürlichen<br />

Auslese ähnlich wie bei einer Blumenwiese:<br />

Jene Pflanzen, denen<br />

die Bedingungen zusagen, werden<br />

sich ausbreiten, andere wiederum<br />

verschwinden.“<br />

Beispiele für robuste Stauden<br />

und Halbsträucher sind Eisenkraut,<br />

Fetthenne, Schafgarbe,<br />

Duftnessel, Prachtkerze, Grauer<br />

Storchschnabel, Wolfsmilch, Färberhülse,<br />

Rote Spornblume, Silber-<br />

Fiederpolster, Schleifenblume,<br />

Karthäusernelke, Lavendel, Katzenminze,<br />

Dost, Origanum, verschiedene<br />

Salbei-Arten, Thymian,<br />

Palmlilie, Purpur-Sonnenhut,<br />

Königskerze, Schmetterlingssträucher<br />

und Alpen-Mannstreu. Geeignete<br />

Ziergräser sind Lampenputzergras,<br />

Riesen-Federgras, Mädchenhaargras<br />

oder Pampasgras.<br />

Petra J. Huschke<br />

Einmal im Boden eingewachsen, brauchen Kiesbeetpflanzen nur wenig<br />

Pflege und sind trotzdem schön anzusehen.<br />

Foto: VGiD<br />

Dillspitzen verfeinern viele Gerichte. Die Blätter können auch getrocknet<br />

oder eingefroren werden.<br />

Foto: picture alliance/PantherMedia/kostrez<br />

Dill ist auch als Gurkenkraut bekannt.<br />

Er ist eine beliebte Zutat bei<br />

Einmachgurken. Dill verfeinert<br />

Salatsoßen und ist in Kräuterbutter<br />

oder Kräuterquark zu finden.<br />

Dillsoße wird zu Fischgerichten<br />

gereicht, und Kartoffeln werden<br />

mit Dill besonders lecker. Aus der<br />

Küche ist er also nicht wegzudenken.<br />

Obendrein ist er gesund.<br />

Dill kommt ursprünglich aus<br />

Vorderasien. In Deutschland wurde<br />

er vor allem durch den Anbau in<br />

Klostergärten bekannt. Das einjährige<br />

Kraut wird etwa 70 Zentimeter<br />

hoch. Die Gewürzpflanze hat<br />

sehr fein gefiederte Blätter, man<br />

spricht auch von Dillspitzen. Im<br />

Sommer bekommt die Pflanze Dolden<br />

mit vielen kleinen gelben Blüten,<br />

die auch Bienen anlocken.<br />

Besonders gut wächst er zwischen<br />

Gurken, Salat und Kohl.<br />

Mit seinem charakteristischen<br />

würzigen Geruch sticht Dill aus<br />

allen Gartenkräutern hervor. Geerntet<br />

wird er ab dem Frühjahr<br />

und dann den ganzen Sommer<br />

über. Dillspitzen können eingefroren<br />

oder in Öl konserviert werden.<br />

Dillsamen reifen ab Ende August.<br />

Die Samenkörner und die Triebe<br />

des Dills werden zum Einlegen von<br />

Gurken verwendet. Wer Dolden<br />

ausreifen lässt, kann beobachten,<br />

wie sich Dill selbst im Garten aussät<br />

und damit neue Pflanzen hervorbringt.<br />

Der hohe Gehalt an ätherischen<br />

Ölen und Mineralstoffen macht<br />

Dill so besonders. In den Blättern<br />

und Samen kommen die Naturstoffe<br />

Carvon und Limonen vor,<br />

die für Geruch und Geschmack<br />

verantwortlich sind. In der Naturheilkunde<br />

werden vorwiegend die<br />

Dillsamen verwendet. Ihre ätherischen<br />

Öle wirken krampflösend,<br />

regen die Verdauung an und helfen<br />

gegen Bauchschmerzen. Dill soll<br />

auch bei Schlaflosigkeit und innerer<br />

Unruhe helfen. Fünf Gramm<br />

Dillsamen werden mit 100 Milliliter<br />

heißem Wasser aufgegossen,<br />

so entsteht Dilltee. pet

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