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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin, Ausgabe Juni 2023

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen - 4 Ausgaben für nur CHF 29.50 Abo: www.naturzyt.ch/abonnieren

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen - 4 Ausgaben für nur CHF 29.50 Abo: www.naturzyt.ch/abonnieren

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Aus Liebe zur Natur.<br />

Nr. 41 | <strong>Juni</strong> – August 23 | CHF 7.90<br />

Natur erfahren<br />

Iltis – Seltener Gast<br />

Natur erfahren<br />

Sommerwandern –<br />

Faszination Wasser<br />

Natur bewahren<br />

Flatterhafte Gäste<br />

im Garten<br />

Natur erfahren<br />

Labkräuter –<br />

Vergessene Volksmedizin<br />

Natur bewahren<br />

Wenn die Nacht<br />

zum Tag wird<br />

Natur erleben<br />

Nach dem Sommer<br />

kommt Ruska


Verpackt in<br />

Haute Nature.<br />

Beste Bio-Qualität seit 30 Jahren.


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11. Jahrgang<br />

Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37<br />

8602 Wangen<br />

Redaktion<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Anzeigen<br />

Michael Knaus<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

michael.knaus@kmvs.ch<br />

Freie und ständige Mitarbeiter<br />

Virginia Knaus, Michael Knaus,<br />

Daniel Fleuti, Ernestine Astecker,<br />

Tobias Ryser, Olivia Scherrer,<br />

Sebastian Wagener, Dani Pelagatti,<br />

Gaby Kistler, Hubert Krättli,<br />

Helen Weiss, Katja Schönbächler<br />

Grafik & Produktion<br />

Martina Roth<br />

Bildbearbeitung<br />

Heinz Weber<br />

Titelbild<br />

Adobe Stock<br />

Korrektorat<br />

Christoph Meyer, Basel<br />

Druck<br />

AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach<br />

Abonnementspreise<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 29.50 (inkl. 2.5% MwSt.),<br />

8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 56.50 (inkl. 2.5% MwSt.).<br />

Auslandabonnemente auf Anfrage.<br />

Abonnementsdienst<br />

Knaus Marketing & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37, 8602 Wangen<br />

Telefon 043 542 72 91, abo@<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren<br />

ISSN-Nummer 2296-2859<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

aus drücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

<strong>Das</strong> Magazin wird in der Schweiz auf<br />

100% Recycling papier gedruckt.<br />

Natur(er)leben<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Im Sommer stehen die Pflanzen in voller<br />

Blüte. Überall blühen die Blumen in Gärten,<br />

auf Wiesen und Feldern. Die meisten<br />

Obst- und Gemüsesorten können zwischen<br />

<strong>Juni</strong> und September geerntet werden<br />

– für alle ist der Tisch reichlich gedeckt.<br />

Wir geniessen die Sommertage in vollen<br />

Zügen und es zieht uns raus in die Natur.<br />

Wenn die Pflanzen um die Wette<br />

blühen, haben auch die Insekten eine<br />

gute Zeit. Kein Wunder, summt und<br />

brummt es überall. Pollen und Nektar<br />

stehen in grossen Mengen zur Verfügung.<br />

In Teichen und Tümpeln schlüpfen<br />

die Libellen und starten von der Larve<br />

in ein völlig neues Leben. Jede Menge<br />

Mini-Frösche und Mini-Kröten hüpfen<br />

durch die Gegend. Im Juli und August<br />

ist die Entwicklung von der Kaulquappe<br />

im Wasser bis zum fertigen Lurch ab -<br />

geschlossen und die kleinen Frösche<br />

und Kröten machen sich auf den Weg<br />

in ihre Sommerlebensräume. <strong>Das</strong> kann<br />

ein Wald sein, eine feuchte Wiese, ein<br />

Garten oder auch ein anderes Gewässer.<br />

Auch wird es im Sommer ruhiger<br />

um unsere Piepmätze, denn die meisten<br />

habe ihre Brut aufgezogen und die Jungvögel<br />

sind flügge. Die bisherigen Reviere<br />

müssen nun nicht mehr verteidigt werden ,<br />

und deshalb ist es auch nicht mehr nötig,<br />

so viel zu singen wie im Frühjahr. Auch<br />

wenn der Eindruck entsteht, dass es im<br />

Sommer weniger Vögel hat, stimmt<br />

das nicht. Sie machen nur nicht mehr<br />

so viel «Krach».<br />

Viele Sommerpflanzen kommen<br />

auch mit der Hitze gut zurecht. Nur<br />

die Trockenheit kann ein Problem werden.<br />

Aber auch dafür haben diese ein paar<br />

Tricks auf Lager, um die trockene Zeit<br />

zu überstehen. So schliessen sie zum<br />

Beispiel auf der Unterseite der Blätter<br />

die Spaltöffnungen, damit kein Wasser<br />

verdunsten kann. Oder sie rollen die<br />

Blätter zusammen, im schlimmsten<br />

Fall werfen sie sogar ein paar davon ab.<br />

So kann Wasser gespart werden und<br />

sie können länger überleben. Auch wachsen<br />

ihre Wurzeln tiefer in den Boden,<br />

um an Wasser zu gelangen.<br />

Die Natur ist fantastisch und einmalig.<br />

Gehen Sie mit offenen Augen auf dem<br />

nächsten Spaziergang durch den Wald,<br />

staunen und erleben Sie unsere faszinierende<br />

Natur.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

viele wundervolle, eindrückliche und<br />

erholsame Momente in der Natur –<br />

welche wir natürlich im Gegenzug mit<br />

Respekt behandeln.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Michael Knaus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


Seite 14<br />

Iltis – Seltener Gast<br />

Seite 22<br />

Labkräuter – vergessene<br />

Volksmedizin<br />

Seite 30<br />

Flatterhafte Gäste im Garten<br />

Inhalt<br />

3 Editorial/Impressum<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

7 Wissenswertes<br />

Wie oft kann die Zauneidechse Ihren Schwanz abwerfen?<br />

Ist der Laubforsch der Wetterfrosch?<br />

8 Entdeckt & Fair<br />

Sommerliche Accessoires und Bio-Universaltücher.<br />

10 Bastel­Tipp<br />

Getränke-Lampions erhellen sommerliche Grillabende<br />

62 Zu guter Letzt<br />

Leserfoto Rotmilan<br />

Natur erfahren<br />

12 Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Hypericum perforatum – das Arnika der Nerven.<br />

14 Seltener Gast<br />

Er lebt mitten unter uns und die wenigsten haben<br />

dieses hübsche Raubtier schon zu Gesicht bekommen.<br />

Doch gerade dieses würde den Iltis verraten<br />

20 Gabys Natur­Tagebuch<br />

Wunderschön und ungefährlich: die Wespenspinne.<br />

22 Labkräuter – vergessene Volksmedizin<br />

Labkräuter haben einen engen Bezug zum Lymphsystem.<br />

In der Volksheilkunde wurden früher das Echte Labkraut,<br />

das Kletten-Labkraut sowie das Wiesen-Labkraut für die<br />

gleichen Anwendungen eingesetzt.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


INHALT<br />

Seite 36<br />

Wenn die Nacht<br />

zum Tag wird<br />

Seite 46<br />

Sommerwandern –<br />

Faszination Wasser<br />

Natur bewahren<br />

26 Tierisch gute Interviews<br />

Er ist ein stattlicher Gesell von 27 Zentimetern, schläft<br />

nie, verfällt dafür regelmässig in die Winterstarre.<br />

Winifred Wurm im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong>.<br />

30 Flatterhafte Gäste im Garten<br />

Prächtige Falter sind in jedem Garten gern gesehene<br />

Besucher. Mit der richtigen Pflanzenwahl lassen sich<br />

die hübschen Insekten in Scharen anlocken – und zum<br />

Verweilen bringen.<br />

36 Wenn die Nacht zum Tag wird<br />

Fledermäuse sind nachtaktiv. Weil die Nächte immer heller<br />

werden, wird ihr Lebensraum immer kleiner. Die Stiftung<br />

Fledermausschutz setzt sich deshalb für eine Reduktion<br />

der Lichtverschmutzung in der Schweiz ein.<br />

Natur erleben<br />

42 Ohne Sense ins Wildi<br />

Auf dem Wildheuerpfad in schwindelerregendem Terrain<br />

kann man über dem Urnersee viel Interessantes erleben.<br />

46 Sommerwandern – Faszination Wasser<br />

Im Sommer wandern wir gern am kühlen Nass von<br />

Bächen und Flüssen entlang. Mit oder gegen den Strom<br />

fasziniert uns das Wasser.<br />

54 Bergsommer<br />

Wenn es im Tal heiss wird, zieht es Tobias Ryser in die Berge.<br />

58 Nach dem Sommer kommt Ruska<br />

Von Ende August bis Mitte September ist der Herbst in<br />

Lappland voller Farben. Die Ruska-Saison ist eine gute<br />

Erinnerung daran, worum es im Leben geht: Geniessen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


EXCELLENCE EMPRESS<br />

15 Tage ab Fr. 3495<br />

Reisedaten <strong>2023</strong><br />

Excellence Empress 18.06.–02.07.,<br />

19.08.–02.09., 02.09.–16.09., 16.09.–30.09.<br />

Preise pro Person<br />

Fr.<br />

Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis<br />

Hauptdeck<br />

2-Bett 4660 3495<br />

Mitteldeck<br />

2-Bett, frz. Balkon 6075 4555<br />

Jun. Suite, frz. Balkon 7060 5295<br />

Oberdeck<br />

2-Bett, frz. Balkon 6530 4895<br />

Jun. Suite, frz. Balkon 7860 5895<br />

Eisernes Tor<br />

Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit<br />

<strong>Das</strong> Excellence-Inklusivpaket<br />

• Excellence Flussreise in eleganter<br />

Flussblick-Kabine, Genuss-Vollpension<br />

• Ab/bis Schweiz: in umweltgerechtem<br />

<strong>Schweizer</strong> Komfort Reisebus (zum Hafen<br />

und für Transfers)<br />

• 100% CO 2<br />

-Klimakompensation<br />

• Pure-Air-Ionisierung gegen virusgtragende<br />

Aerosole an Bord<br />

• Excellence-Kreuzfahrtleitung<br />

Weitere Leistungen auf<br />

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Pelikane im Donaudelta<br />

Grand Tour ins Donaudelta<br />

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Excellence – kleine<br />

<strong>Schweizer</strong> Grandhotels<br />

Die Excellence Empress ist<br />

der neue Luxusliner der Excellence-Flotte.<br />

Als erstes<br />

Fluss-Passagierschiff der Welt<br />

setzt die Empress neue Massstäbe<br />

für umweltgerechte<br />

Flussreisen – mit dem Clean<br />

Air Technology System, das<br />

Emissionen drastisch reduziert.<br />

An Bord erwartet Sie Kulinarik<br />

vom Feinsten – im Restaurant<br />

mit Weinbar, im À-la-carte-<br />

Restaurant mit Showküche sowie<br />

an Deck bei Barbecue.<br />

Willkommen an Bord!<br />

Eine Reise auf dem längsten Fluss Mitteleuropas, vorbei an<br />

geschichtsträchtigen Metropolen und malerischen Landschaften<br />

bis zum einzigartigen Donaudelta am Schwarzen<br />

Meer. Ein Höhepunkt: die Passage des Eisernen Tors und die<br />

Kataraktstrecke.<br />

Tag 1 Schweiz > Passau Busanreise.<br />

Tag 2 Wien<br />

Servus in Wien! Stadtrundfahrt*. Am<br />

Abend klassisches Konzert (Fr. 105).<br />

Tag 3 Budapest<br />

Stadtrundfahrt* in Ungarns Hauptstadt.<br />

Tag 4 Vukovar<br />

Ausflug* in den Naturpark Kopački rit.<br />

Tag 5 Belgrad<br />

Rundfahrt* in Serbiens Hauptstadt.<br />

Nachmittags Ausflug Topola und Oplenac<br />

(Fr. 55).<br />

Tag 6 Passage Eisernes Tor<br />

Passage Eisernes Tor.<br />

Tag 7 Rousse<br />

Rousse – das «Tor zur Welt». Stadtrundfahrt*.<br />

Tag 8 St. Georgs-Kanal/Donaudelta ><br />

Tulcea<br />

Vormittag an Bord. Nachmittags Fahrt im<br />

Donaudelta mit kleinen Booten*.<br />

Bratislava<br />

Donaudelta – Heimat der Lipowaner Fischer<br />

Tag 9 Oltenita > (Bukarest) > Giurgiu<br />

Ankunft in Oltenita. Stadtrundfahrt* in<br />

Bukarest.<br />

Tag 10 Kreuzen in der Walachei<br />

An Bord. Durchquerung Kataraktstrecke.<br />

Tag 11 Novi Sad<br />

Stadtrundfahrt* mit Besuch Nationalpark<br />

Fruška Gora und Nonnenkloster Petkovica.<br />

Tag 12 Kalocsa > Solt<br />

Ab Kalocsa Ausflug* in die Weiten der<br />

Puszta. Oder Wanderung im Nationalpark<br />

Kiskunsági (Fr. 58).<br />

Tag 13 Bratislava<br />

Ausflug* Bratislava und Altstadtführung.<br />

Tag 14 Krems<br />

Besuch Kunstmeile Krems*. Oder Besuch<br />

Weinerlebniswelt Loisium (Fr. 58).<br />

Tag 15 Passau > Schweiz Busrückreise<br />

* Excellence Ausflugspaket<br />

Zuschläge<br />

• Alleinbenützung Kabine Mittel-/Oberdeck<br />

(ohne <strong>Juni</strong>or Suite) 2255<br />

• An-/Rückreise im Königsklasse-Luxusbus 235<br />

Wählen Sie Ihre Ausflüge<br />

• Excellence-Ausflugspaket, 11 Ausflüge 460<br />

• Klassisches Konzert Wien 105<br />

• Besichtigung Topola und Oplenac 55<br />

• Nationalpark Kiskunsági 58<br />

Europa neu sehen:<br />

excellence.ch/mittendrin<br />

Wählen Sie Ihren Abreiseort<br />

06:30 Burgdorf p, 06:35 Basel SBB<br />

06:50 Arlesheim p, 07:00 Aarau SBB,<br />

08:00 Baden-Rütihof p<br />

08:30 Zürich-Flughafen p<br />

08:55 Winterthur-Wiesendangen SBB<br />

09:15 Wil p<br />

Ihre Excellence-Route<br />

Mehr zu dieser Reise & Buchung<br />

mittelthurgau.ch<br />

eepas1<br />

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Buchen & informieren<br />

mittelthurgau.ch | 071 626 85 85<br />

Reisebüro Mittelthurgau, CH-8570 Weinfelden


Wissenswertes<br />

WISSEN<br />

WIE OFT KANN DIE ZAUNEIDECHSE<br />

IHREN SCHWANZ ABWERFEN?<br />

Jeder weiss, dass Eidechsen bei Gefahr ihren Schwanz<br />

abwerfen können, und dieser bewegt sich mittels<br />

aktiver Nerven und Muskeln auch einige Minuten<br />

weiter. Der sich so windende Schwanz zieht somit<br />

die Aufmerksamkeit eines Räubers auf sich und<br />

die «restliche» Zauneidechse kann entkommen.<br />

<strong>Das</strong> verlorene Körperteil wächst meistens innerhalb<br />

eines Jahres als Knorpelstab ohne Wirbel und etwas<br />

kürzer als bisher nach. Aber was heisst das jetzt<br />

genau? Damit die Eidechse den Schwanzabwurf<br />

vornehmen kann, braucht es sogenannte Sollbruchstellen.<br />

Diese befinden sich ab dem 6. Schwanzwirbel<br />

abwärts in jedem Wirbel. An diesen Stellen ist das<br />

Binde- und Muskelgewebe nur schwach ausgebildet<br />

und somit kann dort leicht gekappt werden. Aber<br />

dies ist nur einmal möglich, da der nachwachsende<br />

Schwanz als Knorpelstab ausgebildet ist und dieser<br />

keine «Abwurfmöglichkeit» mehr hat und auch nicht<br />

mehr so farbenprächtig ist wie das Original. <strong>Das</strong> heisst<br />

also, hat die Eidechse an der obersten Sollbruchstelle<br />

den Schwanz abgeworfen, ist es vorbei mit dieser<br />

Schutztaktik. Aber wie erwähnt muss sie nicht mit<br />

einem Stummelschwänzchen weiterleben, sondern<br />

er wächst nach, denn ohne diesen Ersatz hätte sie<br />

nicht nur bei der Steuerung der Fortbewegung ein<br />

Problem, sondern auch bei der Energiespeicherung<br />

hilft der Eidechsenschwanz.<br />

IST DER LAUBFROSCH DER WETTERFROSCH?<br />

Früher glaubte man, dass der Laubfrosch das Wetter<br />

vorhersagen könne, und hielt ihn im Glas mit einer<br />

Leiter. Kletterte der Laubfrosch die Leiter hoch, sollte<br />

es gutes Wetter geben, blieb er unten sitzen, nahm<br />

man den Regenschirm mit.<br />

Als einziger europäischer Frosch, kann der etwa<br />

drei bis fünf Zentimeter grosse und grüne Frosch nicht<br />

nur hüpfen, sondern er ist auch fähig, an Sträuchern<br />

und Baumen hochzuklettern. Und wenn man ihn in<br />

freier Natur beobachtet, ist es tatsächlich so, dass er<br />

bei sonnigem und warmem Wetter höher hinaufklettert<br />

als bei schlechtem. Dies hat aber nicht primär<br />

damit zu tun, dass er ein guter Meteorologe ist, sondern<br />

mit seiner Nahrung. Denn bei schönem Wetter<br />

fliegen die Fluginsekten wegen der Thermik weiter<br />

oben. Kühlt die Luft bei Schlechtwetter ab, bleiben<br />

auch Fliegen und Mücken weiter unten. Meistens<br />

ist dies aber dann der Fall, wenn ein Blick aus dem<br />

Fenster uns die gleiche Erkenntnis liefert, ob ein<br />

Regenschirm oder die Sonnencreme eingepackt werden<br />

soll. Dennoch ist es faszinierend, dem Frosch dabei<br />

zu zusehen, wie er mit seiner klebrigen Zunge die<br />

Beute fängt und diese ins Maul befördert.<br />

Text Michael Knaus<br />

Fotos AdobeStock, Christian Bieri<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


Entdeckt & Fair<br />

Universaltücher aus Bio-Baumwolle<br />

Marine Stripes, Mixed Stripes :<br />

jedes dieser Universaltücher<br />

hat seine Geschichte.<br />

Mit der Gewissheit,<br />

dass es eine gute ist. Sie beginnt bei den<br />

Designschaffenden mit der Passion für<br />

das Sinnliche. Führt über fair entlöhnte<br />

Arbeitende, die dieses praktische Universaltuch<br />

in Handarbeit aus Bio-Baumwolle<br />

gewoben haben. Und Kleinmanufakturen,<br />

die ihre Verantwortung gegenüber<br />

der Natur ernst nehmen und mit<br />

fairen Löhnen sicherstellen, dass das<br />

Handweben eine profitable, nachhaltige,<br />

erfüllende und würdige Form des Lebensunterhaltes<br />

ist.<br />

Und endet<br />

mit Menschen,<br />

die beim Einkaufen<br />

auf Fairness<br />

und ihr<br />

grünes Gewissen<br />

achten. So macht<br />

dieses Universaltuch in der Grösse<br />

100 x 200 cm noch mehr Freude.<br />

<strong>Das</strong> Universaltuch ist ab CHF 49.90<br />

im Online-Shop changemaker.ch und<br />

in den Läden in Baden (Badstrasse 27),<br />

Basel (Marktgasse 16), Bern (Spitalgasse<br />

38), Luzern (Kramgasse 9),<br />

Schaffhausen (Vordergasse 55),<br />

Thun (Obere Hauptgasse 35),<br />

Winter thur (Obertor 33 und<br />

Marktgasse 39) oder Zürich<br />

(Marktgasse 10 und Europaallee 43)<br />

erhältlich.<br />

Wir machen Klimaschutz<br />

Seit 30 Jahren setzen sich Solarspar-Mitglieder für die Zukunft ein:<br />

100 Solar-Anlagen sparen in der Schweiz jährlich über<br />

2000 Tonnen CO 2 ein. Mit Ihrer Unterstützung bauen wir weiter.<br />

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DIE<br />

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2024<br />

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Tierheim- und Strassenkatzen<br />

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Ein sommerliches Accessoire<br />

Aus vielen bunten Reissverschlüssen<br />

entstehen in<br />

der Kooperative Kamay<br />

Krafts die Zipperbags. Diese<br />

schicken, kleinen Handtaschen sind<br />

ideal für die wärmere Jahreszeit. Sie<br />

passen perfekt zur Leichtigkeit des<br />

Sommers und der luftigen Kleidung.<br />

Die nötigsten Utensilien finden darin<br />

Platz und die Länge der Umhängetasche<br />

kann praktischerweise durch<br />

einen einfachen Knoten im Bändel und<br />

nach Belieben verkürzt werden.<br />

Kamay Krafts ist eine staatlich anerkannte<br />

Kooperative auf den Philippinen.<br />

Die Zipperbags sowie viele andere<br />

Produkte werden von Frauen in Slums<br />

von Manila hergestellt. Sie können<br />

dank dieser Arbeit, welche zu grossen<br />

Teilen auch zuhause erledigt werden<br />

kann, einen wichtigen zusätzlichen<br />

Beitrag zu ihrem Einkommen leisten.<br />

Dieses wiederum soll helfen, die Armut<br />

der Betroffenen zu lindern.<br />

Zipperbags gibt es in den verschiedensten<br />

Farben ab CHF 18.00<br />

bei fairSCHENKEN (fairschenken.ch).<br />

Zusätzlich sind auch weitere Reissverschlussprodukte<br />

ab CHF 10.00<br />

erhältlich.<br />

Homöopathie<br />

von OMIDA.<br />

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.<br />

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.


Bastel­Tipp<br />

Lampions erhellen<br />

sommerliche Grillabende<br />

10 <strong>NATURZYT</strong>


So machen wir’s<br />

Sommerliche Grill-Abende<br />

geniessen wir mit Freunden<br />

und Familie auf Balkon,<br />

Terrasse oder im Garten.<br />

Für festliche Beleuchtung sorgen wir<br />

wieder mal mit einem Upcycle-Tipp.<br />

Wir basteln Lampions aus Getränkedosen.<br />

<strong>Das</strong> sieht lustig aus und ist<br />

superschnell gemacht.<br />

Schritt für Schritt<br />

Viel Spass beim Nachbasteln<br />

wünscht euch<br />

Euer <strong>NATURZYT</strong>-DIY-Team<br />

Virginia Knaus<br />

Text/Fotos Virginia Knaus<br />

MATERIALLISTE:<br />

• Altes Laken oder Zeitung<br />

als Unterlage<br />

• Leere ausgewaschene<br />

Getränke dosen<br />

• Schere und Cutter<br />

• Brett, Hammer, Holzstab<br />

• Teelichter<br />

Schritt 1:<br />

Dose ca. alle 2 cm mit dem Cutter<br />

mittig einstechen. Dann entweder<br />

gleich mit dem Cutter oder mit<br />

der Schere bis zum unteren und<br />

oberen Rand eine möglichst gerade<br />

Linie einschneiden.<br />

Schritt 2:<br />

Dose aufstellen und von oben nach<br />

unten zusammendrücken. Und die<br />

Streifen beim oberen und unteren<br />

Rand gegen aussen biegen.<br />

Schritt 3:<br />

Den Boden innen mit dem Hammer<br />

oder einem Holzstab flachdrücken,<br />

damit das Teelicht dann nicht<br />

herumrutscht.<br />

Schritt 4<br />

Jetzt nur noch die Lasche der Dose<br />

aufrichten, sodass man sie mit<br />

einem kleinen Metallhaken aufhängen<br />

kann und das Teelicht<br />

innen platzieren, und schon ist die<br />

erste Laterne bereit. Wer jetzt<br />

keine Schleichwerbung haben<br />

möchte, kann die fertigen Laternen<br />

mit Farbe besprühen oder mit<br />

selbstklebendem Band bestücken.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11


Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Hypericum perforatum –<br />

das Arnika der Nerven<br />

Bei Verletzungen denken wir in der Homöopathie sofort an Arnika.<br />

Wenn nervenreiches Gewebe betroffen ist, kann das Mittel Hypericum<br />

die bessere Wahl sein.<br />

Olivia Scherrer ist Tierärztin und klassische<br />

Homöopathin für Mensch und Tier.<br />

Sie arbeitet in Zürich und Kloten. Weitere<br />

Informationen auf www.oliviascherrer.ch<br />

oder 076 528 41 81<br />

Krallenverletzungen kommen<br />

bei Hunden häufig vor. Nach<br />

heftigem Buddeln oder<br />

Herumtoben kann schon mal<br />

der vordere Teil einer Kralle abbrechen.<br />

Eigentlich keine grosse Sache, aber eine<br />

sehr schmerzhafte! Der Hundepatient<br />

mit einer abgebrochenen Kralle zeigt die<br />

grosse Schmerzhaftigkeit sehr deutlich,<br />

vor allem wenn man die Kralle untersuchen<br />

will. Eine Gabe Hypericum kann<br />

diese oft etwas hysterisch wirkenden<br />

Patienten beruhigen und die Schmerzen<br />

vermindern. Natürlich muss die Kralle<br />

dann trotzdem noch tierärztlich versorgt<br />

werden.<br />

HYPERICUM IN DER HOMÖOPATHIE<br />

Auch bei uns Menschen sind die Fingerspitzen<br />

gut innerviert, damit wir auch<br />

spüren, was wir ertasten. <strong>Das</strong> heisst aber<br />

auch, dass sie sehr empfindlich sind.<br />

Verletzungen von Fingern, Zehen, Nagelbett,<br />

aber auch von Steissbein, Rücken<br />

und Nacken, können sehr schmerzhaft<br />

sein und sind Indikationen für den<br />

Einsatz von Hypericum. Es ist in der<br />

Homöopathie das wichtigste Mittel bei<br />

allen Nervenverletzungen, sei es ein<br />

Sturz aufs Steissbein oder ein Nervenschmerz<br />

nach einer Zahnbehandlung.<br />

Die typischen Hypericum-Schmerzen<br />

werden als heftig, schiessend, stechend,<br />

elektrisierend beschrieben und können<br />

auch mit einem Kribbeln oder Taubheits<br />

gefühlen einhergehen. Wenn die<br />

Schmerzen durch Kälte, Berührung und<br />

Erschütterung schlimmer werden, ist das<br />

ein weiterer Hinweis darauf, dass<br />

Hypericum das Mittel der Wahl ist.<br />

Wenn bei Nackenschmerzen unklar ist,<br />

ob Hypericum oder Arnika das bessere<br />

Mittel ist, kann man dies so unterscheiden:<br />

die Schmerzen bessern beim<br />

Kopf-nach-hinten-Biegen = Hypericum;<br />

die Schmerzen bessern beim Kopf-nachvorne-Biegen<br />

= Arnika.<br />

DIE PFLANZE<br />

HYPERICUM PERFORATUM<br />

Zur Herstellung der homöopathischen<br />

Ursubstanz wird die ganze Pflanze zur<br />

Zeit der Blüte verwendet. Diese mehrjährige<br />

Krautpflanze mit hübschen, leuchtend<br />

gelben Blüten wächst bei uns an<br />

Waldrändern, Wegen, Böschungen und<br />

auf Magerwiesen, stets in grösseren Gruppen.<br />

Sie blüht um die Sommersonnenwende<br />

und damit auch am Johannistag,<br />

dem Geburtstag von Johannes dem<br />

Täufer, am 24. <strong>Juni</strong>. Darauf bezieht sich<br />

ihr deutscher Name Echtes Johanniskraut.<br />

Wenn man die Blätter etwas<br />

genauer anschaut, erkennt man, woher<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


die Zusatzbezeichnung perforatum<br />

(durchlöchert) kommt: wenn man sie<br />

gegen das Licht hält, erscheinen die<br />

dicht mit durchscheinenden Öldrüsen<br />

besetzten Blätter wie gelöchert. Zerreibt<br />

man die Knospen, verfärben sich die<br />

Finger rot, das «Blut des heiligen Johannes»<br />

bleibt an den Fingern kleben …<br />

JOHANNISKRAUT IN DER MEDIZIN<br />

Hypericum wird schon seit Jahrhunderten<br />

in der Volksmedizin angewandt. Bekannt<br />

Echtes<br />

Johanniskraut<br />

(Hypericum<br />

perforatum),<br />

Blatt mit Öldrüsen<br />

ist das Rotöl, das bei Verletzungen,<br />

Rheuma, Hexenschuss und Sonnenbrand<br />

eingerieben wird. Vor allem die innere<br />

Anwendung wurde mehrfach wissenschaftlich<br />

untersucht, und heute wird<br />

das Johanniskraut bei nervöser Unruhe<br />

und bei leichten bis mässigen Depressionen<br />

empfohlen, da es ebenso gut<br />

wirkt wie Antidepressiva, dabei aber<br />

weniger Nebenwirkungen verursacht.<br />

INTERESSANTE NEBENWIRKUNGEN<br />

So ganz nebenwirkungsfrei ist das<br />

Johanniskraut aber nicht. Der Wirkstoff<br />

Hypericin, der für die Rotfärbung<br />

verantwortlich ist, erhöht die Empfindlichkeit<br />

für UV-Licht. Durch die Aufnahme<br />

hoher Dosen kann bei Mensch<br />

und Tier eine phototoxische Reaktion<br />

ausgelöst werden. Bei Rindern und<br />

Schafen, die viel Johanniskraut fressen,<br />

kommt es dann an wenig behaarten und<br />

wenig pigmentierten Hautstellen zu<br />

schweren Entzündungen mit Rötung<br />

und Blasenbildung.<br />

In einigen Ländern sind hochdosierte<br />

Johanniskraut-Präparate aufgrund der<br />

Wechselwirkung mit anderen Wirkstoffen<br />

verschreibungspflichtig. Johanniskraut<br />

induziert in der Leber Enzyme,<br />

die den Abbau von einigen Medikamenten<br />

beschleunigt. Somit wird die Wirksamkeit<br />

von gewissen hormonellen<br />

Verhütungsmitteln, Antidepressiva,<br />

Blutverdünnern und anderen Medikamenten<br />

herabgesetzt.<br />

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen,<br />

gegen eine depressive Verstimmung<br />

Johanniskraut zu nehmen, denken Sie<br />

daran, zuerst durch eine Fachperson<br />

überprüfen zu lassen, ob dadurch nicht<br />

die Wirkung eines Medikamentes beeinträchtigt<br />

wird!<br />

Text Olivia Scherrer<br />

Fotos Adobe Stock<br />

Die Anwendung der aufgeführten Mittel erfolgt<br />

auf eigene Verantwortung und ersetzt keinen<br />

Arztbesuch. Eine Haftung der Verfasserin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13


Seltener Gast<br />

Er lebt mitten unter uns und die Wenigsten<br />

haben dieses hübsche Raubtier schon zu<br />

Gesicht bekommen. Doch gerade dieses würde<br />

den Iltis verraten.<br />

Iltisse werden sehr selten bemerkt<br />

und erkannt, obwohl sie Gebäude<br />

besonders im Winter gerne als<br />

Ruhestätten benutzen. Eigentlich<br />

könnte man die hübschen Marderverwandten<br />

gut erkennen mit ihrem buschigen<br />

Schwanz und einer Maske, welche<br />

das Raubtier ein wenig wie Zorro aussehen<br />

lässt: Sein Gesicht ist gezeichnet<br />

von weissen Flecken im Bereich der<br />

Schnauze, über den Augen und an<br />

den Ohren. Diese Gesichtsfärbung ist<br />

einzigartig für den Iltis. Sogar wenn es<br />

zu dunkel wäre, ihn an dieser Zeichnung<br />

zu benennen – das Raubtier ist weitgehend<br />

nachtaktiv –, wäre er für uns an<br />

seinem Iltisbuckel gut erkennbar. Im<br />

Gegensatz zu seinem Verwandten, dem<br />

kleinen Marder, bewegt er sich nicht<br />

springend, sondern läuft mit gekrümmtem<br />

Rücken. Doch für uns sind diese<br />

Tiere weitgehend unsichtbar, da sie sich<br />

nicht nur in der Dunkelheit, sondern<br />

auch gerne geschützt fortbewegen.<br />

Etwa in hohem Gras, Hecken oder im<br />

Wald.<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> 15<br />

NATUR ERFAHREN


Da Iltisse derart zurückgezogen und<br />

unscheinbar zwischen uns leben, ist<br />

ihre aktuelle Verbreitung in der Schweiz<br />

hauptsächlich durch Verkehrsopfer und<br />

Registrierung in Fotofallen bekannt.<br />

Zwischen ein und zehn erwachsene<br />

Tiere dieser Art können in der Schweiz<br />

auf 1000 Hektaren vorkommen, so<br />

der «Atlas der Säugetiere Schweiz und<br />

Li echtenstein». In den letzten Jahrzehnten<br />

sei diese Art, welche zu den Hundeartigen<br />

zählt, auf der Alpensüdseite<br />

der Schweiz und im Wallis jedoch wohl<br />

ausgestorben.<br />

DER ILTIS, EIN NOMADE<br />

Nachdem das Tier mit dem dichten<br />

schwarzbraunen Fell die Winterzeit<br />

zurückgezogen in einem trockenen<br />

Versteck im Siedlungsraum verbrachte,<br />

ist er nun wieder aktiv unterwegs: Im<br />

Sommerhalbjahr lebt das 30 bis 45 Zentimeter<br />

grosse Tier wie ein Nomade.<br />

Auf der Suche nach Nahrung zieht es<br />

in seinem zwischen 50 und 500 Hektaren<br />

grossen Gebiet umher und verbringt<br />

diese Zeit in verschiedenen<br />

Unterschlüpfen – meist unbemerkt.<br />

Iltisse halten sich meist am Boden auf.<br />

Da sie gut schwimmen und tauchen<br />

können, begeben sie sich auch in Gewässern<br />

auf Nahrungssuche. Klettern<br />

können sie hingegen nur schlecht. Die<br />

Raubtiere sind reine Fleischfresser.<br />

Sie sammeln ihre Beute aber mehr, als<br />

dass sie diese jagen. Ganz im Gegensatz<br />

zu seinem nahen Verwandten, dem<br />

Besonders seine auffällige<br />

weisse Gesichtsmaske<br />

unterscheidet ihn<br />

von anderen Mardern.<br />

Der Iltis besitzt eine<br />

typische marderartige<br />

Gestalt, die jedoch zierlicher<br />

und gedrungener<br />

ist als die von Baumund<br />

Steinmarder.<br />

Während de r ersten<br />

3 Monate werden junge<br />

Iltisse von der Mutter<br />

betreut.<br />

Im Spätherbst frisst er<br />

einen Fettvorrat von bis zu<br />

stolzen 30 Prozent an.<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Marder. Am liebsten mag der Iltis<br />

Amphibien wie Frösche und Kröten.<br />

Häufig lebt er deshalb in der Nähe von<br />

Feuchtgebieten. Es stehen aber auch<br />

Fische, Eier, Vögel und Nagetiere auf<br />

seinem Speiseplan. Die Beute wird<br />

durch einen Nackenbiss getötet. Zeitweise<br />

legt sich das Raubtier einen<br />

Vorrat an Nahrung an.<br />

MAL RIECHT ER GUT, MAL STINKT ER<br />

Da der Iltis seine Aktivität im Winter<br />

stark einschränkt, frisst er sich im Spätherbst<br />

einen Fettvorrat von bis zu stolzen<br />

30 Prozent seines Körpergewichts an.<br />

Erwachsene Iltisse wiegen zwischen 700<br />

und 1500 Gramm. Der Einfachheit halber<br />

ernährt er sich in den Wintermonaten<br />

oft von Ratten, Mäusen oder von Katzenfutter.<br />

Futterquellen, welche ihn in<br />

Siedlungsräume locken. Wer Verdacht<br />

auf einen Iltis in einem Gebäude oder<br />

Bau hat, sollte über eine gute Nase verfügen.<br />

Denn die Tiere riechen interessanterweise<br />

stark veilchenartig. Aber Achtung!<br />

Sieht sich das Tier in Gefahr, sondert es<br />

über seine Analdrüsen ein übelriechendes<br />

Sekret aus, welches er auch zum Markieren<br />

verwendet. Aus diesem Grund<br />

wird das hübsche Tierchen mit seinem<br />

bis zu 18 Zentimeter langen Schwanz<br />

auch Stinkmarder genannt.<br />

DAS FRETTCHEN STAMMT<br />

VOM ILTIS AB<br />

Iltisse sind abgesehen von der Paarungszeit<br />

zwischen April bis <strong>Juni</strong> Einzelgänger.<br />

Auf der Suche nach Weibchen kann es<br />

zu Kämpfen zwischen den Männchen<br />

kommen. Sogar das Weibchen wird<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Wer guckt den hier so<br />

neugierig aus dem Bau?<br />

Die stark ausgeprägten<br />

Sinne des Iltisses sind der<br />

Geruch und das Gehör.<br />

Iltisse leben als Einzelgänger<br />

in versteckreichen<br />

und häufig von Gewässern<br />

geprägten Lebensräumen.<br />

während der Begattung durch einen<br />

Nackenbiss ruhiggestellt. Bereits sechs<br />

Wochen nach der Paarung kommen drei<br />

bis sechs Junge zur Welt. Während der<br />

ersten drei Monate werden die kleinen<br />

Iltisse nur von der Mutter betreut.<br />

Da weibliche Tiere bereits nach drei<br />

Monaten schon fast die Grösse der<br />

Mutter erreicht haben und männliche<br />

dann sogar schon grösser als diese sind,<br />

werden die Jungtiere schon relativ früh<br />

selbständig. Im Alter von zehn Monaten<br />

sind sie geschlechtsreif. Bis acht Jahre<br />

alt werden diese Wildtiere in einem<br />

idealen Lebensraum.<br />

Vom Iltis gibt es auch eine domestizierte<br />

Form: das Frettchen. Dieses<br />

ist im Vergleich zu seinem wilden<br />

Verwandten am gesamten Körper und<br />

im Gesichtsbereich auffallend hell<br />

gefärbt. Die braunen Farbtöne der<br />

Wildform erscheinen bei ihm oft gelb<br />

bis weiss. Zudem treten bei Frettchen<br />

häufig Albinos auf, die durch ihr sehr<br />

helles Fell und die roten Augen auffallen.<br />

Diese Tiere werden für die<br />

Kaninchen- oder Rattenjagd oder als<br />

Haustier gehalten. Wobei fragwürdig<br />

ist, in welchem Käfig sich dieses einst<br />

wilde Tier wohl fühlt.<br />

Text Sarah Sidler Fotos AdobeStock<br />

18 <strong>NATURZYT</strong>


Selten und gefährdet<br />

Iltisse brauchen gewässernahe<br />

Strukturen, wie die Ufer von<br />

Gräben, Bächen und Teichen, aber<br />

auch Feuchtwiesen und Sumpfgebiete.<br />

Hecken, Feldgehölze und<br />

Waldränder bieten ebenfalls geeignete<br />

Lebensräume an, die ihm guten Schutz<br />

und reichlich Nahrung geben. Die<br />

Intensivierung der Landnutzung und<br />

der Verlust von Lebensräumen machen<br />

ihm auch in der Schweiz immer mehr<br />

zu schaffen. Deshalb finden wir ihn auf<br />

der roten Liste der gefährdeten Tiere.<br />

Besonders hart treffen in das Drainieren<br />

oder Begradigen von Gräben, was auch<br />

der Wegfall von Strukturelementen<br />

wie naturnahen Gewässerräumen,<br />

Hecken und Feldgehölzen bedeutet.<br />

Damit verliert er nicht nur gute<br />

Im Gegensatz zum Marder<br />

springt er nicht, sondern<br />

läuft mit gekrümmtem<br />

Rücken.<br />

Verstecke, sondern auch seine Nahrungs -<br />

gründe. Auch im Strassenverkehr verlieren<br />

jährlich mehrere tausend Tiere in<br />

ganz Europa ihr Leben. Iltisse sind im<br />

Siedlungsgebiet sehr heimlich unterwegs<br />

und schwer zu entdecken, weil sie<br />

meist in der Dämmerung und nachts<br />

umherstreifen. Helfen wir ihnen, indem<br />

wir unsere Wohnumgebung naturnah<br />

gestalten, ehemalige Feuchtgebiete renaturieren<br />

und bestehende natürliche Feuchtgebiete<br />

fördern und schützen. Damit wird<br />

nicht nur dem Iltis, sondern einer Vielzahl<br />

von Tieren geholfen, indem ihr Lebensraum<br />

erhalten und geschützt wird.<br />

Text Michael Knaus Foto AdobeStock<br />

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ab Seite 36


Gut sichtbar:<br />

die Gespin stbänder<br />

Gabys Natur­Tagebuch<br />

Wunderschön und ungefährlich:<br />

die Wespenspinne<br />

Wespen sind als Beute nicht wirklich beliebt, da sie sehr wehrhaft sind<br />

und Kämpfe mit ihnen unangenehm enden können. Kein Wunder also, tarnen<br />

sich Insekten und Spinnen mit ihrem Aussehen als Abschreckung.<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


Wer kennt sie nicht, die<br />

Redewendung «sich<br />

mit fremden Federn<br />

schmücken»? Sie entstammt<br />

ursprünglich einer Fabel<br />

des römischen Dichters Phaedrus, in<br />

der sich ein Rabe mit Pfauenfedern<br />

schmückt , und kommt meistens dann<br />

zur Anwendung, wenn sich jemand<br />

mit den Leistungen anderer brüstet.<br />

«Fremde Federn» können im Tierreich<br />

auch der Täuschung dienen: Um sich<br />

beispielsweise vor Fressfeinden zu<br />

schützen, geben Tiere vor, jemand anders<br />

zu sein, als sie sind, dies kann durch bedrohliche<br />

Geräusche, oder das Imitieren des Aussehen s anderer<br />

Arten erfolgen.<br />

Nicht wenige Insekten greifen, wenn es darum<br />

geht , Feinde abzuschrecken, auf den Trick der Nachahmung<br />

einer bedrohlichen Wespe zurück. Dazu<br />

zählen gleich mehrere Schwebfliegenarten, die sich<br />

ihrer typischen gelb-schwarz gebänderten Zeichnung<br />

bedienen. Viele ihrer Feinde machten bereits schlechte<br />

Erfahrungen mit den unangenehm wehrhaften Wespen<br />

und verschonen sie deshalb. Es gibt auch eine Spinne,<br />

die «auf Wespe macht», die Wespenspinne, die einige<br />

von euch vielleicht als Zebraspinne kennen (Argiope<br />

bruennichi). Der Hinterleib der bis zu 25 Millimeter<br />

grossen, weiblichen Wespenspinne ist auffällig gefärbt<br />

und erinnert tatsächlich an eine Wespe. Die hellbraunen<br />

Männchen hingegen sind einiges kleiner und unauffällig.<br />

Die Wespenspinnen mögen ungemähte, sonnige<br />

Flächen, wo sie möglichst ungestört ihre grossen<br />

Radnetze weben und auf Beutefang gehen können.<br />

Typisch für ihre Netze sind die eingeflochtenen<br />

weissen Gespinstbänder, sogenannte Stabilimente.<br />

Sie verlaufen meist vertikal, entweder oberhalb oder<br />

unterhalb der Nabe. Über den Grund, weshalb Wespenspinnen<br />

diese stabilisierenden Bänder einweben,<br />

existieren bis jetzt in der Wissenschaft lediglich<br />

Vermutungen. Da ich letzten Sommer gleich mehrere<br />

dieser prächtigen Spinnen im Garten beobachten<br />

konnte, sah ich, was bei ihnen so alles auf dem Speisezettel<br />

steht: vor allem Heuschrecken und Fliegensowie<br />

Bienenarten. Ende Juli, Anfang August steht<br />

dann nach erfolgter Paarung auch noch das Wespenspinnenmännchen<br />

auf dem Menüplan. Da nämlich<br />

alle Weibchen der Gattung der Webspinnen kannibalistisch<br />

veranlagt sind, muss das Männchen schon<br />

sehr viel Glück haben, wenn es seiner Gattin nach<br />

der Paarung entkommen kann. Diese legt ab Ende<br />

August bis zu 100 Eier in einen runden, bräunlichen<br />

Kokon, der in seiner Form an einen Tabaksbeutel<br />

erinnert. <strong>Das</strong> ist denn auch der Name, de n ihm der<br />

Volksmund gegeben hat. Die geschlüpften Jungspinnen<br />

verlassen jedoch erst im darauffolgenden<br />

Frühling ihren schützenden, warmen Beutel. <strong>Das</strong><br />

Kokons mit bis zu 100 Eiern.<br />

Weibchen selber stirbt bald einmal nach Fertigstellung<br />

des Kokons und der Eiablage.<br />

Auch wenn sie für manche von uns bedrohlich<br />

aussehen mögen, Wespenspinnen pi ksen uns mit<br />

ihren Klauen höchstens dann mal kurz, wenn wir<br />

sie zum Beispiel bei Gartenarbeiten in Bedrängnis<br />

bringen. <strong>Das</strong> fühlt sich an wie ein Mückenstich mit<br />

ähnlichen Folgen: Die Einstichstelle kann etwas<br />

jucken und anschwellen, wenn man kratzt.<br />

Von den vier Kokons in meinem Garten sind<br />

letzten Herbst zwei davon wohl Vögeln zum Opfer<br />

gefallen, die lieben diese mit Delikatessen gefüllten<br />

Beutel. Von einem auf den anderen Tag waren<br />

sie nicht mehr da. Die anderen zwei jedoch sorgen<br />

hoffentlich diesen Sommer wieder für reichlich<br />

Wespenspinnennachwuchs. Wer weiss, vielleicht<br />

entdeckt ihr auch mal eine dieser auffälligen, schönen<br />

Spinnen oder einen ihrer Tabaksbeutel?<br />

Ich wünsche euch von Herzen einen wunderschönen<br />

Sommer und «e gueti (Natur-) Zyt».<br />

Herzlichst, eure Gaby<br />

Text/Fotos Gaby Kistler<br />

Gaby Kistler – Naturvermittlerin mit Leib und Seele<br />

Auf ihrer Homepage www.naturtagebuch.ch<br />

und der gleichnamigen<br />

Facebook-Seite zeigt Gaby, was es im<br />

Laufe der Jahreszeiten in Wäldern und<br />

Wiesen vor unserer Haustüre so alles<br />

zu entdecken gibt. Sie lebt am Ricken -<br />

pass, wo sie einen Gemüse-, Obst-,<br />

Beeren- und Heilkräutergarten pflegt.<br />

So findet man auf ihren Seiten auch<br />

Tipps für den Garten, zum Einmachen,<br />

zur Verwertung von Wildfrüchten und<br />

vieles mehr.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


Ernestines Kräuterapotheke<br />

Labkräuter –<br />

vergessene Volksmedizin<br />

In der Volksheilkunde wurden früher das<br />

Echte Labkraut, das Kletten­Labkraut sowie<br />

das Wiesen­Labkraut für die gleichen<br />

Anwendungen eingesetzt.<br />

22 <strong>NATURZYT</strong>


LYMPHFLUSS ANREGEND<br />

Labkräuter haben einen engen Bezug<br />

zum Lymphsystem. Die Pflanzen bringen<br />

die Lymphe zum Fliessen, reinigen das<br />

Blut und regen die Nieren tätigkeit an.<br />

Leider sind Labkräuter auch in der Volksmedizin<br />

in Vergessenheit geraten.<br />

Dem Echten Labkraut werden harntreibende,<br />

Lymphfluss anregende, entzündungshemmende,<br />

wundheilende<br />

und krampflösende Eigenschaften zugeschrieben.<br />

Eine Aufgabe des Lymphsystems<br />

ist es, Gifte und Abfallstoffe aus<br />

dem Körper zu schwemmen, Labkraut<br />

unterstützt die Ausscheidung dieser<br />

Gifte über den Urin. Die Volksmedizin<br />

setzt die Pflanze innerlich bei Nierenund<br />

Blasenerkrankungen ein, die auf<br />

eine Entzündung zurückzuführen sind.<br />

Pfarrer Künzle empfahl das Echte<br />

Labkraut insbesondere zur Reinigung<br />

und Stärkung von Nieren, Leber und<br />

Milz. Vom Klebkraut (Kletten-Labkraut)<br />

schreibt er, dass es in innerlicher und<br />

äusserer Anwendung gut ist bei allen<br />

Hautkrankheiten, Ausschlägen, Rufen,<br />

Furunkeln und Mitessern. Dabei wird die<br />

ganze Pflanze als Absud verwendet.<br />

FÖRDERT WUNDHEILUNG<br />

Wird das frische, gequetschte Kraut auf<br />

Wunden gelegt, beschleunigt dies die<br />

Wundheilung. Grössere Mengen von<br />

Labkraut kann man entsaften und als<br />

Kompresse auflegen. Maria Treben, die<br />

bekannte österreichische Kräuterfrau,<br />

empfiehlt die äusserliche Anwendung<br />

des Tees vom Echten Labkraut bei Hautkrankheiten,<br />

Wunden und Furunkeln.<br />

BUNTE VIELFALT AN INHALTSSTOFFEN<br />

Dem Echten Labkraut werden Kieselsäure,<br />

Gerbstoffe, Flavonoide, Aucubin,<br />

Asperulosid, organische Säuren, ätherisches<br />

Öl als wichtige Inhaltsstoffe<br />

zugeschrieben. In den Blüten sind gelbe<br />

und in den Wurzeln rote Farbstoffe<br />

enthalten. Der frische Presssaft enthält<br />

ein Enzym (eine Protease), welches<br />

zusammen mit anderen Inhaltsstoffen<br />

die Milch gerinnen lässt und früher<br />

zur Käseherstellung genutzt wurde.<br />

<strong>Das</strong> Kletten­Labkraut ist<br />

mit rückwärts gekrümmten<br />

Borsten besetzt, mit denen<br />

es an der Kleidung haften<br />

bleibt. Daher auch der Name<br />

«Klebkraut».<br />

LABKRÄUTER IN DER NATUR<br />

<strong>Das</strong> intensiv nach Honig duftende Echte<br />

Labkraut (Galium verum) bevorzugt sonnige<br />

Standorte. Man findet es auf trockenen<br />

Wiesen, an Hängen oder Böschungen.<br />

Die etwa 20 bis 80 Zentimeter hohe Pflanze<br />

hat einen kantigen Stängel, der mit<br />

quirlfömig angesetzten schmal-linealen<br />

Blättern versehen ist. Die Seitenäste tragen<br />

längliche Blütenrispen mit vielen kleinen<br />

goldgelben Blüten.<br />

Als Stickstoffanzeiger siedelt das<br />

Kletten-Labkraut (Galium aparine) auf<br />

Schuttplätzen, Äckern, an Wegrändern,<br />

in Bruchwäldern. Sowohl der Stängel<br />

als auch die Blätter besitzen rückwärts -<br />

g e krümm te haftende Borstenhaare, mit<br />

denen es an anderen Pflanzen hoch klettert.<br />

Ab <strong>Juni</strong> zeigen sich kleine grünlich- weisse<br />

Blüten. Nach der Blüte bildet es Samen mit<br />

haarigen Borsten und Widerha ken, die<br />

leicht am Fell von Tieren oder an der Kleidung<br />

von Spaziergängern haften bleiben.<br />

<strong>Das</strong> weitverbreitete Wiesen-Labkraut<br />

(Gallium mollugo) ist gemäss seinem<br />

Namen vor allem auf Wiesen zu finden.<br />

Die niederliegenden oder kletternden<br />

Stängel wachsen oft wild durcheinander.<br />

Die weissen Blütenstände überziehen im<br />

Sommer die ungemähten Wiesen mit<br />

einem leuchtenden Blütenmeer.<br />

Eine verwandte Pflanze der Labkräuter<br />

ist der Waldmeister (Galium odoratum),<br />

den man in Buchen-Mischwäldern findet,<br />

wo er meist grössere Bestände bildet.<br />

PFLANZENGESCHICHTE<br />

In neolithischen Pfahlbauten konnte man<br />

die Früchte des Kletten-Labkrautes und<br />

anderen Arten dieser Gattung in grosser<br />

Menge nachweisen, was die Vermutung<br />

nahelegt, dass sie bereits von prähistori-<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge<br />

mit Ernestine<br />

Ernestine Astecker ist kant. appr. Naturheilpraktikerin<br />

Fachbereich Homöopathie<br />

und arbeitet in eigener Gesundheitspraxis<br />

in Fruthwilen, im Thurgau. In Kräuterkursen<br />

und auf Kräuterspaziergängen gibt sie<br />

gerne ihre Begeisterung, ihr Wissen und<br />

ihre Erfahrung über Heilpflanzen weiter.<br />

Nähere Informationen zum Kursangebot<br />

unter www.eastecker.ch<br />

oder Telefon 043 322 86 70<br />

NATUR ERFAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 23


<strong>Das</strong> Wiesen­Labkraut bildet<br />

oft grosse Bestände und<br />

die kleinen weissen Blütensternchen<br />

überziehen<br />

Wiesen mit einem leuchtenden<br />

Blütenmeer.<br />

schen Menschen verwendet worden sind.<br />

Im griechischen und römischen Altertum<br />

war das Klebkraut bereits als Heilmittel<br />

bekannt. In den Kräuterbüchern des Mittelalters<br />

wurde Galium aparine besonders<br />

bei Wassersucht, Leber- und Hautkrankheiten,<br />

Kropf und Skrofulose empfohlen.<br />

In der Traditionellen Chinesischen Medizin<br />

(TCM) wird das Kletten-Labkraut bei<br />

Blasenentzündung, Harnverhalten, Nierengriess,<br />

Hautausschlägen und Geschwüren<br />

eingesetzt.<br />

Als das aus dem Kälbermagen ge wonnene<br />

Lab-Enzym noch nicht bekannt war,<br />

nutzten Hirten das Echte Labkraut zur<br />

Käseherstellung, da es einen Stoff enthält ,<br />

der Milch gerinnen lässt. Der lateinische<br />

Name «Galium» erinnert an den einstigen<br />

Brauch, leitet er sich doch von der griechischen<br />

Bezeichnung «gala» ab, was Milch<br />

bedeutet.<br />

ERNTE UND AUFBEWAHREN<br />

Die oberirdischen Teile aller drei Labkraut-<br />

Arten werden für getrocknete Vorräte<br />

zur Blütezeit geerntet. Aufgrund der starken<br />

Überdüngung ist das Echte Labkraut<br />

nur noch selten in der freien Natur zu<br />

finden. Die Pflanze verträgt keine Gülle.<br />

Am besten , Sie holen sich diese goldgelb<br />

leuchtende und betörend duftende Pflanze,<br />

die bei Bienen sehr beliebt ist, in den<br />

eigenen Garten. Vom Kletten-Labkraut<br />

und Wiesen-Labkraut findet man grosse<br />

Bestände in der freien Natur.<br />

LABKRÄUTER IN DER<br />

WILDKRÄUTER­KÜCHE<br />

Wiesen-Labkraut ist ein fester Bestandteil<br />

der Wildkräuter-Küche. Die Pflanze<br />

ist reich an Kieselsäure, Vitaminen und<br />

Mineralstoffen. Aus den jungen Triebspitzen<br />

im zeitigen Frühjahr kann zusammen<br />

mit Brennnessel, Giersch,<br />

Vogelmiere oder Wegerich ein vitalstoffreicher<br />

, köstlicher grüner Smoothie<br />

gezaubert werden. Blätter und zarte<br />

Stängel sind eine ausgezeichnete Salatgrundlage.<br />

Sie eignen sich auch gut<br />

für Pesto, Saucen und Gemüse. Die<br />

leicht nach Honig duftenden weissen<br />

Blüten streut man über Salate und<br />

nimmt sie zum Aromatisieren von<br />

Kräuterlimonade und anderen Getränken.<br />

Die Samen kann man als Keimsaat<br />

verwenden, geröstet und gemahlen<br />

dienen sie als Kaffeeersatz.<br />

<strong>Das</strong> Kletten-Labkraut wird wegen<br />

der störenden Klettenhaare ausschliesslich<br />

gedünstet in Gemüse oder Suppen<br />

verwendet. Dabei werden die rauen<br />

Haare weich. Aus jungen Trieben vom<br />

Klebkraut und Brennnesseln lässt sich<br />

ein köstliches Wildgemüse zaubern,<br />

24 <strong>NATURZYT</strong>


das wunderbar zu Kartoffeln oder Reis<br />

passt. Die Pflanze hat einen milden<br />

salatartigen Geschmack und eignet sich<br />

auch gut zum Entsaften als Vitamintrunk.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche<br />

Ihnen viel Freude mit den Schätzen der<br />

Natur.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Ihre Ernestine<br />

Text, Fotos Ernestine Astecker<br />

Quellen und weiterführende Literatur<br />

Beiser, R., Vergessene Heilpflanzen.<br />

Blaschek, W., Wichtl – Teedrogen und<br />

Phytopharmaka. Burckhardt, C., Alles aus<br />

Wildpflanzen. Courtenay, E., Heilkräuter.<br />

Fleischhauer, St. G., Gutmann, J.,<br />

Spiegelberger, R., Enzyklopädie Essbare<br />

Wildpflanzen. Huber, E., Pflanzenschätze<br />

der Ahnen. Künzle, J., <strong>Das</strong> grosse Kräuter-<br />

Heilbuch. Madaus, G., Lehrbuch der<br />

biologischen Heilmittel. Pahlow, M.,<br />

<strong>Das</strong> grosse Buch der Heilpflanzen.<br />

Treben, M., Meine Heilpflanzen.<br />

Vonarburg, B., Homöotanik, Bd.2.<br />

Von Blarer Zalokar, U., von Blarer, P.,<br />

Westliche Heilkräuter und Chinesische<br />

Medizin<br />

Die Blüten des Echten<br />

Labkrauts duften intensiv<br />

nach Honig und sind bei<br />

Bienen und anderen<br />

Insekten sehr beliebt.<br />

Labkräuter in der Kräuterapotheke<br />

LABKRAUT­TEE<br />

4 TL frisches oder 2 TL getrocknetes<br />

Labkraut mit ¼ L kochendem Wasser<br />

überbrühen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen.<br />

2- bis 3-mal täglich 1 Tasse trinken,<br />

nach Bedarf als 4-wöchige Kur.<br />

Der Tee vom Echten Labkraut<br />

wurde in der Volksmedizin bei entzündlichen<br />

Nieren- und Blasenbeschwerden,<br />

Brennen beim Wasserlassen, bei geschwollenen<br />

Lymphdrüsen und Lymphstauungen<br />

getrunken. Bei Harnwegsinfektionen<br />

können Sie das Echte Labkraut<br />

auch zu gleichen Teilen mit der heimischen<br />

Goldrute (Solidago virgaurea)<br />

mischen. Labkraut -Tee kann äusserlich<br />

als Kompresse bei Hautausschlägen<br />

oder schlecht heilenden Wunden angewendet<br />

werden.<br />

<strong>Das</strong> Kletten­Labkraut kam früher<br />

bei Hauterkrankungen zum Einsatz.<br />

Ausserdem galt es als blutreinigendes<br />

und harntreibendes Mittel und eignet<br />

sich ebenfalls als Tee.<br />

FRISCHBLATT­AUFLAGE<br />

Frische Blätter des Echten Labkrauts<br />

werden gewaschen und mit einem<br />

Nudelholz auf einem Brett zerquetscht.<br />

Anschliessend wird der frische Blätterbrei<br />

auf die erkrankten Hautstellen aufgelegt.<br />

Die Blätter müssen feucht zerwalkt<br />

werden, da das Wasser mithilft , den<br />

Pflanzensaft aus den Blättern zu ziehen.<br />

LABKRAUT­FRISCHSAFT<br />

Frisch gepflücktes Echtes Labkraut<br />

wird gewaschen und in einem Entsafter<br />

ausgepresst. Mit dem Frischsaft<br />

streicht man mehrmals die erkrankte<br />

Haut partie ein.<br />

Hinweis: Menschen, die blutverdünnende<br />

Medikamente einnehmen,<br />

sollten sich vor einer Labkrauttherapie<br />

mit einer medizinischen Fachperson<br />

besprechen.<br />

Die Anwendung der angeführten Rezepturen<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />

keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Ver fas serin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 25


Tierisch gute Interviews<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.<br />

Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-<br />

oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie<br />

würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

26 <strong>NATURZYT</strong>


Interview mit<br />

Winifred Wurm<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Eine spannende Idee – sähen wir das<br />

ganze einmal aus ihrer Sicht und<br />

erführen, was sie uns alles zu sagen<br />

hätten. Naturzyt hat sich deshalb entschlossen,<br />

neue Wege aus zuprobieren und<br />

sich darüber Gedanken zu machen, was wäre,<br />

wenn sie wie wir sprächen und wir sie einfach<br />

fragen könnten.<br />

Er lebt unter der Erde und kommt nur heraus,<br />

wenn es regnet. Als Kind gehörte es oft zu Mutproben,<br />

einen seiner Art zu essen. Viele ekeln sich<br />

vor ihm. Doch gehört er, obwohl schmächtig,<br />

zu den stärksten Tieren dieser Welt. Er ist ein regelrechter<br />

Wohltäter, arbeitet er doch stetig an der<br />

Verbesserung unsere Erde. Ohne ihn würden kein<br />

Gemüse, kein Obst und keine Früchte gedeihen.<br />

Auch wenn er phlegmatisch wirkt, ist er doch ein<br />

unermüdliches Arbeitstier – unser Regenwurm.<br />

Wann immer ich im Garten arbeite, etwas Neues<br />

setze oder den Boden auflockere, kommen sie unter<br />

der Erde hervor. Höchste Zeit, einmal diese versteckten<br />

Gesellen, die doch so nützlich sind, etwas genauer<br />

unter die Lupe zu nehmen.<br />

HALLO, MEIN LIEBER. DU MUSST DICH NICHT<br />

WINDEN, ICH TU DIR NICHTS. ICH WÜRDE<br />

GERNE EIN KLEINES INTERVIEW MIT DIR<br />

FÜHREN, WENN’S RECHT IST?<br />

Was ist denn ein Interview?<br />

Und wer bist du?<br />

ICH BIN GINI VON <strong>NATURZYT</strong>. DAS IST EIN<br />

MAGAZIN, WELCHES UNSEREN LESERN DIE<br />

NATUR NÄHERBRINGT IN ALL IHRER VIELFALT.<br />

UND EIN INTERVIEW IST EIN GESPRÄCH UNTER<br />

2 VERSCHIEDENEN PERSÖNLICHKEITEN.<br />

Ach so, und du findest, ich sei eine Persönlichkeit?<br />

<strong>Das</strong> ist aber richtig nett.<br />

JA, DAS FINDE ICH. JEDES INDIVIDUUM AUF<br />

UNSERER ERDE IST EINE PERSÖNLICHKEIT,<br />

EGAL, WIE ES AUSSIEHT ODER WIE ES SICH<br />

VERSTÄNDIGT. WÜRDEST DU MIR EIN PAAR<br />

FRAGEN BEANTWORTEN?<br />

Klar, gerne. Was willst du denn wissen? Und wieso<br />

kann ich dich verstehen, schliesslich bin ich ja taub?<br />

Sprich, ich höre eigentlich ja gar nichts.<br />

TJA, WEISST DU, WIR MACHEN UNS BEI ALLEM,<br />

WAS WIR SAGEN, EIN BILD DAVON IM KOPF.<br />

DIESES BILD FÄNGST DU WAHRSCHEINLICH<br />

AUF UND VERSTEHST MICH DESHALB. DAS<br />

NENNT MAN AUCH TELEPATHIE. ALSO, DASS<br />

IHR NICHTS HÖRT, WISSEN WIR JA JETZT. ICH<br />

WÜSSTE ABER AUCH GERNE, OB DU EINEN<br />

NAMEN HAST UND WAS FÜR EINE ART REGEN­<br />

WURM DU BIST. DAVON GIBT ES HIER AN­<br />

SCHEINEND UM DIE 40 VERSCHIEDENE ARTEN.<br />

Ja, und weltweit gibt es sogar etwa 670 verschiedene<br />

Arten Regenwürmer. Ich bin ein Prachtexemplar von<br />

einem Tauwurm. <strong>Das</strong> sind diejenigen, welche meistens<br />

in Gärten und auf Wiesen vorkommen. Mein Name<br />

ist Winifred Wurm.<br />

FREUT MICH SEHR, WINIFRED. WÜRDEST DU<br />

UNS BITTE ETWAS ÜBER DICH UND DEINE<br />

SPEZIES ERZÄHLEN? WIE UND WOVON IHR<br />

LEBT. WIE LANGE IHR LEBT UND WIE IHR EUCH<br />

FORTPFLANZT. EBEN ALLES, WAS DIR INTE­<br />

RESSANT AN EUCH SCHEINT UND DU UNSEREN<br />

LESERN GERNE ERZÄHLEN MÖCHTEST.<br />

Okay, wo fange ich dann da an? Leider haben wir<br />

optisch nicht die besten Karten. Wir sind nicht so<br />

süss und kuschlig wie Kätzchen, nicht so anhänglich<br />

wie Hunde und auch nicht so beeindruckend wie<br />

ein Bär. Aber ohne uns wäre Mutter Erde ganz schön<br />

schlimm dran. Wir sorgen nämlich dafür, dass das<br />

Erdreich immer gut durchlüftet wird und so der<br />

Boden Nässe gut aufnehmen kann. Man unterschätzt<br />

uns einfach massiv. Früher dachte man, dass wir die<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


Wurzeln der Pflanzen zerstören, aber das Gegenteil<br />

ist wahr. Wir helfen den Pflanzen. Um uns vor Hitze<br />

und Trockenheit zu schützen, graben wir bis zu<br />

2 Meter lange Wohnröhren in die Erde, welche wir<br />

mit Blättern und unserem Kot stabilisieren. Stell<br />

dir vor, 1 Quadratmeter Wiese kann somit bis<br />

zu 1000 Röhren enthalten. Dank denen können<br />

die Wurzeln der Pflanzen in tiefere und feuchtere<br />

Bodenschichten gelangen und dort mehr Nähstoffe<br />

aufnehmen. Unser Tunnelsystem lockert das Erdreich<br />

auf, sodass es das Wasser eines Platzregens<br />

aufnehmen kann wie ein Schwamm und das Wasser<br />

danach auch gut wieder abfliesst.<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Winifred Wurm , ein stattlicher , 27 Zentimeter langer Tauwurm.<br />

Lebt seit 2 Jahren im Redaktionsgarten unter dem Fliederbusch.<br />

Mag am allerliebsten Meerrettich brei, schläft nie , verfällt dafür<br />

aber regelmässig in Winterstarre.<br />

Schwere Maschinen und rotierende Geräte wie Bodenfräsen<br />

zerstören unsere Tunnelsysteme, töten uns<br />

und verdichten den Boden so, dass Wasser nicht mehr<br />

richtig versickern kann und somit einfach alles<br />

oberflächlich weggespült wird. Ich ernähre mich wie<br />

alle anderen Würmer von abgestorbenen Pflanzenteilen,<br />

Bakterien, Algen, Einzellern und Bodenmaterialien.<br />

Wir sind echte Gourmets, wenn wir<br />

können. Ich esse lieber Kirschenblätter als Kohl,<br />

lieber Sellerie als Pastinake und am allerliebsten mag<br />

ich Meerrettich. Geschmackssinn haben wir also<br />

dank unserer Sinnesknospen in der Mundhöhle.<br />

Nahrung saugen wir als Brei auf, welche n Bodenlebewesen<br />

für uns vorbereiten, da wir ja keine Zähne<br />

haben, und scheiden sie nach der Verdauung wieder<br />

aus. Unser Kot enthält sowohl organisches wie<br />

auch mineralisches Material, was ihn zu einem exzellenten<br />

Pflanzendünger macht. Pro etwa fussballfeld<br />

grossem Stück Land produziere ich pro Jahr etwa<br />

das Gewicht von ca. 9 Lastwagen Kompost durch<br />

meine Arbeit.<br />

DAS IST EXTREM BEEINDRUCKEND.<br />

WIE SCHAFFT IHR DENN DAS?<br />

Wir sind enorm stark. Beim Bau unserer Tunnel<br />

vermögen wir etwa das 60- Fache unseres eigenen<br />

Körpergewichts zu stemmen. <strong>Das</strong> ist, als ob ein<br />

80-Kilo-Mensch 4,8 Tonnen stemmt. Ich bin ein<br />

schöner grosser Tauwurm mit meinen 27 Zentimeter<br />

n. Also ein echter Muskelprotz. Tauwürmer<br />

können 9 bis 30 Zentimeter gross werden, Kompostwürmer<br />

6 bis 13 Zentimeter. Durch das Strecken<br />

und Zusammenziehen meiner einzelnen Muskeln<br />

in den rund 150 Körpersegmenten kann ich mich<br />

vor- und rückwärts bewegen, und wenn ich mich<br />

breit mache, so die Erde zur Seite schieben. Die Blätter<br />

ziehen wir in unsere Tunnel , indem wir uns daran<br />

festsaugen. Wir packen bei gröberen Blättern diese<br />

an den Blattspitzen, bei weicheren oder feineren Blättern<br />

packen wir sie am Blattansatz oder an der Blattmitte,<br />

das geht einfacher. <strong>Das</strong> machen wir, um sie dort verrotten<br />

zu lassen und später als Nahrung wieder<br />

verwenden. Wir können übrigens auch abgetrennte<br />

Hinterteile wieder vollständig regenerieren.<br />

DANN IST ES ALSO WAHR, WAS MAN SAGT ?<br />

WENN DU EINEN WURM IN ZWEI TEILE TRENNST,<br />

WERDEN DANN DARAUS ZWEI WÜRMER?<br />

Nein, nicht so ganz. Der Kopfteil wird weiterleben<br />

und den Hinterteil wieder regenerieren, sofern nicht<br />

mehr als 15 Segmente abgetrennt wurden. Der Hinterteil<br />

bildet dann ein gegenüberliegendes Hinterteil,<br />

sprich der Wurm hat dann 2 Hintern, was ihn am<br />

Fressen hindert , weshalb er verhungern wird. <strong>Das</strong> ist,<br />

weil wir die genetische Anlage besitzen , den After<br />

wieder auszubilden, aber nicht den Kopf. In der<br />

Natur kommt das aber eher selten vor , da bestimmt<br />

schon irgendwo ein Vogel lauert und den abgetrennten<br />

Teil frisst. Wir können in Gefahr auch einen<br />

Teil unseres Körpers abschnüren, damit wir flüchten<br />

können. Da wir keine Augen haben sehen wir zwar<br />

nichts, haben aber am vorderen und hinteren Ende<br />

unseres Körpers Sehzellen in unserer Epidermis,<br />

so sind wir wenigstens in der Lage , hell und dunkel<br />

zu unterscheiden. Ausserdem atmen wir durch die<br />

Haut, ist ziemlich komplex das Ganze und wird über<br />

unser Blutgefässsystem gesteuert. Wir haben auch<br />

ein unwahrscheinlich hoch entwickeltes Nerven system.<br />

Mit 1 bis 2 Jahren werden wir dann geschlechtsreif,<br />

das zeigt sich dann an einem sogenannten Gürtel,<br />

einer Verdickung vom 27. bis 35. Segment. Wir sind<br />

Zwitter und begatten uns wechselseitig , indem wir<br />

ein Sekret aus den Drüsen ausscheiden. Die Eier<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


werden dann in Kokons abgelegt. Kompostwürmer<br />

schlüpfen dann etwa nach 16 bis 20 Tagen, Tau würmer<br />

nach etwa 135 Tagen bei einer Durchschnitts temperatur<br />

von etwa 12 Grad Celsius. Dadurch, dass wir eine<br />

Bodentemperatur von ca. 10–14 Grad benötigen und<br />

feuchte Erde, sind wir in den Sommer und Wintermonaten<br />

weniger bis gar nicht aktiv. Überwintern<br />

tue ich in ca. 40 bis 80 Zentimeter Tiefe in einer Art<br />

Kältestarre. Ich bin jetzt schon 2 Jahre alt , und es hat<br />

schon welche gegeben, die bis zu 10 Jahre alt geworden<br />

sind. Ist allerdings eher selten, da wir ja so viele Fressfeinde<br />

haben. Da sind verschiede ne Vögel, Laufkäfer,<br />

Marder, Igel, Spitzmäuse, Frösche, Ameisen, Hundertfüsser<br />

und vor allem Maulwürfe. Die beissen uns<br />

ins vordere Ende, sodass wir bewegungsunfähig<br />

werden, und verwahren uns in ihren Vorratskammern.<br />

Gruselig , sag ich dir. Ausserdem Pestizide, grosse ,<br />

schwere Landwirtschaftsmaschinen etc. Hast du<br />

sonst noch Fragen?<br />

DANN HOFFE ICH, DASS DU NOCH EIN PAAR<br />

TOLLE JAHRE VOR DIR HAST UND NICHT<br />

GEFRESSEN WIRST, DENN DEIN JOB IST WIRK­<br />

LICH UNGLAUBLICH WICHTIG. EINE FRAGE<br />

HABE ICH NOCH. WESHALB KOMMT IHR AUS<br />

DER ERDE , WENN ES REGNET ODER AUCH<br />

WENN MAN AUF DEN BODEN TROMMELT?<br />

Starke Vibrationen erschrecken uns, denn sie<br />

signalisieren uns Gefahr. <strong>Das</strong> ist auch ein Grund,<br />

weshalb jeweils an der Street Parade Tausende<br />

Regenwürmer an die Oberflächen der Wiesen<br />

kommen. Ein Festmahl für die Vögel.<br />

DAS TUT MIR SEHR LEID. CHARLES DARWIN<br />

WAR SCHON FASZINIERT VON EUCH REGEN­<br />

WÜRMERN UND ICH BIN ES NUN AUCH. ICH<br />

DANKE DIR, WINIFRED, FÜR DIESE SPANNENDEN<br />

EINSICHTEN IN EUER LEBEN. DANKE FÜR ALL<br />

DAS, WAS IHR TAGTÄGLICH FÜR UNSERE ERDE<br />

TUT. IHR SEID WOHL DAS WICHTIGSTE TIER<br />

FÜR UNSRE NATUR. DER KÖNIG DER ERDE.<br />

Es war mir ein Vergnügen, Gini. Ich hoffe, dass eure<br />

Leser uns nun mit anderen Augen sehen können und<br />

auf uns Rücksicht nehmen. Wir sind da, auch wenn<br />

man uns nicht immer sieht, da wir nachtaktiv sind<br />

und unter der Erde wohnen.<br />

DAS HOFFE ICH AUCH, DENN SCHON LAO TSE<br />

HAT GESAGT: «EIN WAHRHAFT GROSSER<br />

MENSCH WIRD WEDER VOR DEM KAISER<br />

KRIECHEN NOCH EINEN WURM ZERTRETEN.»<br />

AUF WIEDERSEHEN , WINIFRED.<br />

Tschüss alle zusammen.<br />

Text, Illustration Virginia Knaus Foto AdobeStock<br />

Ravensong – Auch Tiere haben eine Stimme<br />

Die Autorin Virginia Knaus gibt unseren Wildtieren, vor allem<br />

den kleinen, eine Stimme. In spannenden und packenden<br />

Interviews schafft sie es, uns mehr Verständnis gegenüber<br />

unseren 4-, 8- oder 111-beinigen Mitbewohnern zu vermitteln.<br />

In 25 spannenden Interviews erzählen unsere Mit bewohner,<br />

wie beispielsweise Anton Ameise, Fritz von Schmeiss-Fliege,<br />

Karlchen Käfer und viele mehr, wer sie sind, wie sie leben<br />

und auch was sie von uns Menschen erwarten würden.<br />

Eine spannende Welt, die sich eröffnet und den kleinen<br />

Mitbewohnern ein ganz neues Gesicht verleiht. <strong>Das</strong> Buch<br />

«Ravensong – auch Tiere haben eine Stimme» ist nicht nur<br />

für kleine Leser gedacht, sondern auch für grosse. Und auf<br />

einem schönen Spaziergang lassen sich vielleicht Edgar Spidermann,<br />

Teigeer Schnegel und viele andere Interview-Partner<br />

wiederentdecken, und wer weiss, vielleicht erzählen sie euch<br />

noch weitere spannende Ereignisse aus ihrem Leben.<br />

Virginia Knaus<br />

«Ravensong – auch Tiere haben eine Stimme»<br />

mit 25 Illustrationen.<br />

176 Seiten, A5 Hardcover,<br />

Erstausgabe 2020<br />

<strong>NATURZYT</strong> Verlag<br />

ISBN 978­3­033­07896­3<br />

Preis CHF 34.90 –,<br />

für Abonnenten <strong>NATURZYT</strong> 29.90<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 29


Natur im Garten<br />

Flatterhafte Gäste im Garten<br />

Prächtige Falter sind in jedem Garten gern<br />

gesehene Besucher. Mit der richtigen Pflanzenwahl<br />

lassen sich die hübschen Insekten in<br />

Scharen anlocken – und zum Verweilen bringen.<br />

Sterile Rasenflächen, akkurat<br />

geschorene Thujahecken und<br />

monotone Blumenbeete bestimmen<br />

das Bild in unseren<br />

Gärten. Für Schmetterlinge gibt’s da<br />

wenig zu schlecken: Dieses «Buffet»<br />

wirkt für die Falter etwa genauso<br />

einladend wie eine Metzgerei auf<br />

Vegetarier. Wer sich einen Garten voller<br />

bunter «Sommervögel» wünscht, muss<br />

schon etwas mehr bieten, um die farbenfrohen<br />

Insekten zu ver führen. Mit<br />

einem Schälchen mit Honig, Zucker und<br />

einer Prise Salz, in wässriger Lösung<br />

dargeboten, kann man die Falter zwar<br />

leicht auf den Sitzplatz oder in den<br />

Garten locken. Doch das ist Schmetterlingsnahrung<br />

in der Fastfood-Variante.<br />

Gediegener geht es da schon in den<br />

Naturkostrestaurants zu: Zinnie, Phlox,<br />

Kapuzinerkresse oder Sonnenhut<br />

heissen einige der exklusiven Nektaranbieter<br />

mit exotischem Flair.<br />

Es sind jedoch die einheimischen<br />

Nektarlieferanten, denen Schmetterlingsfreunde<br />

besonderes Augenmerk<br />

widmen sollten. Indem man einheimische<br />

Pflanzen in Beete, Blumentöpfe oder<br />

Balkonkistli sät oder anpflanzt, kann<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


Beliebter Sommerflieder<br />

Der Sommerflieder (Buddleja davidii), auch als Schmetterlingsflieder bekannt, wirkt auf<br />

Falter aller Art als Anziehungspunkt im Garten. Gern verköstigen sie sich an seinem Nektar<br />

und streiten sich mit Bienen und Hummeln um die besten Plätze an den traubenförmigen<br />

Blütenständen. Trotz allem sollte Sommerflieder nicht mehr im heimischen Garten angepflanzt<br />

werden, da sich das aus China importierte Gehölz rasant in der Schweiz ausbreitet<br />

und einheimische Pflanzen verdrängt. Als Gartenflüchtling etablierte sich der Sommerflieder<br />

seit Anfang des letzten Jahrhunderts in ganz Europa in der freien Natur und zählt<br />

hierzulande zu den invasiven Neophyten. Von der Pflanzung invasiver Neophyten ist<br />

unbedingt abzusehen, auch wenn sie zum Teil noch in den Gartencentern angeboten<br />

werden. <strong>Das</strong> gilt auch für Arten wie die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)<br />

oder das Japanische Geissblatt (Lonicera japonica), die bei Schmetterlingen ebenfalls<br />

als Nektar- oder Futterpflanzen beliebt sind.<br />

Schmetterlingen attraktive Nahrung<br />

angeboten werden. Im Gegensatz zu<br />

den Exoten bieten heimische Pflanzen<br />

den Faltern auch die Möglichkeit,<br />

sich fortzupflanzen. Bei Schmetterlingen<br />

besonders beliebt sind etwa die<br />

Skabiosen- Flockenblume (Centaurea<br />

scabiosa), die Kartäuser-Nelke (Dianthus<br />

carthusinorum) oder der Natternkopf<br />

(Echium vulgare).<br />

Schmetterlinge sind eine<br />

Zier für jeden Garten – der<br />

Aufwand, ihnen durch<br />

einheimische Pflanzen ein<br />

reichhaltiges Buffet zu<br />

bieten, lohnt sich deshalb<br />

allemal.<br />

SCHMETTERLINGSTAUGLICHE WIESE<br />

Aber auch das echte Johanniskraut<br />

(Hypericum perforatum) oder die<br />

Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)<br />

laden mit ihren nektarreichen Blüten<br />

zu einem Festmahl ein. Wer ausserdem<br />

frühblühenden Wildpflanzen wie<br />

Günsel (Ajuga reptans) und Gundelrebe<br />

(Glechoma hederacea) Platz im Gartenbeet<br />

oder Balkonkistli einräumt, hilft<br />

den Faltern zusätzlich über die blütenarme<br />

Zeit des Jahres hinweg. Auch im<br />

Kräutergarten finden Schmetterlinge<br />

Nahrung: Die Blüten von Dill, Salbei,<br />

Melisse und Thymian sind beliebte<br />

Tankstellen bei den Faltern.<br />

Buntblühende Wildkräuter bevorzugen<br />

grundsätzlich nährstoffarme<br />

Böden. Wer für die Schmetterlinge den<br />

Rasen in eine Blumenwiese verwandeln<br />

möchte, sollte deshalb erst den Boden<br />

mit Kies und Sand ausmagern. Zwei<br />

Wochen nach der Bodenbearbeitung<br />

kann ein spezielles Blumenwiesensaatgut<br />

ausgebracht werden. Mehr Schmetterlingsvielfalt<br />

wird auch schon erreicht,<br />

wenn nur Teilflächen, Randbereiche<br />

oder ein Streifen des Gartens wiesentauglich<br />

gemacht werden.<br />

WÄHLERISCHE NIMMERSATTE<br />

Doch Nektar allein genügt nicht, um<br />

Schmetterlingen im Garten ein Heim zu<br />

bieten. Ganzheitliches Umdenken ist<br />

gefragt, was auch bedeutet, dass im Garten<br />

ganz auf chemische Pestizide verzichtet<br />

werden muss. Insektizide führen dazu,<br />

dass auch Schmetterlinge je nach Art des<br />

Mittels getötet, vertrieben oder in ihrer<br />

Entwicklung gehemmt werden können.<br />

Wer den flatternden Rüsseltieren ein<br />

Paradies bieten will, muss zudem Abwechslung<br />

initiieren und Wildwuchs dulden.<br />

Schmetterlingsfreundlich wird ein Garten<br />

auch, wenn er weniger aufgeräumt ist.<br />

Denn Ast- oder Steinhaufen sowie schützende<br />

Wildhecken bieten den Insekten<br />

einen idealen Unterschlupf im Winter.<br />

Und: Damit die bunten Falter nicht<br />

nur vorbeiflatternde Gäste bleiben, muss<br />

auch den Raupen ein gemütliches Heim<br />

und genügend Nahrung geboten werden.<br />

Die meisten Schmetterlingsraupen sind<br />

wählerische Nimmersatte. Sie benötigen<br />

ganz spezielle Futterpflanzen, weshalb<br />

die Eltern nur das Lieblingsgrün ihrer<br />

Zöglinge für die Eiablage auswählen.<br />

Damit haben die schlüpfenden Raupen<br />

von der ersten Minute an ihr Futter direkt<br />

vor der Nase.<br />

KLAUEN VERBOTEN<br />

Brenn nessel (Urtica dioica), Schwarze<br />

Königskerze (Verbascum nigrum), Gefleckte<br />

Taubnessel (Lamium maculatum)<br />

oder Disteln sind zwar den meisten<br />

Hobbygärtnerinnen üblicherweise als<br />

unliebsame Unkräuter ein Dorn im<br />

Auge. Doch für einmal darf man im<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


Literatur:<br />

Schmetterlinge in meinem Garten<br />

Falterfreundlich gärtnern mit den richtigen<br />

Pflanzen (Bruno P. Kremer)<br />

Haupt Verlag 2018,<br />

ISBN: 978-3-258-08054-3, ca. CHF 35.–<br />

Pflanzen für Schmetterlinge<br />

Wie Sie in Ihrem Garten ein<br />

Flattern erzeugen (Jane Moore)<br />

Gerstenberg Verlag 2020<br />

ISBN: 978-3-8369-2170-1,ca. CHF 25.–<br />

Links:<br />

Tipps für schmetterlingsfreundliche<br />

Gärten von Pro Natura: www.pronatura.ch/<br />

schmetterlingsfreun dliche-gaerten<br />

Informationen zu einheimischen Wildpflanzen:<br />

www.wildpflanzen.ch<br />

Liste invasiver Neophyten in der Schweiz:<br />

www.neophyt.ch<br />

Wer Eier oder Raupen einsammelt,<br />

um die Schmetterlinge im<br />

heimischen Grün anzusiedeln,<br />

macht sich bei geschützten Arten<br />

wie dem Apollofalter und dem<br />

Grossen Eisvogel strafbar<br />

(Bild: der rote Apollofalter).<br />

beflügeln<br />

funkeln<br />

umschwärmen<br />

verwegen. sanft.<br />

www.naturban.ch<br />

natUrban GmbH, Gestaltung naturnaher Räume und Gärten<br />

David Bütikofer und Pirmin Rohrer, Uerzlikon ZH


Nicht nur auf der Blumenwiese,<br />

sondern auch im Kräutergarten finden<br />

Schmetterlinge in den Blüten von<br />

Lavendel oder Pfefferminze Nahrung.<br />

Garten getrost f ünf gerade sein lassen<br />

und stattdessen beobachten, wie<br />

Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs oder<br />

Distelfalter Einzug halten. Denn ihre<br />

Raupen haben diese unkultivierten<br />

Gesellen zum Fressen gern. Einige der<br />

Raupen, etwa die grün-schwarz-orange<br />

gezeichneten des Schwalbenschwanzes,<br />

finden auch an verschiedenen Nutzpflanzen<br />

Geschmack. Die Blätter von<br />

Rüebli, Peterli und Dill haben es ihnen<br />

angetan. Und so sehr man sich vielleicht<br />

ärgert, wenn im Gemüsegarten<br />

die Pflanzen angeknabbert werden,<br />

so sollte man nicht vergessen, dass es<br />

ohne gefrässige Raupen keine prächtigen<br />

Schmetterlinge gibt.<br />

Wenn die Lebensbedingungen für<br />

Schmetterlinge ideal sind und das Buffet<br />

reich gefüllt präsentiert wird, kommen<br />

die flattrigen Falter von allein in den<br />

Garten. Wer keine Geduld hat und zum<br />

Fangnetz greifen will, um die Insekten<br />

im heimischen Grün anzusiedeln, ist<br />

schlecht beraten. Von Raupen- oder<br />

Schmetterlingsklau in der freien Natur ist<br />

strikt abzuraten: Im Fall von geschützten<br />

Arten wie dem Apollofalter oder dem<br />

Grossen Eisvogel ist eine Umsiedlung<br />

von Raupen oder Eiern verboten.<br />

Text Helen Weiss Fotos Adobestock<br />

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Eine kleine Auswahl an Nektarpflanzen für den Schmetterlingsgarten<br />

ACKER-KRATZDISTEL – CIRSIUM ARVENSE<br />

Blütenfarbe: blau, lila oder violett Höhe: 60 cm bis 150 cm<br />

Blütezeit <strong>Juni</strong> bis September<br />

Die Acker-Kratzdistel hat eine wichtige ökologische Bedeutung<br />

für viele Insekten, und sie ist eine verlässliche Nektarquelle<br />

und wird deshalb von vielen Schmetterlingsarten angeflogen<br />

BLUT-WEIDERICH – LYTHRUM SALICARIA<br />

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn Höhe: 40 cm bis 150 cm<br />

Blütezeit: <strong>Juni</strong> bis September<br />

Wegen seines Nektars finden sich am Blut-Weiderich verschiedene<br />

tagaktive Schmetterlinge zum Trinken ein. Für Raupen einiger<br />

Nachtfalter ist er auch eine wichtige Futterpflanze.<br />

GEWÖHNLICHER DOST – ORIGANUM VULGARE<br />

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn Höhe: 20 cm bis 70 cm<br />

Blütezeit: Juli bis September<br />

Die beliebte Gartenpflanze ist von grosser Bedeutung für fast alle<br />

heimischen Schmetterlingsarten. Sie lockt im Spätsommer viele zum<br />

Nektartrinken an ihren Blüten an.<br />

GEWÖHNLICHER HORNKLEE – LOTUS CORNICULATUS<br />

Blütenfarbe: gelb: orange Höhe: 5 cm bis 30 cm<br />

Blütezeit: Mai bis September<br />

Er ist eine wichtige Futterpflanze für eine ganze Reihe von Schmetterlingsraupen.<br />

Die leuchtend gelben Blüten bieten ausserdem reichlichen<br />

Nektar.<br />

ECHTER ARZNEI-BALDRIAN – VALERIANA OFFICINALIS<br />

Blütenfarbe: blau, lila oder violett Höhe: 100 cm bis 200 cm<br />

Blütezeit: Mai bis Juli<br />

Verschiedene Tagfalterarten suchen den Echten Arznei-Baldrian zum<br />

Trinken von Nektar auf. Er blüht von Mai bis Juli vor allem an Flussböschungen<br />

und Uferwiesen<br />

LAVENDEL – LAVANDULA ANGUSTIFOLIA<br />

Blütenfarbe: blau, lila oder violett Höhe: 50 cm bis 200 cm<br />

Blütezeit: <strong>Juni</strong> bis August<br />

Wegen seines süssen Nektars ist der Lavendel bei vielen Insekten<br />

sehr beliebt. Viele Schmetterlinge wie der Kleine Fuchs oder<br />

Weisslinge suchen ihn zum Trinken von Nektar auf.<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


RAINFARN – TANACETUM VULGARE<br />

Blütenfarbe: gelb Höhe: 60 cm bis 150 cm<br />

Blütezeit: <strong>Juni</strong> bis September<br />

Neben Bienen und Schwebfliegen suchen einige Schmetterlingsarten<br />

den Rainfarn zum Trinken von Nektar auf, unter ihnen der<br />

Kleine Feuerfalter.<br />

SAAT-LUZERNE – MEDICAGO SATIVA<br />

Blütenfarbe: blau, violett Höhe: 50 cm bis 90 cm<br />

Blütezeit: <strong>Juni</strong> bis September<br />

Wegen ihres Nektars wird die Saat-Luzerne von vielen<br />

Schmetterlingsarten angeflogen und ist von grosser Bedeutung<br />

als Futterpflanze für Raupen.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

KRIECHENDER GÜNSEL – AJUGA REPTANS<br />

Blütenfarbe: blau, lila oder violett Höhe: 15 cm bis 30 cm<br />

Blütezeit: März bis August<br />

Weil die Blütezeit des Kriechenden Günsels vergleichsweise früh<br />

im Jahr beginnt, profitieren viele im zeitigen Frühling aktive Insekten<br />

von seinem Nektar.<br />

WIESEN-FLOCKENBLUME – CENTAUREA JACEA<br />

Blütenfarbe: blau, lila oder violett Höhe: 50 cm bis 80 cm<br />

Blütezeit: Mai bis Oktober<br />

Die Blütezeit ist nicht nur bis in den Herbst hinein, und sie ist damit als<br />

Korbblüter eine bedeutende Nahrungsquelle nicht nur für die Schmetterlinge,<br />

sondern auch für Bienen, Hummeln und andere Insekten.<br />

WIESEN-SALBEI – SALVIA PRATENSIS<br />

Blütenfarbe: violett bis blau Höhe: 40 cm bis 60 cm<br />

Blütezeit: April bis September<br />

Der Nektar befindet sich tief im Inneren der Blüte und ist deshalb vor<br />

allem für langrüsselige Insekten geeignet. Distelfalter, Weisslinge und<br />

auch der Schwalbenschwanz nutzen ihn als Nektarquelle.<br />

WOHLRIECHENDES VEILCHEN – VIOLA ODORATA<br />

Blütenfarbe: violett Höhe: 5 cm bis 15 cm<br />

Blütezeit: März bis April<br />

Wegen seines Nektars ist das Wohlriechende Veilchen<br />

für früh im Jahr fliegende Schmetterlingsarten eine wichtige<br />

Nahrungsquelle.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Fledermäuse schützen<br />

Wenn die Nacht zu<br />

Fledermäuse sind nachtaktiv. Weil die Nächte<br />

immer heller werden, wird ihr Lebensraum immer<br />

kleiner. Die Stiftung Fledermausschutz setzt sich<br />

deshalb für eine Reduktion der Lichtverschmutzung<br />

in der Schweiz ein.<br />

«Es ist auf Erden keine Nacht,<br />

die nicht noch ihren Schimmer<br />

hätte!», schrieb einst Gottfried<br />

Keller. Ob er dabei ahnte, dass<br />

seine Aussage 150 Jahre später wahr<br />

werden und die Nacht buchstäblich<br />

zum Tag werden würde?<br />

Heute gibt es in der Schweiz keinen<br />

Ort mehr, der nachts noch natürlich<br />

dunkel wird. Bis in die hintersten<br />

Winkel der Alpen reichen die Lichtreflektionen<br />

der Ballungsgebiete des<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


In der Schweiz gibt es mittlerweile<br />

keinen Ort mehr, der<br />

nicht von nächtlicher Lichtverschmutzung<br />

betroffen wäre.<br />

Wie hier im Mittelland wird<br />

vielerorts die Nacht buchstäblich<br />

zum Tag. Der Effekt verstärkt<br />

sich noch zusätzlich bei<br />

hoher Luftfeuchte oder bedecktem<br />

Himmel, wenn das<br />

abgestrahlte Licht zurückgeworfen<br />

wird. Für Tierarten,<br />

welche das Licht meiden, bleibt<br />

so kaum mehr Lebensraum.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

m Tag wird<br />

Mittellandes und Norditaliens und verschmutzen<br />

die <strong>Schweizer</strong> Nachtlandschaft<br />

mit Licht. Die Ursachen hierfür<br />

sind vielfältig. Unsere 24-Stunden- Gesellschaft<br />

und die kontinuierliche Ausbreitung<br />

des Siedlungsraums, zunehmender Verkehr,<br />

ein verzerrtes Sicherheitsempfinden<br />

und fragwürdige Trends in der Ästhetik<br />

bei Häusern, Gärten und ganzen Landschaften<br />

tragen alle dazu bei, dass Dunkelheit<br />

in der Schweiz mittlerweile ein seltenes<br />

Gut ist. Dabei wären dunkle Nächte in<br />

vielerlei Hinsicht wichtig. Bei Menschen<br />

führt das Ausbleiben nächtlicher Dunkelheit<br />

zu Schlaf- und Konzentrationsproblemen<br />

und Störungen im Hormonhaushalt.<br />

<strong>Das</strong> Risiko, an Brust- oder Prostatakrebs<br />

zu erkranken, ist in stark von Lichtverschmutzung<br />

mit Blauanteil betroffenen<br />

Gebieten deutlich höher als in weniger<br />

verschmutzten Gebieten.<br />

Noch viel grösser ist der Einfluss aber<br />

auf andere Tier- und Pflanzen arten.<br />

Rund 50% aller Insektenarten und ebenso<br />

viele Säugetiere sind nachtaktiv. Durch<br />

den Verlust der Nacht werden sie ihres<br />

Lebensraums beraubt. Andere Gefährdungsursachen<br />

wie Ausräumung der<br />

Landschaft, Intensivierung der landwirtschaftlichen<br />

Produktion und Einsatz<br />

von Pestiziden werden dadurch noch<br />

verstärkt. Nicht zuletzt wegen der Lichtverschmutzung<br />

sind auf der Roten Liste<br />

der Schweiz nur vier von insgesamt<br />

30 einheimischen Fledermausarten als<br />

«nicht gefährdet» eingestuft.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 37


Historische Gebäude wie Schlösser oder Kirchen böten dank<br />

ihrer Grösse und verwinkelten Bauweise vielen Fledermausarten<br />

optimale Quartierbedingungen. Leider werden die meisten<br />

dieser Bauten nachts mit Scheinwerfern beleuchtet und dadurch<br />

für Fledermäuse unbenutzbar. Bleibt zu hoffen, dass im Zuge<br />

drohender Energieengpässe und gesteigerten Bewusstseins für<br />

die Schönheit der Nacht in Zukunft auf solche Beleuchtungen<br />

verzichtet wird.<br />

Die Lichtverschmutzung in der Schweiz ist oft Kollateralschaden.<br />

Schlecht konzipierte Leuchten emittieren<br />

einen Grossteil ihres Lichts an Orte, wo dieses nicht<br />

gebraucht wird, namentlich nach oben.<br />

GRENZWERTE FEHLEN, TROTZ<br />

GESETZLICHER GRUNDLAGEN<br />

All dies wären eigentlich genug Gründe,<br />

um die Lichtverschmutzung zu begrenzen.<br />

Es gibt sogar eine gesetzliche<br />

Grundlage hierfür: <strong>Das</strong> Umweltschutzgesetz,<br />

Artikel 11, verlangt, dass (Licht-)<br />

Emissionen unabhängig von der bestehenden<br />

Umweltbelastung so weit begrenzt<br />

werden, wie dies technisch und betrieblich<br />

möglich und wirtschaftlich tragbar<br />

ist. Leider gibt es jedoch immer noch<br />

keine bindenden Grenzwerte für die<br />

Lichtverschmutzung. Dies erschwert die<br />

Umsetzung der Gesetzgebung und lässt<br />

die Lichtverschmutzung weiter zunehmen.<br />

Unsere einheimischen Fledermäuse<br />

sind allesamt nachtaktiv. Sie können sich<br />

mithilfe der Echoortung auch bei vollständiger<br />

Dunkelheit orientieren. Ihre<br />

Vorliebe für Dunkelheit geht so weit,<br />

dass manche Arten in Vollmondnächten<br />

deutlich weniger aktiv sind als bei Neumond.<br />

Regelmässig können zwar Fledermäuse<br />

bei der Jagd in der Nähe von Strassenlampen<br />

beobachtet werden: Dabei<br />

handelt es sich jedoch meist um wenige<br />

Arten oder gar Individuen, die gegenüber<br />

Licht etwas toleranter sind, während der<br />

grosse Rest einen weiten Bogen um die<br />

künstliche Beleuchtung macht. Je heller<br />

eine Landschaft zudem erleuchtet ist,<br />

desto stärker sind Fledermäuse auf Strukturen<br />

angewiesen, in deren Schutz sie sich<br />

von A nach B bewegen können.<br />

Unterschiedliche Fledermausarten<br />

reagieren unterschiedlich auf Lichtverschmutzung.<br />

Während die einen vor<br />

allem direktes Licht in Bodennähe zu<br />

stören scheint, ist es bei anderen die<br />

Abstrahlung nach oben. Und während<br />

die meisten Arten durch warmes Licht<br />

mit hohem Rotanteil am wenigsten gestört<br />

werden, scheint dies bei anderen<br />

wiederum bei grünem der Fall zu sein.<br />

WEITREICHENDES PROBLEM<br />

Lichtverschmutzung wirkt an unterschiedlichsten<br />

Orten auf Fledermäuse<br />

ein. In Quartiernähe kann sie dazu führen,<br />

dass Fledermäuse später als üblich<br />

oder gar nicht mehr zur nächtlichen<br />

Jagd ausfliegen, was in der Konsequenz<br />

zum Tod ihrer Jungtiere oder ihrer selbst<br />

führen kann. Auf dem Weg in die Jagdgebiete<br />

kann eine schlecht platzierte<br />

Beleuchtung etablierte Flugrouten,<br />

sogenannte Flugkorridore, unterbrechen<br />

und so den Zugang zu Jagdlebensräumen,<br />

respektive Quartieren, abschneiden. In<br />

den Jagdgebieten kann Lichtverschmutzung<br />

dazu führen, dass ganze Flächen als<br />

Lebensraum verloren gehen. Fledermauspopulationen<br />

sind bereits durch<br />

verschiedene Bedrohungen wie den<br />

Mangel an geeigneten Quartieren und<br />

das Insektensterben bedroht. Es bleibt<br />

ungewiss, wie viele weitere Bedrohungen<br />

diese Tiere bewältigen können, bevor<br />

Populationen ganz erlöschen.<br />

MASSNAHMEN ZUR REDUKTION<br />

DER LICHTVERSCHMUTZUNG<br />

Aus fledermausschützerischer Sicht<br />

lässt sich zusammenfassen, dass ein<br />

Be leuchtungsverzicht einer angepassten<br />

Beleuchtung immer vorzuziehen ist<br />

und eine angepasste immer einer unangepassten.<br />

Mittels einfacher baulicher<br />

und betrieblicher Massnahmen<br />

liesse sich die Lichtverschmutzung<br />

im Aussenraum drastisch reduzieren.<br />

Die wichtigsten dieser Massnahmen<br />

sind:<br />

• Beleuchtung nur dann und da,<br />

wo sie wirklich gebraucht wird.<br />

Beleuchtungen zu rein ästhetischen<br />

Zwecken (Kirchen, Schlösser,<br />

Gärten etc.) sollten vermieden<br />

werden. Insbesondere die Beleuchtung<br />

von Bäumen und anderen<br />

Pflanzen ist zu unterlassen<br />

• Reduktion der Lichtintensität auf<br />

das gerade noch zweckdienliche<br />

Minimum: Viele Lampen lassen<br />

sich mittlerweile dimmen<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


Im Wald ist Lichtverschmutzung<br />

besonders problematisch, weil<br />

hier die lichtempfindlichsten<br />

Fledermausarten leben. Durchgängig<br />

beleuchtete Waldwege<br />

und ­strassen können für Fledermäuse<br />

unüberwindbare Hindernisse<br />

darstellen und Lebens räume<br />

fragmentieren. Beleuchtungen<br />

im Wald sind deshalb wann immer<br />

möglich zu unterlassen.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

• Begrenzung des Lichtkegels auf<br />

diejenigen Flächen, die tatsächlich<br />

beleuchtet werden müssen. Seitlich<br />

und nach oben strahlendes Licht<br />

ist zu vermeiden.<br />

• Anpassung der Lichtfarbe:<br />

Warme Lichtfarben von maximal<br />

2500 Kelvin haben deutlich weniger<br />

negativen Einfluss auf Fledermäuse<br />

als kältere Lichtfarben.<br />

• Bündeln des Lichts auf reflektionsarme<br />

Flächen: Dunkle Bodenbeläge<br />

mit rauer Oberfläche reflektieren<br />

deutlich weniger Licht als helle mit<br />

glatter Oberfläche.<br />

Viele Personen sind sich zudem nicht<br />

bewusst, dass Lichtverschmutzung ein<br />

Verstoss gegen das Umweltschutzgesetz<br />

und damit ein Offizialdelikt ist. Ein<br />

aufklärendes Gespräch wirkt in solchen<br />

Fällen oft Wunder.<br />

Bleibt zu hoffen, dass sich die Menschheit<br />

der Schönheit und Zuträglichkeit<br />

eines unverfälschten Sternenhimmels<br />

wieder bewusster wird. Wenn nicht für<br />

die Fledermäuse, dann wenigstens im<br />

Interesse der eigenen Gesundheit.<br />

Text Elias Bader<br />

Fotos Stiftung Fledermausschutz<br />

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schützen.<br />

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Pflege sowie der Betrieb der Fledermaus-Notstation finanziert. Mehr zur Stiftung<br />

Fledermausschutz unter naturzyt.ch/fledermaeuse­schuetzen<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 39


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* Bei Personenbezeichnungen ist jeweils das andere Geschlecht mitgemeint.


Kleine Hufeisennase<br />

Die Kleine Hufeisennase ist eine der am stärksten von Lichtverschmutzung<br />

betroffenen Fledermausarten der Schweiz.<br />

Über «Stiftung Fledermausschutz»<br />

Die Stiftung Fledermausschutz mit Sitz<br />

in Zürich setzt sich seit über 30 Jahren<br />

für den Schutz der Fledermäuse und<br />

ihrer Lebensräume in der Schweiz ein.<br />

Mit Unterstützung des Bundesamts<br />

für Umwelt betreibt sie die Koordinationsstelle<br />

Ost für Fledermausschutz<br />

und koordiniert die Fledermausschutzbestrebungen<br />

in den Kantonen der<br />

Deutschschweiz und des Tessins. Dazu<br />

hat sie sich auch dem Kampf gegen<br />

die Lichtverschmutzung verschrieben.<br />

Die Stiftung thematisiert die Problematik<br />

bei Vorträgen, in Kursen oder<br />

auf Exkursionen, um die breite Öffentlichkeit<br />

zu sensibilisieren. Unter<br />

fledermausschutz.ch/beleuchtungen<br />

bietet sie dazu Informationen, inklusive<br />

eines Faltblatts zum Thema. Weiter<br />

steht sie Behörden und Fachpersonen<br />

beratend zur Seite. Auf der Anwendungsebene<br />

arbeitet sie mit Partner(inne)n<br />

darauf hin, im Rahmen des Aufbaus<br />

einer ökologischen Infrastruktur noch<br />

bestehende Dunkelkorridore im Siedlungsraum<br />

richtplanerisch zu verankern<br />

und damit zu schützen.<br />

Die Kantonalen Fledermausschutz-<br />

Beauftragten beraten und begleiten<br />

kantonale und kommunale Bauvorhaben<br />

hinsichtlich einer fledermausverträglichen<br />

Beleuchtungsgestaltung<br />

oder prüfen und optimieren bestehende<br />

Beleuchtungen. Sie sind auch die Ansprechpersonen<br />

erster Wahl bei konkreten<br />

Anfragen aus der Bevölkerung. Ihre<br />

Kontakte finden sich im Internet unter<br />

fledermausschutz.ch/kantone.<br />

Helfen Sie uns, unseren Fledermäusen<br />

zu helfen!<br />

Spendenkonto: PC 80­7223­1,<br />

IBAN CH71 0900 0000 8000 7223 1<br />

Stiftung Fledermausschutz<br />

Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich<br />

Sekretariat: 044 254 26 80<br />

Fledermausschutz­Nottelefon:<br />

079 330 60 60<br />

www.fledermausschutz.ch<br />

fledermaus@zoo.ch<br />

Die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus<br />

hipposideros) ist eine der kleinsten<br />

Fledermausarten der Schweiz – mit<br />

einem Gewicht von weniger als<br />

10 Gramm und einer Flügelspannweite<br />

von rund 20 Zentimeter n. Den Tag<br />

verschläft sie freihängend in Dachstöcken,<br />

um nachts zur Jagd nach kleinen<br />

Fliegen und Mücken in den Wald auszufliegen.<br />

Einst weit verbreitet, wurde<br />

ihr Bestand in der zweiten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts wegen des Ein satzes<br />

von Insektiziden auf klägliche Restpopu<br />

lationen – vor allem in den<br />

Kantonen GR, BE und OW – reduziert.<br />

Auf der Roten Liste wird sie deshalb<br />

als «stark gefährdet (EN)» geführt.<br />

Seit der Jahrtausendwende nehmen<br />

ihre Bestände zwar wieder zu – jedoch<br />

ist die Art nun mit einem neuen<br />

Problem konfrontiert: Als eine der<br />

licht empfindlichsten Fledermausarten<br />

der Schweiz meidet sie künstliche<br />

Beleuchtung grossräumig und ist stark<br />

auf nachtdunkle Leitstrukturen wie<br />

Hecken angewiesen. Dachstöcke im<br />

Siedlungsraum, ihr ehemals bevorzugter<br />

Quar tier lebensraum, bewohnt sie<br />

deshalb kaum mehr. Die meisten ihrer<br />

Kolonien befinden sich heutzutage am<br />

Siedlungsrand oder in direkter Waldnähe.<br />

Eine Reduktion der Lichtverschmutzung<br />

im Siedlungsraum könnte<br />

das Quartier angebot für diese Art<br />

signifikant vergrössern. Insbesondere<br />

in Gebieten, in denen die Art noch<br />

vorkommt, sollten jegliche Aussenbeleuch<br />

tungs projekte kritisch hinterfragt<br />

werden.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 41


Kaum zu glauben: An den steilen<br />

Hängen oberhalb des Urnersees wird<br />

Wildheu gewonnen. Kurz nach dem<br />

Start auf den Eggbergen erahnt man<br />

den Verlauf des Wildheuerpfads.<br />

Ohne Sense ins Wildi<br />

Sie nennen es liebevoll «Wildi», das Wildheu, das sie in mühsamer<br />

und gefährlicher Handarbeit an den Steilhängen des Rophaien gewinnen,<br />

in schwindelerregendem Terrain über dem Urnersee. Auf dem Wildheuerpfad<br />

erfährt man viel Interessantes über das traditionelle Handwerk.<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


Zu Beginn ist der Weg noch<br />

breit und der Wildheuerpfad<br />

gemütlich. <strong>Das</strong> wird sich<br />

bald ändern.<br />

Eine reichhaltige Flora<br />

gedeiht auf den Magerwiesen<br />

am Wegrand und<br />

lässt einen immer wieder<br />

staunen.<br />

Steil und felsdurchsetzt sind die Hänge, die<br />

sich vom Urnersee zum Rophaien hinaufziehen,<br />

dem markanten Berg zwischen Flüelen<br />

und Sissikon mit dem leuchtend weissen<br />

Gipfelkreuz. Wagt man sich vom Wanderweg, der<br />

sich durch die Flanken zieht, ein paar Schritte weg,<br />

zieht es einem fast den Boden unter den Füssen<br />

weg. Diese Steilhänge sind die Heimat der Wildheuer<br />

vom Rophaien. Nach alter Tradition gewinnen sie<br />

hier Heu für die Winterfütterung ihrer Tiere im<br />

Tal und um Schlechtwetterperioden auf der Alp zu<br />

überbrücken. Die Arbeiten sind hart und mitunter<br />

gefährlich. Gemäht wird mit der Sense oder dem<br />

gesicherten Balkenmäher, Steigeisen an den schweren<br />

Schuhen sorgen für festen Stand. Wer trotzdem<br />

hinfällt, muss schnellstmöglich wieder auf die Beine,<br />

sonst droht ein Abrutschen. Bei Gewitter bieten einfache<br />

Unterstände Schutz.<br />

Ist das Heu geschnitten, wird es mit Rechen und<br />

Gabeln zusammengetragen und auf Tristen zum Trocknen<br />

aufgeschichtet. Ins Tal gelangt das Winterfutter<br />

am Heuseil, zusammengebunden zu 50 bis 60 Kilogramm<br />

schweren Burden, den so genannten Pinggel.<br />

<strong>Das</strong> Surren und Pfeifen ist weitum zu hören, wenn die<br />

Pinggel in die Tiefe donnern. «Weshalb all die Mühe?»,<br />

mag man sich fragen. Antworten gibt der Wildheuerpfad,<br />

der hoch über dem Urnersee durch die steilen<br />

Wiesenhänge des Rophaien führt und das alte Handwerk<br />

erlebbar macht.<br />

BLUMEN , WOHIN DAS AUGE REICHT<br />

Keine Angst, mit Informationstafeln eingedeckt<br />

wird man nicht auf der vierstündigen Wanderung<br />

von Eggbergen nach Ober Axen. Vielmehr laden<br />

Mit Blick auf den Urnersee<br />

geht es durch die steilen<br />

Hänge des Rophaien.<br />

fünfzehn hölzerne Bodenpunkte dazu ein, im<br />

Begleitheft Hintergründe zum Wildheuen nachzulesen<br />

oder sich an den wenigen Erlebnisstationen<br />

mit dem Thema zu befassen. Wem der Sinn einzig<br />

nach einer schönen Bergtour steht, kommt ebenfalls<br />

auf seine Rechnung: Die Aussicht vom Wildheuerpfad<br />

auf den smaragdgrünen Urnersee und<br />

die Zentralschweizer Bergwelt ist bezaubernd, auf<br />

den sonnenverwöhnten Wiesen blühen die Blumen<br />

um die Wette, von unzähligen Schmetter lingen umflattert<br />

und heiss geliebt.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


Immer wieder laden schöne Aussichtsplätze<br />

zum Innehalten – und zum<br />

Träumen vom Bad im kühlen See.<br />

Der Rophaien mit seinem<br />

markanten weissen Gipfelkreuz<br />

ist treuer Begleiter der Wandernden<br />

auf dem Wildheuerpfad.<br />

Tipps & Infos<br />

Wanderung: Bergstation Eggbergen – Chaltebrunne – Unter Hütten boden<br />

– Franzen – Ober Axen – Flüelen Usserdorf. Von Ober Axen besteht eine<br />

Seilbahnverbindung mit einer typischen Kleinseilbahn nach Flüelen<br />

Usserdorf.<br />

Einkehrmöglichkeiten: Auf Eggbergen und Ober Axen sowie in Flüelen.<br />

Anforderungen: Gut ausgebauter Bergweg mit mehreren Seilsicherungen,<br />

wo das Gelände sehr steil wird. Für trittsichere Bergwanderer<br />

und bergerfahrene Kinder ab ca. 10 Jahren ein Erlebnis. Die<br />

reine Wanderzeit beträgt rund viereinhalb Stunden. Wer in Ober Axen<br />

die Seilbahn nimmt, spart etwa dreiviertel Stunden.<br />

An­ und Rückreise: Mit dem Zug oder Auto nach Flüelen, mit der<br />

Seilbahn auf Eggbergen. Rückfahrt mit Bus ab Flüelen Usserdorf nach<br />

Flüelen.<br />

Badeplausch zum Abschluss: Nach der Wanderung in den Urnersee<br />

springen. Bei der Haltestelle Usserdorf liegt ein öffentlich zugänglicher<br />

Badeplatz, weiter Richtung Flüelen befindet sich das Strandbad.<br />

Karten: Swisstopo-Landeskarte 1:25 000, Blatt Muotatal (1172), oder<br />

Swisstopo-Wanderkarte 1:50 000, Blatt Klausenpass (246T).<br />

Informationen zum Wildheuerpfad: An der Talstation der Seilbahn<br />

Eggbergen sind das Begleitheft und ein Übersichtsplan erhältlich.<br />

Die Vielfalt hat ihren Grund. Wildheuflächen sind<br />

ausgesprochen artenreich und ökologisch wertvoll. Sie<br />

werden nicht gedüngt, frühestens ab Mitte Juli geschnitten<br />

und nur alle zwei bis drei Jahre genutzt. So finden am<br />

Rophaien unter anderem Feuerlilien, Brandorchis, der<br />

Grosse Perlmuttfalter oder der Enzianbläuling optimale<br />

Lebensräume, und dank der schonenden Bewirtschaftung<br />

bleiben Ameisenhaufen und Einzelbüsche stehen,<br />

die vielen Kleinlebewesen und Insekten ein Zuhause<br />

bieten. Aus der Perspektive des Wanderers sieht das<br />

Ganze aus wie ein kleines, liebevoll gepflegtes Paradies.<br />

EIN GEMÜTLICHER EINSTIEG<br />

Der Weg durch das Paradies erfordert sicheren Tritt<br />

und manchmal Schwindelfreiheit, das ist schnell klar.<br />

Bereits beim Start auf Eggbergen schweift der Blick<br />

zu den Steilhängen am Rophaien, und man fragt sich,<br />

wie man dort wandern, geschweige denn heuen kann.<br />

Die Antwort muss warten, die ersten eineinhalb<br />

Wanderstunden sind eine gemütliche Angelegenheit.<br />

Der Wildheuerpfad führt über weitläufige Viehweiden,<br />

zu braungebrannten Alphütten und durch den lauschigen<br />

Gruonwald, der mit seinen vielen Steinblöcken<br />

zu einer ersten Rast lädt.<br />

Nach der Alp Unterer Hüttenboden ist fertig gemütlich:<br />

Wir lassen Vieh und Weiden hinter uns und<br />

tauchen ein in die steilen Wildheuerhänge. Der Weg ist<br />

kühn angelegt und an den heiklen Stellen vorbildlich<br />

gesichert. Ist man im Juli und August unterwegs, kann<br />

man den Älplern beim Wildheuen zuschauen.<br />

MITTEL GEGEN VERBUSCHUNG<br />

130 Hektaren umfasst das «Wildi» am Rophaien, es<br />

bildet die grösste zusammenhängende Wildheufläche<br />

im Kanton Uri. Die Hälfte davon wird noch genutzt,<br />

dank Förderprogrammen und Unterstützungsbeiträgen.<br />

Die Artenvielfalt und die Pflege der Landschaft, die<br />

sonst rasch verbuschen würde, sind der öffentlichen<br />

Hand die Subventionen wert. Wirtschaftlich hat das<br />

Wildheuen jedoch seine Bedeutung verloren, im Gegensatz<br />

zu früher, als das zusätzliche Futter erlaubte, eine<br />

oder zwei Kühe mehr durch den Winter zu bringen<br />

und so das Überleben der Familie zu sichern.<br />

Wer sich während Stunden mit der Futtergewinnung<br />

beschäftigt, kriegt irgendwann selber Hunger.<br />

Zum Glück wartet nach dem schweizweit einzigen<br />

gemähten Föhrenwald Franzen, dem letzten Posten<br />

auf dem Wildheuerpfad, das Bergbeizli Ober Axen<br />

mit Währschaftem aus der Urner Küche. Talwärts<br />

geht's danach zu Fuss – oder in schwindelerregender<br />

Seilbahnfahrt mit einem typischen Urner Kleinseilbähnli,<br />

um die steilen Hänge des Rophaien auch<br />

noch aus der Luft auszukosten.<br />

Text/Fotos Daniel Fleuti<br />

44 <strong>NATURZYT</strong>


Mehr Naturferien auch auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

Natur­ und Wanderferien<br />

GENUSS UND NATUR IM<br />

HOTEL RISCHLI<br />

Eine imposante Bergkulisse, feinste<br />

Gastronomie, ein Wellnessbereich zum<br />

Träumen und herzliche Gastgeber. <strong>Das</strong><br />

erwartet unsere Gäste im Hotel Rischli.<br />

Im Winter direkt neben dem Skilift und<br />

im Sommer der perfekte Ausgangspunkt<br />

für Ausflüge. Sei es für eine entspannende<br />

Auszeit zu zweit, Wander- oder Skiferien,<br />

bei uns finden Sie sicher das passende<br />

Angebot. Im Herbst bieten wir Wildspezialitäten<br />

aus der einheimischen Jagd<br />

an. Weitere Informationen finden Sie<br />

unter www.hotel-rischli.ch<br />

HOTEL POST BIVIO – ATEMPAUSE VOM ALLTAG<br />

<strong>Das</strong> familiäre Hotel Post im Bündner den Septimerpass. Vielseitige Wan derungen<br />

führen über Passübergänge,<br />

Bergdorf Bivio liegt mitten im «Parc<br />

Ela», dem grössten Naturpark der den geologischen Wanderpfad und<br />

Schweiz. <strong>Das</strong> 3-Sterne-Haus blickt auf zu Hoch- und Flach mooren, dies in<br />

eine über 200 Jahre alte Hotel geschichte einer einmaligen Flora und Fauna.<br />

zurück. Bivio ist Ausgangsort in die Mehr Infos unter<br />

traumhafte Bergwelt um den Julier- und www.hotelpost-bivio.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

APARTHOTEL MUCHETTA<br />

WANDERN MIT AUSSICHT<br />

Im Bergdorf Wiesen zwischen Davos<br />

und dem grössten Naturpark der<br />

Schweiz - dem Parc Ela – erleben Sie die<br />

intakte Natur von der Haustüre weg. Im<br />

Muchetta wohnen Sie im Ein-, Zweioder<br />

gar Drei-Zimmer-Apartment.<br />

Hotelrestaurant für Frühstück, Halbpension<br />

oder Selbstverpflegung. Kleiner<br />

Wellnessbereich für Erwachsene. Kleine<br />

Gruppen willkommen. Wander-Pauschale<br />

ab CHF 480 / Studio / Frühstück /<br />

2 Pers . / 3 N. T 081 410 41 00<br />

www.aparthotel-davos.ch<br />

MERANSEN – SÜDTIROL/ITALIEN –<br />

EIN ORT DER<br />

BESONDEREN LEBENSKRAFT<br />

Wenn Natur und Design miteinander<br />

verschmelzen, entsteht ein gutes Gefühl.<br />

<strong>Das</strong> Gitschberg ist ein Haus mit Herz und<br />

Seele. Ein Boutique-Hotel am Berg,<br />

38 Zimmer klein. Mit Dolomiten-Weitblick,<br />

neuem Panorama-Bergpool und<br />

Duftgarten sowie dem naturheilkundlich<br />

inspirierten Fenilia Spa eröffnet sich<br />

1400 Meter über dem Alltag ein Kraftort.<br />

Kulinarisch raffiniert, empfohlen von<br />

Bioland. Mehr Infos:<br />

T 0039 0472 520 170, www.gitschberg.it<br />

NATUR UND RUHE GENIESSEN<br />

IM MUOTATAL<br />

<strong>Das</strong> Hüttenhotel Husky-Lodge ist der<br />

ideale Ausgangspunkt für viele Wanderungen<br />

im wildromantischen Muotatal.<br />

Übernachten kann man im heimeligen<br />

Hüttli, Hotelzimmer oder auf dem Campingplatz.<br />

Direkt vis à vis befinden sich<br />

der Klettersteig sowie ein 12 Meter hoher<br />

Kletterturm. Wer entspannen möchte, tut<br />

dies im Saunabereich, oder unternimmt<br />

einen Spaziergang in der schönen Umgebung<br />

und lässt sich anschliessend<br />

kulinarisch verwöhnen im Restaurant<br />

Husky-Lodge. www.erlebniswelt.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 45


Sommerwandern<br />

Faszination<br />

Im Sommer wandern wir gern am kühlen Nass<br />

von Bächen und Flüssen entlang. Mit oder gegen den Strom<br />

fasziniert uns das Wasser.<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


Wasserfall<br />

Giessbach in der Nähe<br />

von Interlaken.<br />

(Foto: Adobestock)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Wasser<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


In Kandersteg liegen die drei tiefblauen<br />

Arvenseeli mitten im Arvenwald, die<br />

vom Schmelzwasser gespeis t werden.<br />

Aber Achtung, ab dem Sommer können<br />

sie bereits ausgetrocknet sein.<br />

(Foto: Sven Allenbach, Tourismus<br />

Adelboden-Lenk-Kandersteg)<br />

Unergründlich dunkel liegt der<br />

Hexensee, Lai dalla Stria, in einem<br />

Seitental der Gemeinde Tujetsch<br />

(Sedrun), eingebettet zwischen<br />

abgeschliffenen hellen Felsen.<br />

(Foto: Sedrun Disentis Tourismus)<br />

48 <strong>NATURZYT</strong>


Unzählige Wasserfälle zieren<br />

die Landschaft rund um<br />

den Lago Maggiore, und das<br />

Grollen und Rauschen füllt die<br />

Täler. Auf dem Bild die<br />

Cascata Froda, Sonogno.<br />

(Foto: Ascona-Locarno Tourism,<br />

Alessio Pizzicannella)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Egal , ob wild, rauschend und<br />

ungebändigt oder sanft, ruhig<br />

und lauschig , die Kraft des<br />

Wassers ist energiegeladen<br />

– das spürt man gerade beim Bergwärts<br />

wandern. Direkt neben dem Gewässer<br />

fällt das einfacher als weit davon entfernt.<br />

Achten Sie darauf, wenn Sie nächstes<br />

Mal unterwegs sind.<br />

Vielleicht liegt es daran, dass Wasser<br />

die Grundlage allen Lebens ist. Bäche,<br />

Flüsse , Seen und Feuchtgebiete sind der<br />

Lebensraum einer Vielzahl von Pflanzen<br />

und Tieren und damit der wichtigste<br />

Bestandteil des Naturhaushaltes. Selbst<br />

der Mensch besteht durchschnittlich<br />

aus 60–80 Prozent Wasser. <strong>Das</strong> ist sicher<br />

auch der Grund, dass uns fliessendes<br />

Gewässer und stille Seen so faszinieren<br />

und wir uns darin auch wohlfühlen.<br />

WIE ENTSTEHT DER MAGISCHE FLUSS?<br />

Damit ein Bach oder Fluss entsteht, braucht<br />

es Wasser. Zum Beispiel Regenwasser, dass<br />

in den Boden versickert und so Ritzen und<br />

Hohlräume füllt. Der Grundwasserspiegel<br />

Sibe Brünne, die Quelle<br />

der Simme an der Lenk<br />

im Simmental.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 49


<strong>Das</strong> Alperschälli -Seeli sammelt<br />

das Wasser von den Grauhörnern<br />

und entlässt dieses in einem wild<br />

sprudelnden Bach ins Safiental.<br />

(Foto: Safiental Tourismus)<br />

Im wildromatischen Laggintal<br />

in der Region Brig Simplon findet<br />

das Wasser seinen Weg.<br />

(Foto: Brig Simplon Tourismus)<br />

Wasserfall in Jaun. Hier stürzen<br />

bis zu 6000 Liter Wasser pro Sekunde<br />

aus dem Felsen und in den Jaunbach.<br />

(Foto: Schweiz Tourismus/Jan Geerk)<br />

steigt, und das Wasser findet an passenden<br />

Stellen einen Ausgang und tritt als Quellwasser<br />

hervor. Im Winter kommt der Regen<br />

in den Bergen als Schnee, welcher im Frühling<br />

mit der Schneeschmelze in grossen<br />

Mengen abfliesst. So entspringt auch der<br />

Rhein aus dem Tomasee in Graubünden<br />

oder die Rhone mit Ursprung des Rhone-<br />

Gletschers.<br />

<strong>Das</strong> Wasser sucht sich den Weg in den<br />

Bergen talwärts, und so entstehen Was serfälle,<br />

die über ein Gefälle von mindestens<br />

45 Grad einen Höhenunterschied überwinden.<br />

Alles unter 45 Grad sind eher<br />

Stromschnellen als ein Wasserfall.<br />

Wenn Regenfälle ausbleiben oder das<br />

Schmelzwasser versiegt, trocknen die<br />

Quellen und Seen aus. So wie beispielsweise<br />

die drei tiefblauen Arvenseeli in<br />

Kandersteg ab August nach der Schneeschmelze<br />

austrocknen können.<br />

VOM RUHIGEN QUELLBACH ZUM<br />

TOSENDEN FLUSS<br />

Die Bäche und Flüsse werden hauptsächlich<br />

durch Regen und Schmelzwasser gespeist,<br />

so werden im Frühling bei der Schneeschmelze<br />

oder bei Starkregen im Sommer<br />

friedliche Bächlein zu reissenden Strömen.<br />

Dabei wird das Flussbett kräftig umgewälzt<br />

und auch viel Material wegbewegt.<br />

Deshalb gilt, beim Wandern und Spazieren,<br />

bei kurzfristig auftretenden Gewittern achtsam<br />

und vorsichtig in der Nähe von<br />

Bergbächen zu sein.<br />

Text Michael Knaus


Mehr Naturerlebnisse auch<br />

auf www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

Die Natur im Sommer erleben<br />

AUF DEN SPUREN DER WALSER<br />

IM SAFIENTAL<br />

Der Walserweg Safiental führt in drei<br />

Etappen durch eine eindrückliche Kulturund<br />

Naturlandschaft. Der Wegabschnitt<br />

von Safien Platz nach Thalkirch, Turrahus<br />

ist geprägt durch typische Walser Streusiedlungen,<br />

auseinanderstehende Einzelställe<br />

und Alphütten, welche aufgereiht<br />

wie auf einer Perlenschnur platziert sind.<br />

Blumenreichen Wiesen, eine artenreiche<br />

Alpenflora und schroffe Felsformationen<br />

machen diese Wanderung zu einem<br />

grossartigen Naturerlebnis.<br />

www.safiental.ch<br />

JAUNBACHSCHLUCHT:<br />

DRAMA MIT SÜSSEM ENDE<br />

Die wildromantische Jaunbachschlucht<br />

durchwandert man am besten ab Charmey<br />

talwärts. Nach dem türkisfarbenen Stausee<br />

Lac de Montsalvens wird’s spektakulär.<br />

Im Halbdunkel der Schlucht zeigen sich<br />

gefurchte Steilwände, verkeilte Fels brocken,<br />

Moos, Farn und genügsame Bäume.<br />

Gut gesichert führt der Weg rauf und<br />

runter, über Holzbrücklein, Stege und<br />

durch Galerien. Der Schluchtausgang<br />

kündigt sich mit Schokoladenduft vom<br />

Maison Cailler an.<br />

www.fribourg.ch/la-gruyere<br />

SOMMERWANDERUNG IN VALS<br />

Folgen Sie dem Wanderweg bei der<br />

Zerfreila-Kapelle und Sie erreichen nach<br />

etwa eineinhalb Stunden Aufstieg den<br />

Guraletschsee mit beeindruckender<br />

Bergkulisse.<br />

Dieser wird von den majestätischen<br />

Bergspitzen Guraletsch- und Fanellhorn<br />

umgeben. Geniessen Sie die friedliche<br />

Atmo sphäre und die Landschaft, die sich<br />

in seiner Oberfläche spiegelt.<br />

An einem warmen Sommertag wagen<br />

Sie einen Sprung ins erfrischende,<br />

kristallklare Wasser.<br />

Mehr Infos auf vals.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

VERGLETSCHERTE LANDSCHAFTEN<br />

UND SINGENDE BERGVÖGEL<br />

Sie träumen davon, den Grossen<br />

Aletschgletscher in Begleitung absoluter<br />

Stille in seiner vollen Länge zu bewandern?<br />

Oder vielleicht mögen Sie<br />

es gemütlicher und lauschen lieber<br />

frühmor gendlich den Gesängen der<br />

Bergvögel?<br />

Dies und vieles mehr bietet Ihnen das<br />

Pro Natura Zentrum Aletsch.<br />

Erleben Sie mit uns einzigartige<br />

Naturmomente in der Aletschregion.<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

pronatura-aletsch.ch/erlebnisangebote<br />

GLARNER WALDPERLEN ENTDECKEN<br />

Die App «Glarner Waldperlen» zeigt in<br />

den schönsten und wildesten Glarner<br />

Wäldern – den Waldreservaten – mehr<br />

über die Natur vor Ort. Vogelstimmen im<br />

Auenwald lauschen, mächtige Tannen<br />

und knorrige Arven bestaunen und spannende<br />

Sagen hören: Mit der App «Glarner<br />

Waldperlen» und Buntspecht Toggi<br />

wird der Ausflug ins<br />

Glarnerland zum Spass<br />

für die ganze<br />

Familie.<br />

Infos zur App:<br />

www.gl.ch/waldreservate<br />

GRÜNE FÜRSTEN AM BODENSEE<br />

Der grüne Daumen des letzten Kaisers<br />

von Frankreich, Louis Napoleon, zeigt<br />

sich noch heute im pompösen Garten<br />

und Park des Schlosses Arenenberg.<br />

Fürst Esterhazy begründete die<br />

Mainauer Blumenpracht. Was beide<br />

Persönlich keiten gemein hatten, war<br />

Reichtum und die besondere Vorliebe<br />

für schöne Künste und prachtvolle<br />

Gärten. Wie ihr Wirken den Bodenseeraum<br />

prägte, zeigen Museen im<br />

Thurgau, Pärke am Bodensee und die<br />

Blumeninsel Mainau.<br />

www.thurgau-bodensee.ch/gruenefuersten<br />

<strong>NATURZYT</strong> 51


Mehr Tannenzapfen gibt’s<br />

nirgends sonst im Thurgau:<br />

Tannzapfenland mit Sicht<br />

auf Säntis.<br />

ZU FUSS IN 24 ETAPPEN RUND UM DEN THURGAU<br />

Auf 220 Kilometern geht es auf dem Thurgauer Rundwanderweg<br />

auf Entdeckungsreise durch einen ländlichen Kanton, sanfte grüne<br />

Landschaften, Naturschutzgebiete und vorbei an Schlössern und Klöstern.<br />

START IN DER KANTONSHAUPTSTADT<br />

Natürlich beginnt der Thurgauer Rundwanderweg<br />

in der Kantonshauptstadt<br />

Frauenfeld und führt auf den städtischen<br />

Hausberg Stählibuck. Ein kleiner Abstecher<br />

und Aufstieg zum gleichnamigen<br />

Aussichtsturm lohnt sich. Es empfängt<br />

einen eine fantastische Weitsicht. Über<br />

idyllische Wiesen, Weiden und Wälder<br />

führt der Weg weiter durch die typische<br />

Thurgauer Landschaft. In dieser fehlt<br />

auch immer mal wieder ein See oder<br />

Weiher nicht: Der Bichelsee etwa, den<br />

man in der dritten Etappe erreicht,<br />

ist an Idylle kaum zu übertreffen. Im<br />

Sommer ist er ein süsser kleiner<br />

Badesee, beliebt bei Velofahrerinnen,<br />

Wanderern und Familien.<br />

DORNRÖSCHENSCHLOSS IM<br />

TANNZAPFENLAND<br />

Der Kanton Thurgau hat auch in<br />

historischer Hinsicht viel zu bieten.<br />

In der vierten Etappe erreicht man<br />

einen Zeugen davon: Eingebettet in<br />

sattes Grün erscheint nach steilem<br />

Abstieg vom schmalen Tannegger<br />

Grat das Kloster Fischingen, verschlafen<br />

wie ein Dorn röschenschloss. <strong>Das</strong><br />

Benedik tinerkloster im Thurgauer<br />

Tann zapfenland ist das einzige noch<br />

von Mönchen belebte Kloster im<br />

Kanton. Hier wird etwa die eigene<br />

Bierlinie «Pilgrim» gebraut, feines<br />

Essen oder Kulturprogramm geboten.<br />

Über Münchwilen und Affeltrangen<br />

erreicht man nach Fischingen in<br />

Etappe 7 dann die schmucke Altstadt<br />

von Wein felden und das bekannte<br />

Wein baugebiet Ottenberg, das exzellente<br />

Weine hervorbringt.<br />

VON ÖPFELRINGLI UND DEM<br />

BODENSEE<br />

Über die Rosenstadt Bischofszell geht es<br />

weiter nach Olmishausen. Dort befindet<br />

sich die «Öpfelfarm», die unter anderem<br />

die typischen Thurgauer Öpfelringli her-<br />

52 <strong>NATURZYT</strong>


Der Bichelsee – grüne Oase<br />

und zauberhafter Badesee.<br />

Rund um den Thurgau –<br />

Übernachtungs­ und Zugfahrtipp<br />

Geheimtipp Thurbo ­Seelinie: Auf<br />

der Seelinie zwischen Rorschach und<br />

Schaffhausen fährt die Regionalbahn<br />

Thurbo vorbei an Naturschutzgebieten,<br />

sanften Hügeln und malerischen Dörfern.<br />

Für Aktive besteht immer wieder die Möglichkeit,<br />

auszusteigen und eine schöne<br />

Velo- oder Wandertour zu unternehmen<br />

oder einzusteigen, um einen Streckenabschnitt<br />

auf der Schiene zurückzulegen.<br />

Eintreten, Ausfliegen und die Aussicht aus<br />

den grossen Panoramafenstern geniessen.<br />

Im Thurgau übernachten: Ob auf dem<br />

idyllischen Bauernhof, im schicken<br />

Wellnesshotel oder auf dem innovativen<br />

Campingplatz am See – im Thurgau schläft<br />

man gut. Und auf Wunsch auch ganz ausgefallen!<br />

Zum Beispiel im Baumhaus, im<br />

durchsichtigen Kugelzelt oder im Schlafstrandkorb.<br />

Auswählen, buchen, träumen.<br />

Mehr zum Angebot unter<br />

www.thurgau­bodensee.ch<br />

Schloss Arenenberg mit<br />

Napoleonmuseum am<br />

Untersee – wo einst der letzte<br />

Kaiser Frankreichs lebte.<br />

stellt. In Etappe 13 erreicht man schliesslich<br />

und endlich in Arbon den Bodensee.<br />

Im historischen Städtli Arbon<br />

darf das <strong>Schweizer</strong>ische Mosterei- und<br />

Brennerei museum MoMö nicht verpasst<br />

werden. Von den Arboner Quaianlagen<br />

geht es nach Westen entlang des Sees<br />

nach Romanshorn, wo die Passagierschiffe<br />

der <strong>Schweizer</strong>ischen Bodensee<br />

Schifffahrt AG gewartet werden und<br />

von wo sie natürlich auch in See stechen.<br />

Auto- oder Zugfans machen hier einen<br />

Abstecher in die Museen Autobau<br />

bzw. Locorama. Weiter entlang des<br />

Bodensees geht᾿s nach Altnau, Etappenziel<br />

15.<br />

ENTLANG DES UNTERSEES<br />

Nun wandert man den Seerücken hinauf<br />

zu den Bommer Weihern. Die stille, charaktervolle<br />

Landschaft der Weiher beherbergt<br />

einen wertvollen Lebensraum für Amphibien,<br />

Reptilien und Libellen und steht<br />

unter Naturschutz. Über Kreuzlingen gelangt<br />

man ab Etappe 18 an den Untersee,<br />

dem wohl schönsten Teil des Bodensees.<br />

Von Ermatingen führt der Weg zum aussichtsreich<br />

über dem Untersee gelegenen<br />

Arenenberg hinauf. Im hier situierten<br />

Napoleonmuseum lässt sich ein Original-<br />

Schauplatz des Lebens der Familie<br />

Bonaparte erleben. In Etappe 21 gelangen<br />

die Wanderer vorbei an der Insel Werd<br />

schliesslich nach Stein am Rhein. Ein<br />

Besuch des Städtchens lohnt sich: Über<br />

die Rheinbrücke gelangt man in die malerischen<br />

Gassen, die zu jeder Jahreszeit<br />

faszinieren.<br />

ÜBER DEN SEERÜCKEN<br />

INS SEEBACHTAL<br />

Über den Seerücken folgt man dem Thurgauer<br />

Rundwanderweg bis Nussbaumen<br />

und hinunter ins Seebachtal – ein Naturjuwel<br />

von nationaler Bedeutung. Mit seinen<br />

drei Seen ist es nach diversen Renaturierungen<br />

heute wieder eine Insel der Biodiversität<br />

und wunderbares Wandergebiet.<br />

<strong>Das</strong> Ziel der zweitletzten Etappe des Thurgauer<br />

Rundwanderweges ist nochmals ein<br />

ganz besonderes Thurgauer Highlight: Die<br />

Kartause Ittingen. Ein ehemaliges, bestens<br />

erhaltenes Kartäuserkloster, das zum<br />

Seminar- und Kulturzentrum geworden<br />

ist. Historische Gärten, ein tolles Restaurant<br />

und das Ittinger und das Thurgauer<br />

Kunstmuseum warten in besinnlicher<br />

Atmosphäre darauf, entdeckt zu werden.<br />

Die letzte Etappe führt zurück nach Frauenfeld,<br />

an den Ausgangspunkt der Reise.<br />

Text, Fotos Thurgau Tourismus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 53


Spiegelnder Bergsee<br />

im Abendlicht<br />

Naturwärts – auf den Spuren der Natur<br />

Bergsommer<br />

54 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERLEBEN<br />

Wenn es im Tal unten heiss wird, zieht es mich<br />

in die Berge. Hier oben herrschen angenehme<br />

Temperaturen und es gibt viel zu entdecken:<br />

glasklare Bergseen, rauschende Bergbäche und<br />

imposante Felsformationen.<br />

Sobald ich am Wandern bin, lasse ich den Alltag hinter mir.<br />

Mit jedem Schritt werden meine Gedanken klarer, mit jedem<br />

Atemzug fühle ich mich freier. Ein Schluck frisches Wasser aus<br />

dem rauschenden Bergbach ist eine Wohltat.<br />

Am Ziel angekommen, sitze ich hin und schaue den<br />

vorüberziehenden Wolken zu. Einfach so. Ohne Hektik, völlig<br />

unbeschwert.<br />

Dann erinnere ich mich an mein eigentliches Vorhaben<br />

und nehme meine Kamera zur Hand. Die Suche nach dem<br />

schönsten Bildausschnitt hat begonnen.<br />

Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Sommer voller<br />

L e i d e n s c h a ft !<br />

Text/Fotos Tobias Ryser<br />

<strong>NATURZYT</strong> 55


Der Autor<br />

Tobias Ryser arbeitet als selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt<br />

Natur- und Landschaftsfotografie. Auf der Suche<br />

nach dem perfekten Moment legt er grossen Wert auf eine<br />

ästhetische Bildkomposition und atemberaubendes Licht.<br />

Tobias Ryser zählt zu den erfolgreichsten Naturfotografen<br />

der Schweiz, seine Bilder werden regel mässig<br />

publiziert und wurden bereits mehrfach ausgezeichnet<br />

in diversen nationalen und internationalen<br />

Wettbewerben.<br />

Archaische Bergkulisse<br />

im Lichtspiel<br />

Mehr Informationen:<br />

www.tobias-ryser.ch, www.naturwaerts.ch<br />

56 <strong>NATURZYT</strong>


Malerische Berglandschaft<br />

mit<br />

blühenden Alpenrosen<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 57


Herbsterlebnis im hohen Norden<br />

Nach dem Sommer kommt<br />

Von Ende August bis Mitte September ist der Herbst in<br />

Lappland voller Farben. Die Ruska-Saison ist eine gute Erinnerung<br />

daran, worum es im Leben geht: den Moment zu geniessen.<br />

In Lappland gibt es keine halben<br />

Sachen – wilde Natur, unendliche<br />

Weiten und ein magisches Licht.<br />

Wer die Gegend nahe dem Polarkreis<br />

im hohen Norden Europas im<br />

Herbst besucht, erhält ein weiteres Geschenk:<br />

Ruska. Die sechste Jahreszeit<br />

in Lappland ist genauso verheissungsvoll,<br />

wie sie klingt. Denn wenn die<br />

Sonne im nördlichsten Finnland endlich<br />

untergeht, läutet dies den Beginn<br />

der schönsten Saison Lapplands ein.<br />

Nach alter samischer Tradition gibt es<br />

nördlich des Polarkreises acht Jahreszeiten,<br />

denn jede Saison wird in «früh»<br />

und «spät» aufgeteilt. Ruska bezeichnet<br />

den «Herbstsommer», also die<br />

Wochen zwischen Sommer und Herbst,<br />

welche die nördliche Wildnis regelrecht<br />

erröten lassen. Ahornbäume und Espen<br />

nehmen tiefe Scharlach- und Amber töne<br />

an, während die Vogelbeeren ihre gefiederten<br />

Blätter und Beeren in leuchtendem<br />

Kupfer präsentieren. Am schönsten jedoch<br />

sind die zarten Birken, deren goldenes<br />

Laub auf die burgunderroten Heidelbeer-<br />

Büsche zu ihren Füssen fällt. Der Farbrausch<br />

setzt meist ab der ersten Hälfte<br />

des Septembers ein – während der<br />

Ruska-Hauptsaison sind die Tage also<br />

noch immer lang und die Temperaturen<br />

liegen über dem Gefrierpunkt.<br />

ANKOMMEN, DURCHATMEN,<br />

GENIESSEN<br />

Die Schönheit Lapplands ist ein unvergessliches<br />

Erlebnis. Die Natur ist<br />

einzigartig; wer sich das erste Mal in<br />

dieser Landschaft bewegt, muss erst<br />

einmal zurechtkommen mit dieser<br />

nahezu unendlichen Weite, diesem<br />

endlosen Meer aus Wäldern, das höchstens<br />

von einem See oder einem Fjell<br />

unterbrochen wird. In diesem Landstrich<br />

zwischen Südfinnland, Ostsee,<br />

Norwegen, Russland und Schweden<br />

leben weniger Menschen als Rentiere<br />

– gerade einmal zwei pro Quadratkilometer.<br />

Einwohner trifft man hier<br />

58 <strong>NATURZYT</strong>


Ruska<br />

also kaum, die anmutigen Rentiere<br />

kreuzen hingegen unterwegs immer<br />

wieder den Weg. Der finnische Teil<br />

Lapplands erstreckt sich nördlich<br />

des Polarkreises auf einer Fläche von<br />

100 000 Quadratkilometern. Die raue<br />

Landschaft, die Schluchten, Feuchtgebiete,<br />

Flüsse und Seen lassen sich<br />

dabei bestens zu Fuss entdecken. Von<br />

den sogenannten Fjells geniesst man<br />

eine unvergleichliche Aussicht – die<br />

Spitzen dieser bewaldeten Hügel liegen<br />

meist über der Baumgrenze, so dass<br />

ein einmaliger Weitblick garantiert ist.<br />

Besonders reizvoll ist das Ylläs-Gebiet:<br />

Es besteht aus sieben Fjells und liegt<br />

Herbstzauber<br />

in wilder Natur und<br />

magischem Licht.<br />

am Ylläs-Nationalpark. Die zwei ursprünglichen<br />

Dörfer Äkäslompolo und<br />

Ylläsjärvi bilden zusammen das grösste<br />

Skigebiet Lapplands und bieten sowohl<br />

lappländischen Charme als auch eine<br />

prima Infrastruktur – und das während<br />

des ganzen Jahrs.<br />

NORDISCHE GOLDBEEREN<br />

Während Ruska geniesst man hier alle<br />

Vorzüge Lapplands: Komfortable Blockhütten<br />

für gesellige Familienferien oder<br />

romantischen Urlaub zu zweit bilden die<br />

Basis, von wo aus sportliche Aktivitäten<br />

geplant werden können. Die unberührte<br />

Natur bildet die perfekte Kulisse für<br />

Wanderungen, Velo- oder Kanu-Touren,<br />

ausserdem lassen sich hier nachts am<br />

weiten Himmel ausgezeichnet die ersten<br />

Nordlichter der Saison beobachten.<br />

Ruska bietet daneben auch zahlreiche<br />

Genüsse für Feinschmecker. Wenn der<br />

Sommer zu Ende geht, bringen die Sümpfe<br />

und Moore eine der wertvollsten Delikatessen<br />

Finnlands hervor: Moltebeeren.<br />

Arktisches Gold nennt man die wild<br />

wachsenden bernsteinfarbenen Waldfrüchte,<br />

die rein äusserlich an unsere<br />

Brombeere erinnern. Auch Pilze gibt es<br />

zuhauf – auch hier gilt, nur jene zu essen,<br />

die man auch tatsächlich kennt. Und:<br />

Zurückhaltung ist Pflicht, denn so<br />

bleiben genügend Exemplare für die<br />

Rentiere, die sich damit gerne eine<br />

Reserve für den nahenden Winter<br />

anfuttern.<br />

AUF INS LAND DER FJORDE<br />

Entdeckungsfreudige Reisende kombinieren<br />

ihren Besuch in Finnisch-Lappland<br />

mit einer Tour nach Norwegen – am<br />

besten mit der schönsten Schiffsreise<br />

der Welt, der Hurtigrute. Bis hinauf ans<br />

Nordkap führt die norwegische Postschiffstrecke.<br />

Eines der Dinge, die die<br />

Lofoten so magisch machen ist die Vielseitigkeit<br />

des Archipels mit seinen einzigartigen,<br />

verstreuten Inseln. Mit steilen,<br />

<strong>NATURZYT</strong> 59


Wenn die Sonne<br />

untergeht, leuchten<br />

die Farben besonders<br />

schön.<br />

hohen Bergen, die direkt aus einem<br />

salzigen, türkisfarbenen Ozean emporschiessen,<br />

schnellen Wetterwechseln<br />

und einmaligen Ausblicken bildet diese<br />

Inselwelt atemberaubende Szenerien.<br />

Natürlich, grün, blau und episch bilden<br />

die Lofoten eine perfekte Kulisse für<br />

Aktivitäten wie Wandern, Klettern,<br />

Angeln, Kajakfahren und Fotosafaris.<br />

Wer es gemütlicher mag, macht eine<br />

Bootsfahrt durch den majestätischen<br />

Trollfjord, wo sich mit etwas Glück<br />

Seeadler entdecken lassen.<br />

Oder aber man lässt sich kulinarisch<br />

verwöhnen – schliesslich wird hier der<br />

beste Stockfisch produziert. Im Rahmen<br />

des Fischfangs steht das «Rorbuer» im<br />

Mittelpunkt der Geschichte Norwegens.<br />

Entlang der Küste lassen sich die ikonischen<br />

Fischerhütten mieten. Wer in den<br />

authentischen Hütten mit dem typischen<br />

roten Anstrich und den weissen Fensterrahmen<br />

übernachtet, erhält einen Eindruck,<br />

wie es ist, an der Grenze zwischen<br />

Land und Meer zu leben.<br />

Auch die Rentiere fühlen<br />

sich in den Rot­, Gold­ und<br />

Gelbtönen wohl.<br />

AN DER ARKTISCHEN KÜSTE<br />

Als besonderes Erlebnis gilt der Herbstzauber<br />

in Island: Die bekannte kontrastreiche<br />

Insel mitten im Atlantik bietet<br />

zu dieser Jahreszeit einen immensen<br />

Farbenreichtum in einmaligen Landschaften.<br />

Zwar gibt es ab und an einen<br />

kleinen Regenschauer, doch der Spätsommer<br />

ist ideal für letzte Tage im<br />

Hochland oder einen erholsamen Tages -<br />

abschluss im Hotpot. Obwohl es noch<br />

keinen Frost gibt, liegt definitiv bereits<br />

eine gewisse Kühle in der Luft und abends<br />

zeigen sich die ersten Nordlichter am<br />

Nachthimmel.<br />

Der Herbst in Island ist magisch,<br />

anders lässt er sich nicht beschreiben.<br />

Allein die Landschaft, die sich durch<br />

eine Kombination aus dunklen Lavafeldern<br />

und Polarflora auszeichnet, ist<br />

einzigartig. Wenn die Vegetation in<br />

leuchtenden Herbstfarben erstrahlt,<br />

mischt sich das weiche grüne Moos mit<br />

tiefen, warmen Rot-, Gold- und Gelbtönen.<br />

Mit unzähligen Wasserfällen,<br />

Lavaformationen und brodelnden Solfatarenfeldern<br />

scheint man hier auf<br />

einem anderen Planeten angekommen<br />

zu sein.<br />

Und beim langsamen, friedlichen<br />

Entdecken dieser wunderschönen<br />

Landschaften in Finnisch-Lappland,<br />

Norwegen und Island entdeckt man<br />

irgendwann, dass die Zeit hier am<br />

Polarkreis anders tickt. Und in diesem<br />

Moment weiss man ganz bestimmt,<br />

dass man wiederkommen wird.<br />

Text Helen Weiss Fotos Kontiki Reisen<br />

60 <strong>NATURZYT</strong>


TATEN STATT WORTE NR. 74<br />

TATENDRANG<br />

IST TIERISCH GUT ZU TIEREN.<br />

KW 23/23<br />

Beim Tierwohl belegen wir seit vielen Jahren<br />

regelmässig einen Spitzenplatz.<br />

TATEN-STATT-WORTE.CH


Zu guter Letzt<br />

Leserfoto: Der Rotmilan, fotografiert von <strong>NATURZYT</strong>­Leserin Claudia Vogelsanger aus Dättwil AG.<br />

Der Rotmilan<br />

Der Rotmilan (Milvus milvus)<br />

ist der drittgrösste einheimische<br />

Greifvogel.<br />

Stundenlang kann man<br />

ihn mit seinen schmalen langen Flügeln<br />

hoch am Himmel kreisen sehen. Mit<br />

seinem langen Gabelschwanz steuert<br />

er elegant und gekonnt durch die Lüfte.<br />

Neben spektakulären Verfolgungs -<br />

jagden im Flug oder dem gezielten Aufgreifen<br />

der Beute beim Vorbeifliegen,<br />

führt er zur Balzzeit atemberaubende<br />

Flugmanöver durch. Zum Schlafen landet<br />

er in Bäumen, tut sich eher ungewöhnlich<br />

für Greifvögel mit anderen Rotmilanen<br />

zusammen.<br />

Sein bevorzugter Lebensraum sind<br />

Wiesen, Felder und Gehölze, deshalb ist<br />

er vor allem in der Nähe von landwirtschaftlich<br />

genutzten Kulturlandschaften<br />

häufig anzutreffen. Seine Haupt nahrungsquelle<br />

sind kleine Säugetiere wie Wühlmäuse,<br />

andere Vögel oder Aas. Auf frisch<br />

bearbeiteten Feldern sucht er häufig seine<br />

Nahrung und es sind ganze Gruppen<br />

a n z u t r e ff e n .<br />

Gute Erkennungsmerkmale sind sein<br />

tief gegabelter Schwanz und sein rostfarbenes<br />

Gefieder. Auf der Unterseite sind im<br />

Flug seine weissen Fenster am Flügel erkennbar.<br />

Am Kopf hat er eine graue<br />

Färbung.<br />

Haben auch Sie eine aussergewöhnliche<br />

Naturaufnahme?<br />

Einfach einsenden an<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

62 <strong>NATURZYT</strong>


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