28.05.2023 Aufrufe

FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 26

FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik

FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PROFILE<br />

q BEGENO SOLAR BRINGT PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN NACH <strong>FINDORFF</strong><br />

» Wir haben die EigenheimbesitzerInnen im Blick.«<br />

TOBIAS JALETZKY<br />

FRANZISKA TOBIAS<br />

BEGENOSOLAR<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />

T<br />

obias, eure Energiegenossenschaft Bürger<br />

Energie Bremen eG, kurz BEGeno, hatte<br />

ihren Sitz bis Anfang diesen Jahres in der<br />

Klimazone Findorff. Warum seid ihr<br />

ausgezogen und wo seid ihr jetzt ?<br />

Tobias: In der Klimazone hatten wir als<br />

Untermieter ein winziges Büro. Für die<br />

Startphase war das völlig okay, aber an eine<br />

Ausweitung unserer Aktivitäten war in der<br />

Münchener Straße nicht zu denken. Glücklicherweise haben<br />

wir im Gewerbegebiet Bayernstraße – also ganz nah – nun<br />

ideale Räume gefunden.<br />

Das klingt nach Expansion und Plänen. Was habt ihr vor ?<br />

Tobias: Wir sind laufend dabei, den Bestand eigener und im<br />

Auftrag betriebener Photovoltaik-Anlagen zu erweitern – und<br />

auch bei den Windenergieanlagen und bei Freiflächen-Photovoltaik-<br />

soll es bald Zuwachs geben. Entscheidend war aber<br />

die Gründung eines eigenen Installateurbetriebs für Photovoltaik-Anlagen.<br />

Der braucht Platz für unsere MitarbeiterInnen,<br />

Lagerhaltung, Werkstatt und die E-Fahrzeuge.<br />

Ich kann also von euch nicht nur Strom und Gas beziehen,<br />

sondern mir auch eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach<br />

setzen lassen ?<br />

Franziska: Genau ! Das Team der BEGeno Solar GmbH plant<br />

und errichtet Anlagen für die Energiegenossenschaft und bietet<br />

ihre Dienstleistung jedem in Bremen und umzu an.<br />

Habt ihr dabei eine besondere Zielgruppe im Auge ?<br />

Franziska: Zum einen sind es Gewerbetreibende. Die verfügen<br />

oft über große Dachflächen und benötigen gerade dann viel<br />

Strom, wenn tagsüber die Sonne scheint. Zum anderen haben<br />

wir die EigenheimbesitzerInnen im Blick. Und davon gibt es<br />

in Bremen dank der »Altbremer Häuser« besonders viele.<br />

Sind die Dachflächen eines »Bremer Hauses« nicht oft zu klein?<br />

Franziska: Wir haben auch Konzepte für die schmalen »Bremer<br />

Häuser«. Das Dach sollte allerdings möglichst wenige Störflächen<br />

haben – wie zum Beispiel Dachfenster oder Schornsteine –<br />

und mit Pfannen gedeckt sein. Letztendlich kann man nur an<br />

einem Ortstermin entscheiden, ob eine PV-Anlage auf einem<br />

Dach sinnvoll ist oder nicht. Durch die gesunkenen Materialkosten<br />

rechnet sich inzwischen vieles, was noch vor wenigen<br />

Jahren zu teuer gewesen wäre.<br />

Dann werden also vor allem Module aus China verbaut ?<br />

Franziska: Grundsätzlich gibt es eine große Abhängigkeit von<br />

asiatischen Modulproduzenten, das ist nicht wegzudiskutieren.<br />

Als BEGeno haben wir jahrelange Erfahrung im Betrieb von<br />

PV-Anlagen und wissen, bei welchen Anbietern – auch bei chinesischen<br />

– auf die Qualität Verlass ist und welche Fehler bei der<br />

Installation zu vermeiden sind. Auf Wunsch verbauen unsere<br />

MitarbeiterInnen übrigens auch deutsche Module. Der Preisunterschied<br />

ist gar nicht so groß. Entscheidend ist vor allem,<br />

dass das gesamte System – also Module, Unterkonstruktion,<br />

Wechselrichter und gegebenenfalls auch der Stromspeicher<br />

und die Wallbox – perfekt aufeinander abgestimmt ist.<br />

Was bringt mir denn der Strom vom Dach genau? Welchen<br />

Vorteil habe ich davon ?<br />

Franziska: Eine PV-Anlage produziert aus Tageslicht sauberen<br />

und vor allem günstigen Strom, den ich dann im Haus direkt<br />

nutzen kann und der den Strombezug aus dem Netz sehr deutlich<br />

reduziert. Im Laufe eines Jahres wird oft mehr Energie<br />

erzeugt, als im Haus verbraucht wird. Man kann also rechnerisch<br />

den gesamten Strombedarf auf grüne Energie umstellen.<br />

Aber ich kann den Strom vom Dach nicht 1:1 nutzen ?<br />

Franziska: Stimmt ! Während die Anlage tagsüber auf Hochtouren<br />

läuft, kann der Strom im Gebäude selten vollständig genutzt<br />

werden und wird dann ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür<br />

erhält man die sogenannte EEG-Vergütung für jede eingespeiste<br />

Kilowattstunde und das gute Gefühl, auch die Nachbarschaft<br />

mit grünem Strom zu versorgen.<br />

Kann ich das optimieren und mehr Solarstrom selbst nutzen ?<br />

Franziska: Durch die Installation eines Stromspeichers kann<br />

der erzeugte Strom genau dann genutzt werden, wenn er im<br />

Haus benötigt wird. Dann kommen natürlich noch die Themen<br />

Mobilität und Wärmeversorgung hinzu. Wer zukünftig mit<br />

einem E-Fahrzeug unterwegs ist und das Haus mit einer Wärmepumpe<br />

beheizt, wird den Strom vom Dach weitgehend selbst<br />

verbrauchen. u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!