26.05.2023 Aufrufe

Auf 60 Seiten durch 50 Jahre - das Magazin zum Einsatzjubiläum ist jetzt online

Mit dem Magazin zum Jubiläum ist der DRF Luftrettung eine besondere Sammlung aus den Anfängen bis heute gelungen. Freuen Sie sich auf unsere Höhepunkte aus Innovationen, Geschichten & Menschen aus 50 Jahren und weitere spannende Beiträge.

Mit dem Magazin zum Jubiläum ist der DRF Luftrettung eine besondere Sammlung aus den Anfängen bis heute gelungen. Freuen Sie sich auf unsere Höhepunkte aus Innovationen, Geschichten & Menschen aus 50 Jahren und weitere spannende Beiträge.

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Das <strong>Magazin</strong><br />

<strong>zum</strong> Jubiläum


Inhalt<br />

Folgen<br />

Sie uns<br />

im Jubiläumsjahr<br />

auf unseren<br />

digitalen Kanälen.<br />

Grußworte<br />

Vorstandsvorsitzender Dr. Krystian Pracz und <strong>Auf</strong>sichtsratsvorsitzender<br />

Dr. h. c. Rudolf Böhmler der DRF Luftrettung<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsident des Landes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann<br />

Glückwünsche <strong>zum</strong> Fünfzigsten<br />

Wege, Wandel, Weitsicht<br />

Impressionen aus Berlin<br />

Es geht los! <strong>Auf</strong> nach Berlin!<br />

DRF Luftrettung vor Ort<br />

Stationsalltag im Laufe der Zeit<br />

Hand in Hand<br />

Punktgenau<br />

Von der Wiese zur Station, vom Gerüst zur fertigen Werfthalle<br />

Hinter jeder Zahl stehen Leben<br />

Im Zusammenspiel rund um die Welt: Einsatzzentrale und Ambulanzflug<br />

Schnelle Rettung in Sicht<br />

Meile um Meile sicher nach Hause<br />

Pioniere, Spezial<strong>ist</strong>en und Macher<br />

Europaweit führend im Nachtflug<br />

Ausgezeichnete Hilfe<br />

Fit für den Einsatz: ein Blick in die Werft<br />

90 Meter Stahlseil, die Leben retten<br />

Der Traum vom Fliegen und Retten<br />

Gesichter und Geschichten<br />

Vier Fragen an Mirjam Hüttner, Fördermitglied des DRF e. V.<br />

„Jetzt gebe ich etwas zurück!“<br />

„Dank der DRF Luftrettung habe ich eine dritte Lebenschance bekommen.“<br />

„Ich unterstütze die DRF Luftrettung, weil ich mich von Anfang an<br />

gut aufgehoben gefühlt habe.“<br />

Tiefe Dankbarkeit für Timos Rettung<br />

Mit ihm geht ein Stück Geschichte in den Ruhestand<br />

„Die hohe Motivation innerhalb der DRF Luftrettung bege<strong>ist</strong>ert mich.“<br />

Faszination Einsatzalltag<br />

Schlagzeilen<br />

Aus heiterem Himmel<br />

Tierisch interessiert<br />

Impressum<br />

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Unser <strong>Auf</strong>trag gestern, heute und für die Zukunft<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

im Jahr 2023 feiert die DRF Luftrettung ein ganz besonderes Jubiläum: ihr <strong>50</strong>-jähriges Bestehen!<br />

Ein halbes Jahrhundert Luftrettung – <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> im Einsatz für <strong>das</strong> Leben. Eine Erfolgsgeschichte mit<br />

nationaler und internationaler Strahlkraft, die im März 1973 mit der Indienststellung des Rettungshubschraubers,<br />

der heute allen als Chr<strong>ist</strong>oph 41 bekannt <strong>ist</strong>, im Großraum Stuttgart ihren Anfang nahm.<br />

Eine Geschichte, deren Kapitel sich seitdem mit spannenden Entwicklungen füllen: Sie erzählt von<br />

Entscheidungen, Herausforderungen, Menschen und Erfolgen. Wir sind stolz auf unsere H<strong>ist</strong>orie und<br />

die Meilensteine, die wir mit unseren Fördermitgliedern, Partnern und Freunden sowie Mitarbeitenden<br />

erreicht haben. Wir laden Sie ein, uns und unsere Arbeit persönlich vor Ort kennenzulernen sowie die<br />

Welt der Luftrettung im Jubiläumsjahr auf digitalen Kanälen zu erleben.<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> DRF Luftrettung – <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> Spezial<strong>ist</strong>en für Luftrettung in Deutschland. Unseren Geburtstag<br />

nehmen wir <strong>zum</strong> Anlass, unsere Selbstverpflichtung, die sich als Mission in unserem Leitbild manifestiert,<br />

für Sie mit Leben und Bildern zu füllen. Wir präsentieren Ihnen einen Überblick über die Entwicklung der<br />

rot-weißen Luftretter in den vergangenen <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n: Höhepunkte aus einem halben Jahrhundert. Wir<br />

stellen Ihnen Menschen und unsere Innovationen im Laufe der Jahrzehnte für die Patientenversorgung<br />

von heute vor. Wir teilen mit Ihnen die Geschichten von Förderinnen und Förderern, Patientinnen und<br />

Patienten und erneuern unser Versprechen, für Sie da zu sein – immer und überall.<br />

Menschenleben nachhaltig zu retten, war, <strong>ist</strong> und bleibt unsere <strong>Auf</strong>gabe. Mit all unserem Wissen, unserer<br />

Kompetenz und Leidenschaft stellen wir uns den Hürden der jeweiligen Zeit und fi nden Lösungen für<br />

eine immer bessere notfallmedizinische Versorgung. Zu diesem selbst gesetzten <strong>Auf</strong>trag gehört es,<br />

den Pionierge<strong>ist</strong> aus den Anfängen weiterzutragen und ihn mit jenem Verantwortungsbewusstsein zu<br />

verbinden, <strong>das</strong> bis in die Gegenwart und darüber hinaus reicht. Dafür sind Menschen mit unermüdlicher<br />

Motivation notwendig – ohne sie hätte eine Erfolgsgeschichte nicht geschrieben werden können.<br />

Unser herzlicher Dank gilt daher den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Unterstützerinnen<br />

und Unterstützern, den Freundinnen und Freunden: Gemeinsam sind wir <strong>das</strong> Fundament, <strong>das</strong> die rotweißen<br />

Luftretter zu einer der wichtigsten Säulen im heutigen Rettungswesen macht.<br />

Unseren Geburtstag, beginnend mit dem <strong>Auf</strong>taktprogramm am 18. März und dem „Tag der Luftretter“<br />

am 19. März 2023 in Berlin, haben wir „live“ und vor Ort mit Ihnen gefeiert. Besuchen Sie unsere Stationen<br />

an den Tagen der offenen Tür, die an der Station in Göttingen eingeläutet wurden, und lassen Sie<br />

sich von der Erlebniswelt der Luftretter <strong>zum</strong> Anfassen und Mitmachen inspirieren! Der offzielle Festakt am<br />

13. Juni 2023 in den Stuttgarter Wagenhallen und im Livestream bildet den Höhepunkt im Jubiläumsjahr.<br />

Grußwort von Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Winfried Kretschmann <strong>zum</strong> Jubiläum<br />

Ein gut strukturiertes und fortschrittliches Rettungswesen gehört heute wie selbstverständlich zu<br />

unserem Leben – doch unser Land war nicht immer so gut aufgestellt. Die DRF Luftrettung hat in den<br />

vergangenen <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n viel dazu beigetragen, <strong>das</strong>s wir uns auf eine effi ziente, moderne und insbesondere<br />

schnelle Notfallrettung verlassen können. Zu diesem besonderen Jubiläum gratuliere ich im Namen<br />

der Landesregierung sehr herzlich!<br />

Am 19. März 1973 <strong>ist</strong> erstmals ein Hubschrauber der Deutschen Rettungsfl ugwacht vom damaligen<br />

Luftrettungszentrum Stuttgart am Standort Böblingen zu einem Einsatz abgehoben. Dieser Rettungsfl ug<br />

steht für den Beginn einer neuen Ära. Heute, fünf Jahrzehnte später, sind mehr als eine Million Einsätze<br />

zusammengekommen – und die DRF Luftrettung zählt zu den führenden Betreibern von Luftrettungsstationen<br />

in Europa. Insgesamt sind an 31 Standorten in ganz Deutschland über <strong>50</strong> modernste Hubschrauber<br />

für Notfalleinsätze und den Transport von Patientinnen und Patienten zwischen Kliniken im<br />

Einsatz, teilweise sogar rund um die Uhr.<br />

Was die DRF Luftrettung dabei über die vielen <strong>Jahre</strong> ausgezeichnet hat und weiterhin auszeichnet, <strong>ist</strong><br />

der andauernde Wille, sich weiterzuentwickeln, die notfallmedizinische Versorgung über den Luftweg<br />

zu verbessern, neue Methoden zu entwickeln und die Präsenz vor Ort weiter auszubauen. So konnten<br />

während der Coronapandemie mit drei zusätzlichen Hubschraubern zahlreiche Intensivpatientinnen<br />

und -patienten aus dem ganzen Land und sogar dem benachbarten Frankreich zur besseren Versorgung<br />

verlegt werden. Für dieses herausragende Engagement <strong>ist</strong> die DRF Luftrettung zu Recht mit dem<br />

Adenauer-de Gaulle-Preis ausgezeichnet worden.<br />

Wir können stolz und dankbar sein, <strong>das</strong>s Baden-Württemberg die Heimat der DRF Luftrettung <strong>ist</strong> und<br />

diese alleine hier sieben Stationen betreibt. Sie <strong>ist</strong> damit ein wichtiger Baustein in unserem erstklassigen<br />

Hilfesystem und le<strong>ist</strong>et einen wertvollen Beitrag für eine fl ächendeckende Patientenversorgung. Insgesamt<br />

rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben täglich ihr Bestes <strong>zum</strong> Wohle der Menschen,<br />

unterstützt werden sie von beachtlichen 400.000 Fördermitgliedern.<br />

Ihnen allen danke ich von Herzen für dieses Engagement, <strong>das</strong> dem Gemeinwohl dient und Leben<br />

rettet. In diesem Sinne wünsche ich der DRF Luftrettung schöne Jubiläumsfeierlichkeiten und für die<br />

Zukunft weiterhin viel Erfolg und alles Gute!<br />

Wir wünschen Ihnen eine kurzweilige und spannende Lektüre <strong>zum</strong> Geburtstag!<br />

Herzlichst, Ihre Luftretter<br />

Dr. Krystian Pracz<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der DRF Stiftung<br />

Luftrettung gAG<br />

Dr. h. c. Rudolf Böhmler<br />

Staatssekretär a. D.<br />

<strong>Auf</strong>sichtsratsvorsitzender<br />

DRF Stiftung Luftrettung gAG<br />

Präsident des DRF e. V.<br />

Winfried Kretschmann<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsident des Landes Baden-Württemberg<br />

4<br />

5


Glückwünsche<br />

<strong>zum</strong> Fünfzigsten<br />

Wilfried Klenk, Politischer Staatssekretär<br />

im Min<strong>ist</strong>erium des<br />

Inneren, für Digitalisierung<br />

und Kommunen des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

Zu unserem runden Geburtstag haben uns viele<br />

Grußbotschaften von unseren Partnern, Unterstützern<br />

und der Politik erreicht: Darüber freuen<br />

wir uns sehr. Hier ein Auszug:<br />

„Der DRF Luftrettung gratuliere ich herzlich<br />

<strong>zum</strong> <strong>50</strong>. Geburtstag! DRF Luftrettung –<br />

<strong>das</strong> bedeutet ein halbes Jahrhundert für<br />

die Sicherheit der Menschen im Land! Die<br />

DRF Luftrettung <strong>ist</strong> ein Kind unseres Landes<br />

Baden-Württemberg. Im März 1973<br />

begann die DRF Luftrettung mit einem<br />

Rettungshubschrauber für den Großraum<br />

Stuttgart. Heute betreibt sie engagiert,<br />

zuverlässig und professionell sieben Luftrettungsstationen<br />

in Baden-Württemberg<br />

und feiert ihren <strong>50</strong>. Geburtstag. Allen, die<br />

sich in diesen <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n für die Sicherheit<br />

der Menschen eingesetzt haben, gilt mein<br />

Dank. Ich wünsche der DRF Luftrettung<br />

auch für die Zukunft von Herzen alles Gute!“<br />

Gerda Hasselfeldt, Präsidentin<br />

des Deutschen Roten Kreuzes und<br />

Bundesgesundheitsmin<strong>ist</strong>erin a. D.<br />

„Der Einsatz und <strong>das</strong> Engagement<br />

für die Luftrettung hat in den<br />

BG Kliniken einen hohen Stellenwert<br />

– <strong>das</strong> gilt auch und ganz<br />

besonders für die Bundeshauptstadt<br />

und <strong>das</strong> Unfallkrankenhaus<br />

Berlin. Die DRF Luftrettung hat mit<br />

unserer Unterstützung den Umzug<br />

vom Flughafen Tempelhof auf <strong>das</strong><br />

Dach des UKB vollzogen –<br />

klarer Beleg für eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit. Ich bin<br />

sicher, <strong>das</strong>s diese ganz besondere<br />

Partnerschaft auch in Zukunft<br />

unverändert perfekt funktioniert.<br />

Ad multos annos!“<br />

Prof. Dr. med. Axel Ekkernkamp,<br />

Ärztlicher Direktor und<br />

Geschäftsführer BG Klinikum<br />

Unfallkrankenhaus Berlin<br />

„Zum <strong>50</strong>-jährigen Bestehen der<br />

DRF Luftrettung gratuliere ich sehr<br />

herzlich. Bereits seit Langem arbeiten<br />

Retterinnen und Retter des Deutschen<br />

Roten Kreuzes und der DRF Luftrettung<br />

vertrauensvoll zusammen. Uns eint<br />

<strong>das</strong> gemeinsame Ziel, Menschen in<br />

Notsituationen schnelle medizinische<br />

Hilfe zukommen zu lassen. Ich danke<br />

der DRF Luftrettung für ihr Engagement<br />

und wünsche weiterhin viel Erfolg bei<br />

ihrer wichtigen Arbeit.“<br />

„Liebe DRF Luftrettung, gemeinsam dürfen wir dafür<br />

sorgen, <strong>das</strong>s wir täglich die Welt ein klein wenig besser<br />

machen, mit Technik im Einsatz für <strong>das</strong> Leben. Für die<br />

jahrzehntelange partnerschaftliche und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit sowie <strong>das</strong> Vertrauen in die gelebten<br />

Grundprinzipien unseres Unternehmens möchte ich<br />

mich persönlich herzlichst bedanken und zu Ihrem<br />

besonderen <strong>Einsatzjubiläum</strong> wünsche ich alles Gute.“<br />

Stefan Dräger, Vorsitzender<br />

des Vorstandes Drägerwerk<br />

AG & Co. KGaA<br />

Glückwünsche <strong>zum</strong> Fünfzigsten<br />

7


8<br />

Stefan Thomé, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Airbus<br />

Helicopters Deutschland GmbH<br />

„Im Namen des BBK gratuliere ich der<br />

DRF Luftrettung sehr herzlich zu <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

erfolgreiche Einsätze in der Luftrettung, die am<br />

19. März 1973 ihren Anfang nahmen. Die gesamte<br />

Zeit war und <strong>ist</strong> geprägt von einem partnerschaftlichen<br />

und unterstützenden Miteinander in der<br />

Luftrettung, sei es die langjährige Unterstützung<br />

von ZSH-Standorten <strong>durch</strong> die DRF im Umgang mit<br />

medizinischen Einsatzdaten oder die mehrjährige<br />

Zusammenarbeit am Standort Chr<strong>ist</strong>oph 38 in<br />

Dresden nach Übergang der Gesamtorganisation<br />

an die DRF Luftrettung. Mein besonderer Dank gilt<br />

auch dem Gründer der DRF, Herrn Dr. Siegfried<br />

Steiger, ohne dessen maßgebliche Unterstützung<br />

die Indienststellung des zweiten ZSH Chr<strong>ist</strong>oph 2<br />

am 15. August 1972 nicht möglich gewesen wäre.“<br />

Prof. Dr. Jan-Thorsten Gräsner,<br />

Direktor des Instituts für<br />

Rettungs- und Notfallmedizin<br />

(IRUN), Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein<br />

„Airbus Helicopters gratuliert der DRF Luftrettung herzlich zu <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n Einsatz<br />

für die Rettung von Menschenleben! Wir sind stolz darauf, <strong>das</strong>s wir mit unseren<br />

Luftfahrzeugen der DRF von Anfang an partnerschaftlich zur Seite stehen durften.<br />

Die DRF Luftrettung <strong>ist</strong> ein Vorreiter, wenn es um den Einsatz modernster Technik<br />

geht, um Rettungsflüge effizient, sicher und so umweltfreundlich wie möglich zu<br />

gestalten. Wir freuen uns sehr über <strong>das</strong> Vertrauen der DRF in unsere Hubschrauber<br />

und Services – und darauf, die Zusammenarbeit auch in Zukunft weiter auszubauen.<br />

Wir gratulieren herzlich <strong>zum</strong> Jubiläum und wünschen für die Zukunft alles Gute!“<br />

Ralph Tiesler, Präsident des<br />

Bundesamts für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe (BBK)<br />

„Der erste Einsatz der DRF Luftrettung vor<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n war ein Meilenstein in der Rettungsmedizin.<br />

Die DRF Luftrettung hat seither immer<br />

wieder Innovationen vorangetrieben und neue<br />

Standards gesetzt. Dies <strong>ist</strong> nur mit exzellent<br />

aus- und fortgebildeten Notärzten und Notfallsanitätern<br />

möglich. Neben der Weiterentwicklung<br />

der Notfallmedizin verbinden IRUN und DRF <strong>das</strong><br />

gemeinsame Anliegen um beste und qualitativ<br />

hoch stehende Fortbildung besonders. Alles Gute<br />

<strong>zum</strong> runden Geburtstag – und noch mehr Gutes<br />

für die Zukunft!“<br />

„Der erste Einsatz der DRF Luftrettung vor <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n war ein Meilenstein in<br />

der Notfallmedizin! Und vor rund 20 <strong>Jahre</strong>n konnten wir dann gemeinsam<br />

noch die Sonografie in der Präklinik als einen weiteren Meilenstein in der Traumaversorgung<br />

und Notfallmedizin etablieren. So <strong>ist</strong> bis heute die Luftrettung<br />

als Le<strong>ist</strong>ungsträger und Bindeglied zu universitären Einrichtungen und Kliniken<br />

der Maximalversorgung für eine Schwerverletztenversorgung auf höchstem<br />

Niveau unverzichtbar. Ich gratuliere daher sehr herzlich zu <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n Tag und<br />

Nacht für den Patienten! Die nächsten Meilensteine<br />

zeichnen sich bereits am Horizont ab. So darf es weitergehen!“<br />

Markus Oßwald,<br />

Nominated Person Crew Training,<br />

Heron Luftfahrt GmbH & Co. KG<br />

„Das Heron-Aviation-Team<br />

gratuliert der DRF Luftrettung<br />

zu ihrem <strong>50</strong>-jährigen kontinuierlichen<br />

Einsatz bei der Rettung und<br />

der Hilfe für Menschen in Not.<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle<br />

besonders für die jährlich erfolgreich<br />

<strong>durch</strong> geführten Schulungen<br />

unserer Crewmitglieder bedanken.<br />

Wir wünschen der DRF Luftrettung<br />

weiterhin sichere Flüge, eine gute<br />

Rückkehr zu den Standorten und<br />

freuen uns auf eine weitere gute<br />

Zusammenarbeit.“<br />

Prof. Dr. Felix Walcher, Präsident<br />

der Deutschen Interdisziplinären<br />

Vereinigung für Intensiv- und<br />

Notfallmedizin (DIVI) und Direktor<br />

der Klinik für Unfallchirurgie der<br />

Universitätsklinik Magdeburg<br />

Francis Larribau, CEO Safran<br />

Helicopter Engines Germany GmbH<br />

„We congratulate the DRF Luftrettung<br />

for their <strong>50</strong> years of excellence and<br />

dedication during their delicate<br />

missions. In this context, we are<br />

honored to count the DRF Luftrettung<br />

among our major customers and<br />

we thank them for their trust and<br />

the successful partnership we have<br />

developed together. Long life to the<br />

angels flying in the skies of Germany,<br />

Austria, and Liechtenstein!“<br />

Prof. Dr. Bernhard M. Graf<br />

M. Sc., Universitätsklinik Regensburg,<br />

stellvertretender Ärztlicher<br />

Direktor des UKR und Direktor der<br />

Klinik für Anästhesiologie<br />

Oliver Hofmann, Leiter Business<br />

Development bei Lufthansa<br />

Aviation Training GmbH<br />

„Herzlichen Glückwunsch für<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> leidenschaftlichen<br />

Einsatzes an Menschen, die Ihre<br />

Hilfe benötigen. Wir sind stolz,<br />

die DRF Luftrettung <strong>durch</strong> die<br />

Trainingspartnerschaft hierbei<br />

unterstützen zu können und<br />

damit einen wichtigen Beitrag zur<br />

Luftrettung in Deutschland le<strong>ist</strong>en<br />

zu dürfen. Wir wünschen Ihnen<br />

weiterhin alles Gute und always<br />

happy landings!“<br />

„Chr<strong>ist</strong>oph Regensburg <strong>ist</strong> an unserer Klinik seit <strong>Jahre</strong>n stationiert und bringt<br />

regelmäßig Patienten zu uns ans UKR. Für Schwerstverletzte und schwer erkrankte<br />

Patienten gerade im ländlichen Raum <strong>ist</strong> eine optimale Versorgung vor Ort und<br />

der schnelle Transport in ein Zentrum der Maximalversorgung häufig prognosebestimmend.<br />

Ich danke der DRF Luftrettung für die enge und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit, die immer wieder weitreichende Verbesserungen für die<br />

uns anvertrauten Patienten mit sich gebracht hat. Neben dem erstmaligen<br />

präklinischen Einsatz der ECMO <strong>durch</strong> unsere Klinik haben wir jüngst gemeinsam<br />

die Einführung der präklinischen Bluttransfusionstherapie an Bord von Chr<strong>ist</strong>oph<br />

Regensburg etabliert. Ich gratuliere herzlich zu <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n Rettungsflug.“<br />

„<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Einsatzjubiläum</strong> bedeutet, seit<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n koordinieren unzählige Leitstellen<br />

in Deutschland Ihre Einsatzflüge, unterstützen<br />

Sie bei der Einsatzortsuche wie auch bei der<br />

Krankenhaussuche und können sich immer<br />

verlässlich auf Ihre tatkräftige Unterstützung<br />

verlassen. Zahllose Menschen verdanken Ihrem<br />

unermüdlichen Einsatz ihr Leben, einige wenige<br />

dieser Luftrettungseinsätze waren vielleicht<br />

auch nicht unbedingt notwendig, sehen Sie<br />

es uns in den Leitstellen nach. Wir wünschen<br />

Ihnen noch Abertausende unfallfreie Einsatzflüge<br />

und bedanken uns für die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit in den letzten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n!“<br />

„Liebe DRF Luftrettung, wir gratulieren<br />

herzlich <strong>zum</strong> <strong>50</strong>. <strong>Einsatzjubiläum</strong>! Uns<br />

verbindet seit mehreren Jahrzehnten<br />

<strong>das</strong> beste Ziel überhaupt, nämlich<br />

möglichst viele Menschen zu retten –<br />

auf höchstem technischem und<br />

qualitativem Niveau. Anlässlich Ihres<br />

Jubiläums bedanken wir uns für Ihr<br />

Vertrauen in uns und unsere Produkte,<br />

<strong>das</strong> loyale Miteinander und den beflügelnden<br />

Austausch. Das hilft sowohl<br />

Ihnen als auch uns dabei, noch besser<br />

zu werden. <strong>Auf</strong> weiterhin so gute<br />

Zusammenarbeit!“<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>ian Klimmer, CEO corpuls<br />

GS Elektromedizinische Geräte G.<br />

Stemple GmbH<br />

Achim Hackstein, Leiter der<br />

Leitstelle Nord, Vorsitzender des<br />

Fachverbandes Leitstellen e. V.<br />

Glückwünsche <strong>zum</strong> Fünfzigsten<br />

9


Ralf Dralle,<br />

Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt<br />

„Liebe Luftretterinnen und Luftretter, vielen<br />

unserer Versicherten haben Sie <strong>das</strong> Leben<br />

gerettet. Zum Glück. Aber es <strong>ist</strong> mehr als Glück:<br />

Stets wussten wir sie bei Ihnen in den besten<br />

Händen, medizinisch bestens versorgt und<br />

technisch bestens ausgestattet. Dafür sind wir<br />

sehr dankbar. Und auch für die langjährige ausgezeichnete<br />

Zusammenarbeit. Zum <strong>50</strong>. Geburtstag<br />

gratuliere ich Ihnen auf <strong>das</strong> Herzlichste! <strong>Auf</strong><br />

<strong>das</strong>s Sie dennoch immer <strong>das</strong> Glück begleite!“<br />

„Ob an der Rettungswinde, im Schnee oder bei<br />

Dunkelheit im Gelände: Auch bei schwierigsten<br />

Einsätzen können wir uns auf unsere Kolleginnen<br />

und Kollegen der DRF Luftrettung voll verlassen.<br />

Wir gratulieren deshalb von Herzen <strong>zum</strong><br />

<strong>50</strong>-jährigen Jubiläum und sagen Danke für eine<br />

starke Partnerschaft, die Freude macht.“<br />

Adrian Probst, Landesvorsitzender<br />

Bergwacht Schwarzwald e. V.<br />

Dipl.-Ing. Dirk Aschenbrenner,<br />

Direktor der Feuerwehr Dortmund,<br />

Präsident der Vereinigung<br />

zur Förderung des Deutschen<br />

Brandschutzes (vfdb) e. V.<br />

„Die Hamilton Medical gratuliert der<br />

DRF Luftrettung herzlich dazu, <strong>das</strong>s sie bereits<br />

seit <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n Menschenleben rettet – mit hoher<br />

Einsatzbereitschaft aller Beteiligten, mit Pionierge<strong>ist</strong>,<br />

mit dem Mut zur Innovation. Dass auch<br />

unsere HAMILTON-T1-Beatmungsgeräte an Bord<br />

der Rettungshubschrauber etwas dazu be<strong>ist</strong>euern,<br />

Verletzten oder Erkrankten zu helfen, spornt uns<br />

an. <strong>Auf</strong> eine Zukunft voller Überlebenschancen!“<br />

Robert Liess, Geschäftsführer/<br />

Managing Director Team Centric<br />

Software GmbH & Co. KG<br />

„Herzlichen Glückwunsch <strong>zum</strong> <strong>50</strong>-jährigen<br />

<strong>Einsatzjubiläum</strong>! Die DRF Luftrettung steht für<br />

schnelle, kompetente medizinische Hilfe aus<br />

der Luft und <strong>ist</strong> ein verlässlicher Partner an<br />

der Seite des Dortmunder Rettungsdienstes.<br />

Egal ob Intensivtransport oder Primäreinsatz,<br />

die Patientinnen und Patienten sind <strong>durch</strong> die<br />

langjährigen Erfahrungen der DRF Luftrettung<br />

immer gut versorgt und in sicheren Händen.“<br />

Ralph Teuber, Director Product<br />

Management Respiratory Care<br />

Devices – Hamilton Medical<br />

„Die besten Wünsche <strong>zum</strong> runden Jubiläum vom<br />

ganzen FLEETPLAN-Team! Wir freuen uns, <strong>das</strong>s<br />

wir mit unserer Plattform für die Digitalisierung<br />

des Flugbetriebs die DRF Luftrettung als Partner<br />

begleiten dürfen. Damit le<strong>ist</strong>en wir unseren Beitrag,<br />

<strong>das</strong>s sich die Crews auf <strong>das</strong> konzentrieren<br />

können, was wesentlich <strong>ist</strong>: Leben zu retten.“<br />

Fabian Kienzle,<br />

Aviation Sales Manager,<br />

Garmin Deutschland GmbH<br />

„Ein halbes Jahrhundert <strong>ist</strong> die<br />

DRF unermüdlich und rund um<br />

die Uhr im Einsatz, um Menschenleben<br />

zu retten. Dafür bedanken<br />

wir uns und wir glauben, dieser<br />

Beitrag kann nicht hoch genug<br />

gewürdigt werden. Wir von<br />

Garmin sind stolz darauf, die<br />

DRF Luftrettung seit mehr als<br />

30 <strong>Jahre</strong>n mit unseren Produkten<br />

zu unterstützen, um ihre Helikopter<br />

und Flugzeuge noch sicherer zu<br />

machen und die Missionen bei<br />

jedem Wetter sowohl bei Tag als<br />

auch bei Nacht zu ermöglichen. So<br />

tragen wir dazu bei, die Luftrettung<br />

noch zuverlässiger und erfolgreicher<br />

zu gestalten. Wir bedanken uns für<br />

Ihr Vertrauen und die Zusammenarbeit<br />

und gratulieren von ganzem<br />

Herzen zu Ihrem Jubiläum.“<br />

Wege,<br />

Wandel,<br />

Weitsicht<br />

10<br />

Glückwünsche <strong>zum</strong> Fünfzigsten<br />

11


1975<br />

Fünf Jahrzehnte: ein<br />

langer Weg mit vielen<br />

kleinen und großen<br />

Schritten. Einige<br />

wichtige Meilensteine<br />

stellen wir Ihnen hier<br />

vor. Was in diesem halben<br />

Jahrhundert aber<br />

immer gleich geblieben<br />

<strong>ist</strong>, <strong>ist</strong> der hinter allem<br />

stehende Antrieb: die<br />

Luftrettung <strong>zum</strong> Wohle<br />

unserer Patientinnen<br />

und Patienten immer<br />

weiter zu verbessern.<br />

1972<br />

Die Zahlen der Verkehrstoten steigen Anfang der Siebzigerjahre tragisch an.<br />

Eine Konsequenz: Am 6. September 1972 wird die heutige DRF Luftrettung gegründet.<br />

Gründungsmitglieder<br />

Dr. med. h. c. Fritz Bühler<br />

lna von Koenig<br />

Günter Kurfi ss<br />

Klaus Müller<br />

Alexander Piltz<br />

Siegfried Steiger<br />

Dr. med. Jan Zahradnicek<br />

Die heutigen Stationen Karlsruhe und<br />

Rendsburg werden gegründet. In den<br />

Anfangsjahren kommen unterschiedliche<br />

Hubschraubermuster <strong>zum</strong> Einsatz, unter<br />

anderem Alouette III, Bell Long Ranger<br />

und BO105.<br />

1980<br />

Anfang der Achtzigerjahre wird zur Wartung<br />

der Hubschrauber die Werft in Baden-Baden/<br />

Oos gegründet. Heute stellen 1<strong>60</strong> Techniker –<br />

vor Ort am Operation Center in Rheinmünster<br />

und in mobilen Teams – die Wartung der über<br />

<strong>50</strong> Hubschrauber und zwei Flugzeuge sicher.<br />

Das Team aus hoch qualifi zierten Technikern<br />

setzt rund 2.<strong>50</strong>0 Wartungsaufträge pro Jahr um.<br />

19. März<br />

1973<br />

An diesem Datum fi ndet in der Region<br />

Stuttgart der erste Einsatz mit einem<br />

Rettungshubschrauber statt, dem heutigen<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 41. In der Anfangszeit<br />

fl ogen die Crews in den Siebzigerjahren<br />

mit einer Alouette.<br />

Vom ersten Einsatz über Auslandseinsätze bis hin zur<br />

Rettung auch in den Nachtstunden: Die DRF Luftrettung<br />

treibt Entwicklungen konsequent voran.<br />

1984<br />

Ein großer Schritt: Das erste eigene<br />

Ambulanzflugzeug der DRF Luftrettung<br />

startet. Schon Anfang der Siebzigerjahre<br />

wurden Rückholungen von Patientinnen<br />

und Patienten aus dem Ausland mit<br />

gecharterten Flugzeugen organisiert.<br />

12<br />

Wege, Wandel, Weitsicht<br />

13


1991<br />

Ein großer Schritt: Die Station<br />

München wird gegründet und<br />

der erste Intensivtransporthubschrauber<br />

Deutschlands nimmt<br />

dort seinen Dienst auf.<br />

1991<br />

Nach der Wiedervereinigung kommen<br />

neue Standorte dazu: Die DRF Luftrettung<br />

eröffnet in Zwickau ihre erste Station in<br />

den neuen Bundesländern. Wenig später<br />

folgen Greifswald und Suhl.<br />

Früher nahm die medizinische Ausstattung in der<br />

Hubschrauberkabine einen Großteil des Platzes ein.<br />

1991<br />

1996<br />

Immer am Puls der Zeit: Die<br />

DRF Luftrettung erneuert<br />

kontinuierlich ihre Flotte, den<br />

Patientinnen und Patienten<br />

sowie Besatzungen stehen so<br />

immer die modernsten Fluggeräte<br />

zur Verfügung. 1996<br />

wird die weltweit erste EC135<br />

in Dienst genommen.<br />

Die Münchner Crew fliegt 1991 als<br />

erste Station im 24-Stunden-Betrieb.<br />

Inzwischen sind es elf 24-Stunden-<br />

Stationen, die rund 20 Prozent ihrer<br />

Einsätze nachts le<strong>ist</strong>en.<br />

Mit großen Schritten in die Zukunft:<br />

Es entstehen Stationen in den neuen<br />

Bundesländern, die Windenrettung<br />

startet und eine Weltneuheit nimmt<br />

ihren Dienst auf – die EC135.<br />

14<br />

Wege, Wandel, Weitsicht<br />

15


1998<br />

Windenrettung: 1998 wird mit Nürnberg<br />

die erste Station der DRF Luftrettung mit<br />

einer Rettungswinde ausgestattet. Heute<br />

verfügen drei weitere Standorte über eine<br />

Winde: Bautzen, Dortmund, Freiburg.<br />

2009<br />

An der Station München kommen<br />

in der zivilen Luftrettung bundesweit<br />

erstmals Nachtsichtgeräte<br />

<strong>zum</strong> Einsatz.<br />

2001<br />

Die ARA Flugrettung wird gegründet und <strong>ist</strong> mit<br />

den Stationen Reutte (Tirol) und Fresach (Kärnten)<br />

von Beginn an Teil der DRF Luftrettung. Mittlerweile<br />

kommt eine hochmoderne H145 mit Winde in<br />

Österreich auch nachts <strong>zum</strong> Einsatz. Zusätzlich gibt<br />

es einen Winterstandort am Nassfeld, im größten<br />

Kärntener Skigebiet.<br />

Ob Werft, Akademie oder Medizinausstattung –<br />

die DRF Luftrettung entwickelt sich stetig weiter.<br />

2005<br />

Die DRF Luftrettung <strong>ist</strong> Ideengeber für die neu<br />

entwickelte Software rescuetrack. Diese Ortungssoftware<br />

optimiert die Alarmierung und den Einsatz<br />

von Luftrettungsmitteln. Patientinnen und Patienten<br />

erhalten so noch besser und schneller notärztliche<br />

Hilfe aus der Luft.<br />

2013 Flughafen<br />

Die DRF Luftrettung wächst: Die neue Werft<br />

mit elf Docks wird am Operation Center am<br />

Karlsruhe/Baden-Baden eröffnet.<br />

16<br />

Wege, Wandel, Weitsicht<br />

17


2015<br />

Der Flottenwechsel<br />

wird vorangetrieben<br />

und die weltweit<br />

erste H145 in Dienst<br />

gestellt.<br />

2018<br />

Die 2018 gegründete Akademie<br />

bündelt die Aus- und Weiterbildung<br />

in den Kernbereichen Medizin,<br />

Flugbetrieb und Technik.<br />

2019 ausgestattet,<br />

Greifswald führt als erste Station der DRF Luftrettung Blut- und Plasmakonserven bei<br />

ihren Einsätzen mit. Seither wurden auch Mannheim, Regensburg und Stuttgart damit<br />

um die notfallmedizinische Versorgung zu verbessern.<br />

2019<br />

Beteiligung an der AAA<br />

(Alpine Air Ambulance), um<br />

die grenzüberschreitende<br />

Luftrettung in der D-A-C-H-<br />

Alpinregion zu optimieren<br />

2019<br />

Die Northern Helicopter<br />

GmbH wird zur Stärkung<br />

des Know-hows in der<br />

Offshore-Rettung zu einer<br />

Tochter der DRF Luftrettung.<br />

2020<br />

Zum Schutz von Patientinnen und Patienten<br />

sowie Crews: Die innovativen „EpiShuttles“<br />

werden an ausgewählten Stationen im<br />

Einsatz gegen COVID-19 eingeführt. Sie<br />

erlauben es, hochinfektiös Erkrankte wie in<br />

einer Isolierstation sicher zu transportieren.<br />

18<br />

Wege, Wandel, Weitsicht<br />

19


2020<br />

Kooperation von Lufthansa<br />

Aviation Training und<br />

DRF Luftrettung: Der neue Full<br />

Flight Simulator Level D des<br />

Typs Airbus H145/135 geht an<br />

den Start.<br />

2021<br />

Die DRF Luftrettung und die Luxembourg Air Rescue<br />

erhalten den Adenauer-de Gaulle-Preis 2020 für ihren<br />

grenzübergreifenden Einsatz während der Pandemie.<br />

Fortschritte in Medizin, Flugbetrieb<br />

und Technik werden gemeinsam mit<br />

starken Partnern gemacht.<br />

2021<br />

Internationale Expertise in der Windenrettung:<br />

Die DRF Luftrettung lädt <strong>zum</strong> ersten<br />

Mal Fachleute aus aller Welt zu einem<br />

Windensymposium am Operation Center<br />

ein. Der Austausch mit den Expertinnen und<br />

Experten wird ein großer Erfolg und fi ndet<br />

nach der gelungenen Premiere im Jubiläumsjahr<br />

2023 bereits <strong>das</strong> dritte Mal statt.<br />

Die DRF Luftrettung<br />

bewe<strong>ist</strong><br />

ihre Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

auch<br />

unter schwierigen<br />

Bedingungen<br />

in der Coronapandemie<br />

und<br />

setzt neue<br />

Maßstäbe mit<br />

nationaler und<br />

internationaler<br />

Strahlkraft.<br />

2021<br />

Die DRF Luftrettung nimmt als erste Luftrettungsorganisation<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum die H145 mit Fünfblattrotor in<br />

Dienst und rüstet auch selbst auf <strong>das</strong> neue<br />

System in ihrer Werft um. Mittlerweile<br />

kommen zwölf Maschinen mit Fünfblattrotor<br />

<strong>zum</strong> Einsatz.<br />

2021<br />

Eine h<strong>ist</strong>orische Zahl: Die<br />

DRF Luftrettung mit ihren<br />

Tochterunternehmen fl iegt<br />

ihren 1.000.000. Einsatz!<br />

drf.luftrettung Am 19. August 2021 le<strong>ist</strong>ete die DRF Luftrettung<br />

gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen den eine millionsten<br />

Luftrettungseinsatz – jeden einzelnen mit dem Ziel, Menschen in<br />

20 Wege, Wandel, Weitsicht<br />

21


19. März<br />

2023<br />

Wir feiern unser<br />

<strong>Einsatzjubiläum</strong><br />

Es geht los!<br />

<strong>Auf</strong> nach Berlin!<br />

Am 18. und 19. März fand vor<br />

dem Hauptbahnhof in Berlin<br />

die <strong>Auf</strong>taktveranstaltung mit<br />

Jubiläumshubschrauber und<br />

Ausstellung statt. Die Bundeshauptstadt<br />

empfing uns mit<br />

offenen Armen, mehrere Tausend<br />

Besucherinnen und Besucher<br />

waren vor Ort. Machen Sie mit<br />

uns einen Rundgang!<br />

Das Jubiläumsjahr markiert einen neuen Höhepunkt<br />

der DRF Luftrettung in Deutschland.<br />

Süße Überraschung zur Feier des Tages:<br />

Vorstandsvorsitzender Dr. Krystian Pracz<br />

mit Torte im DRF Luftrettung-Design<br />

22 Impressionen aus Berlin<br />

23


Große Freude über den frisch enthüllten<br />

Hubschrauber herrschte bei (v. l. n. r.):<br />

Dr. Krystian Pracz (Vorstandsvorsitzender<br />

der DRF Luftrettung), Danny Jonik<br />

(Leiter Station Berlin), Dr. Eiko Spielmann<br />

(Feuerwehr Berlin), Kay Czaja (Leitender<br />

Notarzt Station Berlin),<br />

Iris Spranger (Senatorin für Inneres und<br />

Sport im Land Berlin), Thomas Reimer<br />

(Pilot an der Station Berlin),<br />

Prof. Dr. med. Axel Ekkernkamp<br />

(Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer<br />

Unfallkrankenhaus Berlin).<br />

Live dabei am Seil! Die Innensenatorin nimmt per<br />

Virtual-Reality-Brille an einer Windenübung teil.<br />

Ein Moment <strong>zum</strong> Festhalten (v. l.): Mitgastgeber<br />

Ernst Peleikis, Leiter der Stabsstelle Partnermanagement,<br />

und sein Kollege Peter Tscherny,<br />

Referent Public Affairs Partnermanagement, mit<br />

bester Laune<br />

Auch die Kleinsten<br />

freuten sich über<br />

spannende Einblicke<br />

in die Luftrettung.<br />

„Es <strong>ist</strong> den Luftrettern mit ihrer Expertise, ihrem beruflichen<br />

Selbstverständnis und Engagement zu verdanken, <strong>das</strong>s sich<br />

Menschen in Notfallsituationen gut aufgehoben und versorgt<br />

fühlen. Für die Luftretter <strong>ist</strong> ihr Beruf me<strong>ist</strong> auch Berufung.<br />

Dafür möchte ich mich herzlich bedanken! Ich wünsche der<br />

DRF Luftrettung mit dem neuen Hubschrauber viele gute<br />

Erfahrungen und freue mich, <strong>das</strong>s Sie hier in Berlin die Feierlichkeiten<br />

zu ihrem <strong>50</strong>-jährigen Jubiläum beginnen.“<br />

Gelungene<br />

Premiere für die<br />

„Welt der Luftretter“,<br />

die im<br />

Anschluss <strong>durch</strong><br />

Deutschland<br />

tourt.<br />

Iris Spranger, Senatorin für<br />

Inneres und Sport im Land Berlin<br />

Was wiegt ein Notfallkoffer? Wie geht Windenrettung? Das und<br />

mehr gibt es in der Ausstellung „Welt der Luftretter“ zu entdecken.<br />

24 Impressionen aus Berlin<br />

25


Luis Teichmann, Rettungssanitäter,<br />

Bestsellerautor<br />

und Infl uencer, begleitete<br />

den Tag und postete in<br />

den sozialen Medien.<br />

Maximilian Klaritsch,<br />

Notfallsanitäter an der<br />

Station Regensburg,<br />

hat <strong>das</strong> Jubiläumsdesign<br />

kreiert.<br />

Die „Welt der Luftretter“ lädt in<br />

ihrer mobilen Ausstellung <strong>zum</strong><br />

Entdecken und Aus probieren ein.<br />

Zahlen, Fakten und Emotionen<br />

zeigen die Luftretter hautnah.<br />

Schnittig und viel bestaunt:<br />

die Jubiläumslackierung des<br />

Hubschraubers<br />

Die Berliner Feuerwehr<br />

rückte mit Fahrzeug <strong>zum</strong><br />

Gratulieren an.<br />

Der Förderverein<br />

DRF e. V. warb<br />

mit einem Stand<br />

um Fördermitglieder<br />

sowie<br />

Spenderinnen<br />

und Spender.<br />

26 Impressionen aus Berlin<br />

27


DRF Luftrettung<br />

vor Ort<br />

Niebüll<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Europa 5<br />

Rendsburg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 42<br />

Greifswald<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 47<br />

Bremen<br />

Niebüll<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Europa 5<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Weser<br />

Rendsburg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 42<br />

Hannover<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Niedersachsen<br />

Greifswald<br />

Magdeburg Chr<strong>ist</strong>oph 47<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 36<br />

Angermünde<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 64<br />

Berlin<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Berlin<br />

Bad Saarow<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 49<br />

28<br />

Was für ein <strong>Auf</strong>takt für <strong>das</strong> Jubiläumsjahr! Das Team<br />

vor Ort und die ganze DRF Luftrettung sagen: Vielen<br />

Dank an die Bundeshauptstadt Berlin für den herzlichen<br />

Empfang! Es war ein wunderbarer Startschuss voller<br />

Einblicke und Ausblicke, guter Gespräche und schöner<br />

Begegnungen. Nach zwei spannenden Tagen wurden<br />

der Jubiläumshubschrauber und die „Welt der Luftretter“<br />

auf die Reise zu den Stationen geschickt. Denn es geht<br />

weiter bei den Tagen der offenen Tür. Wir sehen uns!<br />

Rheinmünster<br />

Werft und Ambulanzflug<br />

Filderstadt<br />

Verwaltung<br />

Rheinmünster<br />

Werft und Ambulanzflug<br />

Filderstadt<br />

Dortmund<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Dortmund<br />

Mannheim<br />

Dortmund<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Dortmund<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 53<br />

Karlsruhe<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 43<br />

Leonberg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 41<br />

Freiburg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 54<br />

Mannheim<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 53<br />

Friedrichshafen<br />

Göttingen<br />

Nordhausen<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 37<br />

Suhl<br />

Chr<strong>ist</strong>oph <strong>60</strong><br />

Nordhausen<br />

Nürnberg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 37<br />

Villingen-Schwenningen Nürnberg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 11<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 45<br />

Karlsruhe<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 43<br />

Leonberg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 41<br />

Bremen<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Weser<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 44<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 27<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Nürnberg<br />

Bad Berka<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Thüringen<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Niedersachsen<br />

Göttingen<br />

Suhl<br />

Chr<strong>ist</strong>oph <strong>60</strong><br />

Stuttgart<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 51<br />

Stuttgart<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 51<br />

Hannover<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 44<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 27<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Nürnberg<br />

Halle<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Sachsen-Anhalt<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Halle<br />

Magdeburg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 36<br />

Bad Berka<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Thüringen<br />

Halle<br />

Weiden<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 80<br />

Dresden<br />

Regensburg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Regensburg<br />

München<br />

Weiden<br />

Chr<strong>ist</strong>oph München<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 80<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 38<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Sachsen-Anhalt<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Halle<br />

Dresden<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 38<br />

Regensburg<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Regensburg<br />

Angermünde<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 64<br />

Berlin<br />

Chr<strong>ist</strong>oph Berlin<br />

Bautzen<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 62<br />

Bad Saarow<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 49<br />

31<br />

Tag- und Nachtbetrieb<br />

Luftrettungsstationen<br />

Tagbetrieb<br />

Rettungswinde<br />

Bautzenanim Einsatz<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 62<br />

29<br />

Standorten<br />

Tag- und Nachtbetrieb<br />

Tagbetrieb<br />

Rettungswinde im Einsatz<br />

29


Heute<br />

Die Karte auf den<br />

Knien hat lange<br />

ausgedient, heute<br />

navigieren die<br />

Crews digital und<br />

bekommen die<br />

Koordinaten des<br />

Einsatzorts direkt<br />

von der Leitstelle<br />

übermittelt.<br />

Damals<br />

Stationsalltag im<br />

Laufe der Zeit<br />

Blick ins Cockpit damals und heute:<br />

Es hat sich einiges verändert!<br />

Heute<br />

Einiges hat sich für die Besatzungen<br />

an den Stationen sowohl fliegerisch<br />

als auch bei der medizinischen<br />

Versorgung verändert …<br />

Damals<br />

* 1993 *<br />

Heute<br />

In all den <strong>Jahre</strong>n gleich geblieben <strong>ist</strong><br />

die <strong>Auf</strong>merksamkeit, die den Besatzungen<br />

am Einsatzort zuteilwird. Die<br />

rot-weißen Fluggeräte faszinieren, und<br />

die Crew beantwortet geduldig alle<br />

Fragen, wenn der Einsatz es zulässt.<br />

* 1993 *<br />

Damals<br />

Es gehört <strong>zum</strong> Selbstverständnis der DRF Luftrettung,<br />

die fliegerische und medizinische Entwicklung immer<br />

weiter voranzutreiben.<br />

30 DRF Luftrettung vor Ort<br />

31


Am Einsatzort ziehen<br />

alle an einem Strang.<br />

Stadt, Land, Fluss: Die Crews<br />

müssen sich auf immer neue<br />

Landeplätze einstellen.<br />

Hand in Hand<br />

Notfallrettung <strong>ist</strong> Teamarbeit.<br />

Unser Dank geht an alle, mit<br />

denen wir jeden Tag zusammenarbeiten<br />

– unter ihnen<br />

bodengebundene Rettungsdienste,<br />

Polizei, Bergwachten,<br />

Kliniken, Berufs- und freiwillige<br />

Feuerwehren, Wasserretter. Ein<br />

Ziel haben dabei alle immer im<br />

Blick: schnellste professionelle<br />

Hilfe für Menschen in Not.<br />

Straßen sperren, Verletzte aus Autowracks befreien, Kranke<br />

versorgen – im Einsatz heißt es gemeinsam anpacken. Dabei<br />

<strong>ist</strong> es für alle wichtig zu wissen, <strong>das</strong>s sie sich voll aufeinander<br />

verlassen können. Ebenso wichtig <strong>ist</strong> eine reibungslose<br />

Koordination, vor allem wenn die Lage unübersichtlich <strong>ist</strong><br />

und viele Verletzte oder Erkrankte gleichzeitig zu versorgen<br />

sind. In all den <strong>Jahre</strong>n seit unserer Gründung <strong>ist</strong> eines immer<br />

gleich geblieben: starke Partner an unserer Seite, mit denen<br />

wir Hand in Hand für unsere Patientinnen und Patienten<br />

arbeiten, jeden Tag.<br />

Punktgenau<br />

Unsere Piloten beweisen seit<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n täglich, <strong>das</strong>s man an<br />

vielen Orten landen kann. Denn<br />

eines <strong>ist</strong> in den fünf Jahrzehnten<br />

gleich geblieben: Beim Start<br />

wissen die Crews oft nicht, was<br />

sie am Einsatzort erwartet.<br />

Ob mitten in der Stadt, am Strand oder am Waldrand mit<br />

Panorama – immer wieder finden unsere Piloten neue Landeplätze,<br />

damit Verletzte oder Erkrankte schnell von der medizinischen<br />

Crew versorgt und dann <strong>zum</strong> Hubschrauber gebracht<br />

werden können. Denn im Notfall zählt jede Sekunde.<br />

Für die sichere Landung auch in schwierigem Terrain<br />

sorgt ihre gute Aus- und ständige Fortbildung und große<br />

Erfahrung. Außerdem unterstützt sie dabei der Kollege links<br />

im Cockpit: Der Notfallsanitäter hat als HEMS TC* auch eine<br />

fl iegerische Ausbildung und schaut im Anfl ug mit, welcher<br />

Landeplatz sicher und möglichst nah bei der Patientin oder<br />

dem Patienten <strong>ist</strong>.<br />

Andere Hubschraubertypen,<br />

andere Automodelle, aber<br />

eines <strong>ist</strong> gleich: der Wille,<br />

gemeinsam zu helfen.<br />

Prinzip bei der Landeplatzauswahl<br />

<strong>ist</strong> immer: so nah wie möglich,<br />

Hauptsache, sicher und schnell<br />

wieder startbereit.<br />

* HEMS TC steht für: Helicopter Emergency Medical Services Technical Crew Member.<br />

32 DRF Luftrettung vor Ort<br />

33


Von der Wiese zur Station, vom<br />

Gerüst zur fertigen Werfthalle<br />

Blick auf <strong>das</strong> 2007 bezogene Verwaltungsgebäude<br />

in Filderstadt (links) und auf die<br />

Baustelle der Werft (Fertigstellung 2012)<br />

Hinter jeder Zahl stehen Leben<br />

Durchschnittlich 108-mal pro Tag – so oft wurden die Hubschrauber<br />

und Flugzeuge der DRF Luftrettung 2022 alarmiert.<br />

Dabei machen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall,<br />

Unfälle im Verkehr, in der Freizeit oder bei der Arbeit<br />

den größten Teil der Alarmierungsgründe aus.<br />

Über die Jahrzehnte <strong>ist</strong> die DRF Luftrettung<br />

gewachsen und mit ihr Standorte, Stationen und<br />

Infrastruktur. Ein kleiner Blick in die Baugrube.<br />

Die Verwaltung hat ihren Sitz in Filderstadt. Das neue Gebäude<br />

direkt neben dem Stuttgarter Flughafen wurde 2007<br />

eingeweiht.<br />

Der Blick zurück auf die Einsatzzahlen der vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong> verdeutlicht die beeindruckende Entwicklung der<br />

letzten fünf Jahrzehnte. Als der erste Hubschrauber der<br />

DRF Luftrettung 1973 in die Luft ging, hätte sich wohl kaum<br />

jemand träumen lassen, <strong>das</strong>s die Besatzungen <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />

später fast 40.000 Einsätze pro Jahr le<strong>ist</strong>en würden.<br />

Bei aller Stat<strong>ist</strong>ik <strong>ist</strong> uns jedoch eines immer bewusst: Hinter<br />

jeder Zahl verbirgt sich ein Mensch und sein Schicksal.<br />

300<br />

1973<br />

1.000.000<br />

7<strong>50</strong>.000<br />

<strong>50</strong>0.000<br />

2<strong>50</strong>.000<br />

100.000<br />

<strong>50</strong>.000<br />

5.000<br />

1977 1987 1992 2001 2008 2015 2021<br />

Investitionen in die Zukunft: 2013, pünktlich <strong>zum</strong> 40. Geburtstag<br />

der DRF Luftrettung, wurde <strong>das</strong> neue Operation<br />

Center am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden eingeweiht.<br />

Die seit <strong>Jahre</strong>n steigenden Einsatzzahlen hatten <strong>das</strong><br />

Wartungsaufkommen stark zunehmen lassen und die<br />

bestehende Werft an ihre Kapazitätsgrenze gebracht. Am<br />

Operation Center fi nden seither sämtliche Instandhaltungsarbeiten<br />

an den Hubschraubern und Flugzeugen der Flotte<br />

statt, außerdem werden Piloten geschult und Fluggerätmechaniker<br />

ausgebildet.<br />

Im Laufe der <strong>Jahre</strong> sind einige Luftrettungsstationen unter<br />

Federführung der DRF Luftrettung entstanden, so z. B. in<br />

Angermünde. Hier erfolgte 2014 der erste Spatenstich und<br />

schon im Sommer 2015 konnte die Besatzung die hochmoderne<br />

Station beziehen. Hubschrauberhangar, Tankanlage,<br />

Büro-, Funktions- und Sozialräume bieten den Crews seither<br />

optimale Arbeitsbedingungen.<br />

34<br />

Neubau der<br />

Station in<br />

Angermünde<br />

* 70er-<strong>Jahre</strong> *<br />

Ein Meilenstein: Im Sommer 2021 fliegt die DRF Luftrettung<br />

mit ihren Tochterunternehmen ihren 1.000.000. Einsatz.<br />

Beeindruckende<br />

Entwicklung<br />

Anfangs galt die Luftrettung als überflüssig<br />

und zu teuer. Heute zeigen die<br />

Einsatzzahlen eindrücklich: Sie <strong>ist</strong> zu<br />

einem unverzichtbaren Baustein in der<br />

schnellen Notfallversorgung geworden.<br />

Die Zahlen geben alle Einsätze der DRF Luftrettung –<br />

Rettungshubschrauber und Ambulanzfl ug – aus den<br />

Anfängen wieder.<br />

DRF Luftrettung vor Ort<br />

35


Schnelle Rettung in Sicht<br />

Heute kommt der Learjet 35A <strong>zum</strong> Einsatz.<br />

Herbert Kauth (l.) und Udo Kordeuter sind<br />

zwei topausgebildete Piloten, die vom Flughafen<br />

Karlsruhe/Baden-Baden starten.<br />

Im Zusammenspiel rund um die Welt:<br />

Einsatzzentrale und Ambulanzflug<br />

Großen Wandel gab es über<br />

die <strong>Jahre</strong> auch in der Einsatzzentrale<br />

der DRF Luftrettung: Zu<br />

Beginn lief die Kommunikation<br />

per Kurzwelle, mit Fernschreibern<br />

und Lochstreifen, also<br />

Telegrafiegeräten. Die ersten<br />

Faxgeräte bedeuteten dann<br />

bereits eine enorme Erleichterung.<br />

Und heute?<br />

Fast alle Abläufe sind bei den Einsätzen rund um den<br />

Globus digitalisiert, doch eines <strong>ist</strong> gleich geblieben: <strong>das</strong><br />

große Wissen und die Erfahrung der Mitarbeitenden in der<br />

Einsatzzentrale, die die Koordination der Rückholungen<br />

mit den Learjets aus dem Ausland über Fachbereiche und<br />

Länder hinweg erst möglich machen. Auch sehr wichtig:<br />

Einfühlungsvermögen bei der Betreuung der Patientinnen<br />

und Patienten sowie ihrer Angehörigen in einer für sie sehr<br />

schwierigen Situation.<br />

Sind alle wichtigen Fragen geklärt, gehen die zwei Learjets<br />

in der Regel innerhalb kurzer Zeit nach der Benachrichtigung<br />

in die Luft, an Bord erfahrene Piloten, Notärzte und<br />

Notfallsanitäter. Außerdem im Gepäck: Hoffnung in dunklen<br />

Stunden.<br />

Die Rückholungen von erkrankten oder verletzten Patientinnen<br />

und Patienten erfolgten zunächst mit gecharterten Maschinen.<br />

Heute sind schnelle und sichere Rücktransporte mit eigenen<br />

Learjets möglich. Die Geschichte der Einsätze <strong>ist</strong> auch mit Ereignissen<br />

der Zeitgeschichte verknüpft.<br />

H<strong>ist</strong>orisch angefangen haben Rückholungen <strong>durch</strong><br />

Flächenfl ugzeuge Anfang der Siebzigerjahre: Der an<br />

lebensgefährlichem Lassa-Fieber erkrankte deutsche Entwicklungshilfearzt<br />

Dr. Mandrella wurde im März 1974<br />

von Nigeria nach Hamburg gefl ogen. Dazu wurde eine<br />

Condor-Boeing 707 umgerüstet. Im Jahr 1976 ereignete<br />

sich ein tragisches Busunglück in Afghan<strong>ist</strong>an mit deutschen<br />

Tour<strong>ist</strong>en. 32 Schwerverletzte mussten von Kabul nach<br />

Westberlin geflogen werden. Die Organisation des Einsatzes<br />

erwies sich aufgrund der politischen Situation als äußerst<br />

schwierig. Die DRF Luftrettung ging einen unorthodoxen<br />

Weg und charterte zunächst ein Flugzeug der damaligen<br />

DDR-Luftlinie „Interfl ug“. In Stuttgart ging <strong>das</strong> medizinische<br />

Begleitpersonal an Bord, nachdem die Maschine mit<br />

medizinisch-technischem Equipment ausgestattet worden<br />

war. Bevor die Maschine starten konnte, mussten über<br />

Nacht noch die notwendigen Devisen für Treibstoff und<br />

Landegebühren in US-Dollar beschafft werden. Das Flugzeug<br />

landete schließlich nach der erfolgreichen Rückkehr<br />

auf dem Ostberliner Flughafen Schönefeld, von wo aus die<br />

Patientinnen und Patienten dann erstmals und unkontrolliert<br />

über die Sektorengrenze nach Westberlin gebracht wurden.<br />

Die Repatriierungsaktion fand in der Öffentlichkeit große<br />

Beachtung. Die Presse sprach nach der Heimkehr der Verunglückten<br />

bege<strong>ist</strong>ert von der ersten „gesamtdeutschen<br />

Luftrettungsaktion“.<br />

* 2000 *<br />

* 1985 *<br />

* 1979 *<br />

Neben den Primäreinsätzen übernahm die DRF Luftrettung<br />

weitere <strong>Auf</strong>gaben: Zu den Ambulanzflügen oder Sekundärtransporten<br />

zählten auch die Einsätze, bei denen Ärzteteams<br />

zur Organentnahme von einer Klinik zur anderen geflogen<br />

wurden. Daneben organisierte die Einsatzzentrale auch Transportflüge<br />

für lebenswichtige Medikamente, für Blutkonserven<br />

und für Organe, die für Transplantationen vorgesehen waren.<br />

36 DRF Luftrettung vor Ort<br />

37


Meile um Meile<br />

sicher nach Hause<br />

Mittlerweile haben die Crews die Erde zigfach umrundet.<br />

Dass die medizinische Hilfe über Grenzen<br />

hinweg sehr gefragt <strong>ist</strong>, zeigen die Einsatzzahlen:<br />

Auch im Jahr 2022 fl og die DRF Luftrettung rund um<br />

den Globus, um Patientinnen und Patienten zurück<br />

in ihre Heimat zu bringen. Menschen, die schwer<br />

erkrankten oder schwer verletzt wurden, während<br />

sie sich im Ausland aufhielten, z. B. im Rahmen einer<br />

Urlaubsreise. Die schnelle Hilfe aus der Luft war seit<br />

den Anfängen des Ambulanzfl ugbetriebes in den<br />

Siebzigerjahren gefragt, während die <strong>Auf</strong>wände<br />

anspruchsvoller wurden.<br />

Zahlen und Fakten<br />

44<br />

angefl ogene<br />

Länder<br />

1.007.629<br />

geflogene Kilometer =<br />

gut zweieinhalbmal <strong>zum</strong> Mond<br />

302<br />

Einsätze<br />

der Crews<br />

Crews können innerhalb von zwei Stunden in der Luft sein.<br />

zwei Learjets des Typs 35A<br />

stationiert am Operation Center der DRF Luftrettung am<br />

Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />

Pioniere,<br />

Spezial<strong>ist</strong>en<br />

und Macher<br />

Datenbasis bezieht sich auf <strong>das</strong> Einsatzjahr 2022.<br />

38<br />

39


Europaweit führend<br />

i mNacht flug<br />

2009<br />

erster Einsatz mit<br />

Nachtsichtbrillen<br />

3.800 *<br />

Einsätze jährlich<br />

Wir sind darauf spezialisiert,<br />

die Herausforderung „Nachtflug“<br />

zu me<strong>ist</strong>ern. Denn wir<br />

wollen auch dann für Menschen<br />

da sein, wenn die Sonne hinter<br />

dem Horizont verschwunden<br />

<strong>ist</strong>. Als erste Rettungsorganisation<br />

in Deutschland setzten wir<br />

deshalb früh alles daran, in der<br />

Dunkelheit sicher starten und<br />

landen zu können.<br />

Bei Einsätzen in der Dunkelheit<br />

herrscht eine<br />

eigene, ruhige Atmosphäre,<br />

die ich sehr mag“,<br />

sagt Franz Ahollinger.<br />

Gleichzeitig bezeichnet<br />

er Rettungsflüge in der<br />

Nacht als enorme fliegerische<br />

Herausforderung.<br />

Einer unserer Experten für den Nachtflug, der sehr erfahrene<br />

Einsatzpilot, Fluglehrer und Prüfer Franz Ahollinger,<br />

blickt stolz zurück: „Wir waren die Pioniere in Deutschland<br />

für die Nachtrettung mit Nachtsichtgeräten.“<br />

Über <strong>Jahre</strong> engagierten wir uns, bis zivile Organisationen<br />

Nachtsichtgeräte einsetzen durften. Seit unserem ersten<br />

Flug dieser Art im Jahr 2009 wurde mit der Hilfe der Fördermitglieder<br />

viel erreicht: Inzwischen heben wir von elf<br />

Stationen in Deutschland im 24-Stunden-Betrieb ab, um<br />

Leben zu retten – und zwar rund 3.800-mal im Jahr. Bei<br />

jedem dieser Einsätze gilt es, für maximale Sicherheit zu<br />

sorgen, sowohl in der Luft als auch am Boden. Unser<br />

Sicherheitskonzept für Einsätze in der Nacht basiert auf<br />

unserer geballten Erfahrung: Europaweit haben wir die<br />

me<strong>ist</strong>en Flugstunden für Rettungseinsätze bei Dunkelheit<br />

absolviert.<br />

Als Spezial<strong>ist</strong>en für Nachtflug fliegen wir daher als einzige<br />

Rettungsorganisation Europas im Dunkeln grundsätzlich<br />

nach dem Dual-Pilot-Prinzip: In unseren Cockpits sitzen<br />

immer zwei voll ausgebildete Piloten. Sie sind mit Nachtsichtgeräten<br />

ausgestattet und für deren Einsatz umfassend<br />

geschult. Unsere Hubschrauber sind vom Cockpit bis zu<br />

den Scheinwerfern speziell für Nachtflüge ausgerüstet.<br />

Schon seit <strong>Jahre</strong>n verfolgen wir den Wunsch, nachts von<br />

weiteren Stationen starten zu dürfen. Damit Menschen in<br />

anderen Regionen unabhängig von der Uhrzeit lebensrettende<br />

Hilfe aus der Luft erhalten.<br />

* Datenbasis bezieht sich auf<br />

<strong>das</strong> Einsatzjahr 2022.<br />

11 Stationen<br />

Erster Rettungseinsatz<br />

bei Dunkelheit<br />

In den Anfängen der Neunzigerjahre kommt bei<br />

Rettungseinsätzen eine Bell 412 <strong>zum</strong> Einsatz. Noch<br />

heute <strong>ist</strong> der Hubschraubertyp aus vergangenen<br />

Zeiten sehr beliebt.<br />

* 1991 *<br />

40<br />

Pioniere, Spezial<strong>ist</strong>en und Macher<br />

41


Ausgezeichnete Hilfe<br />

Die Coronapandemie<br />

brachte vieles <strong>zum</strong> Stillstand<br />

und Gesundheitssysteme<br />

international an die Belastungsgrenzen.<br />

Wir fanden<br />

zügig Lösungen, um unseren<br />

Beitrag zur Bewältigung<br />

der Krise zu le<strong>ist</strong>en – über<br />

Länder grenzen hinweg. Als<br />

einzige Luftrettungsorganisation<br />

in Deutschland setzten<br />

wir dabei auch „EpiShuttles“<br />

ein.<br />

Einsatz im Nachbarland: Im Sommer 2020 transportierte die DRF Luftrettung<br />

französische Patienten nach Deutschland und zurück. Auch in der Krise waren<br />

wir dank des Engagements unserer Mitarbeitenden und der Unterstützung<br />

unserer Partner immer handlungsfähig.<br />

Während am Boden Grenzen geschlossen wurden, verlief<br />

unsere Luftrettung selbst über Ländergrenzen hinweg<br />

reibungslos. Als <strong>das</strong> französische Gesundheitssystem in<br />

einen Notstand geriet, übernahmen die DRF Luftrettung<br />

und die Luxemburg Air Rescue den Großteil der Hubschraubertransporte<br />

von Frankreich in deutsche Krankenhäuser<br />

und zeigten sich im europäischen Sinne solidarisch.<br />

Für dieses nachbarschaftlich lebensrettende Engagement<br />

wurden wir gemeinsam mit der Luxemburg Air Rescue<br />

mit dem Adenauer-de Gaulle-Preis geehrt. Am 22. Januar<br />

1988 ins Leben gerufen, wird dieser Preis abwechselnd in<br />

Deutschland und Frankreich an Personen, Initiativen oder<br />

Institutionen verliehen, die <strong>durch</strong> ihr Wirken einen herausragenden<br />

Beitrag zur Festigung der deutsch-französischen<br />

Freundschaft gele<strong>ist</strong>et haben.<br />

Fit für den Einsatz: ein Blick in die Werft<br />

Ob „kleines Wehwehchen“ am<br />

Hubschrauber oder große Wartung:<br />

In der Werft der DRF Luftrettung<br />

laufen alle Fäden der Instandhaltung<br />

zusammen.<br />

Die hoch qualifi zierten Techniker halten die Hubschrauberfl<br />

otte und die zwei Learjets tipptopp in Ordnung, damit sich<br />

die Crews im Einsatzalltag immer 100 Prozent auf ihre Fluggeräte<br />

verlassen können.<br />

Die Fluggerätmechaniker und Avioniker reparieren Schäden,<br />

tauschen Bauteile aus und installieren neue Geräte für einen<br />

noch besseren und sichereren Einsatzbetrieb. Bei den großen<br />

Checks prüfen sie jede Schraube und jedes Kabel, bis<br />

Hubschrauber und Flugzeuge wieder <strong>das</strong> Okay bekommen<br />

und <strong>zum</strong> nächsten lebensrettenden Einsatz starten.<br />

Der Entwicklungsbetrieb kommt ins Spiel, wenn einmal<br />

etwas gebraucht wird, <strong>das</strong> es noch nicht gibt. Die Kollegen<br />

erarbeiten mit großer Erfahrung und viel Know-how Neuentwicklungen<br />

für die Hubschrauberfl otte.<br />

Hohe Qualität in der Ausbildung: Immer wieder<br />

schließen die angehenden Fluggerätmechaniker ihre<br />

Ausbildung über<strong>durch</strong>schnittlich ab. Gratulation an<br />

Lousia Merkel! Mit ihrem erfolgreichen Abschluss<br />

bewe<strong>ist</strong> sie ihre Verbundenheit mit der Flugzeugtechnik.<br />

Wir sagen „Merci beaucoup!“ für diese schöne und bedeutende<br />

Würdigung unserer Arbeit.<br />

Extrameilen<br />

Mit Hochdruck und Expertise hat Dr. med. Jörg Braun,<br />

Fachbereichsleiter Medizin, die Einführung des innovativen<br />

Transportsystems gemeinsam mit seinem Team und<br />

anderen Fachabteilungen begleitet. Die Luftretter waren<br />

2020 ihrer Zeit voraus: Innerhalb von wenigen Wochen<br />

kam die neue Technologie <strong>zum</strong> Einsatz.<br />

Luftfahrzeuge müssen regelmäßig gewartet und<br />

instand gesetzt werden. Bevor diese wieder am Luftverkehr<br />

teilnehmen dürfen, erfolgt eine technische<br />

Freigabe. Die DRF Luftrettung beschäftigt freigabeberechtigte<br />

Techniker, die über diese spezielle Befähigung<br />

verfügen.<br />

Mobile Wartungsteams sind in ganz Deutschland<br />

unterwegs, um schnell an jede Station zu kommen.<br />

Viele Reparaturen können sie direkt vor Ort vornehmen,<br />

so<strong>das</strong>s die Hubschrauber ohne Verzögerung<br />

wieder einsatzfähig sind.<br />

* 80er-<strong>Jahre</strong> *<br />

42 Pioniere, Spezial<strong>ist</strong>en und Macher<br />

43


90 Meter Stahlseil,<br />

die Leben retten<br />

Nicht immer kann die Crew am<br />

Einsatzort landen, doch die Uhr<br />

tickt für den Verletzten in schwer<br />

zugänglichem Gelände. Dann<br />

kommt die Winde <strong>zum</strong> Einsatz:<br />

anfliegen, sichten, Notarzt und<br />

Bergretter absetzen. Nach der<br />

Versorgung des Patienten vor<br />

Ort wird er an der Winde hoch<br />

in die Luft befördert, bevor es in<br />

Richtung Krankenhaus geht.<br />

1998<br />

erster Einsatz<br />

135<br />

Einsätze jährlich<br />

* Datenbasis bezieht sich auf<br />

<strong>das</strong> Einsatzjahr 2022.<br />

4 Stationen<br />

* 1998 *<br />

Die Windenrettung gehört fliegerisch zu den<br />

anspruchsvollsten Manövern, denn der Pilot sieht<br />

die Einsatzstelle nicht. Er wird vom Winden-Operator<br />

punktgenau an die richtige Stelle gelotst. Alle können<br />

sich 100 Prozent aufeinander verlassen, immer<br />

eines im Blick: schnelle Hilfe für die Person in Not.<br />

Startschuss<br />

für die Windenrettung! In Nürnberg<br />

kommt ab 1998 eine BK117 mit Winde<br />

links <strong>zum</strong> Einsatz. Warum? Wenn im<br />

Notfall jede Minute zählt, müssen auch<br />

Menschen in unzugänglichem Gelände<br />

schnelle Hilfe bekommen können.<br />

44<br />

Pioniere, Spezial<strong>ist</strong>en und Macher<br />

45


Der Traum vom<br />

Fliegen und Retten<br />

Die DRF Luftrettung bildet<br />

Berufshubschrauberpiloten aus.<br />

Der Traum vom Fliegen – er <strong>ist</strong> immer noch aktuell. Bei<br />

der DRF Luftrettung kommt der Wunsch zu helfen noch<br />

dazu. Einige junge Menschen erfüllen sich gerade diesen<br />

Wunsch, sie werden Luftretter. Im September 2022 fiel der<br />

Startschuss für ihre zweijährige Ausbildung <strong>zum</strong> Berufshubschrauberpiloten.<br />

Bei dieser Gelegenheit konnten die sechs<br />

Männer und eine Frau auch ihren neuen Ausbildungshubschrauber<br />

begrüßen und unter die Lupe nehmen: die erste<br />

von zwei Robinson R44 Raven II in der gewohnten rot-weißen<br />

Lackierung.<br />

Natürlich soll der Traum vom Fliegen nach der Ausbildung<br />

weitergehen: Je nach Bedarf und Eignung können sich die<br />

fertigen Piloten im Anschluss auf eine Stelle als Co-Pilot bei<br />

der DRF und den Töchtern bewerben. Denn dann heißt es:<br />

Erfahrung und Flugstunden sammeln.<br />

Wer auch vom Fliegen und Helfen träumt, findet hier<br />

weitere Informationen:<br />

Ziel der Ausbildung: Kompetenz weitergeben<br />

und für fliegerischen Nachwuchs sorgen<br />

Gesichter und<br />

Geschichten<br />

Flotte Flugpioniere<br />

ab 2022<br />

Einer der beiden neuen Ausbildungshubschrauber<br />

des Typs Robinson R44. Der zweite kam im Januar<br />

2023 an und wurde in die Flotte übernommen.<br />

46<br />

47


Vier Fragen an Mirjam Hüttner,<br />

Fördermitglied des DRF e.V.<br />

„Jetzt gebe ich<br />

etwas zurück!“<br />

Luftrettung <strong>zum</strong> Nutzen aller!<br />

Ein zentrales Motto, <strong>das</strong> die<br />

zahlreichen Mitglieder vom<br />

Förderverein DRF e. V. leben. Die<br />

Wertegemeinschaft mit unseren<br />

mehr als 400.000 Unterstützerinnen<br />

und Unterstützern und<br />

Fördermitgliedern verbindet,<br />

macht uns seit <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n stark<br />

und auf hohem Niveau einsatzfähig.<br />

Mirjam Hüttner vertraut den Luftrettern. Sie <strong>ist</strong> seit zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n dabei und unterstützt den Förderverein mit einer<br />

Familienmitgliedschaft. Immer wenn sie den rot-weißen<br />

Hubschrauber am Himmel sieht, weiß sie, <strong>das</strong>s jede Minute<br />

zählt, aber auch Rettung in Sicht <strong>ist</strong>. Was sie mit der<br />

DRF Luftrettung verbindet, erzählt sie im Interview.<br />

Hallo Mirjam, die DRF Luftrettung feiert den<br />

<strong>50</strong>. Geburtstag!<br />

Ja, <strong>das</strong> <strong>ist</strong> ein großartiges Ereignis. Ich möchte mich bei<br />

allen Luftrettern für ihre tolle Arbeit bedanken. Sie geben<br />

immer alles und dafür gebührt ihnen Dank und Wertschätzung.<br />

Ich bin so froh, <strong>das</strong>s es euch gibt. Daher: herzlichen<br />

Glückwunsch <strong>zum</strong> Geburtstag!<br />

Danke, <strong>das</strong>s du zehn <strong>Jahre</strong> dabei b<strong>ist</strong>. Warum hast du<br />

dich für eine Mitgliedschaft bei uns entschieden?<br />

Ich bin vor einigen <strong>Jahre</strong>n beim Snowboarden in den Alpen<br />

verunglückt und habe die Luftrettung gebraucht. Mit dem<br />

Armbruch hätte ich keinen Meter mehr fahren können. Der<br />

Notarzt, der mich mit der Winde gerettet hat, hat mich<br />

super umsorgt. So etwas <strong>ist</strong> enorm wichtig, wenn man<br />

<strong>durch</strong> den Unfall leicht panisch <strong>ist</strong>. Die enorme Kompetenz<br />

des gesamten Rettungsteams hat mich nachhaltig überzeugt.<br />

Die Entscheidung, hier mit einer Mitgliedschaft zu<br />

unterstützen, war dann ein Leichtes.<br />

Hat sich eine weitere Situation ergeben, in der du<br />

unsere Hilfe aus der Luft gebraucht hast?<br />

Zum Glück nicht, aber ich sehe den Rettungshubschrauber<br />

fast täglich auf seinem Weg zur A 5. Und wie gefährlich es<br />

<strong>ist</strong>, auf der Autobahn unterwegs zu sein, sehe ich, wenn<br />

der rot-weiße Hubschrauber <strong>zum</strong> Einsatz wieder über uns<br />

hinwegfliegt. Gleichzeitig weiß ich dann auch, <strong>das</strong>s Rettung<br />

in Sicht <strong>ist</strong>. Außerdem kenne ich es von so vielen Erzählungen<br />

aus dem Familien- und Freundeskreis, <strong>das</strong>s der Hubschrauber<br />

kommen musste.<br />

Zum Abschluss: Was genau möchtest du mit deiner<br />

Mitgliedschaft und Treue bewirken?<br />

Ich möchte mit meinem kleinen Beitrag den Ausbau der<br />

Luftrettung unterstützen. Es braucht noch viel mehr solcher<br />

Hubschrauber und notfallmedizinische Versorgung über den<br />

Luftweg, auch gerade dort, wo beispielsweise Krankenhäuser<br />

zusammengeschlossen werden und da<strong>durch</strong> die<br />

Abdeckung an ärztlicher Versorgung in ländlichen Gebieten<br />

immer mehr verkümmert.<br />

Ich spende für die entscheidenden<br />

Minuten, weil mir die schnelle<br />

Rettung über den Luftweg am<br />

Herzen liegt.<br />

Die notfallmedizinische Versorgung <strong>durch</strong> die DRF Luftrettung gibt der<br />

zweifachen Mutter ein gutes Gefühl.<br />

Ein unvergesslicher Moment liegt<br />

hinter Pia Bruckmeier aus der<br />

Oberpfalz. Nach ihrem schweren<br />

Autounfall traf die Industriekauffrau<br />

2021 erstmals auf ihre Lebensretter<br />

an der Station in Weiden.<br />

Für alle ein emotionaler Moment, denn Pia bekam ein Jahr<br />

zuvor ihre zweite Lebenschance <strong>durch</strong> eine alles entscheidende<br />

Verdachtsdiagnose des Notarztes von Chr<strong>ist</strong>oph 80<br />

ermöglicht. Direkt nach diesem bewegenden Wiedersehen<br />

wurde sie Mitglied im Förderverein DRF e. V. der rot-weißen<br />

Flotte und engagiert sich seither im Rettungswesen. Neuerdings<br />

fährt sie auf dem Rettungswagen (RTW) des Bayerischen<br />

Roten Kreuzes (BRK) Hohenfels mit und freut sich,<br />

selbst etwas zurückgeben zu können. „Ich mach einfach,<br />

wenn ein Mensch meine Hilfe braucht“, sagt die Oberpfälzerin,<br />

die sich seit ihrem Unfall nur zu gut in andere Patientinnen<br />

und Patienten hineinversetzen kann und <strong>durch</strong> ihre<br />

Mitgliedschaft zur Luftretterin wurde.<br />

Gemeinsam Menschenleben retten<br />

An Zufälle glaubt sie schon lange nicht mehr, denn seit<br />

ihrer eigenen Rettung kreuzen immer wieder Notfälle ihren<br />

Lebensweg. Für Pia sind es genau diese Situationen, die sie<br />

auch privat antreiben: „Ich bin in diesen Momenten doppelt<br />

Pia Bruckmeier<br />

und „ihre“ zwei<br />

Retter“: Pilot<br />

Martin Anz (r.) und<br />

Notfallsanitäter<br />

Thomas Schmitt.<br />

Heute <strong>ist</strong> sie selbst<br />

im Einsatz.<br />

Ich bin in diesen Momenten<br />

doppelt so stark!<br />

so stark!“, beschreibt die 25-Jährige ihre hohe Motivation.<br />

Was sind ihre Zukunftspläne? Als Gruppenführerin im Einsatz<br />

zu sein und mehr Verantwortung zu übernehmen – sie<br />

<strong>ist</strong> eben eine Lebensretterin <strong>durch</strong> und <strong>durch</strong>.<br />

Die Arbeit der Luftretter wäre seit <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n ohne die vielen<br />

Menschen, die sich einsetzen, undenkbar. Hoffnungsträgerinnen<br />

und Wegbegleiterinnen wie Pia zeigen, <strong>das</strong>s wir nur<br />

gemeinsam Leben heute und morgen retten können. Ihr<br />

Vertrauen und ihre Dankbarkeit sind unser Antrieb.<br />

Lesen Sie<br />

Pias ganze<br />

Rettungsgeschichte:<br />

48 Gesichter und Geschichten<br />

49


Wir waren bei euch immer in<br />

guten Händen – macht weiter so!<br />

„Dank der DRF Luftrettung<br />

habe ich eine dritte<br />

Lebenschance bekommen.“<br />

Carola und Dirk Wehn können<br />

nach der Rückholung aus dem<br />

Ausland wieder lachen. Hund Leo<br />

<strong>ist</strong> immer mit dabei.<br />

Endlich wieder gemeinsame Spaziergänge mit<br />

Ehemann Dirk und Hund Leo, endlich wieder<br />

Pläne für die Zukunft, kur<strong>zum</strong>: endlich wieder<br />

sicher zu Hause! All <strong>das</strong> <strong>ist</strong> für Carola Wehn aus<br />

der Nähe von Bergisch Gladbach nach ihrer Rückholung<br />

<strong>durch</strong> die DRF Luftrettung vergangenen<br />

Sommer wieder möglich.<br />

Am 19. Juni 2022 sah es nicht gut für die 63-Jährige aus.<br />

Sie brach kurz vor ihrer Rückreise nach Köln am Flughafen in<br />

Budapest zusammen.<br />

Mitglieder ihrer Reisegruppe verständigten sofort den Notarzt,<br />

denn die Rheinländerin war aufgrund einer Nierentransplantation<br />

möglicherweise in akuter Lebensgefahr. Ein<br />

Schnelltest brachte Licht ins Dunkel: Carola hatte sich mit<br />

dem Coronavirus infiziert, was ihren schlechten Zustand<br />

erklärte. Außerdem äußerte der Flughafenarzt eine schwerwiegende<br />

Verdachtsdiagnose: beginnende Lungenembolie.<br />

Die Infektion schien sich bei ihr als immunsupprimierter<br />

Patientin schwer auszuwirken. Völlig entkräftet und verängstigt,<br />

brachte sie der Rettungswagen ins nächstgelegene<br />

Krankenhaus. „<strong>Auf</strong> dem Weg ins Ungewisse“ konnte sie nur<br />

noch kurz ihren Mann Dirk telefonisch verständigen. „Ihre<br />

Stimme war brüchig, sie konnte kaum einen klaren Gedanken<br />

fassen“, schildert er.<br />

Schnelle Hilfe <strong>durch</strong> Einsatzzentrale und Notarzt<br />

Dirk Wehn fühlte sich zunächst hilflos: „Ich konnte von<br />

zu Hause aus nichts für meine Frau machen und empfand<br />

die Situation als sehr bedrohlich“, schildert der 62-jährige<br />

Glaserme<strong>ist</strong>er. Doch dann fiel ihm ein, <strong>das</strong>s seine Frau<br />

langjähriges Mitglied beim Förderverein DRF e. V. der<br />

DRF Luftrettung <strong>ist</strong> und auf Hilfe zählen kann, wenn sie im<br />

Ausland in Not gerät. „Der Notruf ging gegen 22.45 Uhr<br />

beim Nachtdienst in der Einsatzzentrale ein“, erinnert sich<br />

Einsatzkoordinator Andreas Moser, der sich im Gespräch<br />

ein Bild vom Gesundheitszustand und von der Erstversorgung<br />

der Patientin machte. „Schon beim ersten Telefonat<br />

wurde ich freundlich, hilfsbereit und kompetent beraten.<br />

Die Botschaft, die bei mir ankam, war ganz klar: Sie haben<br />

ein Problem und wir werden Ihnen <strong>jetzt</strong> helfen!“, schildert<br />

Wehn. Moser sicherte Carolas Mann eine Abklärung mit<br />

der Budapester Klinik und dem Medizinischen Dienst der<br />

DRF Luftrettung für den nächsten Morgen zu. Sollte sich der<br />

Zustand seiner Frau zwischenzeitlich verschlechtern, könne<br />

er sich jederzeit wieder melden, so der Koordinator. „Diese<br />

Ruhe und Zuversicht waren für mich eine wichtige Hilfe. Ich<br />

hatte sofort den Eindruck, <strong>das</strong>s wir in guten Händen sind.“<br />

Tatsächlich: Carola Wehn ging es physisch und mental zunehmend<br />

schlechter. Sie litt unter den eher einfachen Krankenhausbedingungen<br />

und des gechlorten Wassers, <strong>das</strong> man<br />

ihr zu trinken gab. Für sie als nierentransplantierte Patientin<br />

wurde dies zur Belastung und auch gefährlich. „Ich hatte<br />

Angst, <strong>das</strong>s meine Niere und andere Organe geschädigt<br />

werden konnten“, beschreibt sie ihre Verfassung.<br />

Rückholung nach Deutschland innerhalb kurzer Zeit<br />

Nur einen Tag später ging der alles entscheidende Rückruf<br />

aus der Einsatzzentrale der DRF Luftrettung bei Dirk Wehn<br />

ein: Sie sollte mit dem Krankentransportwagen (KTW) zurück<br />

nach Deutschland verlegt werden, wo die medizinische<br />

Versorgung <strong>durch</strong> <strong>das</strong> ihr bekannte Transplantationszentrum<br />

in Köln-Merheim sichergestellt werden kann. Die Entscheidung<br />

für die Rückholung und des Transportmittels traf<br />

Dr. med. Michael Beier, Leitender Arzt Ambulanzflug bei der<br />

DRF Luftrettung: „Der Transport war medizinisch notwendig,<br />

da der Verlauf der COVID-Infektion unter Immunsuppression<br />

nicht vorhergesagt werden kann und gegebenenfalls eine<br />

Antikörpertherapie sowie eine Betreuung <strong>durch</strong> <strong>das</strong> Transplantationszentrum<br />

erforderlich war. Hier wurde zwischen<br />

einer raschen Ankunft am Zielort bei sofortiger Verfügbarkeit<br />

und einem Transport mit längerem Vorlauf zugunsten<br />

des Straßentransports entschieden“, erklärt der Mediziner<br />

seine Entscheidung. Schließlich sei es oberste Priorität<br />

gewesen, im Sinne der Patientin zu handeln.<br />

Und wie geht es dem Ehepaar heute? Carola Wehn hat sich<br />

nach dem Klinikaufenthalt gut erholt und spricht von einer<br />

dritten Lebenschance: „Ich war acht <strong>Jahre</strong> lang an der Dialyse<br />

und fürchtete, <strong>das</strong>s mir mein zweites Leben genommen<br />

wird, was mir zuvor geschenkt wurde.“ Dirk Wehn fasst die<br />

Repatriierung seiner Frau erleichtert zusammen: „Das war<br />

einfach nur klasse – macht bitte weiter so!“<br />

<strong>50</strong> Gesichter und Geschichten 51


„Ich unterstütze die DRF<br />

Luftrettung, weil ich mich<br />

von Anfang an gut aufgehoben<br />

gefühlt habe.“<br />

Als gemeinnützige Rettungsorganisation vor <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

aufgrund eines persönlichen Schicksals gestartet,<br />

lautet unsere Mission heute: Menschen. Leben. Retten.<br />

Diese Botschaft verbreiten auch prominente Unterstützerinnen<br />

und Unterstützer und helfen uns so nachhaltig<br />

dabei, <strong>das</strong>s sich Menschen als Fördermitglieder<br />

engagieren. Was uns sehr freut: Anlässlich des <strong>50</strong>. Geburtstags<br />

haben uns ganz persönliche Glückwünsche<br />

von ihnen erreicht. Deutschlands bekanntester Polarforscher<br />

Arved Fuchs war 2022 selbst in einer Notlage.<br />

Die DRF Luftrettung holt den damals 69-Jährigen mit<br />

dem Learjet nach Hamburg zurück.<br />

Einer mit Weitblick:<br />

Nach seiner Notoperation<br />

auf Island<br />

wurde Polarforscher<br />

Arved Fuchs nach<br />

Deutschland repatriiert<br />

– als langjähriges<br />

Fördermitglied<br />

des DRF e. V. konnte<br />

er sich dafür vertrauensvoll<br />

an die Luftretter<br />

wenden.<br />

Herr Fuchs, Sie mussten vergangenes Jahr aufgrund<br />

einer Darmblutung auf Island notoperiert und nach der<br />

OP nach Deutschland ausgeflogen werden. Wie geht es<br />

Ihnen heute?<br />

Mir geht es bestens. Das <strong>ist</strong> natürlich eine ernsthafte Erkrankung<br />

gewesen, aber der Schaden <strong>ist</strong> damals in Island sehr<br />

professionell operiert worden und nach Auskunft der Ärzte<br />

<strong>ist</strong> <strong>das</strong> etwas, was sich so nicht wiederholen wird. Deswegen<br />

bin ich, was <strong>das</strong> angeht, ganz gelassen. Und gesundheitlich<br />

geht es mir wieder hervorragend.<br />

Sie sind langjähriges Fördermitglied des Vereins der<br />

DRF Luftrettung. Wie erleichtert waren Sie, als klar war,<br />

die DRF Luftrettung bringt Sie nach Hause?<br />

Das war für mich und ganz besonders für meine Frau natürlich<br />

eine große Erleichterung, weil ich doch sehr angeschlagen<br />

war und relativ wenig aktiv mitwirken konnte. Aber die<br />

Rückholung konnten meine Frau und die mitreisenden Ärzte<br />

auf sehr kurzem Dienstweg realisieren. Die DRF Luftrettung<br />

war sofort ansprechbereit, insofern war <strong>das</strong> für mich, der<br />

aus dem Verkehr gezogen war, eine große Erleichterung.<br />

Und für meine Frau auch, denn die wusste, <strong>das</strong>s ich in<br />

guten Händen war.<br />

Sie sind seit Jahrzehnten in unzugänglichen Gegenden<br />

der Welt unterwegs. Wie fühlt es sich an, wenn man<br />

selbst nicht mehr agieren kann, sondern Hilfe benötigt?<br />

Das <strong>ist</strong> der Grund, warum es die Verbindung zur DRF Luftrettung<br />

bereits seit Jahrzehnten gibt. Einer Ihrer Mitarbeiter<br />

hat bei uns <strong>zum</strong> Beispiel immer Erste-Hilfe-Kurse gegeben<br />

und uns auf Worst-Case-Szenarien vorbereitet. Das ersetzt<br />

aber letztendlich keinen Arzt und wir hatten ja dieses Mal<br />

sogar zwei Ärzte im Team, die die Erstversorgung übernehmen<br />

konnten. Aber die Verbindung zu den Luftrettern <strong>ist</strong><br />

natürlich unglaublich wertvoll, denn wenn man von außen<br />

Hilfe braucht und die <strong>zum</strong> Beispiel in einem kleinen grönländischen<br />

Dorf nicht gele<strong>ist</strong>et werden kann, dann braucht<br />

man professionelle Hilfe von draußen, die sich mit solchen<br />

Dingen auskennt. Daher fühlte ich mich als Mitglied von<br />

Anfang an gut aufgehoben.<br />

Gab es bei einer Expedition mal eine Situation, in<br />

der Sie sich gedacht haben: Jetzt könnte ich einen<br />

Hubschrauber gebrauchen?<br />

Man muss sich die Region anschauen, in der man unterwegs<br />

sein wird. Wenn man auf solche Expeditionen geht,<br />

dann muss man auch bereit sein, ein Risiko einzugehen,<br />

oder man bleibt zu Hause. Ich mache solche Expeditionen<br />

seit fast 40 <strong>Jahre</strong>n. Wir hatten in der Vergangenheit immer<br />

mal wieder Situationen, wo wir nicht mit externer Hilfe<br />

rechnen konnten. In den Neunzigerjahren hat sich ein Crewmitglied<br />

in einem schweren Sturm fünf Rippen gebrochen,<br />

auf hoher See. Das war damals im Nordpolarmeer, da gab<br />

es auch keinen Hubschrauber, der die Reichweite gehabt<br />

Professionell und<br />

menschlich fühlte<br />

ich mich sehr gut<br />

betreut.<br />

hätte. Da musste man selbst sehen, <strong>das</strong>s man den Patienten<br />

stabilisiert. Wir haben damals über Satellitentelefon auch<br />

die DRF Luftrettung zurate gezogen, um genau instruiert<br />

zu werden, wie wir zu verfahren haben. Auch <strong>das</strong> war eine<br />

große Hilfe. Eine Evakuierung war damals und wäre auch<br />

heute wahrscheinlich nicht möglich, weil ein Hubschrauber<br />

nur eine begrenzte Reichweite hat.<br />

Die DRF Luftrettung betont immer: Das Retten von<br />

Menschenleben <strong>ist</strong> Teamarbeit. Sie sind mit Ihrer Crew<br />

seit vielen <strong>Jahre</strong>n auf Ihrem Haikutter Dagmar Aaen<br />

unterwegs. Welchen Stellenwert hat Teamarbeit für<br />

Sie?<br />

Eine Expedition <strong>ist</strong> immer Teamarbeit. Selbst wenn ich alleine<br />

unterwegs bin, <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Teamarbeit, denn im Hintergrund<br />

gibt es immer ein Team, <strong>das</strong> die Fäden in der Hand hält und<br />

ohne <strong>das</strong>s man auch alleine nichts machen kann. Ich bin<br />

ein ausgeprägter Teamarbeiter, ich arbeite immer in Teams.<br />

Me<strong>ist</strong>ens sind es internationale Teams aus Frauen und Männern,<br />

die unter teilweise sehr extremen Bedingungen arbeiten.<br />

Wenn ich auf dem Nordatlantik in einem Sturm unterwegs<br />

bin, dann kann ich nicht mal eben rechts ranfahren<br />

und abwarten, bis der <strong>durch</strong>gezogen <strong>ist</strong>, sondern ich muss<br />

mit der Situation klarkommen. Damit <strong>das</strong> gelingt, brauche<br />

ich ein engagiertes, eingespieltes Team. Deshalb hat Teamarbeit<br />

für uns eine ganz, ganz hohe Priorität.<br />

Sie wurden dieses Jahr 70, und die DRF Luftrettung<br />

feiert ihr <strong>50</strong>. <strong>Einsatzjubiläum</strong>. Wir könnten zusammen<br />

feiern …<br />

… und ein Gläschen Sekt drauf trinken.<br />

Herr Fuchs, wir wünschen Ihnen alles Gute für die<br />

Zukunft und Ihre anstehenden Projekte. Bleiben Sie<br />

gesund! Wir freuen uns sehr, <strong>das</strong>s Sie zu unseren<br />

Fördermitgliedern gehören.<br />

Lesen Sie hier den ganzen Einsatzbericht<br />

zur Rückholung von Arved Fuchs <strong>durch</strong><br />

unseren Ambulanzflug:<br />

52<br />

Gesichter und Geschichten<br />

53


Familie Reinhard<br />

lebt für den Motorsport.<br />

Nach<br />

Timos lebensgefährlichem<br />

Unfall<br />

sah die Welt ganz<br />

anders aus. Heute<br />

steigen sie wieder<br />

auf ihre Feuerstühle<br />

und leben<br />

ihren Traum weiter.<br />

Rainer Banzhaf, 42 <strong>Jahre</strong> Luftretter<br />

von Herzen, <strong>jetzt</strong> im Ruhestand<br />

Tiefe Dankbarkeit<br />

für Timos Rettung<br />

Heute wieder glücklich vereint,<br />

was nahezu an ein Wunder<br />

grenzt: Vor einem Jahr stellte<br />

ein folgenschwerer Unfall <strong>das</strong><br />

Leben der Bikerfamilie Reinhard<br />

aus dem Schwarzwald an einem<br />

einzigen Tag auf den Kopf.<br />

Am 6. Mai 2022 wurde ihr lebenslustiger Sohn Timo fast<br />

aus dem Leben gerissen. Bei einer Spritztour mit dem Motorrad<br />

verunglückte der damals 17-Jährige und wurde an<br />

einem kleinen Bachlauf über einen Graben geschleudert.<br />

Der schwere Unfall ereignete sich in den späten Abendstunden.<br />

Glücklicherweise war er nicht allein, seine Freunde<br />

verständigten den Rettungsdienst.<br />

Schnelle Hilfe in der Nacht<br />

Erst kam der Rettungswagen, dann der zuvor alarmierte<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 11 aus Villingen-Schwenningen, der als einziger<br />

Rettungshubschrauber in Baden-Württemberg auch in der<br />

Nacht Einsätze fliegen darf. Timos Zustand war äußerst kritisch:<br />

Durch die Wucht des <strong>Auf</strong>pralls wurde sein Brustkorb<br />

lebensbedrohlich verletzt. Von da an ging es um die entscheidenden<br />

Minuten, denn Timo erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand<br />

und musste fast zwölf Minuten reanimiert<br />

werden. Notarzt und Luftretter Dr. med. Manfred Kleimaier<br />

kämpfte um <strong>das</strong> Leben des Jugendlichen und flog ihn<br />

mit der Crew zur weiteren Versorgung ins Offenburger<br />

Mein Kind wurde mir ein<br />

zweites Mal geschenkt.<br />

Klinikum. „Es sah nicht gut für ihn aus“, schilderte der<br />

Intensivmediziner Timos Zustand am Unfallort. Was später<br />

die Diagnose im Krankenhaus bestätigte: ein traumatischer<br />

Lungenriss und schweres Schädel-Hirn-Trauma. Timo musste<br />

ins künstliche Koma gesetzt, notoperiert werden. Seine<br />

Familie bangte um sein Leben und musste mit ansehen,<br />

wie er nach der Stabilisierung <strong>durch</strong> eine Lungendrainage<br />

weiter nach Freiburg <strong>zum</strong> Universitätsklinikum verlegt wurde.<br />

Kurz vor dem Abflug durften ihn seine Eltern noch einmal<br />

sehen. Ob er es schaffen würde, war zu dem Zeitpunkt<br />

unklar.<br />

Zurückgewonnenes Lebensglück<br />

Seine Mutter verbrachte mehrere Tage an seinem Bett,<br />

schrieb ein Tagebuch und schwor sich, nie wieder aufs<br />

Motorrad zu steigen, falls ihr jüngstes Kind es nicht überlebt.<br />

Hier ein berührender Auszug: „Timo wurde mir ein<br />

zweites Mal geschenkt. Allerdings war <strong>das</strong> erste Mal nicht<br />

so schmerzvoll.“ Zum Glück kommt es anders: Nach einer<br />

Reha erholt sich Timo und macht Fortschritte, nimmt Fahrt<br />

in seiner Ausbildung auf und fährt auch schon wieder mit<br />

seinem neuen Gefährt. Ständig dabei <strong>ist</strong> <strong>das</strong> blaue Maskottchen:<br />

<strong>das</strong> Krümelmonster.<br />

„Für Timos Rettung spüren wir alle tiefe Dankbarkeit“,<br />

beschreibt die Mutter ihr zurückgewonnenes Lebensglück<br />

heute. Sie verfasste einen sehr persönlichen Dankesbrief<br />

an Timos Lebensretter – die Besatzung von Chr<strong>ist</strong>oph 11:<br />

„Liebes DRF Luftrettung-Team, auch Ihr habt ein großes<br />

Stück <strong>zum</strong> Glück beigetragen, damit Timo seinen 18. Geburtstag<br />

feiern konnte. Meinem Sohn geht es mittlerweile<br />

wieder richtig gut. Er hat so gut wie keine Einschränkungen<br />

mehr. Und … Ja, er fährt auch wieder Motorrad. Ich<br />

als Mama habe ein sehr großes Bedürfnis, Danke zu sagen.<br />

Ihr macht einen wahnsinnig tollen Job!“<br />

Mit ihm geht ein<br />

Stück Geschichte<br />

in den Ruhestand<br />

Nicht ganz <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>, aber fast: Rainer<br />

Banzhaf. Am 1. August 1979 kam er als<br />

Zivildienstle<strong>ist</strong>ender zur DRF Luftrettung,<br />

Ende 2021 ging er nach 42 <strong>Jahre</strong>n im<br />

Dienst der Menschenrettung in den Ruhestand.<br />

In der Einsatzzentrale fing alles an.<br />

Der Einsatzkoordinator mit der Personalnummer 001 hat<br />

die Entwicklung der Einsatzzentrale der DRF Luftrettung<br />

seit ihren Anfängen hautnah miterlebt und geprägt. „Die<br />

Verbindung der Fliegerei, die für mich einen enormen Reiz<br />

hatte, mit dem Aspekt, Gutes zu tun und bei der Rettung<br />

von Menschenleben helfen zu können – <strong>das</strong> war genau<br />

die richtige Mischung für mich“, sagt er über seine Entscheidung,<br />

im Alter von 23 <strong>Jahre</strong>n zur DRF Luftrettung zu<br />

kommen. Seine <strong>Auf</strong>gabe: Anrufe aus allen Teilen der Welt<br />

entgegenzunehmen, bei denen es stets um eines ging:<br />

Menschen in medizinischen Notlagen zu helfen und sie mit<br />

den Flugzeugen der DRF Luftrettung sicher zurück in ihre<br />

Heimat zu bringen.<br />

Die Verbindung der<br />

Fliegerei, die für<br />

mich einen enormen<br />

Reiz hatte, mit dem<br />

Aspekt, Gutes zu tun<br />

und bei der Rettung<br />

von Menschenleben<br />

helfen zu können –<br />

<strong>das</strong> war genau die<br />

richtige Mischung<br />

für mich.<br />

Nach seinem Abschied von der DRF Luftrettung hat er <strong>jetzt</strong><br />

mehr Zeit für Hobbys, Familie und Ehrenamt. Denn eines kann<br />

er nicht lassen: Gutes zu tun. Heute engagiert er sich in der<br />

Ukrainehilfe und setzt dort sein organisatorisches Können ein.<br />

Für die Menschen immer da<br />

Seine Kollegen vermissen ihn derweil. „Rainer <strong>ist</strong> menschlich,<br />

authentisch und mitfühlend. Das <strong>ist</strong> besonders wichtig,<br />

da sich viele, die in der Einsatzzentrale anrufen, in einer<br />

Krisensituation befinden: Er <strong>ist</strong> jemand, der für die Menschen<br />

da <strong>ist</strong> und somit unser Motto ‚Menschen. Leben.<br />

Retten.‘ vom ersten Moment und bis zu seinem letzten<br />

Diensttag gelebt hat.<br />

54<br />

Gesichter und Geschichten<br />

55


„Die hohe Motivation<br />

innerhalb der DRF Luftrettung<br />

bege<strong>ist</strong>ert mich.“<br />

Ohne die Mitarbeitenden aus anderen Bereichen<br />

könnten die Besatzungen an den Stationen nicht<br />

starten, um unsere Mission zu erfüllen und Menschen<br />

in Not zu helfen. Und weil jeder Einzelne zählt und<br />

die DRF Luftrettung zu dem gemacht hat, was sie<br />

heute <strong>ist</strong>, stellen wir Menschen vor, deren Herz für<br />

die Luftrettung schlägt. Yvonne Ott betreut und leitet<br />

wichtige Projekte und kam vor fast sechs <strong>Jahre</strong>n zu<br />

den Luftrettern.<br />

Seit sechs <strong>Jahre</strong>n an Bord: Yvonne Ott,<br />

Leiterin Project Management Office<br />

Heute erkenne ich schon<br />

allein am Geräusch, ob<br />

Chr<strong>ist</strong>oph 43 im Anflug<br />

<strong>ist</strong>. Das fühlt sich irgendwie<br />

nach ,zu Hause‘ und<br />

,Vertrautheit‘ an.<br />

Hallo Yvonne, war es Zufall oder bewusste Entscheidung,<br />

Luftretterin zu werden?<br />

Ganz klar bewusste Entscheidung. Ich wollte gerne einen<br />

Job mit einem guten Zweck dahinter machen und <strong>das</strong> habe<br />

ich hier absolut gefunden. Ich trage einen Teil dazu bei,<br />

Menschenleben zu retten. Was kann es Sinnvolleres geben?<br />

Was genau sind deine <strong>Auf</strong>gaben?<br />

Ich bin, gemeinsam mit meinem Team, für die Steuerung,<br />

Koordination und <strong>das</strong> Controlling der Projekte der DRF<br />

Luftrettung verantwortlich. Projekte bedeuten für mich eine<br />

Weiterentwicklung des Unternehmens und der Menschen,<br />

die dahinterstehen. Und natürlich achten wir auch darauf,<br />

<strong>das</strong>s jedes Projekt in die Organisation, zur Strategie und zu<br />

unserer Mission passt.<br />

Welches Gefühl trägt dich tagtäglich und was <strong>ist</strong> dir<br />

von Anfang an ins Auge gestochen?<br />

Ich mache meinen Job sehr gerne. Nicht nur, weil ich <strong>das</strong><br />

Gefühl habe, <strong>durch</strong> meine Arbeit meinen Teil dazu beizutragen,<br />

Menschenleben zu retten, sondern auch, weil ich<br />

weiß, <strong>das</strong>s wir mit unseren Projekten <strong>das</strong> Unternehmen<br />

besser machen können. Mich bege<strong>ist</strong>ert vor allem, wie viele<br />

Kolleginnen und Kollegen mit Herzblut Luftretter sind. Und<br />

die Erkenntnis, <strong>das</strong>s es nur mit Teamwork geht.<br />

Was bedeuten <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> DRF Luftrettung für dich ganz<br />

persönlich?<br />

Einen Grund <strong>zum</strong> Feiern! Ich bin nun seit knapp sechs <strong>Jahre</strong>n<br />

im Unternehmen und verbinde mit dieser Zeit sehr viel<br />

Positives. Ursprünglich komme ich aus der Bankenbranche<br />

und hatte zuvor nichts mit der Luftfahrt zu tun. Ganz besonders<br />

erinnere ich mich an einen meiner ersten Arbeitstage:<br />

Wir hatten einen Workshop <strong>zum</strong> Projekt „Sicherheitskampagne“<br />

und ich habe mich <strong>zum</strong> Ende des Tages<br />

nur gefragt: „Wer <strong>ist</strong> dieser HEMS TC* und wieso schreibt<br />

er SMS aus dem Helikopter?“ Ich wusste noch nicht, <strong>das</strong>s<br />

HEMS TC Notfallsanitäter im Rettungshubschrauber bedeutet<br />

und was es mit SMS-Meldungen** von ihnen auf sich<br />

hat. Ich hatte noch keine Ahnung, was ich alles erleben<br />

darf. Es <strong>ist</strong> überwältigend und erfüllend zugleich.<br />

Und wie geht es dir heute damit?<br />

Heute erkenne ich schon allein am Geräusch, ob Chr<strong>ist</strong>oph<br />

43 im Anflug <strong>ist</strong>: Auch nach all den <strong>Jahre</strong>n erwische<br />

ich mich immer wieder dabei, wie ich zu grinsen anfange,<br />

wenn ich einen unserer rot-weißen Hubschrauber oder den<br />

Learjet über mich hinwegfliegen sehe. Ich denke, <strong>das</strong> <strong>ist</strong> für<br />

sechs von <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n kein allzu schlechtes Zeichen.<br />

Wie hat sich die DRF Luftrettung und ihre Arbeit<br />

während deiner sechsjährigen Einsatzzeit geändert?<br />

Wir sind größer geworden und haben uns enorm weiterentwickelt.<br />

Heute sind wir in der Lage, sehr komplexe<br />

Projekte umzusetzen, und gehen diese strukturiert an. Das<br />

liegt daran, <strong>das</strong>s unsere Mitarbeitenden immer mehr Projektmanagement-Know-how<br />

aufbauen konnten. Wir haben<br />

alle erkannt, <strong>das</strong>s wir <strong>durch</strong> Projekte viel bewegen können<br />

und welche ganz neuen Türen sich da<strong>durch</strong> für uns öffnen.<br />

Wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen: Welche<br />

Innovationen oder Projekte könnten in der nächsten<br />

Zeit wegweisend für die DRF Luftrettung werden?<br />

Ich glaube, da gibt es keine Grenzen, und <strong>das</strong> <strong>ist</strong> auch gut<br />

so. Für mich schön zu sehen <strong>ist</strong>, wenn wir es schaffen,<br />

unser Le<strong>ist</strong>ungsangebot zu erweitern. Beispielsweise <strong>durch</strong><br />

den <strong>Auf</strong>bau der DRF Akademie, an der wir unser exzellentes<br />

Fachwissen weitergeben. Spannend finde ich auch den<br />

Einsatz von Drohnen und wie wir diese in der Zukunft für<br />

uns nutzen können. Diesen Innovationen schenken wir viel<br />

<strong>Auf</strong>merksamkeit. Auch <strong>das</strong> Thema Nachhaltigkeit wird für<br />

die Luftfahrt im Allgemeinen sehr spannend werden. Wer<br />

weiß, ob wir in wenigen <strong>Jahre</strong>n noch mit Kerosin fliegen<br />

oder vielleicht schon mit Wasserstoff?<br />

Was wünschst du der DRF Luftrettung für die nächsten<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>?<br />

Dass sie Menschen eine professionelle Heimat <strong>ist</strong>, in der<br />

man gerne arbeitet, auf die man stolz sein darf; <strong>das</strong>s sich<br />

ihr Renommee weiter vergrößert und <strong>das</strong>s sie auch künftig<br />

einen Beitrag dazu le<strong>ist</strong>et, Menschenleben zu retten und<br />

die Luftrettung zukunftsorientiert mitzugestalten.<br />

* HEMS TC steht für: Helicopter Emergency Medical Services Technical Crew Member.<br />

** Meldungen an <strong>das</strong> Safety Management System, ausgelöst beispielsweise <strong>durch</strong> unerlaubte Drohnen oder Laserpointer als Beinahe-Unfälle<br />

56<br />

Gesichter und Geschichten<br />

57


Faszination<br />

Einsatzalltag<br />

Schlagzeilen<br />

Menschen fühlen sich mit uns verbunden, Medien<br />

berichten fortlaufend über unsere Fluggeräte, Einsätze<br />

und Entwicklungen. Ob Storys und Videos auf Social<br />

Media, QR-Codes mit Informationen, Internetauftritt<br />

oder App der DRF Luftrettung: Wir informieren Interessierte<br />

auf allen Kanälen über unsere Arbeit und laden<br />

Sie ein in unsere Welt der Luftretter.<br />

In den Medien <strong>ist</strong> die DRF Luftrettung seit ihrer Gründung<br />

ebenfalls präsent. Immer wieder geben wir Medienvertretern<br />

die Gelegenheit, den Besatzungen bei ihrer täglichen<br />

Arbeit über die Schulter zu schauen. Deren Erlebnisse<br />

und Bilder fi nden sich in faszinierenden Reportagen wieder,<br />

<strong>durch</strong> die viele Menschen einen Blick hinter die Kulissen der<br />

rot-weißen Luftretter werfen können.<br />

Ob in der App, auf Social Media<br />

oder im Internet: Die DRF Luftrettung<br />

informiert über ihre Arbeit.<br />

Sie sind herzlich eingeladen, dabei zu sein!<br />

58<br />

Faszination Einsatzalltag<br />

59


Aus heiterem Himmel<br />

Schon immer gilt, <strong>das</strong>s die Kolleginnen und Kollegen vor<br />

Ort morgens nie wissen, was sie tagsüber erwarten wird.<br />

Manchmal bringt der Tag dann sogar sehr Ungewöhnliches.<br />

Anpacken gehört für die Besatzungen<br />

<strong>zum</strong> Alltag, selbst Auto<br />

anschieben für die gute Sache.<br />

Tierisch interessiert<br />

Es war einfach der nächstgelegene Landeplatz<br />

<strong>zum</strong> Patienten. Da nimmt man<br />

dann auch mal „nasse Füße“ in Kauf.<br />

<strong>Auf</strong>merksame und<br />

interessierte Passanten<br />

sind die Besatzungen<br />

der rot-weißen Hubschrauber<br />

gewöhnt.<br />

Doch manchmal geht<br />

es auch tierisch zu.<br />

Nicht bekannt <strong>ist</strong>, ob die Kuh auch gerne<br />

einen <strong>Auf</strong>kleber der DRF Luftrettung<br />

für die Stallwand gehabt hätte.<br />

Meet the nutcracker. Auch<br />

dieser Besucher wurde<br />

freundlich empfangen und<br />

durfte einen Blick ins Cockpit<br />

werfen.<br />

Hand in Hand finden alle Retter auch<br />

einmal unkonventionelle Lösungen,<br />

wenn es für den schwer verletzten<br />

Patienten schnell gehen muss, <strong>das</strong><br />

Gelände aber schwierig <strong>ist</strong>.<br />

Fluffiges viertes Besatzungsmitglied:<br />

Die grau-weiße Katze besucht seit<br />

<strong>Jahre</strong>n die Station Friedrichshafen<br />

und fühlt sich offenbar direkt neben<br />

dem Hubschrauber am wohlsten.<br />

<strong>60</strong><br />

Faszination Einsatzalltag<br />

61


Gemeinsam haben wir uns erinnert und die Erfolge<br />

aus einem halben Jahrhundert Revue passieren<br />

lassen. Wir wollen in Zukunft noch mehr erreichen<br />

und Lebenschancen ermöglichen. Aus Fürsorge für<br />

den Menschen wollen wir über uns hinauswachsen<br />

und freuen uns, wenn Sie den Weg mit uns weitergehen.<br />

Mit dem Ziel: Menschenleben zu retten.<br />

Ihre Luftretter<br />

Herausgeber<br />

DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG<br />

Rita-Maiburg-Straße 2<br />

70794 Filderstadt<br />

T +49 711 7007-0<br />

F +49 711 7007-2349<br />

info@drf-luftrettung.de<br />

www.drf-luftrettung.de<br />

Inhalt und Redaktion:<br />

Stabsstelle Kommunikation und Marketing<br />

Gestalterisches Konzept und Layout<br />

MALZKORN Kommunikation & Gestaltung GmbH<br />

Fotografie und Bildnachweise<br />

Daniel Bujak, Marion Frahm, Maike Glöckner, Michael Häfner, Hansa-Press, Marcus Heinz,<br />

Frank Herzog, Andreas Kretschel, Matthias Lindner, Lufthansa Aviation Training,<br />

Stephan Müller, Olga von Plathe, Günther Schwering, Patrick Seeger, Jörg Simanowski,<br />

Bert Spangemacher, Benedikt Spether, Staatsmin<strong>ist</strong>erium des Landes Baden-Württemberg,<br />

Alexander Spitzbarth, Andreas Stephany, Udo Thomas, Cr<strong>ist</strong>ina Vazquez, Chr<strong>ist</strong>ian Vierfuß,<br />

Ralph Wentz, David Weyand, Chr<strong>ist</strong>ian Wickler und Privatfotos<br />

62


DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG<br />

Rita-Maiburg-Straße 2<br />

70794 Filderstadt<br />

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