Jahresbericht 2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
«Herr, was für Wunder hast du vollbracht!<br />
Alles hast du weise geordnet;<br />
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />
Psalm 104.24
INHALTSVERZEICHNIS & IMPRESSUM<br />
SYNODALRAT / PRÄSIDIUM<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Synodalratspräsidium 3<br />
Synodalrat 6<br />
Diakonie 8<br />
Mission & Hilfswerke – Theologie & ökumenischer und interreligiöser Dialog 9<br />
Recht – Finanzen 10<br />
Seelsorgen – Leben in der Kantonalkirche 11<br />
Kommunikation – Human Resources 13<br />
Bildung – Jugend 14<br />
Synodepräsidium 15<br />
Büro der Synode 17<br />
Kirchenkanzlei 18<br />
Kirchgemeinden 20<br />
Kantonale Dienste 43<br />
Dekanat 47<br />
Seelsorgen 48<br />
Kantonale Ämter und Dienste<br />
Namen und Zahlen 60<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Übersetzung, Lektorat<br />
Layout<br />
Druck<br />
Foto Deckblatt<br />
SEITE<br />
ERKF, Synodalrat<br />
Marianne Weymann und LT Lawtank Bern<br />
QuadroArt, Murten<br />
Murtenleu, Murten<br />
Lucie Fiore Illustration<br />
AUCH IN KRISENZEITEN DIE ZEICHEN<br />
DER LIEBE GOTTES WAHRNEHMEN<br />
«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />
Psalm 104,24<br />
Spiritualität ist innerlich. Aber sie wird sichtbar im konkreten Handeln. Nur so können wir die Spuren<br />
Gottes in unserem Leben erkennen. So wie es der Autor von Psalm 104 getan hat, der in seiner Umwelt<br />
die Zeichen von Gottes Anwesenheit gesehen hat.<br />
Unter diesem Blickwinkel steht auch dieser <strong>Jahresbericht</strong>.<br />
Synodalrat<br />
Der Synodalrat hat sich <strong>2022</strong> 20 Mal getroffen und 137 Beschlüsse gefasst. Auf der Tagesordnung:<br />
Verwaltung der Kantonalkirche, Vorbereitung der Synoden, Beziehungen zu<br />
den Schwesterinstitutionen, Anfragen der Hilfswerke und der Kirchgemeinden, Planungen<br />
und daraus erwachsende Projekte, Begleitung von Kirchgemeinden. Unser neues<br />
Mitglied Benjamin Stupan hat sich sehr schnell integriert und mit grossem Engagement<br />
die Ressorts Jugend und Diakonie übernommen. An der Retraite des Synodalrats in Bossey<br />
hat Benjamin darüber hinaus den Synodalrat an seinem Expertenwissen im Risikomanagement<br />
von der Beurteilung bis hin zur Prävention teilhaben lassen.<br />
Repräsentation<br />
Im vergangenen Jahr hat der Synodalrat die ERKF gegenüber den politischen Behörden, den Partnerorganisationen<br />
sowie den Medien vertreten.<br />
So nahm er mit den Behörden an der Feier zum eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag in der Freiburger<br />
Kathedrale und an der offiziellen Begrüssungsfeier für die neue Grossratspräsidentin Nadia<br />
Savary teil. Er nahm ebenfalls teil an Arbeitskommissionen, die das Verhältnis von Kirchen und Staat<br />
zum Inhalt hatten, so das Vor-Projekt für das geplante Gesetz über religiöse Gemeinschaften oder<br />
Fragen des Religionsunterrichts und der Seelsorge. Ebenfalls äusserte er sich zur Vernehmlassung des<br />
Amts für Wald und Natur zur kantonalen Biodiversitätsstrategie.<br />
Mit der katholischen Kirche des Kantons Freiburg gab es einen konstruktiven Dialog. Regelmässige<br />
Treffen fanden mit Mgr. Morerod und seinen Vertreterinnen Marianne Pohl-Henzen und Céline Ruffieux<br />
statt. Inhalt waren die Präsenz der Kirchen in Krisensituationen (Gesundheit, Klima, humanitäre<br />
Notlage) sowie gemeinsame Projekte wie ein Vortrag über Kirche und Geld oder die lange Nacht der<br />
Kirchen 2023.<br />
Der Synodalrat antwortete auf Anfragen der Medien. Zusätzlich zu den Zeitungsartikeln über die<br />
Synodesitzungen und das Kirchenfest konnte der Synodalrat auch kleinere Beiträge in der Rubrik<br />
Moment mal der «Freiburger Nachrichten» platzieren.<br />
Die Namensgebung der Kirchgemeinden erfolgt nach Art. 6 KV.<br />
Die <strong>Jahresbericht</strong>e der Ämter und Kommissionen stehen unter folgendem Link zur Verfügung:<br />
http://www.ref-fr.ch/jahresberichte-rapports-annuels<br />
Von der Synode genehmigt am: 22. 05. 2023<br />
2<br />
Vorsitz & Mitglieder Cérécaf<br />
3
SYNODALRAT / PRÄSIDIUM<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
Vernetzung mit den reformierten Kirchen der Schweiz<br />
Während des ganzen Jahres war das Präsidium gemeinsam mit den anderen Präsidien der reformierten<br />
Kirchen der Schweiz unterwegs.<br />
Intensiven Austausch gab es zur Kommunikation, zur Aus- und Weiterbildung und zur Nachhaltigkeit.<br />
Was Erstere angeht, zeigte sich, dass unsere Kommunikation zu uneinheitlich und zu sehr auf unsere<br />
lokalen Angelegenheiten fokussiert ist. Die Inhalte sind gut, das Bild der reformierten Kirchen in den<br />
Medien ist insgesamt eher positiv. Aber wir haben Mühe zusammenzuarbeiten, um eine gemeinsame<br />
Botschaft an die gesamte Schweizer Bevölkerung zu richten.<br />
Was die Ausbildung angeht, wird den Kirchen bewusst, dass ihre Bemühungen nicht nachlassen dürfen.<br />
Es braucht Ermutigung zum aktiven Dienst am Evangelium sowie Nachwuchsförderung für Pfarrpersonen<br />
und Sozialdiakon*innen. Es braucht aber auch ein gemeinsames Nachdenken über neu entstehende<br />
Ämter und ihre Beziehung zu den historischen Ämtern.<br />
Im Bereich der Nachhaltigkeit wurde festgestellt, dass noch zu viele reformierte Christ*innen der Ansicht<br />
sind, dass sie schon alles über diese komplexe Thematik wissen. Manche glauben sogar, das<br />
Thema habe sich erledigt. Das heisst, dass noch Arbeit nötig ist, damit die Massnahmen, die einige Kirchen<br />
schon umsetzen, Allgemeingut werden. Unsere Kirchen fragen sich auch, wie man der Tendenz<br />
zum «Greenwashing» entgegentreten kann, bei dem suggeriert wird, dass eine neue Technik hier und<br />
ein Solarpaneel dort ausreichen sind und es keiner weiteren Anstrengung mehr bedarf.<br />
Ein kurzes Festival von grosser Tragweite<br />
Anfang November begab sich eine ansehnliche Gruppe für die ERKF nach Neuenburg. Dort fand ein<br />
wunderbares Jugendfestival mit Kreativworkshops, Gebetszeiten, Gottesdiensten und Kontakten zu<br />
diversen kirchlichen Hilfswerken statt. Möglich wurde das Festival durch einen Ertragsüberschuss im<br />
Budget der Conférence des Eglises de Suisse romande. Es wird nur das erste einer Reihe von anderen<br />
Treffen sein, die dann auch in der Deutschschweiz stattfinden sollen. Der Namen «Bref» leitet sich von<br />
«Battement réformé» («reformierter Herzschlag») her und steht für den von Herzen kommenden Einsatz<br />
junger Menschen für Nachhaltigkeit, Inklusivität und Solidarität im Namen ihres Glaubens.<br />
Im Namen des Synodalrats möchte ich allen Menschen danken, die sich für unsere Kirche einsetzen.<br />
Nicht nur denen, die in diesem <strong>Jahresbericht</strong> von ihrer Arbeit sprechen, sondern auch denen, die sich<br />
für das Leben ihrer Gemeinde und darüber hinaus einsetzen und so Salz der Erde sein wollen, da wo<br />
Gott sie hingestellt hat.<br />
Pierre-Philippe Blaser<br />
Unterstützung von Flüchtlingen durch HEKS und Caritas<br />
Glaubensgemeinschaften, die sich für Kriegsopfer einsetzen, sei es hier bei uns oder in den betroffenen<br />
Gebieten selbst, sind ein starkes Zeichen für die Kirche in der Welt. Am Rande eines absurden<br />
Krieges haben wir dazu beitragen können, die lebensnotwenige logistische Hilfe zu unterstützen, die<br />
das HEKS kirchlichen Gemeinschaften in der Ukraine und in ihren Grenzstaaten zukommen liess. Im<br />
Kanton Freiburg unterstützt die ERKF die Rechtshilfe der Caritas für Flüchtlinge jeglicher Herkunft<br />
sowie die Organisation «Point d’Ancrage», die traumatisierten Personen etwas menschliche Nähe zukommen<br />
lässt. Mehrere Gemeindemitglieder haben auch auf den Aufruf «Osons l’accueil» geantwortet.<br />
Ein Brief der ERKF an das Staatssekretariat für Migration, der auf die Gefahren aufmerksam machte,<br />
die Flüchtlingen in Schengen-Staaten drohen, die wenig Wert auf Menschenrechte legen, erinnerte<br />
an unsere Werte, die sich nicht auf rein juristische Aspekte reduzieren lassen.<br />
Religionen für den Frieden<br />
Regelmässige Kontakte des Synodalrats zu seinem katholischen Pendant und den Mitgliedern der<br />
Union des associations musulmanes du canton de Fribourg führten zu einem interreligiösen Marsch<br />
für den Frieden, an dem ebenfalls Vertreter*innen der jüdischen, hinduistischen und buddhistischen<br />
Gemeinschaften teilnahmen. Natürlich war das nur ein schwacher Trost für die Sorgen unserer Welt,<br />
aber doch ein erfreuliches Zeugnis eines überkonfessionellen spirituellen Willens zum Frieden.<br />
Ein Kirchenfest zum Wiedersehen<br />
Anfang Oktober konnten die Mitglieder der ERKF einen Tag lang Gottesdienst<br />
und Gemeinschaft erleben. Dank der Gastfreundschaft der Gemeinde Môtier-<br />
Vully, dem Einsatz von Pfarrer Nouis und Pfarrerin Martin sowie der guten Zusammenarbeit<br />
der Teams von Kantonalkirche und Kirchgemeinde konnten sich die<br />
Reformierten des Kantons Freiburg nach langen Monaten coronabedingter<br />
Trennung wiedersehen. 4<br />
4 5
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
SYNODALRAT<br />
SYNODALRAT<br />
Ressortverteilung<br />
2020 – 2023<br />
Synodalrat<br />
Kirchenkanzlei<br />
Präsidium<br />
Pierre-Philippe Blaser<br />
Kirchenschreiber<br />
Peter Andreas Schneider<br />
Vize-Präsidium<br />
Bildung<br />
Diakonie<br />
Thérèse Chammartin<br />
Katrin Bardet<br />
Benjamin Stupan<br />
Sekretariat<br />
Rahel Merli<br />
Jolande Roh<br />
Mickaëla Konu<br />
Kelly Taveira<br />
Finanzen<br />
Anne-Elisabeth Nobs<br />
Finanzen<br />
Mickaëla Konu<br />
Human Resources<br />
Monique Johner<br />
Jugend<br />
Benjamin Stupan<br />
Kommunikation<br />
Monique Johner<br />
Leben der Kantonalkirche Thérèse Chammartin<br />
Mission & Hilfswerke<br />
Recht<br />
Seelsorgen<br />
Martin Burkhard<br />
Anne-Elisabeth Nobs<br />
Thérèse Chammartin<br />
Theologie & ökumenischer Martin Burkhard<br />
und interreligiöser Dialog<br />
Anschrift<br />
Evangelisch-reformierte Kirche<br />
des Kantons Freiburg<br />
Prehlstrasse 11<br />
3280 Murten<br />
Telefon: 026 670 45 40<br />
E-Mail: info@ref-fr.ch<br />
6 7
SYNODALRAT / DIAKONIE / JUGEND<br />
SYNODALRAT / MISSION & HILFSWERKE /<br />
THEOLOGIE & ÖKUMENISCHER UND<br />
INTERRELIGIÖSER DIALOG<br />
DIAKONIE LEBEN!<br />
AUS LIEBE ZUR SCHÖPFUNG<br />
Amir ist vor etwa fünf Monaten als Flüchtling in Kroatien angekommen. Auf Umwegen ist er in die<br />
Schweiz gelangt und befindet sich jetzt in der Guglera, in einem Bundesasylzentrum. Er wird mit grosser<br />
Wahrscheinlichkeit nach der Dublin-III-Verordnung nach Kroatien zurückgeschafft, wo er als Flüchtling<br />
registriert worden ist, denn Kroatien ist das Ersteinreiseland. Aus den Medien ist bekannt, dass<br />
dort Flüchtlingen oft Polizeigewalt und vielleicht sogar Folter drohen. Amir zeigt im Seelsorgegespräch<br />
panische Angst. Wir sehen es als unsere christliche Pflicht, hinzuschauen und das<br />
SEM auf diese Praxis anzusprechen. Vielleicht können wir Amir im Moment noch nicht<br />
helfen, möglicherweise aber anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind,<br />
wenn die Intervention beim SEM erfolgreich ist.<br />
Hinsehen bedeutet auch zu erkennen, dass Menschen nicht nur in der Ukraine leiden,<br />
sondern auch in anderen Ländern, wie beispielsweise in Afghanistan. Amir stammt aus<br />
diesem Land und hat als Flüchtling in der Schweiz nicht die gleichen Rechte wie Ukrainer,<br />
welche vom Schutzstatus S profitieren. Letztlich sollte doch der Mensch im Vordergrund<br />
stehen und nicht das Land! Christen sollten sich vom Gebot der Nächstenliebe leiten<br />
lassen und Menschen in ihrer Not beistehen. Das ist der diakonische Grundgedanke!<br />
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen lassen uns heute kaum mehr Raum offen,<br />
dem oder der Nächsten zu begegnen, ihm Zeit zu widmen, ein offenes Ohr für ihn zu<br />
haben. Wie können wir wahrnehmen, was ihn oder sie beschäftigt, bewegt und möglicherweise sogar<br />
mit ernsthaften Folgen aus der Bahn wirft? Die Konferenz Diakonie Schweiz hat sich besonders dem<br />
Thema der «sorgenden Gemeinschaft» gewidmet. Solche Gemeinschaften gleichen einer Insel, auf<br />
welcher sich Menschen jeden Alters treffen. Da gibt es Sorgen und Ängste, Not und Verzweiflung,<br />
aber auch Verständnis und Hilfe, Mut und Zuversicht. Wer hilft, steigert seine Sozialkompetenz, wem<br />
geholfen wird, der findet den Weg aus der Sackgasse.<br />
Im Psalm 104 steht: «Herr, was für Wunder hast du vollbracht!» Was in Neuchâtel am Wochenende<br />
vom 5. November <strong>2022</strong> geschehen ist, gleicht einem Wunder. Über 500 junge Menschen sind zusammenkommen<br />
und haben beim «Battement Réformé» während 24 Stunden gemeinsam die Vielfalt<br />
im Glauben und in der Kirche gelebt und vielleicht sogar neu entdeckt. Ihr Motto war «Hoffen und<br />
Handeln». Das ist gelebte Diakonie!<br />
Benjamin Stupan<br />
Um der Schöpfung einen angemessenen Platz in der Kirche zu verschaffen, braucht es keine neuen<br />
Aktivitäten, die dies explizit im Namen führen. Eine viel bessere Idee wäre es, wenn das Thema<br />
Schöpfung in allen schon existierenden Angeboten zum Ausdruck käme, so dass die dort involvierten<br />
Personen wissen, dass sie auch mit dabei sind. Bei jeder kirchlichen Aktivität könnte man sich fragen,<br />
wie ihre Verbundenheit mit dem Lebendigen aussieht, was an ihr der Schöpfung schaden oder im<br />
Gegenteil diese Verbundenheit stärken könnte. Dann wird im Gottesdienst der Ausruf<br />
des Psalmisten «Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet;<br />
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen» zum in der konkreten kirchlichen Arbeit verwurzelten<br />
Lobpreis.<br />
Einige Vorschläge in diesem Sinn wurden der Gesprächssynode im Herbst unterbreitet.<br />
Der Synodalrat fördert ebenfalls die Aktion «Schöpfungszeit», die immer besser ihren<br />
Platz in den Gemeindeagenden findet und als Fortsetzung der Ökumenischen Kampagne<br />
betrachtet werden kann. Deren Motto <strong>2022</strong> war ja «Energieverschwendung führt<br />
zu Überschwemmungen». Zu diesem Thema wurde auch ein kantonaler zweisprachiger<br />
Gottesdienst gefeiert.<br />
Schliesslich stellte unsere Kirche eine grosse Anzahl von Dokumenten zum Thema Ökologie<br />
zur Verfügung. Darunter sind Beiträge zum persönlichen Glauben, zum Gemeindeleben,<br />
zu gesellschaftlichen Fragen und theologische Reflexionen. Auf der Webseite der Kantonalkirche<br />
ist inzwischen ein sehr schön gestalteter Reiter geschaltet, der zu diesen Dokumenten führt.<br />
Und ausserdem …<br />
Die Fusion von HEKS und Brot für alle ist gelungen. Unser Ressort nahm an mehreren Treffen teil, um<br />
die «Kirchlichkeit» des neuen Werks zu definieren. Der Synodalrat nahm mit einigen Gemeindemitgliedern<br />
an der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe (D) teil. Eine prägende<br />
Erfahrung, die zu zahlreichen Feedbacks auf unseren Kommunikationsplattformen Anlass gab.<br />
Die Teilnahme an internationalen Versammlungen kostet Energie, aber sie fördert das Engagement<br />
und die Offenheit.<br />
Der Synodalrat hat seine Beziehungen zu Mission 21 intensiviert, vor allem durch die Teilnahme an<br />
der Kontinentalversammlung Europa und an einer Sitzung mit dem Direktor und dem Präsidenten<br />
des Hilfswerks.<br />
Gemeinsam mit der l’Union des Associations musulmanes du canton de Fribourg hat die ERKF mit<br />
einem Friedensmarsch und einem Vortrag zum Thema Geld öffentlich und auf positive Weise am islamisch-christlichen<br />
Dialog teilgenommen. Sollte sich die Kirche nicht ganz allgemein beständiger und<br />
sichtbarer für eine friedliche Welt ohne Gier einsetzen? Könnte sich unsere Kirche nicht auch auf diese<br />
Weise für die Gabe der Schöpfung dankbar zeigen, die jede und jeden umfasst?<br />
Martin Burkhard<br />
8 9<br />
Sorgende Gemeinschaften, Diakonie Schweiz<br />
Gesprächssynode im Herbst<br />
Friedensmarsch
SYNODALRAT / RECHT − FINANZEN<br />
SYNODALRAT / LEBEN DER KANTONALKIRCHE /<br />
VIZE-PRÄSIDIUM<br />
TEILEN LERNEN …<br />
ENDLICH DÜRFEN WIR WIEDER<br />
FESTE FEIERN!<br />
«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />
Glauben heisst, der Aussage dieses Psalms ohne Vorbehalt zuzustimmen. Aber … Ist da wirklich alles<br />
weise geordnet? Sollte man vielleicht die Schöpfung gewisser Viren als Waffe der Natur ansehen, um<br />
sich gegen die ungebremste Ausbreitung der Menschheit zu wehren, die der Schöpfung<br />
nicht ausreichend Sorge trägt? Der Psalm geht noch optimistischer weiter: «Die Erde ist<br />
voll von deinen Geschöpfen.» Voll! Mit Geschöpfen! Mit Gaben, die ausreichend sind für<br />
das Wohlergehen der gesamten Menschheit! Warum sind wir dann nicht bereit zu teilen?<br />
Warum kämpfen wir immer darum, mehr zu haben? Wenn die Welt weise geschaffen<br />
wurde, warum ist der Mensch dann so unfähig, weise zu handeln?<br />
Einen <strong>Jahresbericht</strong> zu verfassen heisst, die Vergangenheit zu betrachten, aber ebenso,<br />
ein Fenster in die Zukunft zu öffnen. Unser Wunsch für dieses Jahr: dass unser Schöpfer<br />
uns den Weg zur Weisheit zeigen möge.<br />
Um etwas bodenständiger weiterzufahren: Die Synode hat die Jahresrechnung 2021 mit<br />
einem Ertragsüberschuss von CHF 8‘080.– bei einem Aufwand von CHF 2‘501‘067.– angenommen.<br />
CHF 50‘000.– der Ausgaben wurden als ausserordentliche Unterstützung an lokale und<br />
kirchliche Hilfswerke gespendet. Ebenfalls angenommen wurde das Budget für 2023. Es ist weniger<br />
optimistisch, denn es sieht einen Aufwandüberschuss von CHF 49‘000 vor. Die Finanzen sind zwar<br />
noch gesund, aber ihre Entwicklung benötigt weiterhin unsere Aufmerksamkeit.<br />
Nachdem das Datum für ein Kirchenfest wiederholt wegen der Covid-Pandemie verschoben werden<br />
musste, wagte sich ein Team bestehend aus Mitgliedern des Synodalrats, der Kirchgemeinde Môtier-<br />
Vully, die sich als Gastgeberin zur Verfügung stellte, und der Kirchenkanzlei an die Organisation eines<br />
Kirchenfestes im Herbst <strong>2022</strong>. Dies trotz der Ungewissheit, ob die Situation zu dieser Zeit das überhaupt<br />
zulassen würde. Ein Fest wurde geplant, das den Leuten nach fast zwei Jahren Entbehrung<br />
wieder die Gelegenheit geben sollte, unbeschwert und ohne Einschränkungen zu feiern.<br />
Am 2. Oktober war es endlich so weit. In der Kirche von Môtier, die bis auf den letzten<br />
Platz besetzt war, fand man sich zu einem festlichen Gottesdienst ein. Die von den 16<br />
Kirchgemeinden und der Kirchenkanzlei ausgehölten Kürbisse dienten als Dekoration.<br />
Die ausgeschnittenen Buchstaben in den Kürbissen ergaben die Worte « Grosszügigkeit»<br />
und «La Reconnaissance». Diese dienten als Leitfaden für den von Annina Martin und<br />
Martin Nouis gestalteten Gottesdienst, der ganz unter dem Thema «Zur Schöpfung Sorge<br />
tragen» stand. Umrahmt wurde die Feier von einem Gospelchor unter der Leitung<br />
von Innocent Himbaza. Mit den Worten: «Wir sind nicht einfach unsere Kirchgemeinde,<br />
sondern wir sind alle einander verbunden» richtete sich Synodalratspräsident Pierre-Philippe<br />
Blaser in seinem Grusswort an die Festgemeinde. Céline Ruffieux, Delegierte des<br />
Bischofs für den frankophonen Teil unseres Kantons, überbrachte ihre Grüsse mit den<br />
Worten «Wir möchten mit euch unterwegs sein». Ein weiterer Höhepunkt des Festes war<br />
ein reichhaltiger Apéro mit Spezialitäten aus den 16 Kirchgemeinden. Während sich die Kinder auf<br />
einer grossen Hüpfmatte austoben konnten, genossen die Erwachsenen das ungezwungene Zusammensein<br />
mit musikalischer Begleitung, das allen während den letzten Monaten so gefehlt hatte!<br />
Im letzten <strong>Jahresbericht</strong> kündigte die Verfasserin die baldige Verwirklichung<br />
eines Datentransfers an, um den Kirchgemeinden die<br />
Erfassung ihrer Mitglieder zu erleichtern. Der Beschluss, der Kirche<br />
Zugang zur Datenbank Fripers zu gewähren, fiel Ende <strong>2022</strong>, das<br />
heisst mehr als ein Jahr nach unserer Anfrage. Er ist zwar positiv,<br />
denn wir haben jetzt Zugang, aber dennoch unbefriedigend: Bei<br />
den wenigen Daten, die uns zur Verfügung gestellt werden, hat er<br />
keinen Sinn und ist praktisch nutzlos. Ein Beispiel: Es ist unmöglich,<br />
Familien zu identifizieren, da wir nicht auf Vor- und Familiennamen<br />
der Eltern zurückgreifen können. Der Synodalrat hat deswegen<br />
beschlossen, gegen diesen willkürlichen Entscheid Einspruch zu<br />
erheben. Er hofft, Recht zu bekommen, damit das Projekt endlich<br />
umgesetzt werden kann.<br />
Die schwierigen Jahre, die hinter uns liegen und die beunruhigenden<br />
Aussichten, die vor uns liegen, lehren uns, dass wir mehr denn<br />
je lernen müssen zu teilen, diese Erde zu schätzen und zu erhalten,<br />
denn sie wurde mit Weisheit geschaffen und ist gefüllt mit Gütern<br />
für uns alle.<br />
WENN DIE WELT<br />
WEISE GESCHAF-<br />
FEN WURDE,<br />
WARUM IST DER<br />
MENSCH DANN SO<br />
UNFÄHIG, WEISE<br />
ZU HANDELN?<br />
Thérèse Chammartin<br />
10<br />
Anne-Elisabeth Nobs
SYNODALRAT / SEELSORGEN<br />
SYNODALRAT – HUMAN RESOURCES UND<br />
KOMMUNIKATION<br />
JAHRESBERICHT SEELSORGE<br />
EVALUATION WAGEN UND WACHSEN<br />
Während des Jahres konnte die Broschüre «Anwesenheit» zur Seelsorge fertiggestellt werden. Darin<br />
wird die Seelsorge in den kantonalen Institutionen vorgestellt. Seelsorger*innen berichten von ihrer<br />
täglichen Arbeit mit Menschen, die für einen Moment in einer schwierigen Situation sind und durch<br />
ermutigende Worte wieder etwas Licht am Horizont sehen. Das Ziel einer solchen Broschüre war, der<br />
Bevölkerung zu zeigen, dass Kirche nicht nur ein Gottesdienst am Sonntag ist, sondern dass sie viel<br />
bietet. Eine Aufgabe der Kirche ist unter anderem, sich um schwächere<br />
und verletzbare Menschen zu kümmern.<br />
Auch im letzten Jahr war die Seelsorge in den kantonalen Institutionen<br />
wieder sehr gefragt. Zwar war es zu Beginn des Jahres noch<br />
etwas schwierig, da die Vorschriften der Pandemie vieles verhinderten,<br />
doch mit den Lockerungen konnte wieder mehr gestaltet<br />
werden. Von diesen Lockerungen profitierten auch die Patientinnen<br />
und Patienten in den verschiedenen Stationen des HFR-Freiburg.<br />
So konnten an den Gottesdiensten in Tafers die Chöre und<br />
Musikformationen wieder teilnehmen. Auch in Meyriez, Freiburg<br />
und Riaz durften wieder Gottesdienste gefeiert werden. Hingegen<br />
sorgte die Umstrukturierung des HFR für eine gewisse Unsicherheit<br />
beim Personal und den Patientinnen und Patienten, was die Seelsorger*innen<br />
zu spüren bekamen.<br />
Die Seelsorge in der Psychiatrie im FNPG Villars-sur-Glâne, wo auch<br />
viele traumatisierte Flüchtlinge Hilfe suchten, wird weiterhin sehr<br />
geschätzt.<br />
Die Lockerungen waren auch für die Behindertenseelsorge sehr befreiend. So konnten Zeremonien<br />
und Gottesdienste uneingeschränkt stattfinden.<br />
In den beiden Gefängnissen konnte die Seelsorge ohne Probleme stattfinden. Im BAZ in der Guglera<br />
hingegen musste sich die Seelsorge der grossen Herausforderung stellen, in einem durch die Aufnahme<br />
von zahlreichen Flüchtlingen aus der Ukraine überfüllten Zentrum, die Seelsorge so gut als<br />
möglich zu garantieren.<br />
Im vergangenen Jahr wurde in der Uni-Seelsorge die Einzelgespräche wieder sehr in Anspruch genommen.<br />
Anklang fanden auch die verschiedenen Aktivitäten in den höheren Schulen.<br />
Am Seelsorgertreffen im November stellte sich das Care-Team See, Lac-Sense (CTSLS) vor.<br />
Auch in diesem Jahr mussten sich die Seelsorger*innen immer wieder mit neuen und kritischen Situationen<br />
auseinandersetzen. Mit dem Willen, den Menschen zu helfen, gelingt ihnen das meistens.<br />
Für dieses Engagement kann man ihnen nur danken.<br />
Vize-Präsidium<br />
Der Rat der reformierten und katholischen Kirche des Kantons Freiburg (CÉRÉCAF) organisierte gemeinsam<br />
mit den Islamischen Gemeinschaften im September einem Friedensmarsch durch die Stadt<br />
Freiburg und einen Diskussionsabend zum Thema «Das Verhältnis zum Geld im Islam».<br />
Die Frühlings- und die Herbstversammlung der Kirchenkonferenz (KIKO) fanden wie gewöhnlich in<br />
Zürich statt.<br />
Um dem 2021 an der Synode eingereichte Postulat Folge zu leisten, wurde ein externes Unternehmen<br />
beauftragt, das Personalmanagement (HR) unserer Kirchgemeinden zu evaluieren. Dafür fanden in<br />
jeder Kirchgemeinde Gespräche mit dem Präsidium statt, manchmal gemeinsam mit der Sekretärin.<br />
Bei diesen strukturierten Interviews wurde die HR-Praxis sorgfältig begutachtet. Ein Schlussbericht<br />
zeigt die Punkte auf, die unsere Aufmerksamkeit verlangen. Er betont besonders die<br />
grosse Arbeitsbelastung und die Probleme, denen sich die Kirchgemeinderäte stellen<br />
müssen. Auch die aktuell mangelnde Stabilität der Organisation wird hervorgehoben.<br />
Die Abschlussempfehlungen des Berichts werden gerade geprüft, eine erste Rückmeldung<br />
an die Synode fand im Dezember <strong>2022</strong> statt.<br />
Was die Arbeit der Suchkommissionen angeht, ist festzustellen, dass es immer weniger<br />
wählbare Kandidat*innen für das Pfarramt gibt. Deshalb dauert es oft lange, bis ein*e<br />
Nachfolger*in für eine Pfarrperson gefunden wird, und die betroffenen Kirchgemeinden<br />
müssen bis dahin Vertretungen finden.<br />
Der Kontakt zu den Verantwortlichen für HR, Aus- und Weiterbildung der Westschweizer<br />
Kirchen wurde gepflegt, und es fanden regelmässige Treffen statt, ebenso mit der Konkordatskonferenz.<br />
Es gab Kontakte zu den HR-Verantwortlichen der französischen und<br />
belgischen Kirchen. Dabei ging es vor allem um den Pfarrpersonennachwuchs.<br />
In der Kirchenkanzlei durften wir mit Kelly Taveira eine neue Studentin in Ausbildung begrüssen. Abgesehen<br />
davon fanden alle Jahresgespräche mit den Mitarbeitenden der Kirchenkanzlei und den kantonalen<br />
Fachstellen statt.<br />
Im Ressort Kommunikation wurde eine neue Redaktionscharta<br />
erstellt. Ausgehend von den Empfehlungen der<br />
Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) schlägt sie<br />
Möglichkeiten vor, die inklusive Sprache in unserer Kirche<br />
zu verbessern und zu vereinheitlichen.<br />
Die Webseite der Kantonalkirche wurde evaluiert und eine<br />
umfassende Neugestaltung ins Auge gefasst. Ziel ist es, die<br />
Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, die Suchfunktionen<br />
zu optimieren und das visuelle Erscheinungsbild zu verbessern.<br />
Die neue Webseite soll dann auch kompatibel mit<br />
Handy und Tablet sein.<br />
Wie jedes Jahr erschien viermal «La Lettre R». Die Informationen<br />
der Task Force EKS zu Pandemie, Energiekrise und<br />
Krieg wurden in Form eines Newsletters weitergegeben.<br />
Monique Johner<br />
WAS DIE ARBEIT DER<br />
SUCHKOMMISSIONEN<br />
ANGEHT, IST FESTZU-<br />
STELLEN, DASS ES<br />
IMMER WENIGER WÄHL-<br />
BARE KANDIDAT*INNEN<br />
FÜR DAS PFARRAMT<br />
12 Thérèse Chammartin<br />
13<br />
GIBT.
SYNODALRAT / BILDUNG<br />
SYNODE / PRÄSIDIUM<br />
GEFRAGT: NEUE VISIONEN FÜR<br />
KIRCHLICHE BERUFE<br />
DAS SYNODEJAHR <strong>2022</strong><br />
«Die Erde ist voll von deinen Geschöpfen!», diesen Satz aus dem Psalm 104 kann man verschieden<br />
betonen: Er lobt die Vielgestalt der Wesensformen, die uns umgeben, und gleichzeitig kann er auch<br />
als humorvoller Seufzer verstanden werden: «Ja, der Herrgott hat verschiedene Kostgänger».<br />
Die Behördenarbeit bringt so manches mit sich, was beide Aspekte beinhaltet.<br />
In meinem neuen Ämtli als Mitglied des Konkordatsbüros A+W habe ich einige Entscheide<br />
mitgetragen und mitverantwortet, die mir wieder einmal gezeigt haben, wie wichtig<br />
es ist, dafür zu sorgen, dass unsere reformierten Landeskirchen gutes und vor allem gut<br />
ausgebildetes «Bodenpersonal» haben. Was für die Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen<br />
und Pfarrer gilt, ist auch für die anderen kirchlichen Berufe ein grosses Thema. Es<br />
wäre so einfach, motivierte Menschen ohne Zusatzqualifikation in unseren Kirchgemeinden<br />
zu beschäftigen, «und es käme erst noch günstiger». Aber in diese Falle möchten wir<br />
nicht tappen. Es zeigt sich immer mehr, dass es nun grössere strategische Überlegungen<br />
braucht, wie wir den Kirchgemeinden helfen können, das kirchliche Leben in die Hände<br />
von qualifizierten Fachkräften zu legen. Viele der kirchlichen Berufe müssen dazu ganz<br />
neu gedacht, ihre Ausbildungen und Berufsbilder angepasst oder sogar neu entworfen<br />
werden. Das geschieht im Moment auf allen Ebenen in den Kantonalkirchen, an den<br />
Fachschulen, Universitäten und Bildungsinstitutionen. Da heisst es, die Nase im Wind zu<br />
haben und die Entwicklungen aktiv mitzugestalten.<br />
Das Jahr <strong>2022</strong> ermöglichte nach dem Ressortwechsel erste Erfahrungen im Ressort Bildung, und gewährte<br />
einen tiefen Blick in die kirchlichen Strukturen, in die ökumenische Arbeit und in die spezielle<br />
Freiburger Kultur des verfassungsrechtlich garantierten konfessionellen Religionsunterrichts an<br />
den öffentlichen Schulen. Auch hier gab es neue Begegnungen, interessante Gespräche, aber auch<br />
schwierige Themenfelder, in welchen sich die spezielle Diasporasituation unserer reformierten Kirche<br />
in vielfältiger Weise spiegelt. Die Spannung zwischen «bei uns war es halt schon immer so» und «jetzt<br />
müsste mal endlich jemand etwas machen» fordert unser Tun jeden Tag wieder neu heraus.<br />
Die Fachstelle Bildung und die verschiedenen Kommissionen haben in diesem Jahr einige grössere<br />
Projekte abgeschlossen. Es ist nun der richtige Zeitpunkt, um zusammen mit den Kirchgemeinden<br />
und den Behörden neue Visionen für die kirchlichen Berufe zu entwickeln. Darauf freuen wir uns.<br />
Das vom Synodalrat für den <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2022</strong> vorgeschlagene Thema lautet:<br />
«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />
Psalm 104.24<br />
In Anbetracht der Corona-Situation war die Idee aufgekommen, die Februarsynode ausfallen zu lassen.<br />
Dies erwies sich als nicht realisierbar, da nach der Wahl der Synodalen im Dezember<br />
die Einsetzung der Gewählten und die Besetzung der Kommissionen notwendig waren,<br />
um den regulären Betrieb im neuen Jahr aufnehmen zu können.<br />
So fand als Novum die Vereidigung aller Beteiligten – Synodale und deren Vertreterinnen<br />
und Vertreter – per Video statt. Über 90 Personen wurden am Bildschirm erkannt und<br />
begrüsst! Die Synode begann mit einem eindrücklichen und ergreifenden Gottesdienst<br />
mit Pfarrerin Kathrin Bardet und Pfarrer Pierre-Philippe Blaser, gefolgt von der virtuellen<br />
Vereidigung aller Personen. Für die Suppleantinnen und Suppleanten sowie Stellvertreter*innen<br />
war die Synode damit abgeschlossen und die verbleibenden Teilnehmenden<br />
gingen zu den Wahlen über:<br />
– Büro der Synode<br />
– Mitglieder der Finanzkommission<br />
– Mitglieder der Rekurskommission<br />
– Mitglieder der Ordinationskommission<br />
– Sekretär der Synode<br />
Die Teilnehmenden konnten elektronisch wählen, so dass die Resultate unverzüglich erschienen. Alle<br />
vorgeschlagenen Personen wurden diskussionslos und mit grossem Mehr gewählt. Offen blieben Ersatzpersonen<br />
für die Rekurskommission.<br />
Die Synodalen wurden aufgefordert, Personen für die Vorbereitungsgruppe der Gesprächssynode zu<br />
melden. So ging diese Synode schnell zu Ende, leider ohne den gemütlichen Teil.<br />
Die Maisynode begann mit einem Abendmahlgottesdienst im Park Chatoney mit Blick auf den nahen<br />
Murtensee. Der schöne Garten mit den stattlichen Bäumen, die Musik, die Predigt bildeten einen<br />
wunderbaren Einstieg in die neue Legislatur.<br />
Katrin Bardet<br />
Virtueller Gottesdienst<br />
mit Pfr. Katrin Bardet und<br />
Pierre-Philippe Blaser.<br />
14<br />
15
SYNODE / PRÄSIDIUM<br />
SYNODE<br />
Start der eigentlichen Synode war die Rede des Vizepräsidenten des Staatsrates, Didier Castella. Wir<br />
durften zur Kenntnis nehmen, dass der Staatsrat die Kirche als wichtige Institution unserer Gesellschaft<br />
betrachtet und dass die Zusammenarbeit mit ihr wertvoll ist.<br />
Es folgten die statuarischen Geschäfte – Jahresrechnung und <strong>Jahresbericht</strong> – sowie die Aufnahme von<br />
drei Pfarrpersonen in den Kirchendienst.<br />
Mit Freude konnten wir diese Synode mit einem gemeinsamen Mittagessen abschliessen.<br />
Die Gesprächssynode im September eröffnete die Präsidentin der protestantischen Kirche Genf, Eva<br />
Di Fortunato. Professor Frédéric Rognon startete die erste Diskussionsrunde zum Thema «Wie bearbeitet<br />
die Theologie die Klimakrise?», welches anschliessend in Gruppen konkretisiert wurde.<br />
Direkt betroffen waren alle beim zweiten Thema «Die innere Wandlung: Ökospiritualität», eingeführt<br />
durch Alexia Rossé und Bernard Du Pasquier; es folgten Gruppenarbeiten. Zum Schluss wurde die<br />
Frage «Was tun wir in den Kirchgemeinden?» diskutiert.<br />
Es zeigte sich einmal mehr, dass der Austausch zu einem konkreten Thema von den Synodalen geschätzt<br />
wird und zu fruchtbaren und umsetzbaren Resultaten führt.<br />
Die letzte Synode fand im Dezember statt, da mangels Traktanden die Oktobersynode gestrichen worden<br />
war. Als Einleitung durften wir einen Vortrag über die «Dargebotene Hand» hören, welche ihr<br />
60. Jubiläum feiert, und eine Präsentation der «Evangelischen Frauen Schweiz», welche ihr 65. Jubiläum<br />
feiern. Beide Vorträge zeigten auf, wie wichtig die Arbeit der Kirche auch heute ist, da die Not der<br />
Menschen nicht geringer geworden ist, ganz im Gegenteil.<br />
Wer für die Kirche arbeitet, hat oftmals mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen.<br />
Ein grosser Teil der Probleme ist hausgemacht.»<br />
Synodalrätin Monique Johner zeigte den Stand des Projektes «HR in den Kirchgemeinden», das sich<br />
dieser Fragen seit längerem angenommen hat.<br />
Für das Thema der Gesprächssynode waren 6 Themen eingegangen. Ausgewählt wurde:<br />
«Erosion des kirchlichen Engagements: Wie lösen wir den Spagat zwischen der sinkenden Zahl von<br />
Pfarrerinnen und Pfarrern, die aus der Ausbildung kommen, und der sinkenden Zahl von Freiwilligen,<br />
die bereit sind, sich in den Gemeinden und kirchlichen Institutionen zu engagieren?»<br />
Die Bildung einer Arbeitsgruppe für die Vertiefung des Themas «Ökologie in der Kirche» wurde abgelehnt.<br />
Das Büro der Synode dankt der Verwaltung für ihre konstruktive Arbeit das ganze Jahr hindurch und<br />
freut sich auf die weitere angenehme Zusammenarbeit mit der Synode und dem Synodalrat.<br />
Pierre-Alain Sydler<br />
Das Budget 2023 wurde kommentarlos angenommen, ebenso die überarbeiteten Dokumente zur<br />
Katechese, ein Geschäft, das vor einem Jahr den Synodalen vorgestellt worden war. Was die Synode<br />
nicht akzeptierte, war die Umwandlung der Anstellungsrichtlinie in ein Reglement. Die Diskussion erinnerte<br />
stark an die Voten bei der Bearbeitung der Anstellungsrichtlinien für Pfarrpersonen!<br />
Das Postulat der Kirchgemeinde La Glâne-Romont zum Thema «Schönwetterkirche» zeigte die<br />
Schwierigkeiten, in welchen zahlreiche Kirchgemeinden stecken:<br />
Zitat aus dem Postulat<br />
«Wir arbeiten in einem Schönwettermodell:<br />
Unprofessionelle Behörden, komplizierte Strukturen und nicht klar kommunizierte Erwartungen:<br />
BÜRO DER SYNODE<br />
2018 − <strong>2022</strong><br />
Präsident<br />
Vizepräsidenten<br />
Sekretariat<br />
Pierre-Alain Sydler<br />
Jean-François Javet<br />
Ulrich Wagner, Pfarrer<br />
Peter Andreas Schneider<br />
Protokollführung<br />
Fahrettin Calislar<br />
Rolf Keller<br />
16 17
KIRCHENKANZLEI<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
LEBENDIG, GEMEINSAM ARBEITSAM<br />
UND MOTIVIERT<br />
Das Team der Kirchenkanzlei setzt sich zum Jahresende zusammen aus drei Festangestellten und zwei<br />
befristet angestellten Mitarbeitenden, die beide berufsbegleitend studieren. Das bedeutet konkret,<br />
dass trotz intensiver Suche Ende <strong>2022</strong> eine Person weniger im Team mithilft. Hier zeigt sich, dass auch<br />
die administrative Seite der Kirche vom Fachkräftemangel betroffen ist. Seit Mitte August unterstützt<br />
Kelly Taveira das Team der Kirchenkanzlei. Sie studiert wie ihre beiden Vorgänger, Laeticia Buchs und<br />
Maxime Bourquenoud an der Haute Ecole de Gestion (HEG). Die beiden Letztgenannten<br />
haben uns Ende September, nach erfolgreich beendetem Studium, wie<br />
vorgesehen verlassen.<br />
Viele Werke<br />
Auch <strong>2022</strong> wurden die Abläufe in der Kirchenkanzlei verfeinert, optimiert und wo<br />
möglich und sinnvoll, automatisiert. Hauptsächlich geschahen die Veränderungen<br />
im Hintergrund. So wurde Ende <strong>2022</strong> der Umbau der Finanzabteilung abgeschlossen.<br />
Die Ausgliederung eines Teils der Buchhaltung und der Lohnadministration<br />
an ein Treuhandbüro hilft zu professionalisieren und gleichzeitig den<br />
Fokus stärker auf die kirchenspezifischen Finanzfragen zu legen sowie eine Kontinuität<br />
zu garantieren.<br />
Trotz Digitalisierung findet ein reger Austausch zwischen allen Mitarbeitenden<br />
statt. Damit der Spagat zwischen Digitalisierung und Menschlichkeit gelingt,<br />
muss das ganze Team an einem Strick ziehen und sich fortlaufend weiterentwickeln.<br />
Zeuge davon, dass dies mit Erfolg klappt, sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Ihnen<br />
allen ein grosses Dankeschön dafür!<br />
Allgemein stellen die Mitarbeitenden in der Kirchenkanzlei fest, dass im Vergleich zu den Vorjahren<br />
Anfragen und Unterstützungsgesuche aus den Kirchgemeinden merklich zugenommen haben. So<br />
halten auch grosse Dossiers aus dem Synodalrat die Kirchenkanzlei auf Trab. Dazu finden Sie sicher in<br />
den einzelnen Berichten der entsprechenden Ressorts des Synodalrats mehr. Einige weitere Schlagworte<br />
sind Datentransfer, Ensa-Kurse, offene Pfarrstellen, nahende Pensionierungen, Suche nach Katechet*innen<br />
und Kirchgemeinderät/innen.<br />
Die bekannten und unbekannten Herausforderungen<br />
<strong>2022</strong> war nicht nur geprägt von den Folgen der uns bekannten Pandemie, sondern von neuen Risiken<br />
und Gefahren, die auf uns einwirken und uns bedrohen. Die auf Schweizer Ebene geführte Corona-<br />
Taskforce wurde neu in eine allgemeine Taskforce «Krisen» umgebaut. Diese überkantonale Taskforce<br />
dient dem Ziel, sich als Kirchen vertieft auszutauschen und uns so zu stärken. Die Kirchenkanzlei informiert<br />
bei Bedarf mit einem einfachen Newsletter die Kirchgemeinden. Je nach Heftigkeit der Krisen<br />
muss angedacht werden, eine Taskforce unter unseren freiburgischen Kirchgemeinden aufzubauen.<br />
In dieser mit Spannung geladenen Zeit endet dieser <strong>Jahresbericht</strong> mit dem dringenden Appell aus<br />
Römer 14,19 an uns alle:<br />
«Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.»<br />
Für das Team der Kirchenkanzlei, Peter A. Schneider<br />
<strong>2022</strong> haben sich die Mitarbeitenden der kantonalen Seelsorgen, der Fachstellen und der Kirchenkanzlei<br />
mehrmals getroffen. Diese Treffen tragen zu einem Teamgefühl bei, das hilft, den reformierten Esprit<br />
auch dann auszustrahlen, wenn wir allein im Auftrag unserer Kirche unterwegs sind.<br />
Haben Sie gemerkt, dass unauffällig auf Instagram ein Versuch gestartet worden ist? Ein stiller Erfolg<br />
mit bereits über hundert Folgenden. Ein Projekt, das wohl in Zukunft unser Erscheinungsbild beeinflussen<br />
wird.<br />
Auf der Suche nach Innovation für unsere Kirchgemeinden wurde die Einführung eines digitalen Kollektenkorbs,<br />
wie er in Frankreich Anwendung findet, geprüft. Leider fehlt in der Schweizer Finanzwelt<br />
die Bereitschaft, diese Lösung zu unterstützen. Hingegen wurde von den Kirchgemeinden die<br />
Initiative der Kirchenkanzlei geschätzt, die Sichtbarkeit der einzelnen Gebäude auf Google Maps zu<br />
verbessern.<br />
Eine kleine «ad hoc Kommission Toilettage Rechtstexte», bestehend aus Mitgliedern des Büros der Synode,<br />
dem Synodalrat und Mitarbeitenden der Kirchenkanzlei ist daran, die Aktualität unserer Rechtstexte<br />
zu überprüfen. Je nach Ergebnis wird die Synode darüber im Detail informiert oder es wird ihr<br />
sogar konkret ein Dossier unterbreitet.<br />
Der seit einigen Jahren eingeführte, kantonale Versicherungspool ist ein grosser Erfolg. In den Rahmenverträgen<br />
(Kollektives Krankentaggeld (KKTG) und obligatorische Unfallversicherung (UVGO) der<br />
ERKF sind von den 16 Kirchgemeinden und der Kantonalkirche in der UVGO 13 und in der KKTG 14<br />
mitversichert.<br />
18 19
KIRCHGEMEINDEN<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
BÖSINGEN<br />
ERKENNTNIS UND ERFAHRUNG<br />
Das Jahr <strong>2022</strong> war ein gutes Jahr. Stetig wurden die pandemiebedingten Regeln gelockert und<br />
schliesslich ganz aufgehoben. Jetzt können wir uns wieder frei bewegen und Veranstaltungen ohne<br />
grosse Administration durchführen. Dafür sind wir alle sehr dankbar.<br />
In Fendringen besitzt die Kirchgemeinde einen eigenen Friedhof, der bei Beerdigungen nicht oft berücksichtigt<br />
wird. Seit einigen Jahren stellen nicht nur wir fest, dass die Bestattungsform «Gemeinschaftsgrab»<br />
immer beliebter wird. Der Aufwand für die Angehörigen entfällt, aber man hat trotzdem<br />
einen schönen Ort, um den Verstorbenen zu gedenken.<br />
Schon seit einigen Jahren wuchs in uns der Wunsch, auch auf unserem Friedhof ein Gemeinschaftsgrab<br />
zu gestalten. Dieses Jahr konnte das nun endlich realisiert werden – und es ist sehr schön geworden! Aus einem Steinbruch<br />
bei Plasselb haben wir einen grossen Stein von etwa 8 Tonnen ausgesucht, und der Gärtner hat die Umgebung wirklich<br />
sehr schön gestaltet.<br />
BULLE – LA GRUYÈRE<br />
VIELSEITIGES KIRCHENJAHR<br />
«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />
Psalm 104.24<br />
Sportlicher Sommerwettkampf<br />
Vom 7. bis zum 12. August nahmen rund siebzig Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren<br />
mit Trainern, Hilfstrainern und zahlreichen Freiwilligen eine Woche lang an den zehnten «Kids Games»<br />
in Bulle teil. Auf dem Programm standen beispielsweise biblische Morgenandachten mit Sketchen,<br />
Lernspielen und Austausch, am Nachmittag sportliche Team-Wettkämpfe.<br />
Gleichzeitig haben wir die Hecke, die den Friedhof umgibt, ersetzen lassen. Bisher war es eine Thuja-Hecke. Sie war alt, defekt,<br />
mit Löchern und auch ziemlich verholzt. Und da Thuja eine nicht einheimische Pflanze ist, relativ viel Wasser benötigt und erst<br />
noch giftig ist, haben wir uns entschieden, sie durch ein einheimisches Gewächs zu ersetzen. Nun stehen junge Tierli-Baum-Büsche<br />
da und begrenzen den Friedhof. Es wird noch eine Zeit dauern, bis sie ihre Grösse erreichen. Aber es freuen sich alle daran.<br />
Auch die Bauern der umliegenden Felder.<br />
Andreas Nägelin<br />
Wanderungen für Körper und Seele<br />
Von Mai bis September traf sich die Wandergruppe wöchentlich, um eine für Körper und Seele wohltuende Gemeinschaft zu<br />
erleben. Start war am späten Nachmittag in Bulle mit der Verteilung der Autoplätze. Es folgte die Wanderung des Tages durch<br />
herrliche, von Gott geschaffene Landschaften. Unterwegs wurde gepicknickt, es gab auch Zeit für Austausch und Meditation.<br />
Der Rückweg fand bisweilen mit Taschenlampen statt.<br />
Aktion Weihnachtspäckli<br />
Unser Mehrgenerationenteam ist jedes Jahr dabei, wenn 120‘000 Päckchen aus der Schweiz an die ärmsten Menschen in Osteuropa<br />
(Albanien, Bulgarien, Moldau, Rumänien, Kosova, Belarus und Ukraine) verteilt werden. Die Freiwilligengruppe sammelte<br />
an zwei Tagen Spenden in einem Einkaufszentrum. Mithilfe einer vorgefertigten Liste konnten die Menschen einkaufen,<br />
was sie spenden wollten. Dank dieser Spenden konnten 200 Päckchen bereitgestellt werden (der Inhalt war vorab definiert<br />
und für alle ähnlich).<br />
20 21
KIRCHGEMEINDEN – BULLE – LA GRUYÈRE<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
Jugendskilager<br />
Vom 31. Dezember <strong>2022</strong> bis zum 5. Januar 2023 konnten Jugendliche unter anderem aus Bulle und Estavayer-le-Lac gesegnete<br />
Tage im Skilager in Thyon 2000 erleben. Um 7 Uhr 30 fing der Tag mit einem Fürbittengebet an, es folgten bis zum Spätnachmittag<br />
Kleingruppen und Innen- oder Aussenaktivitäten (Ski). Nach dem Nachtessen ging der Abend mit Unterricht und<br />
Erzählungen von Gott weiter.<br />
CHÂTEL-ST-DENIS – LA VEVEYSE<br />
IM EINKLANG MIT DER SCHÖPFUNG<br />
Zu Beginn dieses Berichts sei gesagt, dass Gottes Wirken in seiner Schöpfung auf vielfältige Weise bei<br />
uns sichtbar geworden ist. Von unserer grünen Veveyse bis zum Indischen Ozean gewährte er uns,<br />
mit Freude tätig zu werden. Zum Beispiel beim Gottesdienst im Freien, im Pfarramt, bei der Gründung<br />
eines Chors, beim Gemeindefest, beim Weihnachts-Generationengottesdienst im Altersheim, beim<br />
Fackelzug oder der «Soupe de Chalet». Alle diese Veranstaltungen haben uns gezeigt, wie wunderbar<br />
Gottes Werke sind. Gleichzeitig waren sie eine Gelegenheit, die Gemeinschaft unter uns zu stärken.<br />
Am Fluss<br />
Dieses Jahr hatten wir die Freude, den Gottesdienst zum Schuljahresabschluss am Flussufer mitten<br />
in der Natur zu feiern. Es war ein gesegneter Moment, bei dem die Musiker*innen, die Vögel und der Fluss ihre Stimmen vereinten<br />
und uns einen Moment des Einklangs mit der Schöpfung bescherten.<br />
Wirken in Madagascar<br />
Im Sommer entsandte DM Pfarrer Yann Morvant an die theologische Fakultät in Tananarive, um dort Neues Testament zu<br />
unterrichten. Sechs Wochen lang hielt er täglich Vorlesungen. Er bedankt sich beim Kirchgemeinderat und seinem Kollegen<br />
Ludovic Papaux, die ihm einen Sabbaturlaub ermöglichten. Laut Yann Morvant werden die Doktorand*innen von heute bald<br />
den Stab übernehmen und eigenständig unterrichten.<br />
Geselligkeit<br />
Das ganze Jahr über organisierten unsere Köche und Köchinnen donnerstags ein für alle offenes Gemeinschaftsessen. Es vereinte<br />
an einem Tisch Gemeindemitglieder und bedürftige Menschen, die froh um eine warme Mahlzeit waren. Diese Mahlzeiten<br />
sind auch eine Gelegenheit, nicht allein zu bleiben, sondern ein gute Zeit der Gemeinschaft und des Austauschs zu erleben.<br />
Gwenaëlle Ducry-Rey<br />
Gemeindefest<br />
Der Gottesdienst wurde von der Musikgesellschaft Châtel-St-Denis und dem neuen Gemeindechorchor Mélo’Dieu musikalisch<br />
umrahmt. Nach dem Apéro und einem ausgezeichneten gemeinsamen Mittagessen waren Freizeitaktivitäten angesagt. Das<br />
Sportteam kehrte vollkommen durchnässt zurück, aber es liess sich die gute Laune nicht verderben. Regen ist schliesslich auch<br />
eine Gabe des Himmels, auch wenn er nicht im erwarteten Moment fällt….<br />
Fackelzug an Weihnachten<br />
Dieses Jahr bot die Weihnachtsfeier die Gelegenheit, mehr oder wenige junge Menschen im Maison St-Joseph in Châtel-<br />
St-Denis zusammenzubringen. Der Gottesdienst wurde durch ein Krippenspiel der Kinder und Weihnachtslieder vom Chor<br />
Mélo’Dieu bereichert. Danach zogen wir mit Fackeln zum Dorfzentrum, um dort eine Soupe de Chalet zu teilen und ein letztes<br />
Weihnachtslied anzustimmen.<br />
Amtsträger<br />
Wir durften Yann Morvant begrüssen, der seit März das Pfarrteam verstärkt. Zu unserem grossen Bedauern mussten wir Abschied<br />
von unserer Sozialdiakonin Jacqueline Dupuis nehmen. Wir wünschen ihr weitere Fortschritte bei ihrer Genesung und<br />
viel Kraft für ihre Unternehmungen. Als Vertretung zu 20% wurde Liliane Himbaza eingestellt, um sich um die Bewohner*innen<br />
unserer Altersheime zu kümmern.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass <strong>2022</strong> von unserer Beziehung zur Schöpfung geprägt war, damit wir Zeugnis von<br />
Gottes Werken ablegen können. Möge unsere Gemeinde in diesem Sinn auch 2023 weiter wachsen.<br />
Nicolas Rouvé<br />
22 23
KIRCHGEMEINDEN – CHÂTEL-ST-DENIS – LA VEVEYSE<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
CORDAST<br />
HERZENSPROJEKT<br />
Nach der Aufhebung der Covid-Massnahmen freuten wir uns, die Gottesdienste und Kirchenfeste endlich<br />
wieder im gewohnten Rahmen feiern zu können.<br />
Sehr geschätzt haben wir, dass wir wieder reisen durften. Das Konflager in Aarburg, die Fahrt ins Blaue<br />
mit den Senioren, das Jugendlager, die Gemeindeferienwoche und auch die Senioren-Wanderwoche<br />
fanden grossen Anklang und wurden von den Teilnehmenden sehr geschätzt.<br />
Anlässlich seiner Retraite beschäftigten sich der Kirchgemeinderat und das Mitarbeiterteam mit dem<br />
Platz- und Renovationsbedarf im Gemeinschaftszentrum und in der Kirche. Wir benötigen für unsere<br />
Aktivitäten mehr Raum und wollen ökologisch und energetisch sinnvoll renovieren. Wir haben einen<br />
Zeitplan erstellt und eine Arbeitsgruppe gebildet und hoffen, spätestens anfangs 2024 mit dem Projekt starten zu können.<br />
Anfang August konnten wir endlich mit unserem Herzensprojekt, dem Generationentisch starten. Jeweils am ersten Mittwoch<br />
im Monat geniessen jeweils rund fünfzig Personen das gemeinsame Mittagessen, welches durch ein grosses Team von Freiwilligen<br />
liebevoll gekocht wird. Wir freuen uns sehr, dass sich Menschen jeden Alters, Einzelpersonen und Familien angesprochen<br />
fühlen und den Weg nach Cordast finden.<br />
Mit zahlreichen Weihnachtsangeboten und Weihnachtsgottesdiensten konnten wir das Jahr feierlich beenden.<br />
Silvia Aegerter<br />
24 25
KIRCHGEMEINDEN JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
DÜDINGEN<br />
VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN<br />
Wer sich mit offenen Augen und Herzen durch den Kanton Fribourg bewegt, kann Tag für Tag die<br />
Schönheit und die Weisheit Gottes in der Schöpfung bewundern, leben wir doch in einem gesegneten<br />
und friedlichen Land. Doch die jubelnde Freude, die Psalm 104 ausdrückt, blieb uns im Jahr <strong>2022</strong><br />
vielfach im Halse stecken. Der Krieg in der Ukraine mit seinen unsäglichen Folgen für Millionen von<br />
Menschen, für die Tiere und ein ganzes Land, das nunmehr seit Monaten angegriffen und zerstört<br />
wird, hat uns verstört und zutiefst beunruhigt. Von März bis Juni versammelten sich bei uns Menschen<br />
donnerstags zu Gebeten für den Frieden, Gemeindeglieder engagieren sich für Ukrainerinnen und<br />
Ukrainer. So versuchten wir, unsere Solidarität zu zeigen.<br />
Dass die Veränderungen des Klimawandels nun auch in unserer schönen Region spürbar werden, konnte man spätestens<br />
während der langen, trockenen Sommermonate sehen. Doch nicht erst seitdem beschäftigt sich unsere Kirchgemeinde mit<br />
ökologischen Fragen. Das Engagement für die Bewahrung der Schöpfung prägt seit langem unsere pädagogische und theologische<br />
Arbeit. Gegenwärtig beabsichtigen wir einen grossen, praktischen Schritt mit der Erneuerung unserer Heizungsanlage<br />
und der Installation einer Photovoltaikanlage. Viele Vorbereitungen waren zu treffen, dass im Jahr 2023 die Ölheizung durch<br />
eine nachhaltige Geothermie-Heizung ersetzt werden kann. Im November <strong>2022</strong> hiess unsere Kirchgemeindeversammlung<br />
dieses Projekt einstimmig gut und stimmte den Kreditbegehren zu.<br />
Das Gemeindeleben stand <strong>2022</strong> teilweise noch unter den Auswirkungen der Covid19-Pandemie, insbesondere die Abendmahlsfeiern<br />
wurden sehr vermisst. Da das Teilen des Gemeinschaftskelches unter Pandemiebedingungen unmöglich war,<br />
stockten wir unseren Bestand an Einzelkelchen auf und liessen in einer lokalen Töpferei 50 weitere Kelche herstellen. So wurde<br />
die Abendmahlsfeier am Gründonnerstag zu einem besonderen Höhepunkt.<br />
Als eindrücklichen Moment erlebten wir auch den Jugendgottesdienst, der sich angesichts der aktuellen, politischen Situation<br />
mit dem Gewaltverzicht Jesu (Mt.5,38-44) beschäftigte. Die Jugendlichen setzten sich mit der schwierigen Frage auseinander,<br />
wie man tatsächlich die andere Wange hinhalten kann...<br />
Unser beliebter Lach-mit-Tag konnte im September ohne Restriktionen stattfinden und stiess auf gute Resonanz. Den Jüngsten<br />
und ihren Familien wurde die Frage nach Bewahrung der Schöpfung mit dem Thema «D‘ Arche Noah» nahegebracht, den<br />
Kindern machte der Besuch von lebenden Tieren von «Johns kleiner Farm» grosse Freude. Bei diesem Anlass konnten wir auch<br />
mitteilen, dass das vorangegangene Jahresprojekt der Kinder- und Jugendkirche das gute Ergebnis von 2‘880.– Franken eingebracht<br />
hatte, so dass mit diesen Mitteln im Pamir eine Brücke gebaut werden kann.<br />
Das breite Angebot unserer Kinderkirche zeigte besonders bei unserer Schatzkiste Erfolg, von Monat zu Monat verzeichneten<br />
wir mehr Teilnehmer*innen.<br />
Nach und nach wurde die Erleichterung spürbar, dass die Pandemie zu Ende geht und die gewohnten Anlässe und Angebote<br />
stattfinden konnten. Die Gemeinschaft zu pflegen, die in den letzten Jahren so gelitten hatte, war uns ein spezielles Anliegen<br />
im Jahr <strong>2022</strong>. Hervorzuheben ist der schöne Abend, der als Dank für unsere freiwilligen Mitarbeitenden, nun endlich durchgeführt<br />
werden konnte und allen viel Freude machte.<br />
Auf der anderen Seite mussten wir im zurückliegenden Jahr von ungewöhnlich vielen Gemeindegliedern Abschied nehmen.<br />
Wie wichtig und tröstend das Zusammenstehen in solch schwierigen Momenten ist, zeigte sich dabei besonders.<br />
Fritz Herren / Sabine Handrick<br />
26 27
KIRCHGEMEINDEN<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
ESTAVAYER-LE-LAC<br />
<strong>2022</strong> – EIN JAHR VON WILLKOMMEN UND ABSCHIED<br />
«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />
Psalm 104, 24<br />
Wie Jahr für Jahr eine Jahreszeit der nächsten weicht, überreichten Amtsträger*innen und Mitarbeitende<br />
in diesem Jahr mehrfach den Stab an die Nachfolgenden.<br />
Nicht weniger als acht Personen (Pfarrer*innen und Theologiestudierende) lösten sich ab, um für die<br />
Kirchgemeinde Vertretungen zu übernehmen bis das Pfarrteam wieder vollständig war. Jeder und<br />
jede hat mit seinen Gaben und Charismen die Gemeinschaft bereichert und einen anderen Aspekt des<br />
Gottesreiches sichtbar gemacht. Wir sind dankbar für den gemeinsam zurückgelegten Weg.<br />
Im August bot die Begrüssung unserer neuen Pfarrerin und ihrer Familie im Jordil die Gelegenheit für einen festlichen Gottesdienst,<br />
bei dem wir unsere Dankbarkeit für alle Arbeiter, die der Herr uns gesendet hat, zum Ausdruck bringen konnten.<br />
Willkommen und Abschied folgten einander mit Wärme, Emotion und der Hoffnung für die Zukunft. Ebenfalls war dieser Anlass<br />
eine Gelegenheit, uns zahlreich zu versammeln und auch die Nachbar*innen zum Fest einzuladen, das den Neustart des<br />
Gemeindelebens in neu gestalteten und angenehmen Räumen bedeutete.<br />
Die Gemeinde hiess auch einen neuen Abwart und Gebäudeverantwortlichen willkommen sowie zwei neue Mitglieder im<br />
Kirchgemeinderat. Dieser ist jetzt nach einer Zeit der Unterbesetzung wieder vollständig. Es zeigt sich ein neues Umweltbewusstsein<br />
im Hinblick auf die Bewahrung der «Geschöpfe der Erde», von denen der Psalmist spricht.<br />
Um zum Abschluss beim Thema zu bleiben seien noch die traditionellen Ausflüge und Gottesdienste im Freien erwähnt (Gang<br />
am Ostermorgen, Ausflug in die Natur, Taufen im See, Adventsfeier). Diese ermöglichten sowohl, die Grösse Gottes und seiner<br />
Wohltaten zu betrachten, als auch, seine Schöpfung im Lauf der Jahreszeiten zu feiern.<br />
Wie Jahr für Jahr die Jahreszeiten wiederkehren, zeigten Amtsträger*innen und Mitarbeitende in diesem Jahr ihre Verbundenheit<br />
mit der Kirchgemeinde.<br />
Im Rückblick können wir mit dem Psalmisten sagen: ««Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet.»<br />
FERENBALM<br />
VERANTWORTUNGSVOLL MIT GOTTES<br />
SCHÖPFUNG UMGEHEN<br />
Ab Mitte Februar gibt es generell für kirchliche Veranstaltungen und damit auch für Gottesdienste keinerlei pandemiebedingten<br />
Auflagen mehr, alles kann wieder im gewohnten Rahmen stattfinden. Bei einigen Anlässen wirkt sich die Zeit der Restriktionen<br />
negativ auf die Zahl der Teilnehmenden aus, viele haben ihre Freizeit in diesen Wochen anders ausgefüllt und kehren<br />
nicht mehr einfach so zu den alten Gewohnheiten zurück.<br />
Als Kirchgemeinde ist es immer wieder sinnvoll, sich bewusst auch zukunftsgerichtete Gedanken zur Weiterentwicklung zu<br />
machen und Neues einzuleiten. Im September treffen sich Pfarrpersonen, Mitarbeiter und Behördenmitglieder der sieben<br />
Kirchgemeinden Region Laupen zur regionalen Retraite, um die Zusammenarbeit auszuloten und bereits bestehende Kooperationen<br />
weiter zu fördern.<br />
Auch in der Kirchgemeinde Ferenbalm ist die Frage, wie in Zukunft genügend geeignete Kirchgemeinderatsmitglieder gefunden<br />
werden können, ein zentrales Thema.<br />
Nach umfangreichen Instandstellungsarbeiten (namentlich der Bestückung mit neuen Schamottensteinen) erwacht das Holzofenhaus<br />
neben dem Pfarrhaus zu neuem Leben. In mehr oder weniger regelmässigen Abständen heizt Hans Herren mit Unterstützung<br />
von Marcel Anderegg den Holzofen ein. Im Ofenhaus formen und flechten die Mitglieder der Ofenhausgruppe die<br />
verschiedenen Sorten Teig zu Broten und Züpfen.<br />
Wegen Sanierungsarbeiten verstummen die Kirchenglocken ab Mitte November während eines Monats. Die umfangreichen<br />
Sanierungsarbeiten im Innenraum der Kirche werden im November mit der Isolation der Kirchendecke abgeschlossen.<br />
«Die Schöpfung ist ein Geschenk Gottes und wir Menschen sind angehalten, verantwortungsvoll in und mit Gottes Schöpfung<br />
zu leben.» (EKS). Dies versuchen wir in der Kirchgemeinde bernisch und freiburgisch Ferenbalm in unser Gemeindeleben einfliessen<br />
zu lassen, indem wir bei unseren Gebäudesanierungen und unseren Abfallkonzepten so weit wie möglich auf umweltfreundliche<br />
Lösungen achten.<br />
Odile Fahmy<br />
Vier Jahreszeiten für Geige und Orgel: Unser langjähriger Hauptorganist Marcin Fleszar hat ein bekanntes Barockwerk neu<br />
arrangiert und lädt im November zusammen mit Agata-Maria Raatz im Rahmen der Jahreszeiten-Konzertreihe zum Herbst-<br />
Konzert ein.<br />
28 29
KIRCHGEMEINDEN – FERENBALM<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
Die Kinder- und Jugendangebote umfassen nebst der «Gschichte-Chischte» für Kinder ab dem ersten Kindergartenjahr die<br />
gemeinsame Kinderwoche mit der Kirchgemeinde Cordast sowie das «Übernachten in der Kirche» und den Kinoabend im<br />
Pfarrstöckli. Das Pilotprojekt «Teens-Treff» im Dezember für KUW-SchülerInnen der Oberstufe wird mangels Interesse abgesagt.<br />
Das generationenübergreifende Angebot «Spielnachmittag im Pfarrstöckli» und der Altersnachmittag werden gerne und rege<br />
in Anspruch genommen.<br />
Während der Adventszeit lädt Pfarrerin Katrin Bardet zum kontemplativen Stillegebet in der Kirche ein.<br />
Das Krippenspiel unter der Leitung von Andrea Hauser anlässlich des Generationengottesdienstes an Heiligabend ist erneut<br />
eine gelungene Einstimmung in die Weihnachtszeit. Unser neuer Sigrist ist mit Kulissen-Organisieren und Kindertaxi ebenfalls<br />
mit Feuereifer dabei.<br />
Verantwortungsvoll in und mit Gottes Schöpfung leben heisst für uns auch und vor allem, die Menschen mit den Augen Gottes<br />
zu sehen und nach ihnen zu fragen. Wir erleben unsere Kirchgemeinde als Ort der Gemeinschaft und der Zugehörigkeit, den<br />
unsere Gemeindeglieder genauso wahrnehmen und schätzen wie neue Besucherinnen und Besucher oder auch Zufallsgäste<br />
wie jene Wandergruppe, die an einem lauen Sommerabend in der kühlen Kirche Rast machte und hier gleich ein Konzert auf<br />
Weltklasseniveau miterleben durfte.<br />
Kathrin Winkelmann<br />
FREIBURG<br />
TÄTIGKEITSBERICHT <strong>2022</strong><br />
Für die reformierte Kirchgemeinde Freiburg war das Jahr <strong>2022</strong> geprägt von der allmählichen Wiederaufnahme der Gemeindeaktivitäten<br />
nach der Pandemie. Auch die Gottesdienste wurden wieder lebendiger. Für die Begrüssung neuer Gemeindemitglieder<br />
gibt es jetzt ausserdem am Sonntagmorgen ein Café in einem Raum unter der Kirche, das von ehemaligen und<br />
aktuellen Konfirmand*innen betrieben wird.<br />
Auch andere Anlässe fanden wieder in den Gemeinderäumen statt. Dazu gab es Aktivitäten auswärts, vor allem für die Senior*innen.<br />
Die reformierte Kirchgemeinde Freiburg hatte auch die Freude, im Herbst am Kirchenfest teilzunehmen.<br />
Die Sitzungen des Kirchgemeinderats fanden wie üblich das ganze Jahr über statt. Es gab zwei Austritte. Einer davon betraf<br />
die Präsidentin, die aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Glücklicherweise konnten noch vor Ende des Jahres <strong>2022</strong> zwei<br />
neue Mitglieder gewonnen werden.<br />
Gleichzeitig wurde eine neue Sekretärin eingestellt, so dass das Sekretariatsteam jetzt komplett ist. Ebenfalls können wir auf<br />
ein motivierten Sigrist*innen-Team zählen.<br />
Alle diese Änderungen wurden möglich durch die Einsatzbereitschaft und das Engagement des Kirchgemeinderats, Pfarrpersonen<br />
inbegriffen und durch das neue Sekretariatsteam.<br />
Daniel Känel<br />
30 31
KIRCHGEMEINDEN – FREIBURG<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
KERZERS<br />
MIT EINEM ENGAGIERTEN TEAM IN DIE ZUKUNFT<br />
Das Thema des Synodalrates für den <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2022</strong> lautet:<br />
«Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />
Psalm 104.24<br />
Wer im Verlauf des Jahres <strong>2022</strong> durch unser Dorf spazierte, dem fiel unweigerlich der eingerüstete<br />
Kirchturm auf. Nach dem Abflug der Mauersegler wurde die Sanierung des Kirchturmdaches in Angriff<br />
genommen. Die erste Herausforderung war der Aufbau des Gerüstes vom quadratischen Turm über<br />
das achteckige Dach bis hinauf zum Kreuz. Darauf folgte das Auswechseln der Schindeln: 40‘000 neue<br />
waren im Winter von Hand dafür hergestellt worden. Sie wurden mehrschichtig von unten nach oben<br />
auch von Hand angenagelt. Anders als die frühere Konstruktion wurden die Kanten des Turmes nicht mit Blech verkleidet,<br />
sondern mit den Schindeln selber abgedeckt. Dies hat dem Turm eine rundere Form gegeben. Während einer Woche konnte<br />
die interessierte Bevölkerung das Gerüst begehen und die Aussicht auf das Dorf von oben bewundern. Im November wurde<br />
das Gerüst wieder abgebaut und der Turm erstrahlte im neuen Kleid mit den hellen Schindeln. Gross war unsere Dankbarkeit,<br />
dass das ganze Werk unfallfrei realisiert werden konnte.<br />
Unsere zweite Baustelle, den Lifteinbau im Kirchgemeindehaus, schlossen wir in der ersten Jahreshälfte ab. Damit wurde der<br />
Zugang zum Saal für viele wesentlich erleichtert. Dank der aufgehobenen Coronamassnahmen konnten die verschiedensten<br />
Anlässen wieder durchgeführt werden. Welche Freude! So erlebten wir auch im Oktober ein wunderbares, friedliches Fest der<br />
ganzen Freiburger Kirche in Môtier.<br />
Wie zahlreiche Kirchgemeinden standen auch wir vor der Frage: Sollen und können wir Flüchtlingen aus der Ukraine aufnehmen?<br />
Anfangs Jahr quartierten wir eine kleine Gruppe im Pfarrhaus ein, im Wissen, dass dies nur eine Zwischenlösung<br />
sein konnte. Wir hatten geplant, die geerbte Liegenschaft an der Sonnhaldenstrasse in diesem Jahr zu sanieren. Die Frage, ob<br />
diese Sanierung verschoben und das Haus den Ukrainern zur Verfügung gestellt werden könnte, wurde intensiv diskutiert und<br />
schlussendlich bejaht. Die Einrichtung für unsere neuen Gäste erwies sich jedoch aufwendiger als geplant. Heute wird das<br />
Haus von sechs Personen bewohnt, und wir freuen uns über den Austausch mit ihnen: zu Beginn mit Händen und Füssen und<br />
auf Englisch, heute immer mehr auf Deutsch!<br />
Auch in diesem Jahr mussten wir Personalmutationen bewältigen, Trennungen oder Neueintritte.<br />
Möge uns 2023 bei diesen Aufgaben das Zitat von Henry Ford als Leitmotiv dienen:<br />
Zusammenkommen ist ein Anfang<br />
Zusammenbleiben ist ein Fortschritt<br />
Zusammenarbeit ist ein echter Erfolg.<br />
Pierre-Alain Sydler<br />
32 33
KIRCHGEMEINDEN – KERZERS<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
LA GLÂNE – ROMONT<br />
EIN REICHES JAHR<br />
<strong>2022</strong> hatten wir das Glück, viele Neuschöpfungen in unserem Gemeindeleben zu erleben.<br />
Zum Beispiel beim Familiengottesdienst vom 20. März in einer vollen Kapelle. Das Thema war die<br />
Schöpfung, es gab einen «Energieweg» für Familien, einen Tanz für die Bewahrung der Erde, untermalt<br />
von Liedern und Gebeten der Kinder.<br />
Auch die anderen drei Familiengottesdienste zu den Themen Palmsonntag, Atem Gottes und Paulus<br />
im Sturm waren ein Erfolg. Die Kapelle war jedes Mal voll mit Familien. Im Sommer haben wir nach<br />
dem Gottesdienst ein Picknick und Spiele im Wald organisiert.<br />
Anfang Juli gab es eine Woche Sommerlager für die Kinder der Kirchgemeinde. Thema waren die fünf<br />
Sinne, es gab eine Rallye in der Natur und eine Badegelegenheit.<br />
Mit dem Ende der Covid-Einschränkungen konnten wir auch die «Fiire mit de Chliine»-Begegnungen wieder mit einem Picknick<br />
im Garten ausklingen lassen. Diese Anlässe sind gut besucht und werden von Kindern und Eltern geschätzt.<br />
Gemeinsam mit den Katholiken organisierten wir den Weltgebetstag und eine ökumenische Fastensuppe in Romont.<br />
Wir konnten die Schönheit der Schöpfung bei unseren «Gottesdiensten unterwegs» rund um Vauderens, Massonnens und Mézières<br />
erleben. Auf diese Gottesdienste folgte ein gemeinsames Essen im Garten eines Gemeindemitglieds. Die Männer hatten<br />
Gelegenheit, eine Waldwanderung mit Gesprächen und Grilladen zu unternehmen, während die Frauen einen Sommerausflug<br />
auf eine Alp in der Nähe von Suchet machten.<br />
Ein Radiogottesdienst über die Stillung des Sturms vergrösserte unser Publikum. Viele Gemeindemitglieder nahmen mit Lesungen<br />
oder Musik aktiv daran teil. Wir danken der Kirchgemeine Châtel-St-Denis, dass sie uns dafür ihre Räumlichkeiten zur<br />
Verfügung stellte. Wir erhielten viele positive Rückmeldungen für diesen Gottesdienst.<br />
<strong>2022</strong> war aber auch das Jahr des Weggangs von Pfarrer Luc Hintze Ende Juli, des Rücktritts von Céline Meyrat aus dem Kirchgemeinderat<br />
und der Ankündigung des Rücktritts von Pfarrerin Florence Blaser auf Ende März 2023. Wir danken allen herzlich<br />
für ihre fantastische Arbeit!<br />
Um positiv abzuschliessen, sei die Ankunft von Paul-Albert Nobs als Co-Präsident im Mai erwähnt. Durch sie können wir erfolgreich<br />
neue Strukturen aufbauen, wie die Wahl von zwei neuen Kirchgemeinderäten Ende November zeigt. Wir haben nun alle<br />
administrativen Unterlagen zur Verfügung, die vorher fehlten. Das gibt uns eine gesunde Basis für die Zukunft.<br />
Sylvain Giraud<br />
34 35
KIRCHGEMEINDEN<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
MEYRIEZ<br />
EIN FAST NORMALES JAHR<br />
Rückblickend einen <strong>Jahresbericht</strong> zu schreiben, empfinde ich immer als schwierig, sind die Gedanken<br />
doch mehrheitlich schon in die Zukunft gerichtet: ein neuer Sitzungsplan für das ganze Jahr, woran<br />
muss wann gedacht werden, welche Themen sind gesetzt? Das berühmte Hamsterrad! Und das<br />
Unerwartete wird auch noch eintreffen! Aber darum geht es doch gerade, einen Augenblick innehalten<br />
und das Vergangene reflektieren. Also raus aus dem Trubel und sich Gedanken machen, mit einem<br />
Psalm als Leitfaden: «Herr, was für Wunder hast du vollbracht!». Was sind heutzutage Wunder? Wenn<br />
wir einmal versuchen, die Weltlage mit all den unfassbaren Zerstörungen und Nöten etwas beiseite zu<br />
schieben, kommen da ein paar wenige Wunder zum Vorschein?<br />
In erster Linie war es doch wieder ein einigermassen «normales» Jahr für unsere Kirchgemeinde. Unbeschwertere Begegnungen<br />
waren wieder möglich. Der Jodlerclub konnte im Gottesdienst singen und jutzen und der Einladung zu einem anschliessenden<br />
Apero folgen. Das Osterfeuer im Greng war gut besucht. Trotz Sturmwind konnte mit vereinten Kräften ein Feuer entfacht<br />
werden. Was für eine Symbolik! Bei wunderbarem Wetter durften wir wiederum schöne Taufgottesdienste am Waldrand und<br />
am See feiern. Ein Versprechen an eine lebendige Zukunft. Der riesige Einsatz vieler Jugendlicher und junger Erwachsener<br />
ermöglichte beinahe hundert Kindern zwei tolle Sommerlager mit unzähligen unvergesslichen Erlebnissen. Die Seniorenreise<br />
in den Jura war für den Chauffeur etwas abenteuerlich, die Rösti zum Zmittag in der Alpwirtschaft aber anschliessend umso<br />
köstlicher. Eine ansehnliche Gruppe fuhr in die Seniorenferien nach Bad Säckingen, Deutschland.<br />
Schliesslich konnten wir in einem kleinen Team ein neues Bulletin für die Kirchgemeinden Murten, Meyriez und Môtier gestalten<br />
und haben dafür positives Echo erhalten. Natürlich, das ist kein Wunder. Aber woher entspringen neue Ideen und der Elan,<br />
diese umzusetzen? Bereits Anfang Jahr hat unsere langjährige Organistin Frau Magdalena Wasem ihren Rücktritt angekündigt.<br />
Schliesslich hat eine unerwartete Bewerbung die Sorge um die Neubesetzung quasi in Luft auflöst. Eine wunderbare Fügung.<br />
An Weihnachten haben uns die Erstklässler mit ihrem Krippenspiel einmal mehr die Botschaft von Frieden, Wärme und der<br />
Liebe Gottes nahegebracht.<br />
Grosse Dankbarkeit stellt sich ein für ein fast normales Jahr. Für all die kleinen Wunder und Fügungen, die grossartige Mitarbeit<br />
von vielen Händen, die vielen schönen Erlebnisse und Begegnungen, viel Menschlichkeit und Solidarität trotz allem. Das gibt<br />
Zuversicht, auch im neuen Jahr die zahlreichen Herausforderungen zu bewältigen. Lasst uns mit Gottes Gegenwart auch auf<br />
ein grosses Wunder, ein Ende von Krieg, Elend und Hunger, hoffen. Dazu benötigt er weiterhin uns als seine Geschöpfe.<br />
Hansruedi Staub<br />
MÔTIER VULLY<br />
EIN TURBULENTES, WICHTIGES UND<br />
WOHLTUENDES JAHR<br />
Das vergangene Jahr war von einer schrittweisen Rückkehr zur Situation vor der Pandemie geprägt.<br />
Die Sitzungen des Kirchgemeinderats werden wieder in der kleinen Kapelle abgehalten. Das Gemeindefrühstück<br />
und die Bibelkurse finden wieder statt.<br />
Unsere Kirche war den ganzen Sommer über mit einem Mediationsweg zum Thema «Warum nicht ans<br />
Meer?» geöffnet. Er setzte die Meditationen von Weihnachten und Ostern fort. Das Hauptthema war<br />
dieses Jahr das Energiesparen.<br />
Eine «Woche ohne Bänke» Anfang Juli erlaubte es, die Meinung der Gemeindemitglieder zu einer allfälligen Renovierung einzuholen.<br />
Der Anlass war gut besucht, es gab viel Feedback und Austausch. Das Projekt wird weiterverfolgt.<br />
Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe Ende August: Martin Nouis und Anouk Noyer nahmen mit<br />
einer Gruppe des DM daran teil. Eine einmalige Gelegenheit, die weltweite Ökumene ganz nah bei uns zu erleben.<br />
Kantonales Kirchenfest vom 2. Oktober: Da unser Erntedankfest auf den gleichen Termin wie das geplante Kirchenfest fiel,<br />
haben wir uns bei der Kirchenkanzlei als Gastgeber angeboten. Das Vorbereitungsteam hatte die Idee, jeder Gemeinde einen<br />
Kürbissetzling zu geben. Der ausgewachsene Kürbis wurde dann durch genau vorgegebene Schnitzereien gestaltet. Daraus<br />
sollten die Wörter «La reconnaissance» und «Die Grosszügigkeit» gebildet werden. Ein gelungenes Fest.<br />
37
KIRCHGEMEINDEN – MÔTIER VULLY<br />
KIRCHGEMEINDEN<br />
MURTEN<br />
MURTEN IM ZEICHEN VON VERÄNDERUNGEN<br />
Wechsel im Sekretariat: Nach 31 Jahren engagierten Einsatz hat Catherine Meigniez am 31. Oktober ihren wohlverdienten<br />
Ruhestand angetreten. Wir haben mit Marlise Gaillet eine neue Sekretärin eingestellt. Diese wichtige Veränderung wurde sorgfältig<br />
begleitet, damit die Eine Abschied nehmen und die Andere sich einarbeiten konnte.<br />
Schon seit Längerem stellt sich der Kirchgemeinderat die Frage, ob es angebracht ist, weiterhin mit der Kirchgemeinde Freiburg<br />
das Publikationsorgan «Auf dem Weg» zu nutzen. Nach reiflicher Überlegung nahmen wir Kontakt mit den Kirchgemeinden<br />
Murten und Meyriez (unseren unmittelbaren Nachbarn) auf. Nach einem von Dialog, Austausch und Zugeständnissen<br />
geprägten Prozess wird ab 1. Januar 2023 eine neue Kirchenzeitung erscheinen. Eine Vereinbarung, die die Details der Zusammenarbeit<br />
regelt, wurde im Dezember unterzeichnet.<br />
Die Seniorenweihnacht hat nach zwei Jahren Unterbruch wieder stattgefunden.<br />
Bei der Kinderweihnacht inspirierte das Thema «Stromausfall» die Kinder zu einer Geschichte, in der die Sterne vom Himmel<br />
gefallen sind und irgendwie zurückgebracht werden müssen, vor allem der Weihnachtsstern!<br />
Anouk Noyer<br />
Die Mitglieder der<br />
Kirchgemeinde tanzen<br />
«Jerusalema».<br />
Kirchenleben<br />
Der am 1. Januar <strong>2022</strong> vollzogene Übertritt der bernischen Gemeinde Clavaleyres in den Kanton<br />
Freiburg, respektive zu Murten, wurde von unserer Kirchgemeinde am 2. Januar <strong>2022</strong> mit einem<br />
Begrüssungsgottesdienst gefeiert. Pfarrer Ueli Burkhalter überbrachte als Vertreter des Synodalrates<br />
die Grüsse der reformierten Kirche Bern-Jura- Solothurn. Thérèse Chammartin, Synodalrätin, hiess die<br />
neuen Mitglieder in der Freiburger Kantonalkirche willkommen. Andreas von Känel, Präsident der<br />
reformierten Kirchgemeinde Murten richtete einen besonderen Willkommensgruss an die neuen<br />
Gemeindemitglieder. Das Kennenlernen konnte während des anschliessenden Apéros im Kirchgemeindehaus<br />
noch vertieft werden.<br />
Im Februar fand ein feierlicher Gottesdienst durch Pfarrer David Schneeberger aus Lützelflüh zur ersten<br />
Wiederwahl von Pfarrerin Annina Martin statt.<br />
Das im vergangenen Jahr lancierte Projekt «Gschichte Chischte» musste auf Grund von fehlendem Interesse abgebrochen<br />
werden. Der Elterntreff hingegen hat guten Anklang gefunden und wird deshalb auch weiterhin angeboten.<br />
Nach wie vor sehr beliebt sind die Midi-Musique-Konzerte, die Serenaden sowie die Musikgottesdienste. Durchgeführt wurden<br />
auch die Seniorenferien in Heiden im Appenzellerland und die Pilgerreise, welche von Müstair nach Zernez führte. Die<br />
gut besuchte Seniorenreise führte nach einer abwechslungsreichen Carfahrt zum Mittagessen hoch über den Thunersee und<br />
anschliessend mit dem Schaufeldampfer «Blüemlisalp» von Interlaken nach Faulensee. Die als ökumenisch durchgeführten<br />
Anlässe Taizé, Shibashi und die Erwachsenbildung, welche dem Thema «Spiritualität» gewidmet war, wurden rege besucht.<br />
Zudem fand zum ersten Mal eine Friedhofsfeier anlässlich der Gräberaufhebungen statt. Die grosse Zahl der Besucher*innen<br />
zeigte, dass diese Feier einem Bedürfnis entsprach.<br />
Der Kriegsausbruch in der Ukraine hat uns erschüttert. Als Zeichen der Solidarität haben wir verschiedene Aktivitäten zu Gunsten<br />
der betroffenen Bevölkerung durchgeführt. So wurde im Mai ein spezielles Benefizkonzert organisiert, Räume für Treffen<br />
und Gespräche zur Verfügung gestellt, ein spezielles Mittagessen sowie Koordinationsaufgaben mit der politischen Gemeinde<br />
und anderen Kirchgemeinden vor Ort angeboten.<br />
Kirchgemeindeversammlungen<br />
An der Dezember-Versammlung fand die Wahl für die Nachfolge von Pfarrer Christian Riniker statt, der am 31. Juli 2023 in den<br />
wohlverdienten Ruhestand tritt. Als neuer Pfarrer wurde Andri Kober gewählt. Die Kirchgemeindeversammlung stimmte dem<br />
Vorschlag für die Sanierung des Kirchgemeindehauses zu und bewilligte dazu einen Kredit von 1,8 Millionen Franken.<br />
Ausblick<br />
Mit der Realisierung des neuen gemeinsamen Informationsbullteins mit den Kirchgemeinden Môtier-Vully und Meyriez haben<br />
wir ein wichtiges Zeichen für unsere Offenheit und ein Instrument für die Zusammenarbeit und die gegenseitige Information<br />
gesetzt. Dies hat unsere Kirchgemeinde dazu veranlasst, auch unser Logo zu modernisieren. Die geplanten Bauarbeiten werden<br />
uns sicher herausfordern, aber die Vorfreude auf die neuen Räume mit viel mehr Gestaltungsflexibilität ist gross. Dies wird<br />
neue Möglichkeiten schaffen, um in Zukunft unser Kirchenleben noch lebendiger zu gestalten.<br />
Andreas von Känel<br />
38 39
KIRCHGEMEINDEN JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
ST. ANTONI<br />
«MINI DECKI»<br />
«Herr, was für ein Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»<br />
Psalm 104.24<br />
Das Kirchgemeindejahr begannen wir mit einem ökumenischen Gottesdienst. Die Freude war gross,<br />
dass ab Februar wieder ohne Einschränkungen Anlässe durchgeführt werden durften, auch mit Musikvorträgen<br />
und gemütlichem Zusammentreffen nach dem Gottesdienst.<br />
Ein grosses Projekt in unserer Kirchgemeinde ist das Nähen von Decken «Mini Decki», das regelmässig<br />
von unserer Kirchgemeinderätin Christine Gasser durchgeführt wird. Im Frühling wurden dreissig<br />
von Freiwilligen in der Oase genähten Decken an das ORS Freiburg gebracht. Auch im Herbst wurde<br />
wieder genäht, und es erreichten uns Bilder aus der Ukraine, wo die Decken verteilt wurden. Ein herzliches Dankeschön an<br />
Christine für dieses Engagement zugunsten Notleidender!<br />
Erstmal wurde die Fastensuppe der Kirchgemeinde St. Antoni zusammen mit dem Landfrauen- und Mütterverein Heitenried<br />
durchgeführt.<br />
Im Juni durften wir wie gewohnt die Konfirmation mit einem Gottesdienst feiern, den die Konfirmanden und Konfirmandinnen<br />
zusammen mit der Katechetin Agnes Haueter und Pfarrer Ueli Wagner im Konflager in Weggis vorbereitet hatten.<br />
An der Kirchgemeindeversammlung stellte der Kirchgemeinderat zusammen mit unserem Verantwortlichen für die Gebäude<br />
Christian Fahrni das Projekt für die Aussen- und Innenrenovation der Kirche sowie die neue Beschallung und Beleuchtung vor.<br />
Im Mai beschloss die Versammlung die Renovation der Kirche im Jahre 2023 während der Sommermonate.<br />
Pfarrer Ueli Wagner durfte in diesem Jahr viele Familien mit Kindern zur Taufe begrüssen.<br />
Die vielen Anlässe im ganzen Kirchenjahr wie goldene Konfirmation, Jugendgottesdienste, Familiengottesdienste, Seniorenanlässe,<br />
Geburtstagsbesuche durch die Kommission, Erwachsenenbildung durften wir mit Dankbarkeit und Freude wieder<br />
durchführen und wir schätzen und geniessen die schönen Begegnungen!<br />
WEISSENSTEIN / RECHTHALTEN<br />
<strong>2022</strong> WAR EIN JAHR, DAS VIEL VERÄNDERUNG<br />
BRACHTE.<br />
Im Kirchgemeinderat übernahm Ende Januar <strong>2022</strong> Daniel Inäbnit das Präsidium ad interim. Anlässlich<br />
der Kirchgemeindeversammlung im April wurde Jürg Kneubühl als Mitglied verabschiedet und Rosmarie<br />
Piller als neues Mitglied in den Kirchgemeinderat gewählt. An der Kirchgemeindeversammlung<br />
im November wurden mit Anna Buntschu und Beat von Niederhäusern zwei weitere Mitglieder in<br />
das Exekutivgremium gewählt. Cornelia Sandmeier, welche das Präsidium Anfang 2021 übernommen<br />
hatte, trat im Herbst <strong>2022</strong> aus dem Kirchgemeinderat aus.<br />
Ende Februar verliess Pfrn. Andrea Sterzinger die Gemeinde zu Gunsten einer neuen Wirkungsstätte<br />
im Kanton Bern. Mit Pfr. Ernst Schäfer konnte zeitlich nahtlos ein Nachfolger auf Stellvertreterbasis bis<br />
2023 gefunden werden.<br />
Im Sommer <strong>2022</strong> schrieb die Gemeinde die Pfarrstelle mehrmalig aus. Leider konnte trotz intensiver Suche bislang keine Pfarrperson<br />
gefunden werden. Auch andere Stellen innerhalb der Kirchgemeinde waren nicht einfach zu besetzen. Zum Teil lief der<br />
Bewerbungsprozess Ende Jahr noch oder bereits wieder.<br />
Das Jahr <strong>2022</strong>, obwohl nicht einfach, brachte aber auch viel Freude. Endlich konnten Gottesdienste, der Mittagstisch und<br />
andere Veranstaltungen wieder ohne coronabedingte Einschränkungen durchgeführt werden. Es zeigt sich, wie wichtig die<br />
persönlichen Kontakte mit den Mitmenschen sind.<br />
Ich danke allen, die sich <strong>2022</strong> in der und für die Kirchgemeinde in irgendeiner Form engagiert haben. Ich danke meinen Ratskolleginnen<br />
und -kollegen, auch jenen, die <strong>2022</strong> aus dem Rat geschieden sind. Den neuen Mitgliedern im Rat wünsche ich viele<br />
spannenden Begegnungen, Freude am Amt, Zuversicht und Gottes Segen.<br />
Daniel Inäbnit<br />
Heidi Engemann<br />
40 41
KIRCHGEMEINDEN<br />
KANTONALE FACHSTELLE BILDUNG<br />
WÜNNEWIL – FLAMATT – UEBERSTORF<br />
ÖKOLOGISCHES ENGAGEMENT IN UNSERER<br />
KIRCHGEMEINDE<br />
Das Thema «Ökologisches Engagement» begleitet die Kirchgemeinde Wünnewil-Flamatt-Ueberstorf<br />
in vielfältiger Weise durch das Jahr <strong>2022</strong>. Der Kirchgemeinderat ist seit der Wahl von Monika Gyger<br />
Brülhart und Reni Ogi im Januar und jener von Martin Bigler im Mai nach längerer Zeit wieder vollzählig.<br />
So kann er sich neben den laufenden Ratsgeschäften endlich auch mit dem Thema «Ökologisches<br />
Engagement» auseinandersetzen. Im Juli wird die Kirchgemeinde Mitglied des Eco Church Network<br />
und erhält für die bereits getätigten Massnahmen die Bronze-Medaille. Die Bestandesaufnahme zeigt<br />
jedoch, dass noch grosses Verbesserungspotenzial besteht. Entsprechend positiv wird denn auch die<br />
dazu passende Gesprächssynode im September aufgenommen.<br />
Das Thema «Ökologisches Engagement» muss in diesem Jahr allerdings auch immer wieder Dringenderem<br />
weichen: Der Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar <strong>2022</strong> erschüttert Europa und stellt auch die Kirchgemeinden<br />
in der Schweiz vor neue Herausforderungen. Mit Friedensgebeten, einem Suppenessen, einem Konzert mit ukrainischer<br />
Musik in der Davidkirche und einem Nachtessen für die ukrainischen Flüchtlinge in der Kirchgemeinde drückt der Rat seine<br />
Solidarität mit der Ukraine aus. Andererseits macht sich der Fachkräftemangel insbesondere in der Katechese immer stärker<br />
bemerkbar und führt dazu, dass vor allem der Unterricht in der Orientierungsschule Wünnewil den Kirchgemeinderat immer<br />
wieder stark beschäftigt. In dieser Situation ist die Kirchgemeinde besonders dankbar für die Aufnahme von Pfarrer Christoph<br />
A. Gasser in den Dienst der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Freiburg. Mit seiner Bestätigungswahl an der Kirchgemeindeversammlung<br />
im Herbst sind nun die Weichen für die weitere Zusammenarbeit gestellt.<br />
Das ganze Jahr hindurch steht die Schöpfung bei verschiedenen Aktionen in der Kirchgemeinde im Mittelpunkt: So entscheidet<br />
der Kirchgemeinderat, das HEKS-Projekt «Lateinamerikanische Allianz zum Erhalt der Saatgutvielfalt» während der Passionszeit<br />
der nächsten drei Jahre zu unterstützen. Am Herbsttag der Chinderchile pflanzen die Kinder in der Naturwiese neben<br />
der Kirche einen Zwetschgenbaum, der hoffentlich bald Früchte trägt. Und der Kirchgemeinderat ist mehrmals mit einem<br />
Infostand am Samstagsmarkt in Wünnewil präsent, wo er durch den Verkauf von Gemüse und Früchten Geld für Hilfswerke<br />
sammelt. Nur die für das Kantonale Kirchenfest im Oktober erhaltene Kürbispflanze will nicht gedeihen und führt im Kleinen<br />
die Folgen des Klimawandels vor Augen. Gerade vor diesem Hintergrund bleibt zu hoffen, dass das Thema «Ökologisches Engagement»<br />
nicht immer wieder anderem Platz machen muss, das dringlicher zu sein scheint.<br />
Arlette Neumann<br />
IM DIENST EINER KINDZENTRIERTEN<br />
KATECHESE<br />
Website ERKF<br />
Kinder darauf aufmerksam zu machen, dass wir unser Leben und auch das aller Geschöpfe um uns herum<br />
Gott verdanken, genau dies ist die schöne und wichtige Aufgabe von Katechetinnen und Katecheten. Es<br />
freut uns sehr, dass wir in diesem Jahr am Kirchenfest 4 Katechetinnen und einen Katechten diplomieren<br />
und für ihren Dienst beauftragen konnten. Mit den 3 frankophonen Katechetinnen haben erstmals<br />
Teilnehmerinnen der neuen Grundausbildung, welche wir in Zusammenarbeit mit der französischsprachigen<br />
Abteilung der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn anbieten, ihr Diplom erhalten.<br />
Die Ausbildung besteht aus 12 über 2 Jahre verteilten Modulen und wird gemeinsam<br />
von den Verantwortlichen des Arrondissements du Jura und unserer Fachstelle erteilt.<br />
Auf deutschsprachiger Seite hat eine neue Kandidatin ihre Ausbildung bei RefModula<br />
begonnen und ein Katechet und eine Katechetin stehen im Abschlussmodul.<br />
Der ökumenische Religionsunterricht im Kindergarten ist nun flächendeckend über den<br />
ganzen Kanton eingeführt und funktioniert an den allermeisten Orten einwandfrei. Für<br />
die französischsprachigen Unterrichtenden wurde eine Begleitung auf Bezirksebene eingerichtet<br />
und es stehen zwei weitere Unterrichtseinheiten zu den Themen «La lumière<br />
und Y’a quelqu’un qui t’appelle» zur Verfügung. Auch für den Unterricht mit den grösseren<br />
Schülerinnen und Schülern wurde zusätzliches Material zugeschnitten auf unseren<br />
Lehrplan ausgearbeitet. Im Moment werden die Unterrichtseinheiten für 3-4H zur Bibel,<br />
zur Taufe und zur Liebe Gottes in der Praxis getestet. Zudem finden Katechetinnen und Katecheten<br />
und alle am Religionsunterricht Interessierten neu drei von Nicole Awais verfasste Fachartikel auf<br />
unserer Website.<br />
Von einem zusätzlichen Angebot können auch die deutschsprachigen Kindergarten- und Unterstufenunterrichtende<br />
profitieren: In der ökumenischen Bilderbuchstunde, welche einmal pro Jahr stattfindet,<br />
werden ihnen eine grössere Zahl neu erschienene Bilderbücher vorgestellt, und es besteht die<br />
Möglichkeit, diese Bücher gleich im Dokumentationszentrum auszuleihen.<br />
Ein nicht unerheblicher Teil ihrer Arbeitszeit haben die beiden Fachstellenverantwortlichen in diesem<br />
Jahr für die Mitarbeit in ausserkantonalen und schweizerischen Gremien eingesetzt. So etwa für die<br />
Westschweizer Organisation PSKT, welche die Zusammenarbeit im Rahmen von Ausbildungen und<br />
Publikationen fördert und für ihr deutschsprachiges Pendent RPF, für formationplus (Koordination<br />
der reformierten und katholischen Bildungsangebote auf Schweizer Ebene) und für den strategischen<br />
Ausschuss des Handlungsfeldes Bildung und Berufe der EKS. Die Arbeit in diesen Organisationen vermittelt<br />
wertvolle Impulse für unserer Arbeit vor Ort; vor allem aber macht sie deutlich, wo in Zukunft<br />
Potential für Zusammenschlüsse liegen wird und wo Möglichkeiten bestehen, Synergien zu nutzen.<br />
Schliesslich sei noch erwähnt, dass das Präsidium der Corostaf nun bei der ERFK liegt und von Nicole<br />
Awais wahrgenommen wird. Sie wurde als Bildungsfachfrau dazu ernannt, unsere Kantonalkirche in<br />
diesem wichtigen Gremium zu vertreten.<br />
Nicole Awais / Franziska Grau<br />
42<br />
43
KANTONALE FACHSTELLE BILDUNG<br />
KANTONALE FACHSTELLE JUGEND<br />
ES IST VOLLBRACHT UND BEGINNT<br />
VON NEUEM<br />
Die Zeit vergeht, das Obst reift und fällt, der Schnee kommt und geht und die Rasenmäher werden<br />
schon bald wieder ihre Runden drehen. Die Schöpfung schaut zum Rechten, und über allem und auch<br />
dazwischen staunen wir über die Wunder des Vollbrachten. Ein riesengrosses Dankeschön für all die<br />
Projekte, die in den Kirchgemeinden gedeihen konnten, all die Kinder- und Jugendlager, die Aktivitäten<br />
und die Liebe zugunsten der Kinder und Jugendlichen.<br />
Der Ort der Stille, das Heilige und der Ort des Lauten – alles kommt ganz nah zusammen.<br />
Am Festival Battement Réformé (BREF) in Neuchâtel trafen sich über 500 junge Erwachsene<br />
aus allen französischsprachigen Kantonen. Was an zahlreichen sonntäglichen Vorbereitungssitzungen<br />
von 25 jungen Erwachsenen während eineinhalb Jahren erarbeitet<br />
wurde, fand seinen Höhepunkt:<br />
Ateliers, Konzerte, Marktstände, Diskussionen… Jugendliche tanzten zu Gospelmusik<br />
und zu den Auflagen der DJ’s, und beteiligten sich genauso am Gottesdienst en Vrac.<br />
Alles sehr gut durchdacht und hervorragend organisiert: Ein buntes Fresko aus festlichen<br />
und besinnlichen Aktivitäten während zwei Tagen! In den zahlreichen Workshops<br />
und Plenardiskussionen wurden aktuelle, relevante Themen diskutiert, visualisiert und<br />
persönliche Maßnahmen ergriffen. Unser aller Herzschlag fand in Freude und guter Laune<br />
seine Leichtigkeit. Im Lauten wie im Stillen, vor Gott versammelt, um gemeinsam zu<br />
feiern! Applaus für diesen riesigen, freiwilligen Einsatz und die überkantonale Zusammenarbeit von<br />
jungen Menschen in der reformierten Kirche!<br />
Video Accomp <strong>2022</strong><br />
Wunder des Accomp<br />
Jedes Jahr gegen den Herbst zu zieht ein Hauch von Wunder durch den Kanton. Junge erwachsene<br />
Menschen melden sich zum Accomp-Wochenende an, um Jugendaktivitäten zu begleiten, sich<br />
mit ihrem Glauben zu verbinden, um Gemeinschaft zu erleben, um ihr Tun zu reflektieren, zu vertiefen,<br />
zu träumen und neue Energie zu tanken. Für unsere Kirche ist es ein Privileg, dies während eines<br />
Wochenendes zu begleiten und zu fördern. Woche um Woche tröpfeln die Anmeldungen ein, das<br />
Accomp summiert sich zu etwas Substanziellem und ist ein starkes Mittel für junge Menschen, die<br />
Kirche zu leben. Es stimmt mich in diesen unsicheren Jahren optimistisch, dass so viele engagierte<br />
und kreative Menschen im Kanton Freiburg diesen Weg zusammen mit der Fachstelle Jugend gehen.<br />
Vielseitige Gesichter<br />
In steter Veränderung sind die Jugend und auch die Welt. Schöpfung, Wachstum und auch Verfall sind<br />
ihre Natur. Die Dinge erscheinen und lösen sich wieder auf. Glücklich, wer sie einfach friedvoll betrachten<br />
darf. Die lachenden Gesichter auf der Gumpimatte am Kirchenfest zum Beispiel, die Kreativität<br />
und knisternde Energie bei den Graffiti Workshops oder die Konzentration und das Glücksgefühl beim<br />
Calm Golf am Juvenalia.<br />
Aftermovie BREF <strong>2022</strong><br />
Hansjürg Hofmann<br />
44 45
KANTONALE FACHSTELLE JUGEND<br />
DEKANAT (FRANZÖSISCH)<br />
DEKANAT (DEUTSCH)<br />
WURZELN BILDEN, WACHSEN,<br />
SICH ENTFALTEN …<br />
Sowohl die Psalmisten als auch humanistisch geprägte Psychologen haben es schon lange begriffen: In vieler Hinsicht<br />
ähnelt der menschliche Lebenszyklus dem der Pflanzen. Im Berufsleben gibt es verschiedene Perioden, die<br />
das Individuum mehr oder weniger erfolgreich meistert. Das hängt einerseits von seiner Arbeitsumgebung ab,<br />
andererseits von den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, um sein Potenzial zu entfalten. Manchmal heisst es,<br />
Wurzeln zu bilden, um Kraft zu schöpfen, manchmal dürfen die Äste sich ausbreiten, wachsen und blühen, manchmal<br />
geht es um Verzicht, Astschnitt und Überwintern.<br />
Die Dekane begleiten das ganze Jahr über die Veränderungen und Umbrüche, die das Berufsleben<br />
mit sich bringt, und versuchen, sie leichter zu machen.<br />
Der französischsprachige Dekan war <strong>2022</strong> zum einen mit der Fortsetzung des Befriedungsprozesses<br />
in einer Gemeinde beschäftigt, zum anderen mit der Begrüssung neuer Pfarrpersonen und, nach<br />
zwei Jahren Covid-Unterbrechung, regelmässigeren Besuchen bei den Kolleg*innen. Für den Konvent<br />
organisierten die Dekane einen Vormittag zum Thema Burnout.<br />
<strong>2022</strong> war vor allem geprägt von<br />
• der Begrüssung von zwei neuen Pfarrpersonen: Yann Morvant für die Gemeinde Châtel-St-Denis<br />
La Veveyse und Tünde Lamboley für die Gemeinde Estavayer-le-Lac,<br />
• dem Weggang von Pfarrer Luc Hintze aus der Gemeinde La Glâne – Romont,<br />
• der Kontaktpflege zu sämtlichen französischsprachigen Amtsträger*innen sowie Kolleg*innen, die die ERKF<br />
verlassen haben,<br />
• Geburtstags- und Weihnachtskarten, um in Verbindung zu bleiben,<br />
• der gemeinsam mit dem Synodalrat und dem Konvent getroffenen Entscheidung, künftig als Ansprechpartner<br />
für Anliegen im Zusammenhang mit «Regenbogenfamilien» zu dienen,<br />
• der Organisation eines Konvent-Workshops zum Thema Burnout mit der auf diesem Gebiet anerkannten<br />
Psychologin Catherine Vasey,<br />
• der Anregung, gemeinsam mit den Kolleg*innen Intervisionsgruppen zu organisieren, um sich gegenseitig im<br />
immer komplexer werdenden beruflichen Umfeld zu unterstützen,<br />
• einer abgeschlossenen Weiterbildung in Konflikt- und Kooperationsmanagement an der Universität Freiburg.<br />
Daniel Nagy<br />
HERR, WAS FÜR WUNDER HAST DU<br />
VOLLBRACHT! PS 104,24<br />
Diese Worte dienen für die <strong>Jahresbericht</strong>e <strong>2022</strong> als roter Faden.<br />
Es ist eine Aufgabe des Dekans, mit den Kolleg*innen zusammen in ihren Kirchgemeinden und Ämtern<br />
nicht nur nach Problemen und Defiziten, sondern auch nach Wundern zu suchen.<br />
<strong>2022</strong> durfte ich wiederum Kolleg*innen in schwierigen Situationen begleiten, sei dies in Telefongesprächen<br />
oder bei Besuchen. Den Austausch mit den Kolleg*innen pflege ich auch gerne bei<br />
unseren regelmässigen Konventssitzungen oder an der Konventsretraite, die <strong>2022</strong> vor einer wunderschönen<br />
Bergkulisse auf dem Grossen St. Bernhard stattgefunden hat; eine gute Gelegenheit,<br />
um ungezwungen ins Gespräch zu kommen.<br />
Ende <strong>2022</strong> haben wir im Konvent das Thema Burnout behandelt. Nach einem spannenden Input<br />
von Catherine Vasey, Psychologin, haben wir uns mit den Fragen nach möglichen «Aufreibungen»<br />
bei der Arbeit und nach den Ressourcen in der Arbeit beschäftigt. Es war ein ertragreicher Morgen.<br />
Von den beiden Dekanaten her haben wir die Schaffung von freiburgischen Intervisionsgruppen<br />
vorgeschlagen. Der kollegiale Austausch kann eine grosse Ressource sein, um die kleinen und grossen<br />
Wunder in der Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren. Ob Gruppen zustande kommen, ist im<br />
Berichtsjahr noch offen.<br />
46 Norbert Wysser-Häni<br />
47
SEELSORGE UNIVERSITÄT FREIBURG<br />
SEELSORGE IM BUNDESZENTRUM<br />
OHNE VERFAHRENSFUNKTION (BAZOV)<br />
GUGLERA<br />
DIE EVANGELISCHE UNIVERSITÄTS-<br />
GEMEINDE IM JAHR <strong>2022</strong><br />
WUNDER DER SCHÖPFUNG<br />
Die Seelsorgerin hat sich im vergangenen Jahr stark an die Empfehlung gehalten, ihr Arbeitspensum einzuhalten<br />
und Überstunden zu vermeiden. Im Jahr <strong>2022</strong> entstanden zwei neue Angebote zusätzlich zum üblichen Programm.<br />
Mehrere Angebote fanden im Kirchgemeindezentrum (KGZ) statt.<br />
Religiöse Feier<br />
Im Mai fand in der Kirche Christkönig die ökumenische Feier mit dem Departement der Anatomie zur Würdigung<br />
der Körperspender statt. Zum ersten Mal konnte der Baum der Erinnerung eingesetzt werden. Dieser gab der Feier<br />
einen speziellen Charakter, der kirchlich beheimateten sowie kirchenfernen Personen und Kindern<br />
zusagte.<br />
Gemischtes Angebot für Universität und Kirchgemeinde<br />
Qigong - Shibashi: eine Anfänger- und eine Fortgeschrittenen-Gruppe. Dieser Kurs findet auch ausserhalb<br />
der Vorlesungszeit statt. Möglich ist eine Teilnahme vor Ort (Kirchgemeinde) oder online<br />
von Zuhause aus.<br />
Gruppen<br />
Die Gruppen werden nicht als Programm-Angebot aufgelistet, sondern entstehen der Nachfrage entsprechend.<br />
Gewisse Gruppen können einige Wochen lang dauern, andere ein Semester und noch andere bestehen über<br />
maximal zwei Semester.<br />
Die in <strong>2022</strong> entstandenen Gruppen betrafen mehrheitlich zwei Arbeitsfelder: (1) Biblisch-religiöse und Spirituelle<br />
Entwicklung sowie (2) Prüfungsangst und Selbstvertrauen.<br />
1. Spirituelle Entwicklung:<br />
• Bible Art Journaling,<br />
• Meditation Einführungsgruppe: Anfangs 2 Gruppen, nach Sprache aufgeteilt, wöchentliche Treffen an 5 aufeinander<br />
folgenden Wochen.<br />
• Meditation Anleitungsgruppe: Eine sprachlich gemischte Gruppe bestehend aus den Abgängern des Einführungskurses<br />
trifft sich einmal im Monat zu einer langen (1 – 4 Std) Meditation am Samstag- od. Sonntagvormittag.<br />
• Spirituelle-Entwicklung mit der Methode des kreativen Tagebuches.<br />
2. Prüfungsangst & Selbstvertrauen: 2 Gruppen, nach Sprachen aufgeteilt.<br />
Seelsorge-Gespräche:<br />
Die Seelsorge-Gespräche mussten massiv abgebaut werden, um den Zeitrahmen einzuhalten. Es fanden aber<br />
immer noch 543 Gespräche (11 – 12 Gespräche pro Woche) zu vielfältigen Themenbereichen statt.<br />
Neues<br />
Regelmässige Angebote<br />
Wöchentlich:<br />
Cosmic Smash Book / Momentum<br />
Re-Creativum, Workshop;<br />
Zentangle, Workshop;<br />
Meditation, Workshop;<br />
Monatlich:<br />
SoulCollage;<br />
SoulCollage, Vertiefungsgruppe;<br />
Mandala Workshop;<br />
Einmaliges Angebot: Lernwochenende in<br />
Soyhières, Berner Jura, (für 14 Teilnehmende)<br />
Mystische-Erfahrung (ME) durch Meditation<br />
Zusammenarbeit für einen Bachelor in Psychologie:<br />
Im Angebot der reformierten Uniseelsorge der Universität Fribourg werden Meditations-Erfahrungen ermöglicht.<br />
In enger Zusammenarbeit gestaltete sich ein «Meditation-Mystik Wochenende», welches dem gängigen Angebot<br />
der Uniseelsorge entspricht und zu Studienzwecken begleitet wird. Es wurde eine «mystische Erfahrung» ermöglicht,<br />
welche dann mithilfe des Mystische-Erfahrung-Fragebogen definiert und bezüglich der Persönlichkeitsdimension<br />
«Offenheit» mit ausgewertet wurde . Ergebnisse der Studie liefern Informationen zur Wirkung von<br />
mystischen Erfahrungen auf die Persönlichkeitsdimension Offenheit. Des Weiteren dienen sie T. Guillaume als<br />
wissenschaftliches Feedback ihrer Techniken als Teil von Coaching und Seelsorgearbeit.<br />
Menschen aus unzähligen Nationen – Menschen mit zum Teil schwierigen Biographien und Traumata –<br />
Menschen oft ohne wirkliche Perspektive… Das ist das Setting im Bundesasylzentrum (BAZ) Guglera.<br />
Umso eindrücklicher, wenn wir zusammen einen strahlenden Sonnentag, eine glitzernde Winterlandschaft,<br />
die goldenen Farben des Herbstes bewusst wahrnehmen und wertschätzen können! Und<br />
damit hoffentlich vermitteln: Was auch immer dein Schicksal ist: Es ist gut, dass du jetzt da bist.<br />
Die Seelsorge im BAZ Guglera hat im Berichtsjahr zunächst ein verhältnismässig ruhiges<br />
Jahr erleben dürfen – im Spätsommer/Herbst wurde es auf Grund der hohen Aus-(Über-)<br />
Lastung des Zentrums etwas kompliziert.<br />
– Die Präsenz im Zentrum konnte intensiviert werden; die Kontaktpflege zu den weiteren<br />
Akteuren im Zentrum (Betreuung / Sicherheit) ist essenziell für die Vernetzung des<br />
Seelsorgedienstes.<br />
– Die regelmässige Präsenz eines Imams, der uns als lieber Kollege und Freund konstruktiv<br />
unterstützt und vor allem auch mit den oft schwierigen Klienten aus dem Maghreb<br />
einen guten Kontakt pflegt, ist nach wie vor sehr wertvoll.<br />
– Im Herbst mussten wir auf Grund der prekären Platzverhältnisse im Zentrum unser<br />
Büro zur Verfügung stellen und Seelsorge «wo halt grad möglich» anbieten. Das war<br />
kein einfaches Setting.<br />
<strong>2022</strong> hat der Seelsorger:<br />
• sich bei wöchentlichen Besuchen im BAZ zur Verfügung der Asylsuchenden und Angestellten gehalten,<br />
• zahlreiche Einzelkontakte zu Asylsuchenden und Angestellten gepflegt (Seelsorge),<br />
• regelmässige Koordinationsgespräche mit der Zentrumsleitung und der Leitung ORS geführt,<br />
• regelmässige Kontakte zur Rechtsberatung im Zentrum gepflegt,<br />
• ein wöchentliches Kursangebot weitergeführt, mit dem den Klient*innen Leben und Kultur der<br />
Schweiz nähergebracht werden. Ziel ist, dass sie die Zeit in der Schweiz optimal (er-)leben können<br />
und ihnen der Kontakt zur Bevölkerung einfacher gemacht wird.<br />
• Es fand keine Sitzung der paritätischen Begleitkommission statt.<br />
Ich danke an dieser Stelle dem Team des BAZ Guglera für die stets gute, wohlwollende und freundschaftliche<br />
Zusammenarbeit – es ist eine Freude und Bereicherung, in diesem Umfeld tätig sein zu<br />
können!<br />
Andreas Hess<br />
Ocarina Baukurs<br />
Ton aus Ton... dank einem Instrument, das an einem eintägigen Kurs gebaut wurde. Ocarina-Bauerin Jasmina Meier<br />
kam nach Freiburg, leitete den Bau an und nahm noch die Feinstimmung und den Brand der Ocarinas vor. Ein<br />
einmaliges Erlebnis, das sieben Studierende und eine Mitarbeiterin der Universität erfreute.<br />
48 Tania Guillaume<br />
49
SEELSORGE IN DER FREIBURGER STRAFANSTALT –<br />
STANDORT BELLECHASSE<br />
SEELSORGE IN HÖHEREN SCHULEN<br />
WUNDER DER SCHÖPFUNG<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong> SEELSORGE<br />
AN HÖHEREN SCHULEN<br />
Die Seelsorge im FRSA Stao Bellechasse konnte während des ganzen Berichtsjahres erneut uneingeschränkt<br />
funktionieren.<br />
Die Aufhebung aller Corona-Massnahmen hat für den Betrieb, die Betreuung und auch für die<br />
Seelsorge eine spürbare Erleichterung mit sich gebracht: Besuche von Familien, Freund*innen waren<br />
und sind nun wieder in gewohnter Form möglich – ein wichtiger und stützender Pfeiler in der Lebensgestaltung<br />
der Insassen.<br />
So wurde spürbar, dass das einfache «Dasein» des Seelsorgers als empathischer Mensch – der an sich<br />
ja ein Wunder der Schöpfung ist – zu wunderbaren Begegnungen führen konnte.<br />
Im Berichtsjahr <strong>2022</strong> hat der Seelsorger:<br />
• wöchentliche Besuche in den FRSA – Stao Bellechasse vorgenommen,<br />
• sich bei diesen Besuchen zur Verfügung der Insassen und Angestellten gehalten,<br />
• zahlreiche Einzelkontakte zu Insassen und Angestellten gepflegt (Seelsorge),<br />
• an der Vereidigung der neuen Vollzugsbeamten*innen und weiteren Mitarbeitenden mitgewirkt,<br />
• am jährlichen Koordinationsrapport mit der Direktion der FRSA – Stao Bellechasse teilgenommen,<br />
• an der Oster- und Weihnachtsmesse mitgewirkt.<br />
Andreas Hess<br />
Nach zwei Jahren Bestandsaufnahme wurden die Seelsorgeaktivitäten an den Gymnasien und der<br />
Fachmittelschule Freiburg (FMSF) wieder regelmässig vor Ort durchgeführt.<br />
Rund dreissig Jugendliche nahmen an der Retraite auf dem Simplon teil. Diese jungen Menschen waren<br />
im wahrsten Sinne des Wortes unterwegs: tagsüber physisch auf Tourenskiern und Schneeschuhen,<br />
intellektuell an den abendlichen Anlässen, die die Öffnung für sich selbst und die Welt zum Thema<br />
hatten. Die künstlerische Kreativität der Jugendlichen war beeindruckend und inspirierend.<br />
An den Thementagen an den Kollegien Sainte-Croix und Gambach konnten die Schülerinnen<br />
und Schüler mit uns über Fragen zur Ökologie, Migration und Gender nachdenken.<br />
Am Ende des Schuljahrs 21–22 fand unser traditionelles Treffen mit den Verantwortlichen<br />
der reformierten und katholischen Kirchen sowie Claude Vauthey als Repräsentanten der<br />
der Direktionen der Sekundarstufe 2 satt.<br />
Das aus sechs Seelsorgenden bestehende Team konnte Anfang Sommer 2023 die Planung<br />
für das kommende Schuljahr und sowie das Thema der Infostände zum Schuljahresbeginn<br />
planen.<br />
Nach der Vorstellung der Seelsorge in den meisten Kollegien während der ersten Woche<br />
traten in jeder der Schulen Infostände in Erscheinung, die zum Nachdenken über das Glück einluden.<br />
«Wo befindet sich das Glück?» – diese Frage führte zu zahlreichen Diskussionen mit den Schüler*innen<br />
der Gymnasien und der FMSF, aber auch mit den Lehrer*innen und dem übrigen Personal. Eine<br />
gelungene Kontaktaufnahme zu Beginne des Schuljahrs.<br />
Um das gleiche Thema ging es in der Weihnachtsmeditation <strong>2022</strong>. Grundlage war ein Gebet um<br />
inneren Frieden und Kraftquellen in einem Alltag, der immer überladener und anspruchsvoller wird.<br />
Ablegen, was belastet und überfordert, sich durch das Licht von Weihnachten stärken lassen, um es<br />
an andere weiterzugeben, die es vielleicht auch nötig haben.<br />
Nötig hatte es eine Klasse, die wir nach einem Todesfall begleiteten. Da hiess es, mit Mediatoren<br />
zusammenzuarbeiten, verfügbar für die Direktion zu sein, zu führen und zu unterstützen.<br />
Ebenfalls konnten in diesem Jahr die Zusammenarbeit von katholischen Seelsorgenden und reformierter<br />
Seelsorgerin verbessert und eine noch stabilere und wohlwollendere Beziehung zu den<br />
Direktionen in jeder der Schulen entwickelt werden.<br />
Estelle Zbinden<br />
50 51
SEELSORGE IN DER FREIBURGER STRAFANSTALT –<br />
STANDORT FREIBURG<br />
SPITALSEELSORGE HFR FREIBURG<br />
EINZELHAFT UND NETZWERK<br />
VERBORGENE RESSOURCEN<br />
Bekanntlich bedingt eine Untersuchungshaft eine umfassende Isolation der Gefangenen in Einzelzellen,<br />
wo sie normalerweise 23 Stunden ihres Tages verbringen. Damit soll jeglicher Informationsaustausch<br />
zwischen den Inhaftierten und der Aussenwelt weitestgehend verunmöglicht werden, damit<br />
keine Beeinflussung der Untersuchung durch Absprachen oder Drohungen stattfinden kann.<br />
Im Rahmen eines Gefängnisalltages gibt es aber trotzdem Begegnungsmöglichkeiten,<br />
und ich bin immer wieder erstaunt, wie gut die Männer, die zu den Seelsorgegesprächen<br />
kommen, einander zu kennen scheinen. Zum einen gibt es die Möglichkeit des<br />
Hofganges: eine Stunde pro Tag an der frischen Luft. Hier wird aber darauf geachtet,<br />
dass nie mehrere Untersuchungsgefangene, die aufgrund derselben Strafuntersuchung<br />
einsitzen, zusammenkommen. Meist kann dies durch deren Unterbringung in verschiedenen<br />
Stockwerken garantiert werden. Dasselbe gilt auch für die Einteilung zum Sport<br />
(zweimal wöchentlich in einem speziell dafür eingerichteten Raum mit Fitnessgeräten,<br />
Tischfussball etc.) und insbesondere für die Möglichkeit, den monotonen Gefängnisalltag<br />
mit einer Arbeit etwas aufzulockern. Reinigungsarbeiten, die Wäscherei, die Küche<br />
und das Schreineratelier sind willkommene Einsatzorte.<br />
Aufgrund dieser Aufzählung sollte es nicht überraschen, dass trotz weitgehender Isolation ein vielgestaltiges<br />
Beziehungsgeflecht unter den Häftlingen entsteht, welches jede Nische der Begegnungsmöglichkeiten<br />
auszufüllen scheint. Besonders berührend ist die Tatsache, dass es einzelne Gefangene<br />
gibt, die sich echt um die psychische Verfassung ihrer Leidensgenossen kümmern: Nicht selten bringt<br />
jemand in meinen Begegnungen das Schicksal eines Haftkollegen zur Sprache. Oder einer meiner<br />
Seelsorgeklienten versucht, andere zur Anmeldung für den Pfarrerbesuch zu bewegen. Eigentlich<br />
sollte es wenig überraschen, dass gerade an diesem Ort der Trennung trotz allem eine Solidargemeinschaft<br />
entsteht, eine zwischenmenschliche Perspektive, die für die Zeit des Wartens und auch darüber<br />
hinaus Hoffnung macht.<br />
Urs Schmidli<br />
Als Seelsorger oder spiritueller Begleiter im Gesundheitswesen kann ich nur immer wieder staunen<br />
über die Fähigkeit zur Resilienz, die tief im Menschen verborgenen Kräfte und Ressourcen, die oft nur<br />
darauf warten, ihre Wirkung zu entfalten. Manchmal genügen dafür ein Zuspruch, ein Moment der<br />
Teilnahme, ein wohlwollender Blick von aussen, das richtige Wort zur richtigen Zeit.<br />
<strong>2022</strong> wurden knapp 800 Besuche durch den reformierten Seelsorger des Freiburger Kantonsspitals<br />
durchgeführt. Ebenso wurde das Pflegepersonal unterstützt, das oft unter<br />
schwierigen Arbeitsbedingungen zu leiden hat.<br />
Was das Seelsorgeteam des HFR angeht,<br />
• wurde es durch regelmässige Teambesprechungen möglich, in Kontakt zu bleiben, die<br />
Arbeit zu organisieren, schwierige Fälle zu diskutieren und gemeinsam zu beten,<br />
• ermöglichten vier Supervisionsvormittage es dem Team, seine Berufspraxis zu überdenken<br />
und eine einheitliche Einsatzpraxis zu fördern,<br />
• ermöglichte ein «Reflexionstag» in Estavayer einen wertvollen Austausch, vor allem,<br />
was die die geplante Team-Charta angeht,<br />
• wurde der Schreibende nach einem Auswahlverfahren in den Ethikrat des HFR gewählt,<br />
• wurde zu Ostern gemeinsam mit den HFR eine Grusskarte verfasst und an alle Patien*innen verteilt,<br />
• wurde zu Weihnachten ein kleines Geschenk an die Patient*innen sowie an das Personal verteilt.<br />
Ganz allgemein zeigte dieses Jahr wieder, wie wichtig und relevant die Anwesenheit der Seelsorge ist.<br />
Dies gilt sowohl für die Patient*innen in schwierigen Lebenslagen als auch für das Pflegepersonal, für<br />
das sie eine Atempause in einem immer angespannteren Gesundheitssystem bedeuten kann.<br />
Daniel Nagy<br />
52 53<br />
Foto: Jean-Claude Gadamer
SPITALSEELSORGE HFR RIAZ / BILLENS<br />
SPITALSEELSORGE IM FNPG MARSENS<br />
SEELSORGE IM HFR RIAZ:<br />
DIE DAUERBAUSTELLE<br />
EIN LÄCHELN AUF DEN GESICHTERN<br />
Wie in allen Spitälern des HFR war auch die Situation in Riaz <strong>2022</strong> geprägt von der in Angriff genommenen<br />
Umstrukturierung (HFR 2030): Aus den kleineren Spitälern in Riaz, Meyriez und Tafers<br />
sollen «Gesundheitszentren» werden, die als Erstanlaufstelle sowie der ambulanten Behandlung und<br />
Rehabilitation dienen sollen, während die akuten und schwereren Fälle im Kantonsspital behandelt<br />
werden.<br />
Riaz ist das erste dieser Gesundheitszentren, es wird schon im Januar 2023 eröffnet.<br />
Das hat aber zurzeit noch keinen Einfluss auf die Anzahl der belegten Betten, die für die<br />
Seelsorge entscheidend ist. Im Gegenteil, nach der Schliessung des HFR Billens im März<br />
wurde ein Teil der Reha-Patient*innen nach Riaz verlegt, seitdem ist das Spital chronisch<br />
überbelegt. Gleichzeitig wird die Physiotherapie vergrössert, um den zukünftigen Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Die Folge sind Baustellen und Platzmangel. Das einstige<br />
Büro der Seelsorgenden wird jetzt von der Physiotherapie genutzt, die Kapelle ist wegen<br />
Umbau geschlossen, bei der Wiedereröffnung wird sie wesentlich kleiner sein.<br />
Wegen der Umstrukturierung und der damit verbundenen Zentralisierung am Standort<br />
Freiburg ändert sich die gesamte Organisation, Ansprechpartner für Belange der Seelsorge<br />
sind nicht mehr vor Ort, sondern im Kantonsspital, was die Kommunikation nicht<br />
vereinfacht. Ebenfalls durch die Umstrukturierung bedingt ist die Auflösung der Seelsorgekommission,<br />
mit der Delegierte aus den Pfarreien und Gemeinden der Umgebung die Seelsorge unterstützten.<br />
Da Riaz nicht mehr ein Regionalspital für den Süden des Kantons ist, sondern mit seinen Schwerpunkten<br />
Geriatrie und innere Medizin Patient*innen aus dem ganzen Kanton aufnimmt, hat eine regionale<br />
Unterstützung keinen Sinn mehr. Es bleibt abzuwarten, wie der für die Seelsorge notwendige regelmässige<br />
Austausch mit dem Pflegepersonal organisiert werden kann.<br />
Ungeachtet der aktuellen Umstände wird die Seelsorge weiterhin von Patientinnen und Patienten<br />
sehr geschätzt. Immer noch sind diese grossmehrheitlich katholisch, was aber der Seelsorgebeziehung<br />
keinen Abbruch tut, bei Bedarf wird der katholische Kollege hinzugezogen. Dieser fiel allerdings<br />
wegen einer schweren Erkrankung in diesem Jahr über Monate aus. Glücklicherweise wurde es der<br />
Seelsorgerin gestattet, ihr 20%-Pensum für die Zeit seiner Abwesenheit aufzustocken, so dass die seelsorgerliche<br />
Versorgung von Riaz das ganze Jahr über gewährleistet war.<br />
Erfreulich war, dass nach zwei coronabedingten Ausfällen dieses Jahr wieder eine Messe in Riaz stattfinden<br />
konnte, die sehr gut besucht war und bei der die Seelsorgerin die Predigt übernahm.<br />
Im FNPG Villars-sur-Glâne ist wird die Seelsorge weiterhin von Patientinnen und Patienten regelmässig<br />
in Anspruch genommen. Besonders bewegt hat die Seelsorgerin der Kommentar eines Patienten:<br />
«Die Menschen haben ein Lächeln auf den Gesichtern, wenn Sie auf die Station kommen.» Auch der<br />
kleine Andachtsraum erfreut sich grosser Beliebtheit.<br />
Die Beziehungen zum Personal sind gut bis sehr gut, wobei es Unterschiede zwischen den Abteilungen<br />
gibt. Die Seelsorgerin hat den Eindruck, dass das auch mit der Schwere der auf den einzelnen<br />
Abteilungen betreuten Pathologien zu tun hat: Leichter erkrankte Personen brauchen weniger Betreuung<br />
und können sich frei auf dem Spitalgelände bewegen. Dadurch kommt es öfter zu spontanen<br />
Begegnungen, ohne dass das Pflegepersonal involviert ist. Die Seelsorgerin hat deshalb eine kurze<br />
Infoveranstaltung über ihre Arbeit initiiert. Insgesamt bleibt es eine Herausforderung, die Arbeit der<br />
Seelsorge beim Personal bekannter zu machen, auch wegen der grossen Fluktuation. Eine Abhilfe<br />
könnte sein, dass den Seelsorgerinnen auf wiederholt vorgetragenen Wunsch ab 2023 ein Zeitfenster<br />
im monatlich stattfindenden Einführungstag für neue Mitarbeitende eingeräumt wird.<br />
Allgemein wäre zu wünschen, dass der chronische Personalmangel im FNPG so schnell wie möglich<br />
behoben wird, aber angesichts der prekären Situation im gesamten Gesundheitswesen ist das wahrscheinlich<br />
nicht sehr realistisch. Die Seelsorgerin kann hier punktuell Entlastung schaffen, zum Beispiel<br />
durch Spaziergänge mit Patient*innen, aber eine nachhaltige Lösung ist das natürlich nicht.<br />
Wie in den letzten Jahren waren unter den Hospitalisierten überdurchschnittlich viele Flüchtlinge.<br />
Traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit, langes Warten auf einen Asylbescheid oder die Ablehnung<br />
des Asylgesuchs, die Verhältnisse in den Unterkünften gefährden die psychische Gesundheit.<br />
Mit der Flüchtlingsthematik zusammen hängt die Beobachtung, dass überdurchschnittlich viele<br />
Patient:innen muslimischen Glaubens sind. Die Seelsorgerin kann da menschliche Zuwendung zeigen,<br />
die auch sehr willkommen ist. Aber sie kann nicht auf die spezifischen religiösen Bedürfnisse<br />
eingehen. Eine zum Thema «muslimische Seelsorge» organisierte Tagung des Schweizerischen Zentrums<br />
für Islam und Gesellschaft (SZIG) machte deutlich, dass sowohl Ausbildung als auch Einsatz von<br />
muslimischen Seelsorgenden in anderen Kantonen schon weit fortgeschritten sind. Im Kanton Freiburg<br />
gibt es inzwischen politische Bemühungen, die muslimische Seelsorge zu institutionalisieren.<br />
Ein Schritt in die richtige Richtung, bis zur Umsetzung wird es noch dauern.<br />
Marianne Weymann<br />
Marianne Weymann<br />
54 55
SPITALSEELSORGE HFR MEYRIEZ<br />
SPITALSEELSORGE HFR TAFERS UND<br />
PFLEGEHEIM MAGGENBERG<br />
SEELSORGEARBEIT GEPRÄGT VON<br />
GROSSER KONTINUITÄT<br />
AUCH IM SPITAL IST GOTTES WUNDERBARE<br />
SCHÖPFUNG ERLEBBAR<br />
Die für <strong>2022</strong> angekündigten strukturellen Veränderungen sind im Verlauf des Jahres realisiert worden.<br />
Die muskulo-skelettale Rehabilitation im 2. Stock wurde auf die maximale Belegung von 24 Betten<br />
erweitert, die Neuro-Rehabilitation im 3. Stock auf nunmehr 26 Betten aufgestockt. Die medizinische<br />
Abteilung im 4. Stock ist mit derzeit 19 Betten ebenfalls meist ausgelastet. So ist nun wieder das ganze<br />
Spital voll im Betrieb und die katholische Seelsorgerin sowie der reformierte Seelsorger sind zu je 20%<br />
in Meyriez sinnvoll eingesetzt. Noemi Honegger, die katholische Seelsorgerin, wurde in<br />
den Monaten Oktober bis Dezember noch einmal von Marie-Pierre Böhni vertreten, die<br />
ich von einer früheren Stellvertretung her schon gut kannte, sodass die Zusammenarbeit<br />
im Seelsorgeteam mit den beiden Frauen das ganze Jahr über sehr gut funktioniert hat.<br />
Ich selber hätte mein Pensum in meinem letzten Amtsjahr gerne um 20% (auf 80%) reduziert<br />
und die Spitalseelsorge ab Sommer <strong>2022</strong> in jüngere Hände gelegt, doch leider<br />
zerschlugen sich entsprechende Pläne und Vorbereitungen. Nun bin ich sehr froh, dass<br />
Marianne Weymann, bereits seit längerem Seelsorgerin im HFR, mich ab März 2023 vertreten,<br />
und dann ab Juli 2023 mein Nachfolger Andri Kober die Spitalseelsorge in Meyriez<br />
übernehmen wird. Die Seelsorgearbeit selbst war im Berichtsjahr von grosser Kontinuität<br />
geprägt – bis hin zur Notwendigkeit, die meiste Zeit über in den Patient*innen-Zimmern<br />
eine Maske zu tragen. Manche Patient*innen blieben etwas länger in der Reha, sodass<br />
sich auch wiederholte Kontakte oder Begleitungen ergaben. Schön war es, bei der stimmungsvollen<br />
Weihnachtsfeier wieder auf manches, mir von Besuchen her bekannte Gesicht zu stossen,<br />
sei es wegen einem längeren (oder erneuten) Spitalaufenthalt, sei es aus Anlass eines Besuchs<br />
bei einem Angehörigen, der nun seinerseits im Spital war. Ältere Menschen sind wieder vermehrt der<br />
Hauptteil, der mir auf dem 3. und 4. Stock zugeteilten Patient*innen und es ergaben sich auch einige<br />
schöne Kontakt zu Gemeindegliedern aus «meiner» Kirchgemeinde Murten.<br />
Christian Riniker<br />
Am Anfang des Jahres durften wegen der Covid-Pandemie nur Pflegeheimbewohner*innen und Spitalpatient*innen<br />
den Gottesdienst besuchen. Es konnten immer noch keine Chöre oder grössere Musikformationen<br />
in der Spitalkapelle musizieren. Später durften auch auswärtige Personen wieder den<br />
Gottesdienst besuchen. Dazu haben wir angefangen, wieder regelmässig das Abendmahl zu feiern.<br />
Auf unseren Mitteilungsbrief an die Chöre und Musikgruppen, den wir gegen Ende des Jahres verschickt<br />
hatten, haben wir schon viele positive Rückmeldungen erhalten. Die Musizierenden<br />
freuen sich darauf, endlich wieder in der Spitalkapelle auftreten zu dürfen.<br />
Zeitweise gab es wieder vermehrt Covid-positive Patient/innen. Sowohl im Spital als<br />
auch im Pflegeheim mangelt es an Personal. Das Spital ist meistens überbelegt.<br />
Am Bettag, 18. September, haben meine katholische Kollegin Ruth Heckelsmüller und<br />
ich den ökumenischen Gottesdienst zum Thema Gebet gefeiert. Wir hatten ein «Schatzkästlein»<br />
dabei, in welchem wir Symbole (Kerze, Engel, Rosenkranz und Herz) für verschiedene<br />
Arten von Gebeten aufbewahrt hatten. Im Schatzkästlein waren auch «Gebetsrollen»<br />
mit verschiedenen Psalmen, u.a. ein Klagepsalm und ein Schöpfungspsalm:<br />
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,<br />
den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:<br />
was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,<br />
und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Ps.8,4-5<br />
Im Sommer hat die katholische Pflegeheimseelsorgerin Margrit Seiler ihren Dienst beendet. Sie hat<br />
Kommunionsfeiern gehalten. Daneben hat sie immer wieder Heimbewohner*innen mit ihrem Dackel<br />
besucht. Die Leute freuten sich über diese Kreatur – und sogar ich, die ich vor Hunden eigentlich<br />
Angst habe, habe mich mit ihr angefreundet. Wir haben Margrit in der ökumenischen Bettagsfeier verabschiedet.<br />
Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit mit ihrem Nachfolger, Frank Huschka, ebenso<br />
angenehm ist, wie sie mit ihr war.<br />
Gottes wunderbare Schöpfung erfreut mein Herz immer wieder aufs Neue, wenn ich morgens mit<br />
dem Bus nach Tafers fahre, die schönen Bergketten bewundere und dann durch den Wald zum Spital<br />
hinauf wandere. Noch schöner ist es oftmals am Abend. Vom Spital aus gibt es manchmal prächtige<br />
Sonnenuntergänge zu bewundern. Patient*innen schätzen es auch – wenn schon ein Spitalaufenthalt<br />
sein muss – dass dieser zumindest an einem so ruhigen Ort mit einer solch herrlichen Aussicht stattfindet.<br />
In der wärmeren Zeit begleite ich manchmal Menschen im Rollstuhl in den bunten Garten oder<br />
zum Wald, um mit ihnen Gottes wundervolle Schöpfung zu bestaunen.<br />
Elsbeth von Känel Aebischer<br />
Weihnachtsfeier in der<br />
Cafeteria des HFR Meyriez<br />
56 57
SEELSORGE FÜR MENSCHEN MIT EINER<br />
BEHINDERUNG (FRANZÖSISCH)<br />
SEELSORGE FÜR MENSCHEN MIT EINER<br />
BEHINDERUNG (DEUTSCH)<br />
DER GARTEN DER SCHÖPFUNG<br />
«OPENAIR AM SONNEGGFEST –<br />
WIR SIND FRAGIL»<br />
«Gott ist voller Leben, voller Farben, wie ich!»<br />
Das sind die Worte einer Person mit Beeinträchtigung an einer vom Centre Oecuménique de Pastorale<br />
Spécialisée (COEPS) organisierten Ausstellung zum Thema «Die Farben der Schöpfung». Hier erhielten<br />
Menschen, die sich nicht immer mit Worten ausdrücken können, die Möglichkeit etwas von ihrem<br />
Innenleben durch Zeichnungen, Malereien oder Collagen zu zeigen.<br />
Im Frühling wurden in den sonder- und sozialpädagogischen Institutionen Workshops<br />
zum Thema «Die Natur erzählt mir von Gott» angeboten, so dass jeder und jede seine<br />
oder ihre Spiritualität darstellen konnte. Teilnehmenden waren die Kinder aus den heilpädagogischen<br />
Schulen und Erwachsene mit einer Beeinträchtigung. Ihre gemeinsam<br />
oder individuell geschaffenen Werke wurden den ganzen Oktober über im Garten der<br />
Kapuziner in Bulle ausgestellt.<br />
Der Austausch während der Workshops und der Ausstellung war ein Geschenk für die<br />
Seelsorgenden. Die Freude der Teilnehmenden, ihre Unkompliziertheit und Authentizität,<br />
mit der sie von sich und von Gott sprachen, waren bewegend. Besucherinnen und<br />
Besucher waren erstaunt, wie leicht den Ausstellenden die Beziehung zu Gott fiel, denn<br />
für viele Menschen mit Beeinträchtigung ist Gott eine Selbstverständlichkeit. Für Menschen,<br />
deren Aufgabe es ist, von Gott zu sprechen, war das wie eine wohltuende Auffrischungsspritze.<br />
Ja, das Leben ist schön und bereichernd, nicht immer einfach, da voller Überraschungen und notwendiger<br />
Anpassungen. Die Pandemie, die Anfang Jahr immer noch gegenwärtig war, erinnerte weiterhin<br />
daran, dass der Mensch nicht alles kontrolliert. Die Einschränkungen machten es notwendig, andere<br />
Wege zu finden, um in Verbindung zu bleiben und gemeinsam das grosse Abenteuer eines Lebens<br />
mit Gott zu wagen.<br />
Dieses Leben ist ein Geschenk von Gott, das uns vorwärtsbringt, wenn wir Vertrauen haben, wenn wir<br />
uns vom Glauben leiten lassen, dass alles gut ist oder mit Gottes Hilfe gut wird. Neben der Ausstellung<br />
haben die Mitarbeitenden des COEPS das ganze Jahr über mit Freude und Begeisterung Menschen<br />
begleitet, Veranstaltungen organisiert und Gottesdienste gefeiert.<br />
2023 wollen wir uns die biblischen Heilungsgeschichten vornehmen, die für Menschen mit Behinderung<br />
nicht immer einfach sind, damit sie Frucht tragen können, ohne zu verstören.<br />
Und vor allem wollen wir uns von dem liebevollen Gott formen lassen, um immer mehr das «ich bin»<br />
zu entdecken, das in jedem Wesen auf dieser wundervollen Erde wohnt, diesen wunderbaren Garten,<br />
der nichts anderes verlangt, als mit Liebe gepflegt zu werden.<br />
Ein ganz grosses Dankeschön an alle Menschen, denen wir dieses Jahr begegnen durften und die<br />
Freude in diesem schönen Garten gesät haben!<br />
Danke Herr, dein Wille ist ein Fest.<br />
Fabienne Weiler<br />
Schon lange stand fest: in diesem Jahr feiern wir den traditionellen Oberland-Gottesdienst im Rahmen<br />
des Sonnegg-Festes und unterstützen damit die Arbeit im kleinen Wohnheim Sonnegg in Zumholz.<br />
Ein Openair-Gottesdienst Anfang September ist immer ein Risiko. Aber wir könnten im Notfall auch<br />
ins Festzelt ausweichen. Ok. Der Wetterbericht ist unsicher, nicht stabil. Vieles an diesem Projekt ist ein<br />
Wagnis.<br />
Bisher beteiligten sich die betreuten Menschen eher am Rand an diesem Anlass. Für<br />
unsere Arbeit ist uns wichtig, inklusiv miteinander zu feiern. Alle Menschen sind auf ihre<br />
Weise Botschafter mit ihrem Sein: «So wie n-i bi, isch guet»! Das war das Motto der Feier.<br />
Dann ist es eben auch gut, wenn die Schriftlesung von der guten Leserin der Seniorenwohngruppe<br />
(ssb) übernommen wird, auch wenn sie noch am Donnerstag nicht weiss,<br />
ob sie das dann machen kann. Es ist auch gut, mit den Bewohner*innen der Sonnegg zu<br />
besprechen, ob jemand beim fröhlichen Schlusslied unseres Theaters mit dem Mikrofon<br />
ein Solo singt: «Mir fiire hie äs fröhlechs Fescht, mir singe, tanze, fiire z’Läbe hie – aaa<br />
aaa» (Melodie «Lady in black»). Eine Frau sagt: «Ich könnte das, aber nein, ich traue mich<br />
nicht.» Die andere sagt: «Ich kann das auch, ich will singen.» Üben können wir kaum.<br />
Aber die Bereitschaft stützen wir. Und neu wird das für alle. Wir sind fragil.<br />
Der 3. September ist da. Das Fest auf der Sonnegg beginnt schon am Morgen – mit einem Wolkenbruch.<br />
Die ganze Crew ist gefordert, das lädierte Zelt wieder gastlich herzurichten. Am Nachmittag<br />
openair einen Gottesdienst feiern? Wir wagen es und stellen die Kulisse für die «fürchterlichen Fünf»<br />
(Bilderbuch, Wolf Erlbruch) auf. Unter einer Brücke sollen die verunsicherten Fürchterlichen ermutigt<br />
werden, eben doch ihr Fest zu feiern – fast wie Jesus, der erzählt, wie die Aussenseiter von Gott zum<br />
grossen Fest geladen sind.<br />
Kaum steht die Kulisse, ziehen graue Wolken auf, es fällt wieder Regen. Trotzdem, wir bleiben, halten<br />
fest am Vertrauen. Die Wolken verziehen sich. Die Abendsonne scheint über der Sonnegg. Alle Schauspielenden<br />
sind mit Begeisterung dabei – lachend auf ihrer Freiluftbühne. Die Schriftleserin, die Sängerin,<br />
viele fröhliche Schauspielenden und auch die Jodler vom Rüttihubel. Ein Fest. Ein fragiles Fest.<br />
Haben wir zu viel gewagt, Leute in ihrer Fragilität «ausgestellt», weil nicht alles perfekt ist? Oder haben<br />
wir miteinander das fragile Leben in dieser fragilen Schöpfung gefeiert, als fragile Kirche, die das Perfekte<br />
nicht schafft? Zurück bleiben unvergessliche Bilder fröhlicher Menschen und auch solcher, die<br />
die Fragilität vielleicht lieber etwas mehr verbergen möchten.<br />
Niklaus Willy<br />
58 59<br />
Fotoalbum<br />
Erlebnisse OEBS<br />
<strong>2022</strong>
NAMEN & ZAHLEN<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
Evang.-reform. Kirche des Kantons Freiburg<br />
Eglise évang. réform. du canton de Fribourg<br />
Vertreter und Delegationen der ERKF - Stand Dezember <strong>2022</strong> Person 1 Person 2 Zuständiges SR-Mitglied<br />
Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz - AGCK Blaser Pierre-Philippe Burkhard Martin *1 Blaser Pierre-Philippe<br />
Arbeitsgruppe «Projekt Konzept Seelsorge HFR»<br />
Chammartin Thérèse<br />
Riniker Christian /<br />
Nagy Daniel<br />
Blaser Pierre-Philippe<br />
Armeeseelsorge Blaser Pierre-Philippe Blaser Pierre-Philippe<br />
Beauftragter TV-RTS «Emissions religieuses – Prix Farel» Johner Monique Johner Monique<br />
Begleitkommission Universitätsseelsorge Schneider Peter A. *2 Chammartin Thérèse Chammartin Thérèse<br />
Bibel und Orient Blaser Pierre-Philippe Blaser Pierre-Philippe *12<br />
Bildungskirche: Kirchliche Eignungsabklärung<br />
Wysser Norbert<br />
Bildungskirche: Konkordatskonferenz Bardet Katrin Johner Monique Bardet Katrin<br />
Bildungskirche: Mentorat Bardet Katrin Bardet Katrin<br />
Bildungskirche: Praktikumsleiter Bardet Katrin Bardet Katrin<br />
Bildungskirche: Theologische Nachwuchsförderung Bardet Katrin Bardet Katrin<br />
Care Team See / Sense Stupan Benjamin Chammartin Thérèse Stupan Benjamin<br />
CER: Conférence des Eglises romandes: Generalversammlung *4 Burkhard Martin Nobs Anne-Elisabeth Blaser Pierre-Philippe *2<br />
CER: Commission romande des stages et de la formation (CoRoStaF) Awais Nicole *8 Johner Monique<br />
CER: Office protestant de la formation - OPF Johner Monique Bardet Katrin Johner Monique<br />
CER: Plateforme spécialistes en catéchèse (PSKT) Awais Nicole Bardet Katrin<br />
CER: Plateforme InfoCom (PSIC) Johner Monique Johner Monique<br />
CER: Plateforme Liturgie & Musique (PSL&M) Cosandey Samuel Dobler Emanuelle Martin Burkhard<br />
CER: Westschweizer protestantische Kommission Einwanderer - CPRSI Lugrin Gérald Stupan Benjamin Stupan Benjamin<br />
CEVAA - Exekutivrat Burkhard Martin Burkhard Martin<br />
Dargebotene Hand Nr. 143 Stupan Benjamin Stupan Benjamin<br />
Datenschutz Känel Daniel Nobs Anne-Elisabeth<br />
Datentransfer Schneider Peter A. Roh Jolande Blaser Pierre-Philippe<br />
Diakonie Schweiz Stupan Benjamin Chammartin Thérèse Stupan Benjamin<br />
Diakoniekommission Stupan Benjamin Chammartin Thérèse Stupan Benjamin<br />
DM-échange et mission Tesarik Anne Vakanz Burkhard Martin<br />
Dokumentationszentrum PH Freiburg Neuhold Andrea *13 Bardet Katrin<br />
Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz - EKS Synode Schneider Peter A. Grau Salvisberg Franziska *1 Blaser Pierre-Philippe *2<br />
Fachkommission Psychologische Nothilfe Stupan Benjamin Stupan Benjamin<br />
Fachkommission für heilpädagogische kirchliche Unterweisung (Kirche BeJuSo) Niklaus Willy Chammartin Thérèse<br />
Finanzkommission Schertenleib Fritz *8 *9 Fiechter Ulrich Nobs Anne-Elisabeth<br />
Flüchtlingsseelsorge Stupan Benjamin Blaser Pierre-Philippe Stupan Benjamin<br />
Forum Freiwilligenarbeit Stupan Benjamin Chammartin Thérèse Stupan Benjamin<br />
Frauenkonferenz der EKS Grau Salvisberg Franziska Chammartin Thérèse Grau Salvisberg Franziska<br />
Freiburger Netzwerk der Kinder- und Jugendorganisationen - frisbee Hofmann Hansjürg Stupan Benjamin<br />
Futura Vorsorgestiftung Schneider Peter A. Nicole Awais & Jolande Roh<br />
(Personalvertreterinnen)<br />
Johner Monique<br />
Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz GMS Stupan Benjamin Burkhard Martin Stupan Benjamin<br />
Interreligiöse Dossiers (Rat der Religionen, «Runder Tisch», Woche der Religionen) Burkhard Martin Blaser Pierre-Philippe Burkhard Martin<br />
Intranet & Extranet Kirchenweb Näf Werner Johner Monique<br />
Kantonale Kommission für Religionsunterricht<br />
Grau Salvisberg Franziska / Hasler<br />
Ketsia<br />
Burkhard Martin<br />
Bardet Katrin<br />
Kantonale Kommission über Fragen der Anstaltseelsorge Blaser Pierre-Philippe Chammartin Thérèse<br />
Kant. Komm. für Anstaltseelsorge - Anlaufstelle Landwirte in schwierigen Situationen Vögtli Markus Nagy Daniel Chammartin Thérèse<br />
*8 *9<br />
*7 *9<br />
Vertreter und Delegationen der ERKF - Stand Dezember <strong>2022</strong> Person 1 Person 2 Zuständiges SR-Mitglied<br />
Kantonaler Spitalseelsorgerat HFR Känel Daniel Nagy Daniel Chammartin Thérèse<br />
Katastrophen-Organisation Freiburg - ORCAF Stupan Benjamin Blaser Pierre-Philippe *10 Stupan Benjamin *11<br />
Kirchenkonferenz - KIKO *7 Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe Chammartin Thérèse<br />
Konferenz der protestantischen Kirchen in den romanischen Ländern Europas - CEPPLE Johner Monique Schneider Peter A. Johner Monique<br />
Konferenz Protestantische Solidarität Schweiz Schneider Peter A.<br />
Kontaktperson «Sexuelle Belästigung und Ausbeutung am Arbeitsplatz Kirche» Jaloux-Dumont Jeannine Blaser Pierre-Philippe<br />
Kontinentalversammlung Europa Stupan Benjamin Grandjean Alain-François *14 Burkhard Martin<br />
Kulturgut Bibel<br />
Blaser Pierre-Philippe<br />
Himbaza Innocent /<br />
Nobs Paul-Albert<br />
Blaser Pierre-Philippe<br />
Liturgie- und Gesangbuchverein Bardet Katrin Chammartin Thérèse Bardet Katrin<br />
Missionskommission Burkhard Burkhard Stupan Benjamin Burkhard Martin<br />
Mobiles Team für psychosoziale Notfälle - EMUPS Weymann Marianne Blaser Pierre-Philippe *10 Stupan Benjamin *11<br />
Nationale Palliative Care (Dachverband) Chammartin Thérèse Chammartin Thérèse<br />
oeku - Kirche und Umwelt Blaser Pierre-Philippe Burkhard Martin *1 Blaser Pierre-Philippe<br />
Office protestant de Formation Johner Monique Johner Monique<br />
Ordinationskommission Hess Andreas *8 Bardet Katrin Johner Monique<br />
Palliative Care Kanton Freiburg Guillaume Tania Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe *10<br />
Palliative Care Seelsorge Chammartin Thérèse Riniker Christian Chammartin Thérèse<br />
Palliative Care EKS Chammartin Thérèse Guillaume Tania Chammartin Thérèse<br />
Plattform für Katechese / Religionsunterricht Fachstelle Bildung Bardet Katrin<br />
Point d'Ancrage Fribourg Lugrin Gérald Hess Andreas Stupan Benjamin<br />
Protestantische Solidarität Schweiz Schneider Peter A. Blaser Pierre-Philippe<br />
Rat der Reformierten und Katholischen Kirchen Freiburg - CÉRÉCAF Burkhard Martin Chammartin Thérèse Blaser Pierre-Philippe<br />
Rekursexperte der Katechetischen Prüfungskommission Grau Jürg Vakanz Bardet Katrin<br />
Rekurskommission Selinger Studer Monika *8 Nobs Anne-Elisabeth<br />
Religionspädagogisches Fachgremium RPF-EKS (ehemals KAKOKI) Grau Salvisberg Franziska Bardet Katrin Bardet Katrin<br />
Religiöse Bildung und Begleitung von Menschen mit einer Behinderung - BMB Chammartin Thérèse Niklaus Willy Chammartin Thérèse<br />
Schweizerische Bibelgesellschaft Stauffer Gérard Burkhard Martin Burkhard Martin<br />
Schweizerische Reformationsstiftung Schneider Peter A. Blaser Pierre-Philippe<br />
Schweizerische Vereinigung evangelisches Kirchenrecht Blaser Pierre-Philippe Schneider Peter A. Nobs Anne-Elisabeth<br />
Seelsorge für Menschen mit einer Behinderung - COEPS/OEBS *9 Weiler Fabienne /<br />
Niklaus Willy<br />
*8 *9<br />
Chammartin Thérèse<br />
srakla Schweiz. Reformierte Arbeitsgemeinschaft Kirche & Landwirtschaft Stupan Benjamin Stupan Benjamin<br />
Suchkommission in den deutschsprachigen Kirchgemeinden Bardet Katrin Johner Monique<br />
Suchkommission in den französischsprachigen Kirchgemeinden Johner Monique Johner Monique<br />
Suizidprävention Freiburg - PréSuiFri Weymann Marianne Chammartin Thérèse<br />
Verein Deutschweizer Jugendkirchentag Hansjürg Hofmann Benjamin Stupan<br />
Verein Iras Cotis Burkhard Martin Burkhard Martin<br />
wtb werkstatt-theologie-bildung Grau Salvisberg Franziska Bardet Katrin Bardet Katrin<br />
*1 Stellvertretung / *2 Von Amtes wegen / *4 Generalversammlung der CER; total 2 Stimmen / *5 Vizepräsidium / *7 Zwei Delegierte / *8 Präsidium / *9 OEBS: Ökumenische Behindertenseelsorge / *10 Kontakt zu Staat / *11 Ausführend / *12 Stiftungsrat / *13 StelleninhaberIn /<br />
*14 StellvertreterIn<br />
01.13. 1<br />
60<br />
61
NAMEN & ZAHLEN<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
MINISTERIUM <strong>2022</strong><br />
Bösingen<br />
Bulle - La Gruyère<br />
Michael Roth, Pfarrer<br />
Emmanuel De Calonne, Pfarrer<br />
Gérard Stauffer, Pfarrer<br />
La Glâne - Romont<br />
Meyriez<br />
Florence Blaser, Pfarrerin<br />
Luc Hintze, Pfarrer bis 31.07.<strong>2022</strong><br />
Andreas Hess, Pfarrer<br />
Châtel-St-Denis - La Veveyse Jacqueline Dupuis, Diakonin bis 30.06.<strong>2022</strong><br />
Yann Morvant, Pfarrer ab 01.03.<strong>2022</strong><br />
Ludovic Papaux, Pfarrer<br />
Cordast<br />
Düdingen<br />
Pascal Känzig, Pfarrer<br />
Norbert Wysser, Pfarrer<br />
Estelle Zbinden di Pasquale, Pfarrerin &<br />
Seelsorge S2<br />
Sabine Handrick, Pfarrerin<br />
Môtier - Vully<br />
Murten<br />
St. Antoni<br />
Francesca Farrow, Diakonin<br />
Martin Nouis, Pfarrer<br />
Annina Martin, Pfarrerin<br />
Christian Riniker-Reist, Pfarrer<br />
Kathrin Reist Riniker, Pfarrerin<br />
Markus Vögtli, Pfarrer<br />
Ulrich Wagner, Pfarrer<br />
Elsbeth von Känel, Pfarrerin (HFR Tafers)<br />
Estavayer-le-Lac David Bouillon, Pfarrer Stellvertretung bis 31.07.<strong>2022</strong><br />
Christian Heyraud , Pfarrer Stellvertretung 01.03. bis 31.08.<strong>2022</strong><br />
Hanitriniaina Morvant, Pfarrerin Stellvertretung bis 28.02.<strong>2022</strong><br />
Marion Moser, Pfarrerin ab 01.08.<strong>2022</strong><br />
Yann Morvant, Pfarrer Stellvertretung bis 28.02.<strong>2022</strong><br />
Lamboley Tünde, Pfarrerin ab 01.08.<strong>2022</strong><br />
Virag Sauter, Diakonin<br />
Pierre-André Schütz, Pfarrer Stellvertretung 01.03. bis 31.08.<strong>2022</strong><br />
Stefan Wild, Pfarrer<br />
Weissenstein/Rechthalten Ernst Schäfer, Pfarrer Stellvertretung ab 01.03.<strong>2022</strong><br />
Andrea Sterzinger, Pfarrerin bis 28.02.<strong>2022</strong><br />
Wünnewil - Flamatt - Überstorf<br />
Christoph A. Gasser, Pfarrer<br />
Peter Wüthrich, Pfarrer<br />
Ferenbalm<br />
Fribourg<br />
Kerzers<br />
Katrin Bardet, Pfarrerin<br />
Martin Burkhard, Pfarrer<br />
Emanuelle Dobler, Pfarrerin<br />
Tania Guillaume, Pfarrerin + Uniseelsorge<br />
Débora Kapp, Pfarrerin<br />
Daniel Nagy, Pfarrer<br />
Andreas Rüttner, Pfarrer<br />
Urs Schmidli, Pfarrer<br />
Martin Thöni, Pfarrer Stellvertretung bis 30.04.<strong>2022</strong><br />
Matthias Galli, Pfarrer<br />
Urs Müller, Pfarrer<br />
Stephan Urfer, Pfarrer<br />
62 63
NAMEN & ZAHLEN JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
KANTONALE AUFGABEN UND SEELSORGEN<br />
<strong>2022</strong><br />
HFR Billens - Riaz<br />
Kantonalkirche<br />
Marianne Weymann, Pfarrerin<br />
Höhere kantonale Schulen<br />
Kirchgemeinde Cordast<br />
Estelle Zbinden di Pasquale, Pfarrerin<br />
HFR Freiburg - Kantonsspital<br />
HFR Palliativ Pflege<br />
HFR Meyriez - Murten<br />
HFR Tafers<br />
Freiburger Netzwerk<br />
für psychische Gesundheit Marsens<br />
Freiburger Strafanstalt,<br />
Standort Bellechasse<br />
Kirchgemeinde Freiburg<br />
Daniel Nagy, Pfarrer<br />
Tania Guillaume, Pfarrerin<br />
Kirchgemeinde Murten<br />
Christian Riniker-Reist, Pfarrer<br />
Kirchgemeinde St. Antoni<br />
Elsbeth von Känel, Pfarrerin<br />
Kantonalkirche<br />
Marianne Weymann, Pfarrerin<br />
Kirchgemeinde Meyriez<br />
Andreas Hess, Pfarrer<br />
Universität<br />
Fachstelle Jugend<br />
Fachstelle Bildung<br />
Seelsorge im<br />
Bundesasylzentrum Guglera<br />
Dekan (deutschsprachig)<br />
Dekan (französischsprachig)<br />
Praktikum als Diakonin<br />
Kantonalkirche<br />
Tania Guillaume, Pfarrerin<br />
Kantonalkirche<br />
Hansjürg Hofmann<br />
Kantonalkirche<br />
Nicole Awais, Co-Leiterin<br />
Franziska Grau Salvisberg, Co-Leiterin<br />
Kantonalkirche<br />
Andreas Hess, Pfarrer<br />
Norbert Wysser, Pfarrer<br />
Daniel Nagy, Pfarrer<br />
Kantonalkirche<br />
Céline Remechido bis 31.08.<strong>2022</strong><br />
Kirchgemeinde Môtier-Vully<br />
Freiburger Strafanstalt,<br />
Standort Freiburg<br />
Kirchgemeinde Freiburg<br />
Urs Schmidli, Pfarrer<br />
Vikariat<br />
Kirchgemeinde Cordast<br />
Johanna Bernhard ab 01.08.<strong>2022</strong> bis 31.07.2024<br />
Menschen mit einer Behinderung<br />
(französischsprachig)<br />
Kantonalkirche<br />
Fabienne Weiler, Diakonin<br />
Menschen mit einer Behinderung<br />
(deutschsprachig)<br />
Kantonalkirche<br />
Willy Niklaus, Pfarrer<br />
64 65
NAMEN & ZAHLEN JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
ANZAHL KIRCHENMITGLIEDER 2012 – <strong>2022</strong> UND<br />
GEGENÜBERSTELLUNG DER STEUEREINNAHMEN<br />
UND ÜBRIGEN EINNAHMEN ZUM AUFWAND<br />
(ALLE KIRCHGEMEINDEN) 2007 – 2021<br />
Ev.-reformierte Kirche des Kantons Freiburg<br />
Eglise évangélique réformée du canton de Fribourg<br />
Tausend<br />
43<br />
42<br />
41<br />
40<br />
39<br />
38<br />
37<br />
36<br />
41’235<br />
41’577<br />
41’843<br />
42’133<br />
41’801<br />
41’833<br />
12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />
Jahr<br />
41’451<br />
41’424<br />
41’447<br />
39’184<br />
40’257<br />
Millionen<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
07 08 09 10 15 16 17 18 19 20 21<br />
Jahr<br />
Übrige Einnahmen<br />
Bruttoeinnahmen Steuern<br />
Total Aufwand Kirchgemeinden vor<br />
der Zuweisung an Reserven und<br />
Fonds<br />
KIRCHGEMEINDESTEUERSÄTZE <strong>2022</strong><br />
Kirchgemeinde Natürliche Natürliche Juristische Juristische Veränderung<br />
Personen Personen Personen Personen gegenüber<br />
Einkommen Vermögen Gewinn Kapital 2020<br />
Bösingen 11.5 20 10 10 nein<br />
Bulle – La Gruyère 9 20 9 10 nein<br />
Châtel-St-Denis – La Veveyse 10 20 10 10 nein<br />
Cordast 11.5 11.5 10 10 nein<br />
Düdingen 10 15 10 10 nein<br />
Estavayer-le-Lac 9 20 8 10 nein<br />
Ferenbalm 9 9 9 9 nein<br />
Gesamtkirche + freiburgisch Ferenbalm<br />
Fribourg 9 10 10 10 nein<br />
Kerzers 9.5 9.5 9.5 9.5 nein<br />
La Glâne – Romont 10 20 10 10 nein<br />
Meyriez 10 10 10 10 nein<br />
Môtier – Vully 10 10 10 10 nein<br />
Murten 9 9 9 9 nein<br />
St. Antoni 10 10 10 10 nein<br />
Weissenstein/Rechthalten 11.5 20 10 10 nein<br />
Wünnewil – Flamatt – Ueberstorf 10 15 10 10 nein<br />
66 67
NAMEN & ZAHLEN<br />
JAHRESBERICHT <strong>2022</strong><br />
KIRCHLICHE STATISTIK <strong>2022</strong><br />
per 1.1.2023 Taufen Darbringungen Konfirmationen Trauungen Trauerfeiern Kircheneintritte Kirchenaustritte<br />
Kirchgemeinde Anzahl KG-Glieder K M E Total K M Total K M Total Ref. G. Total M F K Total M F K Total M F K Total<br />
Bösingen 945 4 4 0 8 0 0 0 5 4 9 0 0 0 2 0 0 2 1 0 0 1 11 10 0 21<br />
Bulle - La Gruyère 3 284 3 3 0 6 1 1 2 3 6 9 0 0 0 8 2 0 10 1 0 0 1 29 36 8 73<br />
Châtel-St-D.-Veveyse 3 496 7 3 0 10 0 0 0 3 4 7 2 0 2 8 6 0 14 0 0 0 0 24 23 3 50<br />
Cordast 2 372 8 4 0 12 0 0 0 9 16 25 0 1 1 6 4 0 10 1 0 0 1 16 12 0 28<br />
Düdingen 1 293 4 1 1 6 0 0 0 4 5 9 1 0 1 6 6 1 13 2 0 0 2 21 12 3 36<br />
Estavayer-le-Lac 5 246 9 7 5 21 2 0 2 1 0 1 4 2 6 14 13 0 27 0 1 0 1 43 42 3 88<br />
Ferenbalm 852 2 4 0 6 0 0 0 1 2 3 0 0 0 4 1 0 5 0 0 0 0 7 4 0 11<br />
Fribourg 5 662 13 8 0 21 0 1 1 11 12 23 0 2 2 10 15 1 26 1 1 2 4 62 74 10 146<br />
Kerzers 2 453 11 9 0 20 0 0 0 21 13 34 4 2 6 18 11 0 29 0 1 0 1 27 25 1 53<br />
La Glâne - Romont 2 559 6 3 1 10 0 0 0 6 3 9 0 0 0 2 4 0 6 0 0 0 0 19 21 2 42<br />
Meyriez 859 6 7 0 13 0 0 0 9 11 20 0 2 2 12 9 0 21 0 1 2 3 8 8 4 20<br />
Môtier-Vully 1 585 5 2 0 7 0 0 0 7 10 17 3 1 4 9 8 0 17 1 0 0 1 17 6 0 23<br />
Murten 4 403 13 9 0 22 0 0 0 13 16 29 2 0 2 23 16 0 39 0 1 1 2 26 41 4 71<br />
St. Antoni 2 061 6 4 0 10 0 0 0 9 7 16 1 1 2 2 3 0 5 0 0 0 0 24 26 6 56<br />
Weissenstein/Rechth. 1 304 4 4 0 8 0 0 0 2 1 3 2 0 2 7 5 0 12 0 0 0 0 12 20 3 35<br />
Wünnewil-Flamatt-Üb. 1 883 6 7 0 13 0 0 0 11 11 22 1 1 2 5 2 0 7 0 1 0 1 20 18 1 39<br />
Total 40 257 107 79 7 193 3 2 5 115 121 236 20 12 32 136 105 2 243 7 6 5 18 366 378 48 792<br />
Vergleich 2021 39 184 66 72 2 140 2 1 3 108 122 230 10 11 21 126 99 1 226 3 10 5 18 380 441 22 843<br />
Legende:<br />
Taufen/Darbringungen/Konfirmationen K Knaben Kircheneintritte/Kirchenaustritte M Männer Trauungen Ref. Reformiert<br />
M Mädchen F Frauen G. Gemischt<br />
E Erwachsene K Kinder<br />
C:\Users\jr\APPDATA\LOCAL\TEMP\OSTEMP\000006BB\CACHE\04\00\D9\00009FD9.xlsx<br />
68 69
70