175 Jahre Deutsche Marine

Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der deutschen Marine, publiziert die TAMM MEDIA dieses Sonderheft. Das Supplement ehrt den deutschen Marineschiffbau von den Gründungsjahren bis in die Gegenwart mit Blick in die Zukunft. Inhalt: Historische Betrachtung Inspekteur der Marine im Gespräch Zielbild Marine Marine im Sondervermögen Antrieb für die deutsche Schiffbauindustrie Zusammenarbeit mit den USA Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der deutschen Marine, publiziert die TAMM MEDIA dieses Sonderheft. Das Supplement ehrt den deutschen Marineschiffbau von den Gründungsjahren bis in die Gegenwart mit Blick in die Zukunft.

Inhalt:
Historische Betrachtung
Inspekteur der Marine im Gespräch
Zielbild Marine
Marine im Sondervermögen
Antrieb für die deutsche Schiffbauindustrie
Zusammenarbeit mit den USA

22.05.2023 Aufrufe

175 Jahre deutsche Marinen Weltweit im Einsatz: Deutsche Marine Guntram Schulze-Wegener vornehmlichen Bestimmung den Flüchtlingsschmuggel zu unterbinden, ist in dreierlei Hinsicht bedeutend: erstens im politisch-militärischen Hochspannungsfeld von Seerecht und EU-Mandat auftragsgemäß zu handeln, zum Zweiten (gegen Ende der Mission) sich den bisher unbekannten, Corona-bedingten Herausforderungen zu stellen. Und drittens zu zeigen, dass die Deutsche Marine nach drei Jahren schwerer Prüfungen ihre Handlungsoptionen nicht verloren hat. Verantwortung in der Welt! Bis dahin ist es ein weiter Weg seit den Anfangsaufgaben nach dem Mauerfall 1989, der deutschen Vereinigung 1990 und der Auflösung des Warschauer Paktes 1991. Begleiterscheinungen als Folge der deutschen Einheit, hervorgerufen unter anderem durch Reduzierung der deutschen Streitkräfte auf 370.000 Mann und Integration ausgewählten NVA-Personals in die Bundeswehr, hallen lange nach und enden für die Marine erst im Jahr 2000. Sie umfasst Foto: MOV/DMI Dienstag, 4. August 2020. Die Fregatte Hamburg verlässt ihren Stützpunkt Wilhelmshaven und läuft das zentrale Mittelmeer an. Im Rahmen der EU-Mission „Irini“ wird sie dazu beitragen, das vom UN-Sicherheitsrat gegen die libyschen Bürgerkriegsparteien verhängte Waffen-Embargo durchzusetzen. Zudem hat die eingeschiffte Besatzung, von Bordhubschraubern und einem Boardingteam des Seebataillons ergänzt, die libysche Küstenwache auszubilden und gegen das florierende Geschäft menschenverachtender Schleuser-Aktivitäten und -Infrastrukturen vorzugehen. Die Fortführung der Anfang 2019 auch mangels vorhandener Kapazitäten ausgesetzten Mission „Sophia“ mit ihrer Autor Guntram Schulze-Wegener ist Herausgeber der Fachzeitschriften „Schiff Classic“ und „Militär & Geschichte“. Vorbei ist die Zeit, als eine ganze Teilstreitkraft auf Grund zu laufen und ihre in Jahrzehnten mühsam erworbene Bündnisfähigkeit einzubüßen drohte. An dem Ursachenbündel aus Verschleiß, technischen Mängeln, Pannen, tragischen Unfällen, undurchsichtigem wirtschaftspolitischem Geflecht und Planungsfehlern hat die Marine schwer zu tragen. Vor dem Hintergrund schwindender Kräfte klingt die von der Politik notorisch artikulierte Forderung nach mehr sicherheitspolitischer Verantwortung besonders hohl. Gemeinsame Übung: Die Fregatten Brandenburg (Klasse 123, vorn) und Karlsruhe (Klasse 122) sind auch bei der EU-Mission „Atalanta“ am Horn von Afrika vertreten. nach der „Zielstruktur“ 27.000 Mann und ist infolge der „Friedensdividende“ auf fast allen Ebenen bis zur Magersucht verschlankt. Und dies bei wachsender Bedeutung mit notwendigerweise einhergehender (sehr kostenintensiver) Modernisierung wie den Neubau- Projekten U-Boot- 36

Kampfschwimmer sind die maritime Komponente der Spezialkräfte der Bundeswehr mit extrem fordernden Aufgaben. Typ 212 A, Korvetten 130 als Ersatz für die Schnellboote 143/143 A und den Fregatten 124 Sachsen, Hamburg und Hessen. Als sei es ein bitteres Zeugnis ihres Privilegs vereinigt zu sein und weltweite Anerkennung zu genießen, ist das mit allem und jedem verflochtene Deutschland als Mitglied von UN, OSZE, NATO, EU und WEU (Auflösung bis Ende Juni 2011, in dem Jahr, in dem die Wehrpflicht ausgesetzt wird) nun von globalen strategischen Entwicklungen berührt. Gegen Instabilitäten und Krisen kann sich das – ob es will oder nicht – mächtige Land in Europas Mittellage nicht abschotten. Kleinlichen Reflexen abgründiger Pessimisten, die in den Sedimenten der Vergangenheit wühlen, tritt zu Recht ein selbstbewusster, zukunftsorientierter Optimismus entgegen. Die Verpflichtung zum Mitgestalten einer neuen und gerechten Friedensordnung, zunächst in Europa, dann rund um den Globus, ist kein Selbstzweck, sondern wird zur Lebensaufgabe der deutschen Nation. „Grüne Marine“: Seebataillon (zwei Bord-Einsatzkompanien, je eine Küsteneinsatz- Minentaucher-, Aufklärungs- und Unterstützungskompanie) und Spezialkräfte bilden die Marineinfanterie Foto: PIZ MARINE Foto: PIZ MARINE Der Qualitätsgarant für die Deutsche Marine! www.germannaval.com

<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> deutsche <strong>Marine</strong>n<br />

Weltweit im Einsatz:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Marine</strong><br />

Guntram Schulze-Wegener<br />

vornehmlichen Bestimmung den Flüchtlingsschmuggel<br />

zu unterbinden, ist in dreierlei<br />

Hinsicht bedeutend: erstens im politisch-militärischen<br />

Hochspannungsfeld von<br />

Seerecht und EU-Mandat auftragsgemäß<br />

zu handeln, zum Zweiten (gegen Ende der<br />

Mission) sich den bisher unbekannten, Corona-bedingten<br />

Herausforderungen zu stellen.<br />

Und drittens zu zeigen, dass die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Marine</strong> nach drei <strong>Jahre</strong>n schwerer Prüfungen<br />

ihre Handlungsoptionen nicht verloren<br />

hat.<br />

Verantwortung in der Welt! Bis dahin ist<br />

es ein weiter Weg seit den Anfangsaufgaben<br />

nach dem Mauerfall 1989, der deutschen<br />

Vereinigung 1990 und der Auflösung<br />

des Warschauer Paktes 1991. Begleiterscheinungen<br />

als Folge der deutschen<br />

Einheit, hervorgerufen unter anderem<br />

durch Reduzierung der deutschen Streitkräfte<br />

auf 370.000 Mann und Integration<br />

ausgewählten NVA-Personals in die Bundeswehr,<br />

hallen lange nach und enden für<br />

die <strong>Marine</strong> erst im Jahr 2000. Sie umfasst<br />

Foto: MOV/DMI<br />

Dienstag, 4. August 2020. Die Fregatte<br />

Hamburg verlässt ihren Stützpunkt<br />

Wilhelmshaven und läuft das<br />

zentrale Mittelmeer an. Im Rahmen<br />

der EU-Mission „Irini“ wird sie dazu beitragen,<br />

das vom UN-Sicherheitsrat gegen die<br />

libyschen Bürgerkriegsparteien verhängte<br />

Waffen-Embargo durchzusetzen. Zudem<br />

hat die eingeschiffte Besatzung, von Bordhubschraubern<br />

und einem Boardingteam<br />

des Seebataillons ergänzt, die libysche Küstenwache<br />

auszubilden und gegen das florierende<br />

Geschäft menschenverachtender<br />

Schleuser-Aktivitäten und -Infrastrukturen<br />

vorzugehen. Die Fortführung der Anfang<br />

2019 auch mangels vorhandener Kapazitäten<br />

ausgesetzten Mission „Sophia“ mit ihrer<br />

Autor<br />

Guntram Schulze-Wegener ist<br />

Herausgeber der Fachzeitschriften<br />

„Schiff Classic“ und „Militär &<br />

Geschichte“.<br />

Vorbei ist die Zeit, als eine ganze Teilstreitkraft<br />

auf Grund zu laufen und ihre in Jahrzehnten<br />

mühsam erworbene Bündnisfähigkeit<br />

einzubüßen drohte. An dem Ursachenbündel<br />

aus Verschleiß, technischen<br />

Mängeln, Pannen, tragischen Unfällen,<br />

undurchsichtigem wirtschaftspolitischem<br />

Geflecht und Planungsfehlern hat die<br />

<strong>Marine</strong> schwer zu tragen. Vor dem Hintergrund<br />

schwindender Kräfte klingt die von<br />

der Politik notorisch artikulierte Forderung<br />

nach mehr sicherheitspolitischer Verantwortung<br />

besonders hohl.<br />

Gemeinsame Übung:<br />

Die Fregatten Brandenburg<br />

(Klasse 123, vorn) und<br />

Karlsruhe (Klasse 122) sind<br />

auch bei der EU-Mission<br />

„Atalanta“ am Horn<br />

von Afrika vertreten.<br />

nach der „Zielstruktur“ 27.000 Mann und<br />

ist infolge der „Friedensdividende“ auf<br />

fast allen Ebenen bis zur Magersucht verschlankt.<br />

Und dies bei wachsender Bedeutung<br />

mit notwendigerweise einhergehender<br />

(sehr kostenintensiver) Modernisierung<br />

wie den Neubau- Projekten U-Boot-<br />

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