Pallas Athene – Ambassadors for Women and Science - Helmholtz ...
Pallas Athene – Ambassadors for Women and Science - Helmholtz ...
Pallas Athene – Ambassadors for Women and Science - Helmholtz ...
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Karrierechancen für<br />
Frauen in der Wissenschaft<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>–</strong> <strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />
EU-Projekt macht Wissenschaftlerinnen sichtbar<br />
1
Diese Publikation entst<strong>and</strong> im Rahmen des Projektes<br />
„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>–</strong> <strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong>“<br />
und wurde mit Mitteln des 6. EU-Rahmenprogramms gefördert.<br />
Koordination und Federführung des Vorhabens:<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum Heidelberg<br />
Dr. Barbara Bertram<br />
Im Neuenheimer Feld 280<br />
D-69120 Heidelberg<br />
Bearbeitung: Charlotte Ruck, Bietigheim-Bissingen<br />
Digitale Illustration: Agnes Auffinger<br />
Layout-Konzept: Unit Werbeagentur, Weinheim<br />
Druck: Nino Druck GmbH, Neustadt/Weinstraße
Karrierechancen für<br />
Frauen in der Wissenschaft<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>–</strong> <strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />
EU-Projekt macht Wissenschaftlerinnen sichtbar<br />
Herausgegeben von Barbara Bertram,<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum, Heidelberg
Inhalt<br />
Grußwort des Präsidenten der<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft S. 6<br />
Grußwort der Schirmherrin S. 7<br />
1. Frauen in Wissenschaft u. Forschung S. 8<br />
1.1 Aspekte der Karriereentwicklung bei<br />
Frauen S. 11<br />
1. Engagement der Europäischen Union S. 1<br />
2. Das EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> S. 16<br />
.1 Die beteiligten Institute S. 19<br />
. Teilprojekte S.<br />
3. <strong>Science</strong> goes public S.<br />
.1 Neugier wecken für die Meeresbiologie<br />
<strong>Science</strong> goes public am Alfred Wegener<br />
Institut S. 7<br />
. Überleben im Weltraum -<br />
DLR in<strong>for</strong>miert über Weltraummedizin S. 8<br />
. Tür zur Wissenschaft -<br />
DKFZ vermittelt breiten Einstieg in die<br />
Krebs<strong>for</strong>schung S. 8<br />
4. <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> S. 0<br />
5. Kidsbits <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> Kids S.<br />
6. Physik.begreifen S. 8<br />
7. Begleit<strong>for</strong>schung/Ergebnisse S.<br />
8. <strong>Ambassadors</strong> S. 6<br />
8.1 Gleichstellungsbeauftragte S. 9<br />
9. Literatur S. 51<br />
10. Anhang S. 5<br />
10.1 Berichte an die EU in Deutsch S. 5<br />
10. English reports to the EU S. 68<br />
Kontaktadressen Rückseite
Grußwort des Präsidenten der Helmoltz-Gemeinschaft<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Chancengleichheit ist keine Sozialleistung,<br />
sondern pure Vernunft. Wir können es uns<br />
gar nicht leisten, auf die Hälfte der klugen<br />
Köpfe zu verzichten. Dennoch stellen wir<br />
fest, dass es nur sehr langsam voran geht,<br />
auch bei uns in der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft:<br />
Je höher die Karrierestufe, desto<br />
seltener sind diese Stellen von Frauen<br />
besetzt. Wir wissen, es liegt nicht an der<br />
Qualifikation, denn hier haben Frauen<br />
aufgeholt, ja stellenweise sogar die Männer<br />
überflügelt.<br />
Der „Arbeitskreis Frauen in Forschungszentren“<br />
(akfifz) hat für die <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
bereits konkrete Maßnahmen<br />
entwickelt, um Frauen zu fördern und die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu<br />
verbessern: Es gibt flexible Arbeitszeiten,<br />
eine Kinderbetreuung in allen <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Zentren sowie Wiedereinstiegsstellen nach<br />
einer Elternzeit.<br />
Aber dies ist nicht der einzige Aspekt, der<br />
für Frauen zählt. Wir müssen früher ansetzen,<br />
noch vor der Wahl des Berufswegs:<br />
Junge Frauen brauchen Vorbilder. Sie<br />
müssen Frauen begegnen, die ihnen Wissenschaft<br />
als erfüllenden Beruf vorleben.<br />
Deshalb haben Frauen aus dem akfifz das<br />
Projekt „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ initiiert. Sie haben<br />
exzellente Wissenschaftlerinnen überzeugt,<br />
sich und ihre Arbeit einer breiten<br />
Öffentlichkeit vorzustellen, damit junge<br />
Menschen und insbesondere Mädchen er-<br />
6<br />
leben, dass Frauen auch in der Forschung<br />
ihre Talente entfalten können.<br />
Ich danke dem akfifz für diese Initiative,<br />
möchte mich aber auch ausdrücklich bei<br />
den Wissenschaftlerinnen bedanken, die<br />
sich als Botschafterin der Wissenschaft<br />
die Zeit genommen haben, um die nächste<br />
Generation von Frauen zu begeistern.<br />
Diese Broschüre stellt die einzelnen<br />
Botschafterinnen vor, berichtet über die<br />
Veranstaltungen im Rahmen des zweijährigen<br />
Projekts und zieht eine Bilanz.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen<br />
Jürgen Mlynek<br />
Prof. Jürgen Mlynek<br />
Präsident der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft
Grußwort der Schirmherrin<br />
In der Berliner Erklärung anlässlich des<br />
50. Jahrestages der Unterzeichnung der<br />
Römischen Verträge heißt es: „Europas<br />
Reichtum liegt im Wissen und Können<br />
seiner Menschen; dies ist der Schlüssel zu<br />
Wachstum, Beschäftigung und sozialem<br />
Zusammenhalt.“ Dieses Potenzial müssen<br />
wir noch besser ausschöpfen. Denn die<br />
gut ausgebildeten und hochqualifizierten<br />
Frauen und Männer sind die Quelle für<br />
Wohlst<strong>and</strong> und Frieden <strong>–</strong> in jedem L<strong>and</strong><br />
genauso wie in der Europäischen Union.<br />
Aus Untersuchungen wissen wir, dass<br />
Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
immer noch unterrepräsentiert sind.<br />
Vorbilder können ihren Beitrag leisten, um<br />
längst überholte Rollenbilder aufzubrechen.<br />
Deshalb müssen wir verstärkt dafür<br />
Sorge tragen, dass Wissenschaftlerinnen<br />
und ihre wegweisende Arbeit in ihren<br />
Fachgebieten und in der Öffentlichkeit<br />
noch besser sichtbar werden!<br />
„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ verfolgt genau dieses Ziel.<br />
Deshalb habe ich gern die Schirmherrschaft<br />
für dieses Projekt übernommen.<br />
Exzellente Wissenschaftlerinnen aus sechs<br />
Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
haben sich für „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ als Wissenschafts-Botschafterinnen<br />
zur Verfügung<br />
gestellt und in mehr als 40 Veranstaltungen<br />
ihre Arbeit für Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene erfahr- und erlebbar<br />
gemacht.<br />
Wissenschaft und Forschung müssen<br />
sich der Öffentlichkeit und ihren Fragen<br />
stellen, damit ein breiter gesellschaft-<br />
licher Konsens für die Finanzierung von<br />
kostenintensiver Forschung entsteht. Das<br />
Verständnis über die Notwendigkeit von<br />
Wissenschaft und Forschung kann junge<br />
Menschen zudem motivieren, ihren beruflichen<br />
Lebensweg hier zu suchen.<br />
Schätzungen gehen davon aus, dass in<br />
Europa rund 700.000 Forscherinnen und<br />
Forscher fehlen. Nach einer HIS<strong>–</strong>ZEW-<br />
Untersuchung könnten jedes Jahr rund<br />
10.000 junge Frauen für technische,<br />
naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche<br />
Studiengänge gewonnen<br />
werden. Diese Frauen sind ein wertvolles<br />
Potential für die Weiterentwicklung unseres<br />
Forschungsst<strong>and</strong>orts!<br />
Wir wollen deshalb die Berufsfindung<br />
weiterhin mit Angeboten wie dem Girls’<br />
Day begleiten. Ebenso geben der Pakt für<br />
Forschung und Innovation, die Exzellenzinitiative<br />
und der Hochschulpakt von<br />
Bund und Ländern strukturelle Impulse<br />
zur Erhöhung des Wissenschaftlerinnenanteils.<br />
Darüber hinaus bereiten wir einen<br />
nationalen Pakt vor, mit dem wir Frauen<br />
für naturwissenschaftlich-technische<br />
Berufe interessieren wollen. Gemeinsam<br />
mit den Ländern arbeiten wir an einem<br />
Programm, mit dem der Anteil der Professorinnen<br />
an den Hochschulen erhöht<br />
werden soll.<br />
Hochqualifizierte Frauen müssen ihre<br />
Fähigkeiten und Kompetenzen einbringen<br />
können, ohne dabei auf eine Familie verzichten<br />
zu müssen. Wer sich für eine Familie<br />
und Kinder entscheidet, darf dadurch<br />
keine Nachteile für seine wissenschaftliche<br />
Karriere erfahren <strong>–</strong> das gilt für Frauen und<br />
Männer gleichermaßen.<br />
Deshalb hat die Bundesregierung einen<br />
Kinderzuschlag im BAföG und die<br />
Verlängerungsmöglichkeit der arbeitsvertraglichen<br />
Befristungen in der Qualifikationsphase<br />
für Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler mit Kind eingeführt. Auch<br />
die Vereinbarungen des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung mit den<br />
Forschungseinrichtungen über chancengerechte<br />
Personalentwicklungsstrukturen<br />
und eine familienfreundliche Arbeitsplatzgestaltung<br />
leisten hierzu wesentliche<br />
Beiträge. Es liegt nun an den Hochschulen<br />
und Forschungseinrichtungen diese rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen zu nutzen,<br />
um die Attraktivität von Wissenschaft<br />
und Forschung für Mütter und Väter zu<br />
erhöhen.<br />
Wir brauchen in unserer Gesellschaft ein<br />
kreatives Klima, das die Arbeit von Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern<br />
wertschätzt. Projekte wie „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />
tragen ihren Teil dazu bei, Wissenschaft<br />
und Forschung in der Öffentlichkeit den<br />
Stellenwert zu geben, der ihnen gebührt.<br />
Dr. Annette Schavan, MdB<br />
Bundesministerin für Bildung und Forschung<br />
Schirmherrin des EU-Projekts „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>,<br />
<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong>“<br />
7
8<br />
1. Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
Während Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft mehr und mehr zur Selbst-<br />
verständlichkeit zu werden scheint, zeigt sich, dass der Frauenanteil in Führungs-<br />
positionen nach wie vor nicht der Geschlechterverteilung auf niedrigeren Hierar-<br />
chie-Ebenen entspricht. Besonders prägnant ist die Situation in wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen. Sowohl in universitären als auch in weit stärkerem Maße in außer-<br />
universitären Forschungsinstituten sind Frauen auf der Entscheidungsebene stark<br />
unterrepräsentiert. Die <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft belegt dabei einen der hinteren<br />
Ränge, was den Anteil von Frauen in Führungspositionen angeht. Inzwischen haben<br />
politische Institutionen <strong>–</strong> allen voran die EU <strong>–</strong> erkannt, dass die Zukunft der Wissen-<br />
schaft in Europa davon abhängt, inwieweit es gelingt, Wissenschaftlerinnen stärker in<br />
Entscheidungsgremien zu integrieren...
Noch nicht einmal 100 Jahre sind vergangen,<br />
seit im Jahr 1912 erstmals einer<br />
Frau in Deutschl<strong>and</strong> die Professorenwürde<br />
verliehen wurde. Für die Bakteriologin<br />
Lydia Rabinowitsch-Kemper war diese<br />
Ehre noch ein privater Luxus, den sich nur<br />
Töchter aus gutem Hause leisten konnten.<br />
Die Medizinerin, die über Rindertuberkulose<br />
<strong>for</strong>schte und die Einführung tuberkulosefreier<br />
Säuglingsmilch erreichte, arbeitete<br />
jahrelang am Robert-Koch-Institut und<br />
an der Berliner Charité, ohne dafür jemals<br />
ein Gehalt zu bekommen. Diese Zeiten,<br />
da Frauen in einer akademischen Berufslaufbahn<br />
exotische Ausnahmeerscheinung<br />
waren, scheinen längst vorbei. Während<br />
vor 100 Jahren Frauen an Hochschulen<br />
als „alte Jungfern“ galten, die „man im<br />
Allgemeinen nicht heiratet“, ist heute<br />
mehr als jeder zweite Studienanfänger<br />
weiblich. Auch unter den Hochschulabsolventen<br />
stellen Frauen rund 47%. Die<br />
Voraussetzungen für Gleichberechtigung<br />
in der Forschung dürften also mittlerweile<br />
ausgezeichnet sein.<br />
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich<br />
allerdings, dass noch großer H<strong>and</strong>lungsbedarf<br />
besteht, bis an Universitäten und<br />
Forschungseinrichtungen auf allen Ebenen<br />
gleiche Chancen für Frauen und Männer<br />
gelten, denn: Je höher die Karrierestufe<br />
ist, die man analysiert, desto geringer ist<br />
der Frauenanteil. Während im Jahr 2002<br />
36,4% der Doktor<strong>and</strong>en in Deutschl<strong>and</strong><br />
weiblich waren, betrug der Anteil der<br />
Habilit<strong>and</strong>innen nur noch 21,6%. Bei den<br />
Professuren waren Frauen 2002 mit insgesamt<br />
11,9% vertreten. Der Prozentsatz<br />
10<br />
1. Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
schwankt dabei zwischen verschiedenen<br />
Hochschularten nur wenig <strong>–</strong> von 10,8%<br />
bei den Universitäten und Kunsthochschulen<br />
über 11,9% bei den Fachhochschulen<br />
bis zu 11,6% bei den Verwaltungsfachhochschulen.<br />
Groß sind die Unterschiede<br />
allerdings je nach Besoldungsgruppe. Die<br />
befristeten C2-Professuren in Deutschl<strong>and</strong><br />
waren 2002 zu 19,6% mit Frauen besetzt,<br />
die Dauerstellen nur noch zu 14,5%. Der<br />
Frauenanteil bei C3-Professuren betrug<br />
11% und bei C4-Professuren sogar nur<br />
8%. In außeruniversitäten Forschungseinrichtungen<br />
arbeiteten 2002 nur 5,9%<br />
Frauen in Führungspositionen. Besonders<br />
niedrig war die Quote bei der Fraunhofer-<br />
Gesellschaft (3,2%) und der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
(2,6%). 1<br />
Auch wenn die Quote im Steigen ist,<br />
betrug der Frauenanteil bei den Wissenschaftlern<br />
an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren 2006<br />
noch immer lediglich 20,5%. Während<br />
bei den C4-Professuren der Frauenanteil<br />
2006 4,1% betrug, lag der Anteil bei den<br />
C3- und C2-Professuren bei 10,5%. Im<br />
gleichen Zeitraum ist der Anteil der Doktor<strong>and</strong>innen<br />
kontinuierlich gestiegen und<br />
lag 2005 bei 44%. Die Aufsichtsgremien<br />
der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeischaft waren 2006<br />
immerhin schon zu 20,4% mit Frauen besetzt.<br />
1997 waren hier an allen <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Zentren zusammen gerade mal 20 Frauen<br />
vertreten (siehe hierzu auch Tabelle auf<br />
Seite 15).<br />
International gesehen belegt Deutschl<strong>and</strong><br />
zwar einen der hinteren Ränge, wirkliche<br />
Gleichberechtigung für Frauen in der<br />
1 Lind 00<br />
Forschung herrscht jedoch auch in <strong>and</strong>eren<br />
Industriestaaten nicht. Die Rangliste<br />
wird angeführt von Finnl<strong>and</strong> mit 18,4%<br />
Frauenanteil bei den C4-vergleichbaren<br />
Führungspositionen, gefolgt von USA und<br />
Kanada, wo die Quote bei rund 14% liegt. 2<br />
Die Statistik ließe sich zweifelsohne noch<br />
weiterführen und die Verteilung weiter<br />
differenzieren. Eines zeigen jedoch schon<br />
diese wenigen Zahlen: Bis zum Erreichen<br />
einer echten Chancengleichheit für<br />
Männer und Frauen in der Forschung ist<br />
es noch ein weiter Weg. Und es gibt viele<br />
Gründe, Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Situation von Frauen in Führungspositionen<br />
an Foschungseinrichtungen zu<br />
entwickeln <strong>–</strong> nicht nur die im Grundgesetz<br />
festgeschriebene Gleichberechtigung<br />
von Mann und Frau. Zunehmend wird<br />
anerkannt, dass eine Wissenschaft allein<br />
aus männlicher Perspektive ein unvollständiges<br />
Bild ergibt. Auch gewinnen<br />
Frauen angesichts des sich abzeichnenden<br />
Nachwuchsmangels an qualifizierten Wissenschaftlern<br />
in einzelnen Fachbereichen<br />
mehr und mehr an Bedeutung.<br />
Die Gründe für die so genannte „leaky<br />
pipeline“ (löchrige Pipeline), wie die Abnahme<br />
des Anteils qualifizierter Frauen in<br />
höheren Positionen der Karriereleiter von<br />
Fachleuten genannt wird, sind vielfältig.<br />
Lange Zeit sah man die Ursachen hierfür<br />
vor allem bei den Frauen selbst, ihrer<br />
Sozialisation, ihrer Prägung durch die<br />
Herkunftsfamilien und in der potentiellen<br />
Mutterrolle sowie der vermeintlichen Unvereinbarkeit<br />
einer beruflichen Tätigkeit in<br />
Europäische Kommission 001
der Wissenschaft mit der Betreuung eigner<br />
Kinder. Inzwischen wird deutlich, dass<br />
auch strukturelle Probleme an den Forschungseinrichtungen<br />
eine Rolle spielen.<br />
Mehr und mehr zeigt sich, dass in<strong>for</strong>melle<br />
Strukturen an den Instituten und Netzwerke<br />
eine wichtige Rolle bei der Vergabe<br />
von Positionen spielen. Frauen sind hier<br />
in der Regel weniger eingebunden als<br />
ihre männlichen Kollegen. Auch stellt die<br />
in Forschungseinrichtungen noch immer<br />
unausgesprochen gültige Erwartung der<br />
absoluten Verfügbarkeit eine wichtige<br />
Hürde für Frauen dar <strong>–</strong> sei es, weil dies<br />
Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie bedeutet oder sei es,<br />
weil diese Schwierigkeiten von den männlichen<br />
Kollegen nur als potentiell vorh<strong>and</strong>en<br />
angenommen werden. An den noch<br />
immer männlich geprägten Forschungseinrichtungen<br />
müssen sich Frauen an für<br />
sie fremde Sozialisationsmuster anpassen<br />
<strong>–</strong> ein Problem, das oftmals auch von den<br />
Frauen selbst nicht erkannt wird.<br />
Schon die Befragung von Studentinnen<br />
zeigt, wie weit verbreitete Vorurteile verinnerlicht<br />
werden, wie z.B „Frauen fehlt es<br />
an intellektuellen und produktiv-schöpferischen<br />
Fähigkeiten“, „Frauen sind weniger<br />
leistungsfähig“, „Für Frauen ist der Beruf<br />
eine Nebensache neben der Familie“. Auch<br />
werden Frauen eher Eigenschaften wie<br />
Durchsetzungsvermögung, Ausdauer und<br />
Fleiß zugeschrieben, Männern dagegen<br />
verstärkt Autorität, Sachlichkeit und<br />
Toleranz. Männer und Frauen unterstellen<br />
gleichermaßen eine Unvereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie sowie eine geringere<br />
Karrieremotivation bei Frauen.<br />
Dieses Bild von Frauen in der Wissenschaft<br />
wird sich auch in Zukunft nur<br />
langsam ändern, solange nur so wenige<br />
weibliche Rollenvorbilder vorh<strong>and</strong>en<br />
sind, die ein gegenteiliges Bild zeichnen<br />
können.<br />
1.1 Aspekte der Karriereentwicklung<br />
bei Frauen<br />
Mit der Entwicklung der Situation von<br />
Frauen an Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />
haben sich in den vergangenen<br />
20 Jahren zahlreiche wissenschaftliche<br />
Untersuchungen befasst <strong>–</strong> meist<br />
geprägt durch einzelne Aspekten, die<br />
näher beleuchtet wurden. Auffallend war<br />
bei vielen Studien, dass eine Benachteiligung<br />
von Frauen im Wissenschaftsapparat<br />
geleugnet wurde. Insbesondere Frauen,<br />
Der Anteil der Frauen, die<br />
ein naturwissenschaftliches<br />
Studium abschließen,<br />
beträgt annähernd<br />
50%. Die Leistung von<br />
Wissenschaftlerinnen wird<br />
jedoch in der Öffentlichkeit<br />
nach wie vor wenig<br />
wahrgenomment<br />
die eine höhere Position erreicht haben,<br />
sehen Benachteiligungen - wenn überhaupt<br />
- eher bei Anderen, als bei sich.<br />
Deutlich wird auch, dass bislang noch die<br />
Herkunftsfamilie eine große Rolle spielt.<br />
Frauen, die eine Führungsposition in einer<br />
Wissenschaftseinrichtung erreicht haben,<br />
stammen zu einem hohen Prozentsatz aus<br />
Familien, in denen sowohl der Vater als<br />
auch die Mutter Akademiker sind.<br />
Frauen promovieren und habilitieren im<br />
Verhältnis zu den Absolventenzahlen noch<br />
immer seltener als Männer. Dies scheint<br />
unter <strong>and</strong>erem daran zu liegen, dass<br />
direkte Rollenvorbilder sowie Ermutigung<br />
und Bestätigung fehlen. Auch promovieren<br />
bzw. habilitieren Frauen häufig auf<br />
statusniedrigeren Stellen als ihre männ-<br />
11
Obwohl es kaum noch<br />
offene Diskriminierung<br />
gibt, so bestehen<br />
in wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen doch viele<br />
Hürden für Frauen auf der<br />
Karriereleiter<br />
lichen Kollegen. Darüber hinaus fehlt<br />
meist die Einbindung in den Forschungsalltag<br />
an der jeweiligen Institution stärker<br />
als bei den jungen Männern. Dies gilt in<br />
besonderem Maße für Frauen, die im Rahmen<br />
von Frauenfördermaßnahmen durch<br />
Stipendien gefördert wurden.<br />
Im Zusammenhang mit der unterschiedlichen<br />
Karriereentwicklung bei Männern<br />
und Frauen spielt offensichtlich die unterschiedliche<br />
Karrieremotivation und Planung<br />
eine wichtige Rolle. In Befragungen<br />
nennen Frauen verstärkt inhaltliche<br />
Gründe als Motivation für ihre Arbeit,<br />
während bei Männern die Karriereplanung<br />
eine größere Rolle spielt. Erstaunlicherweise<br />
gilt dies in Wissenschaftszweigen,<br />
die als typisch weiblich gelten, mindestens<br />
1<br />
in gleichem Maße wie in eher männlich<br />
dominierten Bereichen wie den Ingenieur-<br />
und Naturwissenschaften. Offensichtlich<br />
liegen die Ursachen hierfür jedoch weniger<br />
im Geschlecht selbst, als vielmehr in der<br />
gesellschaftlichen Sozialisation und den<br />
Rollenbildern, die hierbei vermittelt wurden.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen benennen<br />
vor allem verschiedene strukturelle<br />
Hemmnisse im Wissenschaftssektor, die<br />
die Karriereentwicklung für Frauen deutlich<br />
erschweren. Genannt wird hier zum<br />
Beispiel der so genannte „Wissenschaftsmythos“.<br />
Wissenschaft gilt danach nicht<br />
nur als Beruf, sondern als Berufung, die<br />
unbedingte Hingabe er<strong>for</strong>dert. Dieser auf<br />
männlichen Lebensmustern basierenden<br />
Orientierung können und wollen Frauen<br />
meist nicht entsprechen. Familie ist unter<br />
diesem Aspekt nur für Männer möglich,<br />
die auf eine entsprechende Unterstützung<br />
durch ihre Frauen bauen können. Frauen<br />
in höheren Positionen in der Wissenschaft<br />
sind deshalb überdurchschnittlich oft<br />
allein stehend oder kinderlos. Vielfach<br />
genügt schon die vermutete Möglichkeit<br />
einer Mutterschaft, um Frauen bei der<br />
Besetzung von Stellen zu benachteiligen.<br />
Kinder werden allerdings vor allem von<br />
Männern und kinderlosen Frauen als Karrierehemmnis<br />
gesehen, während Wissenschaftlerinnen<br />
mit Kind meist ihren Weg<br />
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
gefunden zu haben scheinen. Um den<br />
Mythos nachhaltig zu ändern, ist ihre Zahl<br />
allerdings noch zu gering und zu wenig<br />
sichtbar.<br />
Die <strong>for</strong>malen Zugangsbarrieren für Frauen<br />
in der Wissenschaft sind seit langem<br />
abgeschafft. Offene Diskriminierung<br />
ist seltener als noch vor wenigen Jahrzehnten.<br />
Und dennoch gibt es Hürden und<br />
versteckte Diskriminierung. So berichten<br />
z.B. Matthies und Kollegen 3 von einem<br />
Ausschluss der Wissenschaftlerinnen aus<br />
In<strong>for</strong>mationsnetzwerken oder aus dem<br />
„inner circle“ um den Chef. Für Frauen resultieren<br />
daraus In<strong>for</strong>mationslücken. Auch<br />
werden sie bei der Besetzung von Posten<br />
weniger berücksichtigt. Für Wissenschaftlerinnen<br />
ergibt sich daraus ein Zwang zur<br />
Überinvestition, um ihre Produktivität<br />
deutlich zu machen.<br />
Sowohl universitäre als auch stärker noch<br />
außeruniversitäre Forschungseinrich-<br />
Matthies et al., 001b, 001a
Aspekte der Karriereentwicklung bei Frauen<br />
tungen zeichnen sich häufig durch geringe<br />
<strong>for</strong>melle, dafür umso mehr durch in<strong>for</strong>melle<br />
Strukturen aus <strong>–</strong> und zwar meist im<br />
sozialwissenschaftlichen Bereich genauso<br />
wie in den Natur- oder Wirtschaftswissenschaften<br />
4 . Die in der Regel anzutreffenden<br />
dezentralen Organisationsstrukturen sind<br />
verbunden mit komplexen Entscheidungsstrukturen,<br />
die ebenso wenig transparent<br />
sind wie die Kommunikationsstrukturen.<br />
Durchgängig wird in wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen deutlich, dass Wissenschaftlerinnen<br />
im Mittelbau durchschnittlich<br />
statusniedrigere Stellen und kürzere<br />
Vertragslaufzeiten haben sowie mit<br />
geringeren Ressourcen ausgestattet sind.<br />
Zudem findet sich bei den Frauen eine<br />
Anhäufung von administrativen Tätigkeiten<br />
oder Aufgaben in der Lehre. In der<br />
Konsequenz bedeutet dies, dass Frauen<br />
geringere Möglichkeiten haben, sich ihrer<br />
eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu widmen.<br />
Das zeigt sich an einer geringeren<br />
Anzahl wissenschaftlicher Publikationen<br />
und einer längeren Dauer bei Promotion<br />
und Habilitation.<br />
Auf die Bedeutung von Vorurteilen weist<br />
Bielby 5 mehrfach hin. Diese wirkten meist<br />
unbewusst und seien heute sehr viel subtiler<br />
als noch vor wenigen Jahrzehnten.<br />
Wennereas und Wold 6 weisen auf Studien<br />
hin, die ergaben, dass trotz gleicher Voraussetzungen<br />
ungünstigere Bewertungen<br />
der Qualifikation von Wissenschaftlerinnen<br />
durch männliche und auch weibliche<br />
Gutachter stattfinden, sofern den<br />
Gutachtern das Geschlecht bekannt ist. Ist<br />
Matthies et al., 001<br />
5 Bielby, 000<br />
6 Wenneras & Wold, 1997<br />
das Geschlecht jedoch nicht bekannt, fällt<br />
die Bewertung dagegen gleich aus.<br />
Aus den oben zitierten Ansätzen werden<br />
in den letzten 10 bis 20 Jahren vermehrt<br />
Programme abgeleitet, die den Anteil von<br />
Frauen in Führungspositionen in wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen erhöhen sollen,<br />
die bislang nur begrenzt Wirkung zeigen.<br />
Deutlich wird aber vermehrt: Zur Frauenförderung<br />
in der Wissenschaft gehört<br />
das Sichtbarmachen weiblicher Leistung<br />
und vor allem die Einbindung von Frauen<br />
in Netzwerke. Rollenvorbilder müssen<br />
beispielhaft vorleben, wie Frauen eine<br />
eigene Position in der männlich dominierten<br />
Führungsriege der Universitäten<br />
und Forschungseinrichtungen einnehmen<br />
und ausfüllen können.<br />
1.2. Engagement der<br />
Europäischen Union<br />
Die oben beschriebene Situation ist auch<br />
in den meisten <strong>and</strong>eren EU-Staaten in<br />
ähnlicher Weise zu beobachten. EUweit<br />
stellen Frauen zwar die Mehrheit<br />
der Universitätsabsolventen, aber die<br />
Minderheit in den Führungspositionen,<br />
selbst in den traditionell frauentypischen<br />
Wissenschaftsbereichen. Während die<br />
Absolventinnen 2002 rund 58% ausmachten,<br />
f<strong>and</strong>en sich in Führungspositionen<br />
europaweit nur 14% Frauen (Grad A, was<br />
einer C4- Professur entspricht).<br />
In der EU hat man bereits 1999 erkannt,<br />
wie wichtig eine gleichberechtigte Beteiligung<br />
von Frauen in Forschung und<br />
Wissenschaft ist. Das Fehlen von Frauen<br />
in Führungspositionen mache sich auch<br />
in wissenschaftlichen Gremien, in der<br />
Politik und bei der Definition zukünftiger<br />
Forschungsfelder bemerkbar, heißt es<br />
in dem EU-Arbeitspapier „<strong>Women</strong> <strong>and</strong><br />
<strong>Science</strong>“ 7 . Wissenschaftlerinnen seien<br />
nicht sichtbar und ihre Leistungen in der<br />
wissenschaftlichen Laufbahn werden nicht<br />
wahrgenommen.<br />
In Brüssel ist man sich sicher, dass die<br />
Zukunft der Europäischen Forschung entscheidend<br />
von der Beteilung von Frauen<br />
abhängt. Das im Jahr 2000 ausgerufene<br />
Ziel, „die wettbewerbsstärkste und dynamischste<br />
Wissens-basierte Wirtschaft der<br />
Welt zu werden“, sei nicht ohne eine angemessene<br />
Beteiligung der Frauen in der<br />
Wissenschaft zu erreichen. Die EU visiert<br />
deshalb das hochgesteckte Ziel an, einen<br />
7 EUR 178<br />
Die Zukunft der Europäischen<br />
Forschung hängt<br />
entscheidend von der Einbeziehung<br />
von Frauen ab.<br />
1
Frauenanteil von 40% auf allen Ebenen<br />
in Forschungsprogrammen vorweisen zu<br />
können.<br />
Dazu wurde im Jahr 1999 der so genannte<br />
„Woman <strong>and</strong> <strong>Science</strong> Action Plan“<br />
ins Leben gerufen. Mit ihm verfolgt die<br />
Europäische Kommission die Absicht,<br />
Frauen in der Wissenschaft zu fördern<br />
und den geschlechtsspezifischen Aspekt<br />
in der Forschung stärker zu integrieren.<br />
Im Sechsten EU-Rahmenprogramm wurde<br />
ein spezielles Budget bereitgestellt, mit<br />
dem Vorhaben unterstützt werden, die<br />
sich mit der Förderung von Frauen in der<br />
Wissenschaft befassen. Dazu wurde ein<br />
breiter Maßnahmenplan entworfen, der die<br />
Problematik von verschiedenen Sichtweisen<br />
aus angeht.<br />
Der Nutzung von Synergien zwischen europäischen<br />
und nationalen Projekten wird<br />
dabei große Beachtung geschenkt. Im Jahr<br />
2002 wurde ein Bericht über die Situation<br />
in 30 Ländern veröffentlicht. Die seitherigen<br />
Entwicklungen zeigen die Bedeutung<br />
der europäischen Politik als Katalysator<br />
für nationale Projekte. Mitglieder der am<br />
ersten Bericht beteiligten Helsinki-Gruppe<br />
unterstützen den Aufbau eines Netzwerkes<br />
für Initiativen zur Förderung von Frauen<br />
in der Wissenschaft.<br />
Im Jahr 2005 wurde auf europäischer Ebene<br />
die so genannte „European Plat<strong>for</strong>m of<br />
<strong>Women</strong> Scientists“ ins Leben gerufen, die<br />
die Vernetzung von Wissenschaftlerinnen<br />
und Organisationen fördert, die sich mit<br />
der Gleichberechtigung in der wissenschaftlichen<br />
Forschung befassen.<br />
1<br />
Gleichzeitig werden seit 1999 systematisch<br />
Daten zur Situation von Frauen in<br />
der Forschung erhoben. Bis dahin gab es<br />
keine systematische, zentral-koordinierte<br />
Datensammlung, in der geschlechtsspezifische<br />
Daten erfasst wurden. Basierend auf<br />
diesen Daten wurde eine Rangfolge von<br />
geschlechtssensiblen Indikatoren aufgestellt.<br />
Ein EU-Projekt befasst sich auch mit der<br />
Situation von Frauen in der industriellen<br />
Forschung, mit dem die europäische<br />
Industrie wachgerüttelt werden soll.<br />
Gleichermaßen nahm eine Expertengruppe<br />
die Situation von Frauen in den zentral-<br />
und osteuropäischen Staaten ins Visier.<br />
Dank des kommunistischen Regimes, das<br />
in diesen Ländern bis vor knapp 20 Jahren<br />
geherrscht hat, war die Situation der Frauen<br />
hier besser. Angesichts fehlender Mittel<br />
und strenger Promotionsvoraussetzungen<br />
hat sich die Lage hier der restlichen EU<br />
jedoch angepasst. Heute ist die Zahl von<br />
Frauen in Führungspositionen ähnlich<br />
niedrig wie in den alten Mitgliedsstaaten.<br />
In einem Workshop in Florenz wurde an<br />
Möglichkeiten zur Beurteilung wissenschaftlicher<br />
Leistung gearbeitet, die auch<br />
die Belange von Frauen berücksichtigen.<br />
Wissenschaftliche Vorhaben, die sich mit<br />
Frauen in der Wissenschaft befassen,<br />
werden von der EU breit gefördert. Hierzu<br />
gehört die Ausschreibung für entsprechende<br />
Projekte im Sechsten EU-Rahmenprogramm,<br />
für das insgesamt 20 Mio. Euro<br />
zur Verfügung gestellt wurden. Darüber<br />
hinaus will die EU auch in ihren <strong>and</strong>eren<br />
Programmen die Gleichberechtigung<br />
einführen, indem sie die Beteiligung von<br />
Frauen in den Forschungs- und Arbeitsgruppen<br />
unterstützt. Ziel ist ein Frauenanteil<br />
von 40% - auch in Kommissionen und<br />
Gremien.<br />
Die Förderung von Frauen<br />
in der Wissenschaft wurde<br />
im 6. EU-Rahmenprogramm<br />
fest verankert
Engagement der Europäischen Union<br />
Frauen in Führungsposition in den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren 2003 und 2006<br />
<strong>Helmholtz</strong><br />
Zentrum<br />
C4-/W3-<br />
Professoren<br />
C3-/W2-<br />
Professoren<br />
BAT I 15Ü BAT Ia E15 BAT Ib E14<br />
2006 2003 2006 2003 2006 2003 2006 2003 2006 2003<br />
AWI 11,1% 0 5,9% 0 27,5% 0 0 10% 26,5% 22%<br />
DESY 0 0 0<br />
DKFZ 6% 7,1% 27,5%<br />
keine<br />
Daten<br />
keine<br />
Daten<br />
5% 0 12,7% 5,6% 16% 8%<br />
0 33,3% 17,2% 23,1% 33,3% 30,9%<br />
DLR 0 0 100% 0 2,3% 3,1% 7,7% 4,7% 17,8% 13,8%<br />
FZJ<br />
keine<br />
Daten<br />
2,6%<br />
keine<br />
Daten<br />
keine<br />
Daten<br />
keine<br />
Daten<br />
3,8%<br />
keine<br />
Daten<br />
5,7%<br />
keine<br />
Daten<br />
FZK 2,4% 5% 33,3% 0 2,2% 1,6% 6,6% 5 14,6% 9,9%<br />
GBF 0 0 0 0 0 0 20% 5,3% 31% 15,9%<br />
GFZ<br />
keine<br />
Daten<br />
0<br />
keine<br />
Daten<br />
0<br />
keine<br />
Daten<br />
0<br />
keine<br />
Daten<br />
15,5%<br />
keine<br />
Daten<br />
GKSS 0 0 50% 0 0 0 12,9% 6,7% 17,3% 3,1%<br />
GSF 11,1% 10% 0<br />
GSI 0 0 0<br />
HMI<br />
keine<br />
Daten<br />
11%<br />
keine<br />
Daten<br />
keine<br />
Daten<br />
keine<br />
Daten<br />
100%<br />
16,3%<br />
7%<br />
16,7% 7,1% 17,5% 16,7% 37,9% 24,3%<br />
0 0 5% 0 34% 23,3%<br />
keine<br />
Daten<br />
0<br />
keine<br />
Daten<br />
3,4%<br />
keine<br />
Daten<br />
IPP 12,5% 7,7% 8,3% 0 4,3% 0 3% 3,8% 16,4% 13,4%<br />
MDC C4-C2 2003: 8,3%; 2006 keine Daten<br />
beteiligte Zentren<br />
XY% gegenüber 2003 verbesserter Wert<br />
keine<br />
Daten<br />
14,3%<br />
keine<br />
Daten<br />
25%<br />
keine<br />
Daten<br />
12,9%<br />
30%<br />
15
16<br />
. Das EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
Mit dem EU-Programm „<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong>“, das innerhalb des 6.<br />
EU-Rahmenprogramms aufgelegt wurde, sollte die unzureichende Repräsentanz von<br />
Frauen in Spitzenpositionen der Forschung und der fehlende weibliche Aspekt in der<br />
Spitzen<strong>for</strong>schung beseitigt werden, um so die Situation von Frauen in der Wissen-<br />
schaft nachhaltig zu verbessern. Gewünschter Nebeneffekt bei diesem auf zwei Jahre<br />
angelegten Projekt: Breitere Bevölkerungsschichten sollen die Chance bekommen,<br />
einen Einblick in spezielle, gesellschaftsrelevanten Forschungsthemen zu gewinnen.
Als Namensgeberin<br />
für das<br />
hier beschriebene<br />
Projekt<br />
„<strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
<strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />
fungiert<br />
die griechi-<br />
sche Göttin der Weisheit „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“,<br />
Schirmherrin der Künste und Wissenschaften.<br />
„Sie gilt als hartnäckige<br />
Kämpferin“, erläutert Dr. Barbara Bertram<br />
vom Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Heidelberg, die Koordinatorin des EU-Projekts.<br />
„Sie soll sehr talentiert gewesen sein<br />
im Knüpfen von Netzwerken“. Eine Statue<br />
der Göttin von Karl Albiker (1878 <strong>–</strong> 1961),<br />
die den Haupteingang der Universität<br />
Heidelberg schmückt, stellt das Logo des<br />
EU-Programms dar.<br />
„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ beinhaltet vier Teilprojekte<br />
an sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren, die die Teilhabe<br />
von Frauen in der Wissenschaft und<br />
der technischen Entwicklung verbessern<br />
sollen. Um die Unterrepräsentanz von<br />
Frauen in höheren Positionen in Wissen-<br />
18<br />
Zwischen den <strong>Ambassadors</strong><br />
an den <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Zentren und <strong>and</strong>eren europäischen<br />
Repräsentanten<br />
entst<strong>and</strong> ein effektives<br />
Netzwerk.<br />
schaft und Technik zu beenden, wählten<br />
die Initiatorinnen verschiedene Maßnahmen,<br />
um z. B. junge Frauen in angemessene<br />
Chancen für eine Führungslaufbahn<br />
zu bieten. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> will darüber<br />
hinaus weibliche Wissenschaftlerinnen<br />
sichtbar machen, nicht nur innerhalb der<br />
Forschungseinrichtungen, sondern auch<br />
gegenüber einer breiten Öffentlichkeit.<br />
Damit verbunden ist die Absicht, junge<br />
Menschen <strong>–</strong> und insbesondere Mädchen<br />
<strong>–</strong> für die Wissenschaft zu interessieren. Innerhalb<br />
von Forschung und Technik ist es<br />
das Ziel von „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“, die Akzeptanz<br />
weiblicher Wissenschaftlerinnen und<br />
Ingenieurinnen zu verbessern.<br />
An den sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren übernahmen<br />
zunächst neun, später rund 20 Frauen<br />
in höheren Positionen die Rolle von so<br />
genannten „<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong><br />
<strong>Science</strong>“. Als „Botschafterinnen“ repräsentieren<br />
sie Frauen in Wissenschaft und<br />
Technik nach außen aber auch nach innen<br />
und sollen durch ihre Vorbildfunktion die<br />
Teilnahme von Frauen an Wissenschaft<br />
und technischer Entwicklung anregen<br />
und fördern. Die vier dazu verwendeten<br />
Projekte richteten sich an verschiedene<br />
Zielgruppen <strong>–</strong> von Kindern im Vorschulalter,<br />
Schülerinnen und Schüler, bis hin zu<br />
Studierenden, Entscheidungsträgern und<br />
einer breiten interessierten Öffentlichkeit.<br />
Für junge Wissenschaftlerinnen, die in<br />
die Organisation und Durchführung der<br />
Projekte einbezogen wurden, fungierten<br />
die <strong>Ambassadors</strong> als Mentorinnen. Sie<br />
begleiteten sie über ein bis zwei Jahre<br />
und halfen ihnen, ihre berufliche Laufbahn<br />
Erfolg versprechend auszurichten.<br />
Zwischen den <strong>Ambassadors</strong> für Frauen<br />
und Wissenschaft an den sechs Zentren<br />
entst<strong>and</strong> ein effektives Netzwerk, das den<br />
In<strong>for</strong>mationsaustausch verbessert und den<br />
Beteiligten die Möglichkeit gibt, vonein<strong>and</strong>er<br />
zu lernen.
Die beteiligten <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />
2.1 Die beteiligten Institute<br />
.1.1 <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
In der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft sind 15<br />
deutsche Forschungszentren zusammengeschlossen.<br />
Sie bündeln damit ihre Ressourcen<br />
zur Er<strong>for</strong>schung komplexer Fragen von<br />
gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und<br />
technologischer Relevanz. Sie konzentrieren<br />
sich auf sechs große Forschungsbereiche:<br />
Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit,<br />
Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie,<br />
Verkehr und Weltraum. In ihnen arbeiten die<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
zentrenübergreifend eng zusammen. Die<br />
Gemeinschaft bietet den hierzu notwendigen<br />
Rahmen: die Möglichkeit langfristiger Planung,<br />
wissenschaftliche Kompetenz in hoher<br />
Dichte und eine herausragende wissenschaftliche<br />
Infrastruktur mit zum Teil weltweit<br />
einzigartigen Großprojekten.<br />
Die Ziele sind:<br />
• substanzielle Beiträge zu grundlegenden<br />
wissenschaftlichen Fragestellungen zu liefern<br />
und mit den besten Köpfen international<br />
anerkannte Spitzenpositionen in allen Forschungsbereichen<br />
einzunehmen.<br />
• komplexe Fragestellungen aus Wissenschaft,<br />
Gesellschaft und Wirtschaft mit<br />
ganzheitlichen Ansätzen zu bearbeiten und<br />
Systemlösungen bereitzustellen.<br />
• Lösungswege von den Grundlagen bis zur<br />
Anwendung aufzuzeigen und umzusetzen.<br />
Methoden, Technologien und Dienstleistungen<br />
zu entwickeln sowie Politik und Gesellschaft<br />
zu beraten.<br />
• zur Leistungsfähigkeit und Attraktivität des<br />
gesamten Wissenschaftssystems in Deutschl<strong>and</strong><br />
maßgeblich beizutragen.<br />
Dabei hat die <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
erkannt, dass das wissenschaftliche Potenzial<br />
von Frauen für eine Forschungsorganisation,<br />
die Spitzenergebnisse erzielen will, wesentlich<br />
ist. Kompetenz, Kreativität und Motivation<br />
aller Beschäftigten sind für die Erfüllung<br />
des Auftrags der Wissenschafts-Gemeinschaft<br />
essentiell. Aus diesem Grund setzt sich die<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft dafür ein, Chancengleichheit<br />
für Männer und Frauen in der<br />
Forschung zu schaffen. Bereits im Jahr 1995<br />
wurden daher Beauftragte für Chancengleichheit<br />
(BfC) in den Zentren eingesetzt,<br />
um dort Maßnahmen zur Chancengleichheit<br />
einzuführen bzw. diese zu überwachen. Die<br />
Beauftragten für Chancengleichheit schlossen<br />
sich im „Arbeitskreis Frauen in Forschungszentren“<br />
(akfifz) zusammen. Vorläufiger<br />
Höhepunkt der Bemühungen des Arbeits-<br />
kreises war die Ausarbeitung des 5-Punkte<br />
Programms zur Chancengleichheit, das im<br />
Jahr 005 in Kraft trat.<br />
Die von der HGF eingeführten Maßnahmen<br />
führten erfreulicher Weise zu einer gestiegenen<br />
Anzahl von Frauen in Führungspositionen.<br />
Die Zahlen könnten aber entschieden<br />
deutlicher sein. Im Bestreben weiterführende<br />
Maßnahmen zu entwickeln, schlossen sich<br />
sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren zusammen, um<br />
innerhalb des 6. EU-Rahmenprogramms ein<br />
Vorhaben hierzu durchzuführen. Beteiligt<br />
waren:<br />
.1. Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Heidelberg <strong>–</strong> Koordination<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />
Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum haben<br />
ein gemeinsames Ziel: die Mechanismen der<br />
Krebsentstehung systematisch zu er<strong>for</strong>schen<br />
und Risikofaktoren für Krebserkrankungen zu<br />
erfassen. Aus den Ergebnissen dieser grundlegenden<br />
Arbeiten sollen neue Ansätze zur Vorbeugung,<br />
Diagnostik und Therapie entwickelt<br />
werden. Die wissenschaftlichen Aktivitäten<br />
im Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum sind<br />
derzeit sechs Forschungsschwerpunkten<br />
zugeordnet. Diese konzentrieren sich auf<br />
19
Zell- und Tumorbiologie, funktionelle und<br />
strukturelle Genom<strong>for</strong>schung, Krebsrisikofaktoren<br />
und Prävention, Tumorimmunologie,<br />
innovative Krebsdiagnostik und <strong>–</strong>therapie,<br />
Infektionen und Krebs sowie auf die translationale<br />
Krebs<strong>for</strong>schung.<br />
Das Krebs<strong>for</strong>schungszentrum ist eine Stiftung<br />
des Öffentlichen Rechts und Mitglied in<br />
der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft Deutscher<br />
Forschungszentren. Als überregionale<br />
Groß<strong>for</strong>schungseinrichtung wird es von der<br />
Bundesrepublik Deutschl<strong>and</strong> und dem L<strong>and</strong><br />
Baden-Württemberg finanziert. Außerdem<br />
gehört das Krebs<strong>for</strong>schungszentrum dem Kooperationsverbund<br />
Tumorzentrum Heidelberg/<br />
Mannheim an. Auf internationalem Niveau<br />
besitzt das DKFZ Austauschprogramme mit<br />
INSERM in Frankreich, das National Cancer<br />
0<br />
Institute in Bethesda, USA und dem National<br />
Council of Research <strong>and</strong> Development in<br />
Israel.<br />
Projektpartner des DKFZ in diesem EU-<br />
Vorhaben war Pädagogischen Hochschule<br />
Heidelberg. Ihre Kernaufgabe ist die Bildung<br />
von Lehrern und Lehrerinnen, darüber hinaus<br />
aber auch die Qualifikation <strong>and</strong>erer Berufsgruppen,<br />
die ihrerseits mit der Vermittlung<br />
von Bildung an Menschen in ihrem jeweiligen<br />
Betätigungsfeld beauftragt sind. Während<br />
die traditionellen Lehrerbildungsstudiengänge<br />
mit einer Staatsprüfung abgeschlossen<br />
werden, ist der Bildungsgang Ingenieurpädagogik<br />
als kooperativer Bachelor- und<br />
Masterstudiengang aufgebaut und führt zum<br />
Lehramt an beruflichen Schulen, auch in der<br />
Sekundarstufe II. Ab dem Wintersemester<br />
Das Alfred Wegener<br />
Institut für Polar- und<br />
Meeres<strong>for</strong>schung in Bremerhaven<br />
(oben) <strong>for</strong>scht in<br />
der Arktis, Antarktis und in<br />
den Ozeanen der Mittleren<br />
und hohen Breiten.<br />
Die GSF (unten) er<strong>for</strong>scht<br />
Grundlagen einer<br />
zukünftigen Medizin und<br />
Versorgung sowie Ökosysteme<br />
mit einer wesentlichen<br />
Bedeutung für die<br />
Gesundheit.<br />
007/08 werden Bachelor-Studiengänge wie<br />
Frühkindliche und Elementarbildung und<br />
Gesundheitsförderung/ Health Promotion<br />
angeboten. Außerdem wird im Masterstudiengang<br />
Straßenkinderpädagogik zielgruppengerecht<br />
die Grundbildung an bildungsferne<br />
Kinder und Jugendliche vermittelt.<br />
.1. Alfred Wegener Institut für Polar-<br />
und Meeres<strong>for</strong>schung (AWI),<br />
Bremerhaven<br />
Das Alfred-Wegener-Institut <strong>for</strong>scht in<br />
der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der<br />
mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert<br />
die Polar<strong>for</strong>schung in Deutschl<strong>and</strong> und stellt<br />
wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher<br />
Polarstern und die Stationen in<br />
der Arktis und Antarktis für die nationale und<br />
internationale Wissenschaft zur Verfügung.<br />
Am Alfred-Wegener-Institut untersuchen<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
verschiedener Disziplinen und Nationen<br />
mit modernster Technik gemeinsam und<br />
übergreifend die Klima-, Bio- und Geosysteme<br />
der Erde. Den aktuellen Rahmen für die<br />
wissenschaftlichen Arbeiten am Alfred-Wegener-Institut<br />
bildet zurzeit das Forschungsprogramm<br />
MARCOPOLI (Marine, Coastal <strong>and</strong>
Die beteiligten <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />
Die umfangreichen Forschungs-<br />
und Entwicklungsarbeiten<br />
in Luft- und<br />
Raumfahrt sowie Energie<br />
und Verkehr am DLR sind<br />
in nationale und internationale<br />
Kooperationen<br />
eingebunden.<br />
Polarsystems <strong>and</strong> Infrastructure). Ziel der Forschungsarbeiten<br />
am Alfred-Wegener-Institut<br />
ist, die Veränderungen der globalen Umwelt<br />
und des Erdsystems zu entschlüsseln, die<br />
teils natürlich und teils durch den Menschen<br />
hervorgerufen sind. Wichtige Aufgabe des<br />
Instituts ist deshalb, die Bundesregierung aktuell<br />
über die eigenen Forschungsergebnisse<br />
zu in<strong>for</strong>mieren und sie in der Umweltpolitik<br />
kompetent zu beraten.<br />
.1. Deutsches Elektronen-Synchtrotron<br />
(DESY), Hamburg<br />
Das Forschungszentrum DESY ist eins der<br />
weltweit führenden Beschleunigerzentren<br />
zur Er<strong>for</strong>schung der Struktur der Materie.<br />
Hier werden große Beschleunigeranlagen<br />
entwickelt und gebaut, um Teilchen auf<br />
höchste Energien zu bringen. An diesen<br />
Teilchenrennbahnen <strong>for</strong>schen Wissenschaftler<br />
aus aller Welt. Physiker, Chemiker, Geologen,<br />
Biologen, Mediziner und Material<strong>for</strong>scher<br />
nutzen das besondere Licht aus dem Beschleuniger,<br />
um Strukturen und Prozesse im<br />
Mikrokosmos sichtbar zu machen (Forschung<br />
mit Photonen). Teilchenphysiker er<strong>for</strong>schen<br />
die fundamentalen Bausteine und Kräfte im<br />
Universum.<br />
Besonderes Merkmal von DESY ist die <strong>–</strong> in<br />
Europa einmalige <strong>–</strong> Verbindung von Teilchenphysik<br />
und Forschung mit Photonen. Entsprechend<br />
vielseitig sind das Forschungsspektrum<br />
und die Zusammenarbeit mit nationalen und<br />
internationalen Partnern. Aus 5 Nationen<br />
kommen jährlich etwa 000 Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler, um bei DESY<br />
zu <strong>for</strong>schen. Das Forschungsprogramm reicht<br />
dabei weit über die Anlagen in Hamburg und<br />
Zeuthen hinaus. DESY arbeitet intensiv an<br />
internationalen Großprojekten mit. Beispiele<br />
sind der europäische Röntgenlaser XFEL<br />
in Hamburg, der europäische Protonenbeschleuniger<br />
LHC in Genf, das internationale<br />
Neutrinoteleskop IceCube am Südpol oder der<br />
Internationale Linearcollider ILC.<br />
.1.5 Deutsches Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR), Köln<br />
Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik<br />
Deutschl<strong>and</strong> für Luft- und Raumfahrt.<br />
Seine umfangreichen Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt,<br />
Energie und Verkehr sind in nationale und<br />
internationale Kooperationen eingebunden.<br />
Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR<br />
als Raumfahrtagentur im Auftrag der Bundesregierung<br />
für die Planung und Umsetzung der<br />
deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig.<br />
Die Mission des DLR umfasst die Er<strong>for</strong>schung<br />
von Erde und Universum, die Forschung für<br />
den Erhalt der Umwelt, die Entwicklung umweltverträglicher<br />
Technologien zur Steigerung<br />
der Mobilität sowie für Kommunikation und<br />
Sicherheit.<br />
Das Forschungsportfolio des DLR reicht von<br />
der Grundlagen<strong>for</strong>schung bis hin zur Entwicklung<br />
von innovativen Anwendungen und<br />
Produkten von morgen. So trägt das im DLR<br />
gewonnene wissenschaftliche und technische<br />
Know-how zur Stärkung des Industrie- und<br />
Technologiest<strong>and</strong>ortes Deutschl<strong>and</strong> bei. Das<br />
DLR betreibt Groß<strong>for</strong>schungsanlagen für<br />
eigene Projekte und als Dienstleister auch für<br />
Kunden und Partner.<br />
.1.6 Forschungszentrum für Umwelt<br />
und Gesundheit (GSF),<br />
München-Neuherberg<br />
Die GSF er<strong>for</strong>scht Grundlagen einer zukünftigen<br />
Medizin und Versorgung sowie Ökosysteme<br />
mit wesentlicher Bedeutung für die Gesundheit.<br />
Im Mittelpunkt stehen chronische,<br />
degenerative Krankheiten wie Lungenerkrankungen,<br />
Allergien, Krebs und Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen, die in erheblichem Maße durch<br />
1
persönliche Risikofaktoren, Lebensstil und<br />
Umweltbedingungen beeinflusst werden. Zur<br />
Entwicklung neuer individualisierter Ansätze<br />
in Prävention, Diagnostik und kausaler Therapie<br />
als Merkmale einer zukünftigen Medizin<br />
analysiert die GSF Interaktionen zwischen<br />
genetischer Disposition, biologischen Systemen<br />
und Umweltfaktoren. Ziel ist die enge<br />
Verknüpfung von Forschung und Anwendung,<br />
welches die GSF mit einem indikations- und<br />
disziplinübergreifenden Forschungsansatz<br />
verfolgt.<br />
Fächerübergreifende Vernetzung sorgt für<br />
Wissensaustausch und Wertschöpfung.<br />
GSF-Wissenschaftler/innen stellen durch ihre<br />
Mitarbeit in nationalen und internationalen<br />
beratenden Kommissionen sicher, dass<br />
neueste Forschungsergebnisse in Richtlinien<br />
und Gesetzesvorhaben einfließen können. Als<br />
nationales Kompetenzzentrum wird die GSF<br />
auch weiterhin wichtige Aufgaben im Bereich<br />
der Strahlen<strong>for</strong>schung und des Strahlenschutzes<br />
wahrnehmen.<br />
.1.7 Institut für Plasmaphysik (IPP),<br />
München-Garching<br />
Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />
(IPP) in Garching und Greifswald er<strong>for</strong>scht<br />
die Grundlagen für ein Fusionskraftwerk.<br />
Ähnlich wie die Sonne soll es Energie aus<br />
der Verschmelzung von leichten Atomkernen<br />
gewinnen. Mit rund 1100 Mitarbeitern ist das<br />
IPP eines der größten Zentren für Fusions<strong>for</strong>schung<br />
in Europa. Das Max-Planck-Institut für<br />
Plasmaphysik ist dem Europäischen Fusionsprogramm<br />
und der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
Deutscher Forschungszentren assoziiert.<br />
Die wissenschaftlichen<br />
Aktivitäten im Deutschen<br />
Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
konzentrieren sich auf<br />
Zell- und Tumorbiologie,<br />
funktionelle und strukturelle<br />
Genom<strong>for</strong>schung,<br />
Krebsrisikofaktoren und<br />
Prävention, Tumorimmunologie,<br />
innovative Krebsdiagnostik<br />
und <strong>–</strong>therapie,<br />
Infektionen und Krebs<br />
sowie auf die translationale<br />
Krebs<strong>for</strong>schung.<br />
In Garching betreibt das IPP das Experiment<br />
ASDEX Upgrade, eine Großanlage vom Typ<br />
Tokamak. Der Nachfolger für den bis Juli 00<br />
in Garching betriebenen Stellarator WEN-<br />
DELSTEIN 7-AS entsteht im IPP-Teilinstitut<br />
Greifswald: WENDELSTEIN 7-X.<br />
In den beiden Institutsteilen untersuchen<br />
insgesamt zehn wissenschaftliche Bereiche<br />
den Einschluss von Wasserstoff-Plasmen hoher<br />
Temperatur in Magnetfeldern, entwickeln<br />
Anlagen zur Plasmaheizung sowie Messverfahren<br />
zur Analyse der Plasmaeigenschaften,<br />
beschäftigen sich mit Magnetfeldtechnik,<br />
Datenerfassung und -verarbeitung, Plasmatheorie,<br />
Material<strong>for</strong>schung und Plasma-<br />
W<strong>and</strong>-Wechselwirkung sowie Systemstudien<br />
zur Fusion.
Teilprojekte<br />
2.2 Teilprojekte<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> beinhaltet vier Teilprojekte:<br />
• „<strong>Science</strong> goes Public“ stellt die Fortführung<br />
eines Programms dar, das in<br />
den Jahren 2001 bis 2003 am Deutschen<br />
Krebs<strong>for</strong>schungszentrum (DKFZ) in Heidelberg<br />
in Kooperation mit der Pädagogischen<br />
Hochschule Heidelberg entwickelt<br />
und durchgeführt wurde. Innerhalb dieses<br />
Projekts bieten die <strong>Ambassadors</strong> von<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> vor allem Schülerinnen<br />
und Schülern zwischen 12 und 18 Jahren<br />
in Zusammenarbeit mit Lehramtsstudierenden<br />
in den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern Einblicke in ihre Arbeit und die<br />
Ergebnisse ihrer Forschungen. Gemeinsam<br />
wird das Forschungsprojekt der<br />
jeweiligen Ambassador erarbeitet und für<br />
die öffentliche Präsentation aufbereitet.<br />
Veranstaltungen in diesem Teilprojekt<br />
werden neben dem DKFZ auch vom<br />
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und<br />
Meeres<strong>for</strong>schung (AWI), Bremerhaven und<br />
vom Deutschen Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrttechnik e.V., Institut für Werkstoff-Forschung,<br />
Köln durchgeführt.<br />
• „<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>“<br />
wurde vom Forschungszentrum für<br />
Umwelt und Gesundheit (GSF) in München<br />
entwickelt und will einerseits die Leistung<br />
von Wissenschaftlerinnen für eine<br />
breitere Öffentlichkeit und insbesondere<br />
bei Multiplikatoren bekannt machen.<br />
Andererseits stellt die Forschung innerhalb<br />
dieses Programms geschlechtsspezifische<br />
Fragestellungen in den Vordergrund.<br />
• „kidsbits <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> Kids“ will das<br />
Interesse von Kindern und Jugendlichen<br />
für Wissenschaft und Technologie wecken<br />
und das Verständnis für wissenschaftliche<br />
Zusammenhänge fördern. Dabei richten<br />
sich die Wissenschaftlerinnen vom Institut<br />
für Plasmaphysik (IPP) in Garching mit<br />
ihren Veranstaltungen an verschiedene<br />
Altersgruppen, von Vorschul- über Grundschulkinder<br />
bis hin zu Schülerinnen und<br />
Schüler weiterführender Schulen bis etwa<br />
13 Jahre.<br />
• „physik.begreifen“ wird von Wissenschaftlerinnen<br />
am DESY in Zusammenarbeit<br />
mit dem Schülerlabor „physik.begreifen“<br />
veranstaltet. Ziel des Programms<br />
ist es, bei Schülerinnen und Schülern, die<br />
kurz vor der Wahl Ihres Berufes stehen,<br />
insbesondere auch bei den jungen Frauen,<br />
Interesse an einer naturwissenschaftlichen<br />
Laufbahn zu wecken. Bei der zweitätigen<br />
Veranstaltung können Jugendliche zwischen<br />
17 und 19 Jahren, im Quantenlabor<br />
bei der Durchführung und Analyse eigener<br />
Versuche erleben, wie viel Spaß physikalische<br />
Forschung machen kann. Der<br />
zweite Tag ist einer Diskussionsrunde mit<br />
Naturwissenschaftlerinnen am DESY mit<br />
anschließender Führung zu verschiedenen<br />
Arbeitsplätzen gewidmet. Dadurch haben<br />
die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit,<br />
Forschung, Arbeit und Werdegänge<br />
Ziel von physik.begreifen<br />
am DESY ist es bei Schülerinnen<br />
und Schülern, das<br />
Interesse an Naturwissenschafte<br />
zu wecken (oben)<br />
„<strong>Science</strong> goes Public<br />
setzte sich auch mit dem<br />
Bild des Wissenschaftlers<br />
in der Öffentlichkeit ausein<strong>and</strong>er<br />
(unten am DKFZ)<br />
der Wissenschaftlerinnen kennenzulernen<br />
und zu hinterfragen. In die Gestaltung der<br />
Diskussionsrunde und auch im Quantenlabor<br />
werden aktiv Lehramtsstudierende der<br />
Universität Hamburg einbezogen, die so<br />
Erfahrungen zur Darstellung wissenschaftlicher<br />
Arbeit auch außerhalb von Schule<br />
und Universität gewinnen.
. <strong>Science</strong> goes Public<br />
<strong>Science</strong> goes Public wurde bereits im Jahr 2001 entwickelt und im Rahmen von <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong> um neue Schwerpunkte ergänzt. Ziel des Programms ist es Wissenschaft-<br />
lerinnen und ihre exzellenten Leistungen sichtbar zu machen. Gleichzeitig soll jedoch<br />
in einer breiten Öffentlichkeit - und insbesondere bei jungen Menschen - das Ver-<br />
ständnis für Wissenschaft geweckt werden. Weibliche Rollenvorbilder sollen auch<br />
erlebbar machen, wie sich der Beruf als Wissenschaftlerin mit Familie und eigenen<br />
Kindern vereinbaren lässt.
6<br />
. <strong>Science</strong> goes Public<br />
<strong>Science</strong> goes Public ist kein neues Instrument<br />
an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren. Bereits<br />
im Jahr 2001 rief das Deutsche Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
dieses Projekt zusammen<br />
mit der Pädagogischen Hochschule<br />
Heidelberg ins Leben. Im Rahmen von<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> konnte es <strong>for</strong>tgeführt und<br />
ausgebaut werden. „Wir arbeiten jeweils<br />
über ein Semester hinweg zusammen mit<br />
Lehramtsstudierenden der naturwissenschaftlichen<br />
Fächer und Schülerinnen und<br />
Schülern an einem ausgewählten Thema<br />
der Ambassador mit dem Ziel einer gemeinsamen<br />
öffentlichen Präsentation“,<br />
erläutert Dr. Anja Lembens von der Pädagogischen<br />
Hochschule Heidelberg. Alle<br />
Veranstaltungen im Rahmen von <strong>Science</strong><br />
goes Public werden zusammen mit Schulen<br />
und Hochschulen durchgeführt. „Wir<br />
wollen Wissenschaftlerinnen sichtbar machen“,<br />
unterstreicht PD Dr. Angela Risch<br />
vom Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum.<br />
Das Programm „<strong>Science</strong> goes Public“ geht<br />
gleich mehrere Gründe der Unterrepräsentanz<br />
von Wissenschaftlerinnen in höheren<br />
Positionen an. Indem jungen Menschen<br />
wissenschaftliche Leistungen von Forscherinnen<br />
näher gebracht werden, erhalten<br />
vor allem Mädchen zugleich neue Rollenvorbilder.<br />
Sie können erleben, wie Frauen<br />
sich in der Wissenschaft profilieren und<br />
gleichzeitig die Balance zwischen Arbeit<br />
und Privatleben finden. „Wir zeigen auch,<br />
dass es Wege gibt, wie sich der Beruf als<br />
Wissenschaftlerin mit Familie vereinbaren<br />
lässt“, so Dr. Angela Risch.<br />
<strong>Science</strong> goes Public versucht dem wachsenden<br />
Spannungsverhältnis zwischen<br />
Wissenschaft und Gesellschaft entgegen<br />
zu wirken, indem durch längerfristige Zusammenarbeit<br />
mit einer Wissenschaftlerin<br />
Forschung und Wissenschaft als menschliches<br />
H<strong>and</strong>lungsfeld erfahrbar wird.<br />
Jungen Menschen, insbesondere Mädchen,<br />
soll so Mut gemacht werden, diese berufliche<br />
Laufbahn einzuschlagen.<br />
Zwei- bis drei Mal jährlich bieten die <strong>Ambassadors</strong><br />
der an <strong>Science</strong> goes Public beteiligten<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
<strong>–</strong> dem Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
(DKFZ) Heidelberg, dem Alfred-Wegener-<br />
Institut für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung<br />
(AWI), Bremerhaven, und dem Deutschen<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR),<br />
Institut für Werkstoff-Forschung, Köln<br />
<strong>–</strong> Veranstaltungen zu verschiedenen<br />
Themen an. Entweder in der Forschungseinrichtung,<br />
der Schule oder in zentralen<br />
öffentlichen Einrichtungen wie Museen,<br />
Bibliotheken oder ähnlichem, wird jeweils<br />
ein Thema oder ein Unterpunkt zu einer<br />
vorangegangenen Veranstaltung näher<br />
beleuchtet.<br />
Beim Seewassertag auf<br />
der Düne am 19. Mai<br />
2006 ermöglichten<br />
Wissenschaftlerinnen<br />
vom AWI Kindern<br />
einen Einblick in die<br />
Meeresbiologie
3.1 Neugier wecken für die<br />
Meeresbiologie - <strong>Science</strong> goes<br />
Public am Alfred-Wegener-Institut<br />
Die Initiative „<strong>Science</strong> goes public“ konzentriert<br />
sich am Alfred-Wegener-Institut (AWI)<br />
darauf, Schülerinnen und Schüler höherer<br />
Klassenstufen in die Umwelt<strong>for</strong>schung des<br />
Instituts einzubeziehen. Dazu haben beispielsweise<br />
im Frühsommer 2006 Schüler des AWI-<br />
Schulprojekts HIGHSEA vom Geschwister<br />
Scholl Schulzentrum in Bremerhaven den<br />
Gesundheitszust<strong>and</strong> ihrer Häfen in Bremerhaven<br />
untersucht. Sie setzten Käfige mit Miesmuscheln<br />
im Hafenbecken aus. Dabei verglichen<br />
sie die gesundheitlichen Auswirkungen<br />
von Umweltchemikalien auf die Funktion der<br />
Entgiftungssysteme von Hafen-Miesmuscheln<br />
im Vergleich zu den eingesetzten unbelasteten<br />
Muscheln von der Insel Sylt. „Die 20<br />
Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse<br />
untersuchten anschließend die Proben im<br />
Labor und werteten schließlich die Ergebnisse<br />
zusammen mit ihrem Mathematiklehrer aus“,<br />
berichtet Jana Bressling, die unter Anleitung<br />
von Prof. Angela Köhler am AWI für diese<br />
Experimente verantwortlich zeichnete. „Darüber<br />
hinaus hielten die Frauen fünf öffentliche<br />
Vorträge und gaben vier Radiointerviews“,<br />
ergänzt Prof. Karen Wiltshire. Nach Analyse<br />
Ein breit angelegtes<br />
Projekt auf Helgol<strong>and</strong><br />
im Rahmen von<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> will die<br />
Öffentlichkeit der Insel<br />
mit verschiedenen<br />
Projekten für die<br />
Meereswissenschaften<br />
interessieren.<br />
und Auswertung der Daten präsentierten die<br />
Schüler ihre Ergebnisse in der Öffentlichkeit<br />
und diskutierten sie mit den für die Belastung<br />
der Hafenbecken verantwortlichen Unternehmen<br />
sowie mit Verwaltungsbeamten und<br />
Politikern.<br />
Breit angelegt ist das <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projekt<br />
des AWI auf Helgol<strong>and</strong>. Hier wurde<br />
ein Vorhaben gestartet, das am Beispiel<br />
dieser kleinen, relativ isolierten Gemeinde<br />
mit 1500 Einwohnern durchgeführt wurde.<br />
„Wir verfolgten damit vier Hauptziele<br />
<strong>–</strong> nämlich die Öffentlichkeit für Meereswissenschaften<br />
zu interessieren, bei Kindern<br />
durch schulische und außerschulische<br />
Maßnahmen das Interesse an Meereswissenschaften<br />
zu wecken und in der Gesamtbevölkerung<br />
das Wissen über das sie<br />
umgebende Meer zu erweitern“, erläutert<br />
Prof. Karen H. Wiltshire vom AWI. Hierzu<br />
wurden sechs Unterprojekte eingerichtet:<br />
• Ein Film- und Aquarienprogramm für<br />
Kindergartenkinder.<br />
• Tage der Offenen Tür mit speziellem<br />
Programm für Kinder mit breiter Öffentlichkeitsarbeit.<br />
• Ein Schulprojekt für jüngere Kinder, in<br />
dem zusammen mit Lehrern die Biologie<br />
und Chemie von Süß- und Salzwasser<br />
untersucht wurde.<br />
• Ein Schulprojekt für ältere Kinder, bei<br />
dem über acht Monate zusammen mit den<br />
Schülerinnen und Schülern und den Lehrern<br />
ein Mikroskop gebaut wurde.<br />
• Das Sommerprogramm in der Biologischen<br />
Anstalt Helgol<strong>and</strong> (BAH) <strong>–</strong> hier<br />
konnten Jugendgruppen während der<br />
7
Sommerferien Meeres<strong>for</strong>schung, von der<br />
Mikrobiologie bis zur Aquakultur erleben.<br />
• Schließlich wurde auch ein Nachmittagsbildungsprogramm<br />
für Schulkinder initiiert,<br />
da die Wissenschaftlerinnen im Rahmen<br />
des Projekts feststellten, dass vor allem in<br />
den kalten Monaten die nachmittägliche<br />
Langweile das größte Problem der Kinder<br />
und Jugendlichen auf der Insel darstellt.<br />
Dieses Projekt ist auf sehr große Resonanz<br />
in der Öffentlichkeit gestoßen. „Die Wissenschaftlerinnen<br />
der BAH waren durchschnittlich<br />
einmal alle drei Wochen im Fernsehen<br />
zu sehen“, resümiert Prof. Karen Wiltshire.<br />
3.2 Überleben im Weltraum <strong>–</strong><br />
DLR in<strong>for</strong>miert über<br />
Weltraummedizin<br />
Bis März 2007 wurden am Deutschen<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />
in Köln vier Veranstaltungen der Reihe<br />
<strong>Science</strong> goes Public durchgeführt. Sie<br />
alle richteten sich an Schülerinnen und<br />
Schüler der Oberstufe an Gymnasien, die<br />
naturwissenschaftliche Leistungskurse<br />
besuchen. Dabei besuchten die Gruppen<br />
Institute und Labors des DLR. Hier erhielten<br />
sie eine Einführung in verschiedene<br />
Themen und konnten eigene Experimente<br />
durchführen. Bei der ersten Veranstaltung<br />
st<strong>and</strong>en die Themen Gravitationsbiologie<br />
und Material<strong>for</strong>schung im Vordergrund.<br />
„Dabei haben die Schülerinnen und<br />
Schüler weibliche Wissenschaftlerinnen<br />
in ihrem Arbeitsumfeld erlebt“, erzählt<br />
Ambassador Dr. Bilge Saruhan-Brings, die<br />
am DLR durch den Nachmittag am Material<strong>for</strong>schungsinstitut<br />
geführt hat.<br />
8<br />
Die zweite Veranstaltung f<strong>and</strong> am Institut<br />
für Luft- und Raumfahrtmedizin statt. Auch<br />
hier erläuterte die Forscherin Dr. Ruth Hemmersbach<br />
und Petra Frings Grundlagen zur<br />
Gravitationsbiologie. In einer Diskussionsrunde<br />
ging es um die Frage „Wie bleiben<br />
Astronauten gesund?“. Petra Frings erklärte<br />
die im DLR verfolgten Strategien zum<br />
Überleben im Weltraum. „Anschließend<br />
konnten unsere Besucher in den Mikrobiologie-Laboren<br />
sehen, wie Bakterienmuster<br />
für ihren Flug in den Weltraum präpariert<br />
werden“, berichtet Dr. Elke Rabbow.<br />
An der dritten Veranstaltung , die sich<br />
ebenfalls der Raumfahrtmedizin widmete,<br />
nahmen auch jüngere Schülerinnen und<br />
Schüler ab Klasse 10 teil. Die 20 Schülerinnen<br />
und Schüler der vierten Gruppe<br />
vom Antoniuskolleg in Neunkirchen<br />
setzten sich mit dem „Leben in der Schwerelosigkeit“<br />
ausein<strong>and</strong>er. Sie führten<br />
Experimente mit Pantoffeltierchen durch<br />
zur Gravitationsbiologie und deren Verhalten<br />
in Abhängigkeit von Licht, Wärme<br />
und Sauerstoff, zur Schwerelosigkeit und<br />
notwendigen Maßnahmen zur Vorbeugung<br />
sowie zur Kreislaufphysiologie, bei denen<br />
die Reaktionen von Durchblutung, Herz-<br />
und Kreislauffunktion unter Schwerelosigkeit<br />
näher betrachtet wurden.<br />
3.3 Tür zur Wissenschaft <strong>–</strong><br />
DKFZ vermittelt breiten Einstieg in die<br />
Krebs<strong>for</strong>schung<br />
Die <strong>Ambassadors</strong> am Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
(DKFZ) in Heidelberg<br />
arbeiten in ihrem Teil des Projektes mit der<br />
Pädagogischen Hochschule in Heidelberg<br />
Die Veranstaltungen am<br />
DKFZ sollten den Schülerinnen<br />
und Schülern auch<br />
die Arbeitsbedingungen<br />
von Wissenschaftlerinnen<br />
näher bringen.<br />
zusammen. Gemeinsam sollen didaktische<br />
Ansätze entwickelt werden, wie die komplexe<br />
Materie dieses Forschungsgebiets für<br />
Laien begreifbar werden kann. „Gleichzeitig<br />
bietet <strong>Science</strong> goes Public eine ideale<br />
Gelegenheit zur Professionalisierung angehender<br />
NaturwissenschaftslehrerInnen“, ist<br />
Dr. Anja Lembens überzeugt.<br />
Um den gestiegenen An<strong>for</strong>derungen der<br />
Vermittlung einer angemessenen naturwissenschaftlichen<br />
Grundbildung in<br />
den Schulen gerecht werden zu können,<br />
benötigen angehende NaturwissenschaftslehrerInnen<br />
vielfältige Kompetenzen, die<br />
sie sich in den <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projektseminaren<br />
aneignen können.<br />
In der ersten Veranstaltung stellten die<br />
Lehramtsstudierenden zusammen mit<br />
Schülerinnen einer zehnten Klasse szenisch<br />
dar, worüber die Wissenschaftlerin<br />
des DKFZ, Dr. Angela Risch aus der Abteilung<br />
Toxikologie und Krebserkrankungen,<br />
referierte <strong>–</strong> über den Einfluss der Gene auf<br />
die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung.<br />
In ansprechender Art symbolisierten<br />
sie eine Zelle, die unterschiedlich auf den<br />
„Angriff“ von schädlichen Substanzen<br />
reagieren kann, je nachdem wie die genetische<br />
Voraussetzung der jeweiligen Person<br />
ist. „Mit dieser Veranstaltung haben wir<br />
unsere Arbeit erfolgreich und auf hohem<br />
wissenschaftlichen Niveau für eine breite<br />
Öffentlichkeit transparent gemacht“, ist<br />
sich Dr. Angela Risch sicher.<br />
Die zweite Veranstaltung dieser Reihe<br />
wurde von Schülerinnen der 10. Klasse der<br />
Raphael Realschule Heidelberg für jüngere
<strong>Science</strong> goes Public<br />
Im Rahmen von <strong>Science</strong><br />
goes Public am DKFZ<br />
sollten die Kinder und Jugendlichen<br />
auch das in der<br />
Öffentlichkeit dominierende<br />
Bild vom Wissenschaftler<br />
und seiner Arbeitsweise<br />
hinterfragen.<br />
Kinder gestaltet. Mit ihrem Slogan „Zigaretten<br />
teeren den Weg zum Tod“ brachten<br />
sie das Thema des Tages anschaulich auf<br />
den Punkt.<br />
Das abwechslungsreiche Konzept für diesen<br />
Tag erarbeiteten sie zusammen mit Dr.<br />
Risch vom DKFZ und Dr. Anja Lembens<br />
von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg<br />
sowie mit ihrer Lehrerin Barbara<br />
Huppertz. „Ohne erhobenen Zeigerfinger<br />
konnten die Jugendlichen <strong>and</strong>ere Schülerinnen<br />
und Schüler über Beweggründe<br />
und Risiken des Tabakrauchens aufklären“,<br />
erzählt Dr. Angela Risch. Die Akteure<br />
bauten dabei geschickt einen Vortrag der<br />
DKFZ-Wissenschaftlerin in szenisches<br />
Spiel ein. Eindrucksvoll machte schließlich<br />
das Gespräch mit einem Lungenkrebspatienten<br />
der Thoraxklinik Heidelberg<br />
erlebbar, was diese Erkrankung für den<br />
Einzelnen bedeutet.<br />
Einer <strong>and</strong>eren Krebserkrankung <strong>–</strong> dem<br />
Hautkrebs <strong>–</strong> war die dritte Veranstaltung<br />
gewidmet, die von Schülerinnen und<br />
Schülern der Jahrgangsstufe 12 sowie von<br />
Lehramtsstudierenden der Pädagogischen<br />
Hochschule Heidelberg gestaltet wurde.<br />
Auch hier diente wieder eine Kombination<br />
aus szenischem Spiel (der didaktischen<br />
Rekonstruktion des fachwissenschaftlichen<br />
Hintergrunds), wissenschaftlichem Vortrag<br />
und selbst gedrehtem Film der verständlichen<br />
Vermittlung der schwierigen Inhalte.<br />
Unterstützt wurden die Studierenden<br />
und SchülerInnen in diesem Fall von Dr.<br />
Silvia Vosseler, die am DKFZ am Thema<br />
„Hautkrebs und Angiogenese“ <strong>for</strong>scht. „In<br />
das Rollenspiel um eine junge Frau, die<br />
eine Hautkrebsdiagnose befürchten muss,<br />
wurde die Präsentation von Dr. Vosseler<br />
geschickt eingebunden, die als Expertin<br />
verdeutlichte, welche Rolle die Neubildung<br />
von Blutgefäßen für das Tumorwachstum<br />
hat. Dies war eine von mehreren Stationen,<br />
die die „Patientin“ auf der Suche<br />
nach In<strong>for</strong>mationen über Hautkrebs im<br />
Laufe der Präsentation durchlief“, berichtet<br />
Dr. Anja Lembens.<br />
Etwas allgemeiner angelegt war dagegen das<br />
Thema der vierten Veranstaltung , in der die<br />
Frage „Wissenschaft und Technik, was geht<br />
mich das an?“ näher beleuchtet wurde. Hier<br />
ging es darum, das in der Öffentlichkeit dominierende<br />
„Bild vom Wissenschaftler und<br />
seiner Arbeitsweise“ zu hinterfragen. In verschiedenen<br />
Szenen und Kurzvorträgen haben<br />
Lehramtsstudierende der Pädagogischen<br />
Hochschule Heidelberg die herrschenden<br />
Mythen mit der Realität konfrontiert.<br />
Neben der Vermittlung fachwissenschaftlicher<br />
Inhalte zum Thema Umweltkanzerogene<br />
ging es bei dieser Veranstaltung zum<br />
großen Teil auch darum, die Leistung von<br />
Wissenschaftlerinnen transparent zu machen.<br />
„Dazu haben die Studierenden einerseits<br />
in einem selbst gedrehten Film das<br />
Arbeitsumfeld der DKFZ-Mitarbeiterin Dr.<br />
Angela Risch vorgestellt und <strong>and</strong>ererseits<br />
am Beispiel von Marie Curie auf die Leistung<br />
weiblicher Forscherinnen in der Vergangenheit<br />
aufmerksam gemacht“, schildert<br />
Dr. Barbara Bertram, die zugleich das <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>-Programm koordiniert, den Ablauf<br />
des Abends im Forschungszentrum.<br />
Ganz direkt wurde in dieser Veranstal-<br />
tung die unzureichende Repräsentanz von<br />
Frauen in Führungspositionen an wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen angesprochen<br />
und diskutiert.<br />
In der fünften Veranstaltung “Gentherapie<br />
- Die GEN-iale Therapie der Zukunft?!”<br />
st<strong>and</strong> Dr. Stephanie Laufs mit ihrem Forschungsgebiet<br />
als Ambassador des DKFZ<br />
zur Verfügung. Lehramtsstudierende der<br />
Pädagogischen Hochschule Heidelberg<br />
sowie SchülerInnen und Schüler des Ursulinen-Gymnasiums<br />
in Mannheim erarbeiteten<br />
sich die Grundlagen der Gentechnik,<br />
beschäftigten sich mit den Methoden,<br />
Chancen und Risiken der Gentherapie und<br />
beleuchteten die ethisch-moralischen Implikationen<br />
dieser Therapie<strong>for</strong>m.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der Dozentin<br />
Dr. Anja Lembens und den beiden<br />
Lehrerinnen Dr. Claudia Eysel und Gudrun<br />
Monshausen entst<strong>and</strong> wiederum eine abwechslungsreiche<br />
öffentliche Präsentation,<br />
die Laien im Auditorium des L<strong>and</strong>esmuseums<br />
für Technik und Arbeit in Mannheim<br />
diese Thematik transparent machen sollte.<br />
Zur Veranschaulichung der komplizierten<br />
Vorgänge bei der Reparatur von Genen<br />
durch Einschleusung „intakter“ Genabschnitte<br />
in die Zellkerne wurde beispielsweise<br />
ein kurzer Fachvortrag von Dr.<br />
Laufs durch eine Schwarzlichttheaterszene<br />
didaktisch rekonstruiert und visualisiert.<br />
Hierbei gingen Fachwissenschaft und<br />
adressatengerechte Darstellung eine vielversprechende<br />
Synthese ein.<br />
9
0<br />
. <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
Der weibliche Blickwinkel führt wissenschaftliche Arbeiten nicht selten in ganz neue<br />
Richtungen und erzielt ganz besondere Ergebnisse. Dies ist einer der Gründe, wes-<br />
halb die Repräsentanz von Frauen in der Wissenschaft und insbesondere in höheren<br />
Positionen nachhaltig gestärkt werden muss. Ein weiterer bislang nur relativ wenig<br />
verfolgter Ansatz stellt darüber hinaus geschlechtsspezifische Fragestellungen in den<br />
Mittelpunkt der Forschung. Beide Aspekte zugleich stehen beim Teilprojekt <strong>Women</strong> in<br />
<strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> im Mittelpunkt, das am Forschungszentrum für Umwelt<br />
und Gesundheit (GSF) in München speziell für das EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> entwickelt<br />
wurde
. <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> - <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
Der weibliche Blickwinkel führt wissenschaftliche<br />
Arbeiten nicht selten in ganz<br />
neue Richtungen und erzielt ganz besondere<br />
Ergebnisse. Dies ist einer der Gründe,<br />
weshalb die Repräsentanz von Frauen in<br />
der Wissenschaft und insbesondere in höheren<br />
Positionen nachhaltig gestärkt werden<br />
muss. Ein weiterer bislang nur relativ<br />
wenig verfolgter Ansatz stellt darüber hinaus<br />
geschlechtsspezifische Fragestellungen<br />
in den Mittelpunkt der Forschung. Beide<br />
Aspekte zugleich stehen beim Teilprojekt<br />
<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
im Mittelpunkt, das am Forschungszentrum<br />
für Umwelt und Gesundheit (GSF)<br />
in München speziell für das EU-Projekt<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> entwickelt wurde.<br />
Exzellente Wissenschaftlerinnen als <strong>Ambassadors</strong><br />
und weitere erfolgreiche Wissenschaftlerinnen<br />
organisierten insgesamt<br />
sechs Veranstaltungen, um das Interesse<br />
junger Frauen für Wissenschaft und Technik<br />
zu stärken. „Neben dem Wissenstransfer<br />
leistet unser Projekt einen wichtigen<br />
Beitrag, um die Teilnahme von Frauen in<br />
der Wissenschaft und in der technischen<br />
Entwicklung anzuregen und zu fördern“,<br />
erläutert PD Dr. Annette Peters von der<br />
GSF. „Außerdem wollen wir hiermit junge<br />
Wissenschaftlerinnen für die Übernahme<br />
von Leitungspositionen stärken.“ Zusammen<br />
mit der zweiten Ambassador des<br />
Instituts, Dr. Michaela Aubele, erhofft sie<br />
sich Impulse, die ähnliche Entwicklungen<br />
in <strong>and</strong>eren Bereichen und <strong>and</strong>eren europäischen<br />
Ländern auf den Weg bringen.<br />
<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
steht unter der Schirmherrschaft<br />
der Bayerischen Staatsministerin Christa<br />
Stewens und richtet sich in erster Linie an<br />
Vertreter und Vertreterinnen aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik. „Wir wollen<br />
wichtige Multiplikatoren mit einbeziehen<br />
wie z.B. die bayerische Regierung, die<br />
Stadt München, die Presse, Krankenversicherungen,<br />
Patientenorganisationen,<br />
Kirchen und örtliche Industrievertreter z.B.<br />
von Siemens und BMW“, beschreibt die<br />
GSF-Wissenschaftlerin Dr. Michaela Aubele<br />
die Zielrichtung des Projektes. „Außerdem<br />
beteiligen wir auch Lehrer und Eltern sowie<br />
Interessensvertreter aus der Wissenschaft<br />
<strong>–</strong> insbesondere von <strong>and</strong>eren <strong>Helmholtz</strong>zentren<br />
und den Münchener Universitäten.“<br />
Die erste Veranstaltung dieses Projektes<br />
widmete sich dem Thema „Herzinfarkt<br />
- Frauenherzen außer Takt?“. In Vorträgen<br />
und mit begleitender Poster-Ausstellung<br />
gingen die Wissenschaftlerinnen der Frage<br />
nach: „Sind Männer und Frauen wirklich<br />
so verschieden?“ und analysierten das<br />
Herzinfarktregister für die letzten 20 Jahren<br />
im Hinblick auf geschlechtsspezifische<br />
Unterschiede. „Auf dem Poster wurde insbesondere<br />
auf die psychosozialen Aspekte<br />
des Herzinfarkts eingegangen“, erzählt<br />
Allmut Hörmann, Gleichstellungsbeauftragte<br />
am GSF.<br />
„Feinstaub - klein und gemein“, war der<br />
Titel der zweiten Veranstaltung, bei der<br />
Dr. Annette Peters den jüngsten St<strong>and</strong> der<br />
Forschung zu diesem derzeit auch von<br />
Politik und Gesellschaft intensiv diskutierten<br />
Thema vorstellte. „Dabei steht<br />
die Rolle von Partikeln unterschiedlicher<br />
Größe und aus unterschiedlichern Quellen<br />
im Mittelpunkt des Interesses, etwa bei<br />
der Untersuchung des Zusammenhangs<br />
zwischen der Luftverschmutzung und dem<br />
gehäuften Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen“,<br />
erläutert Dr. Annette Peters.<br />
Dr. Claudia Traidl-Hofmann von der<br />
Klinischen Kooperationsgruppe Umweltdermatologie<br />
und Allergologie ergänzte<br />
diese Aspekte um die Einflüsse von Umweltfaktoren.<br />
Mit dem Thema „Krebs <strong>–</strong> die Gefahr von<br />
innen“ setzte sich eine Veranstaltung<br />
im März 2007 ausein<strong>and</strong>er. Die Arbeiten<br />
der vortragenden Wissenschaftlerinnen<br />
befassten sich mit malignen Erkrankungen,<br />
die in erheblichem Maße durch<br />
persönliche (genetische) Risikofaktoren,<br />
durch den Lebensstil oder die Umweltbedingungen<br />
beeinflusst werden. Dabei
erichtete Dr. Michaela Aubele unter dem<br />
Titel „Genregulation: Wenn ‚Unbekannte’<br />
das Zusammenspiel stören“ über ihre<br />
Arbeit zum Mammakarzinom.<br />
Eine Mischung aus Posterausstellung,<br />
Vorträgen und Diskussion war auch<br />
die letzteVeranstaltung mit dem Thema<br />
„Schlüssel und Schloss - was hat ELI-<br />
SA damit zu tn?“ Dabei schlugen die<br />
Wissenschaftlerinnen einen Bogen von<br />
den Wissenschaftlerinnen gestern zu<br />
den Forscherinnen heute. Während Dr.<br />
Christiane Wilke vom Forum (??) Frauen<br />
und Geschichte in München darstellte, wie<br />
mühsam sich die Frauen die geschlossene<br />
Männergesellschaft an Universitäten und<br />
Wissenschaftseinrichtungen erobern muss-<br />
Die Veranstaltungen des<br />
GSF richteten sich in<br />
erster Linie an wichtige<br />
Multiplikatoren in Politik<br />
und Wirtschaft.<br />
unten links: bei der Veranstaltung<br />
„Feinstaub - klein<br />
und gemein“, rechts das<br />
Auditorium bei „Krebs - die<br />
Gefahr von innen“<br />
ten, zeigten die Forscherinnen vom GSF,<br />
dass wissenschaftliche Höchstleistung<br />
heute auch bei Frauen selbstverständlich<br />
ist. So berichtete beispielsweise Dr. Petra<br />
Krämer vonm Institut für Ökologische<br />
Chemie am GSF über die Anwendungsmöglichkeiten<br />
selektiver Antikörper zur<br />
Diagnose von Umweltschadstoffen, wie<br />
Pestiziden und Nitroaromaten.
5. Kidsbits<br />
Das Interesse für Wissenschaft und Technik lässt sich sehr gut schon bei den ganz<br />
Kleinen wecken, denn in diesem Alter sind die Kinder aufgrund ihrer natürlichen Neu-<br />
gier offen für solche Fragestellungen. Dies macht sich das Projekt Kidsbits <strong>–</strong> <strong>Science</strong><br />
<strong>for</strong> Kids zunutze, das vom Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching entwickelt und<br />
durchgeführt wird. Auf spielerische Art können Kinder vom Kindergartenalter an Nä-<br />
heres über die Fusions<strong>for</strong>schung erfahren und selbst kleine Experimente machen.
Das Interesse für Wissenschaft und Technik<br />
lässt sich sehr gut schon bei den ganz Kleinen<br />
wecken, denn in diesem Alter sind die<br />
Kinder aufgrund ihrer natürlichen Neugier<br />
offen für solche Fragestellungen. Dies macht<br />
sich das Projekt Kidsbits <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> Kids<br />
zunutze, das vom Institut für Plasmaphysik<br />
(IPP) in Garching entwickelt und durchgeführt<br />
wird. Auf spielerische Art können Kinder<br />
vom Kindergartenalter an Näheres über<br />
die Fusions<strong>for</strong>schung erfahren und selbst<br />
kleine Experimente machen. „Unsere Wissensshow<br />
bietet Wissenschaft zum Anfassen<br />
für Kinder unterschiedlicher Altersstufen“,<br />
erläutert PD Dr. Elisabeth Wolfrum vom IPP.<br />
Das Programm für Vorschul- und Grundschulkinder<br />
bis zur 3. Klasse spannt einen<br />
Bogen von Fakten zum Thema Energie<br />
über Forschungen zum Atom bis hin zur<br />
Fusions<strong>for</strong>schung. „Bereits im Vorfeld<br />
haben wir uns durch Schul- und Kindergartenbesuche<br />
in<strong>for</strong>miert, um einen<br />
Ansatz und entsprechende Experimente<br />
zu wählen, mit denen wir die Jüngsten<br />
erreichen“, erzählt Ute Schneider-Maxon,<br />
aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Leiterin des Kinder- und Jugendprogramms<br />
am IPP.<br />
6<br />
5. Kidsbits<br />
Das Konzept für Grundschulkinder will<br />
schon bei den ganz Kleinen vermitteln,<br />
dass Energieressourcen begrenzt sind.<br />
„Dadurch wird die Notwendigkeit der Fusions<strong>for</strong>schung<br />
als Lieferant der Energie in<br />
der Zukunft schnell deutlich“, so Dr. Petra<br />
Nieckchen, aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.<br />
„Zum weiteren Verständnis<br />
erläutern wir dann das Forschungsgebiet<br />
Fusion <strong>–</strong> die sozusagen die Energieproduktion<br />
der Sonne auf der Erde nachvollzieht.“<br />
Premiere hatte dieses Projekt im Kindergarten<br />
Sonnenblume . Dank des Namens<br />
des Kindergartens ließ sich der Bogen zum<br />
Thema Sonnenenergie und Fusions<strong>for</strong>schung<br />
leicht spannen. Spielerisch konnten<br />
die Besucherinnen im Kindergarten<br />
zwischen Erklärungen, aktivem „Forschen“<br />
und der Nachbesprechung der durchgeführten<br />
Experimente wechseln.<br />
Für Schülerinnen und Schüler der siebten<br />
Klasse am Gymnasium bietet das IPP<br />
einen Besuch der Wissenschafts-Botschafterin<br />
Dr. Elisabeth Wolfrum und ihrer<br />
Kolleginnen im Unterricht an, die Motivation<br />
zur Fusions<strong>for</strong>schung und Inhalte<br />
zum Forschungsfeld Fusion anschaulich<br />
darstellen. Auch hier wird das Wissen<br />
durch kleine Experimente vertieft. Im<br />
Anschluss an die eigentliche Präsentation<br />
der wissenschaftlichen Inhalte steht eine<br />
Diskussionsrunde auf dem Programm,<br />
bei der es auch um das Berufsfeld der<br />
Physiker geht. Hierbei werden Jungen und<br />
Mädchen getrennt. „Für die Gruppe der<br />
Schülerinnen stellt dabei die Botschafterin<br />
ein wichtiges Rollenmodell in einem sehr<br />
männlich dominierten Wissenschaftszweig<br />
dar“, weiß Ute Schneider-Maxon, Gleichstellungsbeauftragte<br />
am IPP.<br />
Der erste Besuch dieser Reihe f<strong>and</strong> am<br />
Gymnasium Wolzach und am Werner<br />
Heisenberg-Gymnasium in Garching im<br />
Mai, Juni und Juli 2006 statt. Zur Vorbereitung<br />
erhielten die Schülerinnen und<br />
Schüler drei Wochen vor dem Besuch der<br />
<strong>Ambassadors</strong> einige Aufgaben, wie zum<br />
Beispiel den Strombedarf anh<strong>and</strong> des Zählers<br />
zu Hause zu dokumentieren. Mit Hilfe<br />
dieser Daten f<strong>and</strong>en die IPP-Wissenschaftlerinnen<br />
den Einstieg in die Thematik.<br />
Über die Frage nach dem unterschiedlichen<br />
Energieverbrauch in Industrie- und<br />
Entwicklungsländern wurde zum Thema<br />
Fusion übergeleitet.<br />
Schon die ganz Kleinen<br />
interessieren sich für<br />
Wissenschaft, wenn sie<br />
spielerisch vermittelt<br />
wird.a
Leistungs- und Grundkurse in Physik<br />
oder Mathematik werden eingeladen, das<br />
Institut für Plasmaphysik zu besuchen und<br />
sich von den großen und komplizierten<br />
Experimenten zu Fusion und Energie<strong>for</strong>schung<br />
selbst ein Bild zu machen. „Ein<br />
geeigneter Einführungsvortrag hilft, die<br />
Fusions<strong>for</strong>schung verständlich darzustellen<br />
und Erfolge und Probleme zu beleuchten“,<br />
erzählt Dr. Elisabeth Wolfrum.<br />
Im März 2007 präsentierte das IPP sein<br />
Schülerlabor auch im Europäischen<br />
Parlament in Brüssel . Zusammen mit<br />
<strong>and</strong>eren <strong>Helmholtz</strong>-Schülerlaboren<br />
wurde eine Ausstellung organisiert, die<br />
von Schulklassen der 10. und 11. Jahrgangsstufe<br />
verschiedener europäischer<br />
Schulen besucht wurde. Dabei bot das IPP<br />
Experimente zum Thema Magnetismus an,<br />
welcher in der Plasmaphysik eine große<br />
Rolle spielt. Aus einem Eisennagel haben<br />
die Jugendlichen einen Elektromagneten<br />
hergestellt und getestet. Während der<br />
Wickelarbeit erhielten die Schülerinnen<br />
und Schüler parallel In<strong>for</strong>mationen über<br />
Plasmaphysik, Fusions<strong>for</strong>schung und zu<br />
Fusion als Energieoption der Zukunft.<br />
Zusätzlich gab es Flyer und Plakate zu<br />
diesen Themen.<br />
Ein weiteres Ergebnis des kidsbits-Projektes<br />
ist eine für Kinder im Alter von 8<br />
bis etwa 12 gestaltete Broschüre. Darin<br />
werden Fragen zu Energie, der allgemeinen<br />
Energiesituation und der Fusions<strong>for</strong>schung<br />
verständlich erklärt. „Dabei wollen<br />
wir auch Fusionskraftwerke als mögliche<br />
Energielieferanten der Zukunft vorstellen“,<br />
erläutern Iris Eckl und Ute Schneider-Ma-<br />
xon vom IPP. Mit der Broschüre werden<br />
die Kinder angeregt, kleine Experimente<br />
selbst durchzuführen und ihre Beobachtungen<br />
mit den Erklärungen im Heft<br />
abzugleichen.<br />
Mit dem kidsbits-Projekt wurden im<br />
Rahmen von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> in elf Veranstaltungseinheiten<br />
etwa 400 Personen erreicht,<br />
davon 380 Kinder und 20 Erwachsene.<br />
Die 20-seitige Kinderbroschüre hat<br />
eine Auflage von 5.000 Stück und findet<br />
bei den Kinder- und Jugendprojekten am<br />
IPP reißenden Absatz.<br />
In der Broschüre für<br />
Kinder werden Fragen zu<br />
Energie, der allgemeinen<br />
Energiesituation und<br />
der Fusions<strong>for</strong>schung<br />
verständlich erklärt.<br />
Das Programm für Vor-<br />
und Grundschulkinder<br />
bot den „Nachwuchswissenschaftlern“<br />
die<br />
Möglichkeit, sich unter<br />
verschiedensten Aspekten<br />
mit dem Thema Energie<br />
zu befassen<br />
7
8<br />
6. Physik.begreifen<br />
Physikalische Experimente und die Arbeit der Physikerinnen anschaulich werden zu<br />
lassen, ist das Anliegen der <strong>Ambassadors</strong> am Deutschen Elektronensynchrotron (DESY)<br />
in Hamburg. Die zweitätige Veranstaltungsreihe am DESY wird von den Wissenschaft-<br />
lerinnen in Zusammenarbeit mit dem Schülerlabor „physik.begreifen“ für 17 bis 19<br />
jährige Schüler der Gymnasialen Oberstufe an Gymnasien und Gesamtschulen dreimal<br />
jährlich durchgeführt und möchte das Interesse junger Erwachsener, insbesondere<br />
junger Frauen, an einer naturwissenschaftlichen Laufbahn wecken. Die Schülergrup-<br />
pen wurden von den eingeladenen Schulen zusammengestellt. Es nahmen Physik-<br />
Leistungskurse aber auch speziell zusammengestellte Gruppen naturwissenschaftlich<br />
interessierter Schüler verschiedener Kurse der Oberstufe aus den unterschiedlichsten<br />
Stadtteilen Hamburgs teil.
Physikalische Experimente und die Arbeit<br />
der Physikerinnen anschaulich werden zu<br />
lassen, ist das Anliegen der <strong>Ambassadors</strong><br />
am Deutschen Elektronensynchrotron<br />
(DESY) in Hamburg. Die zweitätige Veranstaltungsreihe<br />
am DESY wird von den<br />
Wissenschaftlerinnen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Schülerlabor „physik.begreifen“<br />
für 17 bis 19 jährige Schüler der Gymnasialen<br />
Oberstufe an Gymnasien und<br />
Gesamtschulen dreimal jährlich durchgeführt<br />
und möchte das Interesse junger<br />
Erwachsener, insbesondere junger Frauen,<br />
an einer naturwissenschaftlichen Laufbahn<br />
wecken.<br />
Die Schülergruppen wurden von den eingeladenen<br />
Schulen zusammengestellt. Es<br />
nahmen Physik-Leistungskurse aber auch<br />
speziell zusammengestellte Gruppen naturwissenschaftlich<br />
interessierter Schüler<br />
verschiedener Kurse der Oberstufe aus den<br />
unterschiedlichsten Stadtteilen Hamburgs<br />
teil. Im Durchschnitt lag der Anteil junger<br />
Frauen in diesen Gruppen bei 44%.<br />
Bei der Veranstaltung hatten die Schülerinnen<br />
und Schüler am ersten Tag die<br />
Möglichkeit, im physik.begreifen Quanten-<br />
0<br />
6. Physik.begreifen<br />
labor bei der Durchführung und Analyse<br />
eigener, der Oberstufe angemessener Versuche<br />
Physik aus dem Bereich der Quantenphysik<br />
ganz anschaulich und mit viel<br />
Spaß zu erfahren. An beiden St<strong>and</strong>orten<br />
der Forschungseinrichtung <strong>–</strong> in Hamburg<br />
und in Zeuthen <strong>–</strong> wurden entsprechende<br />
Labors geschaffen, in denen Schulklassen<br />
in einem eintägigen Praktikum Experimente<br />
zum Thema Vakuum oder in Hamburg<br />
auch zu den Themen Radioaktivität<br />
oder Quantenphysik durchführen können.<br />
Im Schuljahr 2006/2007 haben 7500<br />
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen<br />
4 - 13 diese Angebote in Hamburg<br />
und Zeuthen genutzt.<br />
Der zweite Tag ist einer Diskussionsrunde<br />
mit Naturwissenschaftlerinnen am DESY<br />
gewidmet, bei der die Schülerinnen und<br />
Schüler Forschung, Arbeit und Werdegänge<br />
der Naturwissenschaftlerinnen aus<br />
erster H<strong>and</strong> kennen lernen und diskutieren.<br />
Die Botschafterinnen in Sachen<br />
Frauen in der Wissenschaft stellten ihre<br />
sehr unterschiedlichen Berufslaufbahnen<br />
und Positionen bei DESY vor, von der<br />
Doktor<strong>and</strong>in, über wissenschaftliche<br />
Gruppen- und Beamline-Leiterinnen<br />
bis zur Projektmanagerin, diskutierten<br />
gemeinsame Themenstellungen und beantworteten<br />
Fragen. „Mit der Vorstellung der<br />
sehr verschiedenen Lebensläufe der fünf<br />
Wissenschaftlerinnen der ersten Veranstaltung<br />
ging es in eine rege Diskussionsrunde“,<br />
erinnert sich Dr. Karen Rickers. „Die<br />
Fragen drehten sich in erster Linie um<br />
das Studium aber auch um die Motivation<br />
der Schülerinnen und Schüler, sich für<br />
Naturwissenschaften zu interessieren und<br />
ein Studium in dem Bereich anzugehen“,<br />
ergänzt Dr. Ute Krell.<br />
Die <strong>Ambassadors</strong> am DESY Dr. Karen<br />
Rickers und Dr. Elke Plönjes, Projektleiterin<br />
Dr. Ute Krell, sowie physik.begreifen<br />
Quantenlabor-Leiterin Karen Ong haben<br />
jeweils verschiedene Wissenschaftlerinnen<br />
zu den Veranstaltungen eingeladen, so<br />
dass auch Gesprächsrunden in Kleingruppen<br />
mit jeweils vier bis fünf Schülern als<br />
Teil des Programms durchgeführt werden<br />
konnten. Der Tag wurde mit einer Führung<br />
zu den Arbeitsplätzen der Wissenschaftlerinnen<br />
abgeschlossen, was den Schülern<br />
erlaubte, die beeindruckenden Groß<strong>for</strong>schungsanlagen<br />
DORIS und FLASH aus<br />
nächster Nähe zu sehen.<br />
In die Gestaltung der Diskussionsrunde<br />
und auch im Quantenlabor sowie bei der<br />
Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler<br />
auf die Veranstaltung in den Schulen<br />
wurden aktiv Lehramtsstudentinnen und<br />
-studenten der Fächer Physik und Chemie<br />
aus einem Kurs von Prof. Dr. Anneliese<br />
Wellensiek der Universität Hamburg<br />
einbezogen, die so Erfahrungen bei der<br />
Präsentation wissenschaftlicher Arbeit<br />
auch außerhalb von Schule und Universität<br />
gewinnen.<br />
In einer intensiven Zusammenarbeit<br />
zwischen Dr. Ute Krell, Karen Ong und<br />
den beteiligten Wissenschaftlerinnen mit<br />
den Studentinnen und Studenten sowohl<br />
bei der Vorbereitung als auch der<br />
Nachbereitung der Diskussionsrunden<br />
wurden verschiedene einführende und<br />
auflockernde Gestaltungselemente durch
die Studentinnen und Studenten erarbeitet<br />
und eingebracht.<br />
Nach einer Hospitation während der<br />
ersten Veranstaltung haben sich die<br />
Studentinnen und Studenten in der<br />
zweiten Veranstaltung im Juni 2006 , die<br />
hier beispielhaft dargestellt werden soll,<br />
in einem Projektseminar mit der Frage<br />
befasst: „Warum fehlt häufig die Identifikation<br />
von Schülerinnen und Schülern<br />
mit den Naturwissenschaften?“. Aufgabe<br />
für die angehenden Lehrerinnen und<br />
Lehrer war es dabei, Wege zu entwickeln,<br />
um Oberstufenschüler eines Hamburger<br />
Gymnasiums für die spätere Wahl eines<br />
naturwissenschaftlichen Studiengangs zu<br />
gewinnen und den naturwissenschaftlichen<br />
Unterricht so zu gestalten, dass er<br />
bei den Schülerinnen und Schülern auf<br />
Interesse stößt.<br />
Ein Teil der Gruppe beteiligte sich direkt<br />
an dem <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>-Projekt, bereitete<br />
den Besuch von Oberstufenschülerinnen<br />
und <strong>–</strong>schülern am DESY mit vor und war<br />
auch an der Durchführung, z.B. mit Sketchen<br />
und Spielen, beteiligt. „Die von den<br />
Studentinnen und Studenten verwendeten<br />
vielfältigen didaktischen Methoden führten<br />
zu einer lebendigen Stimmung“, so<br />
Karen Ong. „Die Schülerinnen und Schüler<br />
nutzten den direkten Kontakt zu den vier<br />
Wissenschaftlerinnen sehr lebhaft, um ihre<br />
Fragen zu stellen.“<br />
Die Seminarteilnehmer, die nicht an der<br />
Durchführung des DESY-Besuchs beteiligt<br />
waren, versuchten sich dem Problem,<br />
wie das Interesse an Naturwissenschaften<br />
geweckt werden kann, in Form einer<br />
„interaktiven“ Ausstellung im Gymnasium<br />
Willhöden zu nähern. Aufbauend auf<br />
dieses erste erfolgreiche Projekt mit den<br />
Studenten von Frau Prof. Dr. Wellensiek<br />
wurden auch in den folgenden Veranstaltungen<br />
mit den jeweiligen Seminargruppen<br />
zusammengearbeitet .<br />
Im Rahmen des <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projekts haben<br />
die <strong>Ambassadors</strong> auch Schülerinnen<br />
die Gelegenheit gegeben, für zwei bis drei<br />
Wochen in einem Praktikum die Arbeit der<br />
Wissenschaftlerinnen umfassend kennenzulernen,<br />
die die Schülerin Sophie-Charlotte<br />
Alt besonders schön in einem Poster<br />
zusammengefasst hat. Außerdem hatten<br />
Studierende die Möglichkeit, im Quantenlabor<br />
mitzuarbeiten, die Schülerversuche<br />
Wissenschaftlerinnen<br />
am DESY erläuterten<br />
den Schülerinnen und<br />
Scülern ihre Berufslaufbahn<br />
und ihre derzeitige<br />
Tätigkeit. und<br />
gaben die Möglichkeit<br />
zu eigenen Versuchen<br />
(unten links)<br />
aufzubauen und Arbeitsmaterialien zu<br />
entwickeln und die einzelnen Veranstaltungen<br />
im Labor vorzubereiten.<br />
Während der gemeinsamen Arbeit am<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projekt entst<strong>and</strong> die Idee zu<br />
dem neuen Projekt „Lernleister“, welches<br />
Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe<br />
II ermöglicht, eigene Forschungsarbeiten<br />
am DESY durchzuführen und<br />
diese als „besondere Lernleistung“ in der<br />
Schule anrechnen zu lassen. Dieses Projekt<br />
findet im Moment mit sechs Schülerinnen<br />
und Schülern aus der Oberstufe von zwei<br />
Schulen aus Hamburg und Schleswig-Holstein<br />
statt.<br />
1
7. Begleit<strong>for</strong>schung und Ergebnisse<br />
Das EU-Projekt “<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> (PA)” ist in die<br />
Gesamtthematik <strong>Science</strong> <strong>and</strong> Society eingebettet. PA sucht mit seinen Wissenschaft-<br />
lerinnen, den <strong>Ambassadors</strong>, den direkten Kontakt zur Öffentlichkeit. In der Mehrheit<br />
der Projektvorhaben sind die Zielgruppen Schülerinnen und Schüler, aber auch Ein-<br />
richtungen der Lehrerbildung und „Meinungsbildner“. Eine in diesem Feld angelegte<br />
Forschung berührt die Bereiche Wissenschaft und Gesellschaft, Schule und Lehrer-<br />
bildung. Hierzu wurde von der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg ein umfang-<br />
reiches Evaluationsprogramm durchgeführt und ausgewertet.
7. Begleit<strong>for</strong>schung und Ergebnisse<br />
Das EU-Projekt “<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
<strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> (PA)” ist in<br />
die Gesamtthematik <strong>Science</strong> <strong>and</strong> Society<br />
eingebettet. PA sucht mit seinen Wissenschaftlerinnen,<br />
den <strong>Ambassadors</strong>, den<br />
direkten Kontakt zur Öffentlichkeit. In der<br />
Mehrheit der Projektvorhaben sind die<br />
Zielgruppen Schülerinnen und Schüler, aber<br />
auch Einrichtungen der Lehrerbildung und<br />
„Meinungsbildner“. Eine in diesem Feld<br />
angelegte Forschung berührt die Bereiche<br />
Wissenschaft und Gesellschaft, Schule und<br />
Lehrerbildung.<br />
Die Beziehung von Wissenschaft und<br />
Gesellschaft steht nach wie vor in einem<br />
Spannungsverhältnis. Anstrengungen seitens<br />
der Wissenschaft mit den Programmen Public<br />
Underst<strong>and</strong>ing in <strong>Science</strong> <strong>and</strong> Humanities<br />
(PUSH) des Stifterverb<strong>and</strong>s, die Einrichtung<br />
von Kinderuniversitäten, <strong>Science</strong> Labs etc.<br />
sind Ausdruck des Bemühens, das Spannungsverhältnis<br />
in ein Vermittlungsverhältnis zu<br />
w<strong>and</strong>eln. Der Erfolg dieser Vorhaben wird<br />
davon abhängen, ob mit diesen Aktivitäten die<br />
paternalistische Vermittlung bereits vorh<strong>and</strong>ener<br />
Wissensbestände und/oder (vermeintliche)<br />
Akzeptanzförderung verfolgt wird, oder ob die<br />
Öffnung von Wissenschaft für einen reflektierenden,<br />
ungleich schwierigeren Dialog mit<br />
Laien intendiert oder zumindest möglich ist.<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> stellt sichauch zur Aufgabe zu<br />
klären, welche Spezifika der <strong>Ambassadors</strong> in<br />
der weiblichen Rollenausprägung dem Dialog<br />
mit Laien dienlich sind.<br />
Das hier verfolgte Forschungsdesign<br />
versucht den Evaluations- und Dissemina-<br />
tionsauftrag aus den Workpackages von PA<br />
(punktuelle Interventionen auf Schülerebene)<br />
mit den längerfristigen Interventionen bei<br />
den Lehramtsstudierenden und Schülerinnen<br />
und Schülern mitein<strong>and</strong>er zu verbinden,<br />
aufein<strong>and</strong>er zu beziehen und in einen<br />
sowohl hochschuldidaktischen als auch wissenschaftspolitischen<br />
Kontext zu stellen.<br />
Folgende Instrumente wurden eingesetzt:<br />
• Fragebogen für Studierende der Lehrämter<br />
in den Naturwissenschaften (vor und nach<br />
der Intervention) sowie umfangreiche<br />
Kontrollgruppenuntersuchung mit nationaler<br />
und internationaler Beteiligung.<br />
• Fragebogen für Schülerinnen und Schüler<br />
vor und nach der Intervention.<br />
Da die Auswertungen der SchülerInnendaten<br />
bis zur Drucklegung der Broschüre noch<br />
nicht vorlagen, werden hier erste Ergebnisse<br />
der Studierendengruppen referiert und<br />
exemplarisch dargestellt.<br />
In der empirischen Studie im Forschungsverbund<br />
der Universität Hamburg, der<br />
Pädagogischen Hochschule Heidelberg und<br />
der Pädagogischen Hochschule der Zentralschweiz<br />
in Luzern, die unter dem Dach des<br />
Angehende Lehrerinnen<br />
und Lehrer befassten<br />
sich mit neuartigen<br />
Wegen, um Schülern<br />
ein realistisches Bild<br />
von Wissenschaft und<br />
Forschung zu vermitteln.<br />
(links und rechts<br />
<strong>Science</strong> goes Public am<br />
DKFZ)
EU-Projekts <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> tätig wurden, ist<br />
man den Fragen nachgegangen, ob sich unter<br />
dem Eindruck der hochschuldidaktischen<br />
Interventionen die Vorstellungen der Studierenden<br />
zu naturwissenschaftlichem Unterricht<br />
sowie ihre Kompetenzprofile verändern<br />
und welche Art von Berufsidentität Lehramtstudierende<br />
der naturwissenschaftlichen<br />
Fächer ausbilden. Die Begleituntersuchung<br />
will feststellen, ob die Projektseminare in<br />
den genannten Fragen Wirkung zeigen, d.<br />
h., bieten sie Gelegenheitsstrukturen, um<br />
Kompetenzen wirklich zu entwickeln.<br />
Mittels geschlossenem, reliablem Fragebogen<br />
wurden in einem Pre-Post-Design (Anfang<br />
und Ende des Semesters) die Daten durch die<br />
Befragung von Lehramtsstudierenden der<br />
Naturwissenschaften an den drei genannten<br />
Hochschulen erhoben (siehe unten).<br />
In Bezug auf die Berufsidentität liegen folgende<br />
Vorannahmen zugrunde:<br />
Es wird von zwei Arten des beruflichen<br />
Selbstverständnisses von Lehrpersonen<br />
der Naturwissenschaften ausgegangen:<br />
Fachexperte/Fachexpertin vs. Pädagoge/<br />
Pädagogin. Berufsidentität ist damit eine<br />
Teilkomponente des Selbstkonzepts, die das<br />
Kompetenzprofil von Lehramtstudierenden<br />
mit beeinflusst.<br />
Der Fragebogen enthält 14 Items, von denen<br />
je sieben Items dem Konstrukt Fachexperte/<br />
Fachexpertin bzw. dem Konstrukt Pädagoge/<br />
Pädagogin zugeordnet werden, die mit einer<br />
acht-stufigen Likert-Skala abgefragt wurden.<br />
Im Zuge der Bildungsst<strong>and</strong>ards der Kultusministerkonferenz<br />
für die naturwissen-<br />
schaftlichen Fächer, die seit dem Schuljahr<br />
2004/05 die Fach- und die H<strong>and</strong>lungsdimension<br />
in einem Verhältnis von 1:4 festlegen,<br />
wird von zukünftigen Lehrerinnen und<br />
Lehrern ein deutlich stärkeres pädagogisches<br />
Profil ge<strong>for</strong>dert. Dies bedeutet jedoch nicht,<br />
dass eine solide fachliche Grundbildung verneint<br />
wird. Vielmehr ist eine Synthese aus<br />
beidem notwendig, um Naturwissenschaften<br />
gut unterrichten zu können.<br />
Die Ergebnisse der Heidelberger und Hamburger<br />
Fragebogenuntersuchung bezüglich<br />
der Teilidentität Pädagoge/Pädagogin unterstützen<br />
diese Entwicklung. Die Lehramtsstudierenden<br />
geben eine höhere pädagogische<br />
als fachwissenschaftliche Selbsteinschätzung<br />
an, die sich beim zweiten Messzeitpunkt<br />
nach dem Seminar noch gesteigert hat. Um<br />
herauszufinden, welche Motive die Studierenden<br />
dazu bewegen, soll mit Leitfadeninterviews<br />
nachevaluiert werden.<br />
Die quantitative Studie zeigt aber bereits,<br />
dass die Projektseminare die aktuell ge<strong>for</strong>derte<br />
Outputorientierung bei den angehenden<br />
Lehrerinnen und Lehrern fördern.<br />
Dadurch sind sie besser gerüstet, um ihren<br />
Schülerinnen und Schülern die Entwicklung<br />
eines angemessenes Wissenschaftsverständnis<br />
zu ermöglichen. Denn als ein zentrales<br />
Kriterium für gelungene naturwissenschaftliche<br />
Bildung gilt die Entwicklung eines<br />
angemessenen Wissenschaftsverständnisses.<br />
Die Schul<strong>for</strong>schung weist außerdem nach,<br />
dass der klassische naturwissenschaftliche<br />
Unterricht bei Schülerinnen und Schülern<br />
ein Bild von Wissenschaft erzeugt, das sich<br />
vielfach im Lernen von Fakten und empirischen<br />
Aussagen erschöpft und deshalb<br />
kein echter Lernsinn entwickelt werden kann<br />
(Lembens 2004, Wellensiek 2005).<br />
Ein solcher Lernsinn erschließt sich oft erst<br />
dann, wenn das Faktenwissen kontextuell<br />
eingebettet ist und dadurch eine Bedeutung<br />
für die Lernenden erhält (Lembens, Risch<br />
und Bertram 2007). Dies wird durch die im<br />
Zusammenhang mit <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> durchgeführten<br />
Projektseminare angestrebt. Wobei<br />
ein doppelter Nutzen zu verzeichnen ist: Einerseits<br />
können die Schülerinnen und Schüler<br />
ein realistischeres Bild von Forschung<br />
und Wissenschaft entwickeln, <strong>and</strong>ererseits<br />
erwerben die angehenden Lehrerinnen und<br />
Lehrer die, für die Bereitstellung angemessener<br />
Lernarrangements notwendigen<br />
Kompetenzen.<br />
5
Ziel von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> war es, Frauen in der Wissenschaft, die bislang von der Gesellschaft<br />
nicht die angemessene Anerkennung bekommen, sichtbar zu machen und diese Problema-<br />
tik in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. Indem die Wahrnehmung von Wissenschaft-<br />
lerinnen geschärft wird, steigt das Verständnis für die Rolle von Forscherinnen in der<br />
wissenschaftlichen Welt <strong>–</strong> in der Öffentlichkeit ebenso wie in der wissenschaftlichen Ge-<br />
meinschaft. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> soll eine Basis schaffen für politische Maßnahmen, die das Un-<br />
gleichgewicht zwischen den Geschlechtern beseitigen und Gleichberechtigung schaffen.<br />
Die an <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> beteiligten <strong>Ambassadors</strong> (Botschafterinnen) sind hoch qualifizierte<br />
Wissenschaftlerinnen. Als Biologinnen, Chemikerinnen, Medizinerinnen oder Physikerinnen<br />
vertreten sie die Haupt-Forschungsgebiete der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft. Von ihnen ausge-<br />
hend soll künftig ein Netzwerk wachsen, das hoch qualifizierte weibliche Forscher zusam-<br />
men bringt und Chancengleichheit in Europa und in der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft schafft.<br />
6<br />
8. <strong>Ambassadors</strong><br />
Prof. Dr. Angela<br />
Köhler-Günther<br />
Alfred-Wegener-Institut<br />
für Polar- und<br />
Meeres<strong>for</strong>schung<br />
(AWI), Bremerhaven<br />
Prof. Dr. Karen<br />
Wiltshire<br />
Alfred-Wegener-Institut<br />
für Polar- und<br />
Meeres<strong>for</strong>schung<br />
(AWI), Bremerhaven<br />
Die Diplom-Biologin mit den Schwerpunkten<br />
Zoologie, Mikrobiologie und Meeresbiologie<br />
promovierte und habilitierte an<br />
der Universität Hamburg. Am AWI leitet<br />
sie die Forschungsgruppe für Zellbiologie<br />
und Toxikologie und steht der Abteilung<br />
für Marine Biotechnologie vor. Derzeit ist<br />
sie Gründungsmitglied von Imare. Gleichzeitig<br />
ist sie Professorin für Meeresbiologie<br />
Nach ihrem Studium an der University<br />
College Dublin (BSC.) und am Trinity<br />
College Dublin (MSC.) promovierte und<br />
habilitierte die Irin Dr. Karen Wiltshire an<br />
der Universität Hamburg und machte einen<br />
Abschluss zum P.D. an der Universität<br />
Kiel.<br />
Heute leitet sie die Abteilung Küstendiversität<br />
am Alfred Wegener Institut sowie die<br />
an der International University Bremen<br />
(Jacobs Universität).<br />
Außer auf die Maßnahmen von <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong> setzt sie auf Vernetzungsstrategien<br />
und einen neuen Kommunikationsstil, der<br />
Frauen in Männer-orientierten Gremien<br />
hilft, ihre Interessen durchzusetzen, ohne<br />
die weiblichen Qualitäten ihres Führungsstils<br />
aufzugeben.<br />
zum AWI gehörende Biologische Anstalt<br />
Helgol<strong>and</strong> in der Stiftung Alfred Wegener<br />
Institut für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung.<br />
Zu besseren Förderung von Frauen <strong>for</strong>dert<br />
sie die Einstellung von Familienpädagogen<br />
an den Instituten sowie mehr Kindergartenplätze.
Dr. Elke Plönjes<br />
Deutsches Elektronensynchrotron<br />
(DESY), Hamburg<br />
Dr. Karen Rickers<br />
Deutsches Elektronensynchrotron<br />
(DESY), Hamburg<br />
PD Dr. Angela<br />
Risch<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
(DKFZ), Heidelberg<br />
Dr. habil. Bilge<br />
Saruhan-Brings<br />
Deutsches Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR), Köln<br />
Nach dem Physik-Studium an der Universität<br />
Bonn und der University of New<br />
South Wales in Australien erlangte Dr.<br />
Elke Plönjes ihren Doktortitel an der Universität<br />
Bonn in einem Gemeinschaftsprojekt<br />
mit der Ohio State University, USA.<br />
Die Plasma- und Laser-Physikerin arbeitete<br />
sechs Jahre an der Ohio State University<br />
und ist heute am DESY am Europäischen<br />
Nach dem Vordiplom in Geologie hat<br />
sich Dr. Karen Rickers auf den Fachbereich<br />
Minearlogie spezialisiert und an der<br />
Universität Bonn ihr Diplom abgelegt.<br />
Anschließend promovierte sie in Bonn<br />
mit den Schwerpunkten Petrologie und<br />
Geochemie. Heute arbeitet sie am DESY in<br />
Hamburg als Wissenschaftlerin im Bereich<br />
„Forschung mit Photonen“.<br />
Dr. Angela Risch hat nach ihrem Biochemie-Studium<br />
in Ox<strong>for</strong>d in Großbritannien<br />
auch dort und später an der Universität<br />
Heidelberg promoviert. Heute arbeitet sie<br />
am Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum in<br />
den Fachbereichen Molekulare Epidemiologie<br />
und Pharmakogenetik.<br />
Frauenförderung gelingt ihrer Ansicht<br />
nach am besten, wenn die jeweiligen Vor-<br />
Nach den Abschlüssen im Bereich Materialwissenschaften<br />
zum Bacholor of<br />
<strong>Science</strong> (BSc) und Master of <strong>Science</strong> (MSc)<br />
promovierte Dr. Saruhan-Brings in Irl<strong>and</strong><br />
im Fachgebiet Hochleistungskeramik.<br />
Anschließend habilitierte sie sich an der<br />
TU Freiberg.<br />
Am Deutschen Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt befasst sie sich schwerpunkt-<br />
Röntgen Projekt (FEL) beteiligt. Sie nimmt<br />
eine führende Position in verschiedenen<br />
Forschungsprojekten ein, an denen Wissenschaftler<br />
aus vielen Ländern beteiligt<br />
sind.<br />
Im Hinblick auf die Verbesserung der<br />
Karrierechancen für Frauen setzt sie auf<br />
die Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen.<br />
Auch liegen ihr Projekte zur besseren<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
besonders am Herzen.<br />
gesetzten die Bedeutung dieses Themas<br />
erkannt haben und die Berufslaufbahn<br />
von Frauen unterstützen.<br />
mäßig mit dem Thema „Keramische<br />
Funktions- und Schutzschichten“. Sie ist<br />
überzeugt, dass Frauenförderung nur unter<br />
Einbeziehung von männlichen Kollegen<br />
bzw. von Schülern gelingen kann. Die<br />
Wirksamkeit von Mentoring-Programmen<br />
sieht sie kritisch.<br />
7
8<br />
Dr. Michaela<br />
Aubele<br />
Forschungszentrum<br />
für Umwelt und<br />
Gesundheit (GSF),<br />
München-Neuherberg<br />
Dr. Annette Peters<br />
Forschungszentrum<br />
für Umwelt und<br />
Gesundheit (GSF),<br />
München-Neuherberg<br />
PD Dr. Elisabeth<br />
Wolfrum<br />
Institut für Plasmaphysik<br />
(IPP), München-Garching<br />
Dr. Michaela Aubele studierte an der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Biologie und arbeitet seit 1995 am<br />
Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit<br />
(GSF). Sie hat einen Lehrauftrag<br />
an der Technischen Universität, Institut<br />
für Pathologie und habilitierte in der medizinischen<br />
Fakultät der TU München in<br />
Experimenteller Pathologie. In der GSF<br />
In Konstanz und Tübingen studierte Dr.<br />
Annette Peters Biologie und Mathematik.<br />
Ihren Doktortitel erhielt sie an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in München.<br />
Zudem hat sie an der Harvard School of<br />
Public Health in Boston den Master of<br />
<strong>Science</strong> in Public Health erworben.<br />
In der GSF leitet sie seit 2000 die Arbeitsgruppe<br />
Luftschadstoffepidemiologie am<br />
Nach dem Abitur studierte Dr. Elisabeth<br />
Wolfrum an der TU Wien Physik und promovierte<br />
dort. Am Insitut für Plasmaphysik<br />
befasst sie sich insbesondere mit der<br />
Diagnostik und dem Transport am R<strong>and</strong><br />
eines Tokamakplasmas.<br />
gilt ihr Hauptinteresse den molekularen<br />
Zellveränderungen in humanen Tumoren<br />
(Schwerpunkt Mammakarzinom).<br />
Aus ihrer Sicht müssen Frauen lernen, ihre<br />
eigenen Kompetenzen besser darzustellen,<br />
anstatt sich an männlichen Kompetenzen<br />
zu orientieren.<br />
Institut für Epidemiologie. An der Ludwig-<br />
Maximilians Universität München habilitierte<br />
sie an der Medizinischen Fakultät<br />
in Epidemiologie und hat heute einen<br />
Lehrauftrag am Institut für Medizinische<br />
In<strong>for</strong>mationsverarbeitung, Biometrie und<br />
Epidemiologie.
8.1 Gleichstellungsbeauftragte<br />
Dr. Barbara<br />
Bertram<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
(DKFZ), Heidelberg<br />
Koordination<br />
Eva Viehoff<br />
Alfred-Wegener-Institut<br />
für Polar- und<br />
Meeres<strong>for</strong>schung<br />
(AWI), Bremerhaven<br />
Seit 1995 gibt es an allen <strong>Helmholtz</strong>-Zentren Beauftragte für Chancengleichheit (BfC),<br />
die sich dafür einsetzen, die Chancen von Frauen in den jeweiligen Zentren zu verbessern.<br />
Sie schlossen sich im Arbeitskreis Frauen in Forschungszentren (akfifz) zusammen. Hier<br />
wurden zahlreiche Veranstaltungen organisiert und im Jahr 2005 ein 5-Punkte-Programm<br />
zur Chancengleichheit verabschiedet. In diesem Kreis entst<strong>and</strong> auch die Idee der „Am-<br />
bassadors <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong>“, die von sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren im Rahmen des<br />
EU-Projekts mit Leben gefüllt wurde. Maßgeblich daran beteiligt waren:<br />
Dr. Barbara Bertram studierte Pharmazie<br />
in Bonn und Montpellier und promovierte<br />
am Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum.<br />
Dort <strong>for</strong>scht sie in den Themengebieten<br />
Krebsprävention, Tabakkontrolle und Toxikologie.<br />
Gleichzeitig engagiert sie sich<br />
für Gleichstellungspolitik und ist seit 1999<br />
Beauftragte für Chancengleichheit an dem<br />
Heidelberger Institut.<br />
Nach ihrem Studium der Agrarwissenschaften<br />
an der Christian Albrechts Universität<br />
Kiel arbeitete Eva Vehoff am Alfred<br />
Wegener Institut zunächst im Bereich<br />
Glaziologie bevor sie 2000 zur Frauenbeauftragten<br />
gewählt wurde. Sie engagiert<br />
sich seither auch im Arbeitskreis Frauen in<br />
Forschungszentren (akfifz), dessen Sprecherin<br />
sie seit Frühjahr 2007 ist.<br />
Besonders wirkungsvoll zur Förderung<br />
von Frauen sind ihrer Ansicht nach neben<br />
den Maßnahmen von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
Mentoring-Programme sowie der Total<br />
E-Quality Award. Im wissenschaftlichen<br />
Umfeld hat sie sich ein umfangreiches<br />
persönliches Netzwerk aufgebaut.<br />
Wissenschaftlerinnen müssen in ihren<br />
einzelnen Wissenschaftsgemeinschaften<br />
besser wahrgenommen, ist Viehoff überzeugt.<br />
Mentoring, Netzwerkbildung und<br />
auch gerade Programme wie <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
können ihrer Ansicht nach diese Wahrnehmung<br />
stärken.<br />
9
50<br />
Ulrike Rachow<br />
Deutsches Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR), Köln<br />
Allmut Hörmann<br />
Forschungszentrum<br />
für Umwelt und<br />
Gesundheit (GSF),<br />
München-Neuherberg<br />
Ute Schneider-<br />
Maxon<br />
Institut für Plasmaphysik,<br />
(IPP), München-Garching<br />
Die Diplom-Designerin Ulrike Rachow<br />
studierte Design und Kunstgeschichte in<br />
Krefeld und Düsseldorf. Als Beauftragte<br />
für Chancengleichheit am Deutschen Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt engagiert<br />
sie sich intensiv für Gleichstellungs- und<br />
Familienpolitik und leitet das <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Mentoring-Programm.<br />
Allmut Hörmann studierte an der TH<br />
München angew<strong>and</strong>te Physik. Am<br />
Forschungszentrum für Umwelt und<br />
Gesundheit arbeitet sie in den Bereichen<br />
medizinische Statistik, Epidemiologie<br />
und Gesundheitsökonomie im Augsburger<br />
Herzinfarktregister. Parallel wurde<br />
sie als Beauftragte für Chancengleichheit<br />
eingesetzt.<br />
Die In<strong>for</strong>matikerin Ute Schneider-Maxon<br />
betreut das Web-Portal des Instituts für<br />
Plasmaphysik. Daneben arbeitet sie als<br />
Beauftragte für Chancengleichheit und<br />
widmet sich vor allem dem Aufbau von<br />
Netzwerken.<br />
Die besten Aktivitäten zur Förderung von<br />
Frauen sind ihrer Auffassung nach Mentoring,<br />
Führungstraining für Frauen und der<br />
Total E-Quality Award.<br />
Besonders gut zur Förderung der beruflichen<br />
Laufbahn von Frauen geeignet ist<br />
ihrer Meinung nach der Total E-Quality<br />
Award.
9. Literatur<br />
9.1 Literatur zu Kapitel 1 und 2<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum (2005): einblick Ausgabe<br />
3/2005.<br />
European Commission (2005): <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong> - Excellence<br />
<strong>and</strong> Innovation - Gender Equality in <strong>Science</strong>. Commission<br />
Staff Working Document. Brüssel: European Commission<br />
Directorate-General <strong>for</strong> Research, In<strong>for</strong>mation<br />
an Communication Unit.<br />
Hollerbach, Karin (2007): „Es ist nicht leicht, Forscherin zu sein.“<br />
- Mary Osborn über die Förderung von Frauen in der<br />
Wissenschaft. Laborjournal 7-8/2007, S. 24-27.<br />
Lembens, Anja; Risch, Angela; Bertram, Barbara (2006): erschienen<br />
in: Jäckel, Rohrmann, Schallies & Welzel (hrsg.): Der<br />
Wert der naturwissenschaftlichen Bildung. Heidelberg:<br />
Mattes-Verlag (in Druck)<br />
Lind, Inken (2004): Aufstieg oder Ausstieg? Karrierewege von<br />
Wissenschaftlerinnen - Ein Forschungsüberblick. cews.<br />
Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung no.2.<br />
Bielefeld: Kleine Verlag.<br />
Matthies, Hildegard; Kuhlmann, Ellen; Oppen, Maria; Simon, Dagmar<br />
(2001a): Barrieren und Karrieren im Wissenschaftsbetrieb<br />
- Geschlechterdifferente Teilhabechancen in<br />
außer-universitären Forschungseinrichtungen. Berlin:<br />
Edition Sigma.<br />
Matthies, Hildegard; Kuhlmann, Ellen; Oppen, Maria; Simon, Dagmar<br />
(2001b): Karrieren und Barrieren. In: WZB-Mitteilungen,<br />
Dezember 2001, S. 42-45.<br />
Matthies, Hildegard; Kuhlmann, Ellen; Oppen, Maria; Simon, Dagmar<br />
(2003): Gleichstellung in der Forschung - Organisationspraktiken<br />
und politische Strategien. Berlin: Edition<br />
Sigma<br />
Wenneras, Christine; Wold, Agnes (1997): Nepotism <strong>and</strong> sexism in<br />
peer-review. Nature, vol. 387, S. 341-343.<br />
9.2 Literatur zu Kapitel 7<br />
Bastian, J. et al. (Hrsg.) (1997): Theorie des Projektunterrichts. Bergmann<br />
+ Helbig: Hamburg<br />
Blömeke, Sigrid (2006): KMK-St<strong>and</strong>ards für die LehrerInnenbildung<br />
in Deutschl<strong>and</strong>. Ein Kommentar. In: Journal für<br />
LehrerInnenbildung (1/2006): St<strong>and</strong>ards hinterfragen.<br />
Studien Verlag: Innsbruck, Wien, Bozen<br />
Beschluss der KMK (2004): St<strong>and</strong>ards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften.<br />
[Zugriff Oktober 2006]<br />
Beschlüsse der KMK (2004): Bildungsst<strong>and</strong>ards im Fach Chemie für<br />
den Mittleren Schulabschluss. [Zugriff Oktober 2006]<br />
Combe, Arno (2006): „Hatten die schon Schuhe?“ Zur Theorie des<br />
Erfahrungslernens. In: Pädagogik 6, S. 32-36<br />
Edelstein, Wolfgang (2004): Für das Leben lernen? In: Petry,<br />
Christian/Pistor, Hans-Henning: Der lange Weg der<br />
Bildungsre<strong>for</strong>m. Gisela und Hermann Freudenberg zum<br />
80. Geburtstag. Beltz Verlag: Weinheim und Basel. S.<br />
63-72<br />
GFD (2004): Kerncurriculum Fachdidaktik, Orientierungsrahmen für<br />
alle Fachdidaktiken. Entwurf des Arbeitskreises<br />
Hofer, B. K. (2001). Personal epistemology research: Implications <strong>for</strong><br />
learning <strong>and</strong> transfer. Educational Psychology Review,<br />
13. S. 353<strong>–</strong>383.<br />
Lembens, A. (2004): Wie entwickelt sich ein Verständnis für Biotechnologie<br />
und Gentechnik? LIT Verlag: Münster<br />
Lembens, A., Risch, A., Bertram, B. (2007): Wie Naturwissenschaft<br />
bildet - Spitzen<strong>for</strong>schung, Lehrerbildung und Schule<br />
vereint im EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>. In: Jäkel et al.<br />
(Hrsg.): Der Wert der naturwissenschaftlichen Bildung.<br />
Mattes Verlag: Heidelberg. S. 165-176<br />
Wellensiek, Anneliese (2005): Gentechnik verstehen und beurteilen.<br />
Beltz Verlag: Weinheim<br />
Wildt, Johannes (2003): Reflexives Lernen in der Lehrerbildung<br />
<strong>–</strong> ein Mehrebenenmodell in hochschuldidaktischer<br />
Perspektive. In: Obolenski, A./Meyer, H.: Forschendes<br />
Lernen. Theorie und Praxis einer professionellen<br />
LehrerInnenausbildung. Verlag Julius Klinkhardt: Bad<br />
Heilbrunn/OBB.<br />
Ziener, Gerhard (2006): Bildungsst<strong>and</strong>ards in der Praxis. Kompetenzorientiert<br />
unterrichten. Kallmeyer Verlag in Verbindung<br />
mit Klett. Seelze-Velber<br />
51
<strong>Helmholtz</strong>-Projekt „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ soll Frauen in der<br />
Forschung stärken<br />
(Bericht über die Auftaktveranstaltung<br />
am 07. November<br />
2005 in Heidelberg)<br />
In der deutschen Wissenschaft<br />
erreichen Frauen immer noch<br />
viel zu selten die oberste<br />
Sprosse der Karriereleiter. So<br />
waren im Jahr 2004 nur 14<br />
Prozent der 38 200 Professoren<br />
an deutschen Hochschulen<br />
weiblich. Innerhalb der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
sieht es für<br />
das weibliche Geschlecht noch<br />
düsterer aus: Weniger als 5<br />
Prozent der C4-Stellen werden<br />
von Frauen besetzt.<br />
Um diesen Missst<strong>and</strong> zu ändern,<br />
hat die EU das Projekt<br />
„<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong><br />
<strong>Science</strong>“ ins Leben gerufen.<br />
Sechs Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Gemeinschaft haben sich um<br />
dieses Projekt beworben und<br />
Mitte 2005 auch den Zuschlag<br />
erhalten. Als griffige Bezeichnung<br />
wurde der Name „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ gewählt, sie ist in der<br />
griechischen Mythologie die<br />
Göttin der Weisheit und hat die<br />
Schirmherrschaft über die Wissenschaft<br />
und die Künste.<br />
„Wir wollen die Unterrepräsentanz<br />
von Forscherinnen in<br />
leitenden Positionen überwinden,<br />
junge Wissenschaftlerinnen<br />
sichtbarer machen und<br />
das Interesse junger Menschen<br />
für die Wissenschaft wecken“,<br />
5<br />
10. Anhang<br />
10.1 Berichte an die EU in Deutsch<br />
<strong>for</strong>mulierte die Projektkoordinatorin<br />
und Vorst<strong>and</strong>sbeauftragte<br />
für Chancengleichheit<br />
am Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
(DKFZ), Dr.<br />
Barbara Bertram, die Ziele des<br />
Projektes bei der Auftaktveranstaltung<br />
am 7. November 2005<br />
im DKFZ.<br />
Die sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren,<br />
die sich an dem auf zwei Jahre<br />
angelegten Vorhaben „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ beteiligen sind das<br />
Alfred-Wegener-Institut für<br />
Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung<br />
(AWI), das Deutsche Elektronen-Synchrotron<br />
(DESY),<br />
das Deutsche Zentrum für<br />
Luft- und Raumfahrt (DLR),<br />
das Max-Planck-Institut für<br />
Plasmaphysik (IPP), das Forschungszentrum<br />
für Umwelt<br />
und Gesundheit (GSF) und das<br />
DKFZ. Die genannten Ziele<br />
wollen diese Zentren vor allem<br />
durch Öffentlichkeitsarbeit<br />
erreichen. So sollen innerhalb<br />
von „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ die bewährten<br />
Initiativen „<strong>Science</strong><br />
goes public“, „<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>“,<br />
„Physik.begreifen“ und „Kidsbits“<br />
<strong>for</strong>tgeführt werden. Neun<br />
exzellente junge Forscherinnen<br />
betreuen als „<strong>Ambassadors</strong>“,<br />
also als Botschafterinnen, diese<br />
Projekte und gestalten sie aktiv<br />
mit. Die Mitarbeit in den Programmen<br />
von „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />
kommt nicht nur ihrer eigenen<br />
Karriere zugute. Vielmehr sollen<br />
die Veranstaltungen junge<br />
Menschen ansprechen, eine<br />
Laufbahn in der Wissenschaft<br />
anzustreben, denn sie finden<br />
in enger Zusammenarbeit mit<br />
Schulen und Universitäten<br />
statt.<br />
Die Kreativität und das Potenzial<br />
ihrer Mitarbeiterinnen<br />
sind für die <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
unverzichtbar. Um<br />
langfristig Frauen stärker in<br />
Entscheidungsstrukturen einzubinden,<br />
ist eine Sensibilisierung<br />
der <strong>Helmholtz</strong>-Vorstände<br />
für das Thema Frauenförderung<br />
notwendig.<br />
Die EU fördert das Vorhaben<br />
„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ mit 220.000<br />
Euro innerhalb ihres 6. Forschungsrahmenprogrammes<br />
(RP). „Sie sieht in der geringen<br />
Beteiligung von Forscherinnen<br />
an Führungsaufgaben eine<br />
Gefahr für die Qualität der<br />
Wissenschaft“, erläuterte Tanya<br />
Leigh von der Europäischen<br />
Kommission in Brüssel. Um<br />
dem entgegenzuwirken, wird<br />
für das nächste Forschungsrahmenprogramm<br />
das jährliche<br />
Budget zur Frauenförderung<br />
erhöht.<br />
Sechs der neun <strong>Ambassadors</strong><br />
haben sich bei der Auftaktveranstaltung<br />
zu „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />
persönlich vorgestellt. Trotz<br />
ihrer jungen Jahre können alle<br />
einen bemerkenswerten Lebenslauf<br />
vorweisen. Sie stehen<br />
kurz davor, eine Führungsrolle<br />
zu übernehmen. Doch nicht<br />
nur ihre Karriere haben sie<br />
perfekt gemeistert: Viele haben<br />
Kinder und müssen schon seit<br />
einigen Jahren Beruf und Familie<br />
unter einen Hut bringen.<br />
Damit sind sie ideale Vorbilder<br />
für ihre Kolleginnen. Meist ist<br />
es nämlich die Schwierigkeit,<br />
Karriere und Familienleben zu<br />
vereinbaren, die Frauen davor<br />
abschreckt, sich im Beruf zu<br />
engagieren.<br />
AWI-Schulprojekt mit dem<br />
Schulzentrum Geschwister<br />
Scholl in Bremerhaven<br />
EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
Initiative „<strong>Science</strong> goes Public“<br />
des Alfred-Wegener-Instituts<br />
(AWI), Projektleiterin: Prof. Dr.<br />
Angela Köhler<br />
Thema: Schüler untersuchen<br />
den Gesundheitszust<strong>and</strong> ihrer<br />
Häfen in Bremerhaven <strong>–</strong> Eine<br />
Pilotstudie für die Umsetzung<br />
eines „Muschelüberwachungsprogramms“<br />
Die AWI-Initiative „<strong>Science</strong> goes<br />
Public“ im Rahmen des EU-Projekts<br />
„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ konzentriert<br />
sich auf die Einbeziehung<br />
von Schülern der höheren<br />
Klassenstufen in die Umwelt<strong>for</strong>schung<br />
des AWI. Das Projekt<br />
wird geleitet von Ambassador<br />
Prof. Dr. Angela Köhler.<br />
Das öffentliche Bewusstsein für<br />
die anthropogene (menschlich<br />
verursachte) Verschmutzung<br />
der marinen Umwelt und seine<br />
Auswirkungen auf marine Organismen<br />
und den Menschen ist in<br />
den letzten Jahren gewachsen.<br />
Die Belastung von Gewässern<br />
und Hafensedimenten ist ein<br />
globales Problem und es müs-
sen neue Strategien entwickelt<br />
werden, um die Deponierung<br />
und Verbrennung von hoch<br />
belasteten Sedimenten zu bewältigen<br />
sowie den Erfolg von<br />
Dekontaminationsmaßnahmen<br />
zu kontrollieren. Die blaue<br />
Miesmuschel (Mytilus edulis) ist<br />
global ein Indikatororganismus,<br />
an dem beobachtet werden<br />
kann, wie sich die Einbringung<br />
von anthropogenen Schadstoffen<br />
in das aquatische Milieu aus<br />
industriellen, kommunalen und<br />
l<strong>and</strong>wirtschaftlichen Quellen<br />
auswirkt. Als sessile Filtrierer<br />
nehmen Muscheln die Schadstoffe<br />
aus ihrer Umgebung auf<br />
und reflektieren Stress und <strong>and</strong>ere<br />
schädliche Auswirkungen<br />
auf den Gesundheitsstatus ihres<br />
Lebensraums. Die lysosomreiche<br />
Verdauungsdrüse (Mitteldarmdrüse)<br />
der Muschel ist das wichtigste<br />
Organ, über das das Tier<br />
mit der Umgebung interagiert.<br />
Lysosomen sind subzelluläre Organellen,<br />
die von einer semipermeablen<br />
Membran umschlossen<br />
sind. Sie enthalten zahlreiche<br />
hydrolytische Enzyme, die an<br />
einer Reihe von zellulären Prozessen<br />
wie Verdauung, Abwehr<br />
und Vermehrung beteiligt sind.<br />
In der aquatischen Toxikologie<br />
haben die Lysosomen in den<br />
letzten Jahren viel Aufmerksamkeit<br />
erregt, da gezeigt werden<br />
konnte, dass sie das Ziel<br />
einer Vielzahl von Schadstoffen<br />
sind. In ihrer Diplomarbeit mit<br />
dem Titel “Natürliche und toxische<br />
Stress-Indikatoren in der<br />
Miesmuschel Mytilus edulis L.<br />
entlang eines Offshore-Inshore-<br />
Gradienten (Weser-Ästuar)”<br />
analysierte Jana Bressling den<br />
Gesundheitszust<strong>and</strong> der Nordsee-Miesmuschel<br />
entlang eines<br />
Gradienten, der von Stationen<br />
vor der Küste bis hinein in die<br />
inneren Häfen von Bremerhaven<br />
verläuft. Als diagnostische<br />
Marker für den Nachweis der<br />
gesundheitlichen Auswirkungen<br />
von Umweltchemikalien analysierte<br />
Jana Bressling die<br />
Veränderungen der Lysosomen-<br />
Inhalte (Akkumulation von<br />
ungesättigten neutralen Lipiden,<br />
Liposfuszingehalt) und die lysosomale<br />
Membranstabilität, die<br />
Aufschluss über Stress durch die<br />
verschiedensten Umweltschadstoffe<br />
geben. Diese Biomarker<br />
sind international anerkannte<br />
Indikatoren, um die Funktion<br />
der Entgiftungssysteme der<br />
blauen Miesmuschel zu messen.<br />
In dem <strong>Pallas</strong>-<strong>Athene</strong>-Projekt<br />
in Kooperation mit dem AWI-<br />
Schulprojekt HIGHSEA (AWI-<br />
Projektleiterin: Dr. Susanne<br />
Gatti, Leiterin des Schulprojekts:<br />
Kerstin von Engeln, Biologielehrer<br />
der Jahrgangsstufe 12:<br />
Michael Bartscht, Mathematiklehrer<br />
der Jahrgangsstufe<br />
12: Peter Weinhold) war Jana<br />
Bressling verantwortlich für die<br />
Regenerierungs- und Caging-<br />
Experimente (Experimente, bei<br />
denen Tiere in Käfigen (engl.<br />
cages) in definierten Gewässerabschnitten<br />
den Belastungen<br />
ausgesetzt sind) sowie für die<br />
Laborarbeiten am AWI.<br />
Im Mai 2006 wurden Muscheln<br />
von einem sauberen St<strong>and</strong>ort<br />
von der Insel Sylt (Salzgehalt:<br />
30 PSU) für die Umsiedlung in<br />
Käfigen gesammelt. Unter der<br />
Aufsicht von Jana Bressling<br />
positionierten die 20 Schüler der<br />
12. Klasse des Schulzentrums<br />
Geschwister Scholl in Bremerhaven<br />
am 4. Mai 2006 die Käfige<br />
mit unbelasteten Referenzmuscheln<br />
an sechs Stationen im<br />
Hafenbereich mit einem Salzgehalt<br />
zwischen 15 und 10 PSU,<br />
um den Gesundheitszust<strong>and</strong> von<br />
Muscheln vom Mündungsgebiet<br />
der Weser bis in die inneren Hafengebiete<br />
von Bremerhaven zu<br />
analysieren. Die sechs Stationen<br />
(siehe Karte im Anhang) in den<br />
inneren Häfen von Bremerhaven<br />
waren: 1. „Verbindungshafen“<br />
(Lloydwerft), 2. „Alter Hafen“<br />
(Deutsches Schifffahrtsmuseum,<br />
am Schiff „Seute Deern“), 3.<br />
„Vorhafen-Doppelschleuse“, 4.<br />
„H<strong>and</strong>elshafen“, 5. „Schleusenhafen“,<br />
6. „Fischereihafen II“.<br />
Die Muscheln an den sechs Stationen<br />
im inneren Hafenbereich<br />
starben innerhalb einer Woche<br />
nach Positionierung der Käfige,<br />
so dass es an allen Stationen<br />
am 11. Mai 2006 nur eine Probennahme<br />
nach sieben Tagen<br />
gab. Um zu untersuchen, ob der<br />
durch den niedrigen Salzgehalt<br />
verursachte Stress den durch die<br />
mögliche Schadstoffbelastung<br />
verursachten Stress verstärkt<br />
(„Stress-on-Stress“-Syndrom),<br />
wurden am 20. Juni 2006 noch-<br />
mals neue Käfige mit Referenzmuscheln<br />
aus der Ostsee, die<br />
an Salzgehaltwerte um 10 PSU<br />
angepasst sind, in den Hafengebieten<br />
positioniert.<br />
Proben von Muscheln aus den<br />
Käfigen wurden im Juni und<br />
Juli einen Monat lang wöchentlich<br />
genommen, um die akuten<br />
Auswirkungen der Flussmündungs-<br />
und Hafenumgebung zu<br />
untersuchen. Während dieser<br />
Zeit waren keine Probennahmen<br />
an Station 6 und 7 möglich, da<br />
die Käfige entwendet oder durch<br />
Schiffsverkehr zerstört wurden.<br />
Parallel dazu wurden im gleichen<br />
Zeitraum zusätzliche<br />
Proben in Aquarien mit einem<br />
niedrigen Salzgehalt im Bereich<br />
von 15 PSU (Referenzmuscheln<br />
von der Insel Sylt) und 10 PSU<br />
(Referenzmuscheln aus der Ostsee)<br />
für die oben beschriebenen<br />
Untersuchungen genommen.<br />
Nach der Probennahme wurden<br />
die Muscheln ins Labor transportiert<br />
und dort gemessen, gewogen<br />
und anschließend für die<br />
Biomarker-Tests aufgeschnitten.<br />
Stücke der Verdauungsdrüsen<br />
wurden so<strong>for</strong>t in flüssigem<br />
Stickstoff tiefgefroren und bei<br />
-80 °C gelagert. Im Oktober<br />
2006 wurden die Gewebeproben<br />
von den Schülern auf Aluminium-Objekthalter<br />
eines Kryostats<br />
gesteckt und Kryostat-Schnitte<br />
angefertigt.<br />
Im Lauf des Novembers setzten<br />
die Schüler international an-<br />
5
erkannte Biomarker aus der<br />
Humanmedizin für den Nachweis<br />
von gesundheitlichen Auswirkungen<br />
auf der zellulären<br />
Ebene ein, um die Funktion und<br />
Schädigung der Entgiftungssysteme<br />
der blauen Miesmuschel<br />
im Hepatopankreas (Mitteldarmdrüse)<br />
zu messen. Besonderes<br />
Augenmerk richteten sie dabei<br />
auf den Lipofuszin-Gehalt und<br />
die Akkumulation von ungesättigten<br />
neutralen Lipiden im<br />
Inneren der Lysosomen.<br />
Die toxischen Effekte von Umweltschadstoffen<br />
sind häufig<br />
abhängig von deren Fähigkeit,<br />
die Menge der reaktiven Sauerstoffspezies<br />
(RSS) in der Zelle<br />
zu erhöhen. Wenn die RSS-Produktion<br />
die Abwehr durch Antioxidantien<br />
übersteigt, kommt<br />
es in der Zelle zu oxidativem<br />
Stress und dadurch, als eine der<br />
wichtigsten Folgen, zur Peroxidation<br />
von Membranlipiden.<br />
Die Endprodukte der Peroxidation,<br />
die sich in Lysosomen<br />
als unlösliche Körnchen mit<br />
autofluoreszierenden Pigmenten<br />
ansammeln, werden üblicherweise<br />
als Lipofuszin bezeichnet.<br />
Die Akkumulation dieser Pigmente<br />
im lysosomalen Vakuolensystem<br />
der Verdauungsdrüse<br />
von Mollusken ist ein Indikator<br />
für das Ausmaß des oxidativen<br />
Stresses in den Zellen und ihr<br />
Wert hängt mit dem Wert der<br />
Membranlipidperoxidation<br />
zusammen. Lipofuszine sind ein<br />
Endprodukt der Lipidperoxidation<br />
und ihre Anreicherung ist<br />
leicht in Zellen von gestressten<br />
Organismen nachweisbar.<br />
Im Vergleich dazu werden in<br />
Zellen von Organismen, die in<br />
unbelasteten Gewässern leben,<br />
sehr niedrige Werte gemessen.<br />
Die Methodik zur Ermittlung<br />
des Lipofuszins in Mollusken<br />
ist einfach und kostengünstig.<br />
Allerdings wird ein Kryostat<br />
benötigt, mit dem man 10 μm-<br />
5<br />
Schnitte von tiefgefrorenen<br />
Gewebeproben anfertigen kann.<br />
Die Schnitte werden dann mit<br />
der Schmorl-Reaktion eingefärbt<br />
und unter dem optischen<br />
Mikroskop betrachtet.<br />
Die Einflüsse von Umweltschadstoffen<br />
gehen oft einher<br />
mit einer Degeneration des<br />
Fettsäurenstoffwechsels und mit<br />
einer starken Akkumulation von<br />
ungesättigten neutralen Lipiden<br />
in lysosomalen Vakuolensystem.<br />
Man hat festgestellt, dass die<br />
lysosomale Akkumulation von<br />
neutralen Lipiden in den Verdauungsdrüsen<br />
von Muscheln<br />
ein hilfreicher Indikator für<br />
Änderungen der Zellphysiologie<br />
ist. Die Akkumulation dieser<br />
Substanzen in den Verdauungsdrüsenzellen<br />
der Muschel<br />
kann als eine durch toxische<br />
Chemikalien verursachte Form<br />
der Lipidose bezeichnet werden.<br />
Tatsächlich weisen zytochemische<br />
Daten klar auf eine<br />
anfängliche Akkumulation von<br />
neutralen Lipiden im Zytoplasma<br />
der Zellen von Organismen<br />
hin, die Umweltschadstoffen<br />
ausgesetzt sind. Die Lipide<br />
werden dann, vermutlich in<br />
Form von Tröpfchen, durch<br />
autophagische Aufnahme in die<br />
Lysosomen eingelagert. Ähnlich<br />
wie die Lipofuszine ist auch die<br />
Akkumulation neutraler Lipide<br />
ein einfacher und kostengünstiger<br />
Biomarker, für den ebenfalls<br />
ein Kryostat er<strong>for</strong>derlich ist, mit<br />
dem man 10 μm-Schnitte von<br />
tiefgefrorenem Gewebe anfertigen<br />
kann. Die neutralen Lipide<br />
werden dann gezielt gefärbt und<br />
unter dem optischen Mikroskop<br />
betrachtet.<br />
Nach der Färbung der Lipofuszine<br />
und neutralen Lipide<br />
untersuchten die Schüler alle<br />
Schnitte unter dem optischen<br />
Mikroskop mittels Bildern von<br />
Objektträgern mit der Verdau-<br />
ungsdrüse von Muscheln mit<br />
unterschiedlichen Mengen an<br />
Lipiden und Lipofuszin.<br />
Bis Weihnachten untersuchen<br />
die Schüler die Daten für Lipofuszin<br />
und neutrale Lipide<br />
zusammen mit ihrem Mathematiklehrer<br />
Peter Weinhold. Jana<br />
Bressling hat die Daten vorab<br />
statistisch ausgewertet, um erste<br />
Ergebnisse der Muschel-Caging-<br />
Experimente mit Referenzmuscheln<br />
aus der Ostsee an den<br />
Hafenstationen in Bremerhaven<br />
nach einer Belastungszeit von<br />
drei Wochen aufzuzeigen.<br />
Im Vergleich zu den Feldproben<br />
aus der Ostsee zeigen die Muscheln<br />
in den Aquarien (10 PSU)<br />
im AWI-Labor eine Regeneration<br />
des lysosomalen Gehalts<br />
an Lipofuszin und neutralen<br />
Lipiden. Demgegenüber zeigen<br />
die Muscheln der Stationen<br />
„Verbindungshafen, Lloyd“ und<br />
„Alter Hafen“ eine Zunahme<br />
des Lipofuszin-Gehalts, was auf<br />
eine oxidative Stressreaktion<br />
schließen lässt. Die Muscheln<br />
der Station „H<strong>and</strong>elshafen”<br />
zeigen eine Abnahme des lysosomalen<br />
Gehalts an Lipofuszin<br />
und neutralen Lipiden. Wir<br />
können daraus schließen, dass<br />
Umwelteingriffe in der Nähe<br />
der Lloyd-Werft an der Station<br />
„Verbindungshafen“ und in der<br />
Nähe eines historischen Feuerschiffs<br />
im „Alten Hafen“, das<br />
derzeit durch Abschleifen und<br />
Neuauftrag einer bewuchshemmenden<br />
Außenbeschichtung<br />
(Antifouling) restauriert wird,<br />
schädlich für den Gesundheitsstatus<br />
der Verdauungsdrüsen der<br />
blauen Miesmuschel sind.<br />
Nach sorgfältiger Analyse und<br />
Auswertung der Daten präsentieren<br />
die Schüler ihre eigenen<br />
Ergebnisse in der Öffentlichkeit<br />
und diskutieren diese mit verantwortlichen<br />
Unternehmen,<br />
Verwaltungsbeamten und Politi-<br />
kern im Rahmen der AWI-Initiative<br />
„<strong>Science</strong> goes Public“. Ziel<br />
dieser Initiative ist es, Problem-<br />
und Verantwortungsbewusstsein<br />
für Umweltfragen bei den Schülern<br />
zu erzeugen und sie zur<br />
Diskussion möglicher Lösungen<br />
in der Öffentlichkeit zu motivieren.<br />
Hierzu zählen die Entwicklung<br />
neuer Konzepte für ein<br />
nachhaltiges Management ihrer<br />
Umwelt bis hin zu Sanierungs-<br />
und Säuberungsstrategien für<br />
die Bremerhavener Häfen, Konfliktmanagement<br />
mit Firmenmitarbeitern<br />
und Förderung der<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen.<br />
Report <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> AWI-<br />
BAH Helgol<strong>and</strong><br />
Karen H. Wiltshire<br />
Aufgrund eines intensiven<br />
Dialogs von Dezember 2004<br />
<strong>–</strong> Februar 2005 zwischen<br />
Wissenschafterinnen und Wissenschaftlern<br />
der BAH (2/3<br />
weiblich) und Sozialarbeitern,<br />
Lehrern und den Gemeindevertretern<br />
auf Helgol<strong>and</strong>, haben<br />
wir, von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>, die<br />
Bedürfnisse der Inselkinder im<br />
Bezug auf Bildung und generelle<br />
intellektuelle Anregung analysiert.<br />
Diese kleine und isolierte<br />
Gemeinde in der Nordsee, 70 km<br />
vom Festl<strong>and</strong>, hat 1500 ständige<br />
Einwohner, von denen 180 in<br />
der Wissenschaft tätig sind.<br />
Das <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projekt auf<br />
Helgol<strong>and</strong> hat vier Hauptziele<br />
herausgearbeitet:<br />
1. die Öffentlichkeit für die<br />
Meereswissenschaft zu interessieren,<br />
indem weibliche <strong>Ambassadors</strong><br />
eingesetzt werden,<br />
2. bei Kindern (Mädchen und<br />
Jungen auf Helgol<strong>and</strong> erhalten<br />
gleich wenig Anregung) durch<br />
außerschulische Aktivitäten (ab<br />
3 Jahren) Interesse an Meereswissenschaft<br />
wecken,<br />
3. bei Kindern (Mädchen und<br />
Jungen auf Helgol<strong>and</strong> erhalten
Berichte an die EU<br />
gleich wenig Anregung) durch<br />
schulische Maßnahmen Interesse<br />
an Meereswissenschaft<br />
wecken,<br />
4. in der Gesamtbevölkerung<br />
das Interesse für die wissenschaftlichen<br />
Maßnahmen<br />
wecken und ihre Kenntnisse<br />
über das sie umgebende Meer<br />
erweitern.<br />
Um diesen Zielen näher zu<br />
kommen, haben wir sechs Unterprojekte<br />
eingerichtet, die zur<br />
Hälfte von den Frauen am Institut<br />
geleitet werden:<br />
1. Das Film- und Aquariumprogramm<br />
für Kindergartenkinder:<br />
Wissenschaftliches Filmprogramm<br />
und Aquariumsführungen<br />
für Kindergartenkinder.<br />
Mehr als 3 Meeresfilme wurden<br />
gezeigt und 10 Aquariumsführungen<br />
wurden durchgeführt.<br />
2. Tage der Offenen Tür: Zwei<br />
Tage der offenen Tür mit speziellem<br />
praktischen Training für<br />
Kinder mit einer Rallye über<br />
Meeresthemen (mit Preisen wie<br />
ein Mikroskop), über 80 Kinder<br />
nahmen teil (150 gehen in<br />
die Schule). Dies schloss eine<br />
Fernsehübertragung ein (am<br />
deutschen Tag der Biovielfalt),<br />
in dem Frauen über die Bedeutung<br />
der Biovielfalt referierten.<br />
AWI und Helgol<strong>and</strong> haben einen<br />
Preis in dem bundesdeutschen<br />
Programm „L<strong>and</strong> der Ideen“<br />
gewonnen, der von einer der<br />
Frauen des Instituts entgegengenommen<br />
wurde. Zahlreiche<br />
Artikel wurden darüber veröffentlicht.<br />
3. Schulprojekt für jüngere<br />
Kinder: Zusammen mit Lehrern<br />
haben wir ein Projekt organisiert,<br />
in dem eine Schulklasse<br />
die Biologie und Chemie von<br />
Süß- und Salzwassersystem<br />
untersucht hat. Den Höhepunkt<br />
bildete ein gemeinsamer Nachmittag<br />
von Schule und BAH,<br />
wo die Ergebnisse in Poster<strong>for</strong>m<br />
gezeigt und von Lehrerinnen<br />
und Wissenschafterlinnen vorgestellt<br />
wurden. Die Presse war<br />
auch hier dabei. 12 Kinder haben<br />
teilgenommen.<br />
4. Schulprojekt für ältere Kinder:<br />
Zusammen mit Lehrern<br />
haben wir ein Projekt für ältere<br />
Kinder organisiert, in dem wir<br />
über acht Monate lang ein Mikroskop<br />
von Grund auf gebaut<br />
und dabei den Kindern die<br />
Grundlagen der optischen Physik<br />
und die Mikroskopie erklärt<br />
haben. Die Kinder wurden von<br />
der Werkbank bis zur<br />
Berechnung der optischen<br />
Brennweite begleitet. Sie haben<br />
gelernt, Mikororganismen zu<br />
bestimmen und über ihre Arbeit<br />
vorzutragen.<br />
5. Sommerprogramm im BAH:<br />
Zusammen mit dem Jugendarbeiter<br />
auf Helgol<strong>and</strong> haben wir<br />
organisierten Jugendgruppen<br />
die Meeres<strong>for</strong>schung näher<br />
gebracht <strong>–</strong> dies geht von Mikrobiologie<br />
bis zur Aquakultur<br />
und findet während der ganzen<br />
Sommerferien statt<br />
6. Zusätzliches Programm für<br />
Schulkinder: Nachdem wir herausgefunden<br />
haben, dass die<br />
nachmittägliche Langeweile<br />
das größte Problem der Schüler<br />
ist, insbesondere in den kalten<br />
Monaten auf Helgol<strong>and</strong>, haben<br />
wir ein neues Projekt gestartet:<br />
wir haben den Grundstein für<br />
ein Meilensteinprojekt gelegt,<br />
um den Schulkindern eine<br />
Alternative zu den „Rumhängnachmittagen“<br />
zu bieten. Ein<br />
organisiertes extrakurrikulares<br />
Nachmittagsbildungsprogramm<br />
wird nächstes Jahr in Zusammenarbeit<br />
von Eltern, AWI, der<br />
Schule und dem Deutschen Arbeiterwohlfahrtverb<strong>and</strong><br />
starten.<br />
Zusätzliche In<strong>for</strong>mation:<br />
Im Durchschnitt waren die<br />
weiblichen Wissenschaftlerinnen<br />
der BAH einmal alle drei<br />
Wochen im Fernsehen zu sehen,<br />
Frauen hielten fünf öffentliche<br />
Vorträge, vier Radiointerviews<br />
und mehr als 15 Zeitungsartikel<br />
wurden geschrieben über die<br />
Frauen in der Forschung in der<br />
BAH in 2006.<br />
1. DKFZ Veranstaltung „Tür<br />
zur Wissenschaft“<br />
am 14. Februar 2006 in the<br />
Pädagogische Hochschule Heidelberg<br />
- Angela Risch, Barbara<br />
Bertram, beide Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Heidelberg<br />
Anja Lembens, Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg, Barbara<br />
Huppertz, St. Raphael-Realschule<br />
Heidelberg<br />
“Hab ich Sie richtig verst<strong>and</strong>en?”<br />
Der junge Mann springt<br />
auf und stellt sich vor das<br />
Publikum. „Sie glauben Sie<br />
können unterscheiden zwischen<br />
Menschen mit ‚guten’<br />
und ‚schlechten’ Genen?“ Er<br />
unterbricht die wissenschaftliche<br />
Präsentation unserer<br />
Ambassador Angela Risch,<br />
Privatdozentin am Deutschen<br />
Krebs<strong>for</strong>schungszentrum, die<br />
gerade über die Wahrscheinlich<br />
einer Krebserkrankung spricht.<br />
Für diese These hat sie die Gene<br />
von verschiedenen Cytochrom<br />
P450 und Glutathion-S Transferase-Unterarten<br />
entschlüsselt.<br />
Der junge Mann fährt <strong>for</strong>t: „Sie<br />
denken, dass die ‚guten’ Genvarianten<br />
zur Entgiftung von<br />
Umweltgiften wie Zigarettenrauch<br />
und die ‚schlechten’ Gene<br />
zur Giftung dieser Substanzen<br />
führen?“ Angela Risch macht es<br />
überhaupt nichts aus, dass sie<br />
in ihrer Präsentation unterbrochen<br />
wird. Der Grund dafür ist<br />
Teil der Choreographie dieses<br />
Abends.<br />
Studierende der Pädagogischen<br />
Hochschule Heidelberg stellen<br />
zusammen mit Schülerinnen<br />
der 10. Klasse der St. Raphael-<br />
Schule Heidelberg, szenisch dar,<br />
worüber Angela Risch gerade<br />
gesprochen hat.<br />
Die Schülerinnen sitzen in<br />
einem großen Kreise und bilden<br />
eine Zelle, während zwei<br />
Studierende die Produkte<br />
darstellen, die bei der Verstoffwechselung<br />
der Umweltgifte in<br />
der Zelle entst<strong>and</strong>en sind. Wenn<br />
ein Best<strong>and</strong>teil von Zigarettenrauch<br />
wie z.B. Benzo-a-pyren,<br />
in die Zelle eindringt, dann wird<br />
es zuerst vom Enzym in ein<br />
Stoffwechselprodukt umgew<strong>and</strong>et,<br />
das viel giftiger ist als das<br />
Originalprodukt. Dies wird symbolisiert<br />
durch Hinzufügen von<br />
zwei Teufelshörnern zu einem<br />
roten Ball.<br />
Das zweite Enzym macht dieses<br />
Produkt nun unschädlich durch<br />
einen Schritt, dargestellt durch<br />
zwei Engelsflügel, die die Teufelshörner<br />
verdecken. Es hängt<br />
von der Geschwindigkeit dieser<br />
beiden Prozesse ab, ob die giftige<br />
Substanz neutralisiert und<br />
aus dem Körper transportiert<br />
wird. Wenn das zweite Enzym<br />
langsamer ist als das erste,<br />
werden mehr giftige Substanzen<br />
produziert, was nach einem langen<br />
Prozess zu einer Krebszelle<br />
führen kann.<br />
Welche Menschen „gute“ oder<br />
„schlechte“ Gene besitzen,<br />
ist das Forschungsobjekt von<br />
Dr. Risch. Um ihre Arbeit zu<br />
veranschaulichen, werden die<br />
Schülerinnen gebeten, ihre Forschungsergebnisse<br />
darzustellen<br />
in der Weise, dass die Gesunden<br />
eine blaue Kappe aufhaben und<br />
diejenigen, die an einer malignen<br />
Erkrankung leiden, gelbe<br />
Kappen tragen.<br />
Als Angela Risch die Schülerinnen<br />
bittet zu zeigen, was sie<br />
in ihren Hosentaschen haben,<br />
zeigt sich, dass einige rote Ta-<br />
55
schentücher und <strong>and</strong>ere grüne<br />
in Händen halten. Die Taschentücher<br />
sollen die Gene darstellen,<br />
die für ihre Giftigkeit oder<br />
Entgiftung stehen.<br />
Angela Risch erklärt den Zuhörern,<br />
dass sie in komplizierten<br />
Experimenten untersucht, welche<br />
Genarten dafür verantwortlich<br />
sind, dass einige Menschen<br />
die Gifte gut ausscheiden, während<br />
<strong>and</strong>ere es nicht so gut können<br />
und daher einem größeren<br />
Krebsrisiko ausgesetzt sind. Ihr<br />
Ziel ist die Erstellung eines Markerprofils<br />
zur Identifizierung<br />
der Menschen, die ein höheres<br />
Lungenkrebsrisiko haben. Zu<br />
diesem Zweck untersucht sie die<br />
genetische Vielfalt in menschlichen<br />
Genen, die für Verstoffwechselung<br />
zuständig sind.<br />
Die Szenen sind Teil einer öffentlichen<br />
Vorlesungsreihe mit<br />
dem Titel “Der Wert der Bildung<br />
in Naturwissenschaften“, die<br />
jeden Dienstag in der Pädagogischen<br />
Hochschule stattfindet.<br />
Die Präsentation resultiert aus<br />
einer Kooperation zwischen Dr.<br />
Risch vom DKFZ und Dr. Anja<br />
Lembens von der Pädagogischen<br />
Hochschule, Heidelberg.<br />
Es war auch die erste Veranstaltung<br />
im Rahmen des EU-Projektes<br />
“<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
<strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>”<br />
und wurde von Studierenden im<br />
Rahmen ihrer Lehrerausbildung<br />
durch Dr. Lembens, 10.-Klässlern<br />
der St. Raphael-Realschule<br />
und ihrer Lehrerin Barbara<br />
Huppertz und von Akademikern<br />
tätig in Lehrerausbildung und<br />
der Öffentlichkeit, besucht.<br />
Die Kooperation zwischen DKFZ<br />
und PH soll zu einer Förderung<br />
des öffentlichen Interesses<br />
an Naturwissenschaften und<br />
wissenschaftlicher Bildung<br />
beitragen, welches nötig zum<br />
56<br />
Verständnis von Wissenschaft<br />
und besserer Einsicht ist.<br />
Der Effekt dieser Projektarbeit ist<br />
offensichtlich: Die Ambassador<br />
von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Dr. Angela<br />
Risch wird bekannter und zweitens<br />
wurde wissenschaftliche Arbeit<br />
einer breiten Öffentlichkeit<br />
transparenter gemacht. Auf hohem<br />
wissenschaftlichem Niveau<br />
hat Dr. Risch ihre Ergebnisse in<br />
ihrer eigenen wissenschaftlichen<br />
Ausdrucksweise vorgestellt. Die<br />
Studierenden der Pädagogischen<br />
Hochschule hatten die Fakten zu<br />
durchdringen und die wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse an die<br />
Schüler zu vermitteln. In ihrem<br />
Lehrerseminar „Lehren und Lernen<br />
der Naturwissenschaften“<br />
diskutieren Dr. Lembens und ihre<br />
Studierenden verschiedene Wege<br />
Wissen an Schüler und Öffentlichkeit<br />
weiterzugeben.<br />
Die nächste Veranstaltung von<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> ist eine Nichtraucherkampagne,<br />
die für den 11.<br />
April geplant ist. Sie wird von<br />
Schülerinnen der 10. Klassen für<br />
jüngere Kinder präsentiert. Es<br />
basiert auf dem Wissen, das die<br />
Studierenden ihnen vermittelt<br />
haben. Diese Präsentation wird<br />
sich auch mit den Risiken von<br />
Lungenkrebs beschäftigen und<br />
lenkt das Augenmerk insbesondere<br />
auf die toxischen Effekte<br />
des Rauchens.<br />
Die Idee hinter diesem Konzept<br />
nennt sich „Kaskadenlernen“,<br />
weil Wissen besser Schritt für<br />
Schritt vermittelt werden kann.<br />
2. DKFZ Veranstaltung<br />
„Zigaretten teeren den Weg<br />
zum Tod“<br />
11. April 2006<br />
Hilde Domin Saal der Stadtbücherei<br />
Heidelberg, Poststraße 15<br />
Angela Risch, Barbara Bertram,<br />
beide Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />
Anja Lembens,<br />
Pädagogische Hochschule Heidelberg,<br />
Barbara Huppertz, St.<br />
Raphael-Realschule Heidelberg<br />
Entscheidung fürs Leben <strong>–</strong> und<br />
gegen Zigaretten Aufklärungsaktion<br />
für eine rauchfreie Schulzeit<br />
Mit ihrem Slogan „Zigaretten<br />
teeren den Weg zum Tod“ brachten<br />
es die Schülerinnen der St.<br />
Raphael-Realschule Heidelberg<br />
ohne Umschweife auf den Punkt.<br />
Ziel einer Veranstaltung, die sie<br />
in Kooperation mit einer Wissenschaftlerin<br />
des Deutschen<br />
Krebs<strong>for</strong>schungszentrums und<br />
der Pädagogischen Hochschule<br />
Heidelberg geplant und durchgeführt<br />
haben, war es, Schülerinnen<br />
und Schüler aus dem<br />
Raum Heidelberg für eine rauchfreie<br />
Schulzeit zu motivieren.<br />
In intensiver Zusammenarbeit<br />
mit Privatdozentin Dr. Angela<br />
Risch vom DKFZ, Dr. Anja Lembens<br />
von der Pädagogischen<br />
Hochschule Heidelberg und<br />
ihrer Lehrerin Barbara Huppertz<br />
hatten die Schülerinnen der<br />
Klasse 10b ein abwechslungsreiches<br />
Veranstaltungskonzept<br />
entwickelt, das ohne erhobenen<br />
Zeigefinger über Beweggründe<br />
und Risiken des Tabakrauchens<br />
aufklären sollte. Auf unkonventionelle<br />
Art und Weise wollten<br />
die Schülerinnen <strong>and</strong>ere SchülerInnen<br />
in<strong>for</strong>mieren und ihnen<br />
damit gute und wissenschaftlich<br />
fundierte Gründe für das Nichtrauchen<br />
präsentieren. Dabei<br />
nutzten sie sowohl Elemente<br />
des szenischen Spiels als auch<br />
Forschungsergebnisse aus erster<br />
H<strong>and</strong>: Die Wissenschaftlerin Dr.<br />
Angela Risch aus der Abteilung<br />
Toxikologie und Krebsrisikofaktoren<br />
im Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
war mit einem<br />
Vortrag über ihre aktuelle Forschungsarbeit<br />
aktiv in die Aufklärungskampagne<br />
eingebunden.<br />
Die Schülerinnen lernten von der<br />
Wissenschaftlerin wie Schad-<br />
stoffe aus dem Tabakrauch im<br />
Körper weiterverarbeitet werden.<br />
Stoffwechselenzyme verändern<br />
die Schadstoffe, damit sie vom<br />
Körper ausgeschieden werden<br />
können, bevor sie in den Zellen<br />
Schäden anrichten die zur<br />
Krebsentstehung führen können.<br />
Leider funktioniert dies nicht<br />
immer: verschiedene Menschen<br />
reagieren unterschiedlich empfindlich<br />
auf Schadstoffe aus dem<br />
Tabakrauch. Es ist derzeit nicht<br />
möglich, das individuelle Risiko<br />
von Einzelpersonen vorherzusagen,<br />
daher ist und bleibt der beste<br />
Schutz vor Krebsentstehung<br />
die Vorbeugung, im aktuellen<br />
Fall das Nichtrauchen.<br />
Die Klasse hatte außerdem Kontakt<br />
mit der Thoraxklinik in Heidelberg<br />
aufgenommen und einen<br />
Patienten gewinnen können, der<br />
in aller Offenheit Rede und Antwort<br />
über seinen Lungenkrebs<br />
und die Prognosen st<strong>and</strong>. Das<br />
von zwei Schülerinnen kompetent<br />
geführte Interview hinterließ<br />
bei allen Anwesenden einen<br />
tiefen Eindruck.<br />
So gelang es an diesem Abend,<br />
einen Bogen von alltäglichen<br />
„Rauchanlässen“ der Jugendlichen<br />
über aktuelle Forschungserkenntnisse<br />
bis zur persönlichen<br />
Betroffenheit zu spannen.<br />
Bei dem In<strong>for</strong>mationsabend<br />
h<strong>and</strong>elte es sich um eine Veranstaltung<br />
im Rahmen des EU-<br />
Projekts „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“, das<br />
einen deutschen Beitrag zur EU-<br />
Fördermaßnahme „<strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong>“ darstellt.<br />
Sechs Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft,<br />
mehrere<br />
lehrerbildende Hochschulen und<br />
verschiedene Schulen sind an<br />
diesem Projekt beteiligt. Die Gesamtkoordination<br />
liegt in Händen<br />
der Gleichstellungsbeauftragten<br />
des DKFZ, Dr. Barbara<br />
Bertram. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> verfolgt<br />
dabei Ziele auf verschiedenen
Berichte an die EU<br />
Ebenen: Erstens geht es darum,<br />
die Bedeutung und die Arbeit<br />
von Frauen in der Wissenschaft<br />
sichtbarer zu machen und damit<br />
Rollenvorbilder für Mädchen<br />
und junge Frauen zu schaffen,<br />
zweitens sollen junge Menschen<br />
für die Wissenschaft begeistert<br />
werden. Nicht zuletzt ist das<br />
Ziel der Veranstaltungen, einen<br />
Beitrag zum Dialog zwischen<br />
Wissenschaft und Gesellschaft<br />
zu leisten.<br />
Der skizzierte Abend mit dem<br />
Titel „Zigaretten teeren den Weg<br />
zum Tod <strong>–</strong> deshalb sei gegen<br />
das Rauchen und entscheide<br />
dich für das Leben!“ f<strong>and</strong> am 11.<br />
April 2006, von 18.30 Uhr bis<br />
20.00 Uhr im großen Saal der<br />
Stadtbücherei Heidelberg statt.<br />
Die Aktion, die Teil der Reihe<br />
„<strong>Science</strong> goes Public“ ist, richtete<br />
sich speziell an die Klassenstufen<br />
sechs bis acht und ihre LehrerInnen.<br />
Mit einem selbst gestalteten<br />
Plakat wurde auch die<br />
interessierte Öffentlichkeit in<strong>for</strong>miert<br />
und eingeladen. Wie aus<br />
der Auswertung der anschließenden<br />
Fragebogenerhebung<br />
hervorging, war das Publikum<br />
im vollbesetzten Hilde Domin<br />
Saal besonders von der verständlichen<br />
und ansprechenden Präsentation<br />
des Themas durch die<br />
Schülerinnen angetan und wird<br />
gerne die Folgeveranstaltung<br />
weiterempfehlen.<br />
3. DKFZ Veranstaltung<br />
„Hautkrebs - manche Souvenirs<br />
bleiben ewig“<br />
19. Juli 2006, L<strong>and</strong>esmuseum<br />
für Technik und Arbeit in<br />
Mannheim<br />
Silvia Vosseler, Barbara Bertram,<br />
beide Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />
Heidelberg,<br />
Anja Lembens, Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg, Claudia<br />
Eysel und Gudrun Monshausenbeide<br />
Ursulinen-Gymnasium<br />
Mannheim<br />
Die junge Frau ist untröstlich.<br />
Gerade hat ihr der Hautarzt mitgeteilt,<br />
dass sie nach intensivem<br />
Sonnenbaden möglicherweise<br />
einen Hauttumor hat. Die endgültige<br />
Diagnose wird sie erst in<br />
einer Woche erfahren. Sie teilt<br />
sich einer älteren Freundin mit,<br />
die sie tröstet und mit ihr die<br />
vielfältigen Aspekte im Zusammenhang<br />
mit der Entstehung<br />
von Hautkrebs recherchiert.<br />
Wir befinden uns im Auditorium<br />
des L<strong>and</strong>esmuseums<br />
für Technik und Arbeit in<br />
Mannheim. Schülerinnen und<br />
Schüler der Jahrgangsstufe 12<br />
des Ursulinen-Gymnasiums<br />
Mannheim (Leitung Dr. Claudia<br />
Eysel und Gudrun Monshausen)<br />
sowie Studierende der Pädagogischen<br />
Hochschule Heidelberg<br />
aus dem Seminar „Didaktische<br />
Urteils- und H<strong>and</strong>lungsfähigkeit<br />
im naturwissenschaftlichen<br />
Unterricht“ unter Leitung von<br />
Dr. Anja Lembens, stellen das<br />
Forschungsgebiet von Dr. Silvia<br />
Vosseler vom Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
vor: Hautkrebs<br />
und Angiogenese.<br />
Die junge Frau und ihre Freundin,<br />
eine Schülerin und eine<br />
Studentin, führen das Publikum<br />
auf ihrer Suche nach In<strong>for</strong>mationen<br />
durch den Abend. In<br />
verschiedenen Präsentationen<br />
(szenisches Spiel, Vortrag mit<br />
Powerpoint, Film etc) verpacken<br />
sie die schwierigen wissenschaftlichen<br />
Inhalte so, dass sie<br />
allgemein verständlich werden.<br />
Vorbereitet wurde die Veranstaltung<br />
im Rahmen des naturwissenschaftlichen<br />
Unterrichts.<br />
Die Schüler und Schülerinnen<br />
haben, unterstützt von Frau Dr.<br />
Vosseler und den Studierenden,<br />
die verschiedenen Themenbereiche<br />
erschlossen und in<br />
Gruppen weitgehend selbständig<br />
bearbeitet.<br />
Zunächst wird dargestellt, warum<br />
die UV-Strahlung der Sonne<br />
als zentraler Risikofaktor für die<br />
Entstehung von Hautkrebs angesehen<br />
wird. Hierzu erhält das<br />
Publikum einen Einblick in das<br />
Innere der Hautzellen, genauer<br />
gesagt, in den Zellkern, der die<br />
Erbin<strong>for</strong>mationen enthält. Auf<br />
der Bühne <strong>for</strong>miert sich ein<br />
überdimensionaler Ausschnitt<br />
der Erbsubstanz (DNA). Schülerinnen<br />
und Schüler mit farbigen<br />
Armmanschetten, die die vier<br />
DNA-Basen symbolisieren, stehen<br />
sich gegenüber und halten<br />
sich an den Händen. Das Enzym,<br />
das den DNA-Doppelstrang<br />
vor der so genannten Replikation<br />
in zwei Einzelstränge aufschneidet,<br />
wird dargestellt durch<br />
einen Studenten, der mit einer<br />
übergroßen Schere symbolisch<br />
die Verbindungen aufschneidet.<br />
Eine „Polizistin“, die ein Reparaturenzym<br />
verkörpert, tritt<br />
auf und sorgt für die Korrektur<br />
falscher Paarungen, die bei der<br />
Neubildung eines DNA-Strangs<br />
fatale Folgen haben können.<br />
Solche Fehler entstehen unter<br />
<strong>and</strong>erem durch UV-Einstrahlung.<br />
Am Ende des Vorgangs in<br />
der Zelle steht die Bildung eines<br />
Proteins (dargestellt von einer<br />
Schülerin). Sind zu viele Fehler<br />
z.B. durch Sonneneinstrahlung<br />
aufgetreten, dann können die<br />
Reparaturenzyme ihre Arbeit<br />
nicht mehr leisten und es entstehen<br />
veränderte, nicht voll<br />
funktionsfähige Proteine. Der<br />
Stoffwechsel der Zelle gerät aus<br />
dem Gleichgewicht und es kann<br />
Hautkrebs entstehen.<br />
Weiter geht es mit einer Szene,<br />
in der Maßnahmen dargestellt<br />
werden, wie man sich vor zu<br />
starker Sonneneinstrahlung<br />
schützen kann. Dabei kommen<br />
auch die verschiedenen Hauttypen<br />
des Menschen und ihre<br />
Besonderheiten zur Sprache.<br />
Großes Augenmerk legen die<br />
Präsentierenden auf die Risikofaktoren,<br />
die für die Entwicklung<br />
von Hautkrebs mitverantwortlich<br />
gemacht werden.<br />
Die beiden Moderatorinnen<br />
überlegen nun, welche neuen<br />
Erkenntnisse die moderne<br />
Krebs<strong>for</strong>schung über das<br />
Wachstum von Hauttumoren<br />
hat und ob daraus neue Beh<strong>and</strong>lungsmethoden<br />
entwickelt<br />
werden könnten. Als zuverlässige<br />
Quelle für diese In<strong>for</strong>mationen<br />
sprechen sie Dr. Silvia<br />
Vosseler vom Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
an, eine der<br />
<strong>Ambassadors</strong> von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>.<br />
Frau Vosseler stellt die Ergebnisse<br />
ihrer Forschung in einer<br />
Power Point Präsentation vor<br />
und beantwortet unter <strong>and</strong>erem<br />
die Fragen der Moderatorinnen<br />
danach, was eigentlich bei der<br />
Angiogenese, also der Neubildung<br />
von Blutgefäßen passiert<br />
und welche Bedeutung sie für<br />
das Tumorwachstum hat. Frau<br />
Vosseler illustriert ihre Erklärungen<br />
mit mikroskopischen<br />
Aufnahmen eines Tumors, der<br />
durch Ausschüttung von Botenstoffen<br />
die Bildung neuer Blutgefäße<br />
anregt, die Nahrung und<br />
Sauerstoff an den Tumor heranschaffen<br />
und ihm somit zum<br />
Wachstum verhelfen. Sie zeigt<br />
ebenfalls, dass die Er<strong>for</strong>schung<br />
dieser Vorgänge auch anh<strong>and</strong><br />
von Tierversuchen stattfindet.<br />
Eine Gruppe von Schülerinnen<br />
und Schülern hatte sich zusammen<br />
mit einer Studierenden der<br />
Frage gewidmet, ob diese Tierversuche<br />
tatsächlich unumgänglich<br />
sind. Im Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
haben sie<br />
sich sowohl über die Haltungsbedingungen<br />
der Tiere als auch<br />
die Versuche selbst in<strong>for</strong>miert<br />
und über ihren Besuch einen<br />
Film gedreht. In den kommentierten<br />
Filmszenen vermitteln<br />
sie dem Publikum, dass beim<br />
57
jetzigen St<strong>and</strong> der Kenntnisse,<br />
Tierversuche immer noch notwendig<br />
sind, diese aber strengen<br />
Auflagen sowie Kontrollen<br />
unterliegen und so durchgeführt<br />
werden müssen, dass die Tiere<br />
nicht unnötig leiden.<br />
Die im Zusammenhang mit<br />
der Er<strong>for</strong>schung, Diagnostik<br />
und Beh<strong>and</strong>lung von Krebserkrankungen<br />
aufkommenden<br />
ethischen Fragestellungen,<br />
werden nun in einer „Podiumsdiskussion“<br />
aufgegriffen. Diese<br />
Gruppe hatte sich zur Aufgabe<br />
gestellt, die widersprüchlichen<br />
Haltungen verschiedener gesellschaftlicher<br />
Gruppen zu dieser<br />
Thematik zu hinterfragen. Die<br />
Protagonisten, ein „Politiker der<br />
Grünen“, eine „Hausfrau“, ein<br />
„Priester“ und ein „Moderator“<br />
beweisen dabei beachtliches<br />
schauspielerisches Talent.<br />
In den zwei Stunden dieser<br />
Abendveranstaltung haben<br />
Studierende gemeinsam mit<br />
Schülerinnen und Schüler gezeigt,<br />
in welch vielfältiger Art<br />
und Weise ein hochkomplexes<br />
naturwissenschaftliches Thema<br />
bearbeitet werden kann. Frau<br />
Dr. Vosseler ermöglichte als<br />
Botschafterin von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
den Projektgruppen die direkte<br />
und konkrete Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />
mit Wissenschaft und<br />
Forschung. Mit dieser intensiven<br />
Zusammenarbeit und der<br />
öffentlichen Präsentation haben<br />
alle Beteiligten einen wichtigen<br />
Beitrag zum Dialog zwischen<br />
Wissenschaft und Gesellschaft<br />
geleistet.<br />
Das begeisterte Publikum nimmt<br />
neben den fachlichen In<strong>for</strong>mationen<br />
auch den Ratschlag, das<br />
Sonnenbaden nicht zu übertreiben,<br />
mit nach Hause.<br />
Übrigens muss noch nachgetragen<br />
werden, dass die junge<br />
58<br />
Frau, die befürchtet hat, an<br />
einem Hauttumor zu leiden<br />
und die mit ihrer Freundin von<br />
Szene zu Szene durch die ganze<br />
Präsentationen geführt hat, am<br />
Schluss von ihrem „Arzt“ mitgeteilt<br />
bekommt, dass die eingeschickte<br />
Probe negativ war und<br />
sie nicht an einem Hauttumor<br />
leidet. So nimmt dieses szenische<br />
Spiel einen glücklichen<br />
Ausgang.<br />
4. DKFZ Veranstaltung<br />
„Wissenschaft und Forschung<br />
- was geht mich<br />
das an?“<br />
5. Februar 2007 im Deutsches<br />
Krebs<strong>for</strong>schungszentrum, Heidelberg<br />
Angela Risch1, Anja Lembens2,<br />
Barbara Bertram1,<br />
1 Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Heidelberg, 2 Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg<br />
Viele Menschen stellen sich<br />
einen Professor vor wie den,<br />
der der gerade die Szene betritt,<br />
die ein chemisches Labor zeigt:<br />
etwas vertrottelt, angetan mit<br />
einem weißen Kittel und Brille.<br />
Der „Professor“ fängt an,<br />
einige Flüssigkeiten in Becher<br />
zu schütten während er unverständliche<br />
Worte murmelt. Die<br />
Flüssigkeit wird rot oder weiß<br />
und fängt an zu brodeln. Währenddessen<br />
rennt er zur Tafel,<br />
um die chemische Formel darauf<br />
zu verändern.<br />
Diese Szene gehört zu der 4.<br />
Veranstaltung des Projekts „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“. Sie trägt den Titel<br />
“Wissenschaft und Forschung<br />
<strong>–</strong> was geht mich das an?” und<br />
f<strong>and</strong> am 5. Februar 2007 im<br />
Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />
Heidelberg, statt. In mehreren<br />
Szenen haben Studierende<br />
der Pädagogischen Hochschule,<br />
Heidelberg, dargestellt, warum<br />
Wissenschaft und Forschung für<br />
jedermann wichtig sein sollte.<br />
Dr. Lembens und ihre Studierenden<br />
erarbeiten in ihrem Seminar<br />
„Lehren und Lernen der Naturwissenschaften“<br />
verschiedene<br />
Wege, um Schülerinnen und<br />
Schülern und der Öffentlichkeit<br />
Wissen nahe zu bringen. Die<br />
Studierenden hatten die Aufgabe,<br />
die wichtigsten Fakten zu<br />
erarbeiten und dieses wissenschaftliche<br />
Wissen den Laien<br />
unter den Zuschauern in verständlicher<br />
Form zu vermitteln.<br />
Nach der Szene mit dem Professor<br />
erklärt eine der Studentinnen,<br />
wie die Öffentlichkeit<br />
einen Wissenschaftler sieht:<br />
Es ist immer ein Mann, er ist<br />
intelligent und geheimnisvoll,<br />
seine Arbeit ist gefährlich, seine<br />
Entdeckungen macht er zufällig<br />
und er arbeitet allein (z.B.<br />
Höttecke, 2004 1 ). Die Studentin<br />
beendet ihre Präsentation mit<br />
der Frage, ob dieses Bild eines<br />
Wissenschaftlers der Wirklichkeit<br />
entspricht. Eine Antwort<br />
gibt sie selbst: ein Wissenschaftler<br />
ist nicht immer ein<br />
Mann!<br />
Darauf folgt ein filmisches<br />
Portrait von PD Dr. Angela<br />
Risch, der “Ambassador” dieser<br />
Veranstaltung. Im Film werden<br />
das Labor von Angela Risch<br />
und ihr Büro gezeigt, außerdem<br />
einige Sequenzen der Arbeit, die<br />
von ihren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern ausgeführt werden.<br />
Frau Risch erklärt, wie Wissenschaft<br />
funktioniert: z.B. verbringen<br />
Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler nicht die meiste<br />
Zeit im Labor. Heutzutage geht<br />
viel Zeit drauf mit Schreiben<br />
von Anträgen auf Drittmittel,<br />
Berichten, wissenschaftlichen<br />
Abh<strong>and</strong>lungen, Vorbereitung<br />
von Vorlesungen und Sitzungen<br />
mit den Mitarbeitern etc.<br />
Ein weiterer Student präsentiert<br />
1 Höttecke, D. ( 00 ). Schülervorstel-<br />
lungen über die „Natur der Naturwissen-<br />
schaften“. In: Hößle, C., Höttecke, D. &<br />
Kircher, E. Lehren und Lernen über die Na-<br />
tur der Naturwissenschaften. Schneider<br />
Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler.<br />
einen Bericht über eine der<br />
berühmtesten Wissenschaftlerinnen,<br />
Marie Curie, die einzige<br />
Wissenschaftlerin, die zwei<br />
Nobel Preise verliehen bekam,<br />
einen für Physik und einen für<br />
Chemie. Ein Film mit Befragungen<br />
von jungen und älteren<br />
Personen machte offenbar, dass<br />
außer Marie Curie keine <strong>and</strong>ere<br />
Wissenschaftlerin der Öffentlichkeit<br />
bekannt war.<br />
Die anschließende Power Point<br />
Präsentation veranschaulicht<br />
die Stellensituation von<br />
Wissenschaftlerinnen in der<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft, zu der<br />
auch das Deutsche Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
gehört. In den<br />
BAT Ia, Ib Stellen ist die Situation,<br />
verglichen mit den männlichen<br />
Stelleninhabern, nicht so<br />
schlecht, aber in den höheren<br />
Positionen (C3 und C4) finden<br />
sich praktisch keine weiblichen<br />
Wissenschaftlerinnen.<br />
Jetzt ist Angela Risch, die<br />
Ambassador des DKFZ, an der<br />
Reihe und präsentiert ihr Forschungsgebiet.<br />
Ihr Ziel ist die<br />
Erstellung eines Markerprofils<br />
zur Identifizierung der Menschen,<br />
die ein höheres Risiko<br />
haben, an Lungenkrebs zu<br />
erkranken als <strong>and</strong>ere. Zu diesem<br />
Zweck untersucht Angela<br />
Risch die genetische Vielfalt in<br />
menschlichen Genen, die für<br />
Verstoffwechselung zuständig<br />
sind.<br />
Um die Funktionsweise der<br />
Enzyme, die von Angela Risch<br />
vorgestellt wurden, zu veranschaulichen,<br />
spielen drei<br />
Studenten diese Enzyme. Die<br />
Wirkung dieser Enzyme besteht<br />
aus Aktivieren und Deaktivieren<br />
von DNA-schädigenden<br />
Substanzen <strong>–</strong> auf unseren Fall<br />
bezogen Benzo-[a]-Pyren,<br />
einem krebserregenden Stoff<br />
im Tabakrauch: Ein Student hat
Berichte an die EU<br />
einen intakten Schöpfer in der<br />
H<strong>and</strong>, während der <strong>and</strong>ere einen<br />
kaputten in Händen hält. Der<br />
dritte Student hat H<strong>and</strong>schellen<br />
angelegt und kann deshalb<br />
überhaupt nicht schöpfen. Die<br />
Botschaft ist klar: das erste Enzym<br />
kann richtig arbeiten, das<br />
zweite ist eingeschränkt funktionstüchtig<br />
und das dritte kann<br />
überhaupt nicht arbeiten.<br />
Anschließend beschreiben die<br />
Studenten Cumarin als Beispiel<br />
für giftige Substanzen in der<br />
Umwelt. Im Tierexperiment hat<br />
es sich sogar als krebserregend<br />
erwiesen. Cumarin ist ein Stoff<br />
der Pflanze cinnamomum cassiae,<br />
es h<strong>and</strong>elt sich um ein<br />
würziges Pulver, auch bekannt<br />
als Zimt. Wegen seiner Giftigkeit<br />
sollen Menschen nicht so<br />
viel Kuchen essen, der mit Zimt<br />
gewürzt ist (z.B. Ingwerbrot),<br />
besonders Kinder können geschädigt<br />
werden, wenn sie zu<br />
viel zimthaltige Süßigkeiten zu<br />
sich nehmen.<br />
Noch eine <strong>and</strong>ere kritische<br />
Substanz wird vorgestellt:<br />
Acrylamid. Diese Substanz entsteht,<br />
wenn kohlehydrat- und<br />
proteinhaltige Lebensmittel (z.B.<br />
Pommes Frittes) bei zu hoher<br />
Temperatur frittiert werden und<br />
dadurch krebserregend werden<br />
können. Deshalb sollen stärkehaltige<br />
Lebensmittel besser<br />
gedämpft als gebraten werden.<br />
Alle diese szenischen Darstellungen<br />
wurden durch kurze Dialoge<br />
zwischen dem “verrückten<br />
Professor” und der weiblichen<br />
„Wissenschaftlerin“ begleitet,<br />
die ihm die Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
in Wissenschaft und Forschung<br />
erklärte.<br />
Zum Schluss haben die Studierenden<br />
die Frage beantwortet,<br />
die im Titel der Veranstaltung<br />
„Wissenschaft und Forschung<br />
<strong>–</strong> was geht mich das an?“ gestellt<br />
wurde. Sie glauben, dass<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
uns alle angeht, da das Wissen<br />
uns einerseits von Gefahren<br />
der Umwelt schützt. Andererseits<br />
stellen Wissenschaft und<br />
Forschung interessante und<br />
zukunftsträchtige Arbeitsgebiete<br />
für Frauen und Männer dar. Die<br />
Zuhörer stimmen zu.<br />
5. DKFZ Veranstaltung<br />
„Taxi?! Zum Kern bitte!<br />
Gentherapie - die GENiale<br />
Therapie der Zukunft?!“<br />
16. Juli 2007 im L<strong>and</strong>esmuseum<br />
für Technik und Arbeit in<br />
Mannheim<br />
Stephanie Laufs und Barbara<br />
Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Heidelberg,<br />
Anja Lembens, Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg, Claudia<br />
Eysel, Gudrun Monshausen,<br />
beide Ursulinen-Gymnasium<br />
Mannheim<br />
Das junge Paar ist fassungslos.<br />
Gerade musste es von der<br />
Hausärztin erfahren, dass ihr<br />
Baby möglicherweise an einer<br />
sehr seltenen Krankheit leidet.<br />
Das Paar hatte die Ärztin aufgesucht,<br />
da ihm aufgefallen<br />
war, dass ihr Kind ständig krank<br />
war. Die Ärztin nimmt Blut ab<br />
und bestellt das Paar mit Kind<br />
wieder ein.<br />
Zwei Wochen später erfahren<br />
die Eltern, dass ihr Sohn an<br />
SCID erkrankt ist, einem Defekt<br />
des Immunsystems. SCID (engl.<br />
severe combined immunodeficiency;<br />
schwerer kombinierter<br />
Immundefekt).<br />
Typisch für SCID ist eine Fehlfunktion<br />
oder ein Mangel an<br />
T-Lymphozyten, was für eine<br />
Störung der zellulären Immunantwort<br />
bei allen SCID-Formen<br />
verantwortlich ist. Mehrere<br />
hinzu gerufene Expertinnen<br />
und Experten erklären die<br />
Ursachen und die möglichen<br />
Beh<strong>and</strong>lungsmethoden dieser<br />
Krankheit.<br />
Schülerinnen und Schüler der 10.<br />
und 12. Jahrgangsstufe des Ursulinen-Gymnasiums<br />
Mannheim<br />
(Verantwortliche Lehrerinnen:<br />
Dr. Claudia Eysel, Gudrun<br />
Monshausen) sowie Studierende<br />
der Pädagogischen Hochschule<br />
Heidelberg aus dem Seminar<br />
„Didaktische Urteils- und H<strong>and</strong>lungsfähigkeit<br />
im naturwissenschaftlichen<br />
Unterricht“ unter<br />
Leitung von Dr. Anja Lembens,<br />
treten zusammen in dem EUgeförderten<br />
Projekt „<strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ auf. Sie stellen<br />
das Forschungsgebiet von Dr.<br />
Stephanie Laufs vom Deutschen<br />
Krebs<strong>for</strong>schungszentrum vor. Dr.<br />
Laufs er<strong>for</strong>scht die molekulare<br />
Onkologie solider Tumoren mit<br />
dem Spezialgebiet Gentherapie.<br />
Weitere Szenen des Abends sind:<br />
• Vortrag von Dr. Laufs und<br />
Film in ihrem Labor, in dem sie<br />
ihre praktische Arbeit vorführt.<br />
Es h<strong>and</strong>elt sich im Einzelnen<br />
darum, defekte Gene im Zellkern<br />
von Kranken durch intakte<br />
Gene zu ersetzen.<br />
• In einem szenischen Spiel<br />
(Schwarzlichttheater) erklären<br />
die „AssistentInnen“ von Dr.<br />
Laufs, wie die „falschen Baupläne“<br />
in den Zellkernen des kranken<br />
Babys aufgespürt werden<br />
und wie die „richtigen Baupläne“,<br />
in eine „Genfähre“ verfrachtet,<br />
hier als Taxi dargestellt, zum<br />
Zellkern gebracht werden, um<br />
dort eingebaut zu werden.<br />
• Die letzte Szene zeigt die<br />
Eltern vor dem Fernsehgerät,<br />
in dem sie eine Talkshow über<br />
Wohl und Wehe der Gentherapie<br />
anschauen. Die dort versammelten<br />
ExpertInnen (unten) diskutieren<br />
vor dem Hintergrund<br />
ihrer Zugehörigkeit (Kirche,<br />
Ethikrat, Wissenschaft und Politik)<br />
und begrüßen oder lehnen<br />
die Gentherapie ab.<br />
DESY-Veranstaltungen im<br />
Rahmen von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
im April und Juni 2006<br />
Im Rahmen der 1. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
Veranstaltung bei DESY hat ein<br />
Physik Leistungskurs der 12.<br />
Klasse mit 9 Schülerinnen und<br />
11 Schülern mit ihrem Lehrer<br />
zusammen eineinhalb Tage<br />
(25./26. April 2006) lang DESY<br />
besucht. Am ersten Nachmittag<br />
führten sie Experimente zu<br />
Quantenphysik im Schülerlabor<br />
physik.begreifen durch. Der<br />
folgende Tag startete mit dem<br />
Zusammentreffen der SchülerInnen<br />
mit den <strong>Ambassadors</strong><br />
von DESY Dr. Elke Plönjes und<br />
Dr. Karen Rickers sowie drei<br />
DESY-Naturwissenschafterlinnen<br />
(Dr. Ute Krell, Karen Ong,<br />
Dr. Jenny List) und schloss ab<br />
mit einem erneuten Arbeiten im<br />
Quantenlabor.<br />
Das Treffen der <strong>Ambassadors</strong><br />
fing mit einem Vortrag zum<br />
Berufsfeld Naturwissenschaftlerinnen<br />
an. Mit der persönlichen<br />
Vorstellung der sehr verschiedenen<br />
Lebensläufe der 5 Naturwissenschaftlerinnen<br />
ging es in<br />
eine rege Diskussionsrunde mit<br />
den SchülerInnen mit Fragen<br />
vor allem zum Studium aber<br />
auch der Reflexion über die<br />
Motivation der Schülerinnen<br />
sich für Naturwissenschaften zu<br />
interessieren und ein Studium<br />
in dem Bereich anzugehen. Im<br />
Anschluss gab es eine Führung<br />
durch das Arbeitsumfeld der<br />
<strong>Ambassadors</strong>. Zu Gast waren<br />
drei Lehramtsstudierende<br />
(Chemie und Physik) des Projektseminars<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> der<br />
Universität Hamburg als Beobachter,<br />
da sie das Zusammentreffen<br />
der <strong>Ambassadors</strong> bei der<br />
2. Veranstaltung mit gestalten<br />
sollten..<br />
59
Das Treffen der <strong>Ambassadors</strong><br />
wurde bei der 2. Veranstaltung<br />
am 21. Juni von den Studierenden<br />
mitgestaltet und moderiert.<br />
Im Seminar entwickelten sie<br />
eine Gesamtkonzeption sowie<br />
kleine Sketche, um die SchülerInnen<br />
auf das Thema Frau und<br />
Wissenschaft einzustimmen. Die<br />
von den StudentInnen verwendeten<br />
vielfältigen didaktischen<br />
Methoden führten zu einer<br />
lebendigen Stimmung, so dass<br />
der direkte Kontakt zu den vier<br />
anwesenden Naturwissenschaftlerinnen<br />
(Karen Ong, Dr. Karen<br />
Rickers, Dr. Marion Kuhlmann,<br />
Dr. Christiane Risler) von den<br />
10 Schülerinnen und 1 Schüler<br />
rege genutzt wurde.<br />
4. DESY-Veranstaltung im<br />
Rahmen des EU-Projekts<br />
„<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
<strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />
am 30. /31.1. 2007 am DESY<br />
Forschungszentrum in Hamburg<br />
Karen Ong<br />
„Wissenschaftler für einen<br />
Tag“ - Das war das Motto<br />
des ersten Tages der 4. <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong> Veranstaltung am<br />
DESY Forschungszentrum am<br />
30./31.1.2007 zu dem 17 Schülerinnen<br />
und Schüler der Gesamtschule<br />
Mümmelmannsberg<br />
in Hamburg gekommen waren.<br />
Lehramtsstudentinnen und -studenten<br />
der Universität Hamburg<br />
haben im Rahmen des Seminars<br />
„Lehrerbildung und Spitzen<strong>for</strong>schung<br />
in Kooperation“ diese<br />
Veranstaltung mit gestaltet und<br />
vorbereitet. Schon in der Schule<br />
gab es für die teilnehmenden<br />
Schülerinnen und Schüler eine<br />
kleine Einführung in die Welt<br />
der Quanten und das „unmögliche“<br />
Verhalten von Mikroobjekten.<br />
In kleinen Forscherteams wurden<br />
im DESY Schülerlabor physik.begreifen<br />
Experimente zur<br />
60<br />
Quantenphysik durchgeführt.<br />
Die Studenten übernahmen<br />
dabei die Rolle von Gruppenleitern,<br />
die einen Forschungsauftrag<br />
an die Schüler weitergaben.<br />
Von der Konzeption des<br />
Versuchs über den Aufbau bis<br />
zweitestgehend selbstständig<br />
gearbeitet, wobei natürlich<br />
passende „Fachliteratur“ zur<br />
Verfügung st<strong>and</strong> und der Gruppenleiter,<br />
der hilfreichTipps<br />
geben konnte. Zum Abschluswurde<br />
das Rollenspiel dahingehend<br />
ausgebaut, dass die<br />
Schülerinund Schüler mit den<br />
Ergebnissen ihrer Experimente<br />
Forschungsgeld„einwerben“<br />
sollten und einer Jury in einem<br />
kleinen Vortrag das Experiment<br />
und die Ergebnisse vorstellten.<br />
Dabei wurde unterein<strong>and</strong>er diskutiert,<br />
welche Vor- und Nachteile<br />
die einzelnen Versuche mit<br />
sich bringen. ur Messung haben<br />
die Schüler weitestgehend<br />
selbstständig gearbeiotet, wobei<br />
natürlich „passende“ Fachliteratur<br />
zur Verfügung st<strong>and</strong> und<br />
der Gruppenleiter, der hilfreiche<br />
Tipps eben konnte. Zum Abschluswurde<br />
das Rollenspiel dahingehend<br />
ausgebaut, dass die<br />
Schülerinund Schüler mit den<br />
Ergebnissen ihrer Experimente<br />
Forschungsgeld„einwerben“<br />
sollten und einer Jury in einem<br />
kleinen Vortrag das Experiment<br />
und die Ergebnisse vorstellten.<br />
Dabei wurde unterein<strong>and</strong>er diskutiert,<br />
welche Vor- und Nachteile<br />
die einzelnen Versuche mit<br />
sich bringen.<br />
Das Ziel dieser Veranstaltung<br />
war, in einem Rollenspiel, das<br />
allen Beteiligten offensichtlich<br />
Spaß gemacht hat, zu verdeutlichen,<br />
was alles zur Arbeit des<br />
Wissenschaftlers dazugehört. Im<br />
Kleinen wurde der wissenschaftliche<br />
Prozess von der Problemstellung<br />
bis zur Präsentation<br />
nachvollzogen.<br />
Am zweiten Tag haben sich die<br />
Schülerinnen und Schüler mit<br />
Wissenschaftlerinnen des DESY<br />
Forschungszentrums getroffen.<br />
In einem kleinen Einführungsvortrag<br />
wurde erst einmal vorgestellt,<br />
was man als Wissenschaftler<br />
neben dem praktischen<br />
Experimentieren noch alles zu<br />
tun hat. Darüber hinaus wurde<br />
auch die Situation der Frauen in<br />
der Wissenschaft kurz beleuchtet.<br />
Zur Auflockerung der Veranstaltung<br />
führten Studenten<br />
der Universität Hamburg Szenen<br />
aus dem Alltag vor, in denen<br />
gezeigt wurde, wie Mädchen<br />
und Jungen mehr oder weniger<br />
bewusst ihre Rolle in der Gesellschaft<br />
zugewiesen wird.<br />
Insgesamt vier Wissenschaftlerinnen<br />
stellten sich und ihren<br />
Werdegang vor. Im Laufe der<br />
darauf folgenden Diskussion<br />
wurden Fragen zur Arbeit<br />
eines Wissenschaftlers gestellt<br />
aber auch viele gesellschaftliche<br />
Aspekte angesprochen.<br />
In kleineren Runden wurden<br />
einige der Themen noch einmal<br />
aufgegriffen und vertieft. Im<br />
Anschluss wurden die Arbeitsplätze<br />
der Wissenschaftlerinnen<br />
besichtigt. Während der Laborführung<br />
gab es sehr viel Raum<br />
für Fragen zum Experiment.<br />
Mit dieser Veranstaltung haben<br />
die <strong>Ambassadors</strong> den Schülerinnen<br />
und Schülern einen<br />
realistischen Einblick in die<br />
Arbeitswelt des Wissenschaftlers<br />
geben können.<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />
goes Public - 1. Veranstaltung<br />
des DLR<br />
Ambassador Dr. B. Saruhan-<br />
Brings<br />
Das erste Deliverable für DLR in<br />
<strong>Science</strong> goes public stellte die<br />
Veranstaltung am Dienstag, 7.<br />
Februar 2006, 10-17 Uhr, dar.<br />
16 SchülerInnen im Alter von<br />
17 bis 19 Jahren (12. und 13.<br />
Klasse Leistungskurs des Königin-Luise-Gymnasiums<br />
Köln)<br />
haben unter der Leitung ihrer<br />
Klassenlehrerin Frau Marlene<br />
Walter, an dieser Veranstaltung<br />
teilgenommen<br />
Die Veranstaltung war zweigeteilt:<br />
Die Vormittagsgruppe<br />
hat das Scholl-Labor im DLR<br />
besucht wo sie eigene Experimente<br />
durchführen konnte.<br />
Nach einer Einführung durch<br />
Dr. R. Bräucker über „Gravitationsbiologie“<br />
führten jeweils<br />
Fünfergruppen verschiedene<br />
Experimente durch. Die Experimente<br />
beschäftigten sich mit<br />
Gravitationsbiologie, Materialien<br />
und fehlender Gravitation:<br />
• Introduction Gravitation Biology<br />
(Dr. Richard Bräucker)<br />
• Experiment Gravitation Biology<br />
(Oliver Grundmanns)<br />
• Experiment Lack of Gravity<br />
(Dr. Richard Bräucker)<br />
• Experiment Materials (Andreas<br />
Wack)<br />
• Experiment Materials Andreas<br />
Wack)<br />
• Experiment Gravitation Biology<br />
(Oliver Grundmanns)<br />
• Experiment Lack of Gravity<br />
(Jan Bechert)<br />
Die Nachmittagsgruppe hat<br />
das Material<strong>for</strong>schungsinstitut<br />
besucht. Sie wurde durch Dr.<br />
Saruhan-Brings empfangen,<br />
die auch die Bedeutung und die<br />
Wichtigkeit von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
dargestellt hat. Drei Kolleginnen<br />
des Instituts haben Vorträge<br />
über „Aerodynamik und Luftfahrt-Turbinenkomponenten“<br />
(Andrea Ebach), „Material für<br />
Turbinen“ (Dr. Bilge Saruhan-<br />
Brings) und „Haltbarkeit für<br />
Luftfahrtkomponenten“ (Dr.<br />
Marion Bartsch) gehalten.<br />
Nach diesen Präsentationen<br />
besuchten die Schülerinnen
Berichte an die EU<br />
verschiedene Labors des Instituts<br />
in zwei Gruppen, und<br />
konnten dadurch das vorher<br />
Gehörte und Gesehene vertiefen<br />
und gewannen einen Eindruck<br />
über die technisch dominierte<br />
tägliche Arbeit einer(s)<br />
Wissenschaftler(s)in.<br />
• Laboratory Surface Coating<br />
Technologies<br />
• Laboratory Thermal Fatigue<br />
• Laboratory Thermal Fatigue<br />
experiments<br />
• Laboratory Surface Coating<br />
tech<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />
goes Public - 2. Veranstaltung<br />
des DLR<br />
Die 2. Veranstaltung des Workpackage<br />
“<strong>Science</strong> goes public”<br />
wurde von DLR speziell für<br />
den Biologie-Leistungskurs des<br />
Antonius-Kollegs in Neunkirchen/Seelscheid<br />
organisiert und<br />
f<strong>and</strong> am Montag, 30. Oktober<br />
2006 von 9-13 Uhr statt. 21<br />
Schülerinnen und Schüler der<br />
12. Klasse haben an dieser Veranstaltung<br />
unter der Führung<br />
ihrer Biologielehrerin, Frau M.<br />
Kramer-Fischer, teilgenommen.<br />
Die Veranstaltung best<strong>and</strong> aus<br />
einer Vorlesungsreihe und Laborbesuchen.<br />
Die Vorlesungen<br />
wurden durch Dr. Ruth Hemmersbach<br />
und Petra Frings vom<br />
Institut für Flug- und Weltraummedizin<br />
des DLR gehalten.<br />
Der Inhalt der Vorlesung von<br />
Dr. Hemmersbach war die Gravitationsbiologie.<br />
Sie erklärte<br />
ihre Forschungen an Mikroorganismen<br />
bezüglich der Auswirkungen<br />
fehlender Schwerkraft<br />
und dem daraus resultierenden<br />
Verhalten und die Beweglichkeit<br />
der Mikroorganismen sowie die<br />
Beeinflussung ihrer strukturellen<br />
und biologischen Substanz.<br />
Der Titel der zweiten Gesprächsrunde<br />
hieß: “Überleben im Welt-<br />
raum <strong>–</strong> wie bleiben Astronauten<br />
gesund”? Frau Frings hat ihre<br />
Studien am lebenden Menschen<br />
durchgeführt und zeigte, wie die<br />
Knochenstruktur unter der fehlenden<br />
Schwerkraft leidet und<br />
wie die Ernährung der Astronauten<br />
angepasst werden muss,<br />
um diese Defizite während ihres<br />
Aufenthalts im Weltraum auszugleichen.<br />
Nach den Vorträgen wurden die<br />
Schüler durch die Mikrobiologie-Labore<br />
geführt, wo die Flugvorbereitungen<br />
für die Mikrobakterien<br />
durchgeführt wurden.<br />
Corinna Panitz, die Leiterin des<br />
Projekts, erklärte, wie die Bakterienmuster<br />
präpariert werden<br />
und was nach deren Platzierung<br />
im Raumfahrzeug und ihrer<br />
Unterbringung im Modul passiert.<br />
Sie erklärte, unter welchen<br />
Bedingungen das Überleben<br />
getestet wird und warum es<br />
wichtig ist, die Mikroorganismen<br />
unter realen Bedingungen<br />
zu testen. Schließlich zeigte sie,<br />
wie man sich für amerikanische<br />
oder russische Weltraumflüge<br />
anmeldet.<br />
Mit diesen Ausführungen gab<br />
sie einen Einblick in die tägliche<br />
Routine einer Wissenschaftlerin<br />
in der Weltraummedizin und<br />
den Bezug ihres Grundstudiums<br />
Biologie zu ihrer Arbeit und<br />
auch die Internationalität ihrer<br />
Arbeit. In einem zweiten Labor<br />
wurden die Einrichtungen zu<br />
den Tests auf der Erde besucht.<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />
goes Public - 3. Veranstaltung<br />
des DLR<br />
Die 3. Veranstaltung des DLR<br />
im Workpackage “<strong>Science</strong> goes<br />
public“ wurde von Schülerinnen<br />
des Stadt-Gymnasiums Köln-<br />
Porz besucht und hat am Mittwoch,<br />
8. November 2006, 9-13<br />
Uhr, stattgefunden.<br />
17 Schülerinnen der 10., 11., 12.<br />
und 13. Klassen des Stadt-Gymnasiums<br />
haben mit ihrer Biologielehrerin<br />
Felicitas Greineder<br />
diese Veranstaltung besucht.<br />
Die Schülerinnen waren aus<br />
den Biologie-, Mathematik- und<br />
Physik-Leistungskursen.<br />
Die Veranstaltung best<strong>and</strong> aus<br />
einem Vortragsteil und Laborbesuchen.<br />
Die Vorträge wurden<br />
von Elke Rabbow und Petra<br />
Frings vom Institut für Raumfahrtmedizin<br />
des DLR gehalten.<br />
Der Inhalt des Vortrags von<br />
Frau Rabbow befasste sich mit<br />
dem Leben im Weltall. Sie erklärte<br />
die Ziele der ausgeführten<br />
strahlenbiologischen Weltraumexperimente.<br />
Sie erklärte<br />
die Testbedingungen und ihren<br />
Bezug zu wissenschaftlichen<br />
Studien.<br />
Der Titel der zweiten Gesprächsrunde<br />
hieß: “Überleben im Weltraum<br />
<strong>–</strong> wie bleiben Astronauten<br />
gesund”? Frau Frings hat ihre<br />
Studien am lebenden Menschen<br />
durchgeführt und zeigte, wie die<br />
Knochenstruktur unter der fehlenden<br />
Schwerkraft leidet und<br />
wie die Ernährung der Astronauten<br />
angepasst werden muss,<br />
um diese Defizite während ihres<br />
Aufenthalts im Weltraum auszugleichen.<br />
Nach den Vorträgen wurden<br />
die Schüler durch die Mikrobiologie-Labore<br />
geführt, wo die<br />
Flugvorbereitungen der Mikrobakterien<br />
durchgeführt werden.<br />
Corinna Panitz, die Leiterin des<br />
Projekts, erklärte wie die Bakterienproben<br />
präpariert werden,<br />
was nach deren Platzierung im<br />
Raumfahrzeug und ihrer Unterbringung<br />
im Modul passiert,<br />
unter welchen Bedingungen das<br />
Überleben getestet wird, warum<br />
es wichtig ist, die Mikroorganismen<br />
unter realen Bedingungen<br />
zu testen. Schließlich erklärte<br />
sie, wie man sich für amerikanische<br />
oder russische Weltraumflüge<br />
anmeldet, um solche<br />
Experimente durchzuführen.<br />
Sie gab einen Einblick in die<br />
tägliche Routine einer Wissenschaftlerin<br />
in der Weltraummedizin<br />
und auch die Internationalität<br />
ihrer Arbeit. Sie gab Empfehlungen<br />
für das kommende<br />
Studium und die Berufswahl. Es<br />
wurde durch die DLR-Mitarbeiter,<br />
die an der Organisation<br />
teilnahmen, darauf hingewiesen,<br />
dass Praktika in allen DLR-Instituten<br />
angeboten werden.<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />
goes Public - 4. Veranstaltung<br />
des DLR<br />
im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum<br />
Köln am 8. März<br />
2007<br />
„Leben in der Schwerelosigkeit“<br />
Dr. B. Saruhan-Brings, Ambassador<br />
DLR<br />
20 Schüler/Schülerinnen im<br />
Alter von 17 bis 19 Jahren des<br />
Antoniuskolleg in Neunkirchen<br />
(11. Klasse Bio-Leistungskurse)<br />
haben unter der Leitung ihrer<br />
Biologielehrerin Frau Margit<br />
Kramer-Fischer an der Veranstaltung<br />
teilgenommen. Die<br />
Gruppe wurde diesmal gemischt<br />
aus Schüler und Schülerinnen<br />
gewählt, damit auch die männlichen<br />
Schüler in Berührung<br />
mit den Forschungsaktivitäten<br />
kamen, in denen viele weibliche<br />
Wissenschaftlerinnen tätig sind.<br />
Diese Gruppe aus dem Antoniuskolleg<br />
hat bereits zum zweiten<br />
Mal das DLR besucht.<br />
Nach dem Motto der Veranstaltung<br />
„Leben in der Schwerelosigkeit“<br />
haben die Schüler/<br />
Schülerinnen in drei Experimenten<br />
in drei alternierenden<br />
Gruppen teilgenommen und an<br />
einigen Experimenten mitgemacht.<br />
Die Veranstaltung wurde<br />
61
mit dem Einführungsvortrag<br />
von Herrn Dr. Richard Bräucker<br />
gestartet. Die Themen der Experimente<br />
waren Gravitationsbiologie<br />
(wissenschaftliche Betreuung:<br />
Miriam Schenk), Schwerelosigkeit<br />
(Christoph Gantzer)<br />
und Kreislaufphysiologie (Oliver<br />
Grundmanns). Jedes Experiment<br />
dauerte ca. 45 Minuten.<br />
In dem Experiment „Gravitationsbiologie“<br />
haben die Schüler<br />
das Verhalten des Pantoffeltierchens<br />
in Abhängigkeit von<br />
Licht, Wärme und Sauerstoff<br />
beobachtet und daraus die<br />
Bedingungen der Schwerelosigkeit<br />
abgeleitet. Die Anzahl der<br />
Pantoffeltierchen wurde anh<strong>and</strong><br />
eines Rechners erfasst und die<br />
Wahrscheinlichkeit ihres Verhaltens<br />
errechnet.<br />
Mit dem Experiment „Schwerelosigkeit“<br />
wurden die Eignung<br />
des menschlichen Körpers auf<br />
Gravitation und die Effekte<br />
der Schwerelosigkeit auf den<br />
menschlichen Metabolismus<br />
erklärt. Die Schüler haben erfahren,<br />
welche vorbeugenden<br />
Maßnahmen nötig sind, wenn<br />
Menschen für längere Zeit in<br />
Schwerelosigkeit leben müssen<br />
und wie der Metabolismus von<br />
den auf der Erde lebenden Lebewesen<br />
durch die Gravitation<br />
beeinflusst wird.<br />
Das Experiment „Kreislaufphysiologie“<br />
zeigte, wie sich<br />
Durchblutung und Herz-/Kreislaufzyklus<br />
unter Schwerelosigkeit<br />
beeinflussen lassen. Einige<br />
Schülerinnen haben mit Hilfe<br />
der Sonden, die am eigenen<br />
Körper angebracht sind, die<br />
Reaktion des Herzens unter<br />
verschiedenen Bedingungen<br />
beobachtet. Von diesem Experiment<br />
konnte die Wirkung der<br />
Belastungen abgeleitet werden,<br />
denen ein menschlicher Körper<br />
unter Schwerelosigkeit bzw. das<br />
6<br />
menschliche Herz beim Wechsel<br />
von Schwerkraft/Schwerelosigkeit<br />
ausgesetzt ist.<br />
Die Veranstaltung wurde mit<br />
einer zusammenfassenden Diskussionsrunde<br />
abgeschlossen,<br />
in der die Schülerinnen und<br />
Schüler ihre Erfahrungen und<br />
Eindrücke mit den Experimenten<br />
bewertet haben. Es ist<br />
zum Ausdruck gebracht worden,<br />
dass alle Experimente sehr gut<br />
zu verstehen waren und dass sie<br />
beim heutigen Besuch im DLR<br />
viele neue Erkenntnisse gewonnen<br />
haben.<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />
goes Public - 5. Veranstaltung<br />
des DLR<br />
(Ambassador) Dr. B. Saruhan-<br />
Brings)<br />
am Montag 17. September 2007,<br />
10:30-15:00 Uhr<br />
20 Schüler / Schülerinnen im<br />
Alter von 14 bis 17 Jahren der<br />
Gesamthauptschule Bedburg<br />
(9.-10. Klasse) haben unter der<br />
Leitung ihrer Technik- und Mathematik-Lehrer<br />
Herrn Gieren<br />
und Herrn Özcelik an der Veranstaltung<br />
teilgenommen.<br />
Die Gruppe wurde auch diesmal<br />
gemischt aus Schüler und Schülerinnen<br />
gewählt, damit auch<br />
die männlichen Schüler Erfahrung<br />
mit den Forschungsaktivitäten,<br />
in denen auch viele Frauen<br />
tätig sind, machen konnten.<br />
Diese Schule besuchte das DLR<br />
zum ersten Mal.<br />
Diese Veranstaltung hatte das<br />
Motto „Erneuerbare Energien<br />
und Energiew<strong>and</strong>el zur Verwendung<br />
als künftige Energieressourcen“.<br />
Hier wurden zwei<br />
Arbeitsbereiche des DLR den<br />
Schüler/-innen Experimente zur<br />
Kenntnis gebracht. Unter der<br />
Führung von Frau Dr. Karpinski<br />
haben die Schüler/-innen erfahren,<br />
wie man Abfallenergie<br />
„Wärme“ zu Gunsten elektrische<br />
Energie umw<strong>and</strong>eln könnte. Die<br />
Halbleiter Materialien ermöglichen,<br />
dass die Wärme, die z.B.<br />
bei dem Abgassystem eines Autos<br />
bzw. an einem heißen Kessel<br />
erzeugt wird, mittels Halbleitermaterial-Kombinationen<br />
zu<br />
elektrische Energie gew<strong>and</strong>elt<br />
werden kann und in einem Auto<br />
für Beleuchtung der Anzeigen,<br />
oder bei der Klimaanlagen usw.<br />
weiter zum Nutzen kommen<br />
kann.<br />
Frau Dr. Karpinski hat mit der<br />
historischen Entwicklung der<br />
thermoelektrischen Halbleiter-Theorie<br />
und Materialien<br />
angefangen und die Prinzipien,<br />
die vom Kollegenpaar Seebeck<br />
und Peltier entdeckt wurden,<br />
erläutert.<br />
Zielgröße der thermoelektrischen<br />
Materialentwicklung ist<br />
die thermoelektrische Effektivität.<br />
Thermoelektrika mit hoher<br />
thermoelektrischer Effektivität,<br />
d.h. mit hohem Seebeck-Koeffizienten,<br />
hoher elektrischer<br />
Leitfähigkeit und geringer Wärmeleitfähigkeit<br />
erreichen höchste<br />
Detektivität in Sensoren,<br />
höchste Wirkungsgrade bei der<br />
thermoelektrischen Energieumw<strong>and</strong>lung<br />
sowie beste Kühlleistungsziffern<br />
in Peltier-Anwendungen.<br />
Thermoelektrische<br />
Energieumw<strong>and</strong>lung, d. h. die<br />
Direktumw<strong>and</strong>lung thermischer<br />
in elektrische Energie durch<br />
einen Halbleiter-Effekt ohne<br />
Mitwirkung bewegter Medien<br />
oder mechanisch bewegter<br />
Teile erlangt zunehmende<br />
technische Bedeutung für mobile<br />
Zusatzstromversorgungen<br />
und integrierte miniaturisierte<br />
Generatoren („self-powered<br />
micro-devices“). Ziel der Entwicklungen<br />
zu sensorischen<br />
Materialien und Systemen am<br />
DLR sind Wärmestromsensoren<br />
zur Messung des Wärmeflusses<br />
und Wärmeübergangskoeffizienten<br />
an heißen Bauteiloberflächen<br />
insbesondere in thermischen<br />
Strömungsmaschinen,<br />
z. B. auf Turbinenbauteilen, in<br />
Fahrzeugmotoren sowie in der<br />
industriellen Verfahrenstechnik<br />
zur Steuerung der Betriebsbedingungen<br />
anh<strong>and</strong> thermischer<br />
Prozessdaten.<br />
Anh<strong>and</strong> der ausgebauten Halbleiterzellen<br />
konnten die Schüler/-innen<br />
erfahren, dass die<br />
Wärme/Strom-W<strong>and</strong>el gegenzeitig<br />
bewirken, also bei aussetzen<br />
eines geringeren Stroms<br />
über einer Halbleiterzelle das<br />
Erhitzen bzw. Kühlen erreicht<br />
werden kann. Die Kristallstruktur,<br />
chemische Formel der<br />
metallischen Legierungen, die<br />
sich für Halbleiter eignen, sind<br />
auch den Schüler in Erfahrung<br />
gebraucht.<br />
Solarthermischer Energiew<strong>and</strong>el<br />
und Erzeugung<br />
Die Solar<strong>for</strong>schung im DLR<br />
Institut für Technische Thermodynamik<br />
ist mit ca. 60 Mitarbeitern<br />
eine der weltweit führenden<br />
Forschungseinrichtungen auf<br />
dem Gebiet der Solarthermie.<br />
Sie hat das Ziel, konzentrierende<br />
Solarsysteme zur Wärme-,<br />
Strom und Brennstofferzeugung<br />
für eine nachhaltige Energieversorgung<br />
der Erde zu entwickeln.<br />
Mittelfristig werden die Technologien<br />
weiterentwickelt,<br />
um die Gestehungskosten für<br />
Solarstrom von heute etwa 15<br />
Euro Cent/kWh auf weniger<br />
als 8 Cent/kWh zu senken. So<br />
werden die wirtschaftlichen<br />
Voraussetzungen für eine<br />
breitere Marktdurchdringung<br />
geschaffen. Langfristig sollen<br />
solarthermische Systeme auch<br />
zur kostengünstigen Erzeugung<br />
von solaren Brennstoffen (z. B.<br />
Wasserstoff) genutzt werden.
Berichte an die EU<br />
Herr Dr. Eckhard Lüpfert hat<br />
den Schüler mit spielerischen<br />
Fragen/Antworten die Wirkung<br />
der Sonnenstrahlen, die Erzeugung<br />
verschiedene Energiearten<br />
über Sonnenenergie, das Nutzen<br />
und W<strong>and</strong>eln der als wärme<br />
gewonnenen Solarenergie, die<br />
Gewinnung des künftige Energieträger<br />
Wasserstoffs über<br />
Sonnenstrahlung erklärt.<br />
Die Europäische und Afrikanische<br />
St<strong>and</strong>orten, auf denen<br />
die Solarkraftwerke in Entwicklung<br />
und Bau sind, sind mit Bildern<br />
und Filmen den Schülern<br />
näher gebracht worden.<br />
Wasserstoff ist ein künftiger<br />
Energieträger. In den Laboren<br />
von der Solar<strong>for</strong>schung wird<br />
ein Verfahren zur thermo-chemischen<br />
Erzeugung von Wasserstoff<br />
entwickelt. Dieser Prozess<br />
(HYDROSOL genannt) nutzt<br />
ausschließlich erneuerbaren<br />
Energien und arbeitet vollständig<br />
emissionsfrei. Dabei wird<br />
in einem innovativen Prozess<br />
mit Sonnenenergie Wasser gespalten.<br />
Zu diesem Zweck wird<br />
ein neuartiger Solarreaktor als<br />
direkter Strahlungsempfänger<br />
eingesetzt. So wird es gelingen<br />
emissionsfreien Erzeugung des<br />
Wasserstoffs mit maximaler<br />
Effizienz, niedrigeren Produktionskosten<br />
und wenig Ressourcenaufw<strong>and</strong>.<br />
Den Schüler sind auch der Möglichkeit<br />
gegeben, den Sonnenofen<br />
und <strong>–</strong>Spiegel des DLR zu<br />
besichtigen und einzelnen Komponenten<br />
kennenzulernen. Die<br />
an dem Tag gewonnen Kenntnisse<br />
der Schüler wurde anh<strong>and</strong><br />
eines Fragenbogen bewertet.<br />
1. Veranstaltung <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong> Projekt bei GSF:<br />
<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> - <strong>Science</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong>“<br />
Allmut Hörmann, 30. September<br />
2006 <strong>–</strong> kurze Version<br />
1. Ziele<br />
Frauen sind in wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen in Führungspositionen<br />
immer noch<br />
unterrepräsentiert. Das <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong> Projekt will klären,<br />
welche Umstände dafür verantwortlich<br />
sind, dass so wenig<br />
gute Beispiele vorh<strong>and</strong>en sind,<br />
an denen Frauen sich ausrichten<br />
können.<br />
Durch die Unterstützung von<br />
exzellenten weiblichen Wissenschaftlern,<br />
so genannten<br />
<strong>Ambassadors</strong>, will das Projekt<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> die Einbindung<br />
von Frauen in Wissenschaft<br />
und technischer Entwicklung in<br />
sechs Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Gemeinschaft vorantreiben.<br />
<strong>Ambassadors</strong> der GSF sind PD<br />
Dr. Michaela Aubele mit ihrem<br />
Forschungsgebiet „Brustkrebs“<br />
und PD Dr. Annette Peters mit<br />
ihrem Schwerpunkt „Feinstaub“.<br />
2. Ergebnisse<br />
Dieser Bericht umfasst die<br />
Zeit von 1. April 2006 bis 31.<br />
September 2006. Die Einführungsveranstaltung<br />
von „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ bei GSF f<strong>and</strong> statt am<br />
11. Juli 2006 von 15-18 Uhr<br />
mit der 1. Veranstaltung aus<br />
der Reihe „<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>“. In einer<br />
lockeren Atmosphäre haben<br />
die teilnehmenden weiblichen<br />
Wissenschaftlerinnen ihre Forschungsergebnisse<br />
den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern der<br />
Veranstaltung aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft, Politik und Medien<br />
präsentiert.<br />
2.1 Erste Veranstaltung „<strong>Women</strong><br />
in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong><br />
<strong>Women</strong>“, 11.07.06<br />
Die Veranstaltung wurde vom<br />
Wissenschaftlichen Direktor<br />
der GSF, Professor Dr. Günter<br />
Wess, eröffnet. Er in<strong>for</strong>mierte<br />
die Zuhörer über die Bedeutung<br />
Wichtigkeit des Projektes für<br />
die GSF. Er übergab dann an die<br />
Moderatorin des Nachmittags,<br />
Claudia Gottschling, Biologin<br />
und Wissenschaftsjournalistin<br />
beim „Focus“. Anschließend hat<br />
Frau Christa Stewens, Ministerin<br />
für Arbeit und Soziales,<br />
Familie und Frauen der Bayrischen<br />
L<strong>and</strong>esregierung - auch<br />
als Schirmherrin des Projektes<br />
<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong><br />
<strong>Women</strong> - die Anwesenden begrüßt.<br />
Schirmherrin des Projekts<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> von Seiten des<br />
Bundes ist Dr. Annette Schavan,<br />
Bundesministerin für Bildung<br />
und Forschung. Die letzte<br />
Begrüßungsansprache hielt<br />
die Bürgermeisterin von Oberschleißheim,<br />
Elisabeth Ziegler.<br />
Eine kurze Einführung über die<br />
Ziele von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> kam<br />
anschließend von Allmut Hörmann,<br />
der Gleichstellungsbeauftragten<br />
und GSF-Projektleiterin.<br />
Die Moderatorin hat neun<br />
weibliche Wissenschaftlerinnen<br />
und ihre Projekte in einer ersten<br />
Übersicht vorgestellt und ging<br />
anschließend ins Detail der<br />
verschiedenen Projekte:<br />
a) Herzinfarkt <strong>–</strong> Frauenherzen<br />
außer Takt ?<br />
b) Krebs <strong>–</strong> die Gefahr von Innen<br />
c) Schlüssel und Schloss <strong>–</strong> was<br />
hat ELISA damit zu tun ?<br />
d) Feinstäube <strong>–</strong> klein und gemein<br />
!<br />
e) ...und das war nur der Anfang!<br />
Zum Schluss f<strong>and</strong> eine offene<br />
Diskussion der Wissenschafterlinnen<br />
mit den Anwesenden<br />
statt. Die wissenschaftlichen<br />
Themen wurde vertieft in den<br />
Posterecken. Es wurden Ge-<br />
tränke und Snacks angeboten.<br />
Die Wissenschaftlerinnen sind<br />
folgende:<br />
• Dr. Hannelore Löwel<br />
• Dr. Christa Meisinger<br />
• PD Dr. Michaela Aubele<br />
• PD Dr. Leticia Quintanilla-<br />
Fend<br />
• PD Dr. Irmela Jeremias<br />
• PD Dr. Petra Krämer<br />
• PD Dr. Christine Falk<br />
• PD Dr. Annette Peters<br />
• PD Dr. Claudia Traidl-Hoffmann<br />
Am Ende der Veranstaltung<br />
wurden Fragebögen verteilt.<br />
Die Veranstaltung dauerte von<br />
15 <strong>–</strong> 18.30 Uhr, der offizielle<br />
Teil war um 17.30 Uhr beendet.<br />
2.2 Bewertung<br />
Zur Diskussion auf dem GSF<br />
Campus waren Repräsentanten<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Politik und Medien als Partner<br />
eingeladen. Eines unserer Ziele<br />
war, dass diese Entscheidungsträger<br />
unsere Wissenschaftlerinnen<br />
als unverzichtbar als<br />
Beispiele für Frauen in der<br />
Wissenschaft in Europa anerkennen<br />
und dass sie dieses<br />
Wissen in ihr Arbeitsumfeld<br />
hineinnehmen. Ein weiteres<br />
Ziel war es, neue Kooperationspartner<br />
zu gewinnen. Wir<br />
haben 521 Personen eingeladen<br />
(283 Männer, 95 Frauen, 143<br />
Institutionen). 47 Personen (18<br />
Männer, 29 Frauen) haben ihre<br />
Teilnahme durch Rückantwort<br />
bestätigt. Letztendlich sind 12<br />
nicht gekommen (3 Männer, 9<br />
Frauen) und 6 Personen waren<br />
ohne Registrierung dabei (2<br />
Männer, 4 Frauen). Es waren<br />
also 17 Männer und 24 Frauen<br />
<strong>–</strong> zusammen 41 Personen - die<br />
unsere Veranstaltung besucht<br />
haben.<br />
Die Organisation lagen in Händen<br />
von 6 Personen (5 Frauen,<br />
6
1 Mann), 4 eingeladene Vortragende<br />
(3 Frauen, 1 Mann) und 9<br />
Wissenschaftlerinnen haben ihre<br />
Arbeit präsentiert. Somit haben<br />
alles in allem 60 Personen teilgenommen.<br />
Die Teilnahmerate<br />
betrug 7,9%. Wir können keine<br />
Genderraten angeben, da wir ca.<br />
27% Institutsadressen hatten.<br />
29 Fragebögen wurden eingesammelt,<br />
71% aller Teilnehmer<br />
(41) waren nicht in die<br />
Veranstaltung eingebunden.<br />
Alle Fragebögen werden nach<br />
Abschluss aller Veranstaltungen<br />
ausgewertet.<br />
Die Veranstaltung wurde positiv<br />
aufgenommen; wir bekamen<br />
enthusiastische mündliche<br />
Kommentare. Wir wurden sogar<br />
gebeten für die Angestellten<br />
der GSF eine Wiederholung<br />
zu organisieren. Auch durch<br />
Presse, Internet und E-mail kam<br />
Zustimmung.<br />
Einige Meetings wurden durch<br />
die Gleichstellungsbeauftragten<br />
organisiert, einige wurden durch<br />
Protokolle und Ergebnisberichte<br />
in deutscher Sprache dokumentiert.<br />
Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> mit<br />
Aktion „IPP-kidsbits“ im<br />
Kindergarten „Sonnenblume“<br />
in Haar bei München<br />
am 23.01.2006“<br />
Vorschulgruppe: 30 Kinder im<br />
Alter von 5-6 Jahren; 3 Erzieherinnen;<br />
Dauer: 2 Stunden<br />
IPP: Dr. Elisabeth Wolfrum<br />
(Ambassador), Dr. Petra Nieckchen<br />
und Iris Eckl (beide Öffentlichkeitsarbeit)<br />
Der Name ist Programm - Sonne<br />
kommt vor im Kindergarten<br />
„Sonnenblume“ und um die<br />
Vorgänge auf der Sonne mit<br />
ihrem immensen Energieausstoß<br />
geht’s in der Fusions<strong>for</strong>schung.<br />
6<br />
Diese Energieproduktion soll auf<br />
der Erde nachvollzogen werden<br />
- allerdings geht das nur mit<br />
enormem technischen Aufw<strong>and</strong><br />
in sehr komplizierten Apparaten.<br />
Gerade dieses komplizierte<br />
Thema wird der Klientel vorgestellt,<br />
die in 50 Jahren das<br />
Ergebnis dieser Forschung, den<br />
Fusionsstrom, aus der Steckdose<br />
beziehen wird.<br />
Mit dem Besuch der Forscherinnen<br />
des Max-Planck-Instituts<br />
für Plasmaphysik bei der Vorschulgruppe<br />
des Kindergartens<br />
soll naturwissenschaftliche<br />
Forschung öffentlich gemacht<br />
werden. Dabei betonen die Mitarbeiterinnen<br />
des IPP als weibliche<br />
Vorbilder für die Mädchen<br />
die beruflichen Möglichkeiten<br />
für Frauen in Wissenschaft und<br />
Forschung.<br />
Die Energiegewinnung durch Fusion<br />
und ihre komplexen Zusammenhänge<br />
werden den Kindern<br />
Stück um Stück nahe gebracht.<br />
Jedes Kind kennt mindestens<br />
eine Energie<strong>for</strong>m - den Strom:<br />
„...bei uns wird er von hinten<br />
durch die Steckdose gedrückt“.<br />
Das ist sehr anschaulich, aber<br />
wer drückt und wie? Kraftwerke<br />
sind auch den Kleinen schon<br />
bekannt und auch dass Wind,<br />
Wasser, Öl, Gas, und Kohle gebraucht<br />
werden um die großen<br />
Mengen Strom zu erzeugen, die<br />
wir verbrauchen. Aber geht das<br />
immer so weiter? Öl, Gas und<br />
Kohle, woraus heute am meisten<br />
Strom gemacht wird, gehen<br />
schon bald zur Neige - insbesondere<br />
wird es Engpässe geben,<br />
wenn volkreiche Entwicklungsländer<br />
technisch „aufrüsten“ und<br />
ihr Stromverbrauch in die Höhe<br />
schnellt. Wie wollen wir das<br />
Problem lösen? Ein Glück, dass<br />
sich Forscher und Forscherinnen<br />
schon eine ganze Weile damit<br />
beschäftigen und langfristig<br />
eine Lösung in Aussicht ist: Das<br />
Fusionskraftwerk, die Sonne auf<br />
der Erde!<br />
Das entwickelte Konzept des<br />
Besuchs wechselt zwischen Erklärungen<br />
zu Begriffen durch<br />
die Besucherinnen, dem aktiven<br />
„Forschen“ der Kinder und<br />
der Nachbesprechung zu den<br />
durchgeführten Experimenten.<br />
Die Forschungstätigkeit ist<br />
den Kindern keineswegs fremd<br />
- mitgebrachtes Forschungswerkzeug,<br />
wie Magnete, Lupen<br />
und Luftballons regen zu intensiver<br />
Nutzung an. Mädchen und<br />
Buben betrachten alle möglichen<br />
Objekte mit dem Vergrößerungsglas<br />
- auch die Zunge des<br />
Nachbarn, oder die Nase der<br />
Freundin. Prall aufgeblasene<br />
Luftballons werden vehement am<br />
Kopf oder am Pullover gerieben<br />
um Reiskörner tanzen zu lassen<br />
oder Papierschlangen wie von<br />
Zauberh<strong>and</strong> mit dem Luftballon<br />
hochzuheben. Zwischendurch<br />
lauschen die Kinder gespannt<br />
den drei Forscherinnen des Max-<br />
Planck-Instituts für Plasmaphysik,<br />
die Zusammenhänge für die<br />
Nachwuchs<strong>for</strong>scher verständlich<br />
erklären und die Erfahrung des<br />
Experiments vertiefen.<br />
Die Kinder waren zwei Stunden<br />
voll konzentriert und haben<br />
begeistert mitgemacht. Die<br />
Leiterin des Kindergartens,<br />
Elisabeth Winkelhofer, freut sich<br />
über die Bilder und Plakate, die<br />
als Erinnerung an den Besuch<br />
im Kindergarten bleiben. Sie<br />
möchte das frisch geweckte<br />
Interesse der Kinder mit technischen<br />
Experimenten aus der<br />
Forscherkiste weiter fördern und<br />
vertiefen.<br />
3. Bericht: Schülerlaboraktivitäten<br />
und IPP-kidsbits<br />
im EU-Parlament in Brüssel<br />
Eine weitere Veranstaltung im<br />
Rahmen des europäischen Projekts<br />
„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />
Vom 19. bis 23. März 2007 stellten<br />
die <strong>Helmholtz</strong>-Schülerlabore<br />
ihre Aktivitäten im EUParlament<br />
in Brüssel aus. Schulklassen<br />
der 10. und 11. Jahrgangsstufe<br />
der verschiedenen europäischen<br />
Schulen besuchten die Ausstellung,<br />
in<strong>for</strong>mierten sich und<br />
machten von dem vielfältigen<br />
Experimentierangebot regen Gebrauch.<br />
Das IPP war am 22. und<br />
23. März mit seinen Aktivitäten<br />
vertreten.<br />
Magnetismus spielt in der Plasmaphysik<br />
eine große Rolle. Deshalb<br />
hat auch das Experiment,<br />
das die Kinder bei der Schülerlaboraktivität<br />
durchführen<br />
können mit Magnetismus zu tun<br />
<strong>–</strong> es geht darum einen Elektromagneten<br />
selbst zu bauen. Eine<br />
einfache Spule wird aus einem 8<br />
cm langen Eisennagel und etwa<br />
einem Meter isoliertem Kupferdraht<br />
gewickelt. Die Enden des<br />
Drahtes werden abisoliert, dann<br />
wird als Stromquelle eine Mignonzelle<br />
angeschlossen. Wenn<br />
der Strom die Spule durchfließt<br />
entsteht ein Magnetfeld: Hält<br />
man die Spitze des Nagels<br />
<strong>–</strong> die Spule <strong>–</strong> in ein Häufchen<br />
Büroklammern, so werden sie<br />
angezogen. Die entst<strong>and</strong>enen<br />
Magnete wurden bezüglich<br />
ihrer „Anziehungskraft“ auf<br />
Büroklammern getestet und<br />
verglichen: Der Rekord eines<br />
Schülers war 32 Klammern am<br />
ersten Tag.<br />
Trotz starker Bemühungen beim<br />
Wickeln der Spule und durch<br />
Optimierungsversuche im Anziehungsbereich<br />
konnte dieser<br />
Rekord bis zum Ende der Veranstaltung<br />
nicht gebrochen werden.<br />
Während der „Wickelarbeit“-<br />
Arbeit sitzen 6 bis 8 Kinder am<br />
Tisch. Sie werden individuell<br />
betreut und erhalten ganz<br />
nebenbei In<strong>for</strong>mationen über<br />
Plasmaphysik, Fusions<strong>for</strong>schung<br />
und zu Fusion als Energieopti-
Berichte an die EU<br />
on der Zukunft. Eifrig wurden<br />
Fragen gestellt zu Fusions<strong>for</strong>schung<br />
und den Berufen und<br />
Möglichkeiten in der Wissenschaft.<br />
Zusätzlich gab es Flyer und Poster<br />
mit In<strong>for</strong>mation zu Fusion,<br />
Magnetismus und dem angebotenen<br />
Experiment Die Poster<br />
in<strong>for</strong>mierten<br />
• zu Plasmaphysik und Fusion<br />
- dem Energie erzeugenden<br />
Prozess auf der Sonne,<br />
• über Magnetismus und seine<br />
Wirkung und<br />
• zum Bau des kleinen Elektromagneten,<br />
der von den Kindern<br />
hergestellt werden konnte und<br />
mit nach Hause genommen werden<br />
durfte.<br />
Sechs Schulklassen, etwa 120<br />
Schüler und Schülerinnen im<br />
Alter von 14 bis 16 Jahren, und<br />
eine Gruppe behinderter junger<br />
Erwachsener haben die Schülerlaboraktivität<br />
des IPP besucht<br />
und insgesamt 110 Spulen gewickelt.<br />
Zusätzlich besuchten etwa<br />
zehn bis fünfzehn Lehrkräfte<br />
und ungefähr 30 Personen aus<br />
dem EU-Stabs- und <strong>–</strong>Abgeordnetenbereich<br />
den St<strong>and</strong> des IPP.<br />
Die Beteiligung an der Veranstaltung<br />
f<strong>and</strong> im Rahmen des<br />
europäischen Projekts „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ statt und wurde von<br />
Iris Eckl und Ute Schneider-<br />
Maxon vom IPP betreut. Die<br />
Organisation leitete das Brüsseler<br />
Büro der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft.<br />
Besuchsprogramm im IPP<br />
für eine Klasse französischer<br />
Schüler und Schülerinnen<br />
Eine weitere Veranstaltung von<br />
IPP „kidsbits“ im Rahmen des<br />
europäischen Projekts „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“.<br />
Datum: 27.April 2007<br />
Gruppe: 23 französische Aust-<br />
ausschüler und <strong>–</strong>schülerinnen<br />
der 8. und 9. Jahrgangsstufe aus<br />
Varennes vom „Collège Antoine<br />
de Saint Exupéry“, eine begleitende<br />
Lehrerin aus Frankreich<br />
und eine deutsche Lehrerin des<br />
Humboldt-Gymnasiums Garching.<br />
Die Veranstaltung wurde von<br />
Dr. Elisabeth Wolfrum und Dr.<br />
Marco Wischmeier vom IPP<br />
betreut.<br />
„Nous imitons le soleil“ <strong>–</strong> Wir<br />
machen es der Sonne nach.<br />
Die Deutschkenntnisse der Jugendlichen<br />
waren eher gering,<br />
deshalb hat Marco Wischmeier<br />
in fließendem Französisch<br />
über steigenden Energiebedarf<br />
gesprochen. Die Vortragsfolien<br />
zu Fusions<strong>for</strong>schung und<br />
Fusion als Energieoption für<br />
die Zukunft wurden mit vielen<br />
französischen Untertiteln für<br />
die jungen Gäste aus Varennes<br />
verständlich gemacht.<br />
Fragen nach „welches Gerät im<br />
Haushalt braucht am meisten<br />
Strom?“ wurden schnell beantwortet:<br />
radiateur électrique, four<br />
électrique. Die Zahlen zeigen,<br />
dass Kühlen und Gefrieren im<br />
Haushalt etwa ein Drittel des<br />
Strombedarfs ausmachen, PC<br />
und Unterhaltung etwa 10%<br />
, Licht , Kochen, Backen, Hygiene,<br />
je etwa 12%, der Rest<br />
von etwa 10% verteilt sich auf<br />
„´Verschiedenes“.<br />
Wenn wir auf den allgemeinen<br />
Energiebedarf pro durchschnittlichen<br />
Haushalt sehen, dann<br />
wird etwa 50% für die Heizung,<br />
8% für das warme Wasser, 9%<br />
für Strom und für das Auto<br />
34% aufgewendet. Das vom IPP<br />
entwickelte „Energiespiel“ hat<br />
gezeigt, dass bei wachsenden<br />
Bevölkerungszahlen und rapide<br />
ansteigendem Energiebedarf<br />
die Reserven nicht für immer<br />
reichen werden <strong>–</strong> es muss Energie<br />
gespart werden, bekannte<br />
Optionen zur Energiegewinnung<br />
müssen weiter entwickelt und<br />
Alternativen gefunden oder ausgebaut<br />
werden. Es war klar dass<br />
énergie atomique eingesetzt<br />
werden muss und zwar sowohl<br />
die bekannte echnik der Kernspaltung<br />
<strong>–</strong> fission <strong>–</strong> als auch in<br />
etwa 50 Jahren die Kernfusion<br />
<strong>–</strong> la fusion. Denn so lange wird<br />
es noch dauern bis die ersten<br />
Kraftwerke Strom an uns liefern<br />
können.<br />
Das „Energiespiel“: Die Menschen<br />
in Deutschl<strong>and</strong> oder<br />
Frankreich haben viel Energie<br />
zur Verfügung <strong>–</strong> symbolisiert<br />
durch einen Stuhl pro Mensch.<br />
Länder wie China oder Indien<br />
haben für viele Menschen nur<br />
wenige Stühle <strong>–</strong> das soll zeigen,<br />
dass die Energieverteilung sehr<br />
unterschiedlich ist und dass<br />
volkreiche Länder einen immens<br />
wachsenden Energiebedarf<br />
haben.<br />
Abschlussbericht „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ Modul „kidsbits“<br />
Mit dem Namen „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
<strong>and</strong> <strong>Science</strong>“ verbindet sich ein<br />
Projekt mit europäischer Förderung.<br />
Das IPP beteiligt sich mit<br />
seinem „kidsbits“ Projekt, das<br />
auch zahlreiche Veranstaltungen<br />
außerhalb des Projektes „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ durchführt.<br />
Das Ziel von „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />
ist, mehr Frauen für die Wissenschaft<br />
zu gewinnen. Diesem Ziel<br />
nähern wir uns mit dem Modul<br />
„kidsbits“ auf folgenden Wegen:<br />
• durch die Verbreitung von<br />
wissenschaftlichen Inhalten in<br />
verständlicher Form,<br />
• durch die Vorbildfunktion<br />
junger Wissenschaftlerinnen<br />
und<br />
• mit der Einbeziehung junger<br />
Menschen.<br />
Gerade Kinder sind hoch interessiert<br />
an wissenschaftlichen<br />
Vorgängen und früh gewecktes<br />
Interesse kann die spätere<br />
Berufswahl entscheidend beeinflussen.<br />
Das Projekt „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ begann im November<br />
2005, dauert zwei Jahre und<br />
wird von sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />
ausgestaltet. Zwei davon<br />
sprechen mit ihrer Projektarbeit<br />
speziell Kinder an, DESY mit<br />
„Physik begreifen“ und IPP mit<br />
„kidsbits“ für unterschiedliche<br />
Altersstufen.<br />
Mit dem Modul „kidsbits“ im<br />
Rahmen des europäischen Projekts<br />
„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ besteht die<br />
Möglichkeit die „Wissenschaftsshow“<br />
in die Schule - Grundschule,<br />
Realschule oder Gymnasium<br />
- oder zur Vorschulgruppe<br />
eines Kindergartens einzuladen.<br />
Ihre Kinder werden auf spielerische<br />
Art über Fusions<strong>for</strong>schung<br />
in<strong>for</strong>miert und machen<br />
selbst kleine Experimente.<br />
Vier Aktions<strong>for</strong>men sind entwickelt<br />
und eingesetzt worden,<br />
um die unterschiedlichen Altergruppen<br />
optimal anzusprechen.<br />
Mit den Veranstaltungen wird<br />
naturwissenschaftliche Forschung<br />
öffentlich gemacht. Mit<br />
den EU-Mitteln werden sowohl<br />
die Veranstaltungen als auch<br />
eine Broschüre mit dem Titel<br />
„Wissenschaft für Kinder <strong>–</strong> Energie<br />
und Fusion“ finanziert.<br />
Die Broschüre erscheint im<br />
Sommer 2007.<br />
Thematischer Inhalt der Aktionen<br />
Um die Vorgänge auf der<br />
Sonne mit ihrem immensen<br />
Energieausstoß geht‘s in der<br />
Fusions<strong>for</strong>schung. Diese Energieproduktion<br />
soll auf der<br />
Erde nachvollzogen werden<br />
<strong>–</strong> allerdings geht das nur mit<br />
großem technischen Aufw<strong>and</strong><br />
65
in komplizierten Apparaten.<br />
Dieses Thema wird den Kindern<br />
vorgestellt, die in 50 Jahren das<br />
Ergebnis dieser Forschung, den<br />
Fusionsstrom, aus der Steckdose<br />
beziehen werden. Um den jungen<br />
Menschen Berufsbilder aus<br />
der Naturwissenschaft nahe zu<br />
bringen, wird zum Abschluss<br />
der Aktion für das Gymnasium<br />
eine nach Geschlechtern<br />
getrennte Fragerunde mit den<br />
<strong>Ambassadors</strong> abgehalten.<br />
Bilanz<br />
Insgesamt f<strong>and</strong>en in den zwei<br />
Projektjahren 10 Veranstaltungen<br />
in 4 unterschiedlichen Aktionsarten<br />
statt:<br />
• Eine Veranstaltung im Kindergarten,<br />
• sieben Veranstaltungen für die<br />
7. Klassen in Gymnasien,<br />
• eine 2-tägige Veranstaltung<br />
im EU-Parlament für Englisch<br />
und Deutsch sprachige<br />
Klassen europäischer Schulen<br />
und<br />
• eine Veranstaltung in französischer<br />
Sprache für eine Austauschklasse<br />
des Gymnasiums.<br />
Aus unseren Zielgruppen haben<br />
wir im Rahmen von „<strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>“ mit dem Modul „kidsbits“<br />
etwa 30 Kinder im Alter<br />
von 5 bis 6 Jahren erreicht<br />
und etwa 250 Kinder und Jugendliche<br />
im Alter von 12 <strong>–</strong> 15<br />
Jahren. Mit der Broschüre - Gesamtauflage<br />
5000 Stück - erreichen<br />
wir die Altersgruppe 8 bis<br />
10 Jahre. Außerdem haben etwa<br />
20 Lehrkräfte die Veranstaltungen<br />
mit Interesse verfolgt.<br />
66<br />
Abschlussveranstaltung<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> „Kunst in der<br />
Wissenschaft in der Kunst“<br />
Am 20.09.07 f<strong>and</strong> im Spreepalais<br />
in Berlin die Abschlußveranstaltung<br />
des Projekts statt.<br />
Die Veranstaltung verfolgte<br />
mehrere Ziele: zum einen sollten<br />
die <strong>Ambassadors</strong> vorgestellt<br />
werden, die Hauptpersonen des<br />
Projekts. Die <strong>Ambassadors</strong> wurden<br />
von Dr. Christian Cobbers<br />
interviewt und stellten sehr<br />
lebendig und nachvollziehbar<br />
ihre Projekte und die darauf basierenden<br />
Veranstaltungen dar.<br />
Zum <strong>and</strong>eren sollte die enge<br />
Verbindung zwischen Kunst und<br />
Wissenschaft aufgezeigt werden.<br />
Frau Hadulla-Kuhlmann (BMBF)<br />
überbrachte die Grußworte der<br />
Ministerin Dr. Annette Schavan,<br />
der Schirmherrin des Projekts.<br />
Sie ging dabei auf die Bedeutung<br />
der Vorbildfunktion der<br />
<strong>Ambassadors</strong> ein. Sie <strong>for</strong>derte,<br />
dass sich Wissenschaft und<br />
Forschung der Öffentlichkeit<br />
und ihren Fragen stellen, was<br />
auch das Anliegen von <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong> war. Zur Verstetigung<br />
des Projekts schlug sie eine Vortragsreihe<br />
„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ vor,<br />
bei der im Jahr mindestens zwei<br />
Wissenschaftlerinnen pro Zentrum<br />
öffentliche Vorträge über<br />
ihr Forschungsgebiet halten.<br />
Professor Eberhard Umbach<br />
(FZK) begrüßte die Anwesenden<br />
in Vertretung des <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Präsidenten Professor Mlynek.<br />
Er führte u.a. aus: „Junge Frauen<br />
haben auch heute noch viele<br />
Hindernisse zu überwinden,<br />
wenn sie das althergebrachte<br />
Rollenspiel verlassen und aus<br />
Sicht der Mehrheit der Gesellschaft<br />
ungewöhnliche Wege<br />
gehen.“<br />
Dr. Barbara Bertram gab einen<br />
kurzen Überblick über die<br />
Hintergründe des Projekts und<br />
ging kurz auf die Bedeutung des<br />
Mottos der Abschlussveranstaltung<br />
ein, das in den zwei nachfolgenden<br />
Vorträgen kompetent<br />
ausgeführt wurde von<br />
• Nele Hertling (Akademie der<br />
Künste) und von<br />
• Dr. Ingeborg Reichle (Berlin-<br />
Br<strong>and</strong>enburgische Akademie der<br />
Wissenschaften.<br />
Dr. Anja Lembens (PH Heidelberg)<br />
berichtete über das Teilprojekt<br />
„<strong>Science</strong> goes public“,<br />
das sie mit drei <strong>Ambassadors</strong><br />
des DKFZ geleitet hat (vgl. Berichte).<br />
Die Kunst kam „zu Wort“ in<br />
Postern der Künstlerin Agnes<br />
Auffinger und des Photojournalisten<br />
Damaso Reyes (New<br />
York), der für seine Arbeiten ein<br />
Preisgeld in Höhe von 1.000,-<br />
Euro erhielt.<br />
Die Zielgruppe war die „interessierte<br />
Öffentlichkeit“ sowie<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
aus Universität und<br />
Forschungseinrichtungen wie<br />
<strong>Helmholtz</strong>, Leibniz, Fraunhofer,<br />
Max-Planck und verw<strong>and</strong>te<br />
Institutionen.
Berichte an die EU<br />
67
10.2 English Reports to the EU<br />
AWI School project with<br />
the School Centre Geschwister<br />
Scholl:<br />
Topic: Students investigate<br />
the health status of their<br />
harbours in Bremerhaven-<br />
A pilot study <strong>for</strong> the implementation<br />
of a „Mussel<br />
Watch Programme“<br />
The AWI initiative “<strong>Science</strong><br />
goes Public” in the frame of<br />
the EU project <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
focus on the involvement of<br />
high school students into the<br />
actual environmental research<br />
of AWI guided by the ambassador<br />
Prof. Dr. Angela Köhler.<br />
Public awareness of anthropogenic<br />
pollution of the marine<br />
environment <strong>and</strong> its effect on<br />
marine organisms <strong>and</strong> humans,<br />
as well is increasing in recent<br />
years. Contamination of water<br />
<strong>and</strong> harbour sediments is a<br />
global problem <strong>and</strong> new strategies<br />
need to be developed to<br />
cope with the dumping or incineration<br />
highly contaminated<br />
sediments as well as to control<br />
the success of remediation<br />
measurements. The blue mussel<br />
Mytilus edulis is a global indicator<br />
species to monitor effects<br />
of anthropogenic pollutants<br />
introduced into the aquatic<br />
environment from industrial,<br />
communal <strong>and</strong> agricultural<br />
sources. As a sessile filter feeding<br />
organism, mussels take up<br />
the pollutants <strong>and</strong> integrates<br />
<strong>and</strong> reflects stress <strong>and</strong> adverse<br />
health effects of its habitat. The<br />
lysosomal-rich digestive gl<strong>and</strong><br />
of mussels is the major organ<br />
of interaction between environment<br />
<strong>and</strong> animal.<br />
Lysosomes are subcellular<br />
organelles surrounded by a<br />
semipermeable membrane that<br />
contain numerous hydrolytic<br />
enzymes involved in a range<br />
of cellular processes including<br />
68<br />
digestion, defense <strong>and</strong> reproduction.<br />
In the field of aquatic<br />
toxicology lysosomes have<br />
attracted considerable attention<br />
in recent years because they<br />
were shown to be the target <strong>for</strong><br />
a wide range of contaminants.<br />
In her diploma thesis “Natural<br />
<strong>and</strong> Toxic Stress-Indicators in<br />
the blue mussel Mytilus edulis<br />
ealong an Offshore-Inshore-<br />
Gradient (WeserEstuary)”, Jana<br />
Bressling analysed the health<br />
conditions of North Sea blue<br />
mussel along a gradient from<br />
offshore stations to the inner<br />
harbours of Bremerhaven. As<br />
diagnostic markers <strong>for</strong> the<br />
detection of health effects<br />
caused by chemical pollution,<br />
Jana Bressling analysed<br />
changes in lysosomal contents<br />
(unsatuared neutral lipid accumulation,<br />
lipofuscin content)<br />
<strong>and</strong> lysosomal membrane<br />
stability integrating stress to a<br />
variety of different classes of<br />
pollutants. These biomarkers<br />
are internationally recognised<br />
to measure the function of the<br />
detoxifying systems of the blue<br />
mussel.<br />
In the <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> project<br />
in collaboration with the AWI<br />
school project HIGHSEA (AWI<br />
Project leader: Dr. Susanne<br />
Gatti, School Project leader:<br />
Kerstin von Engeln, biology<br />
teacher of the class 12: Michael<br />
Bartscht, teacher of mathematics<br />
of the class 12: Peter Weinhold),<br />
Jana Bressling was responsible<br />
<strong>for</strong> the regeneration<br />
<strong>and</strong> caging experiments as well<br />
as <strong>for</strong> the lab work at AWI.<br />
Mussels from a clean site from<br />
the isl<strong>and</strong> of Sylt (salinity: 30<br />
psu) were collected <strong>for</strong> transplanting<br />
caging experiments in<br />
May 2006. At 4th of May 2006<br />
<strong>and</strong> the 20 students of class<br />
12 of the Geschwister Scholl<br />
School Centre in Bremerha-<br />
ven positioned the cages with<br />
clean reference mussels at 6<br />
harbour stations with salinities<br />
ranging from around 15 to<br />
10 psu in order to analyse the<br />
health conditions of mussels<br />
from Weser inshore areas to<br />
the inner harbour regions of<br />
Bremerhaven under supervision<br />
of Jana Bressling. The 6<br />
stations in the inner harbours<br />
of Bremerhaven were: 1. “Verbindungshafen”<br />
(Lloydwerft),<br />
2. “Alter Hafen” (Deutsches<br />
Schiffahrtsmuseum, at the ship<br />
„Seute Deern“), 3. „Vorhafen-<br />
Doppelschleuse“, 4. “H<strong>and</strong>elshafen”,<br />
5. “Schleusenhafen”, 6.<br />
“Fischereihafen II”.<br />
At the 6 inner harbour stations<br />
mussels died within one week<br />
after exposure, so that there<br />
was only one sampling at all<br />
stations after 7 days at the 11th<br />
May 2006. In order to analyse<br />
whether stress induced by low<br />
salinity promotes the stress<br />
caused by possible pollutant<br />
exposure (Stress on Stress Syndrome),<br />
at the 20th June 2006<br />
additional new cages with<br />
reference mussels from the<br />
Baltic Sea adapted to salinities<br />
around 10 psu, were positioned<br />
again in the harbour regions.<br />
Mussels from the cages were<br />
sampled during June <strong>and</strong> July<br />
every week <strong>for</strong> 1 month to<br />
analyse acute effects of the<br />
estuarine <strong>and</strong> harbour environment.<br />
During this time there<br />
were no samplings at station 5<br />
<strong>and</strong> 6 possible, since the cages<br />
were stolen or disrupted by<br />
shipping activities.<br />
Additionally, samples in aquaria<br />
with low salinities around<br />
15 psu (reference mussels from<br />
the isl<strong>and</strong> of Sylt) <strong>and</strong> 10 psu<br />
(reference mussels from the<br />
Baltic Sea) were taken in parallel<br />
at the same time periods<br />
<strong>for</strong> the above described investigations.<br />
After sampling, blue mussels<br />
were transported to the la-<br />
boratory <strong>and</strong> measured <strong>and</strong><br />
weighed, <strong>and</strong> dissected <strong>for</strong><br />
biomarker tests. Pieces of digestive<br />
gl<strong>and</strong>s were immediately<br />
frozen in liquid nitrogen <strong>and</strong><br />
stored at -80 °C. At October<br />
2006, tissue samples were stuck<br />
on aluminium cryostat chucks<br />
by the students <strong>and</strong> cryostat<br />
sections were produce .<br />
During the month November,<br />
the students applied internationally<br />
recognised biomarkers<br />
obtained from human medicine<br />
<strong>for</strong> the detection of health<br />
effects at the cellular level<br />
which measure the function<br />
<strong>and</strong> damage of the detoxifying<br />
systems of the blue mussel in<br />
the hepatopancreas, especially<br />
lipofuscin content <strong>and</strong> unsaturated<br />
neutral lipid accumulation<br />
inside of lysosomes.<br />
Toxic effects of pollutants<br />
often depend on their capacity<br />
to enhance the cellular level<br />
of reactive oxygen species<br />
(ROS). When ROS production<br />
exceeds the antioxidant defences,<br />
oxidative stress occurs<br />
in the cells causing membrane<br />
lipid peroxidation as one of the<br />
main effects. Peroxidation end<br />
products accumulated in lysosomes<br />
as in insoluble granules<br />
containing autofluorescent<br />
pigments are usually referred<br />
to as lipofuscin. The accumulation<br />
of these pigments in the<br />
lysosome vacuolar system in<br />
digestive gl<strong>and</strong> cells of molluscs<br />
represents an indication<br />
of the oxidative stress level in<br />
the cells <strong>and</strong> its value is related<br />
to the level of membrane lipid<br />
peroxidation. Lipofuscin are an<br />
end point of lipid peroxidation<br />
<strong>and</strong> their accumulation is easily<br />
detectable in cells of stressed<br />
organisms, in comparison with<br />
a very low level present in cells<br />
of organisms living in unpolluted<br />
waters. The methodology<br />
suggested <strong>for</strong> lipofuscin determination<br />
in molluscs is simple<br />
<strong>and</strong> at low cost, although it<br />
requires the availability of a<br />
cryostat to obtain 10 μm sec-
English Reports to the EU<br />
tions of frozen tissues. Sections<br />
are then stained by Schmorl’s<br />
reaction <strong>and</strong> observed under<br />
optical microscope.<br />
The effects of pollutants are<br />
often associated with degeneration<br />
of fatty acid metabolism<br />
<strong>and</strong> with the accumulation<br />
of high levels of unsaturated<br />
neutral lipids in the lysosomal<br />
vacuolar system. The lysosomal<br />
accumulation of neutral lipids<br />
in digestive gl<strong>and</strong>s of mussels<br />
was found to be a useful indicator<br />
of cell physiology alteration.<br />
Accumulation of these<br />
substances in mussel digestive<br />
gl<strong>and</strong> cells may be described<br />
as a <strong>for</strong>m of lipodosis induced<br />
by toxic chemicals. In fact,<br />
cytochemical data clearly indicate<br />
an initial accumulation of<br />
neutral lipids in the cytoplasm<br />
of the cells of pollutant- exposed<br />
to organisms. Lipids, probably<br />
in <strong>for</strong>m of droplets, are<br />
then internalised into the lysosomes<br />
by autophagic uptake.<br />
Similary to lipofuscins, also the<br />
neutral lipid accumulation is a<br />
simple <strong>and</strong> low cost biomarker,<br />
again requiring the availability<br />
of a cryostat suitable to prepare<br />
10 μM sections of frozen<br />
tissue. Neutral lipids are then<br />
specifically stained <strong>and</strong> observed<br />
at the optical microscope.<br />
After staining lipofuscin <strong>and</strong><br />
neutral lipids the students analysed<br />
all sections under the optical<br />
microscope via using pictures<br />
of mussel digestive gl<strong>and</strong><br />
slides with different amount of<br />
lipids <strong>and</strong> lipofuscin.<br />
Until Christmas, the students<br />
will analyse the data of lipofuscin<br />
<strong>and</strong> neutral lipids with<br />
the teacher of mathematics<br />
Peter Weinhold. In advance,<br />
Jana Bressling has analysed<br />
the data statistical in order to<br />
show first results of the mussel<br />
caging experiments with reference<br />
mussels from the Baltic<br />
Sea at the harbour stations in<br />
Bremerhaven after 3 weeks of<br />
exposure.<br />
In comparison to the field<br />
samples from the Baltic Sea,<br />
lipofuscin <strong>and</strong> neutral lipid<br />
lysosomal contents are showing<br />
a regeneration in mussels<br />
in the aquaria (10 psu) at the<br />
AWI lab.<br />
In contrast to, the mussels of<br />
the stations “Verbindungshafen,<br />
Lloyd ” <strong>and</strong> “Alter Hafen”<br />
are indicating an increasing<br />
of lipofuscin content indicating<br />
oxidative stress response.<br />
The mussels of the station<br />
“H<strong>and</strong>elshafen” are presenting<br />
a decrease of lipofuscin <strong>and</strong><br />
neutral lipid lysosomal content.<br />
There<strong>for</strong>e, we can conclude<br />
that the environmental changes<br />
close to the Lloyd dockyard at<br />
the station “Verbindungshafen”<br />
<strong>and</strong> close to a historical<br />
Fireship which is restored by<br />
abrasion <strong>and</strong> repainting with<br />
antifoulings in “Alter Hafen”<br />
are detrimental to the health<br />
conditions of the digestive<br />
gl<strong>and</strong>s of blue mussel.<br />
After careful data analysis <strong>and</strong><br />
data evaluation, the students<br />
present their own results to the<br />
public <strong>and</strong> discuss these with<br />
responsible companies, administrators<br />
<strong>and</strong> politicians in<br />
the frame of the AWI initiative<br />
“<strong>Science</strong> goes Public”. The goal<br />
of this initiative is to reach<br />
awareness of the students to<br />
overtake responsibilities <strong>for</strong><br />
environmental issues <strong>and</strong> to<br />
discuss possible solutions, in<br />
public. These include the development<br />
of new concepts<br />
<strong>for</strong> a sustainable management<br />
of their environment including<br />
remediation <strong>and</strong> clean<br />
up strategies <strong>for</strong> Bremerhaven<br />
harbours, conflict management<br />
with employees <strong>and</strong> promotion<br />
of job creation.<br />
Report <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> AWI-<br />
BAH Helgol<strong>and</strong><br />
Karen H Wiltshire.<br />
Based on an intensive process<br />
of Dialog December2004- February<br />
2005 between the scien-<br />
tists at the BAH (2/3 Female<br />
contingent) with the social<br />
workers, school teachers <strong>and</strong><br />
local administrators on Helgol<strong>and</strong><br />
we in <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
analyzed the needs of this<br />
isolated <strong>and</strong> small community<br />
(North Sea Isl<strong>and</strong> 70 km off the<br />
coast with 1500 permanent<br />
inhabitants 180 of whom are<br />
scientists) with regard to educational<br />
<strong>and</strong> general intellectual<br />
stimulation needs of the<br />
isl<strong>and</strong> children.<br />
The <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Project on<br />
Helgol<strong>and</strong> thus identified four<br />
main aims:<br />
1. Increasing the public awareness<br />
of the Marine <strong>Science</strong>s<br />
using woman ambassadors:<br />
2. Increasing the interest of<br />
children (boys <strong>and</strong> girls on<br />
Helgol<strong>and</strong> are equally understimulated<br />
on Helgol<strong>and</strong>) in the<br />
Marine <strong>Science</strong>s with extracurricular<br />
activities. (Children ages<br />
3 upwards)<br />
3. Increasing the interest of<br />
children (boys <strong>and</strong> girls on<br />
Helgol<strong>and</strong> are equally understimulated<br />
on Helgol<strong>and</strong>) in the<br />
Marine <strong>Science</strong>s with schoolrelated<br />
activities.<br />
4. Increasing the acceptance<br />
of the general population <strong>for</strong> a<br />
better scientific awareness <strong>and</strong><br />
knowledge of the surrounding<br />
marine system.<br />
In order to work on these aims<br />
we established six sub-projects<br />
50% run by Woman in the<br />
Institute:<br />
1. The Film <strong>and</strong> Aquarium<br />
Programme <strong>for</strong> Kindergarten<br />
Children: Scientific Film Programme<br />
<strong>and</strong> Aquarium tours<br />
<strong>for</strong> Kindergarten children.<br />
Upwards of 3 Screenings of<br />
marine films <strong>and</strong> 10 aquarium<br />
tours were carried out.<br />
2. Open days: Two open days<br />
with special h<strong>and</strong>s-on training<br />
<strong>for</strong> Children with a Rally on<br />
marine topics (Prizes included<br />
a Microscope), Over 80<br />
Children took part. (there are<br />
150 in the school). This included<br />
also a televised day (on the<br />
German day of Biodiversity)<br />
with woman giving lectures on<br />
the importance of Biodiversity.<br />
As a result the AWI & Helgol<strong>and</strong><br />
won the Prize <strong>for</strong> Germany<br />
“L<strong>and</strong> of ideas” (accepted<br />
<strong>for</strong> the Institute by a woman.<br />
Numerous Press articles were<br />
printed.<br />
3. School project junior level:<br />
Together with school teachers<br />
we organized a project with<br />
a school class comparing the<br />
Biology <strong>and</strong> chemistry of Fresh<br />
<strong>and</strong> Saltwater systems. This<br />
cumulated in a joint School<br />
<strong>and</strong> Bah open afternoon where<br />
the results were presented in<br />
poster <strong>for</strong>m <strong>and</strong> in lectures by<br />
female scientists <strong>and</strong> teachers.<br />
This was covered by the press.<br />
12 Children took part.<br />
4.School project senior level:<br />
Together with school teacher<br />
we organized a project <strong>for</strong><br />
older children whereby over<br />
the space of 8 months we build<br />
a microscope from scratch <strong>and</strong><br />
teach children the rudiments of<br />
optical physics <strong>and</strong> microscopy<br />
to go with this construction.<br />
The children are supervised<br />
ion everything from lathing<br />
the microscope body through<br />
to calculating optical focal<br />
lengths. They learn to identify<br />
microorganisms <strong>and</strong> learn how<br />
to present their work as a talk.<br />
5. Summer programme at the<br />
BAH: together with the youth<br />
worker of Helgol<strong>and</strong> we introduce<br />
organized groups of<br />
children to different aspects of<br />
marine research- this ranges<br />
from microbiology through to<br />
Aquaculture <strong>and</strong> takes place<br />
once week throughout the<br />
summer holidays.<br />
6. Additional education <strong>for</strong><br />
school going children. Having<br />
identified that afternoon boredom<br />
is one of the greatest<br />
problem areas in school-going<br />
children particularly in the<br />
colder months on Helgol<strong>and</strong><br />
we started a new project: We<br />
have laid the foundation <strong>for</strong><br />
69
a milestone project to offer<br />
schoolchildren an alternative<br />
to “ Hanging around” in the<br />
afternoons. An organized extracurricular<br />
afternoon education<br />
system will be started next<br />
year in collaboration with the<br />
local parents AWI, the school<br />
<strong>and</strong> the German Arbeiterwohlfahrtverb<strong>and</strong>.<br />
Additional in<strong>for</strong>mation:<br />
On average the Woman scientists<br />
at the BAH were in the<br />
Television this year once ever<br />
3 weeks, woman held 5 public<br />
lectures, 4 radio interviews<br />
<strong>and</strong> upwards of 15 Newspaperarticles<br />
were written on the<br />
science based on Female Reasearch<br />
at the BAH in 2006.<br />
Sink <strong>and</strong> Float in the Ocean<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Workshop 26th<br />
April 2007<br />
Dr. Anja Engel, AWI Bremerhaven<br />
Using simple experiments the<br />
concept of sink <strong>and</strong> float in<br />
the ocean was demonstrated<br />
<strong>and</strong> theoretically explained. At<br />
first the girls were shown the<br />
gravitation behaviour using<br />
material of several dimensions<br />
<strong>and</strong> masses (e.g. popped <strong>and</strong><br />
unpopped corn) in a plexiglass<br />
st<strong>and</strong> in order to explain to<br />
them the importance of density<br />
of an object. Following<br />
this clay was used to <strong>for</strong>m<br />
different objects. The girls<br />
were held to imagine a <strong>for</strong>m<br />
in which “their” clay object<br />
started to float in a water filled<br />
aquarium. This was meant to<br />
demonstrate why a ship is able<br />
to swim whereas a bowl of the<br />
same dimension can not (Archimedes<br />
Principle).<br />
With the aid of a plastic bottle<br />
<strong>and</strong> a biro cover the girls created,<br />
under assistance, a Kartesic<br />
Diver. Hereby again the relevance<br />
of density <strong>and</strong> relative<br />
density was explained. Why<br />
density differences in the sea<br />
also are very important <strong>for</strong> the<br />
70<br />
<strong>for</strong>mation of ocean currents<br />
was demonstrated using water<br />
with different temperatures <strong>and</strong><br />
salt content, whereby the more<br />
heavy water was tinted with<br />
food colour.<br />
In a final meeting the just<br />
learnt was discussed <strong>and</strong> the<br />
importance of the sinking <strong>and</strong><br />
floating <strong>for</strong> physics, chemistry<br />
<strong>and</strong> biology of the ocean was<br />
explained again.<br />
The girls presented their project<br />
in the final event of the girls’<br />
day themselves.<br />
1st DKFZ-event within the<br />
EU-project<br />
<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong><br />
<strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
„Door to <strong>Science</strong>“<br />
14 Februar 2006 at the Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg<br />
Angela Risch <strong>and</strong> Barbara<br />
Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Heidelberg,<br />
Anja Lembens, Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg, Barbara<br />
Huppertz, St. Raphael-Realschulde<br />
Heidelberg<br />
„Did I get your point correctly?“<br />
The young tall man jumps<br />
up <strong>and</strong> goes in front of the<br />
auditorium. “You mean you<br />
can discriminate individuals<br />
carrying good genes <strong>and</strong> bad<br />
genes?” He interrupts the<br />
scientific presentation of our<br />
ambassador Angela Risch,<br />
DPhil in the Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />
who is<br />
talking on the susceptibility of<br />
individuals to develop cancer.<br />
For this purpose she is investigating<br />
the genes encoding<br />
<strong>for</strong> different cytochrome P450<br />
<strong>and</strong> glutathione-S- transferase<br />
subspecies. The young man<br />
continues “you mean that the<br />
good gene-variants contribute<br />
to detoxification of environmental<br />
substances like cigarette<br />
smoke <strong>and</strong> while the bad<br />
gene variants result in toxification<br />
of these substances?”<br />
Angela Risch does not seem to<br />
be upset by this interruption of<br />
her presentation. The reason is<br />
that all this is part of the choreography<br />
<strong>for</strong> this evening.<br />
In several scenes students of<br />
the Pädagogische Hochschule<br />
illustrate what Angela Risch is<br />
talking about, with the help of<br />
10th grade pupils of St. Raphael-Realschule<br />
Heidelberg<br />
Sitting on the floor in a big<br />
circle the pupils first impersonate<br />
a cell, with two students<br />
representing gene products important<br />
<strong>for</strong> metabolism of environmental<br />
toxins inside this<br />
cell. When a constituent of, e.g.<br />
tobacco smoke like benzo-apyrene,<br />
enters the cell, then the<br />
first enzyme trans<strong>for</strong>ms it into<br />
a metabolite, which is much<br />
more toxic to the cell than the<br />
original product. This is symbolized<br />
by adding two devil’s<br />
horns to a red ball). The second<br />
enzyme may now detoxify this<br />
product by a conjugation step,<br />
symbolized by two angel wings<br />
masking the horns. Depending<br />
on the velocity of these<br />
two processes, the substance<br />
is detoxified <strong>and</strong> transported<br />
out of the cell. However, if the<br />
second enzyme is not as fast<br />
as the first one, more toxic<br />
substances are produced, which<br />
lead after a long process to the<br />
cancerization of the cell.<br />
Which individuals carry good<br />
<strong>and</strong> bad gene variants is the<br />
subject of Dr. Risch’s research.<br />
To illustrate her work the pupils<br />
are asked to represent her<br />
study population: The pupils<br />
who st<strong>and</strong> <strong>for</strong> healthy individuals<br />
wear blue caps <strong>and</strong> the<br />
pupils who represent individuals<br />
with a malignant disease<br />
are wearing yellow caps.<br />
When Angela Risch requests<br />
that the pupils are showing<br />
what they are wearing in their<br />
trouser pockets it becomes<br />
apparent that some of them<br />
have red h<strong>and</strong>kerchiefs <strong>and</strong><br />
some of them have green ones.<br />
The h<strong>and</strong>kerchiefs st<strong>and</strong> <strong>for</strong><br />
genes which are responsible <strong>for</strong><br />
either toxification or detoxification.<br />
Angela Risch explains<br />
to the audience that in very<br />
complicated experiments she<br />
investigates which gene-variants<br />
are responsible <strong>for</strong> the fact<br />
that some individuals are good<br />
at exporting toxins, whereas<br />
others not so good at this, <strong>and</strong><br />
are there<strong>for</strong>e more at risk of<br />
developing cancer.<br />
The aim of Angela Risch is the<br />
development of a marker profile,<br />
allowing the identification<br />
of individuals with a higher<br />
risk to develop lung cancer. For<br />
this purpose she investigates<br />
the genetic polymorphisms in<br />
human genes coding <strong>for</strong> metabolic<br />
enzymes.<br />
These scenes were shown as<br />
part of a public lecture with<br />
the title “The value of literacy<br />
in natural science” which takes<br />
place at the Pädagogische<br />
Hochschule every Tuesday.<br />
The presentation is the result<br />
of a cooperation between Dr.<br />
Risch from DKFZ <strong>and</strong> Dr. Anja<br />
Lembens from the Pädagogische<br />
Hochschule, Heidelberg.<br />
It was the first event of the<br />
EU-project “<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong><br />
<strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>” <strong>and</strong> was attended by<br />
students in teacher training<br />
from a seminar of Dr. Lembens,<br />
by 10th grade students from St.<br />
Raphael Realschule <strong>and</strong> their<br />
teacher Barbara Huppertz, by<br />
academics involved in teacher<br />
training <strong>and</strong> members of the<br />
general public, too.<br />
The cooperation between the<br />
DKFZ <strong>and</strong> the Pädagogische<br />
Hochschule, Heidelberg contributes<br />
to a development of public<br />
underst<strong>and</strong>ing of natural<br />
science <strong>and</strong> of scientific literacy<br />
which is necessary in order<br />
to judge <strong>and</strong> deal with science<br />
in a well-in<strong>for</strong>med manner. It<br />
helps to get a deeper insight<br />
into the nature of science.
English Reports to the EU<br />
The effects of this kind of project<br />
work are obvious. Firstly,<br />
the <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> ambassador<br />
Dr. Angela Risch became more<br />
visible <strong>and</strong> secondly, scientific<br />
research was made open to a<br />
general public. Starting at a<br />
very high scientific level Dr.<br />
Risch presented her results in<br />
her own scientific language.<br />
The students from the University<br />
of Education had to sum<br />
up the most important facts<br />
<strong>and</strong> to transmit the scientific<br />
knowledge to the pupils. In her<br />
teacher training seminar “Teaching<br />
<strong>and</strong> learning in natural<br />
science” Dr. Lembens <strong>and</strong> the<br />
students discuss different ways<br />
of transmitting knowledge to<br />
pupils <strong>and</strong> to the public.<br />
The next event of <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
is a non-smoking-campaign<br />
planned <strong>for</strong> April 11th <strong>and</strong><br />
presented by the 10th grade<br />
pupils <strong>for</strong> younger children.<br />
It is based on the knowledge<br />
the students have passed on<br />
to them. This presentation will<br />
also deal with the risk factors<br />
<strong>for</strong> lung cancer <strong>and</strong> focuses<br />
particularly on the toxic effects<br />
of smoking.<br />
The idea behind this concept is<br />
called “cascade learning” because<br />
knowledge is made more<br />
underst<strong>and</strong>able <strong>and</strong> is transmitted<br />
step by step.<br />
2nd DKFZ event within the<br />
EU project <strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> “Cigarettes<br />
Tar the Road to Death”<br />
April 11th, 2006<br />
Hilde Domin Hall, Heidelberg<br />
Public Library, Poststraße 15,<br />
Heidelberg, Germany<br />
Angela Risch <strong>and</strong> Barbara<br />
Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />
Heidelberg,<br />
Anja Lembens, Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg, Barbara<br />
Huppertz, St. Raphael Realschule<br />
Heidelberg<br />
Taking a Decision <strong>for</strong> Life<br />
<strong>–</strong> <strong>and</strong> Against Cigarettes<br />
Educational initiative <strong>for</strong> a<br />
smoke-free school time<br />
With their slogan “Cigarettes<br />
Tar the Road to Death”, the<br />
girls from the St. Raphael<br />
Realschule in Heidelberg sent<br />
out a clear message. Jointly<br />
with a scientist of the German<br />
Cancer Research Center (DKFZ)<br />
<strong>and</strong> the Pedagocigal University<br />
(Pädagogische Hochschule)<br />
Heidelberg, they planned <strong>and</strong><br />
organised an event that aimed<br />
to motivate pupils in the<br />
Heidelberg region to opt <strong>for</strong> a<br />
smoke-free school time.<br />
Working closely with Assistant<br />
Professor Dr. Angela Risch of<br />
DKFZ, Dr. Anja Lembens of<br />
the Pedagogical University<br />
Heidelberg <strong>and</strong> with their teacher,<br />
Barbara Huppertz, the<br />
tenth-<strong>for</strong>mers (10b) developed<br />
an interesting event concept<br />
intended to educate, without<br />
moralising, about reasons <strong>for</strong><br />
<strong>and</strong> risks of smoking. The pupils<br />
intended to educate other<br />
pupils in an unconventional<br />
manner <strong>and</strong>, thereby, provide<br />
them with good <strong>and</strong> scientifically<br />
well-founded reasons<br />
<strong>for</strong> not smoking. To this end,<br />
they used not only elements of<br />
scenic play but also first-h<strong>and</strong><br />
research results. DKFZ scientist<br />
Dr. Angela Risch of the Division<br />
of Toxicology <strong>and</strong> Cancer<br />
Risk Factors was actively<br />
involved in the educational<br />
initiative with a lecture on her<br />
current research work. The<br />
pupils learned from the scientist<br />
how hazardous substances<br />
contained in tobacco smoke are<br />
further processed in our bodies.<br />
Metabolic enzymes change the<br />
hazardous substances so that<br />
they can be discharged from<br />
the body be<strong>for</strong>e they cause<br />
damage to the cells that may<br />
lead to cancer. Un<strong>for</strong>tunately,<br />
this does not always work.<br />
Different individuals react<br />
differently to toxic substances<br />
from tobacco smoke. It is currently<br />
not possible to predict a<br />
person’s individual cancer risk.<br />
There<strong>for</strong>e, prevention <strong>–</strong> in this<br />
case: not smoking <strong>–</strong> continues<br />
to be the best way to protect<br />
oneself from getting cancer.<br />
The class had also contacted<br />
the Thorax Clinic in Heidelberg<br />
<strong>and</strong> found a patient who<br />
was willing to talk openly <strong>and</strong><br />
answer questions about his<br />
lung cancer disease <strong>and</strong> the<br />
prognosis. An interview that<br />
was skilfully conducted by two<br />
pupils left all attendees deeply<br />
impressed.<br />
Thus, the event on this evening<br />
spanned a wide arch<br />
from young people’s everyday<br />
“causes <strong>for</strong> a smoke” over the<br />
latest research findings through<br />
to a personal case.<br />
The educational event was held<br />
in the framework of the EU<br />
project “<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>”, which<br />
represents a German contribution<br />
to the EU funding measure<br />
“<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />
<strong>and</strong> <strong>Science</strong>”. Six centres of<br />
the <strong>Helmholtz</strong> Association, a<br />
number of teacher training<br />
universities <strong>and</strong> several schools<br />
are involved in this project.<br />
The overall co-ordination lies<br />
in the h<strong>and</strong>s of DKFZ’s equal<br />
opportunities officer, Dr. Barbara<br />
Bertram. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
pursues a number of goals at<br />
several levels: First, it aims<br />
to make the significance <strong>and</strong><br />
work of women in science<br />
more visible <strong>and</strong>, thus, create<br />
role models <strong>for</strong> girls <strong>and</strong> young<br />
women. Second, it is intended<br />
to awaken young people’s interest<br />
<strong>for</strong> science. Last, but not<br />
least, the events are intended<br />
to make a contribution to the<br />
dialogue between science <strong>and</strong><br />
the public.<br />
The event sketched above<br />
entitled “Cigarettes Tar the<br />
Road to Death <strong>–</strong> There<strong>for</strong>e: Be<br />
Against Smoking <strong>and</strong> Opt <strong>for</strong><br />
Life!” took place on 11th April<br />
2006 from 6:30 p.m. to 8:00<br />
p.m. in the big hall of Heidelberg<br />
Public Library. The initia-<br />
tive, which is part of the series<br />
“<strong>Science</strong> goes public” was<br />
directed specifically at school<br />
years six to eight <strong>and</strong> their<br />
teachers. The pupils also designed<br />
a poster to in<strong>for</strong>m <strong>and</strong><br />
invite interested members of<br />
the public. As a questionnaire<br />
survey conducted after the<br />
event showed, the audience in<br />
the completely occupied Hilde<br />
Domin Hall particulary praised<br />
the easily underst<strong>and</strong>able <strong>and</strong><br />
interesting presentation by the<br />
pupils <strong>and</strong> will be happy to<br />
recommend the next event to<br />
others.<br />
3rd DKFZ event within the<br />
EU project “<strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>” “Skin<br />
Cancer <strong>–</strong> Some Souvenirs<br />
Last Forever”<br />
on July 19th, 2006<br />
L<strong>and</strong>esmuseum für Technik<br />
und Arbeit, Mannheim, Germany<br />
Silvia Vosseler <strong>and</strong> Barbara<br />
Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />
Heidelberg,<br />
Anja Lembens, Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg, Claudia<br />
Eysel <strong>and</strong> Gudrun Monshausen<br />
Ursulinen-Gymnasium Mannheim<br />
The young woman is shattered.<br />
She has just been told by her<br />
dermatologist that, after excessive<br />
sunbathing, she might<br />
have a skin tumour. It will<br />
be a week be<strong>for</strong>e she will be<br />
told the final diagnosis. She<br />
confides in an older girlfriend,<br />
who com<strong>for</strong>ts her <strong>and</strong> helps<br />
her search in<strong>for</strong>mation about<br />
the manifold aspects involved<br />
in the development of skin<br />
cancer.<br />
The event is taking place in<br />
the Auditorium of the L<strong>and</strong>esmuseum<br />
für Technik und Arbeit<br />
(state museum <strong>for</strong> technology<br />
<strong>and</strong> work) in Mannheim.<br />
Pupils of the 12th <strong>for</strong>m (under<br />
71
the leadership of Dr. Claudia<br />
Eysel <strong>and</strong> Gudrun Monshausen)<br />
from the Mannheim Ursulinen<br />
Gymnasium, together<br />
with students of the Pedagogical<br />
University Heidelberg<br />
attending a teacher training<br />
seminar on “didactic judgement<br />
<strong>and</strong> action possibilities in<br />
natural science teaching” led<br />
by Dr. Anja Lembens, present<br />
the research area of Dr. Silvia<br />
Vosseler of the German Cancer<br />
Research Center: skin cancer<br />
<strong>and</strong> angiogenesis.<br />
The young woman <strong>and</strong> her<br />
friend, a pupil <strong>and</strong> a student,<br />
on their search <strong>for</strong> in<strong>for</strong>mation<br />
lead the audience through<br />
the evening. Using different<br />
<strong>for</strong>ms of presentation (scenic<br />
play, Powerpoint presentation,<br />
film, etc.), they deliver difficult<br />
scientific contents in a readily<br />
comprehensible way. The event<br />
was prepared during natural<br />
science classes in school. The<br />
pupils, with the support of Dr.<br />
Vosseler <strong>and</strong> the students, have<br />
worked through the different<br />
topic areas <strong>and</strong> have prepared<br />
the in<strong>for</strong>mation very independently<br />
in project groups.<br />
First it is shown why UV radiation<br />
from the sun is regarded as<br />
a key risk factor <strong>for</strong> the development<br />
of skin cancer. To this<br />
end, the audience is given an<br />
insight into the interior of skin<br />
cells, or, to be more precise,<br />
into the nucleus, which contains<br />
the genetic in<strong>for</strong>mation.<br />
On the stage, a huge section<br />
of the genetic material, DNA,<br />
is taking shape. Pupils with<br />
coloured b<strong>and</strong>s around their<br />
arms, symbolising the four DNA<br />
bases, st<strong>and</strong> facing each other<br />
<strong>and</strong> holding each other by the<br />
h<strong>and</strong>s. The enzyme that cuts<br />
the DNA double str<strong>and</strong> into two<br />
single str<strong>and</strong>s prior to what is<br />
called replication is embodied<br />
by a student symbolically cutting<br />
open the bindings with<br />
a pair of oversized scissors.<br />
A ‘policewomen’ embodying<br />
a repair enzyme enters the<br />
7<br />
stage <strong>and</strong> makes sure that pair<br />
mismatches, which can have<br />
fatal consequences when the<br />
new DNA str<strong>and</strong> is <strong>for</strong>med, are<br />
corrected. Such defects can be<br />
caused, among other things, by<br />
UV radiation. The final step of<br />
the process within the cell is the<br />
<strong>for</strong>mation of a protein (embodied<br />
by a pupil). If there have<br />
been too many defects, such as<br />
by UV radiation, then the repair<br />
enzymes can no longer do their<br />
job. This leads to the <strong>for</strong>mation<br />
of altered proteins that are not<br />
fully functional. The cellular<br />
metabolism gets out of balance<br />
<strong>and</strong> the result may be skin<br />
cancer.<br />
In the following scene it is<br />
shown how people can protect<br />
themselves against intensive<br />
UV radiation. The different<br />
skin types <strong>and</strong> their special<br />
features are also mentioned.<br />
The presenters put strong emphasis<br />
on the risk factors that<br />
play a role in the development<br />
of skin cancer.<br />
The two female anchors now<br />
reflect on new findings in cancer<br />
research about the growth<br />
of skin tumours <strong>and</strong> whether<br />
these may serve as a basis <strong>for</strong><br />
new treatment methods. As a<br />
reliable source of this in<strong>for</strong>mation<br />
they approach Dr. Silvia<br />
Vosseler of the German Cancer<br />
Research Center (DKFZ), one<br />
of the ambassadors <strong>for</strong> <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong>. Silvia Vosseler presents<br />
results of her research in<br />
a Powerpoint presentation <strong>and</strong><br />
answers questions posed by the<br />
anchors about what happens<br />
during angiogenesis <strong>and</strong> what<br />
role it plays in tumour growth.<br />
The scientist illustrates her<br />
explanations using microscopic<br />
images of a tumour that<br />
releases messenger substances<br />
to initiate the development of<br />
new blood vessels which supply<br />
the tumour with nutrients<br />
<strong>and</strong> oxygen, thus supporting<br />
its growth. She shows that animal<br />
experiments are also used<br />
to investigate these processes.<br />
Jointly with a student, a group<br />
of pupils had investigated<br />
the question of whether these<br />
animal experiments are really<br />
indispensable. They visited the<br />
DKFZ to learn first h<strong>and</strong> not<br />
only about how the animals<br />
are kept at the Center but also<br />
about the actual experiments,<br />
<strong>and</strong> they produced a film about<br />
their visit. In commented film<br />
scenes they explain to the audience<br />
that, at the current state<br />
of knowledge, animal experiments<br />
are still needed, but that<br />
they have to con<strong>for</strong>m to strict<br />
regulations <strong>and</strong> controls <strong>and</strong><br />
have to be conducted in such<br />
a way that the animals do not<br />
suffer unnecessarily.<br />
Next, ethical issues arising in<br />
the context of research on,<br />
diagnosis <strong>and</strong> treatment of<br />
cancer are discussed in a ‘panel<br />
discussion’. This group intended<br />
to question the conflicting<br />
attitudes of different groups of<br />
society towards this topic. The<br />
protagonists, a ‘Green Party politician’,<br />
a ‘housewife’, a ‘priest’<br />
<strong>and</strong> a ‘discussion host’ showed<br />
remarkable talent as actors.<br />
During the two-hour event,<br />
students together with pupils<br />
showed a multitude of ways<br />
in which to approach a highly<br />
complex scientific topic. Dr.<br />
Vosseler, as a <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
ambassador, enabled the project<br />
groups to encounter <strong>and</strong><br />
reflect on science <strong>and</strong> research<br />
directly <strong>and</strong> specifically.<br />
With this intensive co-operation<br />
<strong>and</strong> public presentation,<br />
all participants have made an<br />
important contribution to the<br />
dialogue between science <strong>and</strong><br />
society.<br />
The audience (~100 people) is<br />
thrilled <strong>and</strong> takes home not<br />
only scientific facts but also<br />
the advice to avoid excessive<br />
sunbathing.<br />
It needs to be added that the<br />
young woman who feared to<br />
be suffering from a skin tumour<br />
<strong>and</strong> who led, together<br />
with her girlfriend, through the<br />
whole presentation from one<br />
scene to the next, in the end<br />
gets told by her ‘doctor’ that<br />
the sample sent in was negative<br />
<strong>and</strong> that she does not have<br />
skin cancer. Thus, this scenic<br />
play has a happy ending.<br />
4th DKFZ-Event in the<br />
EU-Project <strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />
- <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> “<strong>Science</strong><br />
<strong>and</strong> Research <strong>–</strong> why should<br />
I care?”<br />
February 5, 2007 at Deutsches<br />
Krebs<strong>for</strong>schungszentrum, Heidelberg<br />
Angela Risch <strong>and</strong> Barbara<br />
Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Heidelberg,<br />
Anja Lembens, Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg<br />
In the imagination of many<br />
people, a professor has to look<br />
like the one who just enters the<br />
scene which shows a chemical<br />
laboratory: somewhat muddleheaded,<br />
wearing a white<br />
lab-coat <strong>and</strong> spectacles. The<br />
“professor” starts to pour several<br />
liquids in beakers muttering<br />
incomprehensible words while<br />
the liquids turn red or white<br />
or begin to steam. In between<br />
he runs to the blackboard to<br />
change the chemical <strong>for</strong>mula<br />
on it.<br />
The scene belongs to the 4th<br />
event of <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> entitled<br />
“<strong>Science</strong> <strong>and</strong> Research <strong>–</strong> why<br />
should I care?”, which took<br />
place at Feb. 5, 2007 in the<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />
Heidelberg. In several<br />
scenes students of the Pädagogische<br />
Hochschule illustrate<br />
why science <strong>and</strong> research<br />
should bear a meaning <strong>for</strong><br />
everybody. In her teacher training<br />
seminar “Teaching <strong>and</strong><br />
learning in natural science”<br />
Dr. Lembens <strong>and</strong> the students<br />
discuss different ways of trans-
English Reports to the EU<br />
mitting knowledge to pupils<br />
<strong>and</strong> to the public. The students<br />
had the task to sum up most<br />
important facts <strong>and</strong> to transmit<br />
the scientific knowledge underst<strong>and</strong>able<br />
to laymen in the<br />
audience.<br />
After the professor scene a<br />
student explains, how the public<br />
views a scientist: first of<br />
all it is a man, then he is seen<br />
as intelligent <strong>and</strong> keeping secrets,<br />
his work is dangerous, he<br />
makes his discoveries by chance<br />
<strong>and</strong> works by oneself (e.g.<br />
Höttecke, 2004 1 ). The student<br />
ends her presentation with the<br />
question whether this picture<br />
of a scientist is in accordance<br />
with reality. One answer is<br />
given by herself: a scientist<br />
is not always a man! Consequently,<br />
a female scientist<br />
from the DKFZ, PD Dr. Angela<br />
Risch, the “Ambassador” of this<br />
event, is portrayed in a film<br />
which has been shot by another<br />
student. In the film, the<br />
laboratory of Angela Risch <strong>and</strong><br />
her office are shown as well<br />
as some sequences of the work<br />
carried out by her co-workers.<br />
Angela Risch explains how<br />
research is functioning: i.e.<br />
scientists do not spend most of<br />
their time in the lab. Nowadays<br />
much time is required <strong>for</strong> writing<br />
grant applications, reports,<br />
scientific papers, preparing<br />
lectures <strong>and</strong> meetings with coworkers<br />
etc.<br />
Another student presents a<br />
portrait of one of the most well<br />
known female scientists, Marie<br />
Curie, the only female scientist<br />
who received two Nobel Prices,<br />
one <strong>for</strong> physics <strong>and</strong> one<br />
<strong>for</strong> chemistry. A film with an<br />
interview with several younger<br />
<strong>and</strong> elder people brought <strong>for</strong>ward<br />
that, with the exception<br />
of Marie Curie, no female scientists<br />
are known in the public.<br />
The next Power Point presentation<br />
shows the job situation of<br />
female scientists in the Helm-<br />
1 Höttecke, D. ( 00 ). Schülervorstellungen<br />
über die „Natur der Naturwissenschaften“.<br />
In: Hößle, C., Höttecke, D. & Kircher, E.<br />
Lehren und Lernen über die Natur der<br />
Naturwissenschaften. Schneider Verlag<br />
Hohengehren, Baltmannsweiler<br />
holtz-Community, the parent<br />
organisation of the German<br />
Cancer Research Centre. The<br />
situation in the BAT Ia, BAT Ib<br />
<strong>and</strong> BAT positions compared to<br />
the one of the male colleagues<br />
is not so bad, but in the top<br />
positions (C3 <strong>and</strong> C4) there are<br />
nearly no female scientists.<br />
Now the Ambassador Angela<br />
Risch presents her research.<br />
The aim of Angela Risch is the<br />
development of a marker profile,<br />
allowing the identification<br />
of individuals with a higher<br />
risk to develop lung cancer. For<br />
this purpose she investigates<br />
the genetic polymorphisms in<br />
human genes coding <strong>for</strong> metabolic<br />
enzymes.<br />
To illustrate the functioning<br />
of the enzymes introduced by<br />
Angela Risch, three students<br />
impersonate these enzymes.<br />
The activity of the enzymes<br />
consists in activating <strong>and</strong><br />
deactivating DNA damaging<br />
substances <strong>–</strong> in our case benzo-[a]-pyrene,<br />
a carcinogenic<br />
component part of tobacco<br />
smoke. One student has an intact<br />
trowel in his h<strong>and</strong>s, whereas<br />
another one has a trowel<br />
with holes. The third student<br />
has his h<strong>and</strong>s in h<strong>and</strong>cuffs <strong>and</strong><br />
cannot use them. The message<br />
is clear: the first enzyme is<br />
able to work, the second one is<br />
limited in its activity <strong>and</strong> the<br />
third one cannot work at all.<br />
Then, the students present cumarin<br />
as an example <strong>for</strong> toxic<br />
substances in our environment.<br />
In an animal experiment, it<br />
even showed carcinogenic potency.<br />
Cumarin is an ingredient<br />
of the plant cinnamomum<br />
cassiae, it is a flavouring powder<br />
<strong>and</strong> known as cinnamon.<br />
Because of its toxicity people<br />
should not eat too much cake<br />
based on cinnamon flavour<br />
(e.g. gingerbread), especially<br />
children can be harmed when<br />
consuming too much of this<br />
stuff. Another deleterious<br />
substance is presented: Acryl<br />
amide, which is <strong>for</strong>med when<br />
carbohydrate <strong>and</strong> protein containing<br />
food (e.g. French fries)<br />
is fried at too high temperature<br />
<strong>and</strong> it is carcinogenic. There<strong>for</strong>e<br />
starch containing food<br />
should rather be steamed than<br />
fried.<br />
All scenes were connected by<br />
shot dialogs between the “mad<br />
Professor” <strong>and</strong> a female “scientist”,<br />
showing <strong>and</strong> explaining<br />
to him the challenges of science<br />
<strong>and</strong> research.<br />
In the end the students answer<br />
the question of the event’s title<br />
“<strong>Science</strong> <strong>and</strong> Research <strong>–</strong> why<br />
should I care?”: According to<br />
their view, one reason is, that<br />
it can protect us from harmful<br />
encounters in our environment,<br />
another reason is, that science<br />
<strong>and</strong> research provide interesting<br />
<strong>and</strong> <strong>for</strong>ward-looking jobs<br />
<strong>for</strong> female <strong>and</strong> male. Nobody<br />
in the audience disagrees.<br />
5th DKFZ event within the<br />
EU project “<strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>” “Taxi?! To<br />
the Nucleus please! Gene<br />
Therapy <strong>–</strong> the Ingenious<br />
Therapy of the Future?!”<br />
on July 16th, 2007<br />
L<strong>and</strong>esmuseum für Technik<br />
und Arbeit, Mannheim, Germany<br />
Stephanie Laufs <strong>and</strong> Barbara<br />
Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Heidelberg,<br />
Anja Lembens Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg,, Claudia<br />
Eysel <strong>and</strong> Gudrun Monshausen,<br />
Ursulinen-Gymnasium<br />
Mannheim<br />
The young couple is stunned.<br />
It just heard from their doctor<br />
that their baby is possibly<br />
suffering from a very seldom<br />
disease. The couple came to<br />
the doctor because their child<br />
was constantly ill. The doctor<br />
takes blood <strong>and</strong> asks them to<br />
come back again. Two weeks<br />
later the parents get in<strong>for</strong>med<br />
that their son is suffering from<br />
SCID (severe combined immunodeficiency).<br />
SCID typically leads to malfunction<br />
or lack of T-lymphocytes,<br />
which results in disorders<br />
of the cellular immune<br />
response in all SCID-<strong>for</strong>ms.<br />
Several experts are explaining<br />
the causes <strong>and</strong> the possible<br />
methods of treatment of this<br />
disease.<br />
Location of this event is the<br />
L<strong>and</strong>esmuseum für Technik<br />
und Arbeit in Mannheim, <strong>and</strong><br />
was followed by about 70 persons<br />
in the audience. Pupils<br />
of the 10th <strong>and</strong> 12th grade<br />
of the Ursulinen-Gymnasium<br />
Mannheim (Verantwortliche<br />
Lehrerinnen: Dr. Claudia Eysel,<br />
Gudrun Monshausen) <strong>and</strong><br />
students of the Pädagogische<br />
Hochschule Heidelberg from<br />
the seminar „Didaktische Urteils-<br />
und H<strong>and</strong>lungsfähigkeit<br />
im naturwissenschaftlichen<br />
Unterricht“ unter the guidance<br />
of Dr. Anja Lembens, are<br />
per<strong>for</strong>ming together in the<br />
EU-sponsored project „<strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“. They are introducing<br />
the field of research<br />
of Dr. Stephanie Laufs of the<br />
German Cancer Research Center.<br />
Dr. Laufs is exploring the<br />
molecular oncology of solid<br />
tumors with the special field of<br />
gene therapy.<br />
Further scenes of the evening<br />
are as follows.<br />
• Talk of Dr. Laufs <strong>and</strong> film taken<br />
in her laboratory, showing<br />
practical work. The work consists<br />
mainly in replacing defect<br />
genes in the cellular nucleus of<br />
patients by intact genes.<br />
• In a scenical play (as black<br />
light theatre) the „assistants“ of<br />
Dr. Laufs show how the „false<br />
construction plans“ can be<br />
detected in the nucleus of the<br />
ill baby <strong>and</strong> how the correct<br />
7
ones are being transferred by<br />
ferry (shown here as a taxi)<br />
to the nucleus in order to be<br />
built in.<br />
• The „dashing reporter Pavel<br />
Pipovic“ interviewing a cured<br />
SCID-patient. He investigated<br />
the background <strong>for</strong> SCID.<br />
• The last scene shows parents<br />
in front of a TV watching a<br />
talkshow about the pros <strong>and</strong><br />
cons of gene therapy. The experts<br />
discuss the topic on the<br />
basis of their affiliation like<br />
religion, ethic committees, science<br />
<strong>and</strong> politics) <strong>and</strong> there<strong>for</strong>e<br />
are <strong>for</strong> or against gene therapy.<br />
DESY events in the framework<br />
of <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
in April <strong>and</strong> June 2006<br />
The 1st <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> event at<br />
DESY was a one-<strong>and</strong>-a-halfday<br />
visit at the center by a<br />
physics ‘Leistungskurs’ (specialty<br />
class) of the 12th <strong>for</strong>m<br />
with nine female <strong>and</strong> 11 male<br />
school pupils together with<br />
their teacher (25th/26th April<br />
2006). On their first afternoon<br />
at DESY, the pupils ran experiments<br />
on quantum physics in<br />
the pupils’ laboratory, “physik.<br />
begreifen” (grasp.physics). The<br />
following day began with a<br />
meeting of the pupils with the<br />
DESY ambassadors, Dr. Elke<br />
Plönjes <strong>and</strong> Dr. Karen Rickers,<br />
<strong>and</strong> three other women natural<br />
scientists (Dr. Ute Krell, Karen<br />
Ong, Dr. Jenny List) <strong>and</strong> ended<br />
with another round of experimental<br />
work in the quantum<br />
lab. The meeting with the ambassadors<br />
started with a lecture<br />
on career opportunities <strong>for</strong><br />
women in the natural sciences.<br />
The four women scientists<br />
presented their very different<br />
curricula vitae <strong>and</strong> entered into<br />
a lively discussion with the<br />
pupils with questions relating,<br />
in particular, to the university<br />
education, but also to the motivation<br />
of the female pupils to<br />
develop an interest <strong>for</strong> natural<br />
sciences <strong>and</strong> to consider to<br />
study science at university. Af-<br />
7<br />
terwards the pupils were taken<br />
on a tour of the ambassadors’<br />
working environment. Visiting<br />
the event as observers were<br />
three teacher education students<br />
(chemistry <strong>and</strong> physics)<br />
of the <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> project<br />
seminar of Hamburg University,<br />
who were supposed to help<br />
facilitate the 2nd event.<br />
The students planned <strong>and</strong> led<br />
through the meeting with the<br />
ambassadors at the 2nd event<br />
on June 21st. In the seminar<br />
they had developed an overall<br />
concept as well as short sketches<br />
to introduce the pupils<br />
to the topic of women <strong>and</strong><br />
science. The large variety of<br />
didactic methods used by the<br />
students created a lively atmosphere<br />
so that the eleven (10<br />
female, 1 male) pupils actively<br />
took advantage of the direct<br />
contact with the four women<br />
scientists present (Karen Ong,<br />
Dr. Karen Rickers, Dr. Marion<br />
Kuhlmann, Dr. Christiane Risler).<br />
4th DESY-event within the<br />
EU-project “<strong>Ambassadors</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />
- <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>”<br />
on Jan. 30 /31, 2007 in the<br />
DESY Research Centre Hamburg<br />
by Karen Ong<br />
17 pupils of the Gesamtschule<br />
Mümmelmannsberg took part<br />
at the 4th <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> event<br />
at the DESY Research centre<br />
Hamburg. On the first day the<br />
students were “scientists <strong>for</strong><br />
one day”. They worked in small<br />
groups to investigate phenomena<br />
of quantum physics. This<br />
event was assisted by students<br />
of the University of Hamburg.<br />
They played the role of group<br />
leaders who issues a research<br />
assignment to the pupils. The<br />
fundamentals of quantum<br />
physics were already acquired<br />
at school one week be<strong>for</strong>e, so<br />
their major task at the DESY<br />
school lab physik.begreifen<br />
was to design, to build up <strong>and</strong><br />
to execute the experiments.<br />
After the analysis the pupils<br />
had to act a role play. They<br />
represented their results to<br />
raise funds <strong>for</strong> their research<br />
<strong>and</strong> they discussed about the<br />
pros <strong>and</strong> cons of their investigations.<br />
The aim of this lab was to<br />
provide a small insight into<br />
scientific practice.<br />
The second day started with a<br />
talk about: “How to become a<br />
researcher” <strong>and</strong> the everyday<br />
life of scientists at a research<br />
centre. Moreover there was a<br />
spotlight at the female scientists<br />
<strong>and</strong> their situation in the<br />
scientific world.<br />
The students of the University<br />
of Hamburg per<strong>for</strong>med scenes<br />
from everyday life to show<br />
how girls <strong>and</strong> boys get their<br />
gender roles more or less unconsciously.<br />
Four female scientists introduced<br />
themselves <strong>and</strong> their scientific<br />
career. Over the course of<br />
the following discussion a lot<br />
of questions about career <strong>and</strong><br />
the life as a scientist could be<br />
answered. Finally the pupils<br />
had a look at the workplace<br />
in the laboratory of the DESY<br />
scientists. With this event the<br />
<strong>Ambassadors</strong> communicated a<br />
realistic view at the scientific<br />
work.<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>Science</strong> goes<br />
Public <strong>–</strong> 1. Event organized<br />
by DLR<br />
(represented by Dr. B. Saruhan-<br />
Brings)<br />
The first deliverables in <strong>Science</strong><br />
Goes Public <strong>for</strong> DLR has been<br />
achieved with the event which<br />
took part on Tuesday, 7th<br />
February 2006 from 10:00 to<br />
17:00 O’clock.<br />
16 pupils, aged between 17 <strong>and</strong><br />
19 (12. <strong>and</strong> 13. Per<strong>for</strong>mance<br />
classes of the Königin-Luise-<br />
Gymnasium in Köln) participated<br />
in this event under the<br />
guide of their teacher Ms. Marlene<br />
Walter.<br />
The event consisted of two<br />
parts: In the morning session,<br />
the participants have visited<br />
the Scholl Lab of DLR where<br />
they had the opportunity to<br />
carry out in the experiments<br />
personally. After the general<br />
introduction by Dr. R. Braeucker<br />
on “Gravitation Biology”,<br />
each group containing 5 pupils<br />
went through three different<br />
types of experiments. These<br />
experiments were on (a) Gravitation<br />
Biology, (b) Materials, (c)<br />
Lack of Gravity.<br />
• Introduction Gravitation Biology<br />
(Dr. Richard Bräucker)<br />
• Experiment Gravitation Biology<br />
(Oliver Grundmanns)<br />
• Experiment Lack of Gravity<br />
(Dr. Richard Bräucker)<br />
• Experiment Materials (Andreas<br />
Wack)<br />
• Experiment Materials Andreas<br />
Wack)<br />
• Experiment Gravitation Biology<br />
(Oliver Grundmanns)<br />
• Experiment Lack of Gravity<br />
(Jan Bechert)<br />
In the afternoon, the pupils<br />
visited the Institute of Materials<br />
Research where after welcoming<br />
speech <strong>and</strong> briefing on<br />
the purpose of <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
by Dr. Saruhan-Brings, three<br />
colleagues of the institute have<br />
held presentations on “Aerodynamics<br />
und Aircraft Turbine<br />
Components” by Ms. Andrea<br />
Ebach, “Materials in Turbines”<br />
by Dr. Bilge Saruhan-Brings<br />
<strong>and</strong> “Lifetime Prediction <strong>for</strong><br />
Aircraft Components” by Dr.<br />
Marion Bartsch. After these<br />
presentations, the pupils visited<br />
the various laboratories of the<br />
institute in two groups to be<br />
able to gain a visual inside to<br />
the previous talks <strong>and</strong> experience<br />
the technology driven<br />
daily life of fe(male) scientist.<br />
• Laboratory Surface Coating
English Reports to the EU<br />
Technologies<br />
• Laboratory Thermal Fatigue<br />
• Laboratory Thermal Fatigue<br />
experiments<br />
• Laboratory Surface Coating<br />
tech<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />
goes Public <strong>–</strong>2. Event organized<br />
by DLR<br />
The second event in the work<br />
package “<strong>Science</strong> Goes Public”<br />
<strong>for</strong> DLR has been organized<br />
specifically <strong>for</strong> the Biology<br />
Per<strong>for</strong>mance Class students of<br />
Antonius Kolleg in Neunkirchen/Seelscheid<br />
<strong>and</strong> was on<br />
Monday, 30th October 2006<br />
from 9:00 to 13:00 O’clock.<br />
21 female <strong>and</strong> male students<br />
from the 12th class have participated<br />
in this event under the<br />
guide of their biology teacher<br />
Ms. M. Kramer-Fischer. The<br />
event consisted of a lecture<br />
session <strong>and</strong> laboratory visit.<br />
The lectures were held by Dr.<br />
Ruth Hemmersbach <strong>and</strong> Ms.<br />
Petra Frings from the Institute<br />
of Flight <strong>and</strong> Space Medicine<br />
of DLR.<br />
The topic of the Dr. Hemmers-<br />
bach’s lecture was on the<br />
Gravitation-Biology. She explained<br />
her investigations on<br />
the micro-organisms, related to<br />
the effect of lack of gravity on<br />
their behaviour <strong>and</strong> mobility<br />
<strong>and</strong> the interaction of their<br />
structural <strong>and</strong> biological built<br />
with the gravitation.<br />
The title of second talk was on<br />
“Survival in space <strong>–</strong> How to<br />
keep astronauts healthy?” Ms.<br />
Frings demonstrated with her<br />
studies carried out on humanbeings,<br />
how the bone structure<br />
deteriorates under the lack of<br />
gravity <strong>and</strong> how the nutrition<br />
of the astronauts should be<br />
adjusted to overcome these<br />
deficits during their stay in<br />
space.<br />
Following the lectures, the<br />
students were guided to the<br />
Microbiology laboratories<br />
where the flight preparations<br />
<strong>for</strong> micro-bacteria have been<br />
carried out. Ms. Corina Panitz<br />
who leads the project<br />
explained how the bacteria<br />
samples were prepared, which<br />
way is followed until their<br />
attachment in the space vehicle<br />
<strong>and</strong> where they are mounted in<br />
the module, under which conditions<br />
the survival was tested,<br />
why it is important to test the<br />
survival of these micro-bacteria<br />
under real conditions, how<br />
to apply <strong>for</strong> flight reservations<br />
in American <strong>and</strong> Russian space<br />
missions. With these, she gave<br />
an inside into the daily routine<br />
of a scientist working in the<br />
area of space medicine <strong>and</strong> the<br />
relevance of her initial study<br />
“Biology” with her job as well<br />
as internationality of her work.<br />
In a second laboratory, the facilities<br />
<strong>for</strong> the tests carried out<br />
on earth have been visited.<br />
The photo below is taken on<br />
the day <strong>and</strong> shows the students<br />
<strong>and</strong> their teacher Ms.<br />
M. Kramer-Fischer <strong>and</strong> Dr.<br />
Saruhan-Brings who organised<br />
the event in DLR:<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />
goes Public <strong>–</strong>3. Event organized<br />
by DLR<br />
The third event <strong>for</strong> DLR in the<br />
work package “<strong>Science</strong> Goes<br />
Public” has been attended by<br />
the students of the Stadt-Gymnasium<br />
in Cologne-Porz <strong>and</strong><br />
took place on Wednesday, 8th<br />
November 2006 from 9:00 to<br />
13:00 O’clock.<br />
17 female students from the<br />
10, 11, 12, 13th classes of the<br />
Stadt-Gymnasium have participated<br />
in this event under the<br />
guide of their biology teacher<br />
Ms. Felicitas Greineder. The<br />
students were from Biology,<br />
Mathematics <strong>and</strong> Physics Per<strong>for</strong>mance<br />
groups.<br />
The event consisted of a lecture<br />
session <strong>and</strong> laboratory<br />
visit. The lectures were held by<br />
Elke Rabbow <strong>and</strong> Petra Frings<br />
from the Institute of Flight <strong>and</strong><br />
Space Medicine of DLR.<br />
The topic of the lecture held<br />
by Ms. Rabbow was on Life in<br />
Space. She explained the aims<br />
of the research carried out by<br />
radiation biological space experiments.<br />
She described the<br />
test conditions <strong>and</strong> the relevance<br />
of the tests <strong>for</strong> scientific<br />
studies.<br />
The title of second talk was on<br />
“Survival in Space <strong>–</strong> How to<br />
keep astronauts healthy?” Ms.<br />
Frings demonstrated with her<br />
studies carried out on humanbeings,<br />
how the bone structure<br />
deteriorates under the lack of<br />
gravity <strong>and</strong> how the nutrition<br />
of the astronauts should be<br />
adjusted to overcome these<br />
deficits during their stay in<br />
space.<br />
Following the lectures, the students<br />
have visited the Microbiology<br />
laboratory of the institute<br />
where the micro-bacteria<br />
preparations <strong>for</strong> flight tests<br />
have been carried out. Ms. Corina<br />
Panitz who leads the project<br />
explained how the bacteria<br />
samples were prepared, which<br />
way they follow until the attachment<br />
in the space vehicle,<br />
under which conditions the<br />
survival was tested, the importance<br />
of carrying out the<br />
tests under real conditions.<br />
She also gave in<strong>for</strong>mation on<br />
how to apply <strong>for</strong> flight reservations<br />
in American <strong>and</strong> Russian<br />
space missions to carry out<br />
such tests. She introduced an<br />
inside into the daily routine of<br />
a scientist working in the area<br />
of space medicine <strong>and</strong> international<br />
characteristic of her job.<br />
She made recommendations<br />
<strong>for</strong> the future study <strong>and</strong> job<br />
choices. It is expressed by those<br />
DLR-members, participating<br />
in the organisation, that the<br />
internship applications in all<br />
DLR-institutes are welcomed.<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />
goes Public <strong>–</strong>4. Event organized<br />
by DLR<br />
on March 8, 2007<br />
„Life in Gravity“<br />
Dr. B. Saruhan-Brings, Ambassador<br />
DLR<br />
20 pupils within the age of 17<br />
to 19 of the Antoniuskolleg<br />
Neunkirchen (11th grade Bio-<br />
Intensive Course) did participate<br />
under the supervision of<br />
their biology teacher Margit<br />
Kramer-Fischer at the event.<br />
This time the group was a mix<br />
of female <strong>and</strong> male pupils in<br />
order to give the boys a chance<br />
to get in contact with the<br />
scientific activities in which<br />
many of the female scientists<br />
are working in.<br />
This group from the Antoniuskolleg<br />
was visiting already the<br />
second time at DRL..<br />
According the motto of the<br />
event “life in gravity” the pupils<br />
participated in three experiments<br />
in three alternating<br />
groups. Dr. Richard Bräucker<br />
made the preliminaries. The<br />
subjects of the experiments<br />
were gravitation biology (scientific<br />
mentoring: Miriam<br />
Schenk), gravity (Christoph<br />
Gantzer) <strong>and</strong> cardio vascular<br />
physiology (Oliver Grundmanns).<br />
Each experiment lasted<br />
about 45 minutes.<br />
In the experiment „gravitation<br />
biology“ the pupils watched<br />
the behavior of paramecium in<br />
absence of light, heat <strong>and</strong> oxygen<br />
<strong>and</strong> derived from this the<br />
conditions of gravity. With the<br />
help of a computer the number<br />
of paramecium <strong>and</strong> the probability<br />
of their behaviour were<br />
acquired.<br />
The experiment “gravity” was<br />
the background <strong>for</strong> explanations<br />
whether the human body<br />
is adequate <strong>for</strong> gravitation <strong>and</strong><br />
the effects of gravity <strong>for</strong> the<br />
human metabolism. The pupils<br />
could hear what kind of pre-<br />
75
ventive measures are necessary<br />
if human beings have to live in<br />
gravity <strong>for</strong> a longer period of<br />
time <strong>and</strong> how the metabolism<br />
of an earth living creature is<br />
being influenced by this.<br />
The experiment „cardio vascular<br />
physiology“ showed how<br />
blood circulation <strong>and</strong> cardio<br />
vascular cycle is influenced<br />
under gravity. Some of the<br />
pupils could see with the support<br />
of sensors on their own<br />
body, the reaction of their<br />
heart under diverse conditions.<br />
From this experiment the<br />
impact of exposure could be<br />
derived when a human body is<br />
under gravity or the heart of a<br />
human being is exposed to the<br />
change of gravitation/gravity.<br />
A summarizing discussion<br />
round was the end of the<br />
event in which the pupils had<br />
a chance to evaluate their impressions<br />
<strong>and</strong> experiences with<br />
the experiments.<br />
The conclusion was that all<br />
the experiments shown could<br />
well be digested <strong>and</strong> that they<br />
gained a lot of new insights at<br />
the visit at DLR.<br />
<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>Science</strong> goes<br />
Public <strong>–</strong> 5. Event organized<br />
by DLR<br />
Visit at DLR (Ambassador: Dr.<br />
B. Saruhan-Brings)<br />
On Monday 17 September<br />
2007, 10:30-15:00 O’clock<br />
20 Pupils at the ages from 14<br />
to 17 of the Gesamthauptschule<br />
Bedburg (9.-10. Classes) have<br />
visited DLR under the supervision<br />
of their mathematics <strong>and</strong><br />
technology teachers Mr. Gieren<br />
und Mr.Özcelik. This group of<br />
pupils was also selected from<br />
male <strong>and</strong> female pupils, in<br />
order to let the male pupils to<br />
experience that female scientist<br />
today in the research fronts<br />
active participating.<br />
This visits were organised un-<br />
76<br />
der the theme of „Sustainable<br />
Energies, Energy Trans<strong>for</strong>mation<br />
<strong>and</strong> Generation of future<br />
energy sources“. For that two<br />
work areas of DLR are introced<br />
to the pupils: Thermo electrical<br />
materials <strong>and</strong> solar energy.<br />
Thermo electrical materials<br />
Under the leading of Ms. Dr.<br />
Karpinski, the experiments<br />
related to thermal to electrical<br />
energy trans<strong>for</strong>mation were<br />
explained <strong>and</strong> shown to the<br />
pupils. She explained the basic<br />
principles <strong>and</strong> how the unused<br />
heat energy produced in the<br />
exhaust <strong>and</strong> furnace systems<br />
can be profited to produce<br />
electricity or cooling effects.<br />
The semiconductor materials<br />
can trans<strong>for</strong>m the heat to<br />
electrical energy which can be<br />
used at the on-board devices or<br />
airconditioning equipments.<br />
Dr. Gabi Karpinski has started<br />
with the historical development<br />
of thermoelectrical semiconductor<br />
theory <strong>and</strong> materials.<br />
She explained the principles of<br />
the theory which were discovered<br />
<strong>for</strong> the first time by the<br />
colleagues Seebeck und Peltier.<br />
Thermal sensors used at high<br />
temperature require the availability<br />
of an active material of<br />
high sensitivity, linearity <strong>and</strong><br />
functional long- term stability,<br />
of high-temperature stable<br />
contacting between active sensor<br />
material <strong>and</strong> metallic signal<br />
leads, as well as thermomechanically<br />
stable joints between<br />
carrier structure, semiconductor<br />
<strong>and</strong> coatings. Suitable calibration<br />
or test apparatuses are<br />
required <strong>for</strong> system evaluation.<br />
The target of the development<br />
of thermoelectric sensor materials<br />
<strong>and</strong> systems at DLR is the<br />
production of thermal sensors<br />
<strong>for</strong> measuring heat flow <strong>and</strong><br />
heat transfer coefficients on<br />
the surface of structural components<br />
especially in thermal<br />
flow machinery.<br />
Thermoelectric energy conversion<br />
means direct conversion<br />
from thermal to electrical<br />
power by means of a semiconductor<br />
effect without involvement<br />
of moving media<br />
or mechanical moving parts.<br />
This technique is gaining more<br />
<strong>and</strong> more technical importance<br />
with respect to mobile auxiliary<br />
current sources <strong>and</strong> integrated<br />
miniaturized generators<br />
(self-powered microdevices).<br />
The research team “Thermal<br />
Sensors” is part of an international<br />
cooperation <strong>for</strong> the<br />
development of prototypes of<br />
functionally graded energy<br />
converter modules <strong>for</strong> waste<br />
heat with the ultimate goal of<br />
generating mobile thermoelectric<br />
power. Extensive work is<br />
dedicated to iron disilicide as<br />
an inexpensive long-term stable<br />
high temperature material<br />
qualified <strong>for</strong> the application<br />
from room temperature to up<br />
to 800 °C, suitable <strong>for</strong> industrial<br />
fabrication <strong>and</strong> processing<br />
methods. Improved functional<br />
materials provide reserves <strong>for</strong><br />
augmenting the output power<br />
<strong>and</strong> efficiency of thermoelectric<br />
energy converters via the<br />
principle of functionally grading,<br />
via control of microstructure<br />
by means of rapid solidification<br />
<strong>and</strong> additional thermal<br />
treatment. Stable high-temperature-contacts<br />
are developed<br />
<strong>for</strong> system accomplishment of<br />
thermoelectric converters.<br />
Efficient experimental set-ups<br />
<strong>for</strong> temperature-dependent<br />
determination of thermoelectric<br />
material <strong>and</strong> system properties<br />
are complex facilities <strong>and</strong> commercially<br />
not readily available.<br />
The research team “Thermal<br />
Sensors” has designed, constructed,<br />
automated, <strong>and</strong> tested<br />
a family of modular PC-controlled<br />
measuring systems capable<br />
of recording the Seebeck<br />
coefficient, electrical conductivity,<br />
thermal conductivity,<br />
<strong>and</strong> the thermoelectric figure<br />
of merit in a wide temperature<br />
range as well as spatial homogeneity<br />
of thermoelectric<br />
properties.<br />
Solar thermal sustainable<br />
energy supply<br />
With some 50 employees the<br />
Solar Research division of<br />
DLR‘s Institute of Technical<br />
Thermodynamics is one of the<br />
world‘s leading research groups<br />
in the field of concentrating<br />
solar thermal systems. The<br />
aim of the group is to develop<br />
concentrating systems <strong>for</strong> heat,<br />
power <strong>and</strong> fuel generation<br />
<strong>for</strong> a sustainable energy supply.<br />
Besides the German test<br />
facilities <strong>and</strong> laboratories in<br />
Cologne <strong>and</strong> Stuttgart, they<br />
access to the biggest European<br />
test center <strong>for</strong> concentrating<br />
solar technologies, the Plata<strong>for</strong>ma<br />
Solar in Almería, Spain,<br />
through a permanent delegation<br />
of ten researchers. Solar<br />
Research is part of the energy<br />
program of the <strong>Helmholtz</strong> Association<br />
of National Research<br />
Centres.<br />
The technologies are developed<br />
in order to reduce the cost of<br />
solar energy based electricity<br />
from 15 Euro Cent/kWh to less<br />
than 8 Cent/kWh. So werden<br />
die wirtschaftlichen Voraussetzungen<br />
für eine breitere Marktdurchdringung<br />
geschaffen.<br />
Long-term ambitions are to<br />
develop solar thermal systems<br />
<strong>for</strong> production of cost effective<br />
fuels (<strong>for</strong> instance Hydrogen).<br />
Dr. Eckhard Lüpfert, the head<br />
of the department „Quantification“<br />
has introduced to<br />
the pupils the interaction of<br />
solar beam with matters <strong>and</strong><br />
basic principles of solar energy<br />
transfer, energy (heat <strong>and</strong><br />
electricity) <strong>and</strong> fuel (hydrogen)<br />
supply by means of solar power.<br />
He also explained how hydrogen,<br />
the future fuel source<br />
<strong>for</strong> fuel-cells, can be generated.<br />
The European <strong>and</strong> African<br />
solar technology centers which<br />
are presently in the building
English Reports to the EU<br />
<strong>and</strong> development phase are<br />
introduced with film <strong>and</strong> photos.<br />
The pupils have visited the<br />
solar furnace <strong>and</strong> solar mirror<br />
at DLR <strong>and</strong> learned about the<br />
each component used <strong>for</strong> heating<br />
<strong>and</strong> cooling purposes.<br />
First Event <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
Project at GSF „<strong>Women</strong> in<br />
<strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong><br />
<strong>Women</strong>”<br />
Allmut Hörmann, 30th September<br />
2006<br />
1. Objectives<br />
<strong>Women</strong> in top management<br />
positions are still inadequatelyrepresented<br />
in scientific<br />
institutions. The <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
project will take upthe issues<br />
that are among others supposed<br />
to be responsible <strong>for</strong> the<br />
lack ofgood examples <strong>for</strong> women<br />
to follow.<br />
Supported by excellent <strong>and</strong><br />
proven female scientists, socalled´ambassadors,<br />
the <strong>Pallas</strong><br />
<strong>Athene</strong> project will stimulate<br />
women’s participation<br />
in science <strong>and</strong> technological<br />
development at six centres of<br />
the <strong>Helmholtz</strong>-Association.<br />
<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> GSF will be<br />
represented by PD Dr. Michaela<br />
Aubele <strong>and</strong> her main topic<br />
“mamma carcinoma’ <strong>and</strong> PD<br />
Dr. Annette Peters <strong>and</strong> her<br />
research field ‘ultra-fine particles’.<br />
2. Results<br />
We report <strong>for</strong> the period of<br />
April 1, 2006 to September<br />
31, 2006. The launching of<br />
“<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>” at GSF took<br />
place on July 11, 2006 from<br />
3-6 pm, with the fist event of<br />
the project “<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>”.<br />
In an in<strong>for</strong>mal atmosphere the<br />
participating female scientists<br />
as well their specific research<br />
results were presented to the<br />
audience being composed of<br />
stakeholders from economics,<br />
science, politics <strong>and</strong> media.<br />
2.1 The first event <strong>Women</strong> in<br />
<strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>,<br />
July 11, 2006, 2-6 pm<br />
The event was opened by the<br />
Scientific Managing Director<br />
of GSF, Prof. Dr. Günter Wess,<br />
in<strong>for</strong>ming the audience about<br />
the importance of the project<br />
<strong>for</strong> the GSF. He h<strong>and</strong>ed over to<br />
the moderator of the afternoon,<br />
Claudia Gottschling, biologist<br />
<strong>and</strong> science editorial journalist<br />
of the Focus Magazine. The<br />
second welcome address was<br />
presented by the Bavarian<br />
Minister <strong>for</strong> Labour <strong>and</strong> Social<br />
Affairs, Family <strong>and</strong> <strong>Women</strong>,<br />
Christa Stewens, <strong>and</strong> also patroness<br />
of the project in GSF<br />
“<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong><br />
<strong>for</strong> <strong>Women</strong>”. Patroness <strong>for</strong> the<br />
whole project “<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>”<br />
is Dr. Annette Schavan, the<br />
Federal Minister of Education<br />
<strong>and</strong> Research. The last welcome<br />
address came from the<br />
major of municipality of Oberschleißheim,<br />
Elisabeth Ziegler.<br />
A short introduction to the<br />
aims of “<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>” was<br />
given by the equal opportunity<br />
commissioner <strong>and</strong> GSF project<br />
leader, Allmut Hörmann. The<br />
moderator Claudia Gottschling<br />
introduced the nine female scientists<br />
<strong>and</strong> their projects first<br />
in an overall view <strong>and</strong> then she<br />
went into the details with each<br />
of the different topics.<br />
a. “Heart attack <strong>–</strong> Beats the<br />
female heart irregularly?”<br />
b. “Cancer <strong>–</strong> the danger from<br />
inside”<br />
c. “Lock-<strong>and</strong>-Key Principle:<br />
How is ELISA involved?”<br />
d. “Fine particles <strong>–</strong> small <strong>and</strong><br />
dangerous”<br />
e. At the end, an open discussion<br />
with the public took place<br />
among the stakeholders <strong>and</strong><br />
the female researchers. The<br />
research topics were explained<br />
in more detail in the supplied<br />
poster areas. In order to get<br />
an in<strong>for</strong>mal atmosphere soft<br />
drinks <strong>and</strong> snacks were offered.<br />
The female scientists were:<br />
• Dr. Hannelore Löwel<br />
• Dr. Christa Meisinger<br />
• PD Dr. Michaela Aubele<br />
• PD Dr. Leticia Quintanilla-<br />
Fend<br />
• PD Dr. Irmela Jeremias<br />
• PD Dr. Petra Krämer<br />
• PD Dr. Christine Falk<br />
• PD Dr. Annette Peters<br />
• PD Dr. Claudia Traidl-Hoffmann<br />
At the end of the meeting the<br />
questionnaires were distributed.<br />
The overall length of the<br />
event was from 3 <strong>–</strong> 6.30 pm,<br />
while the official part was<br />
closed at 5.30 pm.<br />
2.2 Review<br />
For discussion we expected at<br />
the GSF campus representatives<br />
from economics, science,<br />
politics <strong>and</strong> media as partners.<br />
One of our objectives is that<br />
these decision-makers will perceive<br />
our women scientists as<br />
role models, recognizing that<br />
science per<strong>for</strong>med by women<br />
is indispensable in European<br />
research <strong>and</strong> that the stakeholders<br />
will take this knowledge<br />
to their working environment.<br />
Another aim is to attract new<br />
cooperation partners <strong>for</strong> the<br />
future. We invited 521 persons<br />
(283 males, 95 females,<br />
143 institutions) to attend our<br />
event. 47 persons (18 males, 29<br />
females) accepted the invitation<br />
by returning the reply card.<br />
Finally, 12 of them did not<br />
show up (3 males, 9 females),<br />
<strong>and</strong> 6 persons without preregistration<br />
attended the event (2<br />
males, 4 females). So we had<br />
17 men <strong>and</strong> 24 women <strong>–</strong> altogether<br />
41 persons <strong>–</strong> visiting<br />
our event.<br />
For the organisation we had 6<br />
persons (5 females, 1 male), 4<br />
invited speakers (3 females, 1<br />
male) <strong>and</strong> 9 female scientists<br />
presenting their work. Thus<br />
overall 60 persons attended the<br />
event. The participation rate<br />
is 7.9%. We cannot give any<br />
gender rates, as we had about<br />
27% institutional addresses.<br />
29 questionnaires could be<br />
collected, 71% of all participants<br />
(41) not involved in the<br />
event. All questionnaires will<br />
be evaluated after the final<br />
event<br />
The event was positively accepted;<br />
we got enthusiastic <strong>and</strong><br />
affirmative oral comments. We<br />
were even asked <strong>for</strong> a repetition<br />
<strong>for</strong> the employees of GSF.<br />
The reviews came from the<br />
press (newspapers, internet <strong>and</strong><br />
e-mail,).<br />
Several meetings organized by<br />
equal opportunity commissioner<br />
were held, some of them<br />
were documented by minutes/<br />
progress report in the German<br />
language.<br />
1. Event: „IPP kidsbits“ in<br />
the Kindergarden „Sunflower“<br />
in Haar near Munich on Jan<br />
23, 2006<br />
The name is program <strong>–</strong> the<br />
word “sun” is integrated in<br />
the name of the kindergarden<br />
“sunflower” <strong>and</strong> the activities<br />
on the sun with its immense<br />
energy fusions is subject of<br />
the fusion research. The reconstruction<br />
of this energy<br />
production is the background<br />
of the fusion studies <strong>and</strong> research<br />
<strong>–</strong> however can only be<br />
achieved by enormous technical<br />
operations. Exactly this<br />
complicated topic <strong>–</strong> the fusion<br />
energy - is the content of this<br />
event <strong>for</strong> this audience to come<br />
who will be supplied in around<br />
50 years by fusion energy from<br />
the socket.<br />
The reason <strong>for</strong> the visit of<br />
the female scientists of the<br />
Max-Planck-Institute <strong>for</strong> Plasmaphysics<br />
at the preschool<br />
group of the kindergarden is<br />
to demonstrate natural science<br />
research. Thereby the female<br />
contributors act as role models<br />
<strong>and</strong> underline the professional<br />
77
possibilities <strong>for</strong> women in science<br />
<strong>and</strong> research.<br />
The generation of energy by<br />
fusion <strong>and</strong> its complex coherence<br />
are being delivered to<br />
the children step by step. Every<br />
child knows at least one <strong>for</strong>m<br />
of energy <strong>–</strong> electricity: “….at<br />
our house it is pressed through<br />
the socket”. This is very vivid,<br />
but who is pressing <strong>and</strong> how?<br />
Power plants are known by the<br />
little ones already <strong>and</strong> wind,<br />
water, oil, gas <strong>and</strong> coal is used<br />
to produce the big bulks of<br />
electricity which we need. But<br />
is this a never ending process<br />
? Oil, gas <strong>and</strong> coal, which<br />
are used nowadays most <strong>for</strong><br />
electricity are ending soon<br />
<strong>–</strong> especially when populous<br />
developing countries will upgrade<br />
technically, their energy<br />
usage will raise dramatically.<br />
We are lucky enough that male<br />
<strong>and</strong> female scientists are dealing<br />
with this kind of problem<br />
<strong>for</strong> quite a while <strong>and</strong> a solution<br />
in long term is in sight: the<br />
fusion power plant, the sun on<br />
earth!<br />
The developed concept of the<br />
visit is switching from explanation<br />
of terms, the active<br />
“researching” of the children<br />
<strong>and</strong> the debriefing of the<br />
experiments accomplished.<br />
The children are familiar to<br />
experiment <strong>–</strong>their magnets,<br />
loupes <strong>and</strong> balloons brought<br />
along animate to use them<br />
intensively. Boys <strong>and</strong> girls are<br />
watching all kinds of objects<br />
with their lenses <strong>–</strong> also the<br />
tongue of their neighbour or<br />
the nose of the friend. Balloons<br />
are being rubbed on their<br />
heads or at their sweater in<br />
order to have rice dance or to<br />
lift paper streamers like magic.<br />
In between the children are<br />
listening excited to the three<br />
scientists of the MPI <strong>for</strong> Plasmaphysics,<br />
who are explaining<br />
underst<strong>and</strong>ably the implications<br />
<strong>and</strong> deepen hereby the<br />
experiments.<br />
78<br />
The children had been fully<br />
concentrated <strong>for</strong> two hours <strong>and</strong><br />
contributed with enthusiasm.<br />
The manager of the kindergarden,<br />
Elisabeth Winkelhofer, is<br />
pleased about the pictures <strong>and</strong><br />
posters which remain there.<br />
She is looking <strong>for</strong>ward to develop<br />
<strong>and</strong> deepen the just raised<br />
interest of the children with<br />
technical experiments out of<br />
the research case.<br />
IPP kidsbits - 2. Event:<br />
Visit to Gymnasium<br />
Wolnzach <strong>and</strong> to Werner<br />
Heisenberg Gymnasium<br />
Mai, Juni, Juli 2006<br />
A concept <strong>for</strong> an event to motivate<br />
<strong>and</strong> introduce fusion<br />
research in secondary schools<br />
had been developed by Dr. Elisabeth<br />
Wolfrum (<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />
ambassador <strong>for</strong> science), Dr.<br />
Axel Kampke, Iris Eckl <strong>and</strong> Ute<br />
Schneider-Maxon.<br />
In preparation <strong>for</strong> the event, the<br />
pupils were asked to read their<br />
electricity meter at home daily<br />
<strong>and</strong> record the values in kWh<br />
during one week. The event<br />
itself was organized in three<br />
parts. Part I used the pupils’ recorded<br />
electric power consumption<br />
as introduction to total<br />
energy consumption: which<br />
household appliances need lots<br />
of energy, do cars consume<br />
more energy than heating, do<br />
Germans use more energy than<br />
people in other countries? It<br />
soon became clear that large,<br />
populous countries such as China<br />
<strong>and</strong> India will increase their<br />
energy consumption by a large<br />
amount within the next decade<br />
<strong>and</strong> that it will not be easy to<br />
meet the energy dem<strong>and</strong> of the<br />
world population.<br />
In part II, nuclear fusion was<br />
introduced as part of a future<br />
energy scenario. Elisabeth<br />
Wolfrum illustrated the physical<br />
concepts of atoms, nuclei <strong>and</strong><br />
plasma, showed the difference<br />
between nuclear fission <strong>and</strong><br />
nuclear fusion, <strong>and</strong> explained<br />
the principles of a tokamak, a<br />
machine which confines the hot<br />
plasma by means of large magnetic<br />
fields.<br />
In part III, the pupils were split<br />
up in two groups, whenever<br />
possible according to gender in<br />
order to allow an unrestricted<br />
discussion. One group moved to<br />
another room <strong>and</strong> subsequently<br />
the boys <strong>and</strong> girls were asked to<br />
<strong>for</strong>m small working groups of<br />
4 to 5 people <strong>and</strong> to put down<br />
questions regarding the topics<br />
energy, physics <strong>and</strong> occupation<br />
as physicist. These questions<br />
were then collected <strong>and</strong> Elisabeth<br />
Wolfrum <strong>and</strong> Axel Kampke<br />
tried to answer them in an open<br />
discussion.<br />
The event took place twice at the<br />
Gymnasium Wolnzach on May<br />
10th, 2006 reaching 90 pupils<br />
in grade 7 <strong>and</strong> five times at the<br />
WHG in Garching on June 26th,<br />
27th <strong>and</strong> 28th <strong>and</strong> July 3rd <strong>and</strong><br />
6th 2006, reaching about 140<br />
pupils, all in grade 7 as well.<br />
The reactions of the pupils <strong>and</strong><br />
their teachers were very positive.<br />
This was not only evident in the<br />
multitude of questions <strong>and</strong> the<br />
lively discussions, but is also<br />
mirrored in the press articles.<br />
The Gymnasium Wolnzach produced<br />
a web page <strong>and</strong> the WHG<br />
in Garching put a contribution<br />
into their annual report 2005/06.<br />
3rd deliverable:<br />
Schoollab activities <strong>and</strong><br />
IPP-kidsbits in the European<br />
Parliament in Brussels<br />
An event of „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“.<br />
Starting March 19th until March<br />
23rd 2007, the <strong>Helmholtz</strong> school<br />
labs presented their activities<br />
in the European Parliament in<br />
Brussels.<br />
European schools in the region<br />
were invited to send pupils<br />
of 10th <strong>and</strong> 11th grade. They<br />
in<strong>for</strong>med themselves about the<br />
varying offers <strong>and</strong> experimented<br />
eagerly. IPP with kidsbits was<br />
present on March 22nd und<br />
23rd.<br />
Magnetism plays an important<br />
role in plasma physics experiments:<br />
large magnetic coils<br />
hold the very hot plasma in<br />
place. There<strong>for</strong>e, the experiment<br />
offered with kidsbits has to do<br />
with magnetism: a small electromagnet<br />
can be build. One meter<br />
of thin copper wire is wound<br />
around an iron nail <strong>and</strong> <strong>for</strong>ms<br />
then an coil. The insulation is<br />
removed from the wire ends <strong>and</strong><br />
each of the shining parts of the<br />
ends is fixed with one pole of a<br />
1.5V mignon cell. The electric<br />
power flows through the wire<br />
<strong>and</strong> builds up the magnetic field:<br />
the tip of the nail is held to<br />
several paper clips <strong>–</strong> as long as<br />
the electricity flows, the clips are<br />
attracted to the nail.<br />
The produced magnets were<br />
tested <strong>and</strong> compared regarding<br />
to their power: the record was 32<br />
paper clips on the two tips of the<br />
nail or “coil”.<br />
In spite of strong ef<strong>for</strong>ts in<br />
winding the coil very accurately<br />
<strong>and</strong> optimising the types of<br />
paper clips used, this record was<br />
not broken until the end of the<br />
event.
English Reports to the EU<br />
During the “coil production”<br />
up to 8 pupils are sitting at the<br />
table. They are coached individually<br />
<strong>and</strong> get in<strong>for</strong>mation about<br />
plasma physics, fusion research<br />
<strong>and</strong> fusion energy as option <strong>for</strong><br />
the future. Many questions arise<br />
especially to the scientific work,<br />
the various possibilities of profession<br />
<strong>and</strong> career in research.<br />
In addition printed flyers <strong>and</strong><br />
posters in<strong>for</strong>med about<br />
• plasma physics <strong>and</strong> fusion<br />
<strong>–</strong> the energy producing process<br />
on the sun,<br />
• magnetism <strong>and</strong> its effects, <strong>and</strong><br />
• about the small electro magnet,<br />
which was produced <strong>and</strong><br />
taken home by the pupils.<br />
Six grades of school, about 120<br />
pupils from 14 to 16 years, <strong>and</strong><br />
a group of h<strong>and</strong>icapped young<br />
adults visited the school lab<br />
activities of IPP these two days.<br />
Additionally, 15 teachers <strong>and</strong><br />
around 30 persons EU-staff <strong>and</strong><br />
representatives came to the st<strong>and</strong><br />
of IPP in the European Parliament.<br />
Altogether, 110 “coils”<br />
were wound.<br />
The participation in this event<br />
was carried out as part of the<br />
European Project „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“.<br />
Responsible persons of IPP<br />
were Iris Eckl <strong>and</strong> Ute Schneider-Maxon.<br />
The event was organised<br />
by the <strong>Helmholtz</strong>-Büro in<br />
Brussels.<br />
Bildnachweis<br />
Agnes Auffinger<br />
Titel, S. 8<strong>–</strong>9, S. 16<strong>–</strong>17, S. 24<strong>–</strong>25, S. 30<strong>–</strong>31,<br />
S. 34<strong>–</strong>35, S. 38<strong>–</strong>39, S. 42<strong>–</strong>43<br />
Alfred Wegener Institut<br />
für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung<br />
S. 20 oben, S. 26, S. 27<br />
Deutsches Elektronensynchrotron<br />
S. 13, S. 23 oben, S. 40, S. 41<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
S. 12, S. 18 oben, S. 22, S. 23 unten,<br />
S. 28, S. 29, S. 44, S. 45<br />
Deutsches Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt<br />
S. 21,<br />
GSF-Forschungszentrum<br />
für Umwelt und Gesundheit<br />
S. 14, S. 18 unten, S. 19, S. 20 unten,<br />
S. 32, S. 33, S. 51<br />
Institut für Plasmaphysik<br />
S. 36, S. 37 oben und unten<br />
Olympus<br />
S. 11<br />
79
Kontaktadressen<br />
Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung (AWI)<br />
Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung<br />
in der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />
Am H<strong>and</strong>elshafen 12<br />
27570 Bremerhaven<br />
Telefon +49 (0)471 4831-0<br />
Telefax +49 (0)471 4831-1149<br />
E-Mail: info@awi.de<br />
Website: http://www.awi.de<br />
Deutsches Elektronensynchrotron (DESY)<br />
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY<br />
Notkestraße 85<br />
22607 Hamburg<br />
Telefon +49 (0)40 8998-0<br />
Webseite: http://www.desy.de<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum (DKFZ)<br />
Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />
Im Neuenheimer Feld 280<br />
69120 Heidelberg<br />
Telefon +49 (0)6221 42-0<br />
Telefax +49 (0)6221 42-2995<br />
E-Mail: b.bertram@dkfz.de<br />
Webseite: http://www.dkfz.de<br />
80<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)<br />
Linder Höhe<br />
51147 Köln<br />
Telefon +49 (0)2203 601-0<br />
Telefax +49 (0)2203 67310<br />
E-Mail: contact-dlr@dlr.de<br />
Webseite: http://www.dlr.de<br />
Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF)<br />
GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH<br />
Ingolstädter L<strong>and</strong>straße 1<br />
85764 Neuherberg<br />
Telefon +49 (0)89 3187-0<br />
Telefax +49 (0)89 3187-3322<br />
E-Mail: oea@gsf.de<br />
Webseite: http://www.gsf.de<br />
Institut für Plasmaphysik (IPP)<br />
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />
Boltzmannstraße 2<br />
85748 Garching<br />
Telefon +49 (0)89 3299-01<br />
Internet: http://www.mpg.de<br />
E-Mail: info@ipp.mpg.de