Telefon: 0 55 51 - Katlenburg-Lindau
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WIR GEHÖREN ZUSAMMEN! 5<br />
Im Jahre 1832 wurde das Amt <strong>Katlenburg</strong> mit dem durch die Herstellung von Brauereipech wuchs sei-<br />
Amt <strong>Lindau</strong> zum Amt <strong>Katlenburg</strong>-<strong>Lindau</strong> zusam- ne wirtschaftliche Bedeutung im 19. Jahrhundert<br />
mengelegt, wobei <strong>Lindau</strong> Amtssitz wurde und auf stark an. Heute ist es u.a. Sitz eines international bedem<br />
Burgberg ein Amtsgericht und der Domänen- kannten Max-Planck-Instituts für Sonnensystemhof<br />
blieben. Das Amt <strong>Lindau</strong> hatte bis 1802 zum ka- forschung und eines Zweigwerkes der Elektroka-<br />
tholischen Eichsfeld gehört und war 1816 zu Han- belfirma Kordes.<br />
nover gekommen. Doch schon 1859 wurde dieses<br />
neue Amt wieder aufgelöst, und nach der Kreisreform<br />
im Jahre 1885 waren alle heutigen Ortsteile eigenständige<br />
Gemeinden, wobei sechs zum Kreis<br />
Im letzten Jahr wurde die Bezeichnung „Flecken“<br />
wieder verliehen, nachdem diese im Zuge der Gemeindereform<br />
1974 untergegangen war.<br />
Northeim gehörten und <strong>Lindau</strong> zum Kreis Duder- Gillersheim wurde in der Ur-<br />
stadt. Durch die Reformen der Jahre 1973/74 ent- kunde von 1105 erstmals erstand<br />
die heutige Verwaltungseinheit. wähnt. Es war das Dorf mit den<br />
meisten Einwohnern und der<br />
<strong>Katlenburg</strong> entwickelte sich aus der Anlage auf dem größten Gemarkung im alten<br />
Burgberg, die 1105 erstmals urkundlich genannt Amt <strong>Katlenburg</strong> und war für seiwurde,<br />
dem Dorf Duhm unterhalb des Berges sowie nen außerordentlich reichen<br />
dem Vorwerk Albrechtshausen. Duhm war zu- Waldbestand berühmt, in den<br />
nächst hufeisenförmig um den Berg gebaut; nach das Vieh zur Mast getrieben wurde. Um den Ort lieden<br />
Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges ent- gen fünf untergegangene Dörfer, von denen Leisenwickelte<br />
es sich zu einem Straßendorf entlang der berg mit seiner Kirchenruine das bekannteste ist.<br />
Straße von Northeim nach Duderstadt. In der Orts- Da im 17. Jahrhundert die größeren Höfe in Gillersmitte<br />
befand sich außerdem eine für den Frachtver- heim aufgeteilt wurden, gab es hier zahlreiche kleikehr<br />
wichtige Abzweigung in den Harz. Duhm war nere Bauernwirtschaften. Anfang des 19. Jahrhundurch<br />
die Produktion von besonders reinem Leinen derts waren die Pferde- und die Schweinezucht des<br />
bekannt, da sich das Wasser der Steinlake beson- Dorfes bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts beganders<br />
gut für die Verarbeitung des Flachses eignete. nen Gillersheimer Bauern mit einem genossen-<br />
Bedeutung bekam der Ort durch die Errichtung ei- schaftlichen Abbau des Kalkvorkommens am Steinner<br />
Bahnstation im Jahre 1868, die zu einem ra- berg, das heute als Teil der FelsWerke für die Landschen<br />
Bevölkerungswachstum führte. Auch durch<br />
den Zuzug von zahlreichen Flüchtlingen nach dem<br />
und Forstwirtschaft Bedeutung besitzt.<br />
Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich das Dorf auf Auch Berka wurde erstmals in<br />
Dauer, da viele hier bei der Fruchtweinfirma Dr. De- der Urkunde von 1105 genannt,<br />
muth Arbeitsplätze fanden. es ist jedoch mit Sicherheit weit<br />
älter, denn schon im 9. Jahr-<br />
<strong>Lindau</strong> wurde 1184 erstmals ur- hundert war die Martinkirche in<br />
kundlich genannt. Ein Hildes- Berka ein frühes kirchliches<br />
heimer Bischof errichtete hier Zentrum. Im hohen Mittelalter<br />
um 1322 auf dem Burgbezirk ei- war Berka Sitz eines Erzpriesnen<br />
uneinnehmbaren Palast, ters, dem die Pfarreien der Umgebung unterstandas<br />
Mushaus, das älteste Ge- den. Das Dorf war der wertvollste Besitz des Klosbäude<br />
der Gemeinde Katlen- ters <strong>Katlenburg</strong> und wurde deshalb 1346 verpfänburg-<strong>Lindau</strong>.<br />
In ihm war bis det, als das Kloster für den Wiederaufbau nach ei-<br />
1741 die <strong>Lindau</strong>er Amtsverwaltung untergebracht. nem verheerenden Brand Geld brauchte. Berka<br />
Danach wurde ein neuer barocker Amtssitz gebaut, kam als Hildesheimer Besitz zum Amt <strong>Lindau</strong>, von<br />
von dem nur noch das Portal in der <strong>Lindau</strong>er Schule dem es sich jedoch 1622 löste. Es war durch die<br />
erhalten blieb. Ab 1754 wurde die katholische Kir- fruchtbaren Ländereien in der Rhumeebene ein<br />
che im Eichsfelder Barockstil erbaut. <strong>Lindau</strong> war ein wohlhabendes Dorf, das vor allem vom Getreide-,<br />
Flecken, d.h. es hatte Marktrecht und war daher ein Flachs- und Tabakanbau lebte. Im Jahre 1923 wurwirtschaftliches<br />
Kleinzentrum. Durch die Ansiede- de hier ein wichtiges elektrisches Umspannwerk erlung<br />
der Jutespinnerei Greve im Jahre 1872 und richtet.