23.05.2023 Aufrufe

Bergwelten – Sommer 2023: Königliche Spuren und alpine Abenteuer

Die Sommerausgabe 2023 des Magazins "Bergwelten" entführt die Leser in die Zugspitz Region und bietet faszinierende Einblicke in historische und moderne Geschichten rund um Garmisch-Partenkirchen. Von königlichen Träumen und Geschenken des Märchenkönigs Ludwig II. bis hin zu aufregenden Wander- und Ausflugstipps, zeigt das Magazin die Vielfalt und Schönheit der Region. Zudem beleuchtet die Ausgabe Traditionen wie das Ludwigsfeuer in Oberammergau und enthält inspirierende Reisegeschichten, Fotostrecken zur Volksfestzeit und zahlreiche Aktivitäten für die ganze Familie.

Die Sommerausgabe 2023 des Magazins "Bergwelten" entführt die Leser in die Zugspitz Region und bietet faszinierende Einblicke in historische und moderne Geschichten rund um Garmisch-Partenkirchen. Von königlichen Träumen und Geschenken des Märchenkönigs Ludwig II. bis hin zu aufregenden Wander- und Ausflugstipps, zeigt das Magazin die Vielfalt und Schönheit der Region. Zudem beleuchtet die Ausgabe Traditionen wie das Ludwigsfeuer in Oberammergau und enthält inspirierende Reisegeschichten, Fotostrecken zur Volksfestzeit und zahlreiche Aktivitäten für die ganze Familie.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausgabe 52 | <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong><br />

Menschen & Geschichten in Garmisch-Partenkirchen<br />

WADLSCHAU<br />

Zum Mitraten: Schöne Beine zur Volksfestzeit<br />

KÖNIGSSPUREN<br />

Zum Entdecken: Träume <strong>und</strong> Geschenke von Ludwig II.<br />

Mit dem<br />

Magazin der<br />

Zugspitz Region


EDITORIAL<br />

STADT LAND GWAND<br />

BLICKWINKEL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wie viele Menschen lesen eigentlich, was wir Schreiber<br />

schreiben? Wie viele schauen sich an, was die Fotografen fotografieren?<br />

Oft gibt es darauf keine Antwort. Online lässt sich’s<br />

ein wenig messen. Wie aber schaut’s aus mit den Artikeln, die<br />

online nicht zu finden sind? Für wen <strong>und</strong> wie viele schreibt <strong>und</strong><br />

fotografiert man?<br />

Rückmeldungen helfen natürlich. Davon bekommen die <strong>Bergwelten</strong><br />

einige. Ideen, Lob, Kritik. Dafür wollen wir einmal DAN-<br />

KE sagen. Alles bringt uns weiter, jede Nachricht freut uns.<br />

Überwältigt aber haben uns die Reaktionen auf unser Fotostrecken-Gewinnspiel.<br />

Den Landkreis von oben zeigten die Aufnahmen<br />

von Jörg Bodenbender, Seehausen galt es zu erkennen.<br />

H<strong>und</strong>erte Leser haben sich beteiligt. Auch dafür: danke. Zeigt<br />

es uns doch, dass die w<strong>und</strong>erbaren Bilder angeschaut, nicht<br />

einfach überblättert werden. Vielleicht starten wir bald ein<br />

Text-Gewinnspiel… Danke auch an Radsport Burda (200-Euro-<br />

Gutschein), das Hotel Zugspitze (Vier-Gänge-Menü für zwei<br />

Personen) <strong>und</strong> die Bayerische Zugspitzbahn (Frühstück auf dem<br />

Wank für zwei Personen) für die Preise, über die sich Maria<br />

Perfahl aus Riegsee, Monika Daisenberger aus Seehausen <strong>und</strong><br />

Hans Gerg aus Grainau mächtig freuten.<br />

Zu gewinnen gibt es in dieser Ausgabe nichts <strong>–</strong> das Lesen <strong>und</strong><br />

Anschauen lohnen sich freilich trotzdem. Und rätseln kann<br />

man auch: Zu wem gehören die Wadl in den Lederhosen <strong>und</strong><br />

die Beine im Dirndl in unserer Fotostrecke? Die Lösung liefern<br />

wir gleich mit. Zudem gibt’s Inspirationen für Touren in der Heimat.<br />

Einkaufen, wandern, träumen <strong>und</strong> besichtigen auf König<br />

Ludwigs <strong>Spuren</strong>. Davon gibt es viele.<br />

Viel Freude beim Lesen <strong>und</strong> Schauen<br />

Ihre Katharina Bromberger<br />

Am Kurpark 8<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

www.grasegger.de<br />

„Glückwunsch“ <strong>und</strong> „danke“ sagen (hinten v.l.) Uli Halupczok <strong>und</strong> Katharina<br />

Bromberger von den <strong>Bergwelten</strong> an (vorne v.l.) Frank Erhard (Hotel Zugspitze),<br />

Monika Daisenberger, Marianne Gerg, Verena Tanzer (Bayerische<br />

Zugspitzbahn), Hans Gerg, Maria Perfahl <strong>und</strong> Fritz Burda (Radsport Burda).<br />

Über Lob, Kritik <strong>und</strong> Anregungen<br />

freuen wir uns.<br />

Schreiben Sie uns per E-Mail<br />

an bergwelten@merkur.de.<br />

@bergwelten_gap<br />

@bergweltengap<br />

thebrettz.com/bergwelten<br />

Titelfoto: Andreas Mayr | Foto Editorial: Thomas Sehr<br />

2 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


IM<br />

VERTRIEB<br />

AKTUELL<br />

BERGSTRASSE -9 Oberau<br />

IDEAL FÜR<br />

JUNGE FAMILIEN<br />

PROVISIONSFREI<br />

5 Häuser zum Eigentum von10 -15 qm<br />

WAXENSTEINSTRASSE 7<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

ALLERBESTE<br />

AUSSICHTEN<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

5 Wohnungen zum Eigentum von3-135qm<br />

PROF.-CARL-REISER-STRASSE8<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

ALPIN URBAN<br />

6 Wohnungen zum Eigentum von5-142qm<br />

Realisieren Sie Ihren Wohntraum<br />

Vertrieb<br />

nicole mojr<br />

mobil: +49 171 5762 204<br />

die<br />

immofaktur<br />

Ihr Ziel im Mittelpunkt.<br />

www.franzhummel.de


INHALT<br />

FOTOSTRECKE<br />

Wadlschau zur Volksfestzeit: Wir schauen fünf Bürgermeistern<br />

<strong>und</strong> einer Bürgermeisterin auf die Beine in Tracht. .................................6<br />

„Kindheitserinnerungen“ <strong>und</strong> ein „bayrisch-afrikanisches<br />

Hochfest“: Das verbinden Elisabeth Koch <strong>und</strong> Rolf Beuting<br />

mit den Festwochen. ............................................................................................13<br />

BERGWELTEN-SPEZIAL<br />

<strong>Königliche</strong> Träume <strong>und</strong> Geschenke. ..............................................................14<br />

Empfindsam, gutaussehend, hoch verschuldet <strong>–</strong><br />

„seelengestört“: König Ludwig II. <strong>und</strong> seine Kindheit,<br />

seine Regentschaft <strong>und</strong> sein Tod. ....................................................................16<br />

Ausflugstipps:<br />

Staunen, einkaufen <strong>und</strong> wandern wie der König. ................................20<br />

Ein Heiliger sorgt für Geschenke: Die Oberauer Kirche hat<br />

es Ludwig II. <strong>und</strong> der Königsfamilie besonders angetan. ...................24<br />

Blumensträuße für Frauen, Zigarren für<br />

Männer, ein Denkmal für Oberammergau:<br />

Eine Sondervorstellung der Passion hat Folgen. .....................................26<br />

Träume eines Märchenkönigs: Ludwig II. hatte viele<br />

Ideen, die das Gesicht der Region verändert hätten. ...........................28<br />

Ludwigsfeuer in Oberammergau. ...................................................................31<br />

REISEGESCHICHTEN<br />

Der etwas andere Ausritt: Michael <strong>und</strong><br />

Andrea Zahler machen Urlaub mit ihren Pferden <strong>–</strong><br />

<strong>und</strong> gehen dabei viel zu Fuß. ..........................................................................30<br />

SAUBER BLEIM<br />

Unsere Aktion gegen Müll:<br />

Die neuen Sackerl sind da, Kinder helfen mit. .........................................42<br />

DIE AUTORIN HINTER DEM BUCH<br />

„Ich hab‘ mein Leben leicht gehalten“: Billi Bierling spricht<br />

im Interview über das Fahrradfahren, Expeditionen,<br />

nervigen Optimismus <strong>und</strong> Hüfte Clarissa. ................................................44<br />

RUBRIKEN<br />

Host mi? Bayerische Begriffserklärung ......................................................33<br />

Die Natur <strong>und</strong> ihre Schätze:<br />

Ein Plädoyer für die Streuobstwiese ............................................................38<br />

Rezepttipp:<br />

An Guadn wünscht La Stalla in Kaltenbrunn. ........................................40<br />

Buchtipps ..................................................................................................................50<br />

Impressum .................................................................................................................51<br />

4 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


save the date: 3. -6. august <strong>2023</strong> !<br />

Material testen.<br />

Natur erleben.<br />

zeit geniessen.<br />

©GaPaTourismus GmbH/stadlerphoto.com/fendstudios.com<br />

#alpentestival<strong>2023</strong><br />

alpentestival<br />

03.-06.08.<strong>2023</strong><br />

poweredby<br />

Mehr Infos <strong>und</strong> tickets unter<br />

www.alpentestival.de<br />

sei dabei!


FOTOSTRECKE<br />

AUF DIE WADL<br />

G’SCHAUT<br />

6 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Von „normal-bayrisch“ über „schmalbrüstig“ bis „nicht da“:<br />

So beurteilen die Models selbst ihre Wadl. Zur Volksfest- <strong>und</strong><br />

damit Trachtenzeit haben wir uns in der Murnauer Brauerei<br />

Karg die Exemplare von fünf Bürgermeistern <strong>und</strong> die Beine einer<br />

Bürgermeisterin genauer angeschaut. Zu viel verraten unsere<br />

Bilder nicht. Schließlich sollte man so Wadl in echt in ihrer<br />

vollen Pracht bew<strong>und</strong>ern. Dafür gibt’s ein paar Gelegenheiten.<br />

Fotos: Andreas Mayr<br />

Kurpark Garmisch<br />

14. Juli <strong>2023</strong><br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 7


1.<br />

Das persönliche Wadl-Urteil:<br />

„Ganz normale boarische Wadl.<br />

Nicht der Typ Radfahrer.“<br />

2.<br />

Das persönliche Wadl-Urteil:<br />

„Meine Wadl betrachte ich als<br />

ziemlich normal, vielleicht wäre<br />

ein bisschen Fülle vom Bauch<br />

bei de Wadl recht.“<br />

3.<br />

Das persönliche Wadl-Urteil:<br />

„schmalbrüstig“. „Ich hab’ feststellen<br />

müssen, dass meine Unterschenkel<br />

sehr lang sind <strong>und</strong> die Wadln deshalb<br />

schmal <strong>und</strong> dünn ausschauen.“<br />

Aber: Der Bürgermeister steht dazu.<br />

Spezielles Training gibt es nicht,<br />

außer längere Wanderungen <strong>und</strong><br />

verstärkte Ausschank-Tätigkeit<br />

beim Seefest. „Und ich greife auch<br />

nicht zu Trick 17 wie andere, die sich<br />

den oberen Teil der Loferl doppelt<br />

stricken lassen.“<br />

8 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


4.<br />

Das persönliche Wadl-Urteil:<br />

„Ausbaufähig. Zu viel im Büro, zu<br />

wenig auf dem Radl.“<br />

5.<br />

Das persönliche Bein-Urteil:<br />

„Ich bin keine 25 mehr.“<br />

6.<br />

Das persönliche Wadl-Urteil:<br />

„Ich kann keine Einschätzung geben,<br />

weil ich quasi keine Wadl hab‘. Was<br />

vorhanden ist, ist durchtrainiert <strong>und</strong><br />

ein Relikt aus meiner Zeit als Läufer.“<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 9


AUFLÖSUNG<br />

1.<br />

Christian Hornsteiner, Bürgermeister Farchant<br />

Tracht spielt für Christian Hornsteiner eine große Rolle, seit der Kindheit. „Ich<br />

bin ganz traditionell aufgewachsen, hab geplattelt, in der Musikkapelle Posaune<br />

gespielt, war bei der Schützenkompanie.“ Tracht passt für ihn zu jedem Anlass,<br />

„damit ist man immer gut gekleidet“. Die Kurze zieht er auch oft in der Arbeit an.<br />

„Mir ist wichtig, Tracht zu zeigen <strong>und</strong> seine Heimat darzustellen.“<br />

Viele viele St<strong>und</strong>en hat der Farchanter bereits im Bierzelt verbracht <strong>–</strong> im Nachbarort.<br />

Denn in Partenkirchen ist er aufgewachsen, hat 25 Jahre bei der Musikkapelle<br />

gespielt. Freilich auch während der Festwoche. „Es gab Zeiten, da haben wir zehn<br />

Tage nacheinander gespielt, an die 60 St<strong>und</strong>en insgesamt. Selbst bei zwei St<strong>und</strong>en<br />

Pause ist niemand heimgegangen, wir sind alle im Bierzelt sitzen geblieben.“<br />

2.<br />

Stephan Märkl, Bürgermeister Grainau<br />

Tracht <strong>und</strong> Brauchtum, „das hab ich quasi mit der Muttermilch aufgesogen“. Stephan<br />

Märkls Opa war im Trachtenverein, der Papa auch, er war lange Vorstand.<br />

Lederhose <strong>und</strong> Dirndl empfindet er als „das wichtigste <strong>und</strong> schönste Gewand“. „Bei<br />

manchen hebt die Lederhose ein Leben lang, bei mir ist immer nach zehn Jahren<br />

Schluss.“<br />

Beim Stichwort Bierzelt fällt ihm sofort der Zusammenhalt im Ort beim Gaufest<br />

2007 ein, zudem eine Geschichte aus der Jugend. Mit dem Trommlerzug waren<br />

Stephan Märkl <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e in Partenkirchen. „Ein Kollege, der schon a paar Bier<br />

getrunken hatte, fand einfach nicht aus dem Zelt raus. Irgendwann kam er an den<br />

Tisch zurück <strong>und</strong> hat gesagt: ,Wir kommen nicht mehr raus, die haben das Bierzelt<br />

zugenäht.‘ Mei, da waren wir noch jung.“<br />

3.<br />

Markus Hörmann, Bürgermeister Seehausen<br />

Die Tracht ist für Markus Hörmann „Identifikation mit dem Örtlichen“. Damit ist<br />

er aufgewachsen. Seine liebste Lederhose ist mittlerweile ein älteres Exemplar,<br />

das er sich einmal zusätzlich gekauft <strong>und</strong> gereinigt hat, „eine richtig historische“.<br />

Im Übrigen hat die Tracht quasi sein Verhältnis zu Socken verändert: Beim ersten<br />

Ausflug nach Köln mit dem Verein „Da Sea is inser“ war die Kleiderordnung<br />

Tracht. Markus Hörmann konnte sich nicht vorstellen, die ganze Zeit nur in Haferlschuhen<br />

<strong>und</strong> Loferl rumzulaufen. Im Herbst. Aber er hat gemerkt: funktioniert<br />

bestens. „Seitdem besitze ich nahezu keine Strümpfe mehr.“<br />

In der Festwoche wird man ihn eher selten treffen. „Ich bin kein Bierzelt-Mensch,<br />

mir ist das zu laut. Einen Gemeinschaftsausflug macht man schon mal mit. Aber<br />

ich bin nicht der Typ, der jeden Tag drinsitzt. Da gefallen mir Freiluft-Veranstaltungen<br />

deutlich besser.“<br />

10 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


4.<br />

Andreas Rödl, Bürgermeister Oberammergau<br />

Andreas Rödl hat eine längere Tracht-Pause eingelegt. Nach seiner Erstkommunion.<br />

„Da haben mich die Loferl so gejuckt, dass ich die Tracht gar nicht mehr angezogen<br />

hab.“ Erst 2010 hat er sich wieder eine gekauft, vom Geld, das er als Mitwirkender<br />

bei der Passion bekommen hat. „Die Loferl waren ein Geschenk der Mama,<br />

gestrickt von Frau Eder, die jeder im Ort kennt. Gott sei Dank mit Gummizug.“<br />

Ein Bierzelt in Oberammergau ist längst überfällig, findet Andreas Rödl. Er war ein<br />

kleiner Bub, seitdem wurde keins mehr in seiner Heimat aufgestellt. „Ich bin drauf<br />

<strong>und</strong> dran, den Junggesellenverein zu überreden, dass der mal was macht. Bierzelte<br />

<strong>und</strong> Volksfeste sind Teil unserer Gesellschaft, unserer bayerischen Gemütlichkeit.“<br />

5.<br />

Vanessa Voit, Bürgermeisterin Ettal<br />

Mit drei Jahren bekam Vanessa Voit ihr erstes Dirndl, damit aufgewachsen aber<br />

ist sie nicht. „Es war nie Teil meines Alltags. Aber ich finde Tracht sehr sehr schön<br />

<strong>und</strong> versuche, mich unaufdringlich anzupassen.“ Mittlerweile ist sie sogar beim<br />

Volkstrachtenverein „Ettaler Mandl“ <strong>–</strong> als sechste Frau. Bei der ersten Mitgliederversammlung,<br />

die sie als Bürgermeisterin besuchte, wurde ihr das angeboten. „Ich<br />

empfinde das als große Ehre.“<br />

Nächstes Jahr feiert der Verein 125-jähriges Jubiläum, da wird natürlich ein Zelt<br />

aufgestellt. „Darauf freue ich mich sehr.“ Weil der Anlass ein schöner ist, <strong>und</strong> weil<br />

sie generell Bierzelte mag. Eingeprägt hat sich ein Besuch in Ohlstadt bei tropischen<br />

Temperaturen. „Da war die Schiffschaukel die Rettung.“<br />

6.<br />

Christian Scheuerer, Bürgermeister Ohlstadt<br />

Heimat, Dorf, Identifikation. Das bedeutet für Christian Scheuerer die Tracht.<br />

Früher war er damit nicht so verb<strong>und</strong>en, mittlerweile ist er Mitglied im Trachtenverein<br />

<strong>und</strong> weiß, was sie aussagt. „Ich finde sie unheimlich schön <strong>und</strong> wichtig, dass<br />

man sie zeigt.“ Seine Hosenträger zieren das Ohlstädter Wappen. Ein Geburtstagsgeschenk<br />

seiner Frau zum 50er, selbstgemacht.<br />

Was Christian Scheuerer einfällt, wenn er an Bierzelt denkt? „Die Frage einem<br />

Ohlstädter zu stellen, wo fast jedes Jahr ein Bierzelt steht, ist eine Nummer. Damit<br />

werden wir groß. Das ist verb<strong>und</strong>en mit den ersten Malen furtgehen.“ Und mit<br />

dem Furtgehen jetzt. „Wenn ich heute an die Bar gehe im Bierzelt, schauen mich<br />

die Jungen verw<strong>und</strong>ert an <strong>und</strong> fragen: Hey Bürgi, was machst denn du da? Bei<br />

manchen Jungen im Ort hat sich „der Bürgi“ eingebürgert, statt Bürgermeister.<br />

„Das finde ich schön. Darüber kann ich mich sehr amüsieren.“ Auch dieses Jahr<br />

gibt’s im Übrigen ein Bierzelt in Ohlstadt: zum Bataillonsfest der Gebirgsschützen,<br />

1500 Teilnehmer haben schon zugesagt.<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 11


Hier sieht man die Bürgermeister-<br />

Lieblingswadl von Elisabeth Koch<br />

<strong>–</strong> die von Stephan Märkl.<br />

FESTWOCHEN-<br />

TERMINE<br />

Den Anfang der großen Festwochen-Zeit macht Murnau.<br />

Seit vielen Jahren bewirtet dort Familie Fahrenschon die Gäste.<br />

Zudem werden dort Fahrgeschäfte geboten.<br />

Murnauer Festwoche<br />

am Kemmelpark:<br />

Freitag, 14., bis Sonntag, 23. Juli <strong>2023</strong><br />

In Garmisch <strong>und</strong> Partenkirchen steht der August im Zeichen der<br />

beiden traditionellen Festwochen des Volkstrachtenvereins Garmisch<br />

<strong>und</strong> des VTV Werdenfelser Heimat Partenkirchen.<br />

71. Garmischer Festwoche<br />

am Wittelsbacher Park:<br />

Samstag, 29. Juli, bis Sonntag, 6. August.<br />

66. Partenkirchner Festwoche<br />

am Schützenhaus:<br />

Samstag, 12., bis Montag, 21. August<br />

12 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


„<br />

Das sind Kindheitserinnerungen<br />

“<br />

Beim Fotoshooting in der Brauerei Karg konnten Garmisch-Partenkirchens Bürgermeisterin Elisabeth Koch<br />

<strong>und</strong> ihr Murnauer Kollege Rolf Beuting nicht mitmachen. Als Gastgeberin der beiden Festwochen <strong>und</strong> als<br />

große Fre<strong>und</strong>in von Brauchtum hat Koch zu der Zeit aber freilich einen besonderen Bezug. Und Beuting als<br />

Gastgeber der dritten großen Festwoche im Landkreis verbindet damit eine amüsante Erinnerung.<br />

Text: Katharina Bromberger • Fotos: Dominik Bartl, privat<br />

Eine große Bierzelt-Hockerin ist Elisabeth Koch, die ein<br />

Glaserl Prosecco der Maß Bier vorzieht, nicht. Aber: Die<br />

Bürgermeisterin liebt die Zeit. Weil die Festwochen in den<br />

beiden Ortsteilen für gelebte Tradition stehen. Weil dort Garmisch-Partenkirchen<br />

zusammenkommt. Jedes Alter ist unterwegs,<br />

sucht <strong>und</strong> genießt die Stimmung. „Das ist Identität.“ Sie selbst aber<br />

erlebt das Besondere außerhalb des Zelts: auf dem Weg dorthin.<br />

Vier Jahre lang, als Gr<strong>und</strong>schülerin, war sie Plattlmadl beim VTV<br />

Partenkirchen. Alles an der Festwoche hat sie genossen: das Feschmachen<br />

<strong>–</strong> wenn die Mama ihre Zöpferl flocht <strong>und</strong> die Schürze<br />

bügelte <strong>–</strong>, den Festzug, die Auftritte mit ihrem Plattlbua Michael<br />

Bräu, heute Gemeinderat, <strong>und</strong> den anderen Trachtlerkindern. „Ich<br />

hätte ein Ei gelegt, wenn ich da nicht hätte dabei sein können.“<br />

Noch heute spürt sie beim Festzug durch die Ludwigstraße dieses<br />

Gefühl, für das sie kaum Worte findet. Wenn der Trommlerzug<br />

ertönt, wenn beim Gasthof Fra<strong>und</strong>orfer die Blaskapelle einsetzt,<br />

„das ist so was von schön, das sind Kindheitserinnerungen“. Jeden<br />

Meter genießt sie. „Der Einmarsch ins Zelt ist wie Heimkommen.“<br />

Ein „bayrisch-afrikanisches Hochfest“ erlebt Rolf Beuting 2019.<br />

Damit ist sie aufgewachsen. Als „große Ehre“ empfindet sie es, als<br />

Bürgermeisterin nicht nur in Partenkirchen, sondern auch in<br />

Garmisch mitmarschieren, die Festwoche eröffnen zu dürfen. Und<br />

jedes Mal aufs Neue zu erleben, wie das Brauchtum lebt.<br />

Dazu gehört natürlich die Tracht. Müsste sich Koch nun unter den<br />

Bürgermeister-Kollegen für ihre Lieblingswadl entscheiden <strong>–</strong> sie<br />

würde die von Stephan Märkl aus Grainau wählen. „Der hat die<br />

richtigen für die Lederhose, die Wadl sind gut.“ Für Koch geht es da<br />

aber um mehr, es geht um das Gesamtpaket. „Er vertritt die Sache,<br />

die Tradition, ehrlich <strong>und</strong> authentisch.“<br />

Völkerverbindung ist es, was Rolf Beuting mit der Festwoche in<br />

Murnau verbindet. Seine schönste hat er 2019 erlebt. In diesem<br />

<strong>Sommer</strong> gründete der Markt die Partnerschaft mit der ghanaischen<br />

Stadt Atwima. Eine große Delegation kam zur Eröffnung des<br />

Volksfestes. Nach dem traditionellen Freibier vor dem Rathaus<br />

marschierten sie zum Kemmelpark. „Allein der Umzug <strong>und</strong> der<br />

Einzug ins Festzelt waren ein bayrisch-afrikanisches Hochfest“,<br />

schwärmt Beuting. „Voller Farben <strong>und</strong> Menschen mit unterschiedlicher<br />

Herkunft. Einfach schön.“ Spätestens beim Gegenbesuch in<br />

Atwima habe sich gezeigt, „dass Murnauer <strong>und</strong> Ghanaer in puncto<br />

Feiern sich in nichts nachstehen“. Besonders amüsant: Dabei stellte<br />

sich heraus, „dass der Regionalkönig im Juli den Eindruck hatte,<br />

dass wir das Volksfest nur zu seinen Ehren veranstaltet haben“.<br />

Auf keinen Fall hätte Elisabeth Koch als Kind die Festwoche verpassen wollen.<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 13


SPEZIAL<br />

KÖNIGLICHE<br />

TRÄUME UND<br />

GESCHENKE<br />

Eine Büste zu Ehren von König Ludwig II. ist in Partenkirchen errichtet. Sie blickt Richtung Schachen, einem seiner Lieblingsorte.<br />

Foto: Thomas Sehr<br />

14 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Mit dem Schachenschloss <strong>und</strong> Schloss Linderhof hat sich König<br />

Ludwig II. im Landkreis verewigt. Von viel mehr hat er geträumt. Viel<br />

mehr hat er hinterlassen. Geschichten, über die selten gesprochen<br />

wird. Einige davon rücken die <strong>Bergwelten</strong> in dieser Ausgabe ins<br />

Zentrum. Vielleicht verändern sie den Blick beim nächsten Spaziergang<br />

durch die Ludwigstraße, beim Besuch der Oberauer Kirche<br />

oder beim Ausflug nach Ettal <strong>und</strong> Oberammergau.<br />

Diese Kreuzigungsgruppe hat König Ludwig II. den Oberammergauern<br />

vermacht. Zwei Menschen verloren dafür ihr Leben.<br />

Oft hat König Ludwig II. Kloster Ettal besucht.<br />

Die Basilika hat er verehrt.<br />

Den Tiefblick von der Schöttelkarspitze<br />

auf die Soiernseen genoss<br />

Ludwig II. in seinem Belvedere.<br />

Foto unten: Anton Brey | Foto oben links: Dominik Bartl | Foto oben rechts: Panthermedia<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 15


Empfindsam,<br />

gutaussehend,<br />

hoch verschuldet <strong>–</strong><br />

„seelengestört“<br />

König Ludwig II.:<br />

Seine Kindheit, seine frühe Regentschaft<br />

<strong>und</strong> sein tragischer Tod<br />

Text: Katharina Bromberger<br />

Fotos: Bayerische Schlösserverwaltung, Panthermedia<br />

Das Ludwig-Gemälde erschuf<br />

Ferdinand von Piloty 1865.<br />

Foto: Bayerische Schlösserverwaltung/www.schloesser-bayern.de<br />

16 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Mit Schloss Linderhof<br />

hat sich König Ludwig<br />

II. unsterblich gemacht.<br />

Damals trug es zu den<br />

enormen Schulden bei.<br />

Otto Friedrich Wilhelm Ludwig: So haben Kronprinz<br />

Maximilian <strong>und</strong> Prinzessin Marie ihren Sohn getauft. Der<br />

Großvater, Ludwig I., überredete sie, den Buben Ludwig<br />

zu nennen. Ein Kind, das sich gern kostümierte, Freude zeigte am<br />

Theaterspielen, Bilder liebte <strong>und</strong> anderen gern von seinem Eigentum<br />

schenkte. So hat es einst seine Mutter vermerkt. Aus diesem<br />

Kind wurde ein junger König. Mit 18 Jahren bestieg Ludwig II. 1864<br />

den Thron: ohne Lebens- <strong>und</strong> Politikerfahrung. „Ich bin überhaupt<br />

viel zu früh König geworden“, urteilte er selbst 1873. Auf jeden Fall<br />

wurde er ein glückloser König, dessen Leben mit 40 Jahren ein<br />

tragisches Ende fand.<br />

Auf Schloss Nymphenburg wurde er am 25. August 1845 geboren.<br />

Sein Bruder Otto kam am 27. April 1848 zur Welt. In den Wintermonaten<br />

lebte die Königsfamilie in der Residenz in München,<br />

ihre <strong>Sommer</strong> verbrachte sie auf Schloss Nymphenburg oder auf<br />

den ländlichen Besitztümern: auf Schloss Hohenschwangau, im<br />

Schweizerhaus in der Bleckenau bei Füssen, in der königlichen Villa<br />

bei Berchtesgaden, auf der Roseninsel im Starnberger See oder<br />

dem nahe gelegenen Schloss Berg.<br />

Als leidenschaftliche Berggeherin nahm Mutter Marie ihre Söhne<br />

oft mit <strong>und</strong> gab ihnen ihre Liebe zur Natur weiter. Ludwigs Verhältnis<br />

zu seinem Vater Maximilian hingegen wird als distanziert<br />

beschrieben. Der eine hat den anderen nicht verstanden. Ludwig,<br />

empfindsam, schwärmerisch <strong>und</strong> menschenscheu, soll sich nicht<br />

interessiert haben für das, was einen künftigen Herrscher in den<br />

Augen Maximilians interessieren musste.<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 17


Was passierte in Berg am Ufer<br />

des Starnberger Sees? Das wird<br />

wohl ein Rätsel bleiben. Ein<br />

Denkmal erinnert an den Tod<br />

des Königs am 13. Juni 1886.<br />

Aufs Aussehen bedacht<br />

Musik <strong>und</strong> Kunst hatten es dem Kronprinzen angetan <strong>–</strong> <strong>und</strong> sein<br />

Aussehen. Darauf achtete er. Groß gewachsen, „beeindruckte er<br />

mit seinen feingeschnittenen Gesichtszügen <strong>und</strong> einem angenehmen<br />

Äußeren“, heißt es in einem Beitrag des Hauses der Geschichte.<br />

Als die Kamera erf<strong>und</strong>en worden war, ließ sich Ludwig II. vom<br />

Hoffotografen in Szene setzen. Gekonnt posierte er, „wohl frisiert,<br />

mit <strong>und</strong> ohne Zigarette“. Den Damen gefiel er, geheiratet aber hat er<br />

nie. Eine Verlobung löste er nach wenigen Monaten.<br />

Es blieb nicht bei dem attraktiven, gepflegten Mann. Sein körperlicher<br />

Verfall wurde vielfach thematisiert. Schon mit Mitte zwanzig<br />

verlor er Zähne, oft litt er unter kaum erträglichen Schmerzen, was<br />

zu seiner Menschenscheu beigetragen haben könnte. „O, dicker<br />

König“, vermerkte einst Prinzessin Marie Valerie, Tochter von<br />

Ludwigs Großkusine Kaiserin Elisabeth von Österreich, in ihrem<br />

Tagebuch. Allerdings legte sie hier auch strenge Kriterien an. Ludwig<br />

II. wog zu diesem Zeitpunkt gut 100 Kilogramm bei einer Größe<br />

von 1,91 Meter.<br />

Unsterblich gemacht hat sich Ludwig II. durch seine Schlösser.<br />

Doch ausgerechnet sie kosteten ihn am Ende seine Macht. Die<br />

Großbaustellen Herrenchiemsee <strong>und</strong> Neuschwanstein verschlangen<br />

Unsummen, die Schulden wuchsen seit den frühen 1880er<br />

Jahren. Im Frühjahr 1884 lagen sie bei über 8,25 Millionen Mark.<br />

Erste Baufirmen <strong>und</strong> Künstler drohten dem König mit Zivilklagen<br />

<strong>und</strong> Zwangsvollstreckung. Ludwig II. wurde zum unabwägbaren<br />

Risiko für das Ansehen der Familie <strong>und</strong> der Monarchie. Doch er<br />

ließ sich nicht von seinem Weg abbringen, plante einen byzantinischen<br />

<strong>und</strong> chinesischen Palast (siehe Seite 28). Ein Jahr später,<br />

im <strong>Sommer</strong> 1885, waren die Schulden auf über 14 Millionen Mark<br />

angewachsen. An Schloss Linderhof wurde ebenfalls noch gebaut.<br />

Diagnose geisteskrank<br />

Die Lage spitzte sich zu. Unter anderem Prinz Luitpold von Bayern,<br />

der nächste Anwärter auf die Krone, überlegte, wie man den König<br />

entmündigen könnte. Hier kam Professor Bernhard von Gudden<br />

ins Spiel. Er hatte bereits Ludwigs Bruder Otto betreut, der viele<br />

Jahre bis zu seinem Tod 1916 psychisch krank in Isolation <strong>und</strong><br />

unter ärztlicher Aufsicht lebte. Der renommierte Irrenarzt <strong>und</strong><br />

Leiter der Oberbayerischen Kreisirrenanstalt war von der Geisteskrankheit<br />

des Königs überzeugt <strong>und</strong> erstellte ein Gutachten über<br />

ihn <strong>–</strong> per Ferndiagnose durch Zeugenaussagen <strong>und</strong> handschriftliche<br />

Notizen Ludwigs II. Sein Fazit: „Seine Majestät sind in sehr weit<br />

18 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


vorgeschrittenem Grade seelengestört <strong>und</strong> zwar leiden Allerhöchstdieselben<br />

an jener Form von Geisteskrankheit, die, den Irrenärzten<br />

aus Erfahrung wohl bekannt, mit dem Namen Paranoia<br />

bezeichnet wird.“ Er könne deshalb für mindestens ein Jahr nicht<br />

regieren. Am 10. Juni 1886 wurden die Entmündigung des Königs<br />

<strong>und</strong> die Regentschaft Luitpolds öffentlich verkündet.<br />

Ludwig II. fügte sich schließlich in sein Schicksal. „Verzweifelt, aber<br />

beherrscht“ bestieg er am 12. Juni um 4 Uhr morgens eine verriegelte<br />

Kutsche. Diese brachte ihn ins Schloss Berg am Starnberger<br />

See, „das man inzwischen aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Suizidgefahr<br />

des Königs notdürftig präpariert hatte“. So hat es das Haus der<br />

Geschichte recherchiert.<br />

Zurückhaltend soll sich der König verhalten haben, „obwohl ihm<br />

alle Lebensinhalte genommen worden waren“. Nicht einmal mehr<br />

seinen Tagesablauf bestimmte er selbst. Im Laufe seines Lebens<br />

hatte er bereits Selbstmordabsichten geäußert, auch jetzt verlangte<br />

er wiederholt nach Gift. Am Pfingstsonntag, 13. Juni 1886, machte<br />

der König gegen 18.45 Uhr einen Spaziergang mit seinem Arzt von<br />

Gudden. Nach eineinhalb St<strong>und</strong>en waren sie noch immer nicht<br />

zurück, kurz vor 23 Uhr fand man ihre Leichen im Starnberger See.<br />

Um Mitternacht erklärte man beide für tot.<br />

Zahllose Theorien <strong>und</strong> Geschichten existieren zu den Vorgängen<br />

am See. Was genau passiert ist, dürfte auf ewig ein Rätsel bleiben.n<br />

<br />

Quelle: Haus der Geschichte<br />

Seinem Vater, Maximilian II. (dieses Denkmal steht in München),<br />

folgte Ludwig II. 1864 auf den Thron <strong>–</strong> viel zu früh, wie der junge<br />

König einst selbst festhielt.<br />

„Da will ich arbeiten!“<br />

Talente entfalten <strong>und</strong><br />

richtigwas bewegen.<br />

Kommen Sie in unsereTeams <strong>und</strong> entdecken Sie<br />

neue Perspektiven in der Sparkasse Oberland.<br />

Alle offenen Stellen unter: s.de/2mwf<br />

Weil´s um mehr als Geld geht.<br />

Scan mich!<br />

s<br />

sparkasse-oberland.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 19


Ausflugstipps:<br />

Staunen, einkaufen<br />

<strong>und</strong> wandern<br />

wie der König<br />

Auf zahlreichen Touren trifft man im Landkreis auf <strong>Spuren</strong> von König<br />

Ludwig II. Natürlich auf dem Schachen, wo er sein berühmtes Jagdschloss<br />

bauen ließ. Doch bei Weitem nicht nur dort hat sich der Naturliebhaber<br />

wohlgefühlt, nicht nur dort hat er residiert.<br />

Texte: Christian Rauch<br />

Immer wieder besuchte Ludwig II. die Ettaler Basilika. Dort spürte er den Geist Parsifals.<br />

Foto: MM-Archiv/Schlaf<br />

20 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Zu einer denkwürdigen<br />

Begegnung kam es nahe<br />

der Ettaler Mühle.<br />

R<strong>und</strong> ums Kloster Ettal:<br />

Parsifals Geist <strong>und</strong> teure Schuhe<br />

Die Ettaler Klosterkirche verehrte Ludwig Zeit seines Lebens.<br />

Schon als 14-jähriger Kronprinz war er dort: am 19. August 1860<br />

in Begleitung seiner Mutter, Königin Marie. Sieben Jahre später<br />

wandelte er als junger König durch die riesige r<strong>und</strong>e Halle, die<br />

freier <strong>und</strong> erhabener wirkt als viele Kirchen mit Langhaus. Sicher<br />

beeindruckte ihn der Blick in die über 60 Meter hohe prunkvolle<br />

Kuppel. Ludwig glaubte, den Geist Parsifals zu spüren: Der sagenhafte<br />

Ritter aus dem Mittelalter schwingt sich in der Halle einer<br />

prächtigen Burg zum König über den heiligen Gral auf. Ludwig<br />

liebte diese Geschichte. Er bat Richard Wagner, den er förderte, die<br />

Parsifal-Legende musikalisch zu verarbeiten. 1882 kam die Oper<br />

auf die Bühne.<br />

Weit vorher stand für Ludwig II. fest: Schon Kaiser Ludwig der<br />

Bayer muss die Gralsgeschichte im Kopf gehabt haben, als er das<br />

Kloster 1330 gründete. An den Gralstempel muss er gedacht haben,<br />

als er die prunkvolle Basilika bauen ließ. Daran glaubte Ludwig<br />

fest. Historische Beweise für seine Annahme gibt es nicht. Im<br />

Gegenteil: Warum <strong>und</strong> wie Ludwig der Bayer das Kloster gründete,<br />

ist bis heute nicht detailliert geklärt. Sicher ist nur: Ursprünglich<br />

bestand ein Ritterstift neben dem Kloster, <strong>und</strong> die Kirche besaß bereits<br />

ihre zwölfeckige <strong>und</strong> damit fast r<strong>und</strong>e hallenähnliche Gr<strong>und</strong>form<br />

<strong>–</strong> auch wenn sie wie das gesamte Kloster im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

nach einem Brand neu entstand.<br />

Ludwig II. brauchte keine Bestätigung. Immer wieder besuchte er<br />

die Ettaler Basilika <strong>und</strong> atmete Parsifals Geist. 1869 begannen die<br />

Bauarbeiten in Linderhof <strong>–</strong> nun lag Ettal ohnehin auf dem Weg des<br />

Königs. Einmal, als er in seiner Kutsche zurück Richtung Oberammergau<br />

reiste, begegnete er unweit der Ettaler Mühle einer alten<br />

Frau, die barfuß auf dem Weg lief. Ihre Schuhe trug sie in den Händen.<br />

Warum ziehe sie die denn nicht an, wollte der König wissen.<br />

Sie müsse sparen, erklärte sie. Und Schuhe seien „gar zu theuer!“<br />

Was das Paar gekostet habe, fragte Ludwig II. „Zwei Gulden <strong>und</strong> 36<br />

Kreuzer.“ <strong>–</strong> „Ihr sollt nicht mehr barfuß gehen“, sagte der König. Er<br />

ließ der Frau zwei Thaler geben <strong>–</strong> r<strong>und</strong> das Doppelte.<br />

DIE WANDERUNG<br />

Foto: Christian Rauch<br />

Ausgangspunkt: Parkplatz am Kloster Ettal<br />

Wegbeschreibung: Vom Parkplatz am Kloster Ettal geht es<br />

in den Klosterhof <strong>und</strong> in die Basilika. Zurück <strong>und</strong> am Parkplatz<br />

vorbei wandert man bergauf, immer Richtung „Oberammergau-Vogelherdweg“.<br />

Nach einem Abstieg kurz an<br />

der B23 entlang, bald nach den Stufen über die Straße, man<br />

kommt ins Naturschutzgebiet Weidmoos. Ab der Brücke<br />

geht es beschildert zur Ettaler Mühle. Von dort beschildert<br />

nach Ettal zurück.<br />

Gehzeit: 2 bis 2,5 St<strong>und</strong>en.<br />

KLÖSTERLICHE BRAUTRADITION<br />

SEIT 1609<br />

www.ettaler.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 21


Partenkirchner Ludwigstraße:<br />

Wo der Kini einkaufen ging<br />

Schon von Weitem ist der laute Galoppschlag zu hören. Kurze Zeit<br />

später saust ein Reiter mit silberbestickter Uniform <strong>und</strong> wehender<br />

Fackel durch den Markt. Hinter dem Vorreiter folgt die prächtige<br />

vierspännige Kutsche. Aus dem offenen Wagen grüßt der König<br />

jeden, den er erblickt.<br />

So sah man Ludwig II. häufig in Partenkirchen ankommen. Er fuhr<br />

durch die Hauptstraße, die nach seinem Tod in Ludwigstraße umbenannt<br />

wurde. Dann bog die Kutsche bergwärts ab, in die heutige<br />

Sonnenbergstraße. Bei Nummer 7 stand das Schweizerhaus, eine<br />

Dependance des Hotels Post. Dort, im zweiten Stock, bezog der<br />

König ein großes, aber schlichtes Zimmer. Die Küche aber war so<br />

groß wie für ein ganzes Hotel, erzählte ein späterer Bewohner des<br />

Hauses. Seine Erinnerung haben die Autoren Mario Praxmarer<br />

<strong>und</strong> Peter Adam für ihr Buch „König Ludwig II. in der Bergeinsamkeit<br />

von Bayern & Tirol“ aufgeschrieben. In den siebziger Jahren<br />

musste das Schweizerhaus dem heutigen Neubau weichen.<br />

Ab 1864 stieg Ludwig so gut wie jedes Jahr dort ab. Er nutzte das<br />

Schweizerhaus als Ausgangspunkt für Fahrten nach Linderhof,<br />

wo er bis 1877 den Schlossbau überwachte. Ab 1872 ging es von<br />

Partenkirchen auch regelmäßig weiter in die Elmau <strong>und</strong> hinauf<br />

zum Königshaus auf dem Schachen.<br />

Gegenüber der Urschl residierte der Silberschmied Simon, der<br />

„Silberer“. Noch heute erinnert an ihn eine Aufschrift am Erker<br />

des historischen Hauses an der Ludwigstraße 59. Sein Werktisch<br />

<strong>und</strong> ein Glaskasten mit Ware standen im Wohnzimmer. Auch dort<br />

kaufte Ludwig gern kleine Geschenke für die Kinder: Fingerringe<br />

<strong>und</strong> silberne Kettchen.<br />

Seinen Geburtstag am 25. August verbrachte Ludwig II. häufig oben<br />

auf dem Schachen. Doch auch unten in Partenkirchen feierte man<br />

den Ehrentag des Kini. Am Vorabend wurden Bergfeuer entzündet,<br />

am nächsten Morgen hallten um fünf Uhr früh Musik <strong>und</strong> Böllerschüsse<br />

durch die Hauptstraße. Eine heilige Messe <strong>und</strong> ein Frühschoppen<br />

folgten, um 14 Uhr begann ein Festzug mit Vertretern<br />

der Gemeinde <strong>und</strong> Vereine. Ludwig soll das Treiben zuweilen mit<br />

dem Feldstecher vom Balkon seines Bergschlösschens aus verfolgt<br />

haben <strong>–</strong> mehr als acht Kilometer Luftlinie <strong>und</strong> gut 1100 Höhenmeter<br />

entfernt.<br />

Als Ludwig 1886 starb, reiften in Partenkirchen rasch Pläne zur<br />

Errichtung einer Gedenkstätte. Zu Pfingsten 1895 wurde sie eingeweiht.<br />

„Das Denkmal welches einen herrlichen Platz in der ‚unteren<br />

St. Antonsanlage‘ gef<strong>und</strong>en hat, ist vollständig fertiggestellt<br />

<strong>und</strong> findet allgemeine Bew<strong>und</strong>erung“, schrieb der Werdenfelser<br />

Anzeiger 1895. „Der Kopf der Büste wendet seinen Blick ebenfalls<br />

nach seinem Lieblingssitz, dem Schlosse Schachen.“ Und dorthin<br />

blickt der marmorne Kopf des Kini noch heute.<br />

Da wird sogar die Urschl kleinlaut<br />

Die Aufenthalte in Partenkirchen selbst genoss der König. Wo<br />

heute das mondäne Geschäftshaus in der Ludwigstraße 62 steht,<br />

betrieb Ursula „Urschl“ Rieger ein Lebensmittelgeschäft. Sie soll<br />

eine stattliche Frau gewesen sein, berichtet Emma Bodenmüller in<br />

ihrem Buch „Aus meiner Sicht: Land <strong>und</strong> Leut‘ in Partenkirchen,<br />

Garmisch, Grainau (Band 1)“. Nicht weniger als 14 Unterröcke soll<br />

die Urschl getragen haben <strong>und</strong> ein M<strong>und</strong>stück, das für drei sprach.<br />

Als jedoch der König zum ersten Mal ihren Laden betrat, sank die<br />

Urschl in die Knie <strong>und</strong> rief: „Jes Marie <strong>und</strong> Joseph, was wer i für<br />

enk habn!“ Ludwig kaufte Südfrüchte <strong>und</strong> Lebkuchen. Die warf<br />

er gern vom Balkon seines Zimmers im Schweizerhaus unter die<br />

Kinder, die unten herumliefen.<br />

Das Schweizerhaus<br />

im Jahr 1900.<br />

DIE WANDERUNG<br />

Ausgangspunkt: Parkplatz Am Gipsbruch, Partenkirchen.<br />

Wegbeschreibung: Vom Parkplatz geht man kurz zurück,<br />

dann rechts in den Brunnhäuslweg. Der Fußweg Richtung<br />

„Philosophenweg/Atemwegs-Lehrpfad“ führt zum König<br />

Ludwig-Denkmal oberhalb des Spielplatzes. Den Fußweg<br />

zurück, dann rechts die St.-Anton-Straße hinab <strong>und</strong> rechts<br />

in die Sonnenbergstraße (Nr.7 ehem. Schweizerhaus),<br />

danach links in die Ludwigstraße (gleich zu Beginn die<br />

Häuser Nr. 59 <strong>und</strong> 62). Hinter der Kirche erhält man einen<br />

Blick in den einst Oberen Markt. Über die Ballengasse zum<br />

Floriansplatz, gegenüber in die Prof-Michael-Sachs-Straße,<br />

die zurück zum Parkplatz leitet.<br />

Gehzeit: 30 bis 40 Minuten<br />

Das Schachenschloss<br />

Zu seinen Lieblingsorten gehörte für König Ludwig II. das<br />

Schachenschloss, das er um 1870 errichten ließ. Viele seiner<br />

Geburtstage verbrachte er dort, während ihn die Partenkirchner<br />

im Tal feierten.<br />

Ein Besuch ist mit einer langen, aber unbedingt lohnenswerten<br />

Wanderung verb<strong>und</strong>en. Wegen der Landschaft<br />

zum einen, wegen des Domizils zum anderen, das sich der<br />

König dort oben erschaffen hat. Eine Besichtigung ist dabei<br />

nur mit einer Führung möglich. Diese gibt es täglich um 11,<br />

13, 14 <strong>und</strong> 15 Uhr, weitere bei Bedarf.<br />

Informationen zum Königshaus am Schachen <strong>und</strong> den Öffnungszeiten<br />

gibt es unter www.schloesser.bayern.de<br />

Foto: Marktarchiv Garmisch-Partenkirchen<br />

22 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


In den Soiernbergen:<br />

Für den Pavillon den Gipfel gesprengt<br />

Vor 1869 war die Schöttelkarspitze ein paar Meter höher als<br />

heute. Doch Ludwig II. wollte auf dem Gipfel ein Belvedere, einen<br />

Aussichtspavillon, errichten. Um ein ebenes Plateau zu schaffen,<br />

sprengten Arbeiter Fels ab <strong>–</strong> seitdem misst der Gipfel nur mehr<br />

2050 Meter. Dort bauten die Zimmermeister Ostler <strong>und</strong> Resch aus<br />

Garmisch <strong>und</strong> Partenkirchen ein schmuckes Holzhäuschen, eingerichtet<br />

mit Tisch, Stühlen, einer Chaiselongue <strong>und</strong> weißglasiertem<br />

Kachelofen. 1881 kam ein Küchenanbau dazu. Nun konnte Ludwig<br />

auf über 2000 Metern in seinem höchstgelegenen Refugium dinieren,<br />

übernachten <strong>und</strong> am Morgen den Sonnenaufgang genießen.<br />

Im Soierngebirge verbrachte er die Nächte aber meist eine Etage<br />

tiefer: an den „allerliebsten, smaragdgrünen“ Soiernseen. Dort ließ<br />

Ludwig 1866 zwei Häuser errichten. Im Haupthaus, heute Unterkunftshütte<br />

der Alpenvereinssektion Hochland, befanden sich<br />

sechs Zimmer für Seine Majestät, Gäste <strong>und</strong> Diener. Manch feierliche<br />

Abende ließ der König veranstalten: Der Küchenjunge fischte<br />

Gr<strong>und</strong>eln, kleine Weißfische, aus dem See, die resch gebacken<br />

wurden. Ein Feuerwerk soll dann das Wasser <strong>und</strong> die umliegenden<br />

Felswände in bizarres Licht getaucht haben. Manchmal bevorzugte<br />

der König die Stille <strong>und</strong> ließ sich auf dem oberen Soiernsee<br />

im Kahn im Mondschein umherrudern. Später soll die „Tristan“, ein<br />

schwarzes Segelboot mit roten Segeln <strong>und</strong> Platz für König <strong>und</strong> bis<br />

zu sieben weitere Passagiere, über den 1556 Meter hoch gelegenen<br />

Bergsee gekreuzt sein.<br />

Wer heute zu den Soiernhäusern wandert, erkennt die königliche<br />

Vergangenheit schon an den Wegen: Der heute teils drahtseilgesicherte<br />

Lakaiensteig, spannendster <strong>und</strong> schönster Anstieg ab der<br />

Fischbachalm, wurde 1870 erbaut, damit die Diener noch vor dem<br />

König die Hütte erreichten, um alles vorzubereiten. Weiter unten<br />

verläuft das Königssträßchen mit anschließendem Reitweg, eine<br />

bequeme Abstiegsroute. Ein Schiff gibt es am Soiernsee zwar nicht<br />

mehr <strong>und</strong> auch der Belvedere auf der Schöttelkarspitze brannte<br />

1930 endgültig ab. Doch der Anstiegsweg mit den vielen kleinen<br />

Serpentinen ist noch immer erhalten <strong>und</strong> verläuft recht gemütlich.<br />

Acht Prozent Steigung sollte er damals nicht überschreiten, damit<br />

DIE WANDERUNG<br />

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz „Im Gries“ in Krün<br />

Wegbeschreibung: Vom Parkplatz führt die Forststraße bis<br />

zur Fischbachalm (bis dort auch per Bike). Schwindelfreie<br />

<strong>und</strong> Trittsichere gelangen über den Lakaiensteig, alle anderen<br />

über Strässchen <strong>und</strong> Reitweg zu den Soiernhäusern.<br />

Von dort führt der Steig auf die Schöttelkarspitze, Trittsicherheit<br />

ist gefragt. Der Rückweg auf gleichem Weg. Wer<br />

eine R<strong>und</strong>tour machen will, kann den steilen anstrengenden<br />

Direktaufstieg über den Seinskopf wählen <strong>und</strong> dann<br />

über die Soiernhäuser absteigen.<br />

Gehzeit: 7 bis 8 St<strong>und</strong>en. Route über Fischbachalm durch<br />

Bike verkürzbar. Eine Übernachtung auf den Soiernhäusern<br />

lohnt sich sehr.<br />

Früher war die Schöttelkarspitze ein paar Meter höher.<br />

Doch Ludwig II. ließ sprengen.<br />

der König hoch zu Ross ins hoch<strong>alpine</strong> Terrain gelangen konnte. Im<br />

obersten Teil musste auch er zu Fuß gehen, Holzgeländer sicherten<br />

den luftigen Gang. Auch die gibt es heute nicht mehr, dafür Bergschuhe<br />

mit guter Sohle.<br />

n<br />

CHAMONIXSTR. 6 • GAP<br />

"<br />

Keiner ist<br />

gleich<br />

"<br />

Foto: Anton Brey<br />

Und auch Ihre Augen sind absolut einzigartig -<br />

maximaler Sehkomfort mit individuell auf Sie abgestimmten Gläsern!<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 23


Ein Heiliger sorgt<br />

für Geschenke<br />

Auf dem Weg von München nach Hohenschwangau kamen Ludwig II.<br />

<strong>und</strong> Mitglieder der Königsfamilie immer durch Oberau. Die Kirche dort<br />

hatte es ihnen angetan <strong>–</strong> vor allem wegen ihres Namens. Deshalb<br />

zeigten sie sich äußerst spendabel.<br />

Text: Tanja Brinkmann • Fotos: Thomas Sehr<br />

Gut passen Pfarrvikar Andreas Kolb <strong>und</strong> Mesnerin Eva Wackerle auf dieses außergewöhnliche Messgewand auf.<br />

Gestiftet hat es König Ludwig II.<br />

24 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Die Oberauer Kirche <strong>und</strong> König Ludwig II.: Dahinter steckt<br />

eine besondere Verbindung. Eine, die vor allem mit dem<br />

Heiligen Ludwig zu tun hat. Ihm ist das Gotteshaus geweiht,<br />

das 1868 bis 1873 erbaut wurde, nachdem die St.-Georg-Kirche<br />

zu klein geworden war. Gewiss hat sich der Monarch gefreut,<br />

dass sein Namenspatron zu Ehren kam. „Ich vermute, dass ihm das<br />

gefallen hat“, sagt Professor Dr. Heinz Schelle. So erklärt sich der<br />

Ortshistoriker, warum der König <strong>und</strong> später Familienmitglieder das<br />

Gotteshaus mit großzügigen Gaben bedachten.<br />

Die Gemälde am Hauptaltar <strong>und</strong> an den beiden Seitenaltären von<br />

Maria mit dem Kind, dem Heiligen Ludwig <strong>und</strong> Christi Himmelfahrt<br />

gehören dazu. Mit der Arbeit beauftragte der König Wilhelm<br />

Hauschild. Ein Künstler, den er sehr gut kannte <strong>und</strong> 1879 zum<br />

<strong>Königliche</strong>n Akademieprofessor ernannte. Der gebürtige Schlesier<br />

hatte die Deckenbilder in Linderhof <strong>und</strong> Herrenchiemsee sowie die<br />

malerische Ausstattung des Thronsaals in Schloss Neuschwanstein<br />

übernommen. Zur vollen Zufriedenheit seines Auftraggebers. An<br />

Hauschilds Werk für Oberau hatte der König jedoch etwas auszusetzen.<br />

„Das Blau von Marias Mantel hat ihm nicht gefallen“, weiß<br />

Schelle. Der Künstler musste nachbessern. So lange, bis Ludwig II.<br />

zufrieden war.<br />

Nach schwerem Hagel reinigt Kunstglaser Rainer Schmitt<br />

die königlich bezuschussten Scheiben. Beschädigt wurden<br />

sie glücklicherweise nicht.<br />

Der König schenkte gern. Ausgesprochen freigiebig zeigte er sich,<br />

wenn ihm etwas gefiel. Wie St. Ludwig. Auch ein Messgewand<br />

spendierte er dem damaligen Pfarrer. Das Stück wird in Oberau<br />

gehütet, nur selten genutzt. Vielleicht auch, weil es nicht allzu groß<br />

ausfällt.<br />

Die kunstvoll bemalten Fenster, die den m<strong>und</strong>geblasenen pastellfarbenen<br />

Scheiben vorgelagert sind, belegen ebenfalls die Großzügigkeit<br />

der Wittelsbacher. Inschrift <strong>und</strong> Wappen deuten darauf hin,<br />

dass Prinzregent Luitpold das Fenster gestiftet hat, das die Heilige<br />

Familie im Stall von Bethlehem zeigt. Das ist falsch, gespendet aber<br />

hat er dafür allemal: 2000 Reichsmark im Jahr 1903.<br />

Während die Fenster jeder bew<strong>und</strong>ern konnte, fristeten Hauschilds<br />

Bilder eine Zeit lang ein trauriges Dasein. Der mittlerweile verstorbene<br />

Pfarrer Othmar Auer „wollte sie oben im Chor verstauben<br />

lassen <strong>und</strong> gar nicht aufhängen“, erinnert sich Schelle. Auf sein<br />

Drängen hin kamen sie letztlich wieder in den Altarraum. Fans<br />

des Märchenkönigs locken sie allerdings nicht an. „Einmal habe ich<br />

eine Führung gemacht, ansonsten haben sie touristisch aber keinen<br />

Wert.“ Wer durch Oberau kommt, dem sei ein Abstecher in die<br />

Pfarrkirche St. Ludwig empfohlen.<br />

n<br />

Großzügige Wittelsbacher:<br />

Für das kunstvolle Fenster in der Kirche Oberau<br />

spendete Prinzregent Luitpold 2000 Reichsmark.<br />

Café-Restaurant<br />

Italienische<br />

Eisspezialitäten<br />

Kaltenbrunn 40<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Telefon: 0151/54659941<br />

www.feinkost-lastalla.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Samstag 12:30 <strong>–</strong> 22:00 Uhr<br />

Sonntag ab 10 Uhr (nur kleine Speisenkarte)<br />

Montag Ruhetag<br />

UmTischreservierung wird gebeten!<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 25


Blumensträuße für die Frauen,<br />

Zigarren für die Männer,<br />

ein Denkmal für Oberammergau<br />

Der Zuschauerraum ist quasi leer. Nur der König <strong>und</strong> vier Begleiter sitzen<br />

dort. Für Ludwig II. führen die Oberammergauer am 25. September 1871<br />

die Passion auf. Eine Sondervorstellung, die den Monarchen bewegt.<br />

Darsteller lädt er ein, dem Ort schenkt er dafür ein Monument.<br />

Beim Transport allerdings kommt es zu einer Tragödie.<br />

Text: Tanja Brinkmann • Foto: Bitzl-Archiv, Repro: Dominik Bartl<br />

Für den Transport der schweren Figuren von München nach Oberammergau wurden extra Wagen<br />

gebaut. Besonders gefürchtet war der Ettaler Berg.<br />

Fünfzehn Jahre war Ludwig alt. Da besuchte der Kronprinz<br />

zum ersten Mal mit seiner Familie das Oberammergauer<br />

Passionsspiel. Als König wollte er zehn Jahre später wieder<br />

eine Aufführung erleben. Doch 1870 war überschattet vom deutschfranzösischen<br />

Krieg, das Spiel wurde unterbrochen <strong>und</strong> erst nach<br />

dem Sieg 1871 fortgesetzt. Dem menschenscheuen Ludwig II. boten<br />

die Oberammergauer am 25. September eine Separatvorstellung. Tief<br />

beeindruckt lobte der König unter anderem die „Innigkeit <strong>und</strong> Vollendung“<br />

<strong>und</strong> spendete 1000 Gulden für die Dorfarmen.<br />

Einzelne Akteure lud der Monarch nach Linderhof ein <strong>und</strong> empfing<br />

sie dort zwei Tage später. „Ich hatte ein banges Gefühl ums Herz, als<br />

der König mich zur Audienz hereinbat“, erinnerte sich der Judas-<br />

Darsteller Gregor Lechner. „Doch Seine Majestät war sehr herzlich,<br />

<strong>und</strong> als er mich mit ,Ah, Judas!‘ begrüßte, verschwand meine innere<br />

Spannung. Wir unterhielten uns wie zwei alte Fre<strong>und</strong>e. Er war<br />

voller Lob für die Aufführung.“ Zum Dank für die Extravorstellung<br />

öffnete Ludwig II. „seinen lieben Ammergauern“ das Schloss im Graswangtal<br />

zur Besichtigung. Außerdem „wand er mit eigenen Händen<br />

zwei Blumensträuße für die Maria <strong>und</strong> die Magdalena, bestellte eine<br />

Auswahl Zigarren für die Männer, <strong>und</strong> ließ sie dann für mehr als<br />

vier St<strong>und</strong>en bewirten“, erzählte Lechner.<br />

Vier Jahre Arbeit für weltweit größte Steinskulptur<br />

Damit nicht genug: Noch im Passionsjahr beauftragte Ludwig II. den<br />

Münchner Bildhauer Professor Johann Halbig mit einer zwölf Meter<br />

hohen Kreuzigungsgruppe aus Marmor <strong>–</strong> zum Dank <strong>und</strong> „zur dauerhaften<br />

Erinnerung an die kunstsinnige <strong>und</strong> allerwärts rühmend<br />

anerkannte Pflege des altehrwürdigen Passionsspiels“, wie der König<br />

später in der Schenkungsurk<strong>und</strong>e 1875 festhielt. Persönlich begutachtete<br />

der König das Tonmodell, bevor er es genehmigte. Vier Jahre<br />

später stellte Halbig seine Arbeit <strong>und</strong> damit die damals weltweit<br />

größte Steinskulptur fertig.<br />

400000 Gulden kostete das königliche Geschenk die Staatskasse.<br />

600 Zentner wiegen Kreuz <strong>und</strong> Christus samt Sockel, die Figuren<br />

von Maria <strong>und</strong> Johannes je 40 Zentner, der Sockel 480 Zentner. Auf<br />

26 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


einem eigens dafür gebauten Schwerlastwagen wurde das Werk am<br />

2. August 1875 in einem vielbestaunten Zug über Starnberg, Weilheim,<br />

Eschenlohe, Oberau <strong>und</strong> den Ettaler Berg nach Oberammergau<br />

gebracht. Ein Transport, der Menschenleben forderte.<br />

Historisches<br />

Postkartenmotiv:<br />

König Ludwig II.<br />

kniet vor der<br />

Kreuzigungsgruppe.<br />

Tragödie beim Transport<br />

116 Zentner wiegt die schwere Marienfigur, 156 Zentner der Johannes,<br />

beide mit Sockel, 600 Zentner schwer ist das Kreuz mit der<br />

Christusfigur. Zentnerschwer sind auch die Steine, aus denen die<br />

Kreuzigungsgruppe entstehen soll. Ludwig II. will sie Oberammergau<br />

schenken als Dank für die Passion. Wie aber soll man das alles<br />

von München ins Ammertal bringen?<br />

Dafür konzipieren die Experten eigene Transportwagen, verstärkt<br />

mit 16 Eisenbahnschienen, dass sie das enorme Gewicht tragen<br />

können. „Besonders gefürchtet <strong>und</strong> gefährlich war die Fahrt über<br />

den steilen Ettaler Berg“, weiß Peter Bitzl aus Oberau, der sich<br />

intensiv mit dem Thema befasst hat.<br />

Das Unterfangen leitet Steinmetzmeister Franz Xaver Hauser aus<br />

München. Erst werden die Steine angeliefert. Fünf Tage nach der<br />

Abfahrt bei strömendem Regen kommt der Transport in Oberau<br />

an. Nun folgt der heikle Teil, die 175,11 Höhenmeter auf 1267 Meter<br />

Strecke bei 19 bis 24 Prozent Steigung. Alles geht gut, das Kreuz<br />

erreicht Ettal <strong>–</strong> problemlos. „Doch beim Transport der Seitenfiguren<br />

kam es zur Katastrophe“, sagt Bitzl. An einem Samstagabend<br />

erreichen sie Oberau, schon am Montag soll der Einzug in Oberammergau<br />

gefeiert werden. „Daher beeilte sich der Steinmetz, alle drei<br />

Wagen mit Pferdekraft den Ettaler Berg hinaufzubekommen.“ Das<br />

gelingt mit der Maria.<br />

Hauser wird gewarnt, die Pferde nicht zu sehr zu strapazieren,<br />

doch er startet sofort die letzte Fahrt mit der 40 Zentner schweren<br />

Johannesfigur. Nach der ersten Hälfte der Bergstraße rastet das<br />

Gespann mit 36 Pferden für das letzte Steilstück. Der Wagen wird<br />

mit Hemmblöcken gesichert. Beim Wiederanfahren geschieht das<br />

Unglück. Der Steinmetzmeister vergisst, den Unterlegkeil hinter<br />

dem linken Vorderrad zu entfernen. Als das Hinterrad darüberrollt,<br />

kippt der Wagen. Ein Befestigungsseil der Statue reißt, sie<br />

rutscht <strong>und</strong> fällt auf Hauser, der hinter dem Wagen geht. Er ist<br />

sofort tot. Zu Tode gequetscht. Auch Steinmetzgeselle Josef Kofelenz<br />

wird verletzt. So schnell wie möglich wird er zur Behandlung<br />

ins Ettaler Kloster gebracht. Dort stirbt er zwei St<strong>und</strong>en später. Die<br />

Marmorfigur bleibt unbeschädigt. „Sie aber verstopfte für einige<br />

Zeit die Straße“, sagt Bitzl. „An der schmalen Stelle ließ sie sich nicht<br />

wieder aufladen <strong>und</strong> musste mit Walzen <strong>und</strong> Rollen weitertransportiert<br />

werden.“ An die Tragödie erinnert heute ein Denkmal am<br />

Unglücksort.<br />

Stilles Gebet an der Kreuzigungsgruppe<br />

Aufgestellt wurde die Kreuzigungsgruppe natürlich dennoch. Den<br />

Standort hatte Ludwig II. bestimmt: der Osterbichl über dem linken<br />

Ammerufer, wo sie die Oberammergauer vom Dorf aus gut sehen<br />

konnten.<br />

Drei Jahre lang kam der König immer am 15. Oktober, dem Tag<br />

der Weihe, zum stillen Gebet zur Kreuzigungsgruppe. Das sprach<br />

sich herum, immer mehr Schaulustige störten seine Einkehr.<br />

Kein W<strong>und</strong>er, dass der scheue König diesem Ort daraufhin<br />

fernblieb. Das Bild blieb in den Köpfen der Menschen: Ludwig II.,<br />

wie er vor der Kreuzigungsgruppe kniet. Das Motiv zierte auch<br />

Postkarten. Zudem wurde das Monument 1923 ein Motiv auf<br />

einem Notgeldschein.<br />

Café · Restaurant ·Terrasse<br />

"Alte Stube“<br />

Täglich warme Küche mit großer Karte<br />

von 12 <strong>–</strong>21 Uhr<br />

Barmseestraße 1·82499Wallgau<br />

Telefon 08825/290<br />

www.parkhotel-wallgau.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 27


Träume eines<br />

Märchenkönigs<br />

Als menschenscheuer Träumer wird Ludwig II. beschrieben.<br />

Als Märchenkönig ging er in die Geschichte ein. Ganz sicher hatte er<br />

eine lebhafte Phantasie <strong>und</strong> Visionen. Auch für die Region.<br />

Text: Tanja Brinkmann <strong>und</strong> Christian Rauch<br />

Am idyllischen Plansee wollte König Ludwig II.<br />

einen chinesischen Palast bauen. Eine Skizze<br />

(unten) lag schon vor.<br />

Foto unten: Bayerische Schlösserverwaltung/ www.schloesser.bayern.de | Foto oben: Panthermedia<br />

28 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


So oder so ähnlich hat sich<br />

Ludwig II. seinen <strong>Sommer</strong>palast<br />

am Plansee vorgestellt.<br />

Chinesischer <strong>Sommer</strong>palast am Plansee<br />

Eine großbürgerliche Villa nach chinesischem Vorbild: So stellte<br />

sich König Ludwig II. seinen <strong>Sommer</strong>palast vor. Und das unweit<br />

von Schloss Linderhof auf Tiroler Seite am Plansee, der wie ein<br />

Fjord zwischen den bewaldeten Bergrücken von Zwiesel <strong>und</strong><br />

Spießberg liegt. Die Genehmigung dazu vom österreichischen<br />

Kaiser Franz Josef I. hielt er bereits in Händen. Doch sein plötzlicher<br />

Tod setzte diesem letzten Bauvorhaben ein jähes Ende.<br />

Für dieses Projekt zog Ludwig II. Beschreibungen des <strong>Sommer</strong>palasts<br />

Yuen Ming Yuen aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert heran, den<br />

die Briten 1869 zerstört hatten. Zudem des Winterpalasts in<br />

Peking mit seinem Thronsaal. „Das zeigen Exzerpte aus seinem<br />

Nachlass“, sagt Dr. Uwe Gerd Schatz, Experte der Bayerischen<br />

Schlösserverwaltung. Neben der Seitenansicht fertigte Architekt<br />

Julius Hofmann einen Gr<strong>und</strong>riss <strong>und</strong> eine handschriftliche<br />

Baubeschreibung an. Die Palastanlage bettete er in einen hoch<br />

ummauerten Garten ein. Schon länger hatte sich der König mit<br />

der chinesischen Kultur befasst, er sammelte auch chinesisches<br />

Porzellan. Für seinen Palast hatte er bereits Stoffe, Vasen <strong>und</strong><br />

chinesische Möbel gekauft oder in Auftrag gegeben.<br />

Den Ort für seinen <strong>Sommer</strong>palast hatte Ludwig II. bereits bestimmt:<br />

den großen ebenen Wiesengr<strong>und</strong> am Nordostufer des<br />

Plansees, wo sich heute ein Campingplatz befindet. Ein privates<br />

Refugium wollte er erschaffen, in das er sich zurückziehen<br />

konnte. Wie er es in Linderhof tat.<br />

Der Standort eignete sich dafür perfekt: flaches Gelände, ein<br />

großes Areal <strong>und</strong> Kiesboden. „Gerade für den großen Garten war<br />

das ideal, die Lage genial“, betont Schatz. Den Plänen nach wären<br />

die kleingehaltenen Gebäude mit einem großen Speisesaal,<br />

einem Vorraum sowie Schlaf-, Wohn- <strong>und</strong> Lesezimmer ausgestattet<br />

gewesen <strong>–</strong> es ging um das Bequeme, Gemütliche . „Es erinnert<br />

an eine großbürgerliche Villa der damaligen Zeit.“ Anders<br />

als die imposanten Schlösser, die hohe Schulden verursacht<br />

hatten, wäre dieser Bau mit geringem Aufwand verb<strong>und</strong>en<br />

gewesen. Ein kostengünstiges Unterfangen also mit unschätzbarem<br />

Wert für die Nachwelt.<br />

überzeugt euch selbst von der<br />

Vielfalt unserer Wollprodukte im<br />

Werdenfelser Schafwoll-Laden<br />

in Mittenwald <strong>und</strong> unter<br />

www.werdenfelser-schafwolle.de<br />

Animation: Metamatix<br />

100% Werdenfelser<br />

. .<br />

echt natürlich regional<br />

Wolle<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 29


Byzantinisches Schloss im Graswangtal<br />

Für Ludwig II. war er ein Traum. Noch einer. Davon zeugt ein<br />

Aquarell von 1869/70, das in Herrenchiemsee zu finden ist. Darauf<br />

zu sehen: ein byzantinischer Palast. Wo aber sollte dieser Bau entstehen?<br />

Verschiedene Stellen seien damals untersucht worden, berichtete<br />

Kunsthistoriker <strong>und</strong> Ludwig-Biograf Marcus Spangenberg.<br />

Im Blick hatte man den Linderbichl im Schlosspark von Linderhof.<br />

Möglicherweise stand aber auch der Hügel am südlichen Ortsende<br />

von Graswang zur Debatte. Letztlich erwiesen sich diese Pläne<br />

allerdings als unrealisierbar in dem entlegenen Tal.<br />

Auf dem Wank (im Hintergr<strong>und</strong> unterhalb<br />

des Gipfels links) wollte Ludwig II. einst<br />

sein Jagdschloss bauen. Am Ende<br />

entschied er sich für den Schachen.<br />

Jagdschloss auf dem Wank<br />

Natürlich kannte König Ludwig II. auch den Wank. Natürlich hatte<br />

er seine Schönheit entdeckt. Angeblich war er so vom Partenkirchner<br />

Sonnenberg begeistert, dass er dort oben ein Jagdschloss<br />

bauen wollte. So ist es auch am Farchanter Kreuz zu lesen. Doch<br />

die Baukommission fand offenbar keine ausreichenden Trinkwasservorkommen.<br />

So entschied sich der König für den Schachen als<br />

Standort für sein Bergschlösschen.<br />

Verhandlung über den Badersee<br />

Auch am kleinen Badersee hinter Grainau soll Ludwig II. Schlossbaupläne<br />

verfolgt haben. Ein Schneidermeister namens Striegel<br />

schrieb in den 1930er Jahren eine Chronik über das Zugspitzdorf<br />

<strong>und</strong> vermerkte dort, dass der König 1869 an dem Seelein weilte.<br />

Einem Herrn Bayer aus Regensburg soll er damals gehört haben.<br />

Mit Ludwig verhandelte er über einen Verkauf. Doch verlangte der<br />

Regensburger über Nacht 1000 Gulden mehr, <strong>und</strong> der König reiste<br />

verärgert ab. So erzählt es Striegel, andere Dokumente bestätigen<br />

dies nicht.<br />

Sicher aber ist, dass ein vermögender Geistlicher namens Glonner<br />

1871 den Badersee zu einem Ausflugsziel für sommerliche Besucher<br />

machte. Glonner ließ eine Zufahrtsstraße <strong>und</strong> ein Häuschen mit Veranda<br />

bauen <strong>und</strong> dies dem König mitteilen. Ludwig kam, genoss eine<br />

Bootsfahrt vorbei an der kleinen Insel <strong>und</strong> rühmte die Schönheit des<br />

Sees. So berichtete es Ignatz Johann Hibler 1918 in seinem Buch „Der<br />

Eibsee <strong>und</strong> der Badersee“. Laut Hibler soll Ludwig missfallen haben,<br />

dass ein „katholischer Geistlicher“ das Idyll mit einer Wirtschaft erschließen<br />

lassen wollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der König bereits<br />

viel Geld in das Schlossprojekt in Linderhof investiert <strong>–</strong> wohl auch<br />

ein Gr<strong>und</strong>, den Badersee Badersee sein zu lassen.<br />

n<br />

Ob Pille, Salbe, Hustensaft<br />

wir sind Apotheker aus<br />

Leidenschaft!<br />

St.Martins Apotheke<br />

Am Kurpark 16<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Telefon 08821 555 50<br />

Fax 08821 795 24<br />

Foto: Panthermedia<br />

30 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


LUDWIGSFEUER<br />

Seit 1888 brennt die Königskrone<br />

Jahr für Jahr, seit 1888, gedenken die Oberammergauer Ludwig<br />

II. Nicht etwa an seinem Geburts- <strong>und</strong> Namenstag am 25.<br />

August. Vielmehr ist der Vorabend das wichtige Datum für die<br />

Einheimischen <strong>–</strong> <strong>und</strong> die vielen Besucher, die am 24. August<br />

nach Oberammergau kommen. An diesem Abend wird das<br />

Ludwigsfeuer entzündet. Die Höhenfeuer auf den umliegenden<br />

Bergen tauchen den Ort in eine ganz besondere Stimmung.<br />

Zwei Jahre nach dem Tod von König Ludwig II. wurde die Tradition<br />

eingeführt, die Oberammergauer halten sie am Leben.<br />

Gegen 21 Uhr spielt die Blasmusik in der Kofelwand, kurz<br />

darauf schreiten die Feuermacher zur Tat <strong>und</strong> erleuchten die<br />

Berge. Am Kofelfleck über dem Ort ergeben elf große Holzstapel<br />

nach dem Anzünden ein großes Feuerkreuz. Auf dem Gipfel<br />

erscheint die Königskrone. Weitere Kreuze sowie die Initialen<br />

„L“ <strong>und</strong> die „II“ sind vom Tal aus unter anderem am Rappenkopf,<br />

Laber <strong>und</strong> Aufacker zu bew<strong>und</strong>ern. Böller ertönen, Leuchtsignale<br />

erscheinen. So feiern die Oberammergauer ihren König<br />

Ludwig II. seit Jahrh<strong>und</strong>erten.<br />

Nach etwa einer St<strong>und</strong>e ziehen die Feuermacher <strong>–</strong> zugelassen<br />

sind ausschließlich Männer <strong>–</strong> von den Feuerstellen mit Fackeln<br />

zurück. Angeführt von Trommlerzug <strong>und</strong> Blasmusik, marschieren<br />

sie durch den Ort. <br />

n kat<br />

Einsatz für einen w<strong>und</strong>erschönen Moment: Viel Arbeit ist notwendig, damit am 24. August am Kofel (Foto links)<br />

die Königskrone brennt <strong>und</strong> das Feuerkreuz am Kofeleck erscheint.<br />

Altenauer Holz(t)räume werden wahr...<br />

Massivhölzer<br />

Gartenhölzer<br />

Hochbeete<br />

SPIELIDEEN<br />

Foto links: Dominik Bartl | Foto rechts: Thomas Sehr<br />

Profilhölzer<br />

Bauhölzer<br />

Platten mit Zuschnittservice<br />

Terrassendielen-Aktion<br />

Lärche 28/145 mm<br />

6,95 €/lfm<br />

Gartenhölzer Gartenmöbel<br />

SpielgeräteGartenzäune<br />

Parkett,Kork, Vinyl <strong>und</strong> mehr in Massivholz<br />

Hochbeete jetzt füllen!<br />

ab 219,- €<br />

Für kleine Gartenhelden,<br />

Türme, Schaukel,<br />

Sandkästen..<br />

Unternoggstraße 20 | 82442 Altenau | Tel. (08845) 70 303 -0 | WWW.HOLZSTEINSDORFER.DE<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 31


Allein ist es einAugenblick.<br />

Zusammen eine Geschichte.<br />

DerneueCayenne.Further together.<br />

DerSportwagen mitPlatz für Familie, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> unzählige gemeinsame<br />

<strong>Abenteuer</strong>. Erleben Sie die Performancevon der Rennstrecke für bis zu fünf<br />

Personen in IhremPorsche Zentrum Garmisch-Partenkirchen.<br />

PorscheZentrum Garmisch-Partenkirchen<br />

HeitzSportwagen GmbH<br />

An der Zugspitze 6<br />

82491 Grainau<br />

Tel. +4988219319-90<br />

www.porsche-garmisch.de<br />

Cayenne: Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,1 <strong>–</strong>10,8l/100 km (WLTP); CO₂-Emissionen kombiniert: 275<strong>–</strong>246 g/km (WLTP);<br />

Stand 05/<strong>2023</strong>


Ausgabe 02/<strong>2023</strong><br />

spitze!<br />

Das Magazin der Zugspitz Region GmbH<br />

Schlemmen, Schlendern, Staunen<br />

Regionaltag am 25. Juni<br />

Alpenflimmern Filmfestival<br />

Roter Teppich für Filmemacher der Region<br />

Wandern am Wasser<br />

Unser Tourentipp


Editorial<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

V.l.n.r. Regionalmanagerin Lena Huber, Sebastian Kramer, Geschäftsführer der Zugspitz Region<br />

GmbH, Christian Hornsteiner, Bürgermeister von Farchant <strong>und</strong> Regionalmanagerin Lisa Loth<br />

haben den Regionaltag fest im Blick<br />

Weitblick <strong>–</strong> wer denkt da in unserer w<strong>und</strong>erbaren<br />

Bergwelt nicht an traumhafte<br />

Bergpanoramen. Aber Weitblick ist mehr.<br />

Weitblick ist einer der Kernwerte der Zugspitz<br />

Region GmbH. Enkeltauglich handeln,<br />

Chancen für alle schaffen, die in<br />

unserer Region zu Hause sind <strong>und</strong> sich<br />

zu Hause fühlen. Mit Weitblick das Wohl<br />

der Menschen <strong>und</strong> der Natur im Blick behalten,<br />

mit neuen Ideen den Weg in die<br />

Zukunft schaffen <strong>und</strong> dabei zugleich tief<br />

verwurzelt sein <strong>–</strong> das alles haben wir uns<br />

als Zugspitz Region GmbH zur Aufgabe<br />

gemacht.<br />

Was beinhaltet unser Handeln<br />

mit Weitblick?<br />

Mit Blick auf die Zukunft taucht unweigerlich<br />

der Gedanke der Nachhaltigkeit auf.<br />

Dabei geht es um den Erhalt <strong>und</strong> die Schaffung<br />

von Werten, die für nachfolgende<br />

Generationen erhalten bleiben sollen. Wer<br />

Wert legt auf Qualität zeigt Wertschätzung<br />

<strong>und</strong> kauft nachhaltig. Im Zusammenspiel<br />

aus Heimatverb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> Innovationsgeist<br />

entstehen in unserer Region<br />

wahre Spitzenprodukte. Die werden von<br />

uns dann auch gleich lokal am Regionaltag<br />

präsentiert. Hand in Hand mit regionalen<br />

Künstlern, die Ihre Werke zur Schau stellen.<br />

Beim diesjährigen Filmfestival <strong>und</strong> auch<br />

dem Fotowettbewerb geht es ebenfalls um<br />

Perspektiven <strong>–</strong> ob auf die Landschaft oder<br />

die Menschen <strong>–</strong> Hauptsache mit Bezug zur<br />

Zugspitz Region.<br />

Im Projekt „Bezahlbarer Wohnraum“ befassen<br />

wir uns mit den Möglichkeiten der<br />

Nach- <strong>und</strong> Umnutzung von Althofstellen<br />

um zu bewahren <strong>und</strong> doch Neues zu<br />

schaffen. Wer sich dagegen mit Achtsamkeit<br />

um seine Ges<strong>und</strong>heit kümmert, fühlt<br />

sich vitaler, ist auch seltener krank <strong>und</strong> entlastet<br />

damit wiederum auch unser Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

<strong>und</strong> die ohnehin knappen Pflegekräfte.<br />

Der neue Ges<strong>und</strong>heitsmanager<br />

Hannes Sörgel vereint die ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Themen unter dem Jahresmotto GEMeinsam<br />

in GAP.<br />

Und wenn Ihnen dann doch einmal alles<br />

über den Kopf wächst <strong>–</strong> gehen Sie einfach<br />

raus in die Natur <strong>und</strong> lassen sich von der<br />

Kraft <strong>und</strong> Energie des Wassers faszinieren. Die<br />

richtigen Tourentipps halten wir für Sie parat.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen<br />

<strong>Sommer</strong> mit viel Weitblick.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Sebastian Kramer<br />

Geschäftsführer der Zugspitz Region GmbH<br />

Inhalt<br />

Regionaltag am 25. Juni <strong>2023</strong> in Farchant<br />

Schlemmen, Schlendern, Staunen ..................................................................3<br />

Bezahlbarer Wohnraum in der Zugspitz Region!?<br />

Infoveranstaltung am 19. Juli in Murnau ......................................................7<br />

Alpenflimmern Filmfestival Zugspitz Region<br />

Ein Filmfestival für Einheimische, Gäste <strong>und</strong> Filmemacher ................4<br />

Jobfahrt <strong>2023</strong><br />

Mit dem Bus in die berufliche Zukunft! ........................................................5<br />

Ich bin der Neue<br />

im Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

Die Zugspitz Region hat einen neuen Ges<strong>und</strong>heitsmanager ............6<br />

Ges<strong>und</strong>heitstag <strong>2023</strong><br />

Seid‘s dabei! ................................................................................................................7<br />

So schmeckt unsere Heimat<br />

Neuer Wegweiser zu den kulinarischen<br />

Spitzenprodukten der Region ............................................................................8<br />

Wandern am Wasser<br />

Unser sommerlicher Tourentipp ..................................................................10<br />

Schwimm- <strong>und</strong> Freibäder<br />

in der Zugspitz-Region ......................................................................................11<br />

4. Fotowettbewerb der Zugspitz Region<br />

Machen Sie mit! ................................................................................................... 12<br />

Impressum ................................................................................................... 12<br />

Foto: Editorial: Zugspitz Region | Titelbild: Erika Spengler<br />

2 spitze! 02/<strong>2023</strong>


Regionaltag am 25. Juni <strong>2023</strong> in Farchant<br />

Schlemmen, Schlendern, Staunen <strong>–</strong> Markt mit regionalen Produkten,<br />

lebendigen Werkstätten <strong>und</strong> der Kunstausstellung „Unsere Heu Heimat“<br />

PROGRAMM<br />

Fotos: Gert Krautbauer<br />

Impressionen Regionaltag 2022 in Uffing<br />

Der neu gestaltete Platz r<strong>und</strong> um das<br />

Farchanter Rathaus bietet die ideale<br />

Kulisse für ein lebhaftes Dorffest. Über<br />

zwanzig Anbieter hochwertiger, regionaler<br />

Produkte aus der heimischen Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Werkstätten erwarten Sie persönlich.<br />

Kommen Sie mit den Herstellern ins Gespräch<br />

<strong>und</strong> erfahren dabei spannende Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

zu den Produkten.<br />

Kosten Sie Bauernbrot, Käse <strong>und</strong> Wurst,<br />

erstklassige Marmeladen <strong>und</strong> verlockende<br />

Chutneys, köstlich Gegrilltes, erfrischendes<br />

regionales Bier <strong>und</strong> himmlische Kuchen.<br />

Handwerksbegeisterte können talentierte<br />

Handwerker hautnah bei der Fertigung ihrer<br />

Unikate beobachten. Von der Schmuckherstellung<br />

über Töpferei bis hin zur Holzbearbeitung<br />

<strong>–</strong> die Handwerker bringen ihre<br />

Werkzeuge mit <strong>und</strong> gewähren den Besuchern<br />

faszinierende Einblicke in ihre Kreationen.<br />

Kommen Sie vorbei <strong>und</strong> erleben<br />

Sie die Vielfalt der Zugspitz Region <strong>und</strong> die<br />

einzigartige Atmosphäre des Regionaltags.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Kunstausstellung „Unsere Heu Heimat“<br />

Wie nehmen die Künstler, die in unserer<br />

Zugspitz Region leben <strong>und</strong> arbeiten, unsere<br />

landwirtschaftlich geprägte Heimat wahr?<br />

Auf diese Frage geben ganz unterschiedliche<br />

Werke Aufschluss, die wir in der Kunstausstellung<br />

„Unsere Heu Heimat“ im Rahmen<br />

des Regionaltags zeigen.<br />

Gemälde, die mit ganz unterschiedlichen<br />

Techniken erstellt wurden, Holzschnitzarbeiten<br />

<strong>und</strong> Fotografien zeigen die Tiere <strong>und</strong><br />

Menschen in der Landwirtschaft ebenso<br />

wie die von dieser geprägten Landschaft<br />

unserer Region.<br />

Auch die Werke unserer heimischen Künstler<br />

verstehen wir als einzigartige regionale<br />

Produkte. Die Ausstellung gibt Ihnen nicht<br />

nur die Möglichkeit, diese zu bew<strong>und</strong>ern,<br />

sondern Sie erhalten auch die Gelegenheit,<br />

sich mit den vielen anwesenden Künstlern<br />

persönlich über deren kreatives Schaffen<br />

auszutauschen!<br />

Auch der Künstlernachwuchs ist mit einem<br />

Kunstprojekt der Kunstklamm16 an der<br />

Ausstellung beteiligt <strong>und</strong> zeigt wie die Kuh<br />

als Nutztier von den Jüngsten unter uns<br />

wahrgenommen wird.<br />

SONNTAG, 25. JUNI <strong>2023</strong>, 11-16 UHR<br />

Regionaltag Farchant<br />

& Kunstausstellung<br />

Am Gern 1, Farchant<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de<br />

Regionalmanagement<br />

Bayern<br />

11:00 Eröffnung der Kunstausstellung<br />

„Unsere Heu Heimat“<br />

11:00 Kinderzeichenaktion mit Karlmeise<br />

<strong>und</strong> Filzen für Kinder in Vronis<br />

Kunstwerkstatt (Gebühr: 5 €) <strong>–</strong><br />

laufend<br />

11:30 Kräuterwanderung <strong>und</strong> Genuss<br />

selbstgemachter „grüner“<br />

Smoothies mit Natursula<br />

(Gebühr: 8 €)<br />

12:00 Museumspädagogische<br />

Schnitzeljagd mit Künstlerin<br />

Ayla Ginsberg<br />

13:00 Begrüßung durch Landrat Anton<br />

Speer mit anschl. Auszeichnung<br />

regionaler Produkte mit dem<br />

Gütesiegel „SPITZENPRODUKT“<br />

14:00 Szenische Lesung „DORFKIND“ für<br />

Groß & Klein vom Zimmertheater<br />

Uffing (Eintritt auf Spendenbasis)<br />

14:30 Kräuterwanderung „Wilde<br />

Kräuter am Wegesrand“ mit Elfie<br />

Courtenay (Gebühr: 8 €, Treffpunkt:<br />

Spielplatz Spielleitenweg)<br />

SCHAUWERKEN IN<br />

DEN „LEBENDIGEN<br />

WERKSTÄTTEN“<br />

Lederhosen Michael Krippel<br />

Besticken von Hirschlederhosen<br />

<strong>und</strong> Hosenträger per Hand<br />

Das Fayence-Atelier Gestaltung von<br />

Fliesen, Schildern, Kacheln aus<br />

Keramik mit der Fayence-Malerei<br />

Diana Luidl Fertigung von Dekorationsartikeln<br />

aus Schwemmholz<br />

fippa Hut- <strong>und</strong> Kostümgestaltung<br />

Kreation von individuellen Hutmodellen<br />

Christina Dichtl Hinterglasmalerei<br />

Birgit Sailer Fertigung von Zeichnungen<br />

in einer Mischtechnik, bestehend<br />

aus Kreide, Kohle, Graphit <strong>und</strong> Polychromo<br />

auf geschwärztem Papier<br />

Mehr Infos r<strong>und</strong><br />

um den Regionaltag<br />

auf unsere Webseite!<br />

spitze! 02/<strong>2023</strong> 3


Alpenflimmern Filmfestival Zugspitz Region<br />

Ein Filmfestival für Einheimische, Gäste <strong>und</strong> Filmemacher<br />

Im Juli <strong>2023</strong> wird in der Zugspitz Region<br />

der rote Teppich ausgerollt <strong>und</strong> das<br />

gleich an drei Veranstaltungsorten: Murnau,<br />

Garmisch-Partenkirchen <strong>und</strong> Mittenwald.<br />

Das zum ersten Mal in dieser Form stattfindende<br />

Festival bietet ein umfangreiches<br />

Programm für große <strong>und</strong> kleine Filmfans.<br />

Bei insgesamt sechs Open Air Kinoveranstaltungen<br />

erwarten die Besucher ausgewählte<br />

Langfilme, Premieren, Previews<br />

oder aktuelle Kinofilme vor der einzigartigen<br />

Kulisse unserer Region. Zudem dürfen<br />

sie sich auf Kurzfilme aus oder über die<br />

Zugspitz Region im Vorprogramm freuen.<br />

Denn auch dieses Jahr hat die Zugspitz<br />

Region GmbH zusammen mit dem Festivalveranstalter<br />

Middlewood Filmemacher<br />

aufgerufen, ihre Werke einzureichen. Eine<br />

Fachjury, bestehend aus Regisseurin <strong>und</strong><br />

Produzentin Christina Rose, Filmemacher<br />

Michael Bernshausen, Schauspielerin Anna<br />

Soibert sowie Michael Müller, Vorstandsmitglied<br />

von der Sparkasse Oberland, werden<br />

aus allen Einreichungen eine Auswahl treffen,<br />

die auf großer Leinwand auf allen Open<br />

Air Kino Events gezeigt werden. Welcher<br />

Film beim Festival Finale am 29. Juli mit<br />

einem der zwei SPITZENFILM-Preise ausgezeichnet<br />

wird, entscheidet das Publikum.<br />

Jeder Gast erhält die Möglichkeit, für seinen<br />

Favoriten abzustimmen. Der Film, der<br />

über alle sechs Abende hinweg die meisten<br />

Stimmen holt, erhält den Publikumspreis.<br />

Am selben Abend verrät auch die Jury ihren<br />

Favoriten <strong>und</strong> verleiht den ebenfalls mit<br />

500€ dotierten Jurypreis.<br />

Alle Filmemacher, die im Landkreis leben<br />

oder Filme in <strong>und</strong> über die Region produziert<br />

haben, können ihre Filme noch bis<br />

zum 16. Juni über die Festival Website<br />

beim Kurzfilmwettbewerb einreichen.<br />

Ein weiteres Programmhighlight ist die AL-<br />

PENFLIMMERN Kurzfilmtour, zu der das<br />

mobile Silent Cinema Format GAP-WAND-<br />

FILM gehört. An verschiedenen Standorten<br />

in Garmisch-Partenkirchen werden Kurzfilme<br />

auf Häuserwände projiziert gezeigt.<br />

In den Genuss von Filmerlebnissen der ganz<br />

besonderen Art kommen vor allem auch<br />

junge Menschen beim ALPENFLIMMERN<br />

Filmzirkus: im „Filmenden Klassenzimmer“<br />

der Bavaria Filmtour <strong>und</strong> am Outdoor Filmworkshop<br />

nehmen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

den Filmdreh selbst in die Hand. Zudem ist<br />

ein Drehbuch-Lesewettbewerb für Schüler<br />

in Zusammenarbeit mit dem Hochland<br />

Kino geplant.<br />

Gemeinsam mit den weiteren Festivalpartnern<br />

Antonie-Zauner-Stiftung, Markt<br />

Garmisch-Partenkirchen sowie Alpenwelt<br />

Karwendel unterstützt die Zugspitz Region<br />

GmbH den Veranstalter Middlewood e.V.<br />

dabei, das Filmfestival langfristig in unserer<br />

Region zu etablieren <strong>und</strong> stetig zu erweitern.<br />

Ziel ist es, Menschen mit der Leidenschaft<br />

für Film zusammenzubringen <strong>und</strong> so<br />

die Filmkultur sowie ihre Macher in unserer<br />

Region zu feiern. Dabei ist die Einbindung<br />

www.alpenflimmern-filmfestival.de<br />

KURZFILM<br />

WETTBEWERB<br />

Preisgeld je € 500,-<br />

für die SPITZENFILM<br />

Jury- & Publikumspreis<br />

Gewinner<br />

der heimischen Kinos ein besonderes Anliegen<br />

aller Beteiligten. Auch sollen die Erlöse<br />

an kulturelle Projekte vor allem für Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche zurückfließen, um die Kultur<br />

im Landkreis nachhaltig zu fördern.<br />

Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen<br />

sowie zum Kurzfilmwettbewerb<br />

auf der Festivalwebsite unter:<br />

FILM & FILMKULTUR IN ALLEN FACETTEN!<br />

KURZFILM<br />

WETTBEWERB<br />

Bewirb Dich bis zum<br />

16. Juni <strong>2023</strong> für den<br />

SPITZENFILM-Preis!<br />

KURZFILM<br />

TOUR<br />

7. Juli<br />

GAP-WAND-FILM<br />

Silent Cinema<br />

OPEN AIR<br />

KINO<br />

14. + 15. Juli Murnau<br />

20. + 21. Juli Garmisch-Part.<br />

28. + 29. Juli Mittenwald<br />

4 spitze! 02/<strong>2023</strong>


Jobfahrt <strong>2023</strong><br />

Mit dem Bus in die berufliche Zukunft!<br />

Fotos: Zugspitz Region<br />

Welche Berufe gibt es eigentlich im<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen?<br />

Wie sieht es in einem Unternehmen aus<br />

<strong>und</strong> was macht man dort genau? Welcher<br />

Beruf ist der richtige für mich? Und was<br />

versteckt sich eigentlich hinter dieser Vielzahl<br />

von Berufsbezeichnungen? Vor Fragen<br />

wie diesen stehen am Ende der Schulzeit<br />

ein Großteil der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.<br />

Angesichts der mittlerweile unbegrenzten<br />

Möglichkeiten wird die Entscheidung immer<br />

schwieriger. Um die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler bei der Berufsorientierung zu unterstützen,<br />

organisierte die Zugspitz Region<br />

GmbH bereits zum dritten Mal die Jobfahrt.<br />

22 Unternehmen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

öffneten vom 20. bis<br />

31 März für über 800 Jugendliche im Ausbildungsalter<br />

aus 15 weiterführenden Schulen<br />

ihre Tore.<br />

Bei einer Jobfahrt wurden jeweils drei verschiedene<br />

Unternehmen angesteuert. 22<br />

Betriebe der unterschiedlichen Branchen<br />

wie Medizin/Pflege, Gastronomie/Hotellerie,<br />

produzierendes Gewerbe, Handwerk,<br />

Handel/Dienstleistungen/ Beratung <strong>und</strong><br />

Verwaltungen waren dieses Jahr dabei. Vor<br />

Ort warteten Geschäftsführer, Personalleiter<br />

<strong>und</strong> Ausbilder, um mit den Jugendlichen<br />

ins Gespräch zu kommen <strong>und</strong> einen<br />

Blick hinter die Kulissen zu gewähren. In<br />

Werkshallen mit beeindruckenden Maschinenparks,<br />

bei der hochklassigen Hotellerie,<br />

in Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen<br />

sowie in modernen Büro- <strong>und</strong> Geschäftsräumen<br />

wurde ein kleiner „Tag der offenen<br />

Tür“ mit vielen Möglichkeiten zum Ausprobieren<br />

organisiert.<br />

Mit der Jobfahrt möchte die Zugspitz Region<br />

GmbH die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

über alle Schularten hinweg<br />

im Landkreis für die Jugendlichen sichtbar<br />

machen. Neben dem Ausbildungskompass,<br />

der nach den Pfingstferien verteilt<br />

wird, <strong>und</strong> der Zukunftsmesse, die am 16.<br />

November stattfindet, ist die Jobfahrt ein<br />

weiteres wichtiges Angebot zur Berufsorientierung.<br />

Für die beteiligten Unternehmen<br />

ist sie eine optimale Möglichkeit, die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler für den eigenen Betrieb<br />

als potenzielle Auszubildende oder als<br />

duale Studenten zu gewinnen.<br />

spitze! 02/<strong>2023</strong> 5


Ich bin der Neue im Ges<strong>und</strong>heitsmanagement!<br />

Die Zugspitz Region hat einen neuen Ges<strong>und</strong>heitsmanager.<br />

Hannes Sörgel leitet seit Anfang April die Geschicke der Ges<strong>und</strong>heitsregion plus<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Was er bislang gemacht hat <strong>und</strong> welche Ziele<br />

er als Ges<strong>und</strong>heitsmanager verfolgt <strong>–</strong> Hannes stellt sich einfach mal selbst vor<br />

Der neue Ges<strong>und</strong>heitsmanager Hannes Sörgel (links) mit Sebastian Kramer, Geschäftsführer Zugspitz Region GmbH.<br />

Gerne erzähle ich euch erst einmal<br />

ein bisserl was über mich: Ich bin 40<br />

Jahre alt <strong>und</strong> komme aus Mittenwald. Vor<br />

tungsvoll zugleich ist. Eine Herausforderung,<br />

die ich gerne annehme!<br />

Bleiben Sie ges<strong>und</strong>!<br />

Ihr Hannes Sörgel<br />

meiner Zeit als Ges<strong>und</strong>heitsmanager war<br />

ich als selbstständiger Physiotherapeut <strong>und</strong><br />

Osteopath in Mittenwald tätig. Neben der<br />

Arbeit in meiner Praxis habe ich mich stetig<br />

aus- <strong>und</strong> weitergebildet. So bin ich auch<br />

noch Fachwirt im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen,<br />

Betrieblicher Ges<strong>und</strong>heitsmanager<br />

<strong>und</strong> geprüfter Betriebswirt.<br />

Wenn ich gerade nicht in der Arbeit bin,<br />

verbringe ich die Zeit am liebsten mit meiner<br />

Familie <strong>und</strong> beim Radeln oder Wandern<br />

in den Bergen vor der Haustür. Oder ich bin<br />

ehrenamtlich beim BRK als stellvertretender<br />

Bereitschaftsleiter tätig. Die Erfahrungen<br />

aus diesem Engagement helfen mir<br />

ebenfalls sehr bei meiner neuen Aufgabe.<br />

Das Thema Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales hat<br />

mich schon immer interessiert <strong>und</strong> begleitet.<br />

Deshalb freue mich nun sehr auf meine<br />

neue Aufgabe als Ges<strong>und</strong>heitsmanager,<br />

die spannend, interessant <strong>und</strong> verantwor-<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsbranche, mit den Bereichen<br />

Prävention, Versorgung <strong>und</strong> Pflege<br />

ist mit der wichtigste Wirtschaftszweig im<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Mein<br />

Ziel ist es, die sehr guten Ges<strong>und</strong>heitsstrukturen<br />

im Landkreis auf Spitzen-Niveau zu<br />

erhalten, zu vernetzen <strong>und</strong> noch weiter<br />

auszubauen. Daneben gibt es auch im Bereich<br />

Ges<strong>und</strong>heitstourismus Potenziale, die<br />

es zu nutzen gilt.<br />

Nach dem Motto: „mobil bleiben, mobil<br />

werden, mobil leben“ möchte ich sowohl<br />

den Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern als auch den<br />

Dienstleistenden aus dem Ges<strong>und</strong>heitsbereich<br />

als Ges<strong>und</strong>heitsmanager zur Seite<br />

stehen, damit wir auch weiterhin eine der<br />

gesündesten Regionen in Bayern <strong>und</strong> ganz<br />

Deutschland sind. Haben Sie Wünsche, Anregungen<br />

oder Fragen, kommen Sie gerne<br />

auf mich zu!<br />

hannes.soergel@zugspitz-region.de<br />

info<br />

Alle Neuigkeiten aus der Ges<strong>und</strong>heitsregion<br />

in Ihrem Postfach.<br />

Zum Newsletter einfach unter<br />

https://ges<strong>und</strong>heitsregion-zugspitz.<br />

de/newsletter-abonnieren.html<br />

anmelden oder QR-Code scannen:<br />

Foto: Zugspitz Region<br />

6 spitze! 02/<strong>2023</strong>


Ges<strong>und</strong>heitstag <strong>2023</strong>: Seid‘s dabei!<br />

Es ist wieder so weit! Der 23. September<br />

steht in Garmisch-Partenkirchen voll<br />

<strong>und</strong> ganz im Zeichen der Ges<strong>und</strong>heit. Die<br />

Ges<strong>und</strong>heitsregion plus Landkreis Garmisch-<br />

Partenkirchen veranstaltet im Kongresshaus<br />

wieder einen großen Ges<strong>und</strong>heitstag.<br />

Die Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher können<br />

sich u.a. auf zahlreiche Infostände von Ges<strong>und</strong>heitsanbietern<br />

<strong>und</strong> -dienstleistern aus<br />

dem gesamten Landkreis, auf Tests <strong>und</strong><br />

Messungen, Vorträge <strong>und</strong> ein Mitmach-Forum<br />

freuen. Durch das vielfältige Programm<br />

führt Michael Sporer, beliebter <strong>und</strong> bekannter<br />

Fernsehmoderator vom Bayerischen<br />

R<strong>und</strong>funk.<br />

Aussteller, die sich am Ges<strong>und</strong>heitstag der<br />

Zugspitz Region präsentieren möchten,<br />

können sich bis 10. Juli bewerben.<br />

Schwerpunkt GEMeinsam in GAP<br />

Im Fokus des Ges<strong>und</strong>heitstages <strong>2023</strong> steht<br />

das diesjährige Jahresschwerpunktthema<br />

des Bayerischen Staatsministeriums für<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Pflege, „Gemeinsam gegen<br />

die Einsamkeit“. Hannes Sörgel erklärt:<br />

„Dazu werden wir über das Jahr hinweg<br />

einige Aktionen <strong>und</strong> Projekte initiieren <strong>–</strong><br />

<strong>und</strong> auch den Ges<strong>und</strong>heitstag wollen wir<br />

natürlich nutzen, um kreative Ansätze zu<br />

präsentieren <strong>und</strong> das Thema unter dem<br />

Motto GEMeinsam in GAP in das öffentliche<br />

Bewusstsein zu rücken.“<br />

Alle, die den Ges<strong>und</strong>heitstag jetzt schon<br />

kaum erwarten können, markieren sich<br />

einfach Samstag, den 23. September <strong>2023</strong><br />

von 10 bis 16 Uhr rot im Kalender.<br />

Aussteller können sich noch bewerben<br />

„Es gibt viel zu entdecken, auszuprobieren<br />

<strong>und</strong> zu erleben, direkt vor Ort mit vielen<br />

Aktionsständen - die Aussteller werden sich<br />

wieder einiges einfallen lassen“, verspricht<br />

Hannes Sörgel, Ges<strong>und</strong>heitsmanager der<br />

Zugspitz Region GmbH. Geplant sind u.a.<br />

eine Körperstatusanalyse, Vitalscreening,<br />

Sehtests, Tipps für eine ges<strong>und</strong>e Lebensführung<br />

<strong>und</strong> Ernährung, Entspannungsangebote<br />

<strong>und</strong> verschiedene Schnupperkurse.<br />

Ges<strong>und</strong>heitstag <strong>2023</strong><br />

Sa, 23. Sept. |10bis 16 Uhr<br />

Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen<br />

Vielfältige Aktivitäten <strong>und</strong> Angebote<br />

r<strong>und</strong> um das Thema Ges<strong>und</strong>heit<br />

Schwerpunktthema:<br />

GEM<br />

einsam in GAP<br />

Eintritt frei <strong>–</strong>seid’s dabei!<br />

Hier als Aussteller bewerben!<br />

Bezahlbarer Wohnraum in der Zugspitz Region!?<br />

Infoveranstaltung am 19. Juli in Murnau<br />

Foto: Philip Herzhoff<br />

Im Rahmen unseres Förderprojekts „Bezahlbarer<br />

Wohnraum in der Zugspitz<br />

Region“ laden wir alle interessierten Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger des Landkreises Garmisch-Partenkirchen<br />

zur Infoveranstaltung<br />

„Möglichkeiten der Nach- <strong>und</strong> Umnutzung<br />

von Althofstellen“ am 19. Juli um 17:30 Uhr<br />

ins Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentrum in Murnau<br />

am Staffelsee ein. Wir freuen uns, Frau Ramona<br />

Riederer als Gast begrüßen zu dürfen.<br />

Sie ist Konversionsmanagerin bei der<br />

Allgäu GmbH <strong>und</strong> Projektleiterin von „Alter<br />

Hof sucht neue Liebe“. Frau Riederer wird<br />

Ihnen Hintergr<strong>und</strong>infos <strong>und</strong> Best-Practice<br />

Beispiele aufzeigen <strong>und</strong> steht selbstverständlich<br />

auch für Fragen <strong>und</strong> Diskussionen<br />

zur Verfügung. Der Eintritt ist kostenfrei. Wir<br />

freuen uns über Ihre Teilnahme <strong>und</strong> bitten<br />

um Anmeldung per E-Mail an:<br />

kontakt@zugspitz-region.de<br />

Weitere Informationen, unser Veranstaltungsprogramm<br />

<strong>2023</strong> sowie die Aufzeichnung<br />

von unserem Studiotalk „Clever<br />

heizen: CO 2<br />

-Steuer sparen & Wohnkosten<br />

senken“ vom 08.03.23 finden Sie online<br />

auf unserer Webseite:<br />

spitze! 02/<strong>2023</strong> 7


So schmeckt unsere Heimat<br />

Neuer Wegweiser zu den kulinarischen Spitzenprodukten der Region<br />

Mehr unter www.zugspitz-region-partner.de<br />

Martin Geiger, Schaukäserei Ammergauer Alpen<br />

Die Zugspitz Region ist geprägt von ihrer<br />

<strong>alpine</strong>n Landschaft <strong>und</strong> den Menschen,<br />

die ihre Traditionen lieben <strong>und</strong> diese<br />

ständig mit neuen Ideen bereichern. Im<br />

Zusammenspiel aus Heimatverb<strong>und</strong>enheit<br />

<strong>und</strong> Innovationsgeist entstehen in unserer<br />

Region vielfach wahre Spitzenprodukte <strong>–</strong><br />

egal ob Bier, Brot, Käse, Milch- <strong>und</strong> Fleischprodukte<br />

oder ausgewählte Honig- <strong>und</strong><br />

Schokoladensorten. All diese „Spitzenprodukte“<br />

finden Sie in der neuen Broschüre<br />

„So schmeckt unsere Heimat“ der Zugspitz<br />

Region.<br />

Die Broschüre stellt insgesamt unsere derzeit<br />

zwölf Erzeuger <strong>und</strong> ihre Produkte vor,<br />

die bisher mit dem Siegel „Spitzenprodukt“<br />

der Zugspitz Region ausgezeichnet wurden.<br />

Die hochwertigen Lebensmittel <strong>und</strong> kulinarischen<br />

Köstlichkeiten stammen allesamt<br />

von heimischen Betrieben, die besonderes<br />

Augenmerk auf regionale Rohstoffe, tra-<br />

Riegseer Weideochs, Georg Mayr mit Sohn<br />

Fotos: Marc Gilsdorf<br />

8 spitze! 02/<strong>2023</strong>


ditionelle Herstellungsweisen <strong>und</strong> kurze<br />

Wege beim Einkauf der Zutaten, aber auch<br />

bei der Vermarktung ihrer Produkte legen.<br />

Regelmäßige Qualitätskontrollen <strong>und</strong> Zertifizierungen<br />

garantieren, dass dieser hohe<br />

Anspruch zum festen Versprechen wird.<br />

Bäcker Stefan Luidl, Großweil<br />

„Unser Ziel ist es, die Palette der Spitzenprodukte<br />

ständig zu erweitern, sie sichtbar<br />

zu machen <strong>und</strong> damit immer mehr<br />

Verbraucher für regionalen Genuss <strong>und</strong><br />

echte Nachhaltigkeit zu begeistern“, sagt<br />

Stephanie Daser, Dachmarkenmanagerin<br />

der Zugspitz Region. Die neue Broschüre<br />

bezeichnet Daser als „Wegweiser“ zu den<br />

Spitzenprodukten unserer Region. „Mit<br />

unserem Gütesiegel möchten wir unsere<br />

Partnerbetriebe darin bestärken, ihren<br />

Weg weiterzugehen <strong>und</strong> andere zu motivieren<br />

es ihnen gleich zu tun.“ Heimische<br />

Unternehmen, die bestimmte Kriterien <strong>und</strong><br />

Voraussetzungen erfüllen, können sich bei<br />

der Zugspitz Region für die Auszeichnung<br />

bewerben.<br />

Details dazu finden Sie auf unserer Webseite<br />

www.zugspitz-region-partner.de<br />

Tipp: Beim Regionaltag der Zugspitz Region<br />

am Sonntag, 25. Juni <strong>2023</strong> in Farchant<br />

werden neue Partner <strong>und</strong> Ihre Erzeugnisse<br />

mit dem Siegel „Spitzenprodukt“ ausgezeichnet.<br />

Zudem gibt’s einen Markt mit<br />

zahlreichen regionalen Erzeugnissen zum<br />

Schlemmen.<br />

Franz Höcker, Riegsee<br />

SPITZENPRODUKT-BROSCHÜRE<br />

Fotos: oben: Marc Gilsdorf | unten: Zugspitz Region<br />

Die Broschüre ist bei allen Partnern erhältlich.<br />

Schaukäserei Ammergauer Alpen,<br />

Ettal<br />

Bäckerei Aurhammer,<br />

Ober- u. Unterammergau<br />

Bäckerei Brandmeier,<br />

Bad Bayersoien, Bad Kohlgrub <strong>und</strong><br />

Oberammergau<br />

Bäckerei Anton Sand,<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Bäckerei Josef Krätz,<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Bäckerei Luidl, Großweil,<br />

Ohlstadt <strong>und</strong> Eschenlohe<br />

Hofladen Bienenfranz,<br />

Riegsee<br />

Riegseer Weideochs,<br />

Riegsee<br />

Murnau Werdenfelser<br />

Fleischhandels GmbH, Großweil<br />

Bierbrauerei im Hotel Garmischer Hof,<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Brauerei Karg,<br />

Murnau<br />

Schokoladenmanufaktur<br />

Barbara Krönner,<br />

Murnau <strong>und</strong> Oberammergau<br />

So schmeckt<br />

unsere Heimat!<br />

regional &<br />

zertifiziert<br />

zugspitz-region-partner.de<br />

spitze! 02/<strong>2023</strong> 9


Wandern am Wasser<br />

Unser sommerlicher Tourentipp<br />

Wild <strong>und</strong> spritzig, laut tosend oder behäbig<br />

plätschernd <strong>–</strong> so präsentieren<br />

sich die Wasserwelten der Zugspitz Region.<br />

R<strong>und</strong> um Deutschlands höchsten Gipfel finden<br />

sich tiefe Schluchten, idyllische Seenlandschaften<br />

<strong>und</strong> glasklare Flüsse in Hülle<br />

<strong>und</strong> Fülle. Wer den Nervenkitzel sucht,<br />

durchwandert die wilden Schluchten der<br />

Zugspitz Region. Die anspruchsvollste unter<br />

ihnen ist die Höllentalklamm auf 1.047 Metern<br />

Höhe, aber auch die Partnachklamm<br />

oder die Schleifmühlklamm in Unterammergau<br />

versprechen Naturerlebnis pur. Ein<br />

Besuch der Leutascher Geisterklamm mit<br />

ihren Geistern <strong>und</strong> Kobolden empfiehlt sich<br />

vor allem für Familien. Zudem laden die<br />

zahlreichen Badeseen in der Zugspitz Region<br />

nach einer langen Wander- oder Radtour<br />

zum Sprung ins kühle Nass ein.<br />

Ob Badersee, Staffelsee, Soier See oder Ferchensee<br />

<strong>–</strong> mit der spektakulären Aussicht<br />

auf das Alpenpanorama ist Entspannung<br />

<strong>und</strong> Wohlfühlen garantiert. Vor allem für<br />

Familien empfiehlt sich zudem ein Besuch<br />

der zahlreichen Schwimm- <strong>und</strong> Freibäder<br />

in der Zugspitz Region.<br />

Entdecken Sie die abwechslungsreiche<br />

Region am Fuße der Zugspitze!<br />

Fotos: unten: Zugspitz Region GmbH, Foto: E. Spengler | oben: Zugspitz Region GmbH, Foto: W. Ehn<br />

10 spitze! 02/<strong>2023</strong>


Schwimm- <strong>und</strong> Freibäder in der Zugspitz Region<br />

© Tourist-Information Farchant, Andreas Müller<br />

SCHWIMMBÄDER<br />

Zugspitzbad Grainau<br />

Parkweg 8, 82491 Grainau<br />

Tel.: 08821 981826<br />

Öffnungszeiten <strong>Sommer</strong>:<br />

Hallenbad: tägl. 10 <strong>–</strong> 20 Uhr<br />

Freibad: tägl. 10 - 19 Uhr<br />

FREIBÄDER<br />

Solar-Freibad Ohlstadt<br />

Am Schwimmbad 1, 82441 Ohlstadt<br />

Tel.: 08841 7575<br />

Öffnungszeiten:<br />

Ende Mai <strong>–</strong> Mitte September<br />

Mo. - Fr.: 10 - 19 Uhr<br />

Sa., So., Feiertage: 9 - 19 Uhr<br />

Das Freibad WellenBerg Oberammergau<br />

Himmelreich 52, 82487 Oberammergau<br />

Öffnungszeiten: 27.05. - 10.09.23<br />

Mo. <strong>–</strong> Fr.: 12 <strong>–</strong> 19 Uhr<br />

Sa., So., Feiertage: 11 <strong>–</strong> 19 Uhr<br />

Alpenschwimmbad Oberau<br />

Am Mühlberg 3, 82496 Oberau<br />

Tel.: 08824 944123<br />

Öffnungszeiten :<br />

Mitte Mai <strong>–</strong> Mitte September<br />

Täglich 9 <strong>–</strong> 20 Uhr<br />

Naturfreibad Großweil<br />

Am Bad, 82439 Großweil<br />

Warmfreibad Farchant<br />

Esterbergstraße 50, 82490 Farchant<br />

Tel. 08821 966200<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mai <strong>–</strong> September, tägl. 9:30 <strong>–</strong> 19 Uhr<br />

Juni <strong>–</strong> August, tägl. 9:30 <strong>–</strong> 19:30 Uhr<br />

STRANDBÄDER<br />

Strandbad Alpenblick<br />

Kirchtalstraße 30, 82449 Uffing am Staffelsee<br />

Gemeindebad Uffing am Staffelsee<br />

Seestraße 53, 82449 Uffing am Staffelsee<br />

Öffnungszeiten: Mai <strong>–</strong> September<br />

Strandbad Seehausen<br />

Am Strandbad 9, 82418 Seehausen<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mai <strong>–</strong> September<br />

Täglich 9 <strong>–</strong> 21 Uhr<br />

Außerhalb des Kassenbetriebes ist das<br />

Strandbad geschlossen<br />

Strandbad Murnau<br />

Seestraße 31, 82418 Murnau a. Staffelsee<br />

Öffnungszeiten:<br />

1.5. <strong>–</strong> 31.10.23, tägl. 9 <strong>–</strong> 22 Uhr<br />

BADEPLÄTZE AN DEN SEEN<br />

Badeplatz Froschhauser See<br />

Am Nordufer des Sees. Ein Parkplatz<br />

befindet sich direkt neben dem Badeplatz.<br />

Badeplätze am Riegsee<br />

Am Nordwestufer beim Campingplatz<br />

Brugger <strong>und</strong> am Campingplatz Riegsee.<br />

Am westlichen Ufer gibt es eine Surfschule.<br />

Ein Bootsverleih findet sich in Riegsee.<br />

Badeplätze am Staffelsee<br />

An der Murnauer Bucht südlich des<br />

Strandbades Murnau.<br />

ACHTUNG: Witterungsbedingte Änderungen<br />

der Öffnungszeiten vorbehalten.<br />

NOCH MEHR SEEN UND BÄDER:<br />

spitze! 02/<strong>2023</strong> 11


4. Fotowettbewerb der Zugspitz Region<br />

Machen Sie mit!<br />

Nach dem großen Erfolg der Vorjahre<br />

geht der Zugspitz Region-Fotowettbewerb<br />

jetzt in die vierte R<strong>und</strong>e: Vom 1.<br />

Juli bis zum 1. Oktober können Profis <strong>und</strong><br />

Hobbyfotografinnen <strong>und</strong> -fotografen ihr<br />

Lieblingsmotiv einsenden. Es winken attraktive<br />

Preise <strong>und</strong>: Das gekürte Siegerbild<br />

wird Kampagnen-Bild der Zugspitz Region<br />

2024, <strong>und</strong> der Gewinner erhält überdies<br />

einen Fotografen-Vertrag bei der Mauritius<br />

Images GmbH. Das Mitmachen lohnt sich<br />

also!<br />

<strong>und</strong> sportliche Action. Obwohl unsere heimischen<br />

Natur-Models bereits unzählige<br />

Male fotografiert wurden, gelingt es immer<br />

wieder, ihnen neue Facetten abzuringen.<br />

Die Schönheit liegt schließlich im Auge des<br />

Betrachters.<br />

Machen Sie mit! Schicken Sie uns Ihr persönliches<br />

Lieblingsmotiv. Egal ob Naturschauspiel,<br />

Mensch oder Tier, ob im<br />

Frühling, <strong>Sommer</strong>, Herbst oder Winter aufgenommen.<br />

Und es bietet sich an. Schließlich hält die<br />

Zugspitz Region unzählige Naturschönheiten<br />

bereit: Wuchtige Felsmassive, Kraftorte,<br />

Plätze von friedvoller Stille <strong>und</strong> atemberaubender<br />

Anmut; Orte für innere Einkehr<br />

Das Besondere kennt keine Einschränkung.<br />

Deshalb können bei dem Fotowettbewerb<br />

sowohl Profis als auch ambitionierte Hobbyfotografen/innen<br />

mitmachen, Einheimische<br />

wie Gäste, Junge <strong>und</strong> Junggebliebene.<br />

Weitere Informationen zur Einsendung,<br />

Preisen <strong>und</strong> den Teilnahmebedingungen<br />

finden Sie unter:<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de<br />

Foto: Martin Kriner<br />

i mpressum<br />

Herausgeber:<br />

Zugspitz Region GmbH<br />

Burgstraße 15<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Telefon: 08821 / 751-561<br />

E-Mail: kontakt@zugspitz-region.de<br />

Geschäftsführer: Sebastian Kramer,<br />

Günter Hopfensperger v.i.S.d.P.<br />

Verlag: Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG<br />

Pfaffenrieder Straße 9<br />

82515 Wolfratshausen<br />

Redaktion: Gabriela Königbauer<br />

gabi.koenigbauer@gmx.de<br />

Grafik:<br />

Druck:<br />

Nina Wanke, PMS Penzberg<br />

Wiesendanger medien GmbH<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich in den Monaten März (Frühling), Juni (<strong>Sommer</strong>),<br />

September (Herbst) <strong>und</strong> Dezember (Winter) als Heft im Heft in den „<strong>Bergwelten</strong>“<br />

des Münchner Merkur (Garmisch-Partenkirchner <strong>und</strong> Murnauer Tagblatt)<br />

12 spitze! 02/<strong>2023</strong>


In der Rubrik „Host<br />

mi?“ stellen wir in jeder<br />

Ausgabe einen selten<br />

gewordenen bayerischen<br />

Begriff vor. Die Auswahl<br />

trifft jeweils Siegfried<br />

Bradl vom Förderverein<br />

für Bairische Sprache <strong>und</strong><br />

Dialekte (FBSD).<br />

Weitere Informationen<br />

unter www.fbsd.de.<br />

Karikatur:<br />

Hermann Wiegand<br />

Damit das Rindviecherl auch satt wird<br />

Foto: Panthermedia<br />

Die Kaibemillekibegummiditzldichtung<br />

<strong>–</strong> wie dringend braucht sie<br />

der Landwirt? Denn ohne seine<br />

Kaibemillekibegummiditzldichtungen<br />

(können Sie’s schon stolperfrei sagen?)<br />

müsste er ständig eine Sauerei im Stall<br />

beim Rindviecher-Nachwuchs aufwischen.<br />

Zudem hat dieser abdichtende Kunststoff<br />

am Kaibemillekibegummiditzl (klappt’s<br />

jetzt?) einen wichtigen wissenschaftlichen<br />

Hintergr<strong>und</strong>. Der Reihe nach, Schritt für<br />

Schritt, Begriff für Begriff.<br />

Ein Kaibe, ein Kalb, trinkt die Mille, die<br />

Milch, aus dem Kibe, dem Kübel <strong>–</strong> also aus<br />

dem Kaibemillekibe. Stellt man ihm selbigen<br />

einfach auf den Boden, steckt das Tier gierig<br />

seinen ganzen Kopf hinein. Der Eimer<br />

fällt um, die Milch ist weg. Und wenn das<br />

Viecherl doch was erwischt <strong>–</strong> jetzt wird’s<br />

fachmännisch <strong>–</strong> funktioniert sein Schl<strong>und</strong>rinnenreflex<br />

nicht. Die Milch läuft in den<br />

Pansen. Beim Rindvieh regelt der die Vorverdauung<br />

<strong>–</strong> die Milli fürs Kaibe hat dort jedoch<br />

nichts verloren, die gehört direkt in den Labmagen.<br />

Was erst mit dem Ditzl funktioniert.<br />

Sobald das junge Rind an seinem Schnuller<br />

<strong>–</strong> aus Gummi, deshalb „Gummiditzl“ <strong>–</strong> zuzelt,<br />

landet die Milch dort, wo sie hingehört <strong>und</strong><br />

wo sie optimal verdaut wird.<br />

Nun hilft natürlich die beste Saugvorrichtung<br />

nichts, wenn Milch <strong>und</strong> Co. daneben<br />

vorbeitropfen. Also braucht’s eine Dichtung.<br />

Die Kaibemillekibegummiditzldichtung.<br />

Was es ned alles gibt.<br />

<br />

n Katharina Bromberger<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 33


REISEGESCHICHTEN<br />

Sancho <strong>und</strong> Michael Zahler in<br />

den Ammergauer Alpen.<br />

DER ETWAS<br />

ANDERE AUSRITT<br />

Zäh <strong>und</strong> trittsicher sind Sancho <strong>und</strong> Bajron. Wichtige Eigenschaften für die Unternehmungen<br />

mit Michael (48) <strong>und</strong> Andrea (43) Zahler. Denn gemeinsam haben die Pferde <strong>und</strong> ihre Besitzer<br />

die Alpen überquert. Dabei hatte Michael Zahler früher Angst vor den Tieren.<br />

Text: Tanja Brinkmann • Fotos: Michael Zahler<br />

34 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Ein gutes Team:<br />

Andrea Zahler <strong>und</strong> Bajron.<br />

Am Anfang war der Respekt. Vor dem Tier, das ausschlagen<br />

<strong>und</strong> treten kann. Und beißen. Außerdem ist so ein Pferd<br />

ziemlich groß. „Ich hatte eher Angst“, sagt Michael Zahler.<br />

Auf seinem Rennrad, auf Skiern, da fühlte er sich wohl. Aber auf<br />

dem Rücken eines Tieres, auf dem angeblich das Glück der Erde<br />

liegt? Konnte er sich nicht vorstellen. Doch er hat eine pferdenarrische<br />

Frau geheiratet. Fre<strong>und</strong>e haben ihn vor ihr gewarnt. Bei einer<br />

solchen Frau komme er immer nur an zweiter Stelle, haben sie<br />

gesagt. Der Burgrainer hat die Spezln ignoriert. Und sein Glück gef<strong>und</strong>en.<br />

Mit ihr <strong>–</strong> <strong>und</strong> mit den Pferden. 2008 ist der heute 48-Jährige,<br />

der an der Skischule Garmisch-Partenkirchen beteiligt ist, zum<br />

ersten Mal geritten. Ein Jahr später machte das Ehepaar seine erste<br />

Alpenüberquerung hoch zu Ross.<br />

Im Schritt <strong>und</strong> an den Zügeln<br />

Bei ihrer Premiere schlossen sie sich einem Guide an. In Füssen im<br />

Allgäu ging‘s los. Mit Sancho, einem Mischling, <strong>und</strong> Bajron, einem<br />

russisches Gebirgspferd. Beide sind überaus trittsicher. „Und sie<br />

sind zäh“, sagt Michael Zahler. Doch stellt er klar: „Will man richtig<br />

reiten, sollte man keine Alpenüberquerung machen.“ Oft steigen<br />

Andrea (43) <strong>und</strong> Michael Zahler ab, gerade im Steilen führen sie<br />

ihre Pferde, um deren Gelenke zu schonen. Das Haupttempo ist<br />

Schritt. Bei jeder Pause nehmen sie den Tieren die Sättel ab oder<br />

öffnen sie zumindest weit. Und Pausen machen sie einige.<br />

Wer mit seinem Pferd über die Alpen reitet, braucht vor allem<br />

eines: Zeit. „Es geht ja nicht darum, schnell anzukommen“, sagt<br />

Zahler <strong>und</strong> lacht. „Man will mit seinem Pferd unterwegs sein <strong>und</strong><br />

wächst dabei brutal mit ihm zusammen.“<br />

Glurns, die kleinste Stadt Südtirols mit mittelalterlichem Flair, vollständig<br />

erhaltenen Ringmauern <strong>und</strong> den drei malerischen Tortürmen,<br />

hieß bei ihrer ersten Alpenüberquerung ihr Ziel. Mindestens<br />

fünf, maximal neun St<strong>und</strong>en waren sie jeden Tag unterwegs. 15<br />

bis 20 Kilometer schafften sie, gut 150 brachten sie in sieben Tagen<br />

hinter sich.<br />

UNSERE LEISTUNGEN<br />

.HandwerklichgefertigteEinlagen nachMaß<br />

fürKinder, Sport, Alltag,sensomotorische Einlagen<br />

.Anfertigung vonOrthopädischenMaßschuhen<br />

.DiabetikerVersorgungen<br />

.Anfertigung vonMaßschuhenmit höchstem<br />

qualitativem <strong>und</strong>ästhetischemAnspruch<br />

.Verkauf vonhochwertigen bequemenSchuhen der<br />

Marken Hanwag,Steinkogler,FinnComfort<br />

.Hochwertige Schuhreparaturen <strong>und</strong>Schuhzurichtungen<br />

.Abgabevon Bandagen <strong>und</strong>Kompressionsstrümpfen<br />

Kurpark Garmisch<br />

14. Juli <strong>2023</strong><br />

Karin Brennauer<br />

Prof.-Schreyögg-Platz 3<br />

82481 Mittenwald<br />

Telefon 08823/1754<br />

Waxensteinstraße 39 |82491 Grainau<br />

+4988219081980 | luitpoldhochleitner<br />

www.orthopaedie-schuhmacherei.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 35


Eine schöne Erfrischung bietet der Plansee für Sancho<br />

beim Grenzritt Bayern-Tirol.<br />

Ein w<strong>und</strong>erbarer Abschnitt auf der Alpenüberquerung: Über das Saderer Joch<br />

(Foto) reitet <strong>und</strong> geht Andrea Zahler mit Bajron zum Reschenpass.<br />

Am Anfang schmerzt der Hintern<br />

Mehr als genug, damit der Hintern litt. „Klar hat das Sitzfleisch<br />

anfangs etwas weh getan.“ Froh war Zahler, wenn er absteigen <strong>und</strong><br />

ein paar Schritte gehen konnte. Doch schnell gewöhnte sich sein<br />

Allerwertester an die vielen St<strong>und</strong>en auf dem Pferd.<br />

Egal wo, egal in welcher Situation: „Wichtig ist, dem Pferd zu signalisieren,<br />

dass man alles im Griff hat“, sagt Michael Zahler. „Das spürt<br />

es auch.“ Gerade Ortseinfahrten, Planen oder Absperrbänder<br />

können das Tier verunsichern. Bleibt der Reiter ruhig, bleibt es das<br />

Pferd ebenfalls. Zahler hat aber auch festgestellt, dass Sancho <strong>und</strong><br />

Bajron nach einem Tag in eine Art Energiesparmodus wechseln.<br />

Die ersten ein, zwei Tage sind die Pferde noch übermütig, eines will<br />

immer vorneweg gehen. „Sie machen Sparifankerl <strong>und</strong> geben auch<br />

mal Gas.“ Dann verstehen sie, dass ihnen eine anstrengende Tour<br />

bevorsteht <strong>und</strong> schalten runter.<br />

Bei Sancho bemerkte Zahler das vor allem beim Anbinden. Erst<br />

scharrte er dabei mit den Hufen, forderte schnell Fressen. Nach<br />

den ersten Kilometern im Gelände knickte er entspannt einen Fuß<br />

ein, schaltete in den Ruhemodus. Und steckte damit seinen Reiter<br />

an. „Wer mit einem Pferd unterwegs ist, wird ruhiger, lernt Gelassenheit.“<br />

Zahler fährt Auto, Sancho geht spazieren<br />

Nach der ersten positiven Erfahrung starteten Michael <strong>und</strong><br />

Andrea Zahler auf eigene Faust über die Alpen. Die Strecke haben<br />

sie etwas variiert. Sie erk<strong>und</strong>eten Seitentäler, ritten übers Saderer<br />

Joch zum Reschenpass. Unterwegs trafen sie andere Reiter,<br />

tauschten sich aus. Beispielsweise darüber, wo man mit seinem<br />

Pferd unterkommt. Die romantische Vorstellung von einer Nacht<br />

im Heu hat Michael Zahler nach einem Versuch verworfen. Für<br />

immer. „Das ist nicht so witzig, gerade wenn Wind aufkommt mit<br />

dem ganzen Staub.“<br />

Wir machen aus deinem<br />

Lieblingskleidungsstück<br />

ein Unikat! (Druck,<br />

Bestickung, Flocken)<br />

LEISTUNGEN:<br />

•Textildruck<br />

(Flock-, Flex-, Foto-HD-, Sublimationsdruck)<br />

• Stickerei<br />

•Freizeit-, Sport- <strong>und</strong> Berufsbekleidung<br />

•Grafik <strong>und</strong> Design<br />

•Werbemittel<br />

(Flyer, Banner,Aufkleber,Taschen, Stifte etc.)<br />

• Printmedien (Visitenkarten, Briefpapier, Blöcke etc.)<br />

Vielseitiges ANGEBOT für VEREINE<br />

NEMAYER e. K. Inh.: Ersel Gültepe<br />

Bahnhofstr.18•82481 Mittenwald<br />

Tel. 08823 / 92150<br />

www.nemayer-mittenwald.de<br />

36 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Konzentriert sind Michael Zahler <strong>und</strong> Sancho auf den<br />

Pfaden in den Ammergauer Alpen unterwegs.<br />

Auch von Achrain über Garmisch-Partenkirchen, die Region Hochtörle<br />

nach Biberwier <strong>und</strong> weiter zum Schloss Fernsteinsee sind sie<br />

schon geritten. Oder über die Drei Marken nach Oberammergau<br />

<strong>und</strong> übers Friedergrieß zum Plansee. Vor allem der intensive Kontakt<br />

zum Pferd hat Michael Zahler fasziniert. „Das vermisse ich.“<br />

Bis 2014 war das Ehepaar jeden <strong>Sommer</strong> mit seinen Pferden unterwegs.<br />

Mal nur einige Tage, mal eine Woche. In den Satteltaschen<br />

tragen sie nur das Notwendigste. „Man packt etwa so, als wäre<br />

man zu Fuß unterwegs.“ Das Kraftfutter wird im Vorfeld an den<br />

Unterkünften deponiert. Oder man reist mit Begleitfahrzeug. Das<br />

planen die Zahlers für den <strong>Sommer</strong>. Das Ziel steht noch nicht fest.<br />

Klar ist aber, dass Michael Zahler am Steuer sitzt. Seine Frau <strong>und</strong><br />

eine Fre<strong>und</strong>in reiten. „Meine Knie machen bei langen Touren nicht<br />

mehr mit“, sagt der 48-Jährige. Auch Sancho kann nicht mehr, wie<br />

er will. 2014 hat sich der Hengst verletzt. Kürzere Ausritte schafft<br />

er, allerdings nicht in steilem Gelände. Meistens marschieren Ross<br />

<strong>und</strong> Reiter. „Jetzt gehen wir spazieren, wie mit einem H<strong>und</strong>.“ n<br />

ERZÄHLEN SIE UNS IHRE<br />

Reise-Geschichte<br />

Sie haben auch eine besondere<br />

Reise gemacht? Mit dem Rad?<br />

Zu Fuß? Auf dem Boot?<br />

Oder mit einem ganz anderen<br />

Fortbewegungsmittel? Mit einem<br />

besonderen Ziel oder auf einer<br />

besonderen Route? Vor allem mit<br />

vielen unvergesslichen Erlebnissen?<br />

Dann schreiben Sie uns oder rufen<br />

Sie uns an. Erzählen Sie uns Ihre<br />

Reise-Geschichte <strong>–</strong> gerne erzählen<br />

wir sie in den <strong>Bergwelten</strong>.<br />

E-Mail: bergwelten@merkur.de,<br />

Telefon: 0 88 21 / 7 57 17.<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 37


DIE NATUR UND IHRE SCHÄTZE<br />

Ein Plädoyer für die<br />

Streuobstwiese<br />

Ein 10 bis 15 Meter großer Apfel- oder Birnbaum in voller Blüte: Diese Ästhetik<br />

<strong>und</strong> diesen Zauber schenkt nur das Frühjahr, kaum etwas ist erhabener. Doch,<br />

etwas schon: eine Wiese voll mit alten <strong>und</strong> jungen blühenden Obstbäumen. Sie<br />

ist an Charakter <strong>und</strong> Schönheit nicht zu überbieten. Sie sticht heraus aus der<br />

Idylle des Frühsommers, wenn die Luft nach Aufbruch <strong>und</strong> Genuss riecht.<br />

Foto: Panthermedia<br />

38 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Leider verschwindet eine besondere<br />

Kulturlandschaft langsam aus unserer<br />

Region. Einst waren unsere Dörfer<br />

von einem Obstbaumgürtel umgeben. Sehen<br />

kann man das nur mehr auf alten Karten.<br />

Die Streuobstwiese ist selten geworden.<br />

Früher war der Streuobstanbau die Hauptquelle<br />

für Vitamine bei uns im Ammertal.<br />

In einer Zeit, bevor Logistik schnell war,<br />

bevor Lebensmittel gekühlt um den Globus<br />

verschickt wurden <strong>und</strong> bevor jeder sich im<br />

Supermarkt mit Lebensmitteln eindecken<br />

konnte. Die Wiesen um die Bauernhöfe dienten<br />

der Selbstversorgung sowie dem Zubrot<br />

der Bauern <strong>und</strong> deren Familien. Darüber<br />

hinaus pflanzten Kommunen <strong>und</strong> Kirchen<br />

Obstanlagen, um die Bevölkerung flächendeckend<br />

mit Früchten zu versorgen. Jede Sorte<br />

hat dabei einen anderen Blühzeitpunkt, das<br />

sicherte die Erträge, falls es zu Spätfrösten<br />

kommt <strong>–</strong> auch heute ein großer Vorteil.<br />

Die Äpfel der Wiesen versorgten nicht nur<br />

die Familien mit Vitaminen, auch spielten sie<br />

in der Küche eine wichtige Rolle. Durch das<br />

Spiel aus Süße <strong>und</strong> Säure sorgten sie beim<br />

Kochen für ein besonderes Geschmacksbild.<br />

Heute nutzen wir dafür Wein, den aber gab<br />

es damals in der Region nicht <strong>–</strong> außer im<br />

Kloster Ettal vor der letzten Eiszeit.<br />

Obst mit Schönheitsfehlern<br />

Niemand ist heutzutage mehr auf den Streuobstbau<br />

angewiesen, wir sind bestens versorgt<br />

durch Import <strong>und</strong> intensiven Anbau.<br />

Hinzu kommt: Eine Streuobstwiese zu kultivieren,<br />

bedeutet wesentlich mehr Arbeit als<br />

eine Intensivplantage. Man erntet von Hand,<br />

der jährliche Schnitt ist wesentlich aufwändiger,<br />

Maschinen helfen da nicht. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Baumgröße können keine Pflanzenschutzmittel<br />

eingesetzt werden <strong>–</strong> gut für das<br />

Produkt, schlecht für den Verkauf. Denn<br />

man erhält keine makellose uniforme Ware,<br />

wie sie im Handel angeboten wird. Es gibt<br />

Schädlinge <strong>und</strong> Schönheitsfehler. Gesünder<br />

aber ist das Obst allemal. Wegen ihrer Makel<br />

werden die meisten Früchte zu Saft verarbeitet.<br />

Wer einmal einen naturtrüben Rohsaft<br />

frisch nach dem Pressen trinkt, erkennt, wie<br />

großartig das Naturprodukt schmeckt. Kein<br />

Vergleich zum Saft aus dem Regal.<br />

Der Geschmack ist das eine, der Beitrag zur<br />

Artenvielfalt das andere. Die Streuobstwiese<br />

bietet eines der wertvollsten Biotope,<br />

die wir in Deutschland haben. Durch den<br />

Strukturreichtum aus Wiese, Bäumen, Licht<br />

<strong>und</strong> Schatten formen sich Nischen für eine<br />

Vielzahl an Organismen. Bis zu 5000 Pflanzen-<br />

<strong>und</strong> vor allem Tierarten finden dort ihre<br />

Heimat oder ihr Futter. Allein 70 Vogelarten<br />

brüten dort, darunter Grünspecht,<br />

Steinkauz, Wendehals oder Girlitz. Auch<br />

Säugetiere wie Siebenschläfer, Haselmaus<br />

<strong>und</strong> Wiesel finden auf den Wiesen ihren<br />

Lebensraum.<br />

Da die großen Bäume großzügig auf der<br />

Fläche „verstreut“ sind, erreicht genügend<br />

Licht den Boden. Die Wiese wächst weiter<br />

<strong>und</strong> kann entsprechend genutzt werden <strong>–</strong> als<br />

Weide für Schafe, Kühe, Pferde oder Hühner,<br />

um Heu beziehungsweise Silage als Tierfutter<br />

zu gewinnen. Wir nutzen die Fläche für<br />

den Anbau von Gemüse.<br />

Darüber hinaus bieten Streuobstwiesen ein<br />

Musterbeispiel für regionale <strong>und</strong> saisonale<br />

Lebensmittelproduktion. Und damit für<br />

Nachhaltigkeit. Durch das Pflanzen möglichst<br />

vieler unterschiedlicher Sorten <strong>–</strong> vor<br />

allem nutzt man Äpfel, Birnen, Zwetschgen,<br />

Mirabellen <strong>und</strong> Walnüsse <strong>–</strong> stehen immer<br />

Früchte auf dem Tisch. Frühsorten schenken<br />

Obst im frühen <strong>Sommer</strong>, späte Lagersorten<br />

überdauern den Winter bis zum Frühling.<br />

Trockenfrüchte, Fruchtaufstriche, Saft <strong>und</strong><br />

Schnaps konservieren das Obst für das<br />

ganze Jahr.<br />

n<br />

DANIEL HASER<br />

32 Jahre alt,<br />

Landwirt aus Bad Bayersoien,<br />

Vorsitzender im Gartenbauverein,<br />

Gründer von Faustgrob & Piekfein<br />

Geschichte:<br />

Mit dem Haserhof fing 2016 alles an.<br />

Daniel <strong>und</strong> Ehefrau Stefanie Haser<br />

betrieben ihn ohne Subventionen. Unabhängig.<br />

Um ihre Ideen zu leben. Im<br />

Zentrum stand die Nachhaltigkeit. Das<br />

gilt bis heute. Mittlerweile haben sie mit<br />

sechs Mitstreitern die Genossenschaft<br />

„Faustgrob & Piekfein“ gegründet. Ihre<br />

Standbeine: Austernpilzzucht, Schweinemast,<br />

Legehennen, Obst- <strong>und</strong> Gemüseanbau,<br />

Catering mit eigenen Produkten.<br />

Philosophie:<br />

Sie haben einen Gegenentwurf zur<br />

Wegwerfgesellschaft geschaffen, wollen<br />

Nährstoffkreisläufe schließen. Ein Beispiel:<br />

Mit dem Altbrot von Bäckereien<br />

<strong>und</strong> Hotels mästen sie die Schweine, ihr<br />

Mist dient als Dünger für das Gemüse.<br />

Was dort bei der Verarbeitung übrigbleibt,<br />

bekommen die Schweine. Oder:<br />

Auf dem Kaffeesatz aus Bäckereien <strong>und</strong><br />

Krankenhäusern wachsen die Austernpilze.<br />

Pilzsubstrat bietet den Schweinen<br />

wiederum eine wertvolle Eiweißquelle.<br />

Was das Team antreibt:<br />

Die Frage „Wie schmeckt unsere Region?“<br />

Mit ihren Produkten suchen sie die lokale<br />

kulinarische Identität.<br />

Infos:<br />

www.faustgrob-piekfein.de<br />

Der Hofladen in Bad Bayersoien ist jeden<br />

Samstag von 9 bis 16 Uhr geöffnet.<br />

Badespaß &<br />

Saunavielfalt<br />

bei jedem Wetter!<br />

Alpen<br />

THERME<br />

E H R E N B E R G<br />

in Reutte/Tirol<br />

Foto: Sebastian Gabriel<br />

5Saunen •1Dampfbad •4Ruheräume •Saunalounge •250 Liegemöglichkeiten<br />

5 Saunaparadies<br />

inkl. Badewelt<br />

ab24 €<br />

(gültig So - Do ab 18:30 Uhr)<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 39


REZEPTTIPP<br />

An<br />

Guadn!<br />

WÜNSCHT<br />

LA STALLA AUS<br />

KALTENBRUNN<br />

Ceviche<br />

VON DER KALTENBRUNNER LACHSFORELLE<br />

Zutaten<br />

(Für 3 Personen)<br />

200 Gramm frische Lachsforelle (Filet)<br />

1 rote Zwiebel<br />

1 Gurke<br />

3 Limetten<br />

10 Cocktailtomaten<br />

2 grüne Chilischoten (süß)<br />

10 Himbeeren<br />

150 Gramm Wasser<br />

100 Gramm Weißwein-Essig<br />

50 Gramm Zucker<br />

Frische Petersilie oder Petersilenöl<br />

Salz, Pfeffer, Olivenöl<br />

Kurpark Garmisch<br />

14. Juli <strong>2023</strong><br />

40 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Alles für die<br />

Küche...<br />

Messer<br />

Gabel<br />

Löffel<br />

Töpfe<br />

Pfannen<br />

Matteo Pressato<br />

Teller<br />

Tassen<br />

Gläser<br />

Geschenkartikel voller Ideen, originell verpackt<br />

<strong>und</strong> zu jedem Anlass!<br />

GEBURTSDATUM: 7. September 1997<br />

WOHNORT: Garmisch-Partenkirchen<br />

GEBÜRTIG AUS: Abano Terme, Venezien<br />

DARUM HABE ICH DIESES GERICHT GEWÄHLT:<br />

Meine große Leidenschaft ist das Kochen.<br />

Natürlich koche ich sehr gerne italienisch. Ich<br />

bin aber auch gerne kreativ <strong>und</strong> entwickle meine<br />

eigenen Kreationen. So wird ein internationales,<br />

peruanisches Gericht wie dieses zu einer<br />

heimischen Köstlichkeit, die perfekt zum <strong>Sommer</strong><br />

passt <strong>–</strong> mit regionalen Zutaten.<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Zugspitzstraße 49<br />

Tel. 08821/59909<br />

www.caselton.de<br />

Fotos: Thomas Sehr<br />

Zubereitung<br />

Die Zwiebeln schälen, halbieren <strong>und</strong> in feine Scheiben schneiden.<br />

Anschließend Wasser, Zucker <strong>und</strong> Essig in einem Topf erhitzen.<br />

Sobald die Mischung kocht, diese direkt auf die Zwiebeln gießen<br />

<strong>und</strong> auf die Seite stellen, bis alles abgekühlt ist. In der Zwischenzeit<br />

das Obst <strong>und</strong> Gemüse gründlich reinigen. Die Gurke in kleine<br />

Würfel, die Chilischoten in dünne Scheiben schneiden, die<br />

Cocktailtomaten vierteln. Auch die Lachsforelle wird in Würfel<br />

geschnitten (circa zwei Zentimeter). Alles in eine Schüssel geben<br />

<strong>und</strong> den Limettensaft darübergießen. Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Olivenöl<br />

nach Geschmack dazugeben <strong>und</strong> circa 10 Minuten ziehen lassen.<br />

Die marinierte Forelle (mit dem Gemüse) in einen Suppenteller<br />

geben <strong>und</strong> mit den Himbeeren <strong>und</strong> den eingelegten Zwiebeln<br />

dekorieren. Zum Schluss das Gericht mit ein bisschen Petersilienöl<br />

(oder frischer Petersilie) <strong>und</strong> ein bisschen Marinade übergießen.<br />

Ursprünglich kommt dieses Gericht aus Peru. Man isst es an<br />

heißen Tagen, das Obst <strong>und</strong> Gemüse wirken durststillend. Wir<br />

haben etwas variiert. Denn die Peruaner nutzen für ihr Ceviche<br />

Meerfisch. Doch wir legen großen Wert auf regionale Produkte<br />

<strong>und</strong> verwenden daher Lachsforelle direkt aus Kaltenbrunn,<br />

zudem regionales/saisonales Obst <strong>und</strong> Gemüse wie Gurken <strong>und</strong><br />

Himbeeren. Probieren auch Sie eigene Variationen aus.<br />

Raphaela &Barry Caselton<br />

Öffentlich bestellte <strong>und</strong> vereidigte Auktionatoren<br />

Sie lieben Kunst, Antikes, Kurioses...?<br />

Dann müssen Sie unsere<br />

Versteigerungen besuchen!<br />

ANTIKES<br />

& KURIOSES<br />

alles ab 1 Euro<br />

jeweils Mittwoch<br />

5. Juli <strong>2023</strong><br />

2. August <strong>2023</strong><br />

6. September <strong>2023</strong><br />

Vorbesichtigung<br />

9<strong>–</strong>15 Uhr<br />

Versteigerung<br />

15 Uhr<br />

ANTIK-KUNST<br />

VARIA-SCHMUCK<br />

jeweils Donnerstag<br />

13. Juli <strong>2023</strong><br />

10. August <strong>2023</strong><br />

14. September <strong>2023</strong><br />

13 Uhr Schmuck-Auktion<br />

15 Uhr Varia-Auktion<br />

GOLDANKAUF!<br />

Live-Auktion: www.lot-tissimo.com<br />

Online-Katalog: www.caselton.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 41


GEMEINSAM GEGEN MÜLL<br />

Sauber<br />

bleim<br />

JEDER<br />

KANN SO<br />

LEICHT<br />

ETWAS<br />

TUN<br />

42 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


DER KLEINE BEITRAG<br />

FÜR DIE SCHÖNE NATUR<br />

Es ist so einfach: Jeder nimmt seinen Müll wieder mit. Und die Natur<br />

bleibt, wie jeder sie haben will. Dafür steht die Aktion „Sauber bleim“.<br />

Und pünktlich zur <strong>Sommer</strong>saison sind die neuen Müllsackerl da.<br />

Text: Katharina Bromberger • Foto: Anton Brey<br />

„Sauber bleim“ ist unser Beitrag, um die Natur ein bisschen sauberer<br />

zu machen. Unser Appell, sie zu schützen. „Sauber bleim“ ist<br />

unsere Herzensangelegenheit. Damit die Berge <strong>und</strong> Seen so schön<br />

bleiben, wie sie eigentlich sind. Und wie sie doch jeder haben will.<br />

Deshalb haben die <strong>Bergwelten</strong> gemeinsam mit der Bayerischen<br />

Zugspitzbahn, dem Zugspitzdorf Grainau <strong>und</strong> GaPa Tourismus die<br />

Initiative gestartet. Weil sich jeder so leicht für ein bisschen heile<br />

Welt einsetzen kann. Einfach den Müll wieder mitnehmen.<br />

Mit eigenen Sauber-bleim-Müllsackerln aus recyceltem Material <strong>–</strong><br />

die neue Lieferung ist schon eingetroffen <strong>–</strong>, die an den Bergbahnen<br />

<strong>und</strong> den Tourist-Infos in Grainau <strong>und</strong> Garmisch-Partenkirchen<br />

ausgegeben werden, Informationsarbeit <strong>und</strong> Aktionen wollen wir<br />

sensibilisieren <strong>und</strong> appellieren.<br />

Auf Trail-Running-Events waren die Sackerl bereits im Einsatz,<br />

bei denen die Läufer bewiesen: Sporteln <strong>und</strong> auf eine saubere<br />

Umwelt achten, das passt bestens zusammen. Zudem gab es mit<br />

dem Deutschen Skilehrerverband <strong>und</strong> vielen heimischen Skilehrern<br />

die Aktion „Pisteputzen“ im Skigebiet Garmisch Classic. Auch<br />

an Schulen befassen sich Lehrer <strong>und</strong> Kinder mit dem Thema Abfall<br />

<strong>und</strong> dem Schutz der Ökosysteme, Buben <strong>und</strong> Mädchen der Zugspitz<br />

Realschule sammelten mit den grünen Sauber-bleim-Sackerln im<br />

Ort fleißig Müll. Danke an alle, die sich beteiligen. <br />

n<br />

Alle Infos auf thebrettz.com/bergwelten<br />

Videos <strong>und</strong> mehr auf Instagram bergwelten_gap<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 43


DIE AUTORIN HINTER DEM BUCH<br />

Ich hab‘ mein<br />

Leben leicht<br />

gehalten.<br />

Billi Bierling vor dem<br />

Gipfel Pumori nahe<br />

dem Mount Everest.<br />

2009 stand sie auf<br />

dem höchsten Berg<br />

der Welt.<br />

BILLI BIERLING<br />

aus Garmisch-Partenkirchen<br />

Geboren: 16. Juni 1967<br />

Stationen:<br />

1987: Au Pair in den USA<br />

1988 bis 1993: Sprachenschule in München<br />

1993 bis 2002: in London (on and off)<br />

2002 bis 2004: Bern<br />

Ab 2004:<br />

Pendeln zwischen Garmisch-<br />

Partenkirchen, Bern <strong>und</strong><br />

Kathmandu<br />

2008: Humanitäre Hilfe UNO<br />

Westjordanland<br />

2009 bis 2010: mit Unterbrechungen Humanitäre<br />

Hilfe UNO Pakistan<br />

ab 2011 bis 2020: jeden Winter in Bern in der<br />

(Corona)<br />

Zentrale der Humanitären<br />

Hilfe Schweiz, Frühjahr <strong>und</strong><br />

Herbst Nepal, <strong>Sommer</strong> in<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Einsätze für die Humanitäre<br />

Hilfe unter anderem in<br />

Afghanistan, Lesbos, Ukraine<br />

Bestiegene Achttausender<br />

Mount Everest (2009), Manaslu (2010), Lhotse<br />

<strong>und</strong> Manaslu (2011, Manaslu ohne Flaschensauerstoff),<br />

Makalu (2014), Cho Oyu (Foto/2017,<br />

ohne Flaschensauerstoff), Broad Peak (2019,<br />

ohne Flaschensauerstoff)<br />

„Ich bin immer positiv“, sagt Billi Bierling<br />

über sich. Hier freut sie sich über den<br />

Tag auf der Zugspitze.<br />

Foto links: Alex Treadway | Foto rechts: Nomi Baumgartl<br />

44 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Ihre Mama (89) lebt im Erdgeschoss, ihre Tante (85) im ersten Stock, sie <strong>und</strong> ihre Schwester unter<br />

dem Dach. „Vier-Mädelshaushalt“ nennt Billi Bierling ihr Zuhause in Garmisch-Partenkirchen liebevoll.<br />

Auf ihrer Couch spricht sie über Verantwortung, die sie nicht mag, ihre mentale Stärke, die sie auf<br />

Achttausender trägt, ihr Fahrrad in ihrer Zweitheimat Kathmandu <strong>und</strong> ihre Hüfte Clarissa.<br />

Interview: Katharina Bromberger • Fotos: Billi Bierling, Alex Treadway, Nomi Baumgartl<br />

Als Barbara kam das Mädchen in die Schule. Wie drei<br />

Klassenkameradinnen auch. Zu viele Barbaras. Aus dieser<br />

einen machten die Kinder „die Billi“. Mittlerweile steht der<br />

Name sogar als Künstlername zusätzlich im Pass: Billi Bierling.<br />

Zumindest glauben sie bei den Bierlings, dass das mit dem Namen<br />

so oder so ähnlich passiert ist. Ganz genau können sie die Herkunft<br />

nicht mehr rekonstruieren. Ihre Mama ruft die Tochter<br />

ohnehin seit eh <strong>und</strong> je Bärbel, genauso wie ihre Schwester <strong>und</strong><br />

ihre Tante. Auch wenn dann manch einer irritiert schaut. Bekannt<br />

geworden ist sie als Billi Bierling. Auf sechs Achttausendern stand<br />

die Garmisch-Partenkirchnerin, was sie zu Deutschlands zweiterfolgreichsten<br />

Höhenbergsteigerin macht. Zudem leitet sie seit<br />

2016 die Himalayan Database, das wichtigste Archiv über Erfolge,<br />

Misserfolge <strong>und</strong> Tragödien am Mount Everest sowie weiterer 473<br />

Gipfel in Nepal. Dort, in Kathmandu, lebt die 55-Jährige etwa sechs<br />

Monate im Jahr. Für die Humanitäre Hilfe der Schweiz reist sie in<br />

Krisen- <strong>und</strong> Katastrophengebiete. „Schon ein kunterbuntes Leben“,<br />

findet sie. In dem viel gelacht wird <strong>und</strong> wenig kaschiert. In dem<br />

viel geradelt <strong>und</strong> gejoggt, dafür (in der Ebene) nie gegangen wird.<br />

Ein Leben, das so hat kommen müssen. Glaubt Billi Bierling.<br />

Billi, sind das Deine Schuhe da vor der Tür? Die knallroten mit<br />

den superhohen Pfennigabsätzen?<br />

Nein, nein. Die stehen nur da, um schick auszusehen (lacht). Ich<br />

könnte nicht damit gehen.<br />

Geschweige denn Fahrradfahren.<br />

Eben. Das wäre fatal. Ich mach ja alles mit dem Rad. Bei mir muss<br />

alles schnell gehen. Also entweder ich jogge (jeden Morgen, d. Red.),<br />

oder ich radl. Zu Fuß gehen <strong>–</strong> das ist mir viel zu langsam.<br />

Würdest Du eher auf ein Auto verzichten als auf ein Rad?<br />

Keine Frage. Ein eigenes Auto besitz ich gar nicht, den kleinen Seat<br />

teile ich mir mit meiner Schwester. Ganz egal, wo ich länger Zeit<br />

verbringe: Ich brauch ein Fahrrad. Das Erste, was ich damals am<br />

30. August 2004 in Kathmandu gemacht hab: Ich hab mir dieses<br />

Mountainbike gekauft. Damit kennt man mich.<br />

Nicht umsonst hat es das Exemplar auf Dein Buchcover<br />

geschafft.<br />

Ich sag immer, man sollte nicht so viele Anhängsel haben im<br />

Leben. Aber an dem Rad häng ich sehr. Würde mir das jemand<br />

klauen, fänd ich’s ganz furchtbar. Du kannst von mir alles haben.<br />

Ich verleih das Auto, meine Ski, meine Touren- <strong>und</strong> Kletterausrüstung<br />

<strong>–</strong> alles. Aber mein Radl in Kathmandu? Ganz ungern. Es<br />

begleitet mich seit meinem ersten Tag dort.<br />

Etwa die Hälfte des Jahres lebst Du in Kathmandu, die andere<br />

Hälfte in Garmisch-Partenkirchen. Wo ist „daheim“ für Dich?<br />

Garmisch-Partenkirchen, ganz klar. Hier sind meine Wurzeln. Hier<br />

sind meine Mama, meine Schwester, meine Tante. Es ist so ein Riesenglück,<br />

dass ich sie habe, dass ich dieses Zuhause habe. Besonders<br />

hab ich das während Corona gemerkt. Niemand kam weg, niemand<br />

konnte reisen. Und ich dachte: Gott sei Dank bin ich hier. Ich hätte<br />

nirgendwo anders sein wollen.<br />

Könntest Du hier sesshaft werden, auf Kathmandu verzichten?<br />

Das wäre schwierig. Nepal ist ein großer Teil meines Lebens, ist der<br />

Gr<strong>und</strong>, warum ich ein Buch schreiben konnte (siehe Kasten). Käme<br />

ich jetzt dieses Jahr nicht nach Kathmandu, würde mir das Herz<br />

brechen. Ich freue mich wahnsinnig darauf.<br />

Worauf besonders?<br />

Ich liebe meine kleine Wohnung, die ich mir mit zwei Fre<strong>und</strong>innen<br />

teile. Ich liebe das Leben, das ganz anders ist als hier. Die Probleme<br />

sind andere. Es gibt immer wieder Stromausfälle, vor allem nach<br />

starken Unwettern. Oder es gibt einen Powerschub <strong>und</strong> es kommt<br />

Echt. Scharf. Sehen.<br />

Drinnen oder Draussen,<br />

Droben oder Drunten ...<br />

Chamonixstrasse 11<br />

82467 Garmisch-Partenk.<br />

Tel.: (08821) 52022<br />

www.der-alpenoptiker.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 45


Ihrem damaligen Fre<strong>und</strong> Mike (hier am Khumbu-Gletscher in Nepal) hat<br />

Billi Bierling viel zu verdanken, sagt sie. Auch durch ihn hat sie die hohen<br />

Berge lieben gelernt.<br />

Aus einer Zeit, in der Billi Bierling das Berggehen nicht leiden konnte.<br />

Doch ab <strong>und</strong> zu ging sie doch mit ihrem Papa mit, hier auf den<br />

Scheinberg.<br />

eine Stichflamme aus dem Fön. Oder das Netzteil des Laptops<br />

beginnt zu qualmen. All das ist okay, ganz normal. Und natürlich <strong>–</strong><br />

steht da mein Radl <strong>und</strong> wartet (lacht).<br />

Bei einer so engen Beziehung: Hat Dein Rad einen Namen?<br />

Nein. Aber meine künstliche Hüfte, die heißt Clarissa.<br />

Das musst Du erklären.<br />

2021 hab ich sie bekommen <strong>und</strong> dachte mir: Man muss so ein neues<br />

Körperteil ja willkommen heißen. Ich kann doch nicht sagen: Hallo<br />

Hüftchen. Also brauchte ich einen Namen.<br />

Und warum Clarissa?<br />

Ich hab mit einer Fre<strong>und</strong>in in Amerika telefoniert <strong>und</strong> ihr das erzählt.<br />

Wie aus der Pistole geschossen kam: Clarissa. Brilliant, fand<br />

ich. Und Clarissa ist Wahnsinn.<br />

Funktioniert sie gut?<br />

Mehr als das. In der Woche nach der Operation hab ich meine<br />

Pilates-Online-Klasse wieder unterrichtet. Nach fünf Wochen bin<br />

ich gejoggt, nach zwei Monaten eine Skitour gegangen, nach vier<br />

Monaten stand ich im Lager drei am Dhaulagiri.<br />

Verheilt bei Dir alles so schnell?<br />

Ich hatte da bestimmt Glück. Aber ich glaube, 80 Prozent sind der<br />

Kopf.<br />

Wie hat Dir Dein Kopf geholfen?<br />

Vor der OP hatten andere Bedenken. „Billi, das darfst Du nicht auf<br />

die leichte Schulter nehmen“, solche Kommentare kamen. Aber ich<br />

hab mir nichts dabei gedacht, außer: Das wird sicher gut. Das gehört<br />

zu meiner inneren Einstellung. Ich glaube, die macht viel aus.<br />

Wie schaut die genau aus?<br />

Dass ich immer positiv bin.<br />

Immer?<br />

Fast immer.<br />

Hand aufs Herz: Empfinden das Deine Fre<strong>und</strong>e manchmal<br />

als anstrengend?<br />

„Mein Gott, Billi, immer musst Du das Gute sehen.“ Das hör ich<br />

schon. Ich glaub, das kann echt nervig sein. Einer Fre<strong>und</strong>in ging es<br />

nicht gut, sie hat mir aber nichts davon erzählt <strong>und</strong> mir dann erklärt:<br />

„Weißt Du, es ist manchmal nicht einfach, zu lamentieren bei<br />

jemandem, der nur positiv ist.“ Das tut mir dann leid. Aber so bin<br />

ich eben, ich kann mich nicht verstellen.<br />

Auf der anderen Seite: Steckt Dein Optimismus nicht auch an?<br />

Das glaube ich auch. Die Leute haben mich gerne um sich <strong>–</strong> eben<br />

weil ich so ein positiver Mensch bin. Darauf brauch ich mir nichts<br />

einzubilden, das wurde mir in die Wiege gelegt. Das schönste Kompliment<br />

meines Lebens machten mir Kollegen der Humanitären<br />

Am Fischweiher 28 · 82481 Mittenwald<br />

Telefon: 08823/37 07 · info@fliesen-oeckler.de<br />

46 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Hilfe Schweiz, als ich ins Büro kam: „Es kommt der November <strong>und</strong><br />

wird wieder dunkel. Doch die Billi bringt uns den Sonnenschein.“<br />

Dabei siehst Du durch Deine Einsätze für die Humanitäre Hilfe<br />

sehr viel Leid.<br />

Dazu muss man sagen: Ich gehe jedes Mal gern. Viele verstehen das<br />

nicht. Wie kann sie gern in eine Gegend reisen, wo Verzweiflung,<br />

Zerstörung, Tod herrschen? Aber mich erfüllt diese Arbeit, ich<br />

empfinde es als Privileg <strong>und</strong> Bereicherung, mit den Menschen vor<br />

Ort sprechen zu dürfen.<br />

Wie gehst Du damit um, wenn es in Deinem eigenen Leben<br />

doch mal nicht positiv läuft?<br />

Das passiert tatsächlich sehr selten, aber wenn es passiert, versuche<br />

ich auch da, das Positive zu sehen. Das ist natürlich nicht<br />

immer ganz so einfach.<br />

Dein Buch beginnt mit einem Tiefpunkt.<br />

Ja, das war eine prägende Zeit. Mein Oberschenkelhalsbruch verlief<br />

kompliziert, verdonnerte mich lange zum Nichtstun. Ich war<br />

35, hatte mich von meinem Fre<strong>und</strong> getrennt <strong>und</strong> wusste nicht, wohin<br />

mit mir. Ich war am Boden zerstört. Ganz untypisch. Aber eine<br />

wichtige Phase. Ich habe erkannt, wie viel mir die Berge wirklich<br />

bedeuten. Eineinhalb Jahre später bin ich nach Nepal gegangen.<br />

Also: Natürlich gibt es weniger positive Zeiten. Aber mein Leben ist<br />

relativ leicht. Ich hab es auch leicht gehalten.<br />

Was macht ein leichtes Leben aus?<br />

Dass ich sehr frei bin. Ich hab keine Kinder, würde mir auch keinen<br />

H<strong>und</strong> anschaffen, nicht mal eine Katze. Miss Hawley (Gründerin<br />

der Himalayan Database, die Billi Bierling nach ihrem Tod 2016 übernahm,<br />

d. Red.) hat einmal zu mir gesagt: You don’t like commitment.<br />

Es stimmt, ich übernehme nicht gerne große Verantwortung. Ich<br />

glaube, deshalb bin ich auch Single (lacht).<br />

Hast Du es nie bedauert, dass Du keine Familie<br />

gegründet hast?<br />

Nein, gar nicht. Ich hab ja meine Mäderl hier im Haus <strong>und</strong> meine<br />

w<strong>und</strong>erbaren Fre<strong>und</strong>e, die mich durchs Leben tragen <strong>und</strong> begleiten.<br />

Ich vermisse nichts. Das war nicht mein Weg. So hat er nicht<br />

sollen sein.<br />

UFT NEUE<br />

TRADITIONEN<br />

INS LEBEN!<br />

www.trachtenmode-leismueller.de hat immer für euch geöffnet!<br />

Heimat lieben.<br />

Heimat klicken.<br />

Glaubst Du, unsere Wege sind vorbestimmt?<br />

In gewisser Weise ja. Ans Schicksal glaub ich jedenfalls nicht. Ob<br />

ich morgen bergsteigen oder schwimmen gehe oder putze: Wenn<br />

meine Zeit abgelaufen ist, stürz ich ab, geh unter oder fall aus dem<br />

Fenster. Als Ueli Steck (Ausnahmealpinist aus der Schweiz, der 2017<br />

am Nuptse in Nepal abstürzte, d. Red.) oder David Lama (einer der<br />

weltbesten Kletterer aus Österreich, der 2019 in den USA in eine Lawine<br />

geriet) gestorben sind, hat mich das so traurig gemacht. Doch ich<br />

sag: Das hat so sein müssen. Deshalb schätze ich jeden Tag. Und bin<br />

so dankbar dafür, was ich alles erleben durfte.<br />

Dazu gehört, dass Du auf dem Gipfel von sechs<br />

Achttausendern gestanden bist, zum Teil als erste Deutsche.<br />

Ein Geschenk. Aber darüber definiere ich mich nicht. Ich bin keine<br />

professionelle Bergsteigerin, habe mich kommerziellen Expeditionen<br />

angeschlossen. Alleine <strong>und</strong> ohne all die Sherpas hätte ich das<br />

nicht geschafft.<br />

Du lächelst immer, wenn Du über die Berge redest.<br />

Viele sagen: Billi, auf Bergbildern schaust Du am glücklichsten aus.<br />

Das stimmt.<br />

gap-tagblatt.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 47


Und das sagt jemand, der die Berge früher nicht leiden konnte.<br />

Lustig, oder? Ich hab das Wandern gehasst, hab mich gegen jede<br />

Tour gewehrt, die mein Papa (er starb 2006, d. Red.) machen wollte.<br />

Erst mit 24 hab ich in England das Klettern für mich entdeckt, 1998<br />

landete ich mit meinem damaligen Fre<strong>und</strong> das erste Mal in Nepal.<br />

Und hast Dich sofort verliebt?<br />

Ja. Es fühlte sich an wie Ankommen.<br />

Was vermisst Du wo am meisten?<br />

Nichts. Nirgends. Früher hab ich in Nepal manchmal eine gute<br />

Breze <strong>und</strong> guten Kaffee vermisst <strong>–</strong> mittlerweile bekomm ich das<br />

auch in Kathmandu.<br />

Und was vermisst Du auf Expeditionen?<br />

Auch nichts. Ich genieß es total, unterwegs zu sein. Auch wenn<br />

sicher nicht alles ein Genuss ist. Man ist der Natur ausgesetzt. Die<br />

Kälte, die Anstrengung. Da lernt man Dinge über sich, die man<br />

sonst nicht gewusst hätte.<br />

2011 steht Billi Bierling als erste deutsche Frau<br />

auf dem Lohtse (8516 Meter).<br />

Was hast Du über Dich erfahren?<br />

Ich weiß von mir: Ich bin immer schnell. In allem, was ich tu, ob Arbeit,<br />

private Erledigungen, Beantworten von E-Mails oder Whats-<br />

App-Nachrichten, Sport, meine Art zu sprechen: alles schnell. So<br />

bin ich. Ab 7000 Meter aber <strong>–</strong> bin ich langsam, sehr langsam (sie<br />

redet in Zeitlupe). Oft die Langsamste.<br />

Ist das ein Problem für Dich?<br />

Billi Bierling zögert, antwortet erst nur nach einem langgezogenen<br />

Hmmmm…<br />

Ist das ein „Ja“?<br />

Mittlerweile hab ich mich damit abgef<strong>und</strong>en. Auch wenn es<br />

manchmal schwierig ist. Wenn du am Seil gehst <strong>und</strong> du merkst,<br />

wie die anderen vor dir ziehen. Da will ich natürlich mithalten <strong>und</strong><br />

nicht stören. Aber dann muss man ehrlich sagen: Mir ist das zu<br />

schnell. Ein Achttausender ist nicht der richtige Platz für Wettkampf.<br />

Ehrgeiz ja, ohne den schaffst du es nicht. Aber im richtigen<br />

Rahmen.<br />

Was braucht man noch?<br />

Was mich auf den Gipfel bringt, ist meine mentale Stärke. Und<br />

meine pure Freude an der Expedition. Der Gipfel ist für mich das<br />

Sahnehäubchen.<br />

Den Dhaulagiri I hast Du 2022 versucht, bist aber umgedreht.<br />

Warum?<br />

Der Aufstieg von Lager 2 auf 3 bis auf 7200 Meter Höhe hat mich<br />

unglaublich angestrengt. Am Gipfeltag hab ich mich angezogen,<br />

meine Steigeisen angelegt <strong>–</strong> <strong>und</strong> nach drei Schritten gesagt: „Ich geh<br />

wieder ins Zelt.“ Ich war so leer.<br />

Hat Dich das geärgert?<br />

Gar nicht. Man muss sich das eingestehen. Bei diesem Versuch<br />

hab ich erkannt: So, wie ich meinen nächsten <strong>und</strong> wohl letzten<br />

Achttausender besteigen will, ist der Dhaulagiri (8167 Meter) wohl<br />

eine Nummer zu groß für mich. Da könnte ich mir eher noch den<br />

Gasherbrum II in Pakistan vorstellen.<br />

Wie willst Du ihn denn besteigen?<br />

Natürlich wieder in einem Team, mit einer kommerziellen Expedition<br />

<strong>und</strong> Sherpas. Aber ich will mein persönliches Zeug selbst<br />

tragen. Und ich will ohne Flaschensauerstoff aufsteigen. Vielleicht<br />

nächstes Jahr. Aber wenn es nicht klappt, ist es vollkommen okay.<br />

Ich hab so viele tolle Dinge erlebt, durfte auf sechs der höchsten<br />

Berge der Welt stehen <strong>–</strong> was will man mehr?<br />

Beratung · Planung · Projektierung · Lichtstudio<br />

Spürbar mehr Atmosphäre<br />

Münchner Str. 10 · 82496 Oberau · Telefon: 0172-8322239 · helmut.mueksch@web.de<br />

48 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Urlaub noch nichtgebucht?<br />

Dann wirdes jetzt Zeit!<br />

ICH HAB EIN RAD<br />

IN KATHMANDU<br />

Das Buch, das Billi Bierling<br />

gar nicht schreiben wollte<br />

Als Billi Bierling die Anfrage erhalten hat, ein Buch<br />

zu schreiben, lehnte sie ab. Was habe sie schon zu<br />

erzählen? Jede Menge. Davon überzeugten sie Anette<br />

Köhler vom Tyrolia Verlag <strong>und</strong> Co-Autorin Karin<br />

Steinbach. So entstand das Werk „Ich hab ein Rad in<br />

Kathmandu <strong>–</strong> Mein Leben mit den Achttausendern“.<br />

Kein Sachbuch, keine Biografie, kein Bergsteigerbuch<br />

<strong>–</strong> ein Buch „über meine Begegnungen mit<br />

Menschen“.<br />

Überrascht<br />

Eure Liebsten<br />

mit einem<br />

Reisegutschein*<br />

Ob Europa oder Karibik, <strong>Sommer</strong> oderWinter, Meer oder<br />

Berge <strong>–</strong>wir beraten Euch weiterhin zuverlässig <strong>und</strong><br />

kompetent zu EurerWunschreise <strong>und</strong> freuen uns auf<br />

Euren baldigen Besuch!<br />

DERTOURReisebüro<br />

Garmisch-Partenkirchen ·AmBahnhof ·t: +49 8821<strong>–</strong>55125<br />

garmisch-partenkirchen1@dertour-reisebuero.de<br />

Murnau am Staffelsee·Postgasse 3-5 ·t: +49 8841<strong>–</strong>61350<br />

murnau1@dertour-reisebuero.de<br />

Peißenberg ·Hauptstraße116 ·t: +49 8821<strong>–</strong>55125<br />

peissenberg1@dertour-reisebuero.de<br />

*Gültigkeit 3 Jahre<br />

www.DERTOUR-Reisebüro.de<br />

Unter anderem mit Elizabeth Hawley, die legendäre<br />

Himalaya-Chronistin <strong>und</strong> Gründerin der Himalayan<br />

Database. Für sie arbeitete Billi Bierling seit<br />

ihrem ersten <strong>Sommer</strong> in ihrer Wahlheimat Kathmandu<br />

2004. Sie hat Bierling kritisiert, gefordert,<br />

zum Weinen gebracht <strong>–</strong> <strong>und</strong> im besten Sinn geprägt.<br />

Auch den Sherpas <strong>und</strong> dem Geschäft am Berg<br />

widmet die Autorin Kapitel, ebenso ihrer eigenen<br />

Everest-Besteigung.<br />

Ihr Auto <strong>und</strong> Ihr Zuhause<br />

sind bestens abgesichert.<br />

Und Sie <strong>und</strong><br />

Ihre Familie?<br />

Eine wichtige Rolle spielen die Humanitäre Hilfe<br />

der Schweiz sowie Billi Bierlings Einsätze in Krisen-,<br />

Kriegs- <strong>und</strong> Katastrophengebieten etwa in der<br />

Ukraine, auf Lesbos, in Islamabad <strong>und</strong> Jerusalem.<br />

Und natürlich wird sie die Frage beantworten. „Wie<br />

bin ich, die eigentlich die Berge nicht mochte, nach<br />

Kathmandu gekommen?“<br />

Mit ihrem persönlichen Werdegang will die Garmisch-Partenkirchnerin<br />

eine Botschaft vermitteln:<br />

Es ist vieles möglich. „Ich war eine miserable Schülerin.“<br />

Viele Prüfungen schaffte sie erst im zweiten<br />

Anlauf. Eines Tages stand sie in Islamabad bei<br />

ihrem ersten Job als Pressesprecherin für die UNO.<br />

„Da musste ich mich manchmal zwicken.“ Früher<br />

schämte sie sich, dass sie kein Abitur hatte, schwindelte<br />

deswegen sogar. Heute weiß Billi Bierling: Das<br />

zählt nicht. Wichtig ist, was man aus seinem Leben<br />

macht. „Man kann so viel erreichen.“ n kat<br />

K<strong>und</strong>endienstbüro<br />

Sandra Pereira Dos Santos<br />

Versicherungsfachfrau<br />

Tel. 08841 4881725<br />

sandra.pereiradossantos@HUKvm.de<br />

HUK.de/vm/sandra.pereiradossantos<br />

Bahnhofplatz 1, 82418 Murnau<br />

Mo., Mi. 9.00<strong>–</strong>13.00 Uhr<br />

Mo., Mi. 15.00<strong>–</strong>18.00 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung<br />

JETZT<br />

BERATEN<br />

LASSEN!<br />

Wenn es um Absicherung geht, sollten Sie nicht nur an Ihre vier Räder <strong>und</strong><br />

Ihre vier Wände denken. Denken Sie auch mal an sich <strong>und</strong> Ihre Lieben. Ob<br />

für das Wohl Ihrer Ges<strong>und</strong>heit, Alters- oder Pflegevorsorge, Arbeitskraftoder<br />

Hinterbliebenenabsicherung <strong>–</strong> wir sind jederzeit für Sie da <strong>und</strong> beraten<br />

Sie gerne.<br />

K<strong>und</strong>endienstbüro<br />

Sandra Pereira Dos Santos<br />

Tel. 08821 74221<br />

sandra.pereiradossantos2@HUKvm.de<br />

Bahnhofstr.38<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

HUK.de/vm/sandra.pereiradossantos2<br />

Di., Do. 9.00<strong>–</strong>13.00 Uhr<br />

Di., Do. 15.00<strong>–</strong>18.00 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong> 49


Unsere<br />

Buchtipps<br />

Foto: Panthermedia<br />

Toter über der Schlucht<br />

Wer die Eiserne Brücke überquert, sieht<br />

zwischen markanten Felswänden in<br />

69 Metern Tiefe die reißende Partnach.<br />

Der Blick in die Tiefe: atemraubend. Die<br />

perfekte Stelle, um eine Leiche zu platzieren.<br />

Findet auch Nicola Förg. Ihr Toter<br />

baumelt an einem Strick. Die Frage, die<br />

sich den Garmisch-Partenkirchner Kommissarinnen<br />

Irmi Mangold <strong>und</strong> Kathi<br />

Reindl stellt: Ist der Mann gesprungen<br />

oder wurde er dort ermordet? In ihrem<br />

14. Alpen-Krimi „Dunkle Schluchten“<br />

verpackt Autorin Förg wieder geschickt<br />

Themen, die ihr am Herzen liegen, in<br />

einem spannenden Fall. Und sie nimmt<br />

ihre Leser mit an idyllische Orte. Erneut<br />

beschäftigt sie der Ausverkauf der Heimat.<br />

Dieses Mal geht’s jedoch nicht ums<br />

Werdenfelser Land, sondern um den<br />

Lago Maggiore. Auch ein Sehnsuchtsort,<br />

an dem Höchstpreise für Immobilien<br />

gezahlt werden. Und es geht um Massentierhaltung.<br />

Da kommt der Eierbaron ins<br />

Spiel, der das Tierwohl auf die leichte<br />

Schulter nimmt <strong>und</strong> Aktivisten gegen<br />

sich aufbringt.<br />

Wie immer<br />

schafft es Förg,<br />

ihre Leser bis<br />

zum Schluss<br />

im Unklaren<br />

zu lassen <strong>und</strong><br />

dann für eine<br />

gewaltige Überraschung<br />

zu<br />

sorgen.<br />

n tab<br />

Station Hoffnung<br />

1908 treffen am Schlesischen Bahnhof in<br />

Berlin zwei sehr unterschiedliche junge<br />

Frauen aufeinander: Natalie, eine Abenteurerin,<br />

die in einem Zirkus aufgewachsen<br />

ist, <strong>und</strong> Alice, die aus einem vermögenden<br />

Elternhaus stammt <strong>und</strong> bislang<br />

von allem Unheil der Welt ferngehalten<br />

wurde. Am Bahnhof engagieren sie sich,<br />

aus verschiedenen Gründen, in einer<br />

christlichen Hilfsorganisation. Dort<br />

kümmern sie sich um junge Frauen, die<br />

in der Großstadt stranden <strong>–</strong> <strong>und</strong> machen<br />

sich mächtige Feinde. Mit „Die Bahnhofsmission:<br />

Aller Tage Hoffnung“ wagt sich<br />

Veronika Rusch erneut an einen historischen<br />

Stoff. Auf der Suche nach Arbeit<br />

strömten die Mädchen vom Land in die<br />

Stadt. Völlig schutzlos kamen sie an. Der<br />

Menschenhandel blühte, die Frauen<br />

wurden nicht nur in Fabriken <strong>und</strong> als<br />

Dienstmädchen ausgebeutet, sondern<br />

auch in Bordelle verschleppt. Mit ihrem<br />

neuen Werk gelingt es Rusch hervorragend,<br />

einen historischen Kriminalroman<br />

mit der Lebensgeschichte zweier<br />

starker Frauen<br />

zu verknüpfen.<br />

Auch lässt die<br />

Garmisch-Partenkirchnerin<br />

ihre Leser die<br />

Anfänge der<br />

Bahnhofsmission<br />

miterleben.<br />

Unbedingt<br />

lesenswert.<br />

n tab<br />

Daheim genauer hinschauen<br />

Listen liegen im Trend. Dazu passt die<br />

Reihe „111 Orte, die man gesehen haben<br />

muss“ aus dem Emons-Verlag. In der<br />

aktuellsten Ausgabe übers Loisachtal<br />

beschreibt Annabelle Fagner eine Tour<br />

entlang des 113 Kilometer langen Flusses<br />

<strong>–</strong> von der Quelle bei Biberwier in Tirol<br />

durch die Landkreise Garmisch-Partenkirchen,<br />

Weilheim Schongau <strong>und</strong> Bad<br />

Tölz-Wolfratshausen bis zur Mündung in<br />

die Isar. Bei der Vielzahl an Ausflugstipps<br />

auf dem Weg können auch Einheimische<br />

jede Menge entdecken. In welcher<br />

Kantine futtern nur noch Fledermäuse?<br />

Welche Weltneuheit steht in Großweil?<br />

Wo fand Liesl Karlstadt ihre Lebensfreude<br />

wieder? Wer liegt seit über 220 Jahren<br />

in Garmisch- Partenkirchen auf Beobachtungsposten?<br />

Wo wurde ein Metzger<br />

zum leidenschaftlichen Krippenbauer?<br />

Diese Fragen <strong>und</strong> viele mehr beantwortet<br />

Fagner in ihrem Buch. Sie hat<br />

ein Auge fürs Detail <strong>und</strong> bringt so auch<br />

Ortsk<strong>und</strong>ige dazu, mal wieder genauer<br />

hinzuschauen. Wie aufs alte Pfarrhaus<br />

in Farchant.<br />

Über der Tür<br />

findet sich eine<br />

Sonnenuhr, „die<br />

Gevatter Tod als<br />

Skelett, schick<br />

bekleidet mit<br />

einem Frack<br />

<strong>und</strong> einer Sense<br />

in der Hand<br />

zeigt“.<br />

n tab<br />

320 Seiten | Piper-Verlag<br />

ISBN 978-3-4920-6414-9 | 17 Euro<br />

448 Seiten | Lübbe-Verlag<br />

ISBN 978-3-4041-8889-5 | 16 Euro<br />

240 Seiten | Emons-Verlag<br />

ISBN 978-3-7408-1683-4 | 18 Euro<br />

50 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2023</strong>


Kurpark Garmisch<br />

14. Juli <strong>2023</strong><br />

Elektroinstallation,<br />

Hausgerätek<strong>und</strong>endienst,<br />

Netzwerk- <strong>und</strong> Router-<br />

Installation, TV-Reparatur<br />

<strong>und</strong> -Verkauf<br />

Nirschl<br />

Einfach persönlicher.<br />

Richard Nirschl GmbH & Co. KG<br />

82418 Murnau, Seidlstr. 2<br />

08841 61680<br />

info@ep-nirschl.net<br />

www.ep-nirschl.de<br />

DIE<br />

Herbstausgabe<br />

DER BERGWELTEN<br />

erscheint am 7. September<br />

Verlag<br />

Zeitungsverlag Oberbayern<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Pfaffenrieder Str. 9<br />

82515 Wolfratshausen<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Stefan Hampel<br />

Anzeigenverkauf<br />

Uli Halupczok (Leitung)<br />

Nadine Schretter<br />

Redaktion<br />

Katharina Bromberger, Tel. 08821/75721<br />

Grafik<br />

Nina Wanke, PMS GmbH, Penzberg<br />

Kontakt<br />

Garmisch-Partenkirchner Tagblatt<br />

Alpspitzstraße 5a, 82467 GAP<br />

garmisch@merkurtz.media<br />

Tel. 08821/75712, weitere Infos unter:<br />

www.merkurtz-mediacenter.de<br />

E-Mail<br />

bergwelten@merkur.de<br />

Illustrationen:<br />

Panthermedia<br />

Druck<br />

Wiesendanger medien GmbH<br />

Dr.-Schalk-Str. 27, 82418 Murnau<br />

Tel. 08841 - 48875-0<br />

Fax 08841 - 48875-12<br />

Die <strong>Bergwelten</strong> erscheinen vierteljährlich<br />

in den Monaten März (Frühling),<br />

Juni (<strong>Sommer</strong>), September (Herbst)<br />

<strong>und</strong> Dezember (Winter).<br />

Erfüllungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand für das<br />

Mahnverfahren ist München.<br />

Anzeigen politischen Aussageinhalts stellen<br />

allein die Meinung der dort erkennbaren<br />

Auftraggeber dar.<br />

Verteilung<br />

An alle Abonnenten des Garmisch-<br />

Partenkirchner / Murnauer Tagblatts mit<br />

einer Auflage von 24.000 Exemplaren.<br />

Sie erhalten das Magazin bei<br />

allen <strong>Bergwelten</strong>-Inserenten <strong>und</strong> vielen<br />

örtlichen Tourismusbüros, Hotellerie,<br />

Gemeindeverwaltungen, Museen etc.<br />

Eine Sonderveröffentlichung von:


GEWINNE EIN<br />

WOCHENENDE IM<br />

CAMPER VAN<br />

Dein Autohaus<br />

für jedes Erlebnis.<br />

beim <strong>Sommer</strong>fest im<br />

Hochseilgarten Mittenwald<br />

am 2.7.<strong>2023</strong><br />

2. JULI <strong>2023</strong> SOMMERFEST IM HOCHSEILGARTEN MITTENWALD<br />

Mit dem AUTOHAUS HORNUNG bist du stets abfahrbereit für neue <strong>Abenteuer</strong>.<br />

Erlebe Sport &Spaß bei unserem großen <strong>Sommer</strong>fest am 2. Juli <strong>2023</strong> im Hochseilgarten Mittenwald.<br />

Es erwarten dich echte Herausforderungen im Naturseilgarten, die schwungvolle Isarrutsche <strong>und</strong><br />

tolle Attraktionen <strong>und</strong> Preise bei der Tombola. Für Bewirtung ist gesorgt - wir freuen uns auf dich!<br />

Seit über 70 Jahren. In gewohnter Mercedes-Benz Qualität.<br />

KAUFBERATUNG PREMIUM-SERVICE REPARATUR MIETWAGEN<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Tel.: +49 8821 181-0<br />

Eschenlohe<br />

Tel.: +49 8824 91130-0<br />

Penzberg<br />

Tel.: +49 8856 9258-0<br />

Mittenwald Service-Partner<br />

Autohaus Göhring Tel.: +49 8823 92110<br />

info@autohaus-hornung.com<br />

www.autohaus-hornung.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!