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Pallas Athene – Ambassadors for Women and Science - Helmholtz ...

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Karrierechancen für<br />

Frauen in der Wissenschaft<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>–</strong> <strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />

EU-Projekt macht Wissenschaftlerinnen sichtbar<br />

1


Diese Publikation entst<strong>and</strong> im Rahmen des Projektes<br />

„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>–</strong> <strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong>“<br />

und wurde mit Mitteln des 6. EU-Rahmenprogramms gefördert.<br />

Koordination und Federführung des Vorhabens:<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum Heidelberg<br />

Dr. Barbara Bertram<br />

Im Neuenheimer Feld 280<br />

D-69120 Heidelberg<br />

Bearbeitung: Charlotte Ruck, Bietigheim-Bissingen<br />

Digitale Illustration: Agnes Auffinger<br />

Layout-Konzept: Unit Werbeagentur, Weinheim<br />

Druck: Nino Druck GmbH, Neustadt/Weinstraße


Karrierechancen für<br />

Frauen in der Wissenschaft<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>–</strong> <strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />

EU-Projekt macht Wissenschaftlerinnen sichtbar<br />

Herausgegeben von Barbara Bertram,<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum, Heidelberg


Inhalt<br />

Grußwort des Präsidenten der<br />

<strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft S. 6<br />

Grußwort der Schirmherrin S. 7<br />

1. Frauen in Wissenschaft u. Forschung S. 8<br />

1.1 Aspekte der Karriereentwicklung bei<br />

Frauen S. 11<br />

1. Engagement der Europäischen Union S. 1<br />

2. Das EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> S. 16<br />

.1 Die beteiligten Institute S. 19<br />

. Teilprojekte S.<br />

3. <strong>Science</strong> goes public S.<br />

.1 Neugier wecken für die Meeresbiologie<br />

<strong>Science</strong> goes public am Alfred Wegener<br />

Institut S. 7<br />

. Überleben im Weltraum -<br />

DLR in<strong>for</strong>miert über Weltraummedizin S. 8<br />

. Tür zur Wissenschaft -<br />

DKFZ vermittelt breiten Einstieg in die<br />

Krebs<strong>for</strong>schung S. 8<br />

4. <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> S. 0<br />

5. Kidsbits <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> Kids S.<br />

6. Physik.begreifen S. 8<br />

7. Begleit<strong>for</strong>schung/Ergebnisse S.<br />

8. <strong>Ambassadors</strong> S. 6<br />

8.1 Gleichstellungsbeauftragte S. 9<br />

9. Literatur S. 51<br />

10. Anhang S. 5<br />

10.1 Berichte an die EU in Deutsch S. 5<br />

10. English reports to the EU S. 68<br />

Kontaktadressen Rückseite


Grußwort des Präsidenten der Helmoltz-Gemeinschaft<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Chancengleichheit ist keine Sozialleistung,<br />

sondern pure Vernunft. Wir können es uns<br />

gar nicht leisten, auf die Hälfte der klugen<br />

Köpfe zu verzichten. Dennoch stellen wir<br />

fest, dass es nur sehr langsam voran geht,<br />

auch bei uns in der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft:<br />

Je höher die Karrierestufe, desto<br />

seltener sind diese Stellen von Frauen<br />

besetzt. Wir wissen, es liegt nicht an der<br />

Qualifikation, denn hier haben Frauen<br />

aufgeholt, ja stellenweise sogar die Männer<br />

überflügelt.<br />

Der „Arbeitskreis Frauen in Forschungszentren“<br />

(akfifz) hat für die <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

bereits konkrete Maßnahmen<br />

entwickelt, um Frauen zu fördern und die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu<br />

verbessern: Es gibt flexible Arbeitszeiten,<br />

eine Kinderbetreuung in allen <strong>Helmholtz</strong>-<br />

Zentren sowie Wiedereinstiegsstellen nach<br />

einer Elternzeit.<br />

Aber dies ist nicht der einzige Aspekt, der<br />

für Frauen zählt. Wir müssen früher ansetzen,<br />

noch vor der Wahl des Berufswegs:<br />

Junge Frauen brauchen Vorbilder. Sie<br />

müssen Frauen begegnen, die ihnen Wissenschaft<br />

als erfüllenden Beruf vorleben.<br />

Deshalb haben Frauen aus dem akfifz das<br />

Projekt „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ initiiert. Sie haben<br />

exzellente Wissenschaftlerinnen überzeugt,<br />

sich und ihre Arbeit einer breiten<br />

Öffentlichkeit vorzustellen, damit junge<br />

Menschen und insbesondere Mädchen er-<br />

6<br />

leben, dass Frauen auch in der Forschung<br />

ihre Talente entfalten können.<br />

Ich danke dem akfifz für diese Initiative,<br />

möchte mich aber auch ausdrücklich bei<br />

den Wissenschaftlerinnen bedanken, die<br />

sich als Botschafterin der Wissenschaft<br />

die Zeit genommen haben, um die nächste<br />

Generation von Frauen zu begeistern.<br />

Diese Broschüre stellt die einzelnen<br />

Botschafterinnen vor, berichtet über die<br />

Veranstaltungen im Rahmen des zweijährigen<br />

Projekts und zieht eine Bilanz.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen<br />

Jürgen Mlynek<br />

Prof. Jürgen Mlynek<br />

Präsident der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft


Grußwort der Schirmherrin<br />

In der Berliner Erklärung anlässlich des<br />

50. Jahrestages der Unterzeichnung der<br />

Römischen Verträge heißt es: „Europas<br />

Reichtum liegt im Wissen und Können<br />

seiner Menschen; dies ist der Schlüssel zu<br />

Wachstum, Beschäftigung und sozialem<br />

Zusammenhalt.“ Dieses Potenzial müssen<br />

wir noch besser ausschöpfen. Denn die<br />

gut ausgebildeten und hochqualifizierten<br />

Frauen und Männer sind die Quelle für<br />

Wohlst<strong>and</strong> und Frieden <strong>–</strong> in jedem L<strong>and</strong><br />

genauso wie in der Europäischen Union.<br />

Aus Untersuchungen wissen wir, dass<br />

Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

immer noch unterrepräsentiert sind.<br />

Vorbilder können ihren Beitrag leisten, um<br />

längst überholte Rollenbilder aufzubrechen.<br />

Deshalb müssen wir verstärkt dafür<br />

Sorge tragen, dass Wissenschaftlerinnen<br />

und ihre wegweisende Arbeit in ihren<br />

Fachgebieten und in der Öffentlichkeit<br />

noch besser sichtbar werden!<br />

„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ verfolgt genau dieses Ziel.<br />

Deshalb habe ich gern die Schirmherrschaft<br />

für dieses Projekt übernommen.<br />

Exzellente Wissenschaftlerinnen aus sechs<br />

Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

haben sich für „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ als Wissenschafts-Botschafterinnen<br />

zur Verfügung<br />

gestellt und in mehr als 40 Veranstaltungen<br />

ihre Arbeit für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene erfahr- und erlebbar<br />

gemacht.<br />

Wissenschaft und Forschung müssen<br />

sich der Öffentlichkeit und ihren Fragen<br />

stellen, damit ein breiter gesellschaft-<br />

licher Konsens für die Finanzierung von<br />

kostenintensiver Forschung entsteht. Das<br />

Verständnis über die Notwendigkeit von<br />

Wissenschaft und Forschung kann junge<br />

Menschen zudem motivieren, ihren beruflichen<br />

Lebensweg hier zu suchen.<br />

Schätzungen gehen davon aus, dass in<br />

Europa rund 700.000 Forscherinnen und<br />

Forscher fehlen. Nach einer HIS<strong>–</strong>ZEW-<br />

Untersuchung könnten jedes Jahr rund<br />

10.000 junge Frauen für technische,<br />

naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche<br />

Studiengänge gewonnen<br />

werden. Diese Frauen sind ein wertvolles<br />

Potential für die Weiterentwicklung unseres<br />

Forschungsst<strong>and</strong>orts!<br />

Wir wollen deshalb die Berufsfindung<br />

weiterhin mit Angeboten wie dem Girls’<br />

Day begleiten. Ebenso geben der Pakt für<br />

Forschung und Innovation, die Exzellenzinitiative<br />

und der Hochschulpakt von<br />

Bund und Ländern strukturelle Impulse<br />

zur Erhöhung des Wissenschaftlerinnenanteils.<br />

Darüber hinaus bereiten wir einen<br />

nationalen Pakt vor, mit dem wir Frauen<br />

für naturwissenschaftlich-technische<br />

Berufe interessieren wollen. Gemeinsam<br />

mit den Ländern arbeiten wir an einem<br />

Programm, mit dem der Anteil der Professorinnen<br />

an den Hochschulen erhöht<br />

werden soll.<br />

Hochqualifizierte Frauen müssen ihre<br />

Fähigkeiten und Kompetenzen einbringen<br />

können, ohne dabei auf eine Familie verzichten<br />

zu müssen. Wer sich für eine Familie<br />

und Kinder entscheidet, darf dadurch<br />

keine Nachteile für seine wissenschaftliche<br />

Karriere erfahren <strong>–</strong> das gilt für Frauen und<br />

Männer gleichermaßen.<br />

Deshalb hat die Bundesregierung einen<br />

Kinderzuschlag im BAföG und die<br />

Verlängerungsmöglichkeit der arbeitsvertraglichen<br />

Befristungen in der Qualifikationsphase<br />

für Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler mit Kind eingeführt. Auch<br />

die Vereinbarungen des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung mit den<br />

Forschungseinrichtungen über chancengerechte<br />

Personalentwicklungsstrukturen<br />

und eine familienfreundliche Arbeitsplatzgestaltung<br />

leisten hierzu wesentliche<br />

Beiträge. Es liegt nun an den Hochschulen<br />

und Forschungseinrichtungen diese rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen zu nutzen,<br />

um die Attraktivität von Wissenschaft<br />

und Forschung für Mütter und Väter zu<br />

erhöhen.<br />

Wir brauchen in unserer Gesellschaft ein<br />

kreatives Klima, das die Arbeit von Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern<br />

wertschätzt. Projekte wie „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />

tragen ihren Teil dazu bei, Wissenschaft<br />

und Forschung in der Öffentlichkeit den<br />

Stellenwert zu geben, der ihnen gebührt.<br />

Dr. Annette Schavan, MdB<br />

Bundesministerin für Bildung und Forschung<br />

Schirmherrin des EU-Projekts „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>,<br />

<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong>“<br />

7


8<br />

1. Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

Während Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft mehr und mehr zur Selbst-<br />

verständlichkeit zu werden scheint, zeigt sich, dass der Frauenanteil in Führungs-<br />

positionen nach wie vor nicht der Geschlechterverteilung auf niedrigeren Hierar-<br />

chie-Ebenen entspricht. Besonders prägnant ist die Situation in wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen. Sowohl in universitären als auch in weit stärkerem Maße in außer-<br />

universitären Forschungsinstituten sind Frauen auf der Entscheidungsebene stark<br />

unterrepräsentiert. Die <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft belegt dabei einen der hinteren<br />

Ränge, was den Anteil von Frauen in Führungspositionen angeht. Inzwischen haben<br />

politische Institutionen <strong>–</strong> allen voran die EU <strong>–</strong> erkannt, dass die Zukunft der Wissen-<br />

schaft in Europa davon abhängt, inwieweit es gelingt, Wissenschaftlerinnen stärker in<br />

Entscheidungsgremien zu integrieren...


Noch nicht einmal 100 Jahre sind vergangen,<br />

seit im Jahr 1912 erstmals einer<br />

Frau in Deutschl<strong>and</strong> die Professorenwürde<br />

verliehen wurde. Für die Bakteriologin<br />

Lydia Rabinowitsch-Kemper war diese<br />

Ehre noch ein privater Luxus, den sich nur<br />

Töchter aus gutem Hause leisten konnten.<br />

Die Medizinerin, die über Rindertuberkulose<br />

<strong>for</strong>schte und die Einführung tuberkulosefreier<br />

Säuglingsmilch erreichte, arbeitete<br />

jahrelang am Robert-Koch-Institut und<br />

an der Berliner Charité, ohne dafür jemals<br />

ein Gehalt zu bekommen. Diese Zeiten,<br />

da Frauen in einer akademischen Berufslaufbahn<br />

exotische Ausnahmeerscheinung<br />

waren, scheinen längst vorbei. Während<br />

vor 100 Jahren Frauen an Hochschulen<br />

als „alte Jungfern“ galten, die „man im<br />

Allgemeinen nicht heiratet“, ist heute<br />

mehr als jeder zweite Studienanfänger<br />

weiblich. Auch unter den Hochschulabsolventen<br />

stellen Frauen rund 47%. Die<br />

Voraussetzungen für Gleichberechtigung<br />

in der Forschung dürften also mittlerweile<br />

ausgezeichnet sein.<br />

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich<br />

allerdings, dass noch großer H<strong>and</strong>lungsbedarf<br />

besteht, bis an Universitäten und<br />

Forschungseinrichtungen auf allen Ebenen<br />

gleiche Chancen für Frauen und Männer<br />

gelten, denn: Je höher die Karrierestufe<br />

ist, die man analysiert, desto geringer ist<br />

der Frauenanteil. Während im Jahr 2002<br />

36,4% der Doktor<strong>and</strong>en in Deutschl<strong>and</strong><br />

weiblich waren, betrug der Anteil der<br />

Habilit<strong>and</strong>innen nur noch 21,6%. Bei den<br />

Professuren waren Frauen 2002 mit insgesamt<br />

11,9% vertreten. Der Prozentsatz<br />

10<br />

1. Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

schwankt dabei zwischen verschiedenen<br />

Hochschularten nur wenig <strong>–</strong> von 10,8%<br />

bei den Universitäten und Kunsthochschulen<br />

über 11,9% bei den Fachhochschulen<br />

bis zu 11,6% bei den Verwaltungsfachhochschulen.<br />

Groß sind die Unterschiede<br />

allerdings je nach Besoldungsgruppe. Die<br />

befristeten C2-Professuren in Deutschl<strong>and</strong><br />

waren 2002 zu 19,6% mit Frauen besetzt,<br />

die Dauerstellen nur noch zu 14,5%. Der<br />

Frauenanteil bei C3-Professuren betrug<br />

11% und bei C4-Professuren sogar nur<br />

8%. In außeruniversitäten Forschungseinrichtungen<br />

arbeiteten 2002 nur 5,9%<br />

Frauen in Führungspositionen. Besonders<br />

niedrig war die Quote bei der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft (3,2%) und der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

(2,6%). 1<br />

Auch wenn die Quote im Steigen ist,<br />

betrug der Frauenanteil bei den Wissenschaftlern<br />

an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren 2006<br />

noch immer lediglich 20,5%. Während<br />

bei den C4-Professuren der Frauenanteil<br />

2006 4,1% betrug, lag der Anteil bei den<br />

C3- und C2-Professuren bei 10,5%. Im<br />

gleichen Zeitraum ist der Anteil der Doktor<strong>and</strong>innen<br />

kontinuierlich gestiegen und<br />

lag 2005 bei 44%. Die Aufsichtsgremien<br />

der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeischaft waren 2006<br />

immerhin schon zu 20,4% mit Frauen besetzt.<br />

1997 waren hier an allen <strong>Helmholtz</strong>-<br />

Zentren zusammen gerade mal 20 Frauen<br />

vertreten (siehe hierzu auch Tabelle auf<br />

Seite 15).<br />

International gesehen belegt Deutschl<strong>and</strong><br />

zwar einen der hinteren Ränge, wirkliche<br />

Gleichberechtigung für Frauen in der<br />

1 Lind 00<br />

Forschung herrscht jedoch auch in <strong>and</strong>eren<br />

Industriestaaten nicht. Die Rangliste<br />

wird angeführt von Finnl<strong>and</strong> mit 18,4%<br />

Frauenanteil bei den C4-vergleichbaren<br />

Führungspositionen, gefolgt von USA und<br />

Kanada, wo die Quote bei rund 14% liegt. 2<br />

Die Statistik ließe sich zweifelsohne noch<br />

weiterführen und die Verteilung weiter<br />

differenzieren. Eines zeigen jedoch schon<br />

diese wenigen Zahlen: Bis zum Erreichen<br />

einer echten Chancengleichheit für<br />

Männer und Frauen in der Forschung ist<br />

es noch ein weiter Weg. Und es gibt viele<br />

Gründe, Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Situation von Frauen in Führungspositionen<br />

an Foschungseinrichtungen zu<br />

entwickeln <strong>–</strong> nicht nur die im Grundgesetz<br />

festgeschriebene Gleichberechtigung<br />

von Mann und Frau. Zunehmend wird<br />

anerkannt, dass eine Wissenschaft allein<br />

aus männlicher Perspektive ein unvollständiges<br />

Bild ergibt. Auch gewinnen<br />

Frauen angesichts des sich abzeichnenden<br />

Nachwuchsmangels an qualifizierten Wissenschaftlern<br />

in einzelnen Fachbereichen<br />

mehr und mehr an Bedeutung.<br />

Die Gründe für die so genannte „leaky<br />

pipeline“ (löchrige Pipeline), wie die Abnahme<br />

des Anteils qualifizierter Frauen in<br />

höheren Positionen der Karriereleiter von<br />

Fachleuten genannt wird, sind vielfältig.<br />

Lange Zeit sah man die Ursachen hierfür<br />

vor allem bei den Frauen selbst, ihrer<br />

Sozialisation, ihrer Prägung durch die<br />

Herkunftsfamilien und in der potentiellen<br />

Mutterrolle sowie der vermeintlichen Unvereinbarkeit<br />

einer beruflichen Tätigkeit in<br />

Europäische Kommission 001


der Wissenschaft mit der Betreuung eigner<br />

Kinder. Inzwischen wird deutlich, dass<br />

auch strukturelle Probleme an den Forschungseinrichtungen<br />

eine Rolle spielen.<br />

Mehr und mehr zeigt sich, dass in<strong>for</strong>melle<br />

Strukturen an den Instituten und Netzwerke<br />

eine wichtige Rolle bei der Vergabe<br />

von Positionen spielen. Frauen sind hier<br />

in der Regel weniger eingebunden als<br />

ihre männlichen Kollegen. Auch stellt die<br />

in Forschungseinrichtungen noch immer<br />

unausgesprochen gültige Erwartung der<br />

absoluten Verfügbarkeit eine wichtige<br />

Hürde für Frauen dar <strong>–</strong> sei es, weil dies<br />

Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie bedeutet oder sei es,<br />

weil diese Schwierigkeiten von den männlichen<br />

Kollegen nur als potentiell vorh<strong>and</strong>en<br />

angenommen werden. An den noch<br />

immer männlich geprägten Forschungseinrichtungen<br />

müssen sich Frauen an für<br />

sie fremde Sozialisationsmuster anpassen<br />

<strong>–</strong> ein Problem, das oftmals auch von den<br />

Frauen selbst nicht erkannt wird.<br />

Schon die Befragung von Studentinnen<br />

zeigt, wie weit verbreitete Vorurteile verinnerlicht<br />

werden, wie z.B „Frauen fehlt es<br />

an intellektuellen und produktiv-schöpferischen<br />

Fähigkeiten“, „Frauen sind weniger<br />

leistungsfähig“, „Für Frauen ist der Beruf<br />

eine Nebensache neben der Familie“. Auch<br />

werden Frauen eher Eigenschaften wie<br />

Durchsetzungsvermögung, Ausdauer und<br />

Fleiß zugeschrieben, Männern dagegen<br />

verstärkt Autorität, Sachlichkeit und<br />

Toleranz. Männer und Frauen unterstellen<br />

gleichermaßen eine Unvereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie sowie eine geringere<br />

Karrieremotivation bei Frauen.<br />

Dieses Bild von Frauen in der Wissenschaft<br />

wird sich auch in Zukunft nur<br />

langsam ändern, solange nur so wenige<br />

weibliche Rollenvorbilder vorh<strong>and</strong>en<br />

sind, die ein gegenteiliges Bild zeichnen<br />

können.<br />

1.1 Aspekte der Karriereentwicklung<br />

bei Frauen<br />

Mit der Entwicklung der Situation von<br />

Frauen an Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />

haben sich in den vergangenen<br />

20 Jahren zahlreiche wissenschaftliche<br />

Untersuchungen befasst <strong>–</strong> meist<br />

geprägt durch einzelne Aspekten, die<br />

näher beleuchtet wurden. Auffallend war<br />

bei vielen Studien, dass eine Benachteiligung<br />

von Frauen im Wissenschaftsapparat<br />

geleugnet wurde. Insbesondere Frauen,<br />

Der Anteil der Frauen, die<br />

ein naturwissenschaftliches<br />

Studium abschließen,<br />

beträgt annähernd<br />

50%. Die Leistung von<br />

Wissenschaftlerinnen wird<br />

jedoch in der Öffentlichkeit<br />

nach wie vor wenig<br />

wahrgenomment<br />

die eine höhere Position erreicht haben,<br />

sehen Benachteiligungen - wenn überhaupt<br />

- eher bei Anderen, als bei sich.<br />

Deutlich wird auch, dass bislang noch die<br />

Herkunftsfamilie eine große Rolle spielt.<br />

Frauen, die eine Führungsposition in einer<br />

Wissenschaftseinrichtung erreicht haben,<br />

stammen zu einem hohen Prozentsatz aus<br />

Familien, in denen sowohl der Vater als<br />

auch die Mutter Akademiker sind.<br />

Frauen promovieren und habilitieren im<br />

Verhältnis zu den Absolventenzahlen noch<br />

immer seltener als Männer. Dies scheint<br />

unter <strong>and</strong>erem daran zu liegen, dass<br />

direkte Rollenvorbilder sowie Ermutigung<br />

und Bestätigung fehlen. Auch promovieren<br />

bzw. habilitieren Frauen häufig auf<br />

statusniedrigeren Stellen als ihre männ-<br />

11


Obwohl es kaum noch<br />

offene Diskriminierung<br />

gibt, so bestehen<br />

in wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen doch viele<br />

Hürden für Frauen auf der<br />

Karriereleiter<br />

lichen Kollegen. Darüber hinaus fehlt<br />

meist die Einbindung in den Forschungsalltag<br />

an der jeweiligen Institution stärker<br />

als bei den jungen Männern. Dies gilt in<br />

besonderem Maße für Frauen, die im Rahmen<br />

von Frauenfördermaßnahmen durch<br />

Stipendien gefördert wurden.<br />

Im Zusammenhang mit der unterschiedlichen<br />

Karriereentwicklung bei Männern<br />

und Frauen spielt offensichtlich die unterschiedliche<br />

Karrieremotivation und Planung<br />

eine wichtige Rolle. In Befragungen<br />

nennen Frauen verstärkt inhaltliche<br />

Gründe als Motivation für ihre Arbeit,<br />

während bei Männern die Karriereplanung<br />

eine größere Rolle spielt. Erstaunlicherweise<br />

gilt dies in Wissenschaftszweigen,<br />

die als typisch weiblich gelten, mindestens<br />

1<br />

in gleichem Maße wie in eher männlich<br />

dominierten Bereichen wie den Ingenieur-<br />

und Naturwissenschaften. Offensichtlich<br />

liegen die Ursachen hierfür jedoch weniger<br />

im Geschlecht selbst, als vielmehr in der<br />

gesellschaftlichen Sozialisation und den<br />

Rollenbildern, die hierbei vermittelt wurden.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen benennen<br />

vor allem verschiedene strukturelle<br />

Hemmnisse im Wissenschaftssektor, die<br />

die Karriereentwicklung für Frauen deutlich<br />

erschweren. Genannt wird hier zum<br />

Beispiel der so genannte „Wissenschaftsmythos“.<br />

Wissenschaft gilt danach nicht<br />

nur als Beruf, sondern als Berufung, die<br />

unbedingte Hingabe er<strong>for</strong>dert. Dieser auf<br />

männlichen Lebensmustern basierenden<br />

Orientierung können und wollen Frauen<br />

meist nicht entsprechen. Familie ist unter<br />

diesem Aspekt nur für Männer möglich,<br />

die auf eine entsprechende Unterstützung<br />

durch ihre Frauen bauen können. Frauen<br />

in höheren Positionen in der Wissenschaft<br />

sind deshalb überdurchschnittlich oft<br />

allein stehend oder kinderlos. Vielfach<br />

genügt schon die vermutete Möglichkeit<br />

einer Mutterschaft, um Frauen bei der<br />

Besetzung von Stellen zu benachteiligen.<br />

Kinder werden allerdings vor allem von<br />

Männern und kinderlosen Frauen als Karrierehemmnis<br />

gesehen, während Wissenschaftlerinnen<br />

mit Kind meist ihren Weg<br />

zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

gefunden zu haben scheinen. Um den<br />

Mythos nachhaltig zu ändern, ist ihre Zahl<br />

allerdings noch zu gering und zu wenig<br />

sichtbar.<br />

Die <strong>for</strong>malen Zugangsbarrieren für Frauen<br />

in der Wissenschaft sind seit langem<br />

abgeschafft. Offene Diskriminierung<br />

ist seltener als noch vor wenigen Jahrzehnten.<br />

Und dennoch gibt es Hürden und<br />

versteckte Diskriminierung. So berichten<br />

z.B. Matthies und Kollegen 3 von einem<br />

Ausschluss der Wissenschaftlerinnen aus<br />

In<strong>for</strong>mationsnetzwerken oder aus dem<br />

„inner circle“ um den Chef. Für Frauen resultieren<br />

daraus In<strong>for</strong>mationslücken. Auch<br />

werden sie bei der Besetzung von Posten<br />

weniger berücksichtigt. Für Wissenschaftlerinnen<br />

ergibt sich daraus ein Zwang zur<br />

Überinvestition, um ihre Produktivität<br />

deutlich zu machen.<br />

Sowohl universitäre als auch stärker noch<br />

außeruniversitäre Forschungseinrich-<br />

Matthies et al., 001b, 001a


Aspekte der Karriereentwicklung bei Frauen<br />

tungen zeichnen sich häufig durch geringe<br />

<strong>for</strong>melle, dafür umso mehr durch in<strong>for</strong>melle<br />

Strukturen aus <strong>–</strong> und zwar meist im<br />

sozialwissenschaftlichen Bereich genauso<br />

wie in den Natur- oder Wirtschaftswissenschaften<br />

4 . Die in der Regel anzutreffenden<br />

dezentralen Organisationsstrukturen sind<br />

verbunden mit komplexen Entscheidungsstrukturen,<br />

die ebenso wenig transparent<br />

sind wie die Kommunikationsstrukturen.<br />

Durchgängig wird in wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen deutlich, dass Wissenschaftlerinnen<br />

im Mittelbau durchschnittlich<br />

statusniedrigere Stellen und kürzere<br />

Vertragslaufzeiten haben sowie mit<br />

geringeren Ressourcen ausgestattet sind.<br />

Zudem findet sich bei den Frauen eine<br />

Anhäufung von administrativen Tätigkeiten<br />

oder Aufgaben in der Lehre. In der<br />

Konsequenz bedeutet dies, dass Frauen<br />

geringere Möglichkeiten haben, sich ihrer<br />

eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu widmen.<br />

Das zeigt sich an einer geringeren<br />

Anzahl wissenschaftlicher Publikationen<br />

und einer längeren Dauer bei Promotion<br />

und Habilitation.<br />

Auf die Bedeutung von Vorurteilen weist<br />

Bielby 5 mehrfach hin. Diese wirkten meist<br />

unbewusst und seien heute sehr viel subtiler<br />

als noch vor wenigen Jahrzehnten.<br />

Wennereas und Wold 6 weisen auf Studien<br />

hin, die ergaben, dass trotz gleicher Voraussetzungen<br />

ungünstigere Bewertungen<br />

der Qualifikation von Wissenschaftlerinnen<br />

durch männliche und auch weibliche<br />

Gutachter stattfinden, sofern den<br />

Gutachtern das Geschlecht bekannt ist. Ist<br />

Matthies et al., 001<br />

5 Bielby, 000<br />

6 Wenneras & Wold, 1997<br />

das Geschlecht jedoch nicht bekannt, fällt<br />

die Bewertung dagegen gleich aus.<br />

Aus den oben zitierten Ansätzen werden<br />

in den letzten 10 bis 20 Jahren vermehrt<br />

Programme abgeleitet, die den Anteil von<br />

Frauen in Führungspositionen in wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen erhöhen sollen,<br />

die bislang nur begrenzt Wirkung zeigen.<br />

Deutlich wird aber vermehrt: Zur Frauenförderung<br />

in der Wissenschaft gehört<br />

das Sichtbarmachen weiblicher Leistung<br />

und vor allem die Einbindung von Frauen<br />

in Netzwerke. Rollenvorbilder müssen<br />

beispielhaft vorleben, wie Frauen eine<br />

eigene Position in der männlich dominierten<br />

Führungsriege der Universitäten<br />

und Forschungseinrichtungen einnehmen<br />

und ausfüllen können.<br />

1.2. Engagement der<br />

Europäischen Union<br />

Die oben beschriebene Situation ist auch<br />

in den meisten <strong>and</strong>eren EU-Staaten in<br />

ähnlicher Weise zu beobachten. EUweit<br />

stellen Frauen zwar die Mehrheit<br />

der Universitätsabsolventen, aber die<br />

Minderheit in den Führungspositionen,<br />

selbst in den traditionell frauentypischen<br />

Wissenschaftsbereichen. Während die<br />

Absolventinnen 2002 rund 58% ausmachten,<br />

f<strong>and</strong>en sich in Führungspositionen<br />

europaweit nur 14% Frauen (Grad A, was<br />

einer C4- Professur entspricht).<br />

In der EU hat man bereits 1999 erkannt,<br />

wie wichtig eine gleichberechtigte Beteiligung<br />

von Frauen in Forschung und<br />

Wissenschaft ist. Das Fehlen von Frauen<br />

in Führungspositionen mache sich auch<br />

in wissenschaftlichen Gremien, in der<br />

Politik und bei der Definition zukünftiger<br />

Forschungsfelder bemerkbar, heißt es<br />

in dem EU-Arbeitspapier „<strong>Women</strong> <strong>and</strong><br />

<strong>Science</strong>“ 7 . Wissenschaftlerinnen seien<br />

nicht sichtbar und ihre Leistungen in der<br />

wissenschaftlichen Laufbahn werden nicht<br />

wahrgenommen.<br />

In Brüssel ist man sich sicher, dass die<br />

Zukunft der Europäischen Forschung entscheidend<br />

von der Beteilung von Frauen<br />

abhängt. Das im Jahr 2000 ausgerufene<br />

Ziel, „die wettbewerbsstärkste und dynamischste<br />

Wissens-basierte Wirtschaft der<br />

Welt zu werden“, sei nicht ohne eine angemessene<br />

Beteiligung der Frauen in der<br />

Wissenschaft zu erreichen. Die EU visiert<br />

deshalb das hochgesteckte Ziel an, einen<br />

7 EUR 178<br />

Die Zukunft der Europäischen<br />

Forschung hängt<br />

entscheidend von der Einbeziehung<br />

von Frauen ab.<br />

1


Frauenanteil von 40% auf allen Ebenen<br />

in Forschungsprogrammen vorweisen zu<br />

können.<br />

Dazu wurde im Jahr 1999 der so genannte<br />

„Woman <strong>and</strong> <strong>Science</strong> Action Plan“<br />

ins Leben gerufen. Mit ihm verfolgt die<br />

Europäische Kommission die Absicht,<br />

Frauen in der Wissenschaft zu fördern<br />

und den geschlechtsspezifischen Aspekt<br />

in der Forschung stärker zu integrieren.<br />

Im Sechsten EU-Rahmenprogramm wurde<br />

ein spezielles Budget bereitgestellt, mit<br />

dem Vorhaben unterstützt werden, die<br />

sich mit der Förderung von Frauen in der<br />

Wissenschaft befassen. Dazu wurde ein<br />

breiter Maßnahmenplan entworfen, der die<br />

Problematik von verschiedenen Sichtweisen<br />

aus angeht.<br />

Der Nutzung von Synergien zwischen europäischen<br />

und nationalen Projekten wird<br />

dabei große Beachtung geschenkt. Im Jahr<br />

2002 wurde ein Bericht über die Situation<br />

in 30 Ländern veröffentlicht. Die seitherigen<br />

Entwicklungen zeigen die Bedeutung<br />

der europäischen Politik als Katalysator<br />

für nationale Projekte. Mitglieder der am<br />

ersten Bericht beteiligten Helsinki-Gruppe<br />

unterstützen den Aufbau eines Netzwerkes<br />

für Initiativen zur Förderung von Frauen<br />

in der Wissenschaft.<br />

Im Jahr 2005 wurde auf europäischer Ebene<br />

die so genannte „European Plat<strong>for</strong>m of<br />

<strong>Women</strong> Scientists“ ins Leben gerufen, die<br />

die Vernetzung von Wissenschaftlerinnen<br />

und Organisationen fördert, die sich mit<br />

der Gleichberechtigung in der wissenschaftlichen<br />

Forschung befassen.<br />

1<br />

Gleichzeitig werden seit 1999 systematisch<br />

Daten zur Situation von Frauen in<br />

der Forschung erhoben. Bis dahin gab es<br />

keine systematische, zentral-koordinierte<br />

Datensammlung, in der geschlechtsspezifische<br />

Daten erfasst wurden. Basierend auf<br />

diesen Daten wurde eine Rangfolge von<br />

geschlechtssensiblen Indikatoren aufgestellt.<br />

Ein EU-Projekt befasst sich auch mit der<br />

Situation von Frauen in der industriellen<br />

Forschung, mit dem die europäische<br />

Industrie wachgerüttelt werden soll.<br />

Gleichermaßen nahm eine Expertengruppe<br />

die Situation von Frauen in den zentral-<br />

und osteuropäischen Staaten ins Visier.<br />

Dank des kommunistischen Regimes, das<br />

in diesen Ländern bis vor knapp 20 Jahren<br />

geherrscht hat, war die Situation der Frauen<br />

hier besser. Angesichts fehlender Mittel<br />

und strenger Promotionsvoraussetzungen<br />

hat sich die Lage hier der restlichen EU<br />

jedoch angepasst. Heute ist die Zahl von<br />

Frauen in Führungspositionen ähnlich<br />

niedrig wie in den alten Mitgliedsstaaten.<br />

In einem Workshop in Florenz wurde an<br />

Möglichkeiten zur Beurteilung wissenschaftlicher<br />

Leistung gearbeitet, die auch<br />

die Belange von Frauen berücksichtigen.<br />

Wissenschaftliche Vorhaben, die sich mit<br />

Frauen in der Wissenschaft befassen,<br />

werden von der EU breit gefördert. Hierzu<br />

gehört die Ausschreibung für entsprechende<br />

Projekte im Sechsten EU-Rahmenprogramm,<br />

für das insgesamt 20 Mio. Euro<br />

zur Verfügung gestellt wurden. Darüber<br />

hinaus will die EU auch in ihren <strong>and</strong>eren<br />

Programmen die Gleichberechtigung<br />

einführen, indem sie die Beteiligung von<br />

Frauen in den Forschungs- und Arbeitsgruppen<br />

unterstützt. Ziel ist ein Frauenanteil<br />

von 40% - auch in Kommissionen und<br />

Gremien.<br />

Die Förderung von Frauen<br />

in der Wissenschaft wurde<br />

im 6. EU-Rahmenprogramm<br />

fest verankert


Engagement der Europäischen Union<br />

Frauen in Führungsposition in den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren 2003 und 2006<br />

<strong>Helmholtz</strong><br />

Zentrum<br />

C4-/W3-<br />

Professoren<br />

C3-/W2-<br />

Professoren<br />

BAT I 15Ü BAT Ia E15 BAT Ib E14<br />

2006 2003 2006 2003 2006 2003 2006 2003 2006 2003<br />

AWI 11,1% 0 5,9% 0 27,5% 0 0 10% 26,5% 22%<br />

DESY 0 0 0<br />

DKFZ 6% 7,1% 27,5%<br />

keine<br />

Daten<br />

keine<br />

Daten<br />

5% 0 12,7% 5,6% 16% 8%<br />

0 33,3% 17,2% 23,1% 33,3% 30,9%<br />

DLR 0 0 100% 0 2,3% 3,1% 7,7% 4,7% 17,8% 13,8%<br />

FZJ<br />

keine<br />

Daten<br />

2,6%<br />

keine<br />

Daten<br />

keine<br />

Daten<br />

keine<br />

Daten<br />

3,8%<br />

keine<br />

Daten<br />

5,7%<br />

keine<br />

Daten<br />

FZK 2,4% 5% 33,3% 0 2,2% 1,6% 6,6% 5 14,6% 9,9%<br />

GBF 0 0 0 0 0 0 20% 5,3% 31% 15,9%<br />

GFZ<br />

keine<br />

Daten<br />

0<br />

keine<br />

Daten<br />

0<br />

keine<br />

Daten<br />

0<br />

keine<br />

Daten<br />

15,5%<br />

keine<br />

Daten<br />

GKSS 0 0 50% 0 0 0 12,9% 6,7% 17,3% 3,1%<br />

GSF 11,1% 10% 0<br />

GSI 0 0 0<br />

HMI<br />

keine<br />

Daten<br />

11%<br />

keine<br />

Daten<br />

keine<br />

Daten<br />

keine<br />

Daten<br />

100%<br />

16,3%<br />

7%<br />

16,7% 7,1% 17,5% 16,7% 37,9% 24,3%<br />

0 0 5% 0 34% 23,3%<br />

keine<br />

Daten<br />

0<br />

keine<br />

Daten<br />

3,4%<br />

keine<br />

Daten<br />

IPP 12,5% 7,7% 8,3% 0 4,3% 0 3% 3,8% 16,4% 13,4%<br />

MDC C4-C2 2003: 8,3%; 2006 keine Daten<br />

beteiligte Zentren<br />

XY% gegenüber 2003 verbesserter Wert<br />

keine<br />

Daten<br />

14,3%<br />

keine<br />

Daten<br />

25%<br />

keine<br />

Daten<br />

12,9%<br />

30%<br />

15


16<br />

. Das EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

Mit dem EU-Programm „<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong>“, das innerhalb des 6.<br />

EU-Rahmenprogramms aufgelegt wurde, sollte die unzureichende Repräsentanz von<br />

Frauen in Spitzenpositionen der Forschung und der fehlende weibliche Aspekt in der<br />

Spitzen<strong>for</strong>schung beseitigt werden, um so die Situation von Frauen in der Wissen-<br />

schaft nachhaltig zu verbessern. Gewünschter Nebeneffekt bei diesem auf zwei Jahre<br />

angelegten Projekt: Breitere Bevölkerungsschichten sollen die Chance bekommen,<br />

einen Einblick in spezielle, gesellschaftsrelevanten Forschungsthemen zu gewinnen.


Als Namensgeberin<br />

für das<br />

hier beschriebene<br />

Projekt<br />

„<strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

<strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />

fungiert<br />

die griechi-<br />

sche Göttin der Weisheit „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“,<br />

Schirmherrin der Künste und Wissenschaften.<br />

„Sie gilt als hartnäckige<br />

Kämpferin“, erläutert Dr. Barbara Bertram<br />

vom Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Heidelberg, die Koordinatorin des EU-Projekts.<br />

„Sie soll sehr talentiert gewesen sein<br />

im Knüpfen von Netzwerken“. Eine Statue<br />

der Göttin von Karl Albiker (1878 <strong>–</strong> 1961),<br />

die den Haupteingang der Universität<br />

Heidelberg schmückt, stellt das Logo des<br />

EU-Programms dar.<br />

„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ beinhaltet vier Teilprojekte<br />

an sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren, die die Teilhabe<br />

von Frauen in der Wissenschaft und<br />

der technischen Entwicklung verbessern<br />

sollen. Um die Unterrepräsentanz von<br />

Frauen in höheren Positionen in Wissen-<br />

18<br />

Zwischen den <strong>Ambassadors</strong><br />

an den <strong>Helmholtz</strong>-<br />

Zentren und <strong>and</strong>eren europäischen<br />

Repräsentanten<br />

entst<strong>and</strong> ein effektives<br />

Netzwerk.<br />

schaft und Technik zu beenden, wählten<br />

die Initiatorinnen verschiedene Maßnahmen,<br />

um z. B. junge Frauen in angemessene<br />

Chancen für eine Führungslaufbahn<br />

zu bieten. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> will darüber<br />

hinaus weibliche Wissenschaftlerinnen<br />

sichtbar machen, nicht nur innerhalb der<br />

Forschungseinrichtungen, sondern auch<br />

gegenüber einer breiten Öffentlichkeit.<br />

Damit verbunden ist die Absicht, junge<br />

Menschen <strong>–</strong> und insbesondere Mädchen<br />

<strong>–</strong> für die Wissenschaft zu interessieren. Innerhalb<br />

von Forschung und Technik ist es<br />

das Ziel von „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“, die Akzeptanz<br />

weiblicher Wissenschaftlerinnen und<br />

Ingenieurinnen zu verbessern.<br />

An den sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren übernahmen<br />

zunächst neun, später rund 20 Frauen<br />

in höheren Positionen die Rolle von so<br />

genannten „<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong><br />

<strong>Science</strong>“. Als „Botschafterinnen“ repräsentieren<br />

sie Frauen in Wissenschaft und<br />

Technik nach außen aber auch nach innen<br />

und sollen durch ihre Vorbildfunktion die<br />

Teilnahme von Frauen an Wissenschaft<br />

und technischer Entwicklung anregen<br />

und fördern. Die vier dazu verwendeten<br />

Projekte richteten sich an verschiedene<br />

Zielgruppen <strong>–</strong> von Kindern im Vorschulalter,<br />

Schülerinnen und Schüler, bis hin zu<br />

Studierenden, Entscheidungsträgern und<br />

einer breiten interessierten Öffentlichkeit.<br />

Für junge Wissenschaftlerinnen, die in<br />

die Organisation und Durchführung der<br />

Projekte einbezogen wurden, fungierten<br />

die <strong>Ambassadors</strong> als Mentorinnen. Sie<br />

begleiteten sie über ein bis zwei Jahre<br />

und halfen ihnen, ihre berufliche Laufbahn<br />

Erfolg versprechend auszurichten.<br />

Zwischen den <strong>Ambassadors</strong> für Frauen<br />

und Wissenschaft an den sechs Zentren<br />

entst<strong>and</strong> ein effektives Netzwerk, das den<br />

In<strong>for</strong>mationsaustausch verbessert und den<br />

Beteiligten die Möglichkeit gibt, vonein<strong>and</strong>er<br />

zu lernen.


Die beteiligten <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />

2.1 Die beteiligten Institute<br />

.1.1 <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

In der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft sind 15<br />

deutsche Forschungszentren zusammengeschlossen.<br />

Sie bündeln damit ihre Ressourcen<br />

zur Er<strong>for</strong>schung komplexer Fragen von<br />

gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und<br />

technologischer Relevanz. Sie konzentrieren<br />

sich auf sechs große Forschungsbereiche:<br />

Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit,<br />

Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie,<br />

Verkehr und Weltraum. In ihnen arbeiten die<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

zentrenübergreifend eng zusammen. Die<br />

Gemeinschaft bietet den hierzu notwendigen<br />

Rahmen: die Möglichkeit langfristiger Planung,<br />

wissenschaftliche Kompetenz in hoher<br />

Dichte und eine herausragende wissenschaftliche<br />

Infrastruktur mit zum Teil weltweit<br />

einzigartigen Großprojekten.<br />

Die Ziele sind:<br />

• substanzielle Beiträge zu grundlegenden<br />

wissenschaftlichen Fragestellungen zu liefern<br />

und mit den besten Köpfen international<br />

anerkannte Spitzenpositionen in allen Forschungsbereichen<br />

einzunehmen.<br />

• komplexe Fragestellungen aus Wissenschaft,<br />

Gesellschaft und Wirtschaft mit<br />

ganzheitlichen Ansätzen zu bearbeiten und<br />

Systemlösungen bereitzustellen.<br />

• Lösungswege von den Grundlagen bis zur<br />

Anwendung aufzuzeigen und umzusetzen.<br />

Methoden, Technologien und Dienstleistungen<br />

zu entwickeln sowie Politik und Gesellschaft<br />

zu beraten.<br />

• zur Leistungsfähigkeit und Attraktivität des<br />

gesamten Wissenschaftssystems in Deutschl<strong>and</strong><br />

maßgeblich beizutragen.<br />

Dabei hat die <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

erkannt, dass das wissenschaftliche Potenzial<br />

von Frauen für eine Forschungsorganisation,<br />

die Spitzenergebnisse erzielen will, wesentlich<br />

ist. Kompetenz, Kreativität und Motivation<br />

aller Beschäftigten sind für die Erfüllung<br />

des Auftrags der Wissenschafts-Gemeinschaft<br />

essentiell. Aus diesem Grund setzt sich die<br />

<strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft dafür ein, Chancengleichheit<br />

für Männer und Frauen in der<br />

Forschung zu schaffen. Bereits im Jahr 1995<br />

wurden daher Beauftragte für Chancengleichheit<br />

(BfC) in den Zentren eingesetzt,<br />

um dort Maßnahmen zur Chancengleichheit<br />

einzuführen bzw. diese zu überwachen. Die<br />

Beauftragten für Chancengleichheit schlossen<br />

sich im „Arbeitskreis Frauen in Forschungszentren“<br />

(akfifz) zusammen. Vorläufiger<br />

Höhepunkt der Bemühungen des Arbeits-<br />

kreises war die Ausarbeitung des 5-Punkte<br />

Programms zur Chancengleichheit, das im<br />

Jahr 005 in Kraft trat.<br />

Die von der HGF eingeführten Maßnahmen<br />

führten erfreulicher Weise zu einer gestiegenen<br />

Anzahl von Frauen in Führungspositionen.<br />

Die Zahlen könnten aber entschieden<br />

deutlicher sein. Im Bestreben weiterführende<br />

Maßnahmen zu entwickeln, schlossen sich<br />

sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren zusammen, um<br />

innerhalb des 6. EU-Rahmenprogramms ein<br />

Vorhaben hierzu durchzuführen. Beteiligt<br />

waren:<br />

.1. Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Heidelberg <strong>–</strong> Koordination<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum haben<br />

ein gemeinsames Ziel: die Mechanismen der<br />

Krebsentstehung systematisch zu er<strong>for</strong>schen<br />

und Risikofaktoren für Krebserkrankungen zu<br />

erfassen. Aus den Ergebnissen dieser grundlegenden<br />

Arbeiten sollen neue Ansätze zur Vorbeugung,<br />

Diagnostik und Therapie entwickelt<br />

werden. Die wissenschaftlichen Aktivitäten<br />

im Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum sind<br />

derzeit sechs Forschungsschwerpunkten<br />

zugeordnet. Diese konzentrieren sich auf<br />

19


Zell- und Tumorbiologie, funktionelle und<br />

strukturelle Genom<strong>for</strong>schung, Krebsrisikofaktoren<br />

und Prävention, Tumorimmunologie,<br />

innovative Krebsdiagnostik und <strong>–</strong>therapie,<br />

Infektionen und Krebs sowie auf die translationale<br />

Krebs<strong>for</strong>schung.<br />

Das Krebs<strong>for</strong>schungszentrum ist eine Stiftung<br />

des Öffentlichen Rechts und Mitglied in<br />

der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft Deutscher<br />

Forschungszentren. Als überregionale<br />

Groß<strong>for</strong>schungseinrichtung wird es von der<br />

Bundesrepublik Deutschl<strong>and</strong> und dem L<strong>and</strong><br />

Baden-Württemberg finanziert. Außerdem<br />

gehört das Krebs<strong>for</strong>schungszentrum dem Kooperationsverbund<br />

Tumorzentrum Heidelberg/<br />

Mannheim an. Auf internationalem Niveau<br />

besitzt das DKFZ Austauschprogramme mit<br />

INSERM in Frankreich, das National Cancer<br />

0<br />

Institute in Bethesda, USA und dem National<br />

Council of Research <strong>and</strong> Development in<br />

Israel.<br />

Projektpartner des DKFZ in diesem EU-<br />

Vorhaben war Pädagogischen Hochschule<br />

Heidelberg. Ihre Kernaufgabe ist die Bildung<br />

von Lehrern und Lehrerinnen, darüber hinaus<br />

aber auch die Qualifikation <strong>and</strong>erer Berufsgruppen,<br />

die ihrerseits mit der Vermittlung<br />

von Bildung an Menschen in ihrem jeweiligen<br />

Betätigungsfeld beauftragt sind. Während<br />

die traditionellen Lehrerbildungsstudiengänge<br />

mit einer Staatsprüfung abgeschlossen<br />

werden, ist der Bildungsgang Ingenieurpädagogik<br />

als kooperativer Bachelor- und<br />

Masterstudiengang aufgebaut und führt zum<br />

Lehramt an beruflichen Schulen, auch in der<br />

Sekundarstufe II. Ab dem Wintersemester<br />

Das Alfred Wegener<br />

Institut für Polar- und<br />

Meeres<strong>for</strong>schung in Bremerhaven<br />

(oben) <strong>for</strong>scht in<br />

der Arktis, Antarktis und in<br />

den Ozeanen der Mittleren<br />

und hohen Breiten.<br />

Die GSF (unten) er<strong>for</strong>scht<br />

Grundlagen einer<br />

zukünftigen Medizin und<br />

Versorgung sowie Ökosysteme<br />

mit einer wesentlichen<br />

Bedeutung für die<br />

Gesundheit.<br />

007/08 werden Bachelor-Studiengänge wie<br />

Frühkindliche und Elementarbildung und<br />

Gesundheitsförderung/ Health Promotion<br />

angeboten. Außerdem wird im Masterstudiengang<br />

Straßenkinderpädagogik zielgruppengerecht<br />

die Grundbildung an bildungsferne<br />

Kinder und Jugendliche vermittelt.<br />

.1. Alfred Wegener Institut für Polar-<br />

und Meeres<strong>for</strong>schung (AWI),<br />

Bremerhaven<br />

Das Alfred-Wegener-Institut <strong>for</strong>scht in<br />

der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der<br />

mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert<br />

die Polar<strong>for</strong>schung in Deutschl<strong>and</strong> und stellt<br />

wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher<br />

Polarstern und die Stationen in<br />

der Arktis und Antarktis für die nationale und<br />

internationale Wissenschaft zur Verfügung.<br />

Am Alfred-Wegener-Institut untersuchen<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

verschiedener Disziplinen und Nationen<br />

mit modernster Technik gemeinsam und<br />

übergreifend die Klima-, Bio- und Geosysteme<br />

der Erde. Den aktuellen Rahmen für die<br />

wissenschaftlichen Arbeiten am Alfred-Wegener-Institut<br />

bildet zurzeit das Forschungsprogramm<br />

MARCOPOLI (Marine, Coastal <strong>and</strong>


Die beteiligten <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />

Die umfangreichen Forschungs-<br />

und Entwicklungsarbeiten<br />

in Luft- und<br />

Raumfahrt sowie Energie<br />

und Verkehr am DLR sind<br />

in nationale und internationale<br />

Kooperationen<br />

eingebunden.<br />

Polarsystems <strong>and</strong> Infrastructure). Ziel der Forschungsarbeiten<br />

am Alfred-Wegener-Institut<br />

ist, die Veränderungen der globalen Umwelt<br />

und des Erdsystems zu entschlüsseln, die<br />

teils natürlich und teils durch den Menschen<br />

hervorgerufen sind. Wichtige Aufgabe des<br />

Instituts ist deshalb, die Bundesregierung aktuell<br />

über die eigenen Forschungsergebnisse<br />

zu in<strong>for</strong>mieren und sie in der Umweltpolitik<br />

kompetent zu beraten.<br />

.1. Deutsches Elektronen-Synchtrotron<br />

(DESY), Hamburg<br />

Das Forschungszentrum DESY ist eins der<br />

weltweit führenden Beschleunigerzentren<br />

zur Er<strong>for</strong>schung der Struktur der Materie.<br />

Hier werden große Beschleunigeranlagen<br />

entwickelt und gebaut, um Teilchen auf<br />

höchste Energien zu bringen. An diesen<br />

Teilchenrennbahnen <strong>for</strong>schen Wissenschaftler<br />

aus aller Welt. Physiker, Chemiker, Geologen,<br />

Biologen, Mediziner und Material<strong>for</strong>scher<br />

nutzen das besondere Licht aus dem Beschleuniger,<br />

um Strukturen und Prozesse im<br />

Mikrokosmos sichtbar zu machen (Forschung<br />

mit Photonen). Teilchenphysiker er<strong>for</strong>schen<br />

die fundamentalen Bausteine und Kräfte im<br />

Universum.<br />

Besonderes Merkmal von DESY ist die <strong>–</strong> in<br />

Europa einmalige <strong>–</strong> Verbindung von Teilchenphysik<br />

und Forschung mit Photonen. Entsprechend<br />

vielseitig sind das Forschungsspektrum<br />

und die Zusammenarbeit mit nationalen und<br />

internationalen Partnern. Aus 5 Nationen<br />

kommen jährlich etwa 000 Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler, um bei DESY<br />

zu <strong>for</strong>schen. Das Forschungsprogramm reicht<br />

dabei weit über die Anlagen in Hamburg und<br />

Zeuthen hinaus. DESY arbeitet intensiv an<br />

internationalen Großprojekten mit. Beispiele<br />

sind der europäische Röntgenlaser XFEL<br />

in Hamburg, der europäische Protonenbeschleuniger<br />

LHC in Genf, das internationale<br />

Neutrinoteleskop IceCube am Südpol oder der<br />

Internationale Linearcollider ILC.<br />

.1.5 Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR), Köln<br />

Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik<br />

Deutschl<strong>and</strong> für Luft- und Raumfahrt.<br />

Seine umfangreichen Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt,<br />

Energie und Verkehr sind in nationale und<br />

internationale Kooperationen eingebunden.<br />

Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR<br />

als Raumfahrtagentur im Auftrag der Bundesregierung<br />

für die Planung und Umsetzung der<br />

deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig.<br />

Die Mission des DLR umfasst die Er<strong>for</strong>schung<br />

von Erde und Universum, die Forschung für<br />

den Erhalt der Umwelt, die Entwicklung umweltverträglicher<br />

Technologien zur Steigerung<br />

der Mobilität sowie für Kommunikation und<br />

Sicherheit.<br />

Das Forschungsportfolio des DLR reicht von<br />

der Grundlagen<strong>for</strong>schung bis hin zur Entwicklung<br />

von innovativen Anwendungen und<br />

Produkten von morgen. So trägt das im DLR<br />

gewonnene wissenschaftliche und technische<br />

Know-how zur Stärkung des Industrie- und<br />

Technologiest<strong>and</strong>ortes Deutschl<strong>and</strong> bei. Das<br />

DLR betreibt Groß<strong>for</strong>schungsanlagen für<br />

eigene Projekte und als Dienstleister auch für<br />

Kunden und Partner.<br />

.1.6 Forschungszentrum für Umwelt<br />

und Gesundheit (GSF),<br />

München-Neuherberg<br />

Die GSF er<strong>for</strong>scht Grundlagen einer zukünftigen<br />

Medizin und Versorgung sowie Ökosysteme<br />

mit wesentlicher Bedeutung für die Gesundheit.<br />

Im Mittelpunkt stehen chronische,<br />

degenerative Krankheiten wie Lungenerkrankungen,<br />

Allergien, Krebs und Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen, die in erheblichem Maße durch<br />

1


persönliche Risikofaktoren, Lebensstil und<br />

Umweltbedingungen beeinflusst werden. Zur<br />

Entwicklung neuer individualisierter Ansätze<br />

in Prävention, Diagnostik und kausaler Therapie<br />

als Merkmale einer zukünftigen Medizin<br />

analysiert die GSF Interaktionen zwischen<br />

genetischer Disposition, biologischen Systemen<br />

und Umweltfaktoren. Ziel ist die enge<br />

Verknüpfung von Forschung und Anwendung,<br />

welches die GSF mit einem indikations- und<br />

disziplinübergreifenden Forschungsansatz<br />

verfolgt.<br />

Fächerübergreifende Vernetzung sorgt für<br />

Wissensaustausch und Wertschöpfung.<br />

GSF-Wissenschaftler/innen stellen durch ihre<br />

Mitarbeit in nationalen und internationalen<br />

beratenden Kommissionen sicher, dass<br />

neueste Forschungsergebnisse in Richtlinien<br />

und Gesetzesvorhaben einfließen können. Als<br />

nationales Kompetenzzentrum wird die GSF<br />

auch weiterhin wichtige Aufgaben im Bereich<br />

der Strahlen<strong>for</strong>schung und des Strahlenschutzes<br />

wahrnehmen.<br />

.1.7 Institut für Plasmaphysik (IPP),<br />

München-Garching<br />

Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

(IPP) in Garching und Greifswald er<strong>for</strong>scht<br />

die Grundlagen für ein Fusionskraftwerk.<br />

Ähnlich wie die Sonne soll es Energie aus<br />

der Verschmelzung von leichten Atomkernen<br />

gewinnen. Mit rund 1100 Mitarbeitern ist das<br />

IPP eines der größten Zentren für Fusions<strong>for</strong>schung<br />

in Europa. Das Max-Planck-Institut für<br />

Plasmaphysik ist dem Europäischen Fusionsprogramm<br />

und der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

Deutscher Forschungszentren assoziiert.<br />

Die wissenschaftlichen<br />

Aktivitäten im Deutschen<br />

Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

konzentrieren sich auf<br />

Zell- und Tumorbiologie,<br />

funktionelle und strukturelle<br />

Genom<strong>for</strong>schung,<br />

Krebsrisikofaktoren und<br />

Prävention, Tumorimmunologie,<br />

innovative Krebsdiagnostik<br />

und <strong>–</strong>therapie,<br />

Infektionen und Krebs<br />

sowie auf die translationale<br />

Krebs<strong>for</strong>schung.<br />

In Garching betreibt das IPP das Experiment<br />

ASDEX Upgrade, eine Großanlage vom Typ<br />

Tokamak. Der Nachfolger für den bis Juli 00<br />

in Garching betriebenen Stellarator WEN-<br />

DELSTEIN 7-AS entsteht im IPP-Teilinstitut<br />

Greifswald: WENDELSTEIN 7-X.<br />

In den beiden Institutsteilen untersuchen<br />

insgesamt zehn wissenschaftliche Bereiche<br />

den Einschluss von Wasserstoff-Plasmen hoher<br />

Temperatur in Magnetfeldern, entwickeln<br />

Anlagen zur Plasmaheizung sowie Messverfahren<br />

zur Analyse der Plasmaeigenschaften,<br />

beschäftigen sich mit Magnetfeldtechnik,<br />

Datenerfassung und -verarbeitung, Plasmatheorie,<br />

Material<strong>for</strong>schung und Plasma-<br />

W<strong>and</strong>-Wechselwirkung sowie Systemstudien<br />

zur Fusion.


Teilprojekte<br />

2.2 Teilprojekte<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> beinhaltet vier Teilprojekte:<br />

• „<strong>Science</strong> goes Public“ stellt die Fortführung<br />

eines Programms dar, das in<br />

den Jahren 2001 bis 2003 am Deutschen<br />

Krebs<strong>for</strong>schungszentrum (DKFZ) in Heidelberg<br />

in Kooperation mit der Pädagogischen<br />

Hochschule Heidelberg entwickelt<br />

und durchgeführt wurde. Innerhalb dieses<br />

Projekts bieten die <strong>Ambassadors</strong> von<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> vor allem Schülerinnen<br />

und Schülern zwischen 12 und 18 Jahren<br />

in Zusammenarbeit mit Lehramtsstudierenden<br />

in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern Einblicke in ihre Arbeit und die<br />

Ergebnisse ihrer Forschungen. Gemeinsam<br />

wird das Forschungsprojekt der<br />

jeweiligen Ambassador erarbeitet und für<br />

die öffentliche Präsentation aufbereitet.<br />

Veranstaltungen in diesem Teilprojekt<br />

werden neben dem DKFZ auch vom<br />

Alfred-Wegener-Institut für Polar- und<br />

Meeres<strong>for</strong>schung (AWI), Bremerhaven und<br />

vom Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrttechnik e.V., Institut für Werkstoff-Forschung,<br />

Köln durchgeführt.<br />

• „<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>“<br />

wurde vom Forschungszentrum für<br />

Umwelt und Gesundheit (GSF) in München<br />

entwickelt und will einerseits die Leistung<br />

von Wissenschaftlerinnen für eine<br />

breitere Öffentlichkeit und insbesondere<br />

bei Multiplikatoren bekannt machen.<br />

Andererseits stellt die Forschung innerhalb<br />

dieses Programms geschlechtsspezifische<br />

Fragestellungen in den Vordergrund.<br />

• „kidsbits <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> Kids“ will das<br />

Interesse von Kindern und Jugendlichen<br />

für Wissenschaft und Technologie wecken<br />

und das Verständnis für wissenschaftliche<br />

Zusammenhänge fördern. Dabei richten<br />

sich die Wissenschaftlerinnen vom Institut<br />

für Plasmaphysik (IPP) in Garching mit<br />

ihren Veranstaltungen an verschiedene<br />

Altersgruppen, von Vorschul- über Grundschulkinder<br />

bis hin zu Schülerinnen und<br />

Schüler weiterführender Schulen bis etwa<br />

13 Jahre.<br />

• „physik.begreifen“ wird von Wissenschaftlerinnen<br />

am DESY in Zusammenarbeit<br />

mit dem Schülerlabor „physik.begreifen“<br />

veranstaltet. Ziel des Programms<br />

ist es, bei Schülerinnen und Schülern, die<br />

kurz vor der Wahl Ihres Berufes stehen,<br />

insbesondere auch bei den jungen Frauen,<br />

Interesse an einer naturwissenschaftlichen<br />

Laufbahn zu wecken. Bei der zweitätigen<br />

Veranstaltung können Jugendliche zwischen<br />

17 und 19 Jahren, im Quantenlabor<br />

bei der Durchführung und Analyse eigener<br />

Versuche erleben, wie viel Spaß physikalische<br />

Forschung machen kann. Der<br />

zweite Tag ist einer Diskussionsrunde mit<br />

Naturwissenschaftlerinnen am DESY mit<br />

anschließender Führung zu verschiedenen<br />

Arbeitsplätzen gewidmet. Dadurch haben<br />

die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit,<br />

Forschung, Arbeit und Werdegänge<br />

Ziel von physik.begreifen<br />

am DESY ist es bei Schülerinnen<br />

und Schülern, das<br />

Interesse an Naturwissenschafte<br />

zu wecken (oben)<br />

„<strong>Science</strong> goes Public<br />

setzte sich auch mit dem<br />

Bild des Wissenschaftlers<br />

in der Öffentlichkeit ausein<strong>and</strong>er<br />

(unten am DKFZ)<br />

der Wissenschaftlerinnen kennenzulernen<br />

und zu hinterfragen. In die Gestaltung der<br />

Diskussionsrunde und auch im Quantenlabor<br />

werden aktiv Lehramtsstudierende der<br />

Universität Hamburg einbezogen, die so<br />

Erfahrungen zur Darstellung wissenschaftlicher<br />

Arbeit auch außerhalb von Schule<br />

und Universität gewinnen.


. <strong>Science</strong> goes Public<br />

<strong>Science</strong> goes Public wurde bereits im Jahr 2001 entwickelt und im Rahmen von <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong> um neue Schwerpunkte ergänzt. Ziel des Programms ist es Wissenschaft-<br />

lerinnen und ihre exzellenten Leistungen sichtbar zu machen. Gleichzeitig soll jedoch<br />

in einer breiten Öffentlichkeit - und insbesondere bei jungen Menschen - das Ver-<br />

ständnis für Wissenschaft geweckt werden. Weibliche Rollenvorbilder sollen auch<br />

erlebbar machen, wie sich der Beruf als Wissenschaftlerin mit Familie und eigenen<br />

Kindern vereinbaren lässt.


6<br />

. <strong>Science</strong> goes Public<br />

<strong>Science</strong> goes Public ist kein neues Instrument<br />

an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren. Bereits<br />

im Jahr 2001 rief das Deutsche Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

dieses Projekt zusammen<br />

mit der Pädagogischen Hochschule<br />

Heidelberg ins Leben. Im Rahmen von<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> konnte es <strong>for</strong>tgeführt und<br />

ausgebaut werden. „Wir arbeiten jeweils<br />

über ein Semester hinweg zusammen mit<br />

Lehramtsstudierenden der naturwissenschaftlichen<br />

Fächer und Schülerinnen und<br />

Schülern an einem ausgewählten Thema<br />

der Ambassador mit dem Ziel einer gemeinsamen<br />

öffentlichen Präsentation“,<br />

erläutert Dr. Anja Lembens von der Pädagogischen<br />

Hochschule Heidelberg. Alle<br />

Veranstaltungen im Rahmen von <strong>Science</strong><br />

goes Public werden zusammen mit Schulen<br />

und Hochschulen durchgeführt. „Wir<br />

wollen Wissenschaftlerinnen sichtbar machen“,<br />

unterstreicht PD Dr. Angela Risch<br />

vom Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum.<br />

Das Programm „<strong>Science</strong> goes Public“ geht<br />

gleich mehrere Gründe der Unterrepräsentanz<br />

von Wissenschaftlerinnen in höheren<br />

Positionen an. Indem jungen Menschen<br />

wissenschaftliche Leistungen von Forscherinnen<br />

näher gebracht werden, erhalten<br />

vor allem Mädchen zugleich neue Rollenvorbilder.<br />

Sie können erleben, wie Frauen<br />

sich in der Wissenschaft profilieren und<br />

gleichzeitig die Balance zwischen Arbeit<br />

und Privatleben finden. „Wir zeigen auch,<br />

dass es Wege gibt, wie sich der Beruf als<br />

Wissenschaftlerin mit Familie vereinbaren<br />

lässt“, so Dr. Angela Risch.<br />

<strong>Science</strong> goes Public versucht dem wachsenden<br />

Spannungsverhältnis zwischen<br />

Wissenschaft und Gesellschaft entgegen<br />

zu wirken, indem durch längerfristige Zusammenarbeit<br />

mit einer Wissenschaftlerin<br />

Forschung und Wissenschaft als menschliches<br />

H<strong>and</strong>lungsfeld erfahrbar wird.<br />

Jungen Menschen, insbesondere Mädchen,<br />

soll so Mut gemacht werden, diese berufliche<br />

Laufbahn einzuschlagen.<br />

Zwei- bis drei Mal jährlich bieten die <strong>Ambassadors</strong><br />

der an <strong>Science</strong> goes Public beteiligten<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

<strong>–</strong> dem Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

(DKFZ) Heidelberg, dem Alfred-Wegener-<br />

Institut für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung<br />

(AWI), Bremerhaven, und dem Deutschen<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR),<br />

Institut für Werkstoff-Forschung, Köln<br />

<strong>–</strong> Veranstaltungen zu verschiedenen<br />

Themen an. Entweder in der Forschungseinrichtung,<br />

der Schule oder in zentralen<br />

öffentlichen Einrichtungen wie Museen,<br />

Bibliotheken oder ähnlichem, wird jeweils<br />

ein Thema oder ein Unterpunkt zu einer<br />

vorangegangenen Veranstaltung näher<br />

beleuchtet.<br />

Beim Seewassertag auf<br />

der Düne am 19. Mai<br />

2006 ermöglichten<br />

Wissenschaftlerinnen<br />

vom AWI Kindern<br />

einen Einblick in die<br />

Meeresbiologie


3.1 Neugier wecken für die<br />

Meeresbiologie - <strong>Science</strong> goes<br />

Public am Alfred-Wegener-Institut<br />

Die Initiative „<strong>Science</strong> goes public“ konzentriert<br />

sich am Alfred-Wegener-Institut (AWI)<br />

darauf, Schülerinnen und Schüler höherer<br />

Klassenstufen in die Umwelt<strong>for</strong>schung des<br />

Instituts einzubeziehen. Dazu haben beispielsweise<br />

im Frühsommer 2006 Schüler des AWI-<br />

Schulprojekts HIGHSEA vom Geschwister<br />

Scholl Schulzentrum in Bremerhaven den<br />

Gesundheitszust<strong>and</strong> ihrer Häfen in Bremerhaven<br />

untersucht. Sie setzten Käfige mit Miesmuscheln<br />

im Hafenbecken aus. Dabei verglichen<br />

sie die gesundheitlichen Auswirkungen<br />

von Umweltchemikalien auf die Funktion der<br />

Entgiftungssysteme von Hafen-Miesmuscheln<br />

im Vergleich zu den eingesetzten unbelasteten<br />

Muscheln von der Insel Sylt. „Die 20<br />

Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse<br />

untersuchten anschließend die Proben im<br />

Labor und werteten schließlich die Ergebnisse<br />

zusammen mit ihrem Mathematiklehrer aus“,<br />

berichtet Jana Bressling, die unter Anleitung<br />

von Prof. Angela Köhler am AWI für diese<br />

Experimente verantwortlich zeichnete. „Darüber<br />

hinaus hielten die Frauen fünf öffentliche<br />

Vorträge und gaben vier Radiointerviews“,<br />

ergänzt Prof. Karen Wiltshire. Nach Analyse<br />

Ein breit angelegtes<br />

Projekt auf Helgol<strong>and</strong><br />

im Rahmen von<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> will die<br />

Öffentlichkeit der Insel<br />

mit verschiedenen<br />

Projekten für die<br />

Meereswissenschaften<br />

interessieren.<br />

und Auswertung der Daten präsentierten die<br />

Schüler ihre Ergebnisse in der Öffentlichkeit<br />

und diskutierten sie mit den für die Belastung<br />

der Hafenbecken verantwortlichen Unternehmen<br />

sowie mit Verwaltungsbeamten und<br />

Politikern.<br />

Breit angelegt ist das <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projekt<br />

des AWI auf Helgol<strong>and</strong>. Hier wurde<br />

ein Vorhaben gestartet, das am Beispiel<br />

dieser kleinen, relativ isolierten Gemeinde<br />

mit 1500 Einwohnern durchgeführt wurde.<br />

„Wir verfolgten damit vier Hauptziele<br />

<strong>–</strong> nämlich die Öffentlichkeit für Meereswissenschaften<br />

zu interessieren, bei Kindern<br />

durch schulische und außerschulische<br />

Maßnahmen das Interesse an Meereswissenschaften<br />

zu wecken und in der Gesamtbevölkerung<br />

das Wissen über das sie<br />

umgebende Meer zu erweitern“, erläutert<br />

Prof. Karen H. Wiltshire vom AWI. Hierzu<br />

wurden sechs Unterprojekte eingerichtet:<br />

• Ein Film- und Aquarienprogramm für<br />

Kindergartenkinder.<br />

• Tage der Offenen Tür mit speziellem<br />

Programm für Kinder mit breiter Öffentlichkeitsarbeit.<br />

• Ein Schulprojekt für jüngere Kinder, in<br />

dem zusammen mit Lehrern die Biologie<br />

und Chemie von Süß- und Salzwasser<br />

untersucht wurde.<br />

• Ein Schulprojekt für ältere Kinder, bei<br />

dem über acht Monate zusammen mit den<br />

Schülerinnen und Schülern und den Lehrern<br />

ein Mikroskop gebaut wurde.<br />

• Das Sommerprogramm in der Biologischen<br />

Anstalt Helgol<strong>and</strong> (BAH) <strong>–</strong> hier<br />

konnten Jugendgruppen während der<br />

7


Sommerferien Meeres<strong>for</strong>schung, von der<br />

Mikrobiologie bis zur Aquakultur erleben.<br />

• Schließlich wurde auch ein Nachmittagsbildungsprogramm<br />

für Schulkinder initiiert,<br />

da die Wissenschaftlerinnen im Rahmen<br />

des Projekts feststellten, dass vor allem in<br />

den kalten Monaten die nachmittägliche<br />

Langweile das größte Problem der Kinder<br />

und Jugendlichen auf der Insel darstellt.<br />

Dieses Projekt ist auf sehr große Resonanz<br />

in der Öffentlichkeit gestoßen. „Die Wissenschaftlerinnen<br />

der BAH waren durchschnittlich<br />

einmal alle drei Wochen im Fernsehen<br />

zu sehen“, resümiert Prof. Karen Wiltshire.<br />

3.2 Überleben im Weltraum <strong>–</strong><br />

DLR in<strong>for</strong>miert über<br />

Weltraummedizin<br />

Bis März 2007 wurden am Deutschen<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

in Köln vier Veranstaltungen der Reihe<br />

<strong>Science</strong> goes Public durchgeführt. Sie<br />

alle richteten sich an Schülerinnen und<br />

Schüler der Oberstufe an Gymnasien, die<br />

naturwissenschaftliche Leistungskurse<br />

besuchen. Dabei besuchten die Gruppen<br />

Institute und Labors des DLR. Hier erhielten<br />

sie eine Einführung in verschiedene<br />

Themen und konnten eigene Experimente<br />

durchführen. Bei der ersten Veranstaltung<br />

st<strong>and</strong>en die Themen Gravitationsbiologie<br />

und Material<strong>for</strong>schung im Vordergrund.<br />

„Dabei haben die Schülerinnen und<br />

Schüler weibliche Wissenschaftlerinnen<br />

in ihrem Arbeitsumfeld erlebt“, erzählt<br />

Ambassador Dr. Bilge Saruhan-Brings, die<br />

am DLR durch den Nachmittag am Material<strong>for</strong>schungsinstitut<br />

geführt hat.<br />

8<br />

Die zweite Veranstaltung f<strong>and</strong> am Institut<br />

für Luft- und Raumfahrtmedizin statt. Auch<br />

hier erläuterte die Forscherin Dr. Ruth Hemmersbach<br />

und Petra Frings Grundlagen zur<br />

Gravitationsbiologie. In einer Diskussionsrunde<br />

ging es um die Frage „Wie bleiben<br />

Astronauten gesund?“. Petra Frings erklärte<br />

die im DLR verfolgten Strategien zum<br />

Überleben im Weltraum. „Anschließend<br />

konnten unsere Besucher in den Mikrobiologie-Laboren<br />

sehen, wie Bakterienmuster<br />

für ihren Flug in den Weltraum präpariert<br />

werden“, berichtet Dr. Elke Rabbow.<br />

An der dritten Veranstaltung , die sich<br />

ebenfalls der Raumfahrtmedizin widmete,<br />

nahmen auch jüngere Schülerinnen und<br />

Schüler ab Klasse 10 teil. Die 20 Schülerinnen<br />

und Schüler der vierten Gruppe<br />

vom Antoniuskolleg in Neunkirchen<br />

setzten sich mit dem „Leben in der Schwerelosigkeit“<br />

ausein<strong>and</strong>er. Sie führten<br />

Experimente mit Pantoffeltierchen durch<br />

zur Gravitationsbiologie und deren Verhalten<br />

in Abhängigkeit von Licht, Wärme<br />

und Sauerstoff, zur Schwerelosigkeit und<br />

notwendigen Maßnahmen zur Vorbeugung<br />

sowie zur Kreislaufphysiologie, bei denen<br />

die Reaktionen von Durchblutung, Herz-<br />

und Kreislauffunktion unter Schwerelosigkeit<br />

näher betrachtet wurden.<br />

3.3 Tür zur Wissenschaft <strong>–</strong><br />

DKFZ vermittelt breiten Einstieg in die<br />

Krebs<strong>for</strong>schung<br />

Die <strong>Ambassadors</strong> am Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

(DKFZ) in Heidelberg<br />

arbeiten in ihrem Teil des Projektes mit der<br />

Pädagogischen Hochschule in Heidelberg<br />

Die Veranstaltungen am<br />

DKFZ sollten den Schülerinnen<br />

und Schülern auch<br />

die Arbeitsbedingungen<br />

von Wissenschaftlerinnen<br />

näher bringen.<br />

zusammen. Gemeinsam sollen didaktische<br />

Ansätze entwickelt werden, wie die komplexe<br />

Materie dieses Forschungsgebiets für<br />

Laien begreifbar werden kann. „Gleichzeitig<br />

bietet <strong>Science</strong> goes Public eine ideale<br />

Gelegenheit zur Professionalisierung angehender<br />

NaturwissenschaftslehrerInnen“, ist<br />

Dr. Anja Lembens überzeugt.<br />

Um den gestiegenen An<strong>for</strong>derungen der<br />

Vermittlung einer angemessenen naturwissenschaftlichen<br />

Grundbildung in<br />

den Schulen gerecht werden zu können,<br />

benötigen angehende NaturwissenschaftslehrerInnen<br />

vielfältige Kompetenzen, die<br />

sie sich in den <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projektseminaren<br />

aneignen können.<br />

In der ersten Veranstaltung stellten die<br />

Lehramtsstudierenden zusammen mit<br />

Schülerinnen einer zehnten Klasse szenisch<br />

dar, worüber die Wissenschaftlerin<br />

des DKFZ, Dr. Angela Risch aus der Abteilung<br />

Toxikologie und Krebserkrankungen,<br />

referierte <strong>–</strong> über den Einfluss der Gene auf<br />

die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung.<br />

In ansprechender Art symbolisierten<br />

sie eine Zelle, die unterschiedlich auf den<br />

„Angriff“ von schädlichen Substanzen<br />

reagieren kann, je nachdem wie die genetische<br />

Voraussetzung der jeweiligen Person<br />

ist. „Mit dieser Veranstaltung haben wir<br />

unsere Arbeit erfolgreich und auf hohem<br />

wissenschaftlichen Niveau für eine breite<br />

Öffentlichkeit transparent gemacht“, ist<br />

sich Dr. Angela Risch sicher.<br />

Die zweite Veranstaltung dieser Reihe<br />

wurde von Schülerinnen der 10. Klasse der<br />

Raphael Realschule Heidelberg für jüngere


<strong>Science</strong> goes Public<br />

Im Rahmen von <strong>Science</strong><br />

goes Public am DKFZ<br />

sollten die Kinder und Jugendlichen<br />

auch das in der<br />

Öffentlichkeit dominierende<br />

Bild vom Wissenschaftler<br />

und seiner Arbeitsweise<br />

hinterfragen.<br />

Kinder gestaltet. Mit ihrem Slogan „Zigaretten<br />

teeren den Weg zum Tod“ brachten<br />

sie das Thema des Tages anschaulich auf<br />

den Punkt.<br />

Das abwechslungsreiche Konzept für diesen<br />

Tag erarbeiteten sie zusammen mit Dr.<br />

Risch vom DKFZ und Dr. Anja Lembens<br />

von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg<br />

sowie mit ihrer Lehrerin Barbara<br />

Huppertz. „Ohne erhobenen Zeigerfinger<br />

konnten die Jugendlichen <strong>and</strong>ere Schülerinnen<br />

und Schüler über Beweggründe<br />

und Risiken des Tabakrauchens aufklären“,<br />

erzählt Dr. Angela Risch. Die Akteure<br />

bauten dabei geschickt einen Vortrag der<br />

DKFZ-Wissenschaftlerin in szenisches<br />

Spiel ein. Eindrucksvoll machte schließlich<br />

das Gespräch mit einem Lungenkrebspatienten<br />

der Thoraxklinik Heidelberg<br />

erlebbar, was diese Erkrankung für den<br />

Einzelnen bedeutet.<br />

Einer <strong>and</strong>eren Krebserkrankung <strong>–</strong> dem<br />

Hautkrebs <strong>–</strong> war die dritte Veranstaltung<br />

gewidmet, die von Schülerinnen und<br />

Schülern der Jahrgangsstufe 12 sowie von<br />

Lehramtsstudierenden der Pädagogischen<br />

Hochschule Heidelberg gestaltet wurde.<br />

Auch hier diente wieder eine Kombination<br />

aus szenischem Spiel (der didaktischen<br />

Rekonstruktion des fachwissenschaftlichen<br />

Hintergrunds), wissenschaftlichem Vortrag<br />

und selbst gedrehtem Film der verständlichen<br />

Vermittlung der schwierigen Inhalte.<br />

Unterstützt wurden die Studierenden<br />

und SchülerInnen in diesem Fall von Dr.<br />

Silvia Vosseler, die am DKFZ am Thema<br />

„Hautkrebs und Angiogenese“ <strong>for</strong>scht. „In<br />

das Rollenspiel um eine junge Frau, die<br />

eine Hautkrebsdiagnose befürchten muss,<br />

wurde die Präsentation von Dr. Vosseler<br />

geschickt eingebunden, die als Expertin<br />

verdeutlichte, welche Rolle die Neubildung<br />

von Blutgefäßen für das Tumorwachstum<br />

hat. Dies war eine von mehreren Stationen,<br />

die die „Patientin“ auf der Suche<br />

nach In<strong>for</strong>mationen über Hautkrebs im<br />

Laufe der Präsentation durchlief“, berichtet<br />

Dr. Anja Lembens.<br />

Etwas allgemeiner angelegt war dagegen das<br />

Thema der vierten Veranstaltung , in der die<br />

Frage „Wissenschaft und Technik, was geht<br />

mich das an?“ näher beleuchtet wurde. Hier<br />

ging es darum, das in der Öffentlichkeit dominierende<br />

„Bild vom Wissenschaftler und<br />

seiner Arbeitsweise“ zu hinterfragen. In verschiedenen<br />

Szenen und Kurzvorträgen haben<br />

Lehramtsstudierende der Pädagogischen<br />

Hochschule Heidelberg die herrschenden<br />

Mythen mit der Realität konfrontiert.<br />

Neben der Vermittlung fachwissenschaftlicher<br />

Inhalte zum Thema Umweltkanzerogene<br />

ging es bei dieser Veranstaltung zum<br />

großen Teil auch darum, die Leistung von<br />

Wissenschaftlerinnen transparent zu machen.<br />

„Dazu haben die Studierenden einerseits<br />

in einem selbst gedrehten Film das<br />

Arbeitsumfeld der DKFZ-Mitarbeiterin Dr.<br />

Angela Risch vorgestellt und <strong>and</strong>ererseits<br />

am Beispiel von Marie Curie auf die Leistung<br />

weiblicher Forscherinnen in der Vergangenheit<br />

aufmerksam gemacht“, schildert<br />

Dr. Barbara Bertram, die zugleich das <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>-Programm koordiniert, den Ablauf<br />

des Abends im Forschungszentrum.<br />

Ganz direkt wurde in dieser Veranstal-<br />

tung die unzureichende Repräsentanz von<br />

Frauen in Führungspositionen an wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen angesprochen<br />

und diskutiert.<br />

In der fünften Veranstaltung “Gentherapie<br />

- Die GEN-iale Therapie der Zukunft?!”<br />

st<strong>and</strong> Dr. Stephanie Laufs mit ihrem Forschungsgebiet<br />

als Ambassador des DKFZ<br />

zur Verfügung. Lehramtsstudierende der<br />

Pädagogischen Hochschule Heidelberg<br />

sowie SchülerInnen und Schüler des Ursulinen-Gymnasiums<br />

in Mannheim erarbeiteten<br />

sich die Grundlagen der Gentechnik,<br />

beschäftigten sich mit den Methoden,<br />

Chancen und Risiken der Gentherapie und<br />

beleuchteten die ethisch-moralischen Implikationen<br />

dieser Therapie<strong>for</strong>m.<br />

In enger Zusammenarbeit mit der Dozentin<br />

Dr. Anja Lembens und den beiden<br />

Lehrerinnen Dr. Claudia Eysel und Gudrun<br />

Monshausen entst<strong>and</strong> wiederum eine abwechslungsreiche<br />

öffentliche Präsentation,<br />

die Laien im Auditorium des L<strong>and</strong>esmuseums<br />

für Technik und Arbeit in Mannheim<br />

diese Thematik transparent machen sollte.<br />

Zur Veranschaulichung der komplizierten<br />

Vorgänge bei der Reparatur von Genen<br />

durch Einschleusung „intakter“ Genabschnitte<br />

in die Zellkerne wurde beispielsweise<br />

ein kurzer Fachvortrag von Dr.<br />

Laufs durch eine Schwarzlichttheaterszene<br />

didaktisch rekonstruiert und visualisiert.<br />

Hierbei gingen Fachwissenschaft und<br />

adressatengerechte Darstellung eine vielversprechende<br />

Synthese ein.<br />

9


0<br />

. <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

Der weibliche Blickwinkel führt wissenschaftliche Arbeiten nicht selten in ganz neue<br />

Richtungen und erzielt ganz besondere Ergebnisse. Dies ist einer der Gründe, wes-<br />

halb die Repräsentanz von Frauen in der Wissenschaft und insbesondere in höheren<br />

Positionen nachhaltig gestärkt werden muss. Ein weiterer bislang nur relativ wenig<br />

verfolgter Ansatz stellt darüber hinaus geschlechtsspezifische Fragestellungen in den<br />

Mittelpunkt der Forschung. Beide Aspekte zugleich stehen beim Teilprojekt <strong>Women</strong> in<br />

<strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> im Mittelpunkt, das am Forschungszentrum für Umwelt<br />

und Gesundheit (GSF) in München speziell für das EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> entwickelt<br />

wurde


. <strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> - <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

Der weibliche Blickwinkel führt wissenschaftliche<br />

Arbeiten nicht selten in ganz<br />

neue Richtungen und erzielt ganz besondere<br />

Ergebnisse. Dies ist einer der Gründe,<br />

weshalb die Repräsentanz von Frauen in<br />

der Wissenschaft und insbesondere in höheren<br />

Positionen nachhaltig gestärkt werden<br />

muss. Ein weiterer bislang nur relativ<br />

wenig verfolgter Ansatz stellt darüber hinaus<br />

geschlechtsspezifische Fragestellungen<br />

in den Mittelpunkt der Forschung. Beide<br />

Aspekte zugleich stehen beim Teilprojekt<br />

<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

im Mittelpunkt, das am Forschungszentrum<br />

für Umwelt und Gesundheit (GSF)<br />

in München speziell für das EU-Projekt<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> entwickelt wurde.<br />

Exzellente Wissenschaftlerinnen als <strong>Ambassadors</strong><br />

und weitere erfolgreiche Wissenschaftlerinnen<br />

organisierten insgesamt<br />

sechs Veranstaltungen, um das Interesse<br />

junger Frauen für Wissenschaft und Technik<br />

zu stärken. „Neben dem Wissenstransfer<br />

leistet unser Projekt einen wichtigen<br />

Beitrag, um die Teilnahme von Frauen in<br />

der Wissenschaft und in der technischen<br />

Entwicklung anzuregen und zu fördern“,<br />

erläutert PD Dr. Annette Peters von der<br />

GSF. „Außerdem wollen wir hiermit junge<br />

Wissenschaftlerinnen für die Übernahme<br />

von Leitungspositionen stärken.“ Zusammen<br />

mit der zweiten Ambassador des<br />

Instituts, Dr. Michaela Aubele, erhofft sie<br />

sich Impulse, die ähnliche Entwicklungen<br />

in <strong>and</strong>eren Bereichen und <strong>and</strong>eren europäischen<br />

Ländern auf den Weg bringen.<br />

<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

steht unter der Schirmherrschaft<br />

der Bayerischen Staatsministerin Christa<br />

Stewens und richtet sich in erster Linie an<br />

Vertreter und Vertreterinnen aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik. „Wir wollen<br />

wichtige Multiplikatoren mit einbeziehen<br />

wie z.B. die bayerische Regierung, die<br />

Stadt München, die Presse, Krankenversicherungen,<br />

Patientenorganisationen,<br />

Kirchen und örtliche Industrievertreter z.B.<br />

von Siemens und BMW“, beschreibt die<br />

GSF-Wissenschaftlerin Dr. Michaela Aubele<br />

die Zielrichtung des Projektes. „Außerdem<br />

beteiligen wir auch Lehrer und Eltern sowie<br />

Interessensvertreter aus der Wissenschaft<br />

<strong>–</strong> insbesondere von <strong>and</strong>eren <strong>Helmholtz</strong>zentren<br />

und den Münchener Universitäten.“<br />

Die erste Veranstaltung dieses Projektes<br />

widmete sich dem Thema „Herzinfarkt<br />

- Frauenherzen außer Takt?“. In Vorträgen<br />

und mit begleitender Poster-Ausstellung<br />

gingen die Wissenschaftlerinnen der Frage<br />

nach: „Sind Männer und Frauen wirklich<br />

so verschieden?“ und analysierten das<br />

Herzinfarktregister für die letzten 20 Jahren<br />

im Hinblick auf geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede. „Auf dem Poster wurde insbesondere<br />

auf die psychosozialen Aspekte<br />

des Herzinfarkts eingegangen“, erzählt<br />

Allmut Hörmann, Gleichstellungsbeauftragte<br />

am GSF.<br />

„Feinstaub - klein und gemein“, war der<br />

Titel der zweiten Veranstaltung, bei der<br />

Dr. Annette Peters den jüngsten St<strong>and</strong> der<br />

Forschung zu diesem derzeit auch von<br />

Politik und Gesellschaft intensiv diskutierten<br />

Thema vorstellte. „Dabei steht<br />

die Rolle von Partikeln unterschiedlicher<br />

Größe und aus unterschiedlichern Quellen<br />

im Mittelpunkt des Interesses, etwa bei<br />

der Untersuchung des Zusammenhangs<br />

zwischen der Luftverschmutzung und dem<br />

gehäuften Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen“,<br />

erläutert Dr. Annette Peters.<br />

Dr. Claudia Traidl-Hofmann von der<br />

Klinischen Kooperationsgruppe Umweltdermatologie<br />

und Allergologie ergänzte<br />

diese Aspekte um die Einflüsse von Umweltfaktoren.<br />

Mit dem Thema „Krebs <strong>–</strong> die Gefahr von<br />

innen“ setzte sich eine Veranstaltung<br />

im März 2007 ausein<strong>and</strong>er. Die Arbeiten<br />

der vortragenden Wissenschaftlerinnen<br />

befassten sich mit malignen Erkrankungen,<br />

die in erheblichem Maße durch<br />

persönliche (genetische) Risikofaktoren,<br />

durch den Lebensstil oder die Umweltbedingungen<br />

beeinflusst werden. Dabei


erichtete Dr. Michaela Aubele unter dem<br />

Titel „Genregulation: Wenn ‚Unbekannte’<br />

das Zusammenspiel stören“ über ihre<br />

Arbeit zum Mammakarzinom.<br />

Eine Mischung aus Posterausstellung,<br />

Vorträgen und Diskussion war auch<br />

die letzteVeranstaltung mit dem Thema<br />

„Schlüssel und Schloss - was hat ELI-<br />

SA damit zu tn?“ Dabei schlugen die<br />

Wissenschaftlerinnen einen Bogen von<br />

den Wissenschaftlerinnen gestern zu<br />

den Forscherinnen heute. Während Dr.<br />

Christiane Wilke vom Forum (??) Frauen<br />

und Geschichte in München darstellte, wie<br />

mühsam sich die Frauen die geschlossene<br />

Männergesellschaft an Universitäten und<br />

Wissenschaftseinrichtungen erobern muss-<br />

Die Veranstaltungen des<br />

GSF richteten sich in<br />

erster Linie an wichtige<br />

Multiplikatoren in Politik<br />

und Wirtschaft.<br />

unten links: bei der Veranstaltung<br />

„Feinstaub - klein<br />

und gemein“, rechts das<br />

Auditorium bei „Krebs - die<br />

Gefahr von innen“<br />

ten, zeigten die Forscherinnen vom GSF,<br />

dass wissenschaftliche Höchstleistung<br />

heute auch bei Frauen selbstverständlich<br />

ist. So berichtete beispielsweise Dr. Petra<br />

Krämer vonm Institut für Ökologische<br />

Chemie am GSF über die Anwendungsmöglichkeiten<br />

selektiver Antikörper zur<br />

Diagnose von Umweltschadstoffen, wie<br />

Pestiziden und Nitroaromaten.


5. Kidsbits<br />

Das Interesse für Wissenschaft und Technik lässt sich sehr gut schon bei den ganz<br />

Kleinen wecken, denn in diesem Alter sind die Kinder aufgrund ihrer natürlichen Neu-<br />

gier offen für solche Fragestellungen. Dies macht sich das Projekt Kidsbits <strong>–</strong> <strong>Science</strong><br />

<strong>for</strong> Kids zunutze, das vom Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching entwickelt und<br />

durchgeführt wird. Auf spielerische Art können Kinder vom Kindergartenalter an Nä-<br />

heres über die Fusions<strong>for</strong>schung erfahren und selbst kleine Experimente machen.


Das Interesse für Wissenschaft und Technik<br />

lässt sich sehr gut schon bei den ganz Kleinen<br />

wecken, denn in diesem Alter sind die<br />

Kinder aufgrund ihrer natürlichen Neugier<br />

offen für solche Fragestellungen. Dies macht<br />

sich das Projekt Kidsbits <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> Kids<br />

zunutze, das vom Institut für Plasmaphysik<br />

(IPP) in Garching entwickelt und durchgeführt<br />

wird. Auf spielerische Art können Kinder<br />

vom Kindergartenalter an Näheres über<br />

die Fusions<strong>for</strong>schung erfahren und selbst<br />

kleine Experimente machen. „Unsere Wissensshow<br />

bietet Wissenschaft zum Anfassen<br />

für Kinder unterschiedlicher Altersstufen“,<br />

erläutert PD Dr. Elisabeth Wolfrum vom IPP.<br />

Das Programm für Vorschul- und Grundschulkinder<br />

bis zur 3. Klasse spannt einen<br />

Bogen von Fakten zum Thema Energie<br />

über Forschungen zum Atom bis hin zur<br />

Fusions<strong>for</strong>schung. „Bereits im Vorfeld<br />

haben wir uns durch Schul- und Kindergartenbesuche<br />

in<strong>for</strong>miert, um einen<br />

Ansatz und entsprechende Experimente<br />

zu wählen, mit denen wir die Jüngsten<br />

erreichen“, erzählt Ute Schneider-Maxon,<br />

aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Leiterin des Kinder- und Jugendprogramms<br />

am IPP.<br />

6<br />

5. Kidsbits<br />

Das Konzept für Grundschulkinder will<br />

schon bei den ganz Kleinen vermitteln,<br />

dass Energieressourcen begrenzt sind.<br />

„Dadurch wird die Notwendigkeit der Fusions<strong>for</strong>schung<br />

als Lieferant der Energie in<br />

der Zukunft schnell deutlich“, so Dr. Petra<br />

Nieckchen, aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.<br />

„Zum weiteren Verständnis<br />

erläutern wir dann das Forschungsgebiet<br />

Fusion <strong>–</strong> die sozusagen die Energieproduktion<br />

der Sonne auf der Erde nachvollzieht.“<br />

Premiere hatte dieses Projekt im Kindergarten<br />

Sonnenblume . Dank des Namens<br />

des Kindergartens ließ sich der Bogen zum<br />

Thema Sonnenenergie und Fusions<strong>for</strong>schung<br />

leicht spannen. Spielerisch konnten<br />

die Besucherinnen im Kindergarten<br />

zwischen Erklärungen, aktivem „Forschen“<br />

und der Nachbesprechung der durchgeführten<br />

Experimente wechseln.<br />

Für Schülerinnen und Schüler der siebten<br />

Klasse am Gymnasium bietet das IPP<br />

einen Besuch der Wissenschafts-Botschafterin<br />

Dr. Elisabeth Wolfrum und ihrer<br />

Kolleginnen im Unterricht an, die Motivation<br />

zur Fusions<strong>for</strong>schung und Inhalte<br />

zum Forschungsfeld Fusion anschaulich<br />

darstellen. Auch hier wird das Wissen<br />

durch kleine Experimente vertieft. Im<br />

Anschluss an die eigentliche Präsentation<br />

der wissenschaftlichen Inhalte steht eine<br />

Diskussionsrunde auf dem Programm,<br />

bei der es auch um das Berufsfeld der<br />

Physiker geht. Hierbei werden Jungen und<br />

Mädchen getrennt. „Für die Gruppe der<br />

Schülerinnen stellt dabei die Botschafterin<br />

ein wichtiges Rollenmodell in einem sehr<br />

männlich dominierten Wissenschaftszweig<br />

dar“, weiß Ute Schneider-Maxon, Gleichstellungsbeauftragte<br />

am IPP.<br />

Der erste Besuch dieser Reihe f<strong>and</strong> am<br />

Gymnasium Wolzach und am Werner<br />

Heisenberg-Gymnasium in Garching im<br />

Mai, Juni und Juli 2006 statt. Zur Vorbereitung<br />

erhielten die Schülerinnen und<br />

Schüler drei Wochen vor dem Besuch der<br />

<strong>Ambassadors</strong> einige Aufgaben, wie zum<br />

Beispiel den Strombedarf anh<strong>and</strong> des Zählers<br />

zu Hause zu dokumentieren. Mit Hilfe<br />

dieser Daten f<strong>and</strong>en die IPP-Wissenschaftlerinnen<br />

den Einstieg in die Thematik.<br />

Über die Frage nach dem unterschiedlichen<br />

Energieverbrauch in Industrie- und<br />

Entwicklungsländern wurde zum Thema<br />

Fusion übergeleitet.<br />

Schon die ganz Kleinen<br />

interessieren sich für<br />

Wissenschaft, wenn sie<br />

spielerisch vermittelt<br />

wird.a


Leistungs- und Grundkurse in Physik<br />

oder Mathematik werden eingeladen, das<br />

Institut für Plasmaphysik zu besuchen und<br />

sich von den großen und komplizierten<br />

Experimenten zu Fusion und Energie<strong>for</strong>schung<br />

selbst ein Bild zu machen. „Ein<br />

geeigneter Einführungsvortrag hilft, die<br />

Fusions<strong>for</strong>schung verständlich darzustellen<br />

und Erfolge und Probleme zu beleuchten“,<br />

erzählt Dr. Elisabeth Wolfrum.<br />

Im März 2007 präsentierte das IPP sein<br />

Schülerlabor auch im Europäischen<br />

Parlament in Brüssel . Zusammen mit<br />

<strong>and</strong>eren <strong>Helmholtz</strong>-Schülerlaboren<br />

wurde eine Ausstellung organisiert, die<br />

von Schulklassen der 10. und 11. Jahrgangsstufe<br />

verschiedener europäischer<br />

Schulen besucht wurde. Dabei bot das IPP<br />

Experimente zum Thema Magnetismus an,<br />

welcher in der Plasmaphysik eine große<br />

Rolle spielt. Aus einem Eisennagel haben<br />

die Jugendlichen einen Elektromagneten<br />

hergestellt und getestet. Während der<br />

Wickelarbeit erhielten die Schülerinnen<br />

und Schüler parallel In<strong>for</strong>mationen über<br />

Plasmaphysik, Fusions<strong>for</strong>schung und zu<br />

Fusion als Energieoption der Zukunft.<br />

Zusätzlich gab es Flyer und Plakate zu<br />

diesen Themen.<br />

Ein weiteres Ergebnis des kidsbits-Projektes<br />

ist eine für Kinder im Alter von 8<br />

bis etwa 12 gestaltete Broschüre. Darin<br />

werden Fragen zu Energie, der allgemeinen<br />

Energiesituation und der Fusions<strong>for</strong>schung<br />

verständlich erklärt. „Dabei wollen<br />

wir auch Fusionskraftwerke als mögliche<br />

Energielieferanten der Zukunft vorstellen“,<br />

erläutern Iris Eckl und Ute Schneider-Ma-<br />

xon vom IPP. Mit der Broschüre werden<br />

die Kinder angeregt, kleine Experimente<br />

selbst durchzuführen und ihre Beobachtungen<br />

mit den Erklärungen im Heft<br />

abzugleichen.<br />

Mit dem kidsbits-Projekt wurden im<br />

Rahmen von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> in elf Veranstaltungseinheiten<br />

etwa 400 Personen erreicht,<br />

davon 380 Kinder und 20 Erwachsene.<br />

Die 20-seitige Kinderbroschüre hat<br />

eine Auflage von 5.000 Stück und findet<br />

bei den Kinder- und Jugendprojekten am<br />

IPP reißenden Absatz.<br />

In der Broschüre für<br />

Kinder werden Fragen zu<br />

Energie, der allgemeinen<br />

Energiesituation und<br />

der Fusions<strong>for</strong>schung<br />

verständlich erklärt.<br />

Das Programm für Vor-<br />

und Grundschulkinder<br />

bot den „Nachwuchswissenschaftlern“<br />

die<br />

Möglichkeit, sich unter<br />

verschiedensten Aspekten<br />

mit dem Thema Energie<br />

zu befassen<br />

7


8<br />

6. Physik.begreifen<br />

Physikalische Experimente und die Arbeit der Physikerinnen anschaulich werden zu<br />

lassen, ist das Anliegen der <strong>Ambassadors</strong> am Deutschen Elektronensynchrotron (DESY)<br />

in Hamburg. Die zweitätige Veranstaltungsreihe am DESY wird von den Wissenschaft-<br />

lerinnen in Zusammenarbeit mit dem Schülerlabor „physik.begreifen“ für 17 bis 19<br />

jährige Schüler der Gymnasialen Oberstufe an Gymnasien und Gesamtschulen dreimal<br />

jährlich durchgeführt und möchte das Interesse junger Erwachsener, insbesondere<br />

junger Frauen, an einer naturwissenschaftlichen Laufbahn wecken. Die Schülergrup-<br />

pen wurden von den eingeladenen Schulen zusammengestellt. Es nahmen Physik-<br />

Leistungskurse aber auch speziell zusammengestellte Gruppen naturwissenschaftlich<br />

interessierter Schüler verschiedener Kurse der Oberstufe aus den unterschiedlichsten<br />

Stadtteilen Hamburgs teil.


Physikalische Experimente und die Arbeit<br />

der Physikerinnen anschaulich werden zu<br />

lassen, ist das Anliegen der <strong>Ambassadors</strong><br />

am Deutschen Elektronensynchrotron<br />

(DESY) in Hamburg. Die zweitätige Veranstaltungsreihe<br />

am DESY wird von den<br />

Wissenschaftlerinnen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Schülerlabor „physik.begreifen“<br />

für 17 bis 19 jährige Schüler der Gymnasialen<br />

Oberstufe an Gymnasien und<br />

Gesamtschulen dreimal jährlich durchgeführt<br />

und möchte das Interesse junger<br />

Erwachsener, insbesondere junger Frauen,<br />

an einer naturwissenschaftlichen Laufbahn<br />

wecken.<br />

Die Schülergruppen wurden von den eingeladenen<br />

Schulen zusammengestellt. Es<br />

nahmen Physik-Leistungskurse aber auch<br />

speziell zusammengestellte Gruppen naturwissenschaftlich<br />

interessierter Schüler<br />

verschiedener Kurse der Oberstufe aus den<br />

unterschiedlichsten Stadtteilen Hamburgs<br />

teil. Im Durchschnitt lag der Anteil junger<br />

Frauen in diesen Gruppen bei 44%.<br />

Bei der Veranstaltung hatten die Schülerinnen<br />

und Schüler am ersten Tag die<br />

Möglichkeit, im physik.begreifen Quanten-<br />

0<br />

6. Physik.begreifen<br />

labor bei der Durchführung und Analyse<br />

eigener, der Oberstufe angemessener Versuche<br />

Physik aus dem Bereich der Quantenphysik<br />

ganz anschaulich und mit viel<br />

Spaß zu erfahren. An beiden St<strong>and</strong>orten<br />

der Forschungseinrichtung <strong>–</strong> in Hamburg<br />

und in Zeuthen <strong>–</strong> wurden entsprechende<br />

Labors geschaffen, in denen Schulklassen<br />

in einem eintägigen Praktikum Experimente<br />

zum Thema Vakuum oder in Hamburg<br />

auch zu den Themen Radioaktivität<br />

oder Quantenphysik durchführen können.<br />

Im Schuljahr 2006/2007 haben 7500<br />

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen<br />

4 - 13 diese Angebote in Hamburg<br />

und Zeuthen genutzt.<br />

Der zweite Tag ist einer Diskussionsrunde<br />

mit Naturwissenschaftlerinnen am DESY<br />

gewidmet, bei der die Schülerinnen und<br />

Schüler Forschung, Arbeit und Werdegänge<br />

der Naturwissenschaftlerinnen aus<br />

erster H<strong>and</strong> kennen lernen und diskutieren.<br />

Die Botschafterinnen in Sachen<br />

Frauen in der Wissenschaft stellten ihre<br />

sehr unterschiedlichen Berufslaufbahnen<br />

und Positionen bei DESY vor, von der<br />

Doktor<strong>and</strong>in, über wissenschaftliche<br />

Gruppen- und Beamline-Leiterinnen<br />

bis zur Projektmanagerin, diskutierten<br />

gemeinsame Themenstellungen und beantworteten<br />

Fragen. „Mit der Vorstellung der<br />

sehr verschiedenen Lebensläufe der fünf<br />

Wissenschaftlerinnen der ersten Veranstaltung<br />

ging es in eine rege Diskussionsrunde“,<br />

erinnert sich Dr. Karen Rickers. „Die<br />

Fragen drehten sich in erster Linie um<br />

das Studium aber auch um die Motivation<br />

der Schülerinnen und Schüler, sich für<br />

Naturwissenschaften zu interessieren und<br />

ein Studium in dem Bereich anzugehen“,<br />

ergänzt Dr. Ute Krell.<br />

Die <strong>Ambassadors</strong> am DESY Dr. Karen<br />

Rickers und Dr. Elke Plönjes, Projektleiterin<br />

Dr. Ute Krell, sowie physik.begreifen<br />

Quantenlabor-Leiterin Karen Ong haben<br />

jeweils verschiedene Wissenschaftlerinnen<br />

zu den Veranstaltungen eingeladen, so<br />

dass auch Gesprächsrunden in Kleingruppen<br />

mit jeweils vier bis fünf Schülern als<br />

Teil des Programms durchgeführt werden<br />

konnten. Der Tag wurde mit einer Führung<br />

zu den Arbeitsplätzen der Wissenschaftlerinnen<br />

abgeschlossen, was den Schülern<br />

erlaubte, die beeindruckenden Groß<strong>for</strong>schungsanlagen<br />

DORIS und FLASH aus<br />

nächster Nähe zu sehen.<br />

In die Gestaltung der Diskussionsrunde<br />

und auch im Quantenlabor sowie bei der<br />

Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler<br />

auf die Veranstaltung in den Schulen<br />

wurden aktiv Lehramtsstudentinnen und<br />

-studenten der Fächer Physik und Chemie<br />

aus einem Kurs von Prof. Dr. Anneliese<br />

Wellensiek der Universität Hamburg<br />

einbezogen, die so Erfahrungen bei der<br />

Präsentation wissenschaftlicher Arbeit<br />

auch außerhalb von Schule und Universität<br />

gewinnen.<br />

In einer intensiven Zusammenarbeit<br />

zwischen Dr. Ute Krell, Karen Ong und<br />

den beteiligten Wissenschaftlerinnen mit<br />

den Studentinnen und Studenten sowohl<br />

bei der Vorbereitung als auch der<br />

Nachbereitung der Diskussionsrunden<br />

wurden verschiedene einführende und<br />

auflockernde Gestaltungselemente durch


die Studentinnen und Studenten erarbeitet<br />

und eingebracht.<br />

Nach einer Hospitation während der<br />

ersten Veranstaltung haben sich die<br />

Studentinnen und Studenten in der<br />

zweiten Veranstaltung im Juni 2006 , die<br />

hier beispielhaft dargestellt werden soll,<br />

in einem Projektseminar mit der Frage<br />

befasst: „Warum fehlt häufig die Identifikation<br />

von Schülerinnen und Schülern<br />

mit den Naturwissenschaften?“. Aufgabe<br />

für die angehenden Lehrerinnen und<br />

Lehrer war es dabei, Wege zu entwickeln,<br />

um Oberstufenschüler eines Hamburger<br />

Gymnasiums für die spätere Wahl eines<br />

naturwissenschaftlichen Studiengangs zu<br />

gewinnen und den naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht so zu gestalten, dass er<br />

bei den Schülerinnen und Schülern auf<br />

Interesse stößt.<br />

Ein Teil der Gruppe beteiligte sich direkt<br />

an dem <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>-Projekt, bereitete<br />

den Besuch von Oberstufenschülerinnen<br />

und <strong>–</strong>schülern am DESY mit vor und war<br />

auch an der Durchführung, z.B. mit Sketchen<br />

und Spielen, beteiligt. „Die von den<br />

Studentinnen und Studenten verwendeten<br />

vielfältigen didaktischen Methoden führten<br />

zu einer lebendigen Stimmung“, so<br />

Karen Ong. „Die Schülerinnen und Schüler<br />

nutzten den direkten Kontakt zu den vier<br />

Wissenschaftlerinnen sehr lebhaft, um ihre<br />

Fragen zu stellen.“<br />

Die Seminarteilnehmer, die nicht an der<br />

Durchführung des DESY-Besuchs beteiligt<br />

waren, versuchten sich dem Problem,<br />

wie das Interesse an Naturwissenschaften<br />

geweckt werden kann, in Form einer<br />

„interaktiven“ Ausstellung im Gymnasium<br />

Willhöden zu nähern. Aufbauend auf<br />

dieses erste erfolgreiche Projekt mit den<br />

Studenten von Frau Prof. Dr. Wellensiek<br />

wurden auch in den folgenden Veranstaltungen<br />

mit den jeweiligen Seminargruppen<br />

zusammengearbeitet .<br />

Im Rahmen des <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projekts haben<br />

die <strong>Ambassadors</strong> auch Schülerinnen<br />

die Gelegenheit gegeben, für zwei bis drei<br />

Wochen in einem Praktikum die Arbeit der<br />

Wissenschaftlerinnen umfassend kennenzulernen,<br />

die die Schülerin Sophie-Charlotte<br />

Alt besonders schön in einem Poster<br />

zusammengefasst hat. Außerdem hatten<br />

Studierende die Möglichkeit, im Quantenlabor<br />

mitzuarbeiten, die Schülerversuche<br />

Wissenschaftlerinnen<br />

am DESY erläuterten<br />

den Schülerinnen und<br />

Scülern ihre Berufslaufbahn<br />

und ihre derzeitige<br />

Tätigkeit. und<br />

gaben die Möglichkeit<br />

zu eigenen Versuchen<br />

(unten links)<br />

aufzubauen und Arbeitsmaterialien zu<br />

entwickeln und die einzelnen Veranstaltungen<br />

im Labor vorzubereiten.<br />

Während der gemeinsamen Arbeit am<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projekt entst<strong>and</strong> die Idee zu<br />

dem neuen Projekt „Lernleister“, welches<br />

Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe<br />

II ermöglicht, eigene Forschungsarbeiten<br />

am DESY durchzuführen und<br />

diese als „besondere Lernleistung“ in der<br />

Schule anrechnen zu lassen. Dieses Projekt<br />

findet im Moment mit sechs Schülerinnen<br />

und Schülern aus der Oberstufe von zwei<br />

Schulen aus Hamburg und Schleswig-Holstein<br />

statt.<br />

1


7. Begleit<strong>for</strong>schung und Ergebnisse<br />

Das EU-Projekt “<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> (PA)” ist in die<br />

Gesamtthematik <strong>Science</strong> <strong>and</strong> Society eingebettet. PA sucht mit seinen Wissenschaft-<br />

lerinnen, den <strong>Ambassadors</strong>, den direkten Kontakt zur Öffentlichkeit. In der Mehrheit<br />

der Projektvorhaben sind die Zielgruppen Schülerinnen und Schüler, aber auch Ein-<br />

richtungen der Lehrerbildung und „Meinungsbildner“. Eine in diesem Feld angelegte<br />

Forschung berührt die Bereiche Wissenschaft und Gesellschaft, Schule und Lehrer-<br />

bildung. Hierzu wurde von der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg ein umfang-<br />

reiches Evaluationsprogramm durchgeführt und ausgewertet.


7. Begleit<strong>for</strong>schung und Ergebnisse<br />

Das EU-Projekt “<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

<strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> (PA)” ist in<br />

die Gesamtthematik <strong>Science</strong> <strong>and</strong> Society<br />

eingebettet. PA sucht mit seinen Wissenschaftlerinnen,<br />

den <strong>Ambassadors</strong>, den<br />

direkten Kontakt zur Öffentlichkeit. In der<br />

Mehrheit der Projektvorhaben sind die<br />

Zielgruppen Schülerinnen und Schüler, aber<br />

auch Einrichtungen der Lehrerbildung und<br />

„Meinungsbildner“. Eine in diesem Feld<br />

angelegte Forschung berührt die Bereiche<br />

Wissenschaft und Gesellschaft, Schule und<br />

Lehrerbildung.<br />

Die Beziehung von Wissenschaft und<br />

Gesellschaft steht nach wie vor in einem<br />

Spannungsverhältnis. Anstrengungen seitens<br />

der Wissenschaft mit den Programmen Public<br />

Underst<strong>and</strong>ing in <strong>Science</strong> <strong>and</strong> Humanities<br />

(PUSH) des Stifterverb<strong>and</strong>s, die Einrichtung<br />

von Kinderuniversitäten, <strong>Science</strong> Labs etc.<br />

sind Ausdruck des Bemühens, das Spannungsverhältnis<br />

in ein Vermittlungsverhältnis zu<br />

w<strong>and</strong>eln. Der Erfolg dieser Vorhaben wird<br />

davon abhängen, ob mit diesen Aktivitäten die<br />

paternalistische Vermittlung bereits vorh<strong>and</strong>ener<br />

Wissensbestände und/oder (vermeintliche)<br />

Akzeptanzförderung verfolgt wird, oder ob die<br />

Öffnung von Wissenschaft für einen reflektierenden,<br />

ungleich schwierigeren Dialog mit<br />

Laien intendiert oder zumindest möglich ist.<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> stellt sichauch zur Aufgabe zu<br />

klären, welche Spezifika der <strong>Ambassadors</strong> in<br />

der weiblichen Rollenausprägung dem Dialog<br />

mit Laien dienlich sind.<br />

Das hier verfolgte Forschungsdesign<br />

versucht den Evaluations- und Dissemina-<br />

tionsauftrag aus den Workpackages von PA<br />

(punktuelle Interventionen auf Schülerebene)<br />

mit den längerfristigen Interventionen bei<br />

den Lehramtsstudierenden und Schülerinnen<br />

und Schülern mitein<strong>and</strong>er zu verbinden,<br />

aufein<strong>and</strong>er zu beziehen und in einen<br />

sowohl hochschuldidaktischen als auch wissenschaftspolitischen<br />

Kontext zu stellen.<br />

Folgende Instrumente wurden eingesetzt:<br />

• Fragebogen für Studierende der Lehrämter<br />

in den Naturwissenschaften (vor und nach<br />

der Intervention) sowie umfangreiche<br />

Kontrollgruppenuntersuchung mit nationaler<br />

und internationaler Beteiligung.<br />

• Fragebogen für Schülerinnen und Schüler<br />

vor und nach der Intervention.<br />

Da die Auswertungen der SchülerInnendaten<br />

bis zur Drucklegung der Broschüre noch<br />

nicht vorlagen, werden hier erste Ergebnisse<br />

der Studierendengruppen referiert und<br />

exemplarisch dargestellt.<br />

In der empirischen Studie im Forschungsverbund<br />

der Universität Hamburg, der<br />

Pädagogischen Hochschule Heidelberg und<br />

der Pädagogischen Hochschule der Zentralschweiz<br />

in Luzern, die unter dem Dach des<br />

Angehende Lehrerinnen<br />

und Lehrer befassten<br />

sich mit neuartigen<br />

Wegen, um Schülern<br />

ein realistisches Bild<br />

von Wissenschaft und<br />

Forschung zu vermitteln.<br />

(links und rechts<br />

<strong>Science</strong> goes Public am<br />

DKFZ)


EU-Projekts <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> tätig wurden, ist<br />

man den Fragen nachgegangen, ob sich unter<br />

dem Eindruck der hochschuldidaktischen<br />

Interventionen die Vorstellungen der Studierenden<br />

zu naturwissenschaftlichem Unterricht<br />

sowie ihre Kompetenzprofile verändern<br />

und welche Art von Berufsidentität Lehramtstudierende<br />

der naturwissenschaftlichen<br />

Fächer ausbilden. Die Begleituntersuchung<br />

will feststellen, ob die Projektseminare in<br />

den genannten Fragen Wirkung zeigen, d.<br />

h., bieten sie Gelegenheitsstrukturen, um<br />

Kompetenzen wirklich zu entwickeln.<br />

Mittels geschlossenem, reliablem Fragebogen<br />

wurden in einem Pre-Post-Design (Anfang<br />

und Ende des Semesters) die Daten durch die<br />

Befragung von Lehramtsstudierenden der<br />

Naturwissenschaften an den drei genannten<br />

Hochschulen erhoben (siehe unten).<br />

In Bezug auf die Berufsidentität liegen folgende<br />

Vorannahmen zugrunde:<br />

Es wird von zwei Arten des beruflichen<br />

Selbstverständnisses von Lehrpersonen<br />

der Naturwissenschaften ausgegangen:<br />

Fachexperte/Fachexpertin vs. Pädagoge/<br />

Pädagogin. Berufsidentität ist damit eine<br />

Teilkomponente des Selbstkonzepts, die das<br />

Kompetenzprofil von Lehramtstudierenden<br />

mit beeinflusst.<br />

Der Fragebogen enthält 14 Items, von denen<br />

je sieben Items dem Konstrukt Fachexperte/<br />

Fachexpertin bzw. dem Konstrukt Pädagoge/<br />

Pädagogin zugeordnet werden, die mit einer<br />

acht-stufigen Likert-Skala abgefragt wurden.<br />

Im Zuge der Bildungsst<strong>and</strong>ards der Kultusministerkonferenz<br />

für die naturwissen-<br />

schaftlichen Fächer, die seit dem Schuljahr<br />

2004/05 die Fach- und die H<strong>and</strong>lungsdimension<br />

in einem Verhältnis von 1:4 festlegen,<br />

wird von zukünftigen Lehrerinnen und<br />

Lehrern ein deutlich stärkeres pädagogisches<br />

Profil ge<strong>for</strong>dert. Dies bedeutet jedoch nicht,<br />

dass eine solide fachliche Grundbildung verneint<br />

wird. Vielmehr ist eine Synthese aus<br />

beidem notwendig, um Naturwissenschaften<br />

gut unterrichten zu können.<br />

Die Ergebnisse der Heidelberger und Hamburger<br />

Fragebogenuntersuchung bezüglich<br />

der Teilidentität Pädagoge/Pädagogin unterstützen<br />

diese Entwicklung. Die Lehramtsstudierenden<br />

geben eine höhere pädagogische<br />

als fachwissenschaftliche Selbsteinschätzung<br />

an, die sich beim zweiten Messzeitpunkt<br />

nach dem Seminar noch gesteigert hat. Um<br />

herauszufinden, welche Motive die Studierenden<br />

dazu bewegen, soll mit Leitfadeninterviews<br />

nachevaluiert werden.<br />

Die quantitative Studie zeigt aber bereits,<br />

dass die Projektseminare die aktuell ge<strong>for</strong>derte<br />

Outputorientierung bei den angehenden<br />

Lehrerinnen und Lehrern fördern.<br />

Dadurch sind sie besser gerüstet, um ihren<br />

Schülerinnen und Schülern die Entwicklung<br />

eines angemessenes Wissenschaftsverständnis<br />

zu ermöglichen. Denn als ein zentrales<br />

Kriterium für gelungene naturwissenschaftliche<br />

Bildung gilt die Entwicklung eines<br />

angemessenen Wissenschaftsverständnisses.<br />

Die Schul<strong>for</strong>schung weist außerdem nach,<br />

dass der klassische naturwissenschaftliche<br />

Unterricht bei Schülerinnen und Schülern<br />

ein Bild von Wissenschaft erzeugt, das sich<br />

vielfach im Lernen von Fakten und empirischen<br />

Aussagen erschöpft und deshalb<br />

kein echter Lernsinn entwickelt werden kann<br />

(Lembens 2004, Wellensiek 2005).<br />

Ein solcher Lernsinn erschließt sich oft erst<br />

dann, wenn das Faktenwissen kontextuell<br />

eingebettet ist und dadurch eine Bedeutung<br />

für die Lernenden erhält (Lembens, Risch<br />

und Bertram 2007). Dies wird durch die im<br />

Zusammenhang mit <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> durchgeführten<br />

Projektseminare angestrebt. Wobei<br />

ein doppelter Nutzen zu verzeichnen ist: Einerseits<br />

können die Schülerinnen und Schüler<br />

ein realistischeres Bild von Forschung<br />

und Wissenschaft entwickeln, <strong>and</strong>ererseits<br />

erwerben die angehenden Lehrerinnen und<br />

Lehrer die, für die Bereitstellung angemessener<br />

Lernarrangements notwendigen<br />

Kompetenzen.<br />

5


Ziel von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> war es, Frauen in der Wissenschaft, die bislang von der Gesellschaft<br />

nicht die angemessene Anerkennung bekommen, sichtbar zu machen und diese Problema-<br />

tik in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. Indem die Wahrnehmung von Wissenschaft-<br />

lerinnen geschärft wird, steigt das Verständnis für die Rolle von Forscherinnen in der<br />

wissenschaftlichen Welt <strong>–</strong> in der Öffentlichkeit ebenso wie in der wissenschaftlichen Ge-<br />

meinschaft. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> soll eine Basis schaffen für politische Maßnahmen, die das Un-<br />

gleichgewicht zwischen den Geschlechtern beseitigen und Gleichberechtigung schaffen.<br />

Die an <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> beteiligten <strong>Ambassadors</strong> (Botschafterinnen) sind hoch qualifizierte<br />

Wissenschaftlerinnen. Als Biologinnen, Chemikerinnen, Medizinerinnen oder Physikerinnen<br />

vertreten sie die Haupt-Forschungsgebiete der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft. Von ihnen ausge-<br />

hend soll künftig ein Netzwerk wachsen, das hoch qualifizierte weibliche Forscher zusam-<br />

men bringt und Chancengleichheit in Europa und in der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft schafft.<br />

6<br />

8. <strong>Ambassadors</strong><br />

Prof. Dr. Angela<br />

Köhler-Günther<br />

Alfred-Wegener-Institut<br />

für Polar- und<br />

Meeres<strong>for</strong>schung<br />

(AWI), Bremerhaven<br />

Prof. Dr. Karen<br />

Wiltshire<br />

Alfred-Wegener-Institut<br />

für Polar- und<br />

Meeres<strong>for</strong>schung<br />

(AWI), Bremerhaven<br />

Die Diplom-Biologin mit den Schwerpunkten<br />

Zoologie, Mikrobiologie und Meeresbiologie<br />

promovierte und habilitierte an<br />

der Universität Hamburg. Am AWI leitet<br />

sie die Forschungsgruppe für Zellbiologie<br />

und Toxikologie und steht der Abteilung<br />

für Marine Biotechnologie vor. Derzeit ist<br />

sie Gründungsmitglied von Imare. Gleichzeitig<br />

ist sie Professorin für Meeresbiologie<br />

Nach ihrem Studium an der University<br />

College Dublin (BSC.) und am Trinity<br />

College Dublin (MSC.) promovierte und<br />

habilitierte die Irin Dr. Karen Wiltshire an<br />

der Universität Hamburg und machte einen<br />

Abschluss zum P.D. an der Universität<br />

Kiel.<br />

Heute leitet sie die Abteilung Küstendiversität<br />

am Alfred Wegener Institut sowie die<br />

an der International University Bremen<br />

(Jacobs Universität).<br />

Außer auf die Maßnahmen von <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong> setzt sie auf Vernetzungsstrategien<br />

und einen neuen Kommunikationsstil, der<br />

Frauen in Männer-orientierten Gremien<br />

hilft, ihre Interessen durchzusetzen, ohne<br />

die weiblichen Qualitäten ihres Führungsstils<br />

aufzugeben.<br />

zum AWI gehörende Biologische Anstalt<br />

Helgol<strong>and</strong> in der Stiftung Alfred Wegener<br />

Institut für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung.<br />

Zu besseren Förderung von Frauen <strong>for</strong>dert<br />

sie die Einstellung von Familienpädagogen<br />

an den Instituten sowie mehr Kindergartenplätze.


Dr. Elke Plönjes<br />

Deutsches Elektronensynchrotron<br />

(DESY), Hamburg<br />

Dr. Karen Rickers<br />

Deutsches Elektronensynchrotron<br />

(DESY), Hamburg<br />

PD Dr. Angela<br />

Risch<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

(DKFZ), Heidelberg<br />

Dr. habil. Bilge<br />

Saruhan-Brings<br />

Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR), Köln<br />

Nach dem Physik-Studium an der Universität<br />

Bonn und der University of New<br />

South Wales in Australien erlangte Dr.<br />

Elke Plönjes ihren Doktortitel an der Universität<br />

Bonn in einem Gemeinschaftsprojekt<br />

mit der Ohio State University, USA.<br />

Die Plasma- und Laser-Physikerin arbeitete<br />

sechs Jahre an der Ohio State University<br />

und ist heute am DESY am Europäischen<br />

Nach dem Vordiplom in Geologie hat<br />

sich Dr. Karen Rickers auf den Fachbereich<br />

Minearlogie spezialisiert und an der<br />

Universität Bonn ihr Diplom abgelegt.<br />

Anschließend promovierte sie in Bonn<br />

mit den Schwerpunkten Petrologie und<br />

Geochemie. Heute arbeitet sie am DESY in<br />

Hamburg als Wissenschaftlerin im Bereich<br />

„Forschung mit Photonen“.<br />

Dr. Angela Risch hat nach ihrem Biochemie-Studium<br />

in Ox<strong>for</strong>d in Großbritannien<br />

auch dort und später an der Universität<br />

Heidelberg promoviert. Heute arbeitet sie<br />

am Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum in<br />

den Fachbereichen Molekulare Epidemiologie<br />

und Pharmakogenetik.<br />

Frauenförderung gelingt ihrer Ansicht<br />

nach am besten, wenn die jeweiligen Vor-<br />

Nach den Abschlüssen im Bereich Materialwissenschaften<br />

zum Bacholor of<br />

<strong>Science</strong> (BSc) und Master of <strong>Science</strong> (MSc)<br />

promovierte Dr. Saruhan-Brings in Irl<strong>and</strong><br />

im Fachgebiet Hochleistungskeramik.<br />

Anschließend habilitierte sie sich an der<br />

TU Freiberg.<br />

Am Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt befasst sie sich schwerpunkt-<br />

Röntgen Projekt (FEL) beteiligt. Sie nimmt<br />

eine führende Position in verschiedenen<br />

Forschungsprojekten ein, an denen Wissenschaftler<br />

aus vielen Ländern beteiligt<br />

sind.<br />

Im Hinblick auf die Verbesserung der<br />

Karrierechancen für Frauen setzt sie auf<br />

die Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen.<br />

Auch liegen ihr Projekte zur besseren<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

besonders am Herzen.<br />

gesetzten die Bedeutung dieses Themas<br />

erkannt haben und die Berufslaufbahn<br />

von Frauen unterstützen.<br />

mäßig mit dem Thema „Keramische<br />

Funktions- und Schutzschichten“. Sie ist<br />

überzeugt, dass Frauenförderung nur unter<br />

Einbeziehung von männlichen Kollegen<br />

bzw. von Schülern gelingen kann. Die<br />

Wirksamkeit von Mentoring-Programmen<br />

sieht sie kritisch.<br />

7


8<br />

Dr. Michaela<br />

Aubele<br />

Forschungszentrum<br />

für Umwelt und<br />

Gesundheit (GSF),<br />

München-Neuherberg<br />

Dr. Annette Peters<br />

Forschungszentrum<br />

für Umwelt und<br />

Gesundheit (GSF),<br />

München-Neuherberg<br />

PD Dr. Elisabeth<br />

Wolfrum<br />

Institut für Plasmaphysik<br />

(IPP), München-Garching<br />

Dr. Michaela Aubele studierte an der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Biologie und arbeitet seit 1995 am<br />

Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit<br />

(GSF). Sie hat einen Lehrauftrag<br />

an der Technischen Universität, Institut<br />

für Pathologie und habilitierte in der medizinischen<br />

Fakultät der TU München in<br />

Experimenteller Pathologie. In der GSF<br />

In Konstanz und Tübingen studierte Dr.<br />

Annette Peters Biologie und Mathematik.<br />

Ihren Doktortitel erhielt sie an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

in München.<br />

Zudem hat sie an der Harvard School of<br />

Public Health in Boston den Master of<br />

<strong>Science</strong> in Public Health erworben.<br />

In der GSF leitet sie seit 2000 die Arbeitsgruppe<br />

Luftschadstoffepidemiologie am<br />

Nach dem Abitur studierte Dr. Elisabeth<br />

Wolfrum an der TU Wien Physik und promovierte<br />

dort. Am Insitut für Plasmaphysik<br />

befasst sie sich insbesondere mit der<br />

Diagnostik und dem Transport am R<strong>and</strong><br />

eines Tokamakplasmas.<br />

gilt ihr Hauptinteresse den molekularen<br />

Zellveränderungen in humanen Tumoren<br />

(Schwerpunkt Mammakarzinom).<br />

Aus ihrer Sicht müssen Frauen lernen, ihre<br />

eigenen Kompetenzen besser darzustellen,<br />

anstatt sich an männlichen Kompetenzen<br />

zu orientieren.<br />

Institut für Epidemiologie. An der Ludwig-<br />

Maximilians Universität München habilitierte<br />

sie an der Medizinischen Fakultät<br />

in Epidemiologie und hat heute einen<br />

Lehrauftrag am Institut für Medizinische<br />

In<strong>for</strong>mationsverarbeitung, Biometrie und<br />

Epidemiologie.


8.1 Gleichstellungsbeauftragte<br />

Dr. Barbara<br />

Bertram<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

(DKFZ), Heidelberg<br />

Koordination<br />

Eva Viehoff<br />

Alfred-Wegener-Institut<br />

für Polar- und<br />

Meeres<strong>for</strong>schung<br />

(AWI), Bremerhaven<br />

Seit 1995 gibt es an allen <strong>Helmholtz</strong>-Zentren Beauftragte für Chancengleichheit (BfC),<br />

die sich dafür einsetzen, die Chancen von Frauen in den jeweiligen Zentren zu verbessern.<br />

Sie schlossen sich im Arbeitskreis Frauen in Forschungszentren (akfifz) zusammen. Hier<br />

wurden zahlreiche Veranstaltungen organisiert und im Jahr 2005 ein 5-Punkte-Programm<br />

zur Chancengleichheit verabschiedet. In diesem Kreis entst<strong>and</strong> auch die Idee der „Am-<br />

bassadors <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong>“, die von sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren im Rahmen des<br />

EU-Projekts mit Leben gefüllt wurde. Maßgeblich daran beteiligt waren:<br />

Dr. Barbara Bertram studierte Pharmazie<br />

in Bonn und Montpellier und promovierte<br />

am Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum.<br />

Dort <strong>for</strong>scht sie in den Themengebieten<br />

Krebsprävention, Tabakkontrolle und Toxikologie.<br />

Gleichzeitig engagiert sie sich<br />

für Gleichstellungspolitik und ist seit 1999<br />

Beauftragte für Chancengleichheit an dem<br />

Heidelberger Institut.<br />

Nach ihrem Studium der Agrarwissenschaften<br />

an der Christian Albrechts Universität<br />

Kiel arbeitete Eva Vehoff am Alfred<br />

Wegener Institut zunächst im Bereich<br />

Glaziologie bevor sie 2000 zur Frauenbeauftragten<br />

gewählt wurde. Sie engagiert<br />

sich seither auch im Arbeitskreis Frauen in<br />

Forschungszentren (akfifz), dessen Sprecherin<br />

sie seit Frühjahr 2007 ist.<br />

Besonders wirkungsvoll zur Förderung<br />

von Frauen sind ihrer Ansicht nach neben<br />

den Maßnahmen von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

Mentoring-Programme sowie der Total<br />

E-Quality Award. Im wissenschaftlichen<br />

Umfeld hat sie sich ein umfangreiches<br />

persönliches Netzwerk aufgebaut.<br />

Wissenschaftlerinnen müssen in ihren<br />

einzelnen Wissenschaftsgemeinschaften<br />

besser wahrgenommen, ist Viehoff überzeugt.<br />

Mentoring, Netzwerkbildung und<br />

auch gerade Programme wie <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

können ihrer Ansicht nach diese Wahrnehmung<br />

stärken.<br />

9


50<br />

Ulrike Rachow<br />

Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR), Köln<br />

Allmut Hörmann<br />

Forschungszentrum<br />

für Umwelt und<br />

Gesundheit (GSF),<br />

München-Neuherberg<br />

Ute Schneider-<br />

Maxon<br />

Institut für Plasmaphysik,<br />

(IPP), München-Garching<br />

Die Diplom-Designerin Ulrike Rachow<br />

studierte Design und Kunstgeschichte in<br />

Krefeld und Düsseldorf. Als Beauftragte<br />

für Chancengleichheit am Deutschen Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt engagiert<br />

sie sich intensiv für Gleichstellungs- und<br />

Familienpolitik und leitet das <strong>Helmholtz</strong>-<br />

Mentoring-Programm.<br />

Allmut Hörmann studierte an der TH<br />

München angew<strong>and</strong>te Physik. Am<br />

Forschungszentrum für Umwelt und<br />

Gesundheit arbeitet sie in den Bereichen<br />

medizinische Statistik, Epidemiologie<br />

und Gesundheitsökonomie im Augsburger<br />

Herzinfarktregister. Parallel wurde<br />

sie als Beauftragte für Chancengleichheit<br />

eingesetzt.<br />

Die In<strong>for</strong>matikerin Ute Schneider-Maxon<br />

betreut das Web-Portal des Instituts für<br />

Plasmaphysik. Daneben arbeitet sie als<br />

Beauftragte für Chancengleichheit und<br />

widmet sich vor allem dem Aufbau von<br />

Netzwerken.<br />

Die besten Aktivitäten zur Förderung von<br />

Frauen sind ihrer Auffassung nach Mentoring,<br />

Führungstraining für Frauen und der<br />

Total E-Quality Award.<br />

Besonders gut zur Förderung der beruflichen<br />

Laufbahn von Frauen geeignet ist<br />

ihrer Meinung nach der Total E-Quality<br />

Award.


9. Literatur<br />

9.1 Literatur zu Kapitel 1 und 2<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum (2005): einblick Ausgabe<br />

3/2005.<br />

European Commission (2005): <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong> - Excellence<br />

<strong>and</strong> Innovation - Gender Equality in <strong>Science</strong>. Commission<br />

Staff Working Document. Brüssel: European Commission<br />

Directorate-General <strong>for</strong> Research, In<strong>for</strong>mation<br />

an Communication Unit.<br />

Hollerbach, Karin (2007): „Es ist nicht leicht, Forscherin zu sein.“<br />

- Mary Osborn über die Förderung von Frauen in der<br />

Wissenschaft. Laborjournal 7-8/2007, S. 24-27.<br />

Lembens, Anja; Risch, Angela; Bertram, Barbara (2006): erschienen<br />

in: Jäckel, Rohrmann, Schallies & Welzel (hrsg.): Der<br />

Wert der naturwissenschaftlichen Bildung. Heidelberg:<br />

Mattes-Verlag (in Druck)<br />

Lind, Inken (2004): Aufstieg oder Ausstieg? Karrierewege von<br />

Wissenschaftlerinnen - Ein Forschungsüberblick. cews.<br />

Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung no.2.<br />

Bielefeld: Kleine Verlag.<br />

Matthies, Hildegard; Kuhlmann, Ellen; Oppen, Maria; Simon, Dagmar<br />

(2001a): Barrieren und Karrieren im Wissenschaftsbetrieb<br />

- Geschlechterdifferente Teilhabechancen in<br />

außer-universitären Forschungseinrichtungen. Berlin:<br />

Edition Sigma.<br />

Matthies, Hildegard; Kuhlmann, Ellen; Oppen, Maria; Simon, Dagmar<br />

(2001b): Karrieren und Barrieren. In: WZB-Mitteilungen,<br />

Dezember 2001, S. 42-45.<br />

Matthies, Hildegard; Kuhlmann, Ellen; Oppen, Maria; Simon, Dagmar<br />

(2003): Gleichstellung in der Forschung - Organisationspraktiken<br />

und politische Strategien. Berlin: Edition<br />

Sigma<br />

Wenneras, Christine; Wold, Agnes (1997): Nepotism <strong>and</strong> sexism in<br />

peer-review. Nature, vol. 387, S. 341-343.<br />

9.2 Literatur zu Kapitel 7<br />

Bastian, J. et al. (Hrsg.) (1997): Theorie des Projektunterrichts. Bergmann<br />

+ Helbig: Hamburg<br />

Blömeke, Sigrid (2006): KMK-St<strong>and</strong>ards für die LehrerInnenbildung<br />

in Deutschl<strong>and</strong>. Ein Kommentar. In: Journal für<br />

LehrerInnenbildung (1/2006): St<strong>and</strong>ards hinterfragen.<br />

Studien Verlag: Innsbruck, Wien, Bozen<br />

Beschluss der KMK (2004): St<strong>and</strong>ards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften.<br />

[Zugriff Oktober 2006]<br />

Beschlüsse der KMK (2004): Bildungsst<strong>and</strong>ards im Fach Chemie für<br />

den Mittleren Schulabschluss. [Zugriff Oktober 2006]<br />

Combe, Arno (2006): „Hatten die schon Schuhe?“ Zur Theorie des<br />

Erfahrungslernens. In: Pädagogik 6, S. 32-36<br />

Edelstein, Wolfgang (2004): Für das Leben lernen? In: Petry,<br />

Christian/Pistor, Hans-Henning: Der lange Weg der<br />

Bildungsre<strong>for</strong>m. Gisela und Hermann Freudenberg zum<br />

80. Geburtstag. Beltz Verlag: Weinheim und Basel. S.<br />

63-72<br />

GFD (2004): Kerncurriculum Fachdidaktik, Orientierungsrahmen für<br />

alle Fachdidaktiken. Entwurf des Arbeitskreises<br />

Hofer, B. K. (2001). Personal epistemology research: Implications <strong>for</strong><br />

learning <strong>and</strong> transfer. Educational Psychology Review,<br />

13. S. 353<strong>–</strong>383.<br />

Lembens, A. (2004): Wie entwickelt sich ein Verständnis für Biotechnologie<br />

und Gentechnik? LIT Verlag: Münster<br />

Lembens, A., Risch, A., Bertram, B. (2007): Wie Naturwissenschaft<br />

bildet - Spitzen<strong>for</strong>schung, Lehrerbildung und Schule<br />

vereint im EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>. In: Jäkel et al.<br />

(Hrsg.): Der Wert der naturwissenschaftlichen Bildung.<br />

Mattes Verlag: Heidelberg. S. 165-176<br />

Wellensiek, Anneliese (2005): Gentechnik verstehen und beurteilen.<br />

Beltz Verlag: Weinheim<br />

Wildt, Johannes (2003): Reflexives Lernen in der Lehrerbildung<br />

<strong>–</strong> ein Mehrebenenmodell in hochschuldidaktischer<br />

Perspektive. In: Obolenski, A./Meyer, H.: Forschendes<br />

Lernen. Theorie und Praxis einer professionellen<br />

LehrerInnenausbildung. Verlag Julius Klinkhardt: Bad<br />

Heilbrunn/OBB.<br />

Ziener, Gerhard (2006): Bildungsst<strong>and</strong>ards in der Praxis. Kompetenzorientiert<br />

unterrichten. Kallmeyer Verlag in Verbindung<br />

mit Klett. Seelze-Velber<br />

51


<strong>Helmholtz</strong>-Projekt „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ soll Frauen in der<br />

Forschung stärken<br />

(Bericht über die Auftaktveranstaltung<br />

am 07. November<br />

2005 in Heidelberg)<br />

In der deutschen Wissenschaft<br />

erreichen Frauen immer noch<br />

viel zu selten die oberste<br />

Sprosse der Karriereleiter. So<br />

waren im Jahr 2004 nur 14<br />

Prozent der 38 200 Professoren<br />

an deutschen Hochschulen<br />

weiblich. Innerhalb der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

sieht es für<br />

das weibliche Geschlecht noch<br />

düsterer aus: Weniger als 5<br />

Prozent der C4-Stellen werden<br />

von Frauen besetzt.<br />

Um diesen Missst<strong>and</strong> zu ändern,<br />

hat die EU das Projekt<br />

„<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong><br />

<strong>Science</strong>“ ins Leben gerufen.<br />

Sechs Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-<br />

Gemeinschaft haben sich um<br />

dieses Projekt beworben und<br />

Mitte 2005 auch den Zuschlag<br />

erhalten. Als griffige Bezeichnung<br />

wurde der Name „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ gewählt, sie ist in der<br />

griechischen Mythologie die<br />

Göttin der Weisheit und hat die<br />

Schirmherrschaft über die Wissenschaft<br />

und die Künste.<br />

„Wir wollen die Unterrepräsentanz<br />

von Forscherinnen in<br />

leitenden Positionen überwinden,<br />

junge Wissenschaftlerinnen<br />

sichtbarer machen und<br />

das Interesse junger Menschen<br />

für die Wissenschaft wecken“,<br />

5<br />

10. Anhang<br />

10.1 Berichte an die EU in Deutsch<br />

<strong>for</strong>mulierte die Projektkoordinatorin<br />

und Vorst<strong>and</strong>sbeauftragte<br />

für Chancengleichheit<br />

am Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

(DKFZ), Dr.<br />

Barbara Bertram, die Ziele des<br />

Projektes bei der Auftaktveranstaltung<br />

am 7. November 2005<br />

im DKFZ.<br />

Die sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren,<br />

die sich an dem auf zwei Jahre<br />

angelegten Vorhaben „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ beteiligen sind das<br />

Alfred-Wegener-Institut für<br />

Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung<br />

(AWI), das Deutsche Elektronen-Synchrotron<br />

(DESY),<br />

das Deutsche Zentrum für<br />

Luft- und Raumfahrt (DLR),<br />

das Max-Planck-Institut für<br />

Plasmaphysik (IPP), das Forschungszentrum<br />

für Umwelt<br />

und Gesundheit (GSF) und das<br />

DKFZ. Die genannten Ziele<br />

wollen diese Zentren vor allem<br />

durch Öffentlichkeitsarbeit<br />

erreichen. So sollen innerhalb<br />

von „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ die bewährten<br />

Initiativen „<strong>Science</strong><br />

goes public“, „<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>“,<br />

„Physik.begreifen“ und „Kidsbits“<br />

<strong>for</strong>tgeführt werden. Neun<br />

exzellente junge Forscherinnen<br />

betreuen als „<strong>Ambassadors</strong>“,<br />

also als Botschafterinnen, diese<br />

Projekte und gestalten sie aktiv<br />

mit. Die Mitarbeit in den Programmen<br />

von „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />

kommt nicht nur ihrer eigenen<br />

Karriere zugute. Vielmehr sollen<br />

die Veranstaltungen junge<br />

Menschen ansprechen, eine<br />

Laufbahn in der Wissenschaft<br />

anzustreben, denn sie finden<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

Schulen und Universitäten<br />

statt.<br />

Die Kreativität und das Potenzial<br />

ihrer Mitarbeiterinnen<br />

sind für die <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

unverzichtbar. Um<br />

langfristig Frauen stärker in<br />

Entscheidungsstrukturen einzubinden,<br />

ist eine Sensibilisierung<br />

der <strong>Helmholtz</strong>-Vorstände<br />

für das Thema Frauenförderung<br />

notwendig.<br />

Die EU fördert das Vorhaben<br />

„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ mit 220.000<br />

Euro innerhalb ihres 6. Forschungsrahmenprogrammes<br />

(RP). „Sie sieht in der geringen<br />

Beteiligung von Forscherinnen<br />

an Führungsaufgaben eine<br />

Gefahr für die Qualität der<br />

Wissenschaft“, erläuterte Tanya<br />

Leigh von der Europäischen<br />

Kommission in Brüssel. Um<br />

dem entgegenzuwirken, wird<br />

für das nächste Forschungsrahmenprogramm<br />

das jährliche<br />

Budget zur Frauenförderung<br />

erhöht.<br />

Sechs der neun <strong>Ambassadors</strong><br />

haben sich bei der Auftaktveranstaltung<br />

zu „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />

persönlich vorgestellt. Trotz<br />

ihrer jungen Jahre können alle<br />

einen bemerkenswerten Lebenslauf<br />

vorweisen. Sie stehen<br />

kurz davor, eine Führungsrolle<br />

zu übernehmen. Doch nicht<br />

nur ihre Karriere haben sie<br />

perfekt gemeistert: Viele haben<br />

Kinder und müssen schon seit<br />

einigen Jahren Beruf und Familie<br />

unter einen Hut bringen.<br />

Damit sind sie ideale Vorbilder<br />

für ihre Kolleginnen. Meist ist<br />

es nämlich die Schwierigkeit,<br />

Karriere und Familienleben zu<br />

vereinbaren, die Frauen davor<br />

abschreckt, sich im Beruf zu<br />

engagieren.<br />

AWI-Schulprojekt mit dem<br />

Schulzentrum Geschwister<br />

Scholl in Bremerhaven<br />

EU-Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

Initiative „<strong>Science</strong> goes Public“<br />

des Alfred-Wegener-Instituts<br />

(AWI), Projektleiterin: Prof. Dr.<br />

Angela Köhler<br />

Thema: Schüler untersuchen<br />

den Gesundheitszust<strong>and</strong> ihrer<br />

Häfen in Bremerhaven <strong>–</strong> Eine<br />

Pilotstudie für die Umsetzung<br />

eines „Muschelüberwachungsprogramms“<br />

Die AWI-Initiative „<strong>Science</strong> goes<br />

Public“ im Rahmen des EU-Projekts<br />

„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ konzentriert<br />

sich auf die Einbeziehung<br />

von Schülern der höheren<br />

Klassenstufen in die Umwelt<strong>for</strong>schung<br />

des AWI. Das Projekt<br />

wird geleitet von Ambassador<br />

Prof. Dr. Angela Köhler.<br />

Das öffentliche Bewusstsein für<br />

die anthropogene (menschlich<br />

verursachte) Verschmutzung<br />

der marinen Umwelt und seine<br />

Auswirkungen auf marine Organismen<br />

und den Menschen ist in<br />

den letzten Jahren gewachsen.<br />

Die Belastung von Gewässern<br />

und Hafensedimenten ist ein<br />

globales Problem und es müs-


sen neue Strategien entwickelt<br />

werden, um die Deponierung<br />

und Verbrennung von hoch<br />

belasteten Sedimenten zu bewältigen<br />

sowie den Erfolg von<br />

Dekontaminationsmaßnahmen<br />

zu kontrollieren. Die blaue<br />

Miesmuschel (Mytilus edulis) ist<br />

global ein Indikatororganismus,<br />

an dem beobachtet werden<br />

kann, wie sich die Einbringung<br />

von anthropogenen Schadstoffen<br />

in das aquatische Milieu aus<br />

industriellen, kommunalen und<br />

l<strong>and</strong>wirtschaftlichen Quellen<br />

auswirkt. Als sessile Filtrierer<br />

nehmen Muscheln die Schadstoffe<br />

aus ihrer Umgebung auf<br />

und reflektieren Stress und <strong>and</strong>ere<br />

schädliche Auswirkungen<br />

auf den Gesundheitsstatus ihres<br />

Lebensraums. Die lysosomreiche<br />

Verdauungsdrüse (Mitteldarmdrüse)<br />

der Muschel ist das wichtigste<br />

Organ, über das das Tier<br />

mit der Umgebung interagiert.<br />

Lysosomen sind subzelluläre Organellen,<br />

die von einer semipermeablen<br />

Membran umschlossen<br />

sind. Sie enthalten zahlreiche<br />

hydrolytische Enzyme, die an<br />

einer Reihe von zellulären Prozessen<br />

wie Verdauung, Abwehr<br />

und Vermehrung beteiligt sind.<br />

In der aquatischen Toxikologie<br />

haben die Lysosomen in den<br />

letzten Jahren viel Aufmerksamkeit<br />

erregt, da gezeigt werden<br />

konnte, dass sie das Ziel<br />

einer Vielzahl von Schadstoffen<br />

sind. In ihrer Diplomarbeit mit<br />

dem Titel “Natürliche und toxische<br />

Stress-Indikatoren in der<br />

Miesmuschel Mytilus edulis L.<br />

entlang eines Offshore-Inshore-<br />

Gradienten (Weser-Ästuar)”<br />

analysierte Jana Bressling den<br />

Gesundheitszust<strong>and</strong> der Nordsee-Miesmuschel<br />

entlang eines<br />

Gradienten, der von Stationen<br />

vor der Küste bis hinein in die<br />

inneren Häfen von Bremerhaven<br />

verläuft. Als diagnostische<br />

Marker für den Nachweis der<br />

gesundheitlichen Auswirkungen<br />

von Umweltchemikalien analysierte<br />

Jana Bressling die<br />

Veränderungen der Lysosomen-<br />

Inhalte (Akkumulation von<br />

ungesättigten neutralen Lipiden,<br />

Liposfuszingehalt) und die lysosomale<br />

Membranstabilität, die<br />

Aufschluss über Stress durch die<br />

verschiedensten Umweltschadstoffe<br />

geben. Diese Biomarker<br />

sind international anerkannte<br />

Indikatoren, um die Funktion<br />

der Entgiftungssysteme der<br />

blauen Miesmuschel zu messen.<br />

In dem <strong>Pallas</strong>-<strong>Athene</strong>-Projekt<br />

in Kooperation mit dem AWI-<br />

Schulprojekt HIGHSEA (AWI-<br />

Projektleiterin: Dr. Susanne<br />

Gatti, Leiterin des Schulprojekts:<br />

Kerstin von Engeln, Biologielehrer<br />

der Jahrgangsstufe 12:<br />

Michael Bartscht, Mathematiklehrer<br />

der Jahrgangsstufe<br />

12: Peter Weinhold) war Jana<br />

Bressling verantwortlich für die<br />

Regenerierungs- und Caging-<br />

Experimente (Experimente, bei<br />

denen Tiere in Käfigen (engl.<br />

cages) in definierten Gewässerabschnitten<br />

den Belastungen<br />

ausgesetzt sind) sowie für die<br />

Laborarbeiten am AWI.<br />

Im Mai 2006 wurden Muscheln<br />

von einem sauberen St<strong>and</strong>ort<br />

von der Insel Sylt (Salzgehalt:<br />

30 PSU) für die Umsiedlung in<br />

Käfigen gesammelt. Unter der<br />

Aufsicht von Jana Bressling<br />

positionierten die 20 Schüler der<br />

12. Klasse des Schulzentrums<br />

Geschwister Scholl in Bremerhaven<br />

am 4. Mai 2006 die Käfige<br />

mit unbelasteten Referenzmuscheln<br />

an sechs Stationen im<br />

Hafenbereich mit einem Salzgehalt<br />

zwischen 15 und 10 PSU,<br />

um den Gesundheitszust<strong>and</strong> von<br />

Muscheln vom Mündungsgebiet<br />

der Weser bis in die inneren Hafengebiete<br />

von Bremerhaven zu<br />

analysieren. Die sechs Stationen<br />

(siehe Karte im Anhang) in den<br />

inneren Häfen von Bremerhaven<br />

waren: 1. „Verbindungshafen“<br />

(Lloydwerft), 2. „Alter Hafen“<br />

(Deutsches Schifffahrtsmuseum,<br />

am Schiff „Seute Deern“), 3.<br />

„Vorhafen-Doppelschleuse“, 4.<br />

„H<strong>and</strong>elshafen“, 5. „Schleusenhafen“,<br />

6. „Fischereihafen II“.<br />

Die Muscheln an den sechs Stationen<br />

im inneren Hafenbereich<br />

starben innerhalb einer Woche<br />

nach Positionierung der Käfige,<br />

so dass es an allen Stationen<br />

am 11. Mai 2006 nur eine Probennahme<br />

nach sieben Tagen<br />

gab. Um zu untersuchen, ob der<br />

durch den niedrigen Salzgehalt<br />

verursachte Stress den durch die<br />

mögliche Schadstoffbelastung<br />

verursachten Stress verstärkt<br />

(„Stress-on-Stress“-Syndrom),<br />

wurden am 20. Juni 2006 noch-<br />

mals neue Käfige mit Referenzmuscheln<br />

aus der Ostsee, die<br />

an Salzgehaltwerte um 10 PSU<br />

angepasst sind, in den Hafengebieten<br />

positioniert.<br />

Proben von Muscheln aus den<br />

Käfigen wurden im Juni und<br />

Juli einen Monat lang wöchentlich<br />

genommen, um die akuten<br />

Auswirkungen der Flussmündungs-<br />

und Hafenumgebung zu<br />

untersuchen. Während dieser<br />

Zeit waren keine Probennahmen<br />

an Station 6 und 7 möglich, da<br />

die Käfige entwendet oder durch<br />

Schiffsverkehr zerstört wurden.<br />

Parallel dazu wurden im gleichen<br />

Zeitraum zusätzliche<br />

Proben in Aquarien mit einem<br />

niedrigen Salzgehalt im Bereich<br />

von 15 PSU (Referenzmuscheln<br />

von der Insel Sylt) und 10 PSU<br />

(Referenzmuscheln aus der Ostsee)<br />

für die oben beschriebenen<br />

Untersuchungen genommen.<br />

Nach der Probennahme wurden<br />

die Muscheln ins Labor transportiert<br />

und dort gemessen, gewogen<br />

und anschließend für die<br />

Biomarker-Tests aufgeschnitten.<br />

Stücke der Verdauungsdrüsen<br />

wurden so<strong>for</strong>t in flüssigem<br />

Stickstoff tiefgefroren und bei<br />

-80 °C gelagert. Im Oktober<br />

2006 wurden die Gewebeproben<br />

von den Schülern auf Aluminium-Objekthalter<br />

eines Kryostats<br />

gesteckt und Kryostat-Schnitte<br />

angefertigt.<br />

Im Lauf des Novembers setzten<br />

die Schüler international an-<br />

5


erkannte Biomarker aus der<br />

Humanmedizin für den Nachweis<br />

von gesundheitlichen Auswirkungen<br />

auf der zellulären<br />

Ebene ein, um die Funktion und<br />

Schädigung der Entgiftungssysteme<br />

der blauen Miesmuschel<br />

im Hepatopankreas (Mitteldarmdrüse)<br />

zu messen. Besonderes<br />

Augenmerk richteten sie dabei<br />

auf den Lipofuszin-Gehalt und<br />

die Akkumulation von ungesättigten<br />

neutralen Lipiden im<br />

Inneren der Lysosomen.<br />

Die toxischen Effekte von Umweltschadstoffen<br />

sind häufig<br />

abhängig von deren Fähigkeit,<br />

die Menge der reaktiven Sauerstoffspezies<br />

(RSS) in der Zelle<br />

zu erhöhen. Wenn die RSS-Produktion<br />

die Abwehr durch Antioxidantien<br />

übersteigt, kommt<br />

es in der Zelle zu oxidativem<br />

Stress und dadurch, als eine der<br />

wichtigsten Folgen, zur Peroxidation<br />

von Membranlipiden.<br />

Die Endprodukte der Peroxidation,<br />

die sich in Lysosomen<br />

als unlösliche Körnchen mit<br />

autofluoreszierenden Pigmenten<br />

ansammeln, werden üblicherweise<br />

als Lipofuszin bezeichnet.<br />

Die Akkumulation dieser Pigmente<br />

im lysosomalen Vakuolensystem<br />

der Verdauungsdrüse<br />

von Mollusken ist ein Indikator<br />

für das Ausmaß des oxidativen<br />

Stresses in den Zellen und ihr<br />

Wert hängt mit dem Wert der<br />

Membranlipidperoxidation<br />

zusammen. Lipofuszine sind ein<br />

Endprodukt der Lipidperoxidation<br />

und ihre Anreicherung ist<br />

leicht in Zellen von gestressten<br />

Organismen nachweisbar.<br />

Im Vergleich dazu werden in<br />

Zellen von Organismen, die in<br />

unbelasteten Gewässern leben,<br />

sehr niedrige Werte gemessen.<br />

Die Methodik zur Ermittlung<br />

des Lipofuszins in Mollusken<br />

ist einfach und kostengünstig.<br />

Allerdings wird ein Kryostat<br />

benötigt, mit dem man 10 μm-<br />

5<br />

Schnitte von tiefgefrorenen<br />

Gewebeproben anfertigen kann.<br />

Die Schnitte werden dann mit<br />

der Schmorl-Reaktion eingefärbt<br />

und unter dem optischen<br />

Mikroskop betrachtet.<br />

Die Einflüsse von Umweltschadstoffen<br />

gehen oft einher<br />

mit einer Degeneration des<br />

Fettsäurenstoffwechsels und mit<br />

einer starken Akkumulation von<br />

ungesättigten neutralen Lipiden<br />

in lysosomalen Vakuolensystem.<br />

Man hat festgestellt, dass die<br />

lysosomale Akkumulation von<br />

neutralen Lipiden in den Verdauungsdrüsen<br />

von Muscheln<br />

ein hilfreicher Indikator für<br />

Änderungen der Zellphysiologie<br />

ist. Die Akkumulation dieser<br />

Substanzen in den Verdauungsdrüsenzellen<br />

der Muschel<br />

kann als eine durch toxische<br />

Chemikalien verursachte Form<br />

der Lipidose bezeichnet werden.<br />

Tatsächlich weisen zytochemische<br />

Daten klar auf eine<br />

anfängliche Akkumulation von<br />

neutralen Lipiden im Zytoplasma<br />

der Zellen von Organismen<br />

hin, die Umweltschadstoffen<br />

ausgesetzt sind. Die Lipide<br />

werden dann, vermutlich in<br />

Form von Tröpfchen, durch<br />

autophagische Aufnahme in die<br />

Lysosomen eingelagert. Ähnlich<br />

wie die Lipofuszine ist auch die<br />

Akkumulation neutraler Lipide<br />

ein einfacher und kostengünstiger<br />

Biomarker, für den ebenfalls<br />

ein Kryostat er<strong>for</strong>derlich ist, mit<br />

dem man 10 μm-Schnitte von<br />

tiefgefrorenem Gewebe anfertigen<br />

kann. Die neutralen Lipide<br />

werden dann gezielt gefärbt und<br />

unter dem optischen Mikroskop<br />

betrachtet.<br />

Nach der Färbung der Lipofuszine<br />

und neutralen Lipide<br />

untersuchten die Schüler alle<br />

Schnitte unter dem optischen<br />

Mikroskop mittels Bildern von<br />

Objektträgern mit der Verdau-<br />

ungsdrüse von Muscheln mit<br />

unterschiedlichen Mengen an<br />

Lipiden und Lipofuszin.<br />

Bis Weihnachten untersuchen<br />

die Schüler die Daten für Lipofuszin<br />

und neutrale Lipide<br />

zusammen mit ihrem Mathematiklehrer<br />

Peter Weinhold. Jana<br />

Bressling hat die Daten vorab<br />

statistisch ausgewertet, um erste<br />

Ergebnisse der Muschel-Caging-<br />

Experimente mit Referenzmuscheln<br />

aus der Ostsee an den<br />

Hafenstationen in Bremerhaven<br />

nach einer Belastungszeit von<br />

drei Wochen aufzuzeigen.<br />

Im Vergleich zu den Feldproben<br />

aus der Ostsee zeigen die Muscheln<br />

in den Aquarien (10 PSU)<br />

im AWI-Labor eine Regeneration<br />

des lysosomalen Gehalts<br />

an Lipofuszin und neutralen<br />

Lipiden. Demgegenüber zeigen<br />

die Muscheln der Stationen<br />

„Verbindungshafen, Lloyd“ und<br />

„Alter Hafen“ eine Zunahme<br />

des Lipofuszin-Gehalts, was auf<br />

eine oxidative Stressreaktion<br />

schließen lässt. Die Muscheln<br />

der Station „H<strong>and</strong>elshafen”<br />

zeigen eine Abnahme des lysosomalen<br />

Gehalts an Lipofuszin<br />

und neutralen Lipiden. Wir<br />

können daraus schließen, dass<br />

Umwelteingriffe in der Nähe<br />

der Lloyd-Werft an der Station<br />

„Verbindungshafen“ und in der<br />

Nähe eines historischen Feuerschiffs<br />

im „Alten Hafen“, das<br />

derzeit durch Abschleifen und<br />

Neuauftrag einer bewuchshemmenden<br />

Außenbeschichtung<br />

(Antifouling) restauriert wird,<br />

schädlich für den Gesundheitsstatus<br />

der Verdauungsdrüsen der<br />

blauen Miesmuschel sind.<br />

Nach sorgfältiger Analyse und<br />

Auswertung der Daten präsentieren<br />

die Schüler ihre eigenen<br />

Ergebnisse in der Öffentlichkeit<br />

und diskutieren diese mit verantwortlichen<br />

Unternehmen,<br />

Verwaltungsbeamten und Politi-<br />

kern im Rahmen der AWI-Initiative<br />

„<strong>Science</strong> goes Public“. Ziel<br />

dieser Initiative ist es, Problem-<br />

und Verantwortungsbewusstsein<br />

für Umweltfragen bei den Schülern<br />

zu erzeugen und sie zur<br />

Diskussion möglicher Lösungen<br />

in der Öffentlichkeit zu motivieren.<br />

Hierzu zählen die Entwicklung<br />

neuer Konzepte für ein<br />

nachhaltiges Management ihrer<br />

Umwelt bis hin zu Sanierungs-<br />

und Säuberungsstrategien für<br />

die Bremerhavener Häfen, Konfliktmanagement<br />

mit Firmenmitarbeitern<br />

und Förderung der<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen.<br />

Report <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> AWI-<br />

BAH Helgol<strong>and</strong><br />

Karen H. Wiltshire<br />

Aufgrund eines intensiven<br />

Dialogs von Dezember 2004<br />

<strong>–</strong> Februar 2005 zwischen<br />

Wissenschafterinnen und Wissenschaftlern<br />

der BAH (2/3<br />

weiblich) und Sozialarbeitern,<br />

Lehrern und den Gemeindevertretern<br />

auf Helgol<strong>and</strong>, haben<br />

wir, von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>, die<br />

Bedürfnisse der Inselkinder im<br />

Bezug auf Bildung und generelle<br />

intellektuelle Anregung analysiert.<br />

Diese kleine und isolierte<br />

Gemeinde in der Nordsee, 70 km<br />

vom Festl<strong>and</strong>, hat 1500 ständige<br />

Einwohner, von denen 180 in<br />

der Wissenschaft tätig sind.<br />

Das <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Projekt auf<br />

Helgol<strong>and</strong> hat vier Hauptziele<br />

herausgearbeitet:<br />

1. die Öffentlichkeit für die<br />

Meereswissenschaft zu interessieren,<br />

indem weibliche <strong>Ambassadors</strong><br />

eingesetzt werden,<br />

2. bei Kindern (Mädchen und<br />

Jungen auf Helgol<strong>and</strong> erhalten<br />

gleich wenig Anregung) durch<br />

außerschulische Aktivitäten (ab<br />

3 Jahren) Interesse an Meereswissenschaft<br />

wecken,<br />

3. bei Kindern (Mädchen und<br />

Jungen auf Helgol<strong>and</strong> erhalten


Berichte an die EU<br />

gleich wenig Anregung) durch<br />

schulische Maßnahmen Interesse<br />

an Meereswissenschaft<br />

wecken,<br />

4. in der Gesamtbevölkerung<br />

das Interesse für die wissenschaftlichen<br />

Maßnahmen<br />

wecken und ihre Kenntnisse<br />

über das sie umgebende Meer<br />

erweitern.<br />

Um diesen Zielen näher zu<br />

kommen, haben wir sechs Unterprojekte<br />

eingerichtet, die zur<br />

Hälfte von den Frauen am Institut<br />

geleitet werden:<br />

1. Das Film- und Aquariumprogramm<br />

für Kindergartenkinder:<br />

Wissenschaftliches Filmprogramm<br />

und Aquariumsführungen<br />

für Kindergartenkinder.<br />

Mehr als 3 Meeresfilme wurden<br />

gezeigt und 10 Aquariumsführungen<br />

wurden durchgeführt.<br />

2. Tage der Offenen Tür: Zwei<br />

Tage der offenen Tür mit speziellem<br />

praktischen Training für<br />

Kinder mit einer Rallye über<br />

Meeresthemen (mit Preisen wie<br />

ein Mikroskop), über 80 Kinder<br />

nahmen teil (150 gehen in<br />

die Schule). Dies schloss eine<br />

Fernsehübertragung ein (am<br />

deutschen Tag der Biovielfalt),<br />

in dem Frauen über die Bedeutung<br />

der Biovielfalt referierten.<br />

AWI und Helgol<strong>and</strong> haben einen<br />

Preis in dem bundesdeutschen<br />

Programm „L<strong>and</strong> der Ideen“<br />

gewonnen, der von einer der<br />

Frauen des Instituts entgegengenommen<br />

wurde. Zahlreiche<br />

Artikel wurden darüber veröffentlicht.<br />

3. Schulprojekt für jüngere<br />

Kinder: Zusammen mit Lehrern<br />

haben wir ein Projekt organisiert,<br />

in dem eine Schulklasse<br />

die Biologie und Chemie von<br />

Süß- und Salzwassersystem<br />

untersucht hat. Den Höhepunkt<br />

bildete ein gemeinsamer Nachmittag<br />

von Schule und BAH,<br />

wo die Ergebnisse in Poster<strong>for</strong>m<br />

gezeigt und von Lehrerinnen<br />

und Wissenschafterlinnen vorgestellt<br />

wurden. Die Presse war<br />

auch hier dabei. 12 Kinder haben<br />

teilgenommen.<br />

4. Schulprojekt für ältere Kinder:<br />

Zusammen mit Lehrern<br />

haben wir ein Projekt für ältere<br />

Kinder organisiert, in dem wir<br />

über acht Monate lang ein Mikroskop<br />

von Grund auf gebaut<br />

und dabei den Kindern die<br />

Grundlagen der optischen Physik<br />

und die Mikroskopie erklärt<br />

haben. Die Kinder wurden von<br />

der Werkbank bis zur<br />

Berechnung der optischen<br />

Brennweite begleitet. Sie haben<br />

gelernt, Mikororganismen zu<br />

bestimmen und über ihre Arbeit<br />

vorzutragen.<br />

5. Sommerprogramm im BAH:<br />

Zusammen mit dem Jugendarbeiter<br />

auf Helgol<strong>and</strong> haben wir<br />

organisierten Jugendgruppen<br />

die Meeres<strong>for</strong>schung näher<br />

gebracht <strong>–</strong> dies geht von Mikrobiologie<br />

bis zur Aquakultur<br />

und findet während der ganzen<br />

Sommerferien statt<br />

6. Zusätzliches Programm für<br />

Schulkinder: Nachdem wir herausgefunden<br />

haben, dass die<br />

nachmittägliche Langeweile<br />

das größte Problem der Schüler<br />

ist, insbesondere in den kalten<br />

Monaten auf Helgol<strong>and</strong>, haben<br />

wir ein neues Projekt gestartet:<br />

wir haben den Grundstein für<br />

ein Meilensteinprojekt gelegt,<br />

um den Schulkindern eine<br />

Alternative zu den „Rumhängnachmittagen“<br />

zu bieten. Ein<br />

organisiertes extrakurrikulares<br />

Nachmittagsbildungsprogramm<br />

wird nächstes Jahr in Zusammenarbeit<br />

von Eltern, AWI, der<br />

Schule und dem Deutschen Arbeiterwohlfahrtverb<strong>and</strong><br />

starten.<br />

Zusätzliche In<strong>for</strong>mation:<br />

Im Durchschnitt waren die<br />

weiblichen Wissenschaftlerinnen<br />

der BAH einmal alle drei<br />

Wochen im Fernsehen zu sehen,<br />

Frauen hielten fünf öffentliche<br />

Vorträge, vier Radiointerviews<br />

und mehr als 15 Zeitungsartikel<br />

wurden geschrieben über die<br />

Frauen in der Forschung in der<br />

BAH in 2006.<br />

1. DKFZ Veranstaltung „Tür<br />

zur Wissenschaft“<br />

am 14. Februar 2006 in the<br />

Pädagogische Hochschule Heidelberg<br />

- Angela Risch, Barbara<br />

Bertram, beide Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Heidelberg<br />

Anja Lembens, Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg, Barbara<br />

Huppertz, St. Raphael-Realschule<br />

Heidelberg<br />

“Hab ich Sie richtig verst<strong>and</strong>en?”<br />

Der junge Mann springt<br />

auf und stellt sich vor das<br />

Publikum. „Sie glauben Sie<br />

können unterscheiden zwischen<br />

Menschen mit ‚guten’<br />

und ‚schlechten’ Genen?“ Er<br />

unterbricht die wissenschaftliche<br />

Präsentation unserer<br />

Ambassador Angela Risch,<br />

Privatdozentin am Deutschen<br />

Krebs<strong>for</strong>schungszentrum, die<br />

gerade über die Wahrscheinlich<br />

einer Krebserkrankung spricht.<br />

Für diese These hat sie die Gene<br />

von verschiedenen Cytochrom<br />

P450 und Glutathion-S Transferase-Unterarten<br />

entschlüsselt.<br />

Der junge Mann fährt <strong>for</strong>t: „Sie<br />

denken, dass die ‚guten’ Genvarianten<br />

zur Entgiftung von<br />

Umweltgiften wie Zigarettenrauch<br />

und die ‚schlechten’ Gene<br />

zur Giftung dieser Substanzen<br />

führen?“ Angela Risch macht es<br />

überhaupt nichts aus, dass sie<br />

in ihrer Präsentation unterbrochen<br />

wird. Der Grund dafür ist<br />

Teil der Choreographie dieses<br />

Abends.<br />

Studierende der Pädagogischen<br />

Hochschule Heidelberg stellen<br />

zusammen mit Schülerinnen<br />

der 10. Klasse der St. Raphael-<br />

Schule Heidelberg, szenisch dar,<br />

worüber Angela Risch gerade<br />

gesprochen hat.<br />

Die Schülerinnen sitzen in<br />

einem großen Kreise und bilden<br />

eine Zelle, während zwei<br />

Studierende die Produkte<br />

darstellen, die bei der Verstoffwechselung<br />

der Umweltgifte in<br />

der Zelle entst<strong>and</strong>en sind. Wenn<br />

ein Best<strong>and</strong>teil von Zigarettenrauch<br />

wie z.B. Benzo-a-pyren,<br />

in die Zelle eindringt, dann wird<br />

es zuerst vom Enzym in ein<br />

Stoffwechselprodukt umgew<strong>and</strong>et,<br />

das viel giftiger ist als das<br />

Originalprodukt. Dies wird symbolisiert<br />

durch Hinzufügen von<br />

zwei Teufelshörnern zu einem<br />

roten Ball.<br />

Das zweite Enzym macht dieses<br />

Produkt nun unschädlich durch<br />

einen Schritt, dargestellt durch<br />

zwei Engelsflügel, die die Teufelshörner<br />

verdecken. Es hängt<br />

von der Geschwindigkeit dieser<br />

beiden Prozesse ab, ob die giftige<br />

Substanz neutralisiert und<br />

aus dem Körper transportiert<br />

wird. Wenn das zweite Enzym<br />

langsamer ist als das erste,<br />

werden mehr giftige Substanzen<br />

produziert, was nach einem langen<br />

Prozess zu einer Krebszelle<br />

führen kann.<br />

Welche Menschen „gute“ oder<br />

„schlechte“ Gene besitzen,<br />

ist das Forschungsobjekt von<br />

Dr. Risch. Um ihre Arbeit zu<br />

veranschaulichen, werden die<br />

Schülerinnen gebeten, ihre Forschungsergebnisse<br />

darzustellen<br />

in der Weise, dass die Gesunden<br />

eine blaue Kappe aufhaben und<br />

diejenigen, die an einer malignen<br />

Erkrankung leiden, gelbe<br />

Kappen tragen.<br />

Als Angela Risch die Schülerinnen<br />

bittet zu zeigen, was sie<br />

in ihren Hosentaschen haben,<br />

zeigt sich, dass einige rote Ta-<br />

55


schentücher und <strong>and</strong>ere grüne<br />

in Händen halten. Die Taschentücher<br />

sollen die Gene darstellen,<br />

die für ihre Giftigkeit oder<br />

Entgiftung stehen.<br />

Angela Risch erklärt den Zuhörern,<br />

dass sie in komplizierten<br />

Experimenten untersucht, welche<br />

Genarten dafür verantwortlich<br />

sind, dass einige Menschen<br />

die Gifte gut ausscheiden, während<br />

<strong>and</strong>ere es nicht so gut können<br />

und daher einem größeren<br />

Krebsrisiko ausgesetzt sind. Ihr<br />

Ziel ist die Erstellung eines Markerprofils<br />

zur Identifizierung<br />

der Menschen, die ein höheres<br />

Lungenkrebsrisiko haben. Zu<br />

diesem Zweck untersucht sie die<br />

genetische Vielfalt in menschlichen<br />

Genen, die für Verstoffwechselung<br />

zuständig sind.<br />

Die Szenen sind Teil einer öffentlichen<br />

Vorlesungsreihe mit<br />

dem Titel “Der Wert der Bildung<br />

in Naturwissenschaften“, die<br />

jeden Dienstag in der Pädagogischen<br />

Hochschule stattfindet.<br />

Die Präsentation resultiert aus<br />

einer Kooperation zwischen Dr.<br />

Risch vom DKFZ und Dr. Anja<br />

Lembens von der Pädagogischen<br />

Hochschule, Heidelberg.<br />

Es war auch die erste Veranstaltung<br />

im Rahmen des EU-Projektes<br />

“<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

<strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>”<br />

und wurde von Studierenden im<br />

Rahmen ihrer Lehrerausbildung<br />

durch Dr. Lembens, 10.-Klässlern<br />

der St. Raphael-Realschule<br />

und ihrer Lehrerin Barbara<br />

Huppertz und von Akademikern<br />

tätig in Lehrerausbildung und<br />

der Öffentlichkeit, besucht.<br />

Die Kooperation zwischen DKFZ<br />

und PH soll zu einer Förderung<br />

des öffentlichen Interesses<br />

an Naturwissenschaften und<br />

wissenschaftlicher Bildung<br />

beitragen, welches nötig zum<br />

56<br />

Verständnis von Wissenschaft<br />

und besserer Einsicht ist.<br />

Der Effekt dieser Projektarbeit ist<br />

offensichtlich: Die Ambassador<br />

von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Dr. Angela<br />

Risch wird bekannter und zweitens<br />

wurde wissenschaftliche Arbeit<br />

einer breiten Öffentlichkeit<br />

transparenter gemacht. Auf hohem<br />

wissenschaftlichem Niveau<br />

hat Dr. Risch ihre Ergebnisse in<br />

ihrer eigenen wissenschaftlichen<br />

Ausdrucksweise vorgestellt. Die<br />

Studierenden der Pädagogischen<br />

Hochschule hatten die Fakten zu<br />

durchdringen und die wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse an die<br />

Schüler zu vermitteln. In ihrem<br />

Lehrerseminar „Lehren und Lernen<br />

der Naturwissenschaften“<br />

diskutieren Dr. Lembens und ihre<br />

Studierenden verschiedene Wege<br />

Wissen an Schüler und Öffentlichkeit<br />

weiterzugeben.<br />

Die nächste Veranstaltung von<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> ist eine Nichtraucherkampagne,<br />

die für den 11.<br />

April geplant ist. Sie wird von<br />

Schülerinnen der 10. Klassen für<br />

jüngere Kinder präsentiert. Es<br />

basiert auf dem Wissen, das die<br />

Studierenden ihnen vermittelt<br />

haben. Diese Präsentation wird<br />

sich auch mit den Risiken von<br />

Lungenkrebs beschäftigen und<br />

lenkt das Augenmerk insbesondere<br />

auf die toxischen Effekte<br />

des Rauchens.<br />

Die Idee hinter diesem Konzept<br />

nennt sich „Kaskadenlernen“,<br />

weil Wissen besser Schritt für<br />

Schritt vermittelt werden kann.<br />

2. DKFZ Veranstaltung<br />

„Zigaretten teeren den Weg<br />

zum Tod“<br />

11. April 2006<br />

Hilde Domin Saal der Stadtbücherei<br />

Heidelberg, Poststraße 15<br />

Angela Risch, Barbara Bertram,<br />

beide Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />

Anja Lembens,<br />

Pädagogische Hochschule Heidelberg,<br />

Barbara Huppertz, St.<br />

Raphael-Realschule Heidelberg<br />

Entscheidung fürs Leben <strong>–</strong> und<br />

gegen Zigaretten Aufklärungsaktion<br />

für eine rauchfreie Schulzeit<br />

Mit ihrem Slogan „Zigaretten<br />

teeren den Weg zum Tod“ brachten<br />

es die Schülerinnen der St.<br />

Raphael-Realschule Heidelberg<br />

ohne Umschweife auf den Punkt.<br />

Ziel einer Veranstaltung, die sie<br />

in Kooperation mit einer Wissenschaftlerin<br />

des Deutschen<br />

Krebs<strong>for</strong>schungszentrums und<br />

der Pädagogischen Hochschule<br />

Heidelberg geplant und durchgeführt<br />

haben, war es, Schülerinnen<br />

und Schüler aus dem<br />

Raum Heidelberg für eine rauchfreie<br />

Schulzeit zu motivieren.<br />

In intensiver Zusammenarbeit<br />

mit Privatdozentin Dr. Angela<br />

Risch vom DKFZ, Dr. Anja Lembens<br />

von der Pädagogischen<br />

Hochschule Heidelberg und<br />

ihrer Lehrerin Barbara Huppertz<br />

hatten die Schülerinnen der<br />

Klasse 10b ein abwechslungsreiches<br />

Veranstaltungskonzept<br />

entwickelt, das ohne erhobenen<br />

Zeigefinger über Beweggründe<br />

und Risiken des Tabakrauchens<br />

aufklären sollte. Auf unkonventionelle<br />

Art und Weise wollten<br />

die Schülerinnen <strong>and</strong>ere SchülerInnen<br />

in<strong>for</strong>mieren und ihnen<br />

damit gute und wissenschaftlich<br />

fundierte Gründe für das Nichtrauchen<br />

präsentieren. Dabei<br />

nutzten sie sowohl Elemente<br />

des szenischen Spiels als auch<br />

Forschungsergebnisse aus erster<br />

H<strong>and</strong>: Die Wissenschaftlerin Dr.<br />

Angela Risch aus der Abteilung<br />

Toxikologie und Krebsrisikofaktoren<br />

im Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

war mit einem<br />

Vortrag über ihre aktuelle Forschungsarbeit<br />

aktiv in die Aufklärungskampagne<br />

eingebunden.<br />

Die Schülerinnen lernten von der<br />

Wissenschaftlerin wie Schad-<br />

stoffe aus dem Tabakrauch im<br />

Körper weiterverarbeitet werden.<br />

Stoffwechselenzyme verändern<br />

die Schadstoffe, damit sie vom<br />

Körper ausgeschieden werden<br />

können, bevor sie in den Zellen<br />

Schäden anrichten die zur<br />

Krebsentstehung führen können.<br />

Leider funktioniert dies nicht<br />

immer: verschiedene Menschen<br />

reagieren unterschiedlich empfindlich<br />

auf Schadstoffe aus dem<br />

Tabakrauch. Es ist derzeit nicht<br />

möglich, das individuelle Risiko<br />

von Einzelpersonen vorherzusagen,<br />

daher ist und bleibt der beste<br />

Schutz vor Krebsentstehung<br />

die Vorbeugung, im aktuellen<br />

Fall das Nichtrauchen.<br />

Die Klasse hatte außerdem Kontakt<br />

mit der Thoraxklinik in Heidelberg<br />

aufgenommen und einen<br />

Patienten gewinnen können, der<br />

in aller Offenheit Rede und Antwort<br />

über seinen Lungenkrebs<br />

und die Prognosen st<strong>and</strong>. Das<br />

von zwei Schülerinnen kompetent<br />

geführte Interview hinterließ<br />

bei allen Anwesenden einen<br />

tiefen Eindruck.<br />

So gelang es an diesem Abend,<br />

einen Bogen von alltäglichen<br />

„Rauchanlässen“ der Jugendlichen<br />

über aktuelle Forschungserkenntnisse<br />

bis zur persönlichen<br />

Betroffenheit zu spannen.<br />

Bei dem In<strong>for</strong>mationsabend<br />

h<strong>and</strong>elte es sich um eine Veranstaltung<br />

im Rahmen des EU-<br />

Projekts „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“, das<br />

einen deutschen Beitrag zur EU-<br />

Fördermaßnahme „<strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong>“ darstellt.<br />

Sechs Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft,<br />

mehrere<br />

lehrerbildende Hochschulen und<br />

verschiedene Schulen sind an<br />

diesem Projekt beteiligt. Die Gesamtkoordination<br />

liegt in Händen<br />

der Gleichstellungsbeauftragten<br />

des DKFZ, Dr. Barbara<br />

Bertram. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> verfolgt<br />

dabei Ziele auf verschiedenen


Berichte an die EU<br />

Ebenen: Erstens geht es darum,<br />

die Bedeutung und die Arbeit<br />

von Frauen in der Wissenschaft<br />

sichtbarer zu machen und damit<br />

Rollenvorbilder für Mädchen<br />

und junge Frauen zu schaffen,<br />

zweitens sollen junge Menschen<br />

für die Wissenschaft begeistert<br />

werden. Nicht zuletzt ist das<br />

Ziel der Veranstaltungen, einen<br />

Beitrag zum Dialog zwischen<br />

Wissenschaft und Gesellschaft<br />

zu leisten.<br />

Der skizzierte Abend mit dem<br />

Titel „Zigaretten teeren den Weg<br />

zum Tod <strong>–</strong> deshalb sei gegen<br />

das Rauchen und entscheide<br />

dich für das Leben!“ f<strong>and</strong> am 11.<br />

April 2006, von 18.30 Uhr bis<br />

20.00 Uhr im großen Saal der<br />

Stadtbücherei Heidelberg statt.<br />

Die Aktion, die Teil der Reihe<br />

„<strong>Science</strong> goes Public“ ist, richtete<br />

sich speziell an die Klassenstufen<br />

sechs bis acht und ihre LehrerInnen.<br />

Mit einem selbst gestalteten<br />

Plakat wurde auch die<br />

interessierte Öffentlichkeit in<strong>for</strong>miert<br />

und eingeladen. Wie aus<br />

der Auswertung der anschließenden<br />

Fragebogenerhebung<br />

hervorging, war das Publikum<br />

im vollbesetzten Hilde Domin<br />

Saal besonders von der verständlichen<br />

und ansprechenden Präsentation<br />

des Themas durch die<br />

Schülerinnen angetan und wird<br />

gerne die Folgeveranstaltung<br />

weiterempfehlen.<br />

3. DKFZ Veranstaltung<br />

„Hautkrebs - manche Souvenirs<br />

bleiben ewig“<br />

19. Juli 2006, L<strong>and</strong>esmuseum<br />

für Technik und Arbeit in<br />

Mannheim<br />

Silvia Vosseler, Barbara Bertram,<br />

beide Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />

Heidelberg,<br />

Anja Lembens, Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg, Claudia<br />

Eysel und Gudrun Monshausenbeide<br />

Ursulinen-Gymnasium<br />

Mannheim<br />

Die junge Frau ist untröstlich.<br />

Gerade hat ihr der Hautarzt mitgeteilt,<br />

dass sie nach intensivem<br />

Sonnenbaden möglicherweise<br />

einen Hauttumor hat. Die endgültige<br />

Diagnose wird sie erst in<br />

einer Woche erfahren. Sie teilt<br />

sich einer älteren Freundin mit,<br />

die sie tröstet und mit ihr die<br />

vielfältigen Aspekte im Zusammenhang<br />

mit der Entstehung<br />

von Hautkrebs recherchiert.<br />

Wir befinden uns im Auditorium<br />

des L<strong>and</strong>esmuseums<br />

für Technik und Arbeit in<br />

Mannheim. Schülerinnen und<br />

Schüler der Jahrgangsstufe 12<br />

des Ursulinen-Gymnasiums<br />

Mannheim (Leitung Dr. Claudia<br />

Eysel und Gudrun Monshausen)<br />

sowie Studierende der Pädagogischen<br />

Hochschule Heidelberg<br />

aus dem Seminar „Didaktische<br />

Urteils- und H<strong>and</strong>lungsfähigkeit<br />

im naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht“ unter Leitung von<br />

Dr. Anja Lembens, stellen das<br />

Forschungsgebiet von Dr. Silvia<br />

Vosseler vom Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

vor: Hautkrebs<br />

und Angiogenese.<br />

Die junge Frau und ihre Freundin,<br />

eine Schülerin und eine<br />

Studentin, führen das Publikum<br />

auf ihrer Suche nach In<strong>for</strong>mationen<br />

durch den Abend. In<br />

verschiedenen Präsentationen<br />

(szenisches Spiel, Vortrag mit<br />

Powerpoint, Film etc) verpacken<br />

sie die schwierigen wissenschaftlichen<br />

Inhalte so, dass sie<br />

allgemein verständlich werden.<br />

Vorbereitet wurde die Veranstaltung<br />

im Rahmen des naturwissenschaftlichen<br />

Unterrichts.<br />

Die Schüler und Schülerinnen<br />

haben, unterstützt von Frau Dr.<br />

Vosseler und den Studierenden,<br />

die verschiedenen Themenbereiche<br />

erschlossen und in<br />

Gruppen weitgehend selbständig<br />

bearbeitet.<br />

Zunächst wird dargestellt, warum<br />

die UV-Strahlung der Sonne<br />

als zentraler Risikofaktor für die<br />

Entstehung von Hautkrebs angesehen<br />

wird. Hierzu erhält das<br />

Publikum einen Einblick in das<br />

Innere der Hautzellen, genauer<br />

gesagt, in den Zellkern, der die<br />

Erbin<strong>for</strong>mationen enthält. Auf<br />

der Bühne <strong>for</strong>miert sich ein<br />

überdimensionaler Ausschnitt<br />

der Erbsubstanz (DNA). Schülerinnen<br />

und Schüler mit farbigen<br />

Armmanschetten, die die vier<br />

DNA-Basen symbolisieren, stehen<br />

sich gegenüber und halten<br />

sich an den Händen. Das Enzym,<br />

das den DNA-Doppelstrang<br />

vor der so genannten Replikation<br />

in zwei Einzelstränge aufschneidet,<br />

wird dargestellt durch<br />

einen Studenten, der mit einer<br />

übergroßen Schere symbolisch<br />

die Verbindungen aufschneidet.<br />

Eine „Polizistin“, die ein Reparaturenzym<br />

verkörpert, tritt<br />

auf und sorgt für die Korrektur<br />

falscher Paarungen, die bei der<br />

Neubildung eines DNA-Strangs<br />

fatale Folgen haben können.<br />

Solche Fehler entstehen unter<br />

<strong>and</strong>erem durch UV-Einstrahlung.<br />

Am Ende des Vorgangs in<br />

der Zelle steht die Bildung eines<br />

Proteins (dargestellt von einer<br />

Schülerin). Sind zu viele Fehler<br />

z.B. durch Sonneneinstrahlung<br />

aufgetreten, dann können die<br />

Reparaturenzyme ihre Arbeit<br />

nicht mehr leisten und es entstehen<br />

veränderte, nicht voll<br />

funktionsfähige Proteine. Der<br />

Stoffwechsel der Zelle gerät aus<br />

dem Gleichgewicht und es kann<br />

Hautkrebs entstehen.<br />

Weiter geht es mit einer Szene,<br />

in der Maßnahmen dargestellt<br />

werden, wie man sich vor zu<br />

starker Sonneneinstrahlung<br />

schützen kann. Dabei kommen<br />

auch die verschiedenen Hauttypen<br />

des Menschen und ihre<br />

Besonderheiten zur Sprache.<br />

Großes Augenmerk legen die<br />

Präsentierenden auf die Risikofaktoren,<br />

die für die Entwicklung<br />

von Hautkrebs mitverantwortlich<br />

gemacht werden.<br />

Die beiden Moderatorinnen<br />

überlegen nun, welche neuen<br />

Erkenntnisse die moderne<br />

Krebs<strong>for</strong>schung über das<br />

Wachstum von Hauttumoren<br />

hat und ob daraus neue Beh<strong>and</strong>lungsmethoden<br />

entwickelt<br />

werden könnten. Als zuverlässige<br />

Quelle für diese In<strong>for</strong>mationen<br />

sprechen sie Dr. Silvia<br />

Vosseler vom Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

an, eine der<br />

<strong>Ambassadors</strong> von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>.<br />

Frau Vosseler stellt die Ergebnisse<br />

ihrer Forschung in einer<br />

Power Point Präsentation vor<br />

und beantwortet unter <strong>and</strong>erem<br />

die Fragen der Moderatorinnen<br />

danach, was eigentlich bei der<br />

Angiogenese, also der Neubildung<br />

von Blutgefäßen passiert<br />

und welche Bedeutung sie für<br />

das Tumorwachstum hat. Frau<br />

Vosseler illustriert ihre Erklärungen<br />

mit mikroskopischen<br />

Aufnahmen eines Tumors, der<br />

durch Ausschüttung von Botenstoffen<br />

die Bildung neuer Blutgefäße<br />

anregt, die Nahrung und<br />

Sauerstoff an den Tumor heranschaffen<br />

und ihm somit zum<br />

Wachstum verhelfen. Sie zeigt<br />

ebenfalls, dass die Er<strong>for</strong>schung<br />

dieser Vorgänge auch anh<strong>and</strong><br />

von Tierversuchen stattfindet.<br />

Eine Gruppe von Schülerinnen<br />

und Schülern hatte sich zusammen<br />

mit einer Studierenden der<br />

Frage gewidmet, ob diese Tierversuche<br />

tatsächlich unumgänglich<br />

sind. Im Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

haben sie<br />

sich sowohl über die Haltungsbedingungen<br />

der Tiere als auch<br />

die Versuche selbst in<strong>for</strong>miert<br />

und über ihren Besuch einen<br />

Film gedreht. In den kommentierten<br />

Filmszenen vermitteln<br />

sie dem Publikum, dass beim<br />

57


jetzigen St<strong>and</strong> der Kenntnisse,<br />

Tierversuche immer noch notwendig<br />

sind, diese aber strengen<br />

Auflagen sowie Kontrollen<br />

unterliegen und so durchgeführt<br />

werden müssen, dass die Tiere<br />

nicht unnötig leiden.<br />

Die im Zusammenhang mit<br />

der Er<strong>for</strong>schung, Diagnostik<br />

und Beh<strong>and</strong>lung von Krebserkrankungen<br />

aufkommenden<br />

ethischen Fragestellungen,<br />

werden nun in einer „Podiumsdiskussion“<br />

aufgegriffen. Diese<br />

Gruppe hatte sich zur Aufgabe<br />

gestellt, die widersprüchlichen<br />

Haltungen verschiedener gesellschaftlicher<br />

Gruppen zu dieser<br />

Thematik zu hinterfragen. Die<br />

Protagonisten, ein „Politiker der<br />

Grünen“, eine „Hausfrau“, ein<br />

„Priester“ und ein „Moderator“<br />

beweisen dabei beachtliches<br />

schauspielerisches Talent.<br />

In den zwei Stunden dieser<br />

Abendveranstaltung haben<br />

Studierende gemeinsam mit<br />

Schülerinnen und Schüler gezeigt,<br />

in welch vielfältiger Art<br />

und Weise ein hochkomplexes<br />

naturwissenschaftliches Thema<br />

bearbeitet werden kann. Frau<br />

Dr. Vosseler ermöglichte als<br />

Botschafterin von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

den Projektgruppen die direkte<br />

und konkrete Ausein<strong>and</strong>ersetzung<br />

mit Wissenschaft und<br />

Forschung. Mit dieser intensiven<br />

Zusammenarbeit und der<br />

öffentlichen Präsentation haben<br />

alle Beteiligten einen wichtigen<br />

Beitrag zum Dialog zwischen<br />

Wissenschaft und Gesellschaft<br />

geleistet.<br />

Das begeisterte Publikum nimmt<br />

neben den fachlichen In<strong>for</strong>mationen<br />

auch den Ratschlag, das<br />

Sonnenbaden nicht zu übertreiben,<br />

mit nach Hause.<br />

Übrigens muss noch nachgetragen<br />

werden, dass die junge<br />

58<br />

Frau, die befürchtet hat, an<br />

einem Hauttumor zu leiden<br />

und die mit ihrer Freundin von<br />

Szene zu Szene durch die ganze<br />

Präsentationen geführt hat, am<br />

Schluss von ihrem „Arzt“ mitgeteilt<br />

bekommt, dass die eingeschickte<br />

Probe negativ war und<br />

sie nicht an einem Hauttumor<br />

leidet. So nimmt dieses szenische<br />

Spiel einen glücklichen<br />

Ausgang.<br />

4. DKFZ Veranstaltung<br />

„Wissenschaft und Forschung<br />

- was geht mich<br />

das an?“<br />

5. Februar 2007 im Deutsches<br />

Krebs<strong>for</strong>schungszentrum, Heidelberg<br />

Angela Risch1, Anja Lembens2,<br />

Barbara Bertram1,<br />

1 Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Heidelberg, 2 Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg<br />

Viele Menschen stellen sich<br />

einen Professor vor wie den,<br />

der der gerade die Szene betritt,<br />

die ein chemisches Labor zeigt:<br />

etwas vertrottelt, angetan mit<br />

einem weißen Kittel und Brille.<br />

Der „Professor“ fängt an,<br />

einige Flüssigkeiten in Becher<br />

zu schütten während er unverständliche<br />

Worte murmelt. Die<br />

Flüssigkeit wird rot oder weiß<br />

und fängt an zu brodeln. Währenddessen<br />

rennt er zur Tafel,<br />

um die chemische Formel darauf<br />

zu verändern.<br />

Diese Szene gehört zu der 4.<br />

Veranstaltung des Projekts „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“. Sie trägt den Titel<br />

“Wissenschaft und Forschung<br />

<strong>–</strong> was geht mich das an?” und<br />

f<strong>and</strong> am 5. Februar 2007 im<br />

Deutschen Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />

Heidelberg, statt. In mehreren<br />

Szenen haben Studierende<br />

der Pädagogischen Hochschule,<br />

Heidelberg, dargestellt, warum<br />

Wissenschaft und Forschung für<br />

jedermann wichtig sein sollte.<br />

Dr. Lembens und ihre Studierenden<br />

erarbeiten in ihrem Seminar<br />

„Lehren und Lernen der Naturwissenschaften“<br />

verschiedene<br />

Wege, um Schülerinnen und<br />

Schülern und der Öffentlichkeit<br />

Wissen nahe zu bringen. Die<br />

Studierenden hatten die Aufgabe,<br />

die wichtigsten Fakten zu<br />

erarbeiten und dieses wissenschaftliche<br />

Wissen den Laien<br />

unter den Zuschauern in verständlicher<br />

Form zu vermitteln.<br />

Nach der Szene mit dem Professor<br />

erklärt eine der Studentinnen,<br />

wie die Öffentlichkeit<br />

einen Wissenschaftler sieht:<br />

Es ist immer ein Mann, er ist<br />

intelligent und geheimnisvoll,<br />

seine Arbeit ist gefährlich, seine<br />

Entdeckungen macht er zufällig<br />

und er arbeitet allein (z.B.<br />

Höttecke, 2004 1 ). Die Studentin<br />

beendet ihre Präsentation mit<br />

der Frage, ob dieses Bild eines<br />

Wissenschaftlers der Wirklichkeit<br />

entspricht. Eine Antwort<br />

gibt sie selbst: ein Wissenschaftler<br />

ist nicht immer ein<br />

Mann!<br />

Darauf folgt ein filmisches<br />

Portrait von PD Dr. Angela<br />

Risch, der “Ambassador” dieser<br />

Veranstaltung. Im Film werden<br />

das Labor von Angela Risch<br />

und ihr Büro gezeigt, außerdem<br />

einige Sequenzen der Arbeit, die<br />

von ihren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern ausgeführt werden.<br />

Frau Risch erklärt, wie Wissenschaft<br />

funktioniert: z.B. verbringen<br />

Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler nicht die meiste<br />

Zeit im Labor. Heutzutage geht<br />

viel Zeit drauf mit Schreiben<br />

von Anträgen auf Drittmittel,<br />

Berichten, wissenschaftlichen<br />

Abh<strong>and</strong>lungen, Vorbereitung<br />

von Vorlesungen und Sitzungen<br />

mit den Mitarbeitern etc.<br />

Ein weiterer Student präsentiert<br />

1 Höttecke, D. ( 00 ). Schülervorstel-<br />

lungen über die „Natur der Naturwissen-<br />

schaften“. In: Hößle, C., Höttecke, D. &<br />

Kircher, E. Lehren und Lernen über die Na-<br />

tur der Naturwissenschaften. Schneider<br />

Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler.<br />

einen Bericht über eine der<br />

berühmtesten Wissenschaftlerinnen,<br />

Marie Curie, die einzige<br />

Wissenschaftlerin, die zwei<br />

Nobel Preise verliehen bekam,<br />

einen für Physik und einen für<br />

Chemie. Ein Film mit Befragungen<br />

von jungen und älteren<br />

Personen machte offenbar, dass<br />

außer Marie Curie keine <strong>and</strong>ere<br />

Wissenschaftlerin der Öffentlichkeit<br />

bekannt war.<br />

Die anschließende Power Point<br />

Präsentation veranschaulicht<br />

die Stellensituation von<br />

Wissenschaftlerinnen in der<br />

<strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft, zu der<br />

auch das Deutsche Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

gehört. In den<br />

BAT Ia, Ib Stellen ist die Situation,<br />

verglichen mit den männlichen<br />

Stelleninhabern, nicht so<br />

schlecht, aber in den höheren<br />

Positionen (C3 und C4) finden<br />

sich praktisch keine weiblichen<br />

Wissenschaftlerinnen.<br />

Jetzt ist Angela Risch, die<br />

Ambassador des DKFZ, an der<br />

Reihe und präsentiert ihr Forschungsgebiet.<br />

Ihr Ziel ist die<br />

Erstellung eines Markerprofils<br />

zur Identifizierung der Menschen,<br />

die ein höheres Risiko<br />

haben, an Lungenkrebs zu<br />

erkranken als <strong>and</strong>ere. Zu diesem<br />

Zweck untersucht Angela<br />

Risch die genetische Vielfalt in<br />

menschlichen Genen, die für<br />

Verstoffwechselung zuständig<br />

sind.<br />

Um die Funktionsweise der<br />

Enzyme, die von Angela Risch<br />

vorgestellt wurden, zu veranschaulichen,<br />

spielen drei<br />

Studenten diese Enzyme. Die<br />

Wirkung dieser Enzyme besteht<br />

aus Aktivieren und Deaktivieren<br />

von DNA-schädigenden<br />

Substanzen <strong>–</strong> auf unseren Fall<br />

bezogen Benzo-[a]-Pyren,<br />

einem krebserregenden Stoff<br />

im Tabakrauch: Ein Student hat


Berichte an die EU<br />

einen intakten Schöpfer in der<br />

H<strong>and</strong>, während der <strong>and</strong>ere einen<br />

kaputten in Händen hält. Der<br />

dritte Student hat H<strong>and</strong>schellen<br />

angelegt und kann deshalb<br />

überhaupt nicht schöpfen. Die<br />

Botschaft ist klar: das erste Enzym<br />

kann richtig arbeiten, das<br />

zweite ist eingeschränkt funktionstüchtig<br />

und das dritte kann<br />

überhaupt nicht arbeiten.<br />

Anschließend beschreiben die<br />

Studenten Cumarin als Beispiel<br />

für giftige Substanzen in der<br />

Umwelt. Im Tierexperiment hat<br />

es sich sogar als krebserregend<br />

erwiesen. Cumarin ist ein Stoff<br />

der Pflanze cinnamomum cassiae,<br />

es h<strong>and</strong>elt sich um ein<br />

würziges Pulver, auch bekannt<br />

als Zimt. Wegen seiner Giftigkeit<br />

sollen Menschen nicht so<br />

viel Kuchen essen, der mit Zimt<br />

gewürzt ist (z.B. Ingwerbrot),<br />

besonders Kinder können geschädigt<br />

werden, wenn sie zu<br />

viel zimthaltige Süßigkeiten zu<br />

sich nehmen.<br />

Noch eine <strong>and</strong>ere kritische<br />

Substanz wird vorgestellt:<br />

Acrylamid. Diese Substanz entsteht,<br />

wenn kohlehydrat- und<br />

proteinhaltige Lebensmittel (z.B.<br />

Pommes Frittes) bei zu hoher<br />

Temperatur frittiert werden und<br />

dadurch krebserregend werden<br />

können. Deshalb sollen stärkehaltige<br />

Lebensmittel besser<br />

gedämpft als gebraten werden.<br />

Alle diese szenischen Darstellungen<br />

wurden durch kurze Dialoge<br />

zwischen dem “verrückten<br />

Professor” und der weiblichen<br />

„Wissenschaftlerin“ begleitet,<br />

die ihm die Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

in Wissenschaft und Forschung<br />

erklärte.<br />

Zum Schluss haben die Studierenden<br />

die Frage beantwortet,<br />

die im Titel der Veranstaltung<br />

„Wissenschaft und Forschung<br />

<strong>–</strong> was geht mich das an?“ gestellt<br />

wurde. Sie glauben, dass<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

uns alle angeht, da das Wissen<br />

uns einerseits von Gefahren<br />

der Umwelt schützt. Andererseits<br />

stellen Wissenschaft und<br />

Forschung interessante und<br />

zukunftsträchtige Arbeitsgebiete<br />

für Frauen und Männer dar. Die<br />

Zuhörer stimmen zu.<br />

5. DKFZ Veranstaltung<br />

„Taxi?! Zum Kern bitte!<br />

Gentherapie - die GENiale<br />

Therapie der Zukunft?!“<br />

16. Juli 2007 im L<strong>and</strong>esmuseum<br />

für Technik und Arbeit in<br />

Mannheim<br />

Stephanie Laufs und Barbara<br />

Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Heidelberg,<br />

Anja Lembens, Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg, Claudia<br />

Eysel, Gudrun Monshausen,<br />

beide Ursulinen-Gymnasium<br />

Mannheim<br />

Das junge Paar ist fassungslos.<br />

Gerade musste es von der<br />

Hausärztin erfahren, dass ihr<br />

Baby möglicherweise an einer<br />

sehr seltenen Krankheit leidet.<br />

Das Paar hatte die Ärztin aufgesucht,<br />

da ihm aufgefallen<br />

war, dass ihr Kind ständig krank<br />

war. Die Ärztin nimmt Blut ab<br />

und bestellt das Paar mit Kind<br />

wieder ein.<br />

Zwei Wochen später erfahren<br />

die Eltern, dass ihr Sohn an<br />

SCID erkrankt ist, einem Defekt<br />

des Immunsystems. SCID (engl.<br />

severe combined immunodeficiency;<br />

schwerer kombinierter<br />

Immundefekt).<br />

Typisch für SCID ist eine Fehlfunktion<br />

oder ein Mangel an<br />

T-Lymphozyten, was für eine<br />

Störung der zellulären Immunantwort<br />

bei allen SCID-Formen<br />

verantwortlich ist. Mehrere<br />

hinzu gerufene Expertinnen<br />

und Experten erklären die<br />

Ursachen und die möglichen<br />

Beh<strong>and</strong>lungsmethoden dieser<br />

Krankheit.<br />

Schülerinnen und Schüler der 10.<br />

und 12. Jahrgangsstufe des Ursulinen-Gymnasiums<br />

Mannheim<br />

(Verantwortliche Lehrerinnen:<br />

Dr. Claudia Eysel, Gudrun<br />

Monshausen) sowie Studierende<br />

der Pädagogischen Hochschule<br />

Heidelberg aus dem Seminar<br />

„Didaktische Urteils- und H<strong>and</strong>lungsfähigkeit<br />

im naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht“ unter<br />

Leitung von Dr. Anja Lembens,<br />

treten zusammen in dem EUgeförderten<br />

Projekt „<strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ auf. Sie stellen<br />

das Forschungsgebiet von Dr.<br />

Stephanie Laufs vom Deutschen<br />

Krebs<strong>for</strong>schungszentrum vor. Dr.<br />

Laufs er<strong>for</strong>scht die molekulare<br />

Onkologie solider Tumoren mit<br />

dem Spezialgebiet Gentherapie.<br />

Weitere Szenen des Abends sind:<br />

• Vortrag von Dr. Laufs und<br />

Film in ihrem Labor, in dem sie<br />

ihre praktische Arbeit vorführt.<br />

Es h<strong>and</strong>elt sich im Einzelnen<br />

darum, defekte Gene im Zellkern<br />

von Kranken durch intakte<br />

Gene zu ersetzen.<br />

• In einem szenischen Spiel<br />

(Schwarzlichttheater) erklären<br />

die „AssistentInnen“ von Dr.<br />

Laufs, wie die „falschen Baupläne“<br />

in den Zellkernen des kranken<br />

Babys aufgespürt werden<br />

und wie die „richtigen Baupläne“,<br />

in eine „Genfähre“ verfrachtet,<br />

hier als Taxi dargestellt, zum<br />

Zellkern gebracht werden, um<br />

dort eingebaut zu werden.<br />

• Die letzte Szene zeigt die<br />

Eltern vor dem Fernsehgerät,<br />

in dem sie eine Talkshow über<br />

Wohl und Wehe der Gentherapie<br />

anschauen. Die dort versammelten<br />

ExpertInnen (unten) diskutieren<br />

vor dem Hintergrund<br />

ihrer Zugehörigkeit (Kirche,<br />

Ethikrat, Wissenschaft und Politik)<br />

und begrüßen oder lehnen<br />

die Gentherapie ab.<br />

DESY-Veranstaltungen im<br />

Rahmen von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

im April und Juni 2006<br />

Im Rahmen der 1. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

Veranstaltung bei DESY hat ein<br />

Physik Leistungskurs der 12.<br />

Klasse mit 9 Schülerinnen und<br />

11 Schülern mit ihrem Lehrer<br />

zusammen eineinhalb Tage<br />

(25./26. April 2006) lang DESY<br />

besucht. Am ersten Nachmittag<br />

führten sie Experimente zu<br />

Quantenphysik im Schülerlabor<br />

physik.begreifen durch. Der<br />

folgende Tag startete mit dem<br />

Zusammentreffen der SchülerInnen<br />

mit den <strong>Ambassadors</strong><br />

von DESY Dr. Elke Plönjes und<br />

Dr. Karen Rickers sowie drei<br />

DESY-Naturwissenschafterlinnen<br />

(Dr. Ute Krell, Karen Ong,<br />

Dr. Jenny List) und schloss ab<br />

mit einem erneuten Arbeiten im<br />

Quantenlabor.<br />

Das Treffen der <strong>Ambassadors</strong><br />

fing mit einem Vortrag zum<br />

Berufsfeld Naturwissenschaftlerinnen<br />

an. Mit der persönlichen<br />

Vorstellung der sehr verschiedenen<br />

Lebensläufe der 5 Naturwissenschaftlerinnen<br />

ging es in<br />

eine rege Diskussionsrunde mit<br />

den SchülerInnen mit Fragen<br />

vor allem zum Studium aber<br />

auch der Reflexion über die<br />

Motivation der Schülerinnen<br />

sich für Naturwissenschaften zu<br />

interessieren und ein Studium<br />

in dem Bereich anzugehen. Im<br />

Anschluss gab es eine Führung<br />

durch das Arbeitsumfeld der<br />

<strong>Ambassadors</strong>. Zu Gast waren<br />

drei Lehramtsstudierende<br />

(Chemie und Physik) des Projektseminars<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> der<br />

Universität Hamburg als Beobachter,<br />

da sie das Zusammentreffen<br />

der <strong>Ambassadors</strong> bei der<br />

2. Veranstaltung mit gestalten<br />

sollten..<br />

59


Das Treffen der <strong>Ambassadors</strong><br />

wurde bei der 2. Veranstaltung<br />

am 21. Juni von den Studierenden<br />

mitgestaltet und moderiert.<br />

Im Seminar entwickelten sie<br />

eine Gesamtkonzeption sowie<br />

kleine Sketche, um die SchülerInnen<br />

auf das Thema Frau und<br />

Wissenschaft einzustimmen. Die<br />

von den StudentInnen verwendeten<br />

vielfältigen didaktischen<br />

Methoden führten zu einer<br />

lebendigen Stimmung, so dass<br />

der direkte Kontakt zu den vier<br />

anwesenden Naturwissenschaftlerinnen<br />

(Karen Ong, Dr. Karen<br />

Rickers, Dr. Marion Kuhlmann,<br />

Dr. Christiane Risler) von den<br />

10 Schülerinnen und 1 Schüler<br />

rege genutzt wurde.<br />

4. DESY-Veranstaltung im<br />

Rahmen des EU-Projekts<br />

„<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

<strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />

am 30. /31.1. 2007 am DESY<br />

Forschungszentrum in Hamburg<br />

Karen Ong<br />

„Wissenschaftler für einen<br />

Tag“ - Das war das Motto<br />

des ersten Tages der 4. <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong> Veranstaltung am<br />

DESY Forschungszentrum am<br />

30./31.1.2007 zu dem 17 Schülerinnen<br />

und Schüler der Gesamtschule<br />

Mümmelmannsberg<br />

in Hamburg gekommen waren.<br />

Lehramtsstudentinnen und -studenten<br />

der Universität Hamburg<br />

haben im Rahmen des Seminars<br />

„Lehrerbildung und Spitzen<strong>for</strong>schung<br />

in Kooperation“ diese<br />

Veranstaltung mit gestaltet und<br />

vorbereitet. Schon in der Schule<br />

gab es für die teilnehmenden<br />

Schülerinnen und Schüler eine<br />

kleine Einführung in die Welt<br />

der Quanten und das „unmögliche“<br />

Verhalten von Mikroobjekten.<br />

In kleinen Forscherteams wurden<br />

im DESY Schülerlabor physik.begreifen<br />

Experimente zur<br />

60<br />

Quantenphysik durchgeführt.<br />

Die Studenten übernahmen<br />

dabei die Rolle von Gruppenleitern,<br />

die einen Forschungsauftrag<br />

an die Schüler weitergaben.<br />

Von der Konzeption des<br />

Versuchs über den Aufbau bis<br />

zweitestgehend selbstständig<br />

gearbeitet, wobei natürlich<br />

passende „Fachliteratur“ zur<br />

Verfügung st<strong>and</strong> und der Gruppenleiter,<br />

der hilfreichTipps<br />

geben konnte. Zum Abschluswurde<br />

das Rollenspiel dahingehend<br />

ausgebaut, dass die<br />

Schülerinund Schüler mit den<br />

Ergebnissen ihrer Experimente<br />

Forschungsgeld„einwerben“<br />

sollten und einer Jury in einem<br />

kleinen Vortrag das Experiment<br />

und die Ergebnisse vorstellten.<br />

Dabei wurde unterein<strong>and</strong>er diskutiert,<br />

welche Vor- und Nachteile<br />

die einzelnen Versuche mit<br />

sich bringen. ur Messung haben<br />

die Schüler weitestgehend<br />

selbstständig gearbeiotet, wobei<br />

natürlich „passende“ Fachliteratur<br />

zur Verfügung st<strong>and</strong> und<br />

der Gruppenleiter, der hilfreiche<br />

Tipps eben konnte. Zum Abschluswurde<br />

das Rollenspiel dahingehend<br />

ausgebaut, dass die<br />

Schülerinund Schüler mit den<br />

Ergebnissen ihrer Experimente<br />

Forschungsgeld„einwerben“<br />

sollten und einer Jury in einem<br />

kleinen Vortrag das Experiment<br />

und die Ergebnisse vorstellten.<br />

Dabei wurde unterein<strong>and</strong>er diskutiert,<br />

welche Vor- und Nachteile<br />

die einzelnen Versuche mit<br />

sich bringen.<br />

Das Ziel dieser Veranstaltung<br />

war, in einem Rollenspiel, das<br />

allen Beteiligten offensichtlich<br />

Spaß gemacht hat, zu verdeutlichen,<br />

was alles zur Arbeit des<br />

Wissenschaftlers dazugehört. Im<br />

Kleinen wurde der wissenschaftliche<br />

Prozess von der Problemstellung<br />

bis zur Präsentation<br />

nachvollzogen.<br />

Am zweiten Tag haben sich die<br />

Schülerinnen und Schüler mit<br />

Wissenschaftlerinnen des DESY<br />

Forschungszentrums getroffen.<br />

In einem kleinen Einführungsvortrag<br />

wurde erst einmal vorgestellt,<br />

was man als Wissenschaftler<br />

neben dem praktischen<br />

Experimentieren noch alles zu<br />

tun hat. Darüber hinaus wurde<br />

auch die Situation der Frauen in<br />

der Wissenschaft kurz beleuchtet.<br />

Zur Auflockerung der Veranstaltung<br />

führten Studenten<br />

der Universität Hamburg Szenen<br />

aus dem Alltag vor, in denen<br />

gezeigt wurde, wie Mädchen<br />

und Jungen mehr oder weniger<br />

bewusst ihre Rolle in der Gesellschaft<br />

zugewiesen wird.<br />

Insgesamt vier Wissenschaftlerinnen<br />

stellten sich und ihren<br />

Werdegang vor. Im Laufe der<br />

darauf folgenden Diskussion<br />

wurden Fragen zur Arbeit<br />

eines Wissenschaftlers gestellt<br />

aber auch viele gesellschaftliche<br />

Aspekte angesprochen.<br />

In kleineren Runden wurden<br />

einige der Themen noch einmal<br />

aufgegriffen und vertieft. Im<br />

Anschluss wurden die Arbeitsplätze<br />

der Wissenschaftlerinnen<br />

besichtigt. Während der Laborführung<br />

gab es sehr viel Raum<br />

für Fragen zum Experiment.<br />

Mit dieser Veranstaltung haben<br />

die <strong>Ambassadors</strong> den Schülerinnen<br />

und Schülern einen<br />

realistischen Einblick in die<br />

Arbeitswelt des Wissenschaftlers<br />

geben können.<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />

goes Public - 1. Veranstaltung<br />

des DLR<br />

Ambassador Dr. B. Saruhan-<br />

Brings<br />

Das erste Deliverable für DLR in<br />

<strong>Science</strong> goes public stellte die<br />

Veranstaltung am Dienstag, 7.<br />

Februar 2006, 10-17 Uhr, dar.<br />

16 SchülerInnen im Alter von<br />

17 bis 19 Jahren (12. und 13.<br />

Klasse Leistungskurs des Königin-Luise-Gymnasiums<br />

Köln)<br />

haben unter der Leitung ihrer<br />

Klassenlehrerin Frau Marlene<br />

Walter, an dieser Veranstaltung<br />

teilgenommen<br />

Die Veranstaltung war zweigeteilt:<br />

Die Vormittagsgruppe<br />

hat das Scholl-Labor im DLR<br />

besucht wo sie eigene Experimente<br />

durchführen konnte.<br />

Nach einer Einführung durch<br />

Dr. R. Bräucker über „Gravitationsbiologie“<br />

führten jeweils<br />

Fünfergruppen verschiedene<br />

Experimente durch. Die Experimente<br />

beschäftigten sich mit<br />

Gravitationsbiologie, Materialien<br />

und fehlender Gravitation:<br />

• Introduction Gravitation Biology<br />

(Dr. Richard Bräucker)<br />

• Experiment Gravitation Biology<br />

(Oliver Grundmanns)<br />

• Experiment Lack of Gravity<br />

(Dr. Richard Bräucker)<br />

• Experiment Materials (Andreas<br />

Wack)<br />

• Experiment Materials Andreas<br />

Wack)<br />

• Experiment Gravitation Biology<br />

(Oliver Grundmanns)<br />

• Experiment Lack of Gravity<br />

(Jan Bechert)<br />

Die Nachmittagsgruppe hat<br />

das Material<strong>for</strong>schungsinstitut<br />

besucht. Sie wurde durch Dr.<br />

Saruhan-Brings empfangen,<br />

die auch die Bedeutung und die<br />

Wichtigkeit von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

dargestellt hat. Drei Kolleginnen<br />

des Instituts haben Vorträge<br />

über „Aerodynamik und Luftfahrt-Turbinenkomponenten“<br />

(Andrea Ebach), „Material für<br />

Turbinen“ (Dr. Bilge Saruhan-<br />

Brings) und „Haltbarkeit für<br />

Luftfahrtkomponenten“ (Dr.<br />

Marion Bartsch) gehalten.<br />

Nach diesen Präsentationen<br />

besuchten die Schülerinnen


Berichte an die EU<br />

verschiedene Labors des Instituts<br />

in zwei Gruppen, und<br />

konnten dadurch das vorher<br />

Gehörte und Gesehene vertiefen<br />

und gewannen einen Eindruck<br />

über die technisch dominierte<br />

tägliche Arbeit einer(s)<br />

Wissenschaftler(s)in.<br />

• Laboratory Surface Coating<br />

Technologies<br />

• Laboratory Thermal Fatigue<br />

• Laboratory Thermal Fatigue<br />

experiments<br />

• Laboratory Surface Coating<br />

tech<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />

goes Public - 2. Veranstaltung<br />

des DLR<br />

Die 2. Veranstaltung des Workpackage<br />

“<strong>Science</strong> goes public”<br />

wurde von DLR speziell für<br />

den Biologie-Leistungskurs des<br />

Antonius-Kollegs in Neunkirchen/Seelscheid<br />

organisiert und<br />

f<strong>and</strong> am Montag, 30. Oktober<br />

2006 von 9-13 Uhr statt. 21<br />

Schülerinnen und Schüler der<br />

12. Klasse haben an dieser Veranstaltung<br />

unter der Führung<br />

ihrer Biologielehrerin, Frau M.<br />

Kramer-Fischer, teilgenommen.<br />

Die Veranstaltung best<strong>and</strong> aus<br />

einer Vorlesungsreihe und Laborbesuchen.<br />

Die Vorlesungen<br />

wurden durch Dr. Ruth Hemmersbach<br />

und Petra Frings vom<br />

Institut für Flug- und Weltraummedizin<br />

des DLR gehalten.<br />

Der Inhalt der Vorlesung von<br />

Dr. Hemmersbach war die Gravitationsbiologie.<br />

Sie erklärte<br />

ihre Forschungen an Mikroorganismen<br />

bezüglich der Auswirkungen<br />

fehlender Schwerkraft<br />

und dem daraus resultierenden<br />

Verhalten und die Beweglichkeit<br />

der Mikroorganismen sowie die<br />

Beeinflussung ihrer strukturellen<br />

und biologischen Substanz.<br />

Der Titel der zweiten Gesprächsrunde<br />

hieß: “Überleben im Welt-<br />

raum <strong>–</strong> wie bleiben Astronauten<br />

gesund”? Frau Frings hat ihre<br />

Studien am lebenden Menschen<br />

durchgeführt und zeigte, wie die<br />

Knochenstruktur unter der fehlenden<br />

Schwerkraft leidet und<br />

wie die Ernährung der Astronauten<br />

angepasst werden muss,<br />

um diese Defizite während ihres<br />

Aufenthalts im Weltraum auszugleichen.<br />

Nach den Vorträgen wurden die<br />

Schüler durch die Mikrobiologie-Labore<br />

geführt, wo die Flugvorbereitungen<br />

für die Mikrobakterien<br />

durchgeführt wurden.<br />

Corinna Panitz, die Leiterin des<br />

Projekts, erklärte, wie die Bakterienmuster<br />

präpariert werden<br />

und was nach deren Platzierung<br />

im Raumfahrzeug und ihrer<br />

Unterbringung im Modul passiert.<br />

Sie erklärte, unter welchen<br />

Bedingungen das Überleben<br />

getestet wird und warum es<br />

wichtig ist, die Mikroorganismen<br />

unter realen Bedingungen<br />

zu testen. Schließlich zeigte sie,<br />

wie man sich für amerikanische<br />

oder russische Weltraumflüge<br />

anmeldet.<br />

Mit diesen Ausführungen gab<br />

sie einen Einblick in die tägliche<br />

Routine einer Wissenschaftlerin<br />

in der Weltraummedizin und<br />

den Bezug ihres Grundstudiums<br />

Biologie zu ihrer Arbeit und<br />

auch die Internationalität ihrer<br />

Arbeit. In einem zweiten Labor<br />

wurden die Einrichtungen zu<br />

den Tests auf der Erde besucht.<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />

goes Public - 3. Veranstaltung<br />

des DLR<br />

Die 3. Veranstaltung des DLR<br />

im Workpackage “<strong>Science</strong> goes<br />

public“ wurde von Schülerinnen<br />

des Stadt-Gymnasiums Köln-<br />

Porz besucht und hat am Mittwoch,<br />

8. November 2006, 9-13<br />

Uhr, stattgefunden.<br />

17 Schülerinnen der 10., 11., 12.<br />

und 13. Klassen des Stadt-Gymnasiums<br />

haben mit ihrer Biologielehrerin<br />

Felicitas Greineder<br />

diese Veranstaltung besucht.<br />

Die Schülerinnen waren aus<br />

den Biologie-, Mathematik- und<br />

Physik-Leistungskursen.<br />

Die Veranstaltung best<strong>and</strong> aus<br />

einem Vortragsteil und Laborbesuchen.<br />

Die Vorträge wurden<br />

von Elke Rabbow und Petra<br />

Frings vom Institut für Raumfahrtmedizin<br />

des DLR gehalten.<br />

Der Inhalt des Vortrags von<br />

Frau Rabbow befasste sich mit<br />

dem Leben im Weltall. Sie erklärte<br />

die Ziele der ausgeführten<br />

strahlenbiologischen Weltraumexperimente.<br />

Sie erklärte<br />

die Testbedingungen und ihren<br />

Bezug zu wissenschaftlichen<br />

Studien.<br />

Der Titel der zweiten Gesprächsrunde<br />

hieß: “Überleben im Weltraum<br />

<strong>–</strong> wie bleiben Astronauten<br />

gesund”? Frau Frings hat ihre<br />

Studien am lebenden Menschen<br />

durchgeführt und zeigte, wie die<br />

Knochenstruktur unter der fehlenden<br />

Schwerkraft leidet und<br />

wie die Ernährung der Astronauten<br />

angepasst werden muss,<br />

um diese Defizite während ihres<br />

Aufenthalts im Weltraum auszugleichen.<br />

Nach den Vorträgen wurden<br />

die Schüler durch die Mikrobiologie-Labore<br />

geführt, wo die<br />

Flugvorbereitungen der Mikrobakterien<br />

durchgeführt werden.<br />

Corinna Panitz, die Leiterin des<br />

Projekts, erklärte wie die Bakterienproben<br />

präpariert werden,<br />

was nach deren Platzierung im<br />

Raumfahrzeug und ihrer Unterbringung<br />

im Modul passiert,<br />

unter welchen Bedingungen das<br />

Überleben getestet wird, warum<br />

es wichtig ist, die Mikroorganismen<br />

unter realen Bedingungen<br />

zu testen. Schließlich erklärte<br />

sie, wie man sich für amerikanische<br />

oder russische Weltraumflüge<br />

anmeldet, um solche<br />

Experimente durchzuführen.<br />

Sie gab einen Einblick in die<br />

tägliche Routine einer Wissenschaftlerin<br />

in der Weltraummedizin<br />

und auch die Internationalität<br />

ihrer Arbeit. Sie gab Empfehlungen<br />

für das kommende<br />

Studium und die Berufswahl. Es<br />

wurde durch die DLR-Mitarbeiter,<br />

die an der Organisation<br />

teilnahmen, darauf hingewiesen,<br />

dass Praktika in allen DLR-Instituten<br />

angeboten werden.<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />

goes Public - 4. Veranstaltung<br />

des DLR<br />

im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum<br />

Köln am 8. März<br />

2007<br />

„Leben in der Schwerelosigkeit“<br />

Dr. B. Saruhan-Brings, Ambassador<br />

DLR<br />

20 Schüler/Schülerinnen im<br />

Alter von 17 bis 19 Jahren des<br />

Antoniuskolleg in Neunkirchen<br />

(11. Klasse Bio-Leistungskurse)<br />

haben unter der Leitung ihrer<br />

Biologielehrerin Frau Margit<br />

Kramer-Fischer an der Veranstaltung<br />

teilgenommen. Die<br />

Gruppe wurde diesmal gemischt<br />

aus Schüler und Schülerinnen<br />

gewählt, damit auch die männlichen<br />

Schüler in Berührung<br />

mit den Forschungsaktivitäten<br />

kamen, in denen viele weibliche<br />

Wissenschaftlerinnen tätig sind.<br />

Diese Gruppe aus dem Antoniuskolleg<br />

hat bereits zum zweiten<br />

Mal das DLR besucht.<br />

Nach dem Motto der Veranstaltung<br />

„Leben in der Schwerelosigkeit“<br />

haben die Schüler/<br />

Schülerinnen in drei Experimenten<br />

in drei alternierenden<br />

Gruppen teilgenommen und an<br />

einigen Experimenten mitgemacht.<br />

Die Veranstaltung wurde<br />

61


mit dem Einführungsvortrag<br />

von Herrn Dr. Richard Bräucker<br />

gestartet. Die Themen der Experimente<br />

waren Gravitationsbiologie<br />

(wissenschaftliche Betreuung:<br />

Miriam Schenk), Schwerelosigkeit<br />

(Christoph Gantzer)<br />

und Kreislaufphysiologie (Oliver<br />

Grundmanns). Jedes Experiment<br />

dauerte ca. 45 Minuten.<br />

In dem Experiment „Gravitationsbiologie“<br />

haben die Schüler<br />

das Verhalten des Pantoffeltierchens<br />

in Abhängigkeit von<br />

Licht, Wärme und Sauerstoff<br />

beobachtet und daraus die<br />

Bedingungen der Schwerelosigkeit<br />

abgeleitet. Die Anzahl der<br />

Pantoffeltierchen wurde anh<strong>and</strong><br />

eines Rechners erfasst und die<br />

Wahrscheinlichkeit ihres Verhaltens<br />

errechnet.<br />

Mit dem Experiment „Schwerelosigkeit“<br />

wurden die Eignung<br />

des menschlichen Körpers auf<br />

Gravitation und die Effekte<br />

der Schwerelosigkeit auf den<br />

menschlichen Metabolismus<br />

erklärt. Die Schüler haben erfahren,<br />

welche vorbeugenden<br />

Maßnahmen nötig sind, wenn<br />

Menschen für längere Zeit in<br />

Schwerelosigkeit leben müssen<br />

und wie der Metabolismus von<br />

den auf der Erde lebenden Lebewesen<br />

durch die Gravitation<br />

beeinflusst wird.<br />

Das Experiment „Kreislaufphysiologie“<br />

zeigte, wie sich<br />

Durchblutung und Herz-/Kreislaufzyklus<br />

unter Schwerelosigkeit<br />

beeinflussen lassen. Einige<br />

Schülerinnen haben mit Hilfe<br />

der Sonden, die am eigenen<br />

Körper angebracht sind, die<br />

Reaktion des Herzens unter<br />

verschiedenen Bedingungen<br />

beobachtet. Von diesem Experiment<br />

konnte die Wirkung der<br />

Belastungen abgeleitet werden,<br />

denen ein menschlicher Körper<br />

unter Schwerelosigkeit bzw. das<br />

6<br />

menschliche Herz beim Wechsel<br />

von Schwerkraft/Schwerelosigkeit<br />

ausgesetzt ist.<br />

Die Veranstaltung wurde mit<br />

einer zusammenfassenden Diskussionsrunde<br />

abgeschlossen,<br />

in der die Schülerinnen und<br />

Schüler ihre Erfahrungen und<br />

Eindrücke mit den Experimenten<br />

bewertet haben. Es ist<br />

zum Ausdruck gebracht worden,<br />

dass alle Experimente sehr gut<br />

zu verstehen waren und dass sie<br />

beim heutigen Besuch im DLR<br />

viele neue Erkenntnisse gewonnen<br />

haben.<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />

goes Public - 5. Veranstaltung<br />

des DLR<br />

(Ambassador) Dr. B. Saruhan-<br />

Brings)<br />

am Montag 17. September 2007,<br />

10:30-15:00 Uhr<br />

20 Schüler / Schülerinnen im<br />

Alter von 14 bis 17 Jahren der<br />

Gesamthauptschule Bedburg<br />

(9.-10. Klasse) haben unter der<br />

Leitung ihrer Technik- und Mathematik-Lehrer<br />

Herrn Gieren<br />

und Herrn Özcelik an der Veranstaltung<br />

teilgenommen.<br />

Die Gruppe wurde auch diesmal<br />

gemischt aus Schüler und Schülerinnen<br />

gewählt, damit auch<br />

die männlichen Schüler Erfahrung<br />

mit den Forschungsaktivitäten,<br />

in denen auch viele Frauen<br />

tätig sind, machen konnten.<br />

Diese Schule besuchte das DLR<br />

zum ersten Mal.<br />

Diese Veranstaltung hatte das<br />

Motto „Erneuerbare Energien<br />

und Energiew<strong>and</strong>el zur Verwendung<br />

als künftige Energieressourcen“.<br />

Hier wurden zwei<br />

Arbeitsbereiche des DLR den<br />

Schüler/-innen Experimente zur<br />

Kenntnis gebracht. Unter der<br />

Führung von Frau Dr. Karpinski<br />

haben die Schüler/-innen erfahren,<br />

wie man Abfallenergie<br />

„Wärme“ zu Gunsten elektrische<br />

Energie umw<strong>and</strong>eln könnte. Die<br />

Halbleiter Materialien ermöglichen,<br />

dass die Wärme, die z.B.<br />

bei dem Abgassystem eines Autos<br />

bzw. an einem heißen Kessel<br />

erzeugt wird, mittels Halbleitermaterial-Kombinationen<br />

zu<br />

elektrische Energie gew<strong>and</strong>elt<br />

werden kann und in einem Auto<br />

für Beleuchtung der Anzeigen,<br />

oder bei der Klimaanlagen usw.<br />

weiter zum Nutzen kommen<br />

kann.<br />

Frau Dr. Karpinski hat mit der<br />

historischen Entwicklung der<br />

thermoelektrischen Halbleiter-Theorie<br />

und Materialien<br />

angefangen und die Prinzipien,<br />

die vom Kollegenpaar Seebeck<br />

und Peltier entdeckt wurden,<br />

erläutert.<br />

Zielgröße der thermoelektrischen<br />

Materialentwicklung ist<br />

die thermoelektrische Effektivität.<br />

Thermoelektrika mit hoher<br />

thermoelektrischer Effektivität,<br />

d.h. mit hohem Seebeck-Koeffizienten,<br />

hoher elektrischer<br />

Leitfähigkeit und geringer Wärmeleitfähigkeit<br />

erreichen höchste<br />

Detektivität in Sensoren,<br />

höchste Wirkungsgrade bei der<br />

thermoelektrischen Energieumw<strong>and</strong>lung<br />

sowie beste Kühlleistungsziffern<br />

in Peltier-Anwendungen.<br />

Thermoelektrische<br />

Energieumw<strong>and</strong>lung, d. h. die<br />

Direktumw<strong>and</strong>lung thermischer<br />

in elektrische Energie durch<br />

einen Halbleiter-Effekt ohne<br />

Mitwirkung bewegter Medien<br />

oder mechanisch bewegter<br />

Teile erlangt zunehmende<br />

technische Bedeutung für mobile<br />

Zusatzstromversorgungen<br />

und integrierte miniaturisierte<br />

Generatoren („self-powered<br />

micro-devices“). Ziel der Entwicklungen<br />

zu sensorischen<br />

Materialien und Systemen am<br />

DLR sind Wärmestromsensoren<br />

zur Messung des Wärmeflusses<br />

und Wärmeübergangskoeffizienten<br />

an heißen Bauteiloberflächen<br />

insbesondere in thermischen<br />

Strömungsmaschinen,<br />

z. B. auf Turbinenbauteilen, in<br />

Fahrzeugmotoren sowie in der<br />

industriellen Verfahrenstechnik<br />

zur Steuerung der Betriebsbedingungen<br />

anh<strong>and</strong> thermischer<br />

Prozessdaten.<br />

Anh<strong>and</strong> der ausgebauten Halbleiterzellen<br />

konnten die Schüler/-innen<br />

erfahren, dass die<br />

Wärme/Strom-W<strong>and</strong>el gegenzeitig<br />

bewirken, also bei aussetzen<br />

eines geringeren Stroms<br />

über einer Halbleiterzelle das<br />

Erhitzen bzw. Kühlen erreicht<br />

werden kann. Die Kristallstruktur,<br />

chemische Formel der<br />

metallischen Legierungen, die<br />

sich für Halbleiter eignen, sind<br />

auch den Schüler in Erfahrung<br />

gebraucht.<br />

Solarthermischer Energiew<strong>and</strong>el<br />

und Erzeugung<br />

Die Solar<strong>for</strong>schung im DLR<br />

Institut für Technische Thermodynamik<br />

ist mit ca. 60 Mitarbeitern<br />

eine der weltweit führenden<br />

Forschungseinrichtungen auf<br />

dem Gebiet der Solarthermie.<br />

Sie hat das Ziel, konzentrierende<br />

Solarsysteme zur Wärme-,<br />

Strom und Brennstofferzeugung<br />

für eine nachhaltige Energieversorgung<br />

der Erde zu entwickeln.<br />

Mittelfristig werden die Technologien<br />

weiterentwickelt,<br />

um die Gestehungskosten für<br />

Solarstrom von heute etwa 15<br />

Euro Cent/kWh auf weniger<br />

als 8 Cent/kWh zu senken. So<br />

werden die wirtschaftlichen<br />

Voraussetzungen für eine<br />

breitere Marktdurchdringung<br />

geschaffen. Langfristig sollen<br />

solarthermische Systeme auch<br />

zur kostengünstigen Erzeugung<br />

von solaren Brennstoffen (z. B.<br />

Wasserstoff) genutzt werden.


Berichte an die EU<br />

Herr Dr. Eckhard Lüpfert hat<br />

den Schüler mit spielerischen<br />

Fragen/Antworten die Wirkung<br />

der Sonnenstrahlen, die Erzeugung<br />

verschiedene Energiearten<br />

über Sonnenenergie, das Nutzen<br />

und W<strong>and</strong>eln der als wärme<br />

gewonnenen Solarenergie, die<br />

Gewinnung des künftige Energieträger<br />

Wasserstoffs über<br />

Sonnenstrahlung erklärt.<br />

Die Europäische und Afrikanische<br />

St<strong>and</strong>orten, auf denen<br />

die Solarkraftwerke in Entwicklung<br />

und Bau sind, sind mit Bildern<br />

und Filmen den Schülern<br />

näher gebracht worden.<br />

Wasserstoff ist ein künftiger<br />

Energieträger. In den Laboren<br />

von der Solar<strong>for</strong>schung wird<br />

ein Verfahren zur thermo-chemischen<br />

Erzeugung von Wasserstoff<br />

entwickelt. Dieser Prozess<br />

(HYDROSOL genannt) nutzt<br />

ausschließlich erneuerbaren<br />

Energien und arbeitet vollständig<br />

emissionsfrei. Dabei wird<br />

in einem innovativen Prozess<br />

mit Sonnenenergie Wasser gespalten.<br />

Zu diesem Zweck wird<br />

ein neuartiger Solarreaktor als<br />

direkter Strahlungsempfänger<br />

eingesetzt. So wird es gelingen<br />

emissionsfreien Erzeugung des<br />

Wasserstoffs mit maximaler<br />

Effizienz, niedrigeren Produktionskosten<br />

und wenig Ressourcenaufw<strong>and</strong>.<br />

Den Schüler sind auch der Möglichkeit<br />

gegeben, den Sonnenofen<br />

und <strong>–</strong>Spiegel des DLR zu<br />

besichtigen und einzelnen Komponenten<br />

kennenzulernen. Die<br />

an dem Tag gewonnen Kenntnisse<br />

der Schüler wurde anh<strong>and</strong><br />

eines Fragenbogen bewertet.<br />

1. Veranstaltung <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong> Projekt bei GSF:<br />

<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> - <strong>Science</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong>“<br />

Allmut Hörmann, 30. September<br />

2006 <strong>–</strong> kurze Version<br />

1. Ziele<br />

Frauen sind in wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen in Führungspositionen<br />

immer noch<br />

unterrepräsentiert. Das <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong> Projekt will klären,<br />

welche Umstände dafür verantwortlich<br />

sind, dass so wenig<br />

gute Beispiele vorh<strong>and</strong>en sind,<br />

an denen Frauen sich ausrichten<br />

können.<br />

Durch die Unterstützung von<br />

exzellenten weiblichen Wissenschaftlern,<br />

so genannten<br />

<strong>Ambassadors</strong>, will das Projekt<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> die Einbindung<br />

von Frauen in Wissenschaft<br />

und technischer Entwicklung in<br />

sechs Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-<br />

Gemeinschaft vorantreiben.<br />

<strong>Ambassadors</strong> der GSF sind PD<br />

Dr. Michaela Aubele mit ihrem<br />

Forschungsgebiet „Brustkrebs“<br />

und PD Dr. Annette Peters mit<br />

ihrem Schwerpunkt „Feinstaub“.<br />

2. Ergebnisse<br />

Dieser Bericht umfasst die<br />

Zeit von 1. April 2006 bis 31.<br />

September 2006. Die Einführungsveranstaltung<br />

von „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ bei GSF f<strong>and</strong> statt am<br />

11. Juli 2006 von 15-18 Uhr<br />

mit der 1. Veranstaltung aus<br />

der Reihe „<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>“. In einer<br />

lockeren Atmosphäre haben<br />

die teilnehmenden weiblichen<br />

Wissenschaftlerinnen ihre Forschungsergebnisse<br />

den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern der<br />

Veranstaltung aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Politik und Medien<br />

präsentiert.<br />

2.1 Erste Veranstaltung „<strong>Women</strong><br />

in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong><br />

<strong>Women</strong>“, 11.07.06<br />

Die Veranstaltung wurde vom<br />

Wissenschaftlichen Direktor<br />

der GSF, Professor Dr. Günter<br />

Wess, eröffnet. Er in<strong>for</strong>mierte<br />

die Zuhörer über die Bedeutung<br />

Wichtigkeit des Projektes für<br />

die GSF. Er übergab dann an die<br />

Moderatorin des Nachmittags,<br />

Claudia Gottschling, Biologin<br />

und Wissenschaftsjournalistin<br />

beim „Focus“. Anschließend hat<br />

Frau Christa Stewens, Ministerin<br />

für Arbeit und Soziales,<br />

Familie und Frauen der Bayrischen<br />

L<strong>and</strong>esregierung - auch<br />

als Schirmherrin des Projektes<br />

<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong><br />

<strong>Women</strong> - die Anwesenden begrüßt.<br />

Schirmherrin des Projekts<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> von Seiten des<br />

Bundes ist Dr. Annette Schavan,<br />

Bundesministerin für Bildung<br />

und Forschung. Die letzte<br />

Begrüßungsansprache hielt<br />

die Bürgermeisterin von Oberschleißheim,<br />

Elisabeth Ziegler.<br />

Eine kurze Einführung über die<br />

Ziele von <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> kam<br />

anschließend von Allmut Hörmann,<br />

der Gleichstellungsbeauftragten<br />

und GSF-Projektleiterin.<br />

Die Moderatorin hat neun<br />

weibliche Wissenschaftlerinnen<br />

und ihre Projekte in einer ersten<br />

Übersicht vorgestellt und ging<br />

anschließend ins Detail der<br />

verschiedenen Projekte:<br />

a) Herzinfarkt <strong>–</strong> Frauenherzen<br />

außer Takt ?<br />

b) Krebs <strong>–</strong> die Gefahr von Innen<br />

c) Schlüssel und Schloss <strong>–</strong> was<br />

hat ELISA damit zu tun ?<br />

d) Feinstäube <strong>–</strong> klein und gemein<br />

!<br />

e) ...und das war nur der Anfang!<br />

Zum Schluss f<strong>and</strong> eine offene<br />

Diskussion der Wissenschafterlinnen<br />

mit den Anwesenden<br />

statt. Die wissenschaftlichen<br />

Themen wurde vertieft in den<br />

Posterecken. Es wurden Ge-<br />

tränke und Snacks angeboten.<br />

Die Wissenschaftlerinnen sind<br />

folgende:<br />

• Dr. Hannelore Löwel<br />

• Dr. Christa Meisinger<br />

• PD Dr. Michaela Aubele<br />

• PD Dr. Leticia Quintanilla-<br />

Fend<br />

• PD Dr. Irmela Jeremias<br />

• PD Dr. Petra Krämer<br />

• PD Dr. Christine Falk<br />

• PD Dr. Annette Peters<br />

• PD Dr. Claudia Traidl-Hoffmann<br />

Am Ende der Veranstaltung<br />

wurden Fragebögen verteilt.<br />

Die Veranstaltung dauerte von<br />

15 <strong>–</strong> 18.30 Uhr, der offizielle<br />

Teil war um 17.30 Uhr beendet.<br />

2.2 Bewertung<br />

Zur Diskussion auf dem GSF<br />

Campus waren Repräsentanten<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Politik und Medien als Partner<br />

eingeladen. Eines unserer Ziele<br />

war, dass diese Entscheidungsträger<br />

unsere Wissenschaftlerinnen<br />

als unverzichtbar als<br />

Beispiele für Frauen in der<br />

Wissenschaft in Europa anerkennen<br />

und dass sie dieses<br />

Wissen in ihr Arbeitsumfeld<br />

hineinnehmen. Ein weiteres<br />

Ziel war es, neue Kooperationspartner<br />

zu gewinnen. Wir<br />

haben 521 Personen eingeladen<br />

(283 Männer, 95 Frauen, 143<br />

Institutionen). 47 Personen (18<br />

Männer, 29 Frauen) haben ihre<br />

Teilnahme durch Rückantwort<br />

bestätigt. Letztendlich sind 12<br />

nicht gekommen (3 Männer, 9<br />

Frauen) und 6 Personen waren<br />

ohne Registrierung dabei (2<br />

Männer, 4 Frauen). Es waren<br />

also 17 Männer und 24 Frauen<br />

<strong>–</strong> zusammen 41 Personen - die<br />

unsere Veranstaltung besucht<br />

haben.<br />

Die Organisation lagen in Händen<br />

von 6 Personen (5 Frauen,<br />

6


1 Mann), 4 eingeladene Vortragende<br />

(3 Frauen, 1 Mann) und 9<br />

Wissenschaftlerinnen haben ihre<br />

Arbeit präsentiert. Somit haben<br />

alles in allem 60 Personen teilgenommen.<br />

Die Teilnahmerate<br />

betrug 7,9%. Wir können keine<br />

Genderraten angeben, da wir ca.<br />

27% Institutsadressen hatten.<br />

29 Fragebögen wurden eingesammelt,<br />

71% aller Teilnehmer<br />

(41) waren nicht in die<br />

Veranstaltung eingebunden.<br />

Alle Fragebögen werden nach<br />

Abschluss aller Veranstaltungen<br />

ausgewertet.<br />

Die Veranstaltung wurde positiv<br />

aufgenommen; wir bekamen<br />

enthusiastische mündliche<br />

Kommentare. Wir wurden sogar<br />

gebeten für die Angestellten<br />

der GSF eine Wiederholung<br />

zu organisieren. Auch durch<br />

Presse, Internet und E-mail kam<br />

Zustimmung.<br />

Einige Meetings wurden durch<br />

die Gleichstellungsbeauftragten<br />

organisiert, einige wurden durch<br />

Protokolle und Ergebnisberichte<br />

in deutscher Sprache dokumentiert.<br />

Projekt <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> mit<br />

Aktion „IPP-kidsbits“ im<br />

Kindergarten „Sonnenblume“<br />

in Haar bei München<br />

am 23.01.2006“<br />

Vorschulgruppe: 30 Kinder im<br />

Alter von 5-6 Jahren; 3 Erzieherinnen;<br />

Dauer: 2 Stunden<br />

IPP: Dr. Elisabeth Wolfrum<br />

(Ambassador), Dr. Petra Nieckchen<br />

und Iris Eckl (beide Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Der Name ist Programm - Sonne<br />

kommt vor im Kindergarten<br />

„Sonnenblume“ und um die<br />

Vorgänge auf der Sonne mit<br />

ihrem immensen Energieausstoß<br />

geht’s in der Fusions<strong>for</strong>schung.<br />

6<br />

Diese Energieproduktion soll auf<br />

der Erde nachvollzogen werden<br />

- allerdings geht das nur mit<br />

enormem technischen Aufw<strong>and</strong><br />

in sehr komplizierten Apparaten.<br />

Gerade dieses komplizierte<br />

Thema wird der Klientel vorgestellt,<br />

die in 50 Jahren das<br />

Ergebnis dieser Forschung, den<br />

Fusionsstrom, aus der Steckdose<br />

beziehen wird.<br />

Mit dem Besuch der Forscherinnen<br />

des Max-Planck-Instituts<br />

für Plasmaphysik bei der Vorschulgruppe<br />

des Kindergartens<br />

soll naturwissenschaftliche<br />

Forschung öffentlich gemacht<br />

werden. Dabei betonen die Mitarbeiterinnen<br />

des IPP als weibliche<br />

Vorbilder für die Mädchen<br />

die beruflichen Möglichkeiten<br />

für Frauen in Wissenschaft und<br />

Forschung.<br />

Die Energiegewinnung durch Fusion<br />

und ihre komplexen Zusammenhänge<br />

werden den Kindern<br />

Stück um Stück nahe gebracht.<br />

Jedes Kind kennt mindestens<br />

eine Energie<strong>for</strong>m - den Strom:<br />

„...bei uns wird er von hinten<br />

durch die Steckdose gedrückt“.<br />

Das ist sehr anschaulich, aber<br />

wer drückt und wie? Kraftwerke<br />

sind auch den Kleinen schon<br />

bekannt und auch dass Wind,<br />

Wasser, Öl, Gas, und Kohle gebraucht<br />

werden um die großen<br />

Mengen Strom zu erzeugen, die<br />

wir verbrauchen. Aber geht das<br />

immer so weiter? Öl, Gas und<br />

Kohle, woraus heute am meisten<br />

Strom gemacht wird, gehen<br />

schon bald zur Neige - insbesondere<br />

wird es Engpässe geben,<br />

wenn volkreiche Entwicklungsländer<br />

technisch „aufrüsten“ und<br />

ihr Stromverbrauch in die Höhe<br />

schnellt. Wie wollen wir das<br />

Problem lösen? Ein Glück, dass<br />

sich Forscher und Forscherinnen<br />

schon eine ganze Weile damit<br />

beschäftigen und langfristig<br />

eine Lösung in Aussicht ist: Das<br />

Fusionskraftwerk, die Sonne auf<br />

der Erde!<br />

Das entwickelte Konzept des<br />

Besuchs wechselt zwischen Erklärungen<br />

zu Begriffen durch<br />

die Besucherinnen, dem aktiven<br />

„Forschen“ der Kinder und<br />

der Nachbesprechung zu den<br />

durchgeführten Experimenten.<br />

Die Forschungstätigkeit ist<br />

den Kindern keineswegs fremd<br />

- mitgebrachtes Forschungswerkzeug,<br />

wie Magnete, Lupen<br />

und Luftballons regen zu intensiver<br />

Nutzung an. Mädchen und<br />

Buben betrachten alle möglichen<br />

Objekte mit dem Vergrößerungsglas<br />

- auch die Zunge des<br />

Nachbarn, oder die Nase der<br />

Freundin. Prall aufgeblasene<br />

Luftballons werden vehement am<br />

Kopf oder am Pullover gerieben<br />

um Reiskörner tanzen zu lassen<br />

oder Papierschlangen wie von<br />

Zauberh<strong>and</strong> mit dem Luftballon<br />

hochzuheben. Zwischendurch<br />

lauschen die Kinder gespannt<br />

den drei Forscherinnen des Max-<br />

Planck-Instituts für Plasmaphysik,<br />

die Zusammenhänge für die<br />

Nachwuchs<strong>for</strong>scher verständlich<br />

erklären und die Erfahrung des<br />

Experiments vertiefen.<br />

Die Kinder waren zwei Stunden<br />

voll konzentriert und haben<br />

begeistert mitgemacht. Die<br />

Leiterin des Kindergartens,<br />

Elisabeth Winkelhofer, freut sich<br />

über die Bilder und Plakate, die<br />

als Erinnerung an den Besuch<br />

im Kindergarten bleiben. Sie<br />

möchte das frisch geweckte<br />

Interesse der Kinder mit technischen<br />

Experimenten aus der<br />

Forscherkiste weiter fördern und<br />

vertiefen.<br />

3. Bericht: Schülerlaboraktivitäten<br />

und IPP-kidsbits<br />

im EU-Parlament in Brüssel<br />

Eine weitere Veranstaltung im<br />

Rahmen des europäischen Projekts<br />

„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />

Vom 19. bis 23. März 2007 stellten<br />

die <strong>Helmholtz</strong>-Schülerlabore<br />

ihre Aktivitäten im EUParlament<br />

in Brüssel aus. Schulklassen<br />

der 10. und 11. Jahrgangsstufe<br />

der verschiedenen europäischen<br />

Schulen besuchten die Ausstellung,<br />

in<strong>for</strong>mierten sich und<br />

machten von dem vielfältigen<br />

Experimentierangebot regen Gebrauch.<br />

Das IPP war am 22. und<br />

23. März mit seinen Aktivitäten<br />

vertreten.<br />

Magnetismus spielt in der Plasmaphysik<br />

eine große Rolle. Deshalb<br />

hat auch das Experiment,<br />

das die Kinder bei der Schülerlaboraktivität<br />

durchführen<br />

können mit Magnetismus zu tun<br />

<strong>–</strong> es geht darum einen Elektromagneten<br />

selbst zu bauen. Eine<br />

einfache Spule wird aus einem 8<br />

cm langen Eisennagel und etwa<br />

einem Meter isoliertem Kupferdraht<br />

gewickelt. Die Enden des<br />

Drahtes werden abisoliert, dann<br />

wird als Stromquelle eine Mignonzelle<br />

angeschlossen. Wenn<br />

der Strom die Spule durchfließt<br />

entsteht ein Magnetfeld: Hält<br />

man die Spitze des Nagels<br />

<strong>–</strong> die Spule <strong>–</strong> in ein Häufchen<br />

Büroklammern, so werden sie<br />

angezogen. Die entst<strong>and</strong>enen<br />

Magnete wurden bezüglich<br />

ihrer „Anziehungskraft“ auf<br />

Büroklammern getestet und<br />

verglichen: Der Rekord eines<br />

Schülers war 32 Klammern am<br />

ersten Tag.<br />

Trotz starker Bemühungen beim<br />

Wickeln der Spule und durch<br />

Optimierungsversuche im Anziehungsbereich<br />

konnte dieser<br />

Rekord bis zum Ende der Veranstaltung<br />

nicht gebrochen werden.<br />

Während der „Wickelarbeit“-<br />

Arbeit sitzen 6 bis 8 Kinder am<br />

Tisch. Sie werden individuell<br />

betreut und erhalten ganz<br />

nebenbei In<strong>for</strong>mationen über<br />

Plasmaphysik, Fusions<strong>for</strong>schung<br />

und zu Fusion als Energieopti-


Berichte an die EU<br />

on der Zukunft. Eifrig wurden<br />

Fragen gestellt zu Fusions<strong>for</strong>schung<br />

und den Berufen und<br />

Möglichkeiten in der Wissenschaft.<br />

Zusätzlich gab es Flyer und Poster<br />

mit In<strong>for</strong>mation zu Fusion,<br />

Magnetismus und dem angebotenen<br />

Experiment Die Poster<br />

in<strong>for</strong>mierten<br />

• zu Plasmaphysik und Fusion<br />

- dem Energie erzeugenden<br />

Prozess auf der Sonne,<br />

• über Magnetismus und seine<br />

Wirkung und<br />

• zum Bau des kleinen Elektromagneten,<br />

der von den Kindern<br />

hergestellt werden konnte und<br />

mit nach Hause genommen werden<br />

durfte.<br />

Sechs Schulklassen, etwa 120<br />

Schüler und Schülerinnen im<br />

Alter von 14 bis 16 Jahren, und<br />

eine Gruppe behinderter junger<br />

Erwachsener haben die Schülerlaboraktivität<br />

des IPP besucht<br />

und insgesamt 110 Spulen gewickelt.<br />

Zusätzlich besuchten etwa<br />

zehn bis fünfzehn Lehrkräfte<br />

und ungefähr 30 Personen aus<br />

dem EU-Stabs- und <strong>–</strong>Abgeordnetenbereich<br />

den St<strong>and</strong> des IPP.<br />

Die Beteiligung an der Veranstaltung<br />

f<strong>and</strong> im Rahmen des<br />

europäischen Projekts „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ statt und wurde von<br />

Iris Eckl und Ute Schneider-<br />

Maxon vom IPP betreut. Die<br />

Organisation leitete das Brüsseler<br />

Büro der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft.<br />

Besuchsprogramm im IPP<br />

für eine Klasse französischer<br />

Schüler und Schülerinnen<br />

Eine weitere Veranstaltung von<br />

IPP „kidsbits“ im Rahmen des<br />

europäischen Projekts „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“.<br />

Datum: 27.April 2007<br />

Gruppe: 23 französische Aust-<br />

ausschüler und <strong>–</strong>schülerinnen<br />

der 8. und 9. Jahrgangsstufe aus<br />

Varennes vom „Collège Antoine<br />

de Saint Exupéry“, eine begleitende<br />

Lehrerin aus Frankreich<br />

und eine deutsche Lehrerin des<br />

Humboldt-Gymnasiums Garching.<br />

Die Veranstaltung wurde von<br />

Dr. Elisabeth Wolfrum und Dr.<br />

Marco Wischmeier vom IPP<br />

betreut.<br />

„Nous imitons le soleil“ <strong>–</strong> Wir<br />

machen es der Sonne nach.<br />

Die Deutschkenntnisse der Jugendlichen<br />

waren eher gering,<br />

deshalb hat Marco Wischmeier<br />

in fließendem Französisch<br />

über steigenden Energiebedarf<br />

gesprochen. Die Vortragsfolien<br />

zu Fusions<strong>for</strong>schung und<br />

Fusion als Energieoption für<br />

die Zukunft wurden mit vielen<br />

französischen Untertiteln für<br />

die jungen Gäste aus Varennes<br />

verständlich gemacht.<br />

Fragen nach „welches Gerät im<br />

Haushalt braucht am meisten<br />

Strom?“ wurden schnell beantwortet:<br />

radiateur électrique, four<br />

électrique. Die Zahlen zeigen,<br />

dass Kühlen und Gefrieren im<br />

Haushalt etwa ein Drittel des<br />

Strombedarfs ausmachen, PC<br />

und Unterhaltung etwa 10%<br />

, Licht , Kochen, Backen, Hygiene,<br />

je etwa 12%, der Rest<br />

von etwa 10% verteilt sich auf<br />

„´Verschiedenes“.<br />

Wenn wir auf den allgemeinen<br />

Energiebedarf pro durchschnittlichen<br />

Haushalt sehen, dann<br />

wird etwa 50% für die Heizung,<br />

8% für das warme Wasser, 9%<br />

für Strom und für das Auto<br />

34% aufgewendet. Das vom IPP<br />

entwickelte „Energiespiel“ hat<br />

gezeigt, dass bei wachsenden<br />

Bevölkerungszahlen und rapide<br />

ansteigendem Energiebedarf<br />

die Reserven nicht für immer<br />

reichen werden <strong>–</strong> es muss Energie<br />

gespart werden, bekannte<br />

Optionen zur Energiegewinnung<br />

müssen weiter entwickelt und<br />

Alternativen gefunden oder ausgebaut<br />

werden. Es war klar dass<br />

énergie atomique eingesetzt<br />

werden muss und zwar sowohl<br />

die bekannte echnik der Kernspaltung<br />

<strong>–</strong> fission <strong>–</strong> als auch in<br />

etwa 50 Jahren die Kernfusion<br />

<strong>–</strong> la fusion. Denn so lange wird<br />

es noch dauern bis die ersten<br />

Kraftwerke Strom an uns liefern<br />

können.<br />

Das „Energiespiel“: Die Menschen<br />

in Deutschl<strong>and</strong> oder<br />

Frankreich haben viel Energie<br />

zur Verfügung <strong>–</strong> symbolisiert<br />

durch einen Stuhl pro Mensch.<br />

Länder wie China oder Indien<br />

haben für viele Menschen nur<br />

wenige Stühle <strong>–</strong> das soll zeigen,<br />

dass die Energieverteilung sehr<br />

unterschiedlich ist und dass<br />

volkreiche Länder einen immens<br />

wachsenden Energiebedarf<br />

haben.<br />

Abschlussbericht „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ Modul „kidsbits“<br />

Mit dem Namen „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

<strong>and</strong> <strong>Science</strong>“ verbindet sich ein<br />

Projekt mit europäischer Förderung.<br />

Das IPP beteiligt sich mit<br />

seinem „kidsbits“ Projekt, das<br />

auch zahlreiche Veranstaltungen<br />

außerhalb des Projektes „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ durchführt.<br />

Das Ziel von „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“<br />

ist, mehr Frauen für die Wissenschaft<br />

zu gewinnen. Diesem Ziel<br />

nähern wir uns mit dem Modul<br />

„kidsbits“ auf folgenden Wegen:<br />

• durch die Verbreitung von<br />

wissenschaftlichen Inhalten in<br />

verständlicher Form,<br />

• durch die Vorbildfunktion<br />

junger Wissenschaftlerinnen<br />

und<br />

• mit der Einbeziehung junger<br />

Menschen.<br />

Gerade Kinder sind hoch interessiert<br />

an wissenschaftlichen<br />

Vorgängen und früh gewecktes<br />

Interesse kann die spätere<br />

Berufswahl entscheidend beeinflussen.<br />

Das Projekt „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ begann im November<br />

2005, dauert zwei Jahre und<br />

wird von sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />

ausgestaltet. Zwei davon<br />

sprechen mit ihrer Projektarbeit<br />

speziell Kinder an, DESY mit<br />

„Physik begreifen“ und IPP mit<br />

„kidsbits“ für unterschiedliche<br />

Altersstufen.<br />

Mit dem Modul „kidsbits“ im<br />

Rahmen des europäischen Projekts<br />

„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ besteht die<br />

Möglichkeit die „Wissenschaftsshow“<br />

in die Schule - Grundschule,<br />

Realschule oder Gymnasium<br />

- oder zur Vorschulgruppe<br />

eines Kindergartens einzuladen.<br />

Ihre Kinder werden auf spielerische<br />

Art über Fusions<strong>for</strong>schung<br />

in<strong>for</strong>miert und machen<br />

selbst kleine Experimente.<br />

Vier Aktions<strong>for</strong>men sind entwickelt<br />

und eingesetzt worden,<br />

um die unterschiedlichen Altergruppen<br />

optimal anzusprechen.<br />

Mit den Veranstaltungen wird<br />

naturwissenschaftliche Forschung<br />

öffentlich gemacht. Mit<br />

den EU-Mitteln werden sowohl<br />

die Veranstaltungen als auch<br />

eine Broschüre mit dem Titel<br />

„Wissenschaft für Kinder <strong>–</strong> Energie<br />

und Fusion“ finanziert.<br />

Die Broschüre erscheint im<br />

Sommer 2007.<br />

Thematischer Inhalt der Aktionen<br />

Um die Vorgänge auf der<br />

Sonne mit ihrem immensen<br />

Energieausstoß geht‘s in der<br />

Fusions<strong>for</strong>schung. Diese Energieproduktion<br />

soll auf der<br />

Erde nachvollzogen werden<br />

<strong>–</strong> allerdings geht das nur mit<br />

großem technischen Aufw<strong>and</strong><br />

65


in komplizierten Apparaten.<br />

Dieses Thema wird den Kindern<br />

vorgestellt, die in 50 Jahren das<br />

Ergebnis dieser Forschung, den<br />

Fusionsstrom, aus der Steckdose<br />

beziehen werden. Um den jungen<br />

Menschen Berufsbilder aus<br />

der Naturwissenschaft nahe zu<br />

bringen, wird zum Abschluss<br />

der Aktion für das Gymnasium<br />

eine nach Geschlechtern<br />

getrennte Fragerunde mit den<br />

<strong>Ambassadors</strong> abgehalten.<br />

Bilanz<br />

Insgesamt f<strong>and</strong>en in den zwei<br />

Projektjahren 10 Veranstaltungen<br />

in 4 unterschiedlichen Aktionsarten<br />

statt:<br />

• Eine Veranstaltung im Kindergarten,<br />

• sieben Veranstaltungen für die<br />

7. Klassen in Gymnasien,<br />

• eine 2-tägige Veranstaltung<br />

im EU-Parlament für Englisch<br />

und Deutsch sprachige<br />

Klassen europäischer Schulen<br />

und<br />

• eine Veranstaltung in französischer<br />

Sprache für eine Austauschklasse<br />

des Gymnasiums.<br />

Aus unseren Zielgruppen haben<br />

wir im Rahmen von „<strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>“ mit dem Modul „kidsbits“<br />

etwa 30 Kinder im Alter<br />

von 5 bis 6 Jahren erreicht<br />

und etwa 250 Kinder und Jugendliche<br />

im Alter von 12 <strong>–</strong> 15<br />

Jahren. Mit der Broschüre - Gesamtauflage<br />

5000 Stück - erreichen<br />

wir die Altersgruppe 8 bis<br />

10 Jahre. Außerdem haben etwa<br />

20 Lehrkräfte die Veranstaltungen<br />

mit Interesse verfolgt.<br />

66<br />

Abschlussveranstaltung<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> „Kunst in der<br />

Wissenschaft in der Kunst“<br />

Am 20.09.07 f<strong>and</strong> im Spreepalais<br />

in Berlin die Abschlußveranstaltung<br />

des Projekts statt.<br />

Die Veranstaltung verfolgte<br />

mehrere Ziele: zum einen sollten<br />

die <strong>Ambassadors</strong> vorgestellt<br />

werden, die Hauptpersonen des<br />

Projekts. Die <strong>Ambassadors</strong> wurden<br />

von Dr. Christian Cobbers<br />

interviewt und stellten sehr<br />

lebendig und nachvollziehbar<br />

ihre Projekte und die darauf basierenden<br />

Veranstaltungen dar.<br />

Zum <strong>and</strong>eren sollte die enge<br />

Verbindung zwischen Kunst und<br />

Wissenschaft aufgezeigt werden.<br />

Frau Hadulla-Kuhlmann (BMBF)<br />

überbrachte die Grußworte der<br />

Ministerin Dr. Annette Schavan,<br />

der Schirmherrin des Projekts.<br />

Sie ging dabei auf die Bedeutung<br />

der Vorbildfunktion der<br />

<strong>Ambassadors</strong> ein. Sie <strong>for</strong>derte,<br />

dass sich Wissenschaft und<br />

Forschung der Öffentlichkeit<br />

und ihren Fragen stellen, was<br />

auch das Anliegen von <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong> war. Zur Verstetigung<br />

des Projekts schlug sie eine Vortragsreihe<br />

„<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“ vor,<br />

bei der im Jahr mindestens zwei<br />

Wissenschaftlerinnen pro Zentrum<br />

öffentliche Vorträge über<br />

ihr Forschungsgebiet halten.<br />

Professor Eberhard Umbach<br />

(FZK) begrüßte die Anwesenden<br />

in Vertretung des <strong>Helmholtz</strong>-<br />

Präsidenten Professor Mlynek.<br />

Er führte u.a. aus: „Junge Frauen<br />

haben auch heute noch viele<br />

Hindernisse zu überwinden,<br />

wenn sie das althergebrachte<br />

Rollenspiel verlassen und aus<br />

Sicht der Mehrheit der Gesellschaft<br />

ungewöhnliche Wege<br />

gehen.“<br />

Dr. Barbara Bertram gab einen<br />

kurzen Überblick über die<br />

Hintergründe des Projekts und<br />

ging kurz auf die Bedeutung des<br />

Mottos der Abschlussveranstaltung<br />

ein, das in den zwei nachfolgenden<br />

Vorträgen kompetent<br />

ausgeführt wurde von<br />

• Nele Hertling (Akademie der<br />

Künste) und von<br />

• Dr. Ingeborg Reichle (Berlin-<br />

Br<strong>and</strong>enburgische Akademie der<br />

Wissenschaften.<br />

Dr. Anja Lembens (PH Heidelberg)<br />

berichtete über das Teilprojekt<br />

„<strong>Science</strong> goes public“,<br />

das sie mit drei <strong>Ambassadors</strong><br />

des DKFZ geleitet hat (vgl. Berichte).<br />

Die Kunst kam „zu Wort“ in<br />

Postern der Künstlerin Agnes<br />

Auffinger und des Photojournalisten<br />

Damaso Reyes (New<br />

York), der für seine Arbeiten ein<br />

Preisgeld in Höhe von 1.000,-<br />

Euro erhielt.<br />

Die Zielgruppe war die „interessierte<br />

Öffentlichkeit“ sowie<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

aus Universität und<br />

Forschungseinrichtungen wie<br />

<strong>Helmholtz</strong>, Leibniz, Fraunhofer,<br />

Max-Planck und verw<strong>and</strong>te<br />

Institutionen.


Berichte an die EU<br />

67


10.2 English Reports to the EU<br />

AWI School project with<br />

the School Centre Geschwister<br />

Scholl:<br />

Topic: Students investigate<br />

the health status of their<br />

harbours in Bremerhaven-<br />

A pilot study <strong>for</strong> the implementation<br />

of a „Mussel<br />

Watch Programme“<br />

The AWI initiative “<strong>Science</strong><br />

goes Public” in the frame of<br />

the EU project <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

focus on the involvement of<br />

high school students into the<br />

actual environmental research<br />

of AWI guided by the ambassador<br />

Prof. Dr. Angela Köhler.<br />

Public awareness of anthropogenic<br />

pollution of the marine<br />

environment <strong>and</strong> its effect on<br />

marine organisms <strong>and</strong> humans,<br />

as well is increasing in recent<br />

years. Contamination of water<br />

<strong>and</strong> harbour sediments is a<br />

global problem <strong>and</strong> new strategies<br />

need to be developed to<br />

cope with the dumping or incineration<br />

highly contaminated<br />

sediments as well as to control<br />

the success of remediation<br />

measurements. The blue mussel<br />

Mytilus edulis is a global indicator<br />

species to monitor effects<br />

of anthropogenic pollutants<br />

introduced into the aquatic<br />

environment from industrial,<br />

communal <strong>and</strong> agricultural<br />

sources. As a sessile filter feeding<br />

organism, mussels take up<br />

the pollutants <strong>and</strong> integrates<br />

<strong>and</strong> reflects stress <strong>and</strong> adverse<br />

health effects of its habitat. The<br />

lysosomal-rich digestive gl<strong>and</strong><br />

of mussels is the major organ<br />

of interaction between environment<br />

<strong>and</strong> animal.<br />

Lysosomes are subcellular<br />

organelles surrounded by a<br />

semipermeable membrane that<br />

contain numerous hydrolytic<br />

enzymes involved in a range<br />

of cellular processes including<br />

68<br />

digestion, defense <strong>and</strong> reproduction.<br />

In the field of aquatic<br />

toxicology lysosomes have<br />

attracted considerable attention<br />

in recent years because they<br />

were shown to be the target <strong>for</strong><br />

a wide range of contaminants.<br />

In her diploma thesis “Natural<br />

<strong>and</strong> Toxic Stress-Indicators in<br />

the blue mussel Mytilus edulis<br />

ealong an Offshore-Inshore-<br />

Gradient (WeserEstuary)”, Jana<br />

Bressling analysed the health<br />

conditions of North Sea blue<br />

mussel along a gradient from<br />

offshore stations to the inner<br />

harbours of Bremerhaven. As<br />

diagnostic markers <strong>for</strong> the<br />

detection of health effects<br />

caused by chemical pollution,<br />

Jana Bressling analysed<br />

changes in lysosomal contents<br />

(unsatuared neutral lipid accumulation,<br />

lipofuscin content)<br />

<strong>and</strong> lysosomal membrane<br />

stability integrating stress to a<br />

variety of different classes of<br />

pollutants. These biomarkers<br />

are internationally recognised<br />

to measure the function of the<br />

detoxifying systems of the blue<br />

mussel.<br />

In the <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> project<br />

in collaboration with the AWI<br />

school project HIGHSEA (AWI<br />

Project leader: Dr. Susanne<br />

Gatti, School Project leader:<br />

Kerstin von Engeln, biology<br />

teacher of the class 12: Michael<br />

Bartscht, teacher of mathematics<br />

of the class 12: Peter Weinhold),<br />

Jana Bressling was responsible<br />

<strong>for</strong> the regeneration<br />

<strong>and</strong> caging experiments as well<br />

as <strong>for</strong> the lab work at AWI.<br />

Mussels from a clean site from<br />

the isl<strong>and</strong> of Sylt (salinity: 30<br />

psu) were collected <strong>for</strong> transplanting<br />

caging experiments in<br />

May 2006. At 4th of May 2006<br />

<strong>and</strong> the 20 students of class<br />

12 of the Geschwister Scholl<br />

School Centre in Bremerha-<br />

ven positioned the cages with<br />

clean reference mussels at 6<br />

harbour stations with salinities<br />

ranging from around 15 to<br />

10 psu in order to analyse the<br />

health conditions of mussels<br />

from Weser inshore areas to<br />

the inner harbour regions of<br />

Bremerhaven under supervision<br />

of Jana Bressling. The 6<br />

stations in the inner harbours<br />

of Bremerhaven were: 1. “Verbindungshafen”<br />

(Lloydwerft),<br />

2. “Alter Hafen” (Deutsches<br />

Schiffahrtsmuseum, at the ship<br />

„Seute Deern“), 3. „Vorhafen-<br />

Doppelschleuse“, 4. “H<strong>and</strong>elshafen”,<br />

5. “Schleusenhafen”, 6.<br />

“Fischereihafen II”.<br />

At the 6 inner harbour stations<br />

mussels died within one week<br />

after exposure, so that there<br />

was only one sampling at all<br />

stations after 7 days at the 11th<br />

May 2006. In order to analyse<br />

whether stress induced by low<br />

salinity promotes the stress<br />

caused by possible pollutant<br />

exposure (Stress on Stress Syndrome),<br />

at the 20th June 2006<br />

additional new cages with<br />

reference mussels from the<br />

Baltic Sea adapted to salinities<br />

around 10 psu, were positioned<br />

again in the harbour regions.<br />

Mussels from the cages were<br />

sampled during June <strong>and</strong> July<br />

every week <strong>for</strong> 1 month to<br />

analyse acute effects of the<br />

estuarine <strong>and</strong> harbour environment.<br />

During this time there<br />

were no samplings at station 5<br />

<strong>and</strong> 6 possible, since the cages<br />

were stolen or disrupted by<br />

shipping activities.<br />

Additionally, samples in aquaria<br />

with low salinities around<br />

15 psu (reference mussels from<br />

the isl<strong>and</strong> of Sylt) <strong>and</strong> 10 psu<br />

(reference mussels from the<br />

Baltic Sea) were taken in parallel<br />

at the same time periods<br />

<strong>for</strong> the above described investigations.<br />

After sampling, blue mussels<br />

were transported to the la-<br />

boratory <strong>and</strong> measured <strong>and</strong><br />

weighed, <strong>and</strong> dissected <strong>for</strong><br />

biomarker tests. Pieces of digestive<br />

gl<strong>and</strong>s were immediately<br />

frozen in liquid nitrogen <strong>and</strong><br />

stored at -80 °C. At October<br />

2006, tissue samples were stuck<br />

on aluminium cryostat chucks<br />

by the students <strong>and</strong> cryostat<br />

sections were produce .<br />

During the month November,<br />

the students applied internationally<br />

recognised biomarkers<br />

obtained from human medicine<br />

<strong>for</strong> the detection of health<br />

effects at the cellular level<br />

which measure the function<br />

<strong>and</strong> damage of the detoxifying<br />

systems of the blue mussel in<br />

the hepatopancreas, especially<br />

lipofuscin content <strong>and</strong> unsaturated<br />

neutral lipid accumulation<br />

inside of lysosomes.<br />

Toxic effects of pollutants<br />

often depend on their capacity<br />

to enhance the cellular level<br />

of reactive oxygen species<br />

(ROS). When ROS production<br />

exceeds the antioxidant defences,<br />

oxidative stress occurs<br />

in the cells causing membrane<br />

lipid peroxidation as one of the<br />

main effects. Peroxidation end<br />

products accumulated in lysosomes<br />

as in insoluble granules<br />

containing autofluorescent<br />

pigments are usually referred<br />

to as lipofuscin. The accumulation<br />

of these pigments in the<br />

lysosome vacuolar system in<br />

digestive gl<strong>and</strong> cells of molluscs<br />

represents an indication<br />

of the oxidative stress level in<br />

the cells <strong>and</strong> its value is related<br />

to the level of membrane lipid<br />

peroxidation. Lipofuscin are an<br />

end point of lipid peroxidation<br />

<strong>and</strong> their accumulation is easily<br />

detectable in cells of stressed<br />

organisms, in comparison with<br />

a very low level present in cells<br />

of organisms living in unpolluted<br />

waters. The methodology<br />

suggested <strong>for</strong> lipofuscin determination<br />

in molluscs is simple<br />

<strong>and</strong> at low cost, although it<br />

requires the availability of a<br />

cryostat to obtain 10 μm sec-


English Reports to the EU<br />

tions of frozen tissues. Sections<br />

are then stained by Schmorl’s<br />

reaction <strong>and</strong> observed under<br />

optical microscope.<br />

The effects of pollutants are<br />

often associated with degeneration<br />

of fatty acid metabolism<br />

<strong>and</strong> with the accumulation<br />

of high levels of unsaturated<br />

neutral lipids in the lysosomal<br />

vacuolar system. The lysosomal<br />

accumulation of neutral lipids<br />

in digestive gl<strong>and</strong>s of mussels<br />

was found to be a useful indicator<br />

of cell physiology alteration.<br />

Accumulation of these<br />

substances in mussel digestive<br />

gl<strong>and</strong> cells may be described<br />

as a <strong>for</strong>m of lipodosis induced<br />

by toxic chemicals. In fact,<br />

cytochemical data clearly indicate<br />

an initial accumulation of<br />

neutral lipids in the cytoplasm<br />

of the cells of pollutant- exposed<br />

to organisms. Lipids, probably<br />

in <strong>for</strong>m of droplets, are<br />

then internalised into the lysosomes<br />

by autophagic uptake.<br />

Similary to lipofuscins, also the<br />

neutral lipid accumulation is a<br />

simple <strong>and</strong> low cost biomarker,<br />

again requiring the availability<br />

of a cryostat suitable to prepare<br />

10 μM sections of frozen<br />

tissue. Neutral lipids are then<br />

specifically stained <strong>and</strong> observed<br />

at the optical microscope.<br />

After staining lipofuscin <strong>and</strong><br />

neutral lipids the students analysed<br />

all sections under the optical<br />

microscope via using pictures<br />

of mussel digestive gl<strong>and</strong><br />

slides with different amount of<br />

lipids <strong>and</strong> lipofuscin.<br />

Until Christmas, the students<br />

will analyse the data of lipofuscin<br />

<strong>and</strong> neutral lipids with<br />

the teacher of mathematics<br />

Peter Weinhold. In advance,<br />

Jana Bressling has analysed<br />

the data statistical in order to<br />

show first results of the mussel<br />

caging experiments with reference<br />

mussels from the Baltic<br />

Sea at the harbour stations in<br />

Bremerhaven after 3 weeks of<br />

exposure.<br />

In comparison to the field<br />

samples from the Baltic Sea,<br />

lipofuscin <strong>and</strong> neutral lipid<br />

lysosomal contents are showing<br />

a regeneration in mussels<br />

in the aquaria (10 psu) at the<br />

AWI lab.<br />

In contrast to, the mussels of<br />

the stations “Verbindungshafen,<br />

Lloyd ” <strong>and</strong> “Alter Hafen”<br />

are indicating an increasing<br />

of lipofuscin content indicating<br />

oxidative stress response.<br />

The mussels of the station<br />

“H<strong>and</strong>elshafen” are presenting<br />

a decrease of lipofuscin <strong>and</strong><br />

neutral lipid lysosomal content.<br />

There<strong>for</strong>e, we can conclude<br />

that the environmental changes<br />

close to the Lloyd dockyard at<br />

the station “Verbindungshafen”<br />

<strong>and</strong> close to a historical<br />

Fireship which is restored by<br />

abrasion <strong>and</strong> repainting with<br />

antifoulings in “Alter Hafen”<br />

are detrimental to the health<br />

conditions of the digestive<br />

gl<strong>and</strong>s of blue mussel.<br />

After careful data analysis <strong>and</strong><br />

data evaluation, the students<br />

present their own results to the<br />

public <strong>and</strong> discuss these with<br />

responsible companies, administrators<br />

<strong>and</strong> politicians in<br />

the frame of the AWI initiative<br />

“<strong>Science</strong> goes Public”. The goal<br />

of this initiative is to reach<br />

awareness of the students to<br />

overtake responsibilities <strong>for</strong><br />

environmental issues <strong>and</strong> to<br />

discuss possible solutions, in<br />

public. These include the development<br />

of new concepts<br />

<strong>for</strong> a sustainable management<br />

of their environment including<br />

remediation <strong>and</strong> clean<br />

up strategies <strong>for</strong> Bremerhaven<br />

harbours, conflict management<br />

with employees <strong>and</strong> promotion<br />

of job creation.<br />

Report <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> AWI-<br />

BAH Helgol<strong>and</strong><br />

Karen H Wiltshire.<br />

Based on an intensive process<br />

of Dialog December2004- February<br />

2005 between the scien-<br />

tists at the BAH (2/3 Female<br />

contingent) with the social<br />

workers, school teachers <strong>and</strong><br />

local administrators on Helgol<strong>and</strong><br />

we in <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

analyzed the needs of this<br />

isolated <strong>and</strong> small community<br />

(North Sea Isl<strong>and</strong> 70 km off the<br />

coast with 1500 permanent<br />

inhabitants 180 of whom are<br />

scientists) with regard to educational<br />

<strong>and</strong> general intellectual<br />

stimulation needs of the<br />

isl<strong>and</strong> children.<br />

The <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Project on<br />

Helgol<strong>and</strong> thus identified four<br />

main aims:<br />

1. Increasing the public awareness<br />

of the Marine <strong>Science</strong>s<br />

using woman ambassadors:<br />

2. Increasing the interest of<br />

children (boys <strong>and</strong> girls on<br />

Helgol<strong>and</strong> are equally understimulated<br />

on Helgol<strong>and</strong>) in the<br />

Marine <strong>Science</strong>s with extracurricular<br />

activities. (Children ages<br />

3 upwards)<br />

3. Increasing the interest of<br />

children (boys <strong>and</strong> girls on<br />

Helgol<strong>and</strong> are equally understimulated<br />

on Helgol<strong>and</strong>) in the<br />

Marine <strong>Science</strong>s with schoolrelated<br />

activities.<br />

4. Increasing the acceptance<br />

of the general population <strong>for</strong> a<br />

better scientific awareness <strong>and</strong><br />

knowledge of the surrounding<br />

marine system.<br />

In order to work on these aims<br />

we established six sub-projects<br />

50% run by Woman in the<br />

Institute:<br />

1. The Film <strong>and</strong> Aquarium<br />

Programme <strong>for</strong> Kindergarten<br />

Children: Scientific Film Programme<br />

<strong>and</strong> Aquarium tours<br />

<strong>for</strong> Kindergarten children.<br />

Upwards of 3 Screenings of<br />

marine films <strong>and</strong> 10 aquarium<br />

tours were carried out.<br />

2. Open days: Two open days<br />

with special h<strong>and</strong>s-on training<br />

<strong>for</strong> Children with a Rally on<br />

marine topics (Prizes included<br />

a Microscope), Over 80<br />

Children took part. (there are<br />

150 in the school). This included<br />

also a televised day (on the<br />

German day of Biodiversity)<br />

with woman giving lectures on<br />

the importance of Biodiversity.<br />

As a result the AWI & Helgol<strong>and</strong><br />

won the Prize <strong>for</strong> Germany<br />

“L<strong>and</strong> of ideas” (accepted<br />

<strong>for</strong> the Institute by a woman.<br />

Numerous Press articles were<br />

printed.<br />

3. School project junior level:<br />

Together with school teachers<br />

we organized a project with<br />

a school class comparing the<br />

Biology <strong>and</strong> chemistry of Fresh<br />

<strong>and</strong> Saltwater systems. This<br />

cumulated in a joint School<br />

<strong>and</strong> Bah open afternoon where<br />

the results were presented in<br />

poster <strong>for</strong>m <strong>and</strong> in lectures by<br />

female scientists <strong>and</strong> teachers.<br />

This was covered by the press.<br />

12 Children took part.<br />

4.School project senior level:<br />

Together with school teacher<br />

we organized a project <strong>for</strong><br />

older children whereby over<br />

the space of 8 months we build<br />

a microscope from scratch <strong>and</strong><br />

teach children the rudiments of<br />

optical physics <strong>and</strong> microscopy<br />

to go with this construction.<br />

The children are supervised<br />

ion everything from lathing<br />

the microscope body through<br />

to calculating optical focal<br />

lengths. They learn to identify<br />

microorganisms <strong>and</strong> learn how<br />

to present their work as a talk.<br />

5. Summer programme at the<br />

BAH: together with the youth<br />

worker of Helgol<strong>and</strong> we introduce<br />

organized groups of<br />

children to different aspects of<br />

marine research- this ranges<br />

from microbiology through to<br />

Aquaculture <strong>and</strong> takes place<br />

once week throughout the<br />

summer holidays.<br />

6. Additional education <strong>for</strong><br />

school going children. Having<br />

identified that afternoon boredom<br />

is one of the greatest<br />

problem areas in school-going<br />

children particularly in the<br />

colder months on Helgol<strong>and</strong><br />

we started a new project: We<br />

have laid the foundation <strong>for</strong><br />

69


a milestone project to offer<br />

schoolchildren an alternative<br />

to “ Hanging around” in the<br />

afternoons. An organized extracurricular<br />

afternoon education<br />

system will be started next<br />

year in collaboration with the<br />

local parents AWI, the school<br />

<strong>and</strong> the German Arbeiterwohlfahrtverb<strong>and</strong>.<br />

Additional in<strong>for</strong>mation:<br />

On average the Woman scientists<br />

at the BAH were in the<br />

Television this year once ever<br />

3 weeks, woman held 5 public<br />

lectures, 4 radio interviews<br />

<strong>and</strong> upwards of 15 Newspaperarticles<br />

were written on the<br />

science based on Female Reasearch<br />

at the BAH in 2006.<br />

Sink <strong>and</strong> Float in the Ocean<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> Workshop 26th<br />

April 2007<br />

Dr. Anja Engel, AWI Bremerhaven<br />

Using simple experiments the<br />

concept of sink <strong>and</strong> float in<br />

the ocean was demonstrated<br />

<strong>and</strong> theoretically explained. At<br />

first the girls were shown the<br />

gravitation behaviour using<br />

material of several dimensions<br />

<strong>and</strong> masses (e.g. popped <strong>and</strong><br />

unpopped corn) in a plexiglass<br />

st<strong>and</strong> in order to explain to<br />

them the importance of density<br />

of an object. Following<br />

this clay was used to <strong>for</strong>m<br />

different objects. The girls<br />

were held to imagine a <strong>for</strong>m<br />

in which “their” clay object<br />

started to float in a water filled<br />

aquarium. This was meant to<br />

demonstrate why a ship is able<br />

to swim whereas a bowl of the<br />

same dimension can not (Archimedes<br />

Principle).<br />

With the aid of a plastic bottle<br />

<strong>and</strong> a biro cover the girls created,<br />

under assistance, a Kartesic<br />

Diver. Hereby again the relevance<br />

of density <strong>and</strong> relative<br />

density was explained. Why<br />

density differences in the sea<br />

also are very important <strong>for</strong> the<br />

70<br />

<strong>for</strong>mation of ocean currents<br />

was demonstrated using water<br />

with different temperatures <strong>and</strong><br />

salt content, whereby the more<br />

heavy water was tinted with<br />

food colour.<br />

In a final meeting the just<br />

learnt was discussed <strong>and</strong> the<br />

importance of the sinking <strong>and</strong><br />

floating <strong>for</strong> physics, chemistry<br />

<strong>and</strong> biology of the ocean was<br />

explained again.<br />

The girls presented their project<br />

in the final event of the girls’<br />

day themselves.<br />

1st DKFZ-event within the<br />

EU-project<br />

<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong><br />

<strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

„Door to <strong>Science</strong>“<br />

14 Februar 2006 at the Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg<br />

Angela Risch <strong>and</strong> Barbara<br />

Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Heidelberg,<br />

Anja Lembens, Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg, Barbara<br />

Huppertz, St. Raphael-Realschulde<br />

Heidelberg<br />

„Did I get your point correctly?“<br />

The young tall man jumps<br />

up <strong>and</strong> goes in front of the<br />

auditorium. “You mean you<br />

can discriminate individuals<br />

carrying good genes <strong>and</strong> bad<br />

genes?” He interrupts the<br />

scientific presentation of our<br />

ambassador Angela Risch,<br />

DPhil in the Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />

who is<br />

talking on the susceptibility of<br />

individuals to develop cancer.<br />

For this purpose she is investigating<br />

the genes encoding<br />

<strong>for</strong> different cytochrome P450<br />

<strong>and</strong> glutathione-S- transferase<br />

subspecies. The young man<br />

continues “you mean that the<br />

good gene-variants contribute<br />

to detoxification of environmental<br />

substances like cigarette<br />

smoke <strong>and</strong> while the bad<br />

gene variants result in toxification<br />

of these substances?”<br />

Angela Risch does not seem to<br />

be upset by this interruption of<br />

her presentation. The reason is<br />

that all this is part of the choreography<br />

<strong>for</strong> this evening.<br />

In several scenes students of<br />

the Pädagogische Hochschule<br />

illustrate what Angela Risch is<br />

talking about, with the help of<br />

10th grade pupils of St. Raphael-Realschule<br />

Heidelberg<br />

Sitting on the floor in a big<br />

circle the pupils first impersonate<br />

a cell, with two students<br />

representing gene products important<br />

<strong>for</strong> metabolism of environmental<br />

toxins inside this<br />

cell. When a constituent of, e.g.<br />

tobacco smoke like benzo-apyrene,<br />

enters the cell, then the<br />

first enzyme trans<strong>for</strong>ms it into<br />

a metabolite, which is much<br />

more toxic to the cell than the<br />

original product. This is symbolized<br />

by adding two devil’s<br />

horns to a red ball). The second<br />

enzyme may now detoxify this<br />

product by a conjugation step,<br />

symbolized by two angel wings<br />

masking the horns. Depending<br />

on the velocity of these<br />

two processes, the substance<br />

is detoxified <strong>and</strong> transported<br />

out of the cell. However, if the<br />

second enzyme is not as fast<br />

as the first one, more toxic<br />

substances are produced, which<br />

lead after a long process to the<br />

cancerization of the cell.<br />

Which individuals carry good<br />

<strong>and</strong> bad gene variants is the<br />

subject of Dr. Risch’s research.<br />

To illustrate her work the pupils<br />

are asked to represent her<br />

study population: The pupils<br />

who st<strong>and</strong> <strong>for</strong> healthy individuals<br />

wear blue caps <strong>and</strong> the<br />

pupils who represent individuals<br />

with a malignant disease<br />

are wearing yellow caps.<br />

When Angela Risch requests<br />

that the pupils are showing<br />

what they are wearing in their<br />

trouser pockets it becomes<br />

apparent that some of them<br />

have red h<strong>and</strong>kerchiefs <strong>and</strong><br />

some of them have green ones.<br />

The h<strong>and</strong>kerchiefs st<strong>and</strong> <strong>for</strong><br />

genes which are responsible <strong>for</strong><br />

either toxification or detoxification.<br />

Angela Risch explains<br />

to the audience that in very<br />

complicated experiments she<br />

investigates which gene-variants<br />

are responsible <strong>for</strong> the fact<br />

that some individuals are good<br />

at exporting toxins, whereas<br />

others not so good at this, <strong>and</strong><br />

are there<strong>for</strong>e more at risk of<br />

developing cancer.<br />

The aim of Angela Risch is the<br />

development of a marker profile,<br />

allowing the identification<br />

of individuals with a higher<br />

risk to develop lung cancer. For<br />

this purpose she investigates<br />

the genetic polymorphisms in<br />

human genes coding <strong>for</strong> metabolic<br />

enzymes.<br />

These scenes were shown as<br />

part of a public lecture with<br />

the title “The value of literacy<br />

in natural science” which takes<br />

place at the Pädagogische<br />

Hochschule every Tuesday.<br />

The presentation is the result<br />

of a cooperation between Dr.<br />

Risch from DKFZ <strong>and</strong> Dr. Anja<br />

Lembens from the Pädagogische<br />

Hochschule, Heidelberg.<br />

It was the first event of the<br />

EU-project “<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong><br />

<strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong> - <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>” <strong>and</strong> was attended by<br />

students in teacher training<br />

from a seminar of Dr. Lembens,<br />

by 10th grade students from St.<br />

Raphael Realschule <strong>and</strong> their<br />

teacher Barbara Huppertz, by<br />

academics involved in teacher<br />

training <strong>and</strong> members of the<br />

general public, too.<br />

The cooperation between the<br />

DKFZ <strong>and</strong> the Pädagogische<br />

Hochschule, Heidelberg contributes<br />

to a development of public<br />

underst<strong>and</strong>ing of natural<br />

science <strong>and</strong> of scientific literacy<br />

which is necessary in order<br />

to judge <strong>and</strong> deal with science<br />

in a well-in<strong>for</strong>med manner. It<br />

helps to get a deeper insight<br />

into the nature of science.


English Reports to the EU<br />

The effects of this kind of project<br />

work are obvious. Firstly,<br />

the <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> ambassador<br />

Dr. Angela Risch became more<br />

visible <strong>and</strong> secondly, scientific<br />

research was made open to a<br />

general public. Starting at a<br />

very high scientific level Dr.<br />

Risch presented her results in<br />

her own scientific language.<br />

The students from the University<br />

of Education had to sum<br />

up the most important facts<br />

<strong>and</strong> to transmit the scientific<br />

knowledge to the pupils. In her<br />

teacher training seminar “Teaching<br />

<strong>and</strong> learning in natural<br />

science” Dr. Lembens <strong>and</strong> the<br />

students discuss different ways<br />

of transmitting knowledge to<br />

pupils <strong>and</strong> to the public.<br />

The next event of <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

is a non-smoking-campaign<br />

planned <strong>for</strong> April 11th <strong>and</strong><br />

presented by the 10th grade<br />

pupils <strong>for</strong> younger children.<br />

It is based on the knowledge<br />

the students have passed on<br />

to them. This presentation will<br />

also deal with the risk factors<br />

<strong>for</strong> lung cancer <strong>and</strong> focuses<br />

particularly on the toxic effects<br />

of smoking.<br />

The idea behind this concept is<br />

called “cascade learning” because<br />

knowledge is made more<br />

underst<strong>and</strong>able <strong>and</strong> is transmitted<br />

step by step.<br />

2nd DKFZ event within the<br />

EU project <strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> “Cigarettes<br />

Tar the Road to Death”<br />

April 11th, 2006<br />

Hilde Domin Hall, Heidelberg<br />

Public Library, Poststraße 15,<br />

Heidelberg, Germany<br />

Angela Risch <strong>and</strong> Barbara<br />

Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />

Heidelberg,<br />

Anja Lembens, Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg, Barbara<br />

Huppertz, St. Raphael Realschule<br />

Heidelberg<br />

Taking a Decision <strong>for</strong> Life<br />

<strong>–</strong> <strong>and</strong> Against Cigarettes<br />

Educational initiative <strong>for</strong> a<br />

smoke-free school time<br />

With their slogan “Cigarettes<br />

Tar the Road to Death”, the<br />

girls from the St. Raphael<br />

Realschule in Heidelberg sent<br />

out a clear message. Jointly<br />

with a scientist of the German<br />

Cancer Research Center (DKFZ)<br />

<strong>and</strong> the Pedagocigal University<br />

(Pädagogische Hochschule)<br />

Heidelberg, they planned <strong>and</strong><br />

organised an event that aimed<br />

to motivate pupils in the<br />

Heidelberg region to opt <strong>for</strong> a<br />

smoke-free school time.<br />

Working closely with Assistant<br />

Professor Dr. Angela Risch of<br />

DKFZ, Dr. Anja Lembens of<br />

the Pedagogical University<br />

Heidelberg <strong>and</strong> with their teacher,<br />

Barbara Huppertz, the<br />

tenth-<strong>for</strong>mers (10b) developed<br />

an interesting event concept<br />

intended to educate, without<br />

moralising, about reasons <strong>for</strong><br />

<strong>and</strong> risks of smoking. The pupils<br />

intended to educate other<br />

pupils in an unconventional<br />

manner <strong>and</strong>, thereby, provide<br />

them with good <strong>and</strong> scientifically<br />

well-founded reasons<br />

<strong>for</strong> not smoking. To this end,<br />

they used not only elements of<br />

scenic play but also first-h<strong>and</strong><br />

research results. DKFZ scientist<br />

Dr. Angela Risch of the Division<br />

of Toxicology <strong>and</strong> Cancer<br />

Risk Factors was actively<br />

involved in the educational<br />

initiative with a lecture on her<br />

current research work. The<br />

pupils learned from the scientist<br />

how hazardous substances<br />

contained in tobacco smoke are<br />

further processed in our bodies.<br />

Metabolic enzymes change the<br />

hazardous substances so that<br />

they can be discharged from<br />

the body be<strong>for</strong>e they cause<br />

damage to the cells that may<br />

lead to cancer. Un<strong>for</strong>tunately,<br />

this does not always work.<br />

Different individuals react<br />

differently to toxic substances<br />

from tobacco smoke. It is currently<br />

not possible to predict a<br />

person’s individual cancer risk.<br />

There<strong>for</strong>e, prevention <strong>–</strong> in this<br />

case: not smoking <strong>–</strong> continues<br />

to be the best way to protect<br />

oneself from getting cancer.<br />

The class had also contacted<br />

the Thorax Clinic in Heidelberg<br />

<strong>and</strong> found a patient who<br />

was willing to talk openly <strong>and</strong><br />

answer questions about his<br />

lung cancer disease <strong>and</strong> the<br />

prognosis. An interview that<br />

was skilfully conducted by two<br />

pupils left all attendees deeply<br />

impressed.<br />

Thus, the event on this evening<br />

spanned a wide arch<br />

from young people’s everyday<br />

“causes <strong>for</strong> a smoke” over the<br />

latest research findings through<br />

to a personal case.<br />

The educational event was held<br />

in the framework of the EU<br />

project “<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>”, which<br />

represents a German contribution<br />

to the EU funding measure<br />

“<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong><br />

<strong>and</strong> <strong>Science</strong>”. Six centres of<br />

the <strong>Helmholtz</strong> Association, a<br />

number of teacher training<br />

universities <strong>and</strong> several schools<br />

are involved in this project.<br />

The overall co-ordination lies<br />

in the h<strong>and</strong>s of DKFZ’s equal<br />

opportunities officer, Dr. Barbara<br />

Bertram. <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

pursues a number of goals at<br />

several levels: First, it aims<br />

to make the significance <strong>and</strong><br />

work of women in science<br />

more visible <strong>and</strong>, thus, create<br />

role models <strong>for</strong> girls <strong>and</strong> young<br />

women. Second, it is intended<br />

to awaken young people’s interest<br />

<strong>for</strong> science. Last, but not<br />

least, the events are intended<br />

to make a contribution to the<br />

dialogue between science <strong>and</strong><br />

the public.<br />

The event sketched above<br />

entitled “Cigarettes Tar the<br />

Road to Death <strong>–</strong> There<strong>for</strong>e: Be<br />

Against Smoking <strong>and</strong> Opt <strong>for</strong><br />

Life!” took place on 11th April<br />

2006 from 6:30 p.m. to 8:00<br />

p.m. in the big hall of Heidelberg<br />

Public Library. The initia-<br />

tive, which is part of the series<br />

“<strong>Science</strong> goes public” was<br />

directed specifically at school<br />

years six to eight <strong>and</strong> their<br />

teachers. The pupils also designed<br />

a poster to in<strong>for</strong>m <strong>and</strong><br />

invite interested members of<br />

the public. As a questionnaire<br />

survey conducted after the<br />

event showed, the audience in<br />

the completely occupied Hilde<br />

Domin Hall particulary praised<br />

the easily underst<strong>and</strong>able <strong>and</strong><br />

interesting presentation by the<br />

pupils <strong>and</strong> will be happy to<br />

recommend the next event to<br />

others.<br />

3rd DKFZ event within the<br />

EU project “<strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>” “Skin<br />

Cancer <strong>–</strong> Some Souvenirs<br />

Last Forever”<br />

on July 19th, 2006<br />

L<strong>and</strong>esmuseum für Technik<br />

und Arbeit, Mannheim, Germany<br />

Silvia Vosseler <strong>and</strong> Barbara<br />

Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />

Heidelberg,<br />

Anja Lembens, Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg, Claudia<br />

Eysel <strong>and</strong> Gudrun Monshausen<br />

Ursulinen-Gymnasium Mannheim<br />

The young woman is shattered.<br />

She has just been told by her<br />

dermatologist that, after excessive<br />

sunbathing, she might<br />

have a skin tumour. It will<br />

be a week be<strong>for</strong>e she will be<br />

told the final diagnosis. She<br />

confides in an older girlfriend,<br />

who com<strong>for</strong>ts her <strong>and</strong> helps<br />

her search in<strong>for</strong>mation about<br />

the manifold aspects involved<br />

in the development of skin<br />

cancer.<br />

The event is taking place in<br />

the Auditorium of the L<strong>and</strong>esmuseum<br />

für Technik und Arbeit<br />

(state museum <strong>for</strong> technology<br />

<strong>and</strong> work) in Mannheim.<br />

Pupils of the 12th <strong>for</strong>m (under<br />

71


the leadership of Dr. Claudia<br />

Eysel <strong>and</strong> Gudrun Monshausen)<br />

from the Mannheim Ursulinen<br />

Gymnasium, together<br />

with students of the Pedagogical<br />

University Heidelberg<br />

attending a teacher training<br />

seminar on “didactic judgement<br />

<strong>and</strong> action possibilities in<br />

natural science teaching” led<br />

by Dr. Anja Lembens, present<br />

the research area of Dr. Silvia<br />

Vosseler of the German Cancer<br />

Research Center: skin cancer<br />

<strong>and</strong> angiogenesis.<br />

The young woman <strong>and</strong> her<br />

friend, a pupil <strong>and</strong> a student,<br />

on their search <strong>for</strong> in<strong>for</strong>mation<br />

lead the audience through<br />

the evening. Using different<br />

<strong>for</strong>ms of presentation (scenic<br />

play, Powerpoint presentation,<br />

film, etc.), they deliver difficult<br />

scientific contents in a readily<br />

comprehensible way. The event<br />

was prepared during natural<br />

science classes in school. The<br />

pupils, with the support of Dr.<br />

Vosseler <strong>and</strong> the students, have<br />

worked through the different<br />

topic areas <strong>and</strong> have prepared<br />

the in<strong>for</strong>mation very independently<br />

in project groups.<br />

First it is shown why UV radiation<br />

from the sun is regarded as<br />

a key risk factor <strong>for</strong> the development<br />

of skin cancer. To this<br />

end, the audience is given an<br />

insight into the interior of skin<br />

cells, or, to be more precise,<br />

into the nucleus, which contains<br />

the genetic in<strong>for</strong>mation.<br />

On the stage, a huge section<br />

of the genetic material, DNA,<br />

is taking shape. Pupils with<br />

coloured b<strong>and</strong>s around their<br />

arms, symbolising the four DNA<br />

bases, st<strong>and</strong> facing each other<br />

<strong>and</strong> holding each other by the<br />

h<strong>and</strong>s. The enzyme that cuts<br />

the DNA double str<strong>and</strong> into two<br />

single str<strong>and</strong>s prior to what is<br />

called replication is embodied<br />

by a student symbolically cutting<br />

open the bindings with<br />

a pair of oversized scissors.<br />

A ‘policewomen’ embodying<br />

a repair enzyme enters the<br />

7<br />

stage <strong>and</strong> makes sure that pair<br />

mismatches, which can have<br />

fatal consequences when the<br />

new DNA str<strong>and</strong> is <strong>for</strong>med, are<br />

corrected. Such defects can be<br />

caused, among other things, by<br />

UV radiation. The final step of<br />

the process within the cell is the<br />

<strong>for</strong>mation of a protein (embodied<br />

by a pupil). If there have<br />

been too many defects, such as<br />

by UV radiation, then the repair<br />

enzymes can no longer do their<br />

job. This leads to the <strong>for</strong>mation<br />

of altered proteins that are not<br />

fully functional. The cellular<br />

metabolism gets out of balance<br />

<strong>and</strong> the result may be skin<br />

cancer.<br />

In the following scene it is<br />

shown how people can protect<br />

themselves against intensive<br />

UV radiation. The different<br />

skin types <strong>and</strong> their special<br />

features are also mentioned.<br />

The presenters put strong emphasis<br />

on the risk factors that<br />

play a role in the development<br />

of skin cancer.<br />

The two female anchors now<br />

reflect on new findings in cancer<br />

research about the growth<br />

of skin tumours <strong>and</strong> whether<br />

these may serve as a basis <strong>for</strong><br />

new treatment methods. As a<br />

reliable source of this in<strong>for</strong>mation<br />

they approach Dr. Silvia<br />

Vosseler of the German Cancer<br />

Research Center (DKFZ), one<br />

of the ambassadors <strong>for</strong> <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong>. Silvia Vosseler presents<br />

results of her research in<br />

a Powerpoint presentation <strong>and</strong><br />

answers questions posed by the<br />

anchors about what happens<br />

during angiogenesis <strong>and</strong> what<br />

role it plays in tumour growth.<br />

The scientist illustrates her<br />

explanations using microscopic<br />

images of a tumour that<br />

releases messenger substances<br />

to initiate the development of<br />

new blood vessels which supply<br />

the tumour with nutrients<br />

<strong>and</strong> oxygen, thus supporting<br />

its growth. She shows that animal<br />

experiments are also used<br />

to investigate these processes.<br />

Jointly with a student, a group<br />

of pupils had investigated<br />

the question of whether these<br />

animal experiments are really<br />

indispensable. They visited the<br />

DKFZ to learn first h<strong>and</strong> not<br />

only about how the animals<br />

are kept at the Center but also<br />

about the actual experiments,<br />

<strong>and</strong> they produced a film about<br />

their visit. In commented film<br />

scenes they explain to the audience<br />

that, at the current state<br />

of knowledge, animal experiments<br />

are still needed, but that<br />

they have to con<strong>for</strong>m to strict<br />

regulations <strong>and</strong> controls <strong>and</strong><br />

have to be conducted in such<br />

a way that the animals do not<br />

suffer unnecessarily.<br />

Next, ethical issues arising in<br />

the context of research on,<br />

diagnosis <strong>and</strong> treatment of<br />

cancer are discussed in a ‘panel<br />

discussion’. This group intended<br />

to question the conflicting<br />

attitudes of different groups of<br />

society towards this topic. The<br />

protagonists, a ‘Green Party politician’,<br />

a ‘housewife’, a ‘priest’<br />

<strong>and</strong> a ‘discussion host’ showed<br />

remarkable talent as actors.<br />

During the two-hour event,<br />

students together with pupils<br />

showed a multitude of ways<br />

in which to approach a highly<br />

complex scientific topic. Dr.<br />

Vosseler, as a <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

ambassador, enabled the project<br />

groups to encounter <strong>and</strong><br />

reflect on science <strong>and</strong> research<br />

directly <strong>and</strong> specifically.<br />

With this intensive co-operation<br />

<strong>and</strong> public presentation,<br />

all participants have made an<br />

important contribution to the<br />

dialogue between science <strong>and</strong><br />

society.<br />

The audience (~100 people) is<br />

thrilled <strong>and</strong> takes home not<br />

only scientific facts but also<br />

the advice to avoid excessive<br />

sunbathing.<br />

It needs to be added that the<br />

young woman who feared to<br />

be suffering from a skin tumour<br />

<strong>and</strong> who led, together<br />

with her girlfriend, through the<br />

whole presentation from one<br />

scene to the next, in the end<br />

gets told by her ‘doctor’ that<br />

the sample sent in was negative<br />

<strong>and</strong> that she does not have<br />

skin cancer. Thus, this scenic<br />

play has a happy ending.<br />

4th DKFZ-Event in the<br />

EU-Project <strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />

- <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> “<strong>Science</strong><br />

<strong>and</strong> Research <strong>–</strong> why should<br />

I care?”<br />

February 5, 2007 at Deutsches<br />

Krebs<strong>for</strong>schungszentrum, Heidelberg<br />

Angela Risch <strong>and</strong> Barbara<br />

Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Heidelberg,<br />

Anja Lembens, Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg<br />

In the imagination of many<br />

people, a professor has to look<br />

like the one who just enters the<br />

scene which shows a chemical<br />

laboratory: somewhat muddleheaded,<br />

wearing a white<br />

lab-coat <strong>and</strong> spectacles. The<br />

“professor” starts to pour several<br />

liquids in beakers muttering<br />

incomprehensible words while<br />

the liquids turn red or white<br />

or begin to steam. In between<br />

he runs to the blackboard to<br />

change the chemical <strong>for</strong>mula<br />

on it.<br />

The scene belongs to the 4th<br />

event of <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> entitled<br />

“<strong>Science</strong> <strong>and</strong> Research <strong>–</strong> why<br />

should I care?”, which took<br />

place at Feb. 5, 2007 in the<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum,<br />

Heidelberg. In several<br />

scenes students of the Pädagogische<br />

Hochschule illustrate<br />

why science <strong>and</strong> research<br />

should bear a meaning <strong>for</strong><br />

everybody. In her teacher training<br />

seminar “Teaching <strong>and</strong><br />

learning in natural science”<br />

Dr. Lembens <strong>and</strong> the students<br />

discuss different ways of trans-


English Reports to the EU<br />

mitting knowledge to pupils<br />

<strong>and</strong> to the public. The students<br />

had the task to sum up most<br />

important facts <strong>and</strong> to transmit<br />

the scientific knowledge underst<strong>and</strong>able<br />

to laymen in the<br />

audience.<br />

After the professor scene a<br />

student explains, how the public<br />

views a scientist: first of<br />

all it is a man, then he is seen<br />

as intelligent <strong>and</strong> keeping secrets,<br />

his work is dangerous, he<br />

makes his discoveries by chance<br />

<strong>and</strong> works by oneself (e.g.<br />

Höttecke, 2004 1 ). The student<br />

ends her presentation with the<br />

question whether this picture<br />

of a scientist is in accordance<br />

with reality. One answer is<br />

given by herself: a scientist<br />

is not always a man! Consequently,<br />

a female scientist<br />

from the DKFZ, PD Dr. Angela<br />

Risch, the “Ambassador” of this<br />

event, is portrayed in a film<br />

which has been shot by another<br />

student. In the film, the<br />

laboratory of Angela Risch <strong>and</strong><br />

her office are shown as well<br />

as some sequences of the work<br />

carried out by her co-workers.<br />

Angela Risch explains how<br />

research is functioning: i.e.<br />

scientists do not spend most of<br />

their time in the lab. Nowadays<br />

much time is required <strong>for</strong> writing<br />

grant applications, reports,<br />

scientific papers, preparing<br />

lectures <strong>and</strong> meetings with coworkers<br />

etc.<br />

Another student presents a<br />

portrait of one of the most well<br />

known female scientists, Marie<br />

Curie, the only female scientist<br />

who received two Nobel Prices,<br />

one <strong>for</strong> physics <strong>and</strong> one<br />

<strong>for</strong> chemistry. A film with an<br />

interview with several younger<br />

<strong>and</strong> elder people brought <strong>for</strong>ward<br />

that, with the exception<br />

of Marie Curie, no female scientists<br />

are known in the public.<br />

The next Power Point presentation<br />

shows the job situation of<br />

female scientists in the Helm-<br />

1 Höttecke, D. ( 00 ). Schülervorstellungen<br />

über die „Natur der Naturwissenschaften“.<br />

In: Hößle, C., Höttecke, D. & Kircher, E.<br />

Lehren und Lernen über die Natur der<br />

Naturwissenschaften. Schneider Verlag<br />

Hohengehren, Baltmannsweiler<br />

holtz-Community, the parent<br />

organisation of the German<br />

Cancer Research Centre. The<br />

situation in the BAT Ia, BAT Ib<br />

<strong>and</strong> BAT positions compared to<br />

the one of the male colleagues<br />

is not so bad, but in the top<br />

positions (C3 <strong>and</strong> C4) there are<br />

nearly no female scientists.<br />

Now the Ambassador Angela<br />

Risch presents her research.<br />

The aim of Angela Risch is the<br />

development of a marker profile,<br />

allowing the identification<br />

of individuals with a higher<br />

risk to develop lung cancer. For<br />

this purpose she investigates<br />

the genetic polymorphisms in<br />

human genes coding <strong>for</strong> metabolic<br />

enzymes.<br />

To illustrate the functioning<br />

of the enzymes introduced by<br />

Angela Risch, three students<br />

impersonate these enzymes.<br />

The activity of the enzymes<br />

consists in activating <strong>and</strong><br />

deactivating DNA damaging<br />

substances <strong>–</strong> in our case benzo-[a]-pyrene,<br />

a carcinogenic<br />

component part of tobacco<br />

smoke. One student has an intact<br />

trowel in his h<strong>and</strong>s, whereas<br />

another one has a trowel<br />

with holes. The third student<br />

has his h<strong>and</strong>s in h<strong>and</strong>cuffs <strong>and</strong><br />

cannot use them. The message<br />

is clear: the first enzyme is<br />

able to work, the second one is<br />

limited in its activity <strong>and</strong> the<br />

third one cannot work at all.<br />

Then, the students present cumarin<br />

as an example <strong>for</strong> toxic<br />

substances in our environment.<br />

In an animal experiment, it<br />

even showed carcinogenic potency.<br />

Cumarin is an ingredient<br />

of the plant cinnamomum<br />

cassiae, it is a flavouring powder<br />

<strong>and</strong> known as cinnamon.<br />

Because of its toxicity people<br />

should not eat too much cake<br />

based on cinnamon flavour<br />

(e.g. gingerbread), especially<br />

children can be harmed when<br />

consuming too much of this<br />

stuff. Another deleterious<br />

substance is presented: Acryl<br />

amide, which is <strong>for</strong>med when<br />

carbohydrate <strong>and</strong> protein containing<br />

food (e.g. French fries)<br />

is fried at too high temperature<br />

<strong>and</strong> it is carcinogenic. There<strong>for</strong>e<br />

starch containing food<br />

should rather be steamed than<br />

fried.<br />

All scenes were connected by<br />

shot dialogs between the “mad<br />

Professor” <strong>and</strong> a female “scientist”,<br />

showing <strong>and</strong> explaining<br />

to him the challenges of science<br />

<strong>and</strong> research.<br />

In the end the students answer<br />

the question of the event’s title<br />

“<strong>Science</strong> <strong>and</strong> Research <strong>–</strong> why<br />

should I care?”: According to<br />

their view, one reason is, that<br />

it can protect us from harmful<br />

encounters in our environment,<br />

another reason is, that science<br />

<strong>and</strong> research provide interesting<br />

<strong>and</strong> <strong>for</strong>ward-looking jobs<br />

<strong>for</strong> female <strong>and</strong> male. Nobody<br />

in the audience disagrees.<br />

5th DKFZ event within the<br />

EU project “<strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>” “Taxi?! To<br />

the Nucleus please! Gene<br />

Therapy <strong>–</strong> the Ingenious<br />

Therapy of the Future?!”<br />

on July 16th, 2007<br />

L<strong>and</strong>esmuseum für Technik<br />

und Arbeit, Mannheim, Germany<br />

Stephanie Laufs <strong>and</strong> Barbara<br />

Bertram, Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Heidelberg,<br />

Anja Lembens Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg,, Claudia<br />

Eysel <strong>and</strong> Gudrun Monshausen,<br />

Ursulinen-Gymnasium<br />

Mannheim<br />

The young couple is stunned.<br />

It just heard from their doctor<br />

that their baby is possibly<br />

suffering from a very seldom<br />

disease. The couple came to<br />

the doctor because their child<br />

was constantly ill. The doctor<br />

takes blood <strong>and</strong> asks them to<br />

come back again. Two weeks<br />

later the parents get in<strong>for</strong>med<br />

that their son is suffering from<br />

SCID (severe combined immunodeficiency).<br />

SCID typically leads to malfunction<br />

or lack of T-lymphocytes,<br />

which results in disorders<br />

of the cellular immune<br />

response in all SCID-<strong>for</strong>ms.<br />

Several experts are explaining<br />

the causes <strong>and</strong> the possible<br />

methods of treatment of this<br />

disease.<br />

Location of this event is the<br />

L<strong>and</strong>esmuseum für Technik<br />

und Arbeit in Mannheim, <strong>and</strong><br />

was followed by about 70 persons<br />

in the audience. Pupils<br />

of the 10th <strong>and</strong> 12th grade<br />

of the Ursulinen-Gymnasium<br />

Mannheim (Verantwortliche<br />

Lehrerinnen: Dr. Claudia Eysel,<br />

Gudrun Monshausen) <strong>and</strong><br />

students of the Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg from<br />

the seminar „Didaktische Urteils-<br />

und H<strong>and</strong>lungsfähigkeit<br />

im naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht“ unter the guidance<br />

of Dr. Anja Lembens, are<br />

per<strong>for</strong>ming together in the<br />

EU-sponsored project „<strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“. They are introducing<br />

the field of research<br />

of Dr. Stephanie Laufs of the<br />

German Cancer Research Center.<br />

Dr. Laufs is exploring the<br />

molecular oncology of solid<br />

tumors with the special field of<br />

gene therapy.<br />

Further scenes of the evening<br />

are as follows.<br />

• Talk of Dr. Laufs <strong>and</strong> film taken<br />

in her laboratory, showing<br />

practical work. The work consists<br />

mainly in replacing defect<br />

genes in the cellular nucleus of<br />

patients by intact genes.<br />

• In a scenical play (as black<br />

light theatre) the „assistants“ of<br />

Dr. Laufs show how the „false<br />

construction plans“ can be<br />

detected in the nucleus of the<br />

ill baby <strong>and</strong> how the correct<br />

7


ones are being transferred by<br />

ferry (shown here as a taxi)<br />

to the nucleus in order to be<br />

built in.<br />

• The „dashing reporter Pavel<br />

Pipovic“ interviewing a cured<br />

SCID-patient. He investigated<br />

the background <strong>for</strong> SCID.<br />

• The last scene shows parents<br />

in front of a TV watching a<br />

talkshow about the pros <strong>and</strong><br />

cons of gene therapy. The experts<br />

discuss the topic on the<br />

basis of their affiliation like<br />

religion, ethic committees, science<br />

<strong>and</strong> politics) <strong>and</strong> there<strong>for</strong>e<br />

are <strong>for</strong> or against gene therapy.<br />

DESY events in the framework<br />

of <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

in April <strong>and</strong> June 2006<br />

The 1st <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> event at<br />

DESY was a one-<strong>and</strong>-a-halfday<br />

visit at the center by a<br />

physics ‘Leistungskurs’ (specialty<br />

class) of the 12th <strong>for</strong>m<br />

with nine female <strong>and</strong> 11 male<br />

school pupils together with<br />

their teacher (25th/26th April<br />

2006). On their first afternoon<br />

at DESY, the pupils ran experiments<br />

on quantum physics in<br />

the pupils’ laboratory, “physik.<br />

begreifen” (grasp.physics). The<br />

following day began with a<br />

meeting of the pupils with the<br />

DESY ambassadors, Dr. Elke<br />

Plönjes <strong>and</strong> Dr. Karen Rickers,<br />

<strong>and</strong> three other women natural<br />

scientists (Dr. Ute Krell, Karen<br />

Ong, Dr. Jenny List) <strong>and</strong> ended<br />

with another round of experimental<br />

work in the quantum<br />

lab. The meeting with the ambassadors<br />

started with a lecture<br />

on career opportunities <strong>for</strong><br />

women in the natural sciences.<br />

The four women scientists<br />

presented their very different<br />

curricula vitae <strong>and</strong> entered into<br />

a lively discussion with the<br />

pupils with questions relating,<br />

in particular, to the university<br />

education, but also to the motivation<br />

of the female pupils to<br />

develop an interest <strong>for</strong> natural<br />

sciences <strong>and</strong> to consider to<br />

study science at university. Af-<br />

7<br />

terwards the pupils were taken<br />

on a tour of the ambassadors’<br />

working environment. Visiting<br />

the event as observers were<br />

three teacher education students<br />

(chemistry <strong>and</strong> physics)<br />

of the <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> project<br />

seminar of Hamburg University,<br />

who were supposed to help<br />

facilitate the 2nd event.<br />

The students planned <strong>and</strong> led<br />

through the meeting with the<br />

ambassadors at the 2nd event<br />

on June 21st. In the seminar<br />

they had developed an overall<br />

concept as well as short sketches<br />

to introduce the pupils<br />

to the topic of women <strong>and</strong><br />

science. The large variety of<br />

didactic methods used by the<br />

students created a lively atmosphere<br />

so that the eleven (10<br />

female, 1 male) pupils actively<br />

took advantage of the direct<br />

contact with the four women<br />

scientists present (Karen Ong,<br />

Dr. Karen Rickers, Dr. Marion<br />

Kuhlmann, Dr. Christiane Risler).<br />

4th DESY-event within the<br />

EU-project “<strong>Ambassadors</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong> <strong>and</strong> <strong>Science</strong><br />

- <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>”<br />

on Jan. 30 /31, 2007 in the<br />

DESY Research Centre Hamburg<br />

by Karen Ong<br />

17 pupils of the Gesamtschule<br />

Mümmelmannsberg took part<br />

at the 4th <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> event<br />

at the DESY Research centre<br />

Hamburg. On the first day the<br />

students were “scientists <strong>for</strong><br />

one day”. They worked in small<br />

groups to investigate phenomena<br />

of quantum physics. This<br />

event was assisted by students<br />

of the University of Hamburg.<br />

They played the role of group<br />

leaders who issues a research<br />

assignment to the pupils. The<br />

fundamentals of quantum<br />

physics were already acquired<br />

at school one week be<strong>for</strong>e, so<br />

their major task at the DESY<br />

school lab physik.begreifen<br />

was to design, to build up <strong>and</strong><br />

to execute the experiments.<br />

After the analysis the pupils<br />

had to act a role play. They<br />

represented their results to<br />

raise funds <strong>for</strong> their research<br />

<strong>and</strong> they discussed about the<br />

pros <strong>and</strong> cons of their investigations.<br />

The aim of this lab was to<br />

provide a small insight into<br />

scientific practice.<br />

The second day started with a<br />

talk about: “How to become a<br />

researcher” <strong>and</strong> the everyday<br />

life of scientists at a research<br />

centre. Moreover there was a<br />

spotlight at the female scientists<br />

<strong>and</strong> their situation in the<br />

scientific world.<br />

The students of the University<br />

of Hamburg per<strong>for</strong>med scenes<br />

from everyday life to show<br />

how girls <strong>and</strong> boys get their<br />

gender roles more or less unconsciously.<br />

Four female scientists introduced<br />

themselves <strong>and</strong> their scientific<br />

career. Over the course of<br />

the following discussion a lot<br />

of questions about career <strong>and</strong><br />

the life as a scientist could be<br />

answered. Finally the pupils<br />

had a look at the workplace<br />

in the laboratory of the DESY<br />

scientists. With this event the<br />

<strong>Ambassadors</strong> communicated a<br />

realistic view at the scientific<br />

work.<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>Science</strong> goes<br />

Public <strong>–</strong> 1. Event organized<br />

by DLR<br />

(represented by Dr. B. Saruhan-<br />

Brings)<br />

The first deliverables in <strong>Science</strong><br />

Goes Public <strong>for</strong> DLR has been<br />

achieved with the event which<br />

took part on Tuesday, 7th<br />

February 2006 from 10:00 to<br />

17:00 O’clock.<br />

16 pupils, aged between 17 <strong>and</strong><br />

19 (12. <strong>and</strong> 13. Per<strong>for</strong>mance<br />

classes of the Königin-Luise-<br />

Gymnasium in Köln) participated<br />

in this event under the<br />

guide of their teacher Ms. Marlene<br />

Walter.<br />

The event consisted of two<br />

parts: In the morning session,<br />

the participants have visited<br />

the Scholl Lab of DLR where<br />

they had the opportunity to<br />

carry out in the experiments<br />

personally. After the general<br />

introduction by Dr. R. Braeucker<br />

on “Gravitation Biology”,<br />

each group containing 5 pupils<br />

went through three different<br />

types of experiments. These<br />

experiments were on (a) Gravitation<br />

Biology, (b) Materials, (c)<br />

Lack of Gravity.<br />

• Introduction Gravitation Biology<br />

(Dr. Richard Bräucker)<br />

• Experiment Gravitation Biology<br />

(Oliver Grundmanns)<br />

• Experiment Lack of Gravity<br />

(Dr. Richard Bräucker)<br />

• Experiment Materials (Andreas<br />

Wack)<br />

• Experiment Materials Andreas<br />

Wack)<br />

• Experiment Gravitation Biology<br />

(Oliver Grundmanns)<br />

• Experiment Lack of Gravity<br />

(Jan Bechert)<br />

In the afternoon, the pupils<br />

visited the Institute of Materials<br />

Research where after welcoming<br />

speech <strong>and</strong> briefing on<br />

the purpose of <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

by Dr. Saruhan-Brings, three<br />

colleagues of the institute have<br />

held presentations on “Aerodynamics<br />

und Aircraft Turbine<br />

Components” by Ms. Andrea<br />

Ebach, “Materials in Turbines”<br />

by Dr. Bilge Saruhan-Brings<br />

<strong>and</strong> “Lifetime Prediction <strong>for</strong><br />

Aircraft Components” by Dr.<br />

Marion Bartsch. After these<br />

presentations, the pupils visited<br />

the various laboratories of the<br />

institute in two groups to be<br />

able to gain a visual inside to<br />

the previous talks <strong>and</strong> experience<br />

the technology driven<br />

daily life of fe(male) scientist.<br />

• Laboratory Surface Coating


English Reports to the EU<br />

Technologies<br />

• Laboratory Thermal Fatigue<br />

• Laboratory Thermal Fatigue<br />

experiments<br />

• Laboratory Surface Coating<br />

tech<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />

goes Public <strong>–</strong>2. Event organized<br />

by DLR<br />

The second event in the work<br />

package “<strong>Science</strong> Goes Public”<br />

<strong>for</strong> DLR has been organized<br />

specifically <strong>for</strong> the Biology<br />

Per<strong>for</strong>mance Class students of<br />

Antonius Kolleg in Neunkirchen/Seelscheid<br />

<strong>and</strong> was on<br />

Monday, 30th October 2006<br />

from 9:00 to 13:00 O’clock.<br />

21 female <strong>and</strong> male students<br />

from the 12th class have participated<br />

in this event under the<br />

guide of their biology teacher<br />

Ms. M. Kramer-Fischer. The<br />

event consisted of a lecture<br />

session <strong>and</strong> laboratory visit.<br />

The lectures were held by Dr.<br />

Ruth Hemmersbach <strong>and</strong> Ms.<br />

Petra Frings from the Institute<br />

of Flight <strong>and</strong> Space Medicine<br />

of DLR.<br />

The topic of the Dr. Hemmers-<br />

bach’s lecture was on the<br />

Gravitation-Biology. She explained<br />

her investigations on<br />

the micro-organisms, related to<br />

the effect of lack of gravity on<br />

their behaviour <strong>and</strong> mobility<br />

<strong>and</strong> the interaction of their<br />

structural <strong>and</strong> biological built<br />

with the gravitation.<br />

The title of second talk was on<br />

“Survival in space <strong>–</strong> How to<br />

keep astronauts healthy?” Ms.<br />

Frings demonstrated with her<br />

studies carried out on humanbeings,<br />

how the bone structure<br />

deteriorates under the lack of<br />

gravity <strong>and</strong> how the nutrition<br />

of the astronauts should be<br />

adjusted to overcome these<br />

deficits during their stay in<br />

space.<br />

Following the lectures, the<br />

students were guided to the<br />

Microbiology laboratories<br />

where the flight preparations<br />

<strong>for</strong> micro-bacteria have been<br />

carried out. Ms. Corina Panitz<br />

who leads the project<br />

explained how the bacteria<br />

samples were prepared, which<br />

way is followed until their<br />

attachment in the space vehicle<br />

<strong>and</strong> where they are mounted in<br />

the module, under which conditions<br />

the survival was tested,<br />

why it is important to test the<br />

survival of these micro-bacteria<br />

under real conditions, how<br />

to apply <strong>for</strong> flight reservations<br />

in American <strong>and</strong> Russian space<br />

missions. With these, she gave<br />

an inside into the daily routine<br />

of a scientist working in the<br />

area of space medicine <strong>and</strong> the<br />

relevance of her initial study<br />

“Biology” with her job as well<br />

as internationality of her work.<br />

In a second laboratory, the facilities<br />

<strong>for</strong> the tests carried out<br />

on earth have been visited.<br />

The photo below is taken on<br />

the day <strong>and</strong> shows the students<br />

<strong>and</strong> their teacher Ms.<br />

M. Kramer-Fischer <strong>and</strong> Dr.<br />

Saruhan-Brings who organised<br />

the event in DLR:<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />

goes Public <strong>–</strong>3. Event organized<br />

by DLR<br />

The third event <strong>for</strong> DLR in the<br />

work package “<strong>Science</strong> Goes<br />

Public” has been attended by<br />

the students of the Stadt-Gymnasium<br />

in Cologne-Porz <strong>and</strong><br />

took place on Wednesday, 8th<br />

November 2006 from 9:00 to<br />

13:00 O’clock.<br />

17 female students from the<br />

10, 11, 12, 13th classes of the<br />

Stadt-Gymnasium have participated<br />

in this event under the<br />

guide of their biology teacher<br />

Ms. Felicitas Greineder. The<br />

students were from Biology,<br />

Mathematics <strong>and</strong> Physics Per<strong>for</strong>mance<br />

groups.<br />

The event consisted of a lecture<br />

session <strong>and</strong> laboratory<br />

visit. The lectures were held by<br />

Elke Rabbow <strong>and</strong> Petra Frings<br />

from the Institute of Flight <strong>and</strong><br />

Space Medicine of DLR.<br />

The topic of the lecture held<br />

by Ms. Rabbow was on Life in<br />

Space. She explained the aims<br />

of the research carried out by<br />

radiation biological space experiments.<br />

She described the<br />

test conditions <strong>and</strong> the relevance<br />

of the tests <strong>for</strong> scientific<br />

studies.<br />

The title of second talk was on<br />

“Survival in Space <strong>–</strong> How to<br />

keep astronauts healthy?” Ms.<br />

Frings demonstrated with her<br />

studies carried out on humanbeings,<br />

how the bone structure<br />

deteriorates under the lack of<br />

gravity <strong>and</strong> how the nutrition<br />

of the astronauts should be<br />

adjusted to overcome these<br />

deficits during their stay in<br />

space.<br />

Following the lectures, the students<br />

have visited the Microbiology<br />

laboratory of the institute<br />

where the micro-bacteria<br />

preparations <strong>for</strong> flight tests<br />

have been carried out. Ms. Corina<br />

Panitz who leads the project<br />

explained how the bacteria<br />

samples were prepared, which<br />

way they follow until the attachment<br />

in the space vehicle,<br />

under which conditions the<br />

survival was tested, the importance<br />

of carrying out the<br />

tests under real conditions.<br />

She also gave in<strong>for</strong>mation on<br />

how to apply <strong>for</strong> flight reservations<br />

in American <strong>and</strong> Russian<br />

space missions to carry out<br />

such tests. She introduced an<br />

inside into the daily routine of<br />

a scientist working in the area<br />

of space medicine <strong>and</strong> international<br />

characteristic of her job.<br />

She made recommendations<br />

<strong>for</strong> the future study <strong>and</strong> job<br />

choices. It is expressed by those<br />

DLR-members, participating<br />

in the organisation, that the<br />

internship applications in all<br />

DLR-institutes are welcomed.<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> - <strong>Science</strong><br />

goes Public <strong>–</strong>4. Event organized<br />

by DLR<br />

on March 8, 2007<br />

„Life in Gravity“<br />

Dr. B. Saruhan-Brings, Ambassador<br />

DLR<br />

20 pupils within the age of 17<br />

to 19 of the Antoniuskolleg<br />

Neunkirchen (11th grade Bio-<br />

Intensive Course) did participate<br />

under the supervision of<br />

their biology teacher Margit<br />

Kramer-Fischer at the event.<br />

This time the group was a mix<br />

of female <strong>and</strong> male pupils in<br />

order to give the boys a chance<br />

to get in contact with the<br />

scientific activities in which<br />

many of the female scientists<br />

are working in.<br />

This group from the Antoniuskolleg<br />

was visiting already the<br />

second time at DRL..<br />

According the motto of the<br />

event “life in gravity” the pupils<br />

participated in three experiments<br />

in three alternating<br />

groups. Dr. Richard Bräucker<br />

made the preliminaries. The<br />

subjects of the experiments<br />

were gravitation biology (scientific<br />

mentoring: Miriam<br />

Schenk), gravity (Christoph<br />

Gantzer) <strong>and</strong> cardio vascular<br />

physiology (Oliver Grundmanns).<br />

Each experiment lasted<br />

about 45 minutes.<br />

In the experiment „gravitation<br />

biology“ the pupils watched<br />

the behavior of paramecium in<br />

absence of light, heat <strong>and</strong> oxygen<br />

<strong>and</strong> derived from this the<br />

conditions of gravity. With the<br />

help of a computer the number<br />

of paramecium <strong>and</strong> the probability<br />

of their behaviour were<br />

acquired.<br />

The experiment “gravity” was<br />

the background <strong>for</strong> explanations<br />

whether the human body<br />

is adequate <strong>for</strong> gravitation <strong>and</strong><br />

the effects of gravity <strong>for</strong> the<br />

human metabolism. The pupils<br />

could hear what kind of pre-<br />

75


ventive measures are necessary<br />

if human beings have to live in<br />

gravity <strong>for</strong> a longer period of<br />

time <strong>and</strong> how the metabolism<br />

of an earth living creature is<br />

being influenced by this.<br />

The experiment „cardio vascular<br />

physiology“ showed how<br />

blood circulation <strong>and</strong> cardio<br />

vascular cycle is influenced<br />

under gravity. Some of the<br />

pupils could see with the support<br />

of sensors on their own<br />

body, the reaction of their<br />

heart under diverse conditions.<br />

From this experiment the<br />

impact of exposure could be<br />

derived when a human body is<br />

under gravity or the heart of a<br />

human being is exposed to the<br />

change of gravitation/gravity.<br />

A summarizing discussion<br />

round was the end of the<br />

event in which the pupils had<br />

a chance to evaluate their impressions<br />

<strong>and</strong> experiences with<br />

the experiments.<br />

The conclusion was that all<br />

the experiments shown could<br />

well be digested <strong>and</strong> that they<br />

gained a lot of new insights at<br />

the visit at DLR.<br />

<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong> <strong>Science</strong> goes<br />

Public <strong>–</strong> 5. Event organized<br />

by DLR<br />

Visit at DLR (Ambassador: Dr.<br />

B. Saruhan-Brings)<br />

On Monday 17 September<br />

2007, 10:30-15:00 O’clock<br />

20 Pupils at the ages from 14<br />

to 17 of the Gesamthauptschule<br />

Bedburg (9.-10. Classes) have<br />

visited DLR under the supervision<br />

of their mathematics <strong>and</strong><br />

technology teachers Mr. Gieren<br />

und Mr.Özcelik. This group of<br />

pupils was also selected from<br />

male <strong>and</strong> female pupils, in<br />

order to let the male pupils to<br />

experience that female scientist<br />

today in the research fronts<br />

active participating.<br />

This visits were organised un-<br />

76<br />

der the theme of „Sustainable<br />

Energies, Energy Trans<strong>for</strong>mation<br />

<strong>and</strong> Generation of future<br />

energy sources“. For that two<br />

work areas of DLR are introced<br />

to the pupils: Thermo electrical<br />

materials <strong>and</strong> solar energy.<br />

Thermo electrical materials<br />

Under the leading of Ms. Dr.<br />

Karpinski, the experiments<br />

related to thermal to electrical<br />

energy trans<strong>for</strong>mation were<br />

explained <strong>and</strong> shown to the<br />

pupils. She explained the basic<br />

principles <strong>and</strong> how the unused<br />

heat energy produced in the<br />

exhaust <strong>and</strong> furnace systems<br />

can be profited to produce<br />

electricity or cooling effects.<br />

The semiconductor materials<br />

can trans<strong>for</strong>m the heat to<br />

electrical energy which can be<br />

used at the on-board devices or<br />

airconditioning equipments.<br />

Dr. Gabi Karpinski has started<br />

with the historical development<br />

of thermoelectrical semiconductor<br />

theory <strong>and</strong> materials.<br />

She explained the principles of<br />

the theory which were discovered<br />

<strong>for</strong> the first time by the<br />

colleagues Seebeck und Peltier.<br />

Thermal sensors used at high<br />

temperature require the availability<br />

of an active material of<br />

high sensitivity, linearity <strong>and</strong><br />

functional long- term stability,<br />

of high-temperature stable<br />

contacting between active sensor<br />

material <strong>and</strong> metallic signal<br />

leads, as well as thermomechanically<br />

stable joints between<br />

carrier structure, semiconductor<br />

<strong>and</strong> coatings. Suitable calibration<br />

or test apparatuses are<br />

required <strong>for</strong> system evaluation.<br />

The target of the development<br />

of thermoelectric sensor materials<br />

<strong>and</strong> systems at DLR is the<br />

production of thermal sensors<br />

<strong>for</strong> measuring heat flow <strong>and</strong><br />

heat transfer coefficients on<br />

the surface of structural components<br />

especially in thermal<br />

flow machinery.<br />

Thermoelectric energy conversion<br />

means direct conversion<br />

from thermal to electrical<br />

power by means of a semiconductor<br />

effect without involvement<br />

of moving media<br />

or mechanical moving parts.<br />

This technique is gaining more<br />

<strong>and</strong> more technical importance<br />

with respect to mobile auxiliary<br />

current sources <strong>and</strong> integrated<br />

miniaturized generators<br />

(self-powered microdevices).<br />

The research team “Thermal<br />

Sensors” is part of an international<br />

cooperation <strong>for</strong> the<br />

development of prototypes of<br />

functionally graded energy<br />

converter modules <strong>for</strong> waste<br />

heat with the ultimate goal of<br />

generating mobile thermoelectric<br />

power. Extensive work is<br />

dedicated to iron disilicide as<br />

an inexpensive long-term stable<br />

high temperature material<br />

qualified <strong>for</strong> the application<br />

from room temperature to up<br />

to 800 °C, suitable <strong>for</strong> industrial<br />

fabrication <strong>and</strong> processing<br />

methods. Improved functional<br />

materials provide reserves <strong>for</strong><br />

augmenting the output power<br />

<strong>and</strong> efficiency of thermoelectric<br />

energy converters via the<br />

principle of functionally grading,<br />

via control of microstructure<br />

by means of rapid solidification<br />

<strong>and</strong> additional thermal<br />

treatment. Stable high-temperature-contacts<br />

are developed<br />

<strong>for</strong> system accomplishment of<br />

thermoelectric converters.<br />

Efficient experimental set-ups<br />

<strong>for</strong> temperature-dependent<br />

determination of thermoelectric<br />

material <strong>and</strong> system properties<br />

are complex facilities <strong>and</strong> commercially<br />

not readily available.<br />

The research team “Thermal<br />

Sensors” has designed, constructed,<br />

automated, <strong>and</strong> tested<br />

a family of modular PC-controlled<br />

measuring systems capable<br />

of recording the Seebeck<br />

coefficient, electrical conductivity,<br />

thermal conductivity,<br />

<strong>and</strong> the thermoelectric figure<br />

of merit in a wide temperature<br />

range as well as spatial homogeneity<br />

of thermoelectric<br />

properties.<br />

Solar thermal sustainable<br />

energy supply<br />

With some 50 employees the<br />

Solar Research division of<br />

DLR‘s Institute of Technical<br />

Thermodynamics is one of the<br />

world‘s leading research groups<br />

in the field of concentrating<br />

solar thermal systems. The<br />

aim of the group is to develop<br />

concentrating systems <strong>for</strong> heat,<br />

power <strong>and</strong> fuel generation<br />

<strong>for</strong> a sustainable energy supply.<br />

Besides the German test<br />

facilities <strong>and</strong> laboratories in<br />

Cologne <strong>and</strong> Stuttgart, they<br />

access to the biggest European<br />

test center <strong>for</strong> concentrating<br />

solar technologies, the Plata<strong>for</strong>ma<br />

Solar in Almería, Spain,<br />

through a permanent delegation<br />

of ten researchers. Solar<br />

Research is part of the energy<br />

program of the <strong>Helmholtz</strong> Association<br />

of National Research<br />

Centres.<br />

The technologies are developed<br />

in order to reduce the cost of<br />

solar energy based electricity<br />

from 15 Euro Cent/kWh to less<br />

than 8 Cent/kWh. So werden<br />

die wirtschaftlichen Voraussetzungen<br />

für eine breitere Marktdurchdringung<br />

geschaffen.<br />

Long-term ambitions are to<br />

develop solar thermal systems<br />

<strong>for</strong> production of cost effective<br />

fuels (<strong>for</strong> instance Hydrogen).<br />

Dr. Eckhard Lüpfert, the head<br />

of the department „Quantification“<br />

has introduced to<br />

the pupils the interaction of<br />

solar beam with matters <strong>and</strong><br />

basic principles of solar energy<br />

transfer, energy (heat <strong>and</strong><br />

electricity) <strong>and</strong> fuel (hydrogen)<br />

supply by means of solar power.<br />

He also explained how hydrogen,<br />

the future fuel source<br />

<strong>for</strong> fuel-cells, can be generated.<br />

The European <strong>and</strong> African<br />

solar technology centers which<br />

are presently in the building


English Reports to the EU<br />

<strong>and</strong> development phase are<br />

introduced with film <strong>and</strong> photos.<br />

The pupils have visited the<br />

solar furnace <strong>and</strong> solar mirror<br />

at DLR <strong>and</strong> learned about the<br />

each component used <strong>for</strong> heating<br />

<strong>and</strong> cooling purposes.<br />

First Event <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

Project at GSF „<strong>Women</strong> in<br />

<strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong><br />

<strong>Women</strong>”<br />

Allmut Hörmann, 30th September<br />

2006<br />

1. Objectives<br />

<strong>Women</strong> in top management<br />

positions are still inadequatelyrepresented<br />

in scientific<br />

institutions. The <strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

project will take upthe issues<br />

that are among others supposed<br />

to be responsible <strong>for</strong> the<br />

lack ofgood examples <strong>for</strong> women<br />

to follow.<br />

Supported by excellent <strong>and</strong><br />

proven female scientists, socalled´ambassadors,<br />

the <strong>Pallas</strong><br />

<strong>Athene</strong> project will stimulate<br />

women’s participation<br />

in science <strong>and</strong> technological<br />

development at six centres of<br />

the <strong>Helmholtz</strong>-Association.<br />

<strong>Ambassadors</strong> <strong>for</strong> GSF will be<br />

represented by PD Dr. Michaela<br />

Aubele <strong>and</strong> her main topic<br />

“mamma carcinoma’ <strong>and</strong> PD<br />

Dr. Annette Peters <strong>and</strong> her<br />

research field ‘ultra-fine particles’.<br />

2. Results<br />

We report <strong>for</strong> the period of<br />

April 1, 2006 to September<br />

31, 2006. The launching of<br />

“<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>” at GSF took<br />

place on July 11, 2006 from<br />

3-6 pm, with the fist event of<br />

the project “<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>”.<br />

In an in<strong>for</strong>mal atmosphere the<br />

participating female scientists<br />

as well their specific research<br />

results were presented to the<br />

audience being composed of<br />

stakeholders from economics,<br />

science, politics <strong>and</strong> media.<br />

2.1 The first event <strong>Women</strong> in<br />

<strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong> <strong>for</strong> <strong>Women</strong>,<br />

July 11, 2006, 2-6 pm<br />

The event was opened by the<br />

Scientific Managing Director<br />

of GSF, Prof. Dr. Günter Wess,<br />

in<strong>for</strong>ming the audience about<br />

the importance of the project<br />

<strong>for</strong> the GSF. He h<strong>and</strong>ed over to<br />

the moderator of the afternoon,<br />

Claudia Gottschling, biologist<br />

<strong>and</strong> science editorial journalist<br />

of the Focus Magazine. The<br />

second welcome address was<br />

presented by the Bavarian<br />

Minister <strong>for</strong> Labour <strong>and</strong> Social<br />

Affairs, Family <strong>and</strong> <strong>Women</strong>,<br />

Christa Stewens, <strong>and</strong> also patroness<br />

of the project in GSF<br />

“<strong>Women</strong> in <strong>Science</strong> <strong>–</strong> <strong>Science</strong><br />

<strong>for</strong> <strong>Women</strong>”. Patroness <strong>for</strong> the<br />

whole project “<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>”<br />

is Dr. Annette Schavan, the<br />

Federal Minister of Education<br />

<strong>and</strong> Research. The last welcome<br />

address came from the<br />

major of municipality of Oberschleißheim,<br />

Elisabeth Ziegler.<br />

A short introduction to the<br />

aims of “<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>” was<br />

given by the equal opportunity<br />

commissioner <strong>and</strong> GSF project<br />

leader, Allmut Hörmann. The<br />

moderator Claudia Gottschling<br />

introduced the nine female scientists<br />

<strong>and</strong> their projects first<br />

in an overall view <strong>and</strong> then she<br />

went into the details with each<br />

of the different topics.<br />

a. “Heart attack <strong>–</strong> Beats the<br />

female heart irregularly?”<br />

b. “Cancer <strong>–</strong> the danger from<br />

inside”<br />

c. “Lock-<strong>and</strong>-Key Principle:<br />

How is ELISA involved?”<br />

d. “Fine particles <strong>–</strong> small <strong>and</strong><br />

dangerous”<br />

e. At the end, an open discussion<br />

with the public took place<br />

among the stakeholders <strong>and</strong><br />

the female researchers. The<br />

research topics were explained<br />

in more detail in the supplied<br />

poster areas. In order to get<br />

an in<strong>for</strong>mal atmosphere soft<br />

drinks <strong>and</strong> snacks were offered.<br />

The female scientists were:<br />

• Dr. Hannelore Löwel<br />

• Dr. Christa Meisinger<br />

• PD Dr. Michaela Aubele<br />

• PD Dr. Leticia Quintanilla-<br />

Fend<br />

• PD Dr. Irmela Jeremias<br />

• PD Dr. Petra Krämer<br />

• PD Dr. Christine Falk<br />

• PD Dr. Annette Peters<br />

• PD Dr. Claudia Traidl-Hoffmann<br />

At the end of the meeting the<br />

questionnaires were distributed.<br />

The overall length of the<br />

event was from 3 <strong>–</strong> 6.30 pm,<br />

while the official part was<br />

closed at 5.30 pm.<br />

2.2 Review<br />

For discussion we expected at<br />

the GSF campus representatives<br />

from economics, science,<br />

politics <strong>and</strong> media as partners.<br />

One of our objectives is that<br />

these decision-makers will perceive<br />

our women scientists as<br />

role models, recognizing that<br />

science per<strong>for</strong>med by women<br />

is indispensable in European<br />

research <strong>and</strong> that the stakeholders<br />

will take this knowledge<br />

to their working environment.<br />

Another aim is to attract new<br />

cooperation partners <strong>for</strong> the<br />

future. We invited 521 persons<br />

(283 males, 95 females,<br />

143 institutions) to attend our<br />

event. 47 persons (18 males, 29<br />

females) accepted the invitation<br />

by returning the reply card.<br />

Finally, 12 of them did not<br />

show up (3 males, 9 females),<br />

<strong>and</strong> 6 persons without preregistration<br />

attended the event (2<br />

males, 4 females). So we had<br />

17 men <strong>and</strong> 24 women <strong>–</strong> altogether<br />

41 persons <strong>–</strong> visiting<br />

our event.<br />

For the organisation we had 6<br />

persons (5 females, 1 male), 4<br />

invited speakers (3 females, 1<br />

male) <strong>and</strong> 9 female scientists<br />

presenting their work. Thus<br />

overall 60 persons attended the<br />

event. The participation rate<br />

is 7.9%. We cannot give any<br />

gender rates, as we had about<br />

27% institutional addresses.<br />

29 questionnaires could be<br />

collected, 71% of all participants<br />

(41) not involved in the<br />

event. All questionnaires will<br />

be evaluated after the final<br />

event<br />

The event was positively accepted;<br />

we got enthusiastic <strong>and</strong><br />

affirmative oral comments. We<br />

were even asked <strong>for</strong> a repetition<br />

<strong>for</strong> the employees of GSF.<br />

The reviews came from the<br />

press (newspapers, internet <strong>and</strong><br />

e-mail,).<br />

Several meetings organized by<br />

equal opportunity commissioner<br />

were held, some of them<br />

were documented by minutes/<br />

progress report in the German<br />

language.<br />

1. Event: „IPP kidsbits“ in<br />

the Kindergarden „Sunflower“<br />

in Haar near Munich on Jan<br />

23, 2006<br />

The name is program <strong>–</strong> the<br />

word “sun” is integrated in<br />

the name of the kindergarden<br />

“sunflower” <strong>and</strong> the activities<br />

on the sun with its immense<br />

energy fusions is subject of<br />

the fusion research. The reconstruction<br />

of this energy<br />

production is the background<br />

of the fusion studies <strong>and</strong> research<br />

<strong>–</strong> however can only be<br />

achieved by enormous technical<br />

operations. Exactly this<br />

complicated topic <strong>–</strong> the fusion<br />

energy - is the content of this<br />

event <strong>for</strong> this audience to come<br />

who will be supplied in around<br />

50 years by fusion energy from<br />

the socket.<br />

The reason <strong>for</strong> the visit of<br />

the female scientists of the<br />

Max-Planck-Institute <strong>for</strong> Plasmaphysics<br />

at the preschool<br />

group of the kindergarden is<br />

to demonstrate natural science<br />

research. Thereby the female<br />

contributors act as role models<br />

<strong>and</strong> underline the professional<br />

77


possibilities <strong>for</strong> women in science<br />

<strong>and</strong> research.<br />

The generation of energy by<br />

fusion <strong>and</strong> its complex coherence<br />

are being delivered to<br />

the children step by step. Every<br />

child knows at least one <strong>for</strong>m<br />

of energy <strong>–</strong> electricity: “….at<br />

our house it is pressed through<br />

the socket”. This is very vivid,<br />

but who is pressing <strong>and</strong> how?<br />

Power plants are known by the<br />

little ones already <strong>and</strong> wind,<br />

water, oil, gas <strong>and</strong> coal is used<br />

to produce the big bulks of<br />

electricity which we need. But<br />

is this a never ending process<br />

? Oil, gas <strong>and</strong> coal, which<br />

are used nowadays most <strong>for</strong><br />

electricity are ending soon<br />

<strong>–</strong> especially when populous<br />

developing countries will upgrade<br />

technically, their energy<br />

usage will raise dramatically.<br />

We are lucky enough that male<br />

<strong>and</strong> female scientists are dealing<br />

with this kind of problem<br />

<strong>for</strong> quite a while <strong>and</strong> a solution<br />

in long term is in sight: the<br />

fusion power plant, the sun on<br />

earth!<br />

The developed concept of the<br />

visit is switching from explanation<br />

of terms, the active<br />

“researching” of the children<br />

<strong>and</strong> the debriefing of the<br />

experiments accomplished.<br />

The children are familiar to<br />

experiment <strong>–</strong>their magnets,<br />

loupes <strong>and</strong> balloons brought<br />

along animate to use them<br />

intensively. Boys <strong>and</strong> girls are<br />

watching all kinds of objects<br />

with their lenses <strong>–</strong> also the<br />

tongue of their neighbour or<br />

the nose of the friend. Balloons<br />

are being rubbed on their<br />

heads or at their sweater in<br />

order to have rice dance or to<br />

lift paper streamers like magic.<br />

In between the children are<br />

listening excited to the three<br />

scientists of the MPI <strong>for</strong> Plasmaphysics,<br />

who are explaining<br />

underst<strong>and</strong>ably the implications<br />

<strong>and</strong> deepen hereby the<br />

experiments.<br />

78<br />

The children had been fully<br />

concentrated <strong>for</strong> two hours <strong>and</strong><br />

contributed with enthusiasm.<br />

The manager of the kindergarden,<br />

Elisabeth Winkelhofer, is<br />

pleased about the pictures <strong>and</strong><br />

posters which remain there.<br />

She is looking <strong>for</strong>ward to develop<br />

<strong>and</strong> deepen the just raised<br />

interest of the children with<br />

technical experiments out of<br />

the research case.<br />

IPP kidsbits - 2. Event:<br />

Visit to Gymnasium<br />

Wolnzach <strong>and</strong> to Werner<br />

Heisenberg Gymnasium<br />

Mai, Juni, Juli 2006<br />

A concept <strong>for</strong> an event to motivate<br />

<strong>and</strong> introduce fusion<br />

research in secondary schools<br />

had been developed by Dr. Elisabeth<br />

Wolfrum (<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong><br />

ambassador <strong>for</strong> science), Dr.<br />

Axel Kampke, Iris Eckl <strong>and</strong> Ute<br />

Schneider-Maxon.<br />

In preparation <strong>for</strong> the event, the<br />

pupils were asked to read their<br />

electricity meter at home daily<br />

<strong>and</strong> record the values in kWh<br />

during one week. The event<br />

itself was organized in three<br />

parts. Part I used the pupils’ recorded<br />

electric power consumption<br />

as introduction to total<br />

energy consumption: which<br />

household appliances need lots<br />

of energy, do cars consume<br />

more energy than heating, do<br />

Germans use more energy than<br />

people in other countries? It<br />

soon became clear that large,<br />

populous countries such as China<br />

<strong>and</strong> India will increase their<br />

energy consumption by a large<br />

amount within the next decade<br />

<strong>and</strong> that it will not be easy to<br />

meet the energy dem<strong>and</strong> of the<br />

world population.<br />

In part II, nuclear fusion was<br />

introduced as part of a future<br />

energy scenario. Elisabeth<br />

Wolfrum illustrated the physical<br />

concepts of atoms, nuclei <strong>and</strong><br />

plasma, showed the difference<br />

between nuclear fission <strong>and</strong><br />

nuclear fusion, <strong>and</strong> explained<br />

the principles of a tokamak, a<br />

machine which confines the hot<br />

plasma by means of large magnetic<br />

fields.<br />

In part III, the pupils were split<br />

up in two groups, whenever<br />

possible according to gender in<br />

order to allow an unrestricted<br />

discussion. One group moved to<br />

another room <strong>and</strong> subsequently<br />

the boys <strong>and</strong> girls were asked to<br />

<strong>for</strong>m small working groups of<br />

4 to 5 people <strong>and</strong> to put down<br />

questions regarding the topics<br />

energy, physics <strong>and</strong> occupation<br />

as physicist. These questions<br />

were then collected <strong>and</strong> Elisabeth<br />

Wolfrum <strong>and</strong> Axel Kampke<br />

tried to answer them in an open<br />

discussion.<br />

The event took place twice at the<br />

Gymnasium Wolnzach on May<br />

10th, 2006 reaching 90 pupils<br />

in grade 7 <strong>and</strong> five times at the<br />

WHG in Garching on June 26th,<br />

27th <strong>and</strong> 28th <strong>and</strong> July 3rd <strong>and</strong><br />

6th 2006, reaching about 140<br />

pupils, all in grade 7 as well.<br />

The reactions of the pupils <strong>and</strong><br />

their teachers were very positive.<br />

This was not only evident in the<br />

multitude of questions <strong>and</strong> the<br />

lively discussions, but is also<br />

mirrored in the press articles.<br />

The Gymnasium Wolnzach produced<br />

a web page <strong>and</strong> the WHG<br />

in Garching put a contribution<br />

into their annual report 2005/06.<br />

3rd deliverable:<br />

Schoollab activities <strong>and</strong><br />

IPP-kidsbits in the European<br />

Parliament in Brussels<br />

An event of „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“.<br />

Starting March 19th until March<br />

23rd 2007, the <strong>Helmholtz</strong> school<br />

labs presented their activities<br />

in the European Parliament in<br />

Brussels.<br />

European schools in the region<br />

were invited to send pupils<br />

of 10th <strong>and</strong> 11th grade. They<br />

in<strong>for</strong>med themselves about the<br />

varying offers <strong>and</strong> experimented<br />

eagerly. IPP with kidsbits was<br />

present on March 22nd und<br />

23rd.<br />

Magnetism plays an important<br />

role in plasma physics experiments:<br />

large magnetic coils<br />

hold the very hot plasma in<br />

place. There<strong>for</strong>e, the experiment<br />

offered with kidsbits has to do<br />

with magnetism: a small electromagnet<br />

can be build. One meter<br />

of thin copper wire is wound<br />

around an iron nail <strong>and</strong> <strong>for</strong>ms<br />

then an coil. The insulation is<br />

removed from the wire ends <strong>and</strong><br />

each of the shining parts of the<br />

ends is fixed with one pole of a<br />

1.5V mignon cell. The electric<br />

power flows through the wire<br />

<strong>and</strong> builds up the magnetic field:<br />

the tip of the nail is held to<br />

several paper clips <strong>–</strong> as long as<br />

the electricity flows, the clips are<br />

attracted to the nail.<br />

The produced magnets were<br />

tested <strong>and</strong> compared regarding<br />

to their power: the record was 32<br />

paper clips on the two tips of the<br />

nail or “coil”.<br />

In spite of strong ef<strong>for</strong>ts in<br />

winding the coil very accurately<br />

<strong>and</strong> optimising the types of<br />

paper clips used, this record was<br />

not broken until the end of the<br />

event.


English Reports to the EU<br />

During the “coil production”<br />

up to 8 pupils are sitting at the<br />

table. They are coached individually<br />

<strong>and</strong> get in<strong>for</strong>mation about<br />

plasma physics, fusion research<br />

<strong>and</strong> fusion energy as option <strong>for</strong><br />

the future. Many questions arise<br />

especially to the scientific work,<br />

the various possibilities of profession<br />

<strong>and</strong> career in research.<br />

In addition printed flyers <strong>and</strong><br />

posters in<strong>for</strong>med about<br />

• plasma physics <strong>and</strong> fusion<br />

<strong>–</strong> the energy producing process<br />

on the sun,<br />

• magnetism <strong>and</strong> its effects, <strong>and</strong><br />

• about the small electro magnet,<br />

which was produced <strong>and</strong><br />

taken home by the pupils.<br />

Six grades of school, about 120<br />

pupils from 14 to 16 years, <strong>and</strong><br />

a group of h<strong>and</strong>icapped young<br />

adults visited the school lab<br />

activities of IPP these two days.<br />

Additionally, 15 teachers <strong>and</strong><br />

around 30 persons EU-staff <strong>and</strong><br />

representatives came to the st<strong>and</strong><br />

of IPP in the European Parliament.<br />

Altogether, 110 “coils”<br />

were wound.<br />

The participation in this event<br />

was carried out as part of the<br />

European Project „<strong>Pallas</strong> <strong>Athene</strong>“.<br />

Responsible persons of IPP<br />

were Iris Eckl <strong>and</strong> Ute Schneider-Maxon.<br />

The event was organised<br />

by the <strong>Helmholtz</strong>-Büro in<br />

Brussels.<br />

Bildnachweis<br />

Agnes Auffinger<br />

Titel, S. 8<strong>–</strong>9, S. 16<strong>–</strong>17, S. 24<strong>–</strong>25, S. 30<strong>–</strong>31,<br />

S. 34<strong>–</strong>35, S. 38<strong>–</strong>39, S. 42<strong>–</strong>43<br />

Alfred Wegener Institut<br />

für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung<br />

S. 20 oben, S. 26, S. 27<br />

Deutsches Elektronensynchrotron<br />

S. 13, S. 23 oben, S. 40, S. 41<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

S. 12, S. 18 oben, S. 22, S. 23 unten,<br />

S. 28, S. 29, S. 44, S. 45<br />

Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt<br />

S. 21,<br />

GSF-Forschungszentrum<br />

für Umwelt und Gesundheit<br />

S. 14, S. 18 unten, S. 19, S. 20 unten,<br />

S. 32, S. 33, S. 51<br />

Institut für Plasmaphysik<br />

S. 36, S. 37 oben und unten<br />

Olympus<br />

S. 11<br />

79


Kontaktadressen<br />

Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung (AWI)<br />

Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeres<strong>for</strong>schung<br />

in der <strong>Helmholtz</strong>-Gemeinschaft<br />

Am H<strong>and</strong>elshafen 12<br />

27570 Bremerhaven<br />

Telefon +49 (0)471 4831-0<br />

Telefax +49 (0)471 4831-1149<br />

E-Mail: info@awi.de<br />

Website: http://www.awi.de<br />

Deutsches Elektronensynchrotron (DESY)<br />

Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY<br />

Notkestraße 85<br />

22607 Hamburg<br />

Telefon +49 (0)40 8998-0<br />

Webseite: http://www.desy.de<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum (DKFZ)<br />

Deutsches Krebs<strong>for</strong>schungszentrum<br />

Im Neuenheimer Feld 280<br />

69120 Heidelberg<br />

Telefon +49 (0)6221 42-0<br />

Telefax +49 (0)6221 42-2995<br />

E-Mail: b.bertram@dkfz.de<br />

Webseite: http://www.dkfz.de<br />

80<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)<br />

Linder Höhe<br />

51147 Köln<br />

Telefon +49 (0)2203 601-0<br />

Telefax +49 (0)2203 67310<br />

E-Mail: contact-dlr@dlr.de<br />

Webseite: http://www.dlr.de<br />

Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF)<br />

GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH<br />

Ingolstädter L<strong>and</strong>straße 1<br />

85764 Neuherberg<br />

Telefon +49 (0)89 3187-0<br />

Telefax +49 (0)89 3187-3322<br />

E-Mail: oea@gsf.de<br />

Webseite: http://www.gsf.de<br />

Institut für Plasmaphysik (IPP)<br />

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

Boltzmannstraße 2<br />

85748 Garching<br />

Telefon +49 (0)89 3299-01<br />

Internet: http://www.mpg.de<br />

E-Mail: info@ipp.mpg.de

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