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Kunstbulletin Juni 2023

Unsere Juni Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Jiajia Zhang, Andrea Büttner, Kunst und KI, Belinda Kazeem-Kamiński, uvm.

Unsere Juni Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Jiajia Zhang, Andrea Büttner, Kunst und KI, Belinda Kazeem-Kamiński, uvm.

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<strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> Fr. 10.– / € 8.–


FOKUS<br />

42 Jiajia Zhang — Mein Content, dein Content. Kristin Schmidt<br />

50 Andrea Büttner — Die Nachhaltigkeit der leisen Töne. Martina Venanzoni<br />

58 Kunst und KI — Geschichtslektion mit Christopher Kulendran Thomas. Adrian Notz<br />

62 Mathis Altmann — Die Leerstelle als Resonanzkörper. Rebecka Domig<br />

70 Belinda Kazeem-Kamiński — Der heimsuchende Blick zurück. Michel Rebosura<br />

78 Le plaisir du texte — Vers une exploration verbale de l’image. Nadia El Beblawi<br />

82 Disappear Here — Visioni del futuro sulle rovine del passato. Laura Giudici<br />

HINWEISE<br />

84 Baden — Ana Vujić / Bern — Isabelle Krieg<br />

86 Bern — Christian Grogg / Bern — Jackie Karuti<br />

87 Bern — Post Canvas / Burgdorf — Transformationen — Werke aus der Sammlung der Mobiliar<br />

88 Chur — Dieter Roth<br />

89 Genf — Ladina Gaudenz / Pierre-Marie Lejeune<br />

90 Langenbruck — Ulrich Rückriem / Lausanne — Lighten Up! On Biology and Time<br />

92 Luzern — Vera Marke / München — Marinella Senatore<br />

93 Stans — Esther Leupi und Judith Leupi<br />

94 Turin — Artisti in guerra<br />

95 Uster — Fischli / Weiss<br />

96 Warth — Peter Somm / Adolf Dietrich<br />

97 Weil am Rhein — Garden Futures / Zürich — Gotthard Schuh<br />

98 Zürich — Plünderware?<br />

99 Zürich — Giacometti / Dalí<br />

BESPRECHUNGEN<br />

100 Baden — von kleinen Atomen und grossen Geschichten — Im All der Malerei<br />

102 Bregenz — Monira Al Qadiri — Rohstoff und Problemmaterie<br />

104 Düsseldorf — Jenny Holzer — Evokation und Enigma<br />

106 Genf — Carmen Perrin — Die Spannung des Materials<br />

108 Grenchen — H.R. Giger / F.A. Wyss / J.F. Rieder — Mensch-Maschinen<br />

110 Langenthal — Rémy Bender — Die Natur als Autorin<br />

112 Locarno — Schawinsky, Pini, Schlatter — Prozess als Motor und Ziel<br />

114 Meggen — Sebastian Utzni — Vergangene Zukunft, aktuelle Vergangenheit<br />

116 München / Wien — Karrabing Film Collective — Filmen als Selbstermächtigung<br />

118 Porrentruy — Séverin Guelpa — Tiefensondierung<br />

120 Winterthur — Odilon Redon — Visionär und suggestiv<br />

122 Winterthur — TaDA — Bauern in futuristischen Roben<br />

NOTIERT<br />

124 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

131 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

141 AGENDA<br />

191 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />

192 EN PASSANT<br />

1


3.6.– 20.8.<strong>2023</strong><br />

Sylvie Fleury, Walking on Carl André, 1997, Kunst Museum Winterthur, Ankauf mit Mitteln aus der Schenkung Heinz Toggenburger, 2019


Editorial — Mulmige Komfortzonen<br />

Manchmal, wenn ich im Rahmen meiner Arbeit Zutritt zum Atelier<br />

einer Künstlerin, eines Künstlers erhalte, fühle ich mich wie<br />

ein Eindringling. In diesem geschützten Raum machen Gedanken<br />

und Konzepte erste Gehversuche, um dann, wenn sie ihre Form<br />

gefunden haben, in einer Ausstellung dem «Publikum» präsentiert<br />

zu werden. Da haben wir sie bereits: die Grenze zwischen<br />

privat und öffentlich. Kunstschaffende bewegen sich stets auf<br />

ihr, so auch Jiajia Zhang. Wenn sie in ihrer ersten musealen Soloschau<br />

das Verhältnis der beiden Sphären in der heutigen Gesellschaft<br />

beleuchtet, schwingt das spezifische Spannungsfeld des<br />

Künstler:innendaseins mit. Zhang hat Objekte aus dem häuslichen<br />

und dem urbanen Kontext ins Kunstmuseum St. Gallen gebracht,<br />

zusammen mit ihren assoziativ anmutenden Videocollagen, die<br />

häufig den Raum des Internets und der Social Media ins Bild rücken.<br />

Sie bringen uns zum Nachdenken über die neuartige und nur<br />

begrenzt kontrollierbare Verzahnung von öffentlich und privat, die<br />

dort stattfindet. Gelegentlich wird sie uns mulmig, doch können<br />

oder wollen wir uns ihr trotzdem kaum entziehen.<br />

In ähnlich ambivalenter Lage finden wir uns in vielen Bereichen<br />

wieder – beim Lebensmittelkonsum zum Beispiel. Andrea Büttner<br />

macht ihn im Kunstmuseum Basel anhand der Spargel zum Thema<br />

– dem frühlingshaften Gaumenschmaus, den wir unterbezahlten<br />

Arbeitsmigrant:innen verdanken. Monira Al Qadiri reflektiert<br />

im Kunsthaus Bregenz die Erdölförderung, auf die so viele unserer<br />

Produkte angewiesen sind. Und schliesslich ist da die immer<br />

leistungsfähigere Künstliche Intelligenz, vor der nun selbst ihre<br />

Entwickler:innen warnen. Ihrer Anwendung in der Kunst widmen wir<br />

neu eine lose Textreihe. Resignieren ist trotz all dem keine Option.<br />

Darüber nachdenken ist ein Anfang … Deborah Keller<br />

TITELBILD · Jiajia Zhang · Beautiful Mistakes, 2022, Still aus HD-Video, Farbe, Sound, 8’58’’<br />

3


8. BIENNALE WEIERTAL<br />

Open-Air-<br />

Ausstellung<br />

stellung 21. Mai–<br />

10. September<br />

<strong>2023</strong><br />

kuratiert von<br />

Sabine<br />

Rusterholz Petko<br />

BIENNALEWEIERTAL.CH<br />

Kulturort Weiertal<br />

Rumstalstr. 55, 8408 Winterthur<br />

Do–Sa 14–18 Uhr, So 11–17 Uhr<br />

June<br />

Art Fair<br />

Riehenstrasse 90B<br />

4058 Basel<br />

12.–18.6.<br />

<strong>2023</strong> Basel


Acts<br />

of<br />

Friendship<br />

– Act 3<br />

10.06 –<br />

17.09 <strong>2023</strong><br />

PILVI TAKALA<br />

Close<br />

Watch<br />

Limmatstrasse 270, 8005 Zürich<br />

Freier Eintritt während der ganzen Ausstellung<br />

migrosmuseum.ch migros-kulturprozent.ch<br />

Eine Institution des


SWISS<br />

ART SWISS AWARDS<br />

ART AWARDS<br />

<strong>2023</strong><br />

12 – 18 JUNE<br />

June 12 – 18 <strong>2023</strong> Halle 1.1 Messe Basel<br />

swissartawards.ch @swissartawards #swissartawards<strong>2023</strong><br />

KMTG_Ins_KUBU_Mai <strong>2023</strong>_0304<strong>2023</strong><br />

Kostbarkeiten von Adolf Dietrich<br />

7. Mai bis 17. September <strong>2023</strong><br />

Adolf Dietrich, Zwei Waldohreulen,1905,<br />

Öl auf Karton, 26x 36cm,<br />

© Kunstmuseum Thurgau<br />

Kunstmuseum Thurgau<br />

Ittinger Museum<br />

Kartause Ittingen<br />

www.kunstmuseum.tg.ch


Avec Caroline Bachmann,<br />

Christ Baptista, Marc Batalla, Sarah Benslimane, Yves Berger, Yann Stéphane Biscaut,<br />

Martin Bonnaz, Fred Bott, Romain Buffetrille, Lou Cohen, Mathieu Dafflon, Anjesa Dellova, Natacha Donzé, Gilles Furtwängler, Vidya Gastaldon,<br />

Charlotte Herzig, Andreas Hochuli, Robert Ireland, Benoît Jeannet, Jeremy, Rosanne Kapela, Elisabeth Llach, Renaud Loda, Alexandre Loye,<br />

Francesca Mangold, Line Marquis, Sébastien Mettraux, Miguel Menezes, Geneviève Morin, Anyali Oviedo Castillo, Anne Peverelli, Léopold Rabus,<br />

Till Rabus, Peter Roesch, Jessica Russ, Arnaud Sancosme, Pierre Schwerzmann, Kathrin Siegrist, Niels Trannois, David Weishaar et Julia Widmann


AUSSTELLUNG 16.05. bis 17.09.<strong>2023</strong><br />

geliebt<br />

verpönt<br />

gefürchtet<br />

Pfäffikon SZ<br />

CUNO<br />

AMIET<br />

DIE LUFT<br />

GANZ DICK<br />

Kulturhaus Obere Stube<br />

Oberstadt 7, 8260 Stein am Rhein<br />

www.kulturhaus-oberestube.ch<br />

6.5.–<br />

23.7.<strong>2023</strong>


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Lascaux Colours & Restauro, Barbara Diethelm AG<br />

Zürichstrasse 42, CH-8306 Brüttisellen, www.lascaux.ch


Villa Bleuler Gespräch<br />

mit Simone Holliger<br />

und Francisco Sierra<br />

Dienstag, 6. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

18.30 — 20.00<br />

Eine Kooperation des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) und des <strong>Kunstbulletin</strong>s.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung: www.sik-isea.ch


© Estate of Jean-Michel Basquiat. Licensed by Artestar, New York.


Auktionen Moderne<br />

& Zeitgen. Kunst<br />

ANSELM KIEFER; SCHÄTZPREIS: € 100.000 / 120.000 © ANSELM KIEFER<br />

Jubiläumsauktionen 29. / 30. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> in München<br />

Repräsentantin Schweiz · Gabrielle J. Fehse · T +41 61 272 12 13 · gfehse@karlundfaber.de


ERÖFFNUNG<br />

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17. JUNI – 29. OKTOBER <strong>2023</strong><br />

www.spazispescha.ch


ALEX HANIMANN<br />

MARION RITZMANN<br />

21. Mai – 2. Juli <strong>2023</strong><br />

Vernissage: Sonntag, 21. Mai, 11 Uhr<br />

Begrüssung: Philippe Rey, Präsident Kulturkommission Gemeinde Wettingen<br />

Einführung: Sarah Merten, Leiterin Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Zeit für Gespräche: Sonntag, 25. <strong>Juni</strong>, 13 – 17 Uhr<br />

Anna Ninck, Kunstvermittlerin, beantwortet im Einzelgespräch<br />

spontane Fragen oder führt durch die Ausstellung<br />

Finissage: Sonntag, 2. Juli, 15 Uhr<br />

Ausstellungsrundgang und Gespräch<br />

mit Alex Hanimann, Marion Ritzmann und Sarah Merten<br />

Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen<br />

www.glurisuterhuus.ch<br />

Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr<br />

Abb.: Marion Ritzmann, Systemic Drawing (Borders), <strong>2023</strong>, Papier,<br />

Tusche, Farbstifte, 21 x 14,8 cm (Detail); Grafik: aorta.design, Baden


Christopher Lehmpfuhl, Schlossplatz, August 2020 (Detail), Öl auf Leinwand,<br />

180 x 240 cm, Sammlung Würth, Inv. 18801 © <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zurich<br />

Foto: Uwe Walter, Berlin<br />

www.forum-wuerth.ch<br />

Elementar- und<br />

Wetterphänomene<br />

in Werken der<br />

Sammlung Würth<br />

28. Februar <strong>2023</strong><br />

bis 16. Februar 2025<br />

Eintritt frei<br />

Salvador Carl Moll, Dalí Venedig, (1904-1989), auf der fotografiert Riva Schiavoni Jean - Blick Dieuzaide gegen den (1921-2003), Giardino pubblico<br />

Sammlung (Detail), um Würth, 1922, Inv. Sammlung 7055 © Jean Würth, Dieuzaide Inv. 1879 (Detail)<br />

LOTTE<br />

ERLEBTE LANDSCHAFTEN<br />

Werke aus der Sammlung Würth<br />

27.1. bis 1.10.<strong>2023</strong><br />

Les Emmondeurs de Platanes (Baumausputzer auf Platanen), um 1968, Fluidine auf<br />

Papier, 59 x 47 cm (Detail), Sammlung Wrth, Inv. 10064<br />

Christopher Kulendran<br />

Thomas<br />

FOR REAL<br />

in Zusammenarbeit mit Annika Kuhlmann<br />

und Aṇaṅkuperuntinaivarkal Inkaaleneraam<br />

10.06.–10.09.<strong>2023</strong><br />

Kunsthalle<br />

Zürich<br />

kunsthalle<br />

zurich.ch


Werkschau Design & Kunst<br />

24. <strong>Juni</strong> bis 2. Juli <strong>2023</strong><br />

Vernissage: 23. <strong>Juni</strong>, 18:30 Uhr<br />

745 Viscosistadt, Luzern-Emmenbrücke<br />

#WerkschauDK<br />

@hslu_dk<br />

hslu.ch/werkschau


Grünbergstrasse 7<br />

9000 St.Gallen<br />

→ 5 Min vom Bahnhof<br />

lokremise.ch<br />

10. JUN – 5. NOV 23<br />

CAMILLE HENROT<br />

Sweet Days of Discipline


NEU<br />

IM MUSEUM<br />

BUNTE TÜCHER,<br />

GETEILTE GESCHICHTE<br />

Auf den Spuren von König Baumwolle<br />

30. April – 31. Oktober <strong>2023</strong><br />

www.annagoeldimuseum.ch<br />

Anna Göldi Museum, Fabrikstrasse 9, 8755 Ennenda/Glarus


MUSÉE CANTONAL<br />

DES BEAUX-ARTS<br />

LAUSANNE<br />

Emily Jacir.<br />

We Ate the Wind<br />

© Emily Jacir<br />

26.5.<strong>2023</strong> –<br />

Espace Projet<br />

27.8.<strong>2023</strong> Eintritt frei mcba.ch


gemeinsam besser leben<br />

Wertvolles<br />

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UNIQA Kunstversicherung<br />

Für Informationen wenden Sie sich bitte an:<br />

Alfred-Escher-Strasse 50<br />

8002 Zürich<br />

Tel.: +41 79 279 14 30<br />

www.art-uniqa.ch<br />

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hkb.bfh.ch/diplome23<br />

[Contemporary Arts Practice] Vernissage : 22 juin, 18h, festival de diplômes : 23 – 27 juin<br />

Centre d’art Pasquart, Faubourg du Lac 71, Bienne<br />

[Gestaltung und Kunst] Vernissage: 23. <strong>Juni</strong>, 18 Uhr, Ausstellung: 24. <strong>Juni</strong> – 7. Juli<br />

HKB, Fellerstrasse 11, Bern<br />

[Fine Arts] Vernissage: 4. Juli, 18 Uhr, Ausstellung: 5. – 9. Juli<br />

Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13, Langenthal<br />

Hochschule der Künste Bern<br />

Haute école des arts de Berne


David Renggli<br />

Jahrmarkt der Gefühle<br />

4. <strong>Juni</strong> bis 6. August <strong>2023</strong><br />

8640 Rapperswil-Jona<br />

Schönbodenstrasse 1<br />

kunstzeughaus.ch


25.02. 18.06. <strong>2023</strong><br />

BETYE SAAR<br />

SERIOUS MOONLIGHT<br />

Betye Saar, Celestial Universe, 1988, Farbe auf Seide, 241.3 × 353.1 cm (Detail), Institute of Contemporary Art, Miami, Museumsankauf, Foto: Robert<br />

Wedemeyer, Courtesy the artist and Roberts Projects, Los Angeles


Liste<br />

Liste<br />

Art<br />

Art<br />

Fair<br />

Fair<br />

Basel<br />

Basel<br />

Liste<br />

Liste<br />

Art<br />

Art<br />

Fair<br />

Fair<br />

Basel<br />

Basel<br />

Liste<br />

Liste<br />

Art<br />

Art<br />

Fair<br />

Fair<br />

Liste<br />

Liste<br />

Art<br />

Art<br />

Liste<br />

Liste<br />

Liste<br />

Liste<br />

12.–18.<br />

12.–18.<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>2023</strong><br />

<strong>2023</strong><br />

12.–18.<br />

12.–18.<br />

<strong>Juni</strong><br />

<strong>Juni</strong><br />

Messe Basel, Halle 1.1<br />

Messe Basel, Halle 1.1<br />

Hauptpartner seit 1997<br />

Hauptpartner E. Gutzwiller & seit Cie, 1997 Banquiers, Basel<br />

E. Gutzwiller & Cie, Banquiers, Basel<br />

liste.ch<br />

liste.ch<br />

Liste Showtime Online, 12.–25. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

Liste Showtime Online, 12.–25. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

Liste Expedition Online<br />

Liste Expedition Online


Im Bad der<br />

Farben Renoir<br />

und Monet<br />

an der<br />

Grenouillère<br />

13. Mai bis<br />

17. September<br />

<strong>2023</strong><br />

Sammlung<br />

Oskar Reinhart<br />

«Am Römerholz»<br />

Winterthur


FRANZ UND HOHLER<br />

Vier Ausstellungen und viel mehr<br />

Kunstmuseum Olten<br />

Stadtkirche Olten<br />

Historisches Museum Olten<br />

6. Mai bis 5. November <strong>2023</strong><br />

www.franzundhohler.ch<br />

ZUM ACHTZIGSTEN<br />

OLTEN<br />

@ KUNSTMUSEUMOLTEN.CH<br />

«Hallo. Guten Tag. Oder gute Nacht.»<br />

Zeitgenössische Kunst für Franz Hohler<br />

Schatzkammer Sammlung #6<br />

Franz Hohler kuratiert<br />

in der Stadtkirche<br />

«Den Blick etwas nach oben, bitte...»<br />

Franz Hohler fotografiert<br />

GRATULIERT


knapp — klar — kostbar<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> im Abo,<br />

jetzt bestellen!<br />

10 × =<br />

Fr. 86.–<br />

↗ Abos: kunstbulletin.ch/abo<br />

Weitere Abo-Kategorien siehe Website. Kontakt: +41 (0)31 300 62 51


Le silence des oiseaux chanteurs<br />

Das grosse Ticken<br />

17.06.–<br />

03.09.<strong>2023</strong><br />

Daniela Keiser<br />

Daniela Keiser, «Umm-images», Diainstallation, Detailansicht aus der 80-teiligen Serie, 2021-<strong>2023</strong>


6. Mai bis 10. September <strong>2023</strong><br />

Kunsthaus Zug<br />

Paul Klee, Raumarchitektur mit der gelben Pyramide / kalt – warm, 1915, Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm<br />

LUST AUF FARBE<br />

Werke aus der Sammlung<br />

Paul Klee bis Olafur Eliasson


www.schaulager.org<br />

Klara Lidén, Warm-Up: State Hermitage Museum Theater, 2014, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum<br />

in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Tom Bisig, Basel, © Klara Lidén


Raumfahrt VII<br />

Natacha<br />

Donzé<br />

Laila<br />

Kaletta<br />

Vicente<br />

Lesser<br />

24.9.<strong>2023</strong><br />

4.6.—<br />

Museum<br />

Langmatt<br />

Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30, CH-5401 Baden<br />

www.langmatt.ch<br />

Abb. (v.o.n.u.):<br />

Laila Kaletta, Cilia in the net of analogies, 2022, Videoinstallation<br />

Natacha Donzé, Feeding on mud, 2021, Acryl auf Leinwand<br />

Vicente Lesser, Another gate to Llano del Rio, <strong>2023</strong>, Installationsansicht


June 15–18, <strong>2023</strong><br />

Latifa Echakhch, Night Time (As Seen by Sim Ouch) (detail), 2022. Courtesy of the artist and Pace Gallery


Andrea Büttner, Erntender (Detail), 2021 © Andrea Büttner / <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zurich, Foto: Ralph Feiner, Courtesy Galerie Tschudi, Zuoz


Dimitra Charamandas, «Auricular whorl» (<strong>2023</strong>), acrylic on cotton, 130 x 180 cm<br />

Dimitra Charamandas «Little inlets»<br />

Ausstellungsdauer<br />

4. Mai bis 27. Juli <strong>2023</strong><br />

Öffnungszeiten<br />

Jeden Donnerstag 16 bis 20 Uhr<br />

Helvetia Art Foyer<br />

Steinengraben 25, Basel<br />

Eintritt frei<br />

helvetia.ch/kunst


19.4.–<br />

29.10.<br />

<strong>2023</strong><br />

Foto: Roger Ballen, Headless, 2006 © courtesy Roger Ballen<br />

CALL<br />

OF THE<br />

VOID<br />

ROgER<br />

BALLEN


photo<br />

basel<br />

June<br />

13 – 18<br />

<strong>2023</strong><br />

© PUTPUT Popsicles 2012<br />

Switzerland‘s<br />

first and only art<br />

fair dedicated to<br />

photography based<br />

art<br />

Volkshaus Basel<br />

Rebgasse 12-14<br />

4058 Basel<br />

Switzerland<br />

photo-basel.com


–9.7.<strong>2023</strong><br />

Simone<br />

Holliger<br />

venir<br />

en main<br />

Pia Fries, quintopylon 2, 2020<br />

Ölfarbe und Siebdruck auf Holz<br />

200 × 140 cm. Foto: Hans Brändli<br />

© Pia Fries / <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zürich<br />

Monira Al Qadiri, Holy Quarter, 2020<br />

20 minute video and glass sculpture<br />

installation (video still). Courtesy the artist<br />

Nature. Sound.<br />

Memory<br />

Monira Al Qadiri<br />

Joan Jonas<br />

Sigalit Landau<br />

Maya Schweizer<br />

Hannah Weinberger<br />

Pia<br />

Fries<br />

Pia Fries, quintopylon 2, 2020<br />

Ölfarbe und Siebdruck auf Holz<br />

200 × 140 cm. Foto: Hans Brändli<br />

© Pia Fries / <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zürich<br />

Simone Holliger, Eines deiner Gesichter, 2021<br />

Papier, Kleber und Acryllack, 83 × 56 × 41 cm<br />

© Simone Holliger<br />

Foto: Serge Hasenböhler<br />

Kunsthaus Baselland<br />

St. Jakob-Strasse 170<br />

CH-4132 Muttenz / Basel<br />

+41 (0)61 312 83 88<br />

kunsthausbaselland.ch<br />

#kunsthausbaselland<br />

Öffnungszeiten / Opening hours<br />

Dienstag bis Sonntag 11–17 Uhr /<br />

Tuesday to Sunday 11 am to 5 pm<br />

Erweiterte Öffnungszeiten<br />

während der Art Basel (12.–18.6.) /<br />

Extended Opening Hours<br />

during Art Basel (12–18 June)<br />

Mo, Di, Do–So: 10–18 Uhr<br />

Mi: 14–18 Uhr<br />

Mon, Tue, Thu–Sun: 10 am–6 pm<br />

Wed: 2–6 pm


Zeitgenössische Mythen vom Arabischen Golf<br />

12. Mai – 16. Juli <strong>2023</strong><br />

EI NTR ITT FR EI<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger<br />

Spitalstrasse 18, Basel kbhg.ch


FOKUS<br />

Jiajia Zhang — Mein Content, dein<br />

Content<br />

Jiajia Zhang. Foto: Jiří Makovec<br />

Jiajia Zhang zeigt im Kunstmuseum St. Gallen ihre erste museale<br />

Einzelausstellung. Scharfsinnig analysiert die Künstlerin die<br />

ambivalente Raumsituation des Hauses und führt sie thematisch<br />

mit der eigenen Arbeit zusammen: Ihre Videos, Installationen<br />

und Objekte befassen sich mit den schwindenden Grenzen<br />

zwischen privat und öffentlich unter dem Einfluss der Digitalisierung.<br />

Ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung sind Zhangs<br />

Recherchen während ihres Residenzaufenthaltes am Istituto<br />

Svizzero in Mailand. Kristin Schmidt<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Jiajia Zhang · Social Gifts, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Sebastian Stadler<br />

FOKUS // JIAJIA ZHANG<br />

43


Jiajia Zhang · Social Gifts, <strong>2023</strong>, Stills aus HD-Video, Farbe, Sound, 13’08’’<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Jiajia Zhang · Beautiful Mistakes, 2022, Stills aus HD-Video, Farbe, Sound, 8’58’’<br />

FOKUS // JIAJIA ZHANG<br />

45


Kunsträume sind oft an Orten untergebracht, die ursprünglich nicht für sie gedacht<br />

waren: von Fabrikhallen bis zu Ladengeschäften, von Banken bis zu Bahnhöfen. In<br />

St. Gallen wurde das Kunstmuseum als ebensolches erbaut, das Untergeschoss<br />

jedoch entstand 1983 als räumliche Erweiterung für das Naturmuseum im selben<br />

Haus. Damals wurde eine breite, abfallende Rampe ins neoklassizistische Gebäude<br />

gebrochen, um den Zugang zum Untergeschoss möglichst offen und niederschwellig<br />

zu gestalten. Das Foyer – selbst eine Zwischenzone, ein Durchgangsort – wurde<br />

gleichsam in das Untergeschoss hinein verlängert und führte direkt in die naturhistorischen<br />

Sammlungen. Seit fast sieben Jahren und bis zum geplanten Umbau nutzt<br />

nun das Kunstmuseum die postmodernen Räume. Das gelingt überraschend gut, war<br />

aber noch nie so perfekt wie in der aktuellen Ausstellung von Jiajia Zhang.<br />

Die 1981 in China geborene Künstlerin lebte zehn Jahre in St. Gallen und kehrt<br />

jetzt für ihre erste museale Einzelausstellung zurück. Bis Ende Mai war sie für sieben<br />

Monate in der Residenz des Istituto Svizzero in Mailand und hat ihre dortigen<br />

Recherchen in die Ausstellung integriert. Das Leitthema ist die Entgrenzung von öffentlicher<br />

und privater Sphäre. Das Phänomen manifestiert sich sowohl physisch<br />

als auch medial, und die Schnittstellen sind allerorten zu sehen. Jiajia Zhang hat<br />

sie in Mailand auf dem Domplatz ebenso untersucht wie in gängigen Social-Media-<br />

Kanälen und transferiert ihre Forschungsergebnisse in medial vielfältige Werke.<br />

Dennoch bilden diese in der Ausstellung eine starke Einheit. Das liegt nicht zuletzt<br />

an Zhangs gekonntem Umgang mit dem Raum: «Das Untergeschoss ist spezifisch»,<br />

sagt die Künstlerin im Gespräch. «Die Rampe führt nicht in einen Raum, sondern in<br />

einen Raumkomplex, ein Raumgefüge. Es ist verwandt mit den Arkaden und Galerien<br />

in Mailand, also mit undefinierten Räumen, in denen Häusliches und Städtisches<br />

gleichzeitig stattfindet.» Diesen Aspekt verdeutlicht Zhang bereits auf der Rampe.<br />

Sie ist mit Granitplatten ausgestattet und damit dem Aussenbereich näher als einem<br />

Ausstellungssaal, aber die Künstlerin platziert hier ein Zeichen für einen Innenraum:<br />

Die mauvefarbenen Loungesessel des Künstlers Michael E. Smith aus der hauseigenen<br />

Sammlung provozieren in dieser Durchgangssituation ein Innehalten.<br />

Innen und Aussen verschränken sich<br />

In der Sichtachse der Rampe hängt wiederum ein Element des Aussenraums: Im<br />

Werk ‹Fenster (Script)›, <strong>2023</strong>, hat die Künstlerin ein Schaufenster nachgebildet. Dort,<br />

wo üblicherweise die Öffnungszeiten stehen, referieren Zeitnotationen auf einen<br />

Säuglingsrhythmus: Die Künstlerin ist vor sieben Monaten Mutter geworden. Mit diesen<br />

intimen Angaben wie auch mit dem geschlossenen Lamellenvorhang im Inneren<br />

der Vitrine verschränken sich erneut Privates und Öffentliches.<br />

Jiajia Zhang hatte für ihre Ausstellung freien Zugriff auf die gesamte Sammlung<br />

des Kunstmuseums. Neben Werken von Michael E. Smith sind in unmittelbarer Nähe<br />

zum Schaufenster die ‹Awnings›, 2000, von Rita McBride zu sehen. In einem kleineren<br />

Raum verweisen die ‹Elite Shopping Bags›, 1997, von Sylvie Fleury und ein ‹Schachtelkörper›<br />

des St. Galler Künstlers David Bürkler auf Haul-Videos. In ihnen stellen<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Jiajia Zhang · ma, da, ah, oh, no, <strong>2023</strong> (Detail), Vorhängeschlösser an Metallringen, Masse variabel.<br />

Foto: Sebastian Stadler<br />

FOKUS // JIAJIA ZHANG<br />

47


Menschen soeben gekaufte Produkte vor: Die «draussen», in Geschäften erworbenen<br />

Konsumartikel werden daheim ausgepackt und gefilmt, um sie dann auf Internet-<br />

Videoportalen der Welt zu präsentieren: «In diesen Videos gibt es eine komplexe<br />

Schnittstelle zwischen privat und öffentlich: Man schaut die Filme für sich, mal zu<br />

Hause, mal im öffentlichen Raum. Der Pool der Filme ist sehr öffentlich, aber die Inhalte<br />

wiederum privat und intim: Dreissig Millionen Menschen schauen, was jemand<br />

daheim tut.»<br />

Die grosse Schar der Influencer<br />

So wird heute «Content» produziert. Privatpersonen, denen längst ein Massenpublikum<br />

folgt, die sich aber weiterhin als privat agierende Menschen darstellen, kreieren<br />

Inhalte. Andere konsumieren diesen Content, verbreiten ihn weiter und reizen<br />

zu neuer Produktion. Diese Wechselwirkungen analysiert Zhang insbesondere in ihren<br />

Videocollagen. ‹Social Gifts›, <strong>2023</strong>, entstand in Mailand und reiht Sequenzen aneinander:<br />

Menschen produzieren sich für andere. Sie posieren einzeln, miteinander,<br />

stehend, auf den Bodenplatten des Domplatzes liegend, zeigen ihre Kleidung, ihre<br />

Schuhe, ihre Taschen. Zhang nimmt selten die Gesichter ins Bild, ebenso wenig die<br />

Architektur. Viel wichtiger ist die Stadt als Bühne, ihr Licht und ihre urbane Atmosphäre.<br />

Diesem Treiben hinterlegt die Künstlerin eine Lesung von Gertrude Steins Text<br />

‹Was sind Meisterwerke und warum gibt es so wenige davon?› und spiegelt ihn mit der<br />

Frage «Was sind Influencer und warum gibt es so viele davon?». Damit trifft Einzigartigkeit<br />

auf Menge und Authentizität auf Inszenierung: «Ich beobachtete, wie sich die<br />

Menschen verhalten, wie sie sich zur Schau stellen. Der Dom als Meisterwerk bleibt<br />

im Hintergrund. Man sieht ihn nie. Das ist die Gegenthese zum Text: Das Meisterwerk<br />

kann nicht regiert werden, sondern nur die Kleidung und Gestik.»<br />

Jiajia Zhang (*1981, Hefei, China) lebt in Zürich<br />

2001–2007 Studium der Architektur, ETH Zürich<br />

2007/08 International Center of Photography, New York<br />

2017–2020 Master of Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹If Every Day Were a Holiday, Towns Would Be More Mysterious›, Coalmine, Winterthur<br />

2020 ‹Follow You Follow Me›, Cherish Genf im Haus, Wien<br />

2015 ‹Trying to be here›, Architektur Forum Ostschweiz, St. Gallen<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹Swiss Art Awards›, Basel; ‹La réforme de Pooky›, Friart, Fribourg; ‹Koondhor Panorama›, Centre<br />

d’Art Contemporain Genève; ‹Kino›, Fluentum, Berlin<br />

2021 ‹Werkschau Kanton Zürich›, Museum Haus Konstruktiv, Zürich; ‹Projection of a selection of films<br />

by Mohamed Almusibli›, Fondation d’entreprise Pernod Ricard, Paris<br />

2020 ‹Summer of Suspense›, Kunsthalle Zürich<br />

2018 ‹Heimspiel›, Kunst Halle Sankt Gallen<br />

2016 ‹Der Horizont ist klar›, Nextex, St. Gallen<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Das Meisterwerk steht für sich selbst, aber, so fragt Zhang: «Wie frei sind die Influencer<br />

sich selbst gegenüber, da sie immer ein Publikum mitdenken müssen?» Sie<br />

wollen beeinflussen, beeindrucken, fesseln. Sie brauchen eine Fangemeinde, Klicks<br />

und Likes. Das potenzielle Publikum soll sich involviert fühlen und es bleiben, deshalb<br />

muss einerseits in hoher Frequenz agiert werden, andererseits kommt es auf<br />

die Inhalte an: Vermeintlich Privates ist einzigartig und berührend. Dahinter steht<br />

das Versprechen von Authentizität, Vertrauen und Nähe. Je persönlicher, intimer die<br />

Präsentation, desto grösser die Aufmerksamkeit und damit die Öffentlichkeit. Dieses<br />

Paradoxon ist besonders augenfällig in den sogenannten sozialen Medien.<br />

Es funktioniert aber auch im realen Raum und wird von Jiajia Zhang treffend in<br />

Installationen übersetzt: In Analogie zur als Wunschbrunnen verklärten Fontana di<br />

Trevi in Rom lädt ein mit Münzen gefüllter Metalltrog in der Ausstellung dazu ein,<br />

weitere Münzen hineinzuwerfen. Das Geräusch des Auftreffens wird elektronisch<br />

verstärkt zu einem lauten Ton. Jiajia Zhang spielt damit auf private Rituale auf öffentlichen<br />

Plätzen an: «Was man flüstert, bekommt hier Präsenz. Zudem gibt es neue<br />

gegenständliche Beziehungen. Damit trägt ein sehr privater Wunsch zu einem öffentlichen<br />

Bild bei.»<br />

Intime Wünsche im öffentlichen Raum<br />

Das gilt auch für die Vorhängeschlösser, die von Paaren an Geländern berühmter<br />

Brücken befestigt werden: Ab mit dem Schlüssel in den Fluss, auf dass die Verbindung<br />

ewig halte! Der intime Wunsch und sein massenhafter Ausdruck im Stadtraum<br />

führte bereits zu Geländereinstürzen. Jiajia Zhang montiert fünf einzelne Vorhängeschlösser<br />

in die Passage des Untergeschosses. Es sind handelsübliche Schlösser,<br />

die eigens für Liebespaare hergestellt worden sind, sie haben die Form zweier verbundener<br />

Herzen. Die eingravierten Buchstaben sind allerdings keine Initialen, sondern<br />

erste Babylaute.<br />

Die Künstlerin bezieht sich damit auf Sprache als eine abstrakte Ausdrucksform;<br />

abstrakt wie ein Liebesschwur, sodass ein Schloss zusätzlich kundtun muss, was<br />

Worte versprochen haben. ‹You Left Something Behind› – das Schloss bleibt zurück.<br />

Wem es gehörte, wissen einzig die, die es aufgehängt haben. Aber der Ausstellungstitel<br />

schlägt einen viel grösseren Bogen: «You Left Something Behind» mahnt die<br />

Shopping-Plattform, wenn Konsumartikel im digitalen Warenkorb zurückgelassen<br />

wurden. Dieser Hinweis liefert ein kleines Zeichen für die ungleich weitreichenderen<br />

Spuren in der Datenwelt. Sie werden gespeichert, ausgewertet, verknüpft. Inhalte<br />

und Menschen werden verbunden, Content-Konsum und Content-Produktion werden<br />

gesteuert. Diese Wechselwirkungen visualisiert Jiajia Zhang auf ebenso sehenswie<br />

bedenkenswerte Weise.<br />

Die Zitate stammen aus einem Gespräch mit der Künstlerin am 17. 4.<strong>2023</strong>.<br />

Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen. post@kristinschmidt.de<br />

→ ‹Jiajia Zhang – You Left Something Behind›, Kunstmuseum St. Gallen, bis 27.8.<br />

↗ kunstmuseumsg.ch<br />

FOKUS // JIAJIA ZHANG<br />

49


Andrea Büttner — Die Nachhaltigkeit<br />

Andrea Büttner · Untitled, 2017, Diptychon, Holzschnitt, 200 x 140 cm / 201 x 130 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart © ProLitteris. Foto: Julian Salinas<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


der leisen Töne<br />

FOKUS // ANDREA BÜTTNER<br />

51


Eine Schau voller differenzierter Auseinandersetzungen: mit der<br />

westlichen Kunstgeschichte und dem christlichen Werte kanon,<br />

mit Machtsystemen, Konsum und Kapitalismus. Andrea Büttner<br />

liefert dabei weder simple Kritik noch ein Heilsversprechen, sondern<br />

schafft im Kunstmuseum Basel subtile, zum (selbst-)kritischen<br />

Nachdenken anregende Momente. Martina Venanzoni<br />

Die Eingangssituation der Ausstellung ist karg, beinahe klösterlich: Andrea Büttner<br />

empfängt uns im Kunstmuseum Basel | Gegenwart in einem grossen, mehrheitlich<br />

leeren Raum, an der Wand ein langer, horizontaler Streifen aus brauner Farbe. Am Anfang<br />

des Streifens hängt ein mit Bleistift gezeichnetes Bild eines gebeugten Mannes,<br />

die Pose erinnert an den vom Kreuz genommenen Jesus. Danach kommt lange nichts.<br />

Erst zwei Wände später trifft man auf zwei abstrakte hochformatige Holzschnitte<br />

sowie auf die Doppeldiaprojektion ‹Kunstgeschichte des Bückens›, 2021: Ein «Schaukasten»<br />

mit einer scheinbar endlosen Wiederholung von 160 historischen Bildern,<br />

die gebückte Menschen zeigen – beim Beackern des Bodens, beim Waschen, beim<br />

Beten, bei der Ernte.<br />

Gebückte und gestreckte Körper<br />

Die Bilder provozieren ein ambivalentes Gefühl: Einerseits vermitteln sie eine Aura<br />

von Bodenständigkeit, Bescheidenheit und mühseliger Arbeit sowie von Ernte und<br />

Belohnung. Unmissverständlich machen sie andererseits das Elend und die ungerechten<br />

Machtverhältnisse bewusst, durch welche die einen in Armut und die anderen<br />

in Reichtum leben. Interessant ist, wie Büttner diesen Bilderkanon präsentiert<br />

und ihn im Kontext ihres eigenen Schaffens verortet. Obschon sie den Gebückten<br />

Raum gibt, reiht sie sich selbst nicht in die Geschichte des Bückens ein. Stattdessen<br />

streckt sie sich maximal: Denn der von ihr an die Wand gepinselte, oben leicht<br />

unregelmässige braune Streifen endet exakt auf der Höhe, die Büttners nach oben<br />

gestreckte Hände erreichen.<br />

Die Geste ist dezent und hat nichts zu tun mit dem oft aufmerksamkeitsheischenden<br />

Gebaren der zeitgenössischen Kunstszene. Vielmehr ist es ein Ertasten des<br />

Raums, ein sich Verorten in Relation zur Kunst- und Kulturgeschichte wie auch zum<br />

Kunstbetrieb und dessen Funktionsmechanismen. Mit kulturwissenschaftlichem,<br />

philosophischem und soziologischem Blick schaut Büttner auf die historische und<br />

die aktuelle Welt und hält die Ergebnisse ihrer Recherchen und Gedanken in subtilen,<br />

reichhaltigen Bildern fest.<br />

Besonders gut gelingt dies in den drei Videoarbeiten, die in der Ausstellung zu<br />

sehen sind. Alle drei rücken sie Nonnen ins Zentrum und setzen deren Sicht auf das<br />

Leben und ihren Lebensstil feinfühlig in Beziehung zu der Welt ausserhalb der Klostermauern.<br />

So ist es etwa die Frage nach Spektakel, Unterhaltung und der Freude<br />

am Alltäglichen und Einfachen, welche in dem ursprünglich für die documenta 13<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Andrea Büttner · Erntender, 2021, Holzschnitt, 208 x 115 cm © ProLitteris. Foto: Rik Vannevel<br />

FOKUS // ANDREA BÜTTNER<br />

53


Andrea Büttner · Little Sisters: Lunapark Ostia, 2012, Video, Farbe, Ton, 42’, Filmstill und Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart © ProLitteris. Foto (unten): Julian Salinas<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


entstandenen Video ‹Little Sisters: Lunapark Ostia›, 2012, verhandelt wird. Mitten im<br />

Trubel zwischen Geister- und Achterbahn betreiben die im Video porträtierten Nonnen<br />

einen Stand an einem Jahrmarkt in der Nähe von Rom, wo sie unter anderem<br />

selbstgefertigte Basteleien, aber auch allerlei plastikverpackten Krimskrams verkaufen.<br />

Die Freude der Nonnen an Begegnung und Austausch, ihr reflektiertes und<br />

selbstbewusstes Sprechen über künstlerisches Talent und die positiven Seiten von<br />

Unterhaltung geben einen differenzierten Einblick in ihre Lebensanschauung, welche<br />

Büttner dezent in Verbindung setzt zu dem negativ besetzten Begriff des Spektakels<br />

sowohl in Kunst wie auch in Religion.<br />

Produkte der menschlichen Hand<br />

In der Videoarbeit ‹Karmel Dachau›, 2019/2022–<strong>2023</strong>, hingegen ist es der Umgang<br />

mit Erinnerung, Schuld und dem historischen Erbe, mit welchem die Nonnen des direkt<br />

neben dem Konzentrationslager Dachau errichteten Klosters konfrontiert sind.<br />

Während einige sich tagtäglich bewusst an die inhaftierten Personen erinnern, konzentrieren<br />

sich andere stärker auf Trost und Glücksmomente, die sie im Blumengarten<br />

und der Natur finden. Büttner macht das Hinschauen und das Wegschauen zum<br />

Thema und damit zwei Bewältigungsstrategien, die über die im Video dargestellte<br />

spezifische Situation hinaus Gültigkeit besitzen.<br />

Einen aktuellen Bezug leistet auch die Videoarbeit ‹What is so terrible about<br />

craft? / Die Produkte der menschlichen Hand›, 2019. Büttner nutzt hier das Mittel der<br />

Doppelprojektion, um ihre Strategie der Verflechtung mehrerer Narrative, die auch die<br />

anderen Videoarbeiten kennzeichnet, visuell sichtbar zu machen. Inhaltlich dreht sich<br />

das Werk um die Themen Reinigung, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung<br />

– sowohl auf spiritueller, politischer wie auch ökonomischer Ebene. Parallel zum<br />

Lebensalltag einer klösterlichen Ordensgemeinschaft sieht man Nahaufnahmen von<br />

Produkten, die von der Ordensgemeinschaft hergestellt und von dem auf handwerklich<br />

gefertigte Artikel spezialisierten Warenhaus Manufactum vertrieben werden. Dieses<br />

stand zuletzt in der Kritik, da dessen Gründer Thomas Hoof mit seinem Manuscriptum-<br />

Verlag an rechtsradikales Gedankengut angelehnte, konservative Ideen von Natur und<br />

Natürlichkeit propagierte. Die Grenze zwischen Nachhaltigkeit und Wertschätzung<br />

einerseits und reaktionären Werten und Extremismus andererseits ist, wie das Video<br />

deutlich macht, bisweilen schmal.<br />

Arbeit, Kapitalismus und Migration<br />

Das Motiv der gebückten Gestalt, welches die Besucher:innen am Beginn der Ausstellung<br />

in Empfang genommen hat, taucht am Ende des Rundgangs nochmals auf.<br />

Hier sind es allerdings keine historischen und teils religiös konnotierten Bilder gebückter<br />

Personen, sondern Holzschnitte von Büttner selbst, die Spargelstecher:innen<br />

bei der Arbeit zeigen. Das Thema des Bückens schliesst hier besonders aktuell an die<br />

Gegenwart an. Denn hinter der Spargelernte und dem Spargel als Kulturgut Deutschlands<br />

steht ein ökonomisches System, das nur mithilfe von schlecht bezahlten und<br />

FOKUS // ANDREA BÜTTNER<br />

55


Andrea Büttner (*1972, Stuttgart) lebt in Berlin<br />

2000 Meisterschülerin, Visuelle Künste, Universität der Künste Berlin<br />

2003 Magister, Philosophie und Kunstgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin<br />

2008 PhD, Royal College of Art, Dissertation ‹Perspectives on Shame and Art›<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2019 ‹What is so terrible about craft?›, Kunstverein München<br />

2018 ‹Shepherds and Kings›, Bergen Kunsthall<br />

2017 ‹Gesamtzusammenhang›, Kunst Halle Sankt Gallen; ‹Hammer Projects – Andrea Büttner›,<br />

Hammer Art Museum, UCLA, Los Angeles<br />

2016 ‹Beggars and iPhones›, Kunsthalle Wien<br />

2015 ‹Andrea Büttner›, Walker Art Center, Minneapolis<br />

2013 ‹Andrea Büttner›, Museum für Moderne Kunst MMK, Frankfurt/M<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹YOYI! Care, Repair, Heal›, Gropius Bau, Berlin<br />

2020 ‹Schall und Rauch›, Kunsthaus Zürich<br />

2018 ‹New Materialism›, Bonniers Konsthall, Stockholm<br />

2015 ‹British Art Show 8›, Leeds Art Gallery, Leeds<br />

2012 documenta 13, Kassel<br />

Andrea Büttner © ProLitteris. Foto: Xandra M. Linsin<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


prekär untergebrachten Arbeitsmigrant:innen aufrechterhalten werden kann. Obschon<br />

bereits länger bekannt, wurde diese Tatsache erst während der Covid-19-Pandemie<br />

breit diskutiert, als zur Debatte stand, ob es unter den geltenden Schutzmassnahmen<br />

vertretbar sei, die notwendigen Grenzübertritte und Gruppenunterkünfte zu<br />

tolerieren, um die Ernte des Spargels und damit eine der wesentlichen Freuden der<br />

deutschen Bevölkerung nicht zu gefährden.<br />

Der Spargel wird in der Ausstellung auch als Objekt präsentiert: Auf einem mit<br />

einer Spanplatte bedeckten Tisch liegen, fein säuberlich aufgereiht, aus Holz geschnitzte<br />

Spargel. Wie man im Ausstellungstext erfährt, wurden sie von Studierenden<br />

einer Schnitzschule gefertigt. Auch für ihre eigene Arbeit setzt Büttner also auf<br />

Koproduktion und Arbeitsteilung und schafft damit eine polemische Verbindung zwischen<br />

der Entmystifizierung des Kulturguts Spargel und der Herstellung des eigenen,<br />

dem Kunstmarkt angebotenen Objekts.<br />

Against Healing<br />

Das «Handwerk» ist bei Büttner allgegenwärtig. In ihrer Ausstellung beleuchtet<br />

sie aus stets unterschiedlichen Blickwinkeln das (Miss-)Verhältnis von körperlicher<br />

und kapitaler Arbeit. Das Selbstgeschaffene wird bei Büttner aber nicht idealisiert,<br />

und keinesfalls als romantisierter Rückzugsort in eine einfachere und bessere Welt<br />

oder als Ausweg aus aktuellen Problemen dargestellt. So hat die Künstlerin ein<br />

durchaus ambivalentes Verhältnis zu den derzeit boomenden Trends der Achtsamkeit,<br />

der Selbstfürsorge und des Selbermachens, die für sie, wenn falsch verstanden,<br />

die Gefahr einer Flucht aus dem Alltag oder gar der Rückkehr zu reaktionären Werten<br />

darstellen.<br />

Im Rahmen der Ausstellung ‹YOYI! Care, Repair, Heal› im Gropius Bau in Berlin<br />

veranstaltete Büttner im Juli 2022 entsprechend einen Workshop ‹against healing›,<br />

bei dem die Teilnehmer:innen über historische und aktuelle Parallelen von Umweltschutz<br />

und rechtsideologischen Bewegungen nachdachten. Ein in diesem Kontext<br />

häufig genanntes Beispiel ist die in linken und rechten Kreisen gleichermassen verbreitete<br />

Bekämpfung von Neophyten im Bestreben, eine sogenannt «einheimische»<br />

Pflanzenwelt zu bewahren. Daraus ergibt sich eine problematische Tendenz zu Isolation<br />

und Rückzug, die den komplexen Verstrickungen unserer Welt und ihren Herausforderungen<br />

– Globalisierung, Verdichtung, Klimaerwärmung – nicht gerecht wird.<br />

Demgegenüber lässt die Ausstellung im Kunstmuseum Basel ein Plädoyer für kritische<br />

und anhaltende Auseinandersetzung mit der Welt in all ihren Facetten anklingen.<br />

Wie immer bei Büttner ohne grossen Lärm, dafür mit viel Nachhall.<br />

Martina Venanzoni, freischaffende Kuratorin und Kunsthistorikerin. martinavenanzoni@gmail.com<br />

→ ‹Andrea Büttner – Der Kern der Verhältnisse›, Kunstmuseum Basel, bis 1.10.; Publikation mit Texten<br />

von Andrea Büttner, Aden Kumler, Mason Leaver-Yap, Fred Moten, André Rottmann, Hatje Cantz, <strong>2023</strong><br />

↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

→ ‹Andrea Büttner›, Galerie Tschudi, Zürich, 3.6.–29.7. ↗ galerie-tschudi.ch<br />

FOKUS // ANDREA BÜTTNER<br />

57


Kunst und KI — Geschichtslektion<br />

mit Christopher Kulendran Thomas<br />

Christopher Kulendran Thomas · The Finesse, 2022 (Detail), in Kollaboration mit Annika Kuhlmann,<br />

Ausstellungsansicht Institute of Contemporary Arts, London, 2022. Foto: Andrea Rossetti<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Die Welt ist in Aufruhr über die jüngsten, rasanten Fortschritte<br />

in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Wie reagiert die<br />

Kunst auf diese Technologie, die sie, so sagt man, bedrohen könnte?<br />

Mit Kreativität. In loser Folge werden an dieser Stelle Anwendungen<br />

von KI in der Kunst kommentiert. Adrian Notz<br />

Wenn wir aktuell von Künstlicher Intelligenz (KI) sprechen, so ist meist eines gemeint:<br />

Machine Learning (ML) und spezifisch der Unterbereich Deep Learning (DL) mit<br />

künstlichen neuronalen Netzwerken (ANN). Es gab und gibt auch andere Formen der<br />

KI, die exponentiellen Entwicklungen jedoch, von denen wir heute sprechen, sind alle<br />

im Bereich DL angesiedelt. In dieser Terminologie bleibend, können wir sagen, dass<br />

das «Lernen» der «Maschine» dank der Komplexität der ANN ein «Beobachten» von<br />

grossen Datenmengen (Big Data) ist und ein Erkennen von Mustern in diesen Daten,<br />

die dazu führen können, bestimmte «Bedeutungen» und «Vorhersagen» zu generieren.<br />

So gesehen entspricht diese Anwendung von KI dem urmenschlichen Bedürfnis,<br />

aus Chaos Ordnung zu schaffen und aus dieser Ordnung gar Sinn zu gewinnen. Wir<br />

schauen in die Sterne, erkennen Konstellationen und projizieren Figuren auf diese.<br />

Bedeutungsgenerierungsmaschinen<br />

KI-Modelle werden mit Daten trainiert und erwerben daraus die Fertigkeiten, die<br />

wir uns von ihnen erhoffen. Das kann etwa sein, dass ein ML-Modell «erahnt», welches<br />

Wort in einem Satz fehlt oder welche Pixel wie gefärbt sein müssen, damit wir<br />

ein Bild sehen, das in der Vielfalt von Bildern im sogenannten Latent Space noch nicht<br />

existiert. Dass wir dieses generative Füllen von Lücken auf Text und Bild anwenden,<br />

obschon wir, seit es Maschinen gibt, immer davon ausgingen, dass sie repetitive oder<br />

anstrengende Arbeiten für uns erledigen würden, ist nicht sehr erstaunlich. Mit Text<br />

und Bild schaffen wir Bedeutung, indem wir unsere Gedanken und Imaginationen<br />

ordnen. Sie sind, nebst der direkten interpersonellen Konversation und Begegnung,<br />

das, was uns Menschen in grösseren Gefügen zusammenhält.<br />

Die sprunghaften Fortschritte in den letzten Monaten mit chatGPT und Dall-E – um<br />

nur die beiden berühmtesten Open-AI-Produkte zu nennen – tragen stark dazu bei,<br />

dass KI nun in aller Munde ist. Doch KI ist in immer mehr Bereichen unseres Alltags<br />

im Einsatz. In der Forschung ist die Nutzung von KI meist «eng» (narrow AI): In der Medizin<br />

hilft KI, Diagnosen zu stellen, in der Astrophysik werden aus numerischen Daten<br />

spektakuläre Bilder von Galaxien generiert, und in der Klimaforschung wird die Diversität<br />

der Biosphäre analysiert, um nachhaltigere Pflege derselben zu ermöglichen. KI<br />

wird aber auch für «high speed trading», Jobbewerbungsprozesse, autonomes Fliegen<br />

von Drohnen oder für Kriminalität- oder Konfliktvorhersagen genutzt.<br />

Künstler:innen gehörten schon immer zu den frühen Anwender:innen von neuen<br />

Technologien – auch im Bereich der KI sind sie seit Beginn mit dabei. Viele nutzen sie<br />

euphorisch und kritisch, um bestehende Machtsysteme infrage zu stellen.<br />

FOKUS // KUNST UND KI<br />

59


Christopher Kulendran Thomas · The Finesse, 2022 (Detail), in Kollaboration mit Annika Kuhlmann,<br />

Ausstellungsansicht Institute of Contemporary Arts, London, 2022. Foto: Andrea Rossetti<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Eine:r davon ist Christopher Kulendran Thomas (*1979), der nun in der Kunsthalle<br />

Zürich ausstellt. Der britisch-tamilische Künstler integriert verschiedene aktuelle<br />

KI-Anwendungen in sein Schaffen, vor allem Deep Fake und generative Text- und<br />

Bild-Applikationen. Allerdings stehen diese in seiner Arbeit nicht im Vordergrund.<br />

Vielmehr nutzt er sie, um den gescheiterten Freiheitskampf für einen unabhängigen<br />

tamilischen Staat, genannt Tamil Eelam, zu reflektieren und zu thematisieren, wie<br />

der internationale Kunstmarkt kurz nach dem singalesischen «Sieg» über die Tamilen<br />

2009 in Sri Lanka ankam. Über die Jahre hat er zu diesem Themenkomplex eine<br />

Narration aufgebaut, die im Wechsel zwischen Fakt und Fiktion Fragen rund um Geschichtsschreibung<br />

und Propaganda umkreist.<br />

Zwischen Fakt und Fiktion<br />

So auch in der immersiven Filminstallation ‹The Finesse›, 2022. Hier taucht an<br />

einer Stelle Kim Kardashian auf, die vor dem Hintergrund ihrer armenischen Wurzeln<br />

über Migration spricht. Dass ich als Zuschauer zunächst nicht erkannte, dass es sich<br />

um einen Deep Fake handelt, zeigt nicht nur, wie gut dieser war, sondern vor allem<br />

auch, wie gut die KI-Kim-Kardashian funktioniert. In Kulendran Thomas’ Arbeit werden<br />

ihre Aussagen sogar jedes Mal neu generiert. Da Kardashian – auch im echten<br />

Leben – ständig für sie überraschende Dinge sagt, schien es mir nicht undenkbar,<br />

dass sie nun sehr informiert über den armenischen Genozid sprechen könnte.<br />

Kulendran Thomas nutzt hier eine der popkulturellen Ikonen unserer Zeit als<br />

Agentin für die Erzählung der Freiheitskämpfer «aus der Perspektive der Verlierer».<br />

Auch andere Protagonist:innen und ihre Aussagen in ‹The Finesse› sind KI-generiert.<br />

Die Künstlichkeit von KI dient Kulendran Thomas dazu, auf die Künstlichkeit von «Geschichtsschreibung»<br />

per se hinzuweisen, da Geschichte immer von jemandem, meist<br />

von den Machthabenden, geschrieben wird. Wenn er zudem Gemälde und Skulpturen<br />

von KI erstellen lässt, reflektiert er, wie Künstler:innen in Sri Lanka und anderswo<br />

sich den Stil moderner oder zeitgenössischer Kunst aneignen, um Teil dieser westlichen<br />

Kunstwelt zu werden.<br />

In einem kürzlich erschienenen Interview mit dem Berliner Kulturmagazin 032c<br />

vergleicht Kulendran Thomas den Westen in den frühen 2020er-Jahren mit den letzten<br />

Jahrzehnten der Sowjetunion, «wo alles, was man sagt, mit dem kollektiven<br />

Selbstbewusstsein kodiert ist, bei dem alle nur mitspielen – die Fiktion des Staates,<br />

die niemand als Fiktion bezeichnen darf». Kulendran Thomas suggeriert damit, dass<br />

die KI als Schlüsseltechnologie unserer zeitgenössischen westlichen Welt das Ende<br />

ihrer etablierten Machtstrukturen anzeige. Dieses Ende, das schon oft angekündigt<br />

wurde, kann als Beginn für etwas Neues durchaus hoffnungsvoll klingen.<br />

Adrian Notz, Kurator am ETH AI Center, Dozent an der ETH und freier Kurator, Zürich. adrian.notz@ai.ethz.ch<br />

→ Kunst und KI: Schlaglichter auf die Anwendung von KI in der zeitgenössischen Kunst<br />

→ ‹Christopher Kulendran Thomas – For Real›, Kunsthalle Zürich, 10.6.–10.9. ↗ kunsthallezurich.ch<br />

FOKUS // KUNST UND KI<br />

61


Mathis Altmann — Die Leerstelle<br />

als Resonanzkörper<br />

Mathis Altmann. Foto: Lia Wagner<br />

In Biel zeigt der in Zürich und Berlin lebende Künstler Mathis<br />

Altmann farblich reduzierte Miniaturwelten in einem grossräumigen<br />

Environment. Das Prinzip der Bricolage zieht sich wie ein<br />

roter Faden durch seine künstlerische Praxis. Seit 2019 ergänzt<br />

Altmann, der 2021 den Manor-Kunstpreis des Kantons Zürich erhielt,<br />

seine skulpturalen Werke um audiovisuelle Komponenten.<br />

In Biel trifft nun Clubbing-Kultur auf neoliberale Verwertungslogik.<br />

Die Ausstellung lässt vieles im Vagen, doch beschwört sie<br />

subtil die Erinnerung an durchtanzte Nächte. Rebecka Domig<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Mathis Altmann · Devine Powerlifestyles, <strong>2023</strong>, LED-Apothekerkreuz, Acryl auf Aluminium, Video-Loop,<br />

13’30’’, Courtesy Fitzpatrick Gallery, Ausstellungsansicht Kunsthaus Pasquart, Biel. Foto: Lia Wagner<br />

FOKUS // MATHIS ALTMANN<br />

63


Mathis Altmann · untitled, <strong>2023</strong>, Holz, Kunststoff, Metall, Glas, Acryl, Laserlicht, Exciter-Lautsprecher,<br />

Audio-Loop, 6’55’’, Courtesy Fitzpatrick Gallery, Ansicht Kunsthaus Pasquart, Biel. Foto: Lia Wagner<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Mathis Altmann · Devine Powerlifestyles, <strong>2023</strong>, LED-Apothekerkreuz, Acryl, Aluminium, Video-Loop,<br />

13’30’’, Courtesy Fitzpatrick Gallery, Ausstellungsansicht Kunsthaus Pasquart, Biel. Foto: Lia Wagner<br />

FOKUS // MATHIS ALTMANN<br />

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Dieses Bild kriege ich nach meinem Gespräch mit Mathis Altmann nicht mehr aus<br />

dem Kopf: Der Künstler, wie er durch die glühende Hitze des San Fernando Valley in<br />

Kalifornien fährt, um viktorianische Puppenhäuser abzuholen, die er auf dem Anzeigenportal<br />

Craigslist gefunden hat. «Die Verkäufer haben mir die teils gut erhaltenen<br />

Puppenhäuser anvertraut, als wären es Familienschätze, und gesagt: ‹I hope this<br />

house finds a good new home. It needs some TLC [Tender Loving Care].› Und ich habe<br />

die Häuser genommen und auseinandergerissen.» Die zerlegten Wände, Türen und<br />

Fenster werden als Versatzstücke zum Rohmaterial für eine Reihe von Skulpturen,<br />

die Altmann 2017 zunächst bei Freedman Fitzpatrick in Los Angeles in der Ausstellung<br />

‹Wir sind das Volz› zeigte, sowie 2018 im Sektor ‹Statements› der Art Basel unter<br />

dem Titel ‹Non Toxic Revolution›.<br />

Wenn Ton den Raum füllt<br />

In seiner aktuellen Einzelausstellung im Kunsthaus Pasquart finden sich Reste<br />

dieser viktorianischen Puppenhäuser als in Aluminium gegossene Abdrucke in der titelgebenden<br />

Arbeit ‹Individuality›, <strong>2023</strong>, wieder. Die flache, pinke Wandskulptur sieht<br />

ein bisschen so aus, als würde eine Polly-Pocket-Spielzeugschatulle eine adoleszente<br />

Rebellionsphase durchleben, inklusive Piercings, Ketten und Nieten. Das Werk<br />

ist mit funktionstüchtigen Seitenflügeln ausgestattet, die Mathis Altmann beim Gespräch<br />

demonstrativ auf- und zuklappt. In der Mitte ist die Aluminiumplatte aufgebrochen<br />

und zeigt ein anarchistisches Signet mit entsprechendem Schriftzug.<br />

Das Objekt bildet den Auftakt zu einer Ausstellung, die in der imposanten Salle<br />

Poma fortgesetzt wird. Fünf Modellskulpturen sind locker im Raum arrangiert; ein<br />

sich drehendes LED-Apothekerkreuz hängt knapp über dem Boden in der Raummitte.<br />

Alle Werke waren vorab im kleinen Offspace La Salle de bains in Lyon zu sehen. Als<br />

Kuratorin fungierte dort wie hier Julie Portier. Für Altmann war es eine interessante<br />

Erfahrung, die Arbeiten in den 18-mal grösseren Raum in Biel zu transferieren. Überraschenderweise<br />

füllen die wenigen Werke die weitläufige Salle Poma gut aus. «Das<br />

macht der Sound», kommentiert Altmann. «In Lyon war es schon sehr ‹cramped›.»<br />

Akustisch sei das eine Kakofonie gewesen, so der Künstler.<br />

Sampeln als künstlerische Praxis<br />

Inszenierte Miniaturräume und skulpturale Assemblagen aus Abfallmaterial –<br />

Mathis Altmann hat damit vor Jahren schon sein künstlerisches Vokabular gefunden,<br />

das er in letzter Zeit kontinuierlich weiterentwickelt und um audiovisuelle Komponenten<br />

angereichert hat.<br />

Die in Biel gezeigten Arbeiten zeichnen sich nun durch eine reduzierte Formensprache<br />

aus. Ins Werk integrierte Podeste aus rezyklierten Möbelelementen sind<br />

schwarz besprayt. Die aufgesetzten Miniatur-Modelle erinnern an halblegale Clubs<br />

auf verlassenen Industriebrachen. Auf Glasscheiben sind Exciter-Lautsprecher angebracht,<br />

die Sound wiedergeben. «Klang braucht einen Hohlraum», so Altmann.<br />

Man kann die Kleinarchitekturen entsprechend auch als Resonanzkörper betrach-<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Mathis Altmann · Individuality, <strong>2023</strong>, Aluminium, Sprühfarbe, Piercings, Kette aus Sterlingsilber,<br />

Nieten, Fotoabzug, Resin, Acryl, 43 x 43 x 7,5 cm, Courtesy Fitzpatrick Gallery. Foto: Lia Wagner<br />

FOKUS // MATHIS ALTMANN<br />

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ten; form follows function. Der Ton ist entscheidend – und deshalb kommt an dieser<br />

Stelle ein Hinweis, der schon am Anfang hätte stehen sollen: Beim Lesen dieses Textes<br />

bitte Kopfhörer einsetzen und Clubsound aufdrehen. Denn die Werke, die Mathis<br />

Altmann in Biel zeigt, sind mehr als das, was man sieht.<br />

132 bpm und die Farbe Schwarz<br />

Mathis Altmann fing 2019 damit an, Soundstücke eigens für seine Arbeiten zu<br />

komponieren oder zu sampeln. Musik war aber schon immer ein wichtiger Bestandteil<br />

seiner Praxis. Die Clubnacht-Reihe ‹House of Mixed Emotions (H.O.M.E.)›, die er<br />

gemeinsam mit Lhaga Koondhor, DJane und Co-Kuratorin an der Zürcher Gessnerallee,<br />

sowie mit dem Künstler Jan Vorisek noch heute betreibt, erklärt er mit einem<br />

gemeinsamen Interesse an der Transgression von Kunst. Im Nachtclub gelten andere<br />

Regeln als in der Kunstwelt; es ist ein Raum, in dem andere Dinge möglich sind. Die<br />

Fusion dieser beiden Welten, in denen sich der Künstler gleichermassen bewegt, war<br />

ein logischer nächster Schritt.<br />

2021 erhielt Mathis Altmann den Manor-Kunstpreis vom Kanton Zürich. In der dazugehörigen<br />

Ausstellung im Kunst Museum Winterthur (→ KB 12/2021, S. 92/93) zeigte er<br />

unter anderem die Arbeiten ‹Growth Fetish I› und ‹Growth Fetish II›, beide 2021, die im<br />

Rückblick als eine Art Pendant zur Präsentation in Biel verstanden werden können.<br />

Rezyklierte Müllobjekte, darunter ein Stuhl, ein Flechtkorb oder eine Windmühle in<br />

Miniaturform, standen schwarz besprayt und aufgereiht im Raum, als handle es sich<br />

um die Einlasskontrolle vor dem berühmten Club Berghain in Berlin Friedrichshain.<br />

Die Assoziation liegt nahe; der Künstler meint lakonisch dazu: «Schwarz ist halt auch<br />

die Clubbing-Farbe von Berlin.»<br />

Mathis Altmann (*1987, München) lebt in Berlin und Zürich<br />

2011 Bachelor of Arts, Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)<br />

Seit 2016 Lehrtätigkeit an der Zürcher Hochschule der Künste<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹Gibber›, La Salle de bains, Lyon<br />

2022 ‹Total Distress›, Fitzpatrick Gallery, Paris<br />

2021 ‹Amalgamate›, Kunst Museum Winterthur; ‹Butcher Block›, Efremidis, Berlin<br />

2019 ‹Powerlifestyles›, Art Basel Parcours, Basel<br />

2018 ‹Statements›, Art Basel, mit Freedman Fitzpatrick<br />

2017 ‹Wir sind das Volz›, Freedman Fitzpatrick, Los Angeles<br />

2016 ‹Foul Matters›, Swiss Institute, New York<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹Transformationen – Werke aus der Sammlung der Mobiliar Genossenschaft›, Museum<br />

Franz Gertsch, Burgdorf<br />

2022 ‹Chômage Technique›, Lovass Projects, München<br />

2021 ‹Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken›, Westfälischer Kunstverein, Münster<br />

2020 ‹Grand Miniature›, Sentiment, Zürich<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Zurück in Biel stellt sich nach ein paar Minuten im Ausstellungsraum ein vertrautes<br />

Gefühl ein. Da war ich schon mal. Dieses Licht, das schwach von der Decke scheint,<br />

könnte auch die Dämmerung sein. Dieser Beat, der die Scheiben vibrieren lässt, hört<br />

sich an wie ein Club, nachdem man ihn verlassen hat: Das Wummern vom Bass dringt<br />

blechern nach draussen. Die Ohren klingeln, der Kopf ist leicht und schwer zugleich –<br />

man ist satt und hungrig und sieht sich um nach den Neonlichtern, die ihre Farben auf<br />

den Boden werfen.<br />

In einem Objekt auf der anderen Seite des Raums leuchtet ein LED-Bildschirm, der<br />

rollend roten Werbetext für die Entwicklung der sogenannten Mediaspree – ein grosses<br />

Investitions- und Immobilienprojekt im Osten Berlins – abspult. Gerade erst hat<br />

die Fast-Fashion-Marke Zalando wenige hundert Meter vom Club Berghain entfernt<br />

ihren neuen Hauptsitz in Berlin bezogen: 50’000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche<br />

in einem neunzig Meter hohen Geschäftshaus. Das ist die andere Realität im Gegensatz<br />

zur Alternativszene. In Mathis Altmanns Werk prallen divergierende Logiken von<br />

Raum aufeinander. Auch die Sprache der Immobilienspekulation wird bei ihm zerlegt<br />

und findet als rezyklierter Wertstoff Verwendung.<br />

Was ungesagt bleibt<br />

Insgesamt bleibt das sehr reelle und dringliche Thema der gewinnorientierten<br />

Aufwertung und der damit zusammenhängende Verdrängungskampf in der deutschen<br />

Hauptstadt wie eine Leerstelle im Raum stehen. Die von Mathis Altmann nur<br />

angedeutete Systemkritik findet eine passende Entsprechung im Ambiente der<br />

Club-Kultur, die schon immer zwischen apolitischem Hedonismus und subversiver<br />

Verweigerung der Leistungsgesellschaft stand. In einem Gespräch mit Daniel Horn<br />

für das Online-Magazin brand-new-life sprach Mathis Altmann 2020 davon, dass<br />

er in Zukunft «eher immersive Ausstellungen» machen wolle, nämlich «Räume, die<br />

zwischen Traum-Environments und / oder als gesellschaftliche Bestandsaufnahmen<br />

funktionieren». Das hat er in Biel nun eingelöst.<br />

Rebecka Domig, Kunsthistorikerin, freie Autorin und Kuratorin am Kornhausforum Bern.<br />

mail@rebeckadomig.ch<br />

→ ‹Mathis Altmann – Individuality›, Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Biel, bis 18.6.<br />

↗ pasquart.ch<br />

FOKUS // MATHIS ALTMANN<br />

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Belinda Kazeem-Kamiński — Der heim<br />

Belinda Kazeem-Kamiński · Unearthing. In Conversation, 2017, Stills aus Video, Farbe, Ton, 13’<br />

Courtesy für alle Werke: Galerie Wonnerth Dejaco, Wien<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


suchende Blick zurück<br />

Belinda Kazeem-Kamiński · Fleshbacks, 2021, Stills aus dem Projekt ‹Voids›, 3 Videos, Farbe, Ton, total 6’<br />

FOKUS // BELINDA KAZEEM-KAMIŃSKI<br />

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In ihrer ersten Schweizer Soloschau dekonstruiert die österreichische<br />

Künstlerin Belinda Kazeem-Kamiński mit visuellen Strategien<br />

rassistische Blickregime und nutzt das Schwei gen des<br />

kolonialen Archivs produktiv. Indem sie die Lücken bewusst leer<br />

lässt, kann sich in diesen die Heimsuchung der Vergangenheit ereignen<br />

und eine andere Zukunft eröffnen. Michel Rebosura<br />

Nach der Ermordung von George Floyd am 25. Mai 2020 gingen auch in der Schweiz<br />

Tausende Menschen auf die Strasse und schlossen sich der Black-Lives-Matter-<br />

Bewegung an. Viele Kulturinstitutionen zeigten sich dabei solidarisch. Schwarze<br />

Künstler:innen und Kulturschaffende wendeten sich daraufhin in einem offenen<br />

Brief an die Museen und Kunsträume und fragten: «Wie werden Sie aktiv Strukturen<br />

der White Supremacy und die damit einhergehenden rassistischen Attribute innerhalb<br />

Ihrer Institution abbauen?» Ein Jahr danach hatten nur drei ihre Antworten öffentlich<br />

geteilt.<br />

Dennoch, es bewegt sich etwas. Immer mehr Schwarze Künstler:innen werden<br />

in der Schweiz in Einzelausstellungen gewürdigt. Zuletzt etwa Kara Walker im<br />

Kunstmuseum Basel, El Anatsui im Kunstmuseum Bern oder aktuell Betye Saar im<br />

Kunstmuseum Luzern. Doch institutioneller und struktureller Rassismus sind in der<br />

Schweiz weiterhin Tatsache, genauso wie die Verstrickung des Landes in koloniale<br />

Vergangenheiten. Die Ein- und Ausschlussregeln funktionieren heute vielleicht feiner<br />

und subtiler, dafür umso intensiver und resistenter – etwa über Sprache, Bilder<br />

und Blicke. Machtmechanismen, die auch in Kunsträumen, Museen und Archiven<br />

wirksam sind. Das rassistische Blickregime, das koloniale Archiv und das kollektive<br />

Gedächtnis dekonstruiert die österreichische Künstlerin Belinda Kazeem-Kamiński<br />

mit visuellen Strategien in ‹You are awaited but never as equals›, ihrer ersten Einzelausstellung<br />

in der Schweiz bei Coalmine – Raum für Fotografie.<br />

Randgänge des Archivs<br />

Die von Annette Amberg kuratierte Schau beginnt bereits im Vorraum mit einer<br />

zweiteiligen Fotoarbeit: ‹In Remembrance to the Man Who Became Known as Angelo<br />

Soliman, (Post Mortem) II›, 2015, zeigt einen hölzernen Schaukasten, der von anonymen<br />

Händen in weissen Handschuhen präsentiert wird. Auf rotem Samt sind darin<br />

Objekte wie ein Turban, Pyramiden oder Federn zu sehen, wohlgeordnet, akribisch<br />

nummeriert und beschriftet. Das Werk erinnert an einen vom afrikanischen Kontinent<br />

entführten und versklavten Mann, der dem Fürsten von Liechtenstein diente<br />

und nach seinem Tod ausgestopft und ausgestellt wurde. Ein Leib, der über seinen<br />

Tod hinaus noch eine gewaltsame Objektifizierung erleidet. Auch die Memorabilien<br />

sind Insignien des «Othering».<br />

Kazeem-Kamińskis Bilder besitzen einen doppelten Rahmen, wodurch das «Framing»<br />

als solches sichtbar wird. Aneignen, Sammeln, Klassifizieren, Bewahren und<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Belinda Kazeem-Kamiński · Ashantee, edited, 2017–2021 (Detail), aus dem Projekt ‹Voids›,<br />

Künstlerinnenbuch, Ed. 15<br />

FOKUS // BELINDA KAZEEM-KAMIŃSKI<br />

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Belinda Kazeem-Kamiński · In Remembrance to the Man Who Became Known as Angelo Soliman,<br />

(Post Mortem) II, 2015, 2 C-Prints, gerahmt, je 47,6 x 71 cm<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Ausstellen – jede Produktion des Wissens ist mit Macht verbunden. Wissenschaft,<br />

Archiv und White Cube: Trotz ihrer angeblichen Objektivität sind interessengeleitete<br />

Blickregime am Werk. Jede Ordnung der Dinge, jede Ausstellung lenkt den Blick, fokussiert<br />

auf das eine und blendet anderes aus. Die Frage ist: Wer sammelt/bewahrt/<br />

erinnert/erzählt was von wem? Und wer schaut sich wen oder was an?<br />

Der Blick zurück<br />

In Kazeem-Kamińskis Ausstellung werden die Blickenden mit Blicken konfrontiert.<br />

So zeigt die titelgebende Diashow ‹You are awaited but never as equals›, 2021,<br />

Ausschnitte einer Postkarte, welche die Ankunft einer Gruppe Westafrikaner:innen<br />

in Wien im Jahr 1896 festhält, wobei nur die schaulustige Menge weisser Menschen<br />

sichtbar ist. Dadurch verhindert Kazeem-Kamiński die Reproduktion des Spektakels<br />

des «Othering».<br />

So wie der «männliche Blick» Frauen durch stereotype Darstellungen sexistisch<br />

objektifiziert, so objektifiziert der «weisse Blick» People of Color auf rassistische<br />

und kolonialistische Weise. Diese fühlen sich dadurch permanent beobachtet und<br />

richten ihr Denken, Fühlen und Handeln danach aus. Das Erwidern des Blickes kann<br />

für versklavte oder kolonialisierte Menschen dann zum Akt des Widerstands werden:<br />

«Not only will I stare. I want my look to change reality», schrieb die Schwarze<br />

Literaturwissenschaftlerin und Aktivistin bell hooks (1952–2021). Auch in Kazeem-<br />

Kamińskis dreiteiligem Film ‹Fleshback›, 2021, blicken Schwarze Menschen zurück.<br />

Nicht wütend, sondern selbstbewusst, ihre diasporischen Wurzeln gewahrend, die<br />

Augen nach vorne auf den offenen Horizont gerichtet.<br />

Der Titel des Films referiert einerseits auf «Flashbacks», filmische Rückblenden,<br />

aber auch Erinnerungen an Traumata, andererseits auf den Begriff «Flesh», wie ihn<br />

die amerikanische Literaturkritikerin und Schwarze Feministin Hortense Spillers definiert:<br />

Anders als der souveräne Körper freier oder befreiter Subjekte, ist der «Leib»<br />

ein angeeigneter, versklavter Körper. Kazeem-Kamiński imaginiert auch die Möglichkeit<br />

einer Rückgabe oder Rückeroberung des Leibes. Der Blick eines Kindes, das vor<br />

über hundert Jahren von einem weissen Mann fotografiert worden ist, verschränkt<br />

sich mit den Blicken von Menschen mehrerer Generationen. Der fürsorgliche, wache<br />

Blick gibt dem Leib seine Würde und Freiheit zurück.<br />

Das Schweigen des Archivs<br />

Im zentralen Ausstellungraum der Coalmine verbirgt sich der Wille: Die Inspiration<br />

für die Filmarbeit ‹The Letter›, 2021, ist ein offener Brief von 1896. Verfasst hat<br />

ihn Yaarborley Domeï, eine Frau aus Westafrika, die in einer Völkerschau im Wiener<br />

Tiergarten, dem heutigen Prater, ausgestellt wurde. Sie schreibt, was sie von den<br />

weissen Menschen hält, und fordert, dass sie zurück in ihre Heimat gebracht werde.<br />

Über hundert Jahre später lässt Kazeem-Kamiński drei sogenannte Em pa th:innen<br />

in das Archiv, in dem Domeïs Brief lagert, einbrechen, um den Spuren ihrer Geschichte<br />

zu folgen. Langsam schreiten die drei durch die labyrinthischen Gänge,<br />

FOKUS // BELINDA KAZEEM-KAMIŃSKI<br />

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schauen in Schränke und Schubladen, bis sie mit eigenartigen Objekten eine Art<br />

Ritual durchführen: Ohne Worte, nur mit ihren Blicken, Sinnen und Empfindungen<br />

scheinen sie zu erspüren, was das Archiv verschweigt, verdrängt, vergessen hat.<br />

Nachdem sie das Archiv wieder verlassen haben, wird dieses von unsichtbaren Geistern<br />

der Vergangenheit heimgesucht, in Bewegung versetzt.<br />

Heim-Suchung<br />

Die Installation ‹To let them know what we think about them›, 2021, besteht aus<br />

drei traditionell hergestellten Asafo-Flaggen zum Gedenken an die westafrikanischen<br />

«Darsteller:innen», die einst zur Völkerschau nach Wien gebracht wurden. Auf<br />

einer der Flaggen ist der Sankofa-Vogel abgebildet, ein zentrales Symbol der afrikanischen<br />

Diaspora: Auf seinem Weg in die Zukunft blickt er zurück, um das Vergangene<br />

nicht zu vergessen.<br />

Solange die Gerechtigkeit nicht wiederhergestellt worden ist, sucht deren Gespenst<br />

die westliche Gesellschaft heim. Kazeem-Kamiński verschreibt sich daher<br />

dem «wake work» im Sinne der amerikanischen Professorin für Englische Literatur<br />

und Black Studies, Christina Sharpe. Gemeint ist eine fürsorgliche «Totenwache», ein<br />

wachsames Bewusstsein. Erst das wache Andenken an die Vergangenheit ermöglicht<br />

uns die Befreiung verlorener Zukünfte. Doch bevor eine andere gemeinschaftliche<br />

Zukunft eröffnet werden kann, bedarf es einer rituellen Reinigung. Einer Lichtung, wo<br />

die Heim-Suchenden, wie die Geschichts- und Kulturwissenschaftlerin Nicola Lauré<br />

al-Samarai schreibt, womöglich ihre gesuchte Heimat finden.<br />

In der Künstlerinnen-Publikation ‹Ashantee, edited›, 2017–2021, setzt sich<br />

Kazeem-Kamiński mit dem Buch ‹Ashantee› des österreichischen Autors Peter Altenberg<br />

(1859–1919) auseinander. Darin schildert er seine persönlichen Begegnungen<br />

mit Angehörigen der westafrikanischen Asante während einer Völkerschau in<br />

Belinda Kazeem-Kamiński (*1980, Wien) lebt in Wien<br />

Künstlerin, Autorin, Wissenschaftlerin<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ArtxFair Lagos; ‹Respire›, Liverpool Biennial<br />

2022 ‹Seven Scenes›, Camera Austria, Graz<br />

2021 ‹Belinda Kazeem-Kamiński›, Kunsthalle Wien<br />

Gruppenausstellungen und Screenings (Auswahl)<br />

2022 ‹If a tree falls in a forest›, Les Recontres d’Arles; ‹Emplotment›, Ludwig Museum, Budapest;<br />

‹KAS›, Centrale Fies, Drau<br />

2021 ‹The World Is White No Longer – Ansichten einer dezentrierten Welt›, Museum der Moderne,<br />

Salzburg; Biennale für Freiburg<br />

2020 Festival Cinema Migrante, Buenos Aires<br />

2019 ‹Formation›, Volksbühne Berlin<br />

2018 ‹Paroles›, Gaite Lyrique, Paris<br />

2017 ‹Hauntopia / What if›, Research Pavilion, Venedig<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Wien, wo heute noch Erdnüsse «Aschanti» genannt werden. Altenberg galt als früher<br />

Kritiker dieser kolonialistischen Spektakel. Doch im Buch betreibt er selbst eine erotisierende<br />

Exotisierung «der Anderen». Durch händisches und später digitales Wegkratzen<br />

der Buchstaben aus seinem Text löscht Kazeem-Kamiński alle rassistischen<br />

und sexistischen Stellen aus. Das Resultat erinnert an minimalistische Konzeptkunst<br />

oder an Konkrete Poesie.<br />

Die Weissräume machen die implizite Gewalt zugleich unsichtbar und sichtbar.<br />

Die Befreiung vom weissen männlichen Blick offenbart zuvor Verstelltes, Unscheinbares,<br />

Marginalisiertes. So etwa eine Adresse in Ghanas Hauptstadt Accra – das<br />

Haus ist auch in der Filmarbeit ‹Fleshback› zu sehen – und eine Sprache, die sich als<br />

Ga herausstellt und die in Ghana gesprochen wird. Ein Haus und eine Sprache. Ein<br />

Heim, in dem ein Sein möglich ist?<br />

Wake Work<br />

Mit diversen visuellen Strategien zeigt Kazeem-Kamiński Wege auf, wie künstlerisch<br />

die Gewalt der Bilder umgangen und der voyeuristische Blick verhindert werden<br />

kann. So auch in ‹Schebestas Schatten›, 2017/2021, und am deutlichsten in ‹Unearthing.<br />

In Conversation›, 2017, ihrem wohl bekanntesten Werk. In dem Video sehen<br />

wir die Künstlerin, wie sie objektivizierende Porträtfotografien von Paul Schebesta<br />

(1887–1968), einem österreichisch-tschechischen Missionar, Pädagogen und Ethnograf,<br />

aus Schachteln herausnimmt. Sie spricht mit den abwesenden Porträtierten,<br />

aber auch mit dem anwesenden Publikum und demonstriert dabei die visuellen Strategien<br />

ihrer Dekonstruktion der Bilder, erläutert ihre Beweggründe, Absichten und<br />

Aporien. Das wiederholte Ausgraben der stets unvergangenen Vergangenheit und die<br />

Freilegung der noch unbefreiten Zukunft ist eine weitere Form des «wake work»: das<br />

Wachen über das unvollendete Projekt der Emanzipation. Denn Kazeem-Kamiński<br />

gibt nicht vor, den Ausweg gefunden zu haben. Die Vergangenheit ist nie vergangen.<br />

Es gibt keinen Abschluss. Bleiben wir daher wachsam.<br />

Michel Rebosura, Philosoph, Kulturjournalist und Kunstkritiker, lebt in Luzern. michel.rebosura@gmail.com<br />

→ ‹Belinda Kazeem-Kamiński – You are awaited but never as equals›, Coalmine – Raum für Fotografie,<br />

Winterthur, bis 9.7. ↗ fotografie.coalmine.ch<br />

FOKUS // BELINDA KAZEEM-KAMIŃSKI<br />

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Le plaisir du texte — Vers une<br />

exploration verbale de l’image<br />

Jo Spence · Remodelling Photo History: Revisualisation, 1981-82, collaboration avec Terry Dennett,<br />

tirage gélatino-argentique, courtoisie de Richard Saltoun Gallery, Londres © The Estate of Jo Spence<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Le Musée des Beaux-Arts du Locle propose une ‹exposition-livre›,<br />

un parcours sous la forme d’une trame narrative imaginaire. Le<br />

dialogue entre sa collection permanente et des œuvres contemporaines<br />

interroge ainsi le lien étroit entre l’écrit et la création<br />

contemporaine. Une déambulation surprenante laisse progressivement<br />

place à une invasion langagière. Nadia El Beblawi<br />

Des couples de mots sont distribués sur la façade du MBAL, une façon d’afficher la<br />

force de l’écrit. L’installation collaborative conçue par l’artiste Triin Tamm et la maison<br />

d’édition zurichoise Rollo Press donne le ton en introduisant la thématique de<br />

l’exposition neuchâteloise. ‹Le plaisir du texte› propose une rencontre entre l’image<br />

et l’écrit, entre des œuvres de la collection permanente et contemporaines. Le parcours<br />

se développe comme une progression narrative, chapitrée et rythmée par des<br />

jeux textuels et visuels, mais également par des typographies singulières empruntées<br />

à la construction syntaxique signées du vaudois Philippe Decrauzat. Pour le visiteur<br />

et la visiteuse, c’est une déambulation qui commence au dernier étage jusqu’au<br />

rez-de-chaussée, une avancée menant vers des œuvres toujours plus empreintes du<br />

langage verbal, en particulier dans la salle dédiée à la poésie concrète et visuelle, expression<br />

lyrique et surprenante des méandres imaginaires de notre rapport si intime<br />

aux mots.<br />

L’exposition témoigne des prédilections de Federica Chiocchetti à la tête du<br />

MBAL depuis l’été dernier. Cette spécialiste de l’image est entre autres à l’origine<br />

de la plateforme éditoriale et curatoriale ‹Photocaptionist› soutenant la fiction photographique.<br />

En reprenant le titre d’un essai de Roland Barthes, publié en 1973, elle<br />

nous livre une approche ouverte mais néanmoins pointue du travail qu’elle entend<br />

mener au Locle. Cette référence répond bien sûr à des réflexions sur le plaisir de la<br />

lecture, mais aussi à la valorisation faite par le philosophe français à l’innovation, à<br />

la rupture des stéréotypes, même s’il n’a jamais adhéré aux renversements de l’art<br />

contemporain. Son recours fréquent aux parenthèses, aux astérisques et à une graphie<br />

en italiques, constituent des éléments d’inspiration autant pour l’accrochage<br />

que pour le petit livre d’auteurs édité à cette occasion.<br />

Entre imaginaire et réalité<br />

Le parcours commence avec ‹La bibliothèque imaginaire› du duo zurichois Lutz &<br />

Guggisberg. Un projet mené pendant une vingtaine d’années autour de la création de<br />

livres fictifs dont on peut lire la première et la quatrième de couverture : titre, auteur<br />

et note de présentation suffisent à parcourir avec fantaisie ou ironie des contenus<br />

inspirés par l’actualité. Un imaginaire qui rend pourtant hommage au réel que les artistes<br />

considèrent comme surpassant toujours la fiction. Les ouvrages mis à disposition<br />

se manipulent à proximité d’abat-jours chinés, disposés inversement les uns sur<br />

les autres pour édifier une sorte de colonne infinie ‹à la Brancusi›, et de sculptures aux<br />

FOKUS // LE PLAISIR DU TEXTE<br />

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surfaces douces formées par la compression des déchets de papier. La reproduction<br />

en grand format d’une peinture automatique compartimente l’espace, la composition<br />

aux tonalités vertes mêle projections de couleurs et dessins inventant un paysage<br />

extravagant, expression peut-être de pensées apparaissant lors de nos lectures.<br />

Un éloge du plaisir de lire que l’exposition oriente surtout au féminin. Un choix<br />

porté notamment par le souvenir de l’essai de Laure Adler et Stefan Bollmann intitulé<br />

‹Les femmes qui lisent sont dangereuses›. Dans la salle réunissant des peintures du<br />

début du 20e siècle, celles des hommes sont mises entre parenthèses par des reliefs<br />

muraux de Philippe Decrauzat, alors que celles des femmes se déploient librement<br />

face aux propositions contemporaines. La femme se révèle absorbée, plongée dans<br />

une mélancolie par la lecture d’une lettre ou accaparée par un livre d’érudition.<br />

Ces moments se retrouvent avec humour dans le livre d’Olivier Lebrun ‹A Final<br />

Companion to Books from the Simpsons› (édition 2020), un répertoire de tous les extraits<br />

de la série culte où les personnages sont en train de lire. Ce qui frappe est la variété<br />

des postures corporelles, une expressivité humaine dont la fascination traverse<br />

les époques. Roland Barthes en parle comme d’un plaisir où le corps suit ses propres<br />

idées. Sara Knelman, directrice du magazine canadien C Mag, en a fait le cœur de sa<br />

collection. Une série de photographies anonymes et tirages de presse montrent des<br />

Philippe Decrauzat · Fragment for a script, 2019/20, sculptures murales en métal, dimensions<br />

variables, vue de l’exposition, MBAL, courtoisie de Galerie Francesca Pia, Zurich. Foto: Lucas Olivet<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


lectrices dans diverses positions. La gestuelle peut même prendre une allure cynique<br />

comme dans le cliché emblématique de Jo Spence, daté du début des années 1980.<br />

L’artiste anglaise se met en scène en ouvrière lisant ‹On Sexuality› de Sigmund Freud,<br />

son expression démesurément hilare devient une métaphore visuelle de la «dissimulation<br />

freudienne», considérant l’inceste des patientes comme des fantasmes soutenus<br />

par le complexe d’Œdipe.<br />

De la lecture à l’écriture<br />

La poésie expérimentale est mise à l’honneur grâce au commissaire invité Alex<br />

Balgiu, artiste et graphiste français, auteur de l’ouvrage ‹Women in Concrete Poetry:<br />

1959–1979›, 2020. À l’entrée de la salle, une photographie murale noir et blanc nous<br />

fait face, image de nature où la terre labourée en partie laisse deviner un livre ouvert.<br />

Cette œuvre de Mirella Bentivoglio présente une approche éphémère du livre et de la<br />

nécessité de l’entretenir, tel un jardin. Une présence de la lecture en tant que matière<br />

sensible, pouvant s’effriter à tout moment.<br />

La question de la matérialité du langage se pose à travers l’identité pour Ketty<br />

La Rocca où son rapport personnel à l’écrit passe par le «J» du «je». Des photographies<br />

de performances des années 1970 la montrent en interaction avec sa sculpture<br />

géante ‹J› et témoignent avec malice de ses angoisses. Dans une démarche plus littéraire,<br />

Elizabeth Lebon propose une installation de livres-poèmes, de petits objets<br />

de papier recouverts de textes à la machine à écrire, invitation à explorer la lecture<br />

par le toucher. Pour la genevoise Carla Demierre, la pratique de l’écriture à la machine<br />

à écrire est dictée par la nécessité de ralentir et de créer dans la continuité, sans<br />

correction. Elle a ainsi écrit quotidiennement des poèmes envoyés le jour même par<br />

la poste à des destinataires. Ce travail édité sous la forme d’un recueil porte le titre<br />

d’‹Autoradio› (éd. Héros-Limite, 2019), en référence à une espèce de syntonisation de<br />

la pensée, comme lorsqu’on cherche une fréquence radio. Des fragments de poèmes<br />

sur des affiches, ainsi qu’une pièce musicale de Sylvain Chauveau réalisée sur sa<br />

lecture poursuivent la métamorphose de l’œuvre.<br />

Dans le prolongement de ces déplacements formels, on pourrait ajouter le projet<br />

de Melissa Catanese. Pour l’exposition, l’américaine a transformé son livre ‹Voyagers›,<br />

2018, en pièce vidéo. Une création originale où le grain et la texture d’anciennes<br />

photographies de lecteurs et lectrices deviennent le support d’un nouvel alphabet,<br />

un film qui prend forme à travers des jeux de focales et des temps de pause. Une<br />

combinaison de brefs aperçus qui nous racontent des histoires, des promesses,<br />

comme l’exposition de voyages imaginaires.<br />

Nadia El Beblawi, critique d’art, web éditrice, vit à Bâle. nadia.elbeblawi@gmail.com<br />

→ ‹Le plaisir du texte›, Musée des Beaux-Arts, Le Locle, jusqu’au 18.9. ; publication ‹L* plaisir du texte›,<br />

ouvrage collectif sous la direction de Federica Chiocchetti, MBAL ↗ mbal.ch<br />

FOKUS // LE PLAISIR DU TEXTE<br />

81


Disappear Here — Visioni del futuro<br />

sulle rovine del passato<br />

Paulo Wirz · Embarcação (Watercraft), 2020/<strong>2023</strong>, legno, specchi, bottiglie di vino, lampade a stelo,<br />

posate, bicchieri, vari oggetti, 220 x 210 x 30 cm, vista della mostra Museo Villa dei Cedri<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Tra nostalgia e speranza, il Museo Villa dei Cedri presenta un’esposizione<br />

che mette in evidenza il ruolo indispensabile dell’espressione<br />

artistica nella comprensione e nel rinnovamento del<br />

mondo. Immagini fantastiche di realtà passate aprono le porte<br />

verso possibili scenari futuri. Laura Giudici<br />

Varcando il cancello del parco di Villa dei Cedri si ha l’impressione di approdare su<br />

un’isola lussureggiante che custodisce la memoria di un passato di benessere e prosperità.<br />

Rolando Bassetti, invitato a curare ‹Disappear Here›, ha visitato le sue prime<br />

mostre d’arte proprio in questa dimora ottocentesca bellinzonese trasformata<br />

in museo nel 1985: a partire dal suo passato e dallo stile di vita opulento che essa<br />

rispecchia, il curatore propone una riflessione sul nostro rapporto con la storia, la<br />

tradizione e le strutture della società capitalistico-borghese.<br />

Gran parte delle opere esposte sono commissioni e rappresentano delle meditazioni<br />

sul declino della società occidentale e dei suoi valori, quali gli ideali borghesi<br />

che la Villa incarna. La mostra presenta i lavori di sedici artisti che utilizzano una<br />

varietà di mezzi espressivi in un percorso molto denso. La diversità delle tematiche<br />

sollevate – le numerose forme di privilegio e oppressione della nostra società, la<br />

questione identitaria e di genere, la crisi economica e climatica e il crescente senso<br />

di distacco dalla tradizione cristiana – è a tratti disorientante. Il proposito centrale<br />

dell’esposizione è tuttavia articolato con coerenza e incisività, soprattutto attraverso<br />

alcuni lavori che dialogano direttamente con il luogo. Nel corridoio si trovano le scene<br />

di genere e i ritratti di figure ibride e smarrite di Lucie Kohler che reinterpretano la<br />

tradizione pittorica borghese e cristiana in chiave surrealista, talvolta inquietante. In<br />

quella che fu la camera del padrone di casa regna un ambiente decadente e perturbante<br />

di reminiscenza barocca: l’installazione di ceramiche ‹Le Festin de Bellinzona›,<br />

2015/<strong>2023</strong>, di Patricia Glave rappresenta i resti di un ricco banchetto; i tendaggi dal<br />

titolo ‹Baignages dystopiques›, <strong>2023</strong>, di Xénia Lucie Laffely mostrano corpi informi e<br />

voluttuosi; mentre il disegno ‹L’île›, <strong>2023</strong>, di Caroline Tschumi raffigura un paesaggio<br />

fantastico dominato da una sorta di sfinge. In un’altra sala, l’installazione di porte<br />

e specchi ‹Embarcação (Watercraft)›, 2020/<strong>2023</strong>, di Paulo Wirz e il tappeto ‹Venere›,<br />

<strong>2023</strong>, di Shannon Guerrico simboleggiano degli spazi in cui si possono proiettare<br />

nuovi ideali e identità.<br />

Tratto dal romanzo ‹Meno di zero›, 1985, di Bret Easton Ellis, il titolo della mostra<br />

suggerisce l’instabilità, la fragilità e la decadenza caratteristiche del nostro tempo.<br />

Evocando la scomparsa di un mondo, implicitamente si fa largo anche alle speranze<br />

che si possono riporre nell’emergenza di una nuova realtà.<br />

Laura Giudici è storica dell’arte presso lo Studio Mirko Baselgia e curatrice indipendente.<br />

lauragiudicig@gmail.com<br />

→ ‹Disappear Here›, Museo Villa dei Cedri, Bellinzona, fino al 20.8. ↗ villacedri.ch<br />

FOKUS // DISAPPEAR HERE<br />

83


HINWEISE<br />

Ana Vujić<br />

Baden — Die Frau als Hure, Geliebte und<br />

Madonna hat ausgedient. Heute verkörpert sie<br />

‹Göttin, Mutter und Aktivistin›, wie dem Titel<br />

eines Triptychons zu entnehmen ist, das Ana<br />

Vujić (*1981) ins Zentrum ihrer Ausstellung<br />

‹Another sleepless night› stellt: Auf der einen<br />

Seite fegt eine moderne Athene mit Punkfrisur<br />

und Faltengewand durch einen Verbotstafelwald.<br />

Auf der zweiten Zeichnung zieht eine<br />

Frau ein Wägelchen mit zwei Kindern zu einem<br />

überladenen Müllcontainer. Der Gestank der<br />

Abfallsäcke scheint förmlich aus dem Bild zu<br />

strömen. Genauso wie der Rauch des Molotowcocktails,<br />

den uns eine vermummte Person in<br />

Shorts und BH auf einem dritten Bild entgegenschleudert.<br />

«Ich möchte die Schattenseiten<br />

unserer Gesellschaft aufzeigen. Man muss den<br />

Problemen ins Gesicht schauen, damit man<br />

etwas ändern kann – persönlich und gesellschaftlich»,<br />

sagt die Baslerin.<br />

Ana Vujić wurde in einem kleinen Dorf südlich<br />

von Belgrad geboren und lebte bei der Grossmutter,<br />

bis sie als neunjähriges Mädchen ihren<br />

Eltern nach Basel folgte. Am Messeplatz, in<br />

dessen Nachbarschaft die Familie wohnte, zog<br />

es die Schülerin immer wieder an die Art Basel.<br />

Ihre Faszination galt den alten Meistern, der feministischen<br />

Aktionskunst und der Street Art.<br />

Also studierte sie Kunstgeschichte, griff zum<br />

Kohlestift und zeichnete bald einmal selbstbestimmt<br />

drauflos.<br />

Missstände ausleuchten möchte sie, wie der<br />

neongelbe Lichtstrahl in der von Claudia Spinelli<br />

kuratierten Ausstellung ‹Another sleepless<br />

night› im Kunstraum Baden auch optisch<br />

signalisiert. Ana Vujić generiert nachts tolle<br />

Bilder nicht nur im Kopf, sondern auch auf Papier.<br />

Und so durchschreitet man einen Kosmos<br />

von Kindheitserinnerungen, Frauenfiguren und<br />

Kriegsschauplätzen. Grossformatige Zeichnungen<br />

präsentieren sich von dynamischer Wucht,<br />

festgehalten mit sattem Kohlestrich und fast<br />

altmodischem Duktus. Ein einsames Mädchen<br />

auf einer weiten, leer gelassenen Wand<br />

(‹Sleepless dreamer›) betrachtet eine Frau, die<br />

auf einem Seil in prekärem Gleichgewicht über<br />

dem Boden baumelt (‹Ich und die Welt›). Und<br />

angesichts der Kriegsschrecken auf dem wie<br />

eine Bühne inszenierten Tableau ‹Chronicles<br />

of violence› verblassen Erinnerungen an die<br />

idyllische Kindheit in der Obhut der Grossmutter.<br />

Die Seiten des Fotoalbums, welche die Frau<br />

im Schosse hält, flattern davon (‹Reflections›).<br />

Und immer wieder furchige Böden – mittendrin<br />

das kleine Mädchen, die kämpferische Frau, die<br />

Mutter. Eine wie wir. FS<br />

Ana Vujić · Aktivistin, <strong>2023</strong>, Kohle auf Papier,<br />

260 x 300 cm. Foto: Rolf Bismarck<br />

Ana Vujić · Chronicles of violence, <strong>2023</strong>, Kohle<br />

auf Papier, 280 x 590 cm. Foto: Rolf Bismarck<br />

→ Kunstraum Baden, bis 9.7.<br />

↗ kunstraum.baden.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Isabelle Krieg<br />

Bern — Da kommen wir ins Zählen: Schon der<br />

Titel der Ausstellung von Isabelle Krieg (*1971)<br />

im Hauptsitz der Mobiliar ‹Wie viele Erden›<br />

fragt anspielungsreich nach dem Plural des<br />

einen Planeten, auf dem wir leben. Und er verweist<br />

auf zwei gleichnamige Werke der Künstlerin:<br />

‹Wie viele Erden I und II›, 2020 und <strong>2023</strong>.<br />

Ersteres, eine grosse Kette aus Globen, ist<br />

derzeit in einer Sammlungsschau der Mobiliar<br />

im Museum Franz Gertsch in Burgdorf zu sehen<br />

(→ S. 87). Zweiteres, ein Strauss bunter Weltkugeln,<br />

die aufgespiesst auf Holzstecken in<br />

einem leeren Ölfass stehen, macht den Auftakt<br />

in Bern. Die beiden Ausstellungen sind Teil der<br />

Trilogie ‹Transformationen› der Mobiliar. Eine<br />

Fototapete, welche die Ausstellungssituation<br />

in Burgdorf zeigt, sowie stellenweise dieselben<br />

gelben, silbernen und hellblauen Wandfarben<br />

verbinden die beiden Standorte. Den Abschluss<br />

wird ‹Transformations Futures› in Nyon machen<br />

mit Werken von Georges Wenger (*1947, Zürich).<br />

Für Isabelle Krieg ist die Transformation ein<br />

grundlegendes Arbeitsprinzip: als Umwandlung<br />

und Umdeutung der Alltagsobjekte und<br />

beiläufigen Erscheinungen, wovon sie häufig<br />

ausgeht, hin zu Kunstwerken mit Tiefsinn und<br />

feinsinniger Emotionalität. Wortspiel, Anspielungsreichtum<br />

und Humor sind hierzu die<br />

treibenden Kräfte.<br />

In der Ausstellung, die Werke der letzten<br />

Jahre präsentiert, kommt dies etwa bei den<br />

‹Brot-Arbeiten› trefflich zur Geltung: Mehrere<br />

Brotlaibe durchleuchtet die Künstlerin<br />

mit LEDs und hängt sie von der Decke eines<br />

abgedunkelten Raums als ‹Kleines Abendbrot›,<br />

2003/2020. Auf den Fotografien ‹Brotall I und II›,<br />

2018, inszenierte sie dagegen Brotanschnitte<br />

wie Gestirne, und für die ‹Mondfladenphasen›,<br />

2016, tunkte sie eine Brotscheibe in Sepiatinte<br />

und stellte damit Papierdrucke eines abnehmenden<br />

Mondes her. Auf hintersinnige Art<br />

spricht die Künstlerin gewichtige, existenzielle<br />

Fragen an und thematisiert ebenso Persönliches.<br />

In Bern entschied sie sich spontan für<br />

einen ‹Atelier-Extrakt›, eine Tischauslage mit<br />

Fundstücken und kleineren Arbeiten, darunter<br />

auch eine Grusskarte von einem ihrer Kinder.<br />

In der Kleinteiligkeit und Grosszügigkeit dieses<br />

Einblicks spiegelt sich ein umfassenderes Ganzes,<br />

wie die Welt im Wassertropfen. Von da wird<br />

der Blick auf der Wand gegenüber von Kriegs<br />

‹Grosses Wasserzeichen›, 2022, aufgenommen:<br />

ein meterlanges wogendes Wellenobjekt aus<br />

Schwemmholz, eingefärbt mit glänzendem<br />

Epoxidharz auf ultramarinem Grund. MM<br />

Isabelle Krieg · Nebensonnen, Nebenmonde,<br />

2014/2018, Fine Art Print auf Barytpapier,<br />

62 x 42 cm © ProLitteris<br />

Isabelle Krieg · Brotall, 2019, C-Print auf<br />

Barytpapier, 90 x 60 cm © ProLitteris<br />

→ Die Mobiliar, bis 24.9. ↗ kunst.mobiliar.ch<br />

HINWEISE // BADEN / BERN<br />

85


Christian Grogg<br />

Bern — Die sogenannten ‹Smarties› – Ellipsen<br />

in Indigo und Pink – evozieren je nach Blickwinkel<br />

die Vorstellung, kreisrund zu sein, und erregen<br />

im Offspace für Architektur in der Berner<br />

Altstadt die Aufmerksamkeit der Flanierenden.<br />

Mit der Ausstellung ‹Smarties & Souvenirs›<br />

manifestiert Christian Grogg (*1963) sein<br />

Interesse an Räumen und perspektivischen<br />

Ebenen. In den grossen Fenstern des ehemaligen<br />

Ladenlokals – ein Souvenirshop? – verbindet<br />

sich das Spiegelbild der Laubenbögen,<br />

unter denen der Affspace zu finden ist, mit der<br />

sich überlagernden Reflexion des bespielten<br />

Innen- und Aussenraums. Mittig im Raum platziert,<br />

auf Augenhöhe von der Decke hängend,<br />

schlängelt sich eine Schlaufe aus Sperrholz<br />

durch die Ausstellung. Durch die gewundene<br />

Form, die in changierender Perspektive auch<br />

als Kreis wahrzunehmen ist, sieht man beide<br />

Seiten – die eine silbern, die andere in oranger<br />

Leuchtbarbe – gleichzeitig. Immer aber ist das<br />

Werk im Weg, versperrt die Sicht, ist Horizont<br />

und Zensur zugleich. Trotz oder gerade durch<br />

die räumliche Einschränkung ist die Bewegung<br />

der Besucher:innen zentral. Mit jedem noch so<br />

kleinen Schritt entstehen neue Perspektiven<br />

und (Denk-)Räume. Der Ausstellungsraum wird<br />

ständig neu fragmentiert, gar zerschnitten,<br />

wenn man bei Groggs Illusion eines Risses an<br />

der Raumdecke an die tatsächlichen Schnitte<br />

von Lucio Fontana oder Gordon Matta-Clark<br />

denkt. Ein Souvenir? SP<br />

Jackie Karuti<br />

Bern — Ihre Ausstellungen mit Messgeräten,<br />

Aufzeichnungen, Objekt-Assemblagen und<br />

«Moving Images» ähneln nicht selten einer<br />

Laborsituation, und die multimedialen «Konstruktionen»<br />

waren schon vielerorts, von den<br />

Niederlanden über die USA bis nach Japan, zu<br />

sehen. Unter dem Titel ‹Body Machine Location›<br />

zeigt die Kunsthalle Bern Werke der gebürtigen<br />

Kenianerin Jackie Karuti (*1987, Nairobi)<br />

erstmals in der Schweiz. Länger schon verfolgt<br />

die Künstlerin das Ineinandergreifen realer und<br />

fantastischer, maschineller und eigenhändiger<br />

Prozesse als künstlerische Methode. Meistens<br />

tauchen bei ihr sogenannte «Weather Instruments»<br />

auf, wobei sie mit den Messungen und<br />

eigenen Wahrnehmungen untersucht, wie diese<br />

mit der Realität korrespondieren respektive<br />

als Kunst alternative Sichtweisen aufzeigen<br />

können. Zumal Messwerte, etwa vom Klima<br />

oder von sozialen Zuständen, die Wirklichkeit<br />

bisweilen surreal erscheinen lassen. Weiterhin<br />

verhandeln Karutis mit feiner Rätselhaftigkeit<br />

umwobene Werke Aspekte ihrer Heimat:<br />

Hirtenstäbe, mit denen auch die Wassertiefe<br />

bei Flussüberquerungen gemessen wird, oder<br />

die Gegensätze im Stadtzentrum Nairobis<br />

und schliesslich die geteilte Landschaft und<br />

Gesellschaft. Letzeres macht das Beispiel einer<br />

neuen Schnellstrasse deutlich, die stellenweise<br />

mitten durch vormaliges Siedlungsgebiet<br />

führt. MM<br />

Christian Grogg · Smarties & Souvenirs, Modell,<br />

Affspace, Bern, <strong>2023</strong>. Foto: Alexander Jaquemet<br />

→ Affspace, bis 30.6. ↗ affspace.ch<br />

Jackie Karuti · Ngatatek river; site visit, <strong>2023</strong>,<br />

Still aus HD-Video, Farbe, Ton, 5’36’’<br />

→ Kunsthalle Bern, bis 9.7.<br />

↗ kunsthalle-bern.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Post Canvas<br />

Bern — Die Ausstellung ‹Post Canvas› bei der<br />

Galerie da Mihi erkundet mit vier künstlerischen<br />

Positionen ‹Neue Gesten der Malerei im<br />

digitalen Zeitalter› und deren Potenzial. Beim<br />

Digital-Art-Pionier Peter Aerschmann kreist<br />

ein ‹Snowball 1› im schwarzen Raum, wobei<br />

dessen fallende Tropfen animierte Kreise<br />

erzeugen. Aerschmanns Bildsprache ist fast<br />

schon nostalgisch, verwendet er sie doch seit<br />

Jahren, um seine gesammelten Motive – in<br />

anderen Arbeiten etwa Menschen oder Mofas<br />

in Südamerika – in den virtuellen Raum zu<br />

überführen. Gigga Hug dagegen nutzt unterschiedliche<br />

digitale Schritte und verwandelt<br />

beispielsweise Farbreste in sphärische Farbflüsse,<br />

oder sie nutzt Emojis als grobkörnige<br />

Pixel in Architekturfotografien mit Licht- und<br />

Schattenspiel. Stephan Bruelhart experimentiert<br />

mit vielen Technologien. So baut er etwa<br />

in einem Architektur-Zeichenprogramm eine<br />

Szene aus ‹Space Odyssey› mit weissem Hasen<br />

und Monolithen nach, um sie als niedlichen<br />

3D-Druck einerseits sowie als bedrohliche<br />

VR-Erfahrung andererseits zu präsentieren. Der<br />

Ex-Google-Programmierer Alexander Mordvintsev<br />

geht noch weiter: ‹The Reaction Orchestra›,<br />

<strong>2023</strong>, eine Web-Animation eines neuronalen<br />

Netzwerks, kann im virtuellen Raum dirigieren<br />

und mittels NFT erworben werden. Das Post-<br />

Canvas-Zeitalter hat also durchaus Potenzial,<br />

löst sich hier aber noch selten komplett vom<br />

physischen (Ausstellungs-)Raum. AD<br />

Alexander Mordvintsev · The Reaction<br />

Orchestra, <strong>2023</strong>, Still aus Webanimation<br />

→ Galerie da Mihi, bis 17.6. ↗ damihi.com<br />

Transformationen — Werke aus<br />

der Sammlung der Mobiliar<br />

Burgdorf — Der ‹Holzfäller› von Ferdinand Hodler<br />

zerteilt beinahe ein Wendeltreppen-Objekt<br />

von Lang / Baumann. Dahinter ragt eine wandfüllende<br />

Installation mit Fotos grossformatiger<br />

Naturfragmente, und im Eck schaukelt in einer<br />

Hängematte ein Siebdruck. Dieses dichte Bild<br />

repräsentiert die Kombinations- und Konfrontationslust<br />

der Ausstellung ‹Transformationen<br />

– Werke aus der Sammlung der Mobiliar<br />

Genossenschaft›. Dorothea Strauss, Direktionsmitglied<br />

der Mobiliar, ehemalige Leiterin<br />

Gesellschaftsengagement und Kuratorin der<br />

Schau, hat die vielfältigen Werkbestände in<br />

opulent gestalteten Räumen lustvoll miteinander<br />

in Beziehung gesetzt. Aus den gesamthaft<br />

rund 2000 Arbeiten haben 300 Exponate im<br />

Museum Franz Gertsch Platz gefunden.<br />

«Mit Kunst können wir unsere Transformationsfähigkeiten<br />

stärken.» So lautet die These der<br />

Ausstellung. Inmitten von ökologischem und<br />

digitalem Wandel biete Kunst einen Resonanzraum:<br />

Die nebulösen Fotogramme an der Wand<br />

etwa zeigen Pflanzen aus unberührten Tälern<br />

Graubündens und stehen für Fragen zu unserem<br />

Umgang mit der Natur. Die Arbeit stammt<br />

von Ester Vonplon (*1980) und wurde 2022<br />

erworben. Im Gegenüber mit Hodlers ‹Holzfäller›<br />

von 1910, der 1939 als zweiter Ankauf in<br />

die Sammlung einging und damit deren Beginn<br />

markiert, steht Vonplons Installation für den<br />

Wandel der Sammlungsstrategie im Laufe der<br />

Jahre: Mit Kunst, die globale Veränderungen<br />

reflektiert, wurde der Fokus zunehmend über<br />

die Schweiz hinaus erweitert.<br />

So stammt die Installation mit Hängematte<br />

vom Venezolaner Alessandro Balteo Yazbeck<br />

(*1972). In dem traditionellen Geflecht, das von<br />

einheimischen Handwerkern gefertigt wurde,<br />

liegt ein Siebdruck eines Bohrturms aus den<br />

1980ern von Rolando Peña. Balteo Yazbeck<br />

verweist damit auf die Verstrickungen der Erdölindustrie<br />

und auf die Verstaatlichung von Öl<br />

und Eisen in seinem Heimatland ab 1975 – was<br />

aber an den prekären Lebensbedingungen der<br />

HINWEISE // BERN / BURGDORF<br />

87


Bevölkerung und der Landnahme von Indigenen<br />

nichts änderte. Stillere Werke wie dieses<br />

gehen in der bunten Fülle der Ausstellung fast<br />

unter. Winkelförmige Stellwände, die vieles<br />

zeitgleich ins Blickfeld treten lassen, farbige<br />

Wände, Tapeten mit vergrösserten Motiven als<br />

Untergrund vorgehängter Werke und Arbeiten<br />

im Raum kreieren eine üppige Raumerfahrung.<br />

Eine «Seh-Anleitung» schlägt im Saaltext unter<br />

Punkt 1 vor, sich darin treiben zu lassen. Ob<br />

viele Besuchende Punkt 6 erreichen, gemäss<br />

dem Kunstwerke oft den «zweiten Blick belohnen»,<br />

bleibt ob der Masse an gezeigten Werken<br />

zumindest offen. AD<br />

‹Transformationen – Werke aus der Sammlung<br />

der Mobiliar Genossenschaft›, Ausstellungsansichten<br />

Museum Franz Gertsch, Burgdorf.<br />

Foto: Bernhard Strahm<br />

→ Museum Franz Gertsch, bis 3.9.<br />

↗ museum-franzgertsch.ch<br />

Dieter Roth<br />

Chur — Woran denken Sie, wenn Sie Dieter<br />

Roth hören? Druckgrafik ist es vermutlich eher<br />

nicht. Die Ausstellung ‹Dieter Roth – Gepresst<br />

Gedrückt Gequetscht› im Bündner Kunstmuseum<br />

Chur legt den Fokus genau darauf und zeigt,<br />

dass sich sein ganzes Œuvre in der Material-<br />

und Druckgrafik widerspiegelt. Die Schau<br />

wurde von Dirk Dobke und Ina Jessen für die<br />

Deichtorhallen Hamburg / Sammlung Falckenberg<br />

und die Dieter Roth Foundation konzipiert,<br />

Stephan Kunz adaptierte sie für Chur und legte<br />

Schwerpunkte auf ikonografische Siebdrucke,<br />

die für Roth so typischen Selbstbildnisse und<br />

Schimmelbilder sowie Künstlerbücher – eine<br />

Gattung als deren Mitbegründer Roth bezeichnet<br />

werden kann.<br />

Alles, was «gepresst, gedrückt und gequetscht»<br />

wird, war gemäss Dieter Roth (1930–1998)<br />

eine Druckgrafik. In diesem Verständnis also<br />

auch die gezeigte ‹Literaturwurst›, 1969, aus<br />

einem zerhackten Exemplar der Zeitung Die<br />

Welt. Medienkritik schwingt selbstverständlich<br />

mit. Das Thema der Selbstreflexion war für<br />

Roth zeitlebens zentral. Mit ‹Vogelfutterbüste›,<br />

1970, trieb er es auf die Spitze. Das plastische<br />

Selbstbildnis, bestehend aus Schokolade und<br />

Vogelfutter, sollte von Vögeln einverleibt, in die<br />

Welt hinausgetragen und der Künstler damit<br />

multipliziert werden. Jetzt ist sie im Museum.<br />

Die Einbindung der Faktoren Zufall, Zeitlichkeit<br />

und Zerfall verabschiedete die Vorstellung des<br />

abgeschlossenen Kunstwerks und revidierte<br />

die tradierte Auffassung vom Künstler mit<br />

alleiniger Autorschaft. Diesen Aspekt lotete<br />

Roth mit der Verwendung von Lebensmitteln<br />

als Werkstoff aus und machte damit den<br />

organischen Zerfallsprozess zum Bestandteil<br />

des Kunstwerks. Eine Institutionskritik kommt<br />

in diesen Schimmelbildern hinzu, denn, was<br />

kann konservatorisch schlimmer sein als ein<br />

Werk, das sich zersetzt? Betrachtet man diesen<br />

Zerfall, mag sich die Vorstellung eines Geruchs<br />

– oder vielmehr Gestanks – aufdrängen,<br />

der in dieser einst penetranten Weise heute<br />

aber nicht mehr existiert. Die Unmittelbarkeit<br />

des Multisensorischen verschwindet mit der<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Musealisierung. Äusserst gelungen ist die<br />

kuratorische Kombination einer Druckserie mit<br />

Skulpturen seines Sohns Björn. Indem offen<br />

thematisiert wird, dass Dieter Roth Vater und<br />

Künstler zugleich war, bricht die Ausstellung<br />

mit der Tabuisierung von Elternschaft in der<br />

Kunst. Es ist zu wünschen, dass diesem Beispiel<br />

Folge geleistet wird. SP<br />

Dieter Roth · Literaturwurst Die Welt, 1969<br />

(vorne), zerhacktes Exemplar der Zeitung Die<br />

Welt in zu Wurst geformter Plastikhülle, Streifband,<br />

Bündner Kunstmuseum Chur; Wand:<br />

div. Werke aus ‹Containers›-Mappe, 1972, div.<br />

Drucktechniken, Sammlung Falckenberg<br />

L. Gaudenz / P.-M. Lejeune<br />

Genf — Die Galerie Rosa Turetsky bringt zurzeit<br />

zwei von ihr langjährig vertretene Kunstschaffende<br />

stiller Grösse in einen Dialog, in dem<br />

es um die Übersetzung einer empathischen<br />

Wahrnehmung der immer bedrängteren Natur<br />

in Kunst geht. Aus Anlass des Erscheinens<br />

einer retrospektiven Monografie sind von der<br />

Malerin Ladina Gaudenz grosse Pflanzenstücke<br />

und Landschaften aus verschiedenen<br />

Schaffensperioden zu sehen. Erstmals kann<br />

so vielleicht voll und ganz ermessen werden,<br />

wie zunehmend kühn das Spiel der Künstlerin<br />

mit dem Farbauftrag zwischen haarfeinen<br />

Markierungen und pastosen Figuren auf immer<br />

häufiger ungrundierter Leinwand oder Baumwolle<br />

geworden ist. In den jüngsten Gemälden,<br />

den heimatlichen Engadiner Bergen gewidmet,<br />

wird aus solchen Leerflächen sogar der Nebel,<br />

der aus den Tälern aufsteigt, alles verändernd.<br />

Das nie still stehende und schon deshalb –<br />

selbst in geistiger Zusammenschau wie etwa<br />

in der Kunst – nie ganz erfassbare Universum<br />

ist das grosse Thema ihres Werks. Ähnliches<br />

machen auch die für den Aussenbereich konzipierten<br />

Skulpturen von Pierre-Marie Lejeune<br />

bewusst. Als rätselhafte Buchstaben schieben<br />

sie sich zu Gaudenz’ Bildern in den Raum und<br />

brechen und weiten diesen zugleich durch eine<br />

raffinierte Kombination von opaken Seiten und<br />

Fronten, die zwischen Transparenz und Reflexion<br />

hin- und herschwingen. KHO<br />

Dieter Roth · Selbstbildnis als Luftbewohner,<br />

1973, Flachdruck (Handoffset), Dieter Roth<br />

Foundation, Hamburg © Dieter Roth Estate,<br />

Courtesy Hauser & Wirth<br />

→ Bündner Kunstmuseum, bis 27.8.<br />

↗ kunstmuseum.gr.ch<br />

Ladina Gaudenz · Tschiera XVl, <strong>2023</strong>, Öl auf<br />

Leinwand, 87 x 135 cm<br />

→ Galerie Rosa Turetsky, bis 10.6.<br />

↗ rosaturetsky.com<br />

HINWEISE // BURGDORF / CHUR / GENF<br />

89


Ulrich Rückriem<br />

Langenbruck — Das Kloster Schönthal präsentiert<br />

Steine und Skizzenblätter des deutschen<br />

Bildhauers Ulrich Rückriem (*1938, Düsseldorf).<br />

Seine Werke stehen im Kontext einer Neuausrichtung<br />

der Skulptur der 1960er-Jahre,<br />

zeigen klare, kubische Formen und werden<br />

als europäische Variante zum amerikanischen<br />

Minimalismus gehandelt. Im Unterschied zu<br />

Arbeiten von Donald Judd, Sol LeWitt und Carl<br />

Andre führen Rückriems Werke die Handlung<br />

und den Arbeitsprozess vor Augen: das Zerlegen<br />

des Volumens und das Wiederzusammenfügen<br />

der Teile zum ursprünglichen Monolith. Alle<br />

Plastiken weisen mit Bohrlöchern und Spalten<br />

auf ihre technische Bearbeitung hin und lassen<br />

eine zugrundeliegende Ordnung erkennen.<br />

Im Kloster sind sieben Arbeiten aus den Jahren<br />

1981 bis 2000, zwei im Aussen- und fünf im<br />

Innenraum, zu sehen. Studienblätter der<br />

1980er-Jahre im Eingangsbereich des Kirchenschiffs<br />

und im Abtsaal enthalten Überlegungen<br />

zu früheren Ausstellungsorten und Werkzeichnungen<br />

zu vergangenen Projekten. Die Skizzen<br />

verdeutlichen Rückriems konzeptuelles Denken.<br />

Sie entstanden oft zur Unterstützung der<br />

Arbeiter im Steinbruch, welche die Blöcke nach<br />

den Vorgaben des Künstlers in die gewünschte<br />

Form sprengten. Der Künstler nahm stets nur<br />

wenige Eingriffe im Material vor, die basierend<br />

auf Rasterfeldern den Stein durch horizontale<br />

und vertikale Schnitte in Fragmente zerlegten.<br />

An den mehrteiligen Steinskulpturen im Klosterhof,<br />

einem Kubus aus rosafarbenem Granit<br />

und einer liegenden hellgrauen Platte wird das<br />

Verfahren sichtbar. Fast wie ein Ambo erscheint<br />

der rötlich schimmernde Würfel mit seinen<br />

rauen, taktilen Flächen und den unregelmässig<br />

gebrochenen Kanten. 130 Zentimetern hoch,<br />

wirkt er trotz seines Gewichtes von mehreren<br />

Tonnen nicht wuchtig. Ein horizontaler Schnitt<br />

teilt sein Volumen in zwei Hälften. Der obere<br />

Teil ist wiederum mit vier vertikalen Schnitten<br />

in neun Kuben gesägt, die auf der unteren<br />

Hälfte lasten. Ein ähnlich strukturiertes<br />

Vorgehen lässt sich an weiteren Skulpturen im<br />

Kirchenschiff beobachten. Sie bestechen mit<br />

klaren Proportionen und präzisen Schnitten.<br />

Ihre schlichte Formensprache und die materielle<br />

Ausstrahlung etwa der unterschiedlichen<br />

Steinfarben oder der polierten oder roh gebrochenen<br />

Oberflächen nehmen den Dialog mit der<br />

historischen Architektur der Klosterkirche auf<br />

und machen die zeitlose Präsenz von Rückriems<br />

Arbeiten deutlich. IK<br />

Ulrich Rückriem · Ohne Titel, 1990, österreichischer<br />

Granit, 45 x 200 x 385 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kloster Schönthal. Foto: Heiner Grieder<br />

Ulrich Rückriem · Ohne Titel, 1990, schwedischer<br />

Granit, 130 x 130 x 130 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kloster Schönthal. Foto: Heiner Grieder<br />

→ Kloster Schönthal, bis 29.10.<br />

↗ schoenthal.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Lighten Up! On Biology and Time<br />

Lausanne — Der Sommer steht bevor und<br />

mit ihm wird das Sonnenlicht unseren Alltag<br />

erobern. Die neue Ausstellung in den EPFL<br />

Pavillons, die dem Tageslicht und den zirkadianen<br />

Rhythmen gewidmet ist, ist daher passend.<br />

Diese einzigartige Einrichtung auf dem Campus<br />

der EPFL in Lausanne bietet eine wertvolle<br />

Plattform, um Kunst und Wissenschaft miteinander<br />

in Dialog zu bringen. Die Kuratoren sind<br />

Wissenschaftler:innen, der Diskurs basiert auf<br />

wissenschaftlichen Forschungen und Ergebnissen<br />

– natürliches Licht ist wichtig für unsere<br />

Gesundheit, und unsere Lichthygiene wird<br />

durch unseren urbanen Lebensstil untergraben.<br />

Die Exponate sind Kunstwerke – 19 internationale<br />

Künstler:innen haben zu dieser neuen<br />

Schau beigetragen.<br />

Auf spielerische Weise, mit zahlreichen interaktiven<br />

oder immersiven Installationen, wird<br />

man eingeladen, in das Thema einzutauchen.<br />

Da ist etwa ‹Circa Diem›, ein hoher Zylinder, der<br />

von einem Team von Kunstschaffenden und<br />

Wissenschaftler:innen der EPFL und der HEAD-<br />

Genf entwickelt wurde. Hier wird die wissenschaftliche<br />

These erfahrbar: Die Architektur<br />

und das Stadtgefüge kontrollieren unseren<br />

Zugang zum Tageslicht, indem sie es filtern.<br />

Das virtuelle ‹Circadian House› des Architekten<br />

Colin Fournier, das nur vom Tageslicht beleuchtet<br />

wird, zeigt dies auf andere Weise. Nicht nur<br />

die menschlichen biologischen Uhren werden<br />

berücksichtigt, sondern auch jene von Tieren<br />

oder die zirkadianen Rhythmen der Pflanzenwelt.<br />

Das Zeitgefühl der Bienen beispielsweise<br />

wird durch die Fotoinstallation ‹10’000 Waking<br />

Bees› der neuseeländischen Künstlerin Anne<br />

Noble gezeigt; Anna Riders ‹Circadian Bloom›<br />

ist eine «Blumenuhr», die auf den Tageszyklen<br />

der Blumen basiert.<br />

Wenn man am Ende des Besuchs müde wird,<br />

findet man Ruhe bei zwei Installationen, die<br />

das Thema Schlaf und Träume hinterfragen:<br />

‹Print my Sleep› heisst jene des Schweizer<br />

Künstlers Rafael Gil Cordeiro. Er druckt in 3D<br />

Schlafdaten auf Ton und schafft so Skulpturen.<br />

In Analogie zum Schlaf bleibt der Prozess<br />

der Keramik unkontrollierbar. Bei Liliane<br />

Lijns’ mehrteiliger Installation ‹Sweet Solar<br />

Dreams› werden Träume geflüstert, während<br />

drei Lichtskulpturen in Form von Köpfen auf<br />

«Kissen» ruhen. Auch Ólafur Elíasson hat eine<br />

seiner Installationen extra für die EPFL adaptiert:<br />

‹Your Circadian Embrace› wird tagsüber<br />

vom Sonnenlicht «betrieben» und wirft mittels<br />

Prisma-Ring und Farbfiltern zauberhafte<br />

Lichteffekte in einen verdunkelten Raum. Ein<br />

Zitat von Elíasson könnte als Motto der Schau<br />

gelten: «Der Sonne folgen heisst, sich selbst zu<br />

folgen.» IDL<br />

Marilyne Andersen, Mark Pauly, Javier<br />

Fernández-Contreras · Circa Diem, 2021–<strong>2023</strong>,<br />

immersive Installation, 400 x 400 x 575 cm,<br />

7’15’’. Foto: Alain Herzog<br />

Liliane Lijn · Sweet Solar Dreams, 2002/2022<br />

(Detail), Installation mit Skulptur, Video<br />

und Ton, Courtesy Rodeo London / Piraeus<br />

© ProLitteris. Foto: Lewis Ronald<br />

→ EPFL Pavilions, bis 30.7.<br />

↗ epfl-pavilions.ch<br />

HINWEISE // LANGENBRUCK / LAUSANNE<br />

91


Vera Marke<br />

Luzern — Am Anfang steht ein Haus: Seit<br />

2020 restauriert die Ostschweizer Künstlerin<br />

Vera Marke (*1972) ein altes Bauernhaus im<br />

Appenzellerland nach künstlerischen Kriterien.<br />

Diesem auf mehrere Jahre angelegten<br />

Forschungsprojekt sind Werke erwachsen, die<br />

nun im Offspace marytwo zu sehen sind. Zum<br />

Beispiel die Serie ‹Rentable Keime›, 2022/23,<br />

die der Ausstellung ihren Namen gibt und aus<br />

16 Tableaus besteht. Es sind gleichsam «Nebenprodukte»<br />

der Restaurationsarbeiten: So<br />

entdeckt man Handabdrücke auf einem Putzlappen,<br />

den runden Fleck des Deckels einer<br />

Farbbüchse oder mit einem Schaber aufgetragene<br />

Abfallfarben. Die geometrischen Formen<br />

erinnern an konkrete Malerei, während die<br />

alltäglichen Materialien die Bilder in die Nähe<br />

der Arte Povera rücken. Dass Marke an der Zürcher<br />

Hochschule der Künste zur ‹Technologie<br />

der Malerei› unterrichtet, überrascht da kaum.<br />

Daneben zeigt marytwo auch Arbeiten, die<br />

Marke in ihrem Atelier gemalt hat. Auf einem<br />

grossformatigen Bild steigt gelöschter Kalk, der<br />

gemeinhin als Bindemittel in Putz und Mörtel<br />

verwendet wird, als Rauchwolke auf. Zwei weitere<br />

Werke greifen Formen und Materialien auf,<br />

die auch in der Serie ‹Rentable Keime› Verwendung<br />

finden: Kreise, Blattsilber und -aluminium.<br />

So treten die gezeigten Arbeiten in einen<br />

fruchtbaren Dialog miteinander und verweisen<br />

dabei stets auf ihren Ausgangspunkt: ein altes<br />

Bauernhaus im Appenzellerland. TSO<br />

Vera Marke · Rentable Keime, 2022/23, 16-teilige<br />

Serie (Detail), div. Materialien, je 43 x 37 cm<br />

→ marytwo, bis 17.6. ↗ marytwo.one<br />

Marinella Senatore<br />

München — «Dance first, think later» ist nicht<br />

das schlechteste Motto – auf jeden Fall bleibt<br />

man so in Bewegung. Die italienische Aktivistin<br />

und Künstlerin Marinella Senatore (*1977) hat<br />

den Satz in grossen Lettern an die Wand des<br />

Münchner Museums Villa Stuck geschrieben.<br />

Sie bespielt derzeit den Ateliertrakt des einstigen<br />

Künstlerdomizils mit ihrer Ausstellung ‹We<br />

Rise By Lifting Others› und versetzt das Haus in<br />

Schwingung. Die farbig und multimedial flirrende<br />

Überblicksschau mit Zeichnungen, Wandbildern,<br />

Objekten, Lichtinstallationen und Videos<br />

ist in Kooperation mit der Generali Foundation<br />

und dem Museum der Moderne in Salzburg<br />

entstanden, in dem zeitgleich der zweite Teil<br />

der Ausstellung zu sehen ist.<br />

Marinella Senatore studierte unter anderem<br />

in Neapel und Rom, wo sie heute lebt und<br />

arbeitet. ‹We Rise By Lifting Others› zeigt in<br />

nicht-chronologischer Reihenfolge Werke<br />

verschiedener Schaffensphasen. Tanzschritte<br />

auf dem Fussboden markieren den Weg in den<br />

zweiten Stock zum Auftakt des Parcours, der<br />

von oben nach unten führt. Doch eigentlich<br />

ist die museale Präsentation nur ein Nebenprodukt<br />

ihrer kollaborativen Performances im<br />

öffentlichen Raum, die sie seit ihrem Debüt vor<br />

zwanzig Jahren mit bisher rund sieben Millionen<br />

Beteiligten in 24 Ländern organisiert hat,<br />

etwa während der Biennale 2011 in Venedig<br />

und zur Manifesta 2018 in Palermo.<br />

Der grösste Raum besteht aus einer begehbaren<br />

Collage aus Wandbildern, Inschriften und<br />

Montagen aus Scherenschnitten, über allem<br />

strahlt eine bunte Lichterkrone. Die Künstlerin<br />

greift hier, wie auch bei ihren performativen<br />

Umzügen, bewusst auf volkstümliche Elemente<br />

zurück, kombiniert sie möglichst effektvoll und<br />

lässt sie durch die Teilnehmenden mit neuen<br />

Inhalten füllen.<br />

Ihr zentrales Projekt aber ist die bereits<br />

weltweit vielfach realisierte ‹School of Narrative<br />

Dance›, die Begegnung, Gemeinschaft,<br />

Kooperation, Freude und Vitalität im gemeinsamen<br />

Tanz feiert. «Eine Collage aus Stimmen,<br />

Gesichtern, Körpern, Sound und Farben», so<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


die Künstlerin. Auch in München findet «eine<br />

antifaschistische Parade des 21. Jahrhunderts»<br />

statt: Am 23. Juli wird sie vom Museum<br />

Villa Stuck die Prinzregentenstrasse entlang<br />

bis zum Odeonsplatz ziehen. Bei Marinella<br />

Senatore erscheint Beuys’ soziale Skulptur in<br />

neuen Kleidern: farbiger, weiblicher, diverser,<br />

beschwingter. Aber der Grundsatz ist derselbe<br />

– «La rivoluzione siamo noi». RDR<br />

Marinella Senatore · Bodies in Alliance,<br />

Ausstellungsansicht Palais de Tokyo, Paris,<br />

2022. Foto: Barbara Donaubauer<br />

Marinella Senatore · School of Narrative<br />

Dance, Venedig, 2015, Courtesy Creative Time,<br />

New York. Foto: Andrea Samonà<br />

→ Villa Stuck, bis 10.9.; Parade ‹The School of<br />

Narrative Dance›, 23.7.<br />

↗ villastuck.de<br />

Esther Leupi und Judith Leupi<br />

Stans — In dem 2012 eröffneten, kompromisslos<br />

modernen Pavillon vis-à-vis des traditionsreichen<br />

Winkelriedhauses in Stans präsentieren<br />

die Luzerner Schwestern Esther und<br />

Judith Leupi einen künstlerischen Paarlauf.<br />

Obwohl sie schon lange erfolgreich tätig sind,<br />

ist es erst ihre zweite gemeinsame Ausstellung<br />

in der Schweiz. Während Esther (*1981) nach<br />

einem Studium der Angewandten Wissenschaften<br />

in Hamburg in die Innerschweiz<br />

zurückgekehrt ist, führte Judith (*1983) ihr<br />

Kunststudium über Bern nach Glasgow, wo sie<br />

bis heute lebt und arbeitet.<br />

Die gewählten Medien und Formate der beiden<br />

Akteurinnen könnten nicht unterschiedlicher<br />

sein. Esther Leupi aquarelliert kleinformatige<br />

Papierblätter oder bearbeitet sie mit Tusche,<br />

Judith Leupi sucht mit ihren inszenierten Fotografien<br />

das Blow-up. Maximal gross trifft auf<br />

vergleichsweise klein. Während Esther ihre fragil<br />

anmutenden Werke in Gruppen arrangiert,<br />

präsentiert Judith die Blow-ups als Solitäre im<br />

Raum, die sich mitunter von der Wand lösen<br />

und frei von der Decke schweben.<br />

Die Gastkuratorin Bettina Staub hat eine sensible<br />

und sinnhafte Auswahl getroffen, die dem<br />

Ateliercharakter des hohen, holzverkleideten<br />

Ausstellungsaales Tribut zollt.<br />

Obwohl unterschiedlich im Ausdruck, weisen<br />

die Werke der Künstlerinnen durchaus Parallelen<br />

auf. Beide arbeiten langsam und prozessual.<br />

Esther wählt oft Papiere, die bereits<br />

Gebrauchsspuren und damit eine Geschichte<br />

aufweisen. Schrittweise bedeckt sie diese mit<br />

durchscheinenden Farbschichten und erzählt<br />

damit ihre eigene Geschichte über tägliche<br />

Erlebnisse oder Begebenheiten. Dabei schwanken<br />

die Blätter zwischen Gegenständlichkeit<br />

und Abstraktion, erschliessen sich manchmal<br />

erst auf den zweiten Blick. Das verleiht ihnen<br />

einen besonderen Reiz.<br />

Judith Leupis komplexes Vorgehen beginnt mit<br />

der analogen Fotografie und bewegt sich dann,<br />

über viele Zwischenschritte, hin zu bricolageartigen<br />

Inszenierungen. Die grossen Farbabzüge<br />

eröffnen bühnenhafte, nicht genau fassbare,<br />

HINWEISE // LUZERN / MÜNCHEN / STANS<br />

93


fantastische Räume. Surreal anmutende,<br />

sperrige Objekte agieren darin mit einem ganz<br />

eigenen, clownesken Charme. Sie sind realen<br />

Architekturen entnommen, aber im Laufe der<br />

künstlerischen Arbeit immer weiter verfremdet<br />

worden und entwickeln im finalen Foto ein<br />

beinahe abstraktes Eigenleben. Was am Ende<br />

wie eine digitale Verfremdung wirkt, bleibt<br />

tatsächlich analog arrangiert. MH<br />

Esther Leupi und Judith Leupi · Tracing<br />

an imaginary line, Ausstellungsansicht<br />

Nidwaldner Museum. Foto: Christian Hartmann<br />

Esther Leupi und Judith Leupi · Tracing<br />

an imaginary line, Ausstellungsansicht<br />

Nidwaldner Museum; Judith Leupi, intorsion,<br />

<strong>2023</strong> (links), UV-Inkjetprint auf PVC,<br />

264 x 200 cm. Foto: Christian Hartmann<br />

→ Nidwaldner Museum, bis 6.8.<br />

↗ nidwaldner-museum.ch<br />

Artisti in guerra<br />

Turin — Und plötzlich ist Krieg. Mitten in<br />

Europa. Wie stellen Kunstschaffende den Krieg<br />

dar? Wie die damit verbundenen Emotionen?<br />

Die Ängste? Die Panik? Den Schmerz? Den<br />

Widerstand? Welche Rolle übernehmen die<br />

Künstler:innen und ihr Werk als Sprachrohr<br />

in einer zerbrochenen Welt? Gibt es eine<br />

Darstellbarkeit vom Krieg? Adornos Aussage<br />

«Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist<br />

barbarisch», provoziert noch immer Diskussionen.<br />

Bilder verstören durch Auslösen indirekter<br />

Betroffenheit. Die von Carolyn Christov-Barkargiev<br />

und Marianna Vecellio kuratierte Schau<br />

im Castello di Rivoli bei Turin untersucht den<br />

«Krieg als Vater aller Dinge» (Heraklit) jenseits<br />

seiner wirtschaftlichen oder politischen Begründung,<br />

jenseits der Machtlogik und jenseits<br />

von Verurteilung und Rechtfertigung. Der sensible<br />

und emphatische Blick der Kunstschaffenden<br />

verspricht eine tiefe, kulturelle und<br />

philosophische Auseinandersetzung mit einer<br />

der brutalsten und verworrensten Äusserungen<br />

menschlicher Gewalt.<br />

Ausgehend von historischen Positionen durchläuft<br />

die Präsentation Stationen mehrerer<br />

Kriege bis in die Gegenwart: vom Spanischen<br />

Unabhängigkeitskrieg (1807–1815) über den<br />

Zweiten Weltkrieg und den Vietnamkrieg<br />

(1955–1975) bis zu aktuellen Konflikten. Explizite<br />

Darstellungen der Kriegswirren und ihrer<br />

brutalen Auswüchse, wie Goyas Radierungen<br />

‹Los Desastres de la Guerra›, 1810–1815, Goran<br />

Mušičs Skizzen ‹Dachau 1945› oder Lee Millers<br />

Fotografien von ‹Leichen in einem Zimmer des<br />

Krematoriums Dachau›, 1945, wechseln ab mit<br />

idealisiert lieblichen Aquarellen von Viet-Cong-<br />

Soldaten, zusammengestellt vom Künstler<br />

Quin Q. Lê. Picassos ‹Tête de femme›, 1942, im<br />

schwarz-weissen Duktus erinnert an ‹Guernica›.<br />

In Dalís desolater Landschaft in ‹Komposition<br />

mit Turm›, um 1943, ist die Kriegsstimmung<br />

physisch spürbar. In Alberto Burris ‹Sack und<br />

rot›, 1954, spricht der zerrissene und zusammengenähte<br />

Jutesack vom traumatisierten<br />

Körper. Gegenwartskünstler:innen übersetzen<br />

die Kriegsspannungen in metaphorische Instal-<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


lationen. So stellt der Ukrainer Nikita Kadans<br />

‹The Shelter II›, <strong>2023</strong>, zwei Ebenen des Kriegs<br />

dar: Bücher werden umfunktioniert zu einem<br />

Schutzwall, darunter klafft ein erdig dunkles<br />

Loch – wie ein Grab. Der Afghane Rahraw<br />

Omarzad wiederum lässt Farbe auf sechs Leinwänden<br />

regelrecht explodieren. Der Abschluss<br />

des Parcours ist ein Crescendo: Archivfotos<br />

der zerbombten Stadt Turin von 1940 treten in<br />

Dialog mit der Installation von Fabio Mauri, in<br />

der er Kriegsbilder aus der Presse mit dem Slogan<br />

‹Language is War› gestempelt hat, um so<br />

auf den imminenten Zusammenhang zwischen<br />

der Macht des Wortes und der Kriegstreiberei<br />

hinzuweisen. BF<br />

Rahraw Omarzad · Every Tiger Needs a Horse,<br />

2022/23, Ausstellungsansicht Castello di<br />

Rivoli, Turin. Foto: Sebastiano Pellion<br />

Fischli / Weiss<br />

Uster — Auf dem Spielfeld des Lebens treten<br />

«Schadenfreude» und «begründete Paranoia»,<br />

«Genugtuung» und «Verzweiflung» gegeneinander<br />

an. So jedenfalls haben es Ratte und<br />

Bär, die Alter Egos von Peter Fischli (*1952) und<br />

David Weiss (1946–2012), im Film ‹Der geringste<br />

Widerstand› 1980/81 zu Papier gebracht.<br />

Faksimiles jener Skizzen sowie der ikonische<br />

Streifen sind im Entrée der Bechtler Stiftung<br />

fast nebensächlich präsentiert, veranschaulichen<br />

aber exemplarisch, was dieses denkwürdige<br />

Künstlerduo ausmachte: feine (Selbst-)<br />

Ironie und lakonische Alltagsphilosophie, eine<br />

Vorliebe für Self-Made-Ästhetik und daraus<br />

resultierende Unmittelbarkeit. Damit stimmt<br />

das Werkensemble ideal ein auf das, was im<br />

verdunkelten Ausstellungsraum folgt. Bunt<br />

leuchtende, konzentrische Ellipsen blenden<br />

an drei Wänden in einem stillen Loop laufend<br />

ineinander über. Gelegentliche zittrige Linien<br />

verraten, dass sie nicht digital, sondern – natürlich<br />

– analog produziert wurden: In Langzeitbelichtung<br />

haben die Künstler ein selbstgebautes,<br />

rotierendes Leuchtobjekt mehrfach<br />

festgehalten. Im Widerschein der Projektionen<br />

werden zudem zwei gläserne Quader erkennbar<br />

und darin die Silhouetten von Ratte und Bär –<br />

wie Erinnerungsbilder. Man mag sie mit den<br />

feuerwerkähnlichen ‹Surrli›-Motiven als eine<br />

Art Memento Mori deuten, wobei gleichzeitig<br />

klar wird: Gute Kunst vergeht nicht. DK<br />

Nikita Kandan · The Shelter II, <strong>2023</strong>, Bücher,<br />

Erde, Bronze, 550 x 250 cm. Foto: S. Pellion<br />

→ Castello di Rivoli, bis 19.11.<br />

↗ castellodirivoli.org<br />

Peter Fischli / David Weiss · Surrli, 1989, aus<br />

Projektion von 162 Kleinbild-Dias<br />

→ Bechtler Stiftung, bis 17.9.<br />

↗ bechtlerstiftung.ch<br />

HINWEISE // STANS / TURIN / USTER<br />

95


Peter Somm / Adolf Dietrich<br />

Warth — Was sehen wir, wenn wir ein Bild<br />

anschauen? Ist es ein Fenster in eine Welt?<br />

Oder ist es einfach mehr oder weniger gut<br />

organisierte Farbe auf Leinwand? Peter Somm<br />

hat diese Reflexion auf das Medium stets<br />

mitgedacht, wenn er daran ging, ein Bild zu<br />

verfertigen. Das ist in der Ausstellung, die das<br />

Kunstmuseum Thurgau mit dem Maler noch vor<br />

seinem Tod im Februar dieses Jahres konzipiert<br />

hat, im Detail zu erleben. Nach ersten gegenständlichen<br />

Zeichnungen und Auseinandersetzungen<br />

mit Figur und Grund, mit Gegenstand<br />

und Abstrahierung bei Morandi, Klee und<br />

Albers hat er im Idiom der Zürcher Konkreten<br />

Variationen von Flächenteilungen des Quadrats<br />

erprobt. Doch rasch verlagerte sich sein<br />

Interesse auf Raumtiefe und Farbabstufungen,<br />

zunächst in Flächen, dann bald in Bändern und<br />

superfeinen Linien. Notizbücher, Blätter mit<br />

Variationen und Farbskalen zeugen von der<br />

Seriosität des Werkprozesses.<br />

Wenn man die Sorgfalt bei Bildern und Vitrinen-<br />

Material betrachtet, hätte man den Künstler<br />

gerne als Arzt dabeigehabt, wenn eine Operation<br />

fällig wird. Peter Somm hat als Anästhesist<br />

in Bern gearbeitet und daneben rund tausend<br />

Werke geschaffen. Sie zeugen von einer unglaublich<br />

ruhigen Hand, physischer Ausdauer<br />

und mentaler Konzentration. Höhepunkt<br />

sind die Kreis- und Strahlenbilder, die meist<br />

helle Linien durch immer schmaler werdende<br />

Farbabstufungen hervortreten lassen. Diese<br />

Bilder entfalten eine meditative Wirkung, sie<br />

antworten aber auch auf Fragen der Malerei:<br />

Mit einfachsten Mitteln entstehen Bewegungen,<br />

die Fläche wird durch die Skalen der<br />

Farbtöne zu einem oft mehrfach gekrümmten,<br />

pulsierenden Raum. Wir können nur vermuten,<br />

was wir da sehen.<br />

Anlass zur Ausstellung ist die Schenkung von<br />

400 Arbeiten ans Kunstmuseum Thurgau, das<br />

sich mit der Präsentation dieser heute singulären<br />

Position bedankt. Begleitet wird sie mit<br />

einer kleineren Schau von Werken Adolf Dietrichs.<br />

Somm hat 20 Werke von ihm erworben,<br />

17 davon dem Kunstmuseum Thurgau übergeben.<br />

Darunter sind kapitale Bilder wie ein<br />

frühes neusachliches Stillleben mit Kürbissen<br />

oder drei funkelnde Winterlandschaften, die<br />

fast altmeisterlich daherkommen und die Szenerie<br />

doch so frontal auf die Leinwand bringen,<br />

als hätte Dietrich von der Pop-Art geträumt.<br />

Die Exaktheit hat Somm an Dietrich fasziniert.<br />

Dass sie beide Autodidakten waren, bot eine<br />

zusätzliche Nähe. GM<br />

Peter Somm · Ohne Titel (Nr. 227), 1980, Acryl<br />

auf Baumwolle, 160 x 160 cm<br />

Adolf Dietrich · Winter am Untersee, 1940, Öl<br />

auf Karton, 48,5 x 57,5 cm © ProLitteris<br />

→ Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen,<br />

bis 17.9.<br />

↗ kunstmuseum.tg.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Garden Futures<br />

Weil am Rhein — Den Garten von Eden schildert<br />

uns die Bibel als weltentrückten Ort, an<br />

den zurückzukehren Jesaja fürs Ende der Zeiten<br />

verspricht. Auch in der japanischen Kultur<br />

ist der Garten unmittelbar an die Transzendenz<br />

geknüpft. ‹Garden Futures – Designing with Nature›<br />

im Vitra Design Museum in Weil am Rhein<br />

verweigert sich solch chiliastischen Versprechungen.<br />

So verweisen zu Beginn Werkzeuge<br />

und Mobiliar auf Profanes. Ein Video entschädigt<br />

für den pragmatischen Auftakt mit ästhetischen<br />

Bildern unterschiedlichster Gärten und<br />

vermittelt eine Ahnung von der Komplexität<br />

des Themas. Die Schau misst das historische<br />

Feld vom Hortus conclusus des Mittelalters<br />

bis in die Gegenwart mit zahlreichen Beispielen.<br />

Der Ward’sche Kasten, mit dem Pflanzen<br />

aus den Kolonien übers Meer transportiert<br />

wurden, kommt vor, ebenso wie die Initiative,<br />

die in der Megacity Kuala Lumpur eine grüne<br />

Oase schuf – auch zur Selbstversorgung der<br />

Mitglieder. Im Ausblick auf die Gärten der<br />

Zukunft schliesslich stellen Kommunitarismus,<br />

Biodiversität und Nachhaltigkeit wichtige Werte<br />

dar. Künstlerische Positionen finden ebenso<br />

Berücksichtigung. Derek Jarmans Garten, den<br />

der an HIV erkrankte britische Künstler anlegte,<br />

lässt an Luthers Wort von dem Apfelbäumchen<br />

denken, das er am Tag vor dem Untergang der<br />

Welt pflanzen würde. Gärtnern, das wird klar,<br />

ist immer eine sinnvolle Beschäftigung! HDF<br />

Gotthard Schuh<br />

Zürich — 40 Bilder, Skizzen und Fotografien<br />

sind in der Ausstellung ‹Gotthard Schuh – der<br />

Fotograf als Maler› in den Räumen des ehemaligen<br />

Ateliers von Hanni Fries ausgestellt<br />

und zeigen eine weniger bekannte Seite des<br />

Werks von Gotthard Schuh (1897–1969). In der<br />

Tat machte Schuh eine Ausbildung zum Maler<br />

und war auch als solcher tätig, ehe er sich in<br />

den 1930er-Jahren in Zürich der Fotografie<br />

zuwandte. Hier kreuzten sich seine Wege mit<br />

denjenigen von Sigismund Righini (1807–1937).<br />

Schuh und seine zweite Frau Annamarie Custer<br />

kauften in Bedigliora ein Haus, zu dessen<br />

Gemeinde auch Beride, Heimatort der Familie<br />

Righini, gehörte. Die Stadt Zürich und das<br />

ländliche Tessin bildeten Berührungspunkte,<br />

die in der Ausstellung betont werden. Drei Bilder<br />

von Righini lassen Häuser und Landschaft<br />

um Beride kräftig aufleuchten, während eine<br />

atmosphärische Fotografie und ein gedämpftes<br />

Ölbild aus der gleichen Perspektive Bedigliora<br />

mit Blick auf den Lago Maggiore zeigen. Skizzen<br />

und Aquarelle verweisen auf wiederkehrende<br />

Motive wie Paare oder ruhende Frauen,<br />

stille Landschaften und in Alltagstätigkeiten<br />

versunkene Menschen. Waren die Arbeiten anfangs<br />

eher figürlich geprägt, so lösten sich die<br />

Formen zunehmend in fliessende Kurven auf.<br />

Eine Vitrine mit Dokumenten und eine Auslage<br />

mit Büchern und Postkarten runden die kleine<br />

Werkschau ab. TS<br />

‹Garden Futures›, Ausstellungsansicht Vitra<br />

Design Museum. Foto: Ludger Paffrath<br />

→ Vitra Design Museum, bis 3.10.<br />

↗ design-museum.de<br />

Gotthard Schuh · Meine Schwester, 1929, Öl<br />

auf Leinwand, 40,7 x 47,7 cm, Kunstsammlung<br />

Kanton Zürich<br />

→ Atelier Righini Fries, bis 8.7.<br />

↗ righini-fries.ch<br />

HINWEISE // WARTH / WEIL AM RHEIN / ZÜRICH<br />

97


Plünderware?<br />

Zürich — «Aus der Plünderung von Peking<br />

stammend.» Hinter den sechs Worten, die auf<br />

Karteikarten von Objekten im Museum für<br />

Völkerkunde stehen, verbergen sich Tragödien.<br />

Anfang 1900 begab sich eine Koalition ausländischer<br />

Armeen zur Niederschlagung des Boxeraufstands<br />

auf einen brutalen Feldzug, nahm<br />

Peking ein, teilte sich die Stadt auf und gab sie<br />

zur Plünderung frei. Vier Fünftel des Kulturguts<br />

wurden dabei vermutlich zerstört oder ausser<br />

Landes gebracht. Die Objekte blieben als<br />

«Souvenirs» bei den Soldaten, gingen verloren<br />

oder gelangten über Auktionen in Museen. Ein<br />

Beispiel für solche oft verschlungenen Wege<br />

ist die grosse Kanone vor dem Bernischen<br />

Historischen Museum. Einst von Jesuiten für<br />

den Kaiser gegossen, gelangte das Geschützrohr<br />

als deutsche Kriegsbeute nach Berlin, von<br />

wo es 1936 nach dem Kauf durch den damaligen<br />

Direktor Rudolf Wegeli (1877–1956) nach<br />

Bern kam und seither im Park des Museums<br />

aufgestellt ist.<br />

Die von Mareile Flitsch und Yu Filipiak kuratierte<br />

Werkstattausstellung ‹Plünderware?<br />

5 Fragen an Objekte aus China am Ende der<br />

Kaiserzeit› im Völkerkundemuseum in Zürich<br />

lässt uns eintauchen in die Geschichte der<br />

Exponate und ihre lückenhafte Erfassung, die<br />

hier nicht vertuscht wird, sowie in die gesellschaftlichen<br />

Verwerfungen in China am Ende<br />

der Kaiserzeit. Damals wurden die Prüfungen<br />

für Beamte abgeschafft und das Abbinden der<br />

Füsse von Frauen verboten, worauf die zierlichen<br />

Schuhe nicht mehr gefragt waren. 28 Paar<br />

davon sind in einer Vitrine ausgestellt, und man<br />

meint, Puppenschuhe zu betrachten.<br />

Die Plünderer machten auf ihren Streifzügen<br />

vor nichts halt, weder vor Samen exotischer<br />

Gewächse wie dem «Fazenettlibaum» noch<br />

vor den im alten China verehrten Ahnenbildern.<br />

Diese zählten zu den unveräusserbaren<br />

Ritualbildnissen der Familien, und mit ihrem<br />

Raub wurden die Ahnen buchstäblich aus dem<br />

Haus getragen. Das ausgestellte Exemplar<br />

stammt aus privatem Besitz des Schweizer<br />

Kaufmanns August Hoffmeister (1883–1969),<br />

Seidenhändler in Guangzhou und sieben Jahre<br />

Honorarkonsul. Die Vorgeschichte ist noch<br />

nicht erforscht und lässt sich möglicherweise<br />

nie ganz aufklären.<br />

Die Ausstellung gehört zu einer fünfteiligen<br />

Reihe, mit der das Museum seine Sammlungsbestände<br />

befragt. Zwei weitere Kapitel wurden<br />

bereits eröffnet. Eine befasst sich mit der<br />

Hochzeitsreise des Ehepaares Paasche in das<br />

ostafrikanische Zwischenseegebiet und die daraus<br />

resultierende Sammlung, eine mit einem<br />

1969 erworbenen Set von hundert Objekten der<br />

Noanamá aus Kolumbien. TS<br />

Querrolle mit Ahnenportraits (Ausschnitt),<br />

China, um 1900, Völkerkundemuseum UZH.<br />

Foto: Kathrin Leuenberger<br />

Schuhe für gebundene Füsse, Völkerkundemuseum<br />

UZH. Foto: Kathrin Leuenberger<br />

→ Völkerkundemuseum, bis 12.5.2024<br />

↗ musethno.uzh.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Giacometti / Dalí<br />

Zürich — Zwei Kometen begegnen sich in den<br />

unendlichen Weiten des Alls und winken sich<br />

zu. Die Szene, auf die Geschichte der klassischen<br />

Moderne heruntergebrochen, spielt zu<br />

Beginn der 1930er-Jahre im Salon der Pariser<br />

Aristokrat:innen Marie-Laure und Charles de<br />

Noailles, Mäzen:innen der surrealistischen Bewegung.<br />

Die Kometen heissen Salvador Dalí und<br />

Alberto Giacometti. Sie waren in dem illustren<br />

Kreis gern gesehene Gäste. Im zweiten Stock<br />

des Chipperfield-Baus des Zürcher Kunsthauses<br />

treffen die beiden Künstlerkometen nun in<br />

der Ausstellung ‹Tagträume› erneut zusammen.<br />

Den Zürcher Ausstellungsmacher:innen und<br />

dem Pariser Institut Giacometti, wo die Schau<br />

zuvor gezeigt wurde, gelingt ein dichter, ja<br />

atemberaubender Parcours von gut hundert<br />

Objekten, Skulpturen und Zeichnungen aus der<br />

surrealistischen Hochzeit Dalís und Giacomettis.<br />

Die viszeralen Albtraumwelten des katalanischen<br />

Feinmalers wie ‹Architecture surréaliste›,<br />

um 1932, begegnen erstmals in dieser Fülle<br />

den skulpturalen Fantasien des Bildhauers aus<br />

dem Bergell. Seine aggressiv-erotische Bronze<br />

‹Homme et femme›, 1928/29, öffnete nicht nur<br />

dem Katalanen einen produktiven Echoraum.<br />

Doch war da mehr als ein «Hallo» der Künstlerkometen,<br />

mehr als eine gegenseitige Kenntnisnahme<br />

und Cafégespräche? Gar eine künstlerische<br />

Zusammenarbeit, eine Kooperation, wie<br />

es die Ausstellungsmacher:innen nahelegen?<br />

Die Faktenlage ist dünn. Ein von Giacometti<br />

und Dalí gemeinsam geschaffenes Werk fehlt.<br />

Dass sich beide in unterschiedlicher Weise<br />

Traumwelten näherten und sich gegenseitig<br />

geschätzt haben – gebongt. Aus wenigen<br />

Skizzen, wie Dalís ‹Projet pour les Noailles›,<br />

1932/33, und ‹Parc d’attraction›, um 1932, in<br />

der eine Plastik Giacomettis auftaucht, und<br />

einem Notizbucheintrag des Schweizers – «Das<br />

Projekt Dalí jetzt beiseiteschieben» – eine<br />

gemeinsame Arbeit an einer Gartenanlage<br />

für den Sommersitz der Noailles im südfranzösischen<br />

Hyères zu konstruieren, ist jedoch<br />

gewagt. Wie die Ausstellung zeigt, erging ein<br />

Auftrag der Noailles hierfür nicht, anders als<br />

für eine Stele Giacomettis, die ‹Figure dans un<br />

jardin›, 1931. Giacometti entwirft in der Folgezeit,<br />

in Kontakt mit Dalí, aber auf eigene Faust<br />

das sechsteilige Skulpturenensemble ‹Projet<br />

pour une place›, 1931/32. Nie umgesetzt, ist<br />

es lediglich in einem Holzmodell, Skizzen und<br />

Fotos von einzelnen Maquetten in Originalgrösse<br />

überliefert. Rekonstruiert steht es nun im<br />

Zentrum der Ausstellung, und die neugierigen<br />

Betrachter:innen dürfen raten, wie viel Dalí<br />

im Giacometti steckt. Das ist spannend, auch<br />

wenn der Katalane nicht effektiv mit Hand<br />

angelegt hat. MG<br />

Alberto Giacometti · Homme et femme,<br />

1928/29, Bronze, 40 x 40 x 16,5 cm, Centre<br />

Pompidou, Paris, MNAM-CCI © Succession<br />

Alberto Giacometti / ProLitteris. Foto: Centre<br />

Pompidou / B. Prévost<br />

Salvador Dalí · La vache spectrale, 1928, Öl auf<br />

Sperrholz, 50 x 64,5 cm, Centre Pompidou, Paris,<br />

MNAM-CCI © Fundació Gala-Salvador Dalí /<br />

ProLitteris. Foto: Centre Pompidou / J.-C. Planchet<br />

→ Kunsthaus Zürich, bis 2.7.<br />

↗ kunsthaus.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

99


BESPRECHUNGEN<br />

von kleinen Atomen und grossen Geschichten — Im All der Malerei<br />

Das Trudelhaus kombiniert in seiner zweiten Ausstellung dieser<br />

Saison drei malerische Positionen mit ganz unterschiedlichem<br />

Ansatz. Sie nutzen die Wissenschaft, eigene Erlebnisse oder die<br />

Fantasie als Inspirationsquelle und führen das Publikum auf<br />

eine feurige, rätselhafte und berauschende Reise.<br />

Baden — Nachdem man letztes Jahr die Architektur des Badener Trudelhauses teilweise<br />

mit brachialen, künstlerischen Eingriffen thematisiert hatte, setzt man nun<br />

auf ruhige Malerei. «Ruhig»? Blickfang gleich zu Beginn der Schau ist eine Skulptur<br />

aus zusammengebundenen Keilrahmen, über die sich bunte Tücher ergiessen, als ob<br />

sie auf dem Wäscheständer zum Trocknen ausgelegt würden. Erst beim Nähertreten<br />

zeigt sich, dass die Aquarellfarben auf sehr dünnes Papier aufgetragen sind. Helena<br />

Wyss-Scheffler (*1983) verführt mit blutroten, blauen und gelben Ornamenten in<br />

märchenhafte Welten. Dabei ist die Idee, dass die Bilder aus dem Rahmen springen,<br />

also das Konzept einer konventionellen Galeriehängung listig torpedieren, besonders<br />

reizvoll. Die Aargauerin verweilt indes nicht nur im Märchenhaften, sondern brettert<br />

etwa im brennenden Auto durch ihre Heimat Kroatien. Die Farbenpracht, die auf dem<br />

Gemälde geradezu lodert, wirkt plötzlich nicht mehr nur bilderbuchschön.<br />

Zwischen Tag- und Nachtträumen bewegt sich auch Paul Takács (*1974), wenn<br />

er seine Figuren im Diffusen auftauchen oder verschwinden lässt: Vor heiterem Blau<br />

erscheint eine Frau mit Trachtenhut und Spitzen, und ein Cupcake wirbelt durch die<br />

Luft. Neben diesem eigenwilligen Porträt ist auf einem zweiten Gemälde eine dunkle<br />

Figur mit Schwan und Mistkäfer zu entdecken. Das (männliche?) Pendant zur Dame<br />

mit Hut ist eine Mischung aus E.T., Gespenst und Comicfigur, die sich auf den weiteren<br />

Stockwerken zusehends verdunkelt, bis nur noch weisse Zähne oder Äuglein<br />

erkennbar sind. Herzzerreissende, schmerzerfüllte Blicke und doch – ab und zu ein<br />

Hauch von einem Lächeln. Rätselhaft ist das allemal. Deshalb ein Tipp: Stellen Sie<br />

sich im Untergeschoss vor die wunderbaren, aus Beton oder Mörtel gefertigten ‹Köpfe›<br />

und suchen Sie nach Antworten. Eine surreale Erfahrung.<br />

Für ein Highlight und als Titelgeberin der Ausstellung ‹von kleinen Atomen und<br />

grossen Geschichten› ist schliesslich Barbara Ellmerer (*1956) besorgt. Das monumentale<br />

Ölgemälde mit dem Titel ‹Organell Margulis 5› – es zeigt, salopp gesagt,<br />

kleinste, mit dem Elektronenmikroskop sichtbar gemachte Zellstrukturen – sowie etwa<br />

das Tuschebild ‹Atömchen hüpft aus dem Meer› veranschaulichen, wie die Künstlerin<br />

ihre naturwissenschaftliche Neugier in freie Malerei umsetzt. Winzig und zart<br />

das eine, wuchtig und berauschend das andere. Feli Schindler<br />

→ ‹von kleinen Atomen und grossen Geschichten›, Trudelhaus, bis 2.7. ↗ trudelhaus-baden.ch<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Barbara Ellmerer · Organell Margulis 5, 2022, Öl auf Leinwand, 230 x 160 cm. Foto: Kaspar Ruoff<br />

BESPRECHUNGEN // BADEN 101


Monira Al Qadiri — Rohstoff und Problemmaterie<br />

Die in Berlin lebende Künstlerin Monira Al Qadiri präsentiert im<br />

Kunsthaus Bregenz die Ergeb nisse ihrer Erfahrungen und Forschungen<br />

zur Erdölförderung und deren Folgen. Ihre Arbeiten<br />

sind hochästhetisch, obgleich sie die negativen Seiten des globalen<br />

Erdölkonsums ins Zentrum stellen.<br />

Bregenz — Bohrköpfe sind dazu entwickelt, zu penetrieren. Sie dringen ins Gestein<br />

ein, hinterlassen Löcher, fressen sich vor zu Bodenschätzen. Damit ist ihre eigentliche<br />

Aufgabe erledigt, ihre Wirkung jedoch entfalten sie weit darüber hinaus. Im Falle<br />

des Erdöls sogar global und in nahezu jedem Lebensbereich: Ist es seinen Lagerstätten<br />

entnommen, erlangt es eine neue Permanenz. Monira Al Qadiri (*1983) thematisiert<br />

diese Zusammenhänge, kommt vom Kleinsten zum Grossen, zeigt direkte<br />

Wirkungen und unbeabsichtigte Nebeneffekte. Die Künstlerin schöpft dabei aus der<br />

lokalen wie aus einer globalen Sicht, ist sie doch in Senegal geboren, in der Erdölnation<br />

Kuwait aufgewachsen, hat in Japan studiert und lebt aktuell in Berlin.<br />

In ihrer Ausstellung im Kunsthaus Bregenz zeigt Al Qadiri aktuelle Arbeiten in<br />

einer durchdachten Abfolge. Im Foyer hängen riesenhafte Nachbildungen der Molekularstruktur<br />

petrochemischer Substanzen. Die luftgefüllten Objekte verweisen mit<br />

ihrer Monumentalität auf die Omnipräsenz des Erdöls und behaupten mit ihrer Ähnlichkeit<br />

zu Jahrmarktballons dennoch Harmlosigkeit.<br />

Die Bohrköpfe, die Monira Al Qadiri in einer kleineren Version vergangenes Jahr<br />

an der Biennale Venedig zeigte, sind das Herzstück der Ausstellung. Sie drehen sich<br />

auf dem Boden des ersten Obergeschosses, zweckentfremdet gen Himmel gerichtet,<br />

lassen ihren Flipflop-Lack in schönsten Farben schillern oder hängen in makellosem<br />

Weiss an der Wand. Sie bestechen durch rhythmisch angeordnete Schneidwerkzeuge<br />

und zeigen allesamt: Der Bohrkopf ist nicht das Problem. Es ist der Mensch, der die<br />

Technik entwickelt hat, der sie braucht und sie doch nicht im Griff hat. Das verdeutlicht<br />

die Künstlerin im Treppenhaus und in den beiden Stockwerken darüber: Sie spielt mit<br />

Tankerfotos in Bullaugen auf die spezielle Lackierung von Schiffen an, die Muscheln,<br />

Schnecken und Algenbewuchs verhindern soll, dabei jedoch schädliche Substanzen<br />

absondert. Über die daraufhin zu beobachtenden Geschlechtsveränderungen bei<br />

Schalentieren lässt sie zwei Muscheln einen eindringlichen Dialog führen. Im obersten<br />

Stockwerk schliesslich platziert sie auf eigens installiertem, glänzend weissem<br />

Boden schwarze Glasvögel und -pfützen. Das Bild ölverschmierter, verendender Tiere<br />

ist illustrativ und überdeutlich. Aus der Erfahrungswelt der Künstlerin stammend, soll<br />

es ein unmissverständlicher Weckruf sein. Dabei muss dahingestellt bleiben, wie viel<br />

Erdöl in der gesamten Ausstellungsproduktion steckt. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Monira Al Qadiri – Mutant Passages›, Kunsthaus Bregenz, bis 2.7. ↗ kunsthaus-bregenz.at<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Monira Al Qadiri · Choreography of Alien Technology, Alien Technology (Tower), <strong>2023</strong>, Courtesy König<br />

Galerie, Ausstellungsansicht Kunsthaus Bregenz. Foto: Markus Tretter<br />

BESPRECHUNGEN // BREGENZ 103


Jenny Holzer — Evokation und Enigma<br />

In der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen traktiert Jenny<br />

Holzer poetisch, pointiert, bisweilen knallhart Kriegstreiberei,<br />

politisch-mediale Abgründe, menschliche Verwerfungen. Das<br />

gelingt am überzeugendsten in der ikonischen Form, für die sie<br />

weltberühmt ist: der öffentlichen Ansprache.<br />

Düsseldorf — Contemplation calls for a sitdown – zur Kontemplation mag man sich<br />

gerne setzen. So liesse sich der Strom an Sentenzen von Jenny Holzer spontan ergänzen,<br />

der aktuell im Untergeschoss des K21 rauf und runter plakatiert ist. Denn<br />

zum All-over der Maximen und Klischees gesellen sich in der weihevollen Inszenierung<br />

zahlreiche Bänke aus Granit und Marmor, auch ihre Pointe: die eingemeisselten<br />

Botschaften. Turnusmässig muss das geduldige Museumspersonal mahnen: «Bitte<br />

nicht hinsetzen!» So en vogue Partizipation in der zeitgenössischen Kunst auch sein<br />

mag, hier ist Kunst noch Kunst, eine Bank also eine Skulptur. 17 dieser «Benches»<br />

formen einen Kreis, eine Agora der stillen Debatte; rufen gar die Assoziation einer<br />

«Holzer-Chapel» auf – die Künstlerin verehrt den Maler Mark Rothko.<br />

Jedenfalls: Texte überall, in den längeren Versionen der ‹Inflammatory Essays› als<br />

buntes Schachbrettmuster auf die Wände gebracht oder, wie die ‹Truisms›, kurz und<br />

knapp in Schwarz auf Weiss als Poster angeschlagen. Jene (Binsen-)Weisheiten also,<br />

die Jenny Holzer berühmt machten, seit sie Ende der 1970er-Jahre mit Kleister<br />

und Quast durch New York streifte und dem Trommelfeuer kommerzieller Slogans<br />

ihre irritierend zweckfreien, anonymen Statements entgegensetzte. Als LED-Leuchtschriften<br />

sind sie das Highlight ihres Œuvres, finden so ihre ideale Form – rauschen<br />

vorüber wie das Meer bezahlter Haltungen und Attitüden, das uns in jeder Metropole<br />

umspült. Holzer stellt ihre dezidiert öffentlichen Medien – Poster, LED-Bänder, Bänke<br />

– wie symbolische Wellenbrecher des Innehaltens in die Flut jener Messages: «Du<br />

selbst musst den Dingen ihren Sinn geben» oder «Urteilsfreude ist ein Zeichen für<br />

Leben» – stimmt das, stimmt das nicht?<br />

Es sind die offenen Denkbilder eines unmittelbar getriggerten inneren Dialogs,<br />

die Holzer zum Werk erhebt. «Geld schafft Geschmack» – Einspruch: In der schicken<br />

Beletage der Landesgalerie, dem zweiten Teil der Schau, schimmern riesige Salonkunst-Schinken<br />

gülden und silbern, thematisch alle ach-so-kriegskritisch grundiert,<br />

mit Martin Kippenberger gesprochen: «Krieg böse!». Ihre gut gemeinte Intention verschwindet<br />

jedoch hinter der Abstraktion zur Deko-Kitsch-Konfektion. Die Marke Jenny<br />

Holzer soll hier anscheinend marktverdaulich in Stellung gebracht werden; das sei<br />

ihr zwar gegönnt, aber als Kunst wollen wir das weniger goutieren, eher: die Luftpolsterfolie<br />

des Schweigens darüber ausbreiten. Jens Bülskämper<br />

→ ‹Jenny Holzer›, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21, bis 6.8. ↗ kunstsammlung.de<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Jenny Holzer · Truisms, 2020, vertikales 4-teiliges LED-Schild, Text: Truisms 1979–1999,<br />

382,8 x 12,7 x 12,7 cm, Ausstellungsansicht Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf<br />

© ProLitteris. Foto: Collin LaFleche<br />

Jenny Holzer · Ausstellungsansicht Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf © ProLitteris.<br />

Foto: Achim Kukulies<br />

BESPRECHUNGEN // DÜSSELDORF 105


Carmen Perrin — Die Spannung des Materials<br />

Das MAMCO in Genf gibt einen Überblick über die Arbeit von<br />

Carmen Perrin, von ihren ersten Experimenten mit Skulpturen in<br />

den 1980er-Jahren bis zu ihrer aktuellen Praxis. Es beleuchtet<br />

die Affinität der Künstlerin zu industriellen Materialien, die den<br />

Rohstoff für die meisten ihrer Werke bilden.<br />

Genf — Schwarz glänzend wölbt sich eine Raute von der Wand in den Raum. Die Arbeit<br />

‹Ohne Titel› aus dem Jahr 1988 zeigt Reduktion und Eleganz von Form, Aspekte,<br />

für die sich Carmen Perrin (*1953, La Paz) schon immer interessierte. Dunkler Kautschuk<br />

und Holz waren Materialien, mit denen sie vor allem in den 1990er-Jahren<br />

arbeitete. Damals weitete sich ihre Aufmerksamkeit auf die Beziehung zwischen dem<br />

Kunstwerk und seinem Ausstellungskontext aus. Die Künstlerin interveniert bis heute<br />

häufig im öffentlichen Raum, insbesondere in der Stadt Genf, für die sie urbane<br />

Skulpturen und Installationen realisierte. Zum Beispiel auf der Plaine de Plainpalais<br />

den mit Fossilienformen für Kinderspiele besetzten Betonhügel ‹Ils passent›, 2012,<br />

oder die Arbeit ‹Noir ductile›, 2013, für das Eingangsportal am Bahnhof Cornavin, das<br />

von runden, teils farbigen Glasscheiben durchsetzt ist. Es lohnt sich auf dem Weg zur<br />

Ausstellung im MAMCO diese beiden Arbeiten zu besuchen.<br />

Die Skulpturen von Carmen Perrin, die nach Ende ihres Studium in Genf in den<br />

1980er-Jahren entstanden, bilden den Kern der Ausstellung. Die Künstlerin modellierte<br />

damals das Material, indem sie es unter Spannung setzte. Es entstanden Bodenskulpturen<br />

aus Stahlblechen, die Perrin mit Drahtspiralen und Klemmen in der<br />

Biegung hielt. Physikalische Kräfte wie Zug und Druck sind ebenso formgebend wie<br />

das Material selbst. Im Ausstellungsraum treten diese Arbeiten in einen Dialog mit<br />

an der Wand befestigten Gummiplanen aus den 1990ern, deren rasterartige Perforation<br />

in Form von Kreisen, Rauten und Quadraten flächenfüllende Muster bilden.<br />

Der zweite Raum der Ausstellung zeigt neuere Werke der Künstlerin. Aus Tausenden<br />

von kleinen Plastikröhrchen hat sie im comichaften Stil eine gezackte Form<br />

zusammengefügt, deren subtile intarsierte Beschriftung mit dem titelgebenden<br />

Schlagwort ‹Boom!› sie eindeutig als visualisierte Explosion kennzeichnen. In ‹Déroulés,<br />

tressés›, 2022, werden gelbe Rollmeter aus Metall zu einem grossen, rechteckigen<br />

Kissen geflochten. Die Enden der Meterbänder stossen in der Flechtarbeit sichtbar<br />

aneinander und bilden kleine Störungen in der Regelmässigkeit des Rapports.<br />

Die Farben und Muster in den Industrieplastik-Geweben rücken hier zunehmend in<br />

den Vordergrund. Die Formate der Werke dehnen sich über ganze Wände aus, und das<br />

streng Serielle in der Handhabung des Materials wird zur ästhetischen Aneignung,<br />

die von einem kleinen Augenzwinkern der Künstlerin begleitet wird. Sibylle Omlin<br />

→ ‹Carmen Perrin›, MAMCO, bis 9.7. ↗ mamco.ch<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Carmen Perrin · Déroulés, tressés, 2022 (links), Meterband aus Stahl, geflochten, 74 x 179 x 10 cm;<br />

Postures, 2017 (rechts), Latexhandschuhe auf farbiger Baumwolle, Dimension variabel, Privatsammlung,<br />

Ausstellungsansicht MAMCO, Genf. Foto: Annik Wetter<br />

Carmen Perrin · Sculpture, 1985, Holz, Stahl, Stein, Wachs, Farbe, 85 x 114 x 200 cm, Sammlung /<br />

Ausstellungsansicht MAMCO, Genf. Foto: Annik Wetter<br />

BESPRECHUNGEN // GENF 107


H.R. Giger / F.A. Wyss / J.F. Rieder — Mensch-Maschinen<br />

Im Kunsthaus Grenchen wird aktuell das Verhältnis von Mensch<br />

und Maschine ausgelotet: als futuristische Vision in einer Doppelausstellung<br />

und mittels Malerei und Applikation im Kabinett.<br />

Unter neuer Leitung setzt das Haus damit neben lokalem Bezug<br />

auf seine Spezialität, die Druckgrafik.<br />

Grenchen — Rätselhaft bis abstossend wirken die von Schläuchen genährten Cyborgs<br />

oder die sexualisierten Extraterrestrischen in der Ausstellung ‹Machen Menschen<br />

Maschinen?›, die Hans-Ruedi Giger (1940–2014) und Franz Anatol Wyss (*1940)<br />

im Kunsthaus Grenchen in Dialog bringt. Die Frage, wie sehr die Technologie uns<br />

prägt, ist so aktuell wie vor fünfzig Jahren. Während heute, so scheint es, die KI ihre<br />

Tücken hinter kitschigen, generierten Bildwerken tarnt, manifestierte sich bei Giger<br />

und Wyss die schauerliche Verschmelzung von Mensch und Maschine viel realer.<br />

Die beiden Sci-Fi-Künstler gleichen Jahrgangs studierten beide in den 1960ern in<br />

Zürich und bewegten sich im Umfeld der «Zürcher Fantasten», einer Ausprägung des<br />

«fantastischen Realismus». Im modernen Anbau des Grenchner Kunsthauses erhalten<br />

sie je eine der langen Wände und werden dann mittig auf Stellwänden einander<br />

gegenübergestellt. Bei ähnlicher Motivik zeigen sich aufschlussreiche Unterschiede:<br />

Giger arbeitet aus tiefenpsychologischem Interesse an seinen sexuell aufgeladenen<br />

Mensch-Maschinen-Hybriden. Dagegen interessierte Wyss schon damals das Fantastische<br />

und Mythische, wobei surreale Figuren in Kombination mit Automatik zu<br />

Abenteurern aus und in fremden Welten werden.<br />

Mit dieser auf dem Bestand des Kunsthauses fussenden Schau zeigt der neue<br />

künstlerische Leiter Robin Byland, dass er auf der Stärke der Institution aufbaut: der<br />

Druckgrafik. Bald wird der Zürcher Verein für Originalgrafik VFO zu Gast sein, und<br />

aktuell werden im alten Kunsthaus-Trakt ‹Highlights aus der Sammlung› gezeigt. Bis<br />

auf einige Blätter von Oppenheim oder Kollwitz ist der gezeigte Fundus, wie so oft bei<br />

historisch gewachsenen Sammlungen, aber auch das ganze aktuelle Ausstellungsprogramm<br />

etwas männerlastig, was aber im Laufe des Jahres ausgeglichen werde.<br />

Weiter ist im wiederkehrenden Format ‹20m2› ein ‹Fenster ins Atelier von Jakob<br />

Ferdinand Rieder› zu sehen. Der junger Maler, der in Basel und Solothurn lebt, sieht<br />

den Standpunkt der Betrachtenden als «liminal space» – als Ort zwischen Realität<br />

und Virtualität. Die farbigen Gemälde von Rieder (*1987) können mittels einer App<br />

auf dem Smartphone ins Dreidimensionale erweitert werden: Die abstrakten Landschaften<br />

oder geometrischen «Patterns» wachsen in den Raum, sodass die Position<br />

der Betrachtenden prekär wird. Eine leichtfüssigere Ergänzung zu den grundsätzlichen<br />

Fragen der Eingangspräsentation. Adrian Dürrwang<br />

→ ‹Machen Menschen Maschinen? H.R. Giger und F.A. Wyss›; ‹20m2 – Jakob Ferdinand Rieder›;<br />

‹Highlights aus der Sammlung›, Kunsthaus Grenchen, alle bis 9.7. ↗ kunsthausgrenchen.ch<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Jakob Ferdinand Rieder · Extrusion of main features, creating more space to grow 2 of 3, 2022, Öl auf<br />

Leinwand, 240 x 300 cm<br />

H.R. Giger · Plan zu Biomechanoid I, 1969, Siebdruck, 49 x 74 cm, Privatbesitz<br />

BESPRECHUNGEN // GRENCHEN 109


Rémy Bender — Die Natur als Autorin<br />

Rémy Bender «umkreist» in seiner Soloschau im Kunsthaus<br />

Langenthal eine Senke in den Walliser Alpen und beschäftigt<br />

sich mit derer geografischer Eigenart und mythischer Überhöhung.<br />

Dabei überlässt er die Forschungsarbeit seinen selbst gebauten<br />

Maschinen und erteilt der Natur die Autorschaft.<br />

Langenthal — Begrüsst wird man über dem Treppenhaus von einem Ballon aus Abfallsäcken,<br />

an dem ein langer, blauer Papierstreifen hängt. Rémy Bender (*1988)<br />

setzte sich für seine Soloschau im Kunsthaus Langenthal intensiv mit einem geografischen<br />

Ort in der Nähe seines Heimatdorfs Fully auseinander. Mithilfe von selbst<br />

gebauten Maschinen und Gerätschaften tastete er sich der Dépression du Grand Cor<br />

an, einer 35 Meter tiefen Senke hoch oben in den Walliser Alpen. Die daraus entstandene<br />

Ausstellung ‹Perspective du Creux› geht mit dem Förderpreis New Heads<br />

für Absolvent:innen des Studiengangs Bildende Kunst an der HEAD Lausanne einher.<br />

Der Rundgang führt durch sechs Räume, vorbei an windbetriebenen Camera obscuras<br />

auf fragilen Metallbeinen und weiter ins Dunkle zum «Steinprojektor»: einer<br />

Holzkiste, die an einen Kanister angeschlossen und mit Lampe und Objektiv ausgestattet<br />

ist. In ihrem Inneren tropft Wasser aus einer alpinen Karsthöhle auf Kalkstein.<br />

Das Bild, das davon direkt auf die Ausstellungswand projiziert wird, erinnert an den<br />

Ultraschall eines Mutterbauchs. Dann trifft man auf die Landschaftsaufnahmen, erstellt<br />

von jenen eigenwilligen Kameras, denen man am Eingang begegnete: Je nach<br />

Windstärke wurde ihr Filmstreifen länger, kürzer oder mehrfach belichtet. Resultat<br />

ist ein scheinbar ewiges, bewegtes Nebelmeer. Die Holzstühle vor der Leinwand knarren,<br />

als ich mich setze, ein Geräusch, das untergeht im Knarzen und Rauschen, das<br />

aus dem nächsten Raum dringt. Dort wird die Schallplatte von Benders «Windphonographen»<br />

abgespielt, ein Gerät, das den Wind zur Prägung von Schallplatten nutzt.<br />

Das poetische Zusammenspiel von Natur und Maschine ist exemplarisch für die<br />

gesamte Ausstellung und macht mich als Besucherin zum menschlichen Fremdkörper.<br />

Bender überliess die Bedienung seiner Maschinen dem Wind, der Sonne oder<br />

dem Wasser und erteilte den Naturphänomenen um die Dépression du Grand Cor die<br />

Autorschaft. So auch beim Solarballon aus dem Treppenhaus, dessen blauer Papierstreifen<br />

– eine Cyanotypie – andernorts noch einmal auftaucht: Die Stärke des Berglichts<br />

und die Höhe des Ballons bestimmten die Farbintensität. Den Abschluss der<br />

Schau bildet ein heulendes Steinbockhorn – Aufnahmen der Eigenschwingungen des<br />

Horns und die des Bergwindes ertönen, vielleicht aber auch die Stimmen verlorener<br />

Geisterzüge über dem Hochgebirge. Benders Aufzeichnungen lassen viel Raum, um<br />

seine «Perspektive» auf die Dépression du Grand Cor gedanklich weiterzuspinnen –<br />

und sich einem unbekannten Ort überraschend nahe zu fühlen. Ava Slappnig<br />

→ ‹Rémy Bender – Perspective du Creux›, Kunsthaus Langenthal, bis 25.6. ↗ kunsthauslangenthal.ch<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Rémy Bender · Perspective du Creux, Windkamera 3, Grand Cor, 2586 m, Fully, CH, 2022, Aluminium,<br />

Holz, Silberfolie, Seil<br />

Rémy Bender · Perspective du Creux, Steinprojektor (Stein, Holz, Wasser, Motor, LED, Kunststoff), <strong>2023</strong>,<br />

Ausstellungsansicht Kunsthaus Langenthal. Foto: Cedric Mussano<br />

BESPRECHUNGEN // LANGENTHAL 111


Schawinsky, Pini, Schlatter — Prozess als Motor und Ziel<br />

In zwei aufeinanderfolgenden Gruppenausstellungen konfrontiert<br />

die Casa Rusca in Locarno je zwei Positionen von<br />

Gegenwartskünstler:innen mit dem historischen, prozessualen<br />

Ansatz von Xanti Schawinsky. Aktuell begegnen ihm Werke von<br />

Valentina Pini und Sabine Schlatter.<br />

Locarno — Mit dem diesjährigen Gastkurator Raphael Gygax (*1980), ehemals Kurator<br />

am Migros Museum in Zürich und aktuell Leiter des BA Fine Arts der ZHdK, kommt<br />

frischer Wind in das locarneser Stadtmuseum Casa Rusca. Eine neue Generation von<br />

Kunstschaffenden hält Einzug in die um einen Hof angelegten Räume des ehemaligen<br />

Patrizierhauses. Konzeptueller Ausgangspunkt und gleichzeitig Kernstück der<br />

beiden aufeinanderfolgenden Gruppenausstellungen ist das Werk des Baslers Xanti<br />

(Alexander) Schawinsky (1904–1979), dessen künstlerische Anfänge im Bauhaus<br />

wurzeln. In der aktuellen Ausstellung werden Arbeiten der Zürcher Künstlerinnen Valentina<br />

Pini (*1982) und Sabine Schlatter (*1977), in der nachfolgenden Sommerausstellung<br />

jene von Una Szeemann und Martin Soto Climent dem prozessualen Nachkriegswerk<br />

Schawinskys gegenübergestellt.<br />

Der Sohn polnisch-jüdischer Emigrant:innen, der 1933 nach Mailand floh und da<br />

bei Illycaffè und Olivetti als Grafiker arbeitete, 1936 von Josef Albers ans Black Mountain<br />

College berufen wurde und 1961 an den Lago Maggiore zurückfand, konzentrierte<br />

seine künstlerische Aufmerksamkeit in Theorie und Praxis auf das Performative<br />

des Schaffensprozesses. Er experimentierte mit Lichtmalerei, Feuer und Rauch,<br />

Dance- und Track-Painting. Raphael Gygax sucht und findet bei Sabine Schlatter und<br />

Valentina Pini auf je unterschiedliche Art und Weise ähnliche performative und mit<br />

dem Material experimentierende Herangehensweisen.<br />

So misst Sabine Schlatter zeichnerisch Räume aus und markiert sie mit immer<br />

repetitiven Strichbewegungen. In ihren Performances zieht sie eingefärbte Gipsklötze<br />

hinter sich her über öffentliche Plätze, denselben Parcours so oft wiederholend,<br />

bis der Platz von ihrer Route «durchfurcht» ist. Auf ihren grossformatigen Zeichnungen<br />

bewegen sich die Farbstiftstriche in parallelen Richtungen als Spuren ihres<br />

Körpers, bis sich die Linien zu einem farbig leuchtenden, verwobenen Netz verdichten.<br />

Die installativen Arbeiten von Valentina Pini hingegen haben einen magischen,<br />

alchemistischen Touch. Die gebürtige Tessinerin verändert alltägliche Materialien<br />

prozessual, bis etwas Neues, Unkenntliches, Enigmatisches entsteht. Wasser wird<br />

zu Wein, Schnüre werden zu Schlangen, Auberginen zu Tentakeln. Das Werk wird als<br />

Spur einer transformativen Handlung erkennbar. Auf die Fortsetzung der Ausstellungsreihe<br />

können wir gespannt sein. Barbara Fässler<br />

→ ‹Xanti Schawinsky, Valentina Pini, Sabine Schlatter›, Museo Casa Rusca, bis 18.6.<br />

↗ museocasarusca.ch<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Sabine Schlatter · Untitled, 2019, Farbstift auf Papier, 164 x 150 cm<br />

BESPRECHUNGEN // LOCARNO 113


Sebastian Utzni — Vergangene Zukunft, aktuelle Vergangenheit<br />

Im Kunstraum Benzeholz führt Sebastian Utzni mit neuen Fotografie-<br />

und Videoarbeiten verworrene Zeitachsen und gespenstische<br />

Schattenwürfe vor Augen. ‹(Virtual) Realities› nennt er<br />

die Schau, die Geschichtsschreibung und Zukunftsprojektionen<br />

befragt und unserer Erfahrung von Wirklichkeit nachspürt.<br />

Meggen — Es surrt bedrohlich im Dachgeschoss des dreistöckigen Riegelhauses:<br />

Unter den Giebeln des Benzeholz hat Sebastian Utzni (*1981, Augsburg) ausgediente<br />

Röhrenfernseher zum Laufen gebracht. Deren flimmerndes Licht vermischt sich in<br />

der Installation ‹Possible Futures›, <strong>2023</strong>, mit künstlichem Nebel zu einer schauerlichen<br />

Atmosphäre, die dem filmischen Geschehen auf den Monitoren die passende<br />

Kulisse bietet: Ausschnitte alter Science-Fiction-Produktionen, deren Handlungen<br />

im damals zukünftigen Jahr <strong>2023</strong> angesiedelt sind, verheissen nichts Gutes. Gemäss<br />

den Versatzstücken der Unterhaltungsindustrie ist unser Leben zurzeit sowohl von<br />

fremden Wesen als auch durch anarchische Zustände gefährdet. Werden hier amüsante<br />

Fehlspekulationen vorgeführt? Oder eher Grundmuster der Angstmacherei, der<br />

sich die Politik unserer Zeit wirksam bedient?<br />

Entlang solcher Verflechtungen von Virtuellem und Aktuellem bewegen sich auch<br />

die Werke in den weiteren Räumen des Hauses: Auf der ersten Etage zeigt die Fotoserie<br />

‹Conticuere omn›, <strong>2023</strong>, Schattenwürfe militärischer Ehrenmale aus der Innerschweiz,<br />

die Utzni mit einer Camera obscura festgehalten hat. Die Technik erzeugt<br />

Abbilder mit invertierten Tonwerten, verwandelt den Tag in düstere Nacht und abgelichtete<br />

Schatten in gespenstisch weisse Folgeerscheinungen von Kriegsgedenken.<br />

Im Erdgeschoss hingegen wird die Schau mit Aufnahmen in warmem Licht eröffnet:<br />

Das Setting des projizierten Films ‹ (Aphasia)›, <strong>2023</strong>, liegt auf Sizilien. Gibellina<br />

Nuova ist eine Planstadt, die nach dem Erdbeben von 1968 zur neuen Heimat für<br />

die obdachlos gewordene Bevölkerung erklärt wurde. Damalige Koryphäen der visionären<br />

Baukunst wollten auf die Tragödie ein Paradies folgen lassen – und scheiterten.<br />

Utzni lässt zwei Tanzende durch die menschenleeren Strassen und verfallenden<br />

Monumente schreiten: Wortlos nähern sie sich der Geisterstadt, mit langsamen Bewegungen<br />

versuchen sie sich in dem einstigen Fortschrittsversprechen zu verorten.<br />

Die Choreografie in ‹ (Aphasia)› mutet wie ein Sinnbild für Utznis methodisches<br />

Vorgehen an. Aufmerksam geht er durch seinen Lebensraum, bleibt an unscheinbaren<br />

Details hängen und nutzt diese als Ausgangspunkt für Reflexionen, mit<br />

denen er der hyperkomplexen Welt Ansätze einer fassbaren Struktur zu entlocken<br />

versucht. Seine Arbeiten laden dazu ein, es ihm gleichzutun: Aus der temporalen Verworrenheit<br />

seiner Bilderwelt lassen sich je eigene rote Fäden spinnen – je eigene<br />

Gedankengänge, je eigene virtuelle Realitäten. Julia Schmidt<br />

→ ‹Sebastian Utzni – (Virtual) Realities›, Benzeholz, bis 2.7. ↗ www.benzeholz.ch<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Sebastian Utzni · Filmstill aus ‹ (Aphasia)›, <strong>2023</strong>, Still aus Video, 22’, Courtesy Lullin + Ferrari<br />

Sebastian Utzni · Conticuere omn (Malters: Obelisk für gefallene Freischärler beim Gefecht bei Malters<br />

1845), <strong>2023</strong>, Camera-obscura-Fotografie, 18 x 24 cm, Courtesy Lullin + Ferrari<br />

BESPRECHUNGEN // MEGGEN 115


Karrabing Film Collective — Filmen als Selbstermächtigung<br />

Das australische Karrabing Film Collective beschäftigt sich seit<br />

über zehn Jahren mit den Auswirkungen der kolonialen Macht<br />

auf das Land ihrer Vorfahren. Zwei umfassende Ausstellungen<br />

in München und Wien zeigen nun ihr Werk, das spannungsvoll<br />

politisches Handeln mit indigenen Überlieferungen verknüpft.<br />

München / Wien — ‹Night Fishing with Ancestors›, der neueste Film des Karrabing<br />

Film Collective, erzählt von der Ankunft Captain Cooks in Australien. Die Perspektive<br />

der Eroberer, deren rücksichtslose Landnahme und brutale Massaker an der Indigenen<br />

Bevölkerung wird durch eine unerwartete Leichtigkeit des filmischen Erzählens,<br />

des spielerischen Umgangs mit einer iPhone-Kamera und ironisierende Collagetechniken<br />

gebrochen. Die Eroberer brachten nicht nur Krankheiten und Gewalt, sondern<br />

waren in erster Linie an der Ausbeutung des Landes der Aboriginals interessiert –<br />

und sind es bis heute, wie es scheint, denn in einer Einstellung sehen wir auch Elon<br />

Musk, der auf der Suche nach Lithium seine Begehrlichkeiten äussert. Das Karrabing<br />

Film Collective schafft es, dieser deprimierenden Realität die eigene Wahrheit entgegenzusetzen.<br />

Diese lebt von den Beziehungen zu den «ancestors», den Vorfahr:innen,<br />

die immer präsent sind und in deren Macht es steht, Schutz zu spenden. Die Erzählungen<br />

werden als Oral History von Generation zu Generation weitergegeben, und so<br />

ist die filmische Praxis des Kollektivs auch ein narrativer Speicher, der die Lebenden<br />

mit den Toten und dem Reich der Totems – der verschiedenen Sprachen, der Tiere<br />

und der überwältigenden Natur – verbindet.«Karrabing» bedeutet denn auch in einer<br />

der traditionellen Sprachen des Kollektivs «Ebbe» und verweist sowohl auf uralte<br />

Verwandtschaftsbeziehungen als auch auf ökologische Zusammenhänge.<br />

Während in der Wiener Secession dieser neueste Film als Premiere gezeigt wird,<br />

bietet die Münchner Schau ‹Wonderland› im Haus der Kunst einen Überblick mit einer<br />

Auswahl der wichtigsten Arbeiten. Hier kann man in den älteren Filmen – etwa ‹Night<br />

Time Go› von 2017 – andere Erzählweisen erkennen, in die auch Dokumentationsmaterial<br />

des australischen Fernsehens aus der Zeit des Eisenbahnbaus integriert<br />

wurde. Ausstellungsort ist der ehemalige Luftschutzkeller, wo die einzelnen Werke in<br />

verschiedenen Kojen zu sehen sind – eine insgesamt enge räumliche Situation, die<br />

angesichts der Länge einzelner Filme auch zu einer gewissen Überforderung beiträgt.<br />

Visuell überzeugend überschneiden sich in der Praxis des Kollektivs fiktionale<br />

und dokumentarische Verfahren. Das Produzieren von Filmen führt dabei nicht nur<br />

zu Selbstermächtigung, sondern hilft der Indigenen Bevölkerung auch, ihre Position<br />

gegenüber dem Staat zu stärken. Denn Rassismus und Kolonialismus sind auch 253<br />

Jahre nach Cook noch nicht Vergangenheit. Patricia Grzonka<br />

→ ‹Karrabing Film Collective – Wonderland›, Haus der Kunst, München, bis 30.7. ↗ hausderkunst.org<br />

→ ‹Karrabing Film Collective – They pretending not to see us ...›, Secession, Wien, bis 18.6. ↗ secession.at<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Karrabing Film Collective · Night Fishing with Ancestors, <strong>2023</strong>, Still aus Video, 25’<br />

BESPRECHUNGEN // MÜNCHEN / WIEN 117


Séverin Guelpa — Tiefensondierung<br />

Wie geht es der Erde? Und wie schafft man es, auch in bedrohlichen<br />

Zeiten einen klaren Kopf zu behalten? Umgetrieben<br />

von den grossen Gegenwartskrisen nimmt der Genfer Künstler<br />

Séverin Guelpa der Zeit den Puls. In Porrentruy stellt er eine erste<br />

Etappe seines Grossprojekts vor.<br />

Porrentruy — Erdhaufen, ein Tisch, auf dem verschiedene Bohrkerne liegen, Lautsprecher<br />

in rohen Betonschalen, aus denen ein Grollen und Knirschen wabert, und<br />

über allem das kalte Licht eines Neonrings, der wie ein künstliches Gestirn im Raum<br />

hängt: Séverin Guelpa (*1974) hat im Ausstellungsraum les halles in Porrentruy eine<br />

Installation eingerichtet, deren Anmutung irgendwo zwischen Baustelle und Geolabor<br />

liegt. Es braucht den Ausstellungstitel nicht, um zu verstehen: Hier geht es in die Tiefe.<br />

Und zwar im buchstäblichen, aber auch im übertragenen Sinn. Auf einer Wand sind<br />

Kamerafahrten durch unterirdische Stollen und Gänge zu sehen, durch die Baustelle<br />

für den zweiten Gotthardtunnel in Göschenen zum Beispiel oder ein Forschungslabor<br />

der ETH Zürich in Bedretto im Tessin. Über die Wand vis-à-vis mäandert die Visualisierung<br />

eine Soundkurve, die an eine Pulsfrequenzmessung erinnert. Ein stimmige<br />

Assoziation: Séverin Guelpa will der Erde, der Zeit den Puls messen.<br />

Ausgangspunkt des Projekts sind die Krisen, die die westlichen Gesellschaften in<br />

den letzten Jahren beschäftigen: Corona, Klimawandel, aber auch Krieg in der Ukraine,<br />

Erdbeben in der Türkei. Guelpa interessiert: Was geht in der Erde vor sich? Was in<br />

den Menschen? Wie verwundbar ist unser Planet? Und was können wir dagegen tun?<br />

Der Genfer Künstler hat auf Grundlage dieser und ähnlicher Fragen ein umfangreiches<br />

Grossprojekt entwickelt. Er bereist besonders verletzliche Orte in der Schweiz, zum<br />

Beispiel die von einem Erdrutsch bedrohte Bündner Gemeinde Brienz/Brinzauls oder<br />

Haute-Sorne im Jura, wo ein Pilotprojekt zur Nutzung von Geothermie durchgeführt<br />

wird, also zur Nutzung von Wärme, die in der Erdkruste gespeichert ist. Guelpa kommuniziert<br />

und kooperiert mit zahlreichen Menschen: Mit Anwohner:innen vor Ort, mit<br />

Gegner:innen und Befürworter:innen der Geothermie. Mit Geowissenschaftler:innen,<br />

mit denen er unter anderem darüber spricht, ob man die Berge domestizieren kann.<br />

Auch Psycholog:innen sollen in das Projekt integriert werden und Auskunft darüber<br />

geben, wie Menschen mit Risiken umgehen können, die durch Naturgewalten und vor<br />

allem auch durch Eingriffe in die Natur entstehen. Wie sich blinde Panik vermeiden<br />

lässt. Séverin Guelpas Wissenshunger ist enorm. Sein Projekt drängt ebenso in die<br />

Tiefe wie in die Breite. Die Ausstellung in Porrentruy ist angesichts all dessen, was<br />

den Künstler bewegt, noch nicht viel mehr als ein erstes Stimmungsbild und ein Versprechen<br />

auf sehr viel mehr. Alice Henkes<br />

→ ‹Séverin Guelpa – Tremblement #De profundis terrae›, Espace d’art contemporain, les halles, bis 25.6.<br />

↗ eac-leshalles.ch<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Séverin Guelpa · Tremblement #De profundis terrae, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Espace d’art<br />

contemporain, les halles, Porrentruy<br />

BESPRECHUNGEN // PORRENTRUY 119


Odilon Redon — Visionär und suggestiv<br />

Odilon Redon ist «Le Prince du rêve», der «Mallarmé de la peinture».<br />

Er ist auch der «geheimnisvolle Einzelgänger des französischen<br />

Symbolismus» und nicht weniger ein «aufgeschlossener<br />

Geist an der Schwelle zum 20. Jahrhundert». Als all dies tritt<br />

er uns im Kunst Museum Winterthur entgegen.<br />

Winterthur — Bei jeder Begegnung mit dem Werk von Odilon Redon (1840–1916) ist<br />

Neues zu entdecken. Diesmal, in dieser Stadt, in der er Freunde hatte und schon<br />

früh gesammelt wurde, zeigt sich für mich besonders: wie fraglos die eigenwilligen<br />

Schöpfungen des Zeitgenossen von Cézanne, Monet, Rodin oder Renoir «funktionieren»,<br />

wie gross ihre Überzeugungskraft ist, wie richtig und wie schlüssig jedes einzelne<br />

Blatt und jedes Gemälde. Und wie in seinen Werken Gedachtes und Gesehenes<br />

zu einer faszinierenden Einheit finden. Die Winterthurer Schau ruft eindrucksvoll in<br />

Erinnerung, was für ein eigenwilliger Künstler Redon ist, wie eigenwillig seine Bildwelten<br />

sind und wie gut sich von Redon zurück- und vorausdenken lässt. «Ich habe<br />

eine Kunst nach meinem Ich gemacht. Meine Augen richteten sich dabei auf die Wunder<br />

der sichtbaren Welt und ich bemühte mich stets, was man auch sagen mag, mich<br />

den Gesetzen der Natur und des Lebens zu fügen.» So ist es in den Aufzeichnungen<br />

dieses Wahrnehmungskünstlers nachzulesen. Es schadet nicht, sich beim Rundgang<br />

durch die Ausstellung solcher Sätze zu erinnern.<br />

Der Rundgang beginnt mit den ‹Noirs›, den dunklen lithografischen Kreationen<br />

der 1880er- und 1890er-Jahre, die in Redons zweiter Schaffensphase entstanden,<br />

in der der Künstler zur eigenen Sprache findet und seine wichtigsten Motive erarbeitet.<br />

In ihnen kommen archaische Erfahrungen aus prekärer Kindheit zum Ausdruck,<br />

Mythen und Traumbilder, Evolutionsfantasien, seltsame Metamorphosen; suggestive<br />

Ausgeburten eines Künstlers auf der Höhe seiner Zeit. Danach – die Hinwendung zur<br />

Farbe setzt spät, um 1890, ein – führt die Ausstellung zu den klangvollen Farbsonaten<br />

des malerischen Reifewerks, in dem Melancholie, Beunruhigendes oder Leidvolles<br />

zugunsten von Raum, Farbe, Licht in den Hintergrund rücken. 68 Werke hat Kuratorin<br />

Andrea Lutz ausgewählt, 45 Lithografien und 23 farbige Arbeiten, Ölgemälde<br />

und einige Pastellzeichnungen. So sehr sich das dunkel Unheimliche und das heiter<br />

Leuchtende und Schwebende auf den ersten Blick unterscheiden mögen: Es sind immer<br />

Visionen. Noch der harmloseste Blumenstrauss oder ein Porträt wie das der kleinen<br />

Geneviève erscheinen als solche. Betörend das alles, verführerisch, sinnlich und<br />

irritierend schön: die vielerlei stillgelegten Gesichter, der völlig unblutige Christus am<br />

hohen Kreuz, die überall tanzenden Schmetterlinge, der triumphierende Sonnenwagen,<br />

strahlende Urnebel, Unterwasserträumereien und glückliche Meerfahrt – alles<br />

ungeheuer, alles offen. Angelika Maass<br />

→ ‹Redon – Rêve et réalité›, Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten, bis 30.7. ↗ kmw.ch<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Odilon Redon · Le rêve / Der Traum, 1904, Öl auf Leinwand, 56 x 43 cm, Privatsammlung Schweiz.<br />

Foto: Patrick Goetelen<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 121


TaDA — Bauern in futuristischen Roben<br />

Die Textilindustrie ist ein Schlüsselbereich der globalen Nachhaltigkeitsbestrebungen.<br />

Kann die Schweizer Industrie hier innovative<br />

Impulse liefern? Welche Rolle spielen Design und Kunst<br />

in der Forschung dazu? Solche Fragen ergründet das Residenz-<br />

Programm TaDA, das nun in Winterthur vorgestellt wird.<br />

Winterthur — Das Gewerbemuseum Winterthur zeigt mit der Ausstellung ‹Textilindustrie<br />

& Artists in Residence› Resultate aus der Pilotphase von TaDA – Textile and<br />

Design Alliance. Internationale Designer:innen und Künstler:innen haben in Zusammenarbeit<br />

mit Ostschweizer Textilfirmen Projekte, Experimente und Forschungsansätze<br />

entwickelt, die das Potenzial einer engen Kooperation zwischen Gestaltung,<br />

Kultur, Technologie und Wirtschaft fruchtbar zu machen suchen.<br />

In nüchternem Duktus entfaltet sich die Schau im zweiten Stock des Museums:<br />

Werkstücke auf modernistischen Tischen, einige aufgehängte Kleidungsstücke, Monitore<br />

mit dokumentarischen Filmen, Saaltexte auf dezenten Stoffbahnen aufgespannt.<br />

Bei einigen Projekten klafft eine Lücke zwischen technischem Möglichkeitsraum<br />

und künstlerischem Ausdruck, so etwa beim westlich angehauchten Paradies<br />

des barmherzigen Buddha der Taiwanesin Sonia Li (*1983). Die Installation ‹Buddhaverse›,<br />

ein hippiesker Raum aus farbigen Tüchern, scheitert an ihrem Anspruch, religiöse<br />

Kunst immersiv erfahrbar zu machen, auch wenn die Forschung, die Li zusammen<br />

mit der EMPA, der Tisca AG, der Filtex AG und der Lobra AG betrieb, fasziniert.<br />

Anders die Kostüme für ein fiktives Theaterstück von Bertolt Brecht und Kasimir<br />

Malewitsch, die Alexandra Hopf (*1968) inszeniert. Die deutsche Künstlerin kombiniert<br />

für ihre Bauernkleidung Hightech-Materialien mit natürlichen traditionellen<br />

Stoffen wie Jute und Leinen. Sie bettet ihre eigene gestalterische Forschung in<br />

imaginierte Welten und gleichzeitig in die Geschichte der Moderne ein, die entlang<br />

der Schnittstelle von Kunst und Design verläuft. Laura Deschl (*1993), ebenfalls<br />

aus Deutschland, entwickelte eine Decke, in die sie Tausende kleine Massagebälle<br />

einfügte. In Zusammenarbeit mit der Stickerei Walter Sonderegger in Rehtobel applizierte<br />

die Künstlerin ein gesticktes Gitter auf zwei Lagen Stoff, sodass ein Halterungssystem<br />

für die Bälle entstand. Der sanfte Druck der Kugeln, in einem Muster<br />

entlang der Körpermeridiane angelegt, soll als stimulierende Körpererfahrung erlebbar<br />

werden, während die Decke auch als Gewichtsdecke funktioniert, die etwa bei<br />

Schlafproblemen oder Angstzuständen Anwendung finden könnte. So entsteht mit<br />

‹Inherited Feelings› ein Werk, das transgenerationale Traumata, die sich im Körpergedächtnis<br />

speichern können, thematisiert und gleichzeitig therapeutische Lösungsansätze<br />

aufzeigt. Innovation in traditionellem Gewand, ein Motto, das über dem gesamten<br />

Projekt TaDA zu schweben scheint. Damian Christinger<br />

→ ‹Textilindustrie & Artists in Residence›, Gewerbemuseum, bis 18.6. ↗ gewerbemuseum.ch<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Sonia Li · Buddhaverse, 2022, Installation, Masse variabel © ProLitteris. Foto: Ladina Bischof<br />

Alexandra Hopf · Die Bauern, 2020, Kostüme, Masse variabel © ProLitteris. Foto: Ladina Bischof<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 123


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Galerie Solcà<br />

Chur — Die Galerie Loewen wird zur Galerie<br />

Solcà. Die Veränderung des Marktes verlange<br />

nach einer klaren Positionierung und Identifikation,<br />

sagt der Eigentümer Manuel Solcà, der<br />

neu die Galerie unter eigenem Namen führt.<br />

Seit ihrer Gründung 2016 in der Altstadt von<br />

Chur vertrat die Galerie Loewen Künstler:innen<br />

wie Not Vital, Notta Caflisch und Mirko Baselgia.<br />

Mit dem Relaunch nimmt Solcà einige neue<br />

Kunstschaffende auf. Es werden nun Sara Masüger<br />

und Ester Vonplon, die beide schon mit<br />

Ausstellungen vertreten waren, im Programm<br />

gelistet wie auch jüngere Künstler:innen, beispielsweise<br />

Andrea Davina Deplazes und Andrea<br />

Francesco Todisco. Nur noch kurz ist die<br />

Ausstellung von Olga Titus zu sehen. Für den<br />

Sommer sind des Weiteren eine Soloschau von<br />

Thomas Zindel und eine Gruppenausstellung<br />

von Sibilla Caflisch, Stefan Daniel Schlumpf<br />

und Dominik Zehnder angekündigt.<br />

als nichtkommerzielle Plattform für Kunstschaffende<br />

aus der Region. Er soll sowohl<br />

Schaubühne als auch Treffpunkt fernab der<br />

kommerziell ausgerichteten Kunstwelt sein.<br />

In regelmässigen Gruppen ausstellungen zeigt<br />

Hartdurm meist ohne themenspezifische<br />

Vorgaben sowohl junge als auch etabliertere<br />

Positionen. Jüngst bespielte der Nachwuchs<br />

mit Loris Brasser, Murielle Gräff und Lukas<br />

Saxer den Raum; demnächst sind Eva Gadient,<br />

Janet Weiss und Lutz & Guggisberg zu Gast.<br />

Gerne spannen die Gründer als Künstlerkollektiv<br />

zusammen und realisieren vor Ort<br />

Gemeinschaftswerke. Für ‹superpositionen›<br />

schufen sie 2022 währen zwei Monaten eine<br />

raumfüllende Arbeit. Begonnene Malereien<br />

und Zeichnungen wurden jeweils vom anderen<br />

weitergeführt, umgestaltet und auch komplett<br />

übermalt. Die Besucher:innen konnten mithilfe<br />

von Passepartouts ihre Lieblingsausschnitte<br />

wählen und am Schluss der Ausstellung diese<br />

als eigenständige Werke erwerben.<br />

Galerie Solcà, Aussenansicht, Blick in die Ausstellung<br />

von Olga Titus, <strong>2023</strong><br />

→ Olga Titus, bis 9.6.<br />

↗ galeriesolca.ch<br />

Hartdurm, Aussenansicht, Blick in die Ausstellung<br />

‹superpositionen›, 2022<br />

→ Eva Gadient, Janet Weiss, Lutz & Guggisberg,<br />

29.6.–15.7. ↗ hartdurm.ch<br />

Hartdurm — Offspace<br />

Zürich — In Zürich West, nahe der Hardturmbrache,<br />

ist 2021, in der Zeit der Pandemie, ein<br />

neuer Kunstraum entstanden. Betrieben wird<br />

der Offspace vom Kollektiv Hartdurm bestehend<br />

aus Daniel Imbach aka iokke, Gabriel<br />

Alber und Lorenzo Ballotti. Der Ort versteht sich<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Les Rencontres de la Photographie<br />

Arles — Bereits seit über vierzig Jahren verwandelt<br />

sich die südfranzösische Stadt Arles<br />

im Sommer in ein Mekka für Liebhaber:innen<br />

der Fotografie. In verschiedenen kulturhistori-<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


schen Stätten, von Kirchen und Klöstern über<br />

Industriegebäude bis zu zeitgenössischen<br />

Gebäuden, aber auch in zahlreichen Museen<br />

der Stadt und der Umgebung finden Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen statt. Dieses Jahr<br />

spannt Arles in Anbetracht des Klimawandels<br />

mit der Cité Anthropocène von Lyon zusammen,<br />

um sein Territorium und Ökosystem durch<br />

Wissenschaftler:innen und Künstler:innen<br />

erforschen zu lassen. So ist ein Teil aus Eric Tabuchis<br />

und Nelly Monniers ‹Atlas des Régions<br />

Naturelles› zu sehen, ein Langzeitprojekt, in<br />

dem sie einen fotografischen Atlas Frankreichs<br />

erstellen. Die Fotografin Yohanne Lamoulère<br />

segelte auf einem selbstgebauten Boot gegen<br />

den Strom vom Mittelmeer bis zum Rhonegletscher<br />

und erzählte die Geschichte dieses<br />

über 800 Kilometer langen Gebiets. In weiteren<br />

Ausstellungen dehnt sich der Fokus auf die<br />

verschiedensten Regionen der Welt: So werden<br />

an einem Ort nordische Künstlerinnen aus der<br />

Nachkriegszeit ins Licht gerückt; die amerikanische<br />

Landschaft und Gesellschaft ist Thema<br />

in der Schau von Gregory Crewdson oder der<br />

Retrospektive des Fotografen und Malers Saul<br />

Leiter bei Luma; zwei Ausstellungen beleuchten<br />

die Geschichte des Irans und seiner<br />

Diaspora an der US-amerikanischen Westküste.<br />

Nicht zuletzt wird mit der Schau ‹Special<br />

Attention› dem fotografischen Nachwuchs eine<br />

Plattform gegeben.<br />

Yohanne Lamoulère · Léo, The River’s Children<br />

series, Genf, 2022, Courtesy Tendance Floue<br />

→ 3.7.–24.9., Eröffnungswoche: 3.–9.7.<br />

↗ rencontres-arles.com<br />

Art Basel und Parallelmessen<br />

Basel — Im <strong>Juni</strong> dreht sich die Kunstwelt wieder<br />

um Basel: Die Art Basel mit heuer 285 Galerien<br />

wird nach dem Abgang von Marc Spiegler<br />

erstmals unter dem neuen Global Director<br />

Noah Horowitz durchgeführt. Novitäten dieser<br />

Ausgabe sind der dezentrale Sektor ‹Kabinett›,<br />

den die Messe-Ableger in Miami Beach und<br />

Hongkong bereits kennen und der es Galerien<br />

ermöglicht, speziell kuratierte Installationen in<br />

die regulären Messestände zu integrieren. Der<br />

‹Feature›-Sektor mit ganzen Ständen für kuratierte<br />

Präsentationen konzentriert sich neu auf<br />

kunsthistorische Projekte. Daneben ist im ‹Main<br />

Sektor› wie gehabt Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts<br />

zu finden, im Sektor ‹Statements›<br />

aufstrebendes Kunstschaffen und bei ‹Editions›<br />

Druckgrafik. Die Art Unlimited wird zum dritten<br />

Mal von Giovanni Carmine kuratiert; auf dem<br />

Messeplatz zeigt Latifah Echakhch eine ortsspezifische<br />

Installation, kuratiert von Samuel<br />

Leuenberger, der auch für den Art Parcours<br />

verantwortlich zeichnet. Das <strong>Kunstbulletin</strong> ist<br />

erneut im Sektor ‹Magazines› anzutreffen.<br />

Zum dritten Mal in Folge ist auch die Liste<br />

Art Fair auf dem zentralen Messegelände in<br />

Halle 1.1 angesiedelt. Die bald dreissigjährige<br />

Parallelmesse für Galerien der jüngeren Generation<br />

präsentiert dieses Jahr 88 internationale<br />

Galerien, darunter 20 Erstteilnehmende – zwei<br />

mehr als bei der Art Basel. Zu den «Newcomern»<br />

gehört auch Blue Velvet Projects aus<br />

Zürich. Neben den Solo- und Gruppenpräsentationen<br />

der zugelassenen Galerien organisiert<br />

die Liste erneut zwei Gemeinschaftsstände.<br />

Ebenfalls wie 2022 werden zwei Galerien<br />

und ein Kunstkollektiv aus der Ukraine dank<br />

Förderung durch die ‹Friends of Liste› zugegen<br />

sein. Nur unweit des Messeplatzes hat sich seit<br />

2019 die kleine, von zwei nordischen Galerien<br />

gegründete June Art Fair als Alternative zum<br />

gewohnten Messe-Erlebnis etabliert: Über eine<br />

enge Wendeltreppe steigt man hinab in den von<br />

Herzog & de Meuron umgebauten Betonbunker,<br />

wo rund zwanzig Galerien ihre Kunst als eine<br />

Art Gesamtinstallation präsentieren. Ebenfalls<br />

noch jung ist die photo basel, die im Volkshaus<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 125


zum achten Mal den Fokus auf Fotokunst legt.<br />

Nebst den Ständen von 39 Ausstellern ist eine<br />

von zwei Sonderausstellungen in Kooperation<br />

mit der Zürcher WBB Gallery der «Pure Photography»<br />

gewidmet. In der Kaserne gastiert<br />

derweil erneut die I Never Read, Art Book Fair,<br />

wo internationale Verleger:innen und Kulturschaffende<br />

künstlerische Preziosen in Buchform<br />

anbieten – geeignet auch für das kleine<br />

Portemonnaie. Weitere Parallelmessen sind die<br />

Volta und die Design Miami / Basel.<br />

Basel — Wie immer wird parallel zur Art<br />

Basel auch die Endrunde des Wettbewerbs<br />

um die Swiss Art Awards ausgetragen. Die<br />

55 Finalist:innen werden in einer Ausstellung<br />

im Obergeschoss der Messehalle 1.1<br />

präsentiert. Eingegangen waren dieses Jahr<br />

361 Bewerbungen, davon 163 Erstteilnahmen.<br />

Zehn bis zwölf der zur Ausstellung zugelassenen<br />

Positionen werden am Eröffnungsabend<br />

durch Bundespräsident und Kulturminister<br />

Alain Berset mit einem Schweizer Kunstpreis<br />

zu je CHF 25’000 gekürt, die Mehrheit in der<br />

umfangreichsten Kategorie Bildende Kunst. Je<br />

ein Preis wird in der Kategorie Kritik, Edition,<br />

Ausstellung und je einer in der Kategorie Architektur<br />

mit je fünf Finalist:innen vergeben. Die<br />

letztjährigen Gewinner:innen dieser Sparten<br />

präsentieren dieses Jahr ihre Siegerprojekte:<br />

Das Architekturbüro grillovasiu befragt mit der<br />

Installation ‹Moving is Allowed› die Aneignung<br />

des Raums durch den Menschen. Die Initiative<br />

‹Wages for Wages Against› stellt die Resultate<br />

aus der Recherchearbeit ‹How are the artists<br />

chosen?› vor. Zudem werden in derselben Halle<br />

die Finalist:innen der Swiss Design Awards<br />

und jene des Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreises<br />

für Kunstschaffende unter 30 Jahren<br />

ausgestellt und die Gewinner:innen zur Eröffnung<br />

bekannt gegeben. Auch die Verleihung<br />

des Prix Meret Oppenheim findet in diesem<br />

Rahmen statt.<br />

Lawrence Weiner · Out of Sight, Messeplatz,<br />

Art Basel 2022 © ProLitteris<br />

→ Art Basel: 15.–18.6. ↗ artbasel.com/basel<br />

→ Liste, June, Volta: 12.–18.6.<br />

↗ liste.ch, june-art-fair.com, voltaartfairs.com<br />

→ photo basel: 13.–18.6. ↗ photo-basel.com<br />

→ I Never Read: 14.–17.6. ↗ ineverread.com<br />

Swiss Art Awards<br />

Preisverleihung Swiss Art Awards 2022.<br />

Foto: BAK<br />

→ Messe Basel, Halle 1.1: 12.–18.6.<br />

↗ swissartawards.ch ↗ swissdesignawards.ch<br />

↗ kieferhablitzel.ch<br />

Belluard Bollwerk<br />

Freiburg — Seit vierzig Jahren zeigt das<br />

Festival Belluard Bollwerk jeden Sommer<br />

zeitgenössische darstellende Kunst an den<br />

Schnittstellen von Performance, Tanz, Theater,<br />

Musik und Literatur. Für die Jubiläumsausgabe<br />

hat das Festival die Metapher des Wassers<br />

gewählt. Als eine Art Seereise konzipiert, lädt<br />

sie ein, in der mittelalterlichen Festung sowie<br />

an verschiedenen Wasserorten in der Stadt<br />

knapp dreissig künstlerische Produktionen<br />

zu erkunden. Für die Eröffnung wurde die in<br />

Genf lebende schweizerisch-togolesische<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Künstlerin Davide-Christelle Sanvee eingeladen,<br />

in einer Performance die Geschichte des<br />

Festivals Revue passieren zu lassen. Sie nutzte<br />

die Gelegenheit, um dabei auch über Prozesse<br />

der Validierung und (Un-)Sichtbarmachung<br />

nachzudenken sowie über die Bedeutung von<br />

Vermächtnis und Stil. Im Stück der jungen<br />

Schweizer Choreografin Juliette Uzor kehrt sich<br />

der Fokus nach innen auf das sensible Terrain<br />

unserer Wahrnehmung, die sie als Implosion<br />

von Erinnerungen und Vorstellungen inszeniert.<br />

Aus dem Norden sind die isländisch-schwedischen<br />

Performerinnen Amanda Apetrea und<br />

Halla Ólafsdóttir angereist, die im Musikclub<br />

Fri-Son laut Programm unsere Vaginen zum<br />

Singen bringen und das Feuer der punkigen<br />

Schwesterlichkeit neu entfachen. Den Abschluss<br />

machen die spanischen Künstler Pablo<br />

Lilienfeld und Federico Vladimir mit ‹Dragon,<br />

Rest your Head on the Seabed›: ein Stück mit<br />

der hundertjährigen Kulisse des Schwimmbads<br />

La Motta, inszeniert mit Wasserchoreografien<br />

von Synchronschwimmerinnen.<br />

vom Blockbuster bis zum Autorenfilm, von der<br />

schwarzen Komödie bis zum digitalen Bildopus<br />

alle möglichen Formen. In der 22. Ausgabe zeigt<br />

das NIFFF unter anderem die Retrospektive<br />

‹Female Trouble›, in der es weibliche Archetypen<br />

im Genrekino als weibliche Emanzipationsgeschichte<br />

aufzeigt. Weiter würdigt<br />

das Festival den japanischen Filmregisseur<br />

Katsuhito Ishii, dessen Werke dem Publikum in<br />

restaurierten Fassungen zugänglich gemacht<br />

werden. Der Allround-Künstler, der häufig mit<br />

Animationen arbeitet, wurde 1998 bekannt mit<br />

seinem comichaften Film ‹Shark Skin Man and<br />

Peach Hip Girl›. Quentin Tarantino engagierte<br />

ihn darauf für die animierte Sequenz in ‹Kill Bill<br />

Vol. 1›. Das Plakat zum NIFFF gestaltete heuer<br />

übrigens das Neuenburger Künstlerkollektiv<br />

Encor Studio: Es ist ein Vorbote der Geburt von<br />

D.IA.NE, einer künstlichen Intelligenz, welche<br />

die Festivalbesucher:innen auf ihrer Erkundungstour<br />

durch fantastische Gefilde leiten<br />

und die Grenze zur Realität verwischen wird.<br />

Daria Deflorian, Édourad Louis und Studierende<br />

der Manifacture · En finir!, Belluard<br />

Bollwerk, 2022. Foto: Julie Folly<br />

→ Bollwerk und diverse Orte, 22.6.–1.7.<br />

↗ belluard.ch<br />

Neuchâtel International Fantastic Film Festival<br />

Neuenburg — Das NIFFF widmet sich dem<br />

fantastischen Film und ergänzt diesen Schwerpunkt<br />

mit dem digitalen Kunstschaffen und<br />

dem asiatischen Kino. Fantastischer Film ist<br />

als Genre dabei weit gefasst und beinhaltet<br />

Kao Pao-shu · Lady with a Sword, 1971,<br />

Filmstill © Celestial Pictures, Limited<br />

→ Diverse Orte, 30.6.–8.7.<br />

↗ nifff.ch<br />

Art Encounters Biennale<br />

Timișoara — Zum fünften Mal findet im rumänischen<br />

Timișoara, einer der diesjährigen<br />

Kulturhauptstädte Europas, die Art Encounters<br />

Biennale statt. Adrian Notz, der einstige<br />

Direktor des Cabaret Voltaire und derzeit<br />

Kurator am ETH AI Center, verantwortet die<br />

Ausstellung gemeinsam mit einer Gruppe jun-<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE 127


ger Kurator:innen unter dem Titel ‹My Rhino is<br />

Not a Myth›. In Anspielung auf Albrecht Dürers<br />

berühmten Holzschnitt eines Nashorns von<br />

1515 und Eugène Ionescos Theaterstück von<br />

1959 soll der Titel dazu auffordern, sich der<br />

Konformität zu widersetzen und sich stattdessen<br />

auf die Vorstellungskraft von Wissenschaft<br />

und Kunst zu verlassen. Künstler:innen aus<br />

21 Ländern nehmen mit vielen spezifisch für<br />

die Biennale geschaffenen Werken teil. Eine<br />

Plattform begleitet die diesjährige Ausgabe,<br />

die sich den Offspaces der Stadt widmet und<br />

deren Beitrag an das künstlerische Ökosystem<br />

der Stadt würdigt. Ausserdem wird dieses Jahr<br />

das National Museum of Contemporary Art in<br />

Bukarest MNAC eine Erweiterung durch die<br />

Installation ‹Black-Cloud› des mexikanischen<br />

Künstlers Carlos Amorales erfahren.<br />

als 190 Künstler:innen sind zu entdecken in<br />

80 Ausstellungen und über 150 Sonderveranstaltungen,<br />

die kostenlos zugänglich sind – was<br />

zum ungezwungenen Kunstbesuch animiert.<br />

Neu ist auch das Schauspielhaus dabei, das<br />

gemeinsam mit dem Cabaret Voltaire die Kyiv<br />

Art Week beherbergt, die mit einer Reihe von<br />

Performances die Rolle von Kultur im Krieg befragt.<br />

Speziell zum Zurich Art Weekend finden<br />

interdisziplinäre Talks in Kooperation mit der<br />

ZHdK statt. Das Kollektiv Volumes präsentiert<br />

auf der Rampe von Löwenbräukunst ein kleine<br />

Kunstbuchmesse, Patrick Frey gibt bei schwarzescafé<br />

einen Talk. Das Kunstforum Zürich<br />

organisiert ein Gespräch zur Zukunft des Sammelns<br />

und die Galerie Haas einen Talk mit Galerist<br />

Rudolf Zwirner und dem Künstler Michael<br />

Müller. Weiter ist Kunst und Technologie Thema<br />

von Ausstellungen, einer Diskussionsrunde und<br />

einer Konferenz zu Krypto-Währungen.<br />

Albrecht Dürer · Rhinocerus, 1515, Holzschnitt,<br />

Courtesy Graphische Sammlung, ETH Zürich<br />

→ Diverse Orte, Timişoara, bis 16.7.<br />

↗ <strong>2023</strong>.artencounters.ro<br />

Théo Mercier · Outremonde – Dream Hunters,<br />

Performance, Luma Westbau, <strong>Juni</strong> 2022, Courtesy<br />

Zurich Art Weekend. Foto: Armin Rasokat<br />

→ Diverse Orte, Zürich, 9.–11.6.<br />

↗ zurichartweekend.com ↗ dzg.ch<br />

DZG und Zurich Art Weekend<br />

Zürich — Wenige Tage vor der Art Basel lädt die<br />

Non-Profit-Organisation Zurich Art Weekend<br />

gemeinsam mit dem Verein Die Zürcher<br />

Galerien DZG dazu ein, die Kunstszene der<br />

Limmatstadt zu entdecken. VIP-Anlässe<br />

locken das bereits für die Messe angereiste<br />

internationale Publikum nach Zürich. Museen,<br />

Galerien, Offspaces, Verlage, Sammlungen und<br />

Stiftungen steuern zum Programm bei. Mehr<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Jeppe Hein — Appearing Rooms<br />

Basel — Der Freilager-Platz ist das Zentrum<br />

des Dreispitz, als öffentlicher Platz aber noch<br />

zu wenig wirksam. Das soll sich ändern: die<br />

ansässigen Institutionen FHNW Hochschule für<br />

Gestaltung und Kunst Basel, das Haus der Elek-<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


tronischen Künste, das Kunsthaus Baselland<br />

und die IG Freilager-Platz haben gemeinsam<br />

mit dem Kunsthaus Baselland, das Ende des<br />

Jahres auf dem Areal ein neues Haus erhalten<br />

wird, Initiative ergriffen. ‹Public Art@Freilager-<br />

Platz› nennt sich das Projekt, das im jährlichen<br />

Wechsel den Platz während mehrerer Monate<br />

künstlerisch bespielen will. Den Auftakt kuratiert<br />

Ines Goldbach, Direktorin des Kunsthaus<br />

Baselland, mit Jeppe Heins begehbarer mobilen<br />

Brunnenskulptur ‹Appearing Rooms›. Der dänische<br />

Künstler, der sich nach einem Burnout<br />

mit Entschleunigung auseinandersetzte – das<br />

Kunstmuseum Thun stellte ihn 2018 mit der<br />

Ausstellung ‹Einatmen – Innehalten – Ausatmen›<br />

dem Schweizer Publikum vor – ist eine passende<br />

Wahl, um die Menschen zum Verweilen einzuladen.<br />

‹Appearing Rooms› ist ein programmierter<br />

Wasserpavillon, dessen fast zweieinhalb Meter<br />

hohe Wasserwände sich alle zehn Sekunden verändern.<br />

Sie heben und senken sich nach einem<br />

Zufallsprinzip. Die Besucher:innen bewegen<br />

sich durch die labyrinthische, sich wandelnde<br />

Struktur aus Wasserkaskaden und finden sich<br />

in verschiedenen ephemeren Räumen wieder.<br />

Es sollte möglich sein, trocken wieder aus dem<br />

Pavillon herauszukommen, aber wer will, kann<br />

natürlich auch nass werden.<br />

The Performance Agency<br />

Biel — Für ihr Sommerprogramm hat das 2021<br />

gegründete Kunstzentrum Krone Couronne<br />

The Performance Agency eingeladen, ihre<br />

performative Bootsfahrt ‹Another Map to<br />

Nevada› für Biel zu adaptieren. Das in Wien<br />

basierte, international tätige Kunstkollektiv<br />

entwickelt performative ortsspezifische<br />

Projekte gemeinsam mit Partnerinstitutionen<br />

und Künstler:innen. Das von der International<br />

Art Critic Association AICA ausgezeichnete<br />

Werk ‹Another Map to Nevada› wurde bereits<br />

in Berlin und Kopenhagen durchgeführt und<br />

wird nun erstmals in der Schweiz vorgestellt.<br />

Im Juli gehen Besucher:innen an Deck eines<br />

von Erzählungen begleiteten Boots, das sie auf<br />

eine Reise auf die Wasserwege der Bieler und<br />

Neuenburger Seen führt. In der Bewegung wird<br />

die gesamte Fahrt zur Inszenierung: Begleitet<br />

von sphärischen Klangwelten und Erzählungen,<br />

zieht das Publikum an Performances vorbei, die<br />

wie traumhafte Szenerien auf den Brücken und<br />

Flussbetten erscheinen. Die Landschaft selbst<br />

wird zur Bühne und schenkt dem flüchtigen<br />

Moment neue Aufmerksamkeit.<br />

The Performance Agency · Another Map to<br />

Nevada, Berlin 2020. Foto: Melanie Glück<br />

Jeppe Hein · Appearing Rooms, 2004,<br />

Brunnenskulptur, 230 x 700 x 700 cm, Ansicht<br />

Brooklyn Bridge Park, New York, 2015, Courtesy<br />

Public Art Fund. Foto: Tobias Hutzler<br />

→ Freilagerplatz, bis 3.9.<br />

↗ kunsthausbaselland.ch ↗ hek.ch<br />

↗ fhnw.ch ↗ ig-freilager-platz.ch<br />

→ Bielersee, 5.–7.7.<br />

↗ kronecouronne.ch<br />

Steiner & Lenzlinger — Schatz & Jardin<br />

Sélestat — Im Januar 2021, inmitten der Pandemie,<br />

luden das Schweizer Künstlerduo Gerda<br />

Steiner und Jörg Lenzlinger die Bewohner:innen<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 129


der Elsässer Gemeinde Sélestat, Freund:innen<br />

und Bekannte dazu ein, Teil eines gemeinsamen<br />

Schatzes zu werden. «Vertraust du uns<br />

einen Schatz für unsere Schatzsammlung<br />

an?» fragten sie, «Was ist dir jetzt wichtig?»<br />

und «Kann ein Geheimnis reifen?» 257 Schätze,<br />

die nicht grösser als eine Schuhschachtel<br />

sein durften, trafen aus aller Welt ein, sogar<br />

in Australien und Japan wurde der Aufruf<br />

gehört. Niemand ausser den Einsender:innen<br />

kennt den Inhalt. Die Geheimnisse birgt nun<br />

der 900 m 2 grosse Garten des Fonds régional<br />

d’art contemporain Alsace (FRAC), den Steiner<br />

& Lenzlinger in ein Biotop für Menschen,<br />

Pflanzen, Insekten und Tiere verwandelt haben.<br />

Kies, Häcksel, Mist oder Asthaufen schaffen<br />

Nährböden für verschiedene Mikroorganismen;<br />

eigens vom Künstlerduo kultivierte Samen wurden<br />

gesät; Bewohner:innen steuerten Pflanzen<br />

aus ihren eigenen Gärten bei. Für die Menschen<br />

gibt es Sitzgelegenheiten, Unterschlüpfe, einen<br />

Summstein in Form einer Weltkugel, Höhlen<br />

und Tunnels. Ein Knochenbaum gedenkt der<br />

Tiere, die in der ehemals auf dem Gelände situierten<br />

Schlachterei getötet wurden. Zehn Jahre<br />

lang wird ‹Schatz & Jardin› nun seine eigene<br />

Dynamik entfalten und darf verwildern. Erst<br />

dann, 2031, werden die Schätze im Rahmen<br />

einer grossen Ausstellung gehoben. Wer weiss,<br />

wie der Lauf der Dinge und der Natur in dieser<br />

Zeit auf sie eingewirkt haben werden.<br />

Tandem im Turm<br />

Zürich — Seit 2019 wird das einstige Hauptgebäude<br />

des Stadtspital Triemli in Zürich<br />

saniert. Das ehemalige Bettenhaus beherbergt<br />

nun Büros und Ambulatorien. Für die Neueinrichtung<br />

lud die Kunstkommission Stadtspital<br />

Zürich das Kunsthaus Aussersihl ein, ein<br />

Konzept für die längerfristige künstlerische<br />

Ausstattung von neun Geschossen zu entwickeln.<br />

Der Verein organisiert seit 14 Jahren<br />

künstlerische Veranstaltungen und Aktionen.<br />

Für das Stadtspital ist ‹Tandem im Turm›<br />

entstanden, ein Format, in dem auf jedem der<br />

Geschosse ein Mitglied des Vereins Kunsthaus<br />

Aussersihl Gastkünstler:innen zu einer «Tandemfahrt»<br />

eingeladen hat. Gemeinsam mit den<br />

Mitarbeiter:innen des Spitals haben die Duos<br />

die Bespielung umgesetzt. Bei Susanne Hofer<br />

und Sebastian Sieber treffen in der Viszeralund<br />

Gefässchirurgie Fotografien von kuriosen<br />

Situationen im Stadtraum auf abstrakte,<br />

farbig-expressive Gemälde. Georgette Maags<br />

Landschaftsfotografien laden in der Palliativmedizin<br />

und Inneren Medizin durch Spiegelungen,<br />

Wassererscheinungen, Waldräume und<br />

Sitzbänke im Grünen zur Kontemplation ein,<br />

wobei sich die Gedanken in Vera Rothamels gewächsartigen<br />

Malereien ins Sinnlich-Abstrakte<br />

verlieren. Françoise Caracos Fotogramme und<br />

Karin Kurzmeyers Monotypien wiederum erinnern<br />

im Kontext des Spitals an Röntgenaufnahmen.<br />

Die Ausstellung ist öffentlich zugänglich.<br />

Alle Werke können erworben werden.<br />

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger · Schatz &<br />

Jardin, 2021–2031, FRAC Alsace, Detailansicht<br />

2021. Foto: Jean-Baptiste Dorner<br />

→ Garten des FRAC Alsace, bis 30.6.31<br />

↗ frac-alsace.org<br />

Georgette Maag und Vera Rothamel · Spital<br />

Zürich Triemli, <strong>2023</strong>–2025 © ProLitteris<br />

→ Triemli, Haus 2, Gänge und Wartezimmer,<br />

Mo–Fr, 8–17 Uhr ↗ kunsthausaussersihl.ch<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


NAMEN<br />

Maike Cruse<br />

Basel — Maike Cruse, seit 2014 Direktorin des<br />

Gallery Weekend Berlin, wird neue Direktorin<br />

der Art Basel in Basel. Sie tritt die neu<br />

geschaffene Position im Juli an und wird in<br />

dieser Funktion die Schweizer Ausgabe der<br />

Art Basel leiten und unter Vincenzo de Bellis,<br />

Director Fairs and Exhibition Platforms, deren<br />

Entwicklung vorantreiben. CEO der Art Basel ist<br />

seit November der Amerikaner Noah Horowitz.<br />

Maike Cruse (*1975, Bielefeld) verfügt<br />

über eine Ausbildung in Bildender Kunst und<br />

hat sich ein weitreichendes Netzwerk in der<br />

Kunst- und Galerienwelt aufgebaut. Von 2012<br />

bis 2016 leitete sie die art berlin contemporary<br />

und anschliessend bis 2019 die art berlin. Sie<br />

ist mit der Art Basel und der Kulturlandschaft<br />

der Stadt Basel bestens vertraut, da sie bereits<br />

von 2008 bis 2011 als Kommunikationsleiterin<br />

der Messe fungierte. Ausserdem war sie für<br />

das KW Institute of Contemporary Art in Berlin<br />

und die Berlin Biennale tätig und hat ‹Forgotten<br />

Bar› mitinitiiert, einen Projektraum mit Bar<br />

in Berlin Kreuzberg, der im Sommer 2008 ein<br />

täglich wechselndes Ausstellungsprogramm<br />

zeigte. 2024 wird die erste Art Basel unter ihrer<br />

Leitung stattfinden.<br />

Künstler:innen im Kanton Bern. Aus den 18 ausstellenden<br />

Finalist:innen ging Franziska Baumgartner<br />

(*1987) als Hauptpreisträgerin hervor.<br />

Die gebürtige Solothurnerin, die heute in Basel<br />

lebt, zeigt in Installationen, Video- und Soundarbeiten<br />

ein Interesse an physikalischen Eigenschaften<br />

und Veränderungsprozessen diverser<br />

Materialien. In der Stipendienschau präsentierte<br />

sie die immersive Arbeit ‹Morphe›, für die sie<br />

die Metallpartikel einer dunklen Trägerflüssigkeit<br />

durch magnetische Kraft manipulierte und<br />

diese «Verformung» filmisch festhielt. Begleitet<br />

werden die eigentümlichen, digital anmutenden<br />

Bilder von Klängen, die durch Bewegungen der<br />

Betrachtenden beeinflusst werden. «Baumgartners<br />

Arbeitsweise ist von einer beeindruckenden<br />

Präzision und Sinnlichkeit geprägt», schreibt die<br />

Jury in ihrem Bericht und lobt die «auffallend<br />

experimentelle künstlerische Haltung». Baumgartner<br />

erhält eine Preissumme von CHF 20’000.<br />

Zwei Förderpreise à CHF 10’000 gehen zudem an<br />

Felix Stöckle (*1994) und an das Duo Spaceship<br />

9470 bestehend aus Simon Fuchser (*1991) und<br />

Zeno Germinale (*1994).<br />

Maike Cruse. Foto: Debora Mittelstaedt<br />

↗ artbasel.com<br />

PREISE<br />

AC-Stipendium <strong>2023</strong><br />

Bern — Im Kunstmuseum Thun wurde das<br />

diesjährige Louise Aeschlimann und Margareta<br />

Corti-Stipendium vergeben, eines der wichtigsten<br />

privaten Förderinstrumente für bildende<br />

Franziska Baumgartner. Foto: Karin Salathé<br />

Felix Stöckle. Foto: Caspar Rila<br />

Simon Fuchser. Foto: Moritz Piehl<br />

Zeno Germinale. Foto: Mik Matter<br />

Bally Artist Award<br />

Lugano — Pedro Wirz (*1981) erhält den diesjährigen<br />

Bally Artist Award. Er gewann die Jury<br />

mit seinem Projekt ‹Diplomatic Immunity› (Arbeitstitel),<br />

das die Klassenprivilegien, die hierarchischen<br />

Kräfte und die arche typischen und<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN / PREISE 131


unveränderlichen Positionen in der Gesellschaft<br />

infrage stelle. Die Bally Foundation und das Museo<br />

d’arte della Svizzera italiana beauftragten<br />

sieben internationale Kunstfachleute, darunter<br />

Yasmin Afschar, Julien Fronsacq, Kurator am<br />

MAMCO, Genf, und Catherin Wood, Direktorin<br />

der Tate Modern, mit der Nomination eine:r<br />

Künstler:in. Anschliessend wählte die Jury, der<br />

neben dem Präsidium der Bally Foundation<br />

Tobia Bezzola (MASI), Elena Filipovic (Kunsthalle<br />

Basel) und Diana Segantini (u.a. Expertin für<br />

arabische Kunst) angehörten, den Gewinner.<br />

Pedro Wirz winkt eine zweimonatige Ausstellung<br />

im MASI und ein Ankauf des gezeigten Werks<br />

für die Sammlung des Museums. ‹Diplomatic<br />

Immunity› besteht aus Wandreliefs und 13 Büsten,<br />

die auf Führungspositionen verweisen. Die<br />

Arbeit hinterfragt die Konzepte Wettbewerb und<br />

Zusammenarbeit in Bezug auf eine nachhaltige<br />

Gesellschaft. Wir müssten uns als Spezies denken,<br />

so der Künstler. Und weiter: «Wir müssen<br />

weit über unser eigenes Leben, unsere Wünsche<br />

und unsere Eitelkeiten hinausgehen, ja sogar<br />

über das Erbe eines Familiennamens oder von<br />

religiösen Führern oder mythologischen Figuren<br />

geförderte Prinzipien.»<br />

Pedro Wirz. Foto: Felipe Schwager<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Labor für junge Kunst<br />

Bad Ragaz — Nächsten Sommer findet die<br />

Schweizerische Triennale der Skulptur in<br />

Bad Ragaz und Vaduz unter dem Motto Gegenwart<br />

statt. Erstmals wird dabei das Fördergefäss<br />

‹Labor für junge Kunst› durchgeführt.<br />

Damit erhalten junge Kunstschaffende einen<br />

prominenten Ort auf dem Ausstellungsgelände.<br />

Künstler:innen unter dreissig Jahren können<br />

sich mit einem Projekt für die Teilnahme bewerben.<br />

Insgesamt werden von einer Jury zehn<br />

Projekte für einen Werkbeitrag von CHF 5000<br />

ausgewählt, der an die Realisierung des Kunstwerks<br />

für die Ausstellung gebunden ist.<br />

→ Eingabeschluss: 30.6.<br />

↗ badragartz.ch<br />

Frauenkunstpreis<br />

Bern — Die Stiftung Frauenkunstpreis vergibt<br />

zum 20. Mal ihren Preis, dotiert mit CHF 15’000.<br />

Damit zeichnet sie Künstlerinnen für ihre Leistungen<br />

in der bildenden Kunst aus und fördert<br />

geplante Projekte. Bewerben können sich<br />

Künstlerinnen oder Kollektive aus dem Kanton<br />

Bern, die nur über bescheidene Mittel verfügen<br />

oder deren Projekte wegen fehlender Mittel<br />

nicht realisiert werden können. Die Preisverleihung<br />

findet im Herbst <strong>2023</strong> im Rahmen der<br />

Jubiläumsschau im Kunsthaus Interlaken statt.<br />

→ Eingabeschluss: 30.6.<br />

↗ frauenkunstpreis.ch<br />

Regionale 24<br />

Dreiländereck — Kunstschaffende aus der<br />

Region Oberrhein (Nordwestschweiz, Südbaden<br />

und Elsass) können sich für eine Teilnahme an<br />

der Regionale 24 bewerben. Zugelassen sind<br />

Künstler:innen und Stipendiat:innen, die im<br />

trinationalen Raum leben und arbeiten, einen<br />

starken biografischen Bezug dazu haben oder<br />

Mitglied der teilnehmenden Kunstvereine sind.<br />

Die Kurator:innen von 19 Ausstellungsräumen<br />

in Deutschland, Frankreich und der Schweiz<br />

sichten die Dossiers und konzipieren daraus<br />

die Ausstellungen zum Jahresende.<br />

→ Eingabeschluss: 30.6.<br />

↗ regionale.org<br />

B3 Biennale des bewegten Bildes<br />

Frankfurt / M — Kunstschaffende können Kurzfilme<br />

für die im Herbst stattfindende B3 Biennale<br />

des bewegten Bildes in Frankfurt am Main<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


einreichen. Die Filme dürfen nicht länger als<br />

30 Minuten dauern, müssen englisch untertitelt<br />

und in den Jahren 2022 bzw. <strong>2023</strong> produziert<br />

worden sein. Voraussetzung für die Teilnahme ist<br />

ausserdem, dass die Filme erstmals in Deutschland<br />

gezeigt werden und noch nicht im Internet<br />

oder in den sozialen Medien verfügbar sind.<br />

→ Eingabeschluss: 19.6.<br />

↗ b3biennale.de<br />

Abbaye Hauterive — Kunstwettbewerb<br />

Hauterive — Die Stiftung Hauterive veranstaltet<br />

einen Kunstwettbewerb für die Abteikirche<br />

Ste-Marie. Das Zisterzienser-Kloster liegt in<br />

der Gemeinde Hauterive Nahe Freiburg. Der<br />

Name Hauterive, lateinisch Alta ripa, «Hohes<br />

Ufer», kommt von den hohen Sandsteinfelsen<br />

in der Saaneschlaufe, wo sich das Kloster<br />

befindet. Nun möchte die Abtei dem grossen<br />

Glasfenster des Chors seine ursprünglichen<br />

Abmessungen zurückgeben und dieses durch<br />

neue Glasfenster ersetzen. Kunstschaffende<br />

und Glasmaler:innen können sich bewerben.<br />

→ Eingabeschluss: 12.6.<br />

↗ abbaye-hauterive.ch<br />

Kasseler Dokfest<br />

Kassel — Filmemacher:innen, Künstler:innen,<br />

Verleiher:innen, Produzent:innen, Galerist:-<br />

innen, Hochschulen und Institutionen sind<br />

eingeladen, sich mit aktuellen Arbeiten und<br />

Projekten für das 40. Kasseler Dokumentarfilm-<br />

und Videofest zu bewerben. Pro Person<br />

können maximal fünf Werke, dokumentarische<br />

und künstlerisch-experimentelle Lang- und<br />

Kurzfilme, eingegeben werden. Vorgabe ist,<br />

dass sie in den Jahren 2022 oder <strong>2023</strong> produziert<br />

worden sind. Neben Filmen sind auch<br />

Medieninstallationen und -skulpturen willkommen.<br />

Die ausgewählten Arbeiten werden am<br />

Kasseler Dokfest im November präsentiert.<br />

→ Eingabeschluss: 1.7.<br />

↗ kasselerdokfest.de<br />

Fotofestival Lenzburg<br />

Lenzburg — Schweizer und internationale<br />

Fotograf:innen und Künstler:innen, die mit<br />

fotobasierten Medien arbeiten, können sich für<br />

die sechste Ausgabe des Fotofestival Lenzburg<br />

bewerben. Sie sind aufgefordert, ein Projekt<br />

zum Thema ‹Synthesis› vorzuschlagen. Eine<br />

Jury wählt fünf Projekte aus, welche die Kunstschaffenden<br />

in der Folge gemeinsam mit der<br />

Festivalleitung und den Kurator:innen für eine<br />

Ausstellung weiterentwickeln, die am Festival<br />

im nächsten Frühjahr gezeigt wird. Eine Künstlerin<br />

oder ein Künstler erhält zudem die Möglichkeit,<br />

im August zwei Wochen im Müllerhaus<br />

in Lenzburg zu residieren. Der Wettbewerb ist<br />

offen für alle Arten von Fotografie<br />

→ Eingabeschluss: 7.6.<br />

↗ fotofestivallenzburg.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Swagata Bhattacharyya — Gästeatelier Krone<br />

Aarau — Jedes Jahr im <strong>Juni</strong> zeigt das<br />

Forum Schlossplatz die Werkschau der<br />

aktuell im Gästeatelier Krone residierenden<br />

Künstler:innen. Das Programm ermöglicht<br />

Kunstschaffenden aus Indien, Palästina, der<br />

Republik Kongo und Burkina Faso einen Aufenthalt<br />

in Aarau. In diesem Jahr präsentiert Swagata<br />

Bhattacharyya seine Arbeiten, die während<br />

seiner Residenz entstanden sind. Der Künstler<br />

hat in Kolkata, wo er heute lebt, und Vadodara,<br />

einer Universitäts- und Industriestadt<br />

im westlichen Indien, Malerei studiert. Sein<br />

Schaffen umfasst jedoch verschiedene Medien:<br />

In Zeichnungen, Fotografien oder computergenerierten<br />

Arbeiten simuliert Bhattacharyya düstere<br />

Bildwelten von meist urbanen Settings. Wie<br />

formt digitale Desinformation die öffentliche<br />

Meinung? Wie wirkt sich politische Machtdemonstration<br />

auf Städte- und Landschaftsplanung,<br />

auf Architektur und Technologie aus?<br />

Das sind einige der Fragen, die Bhattacharyya<br />

beschäftigen und denen er in seiner sechsmonatigen<br />

Residenz nachgegangen ist.<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 133


Swagata Bhattacharyya · Come, let’s sing<br />

a hate song, <strong>2023</strong>, Digitaldruck auf Papier,<br />

48 x 32 cm<br />

→ Forum Schlossplatz, 10.–25.6.<br />

↗ forumschlossplatz.ch<br />

Parallel zur Art Basel<br />

Basel — Von Monstern und Geistern über Mythen,<br />

Pflanzen und Technologie: Die zahlreichen<br />

kleineren Ausstellungsräume und Offspaces aus<br />

Basel zeigen während der Art Basel (→ S. 125)<br />

ein attraktives Programm. Im Ausstellungsraum<br />

Klingental lädt die Schau ‹You might find yourself<br />

in a haunted space› dazu ein, über zukünftige<br />

Lebensformen nachzudenken, die in einer<br />

von Pandemien, Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung<br />

geprägten Welt überlebensfähig<br />

sind. Ein feministischer Blick auf Technologie<br />

wird hingegen in der Ausstellung ‹double<br />

show – female perspectives on technology› im<br />

Symbiont Art Space gegeben. Joana Moll und<br />

Vidya-Kélie zeigen Arbeiten zum Verhältnis von<br />

Natur und Technik, zum Ressourcenverbrauch<br />

digitaler Technologie und den Regeln von Physik<br />

und Zufall. In der Kulturstiftung Basel H. Geiger<br />

beleuchtet die Gruppenschau ‹Evaporating<br />

Suns – Zeitgenössische Mythen vom Arabischen<br />

Golf› 13 künstlerische Positionen, welche das<br />

Wechselspiel von Mythos, objektiver Information<br />

und Geschichtsschreibung erkunden und<br />

in Bezug setzen zu jeweiligen Verständnissen<br />

des gesellschaftlichen Wandels. Im Helvetia<br />

Art Foyer und im Ausstellungsraum mayday<br />

erhalten Dimitra Charamandas (*1988, Solothurn)<br />

und Stefan Burger (*1977, Müllheim/<br />

Baden, DE) je eine Einzelpräsentation. Gespannt<br />

darf man sein, was für Arbeiten Burger in der<br />

Schau ‹Choral Hypocrite› zeigt. Der Titel ist eine<br />

Reverenz an den Komponisten Erik Satie, der am<br />

Ende seines ebenso benannten Satzes aus der<br />

Suite ‹Choses vue à droite et à gauche›, 1914, die<br />

Bemerkung hinschrieb: «Meine Choräle gleichen<br />

denen von Bach, mit dem Unterschied, dass<br />

sie seltener und weniger prätentiös sind.» Ob<br />

Parodie auf barocke Regeltreue oder ein Befreiungsschlag<br />

aus jeglichen Konventionen – von<br />

Burgers medial vielfältiger Praxis ist auf jeden<br />

Fall Grenzensprengendes zu erwarten. Auf<br />

einer Erfolgswelle reitet derweil die schweizerisch-griechische,<br />

in Solothurn und Athen<br />

lebende Künstlerin Dimitra Charamandas, die<br />

2022 ihren MA in Fine Arts am Institut Kunst<br />

Gender Natur in Basel abschloss und im Herbst<br />

<strong>2023</strong> eine Einzelausstellung im Kunstmuseum<br />

Solothurn erhält. In der Ausstellung ‹Little<br />

inlets› im Helvetia Art Foyer präsentiert sie Gemälde,<br />

die von fotografischen Bildern inspiriert<br />

sind, welche mit unterschiedlichen Techniken<br />

die Wirklichkeit abzubilden und zu modellieren<br />

versuchen. Perspektivwechsel, Vergrösserung<br />

und Verwandlung machen dabei die Fluidität<br />

jeglicher Wissenskonstruktion sichtbar. MV<br />

Stefan Burger · Konorski-Klöppel II, <strong>2023</strong>,<br />

C-Print auf Aluminium, Holzrahmen lackiert,<br />

Museumsglas, 121 x 150 cm.<br />

→ Kunstraum Klingental, 4.6.–9.7.<br />

↗ ausstellungsraum.ch<br />

→ Symbiont Art Space, 12.6–24.7.,<br />

↗ symbiont.space<br />

→ KBH.G, bis 16.7. ↗ kbhg.ch<br />

→ Mayday, bis 25.6.<br />

↗ maydaymaydaymayday.ch<br />

→ Helvetia Art Foyer, bis 27.7. ↗ helvetia.com<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Open Doors Engadin<br />

Bergell / Engadin — Ende <strong>Juni</strong> öffnen das Bergell<br />

und das Engadin erneut für ein Wochenende<br />

ihre Türen und geben Einblick in über<br />

achtzig ausgesuchte Bauten von Castasegna<br />

bis S-chanf aus den verschiedensten Epochen.<br />

Darunter befinden sich Gebäude, die der<br />

Bevölkerung sonst nicht oder nur beschränkt<br />

zugänglich sind. So etwa das 4-Sterne-Hotel<br />

Maistra 160 des Architekten Gion A. Caminada<br />

in St. Moritz, der diesjährigen Patronatsgemeinde,<br />

oder in Castasegna das Studio Cascina<br />

Garbald des Architekten Armando Ruinelli. Ein<br />

letztes Mal ist der temporäre Rote Turm auf<br />

dem Julierpass zu besichtigen, der 2017 für das<br />

Origen Festival erbaut wurde und nur noch bis<br />

August bestehen bleibt. Die Open Doors können<br />

individuell oder mit geführten Architektur-<br />

Spaziergängen besucht werden.<br />

Freiburg als Gewinner hervorging. Darin widmet<br />

sich Charlatan dem Leben im städtischen<br />

Raum von Freiburg und betrachtet die Quartiere<br />

in Analogie zum Myzel als lebendige Organismen.<br />

Ein Traktor zieht auf einem Anhänger ein<br />

igluartiges Holzgebilde von Ort zu Ort, in dem<br />

Pilze kultiviert werden; drumherum wachsen<br />

Rhizom-Pflanzen, wie zum Beispiel heimische<br />

Orchideen, die mit Pilzen in Symbiose leben.<br />

Von der Biomasse lernen ist die Maxime dieses<br />

nomadischen Konzepts, in dem es um das Zusammenleben<br />

und um das Entstehen neuer Geflechte,<br />

Verbindungen und Kreisläufe geht. Im<br />

Labo Urbain, einem von der Stadt für Kultur genutzten<br />

Raum, erhält Charlatan bis September<br />

eine Residenz. Und im historischen Quartier du<br />

Bourg realisieren Charlatan gleichzeitig ihren<br />

Dokfilm ‹Ponts & Enracinements / Brücken &<br />

Verwurzelungen› mit den Bewohner:innen, die<br />

von ihren Erfahrungen, Erinnerungen und ihrem<br />

Zusammenleben in den unterschiedlichsten<br />

Sprachen erzählen werden.<br />

Der Rote Turm, Julierpass. Foto: Christian<br />

Brandstätter<br />

→ Diverse Orte, 24./25.6.<br />

↗ opendoors-engadin.org<br />

Charlatan<br />

Freiburg — Charlatan ist ein bilinguales Kunstkollektiv<br />

aus Freiburg, das seit 2007 künstlerische<br />

Recherche betreibt und daraus Projekte<br />

in verschiedenen Formaten realisiert, von Ausstellungen<br />

über Performances bis zu Filmen.<br />

Diesen Sommer ist Charlatan im Stadtraum<br />

von Freiburg unterwegs. ‹Wir sind Natur und<br />

Natur ist Kultur› ist ein partizipatives Projekt,<br />

das 2020 aus einer Ausschreibung der Stadt<br />

Charlatan · Wir sind Natur und Natur ist<br />

Kultur – réseaux, circuits & capillarités,<br />

Freiburg, 6.5. Foto: Primula Bosshard<br />

→ Stadtraum, bis September ↗ charlatan.ch<br />

Horizonte — offenes Feld<br />

Luzern — Im Sommer 2022 lud Felix Schenker,<br />

Gründer von arttv.ch, Schweizer und deutsche<br />

Kunstschaffende, die von der Luzerner<br />

Galeristin Evelyne Walker ausgewählt worden<br />

waren, zu einem gemeinsamen Aufenthalt auf<br />

sein Schloss Gleina im ostdeutschen Bundes-<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 135


land Sachsen-Anhalt ein. Der Abschluss dieses<br />

Kulturaustauschs wurde mit der Ausstellung<br />

‹Horizonte – offenes Feld› gefeiert, aus der<br />

Walker nun Werke von über zwanzig Kunstschaffenden<br />

in ihrer Luzerner Galerie Vitrine<br />

zeigt. Viele der Arbeiten entstanden im Schloss<br />

und sind teils unmittelbar vom Ort inspiriert.<br />

So hat sich die iranische Künstlerin Sepideh<br />

Nourmanesh der sanft welligen Landschaft<br />

Sachsen-Anhalts zugewandt, und Johanna Näf<br />

hat aus vorgefundenen Tapetenresten feine<br />

Kompositionen kreiert. Paul Lussi montierte für<br />

seine Tuschezeichnungen gesammelte Blätter,<br />

Gräser und Blüten wie in einem Herbarium auf<br />

dem Bildträger. Die Kunstschaffenden, es sind<br />

Jahrgänge von den 1950er- bis in die 1990er-<br />

Jahre vertreten, arbeiten mit den verschiedensten<br />

Medien, von Malerei und Zeichnung<br />

über Keramik bis Performancekunst. Claudia<br />

Bucher zeigte an der Eröffnung ihre Performance<br />

‹10 Bausteine›. Begleitet wird die Schau<br />

von einem Film-Essay der Dokumentarfilmerin<br />

Esther Heeb, welche die Kunstschaffenden in<br />

Gleina mit ihrer Kamera begleitete.<br />

verändert sich nicht nur ihre Morphologie, sondern<br />

auch unsere Wahrnehmung beziehungsweise<br />

die Bedeutung von Landschaft. Diese<br />

Veränderungen versucht die Künstlerin und<br />

Kuratorin Sadhyo Niederberger aus der Perspektive<br />

der Kunst sichtbar zu machen. Über<br />

hundert Kunstschaffende sind ihrem Aufruf<br />

gefolgt und haben Abbildungen eigener Werke<br />

auf die für dieses Projekt geschaffene Website<br />

hochgeladen. Es ist ein Panoptikum, das Niederberger<br />

nun im Singisen Forum in eine räumliche<br />

Anordnung überführt hat. Der erste Teil<br />

der Ausstellung ‹Landschaftsveränderung im<br />

Blickfeld der Kunst› unter dem Titel ‹sedimentieren,<br />

kristallisieren, kondensieren› situiert<br />

sich gestalterisch und medial zwischen Archiv,<br />

Bibliothek und Buch. Es ist, in Anlehnung an<br />

den Kunsthistoriker Aby Warburg, eine ‹Working<br />

Library›, die sich laufend verändern wird und<br />

dabei unterschiedliche Landschaftsbegriffe<br />

und -bilder zum Vorschein bringt. Stehen hier<br />

die Konzepte, Haltungen und Recherchen der<br />

Kunstschaffenden im Vordergrund, wird der<br />

zweite Teil der Ausstellung, der im August unter<br />

dem Titel ‹Rolling Stones›, eröffnet, ausgewählte<br />

Originalwerke zeigen.<br />

Claudia Bucher · 10 Bausteine, 6.5., Galerie<br />

Vitrine, Luzern. Foto: Rob Nienburg<br />

→ Galerie Vitrine, bis 24.6. ↗ Galerie-vitrine.ch<br />

‹Landschaftsveränderung im Blickfeld<br />

der Kunst›, Ausstellungsansicht Singisen<br />

Forum. Foto: Gregor Galliker<br />

→ Murikultur, Singisen Forum, bis 23.7.<br />

↗ murikultur.ch<br />

↗ readingcasparwolf.kleio.com<br />

Wie Landschaft sich verändert<br />

Muri — Landschaft ist ein Konstrukt, das sich<br />

in stetem Wandel befindet. Mit der Klimakrise<br />

Strangers — we are!<br />

St. Gallen — Heimat, Herkunft, Identität sind<br />

Themen, mit denen sich der im Toggenburg auf-<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


gewachsene Künstler Andy Storchenegger seit<br />

jeher beschäftigt, jüngst in seiner Einzelausstellung<br />

‹Im Wald des Vaters› in der Kunsthalle<br />

Wil. Immer wieder arbeitet er mit Personen aus<br />

anderen Kulturkreisen und Kunstsparten zusammen.<br />

Gemeinsam mit dem taiwanesischen<br />

Tänzer Guang-Xuan Chen, der Mitglied der<br />

Tanzkompanie des Theaters St. Gallen ist, hat<br />

er einen Werkbeitrag des Kantons St. Gallens<br />

für das Projekt ‹Strangers – we are!› erhalten,<br />

das sie nun in der Lokremise zur Aufführung<br />

bringen. In der performativen Installation nehmen<br />

die beiden ihre Lebens erfahrung auf, um<br />

ihre Unsicherheiten bezüglich ihrer Identität<br />

zu hinterfragen. Sie erforschen Gefühlslagen,<br />

Situationen und Konzepte, wie man sich in<br />

eine bestimmte Form fügt, wie man mit etwas<br />

vertraut oder gar unsichtbar wird.<br />

Areals in ein Kultur- und Begegnungszentrum<br />

eingerichtet werden soll. Stimmt die Bevölkerung<br />

nächstes Jahr dem Baukredit zu, ist die<br />

Eröffnung für 2028 festgesetzt. Inzwischen finden<br />

Ausstellungen im denkmalgeschützten K2<br />

statt. Die erste Ausstellung des Kunst vereins<br />

‹Arsenal 23› nimmt Bezug auf das Zeughaus,<br />

das als Geräte-, Material- und Waffenlager<br />

diente, und das Arsenal in Venedig, das durch<br />

die Kunstbiennale von Venedig Bekanntheit<br />

erlangt hat. Im Rückgriff auf die arabische<br />

Wortbedeutung des Arsenale als ein Gebäude,<br />

in dem etwas hergestellt wird, präsentiert die<br />

als Reihe angedachte Ausstellung, was aktuell<br />

in den Ateliers von Künstler:innen entsteht.<br />

Gezeigt werden etwa Keramikarbeiten von<br />

Clare Goodwin, den Raum einnehmende Zeichnungen<br />

von Stella Pfeiffer sowie Werke von<br />

Lipp & Leuthold oder Dimitra Charamandas.<br />

Guang-Xuan Chen und Andy Storchenegger ·<br />

Strangers – we are, <strong>2023</strong>, ca. 40’. Foto: Ladina<br />

Bischof<br />

→ Lokremise St. Gallen, 30.6.<br />

↗ lokremise.ch<br />

Stella Pfeiffer · Kreise ziehen – Konstellation<br />

Nr. 1, 2021, Installation, Zeichnung, Tusche auf<br />

Chinapapier und Leinwand © ProLitteris<br />

→ K2 auf dem Zeughausareal, 22.6.–9.7.<br />

↗ kunstverein-uster.ch<br />

Kunstverein Uster<br />

Uster — Im Zeughausareal in Uster finden<br />

seit 2018 Ausstellungen statt. 2021 ist aus der<br />

lebendigen Kunstszene der Kunstverein Uster<br />

hervorgegangen. Dieser beteiligt sich unter<br />

anderem an der Planung eines Ausstellungsraums,<br />

der im Rahmen der Transformation des<br />

Klimakultur für alle<br />

Zürich — Am 18. <strong>Juni</strong> stimmt die Schweiz über<br />

das Klimaschutz-Gesetz ab. Mit dem Gesetz<br />

soll die Schweiz das an der Klimakonferenz von<br />

Paris gesetzte Netto-Null-Ziel erreichen. Eine<br />

Gruppe von 250 Wissenschaftler:innen hat sich<br />

unlängst zusammengeschlossen, um gemein-<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 137


sam für ein Ja zu werben. Mit ihnen zahlreiche<br />

Verbände, Unternehmen, Kirchen und Parteien.<br />

Auffallend abwesend ist die Kunstwelt. Das<br />

soll sich ändern: Auf Initiative von Christina<br />

Hemauer und Roman Keller hat eine Gruppe<br />

von Künstler:innen eine Unterschriften-Aktion<br />

gestartet. Sie laden Kunst- und Kulturschaffende<br />

ein, sich öffentlich für die Annahme des<br />

Klima- und Innovationsgesetzes zu engagieren.<br />

Der Klimawandel sei eine naturwissenschaftliche<br />

und eine kulturelle Angelegenheit. In der<br />

Kunst sind ökologische Themen derzeit überall<br />

gegenwärtig: Szenarien werden entworfen und<br />

die Weltlebensgemeinschaft proklamiert. Mit<br />

dem Gesetz bietet sich die Möglichkeit, auf<br />

politischer Ebene Einfluss zu nehmen. Wir vom<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> unterstützen das Engagement<br />

von der Kunst fürs Klima und sagen: unterschreiben<br />

und abstimmen!<br />

Zürich — Storytelling hat Tradition in den<br />

Polarregionen, ganze Universen aus Menschen,<br />

Tieren und Göttern werden erschaffen und zu<br />

Mythen geformt. Einer dieser Mythen dreht<br />

sich um die Meeresgöttin Sedna, die Mutter<br />

aller Meerestiere, die nach zwanzig Jahren<br />

ins Nordamerika Native Museum zurückkehrt.<br />

Stein, Geweih und Elfenbein sind die Materialien,<br />

mit denen Kunstschaffende der nordischen<br />

Völker ihren Geschichten Ausdruck geben. Sie<br />

bilden ihr Leben ab und erzählen vom Einbruch<br />

der Moderne in ihr ursprüngliches, in die natürlichen<br />

Kreisläufe eingebettetes Dasein. Wie<br />

brachial die beiden Welten aufeinandertreffen,<br />

zeigt exemplarisch der ‹Jäger beim Gully› von<br />

Jesse Tungilik (*1984). Ein Inuit sitzt auf einer<br />

trostlosen Asphaltinsel mit einem Speer vor<br />

einem Gullydeckel, als würde er Robben jagen.<br />

Immer weniger Eis finden auch Polarbären vor,<br />

was ihr Überleben gefährdet. Sie müssen sich<br />

sogar abkühlen, wie Qavavau Manumie aus<br />

Kinngait (Cape Dorset) in ihrer Farbstiftzeichnung<br />

festhält. Sedna führt uns durch diese<br />

wunderbare Schau voller Preziosen, zuletzt als<br />

nachdenkliche Schwangere. Bill Nasoguluak<br />

lässt sie auf ihrer Schwanzflosse knien und<br />

sich fragen, wie zukünftige Generationen in<br />

der vom Klimawandel besonders betroffenen<br />

Polarregion überleben können. TS<br />

Keeling Curve, Jahre 0–<strong>2023</strong> © Scripps<br />

Institution of Oceanography at UC San Diego<br />

→ Ja zum Klimaschutz-Gesetz am 18.6.<br />

↗ kunstklima.ch<br />

Sedna<br />

Ningiukulu Teevee (Ningeokuluk) · Sedna<br />

flüstert, 2008, Cerny Inuit Collection<br />

© Museum Cerny<br />

→ Nordamerika Native Museum, bis 17.9.<br />

↗ nonam.ch<br />

↗ museumcerny.ch<br />

Bijou oder Bausünde?<br />

Zürich — Im Eingang der Villa Patumbah türmt<br />

sich Bauschutt – eine Bausünde im Bijou, das<br />

einst selbst bedroht war! Es ist der Auftakt zur<br />

Ausstellung ‹Bijou oder Bausünde? Über unseren<br />

Umgang mit Baukultur›. Der Diskurs über<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Baukultur wird in drei Räumen des in der Villa<br />

Patumbah einquartierten Heimatschutzzentrums<br />

geführt. Das helle Damenzimmer lädt<br />

mit Liegestühlen zum Hören, Nachdenken und<br />

Lesen über den Begriff der Schönheit ein. Der<br />

trefflich ausgewählte Raum ist mit seinen vielen<br />

Schmuckelementen eine einzige Huldigung<br />

an den Barock. Im eher nüchternen Herrenzimmer<br />

samt originalen Brandspuren an der<br />

Kastendecke zeigen ein Sprechblasenwald und<br />

Kurzfilme die Debatten und Konflikte, die rund<br />

um das Bauen entstehen können. Zwischen<br />

diesen beiden Räumen liegt das Esszimmer<br />

mit Videostationen, Umfragen und dem nicht<br />

nur für Kinder amüsanten Wimmelbild ‹Unterwegs<br />

in Guggikon›, welches in konzentrierter<br />

Form die Thematik der Stadtentwicklung aufgreift.<br />

Wir mögen den Begriff ‹Baukultur› mit<br />

alten Häusern in Verbindung bringen, was aber<br />

nur bedingt zutrifft. Vermehrt rücken auch<br />

neuere, vielleicht sogar «hässliche» Gebäude<br />

in den Fokus, wie etwa die Kontroverse um die<br />

Triemli-Türme illustriert. Ein etwas versteckt<br />

im Treppenhaus aufgebauter Selbsttest stellt<br />

Fragen, die auf den ersten Blick gar nicht so<br />

einfach zu beantworten sind. Genau hinsehen<br />

lohnt sich deshalb – auch ausserhalb der<br />

Ausstellung. TS<br />

Swiss Press Photo<br />

Zürich — Das Landesmuseum zeigt in den<br />

Ausstellungen ‹World Press Photo <strong>2023</strong>› und<br />

‹Swiss Press Photo 23› die besten nationalen<br />

und internationalen Pressefotografien. Die Ausstellung<br />

zur Schweizer Pressefotografie zeigt<br />

rund 130 Bilder aus aktuellen Ereignissen wie<br />

dem Krieg in der Ukraine oder den Klimaprotesten,<br />

Alltagsszenen aus dem heissen Sommer in<br />

der Schweiz, Porträts oder Sportereignisse. Die<br />

Fotografien sind in die Kategorien Aktualität,<br />

Alltag, Schweizer Geschichten, Porträt, Sport<br />

und Ausland gegliedert. Die Ausstellung ermöglicht<br />

es, das letzte Jahr noch einmal durch<br />

die Kameralinse Revue passieren zu lassen<br />

und die Schweiz durch die Perspektive der<br />

Fotograf:innen zu betrachten. In diesem kaleidoskopartigen<br />

Bild streifen wir skurrile Figuren<br />

in Genfs Strandhütten, eine Fussballmeisterschaft<br />

im Oberwallis, Peter Bichsel in seinem<br />

Garten oder sehen die Schweiz als abstrakte<br />

Landschaft von oben.<br />

Karine Bauzin · Les cabanes de plage,<br />

Swiss Press Photo <strong>2023</strong><br />

→ Landesmuseum Zürich, bis 25.6.<br />

↗ landesmuseum.ch<br />

Atelier vom Wolf in der Säule<br />

‹Bijou oder Bausünde?›, Bauschutt, Ausstellungsansicht<br />

Villa Patumbah. Foto: Noah Santer<br />

→ Villa Patumbah, bis Anfang 2024<br />

↗ heimatschutzzentrum.ch<br />

Zürich — In den 1990er-Jahren entstand das<br />

Atelier vom Wolf in der Säule, eine Tagesstätte,<br />

die Menschen mit einer psychischen<br />

Beeinträchtigung Raum für die gestalterische<br />

Betätigung anbietet. Hervorgegangen aus der<br />

Universitätsklinik PUK in Zürich, gehört es<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 139


heute zu sintegrA, einem Verein, der sich für<br />

die Integration von Menschen mit psychischen<br />

Leiden engagiert. Anlässlich des 25-jährigen<br />

Jubiläums zeigen ungefähr vierzig Kunstschaffende<br />

im gleich beim Bahnhof Dietikon<br />

gelegenen Kulturhaus Gleis 21 Arbeiten, die<br />

in den vergangenen drei Jahren entstanden<br />

sind. Die Werke, die man wohl der Outsider Art<br />

zuschreiben würde, thematisieren einerseits<br />

biografisch behaftete Themen wie Isolation,<br />

Gefangenschaft, Flucht oder Beziehungen.<br />

Andererseits sind aber auch klassische Genres<br />

wie Landschaften, Porträts oder Stillleben<br />

vertreten. Die Ausstellung wird von Lesungen,<br />

Konzerten und Poetry Slams umrahmt.<br />

2017 und 2019 in zwanzig grossen Bahnhöfen<br />

Deutschlands und danach an verschiedensten<br />

Orten in Europa zu sehen. Sie umfasst<br />

von Künstler:innen gemalte Porträts und<br />

Lebensläufe von über vierzig queeren Persönlichkeiten<br />

von der Antike bis heute, die<br />

unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt haben.<br />

Für Zürich wurde die Ausstellung um das<br />

Porträt der Reisejournalistin und Feministin<br />

Annemarie Schwarzenbach, den Komponisten<br />

Paul Burkhard und den Modedesigner<br />

Fred Spillmann erweitert. Die Bilder wurden<br />

von den Künstler:innen Christina Baeriswyl,<br />

Andrea Collgas und Felix Kindelán geschaffen.<br />

Anspruch der Ausstellung ist es, nicht nur den<br />

Kampf gegen die Diskriminierung in den Fokus<br />

zu rücken, sondern in positivem Sinne das<br />

Engagement queerer Menschen für die Gesellschaft<br />

zu beleuchten.<br />

Marianna Pletscher · Not so far away, 2020,<br />

Holzdruck auf Papier, 50 x 40 cm<br />

→ Kulturhaus Gleis 21, 15.–24.6.<br />

↗ gleis21.ch<br />

↗ sintegra-zh.ch<br />

Queeres Europa<br />

Zürich — Die Zürcher Kantonalbank ist seit<br />

2020 Sponsoring-Partnerin der Zurich Pride,<br />

die immer im <strong>Juni</strong> auf die queere Community<br />

der Schweiz aufmerksam macht. In diesem<br />

Kontext zeigt sie in ihrem Hauptsitz die von der<br />

gemeinnützigen Organisation 100 % Mensch<br />

entwickelte Diversity-Kunstausstellung ‹We<br />

are part of culture›. Die Schau war zwischen<br />

Robert W. Richards · Marlene Dietrich, aus<br />

der Ausstellung We are part of culture, 2017<br />

fortlaufend<br />

→ Zürcher Kantonalbank, Schalterhalle,<br />

Bahnhofstrasse 9, bis 16.6.<br />

↗ zkb.ch/pride<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Swagata Bhattacharyya 10.6.–25.6.<br />

Galerie 6 Aarau, Milchgasse 35, *79 541 6416 Harriet Keller-Wossidlo 10.6.–8.7.<br />

Noëmi Zingg –ı 10.8.<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Poesie in Bild und Text –ı 23.4.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Nur Natur? Lea Achermann,<br />

–ı 1.7.<br />

Micha Aregger<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Erna Schilling und ihre Musen 10.6.–20.8.<br />

Appenzell Kunsthalle Appenzell, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Francisco Sierra –ı 11.6.<br />

Alice Channer 2.7.–8.10.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Vordemberge-Gildewart<br />

–ı 11.6.<br />

Stipendium <strong>2023</strong><br />

Alice Channer 2.7.–8.10.<br />

Arbon Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 David Bürkler – Übersicht –ı 13.6.<br />

Roland Dostal – neue Werke 10.6.–7.7.<br />

Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 The First the Last Eternity –<br />

10.6.–23.7.<br />

Barbara Signer<br />

Arisdorf Atelier Sibylle Laubscher, Hauptstrasse 43, *798207842 The Painted House – Sibylle<br />

10.6.–11.6.<br />

Laubscher<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Zwischen Pathos und Pastos –<br />

–ı 29.10.<br />

Christopher Lehmpfuhl<br />

Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Das Stillleben im Wandel der Zeit 3.6.–10.9.<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

*91 759 81 40<br />

Nanda Vigo –ı 25.6.<br />

–ı 25.6.<br />

Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1,<br />

*91 791 1942<br />

Venezia – Gabriella Corti,<br />

Adriano Crivelli<br />

Galleria Sacchetti, Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 Alejandra Atarés – Paint to<br />

–ı 8.7.<br />

Represent Filtred Nature<br />

Tanja Rochelmeyer – ReConnected –ı 8.7.<br />

Assens Espace culturel Assens, Rte du Moulin 9, *21 881 1677 Brigitte Crittin, Anna<br />

–ı 15.7.<br />

Kammermann, Ivo Soldini<br />

Parcours d’art en paysage<br />

–ı 24.9.<br />

6 ème édition<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1,<br />

Hugo Capron –ı 3.6.<br />

*32 724 6160<br />

Baar foryouandyourcustomers, Bahnhofstrasse 4 Fraenzi Neuhaus 14.6.–14.5.<br />

Z-Galerie, Dorfstrasse 6a Fredi Staub – Passage to Babylon –ı 4.6.<br />

Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 Mitten im Wald – Andreas Dal Cero –ı 9.7.<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Schaufenster Archiv –<br />

–ı 6.8.<br />

Architekturdenkmal Langmatt<br />

Raumfahrt VII – Natacha Donzé, 4.6.–24.9.<br />

Laila Kaletta, Vicente Lesser<br />

Geisterhaus Langmatt –<br />

–ı 10.12.<br />

Eine unsichtbare Ausstellung<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Kostas Maros – Human Nature –ı 1.7.<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36<br />

von kleinen Atomen und grossen<br />

–ı 2.7.<br />

Geschichten<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Ana Vujic –ı 9.7.<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Thomas Ruch – Der Esel hat<br />

11.6.–2.7.<br />

drei Beine<br />

Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Will Eisner – Graphic Novel<br />

Godfather<br />

–ı 18.6.<br />

NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 141


Appenzell — Natacha Donzé, Kunstmuseum<br />

Appenzell. Foto: Urs Baumann<br />

Basel — Maitha Abdalla, Kulturstiftung<br />

Basel H. Geiger I KBH.G<br />

Hécatombe Collectives –ı 18.6.<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25 Dimitra Charamandas –<br />

–ı 27.7.<br />

Little inlets<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Evaporating Suns –ı 16.7.<br />

*61 262 01 66<br />

Kunstforum Baloise Park, Aeschengraben 33 Siren Songs / Sinister Sirens 12.6.–27.10.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Ketuta Alexi-Meskhishvili –ı 6.8.<br />

Tiona Nekkia McClodden –ı 13.8.<br />

P. Staff 9.6.–10.9.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Andrea Büttner –ı 1.10.<br />

Vivian Suter –ı 1.10.<br />

Gina Folly –ı 1.10.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 62 62<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Shirley Jaffe<br />

Charmion von Wiegand<br />

–ı 30.7.<br />

–ı 13.8.<br />

Nacht – träumen oder wachen<br />

–ı 21.1.<br />

Erleuchtet! –ı 28.4.<br />

Memory –ı 5.7.<br />

Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Janet Cardiff, George Bures Miller 7.6.–24.9.<br />

Roger Ballen –ı 19.10.<br />

La roue = c’est tout –ı 8.2.<br />

Artstübli, Steinentorberg 28, *79 287 9923 Artyou Installation – Mark Jenkins –ı 27.8.<br />

Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 Joël Besse et Francesco<br />

–ı 29.6.<br />

Camponovo<br />

Ausstellungsraum balagan Arts, Allschwilerstrasse 101 Wanderung – Robin Ballard 9.6.–23.6.<br />

Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />

*61 681 6698<br />

You may find yourself in a<br />

haunted space<br />

4.6.–9.7.<br />

BelleVue – Ort für Fotografie, Breisacherstrasse 50 Pia Zanetti –ı 16.6.<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29, Plots and Pieces – Milena Naef<br />

–ı 19.6.<br />

*61 556 4066<br />

Meeting SilverFuture –<br />

Aline Stalder<br />

30.6.–28.8.<br />

Eleven Ten Studio, Feldbergstrasse 86, *79 171 11 10 Agnieszka Kuntzmann – mother –ı 3.6.<br />

Cegielska / Dobrzanska –<br />

The power of touch<br />

9.6.–24.6.<br />

Filiale Basel, Hammerstrasse 91, & Sperrstrasse 61,<br />

*78 609 15 88<br />

Simone Holliger, Doris Lasch,<br />

Max Leiß – Skulptural I<br />

5.6.–5.7.<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 Art Basel <strong>2023</strong> – Mark Tobey 16.6.–18.6.<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946, Maurizio Barberis –ı 1.7.<br />

*61 263 70 80<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Natur –ı 1.7.<br />

Galerie Marianne Grob, Amerbachstrasse 10,<br />

Anja Braun, Johannes Lacher,<br />

3.6.–16.7.<br />

*78 953 72 58<br />

Romy Troxler<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Nadine Schemmann –ı 25.6.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Basel — K. Alexi-Meskhishvili, Kunsthalle<br />

Basel © ProLitteris. Foto: P. Hänger<br />

Basel — Jean Tinguely, Museum<br />

Tinguely © ProLitteris. Foto: D. Spehr<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

M3RS0 – Just do it 10.6.–29.7.<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *61 321 1503 Takashi Suzuki – new work 10.6.–5.8.<br />

Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b<br />

I never read, Art Book Fair Basel 14.6.–17.6.<br />

<strong>2023</strong><br />

Mayday, Hafenstrasse 25 Stefan Burger –ı 25.6.<br />

Messe Basel, Messeplatz 10 Swiss Art Awards <strong>2023</strong> 12.6.–18.6.<br />

Messeplatz Basel, Messeplatz 22<br />

Videocity präsentiert «Eye/View<br />

–ı 29.7.<br />

Transformation»<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Art Basel June <strong>2023</strong> 13.6.–18.6.<br />

Diango Hernández –ı 1.7.<br />

PF25 cultural projects, Jungstrasse 33<br />

We stay up late to behold the<br />

13.6.–30.6.<br />

beauty of the stars – Bouie Choi<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 from here – Elana Gutmann –ı 24.6.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Rosmarie Gehriger –ı 3.6.<br />

Christine Götti 9.6.–24.6.<br />

Stampa, Spalenberg 2, *61 261 79 10<br />

Projects #7: Zeichnung / Drawing<br />

–ı 12.8.<br />

1970–2022<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz Ebun Sodipo 14.6.–3.9.<br />

von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6 Ursula Reuter Christiansen –<br />

12.6.–18.6.<br />

Art Basel’s Unlimited sector<br />

Design for a Garden –ı 15.7.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Per Barclay – Aperture 12.6.–12.8.<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 May Your Dream Come –ı 25.6.<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Schaulager Basel, Ruchfeldstrasse 19<br />

Collective Worldbuilding – Kunst<br />

im Metaversum<br />

Public Art @ Freilagerplatz #1 –<br />

Jeppe Hein<br />

Out of the Box – 20 Jahre<br />

Schaulager<br />

3.6.–13.8.<br />

–ı 3.9.<br />

10.6.–19.11.<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Simone Holliger – venir en main –ı 9.7.<br />

Nature – Sound – Memory –ı 9.7.<br />

Pia Fries –ı 9.7.<br />

Appearing Rooms – Jeppe Heins<br />

–ı 3.9.<br />

Wasserpavillon in Basel<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Basquiat – The Modena Paintings 11.6.–27.8.<br />

Doris Salcedo – Palimpsest –ı 17.9.<br />

Doris Salcedo –ı 17.9.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Time, please –ı 9.7.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Himmelwärts – Claire Ochsner –ı 11.6.<br />

Verzauberte Windspiele –<br />

12.6.–19.11.<br />

Claire Ochsner<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12, *61 641 09 09 Daniel Clément 4.6.–9.7.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 143


Basel/Liestal — Marius Steiger,<br />

Kunsthalle Palazzo<br />

Basel/Muttenz — Pia Fries,<br />

Kunsthaus Baselland © ProLitteris<br />

Bellelay<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678<br />

Fondation de l’Abbatiale, Abbatiale de Bellelay,<br />

*32 484 7272<br />

Greet Helsen – Ausstellung und<br />

–ı 8.6.<br />

work in progress<br />

Thitz – Utopian Bag Art Show 11.6.–23.7.<br />

Daniela Keiser 17.6.–3.9.<br />

Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9, *58 203 17 31 Disappear here –ı 20.8.<br />

Print as a Battlefield –ı 20.8.<br />

Bern Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Heimat – Auf Spurensuche<br />

–ı 30.6.<br />

in Mitholz<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12<br />

Katharina Grosse – Studio<br />

–ı 25.6.<br />

Paintings, 1988–2022<br />

Museum für Kommunikation Bern, Helvetiastr. 16,<br />

Planetopia – Raum für Weltwandel –ı 23.7.<br />

*31 357 5555<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Monika Sosnowska 3.6.–10.9.<br />

Paul Klee – Alles wächst –ı 22.10.<br />

Affspace, Münstergasse 4 Christian Grogg –ı 30.6.<br />

Berner Fachhochschule / Haute école specialisée<br />

Finale 23 24.6.–7.7.<br />

bernoise, Fellerstrasse 11<br />

Christine Brügger, Kramgasse 31<br />

Wolfgang Beltracchi – Die<br />

–ı 24.6.<br />

Wiederkehr des Salvator Mundi<br />

Alberto Venzago – Fotografie –ı 24.6.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Bundesgasse 35<br />

Isabelle Krieg – Wie viele Erden<br />

Georges Wenger – Transformations<br />

Future<br />

–ı 24.9.<br />

–ı 24.9.<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Interim 10.6.–8.7.<br />

DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

Adrian Schär 9.6.–8.7.<br />

*31 311 4262 79 423 75 50<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Kotscha Reist – Badabum,<br />

Born in 1963<br />

–ı 8.7.<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Post Canvas – Gigga Hug, Peter<br />

Aerschmann, Stephan Bruelhart<br />

–ı 17.6.<br />

Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Romaine Kuonen –ı 3.6.<br />

Outside Rohling, Justingerweg 4, *76 412 36 93 Becoming 3.6.–4.6.<br />

Gabi Deutsch und Eva Rust 24.6.–25.6.<br />

The Woman Art Gallery, Thunstrasse 6 The Woman – Times 10.6.–25.6.<br />

Videocity x REX Box, Schwanengasse 9<br />

Videocity zu Gast in der REX<br />

–ı 28.6.<br />

Box Bern im <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> «Utopie<br />

im Heute – Kippmomente der<br />

Gegenwart»<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Olivia Abächerli –ı 8.7.<br />

Bex Bex & Arts, Domaine de Szilassy / Rte du Signal 14–16,<br />

*79 765 2726<br />

Triennale de sculpture<br />

contemporaine <strong>2023</strong><br />

–ı 24.9.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist, Asylweg 15,<br />

*32 672 29 89<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Lucky Spirits 3.6.–25.6.<br />

Mathis Altmann – Individuality<br />

–ı 18.6.<br />

Daniel Pommereulle – Flüchtig –ı 18.6.<br />

Neues Museum Biel, Seevorstadt 50–56, *32 328 7030 Wir, die Saisonniers … –ı 25.6.<br />

Art Momentum, Längfeldweg 116 A Timeless –ı 16.7.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Enfin – sans fin 9.6.–7.7.<br />

Krone Couronne, 1 Obergasse, *79 523 15 42 The Gleaners 9.6.–26.8.<br />

Binn TWINGI, Steinmatten, *27 971 5050 Twingi 23 17.6.–15.10.<br />

Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Daniel Gustav Cramer –ı 4.6.<br />

Lara und Noa Castro 16.6.–3.9.<br />

Golnaz Hosseini 16.6.–3.9.<br />

Fallen Angels 16.6.–3.9.<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Luzia Imhof –ı 24.6.<br />

Bruzella<br />

–ı 8.10.<br />

Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />

Municipio), *77 474 0549<br />

Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />

*78 300 25 01<br />

Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />

*79 665 08 47<br />

Albert Renger-Patzsch, Ruth<br />

Hallensleben – a dialogue<br />

Chambre Rose – Caroline Ventura 1.7.–29.7.<br />

Ondine Jung et Caroline Vitelli 10.6.–26.8.<br />

Bernhard Luginbühl, Werner Ignaz<br />

Jans<br />

–ı 17.12.<br />

Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch – Farbproben –ı 18.6.<br />

Transformationen –ı 3.9.<br />

Franz Gertsch – Der Zeit die<br />

–ı 3.9.<br />

Zeit geben<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, Via Principale 4 Mario Comensoli, Gabriela<br />

–ı 27.8.<br />

Gerber & Lukas Bardill,<br />

Roman Signer<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6 Le stanze della arte III / Premio<br />

–ı 18.6.<br />

giovani artisti<br />

Orio Galli – Grafica e grafismi –ı 8.10.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Linda Semadeni – Manor<br />

–ı 2.7.<br />

Kunstpreis Graubünden<br />

Ilse Weber – Helle Nacht –ı 30.7.<br />

Dieter Roth – Gepresst gedrückt<br />

–ı 27.8.<br />

gequetscht<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Lotte – Erlebte Landschaften –ı 1.10.<br />

Galerie Solcà, Reichsgasse 69 Olga Titus –ı 9.6.<br />

Davos<br />

–ı 24.9.<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />

Kirchner Platz<br />

Expressionismus! Werke aus der<br />

Sammlung Horn<br />

Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Résidence artistique ouverte aux<br />

–ı 30.9.<br />

artistes suisse<br />

Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Erich Brändle –ı 13.8.<br />

Tobias Rüeger – Tagein tagaus –ı 13.8.<br />

Dietikon Galerie Ellf, Oliver M. Schmid, Asylstrasse 11a,<br />

Biel – Stockholm –ı 18.4.<br />

*43 322 58 80<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Glocke mit kuratierten<br />

–ı 31.12.<br />

Performances<br />

Ebnat-Kappel Museum Ackerhus, Ackerhusweg 20 Sammler, Entdecker und<br />

–ı 29.10.<br />

Künstler – Albert Edelmann<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 James Licini, Letizia Enderli –<br />

–ı 1.7.<br />

Stahlbau, Fotografie<br />

Engelberg Tal Museum Engelberg, Dorfstrasse 6, *637 0414 Annemie Lieder 4.6.–15.10.<br />

Kultur.Spuur, Standseilbahn Gerschnialp<br />

Landart Pfad Gerschnialp,<br />

3.6.–21.10.<br />

Engelberg <strong>2023</strong><br />

Ennenda Anna Göldi Museum, Fabrikstrasse 9 Bunte Tücher, Geteilte Geschichte –ı 31.10.<br />

Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Du fühlst dich unendlich – Archive<br />

und Gruppenausstellung<br />

10.6.–8.7.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 145


Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />

Clown College 15.6.–25.6.<br />

*52 724 5620<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 CRrrrEAHM II – Outsider Art –ı 25.6.<br />

Kunsthalle Friart Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Brad Kronz<br />

–ı 30.7.<br />

Elise Corpataux –ı 30.7.<br />

code-verse Ryoji Ikeda –ı 9.7.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Museoscope – Sarine –ı 4.6.<br />

Museoscope – Flaviano Salzani 30.6.–15.10.<br />

Belluard Bollwerk, Bollwerk, *26 321 2420<br />

Festival Belluard Bollwerk<br />

22.6.–1.7.<br />

International <strong>2023</strong><br />

Galerie J.-J. Hofstetter, 18, rue des epouses, *26 323 2403 Dode Lambert – Gaspard<br />

–ı 3.6.<br />

Delachaux<br />

Genève Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux- Chrysalide – Le rêve du papillon –ı 4.6.<br />

Grenadiers<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Sólo Tú – RM –ı 16.9.<br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Aleix Plademunt 14.6.–27.8.<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle Patricio Gil Flood – El Dorado –ı 9.7.<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers General Idea –ı 18.6.<br />

Ian Burn –ı 18.6.<br />

François Ristori –ı 18.6.<br />

Mierle Laderman Ukeles –ı 18.6.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix Margareta Daepp –<br />

–ı 24.9.<br />

Simply radical<br />

Yan Zoritchak –<br />

–ı 21.3.<br />

Windows on the Universe<br />

Musée d’Art et d’Histoire Genève, 2, rue Charles-Galland Carte blanche XL – Ugo Rondinone –ı 18.6.<br />

Jean Dunand – L’Alchimiste –ı 20.8.<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Laura Thiong-Toye –ı 3.6.<br />

*22 310 4102<br />

Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Rachel Lumsden –ı 18.6.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Sunah Choi – Intérieur –ı 15.7.<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Next –ı 24.6.<br />

Olivier Varenne, 37–39 rue des Bains, *22 810 27 27 Christo – Trees 1964–1998 –ı 15.8.<br />

Richard Mosse – Broken Spectre –ı 15.8.<br />

Rosa Turetsky, 25, Grand-Rue Ladina Gaudenz –ı 10.6.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Art Basel <strong>2023</strong> 15.6.–18.6.<br />

Jean Crotti –ı 1.7.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Javier Pérez – Polaridad –ı 29.6.<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Stéphane Dafflon –ı 24.6.<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Glaser / Kunz –ı 9.7.<br />

Spazio 2 – François Viscontini –ı 9.7.<br />

Spazio 3 – Friedrich Kuhn –ı 9.7.<br />

Spazio 4 – Biblioteca –ı 9.7.<br />

Spazio 5 – Archivio –ı 9.7.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, Postfach 1636 Sophie Gogl –ı 25.6.<br />

Karen Kilimnik –ı 25.6.<br />

Sammlung – Jakob Wäch –ı 25.6.<br />

Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 New Horizons – Rudolf Butz –ı 25.6.<br />

Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8, Stahl- und Kupferstiche –ı 2.7.<br />

*44 867 3972<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

Hans Grunder<br />

–ı 31.8.<br />

Grenchen<br />

Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

20m2 – Fenster ins Atelier von<br />

Jakob Ferdinand Rieder<br />

Hans-Ruedi Giger,<br />

Franz Anatol Wyss<br />

–ı 9.7.<br />

–ı 9.7.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Biel — Mathis Altmann, Kunsthaus<br />

Centre d’Art Pasquart. Foto: L. Wagner<br />

Grenchen — HR Giger, Kunsthaus<br />

Grenchen<br />

Kriens — Loeliger Strub Architektur,<br />

Museum im Bellpark<br />

Neben (A)rmleder, (B)euys und<br />

–ı 9.7.<br />

(C)hristo... Highlights der<br />

Sammlung<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

Land Art Grindelwald, Erlenpromenande Land Art Grindelwald <strong>2023</strong> 12.6.–18.6.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Marcel Rickli –ı 11.6.<br />

Photo Esplanade – Laurence<br />

–ı 18.6.<br />

Kubski<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Intersection – Beat Zoderer –ı 18.6.<br />

3_women – Anna Blume,<br />

2.7.–30.7.<br />

Monika Rosa Rossi, Elda Treyer<br />

Hombrechtikon art-noser, Feldbachstrasse 80, *79 415 91 62 Sonja Maria Schobinger –ı 18.6.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Werte im Wandel 3.6.–27.8.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.6.<br />

Isenthal igmaisander kultur&natur, Gitschenen, *792257411 Marie-Cécile Reber 24.6.–19.8.<br />

Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7a, *71 671 1528 Intermezzi im Kunstraum –ı 9.7.<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF Bellpark Photomat – Ein Projekt<br />

–ı 16.7.<br />

von Patrick Blank<br />

Loeliger Strub Architektur<br />

–ı 16.7.<br />

Dichten<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Graziella Berger –ı 4.6.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Léopold et Aurèle Robert –<br />

Ô saisons …<br />

–ı 12.11.<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 Ulrich Rückriem –ı 29.10.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Mia Sanchez und Disnovation.org –ı 25.6.<br />

Rémy Bender – Perspective<br />

–ı 25.6.<br />

du Creux<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Als gäb’s kein Morgen –<br />

–ı 11.6.<br />

Anna Schmid<br />

Lausanne Espace Arlaud, Place de la Riponne 2, *21 316 3850 Plattform23 –ı 25.6.<br />

Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17 Beirut – Zeiten des Designs –ı 25.6.<br />

Dialog zwischen einem Kraken und<br />

einer Zitronenpresse<br />

–ı 15.3.<br />

–ı 27.8.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 318 44 00<br />

Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4<br />

Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />

*21 601 4170<br />

CAYC-Gruppe: Buenos Aires –<br />

Lausanne<br />

Emily Jacir – We Ate The Wind –ı 27.8.<br />

Magdalena Abakanowicz und<br />

23.6.–24.9.<br />

Hommage an Elsi Giauque<br />

Frontières – Le Traité de Lausanne, –ı 8.10.<br />

1923–<strong>2023</strong><br />

Introposition – Jacques Bonnard<br />

–ı 3.6.<br />

Élie Autin, Vidya Gastaldon –ı 15.7.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 147


Luzern — Hans Erni, Hans Erni<br />

Museum<br />

Neuchâtel — Friedrich Dürrenmatt,<br />

Centre Dürrenmatt Neuchâtel<br />

EPFL Pavilions, Place Cosandey Lighten Up! On Biology and Time –ı 30.7.<br />

EPFL – Rolex Learning Center, Route Cantonale Vanessa Billy – La Matrice –ı 27.8.<br />

Galerie Viceversa, Rue Mercerie 3, *21 323 96 34 Night and Day – Karin Johansson –ı 3.6.<br />

Herbes folles – hasard et germes<br />

du désir<br />

24.6.–22.7.<br />

CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, rue du<br />

Bugnon 46<br />

Pliure Cosmique<br />

S’ébaucher dans sa forme –<br />

Marie Boucheteil<br />

–ı 25.6.<br />

–ı 25.6.<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6, *21 711 43 20 Ben Arpéa – As the days go by –ı 31.8.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Le plaisir du texte –ı 18.9.<br />

*32 933 8950<br />

Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Natur – Und wir? –ı 29.10.<br />

Locarno la rada, Via alla Morettina 2 Data Mining – Paolo Bufalini,<br />

–ı 11.6.<br />

Lorenzo Lunghi<br />

Crampi al Cuore 30.6.–2.7.<br />

Post Action – Supports of<br />

30.6.–23.7.<br />

languages<br />

Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Sabine Schlatter – Paintings &<br />

–ı 18.6.<br />

Drawings<br />

Valentina Pini – Ungraspable –ı 18.6.<br />

Xanti Schawinsky – Pittura<br />

–ı 5.11.<br />

processuale<br />

Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Arp – Viaggio in Oriente –ı 5.11.<br />

Solduno<br />

Lugano Bally Foundation, 24 Via Cortivo Un Lac Inconnu –ı 24.9.<br />

Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5,<br />

At the studio –ı 4.6.<br />

*91 921 4632<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Marc Chagall –ı 15.7.<br />

Luzern<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Zellweger Arte Contemporanea, Piazza Molino Nuovo 7,<br />

*91 995 2080<br />

Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />

Schweiz, *41 370 44 44<br />

Bally Artist Award <strong>2023</strong><br />

–ı 23.7.<br />

Werner Bischof. Unseen Colour –ı 2.7.<br />

Alexej von Jawlensky in Ascona –ı 1.8.<br />

Rita Ackermann – Hidden –ı 13.8.<br />

Hedi Mertens –ı 15.10.<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

–ı 31.12.<br />

Kunst im Tessin 1850–1950<br />

Martin Schneider<br />

–ı 10.6.<br />

Isa Barbier 15.6.–23.9.<br />

Der junge Hans Erni – Die<br />

–ı 30.7.<br />

Sammlung Walter & Maria Strebi-<br />

Erni<br />

Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Quido Sen –ı 4.6.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Luzern-<br />

Emmenbrücke<br />

Olivia Abächerli – the center and 23.6.–13.8.<br />

the other<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Betye Saar –ı 18.6.<br />

Spot on Maude Léonard-Contant 10.6.–17.9.<br />

ABC der Bilder –ı 19.11.<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Abenteuer Arktis –ı 31.8.<br />

Verkehrshaus, Lidostrasse 5 Dominik Lipp – Porsche Art Car –ı 4.2.<br />

Apropos, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Monika Feucht 3.6.–25.6.<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Video Hybrid –ı 2.6.<br />

Schatten und Geist – Stephanie 10.6.–1.7.<br />

Hess, Brigitta Würsch<br />

Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7, *410 7574 Paul Brühwiler –ı 21.6.<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Cao Yu –ı 21.7.<br />

Wang Xingwei 9.6.–29.7.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Gleina (D) – Luzern (CH) –ı 24.6.<br />

Warm ums Herz 1.7.–19.8.<br />

Impulse Gallery, Haldenstrasse 19 Die Stille der Zeit[losigkeit] –<br />

–ı 3.6.<br />

Peter Demetz<br />

Kali Gallery, Lädelistraße 4 Jason Rohr — Realtor Than Ever –ı 6.7.<br />

Keinraum, Bireggstrasse 36 Erbstück – Teo Petruzzi –ı 15.6.<br />

Leonie Brandner — Cosmology 30.6.–31.8.<br />

of Dogs<br />

marytwo, 2A Mariahilfgasse, *79 959 47 07 Vera Marke – Rentable Keime –ı 17.6.<br />

Network of Arts, Töpferstrasse 10, *76 500 74 25 Intertwined Horizon –ı 20.8.<br />

Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse, *79 311 80 84 ZZ –ı 30.6.<br />

Hochschule Luzern – Design & Kunst, Nylsuisseplatz 1,<br />

745 Viscosistadt, *41 248 64 64<br />

Werkschau Design & Kunst <strong>2023</strong> 24.6.–2.7.<br />

Männedorf Galerie Bruno Bischofberger AG, Weissenrainstr. 1,<br />

Basquiat X Warhol – À quatre mains –ı 28.8.<br />

*44 250 7777<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Benzeholzplatz 2, Sebastian Utzni –ı 2.7.<br />

*377 1365<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 Giacometti, Segantini, Werefkin<br />

–ı 17.6.<br />

and others<br />

Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 Cesare Lucchini –ı 25.6.<br />

Montricher Fondation Michalski, En Bois Désert 10 Vladimir Nabokov –ı 3.9.<br />

Muri AG Museum Caspar Wolf, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Wolf Wolf Wolf – 1 Künstler –<br />

3.6.–21.4.<br />

3 ganz unterschiedliche Bilder<br />

Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11<br />

Landschaftsveränderung im<br />

Blickfeld der Kunst<br />

–ı 12.11.<br />

–ı 16.7.<br />

Neuchâtel Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*32 720 2060<br />

Neuhausen am<br />

Rheinfall<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Die Sixtinische Kapelle von<br />

Friedrich Dürrenmatt<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 31.12.<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Entre abstraction et figuration –ı 15.7.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Pause estivale –ı 13.9.<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *78 658 09 09<br />

Donation François Ditesheim<br />

–ı 6.8.<br />

Léopold et Aurèle Robert –ı 12.11.<br />

Permanent – Les automates<br />

–ı 31.12.<br />

Jaquet-Droz<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

Markus Häberli, Ursula Palla,<br />

–ı 18.6.<br />

Walter Pfeiffer<br />

Spuren – Erschaffen – Kraftraum 2.7.–30.7.<br />

Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Fenstertheater – Helen Dahm,<br />

–ı 29.10.<br />

Gianni Kuhn<br />

Olten IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10 Beyond Fashion –ı 4.6.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 149


Orbe — André Kasper,<br />

Galerie Zwahlen<br />

Rapperswil — Stefan Vollenweider,<br />

Alte Fabrik<br />

Riedholz — Retrospektive –<br />

Attisholz23, MUVA<br />

Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76<br />

Franz Hohler. Hallo. Guten Tag.<br />

–ı 5.11.<br />

Oder Gute Nacht.<br />

Schatzkammer Sammlung #6 –ı 5.11.<br />

Den Blick etwas nach oben, bitte ... –ı 5.11.<br />

Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 André Kasper –ı 25.6.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Humor – geliebt, verpönt,<br />

gefürchtet<br />

–ı 17.9.<br />

Pfäffikon ZH Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4,<br />

Altes Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />

Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />

Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Das verborgene Lachen im Werk<br />

von Eva Wipf<br />

Séverin Guelpa – Tremblement<br />

#De profundis terrae<br />

9.6.–11.6.<br />

22.6.–25.6.<br />

Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2, *21 729 5581 Auguste Veillon –ı 18.6.<br />

ArchéoLab, Avenue du Prieuré 4 La malédiction d’hécate –ı 17.12.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

*Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74 Ungefähr, Ähnlich – Elements of<br />

–ı 2.7.<br />

Architecture<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

David Renggli – Jahrmarkt der<br />

4.6.–6.8.<br />

Gefühle<br />

Wellenlängen – Anna von<br />

–ı 6.8.<br />

Siebenthal<br />

Intuitiv – Zwei Sammlungen<br />

–ı 7.4.<br />

begegnen sich<br />

Galerie Textilaltro an der OST, Gebäude 5, 1. Stock<br />

(Bibliothek), Oberseestrasse 10, *58 257 45 31<br />

Heidi Arnold und Paul Brühwiler –ı 9.6.<br />

Renens La Ferme des Tilleuls, Rue de Lausanne 52, *21 633 0350 La Vie moderne – Augustin Rebetez –ı 18.6.<br />

Riedholz MUVA – Museum of Urban and Vandalism Art, MUVA –<br />

Retrospektive – Attisholz23 –ı 29.10.<br />

Attisholz-Areal, MUVA, *79 603 17 57<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Grabfunde aus der Höhle Assi el- –ı 12.11.<br />

Hadath im Libanon<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –<br />

–ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Retrospektive<br />

Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11, *79 445 3411 Miniaturen 9.6.–2.7.<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Schattenreich – Kaspar Ruoff 6.6.–6.7.<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Anne Hausner –ı 4.6.<br />

Gunter Damisch 15.6.–2.6.<br />

Wasser, Wolken, Wind –ı 16.2.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

Gestaltet! –ı 1.11.<br />

*41 660 55 83<br />

Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 Gift – toxische Geschenke –ı 29.10.<br />

Savièse<br />

–ı 30.7.<br />

Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />

Saint Germain 50, *273951018<br />

École de Savièse et artistes (re)<br />

connues<br />

Saisons –ı 28.7.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Ziegler Keramik –ı 9.7.<br />

Andrea Ehrat, Dorian Sari 17.6.–17.9.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Schaffhausen — Ying Xu, Vebikus<br />

Kunsthalle<br />

Sion — Emilija Škarnulytė, Centre<br />

artistique de la Ferme-Asile<br />

Reto Müller –ı 15.10.<br />

Kammgarn West Zwischennutzung, Baumgartenstrasse 23 Werkschau Monika Geissberger –ı 1.7.<br />

–ı 4.6.<br />

Kunstkästen Schaffhausen, Bahnhof Schaffhausen/<br />

Bahnhofstrasse, *52 625 2418<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Das Flicklabor / The Manding<br />

Laboratory<br />

Irritation – The Art of Getting<br />

Lost<br />

4.6.–16.7.<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Andrea Vera Wenger – Geometrie<br />

–ı 16.6.<br />

der Berge<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Urs Dicherhof, Walter Gürtler 4.6.–20.8.<br />

Sion Lemme, 45 Rue de Lausanne Florence Jung – Jung90 –ı 17.6.<br />

Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Stone to the sun –ı 4.6.<br />

Emilija Škarnulytė – Riparia –ı 6.8.<br />

Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Prix Manor <strong>2023</strong> – Aurélie<br />

Strumans<br />

–ı 20.8.<br />

–ı 25.6.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

Fokus Sammlung: Aloïse Corbaz –<br />

l’étoile nous éclaire<br />

Ja, wir kopieren! –ı 27.8.<br />

Fokus Sammlung – André<br />

–ı 27.8.<br />

Thomkins<br />

Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock,<br />

Max Grauli – Zeichnung und<br />

–ı 17.6.<br />

*79 682 03 28<br />

Malerei<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Brigitte Pénicaud –ı 17.6.<br />

Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11<br />

Kollektiv «DUA» (Regina Dürig und<br />

–ı 4.6.<br />

Patrizia Bach)<br />

Gastkünstlerin vom Alten Spital 9.6.–2.7.<br />

Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 das war s. dann – Mental Health Art 17.6.–15.10.<br />

St. Gallen Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Alexandra Bachzetsis – Notebook –ı 18.6.<br />

Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32 Perfect Love –ı 30.7.<br />

Sammlung –ı 30.7.<br />

Unerwartete Begegnungen –ı 5.11.<br />

Tschabalala Self –ı 18.6.<br />

Jiajia Zhang –ı 27.8.<br />

Camille Henrot 10.6.–5.11.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7, Camille Henrot – Sweet Days<br />

10.6.–5.11.<br />

*76 325 8251<br />

of Discipline<br />

open art museum, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 Outsider Art unter dem Halbmond –ı 20.8.<br />

Peter Wirz – Kontinent Wirziana –ı 20.8.<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

Hans Josephsohn –ı 31.12.<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

Die Klause – Ein Kunstraum, 15 Mühlenstrasse, in der<br />

Mülenenschlucht, *79 395 56 23<br />

Martina Morger 17.6.–16.7.<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

*81 830 0070<br />

Arvenskulpturen – Not Bott<br />

(1927–1998)<br />

–ı 31.12.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 151


St. Gallen — T. Self, Kunstmuseum<br />

St. Gallen. Foto: S. Altenburger<br />

Sursee — Clemens Fellmann, Museum<br />

Sankturbanhof. Foto: C. Hartmann<br />

Reliefs Structuras Alpinas da<br />

–ı 31.12.<br />

l’Engiadina – Ernestina Abbühl<br />

Silser See – Thomas Seilnacht –ı 31.12.<br />

Das Feuer des Engadiner Winters – –ı 31.12.<br />

Renzo Papini<br />

Graubünden pur – Patrick Nyfeler –ı 31.12.<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 30.6.<br />

Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Roth Bar –ı 9.9.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 73 60<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*618 73 60<br />

Ja, Nein, Weiss nicht –<br />

Musterdemokratie Schweiz?<br />

Esther Leupi, Judith Leupi –<br />

Tracing an imaginary line<br />

–ı 29.10.<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11 Cécile Stadelmann-Hochreutener 3.6.–2.7.<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Performance Festival 17.6.–24.6.<br />

Performance als individuelles<br />

10.6.–8.7.<br />

Ritual<br />

Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Groupshow 11.6.–30.7.<br />

Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.<br />

Stone in Three Phases 2022 –<br />

–ı 31.12.<br />

Jamie North<br />

Steinmaur/ Ateliers und Skulpturenpark, Park Kunstsymposium und Ausstellung –ı 28.10.<br />

Sünikon<br />

Strada im Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224 Fat es fat – Not Vital –ı 28.10.<br />

Engadin<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Regional Luzern –ı 11.6.<br />

Sammlung im Dialog II –ı 17.9.<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Hannah Villiger –ı 2.7.<br />

Thalwil<br />

ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6, Bahnhof<br />

Thalwil, *44 720 78 56<br />

ArtBox#112 – Barbara Cahn,<br />

Sämi Wegmann<br />

MoorArt23 17.6.–31.10.<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Ticket zur fremden Welt –ı 1.12.<br />

–ı 1.12.<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />

*33 223 2462<br />

Das Rundbild von Marquard<br />

Wocher<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A 50 Kunstschaffende für 50 Jahre –ı 24.6.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Julia Znoj –ı 14.6.<br />

Wolfgang Zät 29.6.–16.8.<br />

Trun Spazi Spescha, Via Fabrica 15 Matias Spescha: Retuorn a Trun – 17.6.–29.10.<br />

retuorn a casa<br />

Twann-TüscherzEngel Haus, Chlyne Twann Clara Geiger-Woerner –ı 2.7.<br />

Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1, *44 521 25 20 Ein Ruheloses Universum –<br />

Peter Fischli und David Weiss<br />

–ı 17.9.<br />

–ı 8.8.<br />

–ı 3.7.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Twann — Clara Geiger-Woerner,<br />

Woerner Stoffmuster, Engel Haus<br />

Winterthur — M. Rutherford und<br />

J. Schmidt, Weiertal. Foto: C. Luperto<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree with –ı 31.12.<br />

you more<br />

akku künstleratelier uster Kunstkiste Nr. 51 – Luca Harlacher –ı 15.6.<br />

foryouandyourcustomers, Bankstrasse 1 Ruth Maria Obrist –ı 14.12.<br />

Zeughaus Uster, Berchtoldstrasse 10 Unzufällige Gemeinsamkeiten –ı 11.6.<br />

Arsenal 23 22.6.–9.7.<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 PictoBello 3.6.–18.6.<br />

Vinelz Galerie Vinelz, Dorfstrasse 8, *79 654 68 48 Abseits – Lis Blunier, Hans Jörg 10.6.–25.6.<br />

Bachmann, Anna Neurohr<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Roman Gysin – Woody Shopper –ı 19.8.<br />

Mitchell Anderson –<br />

–ı 19.8.<br />

Landschaftsgemälde<br />

Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Massiv – Barbara Gwerder,<br />

Karl Bickel<br />

16.6.–27.8.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

Hannes Brunner<br />

–ı 18.6.<br />

Kostbarkeiten von Adolf Dietrich –ı 17.9.<br />

Peter Somm –ı 17.9.<br />

Javier Téllez – Das Narrenschiff –ı 17.12.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Alex Hanimann, Marion Ritzmann –ı 2.7.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Glitch and other Facts –<br />

3.6.–16.6.<br />

Herbert Weber<br />

Windisch Kloster Königsfelden, Museumstrasse Heimlich seufzen die Winde –ı 18.6.<br />

Winterthur Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Jean-Pierre Maurer, Robert Müller –ı 4.6.<br />

Henriette Grindat 8.6.–6.8.<br />

Annelies Štrba – Bunt entfaltet<br />

–ı 13.8.<br />

sich mein Anderssein<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Textilindustrie & Artists in<br />

–ı 18.6.<br />

Residence<br />

Uwe Wittwer, Aiko Watanabe,<br />

9.6.–22.10.<br />

Jürg Halter<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Sylvie Fleury 3.6.–20.8.<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Franz Erhard Walther 3.6.–3.12.<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Redon –Rêve et réalité<br />

–ı 30.7.<br />

Geschichten in Gesichtern –ı 15.11.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Mario Pfeifer –ı 25.6.<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Im Bad der Farben – Renoir und<br />

–ı 17.9.<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

Monet an der Grenouillère<br />

Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 153


Zofingen — Gianluca Trifilò,<br />

Kunsthaus Zofingen<br />

Zürich — Giampaolo Russo,<br />

Galerie Rosenberg<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Antiquariat und Galerie im Rathausdurchgang,<br />

Dunja Herzog 10.6.–5.8.<br />

Stadthausstrasse 57, *52 212 7488<br />

Coalmine – Raum für Fotografie, Turnerstr. 1, *52 268 6868 Belinda Kazeem-Kamin´ski –ı 9.7.<br />

im ofen, offene halle 142 artONboard – 6. Zyklus 3.6.–3.6.<br />

artONboard – 7. Zyklus 1.7.–1.7.<br />

Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32 Konfrontation –ı 16.7.<br />

Biennale Weiertal <strong>2023</strong> –<br />

–ı 10.9.<br />

Common Ground<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78 Pauline Codier –ı 11.6.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 A Performer’s Misfits –ı 16.7.<br />

Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place Peintres –ı 27.8.<br />

Pestalozzi, *24 423 63 80<br />

Art Contemporain Kaminska & Stocker, Rue de la<br />

Expo Dussoix – Meier – Zufferey –ı 10.6.<br />

Plaine 22, *77 443 99 85<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Mindmapping Art – F. Caraco,<br />

–ı 18.6.<br />

E. Ernst, G. Trifilò<br />

Look@JKON 30.6.–4.8.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Lust auf Farbe –ı 10.9.<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8<br />

Grafik und Fotografie aus den 10.6.–15.7.<br />

Beständen der Galerie<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 Irene Naef – Colori Traslucidi –ı 8.7.<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47<br />

Sein oder nicht Sein – Existenz<br />

in Farbe<br />

–ı 1.7.<br />

–ı 30.6.<br />

Zuoz Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Stradun 111,<br />

*81 868 80 81<br />

Uwe Wittwer, Michael van Ofen,<br />

Slawomir Elsner<br />

Zürich Atelier Righini-Fries, Klosbachstr. 150, *43 268 0530 Gotthard Schuh – Der Fotograf<br />

–ı 8.7.<br />

als Maler<br />

Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office Ilaria Vinci – Phoenix Philosophy<br />

–ı 30.7.<br />

Café<br />

Friedhof Forum, Friedhof Sihlfeld/Aemtlerstr. 149<br />

Tod – unser täglich Brot – Gerda<br />

–ı 13.6.<br />

Steiner & Jörg Lenzlinger<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101,<br />

Friedl Dicker-Brandeis –ı 18.6.<br />

*44 632 4046<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Christopher Kulendran Thomas 10.6.–10.9.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Giacometti – Dalí –ı 2.7.<br />

Re-Orientations –ı 16.7.<br />

Marcel Broodthaers 30.6.–1.10.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Swiss Press Photo –ı 25.6.<br />

Zum Geburtstag viel Recht –ı 16.7.<br />

Rote Zora und Schwarze Brüder 10.6.–12.11.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Pilvi Takala – Close Watch 10.6.–17.9.<br />

Acts of Friendship – Akt 3 10.6.–17.9.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Life happens! 14.6.–23.12.<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Akris. Mode. selbstverständlich –ı 24.9.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Game Design Today<br />

–ı 23.7.<br />

Repair Revolution! –ı 15.10.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Salvatore Emblema –ı 10.9.<br />

Chiharu Shiota –ı 10.9.<br />

Museum Mühlerama, Seefeldstr. 231, *44 422 7660<br />

Copain – Gerda Steiner &<br />

–ı 16.6.<br />

Jörg Lenzlinger<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Poesie im Pinselstrich –ı 10.9.<br />

Look Closer –ı 17.9.<br />

Wege der Kunst –ı 24.3.<br />

Nordamerika Native Museum, Seefeldstr. 317,<br />

*44 413 49 90<br />

Sedna – Mythos und Wandel in<br />

der Arktis<br />

–ı 17.9.<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse Der Modulor – Mass und Proportion –ı 26.11.<br />

Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 Young Boy Dancing Group 8.6.–8.7.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg,<br />

Rämistrasse 30<br />

Michelle Maddox –ı 15.7.<br />

Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich,<br />

Lessingstrasse 9, *44 250 43 63<br />

Völkerkundemuseum der Universität Zürich,<br />

Pelikanstr. 40, *44 634 90 11<br />

In-Session Part 2 –<br />

9.6.–16.7.<br />

Mandy El-Sayegh<br />

In-Session Part I –<br />

9.6.–20.8.<br />

Mandy El-Sayegh<br />

Geschäftsidee? 5 Fragen an ...<br />

–ı 21.1.<br />

Hochzeitsreise? 5 Fragen an … –ı 21.1.<br />

Plünderware? 5 Fragen an Objekte –ı 12.5.<br />

aus China am Ende der Kaiserzeit<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 Landschaftstadt Zürich –ı 3.9.<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Struan Teague 2.6.–8.7.<br />

ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72 Sommer –ı 1.7.<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8, *765646367 Maja Malmcrona –ı 1.7.<br />

Atelier vom Wolf in der Säule, Albulastrasse 55,<br />

*44 269 69 13<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata<br />

25 Jahre Atelier vom Wolf in<br />

der Säule<br />

Machina Imaginis, Maria Honegger,<br />

Jonathan Owadja<br />

15.6.–24.6.<br />

–ı 30.6.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Light of Spring – Risaku Suzuki –ı 3.6.<br />

Roger Ballen — A Journey through 8.6.–26.8.<br />

the Ballenesque<br />

Edition VFO, Limmatstrasse 268 From Object to Ornament – Part II 9.6.–10.10.<br />

F+F Schule für Kunst und Design, Flurstrasse 89,<br />

F+F Diplomausstellung<br />

–ı 11.6.<br />

*44 444 1888<br />

Studiengänge HF <strong>2023</strong><br />

F+F Abschlussausstellung Vorkurs 22.6.–24.6.<br />

berufsbegleitend <strong>2023</strong><br />

F+F Abschlussausstellung<br />

6.7.–9.7.<br />

Fachklassen Fotografie und Grafik<br />

EFZ/BM <strong>2023</strong><br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

Responsive Painting 9.6.–15.7.<br />

*44 440 40 18<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 Interior –ı 3.6.<br />

After The Storm – Idris Khan,<br />

9.6.–29.7.<br />

Annie Morris<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Ladina Durisch –ı 12.6.<br />

Salvatore Mainardi 27.6.–10.7.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />

*43 444 7050<br />

Doug Aitken 9.6.–22.7.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 155


Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />

Tschabalala Self 9.6.–22.7.<br />

Waldmannstrasse 6<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Gili Tal 7.6.–22.7.<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

*44 226 7070<br />

The suspense is terrible, I hope it<br />

will last<br />

–ı 30.7.<br />

Marjorie Strider –ı 31.8.<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Vacossin –ı 10.6.<br />

Living systems – Carola Bürgi, 17.6.–28.7.<br />

Pierre Muckensturm<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Sweet Paradise –ı 3.6.<br />

Gerold Miller 9.6.–22.7.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44<br />

Fabian Treiber – Most Common 9.6.–29.7.<br />

Things<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Peter Emch –ı 3.6.<br />

Giampaolo Russo 9.6.–15.7.<br />

Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *44 251 0124 Đorđe Ivačkovićs – 60–70s –ı 17.6.<br />

Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Andrea Büttner 3.6.–29.7.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, Schauspielhaus, Lift, 120 Jahre Richard Paul Lohse –ı 24.6.<br />

3. Stock, *44 251 2322<br />

Hartdurm, Hardturmstrasse 307<br />

Eva Gadient, Janet Weiss, Lutz &<br />

Guggisberg<br />

29.6.–14.7.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Bahnhofstrasse 1,<br />

Bahnhofstrasse 1<br />

Louise Bourgeois, Barnett<br />

Newman, Mark Rothko<br />

9.6.–16.9.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, Limmatstr. 270 Cindy Sherman 9.6.–16.9.<br />

Roni Horn – An Elusive Red<br />

9.6.–16.9.<br />

Figure …<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, David Reed – Krefeld Miami<br />

–ı 2.6.<br />

*43 810 0426<br />

New York<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 11. Skulpturengarten –ı 28.10.<br />

jevouspropose, Molkenstrasse 21 Tout Doux – Gong Bath –ı 16.7.<br />

Joss Toledo Art Studio, Trittligasse 4 United Art Zürich Deluxe –ı 3.6.<br />

KOBO Art Space, Manessestrasse 170<br />

Valentina Pini – Secret shared,<br />

–ı 2.7.<br />

Secret kept<br />

König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />

Dimitra Charamandas x Marcel<br />

–ı 8.7.<br />

Freymond<br />

Kulturfolger, Idastrasse 46 Ishita Chakraborty 3.6.–24.6.<br />

Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20<br />

Bilder und Objekte von<br />

13.6.–19.6.<br />

Hanspeter Frehner<br />

Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 Andreas Dobler –ı 17.6.<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Leila Peacock, Gil Pellaton 9.6.–15.7.<br />

Livie Gallery, Claridenstrasse 34 Michael Sailstorfer – Batterie –ı 2.6.<br />

Austin Eddy – In the Off-Hours 9.6.–31.8.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Habit of Being 2.6.–15.7.<br />

Slawomir Elsner 2.6.–15.7.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Magnus Plessen 9.6.–12.8.<br />

John Baldessari 9.6.–12.8.<br />

Meow Kong/PF25 cultural projects,<br />

Sankt Jakobstrasse 41, *76 781 76 78<br />

Homeland in Transit –<br />

Random Diaries<br />

–ı 18.6.<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Bettina Eberhard, Mariano Gaich 7.6.–23.6.<br />

New Leonardo, Thurgauerstrasse 80 Vincenzo Baviera – Klöpperböden –ı 28.2.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Shirana Shahbazi 9.6.–28.7.<br />

Paul Mpagi Sepuya 10.6.–28.7.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Belgien *0032<br />

Petra Gut Contemporary AG, Nüschelerstrasse 31,<br />

*44 422 4069<br />

João Modé 10.6.–28.7.<br />

Jasmine Rossi – Nowhere is a place –ı 15.7.<br />

ring-ring, Aargauerstrasse 60 Silvia Popp 8.6.–30.7.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Gianin Conrad 10.6.–24.6.<br />

Christa Baumgartner 1.7.–15.7.<br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Bewegung –ı 31.8.<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone11 It s weird 9.6.–6.8.<br />

Universität Zürich, Rämistr. 71 Travel Across Boundaries –ı 12.6.<br />

Bits, Bytes & Biodiversität 3.6.–9.3.<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Eva Gallizzi –ı 4.6.<br />

Akiko Sato 8.6.–18.6.<br />

Franziska Schiratzki 21.6.–2.7.<br />

Walter Lüond & Bielfeld Crew 6.7.–16.7.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Pure Photography –ı 26.8.<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

Limmatstrasse 268<br />

Energy Giveaway at the<br />

Humuspunk Library...<br />

9.6.–23.9.<br />

Brüssel Fondation Cab, Rue Borrens 32–34 Niele Toroni –ı 29.10.<br />

La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Anne Marie Laureys – Bise –ı 29.7.<br />

Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050<br />

Marc Camille Chaimowicz – nuit<br />

américaine<br />

–ı 13.8.<br />

–ı 17.9.<br />

Molenbeek-<br />

Saint-Jean<br />

Deutschland *0049<br />

Centrale for contemporary art Bruxelles, Place sainte<br />

catherine, 44, *279 6435<br />

iMAL, 30 Quai des Charbonnages<br />

Mehdi-Georges Lahlou & Candice<br />

Breitz – EXTRA<br />

Christa Sommerer & Laurent<br />

Mignonneau<br />

–ı 24.9.<br />

Aachen Ludwig Forum für internationale Kunst,<br />

Illiberale Leben –ı 27.8.<br />

Jülicher Strasse 97–109<br />

Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 Dampfer, Deiche, Dramen –ı 18.6.<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Standard_Deviation – Rana<br />

–ı 18.6.<br />

Hamadeh<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Christopher Lehmpfuhl –ı 16.7.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Dresscodes –<br />

–ı 2.7.<br />

Kleidungskonventionen im Bild<br />

Caroline von Grone –ı 13.8.<br />

Riecker-Raum – À la mode No. 2: 4.7.–5.11.<br />

Der letzte Schrei<br />

Bad Homburg Kurpark Bad Homburg, Kurpark Bad Homburg Blickachsen 13 –ı 1.10.<br />

Baden-Baden Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Jan St. Werner – Space Synthesis –ı 2.7.<br />

Bamberg Stadtgalerie Villa Dessauer, Hainstraße 4a, *951 558 83 Swaantje Güntzel – Instant<br />

–ı 13.8.<br />

Paradise<br />

Bautzen Museum Bautzen, Kornmarkt 1, *3591 534933 Ansgar Skiba – Magie von Farbe<br />

–ı 20.8.<br />

und Licht<br />

Berlin Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 Macht Raum Gewalt – Planen und<br />

Bauen im Nationalsozialismus<br />

–ı 16.7.<br />

–ı 18.6.<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />

Straße 98A<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801<br />

Alexander Camaro – Die Welt des<br />

Scheins<br />

Schatten aus Licht – Lothar<br />

Wolleh, Alexander Camaro<br />

Thomas Brummet – Seeking the<br />

Infinite<br />

Secessionen – Klimt, Stuck,<br />

Liebermann<br />

–ı 6.10.<br />

–ı 9.7.<br />

23.6.–22.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DEUTSCHLAND 157


Berlin — Friedrich Kunath, KINDL.<br />

Foto: Jens Ziehe<br />

Friedrichshafen — Ignacio Acosta,<br />

Zeppelin Museum<br />

Deutsche Guggenheim, Unter den Linden 13/15 Oskar Kokoschka –ı 3.9.<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Roads not Taken –ı 24.11.<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Hugo van der Goes –ı 16.7.<br />

Georg-Kolbe-Museum, Sensburger Allee 25, *304 2144 Tilla Durieux – Eine<br />

–ı 20.8.<br />

Jahrhundertzeugin und ihre Rollen<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Daniel Boyd – Rainbow Serpent –ı 9.7.<br />

Indigo Waves and Other Stories –ı 13.8.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Zineb Sedira –ı 30.7.<br />

Fred Sandback – Simple Facts –ı 17.9.<br />

Christina Quarles –ı 17.9.<br />

Eva Fàbregas 6.7.–7.1.<br />

ifa-Galerie Berlin, Linienstraße 139/140, *30 284 491 10 Katia Kameli – The Canticle of<br />

–ı 30.7.<br />

the Birds<br />

James-Simon-Galerie, Bodestraße<br />

Archäologische Schätze aus<br />

–ı 14.1.<br />

Usbekistan<br />

Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />

Archäologische Schätze aus<br />

–ı 14.1.<br />

Usbekistan<br />

Corinthium Aes – Das Geheimnis<br />

–ı 27.8.<br />

des schwarzen Kupfers<br />

Julia Stoschek Collection Berlin, 60 Leipziger Straße Ulysses Jenkins – Without Your<br />

Interpretation<br />

–ı 30.7.<br />

–ı 2.7.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />

Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />

As If No Misfortune Had Occured<br />

in the Night<br />

OMOS – R. Hollis, A. Baker,<br />

–ı 30.7.<br />

D. Tasinda, K. Walker<br />

Friedrich Kunath – Coming Home –ı 30.7.<br />

Was As Beautiful As Going Away<br />

Kulturforum Berlin, Matthäikirchplatz<br />

Muse oder Macherin? Frauen in der –ı 4.6.<br />

italienischen Kunstwelt 1400–1800<br />

Hugo van der Goes – Between Pain –ı 16.7.<br />

and Bliss<br />

Kunstgewerbemuseum, Tiergartenstraße 6<br />

Retrotopia – Design for Socialist<br />

–ı 16.7.<br />

Spaces<br />

Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8<br />

Dürer für Berlin – Eine Spurensuche<br />

–ı 27.8.<br />

im Kupferstichkabinett<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Hervé Guibert 10.6.–20.8.<br />

Enrico David 10.6.–20.8.<br />

Emily Wardill 10.6.–20.8.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2<br />

Flashes of Memory – Fotografie<br />

–ı 20.8.<br />

im Holocaust<br />

Alice Springs – Retrospektive 3.6.–19.11.<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Tehching Hsieh –ı 30.7.<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Trevor Paglen 10.6.–6.8.<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Anca Benera & Arnold Estefan 10.6.–6.8.<br />

PalaisPopulaire, Unter den Linden 5 Isaac Julien – Playtime –ı 10.7.<br />

The Struggle of Memory (Part 1) –ı 3.10.<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Human Is –ı 23.7.<br />

Schloss Köpenick, Schlossinsel 1<br />

Elektrisierend! Galvanoplastische –ı 1.10.<br />

Nachbildungen von<br />

Goldschmiedekunst<br />

Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13 Jason Martin – New Titles –ı 24.6.<br />

Galerie Barbara Weiss, Kohlfurter Str. 41/43 Frieda Toranzo Jaeger –ı 3.6.<br />

Galerie Crone, Rudi-Dutschke-Str. 26, *30 2592 4490 Simurgh – Ten Women Artists<br />

–ı 17.6.<br />

from Iran<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Lydia Pettit – In Your Anger,<br />

–ı 8.7.<br />

I See Fear<br />

Galerie Kornfeld Berlin, Fasanenstraße 26,<br />

Body Language –ı 24.6.<br />

*30 889 225 890<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34 Sophie Reinhold – Träum weiter –ı 1.7.<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352<br />

oqbo unterwegs im Flutgraben<br />

23.6.–9.7.<br />

e.V. Berlin<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Wow! Markus Draper –ı 10.6.<br />

Bangalore Street Life – Aquarelle<br />

von Matthias Beckmann<br />

16.6.–29.7.<br />

König Galerie Berlin, Alexandrinenstraße 118–121,<br />

*30 261 030 8252<br />

Monira Al Qadiri<br />

–ı 2.6.<br />

Robert Janitz –ı 2.6.<br />

Lothar Wolleh Raum, Linienstraße 83A, *30 28873848 René Magritte –ı 22.12.<br />

max goelitz Berlin, 26 Rudi-Dutschke-Straße Brigitte Kowanz –ı 24.6.<br />

neugerriemschneider, Linienstr. 155 Jorge Pardo –ı 19.8.<br />

Robert Morat Galerie, Linienstraße 107 Matteo di Giovanni –ı 29.7.<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Cao Fei –ı 19.8.<br />

Bielefeld Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Strasse 5 Yto Barrada – Bad Color Combos –ı 30.7.<br />

Aurel Dahlgrün – Summit –ı 30.7.<br />

Alberto Giacometti / Martin Disler –ı 30.7.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Karina Bisch und Nicolas Chardon –ı 10.9.<br />

Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Nevelstraße 29C<br />

Diving Into Art<br />

Weltsichten. Landschaft in der<br />

Kunst seit dem 15. Jahrhundert<br />

–ı 8.10.<br />

–ı 1.10.<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 Interactions –ı 15.10.<br />

Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22<br />

Tolia Astakhishvili – The First<br />

–ı 30.7.<br />

Finger<br />

Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Doch alle eine Insel? –ı 18.6.<br />

Kunsthalle Bremen, Am Wall 207<br />

Wer war Milli? Eine Intervention<br />

–ı 23.7.<br />

von Natasha A. Kelly<br />

Kunst Vereint! Die frühen Jahre<br />

–ı 20.8.<br />

der Sammlung<br />

Generation* – Jugend trotz(t) Krise –ı 10.9.<br />

Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69<br />

Shirin Mohammad – rebellion of<br />

–ı 4.6.<br />

the slogans<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 So wie wir sind 4.0 –ı 13.8.<br />

From De Stijl to Boekie Woekie –ı 10.9.<br />

Bremerhaven Kunsthalle Bremerhaven, Karlsburg 4, *471 468 38 Till Megerle –ı 30.7.<br />

Buxheim Kartause Buxheim, An der Kartause 15 Skulptura <strong>2023</strong> –ı 30.7.<br />

Celle Kunstmuseum Celle/Slg. Robert Simon, Schlossplatz 7 Float –ı 24.9.<br />

Chemnitz Museum Gunzenhauser, Falkeplatz, *371 488 7024 Lebenswege. Künstler:innen<br />

–ı 2.7.<br />

zwischen den Systemen<br />

Darmstadt Hessisches Landesmuseum, Friedensplatz 1 Urknall der Kunst – Moderne<br />

–ı 25.6.<br />

trifft Vorzeit<br />

Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst –ı 27.7.<br />

Museum Künstlerkolonie, Alexandraweg 26 Jan Kricke – Andauernde Heimkehr –ı 23.7.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 159


Donaueschingen<br />

Dortmund<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

Hartware MedienKunstVerein (HMKV),<br />

Leonie-Reygers-Terrasse, *231 496 6420<br />

Gerhard Langenfeld<br />

–ı 11.6.<br />

Tierisch gut – Paradise reloaded –ı 12.11.<br />

Jana Kerima Stolzer und<br />

–ı 30.7.<br />

Lex Rütten<br />

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 dis/appear –ı 2.7.<br />

Museum am Ostwall im Dortmunder U,<br />

Nam June Paik – I Expose<br />

–ı 27.8.<br />

Leonie-Reygers-Terrasse<br />

the Music<br />

Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Cornelia Schleime – frühe Werke –ı 13.8.<br />

Kaleidoscope of (Hi)stories –ı 10.9.<br />

The Missed Seminar –ı 24.9.<br />

Kunsthalle Lipsiusbau, Georg-Treu-Platz 1 Alle Macht der Imagination! –ı 9.7.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Mona Hatoum –ı 20.8.<br />

MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst,<br />

Philosophenweg 55<br />

E. W. Nay – Retrospektive<br />

Norbert Kricke – Bewegung<br />

im Raum<br />

–ı 6.8.<br />

–ı 27.8.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Katsuhito Nishikawa – Werke –ı 26.11.<br />

Watanabe Sado – Schenkung<br />

–ı 26.11.<br />

Ruth Hetcamp<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung –ı 10.12.<br />

der Julia Stoschek Collection<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />

Jenny Holzer –ı 6.8.<br />

*211 8381204<br />

Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Phantoms and Other Illusions –ı 3.9.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Peter Piller –ı 4.6.<br />

Die unhintergehbare Verflechtung 24.6.–17.9.<br />

aller Leben<br />

Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100<br />

Die Grosse Kunstausstellung<br />

3.6.–9.7.<br />

NRW <strong>2023</strong><br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Etel Adnan – Poetry of Colors –ı 16.7.<br />

*211 8381204<br />

foryouandyourcustomers, Marienplatz 1 Christoph Gesing –ı 1.12.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Künstler:innen im Rheinland 15.6.–5.8.<br />

Neuerwerbungen Frühjahr <strong>2023</strong> –ı 31.8.<br />

Sammlung Philara, Birkenstraße 47a, *211 24862721 Breathing Water, Drinking Air –ı 25.6.<br />

Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 Rachel Maclean – Duck –ı 2.7.<br />

Simon Lehner –ı 2.7.<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Daniela Comani –ı 11.6.<br />

Rafaël Rozendaal –ı 20.8.<br />

foryouandyourcustomers, 50 Zweigertstraße Ilka Helmig, Armin Hartenstein –ı 27.7.<br />

Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Julika Rudelius ... in the days of<br />

–ı 16.7.<br />

the bullies<br />

Frankfurt/M Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 Meet asian art – Pekingglas –ı 4.6.<br />

Die Sammlung Maximilian von<br />

Goldschmidt-Rothschilds<br />

–ı 4.6.<br />

Freiburg/B<br />

Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

*69 2123 0447<br />

Rosemarie Trockel<br />

–ı 18.6.<br />

The Critics Company –ı 30.7.<br />

Cameron Rowland –ı 15.10.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Plastic World 22.6.–1.10.<br />

Senckenberg Naturmuseum Frankfurt,<br />

Maria Loboda – The Machine –ı 16.7.<br />

Senckenberganlage 25<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Italien vor Augen –ı 3.9.<br />

Herausragend! –ı 17.9.<br />

Philipp Fürhofer –ı 8.10.<br />

Frankfurter Kunstverein, Markt 44<br />

And This is Us <strong>2023</strong> – Junge Kunst<br />

aus Frankfurt<br />

–ı 11.6.<br />

Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V.,<br />

Tom Bull, Fabrice Monteiro –ı 16.7.<br />

Eschholzstr. 77, *761 207 570<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Into the deep – Minen der<br />

Zukunft<br />

Giessen<br />

Halle<br />

Kunstverein Friedrichshafen, Buchhornplatz 6,<br />

*7541 21 950<br />

Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />

*641 250 9444<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann-<br />

Bach-Platz 5<br />

Sophie Schmidt<br />

Madeleine Boschan,<br />

Adrian Altintas<br />

–ı 5.11.<br />

–ı 11.6.<br />

24.6.–27.8.<br />

Taumel –ı 3.6.<br />

Junge Cellini <strong>2023</strong><br />

–ı 16.7.<br />

Gertraud Möhwald, Otto Möhwald 24.6.–17.9.<br />

Halle am Meer 24.6.–17.9.<br />

Hamburg Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Ragnar Axelsson –ı 4.6.<br />

Sarah Morris –ı 20.8.<br />

Ralph Gibson –ı 20.8.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

1923<br />

–ı 24.9.<br />

Keine Illusionen –ı 31.10.<br />

Hans Makart –ı 31.12.<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 18.2.<br />

something desired<br />

Vija Celmins, Gerhard Richter –ı 27.8.<br />

Periskopisch! — Werner Nöfer –ı 24.9.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 The Educationial Web –ı 6.8.<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof, Hannoversche<br />

Anja Dietmann – Bar Collo –ı 6.8.<br />

Strasse 85, *40 7675 3896<br />

Museum der Natur Hamburg – Zoologi, Bundesstraße 52 Das Ganze der Natur –<br />

–ı 27.8.<br />

Wissenschaft trifft Kunst<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz The F*word – Guerrilla Girls und<br />

–ı 17.9.<br />

feministisches Grafikdesign<br />

Be With the Revolution –ı 31.3.<br />

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Strasse 71,<br />

*40 3250 6762<br />

Galerie Nanna Preußners, 13 Klosterwall<br />

Ernsthaft?! Albernheit und<br />

Enthusiasmus in der Kunst<br />

Hansjörg Schneider zum<br />

Hamburger Architektur Sommer<br />

–ı 27.8.<br />

23.6.–15.7.<br />

Produzentengalerie, Admiralitätstr. 71 Bernhard Brungs –ı 10.6.<br />

Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11 Klára Hosnedlová – To Infinity –ı 4.6.<br />

Diedrick Brackens – everything I<br />

–ı 4.6.<br />

have ever touched<br />

Institute of Queer Ecology –<br />

–ı 4.6.<br />

Hysteria<br />

Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Glenn Brown – The Real Thing –ı 18.6.<br />

Laboratorium der Moderne –ı 30.7.<br />

Welche Moderne? –ı 17.9.<br />

Elementarteile –ı 31.12.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Agnieszka Kurant –<br />

–ı 9.7.<br />

Uncomputables<br />

Heidenheim an Museum Schloß Hellenstein, Schloß Hellenstein Ausgepackt –ı 31.10.<br />

der Brenz<br />

Heilbronn Kunstverein Heilbronn, Allee 28 Bund der Folgenlosen –<br />

–ı 25.6.<br />

Rechenschaftsbericht<br />

Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Annette Frick – Ein Augenblick im<br />

Niemandsland<br />

–ı 13.8.<br />

–ı 25.6.<br />

Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />

*2323 162 951<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*2551 69 4200<br />

RaumWechsel – SkulpturenPark<br />

Künstler<br />

Jugend gestaltet<br />

–ı 5.6.<br />

Soundseeing – Emeka Ogboh 17.6.–20.8.<br />

Historische Präsentationen –<br />

–ı 10.9.<br />

Geschichte hinterm Giebel<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 161


Iphofen Knauf-Museum Iphofen, Marktplatz Glanz & Geheimnis – Pracht<br />

–ı 5.11.<br />

und Macht des orientalischen<br />

Schmucks<br />

Karlsruhe Naturkundemuseum Karlsruhe, 13 Erbprinzenstraße Von Sinnen –ı 10.9.<br />

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 6, KunsthalleKarlsruhe@ZKM –ı 29.4.<br />

*721 20119–322<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Ole Scheeren – spaces of life –ı 4.6.<br />

Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />

Renaissance 3.0 –ı 7.1.<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Maja Bekan –ı 6.7.<br />

Kassel Grimmwelt Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 unMöglich? Die Magie der Wünsche –ı 11.6.<br />

Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Kerstin Brätsch – Mimikry –ı 31.12.<br />

Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 Ein glücklicher Fund –ı 16.7.<br />

Aufgeklärt – Joshua Reynolds –ı 6.8.<br />

Bergpark Reloaded –ı 17.9.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Wildes, Wüstes, Wunderschönes.<br />

–ı 19.2.<br />

Natur im Fokus der Sammlung<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Josefine Reisch – Viewing Room –ı 24.6.<br />

Lena Anouk Philipp 6.7.–26.8.<br />

Domschatzkammer, Domkloster 4<br />

Begegnungen — Käthe Kollwitz<br />

zu Gast<br />

–ı 10.9.<br />

–ı 16.7.<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur,<br />

Im Mediapark 7<br />

Lucinda Devlin – Frames<br />

of Reference<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 making being here enough –<br />

–ı 14.8.<br />

Ort und Subjekt<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Ursula – Das bin Ich. Na und? –ı 23.7.<br />

Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />

Obenmarspforten/Kölner Rathaus<br />

Shakespeares «First Folio» (1623)<br />

Sternstunden niederländischer<br />

Barockkunst<br />

–ı 11.6.<br />

–ı 21.4.<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11 Accrochage –ı 24.6.<br />

Robert Indiana – Love & Hope –ı 24.6.<br />

Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Luke Fowler –ı 20.8.<br />

Kölnischer Kunstverein, Hahnenstr. 6 Marie Angeletti – ram spin cram –ı 2.7.<br />

Krefeld Museum Haus Esters/Lange, Wilhelmshofallee 91–97,<br />

*2151 9755 8126<br />

Productive Spaces – Art and<br />

Design from Krefeld<br />

–ı 10.9.<br />

Landshut Neue Galerie Landshut, 4 Badstraße Wolfgang Ellenrieder / Veronika Veit –ı 25.6.<br />

Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Jonas Roßmeißl –ı 18.6.<br />

Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Looking for a New Foundation –ı 20.8.<br />

Meine Wunderkammern –ı 28.1.<br />

–ı 18.6.<br />

MdbK – Museum der bildenden Künste Leipzig,<br />

Katharinenstr. 10<br />

Malte Masemann – Suitable<br />

for Framing<br />

Re-Connect – Kunst und Kampf<br />

–ı 10.9.<br />

im Bruderland<br />

Kerstin Flake –ı 8.10.<br />

Hito Steyerl – Stadt der<br />

15.6.–15.10.<br />

zerbrochenen Fenster<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a 40 Jahre Kunstverein 3.6.–20.8.<br />

Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73,<br />

*33714061780<br />

Agnes Denes – Wheatfield, Tree<br />

–ı 1.7.<br />

Mountain and The Living Pyramid<br />

Kira Freije – The Throat is a<br />

–ı 1.7.<br />

Threaded Melody<br />

The Material Revolution –ı 16.7.<br />

Lüneburg Halle für Kunst, Reichenbachstr. 2 Terre Thaemlitz – Reframed<br />

–ı 16.7.<br />

Positions<br />

Magdeburg Kulturhistorisches Museum Magdeburg,<br />

Welche Taten werden Bilder? –ı 8.10.<br />

Otto-v.-Guericke-Str. 68–73, *391 540 3508<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 What is it Like to be a Bat? –ı 4.6.<br />

162 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Das Insekt –ı 20.8.<br />

Itamar Gov 6.7.–24.9.<br />

1,5 Grad – Verflechtungen von<br />

–ı 8.10.<br />

Leben, Kosmos, Technik<br />

Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Die Welt am Oberrhein –ı 30.7.<br />

Reiss-Engelhorn-Museen/Museum Weltkulturen D5 Unsichtbare Welten –ı 30.7.<br />

Marl Skulpturenmuseum Marl, Georg-Herwegh-Straße 67 Barbara Hammer – Would you like –ı 18.6.<br />

to meet your neighbor?<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Bertram Hasenauer –ı 23.7.<br />

Guido Weggenmann – Nichts<br />

–ı 20.8.<br />

geht mehr!<br />

KinderKunstLabor –<br />

Geheimnisvolle Schatten<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 20.8.<br />

Mönchengladbach<br />

Städt. Museum am Abteiberg, Abteistrasse 27 Julia Scher –<br />

Hochsicherheitsgesellschaft<br />

München Alexander Tutsek-Stiftung, Karl-Theodor-Straße 27, So Much Love and Compassion –ı 24.11.<br />

*89 5527 3060<br />

Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Fantasie und Wirklichkeit –ı 26.11.<br />

Bayerische Akademie der Schönen Künste,<br />

Die unterbrochene Geschichte –ı 16.6.<br />

Max-Joseph-Platz 3<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Das Fahrrad –ı 22.9.<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

ERES Stiftung, Römerstrasse 15 It’s a World Machine –ı 10.9.<br />

Espace Louis Vuitton München, Maximilainstraße 2a Philippe Parreno –ı 6.8.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Rirkrit Tiravanija –ı 9.7.<br />

Trace – Formations of Likeness –ı 23.7.<br />

Hamid Zénati – All-Over –ı 23.7.<br />

Karrabing Film Collective –<br />

–ı 30.7.<br />

Wonderland<br />

Katalin Ladik – Ooooooooo-pus –ı 10.9.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Flowers Forever – Blumen in Kunst –ı 27.8.<br />

und Kultur<br />

Kunstraum München, Holzstr. 10, Rückgebäude Studio Stadt 15.6.–23.7.<br />

Lothringer 13 Halle, Lothringer Str. 13<br />

What does work mean at the end<br />

–ı 25.6.<br />

of the day?<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 (K)ein Puppenheim –ı 7.1.<br />

München Displaced 5.7.–7.1.<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 7.1.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Nicole Eisenman – What Happened –ı 10.9.<br />

La vie en rose – Brueghel, Monet, –ı 22.10.<br />

Twombly<br />

Von Andy Warhol bis Kara Walker. –ı 14.7.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Therese Hilbert –ı 30.7.<br />

Alfredo Jaar – One Million German –ı 27.8.<br />

Passports<br />

Paula Scher — Type is Image 23.6.–22.9.<br />

Friedrich Seidenstücker – Leben<br />

–ı 24.9.<br />

in der Stadt<br />

Schönheit und Gefährdung –<br />

15.6.–24.9.<br />

Menschenbilder<br />

Ungekämmte Bilder –ı 3.10.<br />

Mix & Match – Die Sammlung neu<br />

entdecken<br />

–ı 14.1.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/<br />

Königsplatz<br />

Was von 100 Tagen übrig blieb ...<br />

Charlotte Salomon – Life? or<br />

Theater?<br />

–ı 11.6.<br />

–ı 10.9.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 163


Villa Stuck, Prinzregentenstrasse 60 Dominique Gonzalez-Foerster –<br />

–ı 4.6.<br />

Hypnogirl 23<br />

Marinella Senatore – We Rise by<br />

–ı 10.9.<br />

Lifting Others<br />

Heidrun Sandbichler –<br />

28.6.–1.10.<br />

Nachtgesang<br />

foryouandyourcustomers, Liebigstraße 22 Julia Burek –ı 19.1.<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

*89 220 463<br />

Galerie Gudrun Spielvogel — Kunst-Kabinett,<br />

Alramstraße 25<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45<br />

Die Aussenseiterbande<br />

–ı 18.6.<br />

Tacker <strong>2023</strong> – Preselection 29.6.–16.7.<br />

Lothar Quinte –ı 30.6.<br />

Gaby Terhuven – Parallelansichten<br />

II<br />

Galerie Thomas / Thomas Modern, Türkenstr. 16 Antoni Tàpies –ı 15.7.<br />

Heldenreizer Contemporary, 32 Türkenstraße Jennifer López Ayalas –ı 16.7.<br />

Kunstpavillon, Sophienstraße 7A, *89 597 359 Performative Positionen 23.6.–23.7.<br />

Rüdiger Schöttle, Amalienstr. 41 Annabell Häfner –ı 29.7.<br />

Münster Kunsthalle Münster, Hafenweg 28 ton not. not ton. –ı 4.6.<br />

LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Sommer der Moderne –ı 3.9.<br />

–ı 17.6.<br />

Murnau am<br />

Staffelsee<br />

Pulpo Gallery, Obermarkt 51, *171 1778796 Rhiannon Inman-Simpson –<br />

A slow pulse<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Julian Charrière – Controlled Burn –ı 6.8.<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Thomas Schütte –ı 30.7.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Iwan Baan – Hombroich begegnen –ı 13.8.<br />

In neuem Licht – Schwitters und<br />

–ı 28.1.<br />

Arp im Atelierhaus<br />

Farbe Bild Raum – Bart van der<br />

–ı 25.2.<br />

Leck im Dialog<br />

Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />

Werkstatt Mittelalter –ı 1.10.<br />

*911 133 1103<br />

Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Oliver van den Berg –ı 4.6.<br />

Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93<br />

Thomas Bergner und Katsuhito<br />

–ı 18.6.<br />

Nakazato – Spectres<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz<br />

Material + Zukunftsfragen<br />

–ı 24.9.<br />

im Design<br />

Galerie Von & Von, Lorenzer Straße 31 Shadows in the Sun –ı 24.6.<br />

Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus Marie Jeanne Turnea-Luncz 2.7.–10.9.<br />

Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />

Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 James Newitt –ı 11.6.<br />

Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Ibrahim Mahama –ı 1.9.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Körperkontakte –ı 16.7.<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Von Angesicht zu Angesicht.<br />

–ı 25.6.<br />

Zwei Süddeutsche Sammlungen<br />

im Dialog<br />

Geta Brătescu – Drawing as<br />

–ı 25.6.<br />

a Dance<br />

Recklinghausen Kunsthalle Recklinghausen, Grosse-Perdekamp-Str. 25–27 Ângela Ferreira –ı 6.8.<br />

–ı 10.9.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14 ,<br />

*7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Home@Museum – Eine<br />

Privatsammlung wohnlich<br />

ausgestellt<br />

Julia Weißflog – Scheinbar<br />

Unwichtiges<br />

James Ensor – Das druckgraphische<br />

Werk aus der<br />

Slg. Deckers<br />

Der Vieux – Werke von HAP<br />

Grieshaber 1958–1964<br />

–ı 28.7.<br />

–ı 11.6.<br />

–ı 25.6.<br />

17.6.–19.11.<br />

164 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Reutlingen — James Ensor, Kunstmuseum<br />

Reutlingen. Foto: S. Decroos<br />

Völklingen — Julian Rosefeldt,<br />

Völklinger Hütte © ProLitteris<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Heiner Meyer –ı 25.6.<br />

Rottenburg Kulturverein Zehntscheuer e.V., Bahnhofstraße 16,<br />

SchwarzWeiss –ı 2.7.<br />

*7472 94 99 136<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1, Laurenz Berges – Halten<br />

–ı 6.8.<br />

*271 405 7710<br />

und Schwinden<br />

Fotonotizen –ı 6.8.<br />

Blick ins Grüne – Studiolo –ı 13.8.<br />

Philipp Timischl –ı 14.1.<br />

Neu-Entdeckungen –ı 11.2.<br />

Art-Galerie Siegen, Fürst-Johann-Moritz-Str. 1 Lia Dostlieva, Andrii Dostliev 18.6.–5.8.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Haus Otto – Waiting Room –ı 4.6.<br />

Ilse Beate Jäkel – Im Konzert –ı 4.6.<br />

An Inner Place – Jan-Hendrik Pelz 25.6.–10.9.<br />

De Profundis –<br />

25.6.–10.9.<br />

Pascal Marcel Dreier<br />

#KunstInSindelfingen 25.6.–10.9.<br />

Stuttgart ifa-Galerie, Charlottenplatz 17, *711 22 250 Camila Sposati – Atem-Stücke –ı 20.8.<br />

Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstrasse 4b, *711 617 652 Niloufar Emamifar – Ex gratia –ı 10.9.<br />

Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Frischzelle_29 – Hannah J. Kohler –ı 17.9.<br />

Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Alison Knowles –ı 9.7.<br />

Cindy Sherman –ı 17.9.<br />

Angespannte Zustände –ı 31.12.<br />

foryouandyourcustomers, Rotebühlstraße 87A Mariano Fernàndez –ı 10.11.<br />

–ı 16.9.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

*711 640 5989<br />

Escape with the Homeland –<br />

Naqsh Raj<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 exiThibition –ı 8.6.<br />

Gefahr und Glück – Danger<br />

16.6.–20.7.<br />

and Delight<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Reine Formsache –ı 18.6.<br />

Dynamic 1.7.–12.11.<br />

Museum Ulm @ Kunsthalle Weishaupt, Hans-und-Sophie- Kunststoff – Zauberstoff 17.6.–7.1.<br />

Scholl-Platz 1<br />

Unna Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna, Lindenplatz 1 Weithin leuchtend – Tief unter<br />

–ı 1.6.<br />

der Erde strahlend<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Rathausstraße 75–79,<br />

*6898 9100 100<br />

Julian Rosefeldt – When we<br />

are gone<br />

–ı 3.9.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12,<br />

*7151 5001 1686<br />

Ilon Wikland – Von Bullerbü bis<br />

Karlsson vom Dach<br />

Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Colours in a Square –ı 17.9.<br />

Camill Leberer – Aus dem<br />

–ı 17.9.<br />

Echoraum<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />

*7621 702 3200<br />

Garden Futures – Designing<br />

with Nature<br />

–ı 3.10.<br />

–ı 11.6.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 165


Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938,<br />

Accrochage –ı 30.11.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 7a<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Peter Keetman –ı 25.6.<br />

Re-Inventing Piet –ı 16.7.<br />

Freundschaften –ı 24.9.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Fokus Von der Heydt – Zero, Pop<br />

–ı 16.7.<br />

und Minimal<br />

Franziska Holstein –<br />

–ı 24.9.<br />

Freundschaftsanfrage No. 2<br />

Ein neuer Blick –ı 7.1.<br />

Würzburg Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1 Gottfried Jäger 17.6.–10.9.<br />

Frankreich *0033<br />

Aix-en- Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Max Ernst –ı 8.10.<br />

Provence<br />

Amilly Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Ponts Les registres du jeu –ı 27.8.<br />

Annecy Fondation Salomon Art Contemporain, 34 avenue de Glen Baxter –ı 16.9.<br />

Loverchy, *4 5002 8752<br />

Arles Les Rencontres d’Arles, 10, rond point des Arènes Les Rencontres d’Arles <strong>2023</strong> 3.6.–24.9.<br />

Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Kapwani Kiwanga 30.6.–7.1.<br />

Maison cantonale de Bordeaux, 20 Rue de Châteauneuf Systemic love –ı 7.1.<br />

Musée des Beaux-Arts Bordeaux, 20, cours d’Albret, All feathered! –ı 5.11.<br />

*5610 2056<br />

Cassel Musée de Flandre, 26 Grand’ Place Hans Op de Beeck – Silence<br />

–ı 3.9.<br />

et résonance<br />

Châteaugiron FRAC Bretagne, 3, rue de Noyal Jeremy Deller – art is magic 10.6.–17.9.<br />

Chaumont-sur- Domaine régional de Chaumont-sur-Loire, *5420 9922 Yves Zurstrassen –ı 23.10.<br />

Loire<br />

Clamart Fondation Arp, 21, rue des Châtaigniers sophie taeuber-arp – plastique.<br />

–ı 10.12.<br />

multiple.unique<br />

Corte FRAC Korsika, La Citadelle, *49 546 2218 Emma Passera et Violette Wood –ı 18.6.<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Magali Reus – Le plat principal –ı 4.6.<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic L’Almanach 23 –ı 17.9.<br />

Dole<br />

Musée des Beaux-Arts Dole, 85, rue des arènes,<br />

*8479 2585<br />

Anthony Cudahy – Conversation –ı 10.9.<br />

Douchy-les-<br />

Mines<br />

Embrun<br />

Ginals<br />

Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais,<br />

Place des Nations, *2731 3193<br />

Centre d’art contemporain Les Capucins,<br />

Espace Delaroche<br />

Abbaye de Beaulieu-en-Rouergue, Abbaye de Beaulieuen-Rouergue<br />

Anna Malagrida – Ce qui demeure –ı 11.6.<br />

Sylvie Auvray – Billevesée –ı 3.6.<br />

Johan Creten 10.6.–1.10.<br />

Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Waiting for Omar Gatlato: Epilogue –ı 15.10.<br />

Musée de Grenoble, 5, Place de Lavalette<br />

Cy Twombly – Œuvres sur papier 3.6.–24.9.<br />

(1973–1977)<br />

Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 L’île intérieure –ı 5.11.<br />

Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage Diplomaties terrestres 11.6.–5.11.<br />

Ivry-sur-Seine Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac, 25–29 rue Éric Baudart, Nefeli Papadimouli,<br />

–ı 2.7.<br />

Raspail, *1 4960 2506<br />

Renée Gailhoustet<br />

L’Isle-Adam Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq de L’Isle-Adam, Marie Ouazzani & Nicolas Carrier –ı 17.9.<br />

31 Grande Rue<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Paysage –ı 24.7.<br />

Lyon Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2 e À pleins poumons –ı 15.7.<br />

Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Nathalie Djurberg et Hans Berg,<br />

–ı 9.7.<br />

Jesper Just<br />

Incarnations, le corps dans la<br />

–ı 9.7.<br />

collection du macLYON, acte 1<br />

Marseille FRAC PACA, 20, Boulevard de Dunkerque Hamish Fulton – A walking artist –ı 29.10.<br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée, Barvalo –ı 4.9.<br />

Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />

MAC, galeries contemp. des musées de Marseille, 69, av. Paola Pivi –ı 6.8.<br />

de Haïfa, *4 9125 0107<br />

Metz 49 Nord 6 Est – Frac Lorraine, 1, rue des Trinitaires Pippa Garner, Adelhyd van Bender,<br />

Claire Pentecost<br />

–ı 20.8.<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

Suzanne Valadon – Un monde à soi –ı 11.9.<br />

La Répétition –ı 27.1.<br />

Milly-la-fôret Le Cyclop de Jean Tinguely, Le bois des pauvres Murmures en fractales –ı 5.11.<br />

Montpellier La Panacée – Centre de Culture Contemporaine, 14, rue de Ana Mendieta 3.6.–10.9.<br />

l’École de Pharmacie, *4 3488 7979<br />

Mécènes du sud, 13 rue des Balances Carla Adra – Ça te colle à la peau –ı 10.6.<br />

MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Immortelle –ı 4.6.<br />

Montreuil Instants chavirés, 7, rue Richard Lenoir, *1 4287 2591 Zohreh Zavareh – tenir debout –ı 11.6.<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Destins Communs – Omar Ba 9.6.–29.9.<br />

Nice<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Thu Van Tran 10.6.–3.9.<br />

Promenade des Arts<br />

Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 Suzanne Lafont – Regard sur<br />

–ı 17.9.<br />

la collection<br />

Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN), 4 Place Amalia Laurent –ı 29.7.<br />

Roger Bastide<br />

Nogent-sur- Maison Nationale des Artistes, 14 Rue Charles VII Hoël Duret – Morning sun –ı 16.7.<br />

Marne<br />

Oletta Centre d’art contemporain Casa Conti, Boccheciampe Entre là –ı 4.6.<br />

Paris Bibliothèque nationale de France, Quai François-Mauriac Philippe Apeloig – Des esquisses<br />

–ı 11.6.<br />

à l’affiche.<br />

Bibliothèque nationale/Richelieu, 5, rue Vivienne,<br />

Degas en noir et blanc – dessins,<br />

–ı 3.9.<br />

*1 5379 5959<br />

estampes, photographies<br />

Drawing Lab Paris, 17 rue de Richelieu, *1 45 38 51 15 Benjamin Hochart – Pulp•e –ı 16.9.<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Ron Mueck 8.6.–5.11.<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Mathilde Rosier – Dans les champs –ı 22.7.<br />

d’intensive prospérité<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

Basquiat X Warhol –ı 28.8.<br />

*1 4069 9600<br />

Fondation Villa Datris – Espace Monte-Cristo,<br />

Anne Wenzel –ı 17.12.<br />

9 Rue Monte-Cristo<br />

Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 ASensitiv. Giacometti / Warren –ı 2.7.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Johan van der Keuken 16.6.–17.9.<br />

Kadist Art Foundation, 19–21, rue des Trois Frères Réalité abstraite –ı 21.7.<br />

Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Pol Taburet 21.6.–3.9.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci L’irrésolue –ı 25.6.<br />

Musée Bourdelle, 18, rue Antoine Bourdelle, *1 4954 7373 Philippe Cognée – La Peinture<br />

–ı 16.7.<br />

d’après<br />

Musée d’Orsay, 62, rue de Lille, *1 4049 4996<br />

Claude Rutault – La porte de<br />

–ı 16.7.<br />

la peinture<br />

Musée de la vie romantique, Hôtel Scheffer-Renan Françoise Petrovich – Love. Break. –ı 10.9.<br />

Musée de Montmartre, 12, rue Cortot, *1 4925 8935 Surréalisme au féminin? –ı 10.9.<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly Anne Eisner –ı 3.9.<br />

Senghor et les arts – Réinventer<br />

l’universel<br />

–ı 12.11.<br />

–ı 16.7.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du<br />

Président Wilson<br />

Anna-Eva Bergman – Voyage<br />

vers l’intérieur<br />

↗ www.artlog.net<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 167


Reims<br />

Rochechouart<br />

Rodez<br />

Roubaix<br />

Musée Marmottan Monet, 2 Rue Louis Boilly Néo-Romantiques –ı 18.6.<br />

Graver la lumière 5.7.–17.9.<br />

Musée Picasso Paris, 5, rue de Thorigny, *1 4271 2521 Faith Ringgold –ı 29.7.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson<br />

Laura Lamiel, Marie-Claire<br />

Messouma Manlanbien<br />

15.6.–10.9.<br />

Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris,<br />

Avenue Winston Churchill<br />

Galeries Lafayette Haussmann, Boulevard Haussmann<br />

40, 1. Stock<br />

Sarah Bernhardt – Et la femme<br />

–ı 27.8.<br />

créa la star<br />

Pol Taburet – Opera III 21.6.–3.9.<br />

Le Bal, 6, Impasse de la Défense, *1 4470 7550 La Fabrique du Regard –<br />

–ı 4.6.<br />

Le Festival #1<br />

Musée de l’Orangerie, Jardin des Tuileries Philippe Cognée –ı 4.9.<br />

Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud,<br />

Experiénce Pommery #17 –ı 28.11.<br />

*3 26 61 62 58<br />

Le Cellier, 4 bis Rue de Mars Stéphane Couturier –ı 3.9.<br />

Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail,<br />

avenue Victor Hugo<br />

Musée d’art et d’industrie – La Piscine, 26, rue des<br />

Champs – 23, rue de l’Espérance, *3 2069 2360<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour,<br />

*1 3464 3610<br />

Fondation CAB Saint-Paul-de-Vence, Chemin des Trious<br />

Centre d’art contemporain Bouvet Ladubay,<br />

Stationnement au 1 rue de l’Abbaye<br />

Fais que ton rêve soit plus long<br />

–ı 11.6.<br />

que la nuit<br />

Les derniers Soulages. 2010–2022 24.6.–7.1.<br />

René Iché (1897–1954) – l’art<br />

23.6.–4.9.<br />

en lutte<br />

Félicie d’Estienne d’Orves –<br />

–ı 3.9.<br />

Khépri, sortir au jour<br />

Niele Toroni – 723 empreints de<br />

–ı 29.10.<br />

pinceau n° 50<br />

Cécile Bart – rappels –ı 1.10.<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

Saint-Paulde-Vence<br />

Saumur<br />

Sélestat FRAC Alsace, 1, espace G. Estève, *3 8858 8755 Chères Hantises –ı 4.6.<br />

Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage, Le Retour –ı 29.1.<br />

*67 323 305<br />

Sète Paul Valéry, Rue François Desnoyer Martial Raysse – œuvres récentes 17.6.–5.11.<br />

Sotteville-lès- FRAC Haute-Normandie, 3, place des Martyrs-de-la- Images –ı 3.9.<br />

Rouen<br />

Résistance<br />

Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines, *4 7380 2656 Penser comme une montagne –ı 17.9.<br />

Tourcoing Musée des Beaux-Arts Tourcoing, 2, rue Paul Doumer Valérie Belin – L’incertaine beauté –ı 27.8.<br />

du monde<br />

Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 Isamu Noguchi –ı 2.7.<br />

d’Ascq<br />

Yerres Propriété Caillebotte, 10 Rue de Concy Figuration – un autre art<br />

d’aujourd’hui<br />

–ı 22.10.<br />

Italien *0039<br />

Bagnolo di Villa Pisani Bonetti, Via Risaie 1, *444 831 104 Rodolfo Aricò –ı 5.11.<br />

Lonigo<br />

Bergamo Accademia Carrara di Belle Arti, Piazza C. Carrara 82 a Cecco del Caravaggio –ı 4.6.<br />

GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Vivian Suter 23.6.–24.9.<br />

La Collezione Impermanente #4 23.6.–24.9.<br />

Rachel Whiteread 23.6.–29.10.<br />

Bologna Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore, 6 Elisabetta Sirani –ı 26.9.<br />

Palazzo Pallavicini, Via San Felice 24, BO, *51 412 2665 Yōkai. Le antiche stampe dei<br />

mostri giapponesi<br />

–ı 23.7.<br />

Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />

BZ, *0471 971 626<br />

Ri-Materializzazione del<br />

linguaggio<br />

David Lamelas – I Have to Think<br />

About It<br />

–ı 3.6.<br />

–ı 24.2.<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Albert Mayr – Time Aspects –ı 4.6.<br />

Asad Raza – Plot –ı 3.9.<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Dan Graham – Sonic Youth Pavilion –ı 3.9.<br />

Lucia Marcucci – Poesie e no 9.6.–3.9.<br />

Shimabuku. Me, We –ı 3.9.<br />

Brescia Palazzo Martinengo, Via Musei 30, *30 297 551 David LaChapelle per<br />

–ı 10.11.<br />

Giacomo Ceruti<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Arte di una giovane generazione<br />

–ı 14.10.<br />

nella Collezione Würth<br />

Castelbuono Museo Civico di Castelbuono, 3 Piazza Castello, PA Beatrice Gibson –<br />

Dreaming Alcestis<br />

–ı 10.9.<br />

La Serpara, Loc. Serpara 2, VT, *761 914 071<br />

–ı 11.6.<br />

Civitella<br />

d’Agliano<br />

Tommaso Cascella al<br />

Padiglione Serpara<br />

39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *532 29 92 33 IX Premio Fondazione VAF –ı 4.6.<br />

PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, Piero Guccione –ı 8.10.<br />

*532 244 949<br />

Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Ercole de’ Roberti e Lorenzo Costa –ı 19.6.<br />

Florenz Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />

Novella 10, FI<br />

Lucio Fontana – L’origine du monde –ı 13.9.<br />

Museo Marino Marini Firenze, Piazza di S. Pancrazio, FI,<br />

*55 219 432<br />

Enrique Martínez Celaya Sculture<br />

Selezionate 2005–<strong>2023</strong><br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Reaching for the Stars –ı 18.6.<br />

Palazzo Vecchio, Piazza della Signoria, FI, *55 27 681 Giacometti / Fontana – La ricerca<br />

–ı 4.6.<br />

dell’assoluto<br />

Manifattura Tabacchi di Firenze, 35 Via delle Cascine, FI Katja Novitskova –ı 18.6.<br />

Forlì<br />

Complesso Monumentale di San Domenico, 2, Piazza L’arte della moda –ı 2.7.<br />

Guido da Montefeltro, *543 712 659<br />

Fondazione Dino Zoli, 288 Viale Bologna, FC Elena Bellantoni –ı 4.6.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />

Andy Warhol – Serial Identity –ı 18.6.<br />

*33 170 6011<br />

Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, GE,<br />

Man Ray – Opere 1912–1975<br />

–ı 9.7.<br />

*10 562 440<br />

Letizia Battaglia –ı 1.11.<br />

Gerbole-Zucche Fuocherello, 37 Via 25 Aprile, TO<br />

Bekhbaatar Enkhtur, Giulia Poppi,<br />

–ı 1.8.<br />

Lorenzo Lunghi<br />

Lecco Palazzo delle Paure, Piazza XX Settembre, LC Futuristi –ı 18.6.<br />

Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Premio Lissone <strong>2023</strong> –ı 17.9.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Heinz Waibl, Siegfried Höllrigl –<br />

–ı 4.6.<br />

Typoésien<br />

Vielheit [molteplicità] 18.6.–24.9.<br />

Palais Mamming Museum, Pfarrplatz 6, BZ<br />

Burgansichten – Impressionen<br />

–ı 29.10.<br />

aus dem Burggrafenamt<br />

Milano<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Gideon Rubin –ı 28.7.<br />

*2901 0068<br />

Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Guy Bourdin –ı 31.8.<br />

Cineteca Milano – MIC Museo Interattivo del Cinema, 121<br />

Viale Fulvio Testi, MI<br />

Jonas Mekas –ı 23.7.<br />

Fondazione Arnaldo Pomodoro, Via Andrea Solari 35,<br />

*28 907 5394<br />

Lito Kattou – Whisperers<br />

Arnaldo Pomodori Prize<br />

for Sculpture<br />

–ı 5.6.<br />

–ı 9.6.<br />

–ı 18.6.<br />

Fondazione Elpis, 25 Via Orti, MI Chì ghe pù Nissun! –ı 23.7.<br />

Fondazione Luigi Rovati, 52 Corso Venezia, MI Diego, l’altro Giacometti –ı 18.6.<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />

*25 3570 9200<br />

David Cronenberg<br />

–ı 17.7.<br />

Dara Birnbaum –ı 25.9.<br />

FuturDome, Via Giovanni Paisiello 6, MI, *393 40 40 233 Marco Pietracupa –ı 10.6.<br />

Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI,<br />

Candice Lin – Personal Protective –ı 18.6.<br />

*2 8846 7748<br />

Demon<br />

ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06 Lito Kattou –ı 8.6.<br />

Aziz Hazara – Condemnation –ı 15.7.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 169


MUDEC, Via Tortona 56, MI<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI,<br />

*2 8844 4061<br />

PAC Padiglione d’Arte Contemporanea Milano,<br />

Via Palestro 14, MI, *2 683 330<br />

Rebecca Moccia –ı 15.7.<br />

Rainbow – Colori e meraviglie fra<br />

–ı 2.7.<br />

miti, arti e scienza<br />

Zanele Muholi –ı 30.7.<br />

Dalí, Magritte, Man Ray e il<br />

–ı 30.7.<br />

Surrealismo<br />

FuturLiberty –ı 3.9.<br />

Yuri Ancarani –ı 11.6.<br />

Palazzo Morando, Via Sant’Andrea 6 FuturLiberty –ı 3.9.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573<br />

Michelangelo Pistoletto<br />

–ı 4.6.<br />

Bill Viola –ı 25.6.<br />

Leandro Erlich –ı 4.10.<br />

Gian Maria Tosatti – Hôtel de<br />

–ı 16.7.<br />

la Lune<br />

Ann Veronica Janssens –ı 30.7.<br />

Gian Maria Tosatti – NOw/here –ı 30.7.<br />

Teatro Gerolamo, 8 Piazza Cesare Beccaria, MI Diego Marcon 5.6.–30.6.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Helmut Newton –ı 25.6.<br />

Text –ı 17.9.<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI Aldo Mondino –ı 17.6.<br />

Equorea (di mari, ghiacci, nuvole e<br />

–ı 9.1.<br />

altre acque ancora)<br />

Giò Marconi, Via Tadino 15 Gianni Colombo –ı 17.7.<br />

spazioSERRA, 43 Viale Vincenzo Lancetti, MI Andrea Fiorino 14.6.–12.7.<br />

Modena Palazzina dei Giardini, Corso Canalgrande, *59 222 100 Audint –ı 20.8.<br />

Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Yuval Avital –ı 4.6.<br />

Mécaniques Discursives –ı 20.8.<br />

Napoli Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19 Lucio Dalla – Il sogno di essere<br />

–ı 25.6.<br />

napoletano<br />

Picasso e l’antico –ı 27.8.<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Olivo Barbieri –ı 25.6.<br />

Odessa Steps –ı 25.6.<br />

Padova Centro Culturale Altinate San Gaetano, 71 Via Altinate, PD Frida Kahlo e Diego Rivera –ı 4.6.<br />

Palermo Galleria d’Arte Moderna di Palermo, 21 Via Sant’Anna, PA Richard Avedon –ı 30.7.<br />

Oratorio San Lorenzo, 5 Via Immacolatella, PA Vanessa Beecroft – Next 2022 –ı 17.12.<br />

Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA,<br />

Omar Hassan –ı 1.10.<br />

*91 705 1111<br />

ZAC – Zisa Zona Arti Contemporanee, Via Paolo Gili 4, PA Raumbilder – Frontiera –ı 10.6.<br />

Parma Fondaz. Magnani Rocca, Via Fondazione Magnani Rocca 4, Felice Casorati –ı 2.7.<br />

*521 8483<br />

Palazzo Pigorini, Strada Repubblica 29, *521 218 967 Goya / Grosz – Il sonno della ragione –ı 13.6.<br />

Perugia Galleria Naz. dell’Umbria, Corso Vannucci, *75 574 1257 Il meglio maestro d’Italia»<br />

–ı 11.6.<br />

Perugino nel suo tempo<br />

Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Anna Franceschini, Nanda Vigo –<br />

–ı 15.9.<br />

Passeggiate Intergalattiche<br />

Pistoia Palazzo Buontalenti, Via de’Rossi 7, PT ALTAN – Cipputi e la Pimpa –ı 30.7.<br />

Ravenna Fondazione Sabe, 31 Via Giovanni Pascoli, RA Valerio Anceschi, Luca Scarabelli – –ı 24.6.<br />

Levia Gravia<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66, RE Ivor Prickett –ı 30.6.<br />

Andriu Deplazes – Burning Green –ı 30.7.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

170 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Ivor Prickett – No Home from War –ı 30.7.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Artisti in guerra –ı 19.11.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Roma Istituto Svizzero, Via Ludovisi 48, RM, *06 420 421 Gritli Faulhaber,<br />

–ı 14.6.<br />

Costanza Candeloro<br />

Klodin Erb –ı 16.7.<br />

Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412<br />

25 Jahre «Casa di Goethe» in Rom –ı 31.12.<br />

intervenzioni – Interventionen<br />

Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Michelangelo Pistoletto –ı 15.10.<br />

Galleria Borghese, Piazzale Scipione Borghese 5, RM, Dosso Dossi –ı 11.6.<br />

*32 810<br />

Il Mattatoio, 4 Piazza Orazio Giustiniani, RM Terra animata –ı 27.8.<br />

Rovereto<br />

L’Accademia Nazionale di San Luca, 77 Piazza Accademia<br />

di San Luca, RM<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />

*6 7107 0400<br />

Giulio Paolini<br />

Canova<br />

–ı 15.6.<br />

–ı 28.6.<br />

Jochen Klein<br />

–ı 27.8.<br />

Leonard Koren –ı 27.8.<br />

Pauline Oliveros –ı 27.8.<br />

In Prima Persona Plurale –ı 24.9.<br />

Palazzo Cipolla, 320 Via del Corso, RM Ipotesi Metaverso –ı 23.7.<br />

Palazzo della Civiltà Italiana, Quadrato della Concordia, Arnaldo Pomodoro – Il Grande<br />

–ı 1.10.<br />

RM<br />

Teatro delle Civiltà<br />

Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, RM, *67 611<br />

Orient-Express & Cie – Itinerario di<br />

un mito moderno<br />

–ı 21.6.<br />

MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />

Corso Bettini 43<br />

Fausto Pirandello<br />

–ı 18.6.<br />

Cabaret Vienna, l’Atelier Manassé –ı 18.6.<br />

Klimt e l’arte italiana –ı 18.6.<br />

Torino COMBO Torino, 128 Corso Regina Margherita, TO Face To Face – Architetti<br />

–ı 9.11.<br />

in contatto<br />

Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Gallerie d’Italia Torino, 156 Piazza San Carlo, TO JR – Déplacé∙e∙s –ı 16.6.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Perfect Behaviors – La vita<br />

–ı 25.6.<br />

ridisegnata dell’algoritmo<br />

Palazzina della Promotrice, Viale Balsamo Crivelli 1, Utamaro | Hokusai | Hiroshige –ı 25.6.<br />

*11 6599 657<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO,<br />

Andreas Fogarasi –ı 22.7.<br />

*11 429 0085<br />

Trieste Museo Revoltella, Via A. Diaz 27 I Macchiaioli – L’avventura<br />

–ı 5.6.<br />

dell’arte moderna<br />

Varese Villa Panza, Piazzale Litta Ex Natura – Nuove opere dalla<br />

–ı 1.10.<br />

Collezione Panza di Biumo<br />

Venezia Arsenale, Campo Arsenale Spaziale – Ognuno appartiene a<br />

–ı 26.11.<br />

tutti gli altri<br />

Basilica di San Giorgio Maggiore, Isola Di San Giorgio Ai Weiwei, Vittore Carpaccio –ı 18.6.<br />

Fondazione Forte Marghera, 30 Via Forte Marghera, VE Inge Morath –ı 4.6.<br />

Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1,<br />

*41 523 0869<br />

Venini – Luce 1921–1985<br />

–ı 9.7.<br />

Bohemian Glass – great masters –ı 26.11.<br />

Museo del vetro, Fondamenta Giustinian, 8 Cento anni di NasonMoretti –ı 6.1.<br />

Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Neighbours –ı 26.11.<br />

Palazzo Fortuny, San Beneto/ 3780 San Marco, VE,<br />

*41 520 0995<br />

Giovanni Soccol – Riflessioni<br />

notturne<br />

–ı 1.10.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Chronorama Redux –ı 7.1.<br />

Palazzo Mocenigo, Santa Croce 1992, *41 721 798 Matthias Schaller –ı 26.11.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Edmondo Bacci –ı 18.9.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Icônes –ı 26.11.<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 La donazione Sironi-Straußwald –ı 17.9.<br />

La donazione Gemma De Angelis<br />

Testa<br />

–ı 17.9.<br />

AGENDA // ITALIEN 171


AFRICA 1:1 Cinque artisti africani –ı 1.10.<br />

Museo di Palazzo Grimani, Ramo Grimani, 4858 Inge Morath –ı 4.6.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Vittore Carpaccio –ı 18.6.<br />

Verona Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Contemporaneo non stop – Aqua –ı 28.10.<br />

Vicenza<br />

–ı 30.7.<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Fondazione Coppola Vicenza, Corso A. Palladio 1, VI,<br />

*444 043272<br />

Flavio De Marco – Matthias<br />

Weischer<br />

Museo Palladio, Contrà Porti 11, *444 323 014 Raffaello – Nato architetto –ı 9.7.<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Are We Dead Yet?<br />

Paco Knöller – Unter mir<br />

der Himmel<br />

–ı 6.8.<br />

–ı 15.10.<br />

Parlament der Pflanzen II –ı 22.10.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Membaca Ulang Kemakmuran –ı 23.7.<br />

Luxemburg<br />

Monaco *0377<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Michel Majerus – The Sense<br />

Machine<br />

Peter Halley – Conduits. Paintings<br />

from the 1980s<br />

–ı 15.10.<br />

–ı 15.10.<br />

Monaco Villa Paloma, 54, blv. du Jardin Exotique, *98 981 962 George Condo – L’Humanoïde –ı 1.10.<br />

Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino<br />

John Chamberlain – The Poetics<br />

–ı 2.9.<br />

of Scale<br />

Niederlande *0031<br />

Amsterdam Rijksmuseum, Museumstraat 1 Vermeer –ı 4.6.<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Monira Al Qadiri – Mutant<br />

–ı 2.7.<br />

Passages<br />

Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Zoë Claire Miller – Dynastrees –ı 25.6.<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

Dornbirn Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Judith Fegerl – on/ –ı 18.6.<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 A Place of Our Own –ı 10.3.<br />

–ı 18.6.<br />

Innsbruck Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45,<br />

*512 508 3178<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Gurbette Kalmak – Bleiben in<br />

der Fremde<br />

Künstlerbücher<br />

Collection Wuensch –<br />

Ivan Contreras-Brunet<br />

–ı 31.8.<br />

–ı 30.9.<br />

Mistelbach nitsch museum, Waldstraße 44–46, *2572 20 719 Hermann Nitsch – Das 6-Tage-<br />

–ı 26.11.<br />

Spiel<br />

Salzburg Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Künstlerbücher zu Gast –<br />

–ı 28.7.<br />

Nicole Six, Paul Petritsch<br />

Inge Morath – Where I See<br />

–ı 29.7.<br />

Color / Wo ich Farbe sehe<br />

Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3 Michèle Pagel –ı 2.7.<br />

Sankt Pölten foryouandyourcustomers, Kremser Gasse 41/6 Veronika Dirnhofer –ı 2.3.<br />

Wien Albertina Modern, Karlsplatz 5 Andy Warhol bis Damien Hirst –<br />

–ı 23.7.<br />

The Revolution in Printmaking<br />

Yoshitomo Nara –ı 1.11.<br />

Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Alex Katz – Cool Painting –ı 4.6.<br />

Picasso – Zum 50. Todestag –ı 18.6.<br />

Götter, Helden und Verräter –ı 27.8.<br />

Georg Baselitz 7.6.–17.9.<br />

Valie Export 23.6.–1.10.<br />

172 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Bregenz — Monira Al Qadiri,<br />

Kunsthaus Bregenz. Foto: M. Tretter<br />

Wien — Yoshitomo Nara,<br />

Albertina. Foto: Y. Nara<br />

Rumänien *0040<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

Adam Pendleton – Blackness,<br />

White, and Light<br />

Elisabeth Wild – Imagination<br />

Factoryen<br />

Vivian Suter, Margaret Salmon,<br />

Karrabing Film Collective<br />

Lazar Lyutakov, Delaine Le Bas,<br />

Chen Chieh-Jen<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 18.6.<br />

30.6.–3.9.<br />

das weisse haus, Hegelgasse 14, *1 236 3775 They left the Lights On 14.6.–17.6.<br />

Reverse Homesickness –ı 8.7.<br />

foryouandyourcustomers, Köstlergasse 6–8<br />

Siggi Hofer, Ute Müller,<br />

–ı 1.2.<br />

Tina Lechner<br />

Galerie Crone Wien, Getreidemarkt 14, *1 520 3838 Emmanuel Bornstein – Shelter –ı 17.6.<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Vor dem Fall der Mauer –ı 29.7.<br />

Timișoara Galeria Helios, 6 Piata Victoriei Connected In Art 6.6.–30.6.<br />

Galeria Park, Strada George Enescu Nr 1 Connected In Art 6.6.–30.6.<br />

Schweden *0046<br />

Malmö Konsthall Malmö, St. Johannesg. 7 Roman Signer 3.6.–10.9.<br />

Spanien *0034<br />

Badajoz Meiac João Fonte Santa –ı 17.9.<br />

Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de<br />

Visiones expandidas<br />

–ı 20.8.<br />

Domillas 6–8, Barcelona<br />

Alex Reynolds –ı 20.8.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Constel-lació gràfica –ı 18.6.<br />

Sade. La llibertat o el mal –ı 15.10.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Tàpies – Fustes, papers i collages –ı 22.11.<br />

Roman Ondak – Infinitum –ı 22.11.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Amics imaginaris –ı 2.7.<br />

P. Staff –ı 9.7.<br />

Obrir l’arxiu 02 –ı 29.10.<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 Neus Frigola 6.6.–26.7.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, *932 723 180 Tina Modotti 8.6.–3.9.<br />

Jule Ainaud (1871–1872) 8.6.–3.9.<br />

La Pedrera, Paseo de Gracia 92, Barcelona, *93 214 25 76 Jaume Plensa – Poesía del silencio –ı 23.7.<br />

La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, Barcelona,<br />

*93 316 1000<br />

La ciutat en disputa<br />

–ı 4.6.<br />

Inmaculada Salinas – Veus al bosc –ı 11.6.<br />

Línies dures –ı 2.7.<br />

Miralda – Miralda y Elle 22.6.–1.10.<br />

John Berger – Permanent Red –ı 15.10.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH / … 173


Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1,<br />

Barcelona<br />

Josep Grau-Garriga – Diàleg<br />

de llum<br />

Corpus Infinitum –ı 25.9.<br />

Laura Lima –ı 25.9.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Mey Rahola –ı 11.9.<br />

Laia Estruch – Trena –ı 16.9.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Carmen Calvo –ı 3.9.<br />

Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Joseba Sánchez Zabaleta –ı 1.7.<br />

Galería Zielinsky, 10 Passatge de Mercader, Barcelona Shirley Paes Leme –ı 30.6.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Pablo del Pozo –ı 28.7.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Iván Gómez – inFirmitas –ı 25.6.<br />

Mónica Rikic´ – Hipertèlia –ı 25.6.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona –<br />

–ı 31.12.<br />

Tomás Saraceno<br />

ProjecteSD, Passatge Mercader 8, Barcelona Ana Jotta –ı 21.6.<br />

Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Maider Aldasoro –ı 23.6.<br />

Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Lynette Yiadom-Boakye –ı 10.9.<br />

Yayoi Kusama 27.6.–8.10.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Ismael Iglesias –ı 2.7.<br />

Cáceres Centro de Artes Visuales Fundación Helga de Alvear, Esto no es una película –ı 4.6.<br />

Pizarro 8, Cáceres<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n, Castellón Sneckdown –ı 3.9.<br />

Córdoba Casa Árabe Córdoba, C / Samuel de los Santos, Córdoba, Latif Al Ani –ı 14.7.<br />

*957 498 413<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Redes do país –ı 3.9.<br />

Fundación Pedro Barrié de la Maza, Cantón Grande 9 The Polaroid Project –ı 9.7.<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Moisés Moreno –ı 25.6.<br />

Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Bruno Munari –ı 11.6.<br />

Cristóbal Hara 22.6.–22.10.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />

121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

–ı 11.9.<br />

Hardly Working<br />

–ı 24.6.<br />

El mundo es bosque –ı 2.9.<br />

Barricadas en los hielos –ı 9.9.<br />

Volver a pasar por el corazón –ı 18.11.<br />

Més lloc per a la fosca –ı 17.9.<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Chelo Matesanz –ı 16.7.<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n, Maravilla –ı 17.9.<br />

Huesca<br />

Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares After the Mediterranean –ı 23.10.<br />

L’Hospitalet<br />

de Llobregat<br />

Barcelona<br />

Nogueras Blanchard, 7 Carrer Isaac Peral, Barcelona Tiago Baptista –ı 16.6.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

Madrid<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid,<br />

*91 330 7300<br />

Analivia Cordeiro – Corpografías<br />

–ı 18.6.<br />

Isla de Arte –ı 18.6.<br />

Paula Scamparini – Matriz –ı 18.6.<br />

Ulf Saupe – Inmediación –ı 9.7.<br />

Juan Ugalde 17.6.–7.1.<br />

Dioses, magos y sabios –ı 20.8.<br />

Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Mano sobre mano –ı 23.7.<br />

Shifting Sand (PHE23) –ı 24.9.<br />

Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 Unbroken –ı 20.7.<br />

Martín Chambi y sus<br />

–ı 2.9.<br />

contemporáneos (PHE23)<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />

*91 588 5834<br />

Océano Mar –ı 23.7.<br />

174 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Los océanos. La gran pregunta –ı 17.9.<br />

Edward Burtynsky – African<br />

8.6.–1.10.<br />

Studies (PHE23)<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Marie Høeg & Bolette Berg (PHE23) –ı 24.8.<br />

Fina Miralles (PHE23) –ı 3.9.<br />

Orlan (PHE23) –ı 3.9.<br />

Marina Abramovic´ – Vanitas<br />

–ı 3.9.<br />

(PHE23)<br />

Miralda – Cowboy’s Dream (PHE23) –ı 17.9.<br />

El Águila, RamÍrez de Prado 3, *91 720 8226 Bernard Plossu (PHE23) –ı 17.9.<br />

Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Madrid: crónica creativa de los 80 –ı 20.8.<br />

(PHE23)<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Escala: Escultura (1945–2000) –ı 2.7.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Louis Stettner (PHE23)<br />

–ı 27.8.<br />

Anastasia Samoylova (PHE23) –ı 27.8.<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Cerebros –ı 11.6.<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12, Madrid<br />

Jumana Manna – Preservation<br />

–ı 30.7.<br />

Paradox<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Bleda y Rosa (PHE23) –ı 10.9.<br />

Museo Lázaro Galdiano, 122 Calle de Serrano, Madrid Una visión propia (PHE23) –ı 27.8.<br />

Museo Nacional del Prado, Calle Ruiz de Alarcón 23 Picasso y el Greco 13.6.–17.9.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Maquinaciones 21.6.–28.8.<br />

Angela Melitopoulos 14.6.–18.9.<br />

Un acto de ver que se despliega –ı 2.10.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Wu Tsang – De Ballenas –ı 11.6.<br />

Lucian Freud – Nuevas<br />

–ı 18.6.<br />

perspectivas<br />

André Butzer –ı 10.9.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Juan Muñoz –ı 11.6.<br />

1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid Judith Blum Reddy 3.6.–5.8.<br />

Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid In Sub/urbia (PHE23) –ı 29.7.<br />

Camara oscura, c / Alameda, 16, *91 1429 1734<br />

Mendia Echeverría – Muséum<br />

–ı 22.7.<br />

(PHE23)<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Joana Biarnés –ı 23.7.<br />

Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468<br />

Javier Cordesal – Trompetas<br />

24.6.–29.7.<br />

(PHE23)<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Jorge Macchi – Las islas vírgenes –ı 28.7.<br />

Galería Silvestre, 21 Calle del Doctor Fourquet, Madrid, Andrey Akimov – White Wings<br />

3.6.–22.7.<br />

*910594112<br />

(PHE23)<br />

Helga de Alvear Madrid, Doctor Fourquet, 12, Madrid Axel Hütte – Flowers and Room<br />

–ı 15.7.<br />

(PHE23)<br />

Juana de Aizpuru, Calle del Barquillo, 44, Madrid Yasumasa Morimura (PHE23) –ı 31.7.<br />

La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, Madrid Marta María Pérez Bravo (PHE23) –ı 1.9.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Naomi Rincón Gallardo 15.6.–24.9.<br />

Los rótulos de Paco Graco –ı 1.12.<br />

Picasso – Sin Título –ı 7.1.<br />

Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Miguel Sbastida (PHE23) –ı 28.7.<br />

Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Charlotte Moth & Xie Lei –ı 30.6.<br />

Max Estrella, 6 Calle de Santo Tomé, Madrid The day the Universe changed –ı 3.6.<br />

NoguerasBlanchard, 4 Calle del Doctor Fourquet, Madrid Wilfredo Prieto –ı 10.6.<br />

PHotoEspaña, Alameda 9<br />

International Photography Festival<br />

(PHE23)<br />

–ı 3.9.<br />

↗ www.artlog.net<br />

AGENDA // SPANIEN 175


Madrid/<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 Timo Nasseri –ı 3.6.<br />

Mónica de Miranda –ı 6.7.<br />

CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la<br />

Constitución 23, Madrid, *91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,*, Málaga, *95 192 62 00<br />

Cristina Garrido – El origen de las 10.6.–7.1.<br />

formas<br />

Juan Muñoz – En la hora violeta 17.6.–7.1.<br />

Susana Solano – Con la mano<br />

10.6.–7.1.<br />

1979–1980<br />

Sheila Hicks – Hilos que viajan<br />

–ı 10.9.<br />

Un tiempo propio –ı 15.10.<br />

Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania Imon Boy – El principio de algo –ı 4.6.<br />

Joan Cornellà – Dek Tau –ı 4.6.<br />

Juan del Junco – Lenguaje –ı 30.6.<br />

Devan Shimoyama – Tell me –ı 28.8.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Picasso escultor. Materia y cuerpo –ı 10.9.<br />

Metamorfosis perpetua –ı 19.9.<br />

Diálogos con Picasso –ı 31.12.<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 Interestratos –ı 4.6.<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Susy Gómez<br />

Sin Rumbo. Confrontar la Imago<br />

Mundi<br />

–ı 4.6.<br />

–ı 21.1.<br />

Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11, Picasso – la Suite Vollard 6.6.–4.11.<br />

Baleares<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela XXVI Premios San Marcos –ı 2.7.<br />

Mitsuo Miura –ı 17.9.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Lo que pesa una cabeza<br />

–ı 4.6.<br />

Óscar Domínguez –ı 29.10.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Roni Horn –ı 10.9.<br />

Eva Fàbregas –ı 15.10.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

Re-Visión(s)<br />

–ı 11.6.<br />

Guerrilla Girls –ı 18.6.<br />

Almudena Fernández Fariña –ı 10.9.<br />

Gala Porras-Kim<br />

–ı 3.9.<br />

Barbadillo –ı 8.10.<br />

Fuentesal Arenillas –ı 22.10.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Asger Jorn –ı 18.6.<br />

La Nave –ı 10.9.<br />

Aref El Rayess –ı 10.9.<br />

Julio González –ı 21.1.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Universo Ferrant –ı 2.7.<br />

Belén Rodríguez – Sal Metálica –ı 2.7.<br />

Coreografías –ı 10.9.<br />

Victoria Civera –ı 17.9.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Laxeiro a a Arte da súa Época –ı 21.7.<br />

Luis Lleó –ı 24.9.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Irati Gorostidi & Mirari Echávarri –ı 18.6.<br />

Alejandro Cesarco –ı 24.9.<br />

Juan Spínola –ı 26.11.<br />

Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 Tana Garrido –ı 25.6.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Sahjan Kooner, Gary Zhexi Zhang, –ı 31.12.<br />

Sophie Chapman<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708<br />

Melati Suryodarmo – Passionate<br />

–ı 3.9.<br />

Pilgrim<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street New Things –ı 10.6.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Flo Brooks – Harmonycrumb 10.6.–10.9.<br />

Asmaa Jama with Gouled Ahmed 10.6.–10.9.<br />

176 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Gateshead Baltic, South Shore Road Hew Locke – The procession –ı 11.6.<br />

Glasgow The Common Guild, 21 Woodlands Terrace, *141 428 3022 Anywhere in the universe –ı 16.7.<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Michael E. Smith –ı 18.6.<br />

The Tetley, Hunslet Road<br />

Samra Mayanja – The Living and<br />

–ı 4.6.<br />

the Stale<br />

Andrew Black – On Clogger Lane –ı 2.7.<br />

Afra Eisma – splashdown tender 23.6.–22.10.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Laura Wilson – Seams –ı 3.6.<br />

Tate Gallery Liverpool, Albert Dock JMV Turner with Lamin Fofana –<br />

–ı 24.9.<br />

Dark Waters<br />

Ugo Rondinone – Liverpool<br />

–ı 31.10.<br />

Mountain<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street Chila Kumari Singh Burman –<br />

–ı 18.6.<br />

Merseyside Burman Empire<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street Flower Fairies –ı 5.11.<br />

Tom Wood – Photie Man –ı 7.1.<br />

London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 RESOLVE Collective – them’s<br />

–ı 16.7.<br />

the breaks<br />

Headway East London – Differently 29.6.–6.8.<br />

Various<br />

Cell Project Space, 258 Cambridge Heath Road,<br />

Felix Melia – Money for Nothing –ı 11.6.<br />

*20 241 3600<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Ai Weiwei – Making Sense –ı 30.7.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Brick Dinos –ı 29.10.<br />

Greater London<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Moki Cherri – Here and Now –ı 3.9.<br />

Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Samra Mayanja – The Living and<br />

–ı 4.6.<br />

the Stale<br />

Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />

Gabriel Massan and collaborators 23.6.–22.10.<br />

Greater London<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Tomás Saraceno In Collaboration – –ı 10.9.<br />

Web(s) of Life<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Michelle Williams Gamaker –ı 18.6.<br />

Tate Britain, Millbank<br />

Isaac Julien – What Freedom is<br />

–ı 20.8.<br />

to me<br />

The Rosettis –ı 24.9.<br />

Tate Modern, Bankside<br />

Forms of Life – Hilma Af Klint &<br />

–ı 3.9.<br />

Piet Mondrian<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Donatello – Sculpting the<br />

–ı 11.6.<br />

Rennaisance<br />

Hallyu! The Korean Wave –ı 25.6.<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Gregor Sailer – The Polar Silk Road –ı 26.11.<br />

CHELSEA space, 16 John Islip Street Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Laurie Kang – Lotus –ı 30.7.<br />

Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Neville Gabie – Nachum’s Coat 10.6.–8.7.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Kent Chan –ı 10.9.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Gary Simmons – This Must Be<br />

–ı 29.7.<br />

the Place<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Lisa Milroy – Correspondence –ı 15.7.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Matter as Actor –ı 24.6.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Outer View, Inner World –ı 18.6.<br />

The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300<br />

Oliver Ressler – Barricading the<br />

–ı 24.6.<br />

Ice Sheets<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. Chris Paul Daniels – Is there<br />

–ı 4.6.<br />

anybody there?<br />

Parham Ghalamdar – Painting,<br />

An Unending<br />

–ı 4.6.<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 177


Nick Jordan – Natural Interaction –ı 4.6.<br />

K-House, 70 Oxford Street<br />

Videocity visits Manchester School 13.6.–17.6.<br />

of Art<br />

Seesaw, 70 Oxford Street<br />

Videocity visits Manchester School 13.6.–17.6.<br />

of Art<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Beatriz Milhazes – Maresias –ı 10.9.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Deep Horizons –ı 18.6.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Abbas Zahedi – Holding a Heart<br />

–ı 3.9.<br />

in Artifice<br />

Eva Koťátková –ı 3.9.<br />

Kresiah Mukwazhi – Kirawa –ı 3.9.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Liz Magor – The Rise and The Fall –ı 10.6.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Simon Palmer – Observation<br />

4.6.–11.6.<br />

of Landscape<br />

Andi Walker – Stitched Stories –ı 25.6.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 If Not Now, When? –ı 24.9.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Karla Black –ı 29.10.<br />

Australien *0061<br />

Melbourne foryouandyourcustomers, Lvl 18, 31 Queen Street, VIC Kate Mitchell –ı 16.9.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St.,<br />

MA<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Chicago<br />

Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago<br />

Av., MI<br />

Smart Museum of Art, 5550 S. Greenwood Avenue,<br />

*773 702 0200<br />

Amalia Mesa-Bains – Archaeology –ı 23.7.<br />

of Memory<br />

María Berrío – The Children’s<br />

–ı 6.8.<br />

Crusade<br />

Hokusai – Inspiration<br />

–ı 16.7.<br />

and Influence<br />

Painted Tintypes – Photography<br />

–ı 15.10.<br />

for the People<br />

Enter the Mirror<br />

–ı 23.7.<br />

Duane Linklater – mymothersside –ı 3.9.<br />

not all realisms<br />

–ı 4.6.<br />

The Metropol Drama –ı 9.7.<br />

Haegue Yang – Quasi-Legit –ı 20.8.<br />

Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Riemenschneider and Late<br />

–ı 23.7.<br />

Medieval Alabaster<br />

Imagining Rama’s Journey –ı 17.9.<br />

Egyptomania – Fashion’s<br />

–ı 28.1.<br />

Conflicted Obsession<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy From Chaos to Order –ı 30.7.<br />

Houston<br />

Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose<br />

Blvd., TX<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

*718 784 2084<br />

Where Do We Go From Here?<br />

Ming Smith – Feeling the Future<br />

–ı 2.7.<br />

–ı 1.10.<br />

The Curatorial Imagination of<br />

–ı 13.8.<br />

Walter Hopps<br />

Si Lewen – The Parade –ı 3.9.<br />

Hyperreal – Gray Foy –ı 3.9.<br />

Onyeka Igwe<br />

–ı 21.8.<br />

Daniel Lind-Ramos –ı 3.9.<br />

Elysia Crampton Chuquimia,<br />

–ı 2.10.<br />

Joshua Chuquimia Crampton<br />

Los Angeles The Getty Center, 1200 Getty Center Drive Barbara T. Smith – The Way to Be –ı 16.7.<br />

178 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Hauser & Wirth Downtown Los Angeles, 901 East 3 rd<br />

Thomas J Price – Beyond Measure –ı 20.8.<br />

Street, CA<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Kahlil Robert Irving – Archaeology –ı 21.1.<br />

of the Present<br />

New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />

165 th Street<br />

Abigail DeVille – Bronx Heavens –ı 18.6.<br />

–ı 11.6.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West<br />

53 th Street, NY<br />

Ellsworth Kelly – A Centennial<br />

Celebration<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Wangechi Mutu – Intertwined –ı 4.6.<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Tracey Rose – Shooting Down<br />

–ı 10.9.<br />

Babylon<br />

Aliza Nisenbaum – Queens, Lindo –ı 10.9.<br />

y Querido<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Gego – Measuring Infinity –ı 10.9.<br />

Sarah Sze – Timelapse –ı 10.9.<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Refigured –ı 3.7.<br />

Hauser & Wirth New York, 22 nd Street, 548 West 22 nd Street Mark Bradford – You Don’t Have to –ı 28.7.<br />

Tell Me Twice<br />

Hauser & Wirth, 69 th Street New York, 32 East 69 th Street Cathy Josefowitz – Forever Young –ı 22.7.<br />

Messen und Auktionen<br />

Basel Messe Basel, Messeplatz 10, Riehenstrasse 90B June Art Fair 12.6.–18.6.<br />

Art Basel <strong>2023</strong> 15.6.–18.6.<br />

Liste Art Fair Basel <strong>2023</strong> 12.6.–18.6.<br />

Volkshaus, Rebgasse 12–14, *61 690 9321 photo basel <strong>2023</strong> 13.6.–18.6.<br />

Volta Basel, 215 Elsässerstrasse Volta Basel <strong>2023</strong> 12.6.–18.6.<br />

Zürich Germann Auktionshaus, Stockerstrasse 38 Auktionsausstellung <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> – 9.6.–14.6.<br />

Moderne und Zeitgenössische<br />

Kunst<br />

Auktionen <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> – Moderne 19.6.–21.6.<br />

und Zeitgenössische Kunst<br />

Schuler Auktionen, Seestr. 341 Ausstellung <strong>Juni</strong>-Auktion <strong>2023</strong> 10.6.–16.6.<br />

<strong>Juni</strong>-Auktion <strong>2023</strong> 19.6.–23.6.<br />

Nachhaltige Präsenz:<br />

1500 aktuelle Ausstellungen<br />

10’000 Institutionen<br />

40’000 Kunstschaffende<br />

Jahresabo Institutionen premium: CHF 152.– / € 117.90 (+ Porto)<br />

↗ www.kunstbulletin.ch/abo<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / AUSTRALIEN / NORWEGEN / VEREINIGTE STAATEN / MESSEN … 179


Look@JKON<br />

Catherin Schöberl<br />

30. <strong>Juni</strong> bis 4. August <strong>2023</strong><br />

"Deep Stitches", Leather display with white cuffs, 16 × 32 cm, <strong>2023</strong><br />

HEIKEDINE GÜNTHER<br />

VOLTA Basel, June 12 -18, Gallery Artem-Reich, Booth C06<br />

info@heikedineguenther.com | @heikedineguenther | www.heikedineguenther.com<br />

ARTEM IN <strong>Kunstbulletin</strong>.indd 1 28.04.23 06:59<br />

180 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


LANDSCHAFTS VERÄNDERUNG<br />

IM BLICKFELD DER KUNST<br />

SINGISEN FORUM<br />

SEDIMENTIEREN,<br />

KRISTALLISIEREN,<br />

KONDENSIEREN<br />

04.03.<br />

– 23.07.<br />

<strong>2023</strong><br />

Informationen und<br />

Details zum<br />

Rahmenprogramm:<br />

www.murikultur.ch<br />

Ulrich<br />

Rückriem.<br />

Kloster<br />

Schönthal.<br />

26.03.-29.10.23<br />

Freitag 14-17, Sa/So 11-18 Uhr<br />

Langenbruck/BL<br />

www.schoenthal.ch<br />

Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

Time, please<br />

14. Mai bis 9. Juli <strong>2023</strong><br />

Mit Steve Bishop (CA), Lucia Elena Průša<br />

(DE/AR), Michael Ray-Von (US),<br />

Hannah Weinberger (CH), Angharad<br />

Williams (UK), Jiajia Zhang (CH)<br />

Kuratiert von Karin Borer und Daniel Kurth<br />

Mittwoch, 14. <strong>Juni</strong>, 18 Uhr:<br />

Release der Publikation zur Ausstellung<br />

mit einer Lesung von Benedikt Bock,<br />

Künstler<br />

Freitag, 30. <strong>Juni</strong>, 18 Uhr:<br />

Gespräch in der Ausstellung, mit Bar<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

AARGAU / BASEL 181


Jonas Scheidegger 2020 (Ausschnitt)<br />

Stiftung Wohin Spiez<br />

Psychiatrie-Museum Bern<br />

Kunstwerkstatt Waldau<br />

www.schloss-spiez.ch<br />

17/06 – 15/10/<strong>2023</strong><br />

«Das war s. dann»<br />

Mental Health Art<br />

Kunstausstellung | Exposition d’art | Art Exhibition<br />

Thomas Ruch<br />

Der Esel hat drei Beine<br />

11. <strong>Juni</strong> bis 2. Juli <strong>2023</strong><br />

Herrengasse 8<br />

4710 Balsthal<br />

Öffnungszeiten:<br />

FR 18–21 Uhr<br />

SA 15–18 Uhr<br />

SO 11–14 Uhr<br />

galerie-roessli.ch<br />

Kunsthaus Interlaken<br />

3. <strong>Juni</strong> –27. August <strong>2023</strong><br />

bis 9. Juli <strong>2023</strong><br />

Machen Menschen Maschinen?<br />

Frühe Druckgraphiken von HR Giger<br />

und Franz Anatol Wyss<br />

bis 9. Juli <strong>2023</strong><br />

Neben (A)rmleder, (B)euys und<br />

(C)hristo…<br />

Highlights aus der Sammlung<br />

WERTE IM WANDEL<br />

Die Kunstsammlung Kanton Bern<br />

zu Gast im Kunsthaus Interlaken<br />

Mi –Sa 14 –17 h | So 11–17 h | Mo+Di geschlossen<br />

www.kunsthausinterlaken.ch<br />

bis 9. Juli <strong>2023</strong><br />

20m² – Fenster ins Atelier von Jakob<br />

Ferdinand Rieder (*1987)<br />

Malerei und Digitalkunst<br />

Kunsthaus Grenchen<br />

Bahnhofstrasse 53, Postfach 603<br />

CH-2540 Grenchen<br />

info@kunsthausgrenchen.ch<br />

www.kunsthausgrenchen.ch<br />

182 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


DER JUNGE<br />

HANS ERNI<br />

Die Sammlung<br />

Maria und Walter Strebi-Erni<br />

9.3.<strong>2023</strong><br />

30.7.<strong>2023</strong><br />

HANS ERNI<br />

MUSEUM


Nur Natur?<br />

Lea Achermann & Micha Aregger<br />

Sa 13. Mai - Sa 01. Juli <strong>2023</strong><br />

Natur-Gespräch, Fr 09. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, 18 Uhr<br />

mit Peter Lienert, ehem. Kantonsoberförster<br />

OW, Lea und Micha<br />

Finissage<br />

Sa 01. Juli <strong>2023</strong>, 14 - 17 Uhr<br />

zsuzsa’sgalerie<br />

luzernerstrasse 15<br />

6043 adligenswil www.zsuzsas-galerie.ch<br />

Die 64. Ausstellung von foryou<br />

andyourcustomers präsentiert<br />

Werke von Fraenzi Neuhaus in<br />

Baar.<br />

Vernissage am 14. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

17:00 – 21:00 Uhr<br />

Bahnhofstrasse 4, 6340 Baar<br />

Einführung von Guido Baumgartner, Kurator<br />

Mehr zur Ausstellung<br />

fyayc.com/<strong>2023</strong>-06-14<br />

Busier than usual<br />

9. <strong>Juni</strong> bis 2. Juli <strong>2023</strong><br />

Städtische Ausstellung im<br />

Lagerhaus St.Gallen<br />

Architektur Forum Ostschweiz,<br />

Davidstrasse 40, 9000 St. Gallen<br />

Di bis So, 14–17 Uhr<br />

Clemens Waibel<br />

184 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Die schönsten Grafiken von<br />

Gert Richter bei VeoVeo.com<br />

4. <strong>Juni</strong> bis 16. Juli<br />

IRRITATION<br />

The Art Of Getting Lost<br />

Vernissage: Samstag, 3. <strong>Juni</strong>, 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

CASTELL<br />

ART WEEKEND<br />

22. – –24. 9.<strong>2023</strong><br />

OSCAR TUAZON<br />

begleitet von Lynn Kost<br />

SARAH BENSLIMANE<br />

begleitet von Fabrice Stroun<br />

MAGDA DROZD<br />

www.allerheiligen.ch<br />

INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN 185


Kunsthaus Glarus<br />

2 6 . 2 . – 2 5 . 6 . 2 0 2 3<br />

Sophie Gogl. Die knusprige Nichte<br />

Karen Kilimnik. Swan Lake<br />

Women & FLINTA<br />

in arts<br />

6. FATart Fair<br />

Exhibition<br />

Schaffhausen<br />

15. – 17.09.<strong>2023</strong><br />

fatart.ch<br />

29. APRIL – 8. JULI <strong>2023</strong><br />

GOTTHARD SCHUH<br />

DER FOTOGRAF ALS MALER<br />

ARTFAIR<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

21.-23.9.2018<br />

ATELIER RIGHINI | FRIES<br />

Do 17 – 20 Uhr | Sa 10 – 17 Uhr | Eintritt frei<br />

Klosbachstrasse 150, 8032 Zürich<br />

www.righini-fries.ch<br />

gift<br />

Toxische<br />

Willimann/Arai<br />

Markus Müller<br />

Pedro Wirz<br />

Geschenke<br />

27. Mai bis 29. Oktober 2022<br />

Froh Ussicht – Samstagern<br />

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186 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


ZURICH<br />

Wang<br />

Xingwei<br />

9.6. – 29.7. <strong>2023</strong><br />

ERÖFFNUNG<br />

Dépendance Zürich<br />

Rämistrasse 33<br />

Freitag, 9.6.<strong>2023</strong><br />

18.00 – 20.00 Uhr<br />

Vom Einführungskurs zur höheren Fachprüfung<br />

Das Institut für Humanistische Kunsttherapie IHK<br />

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Kunsttherapie<br />

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Fachprüfung: Fundierte, flexible<br />

Aus- und Weiterbildungen gibt<br />

es am Institut für Humanistische<br />

Kunsttherapie IHK.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

kunsttherapie.ch<br />

ARSenal<br />

23<br />

Dimitra Charamandas<br />

Clare Goodwin<br />

Haruko<br />

Pascal Kohtz<br />

Lipp&Leuthold<br />

Stella Pfeiffer<br />

Patric Sandri<br />

Laura Signer<br />

Andrea Todisco<br />

Sieglinde Wittwer<br />

AUSSTELLUNG<br />

22. <strong>Juni</strong> -<br />

09. Juli <strong>2023</strong><br />

Zeughausareal<br />

Uster, K2<br />

DO - FR 16 - 20 Uhr<br />

SA - SO 13 - 17 Uhr<br />

kunstverein-uster.ch<br />

BILDER UND OBJEKTE VON<br />

HANSPETER FREHNER<br />

13.06.23 – 19.06.23<br />

13.06.23 Vernissage 18 h<br />

Konzert 20 h<br />

19.06.23 Finissage 18 h<br />

Konzert 20:30 h<br />

Ausstellung offen<br />

Mi / Fr / Sa ab 12 bis 18 und Mo / Do<br />

ab 13 bis Konzert<br />

Hanspeter Frehner ist während den<br />

Öffnungszeiten präsent. Weitere<br />

Besichtigungen nach Vereinbarung.<br />

Kunstraum Walcheturm Zürich<br />

Kononengasse 20, 8004 Zürich<br />

www.walcheturm.ch // www.ensemble.ch<br />

OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / ZÜRICH 187


Nichts bietet<br />

mehr Freiheiten<br />

als die Kunst.<br />

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Münchwilen | TG<br />

Unterentfelden | AG<br />

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Thinking through things<br />

12.5. - 15.7.23<br />

Konzert: Etta Kin Band<br />

Mi, 21. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, 19.30 Uhr<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

Belinda<br />

Kazeem-Kamiński –<br />

You are awaited but<br />

never as equals<br />

188 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong><br />

powered by<br />

21.4. – 9.7.<strong>2023</strong><br />

Öffentliche Führung:<br />

Do, 22. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>, 18.30 Uhr<br />

Coalmine, Winterthur<br />

fotografie.coalmine.ch<br />

artlog.<br />

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Stephan Lott, Allmendstrasse 7, 3000 Bern 22<br />

Das imaginäre Haus<br />

9. <strong>Juni</strong> –<br />

22. Oktober<br />

<strong>2023</strong><br />

Uwe Wittwer<br />

Aiko Watanabe<br />

Jürg Halter<br />

Gewerbemuseum<br />

Winterthur<br />

Auflösung<br />

einer umfangreichen<br />

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<strong>Juni</strong> 2024<br />

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Anmeldung bis 6. August <strong>2023</strong><br />

Unterlagen: kuspi@hotmail.com<br />

ZÜRICH / DEUTSCHLAND 189


190 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net<br />

www.artlog.net<br />

Onlineportal: www.artlog.net/kunstbulletin<br />

Web App: www.artlist.net<br />

Redaktion<br />

Deborah Keller (Chefredaktion)<br />

Meret Arnold (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

www.directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

www.susanne-kreuzer.com<br />

Büro Deutschland/Lektorat<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

www.kunstverein.ch<br />

ABONNEMENTE<br />

Abo-Service Stämpfli AG<br />

Wölflistrasse 1, Postfach, CH-3001 Bern<br />

Telefon 0041 (0)31 300 62 51<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi-Abo <strong>Kunstbulletin</strong> und artlog.net<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 86/€ 60.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 152/€ 117.90*<br />

Für Künstler:innen, Professionals (+ E-Services): CHF 92/€ 66.90*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi-Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 76<br />

Für Studierende: CHF 49/€ 40.90*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 43<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

7-8 Juli/August 14.07.<strong>2023</strong> 14.06.<strong>2023</strong><br />

9 September 25.08.<strong>2023</strong> 26.07.<strong>2023</strong><br />

10 Oktober 29.09.<strong>2023</strong> 30.08.<strong>2023</strong><br />

11 November 27.10.<strong>2023</strong> 27.09.<strong>2023</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage: ca. 7500 Exemplare<br />

Abonnemente: ca. 6500 Exemplare<br />

Direktvertrieb: ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />

(AD) Adrian Dürrwang, (BF) Barbara Fässler, (DK) Deborah<br />

Keller, (FS) Feli Schindler, (GM) Gerhard Mack, (HDF)<br />

Hans-Dieter Fronz, (IDL) Ingrid Dubach-Lemainque, (IK) Iris<br />

Kretzschmar, (KHO) Katharina Holderegger, (MG) Max Glauner,<br />

(MH) Mechthild Heuser, (MM) Marc Munter, (MV) Martina<br />

Venanzoni, (RDR) Roberta De Righi, (SP) Seraina Peer, (TS)<br />

Thomas Schlup, (TSO) Tobias Söldi<br />

191


EN PASSANT<br />

Motiv und Variation<br />

Blick aus dem Videofenster (dort aktuell: Seline Baumgartner), Tanzhaus Zürich. Foto: Samuel Herzog<br />

«Unsere Körper erzählen, was wir erfahren haben. Verstünden wir diese Sprache nur<br />

etwas besser, wir lebten in einer völlig anderen Welt.» Das schreibt die Psychoanalytikerin<br />

Polly Hegan in ‹Tours et Détours›, 2012. Im Video ‹Time to Lose›, das täglich<br />

von 15 bis 21 Uhr in dem kleinen Projektionsraum neben dem Tanzhaus Zürich zu<br />

sehen ist, lässt Seline Baumgartner Körper so explizit werden, dass sie deutlicher<br />

als sonst sprechen, Geschichten vortragen: Während eines Aufenthalts in Jerusalem<br />

bat die Künstlerin fünf Autor:innen um kurze Texte und legte diese einer Gruppe von<br />

Tänzer:innen vor mit der Bitte, sich diese Storys wie beim bekannten Telefonspiel der<br />

Reihe nach zu erzählen – nicht mit Worten, sondern mit den Mitteln des Tanzes.<br />

Während ich versuche, aus den ausdrucksstarken Bewegungen dieser Leiber Motive<br />

der einzelnen Geschichten herauszulesen, nimmt mein Blick «en passant» noch<br />

einen anderen «Film» wahr. Vor den zwei pyramidenförmigen Öffnungen, die den Projektionsraum<br />

mit dem Kloster-Fahr-Weg verbinden, der über der Limmat am Tanzhaus<br />

vorbeiführt, tauchen wie auf einer Bühne immer wieder Menschen auf. Sie joggen,<br />

telefonieren oder beissen sich durch Käsesandwiches, andere zerren ihre Hunde<br />

voran. Auch diese Körper interpretieren, variieren auf ihre Weise Motive, Geschichten<br />

vom Laufen, Sprechen, Essen oder Hundeausführen. Und zweifellos hätten auch diese<br />

Leiber noch viel mehr zu erzählen – wenn man es nur verstünde. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Eine Textreihe in Kooperation mit der Fachstelle Kunst und Bau, Amt für Hochbauten, Stadt<br />

Zürich. Weitere Informationen via QR-Code und artlist.net<br />

192 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2023</strong>


Ja, wir kopieren!<br />

21.5. – 27.8.23<br />

Strategien der Nachahmung<br />

in der Kunst seit 1970<br />

Ein Museum der<br />

Mit Unterstützung von

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