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40 WIR GEHÖREN ZUSAMMEN! Wir sind Teil der Gemeinde... Als zweite Person möchte ich Ihnen an dieser Stelle ker widmen. So gab er beispielsweise die Chronik Herrn Willi Bode aus Berka vorstellen. Ein Mann, Berkas heraus, zusammengestellt von Max Thies, der es innerhalb von kürzester Zeit geschafft hat, plante 1999 die Ausstellung „Die St.-Martini-Kirche mich in den Bann der Geschichte Berkas sowie der in Berka“, aus der heraus er dann auch ein Buch Gemeinde zu ziehen. Ich hatte zwar während mei- über diese Kirche schrieb und herausgab. Ebenso ner Abiturzeit Geschichte als Prüfungskurs und hier schrieb er viele andere Beiträge zur Geschichte des auch einen sehr engagierten Fachlehrer, aber Ge- Ortes. Einiges hiervon können Sie auch in dieser schichte hat mich selten so gefesselt wie an jenem Broschüre wiederfinden. Viel Spaß beim Lesen! Es Nachmittag bei Herrn Bode. Hier merkte ich deut- gibt hier bestimmt auch Vieles zu erfahren, was Ihlich, wie sehr ihm die Geschichte des Dorfes am Her- nen bislang noch nicht bekannt war. zen liegt und wie wichtig es ihm ist, diese auch an andere weiter zu geben. Hier machte Geschichte einfach Spaß, auch wenn ich nicht aus Ihren Ortschaften stamme! Doch zunächst einmal kurz zur Person von Herrn Bode: Außerdem ist das Singen eine große Leidenschaft des Pensionärs. Bereits seit mehr als 50 Jahren singt er aktiv im Handwerkerbildungsverein (Män- nerchor) des Ortes. Übrigens sind hier neue Mitglieder jederzeit sehr gerne gesehen. Schauen Sie doch einfach einmal vorbei, falls auch Sie Spaß an Alter 76 Jahre, geboren in der Musik haben. Berka, wo seine Familie übrigens bereits seit 1640 lückenlos lebt (wahrscheinlich liegt hierdurch sein Interesse an der Heimatgeschichte begründet!). Nach der Ausbildung zum Großhandelskaufmann, ging er ab 1957 neun Jahre zur Luftwaffe und absolvierte anschließend die gehobene Verwaltungsausbildung beim Land Niedersachsen in Hannover, wo er von 1965 bis 1996 tätig war. Hier war Herr Bode 20 Jahre lang Leiter eines Dezernates der Landesbehörde. Herr Bode ist verheiratet und hat 4 Töchter und inzwischen Desweiteren war Herr Bode bereits seit vielen Jah- ren im Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Ber- ka, im Vorstand der Sportgemeinschaft Berka und hat die Reservistenkameradschaft mitgegründet, in der er einige Jahre Vorsitzender war. Außerdem ar- beitet er gemeinsam mit acht anderen Männern immer wieder im Wald, um diesen zu pflegen. Ferner organisiert Herr Bode seit nunmehr über 25 Jahren gemeinsam mit zwei anderen Fahrten für die Dorfgemeinschaft, die immer wieder sehr gerne angenommen werden. „Jetzt waren wir gerade wieder mit ca. 40 Leuten an der Müritz. Es war herrlich!“ 3 Enkelkinder. Doch wie gesagt: Seine größte Leidenschaft ist und Während seiner beruflichen Zeit übte er zusätzlich noch viele ehrenamtliche Tätigkeiten und Ämter aus. So war er beispielsweise beim Sozialgericht in Hannover ehrenamtlicher Richter, bei der selbstän- digen Gemeinde im Gemeinderat, hat während der Interimszeit die Großgemeinde organisatorisch mit bleibt die Heimatgeschichte. „Wenn man seine Geschichte nicht kennt, kann man auch seine Zu- kunft nicht richtig einschätzen.“ An diesem Aus- spruch Herrn Bodes ist sehr viel Wahres dran. „Es ist manchmal erschreckend, wie wenig von dem noch bekannt ist, was früher wichtig gewesen ist.“ vorbereitet, war Dozent an der FH... „ Rechne ich meine ganzen ehrenamtliche Tätigkeiten zusammen, so komme ich auf insgesamt ca. 86 Jahre.“, sagt Herr Bode scherzhaft. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es Herrn Bode ganz wichtig, das Interesse an der Ent- wicklung Berkas und dem „Nichtverlorengehen“ dessen, was Berka früher war, niederzuschreiben Seitdem Herr Bode 1996 in Pension ging, hat er nun endlich mehr Zeit für alle seine Hobbies: Neben dem großen Grundstück, dem Garten und Haus, liest er sehr viel und gerne, unternimmt leiden- schaftlich gerne Reisen und kann sich endlich hei- matgeschichtlichen Angelegenheiten sehr viel stärund anderen näherzubringen. Fragen Sie ihn doch einmal nach der Entstehung der Hausnummern oder dem Dorf Susa oder... Sie werden sicherlich noch Vieles erfahren und Herr Bode nimmt sich bestimmt sehr gerne für Sie Zeit! Vielleicht dürfen auch Sie einmal in seinem Ordner stöbern, in dem
WIR GEHÖREN ZUSAMMEN! 41 er ordentlich sortiert mit vielen Unterregistern alle Lieber Herr Bode, ich wünsche Ihnen noch ganz viel seine Erkenntnisse und Nachforschungen abgehef- Spaß bei Ihren Recherchen, viele weitere neue Enttet hat. Fragen Sie Herrn Bode nach der Geschichte deckungen und vor allem: Ganz viele Leute, die Sie Ihres Ortes und schauen Sie ihm dabei einmal ganz ebenso wie mich in Ihren Bann bzw. in den Bann der unauffällig in die Augen. Jede Wette: Auch Sie wer- Geschichte Berkas ziehen... den das Leuchten sehen, wenn er mit seinen Erzählungen beginnt! Zur Geschichte unseres Dorfes Berka Anja Tute-Twele Über die früheste Besiedlung unseres Raumes und schwert (Sachs) gefunden, das heute im Landesspeziell über die erste Siedlungstätigkeit auf dem museum in Hannover besichtigt werden kann. Gebiet unseres Dorfes wissen wir nur allgemeines und nichts spezielles. In unserem Raum besetzten Das Christentum ist zunächst von Fulda ausgehend die sächsischen Volksstämme, insbesondere die in unserem Gebiet eingeführt worden; Bonifatius Cherusker, die früheren Siedlungsplätze der Kel- war damals Missionserzbischof in Fulda. Aber ab ten. Diese sächsischen Einwanderer, auf die auch dem Jahr 780 löste das Erzbistum Mainz das Klosdie Gründung unseres Dorfes wohl zurückzuführen ter Fulda in der Missionierungstätigkeit ab. Von Bersein wird, verehrten die alten germanischen Götter, ka aus hat dann die Missionierung unseres engeren wie Donar, Freia und viele andere Götter. In dieser Raumes ihren Anfang genommen. Die Gründung ei- Verehrung der Naturgötter könnte auch die eigentli- ner ersten Kirche in Berka kann zu dieser Zeit angeche Wurzel für unseren Dorfnamen liegen. ,,berka" nommen werden. Die Franken hatten unter Karl meint schon zur germanischen Zeit ,,Birke", be- dem Großen nach dem Sieg über die Sachsen hier schreibt jedoch daneben eine germanische Göttin in Berka vermutlich einen fränkischen Stützpunkt der Unterwelt mit Zugang über die Gewässer. geschaffen, an dem fränkisches Königsgut lag, Gleichzeitig gehörte die ,,berka" auch zum germa- denn ohne eine solche Infrastruktur wäre die Grünnischen Baumkult. Die Göttin ,,berka" war die Gattin dung einer Missionskirche in Berka nicht möglich gedes Unterweltgottes ,,arthur", dessen Vorgänger wesen. der keltische Gott ,,thur" war.' Urgermanisch bedeutet ,,berkana" auch der Birkenzweig. In einem alten Güterregister des Klosters Corvey, den ,,Corveyischen Traditionen", in dem um 890- Wenn wir nun darüber rätseln, wie alt unser Dorf 900 ein Ort ,,Berga" im ,,Hrittiga" gelegen erwähnt wirklich ist, so lässt sich vermuten, dass der Name wird, finden wir den ersten urkundlichen Nachweis ,,Berka" nicht nur allein von der Ansiedlung an ei- für die Existenz unseres Dorfes. nem Fluss abgeleitet ist, an dem Birken stehen, sondern schon auf dem Hintergrund dieses alten Im Lisgau, der an den vorerwähnten Gau Hrittiga an- Baum- und Gewässerkultes der Germanen ent- grenzte – wobei große Schwierigkeiten bestehen, standen ist. Auch deshalb können wir annehmen, heute noch die alten Grenzen der Gaue sicher zu bedass Berka einer sehr alten Siedlungsschicht ange- stimmen – erscheint etwa um das Jahr 1000 das Gehört, die vorfränkisch ist, also schon vor 700 n.Chr. schlecht der Grafen, die sich später nach dem bestanden hat, und sicher in vorgeschichtliche Zeit Schlosse <strong>Katlenburg</strong> benannt haben. Diesem Grazurückreicht. So wurde z. B. bei Ausgrabungen am fen von <strong>Katlenburg</strong>, nämlich Graf Dietrich II. von Kat- Rhumebett ein gut erhaltenes germanisches Kurz- lenburg, übergibt Kaiser Heinrich IV. – wir erinnern
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