3-2023

Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

28.05.2023 Aufrufe

Titelstory Interview SNAP IN-Anschlusstechnologie: Im Team entwickelt, für Anwender designt Dr. Christian Dülme, Leiter der Business Unit Tragschienenkomponenten bei Weidmüller Weidmüller www.weidmueller.com Bereit für morgen sein, aber heute schon einen funktionalen Mehrwert schaffen. Nur so lassen sich Arbeitsabläufe im Schaltschrankbau nachhaltig optimieren. Mit SNAP IN hat das Elektronik- und Verbindungstechnikunternehmen Weidmüller im Jahr 2021 eine innovative Anschlusstechnologie für Reihenklemmen eingeführt, die sich eng an den Bedürfnissen der Anwender orientiert. So hat sie Maßstäbe im Bereich der Verbindungstechnik gesetzt – und ist gleichzeitig auch für den Schaltschrankbau der Zukunft bereit. Für Herrn Dr. Christian Dülme, Leiter der Business Unit Tragschienenkomponenten bei Weidmüller, war insbesondere der gebündelte Pioniergeist des gesamten Weidmüller-Teams für die erfolgreiche Entwicklung der neuen Anschlusstechnologie ausschlaggebend. Im Interview erzählt uns Dr. Christian Dülme, was SNAP IN so innovativ macht, wie die Zukunft der Anschlusstechnologie aussieht und welchen Stellenwert ein gutes Team bei der Entwicklung neuer Verbindungstechnik- Lösungen besitzt. Hallo, Herr Dülme. SNAP IN ist mittlerweile der neue Standard in der Verbindungstechnik. Was waren die ersten Entwicklungsschritte auf dem Weg zum fertigen Konzept? Als Erstes haben wir damals im zuständigen Fachbereich ein Team aus Produkt-Management und Entwicklung gebildet, das sich mit einer ganz grundlegenden Frage beschäftigen sollte: Wie können wir Arbeitsabläufe und Fertigungsprozesse rund um den Schaltschrankbau nachhaltig besser machen? Im Mittelpunkt stand dabei immer, so nah wie möglich an den praktischen Bedürfnissen der Anwender zu bleiben. Im Grunde haben wir uns nicht nur gefragt, was das nächstbeste Produkt sein könnte. Es ging vielmehr darum, die nächste große Erleichterung für unsere Kunden zu entwickeln. Klingt leichter gesagt als getan. Wie kann man sich den Entwicklungsprozess praktisch vorstellen? In unserem Entwicklungs-Team haben wir uns konsequent gefragt, was unsere Kunden wollen. Wir haben vorab Ideen entwickelt und dann gezielt Workshops und Gesprächsrunden mit unseren Kunden veranstaltet, um ihre Bedürfnisse immer detaillierter in unsere Konzepte einfließen zu lassen. Nach und nach hat sich so unsere Zielsetzung manifestiert: Unsere neue Anschlusstechnologie sollte den Schaltschrankbau einfacher, sicherer und schneller gestalten. Gleichzeitig wollten wir einen Anschluss entwickeln, der für die automatisierten Prozesse der Zukunft bereit ist. Daher auch das SNAP IN-Motto „Schnell, einfach, sicher, readyto-robot“. Was genau steckt technisch hinter diesem Vierklang? SNAP IN ermöglicht eine besonders schnelle Verdrahtung, da wir die Anschlussstelle wire-ready, also bereits vorgespannt und geöffnet ausliefern. Der abisolierte Leiter kann somit direkt eingeführt werden. Zusätzliches Werkzeug ist dafür nicht nötig: Eine zeitaufwendige Leitervorbehandlung mit beispielsweise einer Aderendhülse entfällt – das macht Arbeitsabläufe mit 6 Haus und Elektronik 3/2023

Titelstory Schnell, einfach, sicher, ready-to-robot: SNAP IN ist bereits Teil zahlreicher Weidmüller-Produktportfolios SNAP IN so einfach. Darüber hinaus wird der Kontakt nur dann ausgelöst, wenn der Leiter wirklich richtig eingesteckt ist. Mit grünem Pusher und Klick-Geräusch signalisiert die Technologie dem Anwender die sichere Verdrahtung sogar mit einem optischen und akustischen Feedback. Ein fast schon emotionaler, spürbarer Moment, der das Arbeiten für Schaltschrankbauer sicherer macht. Diese drei technischen Kernelemente machen den Anschluss in ihrem Zusammenspiel ready-to-robot: Produkte mit SNAP IN sind bereit für die robotergestützte, automatisierte Verdrahtung. Welche Produkte bietet Weidmüller mit integrierter SNAP IN-Technologie an? SNAP IN ist bereits jetzt fester Bestandteil vieler Produkte aus den Bereichen Klippon-Connect-Reihenklemmen, RockStar Schwere Steckverbinder sowie OMNIMATE-4.0-Steckverbinder: Das Produktportfolio OMNI- MATE 4.0 umfasst modulare Leiterplatten-Steckverbinder und Leiterplattenklemmen zur passgenauen Gestaltung des Geräteanschlusses. In Zukunft wird SNAP IN sukzessive in vielen weiteren Weidmüller-Produktportfolios integriert. Welche Rückmeldung erhalten Sie von Ihren Kunden? Die Resonanz unserer Kunden ist wirklich herausragend. Und das von Anfang an. Tatsächlich haben wir uns damals für die Vorstellung von SNAP IN etwas Besonderes einfallen lassen: Insgesamt 500 internationalen Kunden haben wir im Vorfeld der Markteinführung eine versiegelte Box geschickt, die sich nur über ein Zahlenschloss öffnen ließ. In dieser Box befand sich eine Musterleiste mit SNAP IN-Reihenklemme, ein Schraubendreher, ein Kabel zum Ausprobieren sowie ein Bierglas mit Weidmüller-Logo. In einem Live- Stream haben wir dann den Code verraten, sodass alle Kunden SNAP IN zeitgleich zum ersten Mal testen konnten. Alle waren begeistert und wollten alles über unsere neue Anschlusstechnologie erfahren. Doch nicht nur der erste Eindruck war großartig … Wie hat sich das Feedback in der Zeit nach der Markteinführung entwickelt? Unsere Kunden und Partner haben schnell die vier großen Vorteile von SNAP IN erkannt und den Anschluss in die eigenen Fertigungs- und Arbeitsabläufe integriert. Zu sehen, dass es bei jeder Vorstellung von SNAP IN nicht nur bei der Klemme, sondern auch beim Kunden selbst Klick macht, ist für das gesamte Team Befriedigung und Ansporn zugleich. Doch unsere Kunden schätzen auch alle weiteren Eigenschaften, die SNAP IN neben schnell, einfach, sicher und ready-torobot noch mit sich bringt. Beispielsweise ist die Zuverlässigkeit der Technologie auch unter widrigen Bedingungen ein wichtiger Aspekt für viele unserer Kunden. SNAP IN funktioniert auch dann einwandfrei, wenn extreme Temperaturen oder ein hoher Feuchtigkeitsgrad herrschen. Ein Blick in die Zukunft: Wie wird sich der Schaltschrankbau in den kommenden Jahren verändern und welche Rolle wird SNAP IN spielen? Im Grunde braucht es keine Glaskugel, um vorauszusagen, wie Fertigungsprozesse und Arbeitsabläufe im Schaltschrankbau der Zukunft ablaufen werden. Die Richtung, in die der Bereich in den kommenden Jahren steuert, ist eindeutig: Automatisierung in allen Aspekten sowie die robotergestützte Verdrahtung werden nach und nach die zentralen operativen Schwerpunkte der Industrie. Die Geschichte des Schaltschrankbaus und der hier benötigten Innovationen ist also noch längst nicht auserzählt. Doch mit SNAP IN schreiben wir ein wichtiges und langes Kapitel. Wir haben eine Anschlusstechnologie entwickelt, die schon heute für die Prozesse von morgen bereit ist. In naher Zukunft werden wir noch weitere Produkte und angrenzende Produktportfolios mit SNAP IN ausstatten. Wenn es um Produktionsprozesse geht, die schnell, einfach, sicher und readyto-robot sein sollen, werden wir also stets eine zentrale Rolle spielen. Bei neuen Anforderungen und kommenden Innovationen setzen wir wie immer auf unsere starken internen Prozesse: Echte Pionierarbeit der Verbindungstechnik leistet man am besten in richtig guten Teams. ◄ Die SNAP IN-Anschlusstechnologie ist für die automatisierte, robotergestützte Verdrahtung optimiert Im Jahr 2021 präsentierte Weidmüller mit SNAP IN eine innovative Anschlusstechnologie für Reihenklemmen Haus und Elektronik 3/2023 7

Titelstory<br />

Interview<br />

SNAP IN-Anschlusstechnologie:<br />

Im Team entwickelt, für Anwender designt<br />

Dr. Christian Dülme,<br />

Leiter der Business Unit<br />

Tragschienenkomponenten<br />

bei Weidmüller<br />

Weidmüller<br />

www.weidmueller.com<br />

Bereit für morgen sein, aber heute<br />

schon einen funktionalen Mehrwert<br />

schaffen. Nur so lassen sich Arbeitsabläufe<br />

im Schaltschrankbau nachhaltig<br />

optimieren. Mit SNAP IN hat<br />

das Elektronik- und Verbindungstechnikunternehmen<br />

Weidmüller im<br />

Jahr 2021 eine innovative Anschlusstechnologie<br />

für Reihenklemmen eingeführt,<br />

die sich eng an den Bedürfnissen<br />

der Anwender orientiert. So hat<br />

sie Maßstäbe im Bereich der Verbindungstechnik<br />

gesetzt – und ist gleichzeitig<br />

auch für den Schaltschrankbau<br />

der Zukunft bereit.<br />

Für Herrn Dr. Christian Dülme, Leiter<br />

der Business Unit Tragschienenkomponenten<br />

bei Weidmüller, war insbesondere<br />

der gebündelte Pioniergeist<br />

des gesamten Weidmüller-Teams<br />

für die erfolgreiche Entwicklung der<br />

neuen Anschlusstechnologie ausschlaggebend.<br />

Im Interview erzählt uns Dr. Christian<br />

Dülme, was SNAP IN so innovativ<br />

macht, wie die Zukunft der Anschlusstechnologie<br />

aussieht und welchen Stellenwert<br />

ein gutes Team bei der Entwicklung<br />

neuer Verbindungstechnik-<br />

Lösungen besitzt.<br />

Hallo, Herr Dülme. SNAP IN ist mittlerweile<br />

der neue Standard in der<br />

Verbindungstechnik. Was waren<br />

die ersten Entwicklungsschritte auf<br />

dem Weg zum fertigen Konzept?<br />

Als Erstes haben wir damals im<br />

zuständigen Fachbereich ein Team<br />

aus Produkt-Management und Entwicklung<br />

gebildet, das sich mit einer<br />

ganz grundlegenden Frage beschäftigen<br />

sollte: Wie können wir Arbeitsabläufe<br />

und Fertigungsprozesse rund<br />

um den Schaltschrankbau nachhaltig<br />

besser machen? Im Mittelpunkt<br />

stand dabei immer, so nah wie möglich<br />

an den praktischen Bedürfnissen<br />

der Anwender zu bleiben. Im Grunde<br />

haben wir uns nicht nur gefragt, was<br />

das nächstbeste Produkt sein könnte.<br />

Es ging vielmehr darum, die nächste<br />

große Erleichterung für unsere Kunden<br />

zu entwickeln.<br />

Klingt leichter gesagt als getan.<br />

Wie kann man sich den Entwicklungsprozess<br />

praktisch vorstellen?<br />

In unserem Entwicklungs-Team haben<br />

wir uns konsequent gefragt, was unsere<br />

Kunden wollen. Wir haben vorab Ideen<br />

entwickelt und dann gezielt Workshops<br />

und Gesprächsrunden mit unseren<br />

Kunden veranstaltet, um ihre Bedürfnisse<br />

immer detaillierter in unsere Konzepte<br />

einfließen zu lassen. Nach und<br />

nach hat sich so unsere Zielsetzung<br />

manifestiert: Unsere neue Anschlusstechnologie<br />

sollte den Schaltschrankbau<br />

einfacher, sicherer und schneller<br />

gestalten. Gleichzeitig wollten<br />

wir einen Anschluss entwickeln, der<br />

für die automatisierten Prozesse der<br />

Zukunft bereit ist.<br />

Daher auch das SNAP IN-Motto<br />

„Schnell, einfach, sicher, readyto-robot“.<br />

Was genau steckt technisch<br />

hinter diesem Vierklang?<br />

SNAP IN ermöglicht eine besonders<br />

schnelle Verdrahtung, da wir die<br />

Anschlussstelle wire-ready, also bereits<br />

vorgespannt und geöffnet ausliefern.<br />

Der abisolierte Leiter kann somit direkt<br />

eingeführt werden. Zusätzliches Werkzeug<br />

ist dafür nicht nötig: Eine zeitaufwendige<br />

Leitervorbehandlung mit beispielsweise<br />

einer Aderendhülse entfällt<br />

– das macht Arbeitsabläufe mit<br />

6 Haus und Elektronik 3/<strong>2023</strong>

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