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BAH_Zahlenbroschüre_2022_230512_WEB

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Vorwort<br />

5<br />

Liebe<br />

Leserinnen und Leser,<br />

dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller<br />

ist es ein besonderes<br />

Anliegen, relevante gesundheitspolitische<br />

Diskussionen eng zu begleiten.<br />

Gerade in turbulenten Zeiten<br />

sind dafür qualitativ hochwertige<br />

Daten von besonderer Bedeutung,<br />

denn ohne eine solide Grundlage<br />

und eine umfassende Kenntnis von<br />

Sachverhalten können die wichtigen<br />

Entscheidungen für die Weiterentwicklung<br />

des Gesundheitswesens<br />

nicht getroffen werden. Vor diesem<br />

Hintergrund freuen wir uns über die<br />

Möglichkeit, auch in diesem Jahr mit<br />

dieser Publikation eine umfassende<br />

Übersicht zu Zahlen und Fakten im<br />

Bereich Arzneimittel und Gesundheitsprodukte<br />

vorzulegen.<br />

Angesichts der aktuellen politischen<br />

Unsicherheiten sowie der angespannten<br />

Finanzlage in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (GKV) und des<br />

Bundeshaushalts ist es wichtig, nun<br />

die richtigen Prioritäten bei der Weiterentwicklung<br />

unseres Gesundheitswesens<br />

zu setzen. Erfreulicherweise<br />

wurde erstmals anerkannt, dass<br />

die Kostendämpfungsmaßnahmen<br />

der vergangenen Jahre die Versorgung<br />

der Bevölkerung mit hochwertigen<br />

Arzneimitteln gefährdet.<br />

Die im Arzneimittel- Liefer eng passbekämpfungs-<br />

und Ver sor gungs verbesserungs<br />

gesetz (ALBVVG) vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen lassen<br />

jedoch kein wirkliches Konzept erkennen.<br />

Die offenkundigen Probleme<br />

einer resilienten modernen Versorgung<br />

werden nicht bei den Wurzeln<br />

gepackt. Dabei wäre es längst an der<br />

Zeit, den Wert der Arzneimittelversorgung<br />

anzuerkennen und als Investition<br />

in die Gesundheit eines Einzelnen<br />

sowie die Widerstandskraft<br />

einer Volkswirtschaft zu verstehen.<br />

Diese Defizite wurden besonders<br />

deutlich durch das im vergangenen<br />

Jahr verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz<br />

(GKV-FinStG),<br />

das die Versorgung mit innovativen<br />

Arzneimitteln massiv gefährdet und<br />

dringend korrigiert werden sollte. Leider<br />

wird weiterhin nicht ausreichend<br />

beachtet, dass der Anteil der Aufwendungen<br />

für Arzneimittel an den<br />

Gesamt-GKV- Ausgaben nicht nur<br />

seit vielen Jahren konstant ist, sondern<br />

Hersteller, Leistungserbringer<br />

sowie Patientinnen und Patienten mit<br />

Festbeträgen, Abschlägen, Rabatten<br />

und Zuzahlungen die GKV-Ausgaben<br />

um gut 20 Prozent senken (siehe Seiten<br />

12 und 19).<br />

Gleichzeitig steigen – und zwar häufig<br />

wesentlich stärker als die allgemeine<br />

Inflationsrate – die Ausgaben,<br />

etwa für Energie, Logistik, Verpackungsmaterialien<br />

oder Wirkstoffe.<br />

Die Effizienzreserven der Hersteller<br />

sind ausgereizt und die Menschen<br />

spüren zunehmend Angebots- und<br />

Sortimentsverschlankungen. Neue<br />

Therapieoptionen können seltener<br />

entwickelt werden. Die Herausforderungen<br />

für die Arzneimittelversorgung<br />

werden angesichts weiterer<br />

Krisen und brüchiger globaler Lieferketten<br />

eher noch größer und damit<br />

auch die Finanzierungsfragen. Das<br />

Funktionieren des Solidarsystems<br />

ist daher mehr denn je und dort, wo<br />

möglich, auf mehr Eigenverantwortung<br />

angewiesen. Die heilberuflich<br />

unterstützte Selbstmedikation bildet<br />

eine zweite tragende Säule der<br />

Gesundheitsversorgung. Das belegen<br />

auch die Daten auf den Seiten<br />

30 bis 38.<br />

Wir wünschen uns, wenn die<br />

<strong>BAH</strong>-Zahlenbroschüre die sachgerechte<br />

Auseinandersetzung mit<br />

den Themen erleichtert, und freuen<br />

uns auf Ihre Anregungen. Ergänzende<br />

Informationen finden Sie auf<br />

www.bah-bonn.de.<br />

Ihr Dr. Hubertus Cranz,<br />

Hauptgeschäftsführer des <strong>BAH</strong>

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