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Jahresbericht 2022

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JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

«Herr, was für Wunder hast du vollbracht!<br />

Alles hast du weise geordnet;<br />

die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />

Psalm 104.24


INHALTSVERZEICHNIS & IMPRESSUM<br />

SYNODALRAT / PRÄSIDIUM<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Synodalratspräsidium 3<br />

Synodalrat 6<br />

Diakonie 8<br />

Mission & Hilfswerke – Theologie & ökumenischer und interreligiöser Dialog 9<br />

Recht – Finanzen 10<br />

Seelsorgen – Leben in der Kantonalkirche 11<br />

Kommunikation – Human Resources 13<br />

Bildung – Jugend 14<br />

Synodepräsidium 15<br />

Büro der Synode 17<br />

Kirchenkanzlei 18<br />

Kirchgemeinden 20<br />

Kantonale Dienste 43<br />

Dekanat 47<br />

Seelsorgen 48<br />

Kantonale Ämter und Dienste<br />

Namen und Zahlen 60<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Übersetzung, Lektorat<br />

Layout<br />

Druck<br />

Foto Deckblatt<br />

SEITE<br />

ERKF, Synodalrat<br />

Marianne Weymann und LT Lawtank Bern<br />

QuadroArt, Murten<br />

Murtenleu, Murten<br />

Lucie Fiore Illustration<br />

AUCH IN KRISENZEITEN DIE ZEICHEN<br />

DER LIEBE GOTTES WAHRNEHMEN<br />

«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />

Psalm 104,24<br />

Spiritualität ist innerlich. Aber sie wird sichtbar im konkreten Handeln. Nur so können wir die Spuren<br />

Gottes in unserem Leben erkennen. So wie es der Autor von Psalm 104 getan hat, der in seiner Umwelt<br />

die Zeichen von Gottes Anwesenheit gesehen hat.<br />

Unter diesem Blickwinkel steht auch dieser <strong>Jahresbericht</strong>.<br />

Synodalrat<br />

Der Synodalrat hat sich <strong>2022</strong> 20 Mal getroffen und 137 Beschlüsse gefasst. Auf der Tagesordnung:<br />

Verwaltung der Kantonalkirche, Vorbereitung der Synoden, Beziehungen zu<br />

den Schwesterinstitutionen, Anfragen der Hilfswerke und der Kirchgemeinden, Planungen<br />

und daraus erwachsende Projekte, Begleitung von Kirchgemeinden. Unser neues<br />

Mitglied Benjamin Stupan hat sich sehr schnell integriert und mit grossem Engagement<br />

die Ressorts Jugend und Diakonie übernommen. An der Retraite des Synodalrats in Bossey<br />

hat Benjamin darüber hinaus den Synodalrat an seinem Expertenwissen im Risikomanagement<br />

von der Beurteilung bis hin zur Prävention teilhaben lassen.<br />

Repräsentation<br />

Im vergangenen Jahr hat der Synodalrat die ERKF gegenüber den politischen Behörden, den Partnerorganisationen<br />

sowie den Medien vertreten.<br />

So nahm er mit den Behörden an der Feier zum eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag in der Freiburger<br />

Kathedrale und an der offiziellen Begrüssungsfeier für die neue Grossratspräsidentin Nadia<br />

Savary teil. Er nahm ebenfalls teil an Arbeitskommissionen, die das Verhältnis von Kirchen und Staat<br />

zum Inhalt hatten, so das Vor-Projekt für das geplante Gesetz über religiöse Gemeinschaften oder<br />

Fragen des Religionsunterrichts und der Seelsorge. Ebenfalls äusserte er sich zur Vernehmlassung des<br />

Amts für Wald und Natur zur kantonalen Biodiversitätsstrategie.<br />

Mit der katholischen Kirche des Kantons Freiburg gab es einen konstruktiven Dialog. Regelmässige<br />

Treffen fanden mit Mgr. Morerod und seinen Vertreterinnen Marianne Pohl-Henzen und Céline Ruffieux<br />

statt. Inhalt waren die Präsenz der Kirchen in Krisensituationen (Gesundheit, Klima, humanitäre<br />

Notlage) sowie gemeinsame Projekte wie ein Vortrag über Kirche und Geld oder die lange Nacht der<br />

Kirchen 2023.<br />

Der Synodalrat antwortete auf Anfragen der Medien. Zusätzlich zu den Zeitungsartikeln über die<br />

Synodesitzungen und das Kirchenfest konnte der Synodalrat auch kleinere Beiträge in der Rubrik<br />

Moment mal der «Freiburger Nachrichten» platzieren.<br />

Die Namensgebung der Kirchgemeinden erfolgt nach Art. 6 KV.<br />

Die <strong>Jahresbericht</strong>e der Ämter und Kommissionen stehen unter folgendem Link zur Verfügung:<br />

http://www.ref-fr.ch/jahresberichte-rapports-annuels<br />

Von der Synode genehmigt am: 22. 05. 2023<br />

2<br />

Vorsitz & Mitglieder Cérécaf<br />

3


SYNODALRAT / PRÄSIDIUM<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

Vernetzung mit den reformierten Kirchen der Schweiz<br />

Während des ganzen Jahres war das Präsidium gemeinsam mit den anderen Präsidien der reformierten<br />

Kirchen der Schweiz unterwegs.<br />

Intensiven Austausch gab es zur Kommunikation, zur Aus- und Weiterbildung und zur Nachhaltigkeit.<br />

Was Erstere angeht, zeigte sich, dass unsere Kommunikation zu uneinheitlich und zu sehr auf unsere<br />

lokalen Angelegenheiten fokussiert ist. Die Inhalte sind gut, das Bild der reformierten Kirchen in den<br />

Medien ist insgesamt eher positiv. Aber wir haben Mühe zusammenzuarbeiten, um eine gemeinsame<br />

Botschaft an die gesamte Schweizer Bevölkerung zu richten.<br />

Was die Ausbildung angeht, wird den Kirchen bewusst, dass ihre Bemühungen nicht nachlassen dürfen.<br />

Es braucht Ermutigung zum aktiven Dienst am Evangelium sowie Nachwuchsförderung für Pfarrpersonen<br />

und Sozialdiakon*innen. Es braucht aber auch ein gemeinsames Nachdenken über neu entstehende<br />

Ämter und ihre Beziehung zu den historischen Ämtern.<br />

Im Bereich der Nachhaltigkeit wurde festgestellt, dass noch zu viele reformierte Christ*innen der Ansicht<br />

sind, dass sie schon alles über diese komplexe Thematik wissen. Manche glauben sogar, das<br />

Thema habe sich erledigt. Das heisst, dass noch Arbeit nötig ist, damit die Massnahmen, die einige Kirchen<br />

schon umsetzen, Allgemeingut werden. Unsere Kirchen fragen sich auch, wie man der Tendenz<br />

zum «Greenwashing» entgegentreten kann, bei dem suggeriert wird, dass eine neue Technik hier und<br />

ein Solarpaneel dort ausreichen sind und es keiner weiteren Anstrengung mehr bedarf.<br />

Ein kurzes Festival von grosser Tragweite<br />

Anfang November begab sich eine ansehnliche Gruppe für die ERKF nach Neuenburg. Dort fand ein<br />

wunderbares Jugendfestival mit Kreativworkshops, Gebetszeiten, Gottesdiensten und Kontakten zu<br />

diversen kirchlichen Hilfswerken statt. Möglich wurde das Festival durch einen Ertragsüberschuss im<br />

Budget der Conférence des Eglises de Suisse romande. Es wird nur das erste einer Reihe von anderen<br />

Treffen sein, die dann auch in der Deutschschweiz stattfinden sollen. Der Namen «Bref» leitet sich von<br />

«Battement réformé» («reformierter Herzschlag») her und steht für den von Herzen kommenden Einsatz<br />

junger Menschen für Nachhaltigkeit, Inklusivität und Solidarität im Namen ihres Glaubens.<br />

Im Namen des Synodalrats möchte ich allen Menschen danken, die sich für unsere Kirche einsetzen.<br />

Nicht nur denen, die in diesem <strong>Jahresbericht</strong> von ihrer Arbeit sprechen, sondern auch denen, die sich<br />

für das Leben ihrer Gemeinde und darüber hinaus einsetzen und so Salz der Erde sein wollen, da wo<br />

Gott sie hingestellt hat.<br />

Pierre-Philippe Blaser<br />

Unterstützung von Flüchtlingen durch HEKS und Caritas<br />

Glaubensgemeinschaften, die sich für Kriegsopfer einsetzen, sei es hier bei uns oder in den betroffenen<br />

Gebieten selbst, sind ein starkes Zeichen für die Kirche in der Welt. Am Rande eines absurden<br />

Krieges haben wir dazu beitragen können, die lebensnotwenige logistische Hilfe zu unterstützen, die<br />

das HEKS kirchlichen Gemeinschaften in der Ukraine und in ihren Grenzstaaten zukommen liess. Im<br />

Kanton Freiburg unterstützt die ERKF die Rechtshilfe der Caritas für Flüchtlinge jeglicher Herkunft<br />

sowie die Organisation «Point d’Ancrage», die traumatisierten Personen etwas menschliche Nähe zukommen<br />

lässt. Mehrere Gemeindemitglieder haben auch auf den Aufruf «Osons l’accueil» geantwortet.<br />

Ein Brief der ERKF an das Staatssekretariat für Migration, der auf die Gefahren aufmerksam machte,<br />

die Flüchtlingen in Schengen-Staaten drohen, die wenig Wert auf Menschenrechte legen, erinnerte<br />

an unsere Werte, die sich nicht auf rein juristische Aspekte reduzieren lassen.<br />

Religionen für den Frieden<br />

Regelmässige Kontakte des Synodalrats zu seinem katholischen Pendant und den Mitgliedern der<br />

Union des associations musulmanes du canton de Fribourg führten zu einem interreligiösen Marsch<br />

für den Frieden, an dem ebenfalls Vertreter*innen der jüdischen, hinduistischen und buddhistischen<br />

Gemeinschaften teilnahmen. Natürlich war das nur ein schwacher Trost für die Sorgen unserer Welt,<br />

aber doch ein erfreuliches Zeugnis eines überkonfessionellen spirituellen Willens zum Frieden.<br />

Ein Kirchenfest zum Wiedersehen<br />

Anfang Oktober konnten die Mitglieder der ERKF einen Tag lang Gottesdienst<br />

und Gemeinschaft erleben. Dank der Gastfreundschaft der Gemeinde Môtier-<br />

Vully, dem Einsatz von Pfarrer Nouis und Pfarrerin Martin sowie der guten Zusammenarbeit<br />

der Teams von Kantonalkirche und Kirchgemeinde konnten sich die<br />

Reformierten des Kantons Freiburg nach langen Monaten coronabedingter<br />

Trennung wiedersehen. 4<br />

4 5


JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

SYNODALRAT<br />

SYNODALRAT<br />

Ressortverteilung<br />

2020 – 2023<br />

Synodalrat<br />

Kirchenkanzlei<br />

Präsidium<br />

Pierre-Philippe Blaser<br />

Kirchenschreiber<br />

Peter Andreas Schneider<br />

Vize-Präsidium<br />

Bildung<br />

Diakonie<br />

Thérèse Chammartin<br />

Katrin Bardet<br />

Benjamin Stupan<br />

Sekretariat<br />

Rahel Merli<br />

Jolande Roh<br />

Mickaëla Konu<br />

Kelly Taveira<br />

Finanzen<br />

Anne-Elisabeth Nobs<br />

Finanzen<br />

Mickaëla Konu<br />

Human Resources<br />

Monique Johner<br />

Jugend<br />

Benjamin Stupan<br />

Kommunikation<br />

Monique Johner<br />

Leben der Kantonalkirche Thérèse Chammartin<br />

Mission & Hilfswerke<br />

Recht<br />

Seelsorgen<br />

Martin Burkhard<br />

Anne-Elisabeth Nobs<br />

Thérèse Chammartin<br />

Theologie & ökumenischer Martin Burkhard<br />

und interreligiöser Dialog<br />

Anschrift<br />

Evangelisch-reformierte Kirche<br />

des Kantons Freiburg<br />

Prehlstrasse 11<br />

3280 Murten<br />

Telefon: 026 670 45 40<br />

E-Mail: info@ref-fr.ch<br />

6 7


SYNODALRAT / DIAKONIE / JUGEND<br />

SYNODALRAT / MISSION & HILFSWERKE /<br />

THEOLOGIE & ÖKUMENISCHER UND<br />

INTERRELIGIÖSER DIALOG<br />

DIAKONIE LEBEN!<br />

AUS LIEBE ZUR SCHÖPFUNG<br />

Amir ist vor etwa fünf Monaten als Flüchtling in Kroatien angekommen. Auf Umwegen ist er in die<br />

Schweiz gelangt und befindet sich jetzt in der Guglera, in einem Bundesasylzentrum. Er wird mit grosser<br />

Wahrscheinlichkeit nach der Dublin-III-Verordnung nach Kroatien zurückgeschafft, wo er als Flüchtling<br />

registriert worden ist, denn Kroatien ist das Ersteinreiseland. Aus den Medien ist bekannt, dass<br />

dort Flüchtlingen oft Polizeigewalt und vielleicht sogar Folter drohen. Amir zeigt im Seelsorgegespräch<br />

panische Angst. Wir sehen es als unsere christliche Pflicht, hinzuschauen und das<br />

SEM auf diese Praxis anzusprechen. Vielleicht können wir Amir im Moment noch nicht<br />

helfen, möglicherweise aber anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind,<br />

wenn die Intervention beim SEM erfolgreich ist.<br />

Hinsehen bedeutet auch zu erkennen, dass Menschen nicht nur in der Ukraine leiden,<br />

sondern auch in anderen Ländern, wie beispielsweise in Afghanistan. Amir stammt aus<br />

diesem Land und hat als Flüchtling in der Schweiz nicht die gleichen Rechte wie Ukrainer,<br />

welche vom Schutzstatus S profitieren. Letztlich sollte doch der Mensch im Vordergrund<br />

stehen und nicht das Land! Christen sollten sich vom Gebot der Nächstenliebe leiten<br />

lassen und Menschen in ihrer Not beistehen. Das ist der diakonische Grundgedanke!<br />

Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen lassen uns heute kaum mehr Raum offen,<br />

dem oder der Nächsten zu begegnen, ihm Zeit zu widmen, ein offenes Ohr für ihn zu<br />

haben. Wie können wir wahrnehmen, was ihn oder sie beschäftigt, bewegt und möglicherweise sogar<br />

mit ernsthaften Folgen aus der Bahn wirft? Die Konferenz Diakonie Schweiz hat sich besonders dem<br />

Thema der «sorgenden Gemeinschaft» gewidmet. Solche Gemeinschaften gleichen einer Insel, auf<br />

welcher sich Menschen jeden Alters treffen. Da gibt es Sorgen und Ängste, Not und Verzweiflung,<br />

aber auch Verständnis und Hilfe, Mut und Zuversicht. Wer hilft, steigert seine Sozialkompetenz, wem<br />

geholfen wird, der findet den Weg aus der Sackgasse.<br />

Im Psalm 104 steht: «Herr, was für Wunder hast du vollbracht!» Was in Neuchâtel am Wochenende<br />

vom 5. November <strong>2022</strong> geschehen ist, gleicht einem Wunder. Über 500 junge Menschen sind zusammenkommen<br />

und haben beim «Battement Réformé» während 24 Stunden gemeinsam die Vielfalt<br />

im Glauben und in der Kirche gelebt und vielleicht sogar neu entdeckt. Ihr Motto war «Hoffen und<br />

Handeln». Das ist gelebte Diakonie!<br />

Benjamin Stupan<br />

Um der Schöpfung einen angemessenen Platz in der Kirche zu verschaffen, braucht es keine neuen<br />

Aktivitäten, die dies explizit im Namen führen. Eine viel bessere Idee wäre es, wenn das Thema<br />

Schöpfung in allen schon existierenden Angeboten zum Ausdruck käme, so dass die dort involvierten<br />

Personen wissen, dass sie auch mit dabei sind. Bei jeder kirchlichen Aktivität könnte man sich fragen,<br />

wie ihre Verbundenheit mit dem Lebendigen aussieht, was an ihr der Schöpfung schaden oder im<br />

Gegenteil diese Verbundenheit stärken könnte. Dann wird im Gottesdienst der Ausruf<br />

des Psalmisten «Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet;<br />

die Erde ist voll von deinen Geschöpfen» zum in der konkreten kirchlichen Arbeit verwurzelten<br />

Lobpreis.<br />

Einige Vorschläge in diesem Sinn wurden der Gesprächssynode im Herbst unterbreitet.<br />

Der Synodalrat fördert ebenfalls die Aktion «Schöpfungszeit», die immer besser ihren<br />

Platz in den Gemeindeagenden findet und als Fortsetzung der Ökumenischen Kampagne<br />

betrachtet werden kann. Deren Motto <strong>2022</strong> war ja «Energieverschwendung führt<br />

zu Überschwemmungen». Zu diesem Thema wurde auch ein kantonaler zweisprachiger<br />

Gottesdienst gefeiert.<br />

Schliesslich stellte unsere Kirche eine grosse Anzahl von Dokumenten zum Thema Ökologie<br />

zur Verfügung. Darunter sind Beiträge zum persönlichen Glauben, zum Gemeindeleben,<br />

zu gesellschaftlichen Fragen und theologische Reflexionen. Auf der Webseite der Kantonalkirche<br />

ist inzwischen ein sehr schön gestalteter Reiter geschaltet, der zu diesen Dokumenten führt.<br />

Und ausserdem …<br />

Die Fusion von HEKS und Brot für alle ist gelungen. Unser Ressort nahm an mehreren Treffen teil, um<br />

die «Kirchlichkeit» des neuen Werks zu definieren. Der Synodalrat nahm mit einigen Gemeindemitgliedern<br />

an der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe (D) teil. Eine prägende<br />

Erfahrung, die zu zahlreichen Feedbacks auf unseren Kommunikationsplattformen Anlass gab.<br />

Die Teilnahme an internationalen Versammlungen kostet Energie, aber sie fördert das Engagement<br />

und die Offenheit.<br />

Der Synodalrat hat seine Beziehungen zu Mission 21 intensiviert, vor allem durch die Teilnahme an<br />

der Kontinentalversammlung Europa und an einer Sitzung mit dem Direktor und dem Präsidenten<br />

des Hilfswerks.<br />

Gemeinsam mit der l’Union des Associations musulmanes du canton de Fribourg hat die ERKF mit<br />

einem Friedensmarsch und einem Vortrag zum Thema Geld öffentlich und auf positive Weise am islamisch-christlichen<br />

Dialog teilgenommen. Sollte sich die Kirche nicht ganz allgemein beständiger und<br />

sichtbarer für eine friedliche Welt ohne Gier einsetzen? Könnte sich unsere Kirche nicht auch auf diese<br />

Weise für die Gabe der Schöpfung dankbar zeigen, die jede und jeden umfasst?<br />

Martin Burkhard<br />

8 9<br />

Sorgende Gemeinschaften, Diakonie Schweiz<br />

Gesprächssynode im Herbst<br />

Friedensmarsch


SYNODALRAT / RECHT − FINANZEN<br />

SYNODALRAT / LEBEN DER KANTONALKIRCHE /<br />

VIZE-PRÄSIDIUM<br />

TEILEN LERNEN …<br />

ENDLICH DÜRFEN WIR WIEDER<br />

FESTE FEIERN!<br />

«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />

Glauben heisst, der Aussage dieses Psalms ohne Vorbehalt zuzustimmen. Aber … Ist da wirklich alles<br />

weise geordnet? Sollte man vielleicht die Schöpfung gewisser Viren als Waffe der Natur ansehen, um<br />

sich gegen die ungebremste Ausbreitung der Menschheit zu wehren, die der Schöpfung<br />

nicht ausreichend Sorge trägt? Der Psalm geht noch optimistischer weiter: «Die Erde ist<br />

voll von deinen Geschöpfen.» Voll! Mit Geschöpfen! Mit Gaben, die ausreichend sind für<br />

das Wohlergehen der gesamten Menschheit! Warum sind wir dann nicht bereit zu teilen?<br />

Warum kämpfen wir immer darum, mehr zu haben? Wenn die Welt weise geschaffen<br />

wurde, warum ist der Mensch dann so unfähig, weise zu handeln?<br />

Einen <strong>Jahresbericht</strong> zu verfassen heisst, die Vergangenheit zu betrachten, aber ebenso,<br />

ein Fenster in die Zukunft zu öffnen. Unser Wunsch für dieses Jahr: dass unser Schöpfer<br />

uns den Weg zur Weisheit zeigen möge.<br />

Um etwas bodenständiger weiterzufahren: Die Synode hat die Jahresrechnung 2021 mit<br />

einem Ertragsüberschuss von CHF 8‘080.– bei einem Aufwand von CHF 2‘501‘067.– angenommen.<br />

CHF 50‘000.– der Ausgaben wurden als ausserordentliche Unterstützung an lokale und<br />

kirchliche Hilfswerke gespendet. Ebenfalls angenommen wurde das Budget für 2023. Es ist weniger<br />

optimistisch, denn es sieht einen Aufwandüberschuss von CHF 49‘000 vor. Die Finanzen sind zwar<br />

noch gesund, aber ihre Entwicklung benötigt weiterhin unsere Aufmerksamkeit.<br />

Nachdem das Datum für ein Kirchenfest wiederholt wegen der Covid-Pandemie verschoben werden<br />

musste, wagte sich ein Team bestehend aus Mitgliedern des Synodalrats, der Kirchgemeinde Môtier-<br />

Vully, die sich als Gastgeberin zur Verfügung stellte, und der Kirchenkanzlei an die Organisation eines<br />

Kirchenfestes im Herbst <strong>2022</strong>. Dies trotz der Ungewissheit, ob die Situation zu dieser Zeit das überhaupt<br />

zulassen würde. Ein Fest wurde geplant, das den Leuten nach fast zwei Jahren Entbehrung<br />

wieder die Gelegenheit geben sollte, unbeschwert und ohne Einschränkungen zu feiern.<br />

Am 2. Oktober war es endlich so weit. In der Kirche von Môtier, die bis auf den letzten<br />

Platz besetzt war, fand man sich zu einem festlichen Gottesdienst ein. Die von den 16<br />

Kirchgemeinden und der Kirchenkanzlei ausgehölten Kürbisse dienten als Dekoration.<br />

Die ausgeschnittenen Buchstaben in den Kürbissen ergaben die Worte « Grosszügigkeit»<br />

und «La Reconnaissance». Diese dienten als Leitfaden für den von Annina Martin und<br />

Martin Nouis gestalteten Gottesdienst, der ganz unter dem Thema «Zur Schöpfung Sorge<br />

tragen» stand. Umrahmt wurde die Feier von einem Gospelchor unter der Leitung<br />

von Innocent Himbaza. Mit den Worten: «Wir sind nicht einfach unsere Kirchgemeinde,<br />

sondern wir sind alle einander verbunden» richtete sich Synodalratspräsident Pierre-Philippe<br />

Blaser in seinem Grusswort an die Festgemeinde. Céline Ruffieux, Delegierte des<br />

Bischofs für den frankophonen Teil unseres Kantons, überbrachte ihre Grüsse mit den<br />

Worten «Wir möchten mit euch unterwegs sein». Ein weiterer Höhepunkt des Festes war<br />

ein reichhaltiger Apéro mit Spezialitäten aus den 16 Kirchgemeinden. Während sich die Kinder auf<br />

einer grossen Hüpfmatte austoben konnten, genossen die Erwachsenen das ungezwungene Zusammensein<br />

mit musikalischer Begleitung, das allen während den letzten Monaten so gefehlt hatte!<br />

Im letzten <strong>Jahresbericht</strong> kündigte die Verfasserin die baldige Verwirklichung<br />

eines Datentransfers an, um den Kirchgemeinden die<br />

Erfassung ihrer Mitglieder zu erleichtern. Der Beschluss, der Kirche<br />

Zugang zur Datenbank Fripers zu gewähren, fiel Ende <strong>2022</strong>, das<br />

heisst mehr als ein Jahr nach unserer Anfrage. Er ist zwar positiv,<br />

denn wir haben jetzt Zugang, aber dennoch unbefriedigend: Bei<br />

den wenigen Daten, die uns zur Verfügung gestellt werden, hat er<br />

keinen Sinn und ist praktisch nutzlos. Ein Beispiel: Es ist unmöglich,<br />

Familien zu identifizieren, da wir nicht auf Vor- und Familiennamen<br />

der Eltern zurückgreifen können. Der Synodalrat hat deswegen<br />

beschlossen, gegen diesen willkürlichen Entscheid Einspruch zu<br />

erheben. Er hofft, Recht zu bekommen, damit das Projekt endlich<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Die schwierigen Jahre, die hinter uns liegen und die beunruhigenden<br />

Aussichten, die vor uns liegen, lehren uns, dass wir mehr denn<br />

je lernen müssen zu teilen, diese Erde zu schätzen und zu erhalten,<br />

denn sie wurde mit Weisheit geschaffen und ist gefüllt mit Gütern<br />

für uns alle.<br />

WENN DIE WELT<br />

WEISE GESCHAF-<br />

FEN WURDE,<br />

WARUM IST DER<br />

MENSCH DANN SO<br />

UNFÄHIG, WEISE<br />

ZU HANDELN?<br />

Thérèse Chammartin<br />

10<br />

Anne-Elisabeth Nobs


SYNODALRAT / SEELSORGEN<br />

SYNODALRAT – HUMAN RESOURCES UND<br />

KOMMUNIKATION<br />

JAHRESBERICHT SEELSORGE<br />

EVALUATION WAGEN UND WACHSEN<br />

Während des Jahres konnte die Broschüre «Anwesenheit» zur Seelsorge fertiggestellt werden. Darin<br />

wird die Seelsorge in den kantonalen Institutionen vorgestellt. Seelsorger*innen berichten von ihrer<br />

täglichen Arbeit mit Menschen, die für einen Moment in einer schwierigen Situation sind und durch<br />

ermutigende Worte wieder etwas Licht am Horizont sehen. Das Ziel einer solchen Broschüre war, der<br />

Bevölkerung zu zeigen, dass Kirche nicht nur ein Gottesdienst am Sonntag ist, sondern dass sie viel<br />

bietet. Eine Aufgabe der Kirche ist unter anderem, sich um schwächere<br />

und verletzbare Menschen zu kümmern.<br />

Auch im letzten Jahr war die Seelsorge in den kantonalen Institutionen<br />

wieder sehr gefragt. Zwar war es zu Beginn des Jahres noch<br />

etwas schwierig, da die Vorschriften der Pandemie vieles verhinderten,<br />

doch mit den Lockerungen konnte wieder mehr gestaltet<br />

werden. Von diesen Lockerungen profitierten auch die Patientinnen<br />

und Patienten in den verschiedenen Stationen des HFR-Freiburg.<br />

So konnten an den Gottesdiensten in Tafers die Chöre und<br />

Musikformationen wieder teilnehmen. Auch in Meyriez, Freiburg<br />

und Riaz durften wieder Gottesdienste gefeiert werden. Hingegen<br />

sorgte die Umstrukturierung des HFR für eine gewisse Unsicherheit<br />

beim Personal und den Patientinnen und Patienten, was die Seelsorger*innen<br />

zu spüren bekamen.<br />

Die Seelsorge in der Psychiatrie im FNPG Villars-sur-Glâne, wo auch<br />

viele traumatisierte Flüchtlinge Hilfe suchten, wird weiterhin sehr<br />

geschätzt.<br />

Die Lockerungen waren auch für die Behindertenseelsorge sehr befreiend. So konnten Zeremonien<br />

und Gottesdienste uneingeschränkt stattfinden.<br />

In den beiden Gefängnissen konnte die Seelsorge ohne Probleme stattfinden. Im BAZ in der Guglera<br />

hingegen musste sich die Seelsorge der grossen Herausforderung stellen, in einem durch die Aufnahme<br />

von zahlreichen Flüchtlingen aus der Ukraine überfüllten Zentrum, die Seelsorge so gut als<br />

möglich zu garantieren.<br />

Im vergangenen Jahr wurde in der Uni-Seelsorge die Einzelgespräche wieder sehr in Anspruch genommen.<br />

Anklang fanden auch die verschiedenen Aktivitäten in den höheren Schulen.<br />

Am Seelsorgertreffen im November stellte sich das Care-Team See, Lac-Sense (CTSLS) vor.<br />

Auch in diesem Jahr mussten sich die Seelsorger*innen immer wieder mit neuen und kritischen Situationen<br />

auseinandersetzen. Mit dem Willen, den Menschen zu helfen, gelingt ihnen das meistens.<br />

Für dieses Engagement kann man ihnen nur danken.<br />

Vize-Präsidium<br />

Der Rat der reformierten und katholischen Kirche des Kantons Freiburg (CÉRÉCAF) organisierte gemeinsam<br />

mit den Islamischen Gemeinschaften im September einem Friedensmarsch durch die Stadt<br />

Freiburg und einen Diskussionsabend zum Thema «Das Verhältnis zum Geld im Islam».<br />

Die Frühlings- und die Herbstversammlung der Kirchenkonferenz (KIKO) fanden wie gewöhnlich in<br />

Zürich statt.<br />

Um dem 2021 an der Synode eingereichte Postulat Folge zu leisten, wurde ein externes Unternehmen<br />

beauftragt, das Personalmanagement (HR) unserer Kirchgemeinden zu evaluieren. Dafür fanden in<br />

jeder Kirchgemeinde Gespräche mit dem Präsidium statt, manchmal gemeinsam mit der Sekretärin.<br />

Bei diesen strukturierten Interviews wurde die HR-Praxis sorgfältig begutachtet. Ein Schlussbericht<br />

zeigt die Punkte auf, die unsere Aufmerksamkeit verlangen. Er betont besonders die<br />

grosse Arbeitsbelastung und die Probleme, denen sich die Kirchgemeinderäte stellen<br />

müssen. Auch die aktuell mangelnde Stabilität der Organisation wird hervorgehoben.<br />

Die Abschlussempfehlungen des Berichts werden gerade geprüft, eine erste Rückmeldung<br />

an die Synode fand im Dezember <strong>2022</strong> statt.<br />

Was die Arbeit der Suchkommissionen angeht, ist festzustellen, dass es immer weniger<br />

wählbare Kandidat*innen für das Pfarramt gibt. Deshalb dauert es oft lange, bis ein*e<br />

Nachfolger*in für eine Pfarrperson gefunden wird, und die betroffenen Kirchgemeinden<br />

müssen bis dahin Vertretungen finden.<br />

Der Kontakt zu den Verantwortlichen für HR, Aus- und Weiterbildung der Westschweizer<br />

Kirchen wurde gepflegt, und es fanden regelmässige Treffen statt, ebenso mit der Konkordatskonferenz.<br />

Es gab Kontakte zu den HR-Verantwortlichen der französischen und<br />

belgischen Kirchen. Dabei ging es vor allem um den Pfarrpersonennachwuchs.<br />

In der Kirchenkanzlei durften wir mit Kelly Taveira eine neue Studentin in Ausbildung begrüssen. Abgesehen<br />

davon fanden alle Jahresgespräche mit den Mitarbeitenden der Kirchenkanzlei und den kantonalen<br />

Fachstellen statt.<br />

Im Ressort Kommunikation wurde eine neue Redaktionscharta<br />

erstellt. Ausgehend von den Empfehlungen der<br />

Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) schlägt sie<br />

Möglichkeiten vor, die inklusive Sprache in unserer Kirche<br />

zu verbessern und zu vereinheitlichen.<br />

Die Webseite der Kantonalkirche wurde evaluiert und eine<br />

umfassende Neugestaltung ins Auge gefasst. Ziel ist es, die<br />

Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, die Suchfunktionen<br />

zu optimieren und das visuelle Erscheinungsbild zu verbessern.<br />

Die neue Webseite soll dann auch kompatibel mit<br />

Handy und Tablet sein.<br />

Wie jedes Jahr erschien viermal «La Lettre R». Die Informationen<br />

der Task Force EKS zu Pandemie, Energiekrise und<br />

Krieg wurden in Form eines Newsletters weitergegeben.<br />

Monique Johner<br />

WAS DIE ARBEIT DER<br />

SUCHKOMMISSIONEN<br />

ANGEHT, IST FESTZU-<br />

STELLEN, DASS ES<br />

IMMER WENIGER WÄHL-<br />

BARE KANDIDAT*INNEN<br />

FÜR DAS PFARRAMT<br />

12 Thérèse Chammartin<br />

13<br />

GIBT.


SYNODALRAT / BILDUNG<br />

SYNODE / PRÄSIDIUM<br />

GEFRAGT: NEUE VISIONEN FÜR<br />

KIRCHLICHE BERUFE<br />

DAS SYNODEJAHR <strong>2022</strong><br />

«Die Erde ist voll von deinen Geschöpfen!», diesen Satz aus dem Psalm 104 kann man verschieden<br />

betonen: Er lobt die Vielgestalt der Wesensformen, die uns umgeben, und gleichzeitig kann er auch<br />

als humorvoller Seufzer verstanden werden: «Ja, der Herrgott hat verschiedene Kostgänger».<br />

Die Behördenarbeit bringt so manches mit sich, was beide Aspekte beinhaltet.<br />

In meinem neuen Ämtli als Mitglied des Konkordatsbüros A+W habe ich einige Entscheide<br />

mitgetragen und mitverantwortet, die mir wieder einmal gezeigt haben, wie wichtig<br />

es ist, dafür zu sorgen, dass unsere reformierten Landeskirchen gutes und vor allem gut<br />

ausgebildetes «Bodenpersonal» haben. Was für die Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen<br />

und Pfarrer gilt, ist auch für die anderen kirchlichen Berufe ein grosses Thema. Es<br />

wäre so einfach, motivierte Menschen ohne Zusatzqualifikation in unseren Kirchgemeinden<br />

zu beschäftigen, «und es käme erst noch günstiger». Aber in diese Falle möchten wir<br />

nicht tappen. Es zeigt sich immer mehr, dass es nun grössere strategische Überlegungen<br />

braucht, wie wir den Kirchgemeinden helfen können, das kirchliche Leben in die Hände<br />

von qualifizierten Fachkräften zu legen. Viele der kirchlichen Berufe müssen dazu ganz<br />

neu gedacht, ihre Ausbildungen und Berufsbilder angepasst oder sogar neu entworfen<br />

werden. Das geschieht im Moment auf allen Ebenen in den Kantonalkirchen, an den<br />

Fachschulen, Universitäten und Bildungsinstitutionen. Da heisst es, die Nase im Wind zu<br />

haben und die Entwicklungen aktiv mitzugestalten.<br />

Das Jahr <strong>2022</strong> ermöglichte nach dem Ressortwechsel erste Erfahrungen im Ressort Bildung, und gewährte<br />

einen tiefen Blick in die kirchlichen Strukturen, in die ökumenische Arbeit und in die spezielle<br />

Freiburger Kultur des verfassungsrechtlich garantierten konfessionellen Religionsunterrichts an<br />

den öffentlichen Schulen. Auch hier gab es neue Begegnungen, interessante Gespräche, aber auch<br />

schwierige Themenfelder, in welchen sich die spezielle Diasporasituation unserer reformierten Kirche<br />

in vielfältiger Weise spiegelt. Die Spannung zwischen «bei uns war es halt schon immer so» und «jetzt<br />

müsste mal endlich jemand etwas machen» fordert unser Tun jeden Tag wieder neu heraus.<br />

Die Fachstelle Bildung und die verschiedenen Kommissionen haben in diesem Jahr einige grössere<br />

Projekte abgeschlossen. Es ist nun der richtige Zeitpunkt, um zusammen mit den Kirchgemeinden<br />

und den Behörden neue Visionen für die kirchlichen Berufe zu entwickeln. Darauf freuen wir uns.<br />

Das vom Synodalrat für den <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2022</strong> vorgeschlagene Thema lautet:<br />

«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />

Psalm 104.24<br />

In Anbetracht der Corona-Situation war die Idee aufgekommen, die Februarsynode ausfallen zu lassen.<br />

Dies erwies sich als nicht realisierbar, da nach der Wahl der Synodalen im Dezember<br />

die Einsetzung der Gewählten und die Besetzung der Kommissionen notwendig waren,<br />

um den regulären Betrieb im neuen Jahr aufnehmen zu können.<br />

So fand als Novum die Vereidigung aller Beteiligten – Synodale und deren Vertreterinnen<br />

und Vertreter – per Video statt. Über 90 Personen wurden am Bildschirm erkannt und<br />

begrüsst! Die Synode begann mit einem eindrücklichen und ergreifenden Gottesdienst<br />

mit Pfarrerin Kathrin Bardet und Pfarrer Pierre-Philippe Blaser, gefolgt von der virtuellen<br />

Vereidigung aller Personen. Für die Suppleantinnen und Suppleanten sowie Stellvertreter*innen<br />

war die Synode damit abgeschlossen und die verbleibenden Teilnehmenden<br />

gingen zu den Wahlen über:<br />

– Büro der Synode<br />

– Mitglieder der Finanzkommission<br />

– Mitglieder der Rekurskommission<br />

– Mitglieder der Ordinationskommission<br />

– Sekretär der Synode<br />

Die Teilnehmenden konnten elektronisch wählen, so dass die Resultate unverzüglich erschienen. Alle<br />

vorgeschlagenen Personen wurden diskussionslos und mit grossem Mehr gewählt. Offen blieben Ersatzpersonen<br />

für die Rekurskommission.<br />

Die Synodalen wurden aufgefordert, Personen für die Vorbereitungsgruppe der Gesprächssynode zu<br />

melden. So ging diese Synode schnell zu Ende, leider ohne den gemütlichen Teil.<br />

Die Maisynode begann mit einem Abendmahlgottesdienst im Park Chatoney mit Blick auf den nahen<br />

Murtensee. Der schöne Garten mit den stattlichen Bäumen, die Musik, die Predigt bildeten einen<br />

wunderbaren Einstieg in die neue Legislatur.<br />

Katrin Bardet<br />

Virtueller Gottesdienst<br />

mit Pfr. Katrin Bardet und<br />

Pierre-Philippe Blaser.<br />

14<br />

15


SYNODE / PRÄSIDIUM<br />

SYNODE<br />

Start der eigentlichen Synode war die Rede des Vizepräsidenten des Staatsrates, Didier Castella. Wir<br />

durften zur Kenntnis nehmen, dass der Staatsrat die Kirche als wichtige Institution unserer Gesellschaft<br />

betrachtet und dass die Zusammenarbeit mit ihr wertvoll ist.<br />

Es folgten die statuarischen Geschäfte – Jahresrechnung und <strong>Jahresbericht</strong> – sowie die Aufnahme von<br />

drei Pfarrpersonen in den Kirchendienst.<br />

Mit Freude konnten wir diese Synode mit einem gemeinsamen Mittagessen abschliessen.<br />

Die Gesprächssynode im September eröffnete die Präsidentin der protestantischen Kirche Genf, Eva<br />

Di Fortunato. Professor Frédéric Rognon startete die erste Diskussionsrunde zum Thema «Wie bearbeitet<br />

die Theologie die Klimakrise?», welches anschliessend in Gruppen konkretisiert wurde.<br />

Direkt betroffen waren alle beim zweiten Thema «Die innere Wandlung: Ökospiritualität», eingeführt<br />

durch Alexia Rossé und Bernard Du Pasquier; es folgten Gruppenarbeiten. Zum Schluss wurde die<br />

Frage «Was tun wir in den Kirchgemeinden?» diskutiert.<br />

Es zeigte sich einmal mehr, dass der Austausch zu einem konkreten Thema von den Synodalen geschätzt<br />

wird und zu fruchtbaren und umsetzbaren Resultaten führt.<br />

Die letzte Synode fand im Dezember statt, da mangels Traktanden die Oktobersynode gestrichen worden<br />

war. Als Einleitung durften wir einen Vortrag über die «Dargebotene Hand» hören, welche ihr<br />

60. Jubiläum feiert, und eine Präsentation der «Evangelischen Frauen Schweiz», welche ihr 65. Jubiläum<br />

feiern. Beide Vorträge zeigten auf, wie wichtig die Arbeit der Kirche auch heute ist, da die Not der<br />

Menschen nicht geringer geworden ist, ganz im Gegenteil.<br />

Wer für die Kirche arbeitet, hat oftmals mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen.<br />

Ein grosser Teil der Probleme ist hausgemacht.»<br />

Synodalrätin Monique Johner zeigte den Stand des Projektes «HR in den Kirchgemeinden», das sich<br />

dieser Fragen seit längerem angenommen hat.<br />

Für das Thema der Gesprächssynode waren 6 Themen eingegangen. Ausgewählt wurde:<br />

«Erosion des kirchlichen Engagements: Wie lösen wir den Spagat zwischen der sinkenden Zahl von<br />

Pfarrerinnen und Pfarrern, die aus der Ausbildung kommen, und der sinkenden Zahl von Freiwilligen,<br />

die bereit sind, sich in den Gemeinden und kirchlichen Institutionen zu engagieren?»<br />

Die Bildung einer Arbeitsgruppe für die Vertiefung des Themas «Ökologie in der Kirche» wurde abgelehnt.<br />

Das Büro der Synode dankt der Verwaltung für ihre konstruktive Arbeit das ganze Jahr hindurch und<br />

freut sich auf die weitere angenehme Zusammenarbeit mit der Synode und dem Synodalrat.<br />

Pierre-Alain Sydler<br />

Das Budget 2023 wurde kommentarlos angenommen, ebenso die überarbeiteten Dokumente zur<br />

Katechese, ein Geschäft, das vor einem Jahr den Synodalen vorgestellt worden war. Was die Synode<br />

nicht akzeptierte, war die Umwandlung der Anstellungsrichtlinie in ein Reglement. Die Diskussion erinnerte<br />

stark an die Voten bei der Bearbeitung der Anstellungsrichtlinien für Pfarrpersonen!<br />

Das Postulat der Kirchgemeinde La Glâne-Romont zum Thema «Schönwetterkirche» zeigte die<br />

Schwierigkeiten, in welchen zahlreiche Kirchgemeinden stecken:<br />

Zitat aus dem Postulat<br />

«Wir arbeiten in einem Schönwettermodell:<br />

Unprofessionelle Behörden, komplizierte Strukturen und nicht klar kommunizierte Erwartungen:<br />

BÜRO DER SYNODE<br />

2018 − <strong>2022</strong><br />

Präsident<br />

Vizepräsidenten<br />

Sekretariat<br />

Pierre-Alain Sydler<br />

Jean-François Javet<br />

Ulrich Wagner, Pfarrer<br />

Peter Andreas Schneider<br />

Protokollführung<br />

Fahrettin Calislar<br />

Rolf Keller<br />

16 17


KIRCHENKANZLEI<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

LEBENDIG, GEMEINSAM ARBEITSAM<br />

UND MOTIVIERT<br />

Das Team der Kirchenkanzlei setzt sich zum Jahresende zusammen aus drei Festangestellten und zwei<br />

befristet angestellten Mitarbeitenden, die beide berufsbegleitend studieren. Das bedeutet konkret,<br />

dass trotz intensiver Suche Ende <strong>2022</strong> eine Person weniger im Team mithilft. Hier zeigt sich, dass auch<br />

die administrative Seite der Kirche vom Fachkräftemangel betroffen ist. Seit Mitte August unterstützt<br />

Kelly Taveira das Team der Kirchenkanzlei. Sie studiert wie ihre beiden Vorgänger, Laeticia Buchs und<br />

Maxime Bourquenoud an der Haute Ecole de Gestion (HEG). Die beiden Letztgenannten<br />

haben uns Ende September, nach erfolgreich beendetem Studium, wie<br />

vorgesehen verlassen.<br />

Viele Werke<br />

Auch <strong>2022</strong> wurden die Abläufe in der Kirchenkanzlei verfeinert, optimiert und wo<br />

möglich und sinnvoll, automatisiert. Hauptsächlich geschahen die Veränderungen<br />

im Hintergrund. So wurde Ende <strong>2022</strong> der Umbau der Finanzabteilung abgeschlossen.<br />

Die Ausgliederung eines Teils der Buchhaltung und der Lohnadministration<br />

an ein Treuhandbüro hilft zu professionalisieren und gleichzeitig den<br />

Fokus stärker auf die kirchenspezifischen Finanzfragen zu legen sowie eine Kontinuität<br />

zu garantieren.<br />

Trotz Digitalisierung findet ein reger Austausch zwischen allen Mitarbeitenden<br />

statt. Damit der Spagat zwischen Digitalisierung und Menschlichkeit gelingt,<br />

muss das ganze Team an einem Strick ziehen und sich fortlaufend weiterentwickeln.<br />

Zeuge davon, dass dies mit Erfolg klappt, sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Ihnen<br />

allen ein grosses Dankeschön dafür!<br />

Allgemein stellen die Mitarbeitenden in der Kirchenkanzlei fest, dass im Vergleich zu den Vorjahren<br />

Anfragen und Unterstützungsgesuche aus den Kirchgemeinden merklich zugenommen haben. So<br />

halten auch grosse Dossiers aus dem Synodalrat die Kirchenkanzlei auf Trab. Dazu finden Sie sicher in<br />

den einzelnen Berichten der entsprechenden Ressorts des Synodalrats mehr. Einige weitere Schlagworte<br />

sind Datentransfer, Ensa-Kurse, offene Pfarrstellen, nahende Pensionierungen, Suche nach Katechet*innen<br />

und Kirchgemeinderät/innen.<br />

Die bekannten und unbekannten Herausforderungen<br />

<strong>2022</strong> war nicht nur geprägt von den Folgen der uns bekannten Pandemie, sondern von neuen Risiken<br />

und Gefahren, die auf uns einwirken und uns bedrohen. Die auf Schweizer Ebene geführte Corona-<br />

Taskforce wurde neu in eine allgemeine Taskforce «Krisen» umgebaut. Diese überkantonale Taskforce<br />

dient dem Ziel, sich als Kirchen vertieft auszutauschen und uns so zu stärken. Die Kirchenkanzlei informiert<br />

bei Bedarf mit einem einfachen Newsletter die Kirchgemeinden. Je nach Heftigkeit der Krisen<br />

muss angedacht werden, eine Taskforce unter unseren freiburgischen Kirchgemeinden aufzubauen.<br />

In dieser mit Spannung geladenen Zeit endet dieser <strong>Jahresbericht</strong> mit dem dringenden Appell aus<br />

Römer 14,19 an uns alle:<br />

«Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.»<br />

Für das Team der Kirchenkanzlei, Peter A. Schneider<br />

<strong>2022</strong> haben sich die Mitarbeitenden der kantonalen Seelsorgen, der Fachstellen und der Kirchenkanzlei<br />

mehrmals getroffen. Diese Treffen tragen zu einem Teamgefühl bei, das hilft, den reformierten Esprit<br />

auch dann auszustrahlen, wenn wir allein im Auftrag unserer Kirche unterwegs sind.<br />

Haben Sie gemerkt, dass unauffällig auf Instagram ein Versuch gestartet worden ist? Ein stiller Erfolg<br />

mit bereits über hundert Folgenden. Ein Projekt, das wohl in Zukunft unser Erscheinungsbild beeinflussen<br />

wird.<br />

Auf der Suche nach Innovation für unsere Kirchgemeinden wurde die Einführung eines digitalen Kollektenkorbs,<br />

wie er in Frankreich Anwendung findet, geprüft. Leider fehlt in der Schweizer Finanzwelt<br />

die Bereitschaft, diese Lösung zu unterstützen. Hingegen wurde von den Kirchgemeinden die<br />

Initiative der Kirchenkanzlei geschätzt, die Sichtbarkeit der einzelnen Gebäude auf Google Maps zu<br />

verbessern.<br />

Eine kleine «ad hoc Kommission Toilettage Rechtstexte», bestehend aus Mitgliedern des Büros der Synode,<br />

dem Synodalrat und Mitarbeitenden der Kirchenkanzlei ist daran, die Aktualität unserer Rechtstexte<br />

zu überprüfen. Je nach Ergebnis wird die Synode darüber im Detail informiert oder es wird ihr<br />

sogar konkret ein Dossier unterbreitet.<br />

Der seit einigen Jahren eingeführte, kantonale Versicherungspool ist ein grosser Erfolg. In den Rahmenverträgen<br />

(Kollektives Krankentaggeld (KKTG) und obligatorische Unfallversicherung (UVGO) der<br />

ERKF sind von den 16 Kirchgemeinden und der Kantonalkirche in der UVGO 13 und in der KKTG 14<br />

mitversichert.<br />

18 19


KIRCHGEMEINDEN<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

BÖSINGEN<br />

ERKENNTNIS UND ERFAHRUNG<br />

Das Jahr <strong>2022</strong> war ein gutes Jahr. Stetig wurden die pandemiebedingten Regeln gelockert und<br />

schliesslich ganz aufgehoben. Jetzt können wir uns wieder frei bewegen und Veranstaltungen ohne<br />

grosse Administration durchführen. Dafür sind wir alle sehr dankbar.<br />

In Fendringen besitzt die Kirchgemeinde einen eigenen Friedhof, der bei Beerdigungen nicht oft berücksichtigt<br />

wird. Seit einigen Jahren stellen nicht nur wir fest, dass die Bestattungsform «Gemeinschaftsgrab»<br />

immer beliebter wird. Der Aufwand für die Angehörigen entfällt, aber man hat trotzdem<br />

einen schönen Ort, um den Verstorbenen zu gedenken.<br />

Schon seit einigen Jahren wuchs in uns der Wunsch, auch auf unserem Friedhof ein Gemeinschaftsgrab<br />

zu gestalten. Dieses Jahr konnte das nun endlich realisiert werden – und es ist sehr schön geworden! Aus einem Steinbruch<br />

bei Plasselb haben wir einen grossen Stein von etwa 8 Tonnen ausgesucht, und der Gärtner hat die Umgebung wirklich<br />

sehr schön gestaltet.<br />

BULLE – LA GRUYÈRE<br />

VIELSEITIGES KIRCHENJAHR<br />

«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />

Psalm 104.24<br />

Sportlicher Sommerwettkampf<br />

Vom 7. bis zum 12. August nahmen rund siebzig Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren<br />

mit Trainern, Hilfstrainern und zahlreichen Freiwilligen eine Woche lang an den zehnten «Kids Games»<br />

in Bulle teil. Auf dem Programm standen beispielsweise biblische Morgenandachten mit Sketchen,<br />

Lernspielen und Austausch, am Nachmittag sportliche Team-Wettkämpfe.<br />

Gleichzeitig haben wir die Hecke, die den Friedhof umgibt, ersetzen lassen. Bisher war es eine Thuja-Hecke. Sie war alt, defekt,<br />

mit Löchern und auch ziemlich verholzt. Und da Thuja eine nicht einheimische Pflanze ist, relativ viel Wasser benötigt und erst<br />

noch giftig ist, haben wir uns entschieden, sie durch ein einheimisches Gewächs zu ersetzen. Nun stehen junge Tierli-Baum-Büsche<br />

da und begrenzen den Friedhof. Es wird noch eine Zeit dauern, bis sie ihre Grösse erreichen. Aber es freuen sich alle daran.<br />

Auch die Bauern der umliegenden Felder.<br />

Andreas Nägelin<br />

Wanderungen für Körper und Seele<br />

Von Mai bis September traf sich die Wandergruppe wöchentlich, um eine für Körper und Seele wohltuende Gemeinschaft zu<br />

erleben. Start war am späten Nachmittag in Bulle mit der Verteilung der Autoplätze. Es folgte die Wanderung des Tages durch<br />

herrliche, von Gott geschaffene Landschaften. Unterwegs wurde gepicknickt, es gab auch Zeit für Austausch und Meditation.<br />

Der Rückweg fand bisweilen mit Taschenlampen statt.<br />

Aktion Weihnachtspäckli<br />

Unser Mehrgenerationenteam ist jedes Jahr dabei, wenn 120‘000 Päckchen aus der Schweiz an die ärmsten Menschen in Osteuropa<br />

(Albanien, Bulgarien, Moldau, Rumänien, Kosova, Belarus und Ukraine) verteilt werden. Die Freiwilligengruppe sammelte<br />

an zwei Tagen Spenden in einem Einkaufszentrum. Mithilfe einer vorgefertigten Liste konnten die Menschen einkaufen,<br />

was sie spenden wollten. Dank dieser Spenden konnten 200 Päckchen bereitgestellt werden (der Inhalt war vorab definiert<br />

und für alle ähnlich).<br />

20 21


KIRCHGEMEINDEN – BULLE – LA GRUYÈRE<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

Jugendskilager<br />

Vom 31. Dezember <strong>2022</strong> bis zum 5. Januar 2023 konnten Jugendliche unter anderem aus Bulle und Estavayer-le-Lac gesegnete<br />

Tage im Skilager in Thyon 2000 erleben. Um 7 Uhr 30 fing der Tag mit einem Fürbittengebet an, es folgten bis zum Spätnachmittag<br />

Kleingruppen und Innen- oder Aussenaktivitäten (Ski). Nach dem Nachtessen ging der Abend mit Unterricht und<br />

Erzählungen von Gott weiter.<br />

CHÂTEL-ST-DENIS – LA VEVEYSE<br />

IM EINKLANG MIT DER SCHÖPFUNG<br />

Zu Beginn dieses Berichts sei gesagt, dass Gottes Wirken in seiner Schöpfung auf vielfältige Weise bei<br />

uns sichtbar geworden ist. Von unserer grünen Veveyse bis zum Indischen Ozean gewährte er uns,<br />

mit Freude tätig zu werden. Zum Beispiel beim Gottesdienst im Freien, im Pfarramt, bei der Gründung<br />

eines Chors, beim Gemeindefest, beim Weihnachts-Generationengottesdienst im Altersheim, beim<br />

Fackelzug oder der «Soupe de Chalet». Alle diese Veranstaltungen haben uns gezeigt, wie wunderbar<br />

Gottes Werke sind. Gleichzeitig waren sie eine Gelegenheit, die Gemeinschaft unter uns zu stärken.<br />

Am Fluss<br />

Dieses Jahr hatten wir die Freude, den Gottesdienst zum Schuljahresabschluss am Flussufer mitten<br />

in der Natur zu feiern. Es war ein gesegneter Moment, bei dem die Musiker*innen, die Vögel und der Fluss ihre Stimmen vereinten<br />

und uns einen Moment des Einklangs mit der Schöpfung bescherten.<br />

Wirken in Madagascar<br />

Im Sommer entsandte DM Pfarrer Yann Morvant an die theologische Fakultät in Tananarive, um dort Neues Testament zu<br />

unterrichten. Sechs Wochen lang hielt er täglich Vorlesungen. Er bedankt sich beim Kirchgemeinderat und seinem Kollegen<br />

Ludovic Papaux, die ihm einen Sabbaturlaub ermöglichten. Laut Yann Morvant werden die Doktorand*innen von heute bald<br />

den Stab übernehmen und eigenständig unterrichten.<br />

Geselligkeit<br />

Das ganze Jahr über organisierten unsere Köche und Köchinnen donnerstags ein für alle offenes Gemeinschaftsessen. Es vereinte<br />

an einem Tisch Gemeindemitglieder und bedürftige Menschen, die froh um eine warme Mahlzeit waren. Diese Mahlzeiten<br />

sind auch eine Gelegenheit, nicht allein zu bleiben, sondern ein gute Zeit der Gemeinschaft und des Austauschs zu erleben.<br />

Gwenaëlle Ducry-Rey<br />

Gemeindefest<br />

Der Gottesdienst wurde von der Musikgesellschaft Châtel-St-Denis und dem neuen Gemeindechorchor Mélo’Dieu musikalisch<br />

umrahmt. Nach dem Apéro und einem ausgezeichneten gemeinsamen Mittagessen waren Freizeitaktivitäten angesagt. Das<br />

Sportteam kehrte vollkommen durchnässt zurück, aber es liess sich die gute Laune nicht verderben. Regen ist schliesslich auch<br />

eine Gabe des Himmels, auch wenn er nicht im erwarteten Moment fällt….<br />

Fackelzug an Weihnachten<br />

Dieses Jahr bot die Weihnachtsfeier die Gelegenheit, mehr oder wenige junge Menschen im Maison St-Joseph in Châtel-<br />

St-Denis zusammenzubringen. Der Gottesdienst wurde durch ein Krippenspiel der Kinder und Weihnachtslieder vom Chor<br />

Mélo’Dieu bereichert. Danach zogen wir mit Fackeln zum Dorfzentrum, um dort eine Soupe de Chalet zu teilen und ein letztes<br />

Weihnachtslied anzustimmen.<br />

Amtsträger<br />

Wir durften Yann Morvant begrüssen, der seit März das Pfarrteam verstärkt. Zu unserem grossen Bedauern mussten wir Abschied<br />

von unserer Sozialdiakonin Jacqueline Dupuis nehmen. Wir wünschen ihr weitere Fortschritte bei ihrer Genesung und<br />

viel Kraft für ihre Unternehmungen. Als Vertretung zu 20% wurde Liliane Himbaza eingestellt, um sich um die Bewohner*innen<br />

unserer Altersheime zu kümmern.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass <strong>2022</strong> von unserer Beziehung zur Schöpfung geprägt war, damit wir Zeugnis von<br />

Gottes Werken ablegen können. Möge unsere Gemeinde in diesem Sinn auch 2023 weiter wachsen.<br />

Nicolas Rouvé<br />

22 23


KIRCHGEMEINDEN – CHÂTEL-ST-DENIS – LA VEVEYSE<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

CORDAST<br />

HERZENSPROJEKT<br />

Nach der Aufhebung der Covid-Massnahmen freuten wir uns, die Gottesdienste und Kirchenfeste endlich<br />

wieder im gewohnten Rahmen feiern zu können.<br />

Sehr geschätzt haben wir, dass wir wieder reisen durften. Das Konflager in Aarburg, die Fahrt ins Blaue<br />

mit den Senioren, das Jugendlager, die Gemeindeferienwoche und auch die Senioren-Wanderwoche<br />

fanden grossen Anklang und wurden von den Teilnehmenden sehr geschätzt.<br />

Anlässlich seiner Retraite beschäftigten sich der Kirchgemeinderat und das Mitarbeiterteam mit dem<br />

Platz- und Renovationsbedarf im Gemeinschaftszentrum und in der Kirche. Wir benötigen für unsere<br />

Aktivitäten mehr Raum und wollen ökologisch und energetisch sinnvoll renovieren. Wir haben einen<br />

Zeitplan erstellt und eine Arbeitsgruppe gebildet und hoffen, spätestens anfangs 2024 mit dem Projekt starten zu können.<br />

Anfang August konnten wir endlich mit unserem Herzensprojekt, dem Generationentisch starten. Jeweils am ersten Mittwoch<br />

im Monat geniessen jeweils rund fünfzig Personen das gemeinsame Mittagessen, welches durch ein grosses Team von Freiwilligen<br />

liebevoll gekocht wird. Wir freuen uns sehr, dass sich Menschen jeden Alters, Einzelpersonen und Familien angesprochen<br />

fühlen und den Weg nach Cordast finden.<br />

Mit zahlreichen Weihnachtsangeboten und Weihnachtsgottesdiensten konnten wir das Jahr feierlich beenden.<br />

Silvia Aegerter<br />

24 25


KIRCHGEMEINDEN JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

DÜDINGEN<br />

VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN<br />

Wer sich mit offenen Augen und Herzen durch den Kanton Fribourg bewegt, kann Tag für Tag die<br />

Schönheit und die Weisheit Gottes in der Schöpfung bewundern, leben wir doch in einem gesegneten<br />

und friedlichen Land. Doch die jubelnde Freude, die Psalm 104 ausdrückt, blieb uns im Jahr <strong>2022</strong><br />

vielfach im Halse stecken. Der Krieg in der Ukraine mit seinen unsäglichen Folgen für Millionen von<br />

Menschen, für die Tiere und ein ganzes Land, das nunmehr seit Monaten angegriffen und zerstört<br />

wird, hat uns verstört und zutiefst beunruhigt. Von März bis Juni versammelten sich bei uns Menschen<br />

donnerstags zu Gebeten für den Frieden, Gemeindeglieder engagieren sich für Ukrainerinnen und<br />

Ukrainer. So versuchten wir, unsere Solidarität zu zeigen.<br />

Dass die Veränderungen des Klimawandels nun auch in unserer schönen Region spürbar werden, konnte man spätestens<br />

während der langen, trockenen Sommermonate sehen. Doch nicht erst seitdem beschäftigt sich unsere Kirchgemeinde mit<br />

ökologischen Fragen. Das Engagement für die Bewahrung der Schöpfung prägt seit langem unsere pädagogische und theologische<br />

Arbeit. Gegenwärtig beabsichtigen wir einen grossen, praktischen Schritt mit der Erneuerung unserer Heizungsanlage<br />

und der Installation einer Photovoltaikanlage. Viele Vorbereitungen waren zu treffen, dass im Jahr 2023 die Ölheizung durch<br />

eine nachhaltige Geothermie-Heizung ersetzt werden kann. Im November <strong>2022</strong> hiess unsere Kirchgemeindeversammlung<br />

dieses Projekt einstimmig gut und stimmte den Kreditbegehren zu.<br />

Das Gemeindeleben stand <strong>2022</strong> teilweise noch unter den Auswirkungen der Covid19-Pandemie, insbesondere die Abendmahlsfeiern<br />

wurden sehr vermisst. Da das Teilen des Gemeinschaftskelches unter Pandemiebedingungen unmöglich war,<br />

stockten wir unseren Bestand an Einzelkelchen auf und liessen in einer lokalen Töpferei 50 weitere Kelche herstellen. So wurde<br />

die Abendmahlsfeier am Gründonnerstag zu einem besonderen Höhepunkt.<br />

Als eindrücklichen Moment erlebten wir auch den Jugendgottesdienst, der sich angesichts der aktuellen, politischen Situation<br />

mit dem Gewaltverzicht Jesu (Mt.5,38-44) beschäftigte. Die Jugendlichen setzten sich mit der schwierigen Frage auseinander,<br />

wie man tatsächlich die andere Wange hinhalten kann...<br />

Unser beliebter Lach-mit-Tag konnte im September ohne Restriktionen stattfinden und stiess auf gute Resonanz. Den Jüngsten<br />

und ihren Familien wurde die Frage nach Bewahrung der Schöpfung mit dem Thema «D‘ Arche Noah» nahegebracht, den<br />

Kindern machte der Besuch von lebenden Tieren von «Johns kleiner Farm» grosse Freude. Bei diesem Anlass konnten wir auch<br />

mitteilen, dass das vorangegangene Jahresprojekt der Kinder- und Jugendkirche das gute Ergebnis von 2‘880.– Franken eingebracht<br />

hatte, so dass mit diesen Mitteln im Pamir eine Brücke gebaut werden kann.<br />

Das breite Angebot unserer Kinderkirche zeigte besonders bei unserer Schatzkiste Erfolg, von Monat zu Monat verzeichneten<br />

wir mehr Teilnehmer*innen.<br />

Nach und nach wurde die Erleichterung spürbar, dass die Pandemie zu Ende geht und die gewohnten Anlässe und Angebote<br />

stattfinden konnten. Die Gemeinschaft zu pflegen, die in den letzten Jahren so gelitten hatte, war uns ein spezielles Anliegen<br />

im Jahr <strong>2022</strong>. Hervorzuheben ist der schöne Abend, der als Dank für unsere freiwilligen Mitarbeitenden, nun endlich durchgeführt<br />

werden konnte und allen viel Freude machte.<br />

Auf der anderen Seite mussten wir im zurückliegenden Jahr von ungewöhnlich vielen Gemeindegliedern Abschied nehmen.<br />

Wie wichtig und tröstend das Zusammenstehen in solch schwierigen Momenten ist, zeigte sich dabei besonders.<br />

Fritz Herren / Sabine Handrick<br />

26 27


KIRCHGEMEINDEN<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

ESTAVAYER-LE-LAC<br />

<strong>2022</strong> – EIN JAHR VON WILLKOMMEN UND ABSCHIED<br />

«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />

Psalm 104, 24<br />

Wie Jahr für Jahr eine Jahreszeit der nächsten weicht, überreichten Amtsträger*innen und Mitarbeitende<br />

in diesem Jahr mehrfach den Stab an die Nachfolgenden.<br />

Nicht weniger als acht Personen (Pfarrer*innen und Theologiestudierende) lösten sich ab, um für die<br />

Kirchgemeinde Vertretungen zu übernehmen bis das Pfarrteam wieder vollständig war. Jeder und<br />

jede hat mit seinen Gaben und Charismen die Gemeinschaft bereichert und einen anderen Aspekt des<br />

Gottesreiches sichtbar gemacht. Wir sind dankbar für den gemeinsam zurückgelegten Weg.<br />

Im August bot die Begrüssung unserer neuen Pfarrerin und ihrer Familie im Jordil die Gelegenheit für einen festlichen Gottesdienst,<br />

bei dem wir unsere Dankbarkeit für alle Arbeiter, die der Herr uns gesendet hat, zum Ausdruck bringen konnten.<br />

Willkommen und Abschied folgten einander mit Wärme, Emotion und der Hoffnung für die Zukunft. Ebenfalls war dieser Anlass<br />

eine Gelegenheit, uns zahlreich zu versammeln und auch die Nachbar*innen zum Fest einzuladen, das den Neustart des<br />

Gemeindelebens in neu gestalteten und angenehmen Räumen bedeutete.<br />

Die Gemeinde hiess auch einen neuen Abwart und Gebäudeverantwortlichen willkommen sowie zwei neue Mitglieder im<br />

Kirchgemeinderat. Dieser ist jetzt nach einer Zeit der Unterbesetzung wieder vollständig. Es zeigt sich ein neues Umweltbewusstsein<br />

im Hinblick auf die Bewahrung der «Geschöpfe der Erde», von denen der Psalmist spricht.<br />

Um zum Abschluss beim Thema zu bleiben seien noch die traditionellen Ausflüge und Gottesdienste im Freien erwähnt (Gang<br />

am Ostermorgen, Ausflug in die Natur, Taufen im See, Adventsfeier). Diese ermöglichten sowohl, die Grösse Gottes und seiner<br />

Wohltaten zu betrachten, als auch, seine Schöpfung im Lauf der Jahreszeiten zu feiern.<br />

Wie Jahr für Jahr die Jahreszeiten wiederkehren, zeigten Amtsträger*innen und Mitarbeitende in diesem Jahr ihre Verbundenheit<br />

mit der Kirchgemeinde.<br />

Im Rückblick können wir mit dem Psalmisten sagen: ««Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet.»<br />

FERENBALM<br />

VERANTWORTUNGSVOLL MIT GOTTES<br />

SCHÖPFUNG UMGEHEN<br />

Ab Mitte Februar gibt es generell für kirchliche Veranstaltungen und damit auch für Gottesdienste keinerlei pandemiebedingten<br />

Auflagen mehr, alles kann wieder im gewohnten Rahmen stattfinden. Bei einigen Anlässen wirkt sich die Zeit der Restriktionen<br />

negativ auf die Zahl der Teilnehmenden aus, viele haben ihre Freizeit in diesen Wochen anders ausgefüllt und kehren<br />

nicht mehr einfach so zu den alten Gewohnheiten zurück.<br />

Als Kirchgemeinde ist es immer wieder sinnvoll, sich bewusst auch zukunftsgerichtete Gedanken zur Weiterentwicklung zu<br />

machen und Neues einzuleiten. Im September treffen sich Pfarrpersonen, Mitarbeiter und Behördenmitglieder der sieben<br />

Kirchgemeinden Region Laupen zur regionalen Retraite, um die Zusammenarbeit auszuloten und bereits bestehende Kooperationen<br />

weiter zu fördern.<br />

Auch in der Kirchgemeinde Ferenbalm ist die Frage, wie in Zukunft genügend geeignete Kirchgemeinderatsmitglieder gefunden<br />

werden können, ein zentrales Thema.<br />

Nach umfangreichen Instandstellungsarbeiten (namentlich der Bestückung mit neuen Schamottensteinen) erwacht das Holzofenhaus<br />

neben dem Pfarrhaus zu neuem Leben. In mehr oder weniger regelmässigen Abständen heizt Hans Herren mit Unterstützung<br />

von Marcel Anderegg den Holzofen ein. Im Ofenhaus formen und flechten die Mitglieder der Ofenhausgruppe die<br />

verschiedenen Sorten Teig zu Broten und Züpfen.<br />

Wegen Sanierungsarbeiten verstummen die Kirchenglocken ab Mitte November während eines Monats. Die umfangreichen<br />

Sanierungsarbeiten im Innenraum der Kirche werden im November mit der Isolation der Kirchendecke abgeschlossen.<br />

«Die Schöpfung ist ein Geschenk Gottes und wir Menschen sind angehalten, verantwortungsvoll in und mit Gottes Schöpfung<br />

zu leben.» (EKS). Dies versuchen wir in der Kirchgemeinde bernisch und freiburgisch Ferenbalm in unser Gemeindeleben einfliessen<br />

zu lassen, indem wir bei unseren Gebäudesanierungen und unseren Abfallkonzepten so weit wie möglich auf umweltfreundliche<br />

Lösungen achten.<br />

Odile Fahmy<br />

Vier Jahreszeiten für Geige und Orgel: Unser langjähriger Hauptorganist Marcin Fleszar hat ein bekanntes Barockwerk neu<br />

arrangiert und lädt im November zusammen mit Agata-Maria Raatz im Rahmen der Jahreszeiten-Konzertreihe zum Herbst-<br />

Konzert ein.<br />

28 29


KIRCHGEMEINDEN – FERENBALM<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

Die Kinder- und Jugendangebote umfassen nebst der «Gschichte-Chischte» für Kinder ab dem ersten Kindergartenjahr die<br />

gemeinsame Kinderwoche mit der Kirchgemeinde Cordast sowie das «Übernachten in der Kirche» und den Kinoabend im<br />

Pfarrstöckli. Das Pilotprojekt «Teens-Treff» im Dezember für KUW-SchülerInnen der Oberstufe wird mangels Interesse abgesagt.<br />

Das generationenübergreifende Angebot «Spielnachmittag im Pfarrstöckli» und der Altersnachmittag werden gerne und rege<br />

in Anspruch genommen.<br />

Während der Adventszeit lädt Pfarrerin Katrin Bardet zum kontemplativen Stillegebet in der Kirche ein.<br />

Das Krippenspiel unter der Leitung von Andrea Hauser anlässlich des Generationengottesdienstes an Heiligabend ist erneut<br />

eine gelungene Einstimmung in die Weihnachtszeit. Unser neuer Sigrist ist mit Kulissen-Organisieren und Kindertaxi ebenfalls<br />

mit Feuereifer dabei.<br />

Verantwortungsvoll in und mit Gottes Schöpfung leben heisst für uns auch und vor allem, die Menschen mit den Augen Gottes<br />

zu sehen und nach ihnen zu fragen. Wir erleben unsere Kirchgemeinde als Ort der Gemeinschaft und der Zugehörigkeit, den<br />

unsere Gemeindeglieder genauso wahrnehmen und schätzen wie neue Besucherinnen und Besucher oder auch Zufallsgäste<br />

wie jene Wandergruppe, die an einem lauen Sommerabend in der kühlen Kirche Rast machte und hier gleich ein Konzert auf<br />

Weltklasseniveau miterleben durfte.<br />

Kathrin Winkelmann<br />

FREIBURG<br />

TÄTIGKEITSBERICHT <strong>2022</strong><br />

Für die reformierte Kirchgemeinde Freiburg war das Jahr <strong>2022</strong> geprägt von der allmählichen Wiederaufnahme der Gemeindeaktivitäten<br />

nach der Pandemie. Auch die Gottesdienste wurden wieder lebendiger. Für die Begrüssung neuer Gemeindemitglieder<br />

gibt es jetzt ausserdem am Sonntagmorgen ein Café in einem Raum unter der Kirche, das von ehemaligen und<br />

aktuellen Konfirmand*innen betrieben wird.<br />

Auch andere Anlässe fanden wieder in den Gemeinderäumen statt. Dazu gab es Aktivitäten auswärts, vor allem für die Senior*innen.<br />

Die reformierte Kirchgemeinde Freiburg hatte auch die Freude, im Herbst am Kirchenfest teilzunehmen.<br />

Die Sitzungen des Kirchgemeinderats fanden wie üblich das ganze Jahr über statt. Es gab zwei Austritte. Einer davon betraf<br />

die Präsidentin, die aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Glücklicherweise konnten noch vor Ende des Jahres <strong>2022</strong> zwei<br />

neue Mitglieder gewonnen werden.<br />

Gleichzeitig wurde eine neue Sekretärin eingestellt, so dass das Sekretariatsteam jetzt komplett ist. Ebenfalls können wir auf<br />

ein motivierten Sigrist*innen-Team zählen.<br />

Alle diese Änderungen wurden möglich durch die Einsatzbereitschaft und das Engagement des Kirchgemeinderats, Pfarrpersonen<br />

inbegriffen und durch das neue Sekretariatsteam.<br />

Daniel Känel<br />

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KIRCHGEMEINDEN – FREIBURG<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

KERZERS<br />

MIT EINEM ENGAGIERTEN TEAM IN DIE ZUKUNFT<br />

Das Thema des Synodalrates für den <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2022</strong> lautet:<br />

«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />

Psalm 104.24<br />

Wer im Verlauf des Jahres <strong>2022</strong> durch unser Dorf spazierte, dem fiel unweigerlich der eingerüstete<br />

Kirchturm auf. Nach dem Abflug der Mauersegler wurde die Sanierung des Kirchturmdaches in Angriff<br />

genommen. Die erste Herausforderung war der Aufbau des Gerüstes vom quadratischen Turm über<br />

das achteckige Dach bis hinauf zum Kreuz. Darauf folgte das Auswechseln der Schindeln: 40‘000 neue<br />

waren im Winter von Hand dafür hergestellt worden. Sie wurden mehrschichtig von unten nach oben<br />

auch von Hand angenagelt. Anders als die frühere Konstruktion wurden die Kanten des Turmes nicht mit Blech verkleidet,<br />

sondern mit den Schindeln selber abgedeckt. Dies hat dem Turm eine rundere Form gegeben. Während einer Woche konnte<br />

die interessierte Bevölkerung das Gerüst begehen und die Aussicht auf das Dorf von oben bewundern. Im November wurde<br />

das Gerüst wieder abgebaut und der Turm erstrahlte im neuen Kleid mit den hellen Schindeln. Gross war unsere Dankbarkeit,<br />

dass das ganze Werk unfallfrei realisiert werden konnte.<br />

Unsere zweite Baustelle, den Lifteinbau im Kirchgemeindehaus, schlossen wir in der ersten Jahreshälfte ab. Damit wurde der<br />

Zugang zum Saal für viele wesentlich erleichtert. Dank der aufgehobenen Coronamassnahmen konnten die verschiedensten<br />

Anlässen wieder durchgeführt werden. Welche Freude! So erlebten wir auch im Oktober ein wunderbares, friedliches Fest der<br />

ganzen Freiburger Kirche in Môtier.<br />

Wie zahlreiche Kirchgemeinden standen auch wir vor der Frage: Sollen und können wir Flüchtlingen aus der Ukraine aufnehmen?<br />

Anfangs Jahr quartierten wir eine kleine Gruppe im Pfarrhaus ein, im Wissen, dass dies nur eine Zwischenlösung<br />

sein konnte. Wir hatten geplant, die geerbte Liegenschaft an der Sonnhaldenstrasse in diesem Jahr zu sanieren. Die Frage, ob<br />

diese Sanierung verschoben und das Haus den Ukrainern zur Verfügung gestellt werden könnte, wurde intensiv diskutiert und<br />

schlussendlich bejaht. Die Einrichtung für unsere neuen Gäste erwies sich jedoch aufwendiger als geplant. Heute wird das<br />

Haus von sechs Personen bewohnt, und wir freuen uns über den Austausch mit ihnen: zu Beginn mit Händen und Füssen und<br />

auf Englisch, heute immer mehr auf Deutsch!<br />

Auch in diesem Jahr mussten wir Personalmutationen bewältigen, Trennungen oder Neueintritte.<br />

Möge uns 2023 bei diesen Aufgaben das Zitat von Henry Ford als Leitmotiv dienen:<br />

Zusammenkommen ist ein Anfang<br />

Zusammenbleiben ist ein Fortschritt<br />

Zusammenarbeit ist ein echter Erfolg.<br />

Pierre-Alain Sydler<br />

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KIRCHGEMEINDEN – KERZERS<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

LA GLÂNE – ROMONT<br />

EIN REICHES JAHR<br />

<strong>2022</strong> hatten wir das Glück, viele Neuschöpfungen in unserem Gemeindeleben zu erleben.<br />

Zum Beispiel beim Familiengottesdienst vom 20. März in einer vollen Kapelle. Das Thema war die<br />

Schöpfung, es gab einen «Energieweg» für Familien, einen Tanz für die Bewahrung der Erde, untermalt<br />

von Liedern und Gebeten der Kinder.<br />

Auch die anderen drei Familiengottesdienste zu den Themen Palmsonntag, Atem Gottes und Paulus<br />

im Sturm waren ein Erfolg. Die Kapelle war jedes Mal voll mit Familien. Im Sommer haben wir nach<br />

dem Gottesdienst ein Picknick und Spiele im Wald organisiert.<br />

Anfang Juli gab es eine Woche Sommerlager für die Kinder der Kirchgemeinde. Thema waren die fünf<br />

Sinne, es gab eine Rallye in der Natur und eine Badegelegenheit.<br />

Mit dem Ende der Covid-Einschränkungen konnten wir auch die «Fiire mit de Chliine»-Begegnungen wieder mit einem Picknick<br />

im Garten ausklingen lassen. Diese Anlässe sind gut besucht und werden von Kindern und Eltern geschätzt.<br />

Gemeinsam mit den Katholiken organisierten wir den Weltgebetstag und eine ökumenische Fastensuppe in Romont.<br />

Wir konnten die Schönheit der Schöpfung bei unseren «Gottesdiensten unterwegs» rund um Vauderens, Massonnens und Mézières<br />

erleben. Auf diese Gottesdienste folgte ein gemeinsames Essen im Garten eines Gemeindemitglieds. Die Männer hatten<br />

Gelegenheit, eine Waldwanderung mit Gesprächen und Grilladen zu unternehmen, während die Frauen einen Sommerausflug<br />

auf eine Alp in der Nähe von Suchet machten.<br />

Ein Radiogottesdienst über die Stillung des Sturms vergrösserte unser Publikum. Viele Gemeindemitglieder nahmen mit Lesungen<br />

oder Musik aktiv daran teil. Wir danken der Kirchgemeine Châtel-St-Denis, dass sie uns dafür ihre Räumlichkeiten zur<br />

Verfügung stellte. Wir erhielten viele positive Rückmeldungen für diesen Gottesdienst.<br />

<strong>2022</strong> war aber auch das Jahr des Weggangs von Pfarrer Luc Hintze Ende Juli, des Rücktritts von Céline Meyrat aus dem Kirchgemeinderat<br />

und der Ankündigung des Rücktritts von Pfarrerin Florence Blaser auf Ende März 2023. Wir danken allen herzlich<br />

für ihre fantastische Arbeit!<br />

Um positiv abzuschliessen, sei die Ankunft von Paul-Albert Nobs als Co-Präsident im Mai erwähnt. Durch sie können wir erfolgreich<br />

neue Strukturen aufbauen, wie die Wahl von zwei neuen Kirchgemeinderäten Ende November zeigt. Wir haben nun alle<br />

administrativen Unterlagen zur Verfügung, die vorher fehlten. Das gibt uns eine gesunde Basis für die Zukunft.<br />

Sylvain Giraud<br />

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KIRCHGEMEINDEN<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

MEYRIEZ<br />

EIN FAST NORMALES JAHR<br />

Rückblickend einen <strong>Jahresbericht</strong> zu schreiben, empfinde ich immer als schwierig, sind die Gedanken<br />

doch mehrheitlich schon in die Zukunft gerichtet: ein neuer Sitzungsplan für das ganze Jahr, woran<br />

muss wann gedacht werden, welche Themen sind gesetzt? Das berühmte Hamsterrad! Und das<br />

Unerwartete wird auch noch eintreffen! Aber darum geht es doch gerade, einen Augenblick innehalten<br />

und das Vergangene reflektieren. Also raus aus dem Trubel und sich Gedanken machen, mit einem<br />

Psalm als Leitfaden: «Herr, was für Wunder hast du vollbracht!». Was sind heutzutage Wunder? Wenn<br />

wir einmal versuchen, die Weltlage mit all den unfassbaren Zerstörungen und Nöten etwas beiseite zu<br />

schieben, kommen da ein paar wenige Wunder zum Vorschein?<br />

In erster Linie war es doch wieder ein einigermassen «normales» Jahr für unsere Kirchgemeinde. Unbeschwertere Begegnungen<br />

waren wieder möglich. Der Jodlerclub konnte im Gottesdienst singen und jutzen und der Einladung zu einem anschliessenden<br />

Apero folgen. Das Osterfeuer im Greng war gut besucht. Trotz Sturmwind konnte mit vereinten Kräften ein Feuer entfacht<br />

werden. Was für eine Symbolik! Bei wunderbarem Wetter durften wir wiederum schöne Taufgottesdienste am Waldrand und<br />

am See feiern. Ein Versprechen an eine lebendige Zukunft. Der riesige Einsatz vieler Jugendlicher und junger Erwachsener<br />

ermöglichte beinahe hundert Kindern zwei tolle Sommerlager mit unzähligen unvergesslichen Erlebnissen. Die Seniorenreise<br />

in den Jura war für den Chauffeur etwas abenteuerlich, die Rösti zum Zmittag in der Alpwirtschaft aber anschliessend umso<br />

köstlicher. Eine ansehnliche Gruppe fuhr in die Seniorenferien nach Bad Säckingen, Deutschland.<br />

Schliesslich konnten wir in einem kleinen Team ein neues Bulletin für die Kirchgemeinden Murten, Meyriez und Môtier gestalten<br />

und haben dafür positives Echo erhalten. Natürlich, das ist kein Wunder. Aber woher entspringen neue Ideen und der Elan,<br />

diese umzusetzen? Bereits Anfang Jahr hat unsere langjährige Organistin Frau Magdalena Wasem ihren Rücktritt angekündigt.<br />

Schliesslich hat eine unerwartete Bewerbung die Sorge um die Neubesetzung quasi in Luft auflöst. Eine wunderbare Fügung.<br />

An Weihnachten haben uns die Erstklässler mit ihrem Krippenspiel einmal mehr die Botschaft von Frieden, Wärme und der<br />

Liebe Gottes nahegebracht.<br />

Grosse Dankbarkeit stellt sich ein für ein fast normales Jahr. Für all die kleinen Wunder und Fügungen, die grossartige Mitarbeit<br />

von vielen Händen, die vielen schönen Erlebnisse und Begegnungen, viel Menschlichkeit und Solidarität trotz allem. Das gibt<br />

Zuversicht, auch im neuen Jahr die zahlreichen Herausforderungen zu bewältigen. Lasst uns mit Gottes Gegenwart auch auf<br />

ein grosses Wunder, ein Ende von Krieg, Elend und Hunger, hoffen. Dazu benötigt er weiterhin uns als seine Geschöpfe.<br />

Hansruedi Staub<br />

MÔTIER VULLY<br />

EIN TURBULENTES, WICHTIGES UND<br />

WOHLTUENDES JAHR<br />

Das vergangene Jahr war von einer schrittweisen Rückkehr zur Situation vor der Pandemie geprägt.<br />

Die Sitzungen des Kirchgemeinderats werden wieder in der kleinen Kapelle abgehalten. Das Gemeindefrühstück<br />

und die Bibelkurse finden wieder statt.<br />

Unsere Kirche war den ganzen Sommer über mit einem Mediationsweg zum Thema «Warum nicht ans<br />

Meer?» geöffnet. Er setzte die Meditationen von Weihnachten und Ostern fort. Das Hauptthema war<br />

dieses Jahr das Energiesparen.<br />

Eine «Woche ohne Bänke» Anfang Juli erlaubte es, die Meinung der Gemeindemitglieder zu einer allfälligen Renovierung einzuholen.<br />

Der Anlass war gut besucht, es gab viel Feedback und Austausch. Das Projekt wird weiterverfolgt.<br />

Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe Ende August: Martin Nouis und Anouk Noyer nahmen mit<br />

einer Gruppe des DM daran teil. Eine einmalige Gelegenheit, die weltweite Ökumene ganz nah bei uns zu erleben.<br />

Kantonales Kirchenfest vom 2. Oktober: Da unser Erntedankfest auf den gleichen Termin wie das geplante Kirchenfest fiel,<br />

haben wir uns bei der Kirchenkanzlei als Gastgeber angeboten. Das Vorbereitungsteam hatte die Idee, jeder Gemeinde einen<br />

Kürbissetzling zu geben. Der ausgewachsene Kürbis wurde dann durch genau vorgegebene Schnitzereien gestaltet. Daraus<br />

sollten die Wörter «La reconnaissance» und «Die Grosszügigkeit» gebildet werden. Ein gelungenes Fest.<br />

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KIRCHGEMEINDEN – MÔTIER VULLY<br />

KIRCHGEMEINDEN<br />

MURTEN<br />

MURTEN IM ZEICHEN VON VERÄNDERUNGEN<br />

Wechsel im Sekretariat: Nach 31 Jahren engagierten Einsatz hat Catherine Meigniez am 31. Oktober ihren wohlverdienten<br />

Ruhestand angetreten. Wir haben mit Marlise Gaillet eine neue Sekretärin eingestellt. Diese wichtige Veränderung wurde sorgfältig<br />

begleitet, damit die Eine Abschied nehmen und die Andere sich einarbeiten konnte.<br />

Schon seit Längerem stellt sich der Kirchgemeinderat die Frage, ob es angebracht ist, weiterhin mit der Kirchgemeinde Freiburg<br />

das Publikationsorgan «Auf dem Weg» zu nutzen. Nach reiflicher Überlegung nahmen wir Kontakt mit den Kirchgemeinden<br />

Murten und Meyriez (unseren unmittelbaren Nachbarn) auf. Nach einem von Dialog, Austausch und Zugeständnissen<br />

geprägten Prozess wird ab 1. Januar 2023 eine neue Kirchenzeitung erscheinen. Eine Vereinbarung, die die Details der Zusammenarbeit<br />

regelt, wurde im Dezember unterzeichnet.<br />

Die Seniorenweihnacht hat nach zwei Jahren Unterbruch wieder stattgefunden.<br />

Bei der Kinderweihnacht inspirierte das Thema «Stromausfall» die Kinder zu einer Geschichte, in der die Sterne vom Himmel<br />

gefallen sind und irgendwie zurückgebracht werden müssen, vor allem der Weihnachtsstern!<br />

Anouk Noyer<br />

Die Mitglieder der<br />

Kirchgemeinde tanzen<br />

«Jerusalema».<br />

Kirchenleben<br />

Der am 1. Januar <strong>2022</strong> vollzogene Übertritt der bernischen Gemeinde Clavaleyres in den Kanton<br />

Freiburg, respektive zu Murten, wurde von unserer Kirchgemeinde am 2. Januar <strong>2022</strong> mit einem<br />

Begrüssungsgottesdienst gefeiert. Pfarrer Ueli Burkhalter überbrachte als Vertreter des Synodalrates<br />

die Grüsse der reformierten Kirche Bern-Jura- Solothurn. Thérèse Chammartin, Synodalrätin, hiess die<br />

neuen Mitglieder in der Freiburger Kantonalkirche willkommen. Andreas von Känel, Präsident der<br />

reformierten Kirchgemeinde Murten richtete einen besonderen Willkommensgruss an die neuen<br />

Gemeindemitglieder. Das Kennenlernen konnte während des anschliessenden Apéros im Kirchgemeindehaus<br />

noch vertieft werden.<br />

Im Februar fand ein feierlicher Gottesdienst durch Pfarrer David Schneeberger aus Lützelflüh zur ersten<br />

Wiederwahl von Pfarrerin Annina Martin statt.<br />

Das im vergangenen Jahr lancierte Projekt «Gschichte Chischte» musste auf Grund von fehlendem Interesse abgebrochen<br />

werden. Der Elterntreff hingegen hat guten Anklang gefunden und wird deshalb auch weiterhin angeboten.<br />

Nach wie vor sehr beliebt sind die Midi-Musique-Konzerte, die Serenaden sowie die Musikgottesdienste. Durchgeführt wurden<br />

auch die Seniorenferien in Heiden im Appenzellerland und die Pilgerreise, welche von Müstair nach Zernez führte. Die<br />

gut besuchte Seniorenreise führte nach einer abwechslungsreichen Carfahrt zum Mittagessen hoch über den Thunersee und<br />

anschliessend mit dem Schaufeldampfer «Blüemlisalp» von Interlaken nach Faulensee. Die als ökumenisch durchgeführten<br />

Anlässe Taizé, Shibashi und die Erwachsenbildung, welche dem Thema «Spiritualität» gewidmet war, wurden rege besucht.<br />

Zudem fand zum ersten Mal eine Friedhofsfeier anlässlich der Gräberaufhebungen statt. Die grosse Zahl der Besucher*innen<br />

zeigte, dass diese Feier einem Bedürfnis entsprach.<br />

Der Kriegsausbruch in der Ukraine hat uns erschüttert. Als Zeichen der Solidarität haben wir verschiedene Aktivitäten zu Gunsten<br />

der betroffenen Bevölkerung durchgeführt. So wurde im Mai ein spezielles Benefizkonzert organisiert, Räume für Treffen<br />

und Gespräche zur Verfügung gestellt, ein spezielles Mittagessen sowie Koordinationsaufgaben mit der politischen Gemeinde<br />

und anderen Kirchgemeinden vor Ort angeboten.<br />

Kirchgemeindeversammlungen<br />

An der Dezember-Versammlung fand die Wahl für die Nachfolge von Pfarrer Christian Riniker statt, der am 31. Juli 2023 in den<br />

wohlverdienten Ruhestand tritt. Als neuer Pfarrer wurde Andri Kober gewählt. Die Kirchgemeindeversammlung stimmte dem<br />

Vorschlag für die Sanierung des Kirchgemeindehauses zu und bewilligte dazu einen Kredit von 1,8 Millionen Franken.<br />

Ausblick<br />

Mit der Realisierung des neuen gemeinsamen Informationsbullteins mit den Kirchgemeinden Môtier-Vully und Meyriez haben<br />

wir ein wichtiges Zeichen für unsere Offenheit und ein Instrument für die Zusammenarbeit und die gegenseitige Information<br />

gesetzt. Dies hat unsere Kirchgemeinde dazu veranlasst, auch unser Logo zu modernisieren. Die geplanten Bauarbeiten werden<br />

uns sicher herausfordern, aber die Vorfreude auf die neuen Räume mit viel mehr Gestaltungsflexibilität ist gross. Dies wird<br />

neue Möglichkeiten schaffen, um in Zukunft unser Kirchenleben noch lebendiger zu gestalten.<br />

Andreas von Känel<br />

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KIRCHGEMEINDEN JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

ST. ANTONI<br />

«MINI DECKI»<br />

«Herr, was für ein Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />

Psalm 104.24<br />

Das Kirchgemeindejahr begannen wir mit einem ökumenischen Gottesdienst. Die Freude war gross,<br />

dass ab Februar wieder ohne Einschränkungen Anlässe durchgeführt werden durften, auch mit Musikvorträgen<br />

und gemütlichem Zusammentreffen nach dem Gottesdienst.<br />

Ein grosses Projekt in unserer Kirchgemeinde ist das Nähen von Decken «Mini Decki», das regelmässig<br />

von unserer Kirchgemeinderätin Christine Gasser durchgeführt wird. Im Frühling wurden dreissig<br />

von Freiwilligen in der Oase genähten Decken an das ORS Freiburg gebracht. Auch im Herbst wurde<br />

wieder genäht, und es erreichten uns Bilder aus der Ukraine, wo die Decken verteilt wurden. Ein herzliches Dankeschön an<br />

Christine für dieses Engagement zugunsten Notleidender!<br />

Erstmal wurde die Fastensuppe der Kirchgemeinde St. Antoni zusammen mit dem Landfrauen- und Mütterverein Heitenried<br />

durchgeführt.<br />

Im Juni durften wir wie gewohnt die Konfirmation mit einem Gottesdienst feiern, den die Konfirmanden und Konfirmandinnen<br />

zusammen mit der Katechetin Agnes Haueter und Pfarrer Ueli Wagner im Konflager in Weggis vorbereitet hatten.<br />

An der Kirchgemeindeversammlung stellte der Kirchgemeinderat zusammen mit unserem Verantwortlichen für die Gebäude<br />

Christian Fahrni das Projekt für die Aussen- und Innenrenovation der Kirche sowie die neue Beschallung und Beleuchtung vor.<br />

Im Mai beschloss die Versammlung die Renovation der Kirche im Jahre 2023 während der Sommermonate.<br />

Pfarrer Ueli Wagner durfte in diesem Jahr viele Familien mit Kindern zur Taufe begrüssen.<br />

Die vielen Anlässe im ganzen Kirchenjahr wie goldene Konfirmation, Jugendgottesdienste, Familiengottesdienste, Seniorenanlässe,<br />

Geburtstagsbesuche durch die Kommission, Erwachsenenbildung durften wir mit Dankbarkeit und Freude wieder<br />

durchführen und wir schätzen und geniessen die schönen Begegnungen!<br />

WEISSENSTEIN / RECHTHALTEN<br />

<strong>2022</strong> WAR EIN JAHR, DAS VIEL VERÄNDERUNG<br />

BRACHTE.<br />

Im Kirchgemeinderat übernahm Ende Januar <strong>2022</strong> Daniel Inäbnit das Präsidium ad interim. Anlässlich<br />

der Kirchgemeindeversammlung im April wurde Jürg Kneubühl als Mitglied verabschiedet und Rosmarie<br />

Piller als neues Mitglied in den Kirchgemeinderat gewählt. An der Kirchgemeindeversammlung<br />

im November wurden mit Anna Buntschu und Beat von Niederhäusern zwei weitere Mitglieder in<br />

das Exekutivgremium gewählt. Cornelia Sandmeier, welche das Präsidium Anfang 2021 übernommen<br />

hatte, trat im Herbst <strong>2022</strong> aus dem Kirchgemeinderat aus.<br />

Ende Februar verliess Pfrn. Andrea Sterzinger die Gemeinde zu Gunsten einer neuen Wirkungsstätte<br />

im Kanton Bern. Mit Pfr. Ernst Schäfer konnte zeitlich nahtlos ein Nachfolger auf Stellvertreterbasis bis<br />

2023 gefunden werden.<br />

Im Sommer <strong>2022</strong> schrieb die Gemeinde die Pfarrstelle mehrmalig aus. Leider konnte trotz intensiver Suche bislang keine Pfarrperson<br />

gefunden werden. Auch andere Stellen innerhalb der Kirchgemeinde waren nicht einfach zu besetzen. Zum Teil lief der<br />

Bewerbungsprozess Ende Jahr noch oder bereits wieder.<br />

Das Jahr <strong>2022</strong>, obwohl nicht einfach, brachte aber auch viel Freude. Endlich konnten Gottesdienste, der Mittagstisch und<br />

andere Veranstaltungen wieder ohne coronabedingte Einschränkungen durchgeführt werden. Es zeigt sich, wie wichtig die<br />

persönlichen Kontakte mit den Mitmenschen sind.<br />

Ich danke allen, die sich <strong>2022</strong> in der und für die Kirchgemeinde in irgendeiner Form engagiert haben. Ich danke meinen Ratskolleginnen<br />

und -kollegen, auch jenen, die <strong>2022</strong> aus dem Rat geschieden sind. Den neuen Mitgliedern im Rat wünsche ich viele<br />

spannenden Begegnungen, Freude am Amt, Zuversicht und Gottes Segen.<br />

Daniel Inäbnit<br />

Heidi Engemann<br />

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KIRCHGEMEINDEN<br />

KANTONALE FACHSTELLE BILDUNG<br />

WÜNNEWIL – FLAMATT – UEBERSTORF<br />

ÖKOLOGISCHES ENGAGEMENT IN UNSERER<br />

KIRCHGEMEINDE<br />

Das Thema «Ökologisches Engagement» begleitet die Kirchgemeinde Wünnewil-Flamatt-Ueberstorf<br />

in vielfältiger Weise durch das Jahr <strong>2022</strong>. Der Kirchgemeinderat ist seit der Wahl von Monika Gyger<br />

Brülhart und Reni Ogi im Januar und jener von Martin Bigler im Mai nach längerer Zeit wieder vollzählig.<br />

So kann er sich neben den laufenden Ratsgeschäften endlich auch mit dem Thema «Ökologisches<br />

Engagement» auseinandersetzen. Im Juli wird die Kirchgemeinde Mitglied des Eco Church Network<br />

und erhält für die bereits getätigten Massnahmen die Bronze-Medaille. Die Bestandesaufnahme zeigt<br />

jedoch, dass noch grosses Verbesserungspotenzial besteht. Entsprechend positiv wird denn auch die<br />

dazu passende Gesprächssynode im September aufgenommen.<br />

Das Thema «Ökologisches Engagement» muss in diesem Jahr allerdings auch immer wieder Dringenderem<br />

weichen: Der Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar <strong>2022</strong> erschüttert Europa und stellt auch die Kirchgemeinden<br />

in der Schweiz vor neue Herausforderungen. Mit Friedensgebeten, einem Suppenessen, einem Konzert mit ukrainischer<br />

Musik in der Davidkirche und einem Nachtessen für die ukrainischen Flüchtlinge in der Kirchgemeinde drückt der Rat seine<br />

Solidarität mit der Ukraine aus. Andererseits macht sich der Fachkräftemangel insbesondere in der Katechese immer stärker<br />

bemerkbar und führt dazu, dass vor allem der Unterricht in der Orientierungsschule Wünnewil den Kirchgemeinderat immer<br />

wieder stark beschäftigt. In dieser Situation ist die Kirchgemeinde besonders dankbar für die Aufnahme von Pfarrer Christoph<br />

A. Gasser in den Dienst der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Freiburg. Mit seiner Bestätigungswahl an der Kirchgemeindeversammlung<br />

im Herbst sind nun die Weichen für die weitere Zusammenarbeit gestellt.<br />

Das ganze Jahr hindurch steht die Schöpfung bei verschiedenen Aktionen in der Kirchgemeinde im Mittelpunkt: So entscheidet<br />

der Kirchgemeinderat, das HEKS-Projekt «Lateinamerikanische Allianz zum Erhalt der Saatgutvielfalt» während der Passionszeit<br />

der nächsten drei Jahre zu unterstützen. Am Herbsttag der Chinderchile pflanzen die Kinder in der Naturwiese neben<br />

der Kirche einen Zwetschgenbaum, der hoffentlich bald Früchte trägt. Und der Kirchgemeinderat ist mehrmals mit einem<br />

Infostand am Samstagsmarkt in Wünnewil präsent, wo er durch den Verkauf von Gemüse und Früchten Geld für Hilfswerke<br />

sammelt. Nur die für das Kantonale Kirchenfest im Oktober erhaltene Kürbispflanze will nicht gedeihen und führt im Kleinen<br />

die Folgen des Klimawandels vor Augen. Gerade vor diesem Hintergrund bleibt zu hoffen, dass das Thema «Ökologisches Engagement»<br />

nicht immer wieder anderem Platz machen muss, das dringlicher zu sein scheint.<br />

Arlette Neumann<br />

IM DIENST EINER KINDZENTRIERTEN<br />

KATECHESE<br />

Website ERKF<br />

Kinder darauf aufmerksam zu machen, dass wir unser Leben und auch das aller Geschöpfe um uns herum<br />

Gott verdanken, genau dies ist die schöne und wichtige Aufgabe von Katechetinnen und Katecheten. Es<br />

freut uns sehr, dass wir in diesem Jahr am Kirchenfest 4 Katechetinnen und einen Katechten diplomieren<br />

und für ihren Dienst beauftragen konnten. Mit den 3 frankophonen Katechetinnen haben erstmals<br />

Teilnehmerinnen der neuen Grundausbildung, welche wir in Zusammenarbeit mit der französischsprachigen<br />

Abteilung der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn anbieten, ihr Diplom erhalten.<br />

Die Ausbildung besteht aus 12 über 2 Jahre verteilten Modulen und wird gemeinsam<br />

von den Verantwortlichen des Arrondissements du Jura und unserer Fachstelle erteilt.<br />

Auf deutschsprachiger Seite hat eine neue Kandidatin ihre Ausbildung bei RefModula<br />

begonnen und ein Katechet und eine Katechetin stehen im Abschlussmodul.<br />

Der ökumenische Religionsunterricht im Kindergarten ist nun flächendeckend über den<br />

ganzen Kanton eingeführt und funktioniert an den allermeisten Orten einwandfrei. Für<br />

die französischsprachigen Unterrichtenden wurde eine Begleitung auf Bezirksebene eingerichtet<br />

und es stehen zwei weitere Unterrichtseinheiten zu den Themen «La lumière<br />

und Y’a quelqu’un qui t’appelle» zur Verfügung. Auch für den Unterricht mit den grösseren<br />

Schülerinnen und Schülern wurde zusätzliches Material zugeschnitten auf unseren<br />

Lehrplan ausgearbeitet. Im Moment werden die Unterrichtseinheiten für 3-4H zur Bibel,<br />

zur Taufe und zur Liebe Gottes in der Praxis getestet. Zudem finden Katechetinnen und Katecheten<br />

und alle am Religionsunterricht Interessierten neu drei von Nicole Awais verfasste Fachartikel auf<br />

unserer Website.<br />

Von einem zusätzlichen Angebot können auch die deutschsprachigen Kindergarten- und Unterstufenunterrichtende<br />

profitieren: In der ökumenischen Bilderbuchstunde, welche einmal pro Jahr stattfindet,<br />

werden ihnen eine grössere Zahl neu erschienene Bilderbücher vorgestellt, und es besteht die<br />

Möglichkeit, diese Bücher gleich im Dokumentationszentrum auszuleihen.<br />

Ein nicht unerheblicher Teil ihrer Arbeitszeit haben die beiden Fachstellenverantwortlichen in diesem<br />

Jahr für die Mitarbeit in ausserkantonalen und schweizerischen Gremien eingesetzt. So etwa für die<br />

Westschweizer Organisation PSKT, welche die Zusammenarbeit im Rahmen von Ausbildungen und<br />

Publikationen fördert und für ihr deutschsprachiges Pendent RPF, für formationplus (Koordination<br />

der reformierten und katholischen Bildungsangebote auf Schweizer Ebene) und für den strategischen<br />

Ausschuss des Handlungsfeldes Bildung und Berufe der EKS. Die Arbeit in diesen Organisationen vermittelt<br />

wertvolle Impulse für unserer Arbeit vor Ort; vor allem aber macht sie deutlich, wo in Zukunft<br />

Potential für Zusammenschlüsse liegen wird und wo Möglichkeiten bestehen, Synergien zu nutzen.<br />

Schliesslich sei noch erwähnt, dass das Präsidium der Corostaf nun bei der ERFK liegt und von Nicole<br />

Awais wahrgenommen wird. Sie wurde als Bildungsfachfrau dazu ernannt, unsere Kantonalkirche in<br />

diesem wichtigen Gremium zu vertreten.<br />

Nicole Awais / Franziska Grau<br />

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KANTONALE FACHSTELLE BILDUNG<br />

KANTONALE FACHSTELLE JUGEND<br />

ES IST VOLLBRACHT UND BEGINNT<br />

VON NEUEM<br />

Die Zeit vergeht, das Obst reift und fällt, der Schnee kommt und geht und die Rasenmäher werden<br />

schon bald wieder ihre Runden drehen. Die Schöpfung schaut zum Rechten, und über allem und auch<br />

dazwischen staunen wir über die Wunder des Vollbrachten. Ein riesengrosses Dankeschön für all die<br />

Projekte, die in den Kirchgemeinden gedeihen konnten, all die Kinder- und Jugendlager, die Aktivitäten<br />

und die Liebe zugunsten der Kinder und Jugendlichen.<br />

Der Ort der Stille, das Heilige und der Ort des Lauten – alles kommt ganz nah zusammen.<br />

Am Festival Battement Réformé (BREF) in Neuchâtel trafen sich über 500 junge Erwachsene<br />

aus allen französischsprachigen Kantonen. Was an zahlreichen sonntäglichen Vorbereitungssitzungen<br />

von 25 jungen Erwachsenen während eineinhalb Jahren erarbeitet<br />

wurde, fand seinen Höhepunkt:<br />

Ateliers, Konzerte, Marktstände, Diskussionen… Jugendliche tanzten zu Gospelmusik<br />

und zu den Auflagen der DJ’s, und beteiligten sich genauso am Gottesdienst en Vrac.<br />

Alles sehr gut durchdacht und hervorragend organisiert: Ein buntes Fresko aus festlichen<br />

und besinnlichen Aktivitäten während zwei Tagen! In den zahlreichen Workshops<br />

und Plenardiskussionen wurden aktuelle, relevante Themen diskutiert, visualisiert und<br />

persönliche Maßnahmen ergriffen. Unser aller Herzschlag fand in Freude und guter Laune<br />

seine Leichtigkeit. Im Lauten wie im Stillen, vor Gott versammelt, um gemeinsam zu<br />

feiern! Applaus für diesen riesigen, freiwilligen Einsatz und die überkantonale Zusammenarbeit von<br />

jungen Menschen in der reformierten Kirche!<br />

Video Accomp <strong>2022</strong><br />

Wunder des Accomp<br />

Jedes Jahr gegen den Herbst zu zieht ein Hauch von Wunder durch den Kanton. Junge erwachsene<br />

Menschen melden sich zum Accomp-Wochenende an, um Jugendaktivitäten zu begleiten, sich<br />

mit ihrem Glauben zu verbinden, um Gemeinschaft zu erleben, um ihr Tun zu reflektieren, zu vertiefen,<br />

zu träumen und neue Energie zu tanken. Für unsere Kirche ist es ein Privileg, dies während eines<br />

Wochenendes zu begleiten und zu fördern. Woche um Woche tröpfeln die Anmeldungen ein, das<br />

Accomp summiert sich zu etwas Substanziellem und ist ein starkes Mittel für junge Menschen, die<br />

Kirche zu leben. Es stimmt mich in diesen unsicheren Jahren optimistisch, dass so viele engagierte<br />

und kreative Menschen im Kanton Freiburg diesen Weg zusammen mit der Fachstelle Jugend gehen.<br />

Vielseitige Gesichter<br />

In steter Veränderung sind die Jugend und auch die Welt. Schöpfung, Wachstum und auch Verfall sind<br />

ihre Natur. Die Dinge erscheinen und lösen sich wieder auf. Glücklich, wer sie einfach friedvoll betrachten<br />

darf. Die lachenden Gesichter auf der Gumpimatte am Kirchenfest zum Beispiel, die Kreativität<br />

und knisternde Energie bei den Graffiti Workshops oder die Konzentration und das Glücksgefühl beim<br />

Calm Golf am Juvenalia.<br />

Aftermovie BREF <strong>2022</strong><br />

Hansjürg Hofmann<br />

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KANTONALE FACHSTELLE JUGEND<br />

DEKANAT (FRANZÖSISCH)<br />

DEKANAT (DEUTSCH)<br />

WURZELN BILDEN, WACHSEN,<br />

SICH ENTFALTEN …<br />

Sowohl die Psalmisten als auch humanistisch geprägte Psychologen haben es schon lange begriffen: In vieler Hinsicht<br />

ähnelt der menschliche Lebenszyklus dem der Pflanzen. Im Berufsleben gibt es verschiedene Perioden, die<br />

das Individuum mehr oder weniger erfolgreich meistert. Das hängt einerseits von seiner Arbeitsumgebung ab,<br />

andererseits von den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, um sein Potenzial zu entfalten. Manchmal heisst es,<br />

Wurzeln zu bilden, um Kraft zu schöpfen, manchmal dürfen die Äste sich ausbreiten, wachsen und blühen, manchmal<br />

geht es um Verzicht, Astschnitt und Überwintern.<br />

Die Dekane begleiten das ganze Jahr über die Veränderungen und Umbrüche, die das Berufsleben<br />

mit sich bringt, und versuchen, sie leichter zu machen.<br />

Der französischsprachige Dekan war <strong>2022</strong> zum einen mit der Fortsetzung des Befriedungsprozesses<br />

in einer Gemeinde beschäftigt, zum anderen mit der Begrüssung neuer Pfarrpersonen und, nach<br />

zwei Jahren Covid-Unterbrechung, regelmässigeren Besuchen bei den Kolleg*innen. Für den Konvent<br />

organisierten die Dekane einen Vormittag zum Thema Burnout.<br />

<strong>2022</strong> war vor allem geprägt von<br />

• der Begrüssung von zwei neuen Pfarrpersonen: Yann Morvant für die Gemeinde Châtel-St-Denis<br />

La Veveyse und Tünde Lamboley für die Gemeinde Estavayer-le-Lac,<br />

• dem Weggang von Pfarrer Luc Hintze aus der Gemeinde La Glâne – Romont,<br />

• der Kontaktpflege zu sämtlichen französischsprachigen Amtsträger*innen sowie Kolleg*innen, die die ERKF<br />

verlassen haben,<br />

• Geburtstags- und Weihnachtskarten, um in Verbindung zu bleiben,<br />

• der gemeinsam mit dem Synodalrat und dem Konvent getroffenen Entscheidung, künftig als Ansprechpartner<br />

für Anliegen im Zusammenhang mit «Regenbogenfamilien» zu dienen,<br />

• der Organisation eines Konvent-Workshops zum Thema Burnout mit der auf diesem Gebiet anerkannten<br />

Psychologin Catherine Vasey,<br />

• der Anregung, gemeinsam mit den Kolleg*innen Intervisionsgruppen zu organisieren, um sich gegenseitig im<br />

immer komplexer werdenden beruflichen Umfeld zu unterstützen,<br />

• einer abgeschlossenen Weiterbildung in Konflikt- und Kooperationsmanagement an der Universität Freiburg.<br />

Daniel Nagy<br />

HERR, WAS FÜR WUNDER HAST DU<br />

VOLLBRACHT! PS 104,24<br />

Diese Worte dienen für die <strong>Jahresbericht</strong>e <strong>2022</strong> als roter Faden.<br />

Es ist eine Aufgabe des Dekans, mit den Kolleg*innen zusammen in ihren Kirchgemeinden und Ämtern<br />

nicht nur nach Problemen und Defiziten, sondern auch nach Wundern zu suchen.<br />

<strong>2022</strong> durfte ich wiederum Kolleg*innen in schwierigen Situationen begleiten, sei dies in Telefongesprächen<br />

oder bei Besuchen. Den Austausch mit den Kolleg*innen pflege ich auch gerne bei<br />

unseren regelmässigen Konventssitzungen oder an der Konventsretraite, die <strong>2022</strong> vor einer wunderschönen<br />

Bergkulisse auf dem Grossen St. Bernhard stattgefunden hat; eine gute Gelegenheit,<br />

um ungezwungen ins Gespräch zu kommen.<br />

Ende <strong>2022</strong> haben wir im Konvent das Thema Burnout behandelt. Nach einem spannenden Input<br />

von Catherine Vasey, Psychologin, haben wir uns mit den Fragen nach möglichen «Aufreibungen»<br />

bei der Arbeit und nach den Ressourcen in der Arbeit beschäftigt. Es war ein ertragreicher Morgen.<br />

Von den beiden Dekanaten her haben wir die Schaffung von freiburgischen Intervisionsgruppen<br />

vorgeschlagen. Der kollegiale Austausch kann eine grosse Ressource sein, um die kleinen und grossen<br />

Wunder in der Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren. Ob Gruppen zustande kommen, ist im<br />

Berichtsjahr noch offen.<br />

46 Norbert Wysser-Häni<br />

47


SEELSORGE UNIVERSITÄT FREIBURG<br />

SEELSORGE IM BUNDESZENTRUM<br />

OHNE VERFAHRENSFUNKTION (BAZOV)<br />

GUGLERA<br />

DIE EVANGELISCHE UNIVERSITÄTS-<br />

GEMEINDE IM JAHR <strong>2022</strong><br />

WUNDER DER SCHÖPFUNG<br />

Die Seelsorgerin hat sich im vergangenen Jahr stark an die Empfehlung gehalten, ihr Arbeitspensum einzuhalten<br />

und Überstunden zu vermeiden. Im Jahr <strong>2022</strong> entstanden zwei neue Angebote zusätzlich zum üblichen Programm.<br />

Mehrere Angebote fanden im Kirchgemeindezentrum (KGZ) statt.<br />

Religiöse Feier<br />

Im Mai fand in der Kirche Christkönig die ökumenische Feier mit dem Departement der Anatomie zur Würdigung<br />

der Körperspender statt. Zum ersten Mal konnte der Baum der Erinnerung eingesetzt werden. Dieser gab der Feier<br />

einen speziellen Charakter, der kirchlich beheimateten sowie kirchenfernen Personen und Kindern<br />

zusagte.<br />

Gemischtes Angebot für Universität und Kirchgemeinde<br />

Qigong - Shibashi: eine Anfänger- und eine Fortgeschrittenen-Gruppe. Dieser Kurs findet auch ausserhalb<br />

der Vorlesungszeit statt. Möglich ist eine Teilnahme vor Ort (Kirchgemeinde) oder online<br />

von Zuhause aus.<br />

Gruppen<br />

Die Gruppen werden nicht als Programm-Angebot aufgelistet, sondern entstehen der Nachfrage entsprechend.<br />

Gewisse Gruppen können einige Wochen lang dauern, andere ein Semester und noch andere bestehen über<br />

maximal zwei Semester.<br />

Die in <strong>2022</strong> entstandenen Gruppen betrafen mehrheitlich zwei Arbeitsfelder: (1) Biblisch-religiöse und Spirituelle<br />

Entwicklung sowie (2) Prüfungsangst und Selbstvertrauen.<br />

1. Spirituelle Entwicklung:<br />

• Bible Art Journaling,<br />

• Meditation Einführungsgruppe: Anfangs 2 Gruppen, nach Sprache aufgeteilt, wöchentliche Treffen an 5 aufeinander<br />

folgenden Wochen.<br />

• Meditation Anleitungsgruppe: Eine sprachlich gemischte Gruppe bestehend aus den Abgängern des Einführungskurses<br />

trifft sich einmal im Monat zu einer langen (1 – 4 Std) Meditation am Samstag- od. Sonntagvormittag.<br />

• Spirituelle-Entwicklung mit der Methode des kreativen Tagebuches.<br />

2. Prüfungsangst & Selbstvertrauen: 2 Gruppen, nach Sprachen aufgeteilt.<br />

Seelsorge-Gespräche:<br />

Die Seelsorge-Gespräche mussten massiv abgebaut werden, um den Zeitrahmen einzuhalten. Es fanden aber<br />

immer noch 543 Gespräche (11 – 12 Gespräche pro Woche) zu vielfältigen Themenbereichen statt.<br />

Neues<br />

Regelmässige Angebote<br />

Wöchentlich:<br />

Cosmic Smash Book / Momentum<br />

Re-Creativum, Workshop;<br />

Zentangle, Workshop;<br />

Meditation, Workshop;<br />

Monatlich:<br />

SoulCollage;<br />

SoulCollage, Vertiefungsgruppe;<br />

Mandala Workshop;<br />

Einmaliges Angebot: Lernwochenende in<br />

Soyhières, Berner Jura, (für 14 Teilnehmende)<br />

Mystische-Erfahrung (ME) durch Meditation<br />

Zusammenarbeit für einen Bachelor in Psychologie:<br />

Im Angebot der reformierten Uniseelsorge der Universität Fribourg werden Meditations-Erfahrungen ermöglicht.<br />

In enger Zusammenarbeit gestaltete sich ein «Meditation-Mystik Wochenende», welches dem gängigen Angebot<br />

der Uniseelsorge entspricht und zu Studienzwecken begleitet wird. Es wurde eine «mystische Erfahrung» ermöglicht,<br />

welche dann mithilfe des Mystische-Erfahrung-Fragebogen definiert und bezüglich der Persönlichkeitsdimension<br />

«Offenheit» mit ausgewertet wurde . Ergebnisse der Studie liefern Informationen zur Wirkung von<br />

mystischen Erfahrungen auf die Persönlichkeitsdimension Offenheit. Des Weiteren dienen sie T. Guillaume als<br />

wissenschaftliches Feedback ihrer Techniken als Teil von Coaching und Seelsorgearbeit.<br />

Menschen aus unzähligen Nationen – Menschen mit zum Teil schwierigen Biographien und Traumata –<br />

Menschen oft ohne wirkliche Perspektive… Das ist das Setting im Bundesasylzentrum (BAZ) Guglera.<br />

Umso eindrücklicher, wenn wir zusammen einen strahlenden Sonnentag, eine glitzernde Winterlandschaft,<br />

die goldenen Farben des Herbstes bewusst wahrnehmen und wertschätzen können! Und<br />

damit hoffentlich vermitteln: Was auch immer dein Schicksal ist: Es ist gut, dass du jetzt da bist.<br />

Die Seelsorge im BAZ Guglera hat im Berichtsjahr zunächst ein verhältnismässig ruhiges<br />

Jahr erleben dürfen – im Spätsommer/Herbst wurde es auf Grund der hohen Aus-(Über-)<br />

Lastung des Zentrums etwas kompliziert.<br />

– Die Präsenz im Zentrum konnte intensiviert werden; die Kontaktpflege zu den weiteren<br />

Akteuren im Zentrum (Betreuung / Sicherheit) ist essenziell für die Vernetzung des<br />

Seelsorgedienstes.<br />

– Die regelmässige Präsenz eines Imams, der uns als lieber Kollege und Freund konstruktiv<br />

unterstützt und vor allem auch mit den oft schwierigen Klienten aus dem Maghreb<br />

einen guten Kontakt pflegt, ist nach wie vor sehr wertvoll.<br />

– Im Herbst mussten wir auf Grund der prekären Platzverhältnisse im Zentrum unser<br />

Büro zur Verfügung stellen und Seelsorge «wo halt grad möglich» anbieten. Das war<br />

kein einfaches Setting.<br />

<strong>2022</strong> hat der Seelsorger:<br />

• sich bei wöchentlichen Besuchen im BAZ zur Verfügung der Asylsuchenden und Angestellten gehalten,<br />

• zahlreiche Einzelkontakte zu Asylsuchenden und Angestellten gepflegt (Seelsorge),<br />

• regelmässige Koordinationsgespräche mit der Zentrumsleitung und der Leitung ORS geführt,<br />

• regelmässige Kontakte zur Rechtsberatung im Zentrum gepflegt,<br />

• ein wöchentliches Kursangebot weitergeführt, mit dem den Klient*innen Leben und Kultur der<br />

Schweiz nähergebracht werden. Ziel ist, dass sie die Zeit in der Schweiz optimal (er-)leben können<br />

und ihnen der Kontakt zur Bevölkerung einfacher gemacht wird.<br />

• Es fand keine Sitzung der paritätischen Begleitkommission statt.<br />

Ich danke an dieser Stelle dem Team des BAZ Guglera für die stets gute, wohlwollende und freundschaftliche<br />

Zusammenarbeit – es ist eine Freude und Bereicherung, in diesem Umfeld tätig sein zu<br />

können!<br />

Andreas Hess<br />

Ocarina Baukurs<br />

Ton aus Ton... dank einem Instrument, das an einem eintägigen Kurs gebaut wurde. Ocarina-Bauerin Jasmina Meier<br />

kam nach Freiburg, leitete den Bau an und nahm noch die Feinstimmung und den Brand der Ocarinas vor. Ein<br />

einmaliges Erlebnis, das sieben Studierende und eine Mitarbeiterin der Universität erfreute.<br />

48 Tania Guillaume<br />

49


SEELSORGE IN DER FREIBURGER STRAFANSTALT –<br />

STANDORT BELLECHASSE<br />

SEELSORGE IN HÖHEREN SCHULEN<br />

WUNDER DER SCHÖPFUNG<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong> SEELSORGE<br />

AN HÖHEREN SCHULEN<br />

Die Seelsorge im FRSA Stao Bellechasse konnte während des ganzen Berichtsjahres erneut uneingeschränkt<br />

funktionieren.<br />

Die Aufhebung aller Corona-Massnahmen hat für den Betrieb, die Betreuung und auch für die<br />

Seelsorge eine spürbare Erleichterung mit sich gebracht: Besuche von Familien, Freund*innen waren<br />

und sind nun wieder in gewohnter Form möglich – ein wichtiger und stützender Pfeiler in der Lebensgestaltung<br />

der Insassen.<br />

So wurde spürbar, dass das einfache «Dasein» des Seelsorgers als empathischer Mensch – der an sich<br />

ja ein Wunder der Schöpfung ist – zu wunderbaren Begegnungen führen konnte.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2022</strong> hat der Seelsorger:<br />

• wöchentliche Besuche in den FRSA – Stao Bellechasse vorgenommen,<br />

• sich bei diesen Besuchen zur Verfügung der Insassen und Angestellten gehalten,<br />

• zahlreiche Einzelkontakte zu Insassen und Angestellten gepflegt (Seelsorge),<br />

• an der Vereidigung der neuen Vollzugsbeamten*innen und weiteren Mitarbeitenden mitgewirkt,<br />

• am jährlichen Koordinationsrapport mit der Direktion der FRSA – Stao Bellechasse teilgenommen,<br />

• an der Oster- und Weihnachtsmesse mitgewirkt.<br />

Andreas Hess<br />

Nach zwei Jahren Bestandsaufnahme wurden die Seelsorgeaktivitäten an den Gymnasien und der<br />

Fachmittelschule Freiburg (FMSF) wieder regelmässig vor Ort durchgeführt.<br />

Rund dreissig Jugendliche nahmen an der Retraite auf dem Simplon teil. Diese jungen Menschen waren<br />

im wahrsten Sinne des Wortes unterwegs: tagsüber physisch auf Tourenskiern und Schneeschuhen,<br />

intellektuell an den abendlichen Anlässen, die die Öffnung für sich selbst und die Welt zum Thema<br />

hatten. Die künstlerische Kreativität der Jugendlichen war beeindruckend und inspirierend.<br />

An den Thementagen an den Kollegien Sainte-Croix und Gambach konnten die Schülerinnen<br />

und Schüler mit uns über Fragen zur Ökologie, Migration und Gender nachdenken.<br />

Am Ende des Schuljahrs 21–22 fand unser traditionelles Treffen mit den Verantwortlichen<br />

der reformierten und katholischen Kirchen sowie Claude Vauthey als Repräsentanten der<br />

der Direktionen der Sekundarstufe 2 satt.<br />

Das aus sechs Seelsorgenden bestehende Team konnte Anfang Sommer 2023 die Planung<br />

für das kommende Schuljahr und sowie das Thema der Infostände zum Schuljahresbeginn<br />

planen.<br />

Nach der Vorstellung der Seelsorge in den meisten Kollegien während der ersten Woche<br />

traten in jeder der Schulen Infostände in Erscheinung, die zum Nachdenken über das Glück einluden.<br />

«Wo befindet sich das Glück?» – diese Frage führte zu zahlreichen Diskussionen mit den Schüler*innen<br />

der Gymnasien und der FMSF, aber auch mit den Lehrer*innen und dem übrigen Personal. Eine<br />

gelungene Kontaktaufnahme zu Beginne des Schuljahrs.<br />

Um das gleiche Thema ging es in der Weihnachtsmeditation <strong>2022</strong>. Grundlage war ein Gebet um<br />

inneren Frieden und Kraftquellen in einem Alltag, der immer überladener und anspruchsvoller wird.<br />

Ablegen, was belastet und überfordert, sich durch das Licht von Weihnachten stärken lassen, um es<br />

an andere weiterzugeben, die es vielleicht auch nötig haben.<br />

Nötig hatte es eine Klasse, die wir nach einem Todesfall begleiteten. Da hiess es, mit Mediatoren<br />

zusammenzuarbeiten, verfügbar für die Direktion zu sein, zu führen und zu unterstützen.<br />

Ebenfalls konnten in diesem Jahr die Zusammenarbeit von katholischen Seelsorgenden und reformierter<br />

Seelsorgerin verbessert und eine noch stabilere und wohlwollendere Beziehung zu den<br />

Direktionen in jeder der Schulen entwickelt werden.<br />

Estelle Zbinden<br />

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SEELSORGE IN DER FREIBURGER STRAFANSTALT –<br />

STANDORT FREIBURG<br />

SPITALSEELSORGE HFR FREIBURG<br />

EINZELHAFT UND NETZWERK<br />

VERBORGENE RESSOURCEN<br />

Bekanntlich bedingt eine Untersuchungshaft eine umfassende Isolation der Gefangenen in Einzelzellen,<br />

wo sie normalerweise 23 Stunden ihres Tages verbringen. Damit soll jeglicher Informationsaustausch<br />

zwischen den Inhaftierten und der Aussenwelt weitestgehend verunmöglicht werden, damit<br />

keine Beeinflussung der Untersuchung durch Absprachen oder Drohungen stattfinden kann.<br />

Im Rahmen eines Gefängnisalltages gibt es aber trotzdem Begegnungsmöglichkeiten,<br />

und ich bin immer wieder erstaunt, wie gut die Männer, die zu den Seelsorgegesprächen<br />

kommen, einander zu kennen scheinen. Zum einen gibt es die Möglichkeit des<br />

Hofganges: eine Stunde pro Tag an der frischen Luft. Hier wird aber darauf geachtet,<br />

dass nie mehrere Untersuchungsgefangene, die aufgrund derselben Strafuntersuchung<br />

einsitzen, zusammenkommen. Meist kann dies durch deren Unterbringung in verschiedenen<br />

Stockwerken garantiert werden. Dasselbe gilt auch für die Einteilung zum Sport<br />

(zweimal wöchentlich in einem speziell dafür eingerichteten Raum mit Fitnessgeräten,<br />

Tischfussball etc.) und insbesondere für die Möglichkeit, den monotonen Gefängnisalltag<br />

mit einer Arbeit etwas aufzulockern. Reinigungsarbeiten, die Wäscherei, die Küche<br />

und das Schreineratelier sind willkommene Einsatzorte.<br />

Aufgrund dieser Aufzählung sollte es nicht überraschen, dass trotz weitgehender Isolation ein vielgestaltiges<br />

Beziehungsgeflecht unter den Häftlingen entsteht, welches jede Nische der Begegnungsmöglichkeiten<br />

auszufüllen scheint. Besonders berührend ist die Tatsache, dass es einzelne Gefangene<br />

gibt, die sich echt um die psychische Verfassung ihrer Leidensgenossen kümmern: Nicht selten bringt<br />

jemand in meinen Begegnungen das Schicksal eines Haftkollegen zur Sprache. Oder einer meiner<br />

Seelsorgeklienten versucht, andere zur Anmeldung für den Pfarrerbesuch zu bewegen. Eigentlich<br />

sollte es wenig überraschen, dass gerade an diesem Ort der Trennung trotz allem eine Solidargemeinschaft<br />

entsteht, eine zwischenmenschliche Perspektive, die für die Zeit des Wartens und auch darüber<br />

hinaus Hoffnung macht.<br />

Urs Schmidli<br />

Als Seelsorger oder spiritueller Begleiter im Gesundheitswesen kann ich nur immer wieder staunen<br />

über die Fähigkeit zur Resilienz, die tief im Menschen verborgenen Kräfte und Ressourcen, die oft nur<br />

darauf warten, ihre Wirkung zu entfalten. Manchmal genügen dafür ein Zuspruch, ein Moment der<br />

Teilnahme, ein wohlwollender Blick von aussen, das richtige Wort zur richtigen Zeit.<br />

<strong>2022</strong> wurden knapp 800 Besuche durch den reformierten Seelsorger des Freiburger Kantonsspitals<br />

durchgeführt. Ebenso wurde das Pflegepersonal unterstützt, das oft unter<br />

schwierigen Arbeitsbedingungen zu leiden hat.<br />

Was das Seelsorgeteam des HFR angeht,<br />

• wurde es durch regelmässige Teambesprechungen möglich, in Kontakt zu bleiben, die<br />

Arbeit zu organisieren, schwierige Fälle zu diskutieren und gemeinsam zu beten,<br />

• ermöglichten vier Supervisionsvormittage es dem Team, seine Berufspraxis zu überdenken<br />

und eine einheitliche Einsatzpraxis zu fördern,<br />

• ermöglichte ein «Reflexionstag» in Estavayer einen wertvollen Austausch, vor allem,<br />

was die die geplante Team-Charta angeht,<br />

• wurde der Schreibende nach einem Auswahlverfahren in den Ethikrat des HFR gewählt,<br />

• wurde zu Ostern gemeinsam mit den HFR eine Grusskarte verfasst und an alle Patien*innen verteilt,<br />

• wurde zu Weihnachten ein kleines Geschenk an die Patient*innen sowie an das Personal verteilt.<br />

Ganz allgemein zeigte dieses Jahr wieder, wie wichtig und relevant die Anwesenheit der Seelsorge ist.<br />

Dies gilt sowohl für die Patient*innen in schwierigen Lebenslagen als auch für das Pflegepersonal, für<br />

das sie eine Atempause in einem immer angespannteren Gesundheitssystem bedeuten kann.<br />

Daniel Nagy<br />

52 53<br />

Foto: Jean-Claude Gadamer


SPITALSEELSORGE HFR RIAZ / BILLENS<br />

SPITALSEELSORGE IM FNPG MARSENS<br />

SEELSORGE IM HFR RIAZ:<br />

DIE DAUERBAUSTELLE<br />

EIN LÄCHELN AUF DEN GESICHTERN<br />

Wie in allen Spitälern des HFR war auch die Situation in Riaz <strong>2022</strong> geprägt von der in Angriff genommenen<br />

Umstrukturierung (HFR 2030): Aus den kleineren Spitälern in Riaz, Meyriez und Tafers<br />

sollen «Gesundheitszentren» werden, die als Erstanlaufstelle sowie der ambulanten Behandlung und<br />

Rehabilitation dienen sollen, während die akuten und schwereren Fälle im Kantonsspital behandelt<br />

werden.<br />

Riaz ist das erste dieser Gesundheitszentren, es wird schon im Januar 2023 eröffnet.<br />

Das hat aber zurzeit noch keinen Einfluss auf die Anzahl der belegten Betten, die für die<br />

Seelsorge entscheidend ist. Im Gegenteil, nach der Schliessung des HFR Billens im März<br />

wurde ein Teil der Reha-Patient*innen nach Riaz verlegt, seitdem ist das Spital chronisch<br />

überbelegt. Gleichzeitig wird die Physiotherapie vergrössert, um den zukünftigen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Die Folge sind Baustellen und Platzmangel. Das einstige<br />

Büro der Seelsorgenden wird jetzt von der Physiotherapie genutzt, die Kapelle ist wegen<br />

Umbau geschlossen, bei der Wiedereröffnung wird sie wesentlich kleiner sein.<br />

Wegen der Umstrukturierung und der damit verbundenen Zentralisierung am Standort<br />

Freiburg ändert sich die gesamte Organisation, Ansprechpartner für Belange der Seelsorge<br />

sind nicht mehr vor Ort, sondern im Kantonsspital, was die Kommunikation nicht<br />

vereinfacht. Ebenfalls durch die Umstrukturierung bedingt ist die Auflösung der Seelsorgekommission,<br />

mit der Delegierte aus den Pfarreien und Gemeinden der Umgebung die Seelsorge unterstützten.<br />

Da Riaz nicht mehr ein Regionalspital für den Süden des Kantons ist, sondern mit seinen Schwerpunkten<br />

Geriatrie und innere Medizin Patient*innen aus dem ganzen Kanton aufnimmt, hat eine regionale<br />

Unterstützung keinen Sinn mehr. Es bleibt abzuwarten, wie der für die Seelsorge notwendige regelmässige<br />

Austausch mit dem Pflegepersonal organisiert werden kann.<br />

Ungeachtet der aktuellen Umstände wird die Seelsorge weiterhin von Patientinnen und Patienten<br />

sehr geschätzt. Immer noch sind diese grossmehrheitlich katholisch, was aber der Seelsorgebeziehung<br />

keinen Abbruch tut, bei Bedarf wird der katholische Kollege hinzugezogen. Dieser fiel allerdings<br />

wegen einer schweren Erkrankung in diesem Jahr über Monate aus. Glücklicherweise wurde es der<br />

Seelsorgerin gestattet, ihr 20%-Pensum für die Zeit seiner Abwesenheit aufzustocken, so dass die seelsorgerliche<br />

Versorgung von Riaz das ganze Jahr über gewährleistet war.<br />

Erfreulich war, dass nach zwei coronabedingten Ausfällen dieses Jahr wieder eine Messe in Riaz stattfinden<br />

konnte, die sehr gut besucht war und bei der die Seelsorgerin die Predigt übernahm.<br />

Im FNPG Villars-sur-Glâne ist wird die Seelsorge weiterhin von Patientinnen und Patienten regelmässig<br />

in Anspruch genommen. Besonders bewegt hat die Seelsorgerin der Kommentar eines Patienten:<br />

«Die Menschen haben ein Lächeln auf den Gesichtern, wenn Sie auf die Station kommen.» Auch der<br />

kleine Andachtsraum erfreut sich grosser Beliebtheit.<br />

Die Beziehungen zum Personal sind gut bis sehr gut, wobei es Unterschiede zwischen den Abteilungen<br />

gibt. Die Seelsorgerin hat den Eindruck, dass das auch mit der Schwere der auf den einzelnen<br />

Abteilungen betreuten Pathologien zu tun hat: Leichter erkrankte Personen brauchen weniger Betreuung<br />

und können sich frei auf dem Spitalgelände bewegen. Dadurch kommt es öfter zu spontanen<br />

Begegnungen, ohne dass das Pflegepersonal involviert ist. Die Seelsorgerin hat deshalb eine kurze<br />

Infoveranstaltung über ihre Arbeit initiiert. Insgesamt bleibt es eine Herausforderung, die Arbeit der<br />

Seelsorge beim Personal bekannter zu machen, auch wegen der grossen Fluktuation. Eine Abhilfe<br />

könnte sein, dass den Seelsorgerinnen auf wiederholt vorgetragenen Wunsch ab 2023 ein Zeitfenster<br />

im monatlich stattfindenden Einführungstag für neue Mitarbeitende eingeräumt wird.<br />

Allgemein wäre zu wünschen, dass der chronische Personalmangel im FNPG so schnell wie möglich<br />

behoben wird, aber angesichts der prekären Situation im gesamten Gesundheitswesen ist das wahrscheinlich<br />

nicht sehr realistisch. Die Seelsorgerin kann hier punktuell Entlastung schaffen, zum Beispiel<br />

durch Spaziergänge mit Patient*innen, aber eine nachhaltige Lösung ist das natürlich nicht.<br />

Wie in den letzten Jahren waren unter den Hospitalisierten überdurchschnittlich viele Flüchtlinge.<br />

Traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit, langes Warten auf einen Asylbescheid oder die Ablehnung<br />

des Asylgesuchs, die Verhältnisse in den Unterkünften gefährden die psychische Gesundheit.<br />

Mit der Flüchtlingsthematik zusammen hängt die Beobachtung, dass überdurchschnittlich viele<br />

Patient:innen muslimischen Glaubens sind. Die Seelsorgerin kann da menschliche Zuwendung zeigen,<br />

die auch sehr willkommen ist. Aber sie kann nicht auf die spezifischen religiösen Bedürfnisse<br />

eingehen. Eine zum Thema «muslimische Seelsorge» organisierte Tagung des Schweizerischen Zentrums<br />

für Islam und Gesellschaft (SZIG) machte deutlich, dass sowohl Ausbildung als auch Einsatz von<br />

muslimischen Seelsorgenden in anderen Kantonen schon weit fortgeschritten sind. Im Kanton Freiburg<br />

gibt es inzwischen politische Bemühungen, die muslimische Seelsorge zu institutionalisieren.<br />

Ein Schritt in die richtige Richtung, bis zur Umsetzung wird es noch dauern.<br />

Marianne Weymann<br />

Marianne Weymann<br />

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SPITALSEELSORGE HFR MEYRIEZ<br />

SPITALSEELSORGE HFR TAFERS UND<br />

PFLEGEHEIM MAGGENBERG<br />

SEELSORGEARBEIT GEPRÄGT VON<br />

GROSSER KONTINUITÄT<br />

AUCH IM SPITAL IST GOTTES WUNDERBARE<br />

SCHÖPFUNG ERLEBBAR<br />

Die für <strong>2022</strong> angekündigten strukturellen Veränderungen sind im Verlauf des Jahres realisiert worden.<br />

Die muskulo-skelettale Rehabilitation im 2. Stock wurde auf die maximale Belegung von 24 Betten<br />

erweitert, die Neuro-Rehabilitation im 3. Stock auf nunmehr 26 Betten aufgestockt. Die medizinische<br />

Abteilung im 4. Stock ist mit derzeit 19 Betten ebenfalls meist ausgelastet. So ist nun wieder das ganze<br />

Spital voll im Betrieb und die katholische Seelsorgerin sowie der reformierte Seelsorger sind zu je 20%<br />

in Meyriez sinnvoll eingesetzt. Noemi Honegger, die katholische Seelsorgerin, wurde in<br />

den Monaten Oktober bis Dezember noch einmal von Marie-Pierre Böhni vertreten, die<br />

ich von einer früheren Stellvertretung her schon gut kannte, sodass die Zusammenarbeit<br />

im Seelsorgeteam mit den beiden Frauen das ganze Jahr über sehr gut funktioniert hat.<br />

Ich selber hätte mein Pensum in meinem letzten Amtsjahr gerne um 20% (auf 80%) reduziert<br />

und die Spitalseelsorge ab Sommer <strong>2022</strong> in jüngere Hände gelegt, doch leider<br />

zerschlugen sich entsprechende Pläne und Vorbereitungen. Nun bin ich sehr froh, dass<br />

Marianne Weymann, bereits seit längerem Seelsorgerin im HFR, mich ab März 2023 vertreten,<br />

und dann ab Juli 2023 mein Nachfolger Andri Kober die Spitalseelsorge in Meyriez<br />

übernehmen wird. Die Seelsorgearbeit selbst war im Berichtsjahr von grosser Kontinuität<br />

geprägt – bis hin zur Notwendigkeit, die meiste Zeit über in den Patient*innen-Zimmern<br />

eine Maske zu tragen. Manche Patient*innen blieben etwas länger in der Reha, sodass<br />

sich auch wiederholte Kontakte oder Begleitungen ergaben. Schön war es, bei der stimmungsvollen<br />

Weihnachtsfeier wieder auf manches, mir von Besuchen her bekannte Gesicht zu stossen,<br />

sei es wegen einem längeren (oder erneuten) Spitalaufenthalt, sei es aus Anlass eines Besuchs<br />

bei einem Angehörigen, der nun seinerseits im Spital war. Ältere Menschen sind wieder vermehrt der<br />

Hauptteil, der mir auf dem 3. und 4. Stock zugeteilten Patient*innen und es ergaben sich auch einige<br />

schöne Kontakt zu Gemeindegliedern aus «meiner» Kirchgemeinde Murten.<br />

Christian Riniker<br />

Am Anfang des Jahres durften wegen der Covid-Pandemie nur Pflegeheimbewohner*innen und Spitalpatient*innen<br />

den Gottesdienst besuchen. Es konnten immer noch keine Chöre oder grössere Musikformationen<br />

in der Spitalkapelle musizieren. Später durften auch auswärtige Personen wieder den<br />

Gottesdienst besuchen. Dazu haben wir angefangen, wieder regelmässig das Abendmahl zu feiern.<br />

Auf unseren Mitteilungsbrief an die Chöre und Musikgruppen, den wir gegen Ende des Jahres verschickt<br />

hatten, haben wir schon viele positive Rückmeldungen erhalten. Die Musizierenden<br />

freuen sich darauf, endlich wieder in der Spitalkapelle auftreten zu dürfen.<br />

Zeitweise gab es wieder vermehrt Covid-positive Patient/innen. Sowohl im Spital als<br />

auch im Pflegeheim mangelt es an Personal. Das Spital ist meistens überbelegt.<br />

Am Bettag, 18. September, haben meine katholische Kollegin Ruth Heckelsmüller und<br />

ich den ökumenischen Gottesdienst zum Thema Gebet gefeiert. Wir hatten ein «Schatzkästlein»<br />

dabei, in welchem wir Symbole (Kerze, Engel, Rosenkranz und Herz) für verschiedene<br />

Arten von Gebeten aufbewahrt hatten. Im Schatzkästlein waren auch «Gebetsrollen»<br />

mit verschiedenen Psalmen, u.a. ein Klagepsalm und ein Schöpfungspsalm:<br />

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,<br />

den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:<br />

was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,<br />

und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Ps.8,4-5<br />

Im Sommer hat die katholische Pflegeheimseelsorgerin Margrit Seiler ihren Dienst beendet. Sie hat<br />

Kommunionsfeiern gehalten. Daneben hat sie immer wieder Heimbewohner*innen mit ihrem Dackel<br />

besucht. Die Leute freuten sich über diese Kreatur – und sogar ich, die ich vor Hunden eigentlich<br />

Angst habe, habe mich mit ihr angefreundet. Wir haben Margrit in der ökumenischen Bettagsfeier verabschiedet.<br />

Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit mit ihrem Nachfolger, Frank Huschka, ebenso<br />

angenehm ist, wie sie mit ihr war.<br />

Gottes wunderbare Schöpfung erfreut mein Herz immer wieder aufs Neue, wenn ich morgens mit<br />

dem Bus nach Tafers fahre, die schönen Bergketten bewundere und dann durch den Wald zum Spital<br />

hinauf wandere. Noch schöner ist es oftmals am Abend. Vom Spital aus gibt es manchmal prächtige<br />

Sonnenuntergänge zu bewundern. Patient*innen schätzen es auch – wenn schon ein Spitalaufenthalt<br />

sein muss – dass dieser zumindest an einem so ruhigen Ort mit einer solch herrlichen Aussicht stattfindet.<br />

In der wärmeren Zeit begleite ich manchmal Menschen im Rollstuhl in den bunten Garten oder<br />

zum Wald, um mit ihnen Gottes wundervolle Schöpfung zu bestaunen.<br />

Elsbeth von Känel Aebischer<br />

Weihnachtsfeier in der<br />

Cafeteria des HFR Meyriez<br />

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SEELSORGE FÜR MENSCHEN MIT EINER<br />

BEHINDERUNG (FRANZÖSISCH)<br />

SEELSORGE FÜR MENSCHEN MIT EINER<br />

BEHINDERUNG (DEUTSCH)<br />

DER GARTEN DER SCHÖPFUNG<br />

«OPENAIR AM SONNEGGFEST –<br />

WIR SIND FRAGIL»<br />

«Gott ist voller Leben, voller Farben, wie ich!»<br />

Das sind die Worte einer Person mit Beeinträchtigung an einer vom Centre Oecuménique de Pastorale<br />

Spécialisée (COEPS) organisierten Ausstellung zum Thema «Die Farben der Schöpfung». Hier erhielten<br />

Menschen, die sich nicht immer mit Worten ausdrücken können, die Möglichkeit etwas von ihrem<br />

Innenleben durch Zeichnungen, Malereien oder Collagen zu zeigen.<br />

Im Frühling wurden in den sonder- und sozialpädagogischen Institutionen Workshops<br />

zum Thema «Die Natur erzählt mir von Gott» angeboten, so dass jeder und jede seine<br />

oder ihre Spiritualität darstellen konnte. Teilnehmenden waren die Kinder aus den heilpädagogischen<br />

Schulen und Erwachsene mit einer Beeinträchtigung. Ihre gemeinsam<br />

oder individuell geschaffenen Werke wurden den ganzen Oktober über im Garten der<br />

Kapuziner in Bulle ausgestellt.<br />

Der Austausch während der Workshops und der Ausstellung war ein Geschenk für die<br />

Seelsorgenden. Die Freude der Teilnehmenden, ihre Unkompliziertheit und Authentizität,<br />

mit der sie von sich und von Gott sprachen, waren bewegend. Besucherinnen und<br />

Besucher waren erstaunt, wie leicht den Ausstellenden die Beziehung zu Gott fiel, denn<br />

für viele Menschen mit Beeinträchtigung ist Gott eine Selbstverständlichkeit. Für Menschen,<br />

deren Aufgabe es ist, von Gott zu sprechen, war das wie eine wohltuende Auffrischungsspritze.<br />

Ja, das Leben ist schön und bereichernd, nicht immer einfach, da voller Überraschungen und notwendiger<br />

Anpassungen. Die Pandemie, die Anfang Jahr immer noch gegenwärtig war, erinnerte weiterhin<br />

daran, dass der Mensch nicht alles kontrolliert. Die Einschränkungen machten es notwendig, andere<br />

Wege zu finden, um in Verbindung zu bleiben und gemeinsam das grosse Abenteuer eines Lebens<br />

mit Gott zu wagen.<br />

Dieses Leben ist ein Geschenk von Gott, das uns vorwärtsbringt, wenn wir Vertrauen haben, wenn wir<br />

uns vom Glauben leiten lassen, dass alles gut ist oder mit Gottes Hilfe gut wird. Neben der Ausstellung<br />

haben die Mitarbeitenden des COEPS das ganze Jahr über mit Freude und Begeisterung Menschen<br />

begleitet, Veranstaltungen organisiert und Gottesdienste gefeiert.<br />

2023 wollen wir uns die biblischen Heilungsgeschichten vornehmen, die für Menschen mit Behinderung<br />

nicht immer einfach sind, damit sie Frucht tragen können, ohne zu verstören.<br />

Und vor allem wollen wir uns von dem liebevollen Gott formen lassen, um immer mehr das «ich bin»<br />

zu entdecken, das in jedem Wesen auf dieser wundervollen Erde wohnt, diesen wunderbaren Garten,<br />

der nichts anderes verlangt, als mit Liebe gepflegt zu werden.<br />

Ein ganz grosses Dankeschön an alle Menschen, denen wir dieses Jahr begegnen durften und die<br />

Freude in diesem schönen Garten gesät haben!<br />

Danke Herr, dein Wille ist ein Fest.<br />

Fabienne Weiler<br />

Schon lange stand fest: in diesem Jahr feiern wir den traditionellen Oberland-Gottesdienst im Rahmen<br />

des Sonnegg-Festes und unterstützen damit die Arbeit im kleinen Wohnheim Sonnegg in Zumholz.<br />

Ein Openair-Gottesdienst Anfang September ist immer ein Risiko. Aber wir könnten im Notfall auch<br />

ins Festzelt ausweichen. Ok. Der Wetterbericht ist unsicher, nicht stabil. Vieles an diesem Projekt ist ein<br />

Wagnis.<br />

Bisher beteiligten sich die betreuten Menschen eher am Rand an diesem Anlass. Für<br />

unsere Arbeit ist uns wichtig, inklusiv miteinander zu feiern. Alle Menschen sind auf ihre<br />

Weise Botschafter mit ihrem Sein: «So wie n-i bi, isch guet»! Das war das Motto der Feier.<br />

Dann ist es eben auch gut, wenn die Schriftlesung von der guten Leserin der Seniorenwohngruppe<br />

(ssb) übernommen wird, auch wenn sie noch am Donnerstag nicht weiss,<br />

ob sie das dann machen kann. Es ist auch gut, mit den Bewohner*innen der Sonnegg zu<br />

besprechen, ob jemand beim fröhlichen Schlusslied unseres Theaters mit dem Mikrofon<br />

ein Solo singt: «Mir fiire hie äs fröhlechs Fescht, mir singe, tanze, fiire z’Läbe hie – aaa<br />

aaa» (Melodie «Lady in black»). Eine Frau sagt: «Ich könnte das, aber nein, ich traue mich<br />

nicht.» Die andere sagt: «Ich kann das auch, ich will singen.» Üben können wir kaum.<br />

Aber die Bereitschaft stützen wir. Und neu wird das für alle. Wir sind fragil.<br />

Der 3. September ist da. Das Fest auf der Sonnegg beginnt schon am Morgen – mit einem Wolkenbruch.<br />

Die ganze Crew ist gefordert, das lädierte Zelt wieder gastlich herzurichten. Am Nachmittag<br />

openair einen Gottesdienst feiern? Wir wagen es und stellen die Kulisse für die «fürchterlichen Fünf»<br />

(Bilderbuch, Wolf Erlbruch) auf. Unter einer Brücke sollen die verunsicherten Fürchterlichen ermutigt<br />

werden, eben doch ihr Fest zu feiern – fast wie Jesus, der erzählt, wie die Aussenseiter von Gott zum<br />

grossen Fest geladen sind.<br />

Kaum steht die Kulisse, ziehen graue Wolken auf, es fällt wieder Regen. Trotzdem, wir bleiben, halten<br />

fest am Vertrauen. Die Wolken verziehen sich. Die Abendsonne scheint über der Sonnegg. Alle Schauspielenden<br />

sind mit Begeisterung dabei – lachend auf ihrer Freiluftbühne. Die Schriftleserin, die Sängerin,<br />

viele fröhliche Schauspielenden und auch die Jodler vom Rüttihubel. Ein Fest. Ein fragiles Fest.<br />

Haben wir zu viel gewagt, Leute in ihrer Fragilität «ausgestellt», weil nicht alles perfekt ist? Oder haben<br />

wir miteinander das fragile Leben in dieser fragilen Schöpfung gefeiert, als fragile Kirche, die das Perfekte<br />

nicht schafft? Zurück bleiben unvergessliche Bilder fröhlicher Menschen und auch solcher, die<br />

die Fragilität vielleicht lieber etwas mehr verbergen möchten.<br />

Niklaus Willy<br />

58 59<br />

Fotoalbum<br />

Erlebnisse OEBS<br />

<strong>2022</strong>


NAMEN & ZAHLEN<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

Evang.-reform. Kirche des Kantons Freiburg<br />

Eglise évang. réform. du canton de Fribourg<br />

Vertreter und Delegationen der ERKF - Stand Dezember <strong>2022</strong> Person 1 Person 2 Zuständiges SR-Mitglied<br />

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz - AGCK Blaser Pierre-Philippe Burkhard Martin *1 Blaser Pierre-Philippe<br />

Arbeitsgruppe «Projekt Konzept Seelsorge HFR»<br />

Chammartin Thérèse<br />

Riniker Christian /<br />

Nagy Daniel<br />

Blaser Pierre-Philippe<br />

Armeeseelsorge Blaser Pierre-Philippe Blaser Pierre-Philippe<br />

Beauftragter TV-RTS «Emissions religieuses – Prix Farel» Johner Monique Johner Monique<br />

Begleitkommission Universitätsseelsorge Schneider Peter A. *2 Chammartin Thérèse Chammartin Thérèse<br />

Bibel und Orient Blaser Pierre-Philippe Blaser Pierre-Philippe *12<br />

Bildungskirche: Kirchliche Eignungsabklärung<br />

Wysser Norbert<br />

Bildungskirche: Konkordatskonferenz Bardet Katrin Johner Monique Bardet Katrin<br />

Bildungskirche: Mentorat Bardet Katrin Bardet Katrin<br />

Bildungskirche: Praktikumsleiter Bardet Katrin Bardet Katrin<br />

Bildungskirche: Theologische Nachwuchsförderung Bardet Katrin Bardet Katrin<br />

Care Team See / Sense Stupan Benjamin Chammartin Thérèse Stupan Benjamin<br />

CER: Conférence des Eglises romandes: Generalversammlung *4 Burkhard Martin Nobs Anne-Elisabeth Blaser Pierre-Philippe *2<br />

CER: Commission romande des stages et de la formation (CoRoStaF) Awais Nicole *8 Johner Monique<br />

CER: Office protestant de la formation - OPF Johner Monique Bardet Katrin Johner Monique<br />

CER: Plateforme spécialistes en catéchèse (PSKT) Awais Nicole Bardet Katrin<br />

CER: Plateforme InfoCom (PSIC) Johner Monique Johner Monique<br />

CER: Plateforme Liturgie & Musique (PSL&M) Cosandey Samuel Dobler Emanuelle Martin Burkhard<br />

CER: Westschweizer protestantische Kommission Einwanderer - CPRSI Lugrin Gérald Stupan Benjamin Stupan Benjamin<br />

CEVAA - Exekutivrat Burkhard Martin Burkhard Martin<br />

Dargebotene Hand Nr. 143 Stupan Benjamin Stupan Benjamin<br />

Datenschutz Känel Daniel Nobs Anne-Elisabeth<br />

Datentransfer Schneider Peter A. Roh Jolande Blaser Pierre-Philippe<br />

Diakonie Schweiz Stupan Benjamin Chammartin Thérèse Stupan Benjamin<br />

Diakoniekommission Stupan Benjamin Chammartin Thérèse Stupan Benjamin<br />

DM-échange et mission Tesarik Anne Vakanz Burkhard Martin<br />

Dokumentationszentrum PH Freiburg Neuhold Andrea *13 Bardet Katrin<br />

Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz - EKS Synode Schneider Peter A. Grau Salvisberg Franziska *1 Blaser Pierre-Philippe *2<br />

Fachkommission Psychologische Nothilfe Stupan Benjamin Stupan Benjamin<br />

Fachkommission für heilpädagogische kirchliche Unterweisung (Kirche BeJuSo) Niklaus Willy Chammartin Thérèse<br />

Finanzkommission Schertenleib Fritz *8 *9 Fiechter Ulrich Nobs Anne-Elisabeth<br />

Flüchtlingsseelsorge Stupan Benjamin Blaser Pierre-Philippe Stupan Benjamin<br />

Forum Freiwilligenarbeit Stupan Benjamin Chammartin Thérèse Stupan Benjamin<br />

Frauenkonferenz der EKS Grau Salvisberg Franziska Chammartin Thérèse Grau Salvisberg Franziska<br />

Freiburger Netzwerk der Kinder- und Jugendorganisationen - frisbee Hofmann Hansjürg Stupan Benjamin<br />

Futura Vorsorgestiftung Schneider Peter A. Nicole Awais & Jolande Roh<br />

(Personalvertreterinnen)<br />

Johner Monique<br />

Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz GMS Stupan Benjamin Burkhard Martin Stupan Benjamin<br />

Interreligiöse Dossiers (Rat der Religionen, «Runder Tisch», Woche der Religionen) Burkhard Martin Blaser Pierre-Philippe Burkhard Martin<br />

Intranet & Extranet Kirchenweb Näf Werner Johner Monique<br />

Kantonale Kommission für Religionsunterricht<br />

Grau Salvisberg Franziska / Hasler<br />

Ketsia<br />

Burkhard Martin<br />

Bardet Katrin<br />

Kantonale Kommission über Fragen der Anstaltseelsorge Blaser Pierre-Philippe Chammartin Thérèse<br />

Kant. Komm. für Anstaltseelsorge - Anlaufstelle Landwirte in schwierigen Situationen Vögtli Markus Nagy Daniel Chammartin Thérèse<br />

*8 *9<br />

*7 *9<br />

Vertreter und Delegationen der ERKF - Stand Dezember <strong>2022</strong> Person 1 Person 2 Zuständiges SR-Mitglied<br />

Kantonaler Spitalseelsorgerat HFR Känel Daniel Nagy Daniel Chammartin Thérèse<br />

Katastrophen-Organisation Freiburg - ORCAF Stupan Benjamin Blaser Pierre-Philippe *10 Stupan Benjamin *11<br />

Kirchenkonferenz - KIKO *7 Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe Chammartin Thérèse<br />

Konferenz der protestantischen Kirchen in den romanischen Ländern Europas - CEPPLE Johner Monique Schneider Peter A. Johner Monique<br />

Konferenz Protestantische Solidarität Schweiz Schneider Peter A.<br />

Kontaktperson «Sexuelle Belästigung und Ausbeutung am Arbeitsplatz Kirche» Jaloux-Dumont Jeannine Blaser Pierre-Philippe<br />

Kontinentalversammlung Europa Stupan Benjamin Grandjean Alain-François *14 Burkhard Martin<br />

Kulturgut Bibel<br />

Blaser Pierre-Philippe<br />

Himbaza Innocent /<br />

Nobs Paul-Albert<br />

Blaser Pierre-Philippe<br />

Liturgie- und Gesangbuchverein Bardet Katrin Chammartin Thérèse Bardet Katrin<br />

Missionskommission Burkhard Burkhard Stupan Benjamin Burkhard Martin<br />

Mobiles Team für psychosoziale Notfälle - EMUPS Weymann Marianne Blaser Pierre-Philippe *10 Stupan Benjamin *11<br />

Nationale Palliative Care (Dachverband) Chammartin Thérèse Chammartin Thérèse<br />

oeku - Kirche und Umwelt Blaser Pierre-Philippe Burkhard Martin *1 Blaser Pierre-Philippe<br />

Office protestant de Formation Johner Monique Johner Monique<br />

Ordinationskommission Hess Andreas *8 Bardet Katrin Johner Monique<br />

Palliative Care Kanton Freiburg Guillaume Tania Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe *10<br />

Palliative Care Seelsorge Chammartin Thérèse Riniker Christian Chammartin Thérèse<br />

Palliative Care EKS Chammartin Thérèse Guillaume Tania Chammartin Thérèse<br />

Plattform für Katechese / Religionsunterricht Fachstelle Bildung Bardet Katrin<br />

Point d'Ancrage Fribourg Lugrin Gérald Hess Andreas Stupan Benjamin<br />

Protestantische Solidarität Schweiz Schneider Peter A. Blaser Pierre-Philippe<br />

Rat der Reformierten und Katholischen Kirchen Freiburg - CÉRÉCAF Burkhard Martin Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe<br />

Rekursexperte der Katechetischen Prüfungskommission Grau Jürg Vakanz Bardet Katrin<br />

Rekurskommission Selinger Studer Monika *8 Nobs Anne-Elisabeth<br />

Religionspädagogisches Fachgremium RPF-EKS (ehemals KAKOKI) Grau Salvisberg Franziska Bardet Katrin Bardet Katrin<br />

Religiöse Bildung und Begleitung von Menschen mit einer Behinderung - BMB Chammartin Thérèse Niklaus Willy Chammartin Thérèse<br />

Schweizerische Bibelgesellschaft Stauffer Gérard Burkhard Martin Burkhard Martin<br />

Schweizerische Reformationsstiftung Schneider Peter A. Blaser Pierre-Philippe<br />

Schweizerische Vereinigung evangelisches Kirchenrecht Blaser Pierre-Philippe Schneider Peter A. Nobs Anne-Elisabeth<br />

Seelsorge für Menschen mit einer Behinderung - COEPS/OEBS *9 Weiler Fabienne /<br />

Niklaus Willy<br />

*8 *9<br />

Chammartin Thérèse<br />

srakla Schweiz. Reformierte Arbeitsgemeinschaft Kirche & Landwirtschaft Stupan Benjamin Stupan Benjamin<br />

Suchkommission in den deutschsprachigen Kirchgemeinden Bardet Katrin Johner Monique<br />

Suchkommission in den französischsprachigen Kirchgemeinden Johner Monique Johner Monique<br />

Suizidprävention Freiburg - PréSuiFri Weymann Marianne Chammartin Thérèse<br />

Verein Deutschweizer Jugendkirchentag Hansjürg Hofmann Benjamin Stupan<br />

Verein Iras Cotis Burkhard Martin Burkhard Martin<br />

wtb werkstatt-theologie-bildung Grau Salvisberg Franziska Bardet Katrin Bardet Katrin<br />

*1 Stellvertretung / *2 Von Amtes wegen / *4 Generalversammlung der CER; total 2 Stimmen / *5 Vizepräsidium / *7 Zwei Delegierte / *8 Präsidium / *9 OEBS: Ökumenische Behindertenseelsorge / *10 Kontakt zu Staat / *11 Ausführend / *12 Stiftungsrat / *13 StelleninhaberIn /<br />

*14 StellvertreterIn<br />

01.13. 1<br />

60<br />

61


NAMEN & ZAHLEN<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

MINISTERIUM <strong>2022</strong><br />

Bösingen<br />

Bulle - La Gruyère<br />

Michael Roth, Pfarrer<br />

Emmanuel De Calonne, Pfarrer<br />

Gérard Stauffer, Pfarrer<br />

La Glâne - Romont<br />

Meyriez<br />

Florence Blaser, Pfarrerin<br />

Luc Hintze, Pfarrer bis 31.07.<strong>2022</strong><br />

Andreas Hess, Pfarrer<br />

Châtel-St-Denis - La Veveyse Jacqueline Dupuis, Diakonin bis 30.06.<strong>2022</strong><br />

Yann Morvant, Pfarrer ab 01.03.<strong>2022</strong><br />

Ludovic Papaux, Pfarrer<br />

Cordast<br />

Düdingen<br />

Pascal Känzig, Pfarrer<br />

Norbert Wysser, Pfarrer<br />

Estelle Zbinden di Pasquale, Pfarrerin &<br />

Seelsorge S2<br />

Sabine Handrick, Pfarrerin<br />

Môtier - Vully<br />

Murten<br />

St. Antoni<br />

Francesca Farrow, Diakonin<br />

Martin Nouis, Pfarrer<br />

Annina Martin, Pfarrerin<br />

Christian Riniker-Reist, Pfarrer<br />

Kathrin Reist Riniker, Pfarrerin<br />

Markus Vögtli, Pfarrer<br />

Ulrich Wagner, Pfarrer<br />

Elsbeth von Känel, Pfarrerin (HFR Tafers)<br />

Estavayer-le-Lac David Bouillon, Pfarrer Stellvertretung bis 31.07.<strong>2022</strong><br />

Christian Heyraud , Pfarrer Stellvertretung 01.03. bis 31.08.<strong>2022</strong><br />

Hanitriniaina Morvant, Pfarrerin Stellvertretung bis 28.02.<strong>2022</strong><br />

Marion Moser, Pfarrerin ab 01.08.<strong>2022</strong><br />

Yann Morvant, Pfarrer Stellvertretung bis 28.02.<strong>2022</strong><br />

Lamboley Tünde, Pfarrerin ab 01.08.<strong>2022</strong><br />

Virag Sauter, Diakonin<br />

Pierre-André Schütz, Pfarrer Stellvertretung 01.03. bis 31.08.<strong>2022</strong><br />

Stefan Wild, Pfarrer<br />

Weissenstein/Rechthalten Ernst Schäfer, Pfarrer Stellvertretung ab 01.03.<strong>2022</strong><br />

Andrea Sterzinger, Pfarrerin bis 28.02.<strong>2022</strong><br />

Wünnewil - Flamatt - Überstorf<br />

Christoph A. Gasser, Pfarrer<br />

Peter Wüthrich, Pfarrer<br />

Ferenbalm<br />

Fribourg<br />

Kerzers<br />

Katrin Bardet, Pfarrerin<br />

Martin Burkhard, Pfarrer<br />

Emanuelle Dobler, Pfarrerin<br />

Tania Guillaume, Pfarrerin + Uniseelsorge<br />

Débora Kapp, Pfarrerin<br />

Daniel Nagy, Pfarrer<br />

Andreas Rüttner, Pfarrer<br />

Urs Schmidli, Pfarrer<br />

Martin Thöni, Pfarrer Stellvertretung bis 30.04.<strong>2022</strong><br />

Matthias Galli, Pfarrer<br />

Urs Müller, Pfarrer<br />

Stephan Urfer, Pfarrer<br />

62 63


NAMEN & ZAHLEN JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

KANTONALE AUFGABEN UND SEELSORGEN<br />

<strong>2022</strong><br />

HFR Billens - Riaz<br />

Kantonalkirche<br />

Marianne Weymann, Pfarrerin<br />

Höhere kantonale Schulen<br />

Kirchgemeinde Cordast<br />

Estelle Zbinden di Pasquale, Pfarrerin<br />

HFR Freiburg - Kantonsspital<br />

HFR Palliativ Pflege<br />

HFR Meyriez - Murten<br />

HFR Tafers<br />

Freiburger Netzwerk<br />

für psychische Gesundheit Marsens<br />

Freiburger Strafanstalt,<br />

Standort Bellechasse<br />

Kirchgemeinde Freiburg<br />

Daniel Nagy, Pfarrer<br />

Tania Guillaume, Pfarrerin<br />

Kirchgemeinde Murten<br />

Christian Riniker-Reist, Pfarrer<br />

Kirchgemeinde St. Antoni<br />

Elsbeth von Känel, Pfarrerin<br />

Kantonalkirche<br />

Marianne Weymann, Pfarrerin<br />

Kirchgemeinde Meyriez<br />

Andreas Hess, Pfarrer<br />

Universität<br />

Fachstelle Jugend<br />

Fachstelle Bildung<br />

Seelsorge im<br />

Bundesasylzentrum Guglera<br />

Dekan (deutschsprachig)<br />

Dekan (französischsprachig)<br />

Praktikum als Diakonin<br />

Kantonalkirche<br />

Tania Guillaume, Pfarrerin<br />

Kantonalkirche<br />

Hansjürg Hofmann<br />

Kantonalkirche<br />

Nicole Awais, Co-Leiterin<br />

Franziska Grau Salvisberg, Co-Leiterin<br />

Kantonalkirche<br />

Andreas Hess, Pfarrer<br />

Norbert Wysser, Pfarrer<br />

Daniel Nagy, Pfarrer<br />

Kantonalkirche<br />

Céline Remechido bis 31.08.<strong>2022</strong><br />

Kirchgemeinde Môtier-Vully<br />

Freiburger Strafanstalt,<br />

Standort Freiburg<br />

Kirchgemeinde Freiburg<br />

Urs Schmidli, Pfarrer<br />

Vikariat<br />

Kirchgemeinde Cordast<br />

Johanna Bernhard ab 01.08.<strong>2022</strong> bis 31.07.2024<br />

Menschen mit einer Behinderung<br />

(französischsprachig)<br />

Kantonalkirche<br />

Fabienne Weiler, Diakonin<br />

Menschen mit einer Behinderung<br />

(deutschsprachig)<br />

Kantonalkirche<br />

Willy Niklaus, Pfarrer<br />

64 65


NAMEN & ZAHLEN JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

ANZAHL KIRCHENMITGLIEDER 2012 – <strong>2022</strong> UND<br />

GEGENÜBERSTELLUNG DER STEUEREINNAHMEN<br />

UND ÜBRIGEN EINNAHMEN ZUM AUFWAND<br />

(ALLE KIRCHGEMEINDEN) 2007 – 2021<br />

Ev.-reformierte Kirche des Kantons Freiburg<br />

Eglise évangélique réformée du canton de Fribourg<br />

Tausend<br />

43<br />

42<br />

41<br />

40<br />

39<br />

38<br />

37<br />

36<br />

41’235<br />

41’577<br />

41’843<br />

42’133<br />

41’801<br />

41’833<br />

12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />

Jahr<br />

41’451<br />

41’424<br />

41’447<br />

39’184<br />

40’257<br />

Millionen<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

07 08 09 10 15 16 17 18 19 20 21<br />

Jahr<br />

Übrige Einnahmen<br />

Bruttoeinnahmen Steuern<br />

Total Aufwand Kirchgemeinden vor<br />

der Zuweisung an Reserven und<br />

Fonds<br />

KIRCHGEMEINDESTEUERSÄTZE <strong>2022</strong><br />

Kirchgemeinde Natürliche Natürliche Juristische Juristische Veränderung<br />

Personen Personen Personen Personen gegenüber<br />

Einkommen Vermögen Gewinn Kapital 2020<br />

Bösingen 11.5 20 10 10 nein<br />

Bulle – La Gruyère 9 20 9 10 nein<br />

Châtel-St-Denis – La Veveyse 10 20 10 10 nein<br />

Cordast 11.5 11.5 10 10 nein<br />

Düdingen 10 15 10 10 nein<br />

Estavayer-le-Lac 9 20 8 10 nein<br />

Ferenbalm 9 9 9 9 nein<br />

Gesamtkirche + freiburgisch Ferenbalm<br />

Fribourg 9 10 10 10 nein<br />

Kerzers 9.5 9.5 9.5 9.5 nein<br />

La Glâne – Romont 10 20 10 10 nein<br />

Meyriez 10 10 10 10 nein<br />

Môtier – Vully 10 10 10 10 nein<br />

Murten 9 9 9 9 nein<br />

St. Antoni 10 10 10 10 nein<br />

Weissenstein/Rechthalten 11.5 20 10 10 nein<br />

Wünnewil – Flamatt – Ueberstorf 10 15 10 10 nein<br />

66 67


NAMEN & ZAHLEN<br />

JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />

KIRCHLICHE STATISTIK <strong>2022</strong><br />

per 1.1.2023 Taufen Darbringungen Konfirmationen Trauungen Trauerfeiern Kircheneintritte Kirchenaustritte<br />

Kirchgemeinde Anzahl KG-Glieder K M E Total K M Total K M Total Ref. G. Total M F K Total M F K Total M F K Total<br />

Bösingen 945 4 4 0 8 0 0 0 5 4 9 0 0 0 2 0 0 2 1 0 0 1 11 10 0 21<br />

Bulle - La Gruyère 3 284 3 3 0 6 1 1 2 3 6 9 0 0 0 8 2 0 10 1 0 0 1 29 36 8 73<br />

Châtel-St-D.-Veveyse 3 496 7 3 0 10 0 0 0 3 4 7 2 0 2 8 6 0 14 0 0 0 0 24 23 3 50<br />

Cordast 2 372 8 4 0 12 0 0 0 9 16 25 0 1 1 6 4 0 10 1 0 0 1 16 12 0 28<br />

Düdingen 1 293 4 1 1 6 0 0 0 4 5 9 1 0 1 6 6 1 13 2 0 0 2 21 12 3 36<br />

Estavayer-le-Lac 5 246 9 7 5 21 2 0 2 1 0 1 4 2 6 14 13 0 27 0 1 0 1 43 42 3 88<br />

Ferenbalm 852 2 4 0 6 0 0 0 1 2 3 0 0 0 4 1 0 5 0 0 0 0 7 4 0 11<br />

Fribourg 5 662 13 8 0 21 0 1 1 11 12 23 0 2 2 10 15 1 26 1 1 2 4 62 74 10 146<br />

Kerzers 2 453 11 9 0 20 0 0 0 21 13 34 4 2 6 18 11 0 29 0 1 0 1 27 25 1 53<br />

La Glâne - Romont 2 559 6 3 1 10 0 0 0 6 3 9 0 0 0 2 4 0 6 0 0 0 0 19 21 2 42<br />

Meyriez 859 6 7 0 13 0 0 0 9 11 20 0 2 2 12 9 0 21 0 1 2 3 8 8 4 20<br />

Môtier-Vully 1 585 5 2 0 7 0 0 0 7 10 17 3 1 4 9 8 0 17 1 0 0 1 17 6 0 23<br />

Murten 4 403 13 9 0 22 0 0 0 13 16 29 2 0 2 23 16 0 39 0 1 1 2 26 41 4 71<br />

St. Antoni 2 061 6 4 0 10 0 0 0 9 7 16 1 1 2 2 3 0 5 0 0 0 0 24 26 6 56<br />

Weissenstein/Rechth. 1 304 4 4 0 8 0 0 0 2 1 3 2 0 2 7 5 0 12 0 0 0 0 12 20 3 35<br />

Wünnewil-Flamatt-Üb. 1 883 6 7 0 13 0 0 0 11 11 22 1 1 2 5 2 0 7 0 1 0 1 20 18 1 39<br />

Total 40 257 107 79 7 193 3 2 5 115 121 236 20 12 32 136 105 2 243 7 6 5 18 366 378 48 792<br />

Vergleich 2021 39 184 66 72 2 140 2 1 3 108 122 230 10 11 21 126 99 1 226 3 10 5 18 380 441 22 843<br />

Legende:<br />

Taufen/Darbringungen/Konfirmationen K Knaben Kircheneintritte/Kirchenaustritte M Männer Trauungen Ref. Reformiert<br />

M Mädchen F Frauen G. Gemischt<br />

E Erwachsene K Kinder<br />

C:\Users\jr\APPDATA\LOCAL\TEMP\OSTEMP\000006BB\CACHE\04\00\D9\00009FD9.xlsx<br />

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