Holz-Pellets - Das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken
Holz-Pellets - Das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken
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Januar 660 nach Hans Kuony<br />
Ausgabe Nr. 29/2011
2 z’erscht emol des<br />
es war einmal – die narrenbücher 3<br />
Liebe freunde unserer fasnet<br />
Vom Narrenrichter Frank Bosch<br />
Liebe Mitglieder des Vereins Hans Kuony,<br />
liebe Freunde der Stockemer Fasnet,<br />
in diesem Jahr 2011 gehen wir ins 660. Jahr nach<br />
Hans Kuony. Dies ist eine gewaltige Zahl, die wir im<br />
Gedenken an unseren Hofnarren mit großer Freude<br />
und Stolz zelebrieren werden.<br />
Genauso gewaltig ist die Herausforderung, die sich<br />
mir mit dem Amt des Narrenrichters seit dem 01.<br />
April 2010 offenbart. Mein Vorgänger, unser lieber<br />
Wolfgang Reuther, hat sich mutig <strong>zu</strong>m Schritt in<br />
die Landespolitik entschlossen, wo<strong>zu</strong> wir ihm alle<br />
ganz fest die Daumen drücken. Die Fußstapfen, die<br />
er hinterlässt, werden nur schwer aus<strong>zu</strong>füllen sein. Für<br />
seinen über sechs Jahre währenden Einsatz an der Spitze<br />
unseres Kollegiums möchte ich ihm an dieser Stelle im<br />
Namen des <strong>Narrengericht</strong>es und all seinen Gliederungen<br />
außerordentlich danken.<br />
Die diesjährige extrem lange Fasnet bietet als<br />
frühen Höhepunkt wieder die Bunten Abende,<br />
welche bereits Ende Januar im Bürgerhaus<br />
Adler Post stattfinden werden.<br />
Genießen Sie einige fröhliche Stunden<br />
Unterhaltung mit unseren Akteuren<br />
aus den Gliederungen, die Sie mit<br />
humoristisch dargebotenem<br />
Lokalkolorit einfach<br />
herzhaft <strong>zu</strong>m Lachen<br />
bringen wollen.<br />
Wir freuen<br />
uns auf Ihren Besuch<br />
im Bürgerhaus in der Zeit<br />
vom 27. bis 29. Januar 2011.<br />
Auch an Narrentreffen werden<br />
wir wieder teilnehmen.<br />
Bedauerlicherweise wurde das<br />
lang geplante Narrentreffen in<br />
Brunnen/CH abgesagt, wir<br />
nehmen aber neben dem<br />
Nachtum<strong>zu</strong>g in Hoppetenzell<br />
noch in Schramberg beim<br />
großen Um<strong>zu</strong>g teil.<br />
Zudem gibt es in diesem Jahr ein besonderes<br />
Ereignis: Die SWR Fernsehsendung „Der<br />
närrische Ohrwurm“ wird am Sonntag 20.<br />
Februar nachmittags live aus der Stockacher<br />
Jahnhalle ausgestrahlt.<br />
Was die immer dünner werdende Stockacher<br />
Kneipenwelt angeht, hat der fatale Brand<br />
der zentral gelegenen Gastwirtschaft<br />
„Alt <strong>Stocken</strong>“ ein weiteres schwer <strong>zu</strong><br />
ersetzendes Loch in selbige gerissen.<br />
Daher sind wir händeringend auf der Suche<br />
nach zentrumsnahen Besenwirtschaften<br />
für den Schmotzige Dunschtig sowie den<br />
Fasnetssamstag, der mit einem gemeinsamen<br />
Wirtekonzept deutlich stärker in den<br />
Vordergrund gerückt werden soll.<br />
Ich darf an dieser Stelle alle aktiven und<br />
ehemaligen Schnurrgruppen animieren, am<br />
Samstag in ein Schnurrhäs <strong>zu</strong> schlüpfen,<br />
ebenso die Bevölkerung herzlich bitten in<br />
einer der teilnehmenden Gastwirtschaften<br />
Platz <strong>zu</strong> nehmen und dieses wunderbare<br />
Geschehen mit <strong>zu</strong> erleben. Unter dem Motto<br />
„Erleben Sie Brauchtum<br />
hautnah“ ist uns dieser<br />
Samstagabend sehr<br />
wichtig, denn er stellt<br />
den Kern der Fasnacht<br />
dar: Anderen einmal im Jahr,<br />
hinter der Maske versteckt,<br />
die Meinung <strong>zu</strong> sagen oder sie<br />
unerkannt an der Nase herum <strong>zu</strong><br />
führen, dies bedarf unserer besonderen<br />
Pflege und Fürsorge.<br />
Ansonsten nimmt die anstehende Fasnet Ihren<br />
gewohnten Verlauf. Neben dem Lumpen-<br />
Sunntig, der sich <strong>zu</strong>nehmend etabliert, gilt<br />
es hervor<strong>zu</strong>heben, dass der Laufnarrenmarkt<br />
nach vielen Jahren das Parkhaus verlässt<br />
und auf die Hauptstraße / Bürgerhaus um den<br />
Narrenbaum <strong>zu</strong>rückkehrt.<br />
Ich darf jetzt schon allen Narren für Ihren<br />
großen Einsatz von ganzem Herzen danken,<br />
verbunden mit den besten Wünschen für eine<br />
glückselige Fasnet und werde mein Bestes<br />
geben, unsere historische Tradition im Sinne<br />
meiner Vorgänger im Amte weiter <strong>zu</strong> führen.<br />
Auf unsere herrliche Stockacher Fasnet drei<br />
kräftige Narro, Narro, Narro!<br />
Ihr Frank Bosch, Narrenrichter<br />
1936 war die Stockacher Fasnachtswelt längst nicht mehr<br />
in Ordnung. Im üblichen vorauseilenden Gehorsam hatte<br />
sich das <strong>Narrengericht</strong> gleichschalten lassen. Innerhalb<br />
des herrschenden Unterdrückungsapparates hatte eine<br />
Organisation "Kraft durch Freude" reichsweit eine<br />
Unterabteilung mit dem Titel "Feierabendgestaltung"<br />
eingerichtet und die begann nun, den<br />
Narren ihren letzten Freiheitswillen aus<strong>zu</strong>treiben.<br />
In Stockach entwickelte sich<br />
kaum Widerstand, <strong>zu</strong>mal die Nazis im<br />
ganzen Bereich der VSAN den Fasnachtsdienstag<br />
<strong>zu</strong>m arbeitsfreien Tag<br />
erklärten. Außerdem war den Narren<br />
in diesem Jahr die Ehre wiederfahren,<br />
im Neubaugebiet hinter der<br />
evangelischen Kirche eine Straße<br />
mit dem Namen von Kuony benennen<br />
<strong>zu</strong> dürfen. Man verstand sich<br />
also durchaus.<br />
Was den Hauptlehrer Ludwig<br />
Weishaupt da<strong>zu</strong> brachte, Kuony<br />
in seiner typischen Haltung mit<br />
hocherhobenem Zeigefinger und<br />
dem Text "Scho -wisse!" dar<strong>zu</strong>stellen, ist unbekannt. War<br />
das eine versteckte Kritik an der herrschenden Clique, die<br />
Weishaupt dem Hofnarren unterschob? Möglich, dass<br />
der Schöpfer dieses Jahresblattes nichts anderes sagen<br />
wollte, als dass es in Stockach auch weiterhin<br />
einen aufmerksamen Beobachter des Geschehens<br />
gäbe, der wohl Bescheid wüsste über die<br />
einen und auch über die anderen Narren.<br />
Von Weishaupt existieren im 4. Narrenbuch,<br />
das von 1927 bis 1950 im<br />
Gebrauch war, noch zwei weitere<br />
Jahresblätter aus den Jahren<br />
1932 und 1933, denen man<br />
aber keine versteckte Kritik<br />
unterstellen darf.<br />
Wie mancher<br />
Narr seinen Frieden mit den Nazis geschlossen<br />
hatte, ist einem Eintrag aus dem Jahr 1936<br />
<strong>zu</strong> entnehmen. Ein neu aufgenommener<br />
Laufnarr schloss seinen Text am 16.<br />
Januar 1936 mit den Worten "Heil<br />
Narro".
4 narrenrichter ade wolfgang reuther 5<br />
narrenrichter ade!<br />
Vom Archivar Thomas Warndorf<br />
das Jahr 653 n. K. gilt althistorischen Archivaren mittlerweile<br />
als Meilenstein in der Stadtgeschichte. Ein junger Mann namens<br />
Wolfgang Reuther, bis dahin das wohl einzige fallschirmspringende<br />
Hänsele in der Republik, tat einen weiteren Sprung und meldete sich<br />
gehorsamst <strong>zu</strong>m Dienst an höchster närrischer Stelle. Er folgte damals<br />
dem bisherigen Narrenrichter Karl Bosch ins Amt. Damit war<br />
ein Kapitel seiner Lebensgeschichte abgeschlossen. Die hatte wie<br />
üblich 1963 mit der Geburt begonnen, war 1995 vom Entschluss<br />
ergänzt worden, den Wohnsitz wieder in Stockach <strong>zu</strong> nehmen, hatte<br />
2002 im nächsten Schritt <strong>zu</strong>r Berufung ins <strong>Hohe</strong> Kollegium geführt<br />
(übrigens auch gleich in eines der wichtigsten Ämter, nämlich das<br />
des Narrenwirts!) und war nun, zwei Jahre später, mit der Ernennung<br />
<strong>zu</strong>m Narrenrichter <strong>zu</strong>m vorläufigen Höhepunkt gelangt.<br />
Schwarz trägt er auch unter dem Häs<br />
<strong>Das</strong> <strong>Hohe</strong> <strong>Grobgünstige</strong> <strong>Narrengericht</strong> hat im Lauf seiner Geschichte<br />
höchst unterschiedliche Charaktere an seiner Spitze gesehen. In<br />
diesem Fall erlebte es den unterhaltsamen Wechsel vom feinfühligen<br />
Narrenrichter Karl Bosch <strong>zu</strong>m "Häuptling Spitze Zunge". So wurde<br />
er jedenfalls von der Presse tituliert. Narrensit<strong>zu</strong>ngen oder sonstige<br />
öffentliche Auftritte des neuen Höchsten unter <strong>Hohe</strong>n Kollegen,<br />
<strong>zu</strong>mal die am Schmutzigen Donnerstag, weckten schnell Erwartungen.<br />
In erster Linie wurden jene <strong>zu</strong>friedengestellt, die den Spaßfaktor<br />
des Brauchtums nach wie vor hoch ansiedeln. Der Narrenrichter<br />
lieferte eine wichtige Botschaft. Sie lautet: die Fasnacht kann<br />
gar nicht so ernst sein, als dass man über sie nicht lachen könnte.<br />
Eine Botschaft, die gut ankam. Außer vielleicht beim einen oder anderen<br />
hochdekorierten Amtsfasnachter, dem das Lachen dann doch<br />
hin und wieder einfror. Frech, mit klarer Linie und deutlicher Aussage<br />
führte Wolfgang Reuther seine Aufgabe, fürchtete sich vor niemanden<br />
- schon gar nicht vor den Kollegen. Kein Wunder, dass auch<br />
ihm in Langenstein die Ehre des "Alefanz" <strong>zu</strong>teil wurde. Legendäre<br />
Auftritte, geprägt von spontanem Wortwitz, schneller Denke und<br />
grobgünstiger Ironie prägten seine Amtszeit. Er war bald das Markenzeichen<br />
des <strong>Hohe</strong>n <strong>Grobgünstige</strong>n <strong>Narrengericht</strong>s.<br />
Der Witz, dass einer, der sich in der Narretei so gut bewährt, selbstverständlich<br />
für die Politik geeignet sei, ist ebenso platt wie wahr.<br />
Umstellungsschwierigkeiten zeigte der Narrenrichter jedenfalls<br />
Fraktionsübergreifend<br />
nicht, als er in den Gemeinderat der Stadt einzog.<br />
Erst als er im März 2010 im Wahlkreis<br />
Singen-Stockach <strong>zu</strong>m Kandidaten der CDU<br />
gewählt wurde, empfand er die Notwendigkeit,<br />
das Amt des Narrenrichters auf<strong>zu</strong>geben. <strong>Das</strong> war<br />
eine Entscheidung, die zwar verstanden wurde,<br />
mit der aber im Kollegium niemand einverstanden<br />
war. Als er versprach, im künftigen Landtag<br />
nicht weniger allefänzig auf<strong>zu</strong>treten als in seinem<br />
bisherigen Leben, zeigte sich das Kollegium einigermaßen<br />
beruhigt und wählte Frank Bosch<br />
<strong>zu</strong> seinem Nachfolger. Wolfgang Reuther bleibt<br />
gleichwohl dem Kollegium als Mitglied erhalten.<br />
So kommen die Kollegen wenigstens intern weiterhin<br />
in den Genuss seiner Sprachfertigkeit.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Hohe</strong> Kollegium schlägt vor Wolfgang Reuther<br />
die Hacken <strong>zu</strong>sammen und dankt für unvergleichliche<br />
Jahre. Der Kläger bleibt solange im<br />
Amt, bis sein einstiger und immer hochverehrter<br />
Narrenrichter als baden-württembergischer<br />
Minister vor das Stockacher <strong>Narrengericht</strong> zitiert<br />
wird. Hoffentlich geht das schnell.
6 Personelles Personelles 7<br />
Thomas Warndorf Kläger & Archivar<br />
Michael Grüninger Sponsoring<br />
Frank Bosch Narrenrichter<br />
Michael Nadig Fürsprech<br />
Siegfried Endres Sponsoring<br />
Jochen Seyfried Säckelmeister<br />
Klaus Gabele Pritschenmeister<br />
Rainer Schwab Laufnarrenvater<br />
Martin Bosch Kämmerer<br />
Hans-J. Kaufmann Ordenmeister<br />
Roland Strehl Zeugmeister<br />
Karl-Heinz Höre Narrenschreiber<br />
fuLL house<br />
<strong>Das</strong> Kollegium im 660sten Jahr nach Hans Kuony<br />
Michael Kempter ZBV<br />
Wolfgang Reuther Politbüro<br />
Horst Karge Zimmerer-Moschter<br />
Jürgen Koterzyna Presse & Medien<br />
Helmut Lempp Umzüge/Bühne<br />
Ulrike Gabele Leiterin der Alt-Stockacherinnen<br />
Boris Graf Narrenwirt<br />
Peter Sommerfeld Laufnarre-Moschter<br />
Michael Zehnle Narrenbüttel<br />
Rainer Vollmer Programm<br />
Petra Meier-Hänert Obermarketenderin<br />
Hubert Reiser Narrenpolizei<br />
Roland Drews Hans-Kuony<br />
Harry Hahn Hänsele-Moschter
8<br />
der beklagte<br />
das Gericht sieht wieder rot<br />
Ein Mann, der teilt und austeilt: Frank-Walter Steinmeier – Fraktionsvorsitzender der SPD<br />
Ein Strahlemann vor der Verhandlung<br />
Gemessen an den Ideen seiner Doktorarbeit aus dem Jahr 1991 muss<br />
Frank-Walter Steinmeier als erfolgreich gelten. Er promovierte über<br />
die Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit, was wenigstens<br />
ihm selbst Obdach und Job in der niedersächsischen Staatskanzlei<br />
einbrachte. <strong>Das</strong> war ein wichtiger Schritt, denn <strong>zu</strong>vor in seiner Studienzeit<br />
erweckte er höchstens das Interesse von Staatsministerien, wenn er<br />
seine journalistischen Versuche in Zeitschriften platzierte, die vom Verfassungsschutz<br />
überwacht wurden. Allerdings bewies er damals schon<br />
einen Hang <strong>zu</strong>m praktischen Denken, denn im ASTA der Uni Gießen<br />
bekleidete der linke Juso das handfeste Amt eines Finanzreferenten.<br />
Dieser Pragmatismus gefiel einem gewissen Gerhard Schröder, der ihn<br />
alsbald in seine niedersächsische Regierungsmannschaft holte.<br />
Von da an ging es bergauf mit Frank-Walter Steinmeier und seinen Jobs.<br />
Erst in Hannover, dann ab 1998 in Bonn und dann in Berlin. Staatssekretär,<br />
Beauftragter für die Nachrichtendienste, Chef des Bundeskanzleramtes,<br />
Bundesminister für besondere Aufgaben, Parteistratege der<br />
Sozialdemokraten und in dieser Funktion an der Reform des Renten-<br />
und Gesundheitssystems 2002 beteiligt, dann<br />
ein Jahr später für die Umset<strong>zu</strong>ng der Hartz-<br />
Reformen und die Steuerreform 2003 maßgeblich<br />
mitverantwortlich: so gut wie alles in<br />
der deutschen Innen- oder Außenpolitik trug<br />
und trägt seinen Stempel. Gelegentlich agierte<br />
er im Lager der Basta-Politiker, sein Bekanntheitsgrad<br />
stand lange Zeit im umgekehrten<br />
Verhältnis <strong>zu</strong> seiner Bedeutung und wenn er<br />
doch mal an die Öffentlichkeit geriet, dann im<br />
allwissenden und sorgsam abwägenden Ton<br />
des Oberlehrers. Heute kennt ihn jeder. Und<br />
wenn es nur wegen der sorgsam gescheitelten<br />
weißen Haare ist. Auf jeden Fall vermittelt er<br />
gern das Gefühl, mehr <strong>zu</strong> wissen als er sagt.<br />
Immer häufiger zeigte sich in den vergangenen<br />
Jahren, dass es Steinmeier egal<br />
war, wer unter ihm als Kanzler - oder später<br />
als Kanzlerin agierte. Er zog die Strippen im<br />
Hintergrund, ob als Chef des sagenumwobenen<br />
Steinmeier-Kreises, als Chef der nicht<br />
weniger geheimnisvollen Staatssekretär-<br />
Runden und erst recht als Bundesminister<br />
des Auswärtigen oder als Vizekanzler. Als<br />
er nach der Bundestagswahl 2009 <strong>zu</strong>m Chef<br />
der Opposition mutierte, geriet selbst dieser<br />
Job noch <strong>zu</strong>m politischen Aufstieg. Denn die<br />
neue Regierung platzierte sich als Lachnummer<br />
und ab sofort war es für ihn die leichteste<br />
Übung der Welt, dem Wahlvolk jeweils <strong>zu</strong><br />
erklären, wie man es richtig macht. Zumal<br />
seither (natürlich unter ihm!) ein Erzengel<br />
Gabriel schwebt.<br />
Hin und wieder neigt er <strong>zu</strong> ungewöhnlichen<br />
Formen der Selbstdarstellung. 2007 trällerte<br />
er gemeinsam mit seinem französischen<br />
Amtskollegen Bernard Kouchner einen<br />
Song, dessen Text für Integration warb und Gewalt ablehnte. Dumm<br />
nur, dass der türkische Songwriter, wie sich schnell herausstellte, von<br />
seinem eigenen Text so gar nicht überzeugt sein wollte. 2008 meinten<br />
US-Generäle, Steinmeier habe im Irak-Krieg über seinen Bundesnachrichtendienst<br />
so wichtige Informationen an die Amerikaner geliefert,<br />
dass davon der Kriegsverlauf erheblich beeinflusst worden<br />
sei. Dabei hatte sein Kanzler (also der Mann unter ihm) den amerikanischen<br />
Freunden doch eine Absage erteilt. 2009 fabulierte er in<br />
einem "Deutschland-Plan" von vier Millionen Arbeitsplätzen, die bis<br />
<strong>zu</strong>m Jahr 2020 entstehen sollen und gleichzeitig sollten bis dahin 50<br />
Prozent aller Jugendlichen eine Allgemeine Hochschulreife erreichen.<br />
Natürlich hat er bis dahin noch neun Jahre Zeit. Es schadet aber<br />
nicht, ihn am 3. März 2011 vor einem <strong>Hohe</strong>n <strong>Grobgünstige</strong>n <strong>Narrengericht</strong><br />
<strong>zu</strong> Stockach wenigstens stundenweise wieder auf den Boden<br />
der Tatsachen <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>holen.<br />
Fasnetverkünde<br />
ab 14.00 Uhr · Um<strong>zu</strong>g, anschließend<br />
Fasnetverkünde · Bürgerhaus Adler Post<br />
Do, 27. Januar 2011<br />
Bunter Abend<br />
20.00 Uhr · Bürgerhaus Adler Post<br />
fasnettermine 2011<br />
d’fasnet 2011 uff on bLick...<br />
Do, 6. Januar 2011<br />
Dreikönigssit<strong>zu</strong>ng<br />
20.00 Uhr · Hotel Linde<br />
Sa, 8. Januar 2011<br />
Fasneteröffne<br />
19.00 Uhr · Fackelum<strong>zu</strong>g, anschließend<br />
Fasneteröffne · Bürgerhaus Adler Post<br />
So, 9. Januar 2011<br />
Fr, 28. Januar 2011<br />
Bunter Abend<br />
20.00 Uhr · Bürgerhaus Adler Post<br />
Sa, 29. Januar 2011<br />
Bunter Abend<br />
20.00 Uhr · Bürgerhaus Adler Post<br />
Sa, 19. Februar 2011<br />
Hänseleball<br />
20.00 Uhr · Jahnhalle<br />
Motto: Bayrischer Narrenstadl<br />
So, 20. Februar 2011<br />
Närrischer Ohrwurm<br />
13.30 Uhr · Liveübertragung des SWR<br />
aus der Jahnhalle<br />
Fr, 25. Februar 2011<br />
Narreblättle Vukaufe<br />
durch die Zimmerergilde<br />
Mo, 28. Februar 2011<br />
Damenkaffee<br />
14.00 Uhr · Bürgerhaus Adler Post mit den<br />
Alt-Stockacherinnen<br />
Alle Termine auch im<br />
Internet unter<br />
www.narrengericht.de<br />
Do, 3. März 2011<br />
Schmotzige Dunschtig<br />
8.30 Uhr Traditionelles Schülerbefreien<br />
in den Stockacher Schulen<br />
10.00 Uhr Treffen des Narrenvolkes am<br />
Narrebommloch,<br />
Musikalisches Programm<br />
und Vorführungen<br />
11.00 Uhr Historischer Kriegsrat<br />
12.00 Uhr Empfang des Beklagten<br />
13.00 Uhr Vorstellung des Beklagten<br />
und Übernahme der niederen<br />
Gerichtsbarkeit<br />
anschl. Narrebommum<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m<br />
La Roche-Platz<br />
14.30 Uhr Traditionelles Narrebommsetzen<br />
am Narrebommloch in<br />
der Hauptstraße<br />
17.00 Uhr Verhandlung gegen einen<br />
gewissen Frank-Walter<br />
Steinmeier vor dem hohen<br />
<strong>Narrengericht</strong> in der Jahnhalle<br />
19.00 Uhr - Fackelum<strong>zu</strong>g von der Jahnhalle<br />
<strong>zu</strong>m Bürgerhaus<br />
- Offenes Bürgerhaus<br />
- Närrisches Treiben rund um<br />
den Narrebomm in Zelten<br />
und Besenwirtschaften<br />
23.45 Uhr Närrischer Zapfenstreich am<br />
Gustav-Hammer-Platz<br />
Fr, 4. März 2011<br />
Colaball<br />
17.00 - 22.00 Uhr · Bürgerhaus Adler Post<br />
Für Narren von 12 bis 18 Jahren<br />
Alkohol- und Rauchverbot, Ausweispflicht<br />
Kolpingball<br />
20.00 Uhr · Pallottiheim<br />
Motto: Uff de Baustell<br />
Sa, 5. März 2011<br />
Bürgerball und Schnurren<br />
20.00 Uhr · Bürgerhaus Adler Post<br />
mit Maskenprämierung<br />
So, 6. März 2011<br />
Laufnarre-Markt<br />
ab 11.00 Uhr · Bürgerhaus und Hauptstraße<br />
Lumpesunntig<br />
ab 10.00 Uhr · Lumpesammeln · rund um de<br />
Narrebomm mit Lumpefrühstück<br />
ab 11.00 Uhr · Lumpeum<strong>zu</strong>g mit Pauken und<br />
Trompeten durch die Oberstadt<br />
19.00 Uhr · Lumpeball · Hotel Fortuna<br />
Mo, 7. März 2011<br />
Heilige Messe<br />
8.30 Uhr · St. Oswald Kirche <strong>zu</strong>m Gedenken<br />
an die verstorbenen BürgerInnen von Stockach<br />
Uffwirmkaffee<br />
9.30 Uhr · Canapé - <strong>Das</strong> Lokal<br />
Hemedglönkerleball<br />
15.00 - 18.30 Uhr · Bürgerhaus<br />
für die kleinen Narren ab 0 Jahren<br />
Hemedglonkerum<strong>zu</strong>g<br />
ab 19.00 Uhr · Hans-Kuony-Straße<br />
anschließend Hemedglonker-Verbrennen<br />
auf dem Gustav-Hammer-Platz<br />
Hemedglonkerball<br />
20.00 Uhr · Bürgerhaus Adler Post<br />
Di, 08. März 2011<br />
Närrisches Treiben<br />
ab 12.30 Uhr · rund um das Bahnhofsgelände,<br />
von dort aus Abmarsch mit dem<br />
Kinderum<strong>zu</strong>g<br />
13.30 Uhr in die Oberstadt, anschließend<br />
Kinder-Narrebommsetze<br />
Abfütterung des Narresome und Ratzlafatz am<br />
Gustav-Hammer-Platz,<br />
anschließend<br />
Kinderball<br />
14.30 Uhr nach dem Kinder-Narrebommsetze<br />
im Bürgerhaus Adler Post<br />
Schlussball<br />
19.00 bis 0.00 Uhr · Hotel Fortuna<br />
Mi, 9. März 2011<br />
Fasnetvugrabe<br />
17.30 Uhr · Treffen im Narrenwirtshaus<br />
Weinstube Bohl, anschließend närrischer<br />
Trauer<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m Narrebomm<br />
Hauptversammlung<br />
18.00 Uhr · Hauptversammlung des<br />
Vereins „Hans Kuony“, Narrenstüble,<br />
Bürgerhaus Adler Post<br />
So, 3. April 2011<br />
Sonntag „Lätare“<br />
5.00 Uhr · Hauptstraße, Narrebomm-Fällen<br />
durch die Althistorische Zimmerergilde<br />
9
10 rückblick<br />
die<br />
Grüne<br />
und der<br />
tee<br />
Vom Archivar Thomas Warndorf<br />
Vom <strong>Hohe</strong>n Kollegium ist man mittlerweile viel gewohnt. So<br />
war es auch keine Überraschung, dass in der Dreikönigssit<strong>zu</strong>ng<br />
des Jahres 659 n. K. schon wieder eine Frau als Beklagte<br />
für die kommende Verhandlung präsentiert wurde, nämlich die<br />
Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, Renate Künast.<br />
Allerdings gab es Bedenken, ob die grüne Frontfrau denn im<br />
Stahlgewitter eines Prozesses samt ungewissem Ausgang Format<br />
beweisen könnte.<br />
Dabei hätten es alle besser wissen müssen. Wer wie Renate Künast<br />
der mächtigen Bauernlobby locker den Marsch bläst, lautstarke<br />
… aber was wählen die Ochsen?<br />
Berufsdemonstranten <strong>zu</strong> lammfrommen Wahlschäfchen umfunktioniert,<br />
sich vor dem Gift der Lebensmittelindustrie nicht im geringsten<br />
fürchtet, wer die atomverliebten Energiegiganten <strong>zu</strong>m<br />
Schweigen bringt und dabei den Eindruck erweckt, dass das alles<br />
Spaß macht, der würde wegen eines Auftritts in der Stockacher<br />
Jahnhalle doch bestimmt nicht in Schwermut verfallen! Genauso<br />
kam es dann auch.<br />
Ihr erster Auftritt in Stockach am Schmutzigen Donnerstag <strong>zu</strong>r<br />
Mittagsstunde gab gleich einmal einen Vorgeschmack. Während<br />
ihr Fürsprech vor dem Empfang im Bürgerhaus noch verzweifelt<br />
in der Hauptstraße auf der Suche<br />
nach seiner Mandantin herumirrte,<br />
beherrschte Künast samt totschickem<br />
Hütchen - natürlich in Grün<br />
- im Bürgersaal längst die Bühne.<br />
Wo<strong>zu</strong> brauchte diese Frau überhaupt<br />
einen Verteidiger. Den Job<br />
erledigte sie ganz alleine, indem sie<br />
alle Frauen im Saal <strong>zu</strong> einer Solidargemeinschaft<br />
der Fasnachtsgeschädigten<br />
umformte.<br />
Der Narrenrichter beim Anblick einer Grünen Die Großkopfeten in der ersten Reihe Die Beklagte weiss nicht, ob sie lachen oder weinen soll<br />
Aus dem Manuskript der Beklagten<br />
Lasst mich raus, ich bin unschuldig!<br />
die fasnet 2010<br />
11
12 rückblick in bildern die fasnet 2010 13<br />
Nein, mein Hütchen tausche ich nicht! Ganz ehrlich, ich kenne schönere Männer!<br />
Gleichzeitig spendete sie Trost. Was sei denn schon von Orden <strong>zu</strong> halten,<br />
die von Männern verliehen werden? Es war der Augenblick, da<br />
die ersten Alt-Stockacherinnen und Marketenderinnen beschlossen,<br />
künftig nur noch Grün <strong>zu</strong> wählen. Als sie dann auch noch ihre Gemeinsamkeiten<br />
mit Kuony von <strong>Stocken</strong> griffig formulierte, hatte sie<br />
endgültig den Saal auf ihrer Seite. Der Kuony müsse wohl auch schon<br />
ein Grüner gewesen sein, meinte sie, denn er habe "an der richtigen<br />
Stelle vor falschen Kriegen gewarnt".<br />
Gewarnt war vor allem der Kläger. Diese Schwertgosch in die Knie <strong>zu</strong><br />
zwingen, sollte sich im Lauf des Abends noch als äußerst schwierige<br />
Aufgabe erweisen. Zumal Renate Künast über das lokale Geschehen<br />
äußerst gut informiert war. Sie werde sich, falls sie vom Gericht<br />
eine Strafe erhalte, kurzerhand als Kandidatin für die kommende<br />
Stockacher Bürgermeisterwahl aufstellen lassen. Eine Erklärung,<br />
die ihren eigentlichen Reiz erst viel später entfalten sollte, denn in<br />
Wahrheit hatte sich die Grünen-Politikerin <strong>zu</strong> diesem Zeitpunkt im<br />
Frühjahr 2010 längst da<strong>zu</strong> entschlossen, 2011 in Berlin die Nachfolge<br />
von Klaus Wowereit an<strong>zu</strong>streben. Vorerst schaffte sie es immerhin,<br />
Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz erbleichen <strong>zu</strong> lassen. Dem Kläger<br />
war auch nicht wohl. Bekämpfte er hier womöglich seine künftige<br />
Dienstvorgesetzte im Stockacher Rathaus?<br />
Dessen Miene erhellte sich freilich rasch wieder, als er um 17:00 Uhr<br />
eine rappelvoll gefüllte Jahnhalle vor sich sah und eine Beklagte,<br />
deren Motto lautete: Abwarten und Tee trinken. <strong>Das</strong> nachträglich<br />
verbreitete Gerücht, der Tee habe eher <strong>zu</strong>r Beruhigung der Nerven<br />
ihres Fürsprechs gedient, stimmte aber auf keinen Fall. Er fuhr ohnehin<br />
die gesunde Tour und wandelte den Vornamen der Beklagten <strong>zu</strong><br />
"Renny" um, die wie das gleichnamige Medikament für die Ordnung<br />
im Magen <strong>zu</strong>ständig sei.<br />
In Reih und Glied, so liebt es der Narrenrichter<br />
Mit dem Magen des Klägers war es schon schwieriger. Seine Klage<br />
mochte noch so überzeugend klingen, wirklich beeindrucken ließ<br />
sich Renate Künast davon nicht. Nur einmal unterlief ihr im Lauf des<br />
Abends ein Fehler, als sie das <strong>Hohe</strong> Kollegium kurzerhand unter die<br />
Rindviecher zählte. Im Urteilsspruch brachte ihr dieser un<strong>zu</strong>lässige<br />
Vergleich <strong>zu</strong>sätzlich einen halben Eimer Wein ein. Ansonsten zeigte<br />
sich das Kollegium beeindruckt. Man müsse sich jetzt erst mal <strong>zu</strong><br />
einer Beratung <strong>zu</strong>rückziehen, verkündete Narrenrichter Wolfgang<br />
Reuther am Ende der Verhandlung ungewohnt <strong>zu</strong>rückhaltend. Während<br />
der Saal minutenlang vor Begeisterung über den Auftritt von<br />
Renate Künast tobte, konnte sich das Kollegium gerade eben noch<br />
<strong>zu</strong> einem Eimer Wein als Strafe durchringen. Alles in allem, und dies<br />
<strong>zu</strong>m allergrößten Bedauern des Klägers, kamen also gerade einmal<br />
90 Liter Wein <strong>zu</strong>sammen. Machtgeil sei sie überhaupt nicht, ihre Gewaltbereitschaft<br />
habe sie bislang nur an Fischen erprobt. Wahnvorstellungen<br />
seien in Berlin prinzipiell die Basis aller politischen Aussagen,<br />
<strong>zu</strong>mal in der Gedankenwelt von grünen Politikern, erklärte das Gericht.<br />
Da gäbe es nichts <strong>zu</strong> bestrafen. Kein Wunder, dass in der Presse<br />
anderntags von "einem halben Freispruch" die Rede war.<br />
Immerhin, lernbereit zeigte sich die Beklagte am Ende des Tages<br />
doch. Ihr war nicht entgangen, dass die Stockacher Fasnacht in<br />
wohlgeordneter Tradition und Ordnung einen festgefügten Ablauf hat.<br />
Ihr Kommentar da<strong>zu</strong> lautete: "Auch Narren brauchen Regeln, selbst<br />
wenn sie stündlich wechseln".<br />
Sprachs, setzte sich ihr Hütlein auf und stürzte sich ins nächtliche<br />
Vergnügen. Man braucht kein Narr <strong>zu</strong> sein für die Erkenntnis, dass<br />
auch eine Renate Künast gerne mal alles Mögliche macht - nur<br />
keine Politik. Und als künftige Regierende von Berlin wird sie sicher<br />
einmal ins Grübeln kommen, ob der Job in Stockach nicht<br />
doch der Bessere gewesen wäre.<br />
"Hä, wieso bloß 90 Liter Strafe?"
Wädi Schneider als Moschter der Zimmerer<br />
die 600-Jahr-feier<br />
im Jahr 1951<br />
das JAhr 1951<br />
Vom Archivar Thomas Warndorf<br />
die titelgeschichte<br />
In der Ausgabe 28/2010 der Hans-Kuony-Post war die Geschichte der Stockacher Nachkriegsfasnacht der<br />
Jahre 1949 und 1950 nach<strong>zu</strong>lesen. Diese Darstellung endete mit der Wahl eines neuen Narrenrichters. Am<br />
25. November 1950 hatte Friedrich Dandler nach langem Überlegen mehr oder weniger freiwillig das Amt<br />
übernommen. Ab diesem Zeitpunkt gab es nur noch ein Thema: die kommende 600-Jahr-Feier.<br />
15
16 die 600-Jahr-feier im Jahr 1951 die titelgeschichte 17<br />
Die Zimmerer am Ende des Jubiläumsum<strong>zu</strong>ges Festabend in der Dandlerschen Halle<br />
ein nicht unerheblicher Teil des Bestandes im Narrenarchiv betrifft<br />
die Organisation und Durchführung des 600-jährigen Jubiläums<br />
des <strong>Hohe</strong>n <strong>Grobgünstige</strong>n <strong>Narrengericht</strong>s <strong>zu</strong> <strong>Stocken</strong> und seiner<br />
Gliederungen im Jahr 1951. Mit Bewunderung sind all die Protokolle,<br />
Niederschriften, Telefon- und Aktennotizen <strong>zu</strong> betrachten, die sich<br />
damals angesammelt haben. Der Antrag auf Durchführung eines Narrentreffens<br />
war schon im Januar 1949 bei der VSAN gestellt worden.<br />
Diese Vereinigung lag zwar selbst noch in den Geburtswehen, gefragt<br />
werden wollte das obernärrische Frühchen aber auf jeden Fall. <strong>Das</strong><br />
große Glück lautete allerdings für Stockach: es gab damals, 1949, für<br />
ein Narrentreffen weit und breit keine Konkurrenz! Dafür gab es aber<br />
viele offene Fragen bezüglich Finanzierung, Unterbringung oder Materialbeschaffung.<br />
Selbst so banal erscheinende Überlegungen, wie<br />
eine Zunft überhaupt anreisen sollte, mussten angestellt werden.<br />
Den Stockachern war nicht so ganz wohl. Mehr denn je galt Kuonys<br />
guter Rat, dass man durchaus überlegen könne, wie man in die Organisation<br />
eines Narrentreffens hineinkommen könne. Aber wie man da<br />
wieder herauskommen würde, sollte wohl auch bedacht sein. Nicht<br />
<strong>zu</strong>letzt der neue Narrenrichter Friedrich Dandler sah die Verantwortung,<br />
die nach seiner Wahl im November 1950 auf ihn unaufhaltsam<br />
<strong>zu</strong>kam. Da mochte es schon einen Sinn haben, auch noch das letzte<br />
Fitzelchen möglicher Unsicherheiten und Katastrophen eingehend und<br />
zeitraubend in unzähligen Sit<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong> bedenken und ab<strong>zu</strong>wägen.<br />
Nach dem Stockacher Narrentreffen von 1951 sollte die Sache übrigens<br />
bald anders aussehen. Dann schlugen sich die Zünfte in der<br />
VSAN nämlich um die Durchführung solcher Veranstaltungen. Unvergessen<br />
in den närrischen Geschichtsbüchern bleibt der Streit zwischen<br />
Markdorf und Meßkirch, als beide für das Jahr 1954 ein Narrentreffen<br />
reklamierten. Stockach schlug sich auf die Seite Markdorfs<br />
und zerbröselte mit dieser Entscheidung auf Jahre hinaus seine ohnehin<br />
brüchigen Beziehungen <strong>zu</strong>r Hauptstadt des Geniewinkels. Aber<br />
das würde ja alles erst passieren, nachdem Stockach längst "sein"<br />
600-jähriges Jubiläum hinter sich hatte. Zurück also ins Jahr 1950.<br />
Im August jenes Jahres hatte das Kollegium <strong>zu</strong> einer öffentlichen<br />
Sit<strong>zu</strong>ng eingeladen. Man wollte einen ersten Überblick liefern, wie<br />
man sich das kommende Jubiläum vorstellen könne. Zusammenfassend<br />
erwies sich jedoch nur eines als sicher, nämlich das Datum:<br />
der 14. Januar 1951. Ganz unsicher gestalteten sich die Finanzen.<br />
Und noch unsicherer war man sich, ob die Öffentlichkeit sechs Jahre<br />
nach Kriegsende überhaupt an solch einem Fest interessiert war.<br />
"Die ganze Stadt soll mithelfen", schrieb die Tageszeitung, aber an<br />
der Versammlung "...nahmen nur wenige außenstehende Stockacher<br />
teil. Dies war um so mehr <strong>zu</strong> bedauern, als viele wichtige Fragen <strong>zu</strong><br />
erörtern waren."<br />
Im September 1950 häuften sich die Fragen, es gab aber in einer weiteren<br />
Sit<strong>zu</strong>ng auch Informationen <strong>zu</strong>m geplanten Festablauf. "Am<br />
Samstag Abend soll die Stockacher Fasnacht in lebenden Bildern<br />
in der Festhalle dargelegt werden" formulierte der Protokollant und<br />
ahnte nicht, dass das Bemühen um lebende Bilder im <strong>Hohe</strong>n Kollegium<br />
seither bis <strong>zu</strong>m heutigen Tag andauert.<br />
Erstmals wurde eine Um<strong>zu</strong>gsfolge diskutiert. An Themen und Wagen<br />
würde es kaum fehlen. Blieb die Frage, wer denn das Fußvolk und<br />
all die historischen Szenen auf den Wagen mit Leben füllen würde.<br />
Und mancher Satz <strong>zu</strong> diesem Thema bleibt bis heute unergründlich<br />
und rätselhaft. So heißt es <strong>zu</strong>m geplanten Auftritt der Alt-Stockacherinnen:<br />
"Für Alt-Stockacherinnen soll kein Wagen genommen werden<br />
aus tiefliegenden (?!) Gründen. Es kam <strong>zu</strong>m Vorschlag ein großes<br />
Blumengebinde in Form eines gezogenen Wagens, in der Mitte die<br />
Alt-Stockacherinnen." Nur Kuony im Himmel kann wissen, was damit<br />
gemeint war. Eine Aufnahme aus dem Fest<strong>zu</strong>g zeigt immerhin<br />
einen Wagen, in dem die Jung-Alt-Stockacherinnen in einem riesigen<br />
Blumenkorb sitzen. Die eigentlichen Rosen der Stockacher Fasnacht<br />
wandeln links und rechts neben dem Wagen (siehe Foto S.20). Immerhin<br />
mussten sie ihn nicht ziehen, dafür gab es Pferde.<br />
Auch sonst tummelten sich auf der närrischen Planungsebene allerlei<br />
ungewöhnliche Einrichtungen. Ein "Propagandaausschuss" sei umgehend<br />
<strong>zu</strong> bilden, forderte die Versammlung. Es sei ein Kopf <strong>zu</strong> suchen,<br />
der die Geschichte Stockachs kennt und gute Artikel schreiben könne.<br />
Leider melden spätere Protokolle nicht, ob der gefundene Kopf auch<br />
über einen - offenbar unnötigen - Körperanhang verfügte. Namentlich<br />
war der Kopf unter dem Namen Walter Zinsmeister bekannt, das war<br />
der Lokalredakteur der Tageszeitung.<br />
Eher kopflos gestaltete sich die Finanzplanung. Man rechnete allein<br />
für die Straßendekoration mit 4.300 Mark. <strong>Das</strong> war eine Summe jenseits<br />
aller Vorstellungskräfte, <strong>zu</strong>mal der Finanzausschuss <strong>zu</strong>nächst für<br />
das gesamte Jubiläum gerade einmal 2.000 bis 2.500 Mark angesetzt<br />
hatte. Um unnötige Diskussionen <strong>zu</strong> vermeiden, wurde entschieden,<br />
weder Kostenvoranschläge noch sonstige Zahlen an die Presse <strong>zu</strong><br />
liefern. Ganz zeittypisch erwiesen sich die Probleme in der Dandlerschen<br />
Halle an der Zozneggerstraße. Die Nut<strong>zu</strong>ng der Halle für den<br />
Festabend könne erst erfolgen, "wenn das Kleinholz für die Haushaltungen<br />
der Besat<strong>zu</strong>ngstruppen restlos entfernt ist".<br />
Noch schwieriger als der Umgang mit den Besat<strong>zu</strong>ngstruppen galt<br />
der Umgang mit der Hans-Kuony-Kapelle. Die Herzen der Musiker<br />
mussten nach allerlei wahrhaft närrischem Gezänk des Vorjahres wieder<br />
einfühlsam erobert werden, und der Gerichtsnarr Josef Zimmermann<br />
glaubte, "...durch seine Fühlungnahme mit der Musik, dass in<br />
diesem Jahr eine ganz andere Harmonie vorhanden ist und in jeder<br />
Weise <strong>zu</strong>r Festgestaltung entgegen kommen wird." Anderes konnte<br />
leicht gelöst werden. Während heute die Parkplatzsituation bei Großereignissen<br />
als nicht wirklich lösbar gilt, konnte sich 1951 der Verkehrsausschuss<br />
mit der lapidaren Feststellung begnügen, "Parkplätze
18 die 600-Jahr-feier im Jahr 1951<br />
die titelgeschichte 19<br />
für allerlei Fahrzeuge" stünden bereit. Aus den Erinnerungen älterer<br />
Stockacher geht dann auch hervor, dass selten <strong>zu</strong>vor und nie mehr<br />
danach auf einem einzigen Platz in Stockach so viele <strong>Holz</strong>vergaser<br />
versammelt waren wie am 14. Januar 1951.<br />
Zwischenzeitlich hatte sich im November 1950 die Hoffnung auf einen<br />
reichen Geldsegen so<strong>zu</strong>sagen in Luft aufgelöst. Eigentlich sollte<br />
ein im Sommer 1950 veranstaltetes "Volksfest" die närrischen Kassen<br />
füllen. Nach genauer Abrechnung blieben jetzt noch jämmerliche 180<br />
Mark übrig, mit weit mehr als 1.000 Mark hatte man gerechnet. <strong>Das</strong><br />
reichte nun höchstens <strong>zu</strong>m Versand der Einladungen für den Festabend,<br />
aber kaum <strong>zu</strong> einem würdevollen Auftritt des Kollegiums. Dem<br />
Eindruck, die <strong>Hohe</strong>n Herrschaften sähen so vergangen aus wie 600<br />
Jahre, musste nämlich entschieden entgegengetreten werden. Wädi<br />
Schneider stellte einen Entwurf für einen neuen Talar vor. Den hatte<br />
der Schneidermeister Edmund Eble entworfen. <strong>Das</strong> Kollegium zeigte<br />
sich angesichts solch hochmodischer Fragen jedoch unfähig <strong>zu</strong> einer<br />
raschen Lösung, betrank sich und vertagte das Thema irgendwann gegen<br />
2 Uhr am Morgen.<br />
Im Finanzausschuss erklommen die Kosten astronomische Höhen.<br />
Man war bei 17.000 Mark angekommen. Beruhigend wirkte immer-<br />
Prunkwagen Nr. 11: Erzherzog Albrecht vergibt 1351 die Urkunde<br />
hin, dass Friedrich Dandler im November 1950 nun auch offiziell den<br />
Posten des "Gerichtsnarrenvaters" übernommen hatte und die interne<br />
Hackordnung im Kollegium wieder funktionierte. Im Übrigen jagten<br />
sich jetzt die Sit<strong>zu</strong>ngen und den Protokollen ist eine gewisse Atemlosigkeit<br />
an<strong>zu</strong>merken. Zum Beispiel am 25. November 1950: "Wettbewerb<br />
der Künstler, Entwürfe. 50.000 Stück Briefverschluss-Marken<br />
bereits fertig. Plakate werden in Druck gegeben 1500-2000 Stück.<br />
Sämtliche Reisebüros darauf hingewiesen. Kinoreklame. Handzettel<br />
in allen Wirtschaften der näheren Umgebung. Reklameberichte in den<br />
Zeitungen. Wochenschau und Rundfunk wird dabei sein. Verzeichnis<br />
von Geschäftsleuten und Handwerkern für die Aushängung der Plakate,<br />
da die Aufhängung an Plakatsäulen <strong>zu</strong> teuer. Dekorationsausschuss:<br />
Gerichtsnarr Lutz. Straßendekoration 50 Fahnenständer in der Stadt.<br />
Ortseingänge Transparente mit Narro, Narro, Narro. Bahnhof Pilonen.<br />
Ehrentribüne unter (sic!) dem Schatten des Narrenbaums. Hausdekoration.<br />
Fahnen können nicht ausgehängt werden nur ganz hoch. Fensterteppiche<br />
mit Hans-Kuony-Kopf und Stadtwappen vorgesehen, es wird<br />
ein Muster gezeigt, daß bekanntgegeben wird, wann es gezeigt wird."<br />
Man ahnt die verzweifelte Hoffnung des Protokollanten Adolf Lock,<br />
auf keinen Fall irgendeinen Punkt <strong>zu</strong> vergessen. Man ahnt, dass so<br />
mancher Gedanke schon im Ansatz undeutlich blieb und man ahnt die<br />
schlaflosen Nächte der verantwortlichen Kollegen. Aber endlich haute<br />
auch einmal einer auf den Tisch. <strong>Das</strong> war ausgerechnet der Bürgermeister<br />
Dr. Alois Deufel. Er durchschlug den gordischen Knoten der verwickelten<br />
Finanzen mit einem Hieb: "Bürgermeister Deufel gibt bekannt,<br />
dass was notwendig ist, gemacht wird". Der Satz sollte ihm später noch<br />
leid tun, aber jetzt bildete er die Morgenröte am Jubiläumshorizont.<br />
Nur ein Problem war vier Wochen vor dem großen Festtag noch immer<br />
nicht gelöst: der Um<strong>zu</strong>gsweg. "Erregte Debatte infolge verschiedener<br />
Ansichten", ist <strong>zu</strong> diesem Punkt in einem Protokoll notiert. Aber wo<br />
lag das Problem? Die einen meinten halt, es sei besser, die Besenwirtschaften<br />
dort <strong>zu</strong> öffnen, wo der Um<strong>zu</strong>g vorbeiführt und die anderen<br />
meinten, der Um<strong>zu</strong>g und die Besenwirtschaften hätten nichts miteinander<br />
<strong>zu</strong> tun. Man könnte fast meinen, dass die Stockacher damit <strong>zu</strong> den<br />
Erfindern einer Diskussion wurden, die seither <strong>zu</strong> jedem x-beliebigen<br />
Fasnachtsum<strong>zu</strong>g quasi weltweit, also innerhalb der VSAN, mit aller<br />
gebotenen Lebhaftigkeit geführt wird.<br />
Überhaupt: der Ernst der Lage breitete sich nun überall in den Gemütern<br />
aus. Als der Gerichtsnarr Gustav Hotz es wagte, die Tätigkeit<br />
des Verkehrsausschusses "in ganz humoristischer Art <strong>zu</strong>m Ausdruck<br />
<strong>zu</strong> bringen", war Ärger angesagt. Friedrich Dandler und Oswald<br />
Happle rügten ihn "wegen des Ernstes der Lage und der Wichtigkeit<br />
der Sache". Und da die Lage ernst war, wurde auswärtigen Schießbudenbesitzern<br />
und Wurstverkäufern im gleichen Atem<strong>zu</strong>g auch noch<br />
das Aufstellen von Verkaufsständen untersagt.<br />
Der Streit um den Um<strong>zu</strong>gsweg eskalierte. Jetzt waren es nicht nur die<br />
Besenwirtschaften, sondern auch die Einwohnerzahlen, die von Bedeutung<br />
sein sollten. Warum solle man durch die Schillerstraße und<br />
die Goethestraße laufen, wenn in der Aachenstraße "4mal mehr Leute"<br />
wohnten, argumentierte Josef Zimmermann. Es formten sich zwei<br />
Kampfgruppen. Die eine vertrat den Um<strong>zu</strong>gsweg von der Oberstadt<br />
in die Unterstadt und die andere - kaum <strong>zu</strong> glauben - den Weg von<br />
der Unterstadt in die Oberstadt. Gerichtsnarrenvater Dandler kehrte<br />
endlich die Vaterfigur heraus und bestimmte, dass sich am Sonntag,<br />
dem 24.12. (!!!) um 11 Uhr alle Gerichtsnarren in der Festhalle an der<br />
Zozneggerstraße ein<strong>zu</strong>finden hätten. Von dort werde man unter seiner<br />
Anleitung den Um<strong>zu</strong>gsweg abmarschieren. Basta!<br />
Eine wahrhaft geniale Entscheidung. Dandler war klar, dass an diesem<br />
friedvollen Tag kaum Blut fließen würde, <strong>zu</strong>mal im heimischen<br />
Wohnzimmer ein nicht weniger friedvoller Weihnachtsbaum, glänzende<br />
Kinderaugen und eine gewiss glückselige Gattin schon ungeduldig<br />
auf die Bescherung warteten. So kam es auch. Über den Um<strong>zu</strong>gsweg<br />
wurde nie wieder diskutiert. Dandlers Festlegung besaß die<br />
Weisheit des Kuony'schen Spruches. Der Narrenvater riet wohl, wie<br />
man in die Unterstadt hineinkommt, aber er riet auch, wie man aus ihr<br />
wieder herauskommt. Über die Hauptstraße, den Stadtwall und die<br />
Stabelstraße ging es <strong>zu</strong>nächst hinunter in die Aachenstraße, von dort<br />
über die Bahnhofstraße in die Goethestraße wieder <strong>zu</strong>rück in die Stabelstraße<br />
und dann wieder hinauf in die Oberstadt, wo der Zug oben<br />
an der Zozneggerstraße in der großen Halle endete.<br />
Die entspannte Situation wirkte sich auch auf den Protokollanten Adolf<br />
Lock aus, der in der Dreikönigssit<strong>zu</strong>ng am 6. Januar 1951 genießerisch<br />
festhielt: "Alt-Stockacherinnen sollen nicht am Narrenbaumsetzen teilnehmen,<br />
sie werden als Delikatesse für den Abend gebraucht."<br />
In eben dieser Sit<strong>zu</strong>ng galt es, letzte Unebenheiten <strong>zu</strong> glätten. So wurde<br />
den Wirten erklärt, das <strong>Narrengericht</strong> würde für keine Rechnung aufkommen,<br />
wenn sie nicht wenigstens vom Narrenrichter unterschrieben<br />
sei. Beim Festabend in der Halle dürfe der Bürgermeister keine Rede<br />
halten. Die Metzger und Wirte müsse man "rasieren". Diese armen Leute<br />
hatten nämlich schon begonnen, ihre Rechnungen hoch<strong>zu</strong>schrauben.<br />
Es dürfe niemand tanzen, der kein Festabzeichen habe.<br />
Was immer davon eingehalten wurde oder auch nicht: das Jubiläum<br />
am 13. und 14. Januar 1951 erwies sich als großartiges Ereignis. Der<br />
Samstag begann mit einem Empfang im Rathaus, nachmittags wurde<br />
der Narrenbaum gesetzt, dann folgte nach einer "Hexenverbrennung"<br />
auf dem Marktplatz schließlich der Festabend. Der Sonntag<br />
gehörte am Morgen einigen Gastzünften, die ihr Brauchtum zeigten.<br />
Dann startete um 14 Uhr der Fest<strong>zu</strong>g in der Zoznegger Straße. Den<br />
ersten Teil bildeten die sogenannten "Prunkwagen", umringt vom<br />
Fußvolk der Gliederungen. Nur das <strong>Hohe</strong> Kollegium grüßte von der<br />
höheren Warte solch eines Wagens herab. Den zweiten Teil bildeten<br />
Zünfte aus der schwäbisch-alemannischen Fasnacht, darunter solche<br />
Exoten wie Überlingen, Villingen, Elzach oder Rottweil. Nach<br />
Zusammenfassung verschiedener Schät<strong>zu</strong>ngen dürfte das Wochenende<br />
rund 35.000 Besucher nach Stockach gebracht haben.<br />
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20 die 600-Jahr-feier im Jahr 1951<br />
die titelgeschichte 21<br />
Alt-Stockacherinnen mit Blumenkorbwagen<br />
Ein Ereignis wie dieses führte neun Monate später selbstverständlich <strong>zu</strong><br />
einem Geburtenanstieg in Stockach. Geboren wurden aber auch wunderbare<br />
Geschichten. Eine wurde von Wädi Schneider gerne erzählt.<br />
"Also der Lindenwirt hat damals schon das Prinzip der Überbuchung<br />
gekannt. Er ging ja auch davon aus, dass nicht jeder in der Nacht vom<br />
13. <strong>zu</strong>m 14. Januar wirklich <strong>zu</strong>m Schlafen kommen würde, nur weil er<br />
ein Zimmer reserviert hatte. So vergab der Lindenwirt also ein Zweibett-Zimmer<br />
<strong>zu</strong>nächst an einen einzelnen Herrn und später dann an zwei<br />
junge Damen, die sich viel <strong>zu</strong> spät um eine Übernachtung gekümmert<br />
hatten und die der Wirt nun wirklich nicht auf der Straße lassen wollte.<br />
Die jungen Damen kamen tatsächlich irgendwann in der Nacht <strong>zu</strong>rück<br />
in die Linde - und fanden in ihrem Bett jenen Herrn, der entgegen aller<br />
Erwartung auch ins Wirtshaus <strong>zu</strong>rückgekehrt war. Freilich verfügte der<br />
Schlafende über etwa die dreifache Promillezahl wie die beiden jungen<br />
Damen <strong>zu</strong>sammen. Was war <strong>zu</strong> tun? Der Schlafende wurde, ohne dass<br />
er nur den geringsten Mucks tat, aus dem Bett gezogen und in einen<br />
Antrag auf Sonderferien<br />
Schulbefreiung mit beigefügter Kritik<br />
kleinen Sessel verfrachtet. Damit er nicht im weiteren Lauf der Nacht<br />
auf unnötige Gedanken verfiel, fesselten ihn die beiden Damen sorgfältig<br />
- mit den Schnüren aus den Fenstervorhängen. Alle verbrachten<br />
eine ruhige Nacht, am Morgen verließen die beiden jungen Damen das<br />
Wirtshaus schon gleich nach dem Frühstück. Der Herr oben im Zimmer<br />
schnarchte bis in die Mittagsstunden und begann dann lautstark nach<br />
Hilfe <strong>zu</strong> rufen. Er konnte seine Lage weder erklären noch sich erinnern.<br />
Es hat ihm nur keiner geglaubt."<br />
Irgendwann in den Wochen danach setzte intern die Ernüchterung ein.<br />
Der Finanzausschuss hatte die Gesamtausgaben vorläufig auf 29.700<br />
Mark beziffert, später stiegen die Kosten präzise auf 32.490,48 Mark.<br />
Einziger Ausweg blieb, jede einzelne Rechnung <strong>zu</strong> prüfen "...und eventuell<br />
<strong>zu</strong> kürzen". <strong>Das</strong> geschah mit der Genauigkeit eines Schweizer<br />
Uhrwerks, führte allerdings auch <strong>zu</strong> einer Vielzahl von Auseinanderset<strong>zu</strong>ngen,<br />
von denen nicht wenige <strong>zu</strong>mindest mit Hilfe von Anwälten geklärt<br />
werden mussten. Besonders unterhaltsam geriet die Rechnung der<br />
Straßenszene am Jubiläumstag<br />
Stadt Stockach für Vergnügungssteuer: 3.000 Mark sollten bezahlt werden.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Narrengericht</strong> lehnte das ab. Erstens habe der Bürgermeister<br />
<strong>zu</strong>gesagt, die Stadt werde die Kosten mittragen und zweitens habe das<br />
<strong>Narrengericht</strong> seinerseits der Stadt Stockach so viel Vergnügen bereitet,<br />
dass die 3.000 Mark eher umgekehrt an das Gericht fließen müssten.<br />
Die immensen Leihgebühren für die Kostüme waren ebenso blauäugig<br />
wie pauschal vom <strong>Narrengericht</strong> bezahlt worden. Man versuchte,<br />
diese Gebühren auf die einzelnen Kostümträger um<strong>zu</strong>legen und diese<br />
mit den Kosten <strong>zu</strong> belasten. So mancher Stockacher vergaß daraufhin<br />
völlig, jemals in seinem Leben aktiv an irgendeinem Jubiläumsum<strong>zu</strong>g<br />
teilgenommen <strong>zu</strong> haben.<br />
Der größte Negativposten blieb der völlig verunglückte Verkauf der<br />
Festabzeichen. "Versagen der Kassiere und der Absperrung durch die<br />
Gendarmerie während des Fest<strong>zu</strong>ges", lautete intern das Problem, das<br />
aber nie an die Öffentlichkeit gelangte. Dann stellte sich auch noch<br />
Festprogramm mit Um<strong>zu</strong>gsfolge<br />
heraus, dass Mitarbeiter des Plakettenherstellers Abzeichen abgezweigt<br />
und schwarz verkauft hatten. So blieb dem Vorsitzenden des<br />
Finanzausschusses, Gustav Bender irgendwann nur noch die Erkenntnis:<br />
die 600-Jahr-Feier sei ein großer moralischer Erfolg gewesen, ein<br />
ebenso großes finanzielles Ergebnis sei leider aber nicht <strong>zu</strong> verzeichnen<br />
gewesen.<br />
Von Narrenrichter Friedrich Dandler sind folgende Sätze aus einer<br />
Dankesrede im damaligen Hotel Adler-Post vom 26. Januar 1951<br />
überliefert: "Liebe Stockacher. Im Postsaal haben wir geraten, wie<br />
wir in das Fest hineinkommen. Nun stellt sich heraus, wie man es<br />
hätte machen sollen. Es war ein riesengroßer Erfolg, begünstigt durch<br />
das herrliche Wetter, das nicht einkalkuliert wurde. Der Großteil der<br />
Stockacher hat da<strong>zu</strong> beigetragen und ich widme ein Lied des Lobes<br />
und des Dankes mit der vollsten Anerkennung an alle." Wenigstens<br />
hatte das Wetter nichts gekostet. Den Rest verklärte der Nebel der<br />
Erinnerung.
Die Hexen lassen die Sau raus
24 aus den archiven<br />
der PoPPele 25<br />
der taG, aLs der PoPPeLe nach stockach kam<br />
Vom Archivar der Poppele-Zunft Singen, Reinhard Kornmayer<br />
Der "Zäh" zügelt sein Ross<br />
das 600-jährige Jubiläum der Stockacher Fasnacht im Jahr 1951<br />
brachte viele Gäste in die Kuony-Stadt. Die erlebten hier allerhand,<br />
manche schon auf der Anreise soviel, dass die Erinnerungen<br />
daran nicht verblasst sind. Einer, der sich gut erinnert, ist der Singener<br />
Reinhard Kornmayer, der damals als Singener Hansele am<br />
Fest teilnahm. Er hat <strong>zu</strong>sammengetragen, woran sich auch noch<br />
der Hoorige Bär Hans Gomer, die Hansele Anton Harder und Fritz<br />
Heinzle und der Rat Willy Bechler erinnern können.<br />
Darsteller des Poppele war <strong>zu</strong> dieser Zeit ein waschechter Singener<br />
Bauer. Er hieß Alfons Weber, aber die meisten kannten ihn nur<br />
unter seinem Übernamen "Zäh". Er betrieb im alten Dorf von Singen<br />
einen kleinen Bauernhof und einen Fuhrbetrieb mit Pferde-<br />
Fuhrwerken. Sein Freund war Franz Maier, ebenfalls ein Bauer<br />
aus der Lindenstraße im alten Dorf. Man nannte ihn "Sales", weil<br />
er den Sales-Hof bewirtschaftete. Beide waren recht trinkfreudig<br />
und immer <strong>zu</strong> allen Späßen aufgelegt. Während der Fasnets-Zeit<br />
brachte der Zäh oft sein Ross mit in die Singener Wirtschaften bis<br />
an die Theke und bestellte Bier für sich - und für das Pferd.<br />
Die Fahrt <strong>zu</strong>m Narrentreffen nach Stockach wollten die beiden<br />
Freunde <strong>zu</strong>sammen machen. Sie fuhren mit einem kleinen Pritschenwagen,<br />
der von Zäh's Pferd gezogen wurde. Mit dem Pferd<br />
wollte Zäh dann in Stockach als Poppele mitreiten. Hinten auf dem<br />
Pritschenwagen lag das Futterheu für das Pferd.<br />
Bereits am Freitag Morgen waren sie in Singen abgefahren. Ihre<br />
erste Station machten sie aber schon in der Kantine der Alu-Werke<br />
an der Landstraße Richtung Konstanz-Stockach bei der legendären<br />
Wirtin Sophie Schlatterer. Dort wurden sie beim Mittagessen gesehen,<br />
Zäh trug bereits das Poppele-Kostüm.<br />
Von dort fuhren sie weiter Richtung Steißlingen, wo sie die erste<br />
Nacht bei einem befreundeten Bauer übernachteten. Weitere Aufenthalte<br />
sind sicher, aber nicht genau bekannt.<br />
Am Samstag Mittag fuhr ein Bus mit Poppele-Zünftlern nach<br />
Stockach. Gegen 14 Uhr sahen die Reisenden das Fuhrwerk von<br />
Zäh und Sales am Gasthaus "Bahnhof" (heute Auer) in Nenzingen<br />
stehen. Wo die beiden die zweite Nacht verbracht hatten, weiß man<br />
nicht. Vermutlich wieder bei einem Bauern, wo sie auch das Ross<br />
einstellen konnten.<br />
Auf jeden Fall waren die beiden rechtzeitig beim Um<strong>zu</strong>g am Sonntag<br />
in Stockach dabei und Zäh führte die Poppele-Zunft aus Singen an,<br />
hoch <strong>zu</strong> Ross als Poppele. Zäh rief laufend "hoorig" in die Zuschauermenge,<br />
so laut, dass ihm mitten auf der Hauptstraße das Gebiss herausfiel.<br />
Ein Junge hob es auf und gab es ihm wieder. Zäh steckte es<br />
seelenruhig dorthin, wo es hingehörte und rief weiter "hoorig".<br />
Nach dem Um<strong>zu</strong>g sah man den Zäh in einer Stockacher Wirtschaft,<br />
wo er sich das Bier in seinen Stiefel einschenken ließ. So war er eben.<br />
Über die Heimfahrt von Zäh ist nichts bekannt. Sein Freund Sales<br />
zog es allerdings vor, nicht mehr mit dem Fuhrwerk <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>fahren,<br />
sondern mit der Poppele-Zunft im Bus.<br />
Ein glückseeliger Poppele
26<br />
ausflug narrengericht<br />
JahresausfLuG 2010<br />
Von Jürgen Koterzyna und Rainer Schwab<br />
der diesjährige Ausflug des Kollegiums, der Alt-Kollegen und<br />
der Gliederungsführer einschließlich Partner- / innen führte in<br />
den Hochschwarzwald nach Rothaus. Wer kennt sie nicht, die Heimat<br />
des berühmten Bieres mit Birgit, dem Schwarzwaldmädel auf<br />
dem Etikett, Drehort der Schwarzwaldklinik, aber auch Schwerpunkt<br />
der bis heute noch sichtbaren Orkanschäden von Sturm Lothar<br />
aus dem Jahre 1999?<br />
Nachdem die letzten Schneereste verschwunden waren, traf die<br />
Reisegesellschaft in der Brauerei auf dem Hochplateau in Rothaus<br />
ein. Die guten Beziehungen <strong>zu</strong> unserem Brauereipartner machten<br />
es möglich, noch am gleichen Tag eine Führung durch die Brauereianlage<br />
der Badischen Staatsbrauerei <strong>zu</strong> erhalten. Der herzlichen<br />
Begrüßung folgte ein Rundgang und eine Besichtigung der<br />
Brauerei und der Abfüllanlagen.<br />
Die Flaschenabfüllung in Rothaus entspricht dem modernsten Stand<br />
der Technik. Nur so können die hohen Anforderungen an Hygiene<br />
und Bierqualität erfüllt und gewährleistet werden. <strong>Das</strong>s die Qualität<br />
stimmt, davon konnte sich das <strong>Narrengericht</strong> später noch persönlich<br />
überzeugen. „Wir betreiben zwei Abfülllinien, mit denen wir 55.000<br />
bzw. 60.000 Flaschen in der Stunde herstellen können.“ Daneben<br />
werden noch 120 Edelstahlfässer (Kegs genannt) pro Stunde in der<br />
Abfüllanlage vollautomatisch von außen und von innen gereinigt, mit<br />
heißem Dampf sterilisiert und abgefüllt. In den Logistikhallen werden<br />
auf etwa 11.000 m² bis <strong>zu</strong> 7.000 Palletten mit Leer- und Vollgut eingelagert.<br />
Dieses Volumen war selbst für das erprobte <strong>Narrengericht</strong><br />
kaum vorstellbar und so musste man sich über den <strong>zu</strong>künftigen Nachschub<br />
keine Sorgen machen. Nach so vielen Informationen kamen<br />
nun auch die Geschmackssinne auf ihre Kosten. Gerne folgte man der<br />
Einladung des Hauses in die eigene Rothausgaststätte “Scharlander“.<br />
Bei Weißwürsten, Brezeln und Bier konnten sich die weit Gereisten<br />
stärken und das soviel wie jeder konnte. Anschließend bezog die Reisegruppe<br />
ihre Zimmer in der Brauereigaststätte und traf sich <strong>zu</strong>r Wanderung<br />
um den Schlüchtsee.<br />
Eröffnet wurde der Waldlehrpfad im Juli 2005, er zeigt noch heute<br />
die Schäden und Überreste des damaligen Orkans Lothar. Heute beherbergt<br />
er einige urige, aus <strong>Holz</strong> geschnitzte und teilweise recht kitschig<br />
wirkende Gestalten und Skulpturen. Der Naturpfad selbst gibt<br />
Erklärungen <strong>zu</strong>m Leben im Steinhaufen, im Reisig- und im Totholz,<br />
beinhaltet einen kurzen Barfußpfad, ein Baumtelefon, einen Pirschpfad,<br />
eine Tierweitsprunggrube, ein Waldxylophon und er gibt Informationen<br />
<strong>zu</strong>m Fledermaus- und Vogelschutz, dem Leben der Waldameise<br />
und weiterer Insekten. Bei strahlendem Sonnenschein nahm<br />
die Gruppe gerne eine kurze Rast ein und kehrte dann munter in die<br />
Brauereigaststätte <strong>zu</strong>rück.<br />
Neben dem Bier und Natur hat Rothaus noch seine jüngste Attraktion<br />
<strong>zu</strong> bieten: den „Black Forest Whisky“. Die limitierten Abfüllungen<br />
sind nur noch über den Rothausshop <strong>zu</strong> beziehen und jeder Kunde<br />
darf auch nur eine Flasche erwerben. Dies nutzte dann der ein oder<br />
andere Kollege, um seinen persönlichen Vorrat etwas <strong>zu</strong> erweitern.<br />
<strong>Das</strong> kleine Gefäß im Hintergrund wird noch am gleichen Abend leer getrunken<br />
Ein kleines Dankeschön vom neuen Narrenrichter<br />
Am Abend traf sich die Gruppe im reservierten Rothaussaal <strong>zu</strong>m<br />
4-Gänge-Menü.<br />
Bis in die späten Nachtstunden feierte die illustre Gesellschaft, bevor<br />
am Morgen der Weg weiter ging nach St. Blasien. Dort stand die Besichtigung<br />
des Doms an, der dem Petersdom in Rom stark nachempfunden<br />
ist. Leicht irritiert war die Gruppe aus Stockach dann doch, als<br />
<strong>zu</strong>m Empfang die heimische Blasmusik auf dem Domplatz das „Badnerlied“<br />
anstimmte. Die Verwirrung steigerte sich noch, als feststand,<br />
dass dies nicht <strong>zu</strong> Ehren des <strong>Narrengericht</strong>s, sondern für die dort zeitgleich<br />
stattfindende Erstkommunionsfeier gespielt wurde.<br />
<strong>Das</strong> nächste Etappenziel war die Edelbrandbrennerei Fichtenhof der<br />
Familie Marder in Oberalpfen. Der Familienbetrieb verarbeitet nun<br />
schon in der 3. Generation hochwertige Früchte <strong>zu</strong> edlen Destillaten.<br />
Zahlreiche Erfolge bei den verschiedensten nationalen sowie auch<br />
internationalen Prämierungen bestätigen jährlich das hohe Qualitätsniveau<br />
der Edelbrände. Nach einem kräftigen Mittagessen mit<br />
Informationen rund um das Schnapsbrennen folgte eine nicht alltägliche<br />
Schnapsprobe. Unter 43 Sorten edelster Brände und Geister<br />
konnte jeder so viel probieren wie er wollte und konnte. Hier ein<br />
kleiner Aus<strong>zu</strong>g aus dem Sortiment: Quittenbrand, Zibartenbrand,<br />
Holunderbrand, Brombeerbrand, Vogelbeerbrand, Schlehenbrand,<br />
Erdbeerbrand, Williams, Kirsch, Himbeere, Apfelbrand. Da<strong>zu</strong> nicht<br />
alltägliche Spezialitäten wie Steinpilzgeist, Schokoladengeist, Haselnussgeist,<br />
Rothaus Bierbrand oder ein "Kirsch Cuvee", der im<br />
Kirschbaumholz gelagert ist.<br />
Danach konnte eine ruhige Heimfahrt angetreten werden und die<br />
meisten träumten dabei von den genossenen Edelbrandsorten. Der<br />
Narrenrichter dankte den beiden Organisatoren für ein schönes und<br />
erlebnisreiches Wochenende.<br />
Inh. Wolfgang Reuther e.K.<br />
ausflug narrengericht 27<br />
So sieht eine Strafe in Schnaps aus<br />
Zeichenbüro Martin Bosch<br />
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28<br />
hans-kuony-brunnen<br />
der hans-kuony-brunnen in stockach<br />
Vom Archivar Thomas Warndorf<br />
immerhin geht das Bemühen, die Stockacher Altstadt mit einem Narrenbrunnen<br />
<strong>zu</strong> schmücken, auf das Jahr 1872 <strong>zu</strong>rück. Im Februar<br />
jenes Jahres wünschte sich die örtliche Narrenschar vom städtischen<br />
Rat „...die Errichtung einer Statue des Hans Kuony auf einem Stadtbrunnen“.<br />
Die Verwaltung war schon damals klug genug, nichts gegen<br />
den Wunsch nach einer Narrenfigur ein<strong>zu</strong>wenden, „...wenn dieselbe<br />
im Ganzen ansprechend ausgeführt wird“. Aber zahlen wollte die<br />
Stadt nicht, das sei Sache des <strong>Narrengericht</strong>s.<br />
Dieser Standpunkt mutierte alsbald <strong>zu</strong> einer Tradition und ein neuer<br />
gusseiserner Brunnen auf dem Marktplatz wurde kurz darauf abseits<br />
allen närrischen Humors keineswegs mit einer Narrenfigur, sondern<br />
mit einem hurrapatriotischen Adler versehen.<br />
Die Narren versuchten 1897 nochmal ihr Glück, sie errichteten in<br />
der Hauptstraße an der Stelle, wo sich der „Mittlere Brunnen“ befand<br />
(heute Yasar-Supermarkt), ein provisorisches „zwei Stockwerke hohes<br />
Postament“, das einem riesigen Marmorquader nachgebildet war.<br />
Darauf stand ein vergoldeter Kuony von <strong>Stocken</strong>. Auch dieser zarte<br />
Hinweis führte nicht <strong>zu</strong>m gewünschten Ergebnis. Erst 1934 nahm der<br />
damalige Stockacher Postmeister Hans Wagner die Idee wieder auf<br />
und versuchte, den Überlinger Bildhauer Victor Mezger <strong>zu</strong>m Entwurf<br />
eines Narrenbrunnens <strong>zu</strong> bewegen. Es gab <strong>zu</strong> dieser Zeit aber so viele<br />
Narren in Deutschland, dass man auf einen Kuony lieber verzichtete,<br />
Brunneneinweihung im Januar 1973<br />
<strong>zu</strong>mal dessen Ratschlag von erheblich besserer Qualität gewesen war<br />
als das Kriegsgeheul der braunen Horden im tausendjährigen Reich.<br />
Im Übrigen: bis <strong>zu</strong> diesem Zeitpunkt war immer nur von einem „Narrenbrunnen“<br />
die Rede gewesen. <strong>Das</strong>s es sich ausdrücklich um einen<br />
„Kuony-Brunnen“ handeln solle, davon war erst ab 1935 die Rede.<br />
Von diesem Konzept rückte man dann freilich auch nie wieder ab.<br />
1951, <strong>zu</strong>r 600-Jahr-Feier des <strong>Narrengericht</strong>s war es selbstverständlich<br />
nicht <strong>zu</strong> vermeiden, dass die Narren wieder auf das alte Thema<br />
<strong>zu</strong>rückkamen. Dieses Mal aber gleich richtig, denn der neue Brunnen<br />
auf dem Marktplatz sollte einen steinernen Brunnentrog erhalten<br />
„mit Halbplastiken aus dem Stockacher Fasnachtsablauf“, während<br />
die Brunnensäule mit einigen „Vollplastiken“ <strong>zu</strong> schmücken sei und<br />
darüber thronend selbstverständlich der Stammvater aller Plastiken,<br />
Kuony von <strong>Stocken</strong>. Der Stadtverwaltung war der Vorschlag jedoch<br />
nicht plastisch genug oder anders gesagt, <strong>zu</strong> teuer, und das <strong>Narrengericht</strong><br />
soll seinerzeit auch noch am Hungertuch genagt haben. Es wurde<br />
also wieder einmal nichts mit einem Brunnen.<br />
Bis <strong>zu</strong>r nächsten Thematisierung brauchte es erneut einige Jahre. Der<br />
Stockacher Landrat von Gleichenstein hätte es 1960 durchaus nett gefunden,<br />
wenn am alten Landratsamt (dem Haus „<strong>zu</strong>m Weißen Kreuz")<br />
in Richtung Marktplatz eine „Halbbrunnenschale“ an das Haus angefügt<br />
worden wäre. Es blieb beim netten Gedanken.<br />
Den nächsten Schritt wagten die Narren im Jahr 1969.<br />
Der in die Jahre gekommene, gusseiserne Marktbrunnen<br />
erhielt einen riesigen Schwellkopf aus<br />
Pappmaché und nun kam Eigendynamik in die<br />
Diskussion. <strong>Das</strong>s aus dem Traum endlich Realität<br />
wurde, war aber weder der Stadt Stockach noch<br />
dem <strong>Narrengericht</strong> <strong>zu</strong> verdanken. Der Mannheimer<br />
Bürgermeister Graf, bereits im Ruhestand<br />
befindlich, outete sich als erster großzügiger<br />
Spender für einen neugegründeten „Hans-Kuony-Brunnenfond“.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Narrengericht</strong> reagierte<br />
angemessen, Geld gab es (noch) nicht, aber<br />
einen Ausschuss mit Heiner Wagner, Ernst<br />
Kaufmann, Willi Kempter und Alfred Eble.<br />
Der Ausschuss war bitter nötig, denn selten<br />
<strong>zu</strong>vor wurde nun im Kollegium so hart und<br />
unerbittlich gestritten wie um den „richtigen“<br />
Standort des künftigen Brunnens. Die<br />
„Marktplatz-Fraktion“ siegte. Dann wurde<br />
ein Wettbewerb ausgeschrieben, den 1971<br />
der Überlinger Bildhauer Werner Gürtner<br />
mit seiner Kuony-Figur gewann.<br />
Zwei Jahre später, im Januar 1973 wurde<br />
der Hans-Kuony-Brunnen auf dem Marktplatz<br />
eingeweiht. Stadt und <strong>Narrengericht</strong><br />
hatten sich geeinigt, wer was zahlt, Werner<br />
Gürtner lieferte die Bronzefigur des Kuony,<br />
der warnend den Finger hebt und seinen<br />
weisen Rat erteilt. Schließlich hatte es<br />
ja schon in der „Cosmographia“ des Sebastian<br />
Münster im Jahr 1544 geheißen: „Ein<br />
Narr redt vernünftige Wort“. Genau diesen<br />
Satz setzte der Künstler Werner Gürtner in<br />
seiner Figur um, mit nachdrücklichen vier<br />
Zentnern Metallgewicht und einer Höhe<br />
von fast zwei Metern. Im Stil der 70er<br />
Jahre wurde eine Betonwanne geschaffen,<br />
in deren Mitte der Narr auf einem quadratischen<br />
Sockel fortan stadtauswärts blickte.<br />
Mit dieser Beschaulichkeit war es 2001<br />
vorbei. Im Rahmen der Neugestaltung der<br />
Hauptstraße wanderte die Figur vom Marktplatz<br />
in die Hauptstraße. Dort vor dem Bürgerhaus,<br />
wo alljährlich der Stammbaum aller<br />
Narren aufgerichtet wird, sitzt er nun auf einer<br />
Kugel aus Granit mitten im Brunnenwasser, hebt<br />
den Finger und lächelt verschmitzt über all die Närrinnen<br />
und Narren, die tagtäglich an ihm vorbeirennen.<br />
Er hat auch was <strong>zu</strong> lächeln, denn der erste Versuch,<br />
für diesen neuen Brunnen eine edle Granitschale<br />
<strong>zu</strong> formen, scheiterte. Erst beim zweiten Versuch gelang<br />
das Werk. Wie gut es seiner Gesundheit bekommt, Tag und<br />
Nacht auf einer eiskalten Steinkugel sitzen <strong>zu</strong> müssen, bleibt<br />
offen. Auf jeden Fall aber darf von einem zeitlosen Kunstwerk<br />
mit nachhaltiger Aussage gesprochen werden.<br />
Zeichnung von Victor Mezger, Überlingen<br />
hans-kuony-brunnen 29
30 närrischer ohrwurm<br />
über 2 stunden<br />
LiVe aus stockach<br />
wer hat den besten fastnachtshit?<br />
<strong>Das</strong> <strong>Narrengericht</strong> Stockach präsentiert – gemeinsam mit dem<br />
SWR Fernsehen und SWR4 Radio – den beliebten Musikwettbewerb<br />
mit vielen Bands, Kapellen und Musikern aus der Region.<br />
Zum ersten mal in seiner Geschichte wird dieser Contest im Rahmen<br />
einer Fernseh-Live-Sendung stattfinden.<br />
Seit drei Jahren suchen SWR und SÜDKURIER den Fastnachts-Hit<br />
der Saison. Jetzt kommt der „Närrische Ohrwurm" ganz groß raus,<br />
denn im vierten Jahr wird die Suche nach dem ultimativen Fastnachtsschlager<br />
zwei Stunden lang live im SWR Fernsehen übertragen.<br />
Bands, Sänger, Fastnachter, die beim „Närrischen Ohrwurm 2011"<br />
dabei sein wollen, können sich ab 11. November melden - entweder<br />
beim SÜDKURIER-Medienhaus in Konstanz oder beim SWR. Der<br />
Wettbewerb findet dieses Mal am Sonntag, 20. Februar 2011 in der<br />
Jahnhalle in Stockach statt. Von dort kommen die Yetis, deren „Gugge<br />
Rap" von der Jury <strong>zu</strong>m „Närrische Ohrwurm 2010” gewählt wurde.<br />
Stockach, so scheint es, ist eine regelrechte Fastnachts-Hit-Schmiede,<br />
denn schon 2009 landete die Stockacher Schlagertruppe Papi’s Pumpels<br />
den Siegertitel der Saison.<br />
Die Idee des „Närrischen Ohrwurms”, Fastnachtsmusiker über die eigene<br />
Fastnachtsgemeinde hinaus bekannt <strong>zu</strong> machen, war ein echter<br />
Volltreffer - beim Publikum und bei den Zuschauerinnen und Zuschauern<br />
des SWR Fernsehens. Deshalb expandiert der Ohrwurm:<br />
15 Kandidaten werden dieses Mal beim Wettbewerb um den eingängigsten<br />
Fastnachts-Hit in Stockach gegeneinander antreten. Sonja<br />
Schrecklein moderiert den närrischen Hit-Contest und eine Promi-<br />
Jury gibt ihre Einschät<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> den Darbietungen ab. Darüber, wer<br />
letztendlich gewinnt und die Siegerprämie von 5.000 Euro für Platz 1,<br />
3.000 Euro für Platz 2 und 1.000 Euro für Platz 3 erhält, entscheiden<br />
die Zuschauer via TED.<br />
<strong>Holz</strong>-<strong>Pellets</strong><br />
<strong>Holz</strong>-<strong>Pellets</strong><br />
Die clevere clevere Alternative Alternative gegen gegen<br />
ständig ständig steigende steigende Heizkosten! Heizkosten!<br />
Wer dabei sein will, sollte den Fastnachts-Hit auf Kassette, CD,<br />
als MP3-File oder DVD aufgenommen einreichen: Entweder beim<br />
SÜDKURIER-Medienhaus, z. Hd. Herrn Dieter Wacker, Heimatredaktion,<br />
Max-Stromeyer-Straße 178, 78467 Konstanz oder als E-Mail<br />
(MP3-Datei) an dieter.wacker@suedkurier.de: Stichwort „Närrischer<br />
Ohrwurm" oder beim SÜDWESTRUNDFUNK unter www.swr.de/<br />
fastnacht. Einsendeschluss ist Sonntag, der 30. Januar, 2011.<br />
Sieger 2010: YETI Guggemusik aus Stockach<br />
Sieger 2009: Papis Pumpels aus Stockach<br />
Sieger 2008: Froschenkapelle und die Schlegele Kings aus Radolfzell<br />
Termin: Sonntag, 20. Februar,<br />
Jahnhalle Stockach<br />
Jury: Pete Dwojak,<br />
Margit Sponheimer,<br />
Ursula Cantieni, Hansi Vogt<br />
Moderation: Sonja Schrecklein<br />
Teilnehmer: 15 musizierende Gruppen<br />
Bewerbungsschluss: Sonntag, 30. Januar<br />
Eintritt: 5 Euro (das Geld wird für<br />
Tannheim gespendet)<br />
Vorverkauf: Südkurier Geschäftsstellen und<br />
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weinProbe konstanz 31<br />
wein, biLdunG<br />
und orden<br />
Vom Archivar Thomas Warndorf<br />
Zur Universität Konstanz pflegt das <strong>Hohe</strong> <strong>Grobgünstige</strong> <strong>Narrengericht</strong> Stockach<br />
seit Jahren sehr gute Beziehungen. <strong>Das</strong> ist vor allem dem früheren Rektor der<br />
Universität, Prof. Horst Sund, <strong>zu</strong> verdanken. Er ist mit seiner Gattin nicht nur ein<br />
treuer Gast der Gerichtsverhandlung am Schmutzigen Donnerstag, sondern ebenso<br />
regelmäßig auch beim Uffwirmkaffee am Fasnetsmentig mit dabei.<br />
Die Behauptung, dass das <strong>Hohe</strong> Kollegium seine Freundschaft <strong>zu</strong>r Konstanzer Hochschule<br />
vor allem wegen wissenschaftlicher Interessen und Fragestellungen pflegt, ist<br />
selbstverständlich so wahr und so richtig wie die Worte des Klägers in der Gerichtsverhandlung.<br />
So bewegt die Kollegen schon immer die überlebenswichtige Frage,<br />
wo denn eigentlich der Wein und seine Trauben herkommen. Also, wie wächst er, wo<br />
wächst er, warum wächst er und wie macht man aus Trauben einen guten Wein. <strong>Das</strong><br />
Forschungsinteresse erstreckt sich natürlich auch auf solch überlegenswerte Themen wie:<br />
warum trinkt man Wein und mit wem trinkt man ihn am besten. Welche Ansprüche das<br />
Kollegium in diesem Zusammenhang stellt, zeigt sich anlässlich der rein wissenschaftlich<br />
orientierten Weinproben bei einem gewissen Willi Stächele oder beim Baron von und <strong>zu</strong><br />
Bodman. Und da kommt nun ein gewisser Helmut Hengstler ins Spiel. Der ehemalige Leiter<br />
der Haushaltsabteilung und Vizekanzler der Uni ist ein ganz vorzüglicher Kenner des Weins und<br />
damit in der Lage, alle Weinfragen, die das Kollegium bewegen, sehr nachhaltig <strong>zu</strong> beantworten.<br />
Da Helmut Hengstler <strong>zu</strong>dem auch der Chef der Hana-AG (=Haushalts-Narren-Aktien-Gesellschaft)<br />
der Konstanzer Hochschule war, treffen sich auch die närrischen Gemeinsamkeiten auf das Allerbeste.<br />
Kein Wunder bei solch einer Vorgeschichte, dass das Kollegium seit acht Jahren gerne Einladungen der<br />
Hana-AG <strong>zu</strong> einer Weinprobe nach Konstanz folgt wie <strong>zu</strong>letzt im November dieses Jahres. Da gab es dann<br />
Weine der allerfeinsten Art, darunter einen ebenso edlen wie alten Bordeaux-Wein, den Horst Sund höchstpersönlich<br />
spendiert hatte.<br />
Wolfgang Reuther stellte fest, dass er das Amt des Narrenrichters leichter aufgebe als die Besuche in Konstanz, dafür<br />
erhielt er auch den allerhöchsten Orden, den die Hana-AG <strong>zu</strong> vergeben hat. Helmut Hengstler erhielt eine historische Darstellung<br />
der Stockacher Fasnacht, die er nun alljährlich mit den tatsächlichen Brauchtumsträgern vergleichen kann. Dann war<br />
es genug mit gegenseitigem Lob und Anerkennung, endlich wurde gefachsimpelt (?) und fachgetrunken, bis nix mehr da war.<br />
Eine offene Frage bewegt seither allerdings immer noch das Kollegium. Helmut Hengstler sprach in seinen Kurzvorträgen<br />
<strong>zu</strong> den jeweiligen Weinen nicht nur von einer Vertiefung des Weinwissens. <strong>Das</strong> kann das Kollegium gut nachvollziehen.<br />
Was Helmut Hengstler allerdings meinte, als er die Weinprobe als "intellektuelles Erlebnis" bezeichnete, soll intern in einer<br />
Arbeitsgruppe geklärt werden. <strong>Das</strong> Kollegium ist noch auf Suche nach Teilnehmern.<br />
Weinpapst Helmut Hengstler spricht Schöner Orden! Aber wann gibt es den Wein?
32 aus den gliederungen<br />
ein Jahr mit VieLen terminen<br />
Von der Schriftführerin der Marketenderinnen, Manuela Elsner<br />
die Fasnet 2010 begann für die Marketenderinnen mit dem<br />
Fasnachtseröffnen und -verkünden. Unsere Jungmarketenderinnen<br />
zeigten mit einem tollen Tanz im Punker-Style, was sie drauf<br />
haben.<br />
Ein Highlight für die Marketenderinnen war in diesem Jahr der<br />
Hemedglonkerball. 2010 veranstalteten wir den Ball nach vielen<br />
Jahren wieder im Bürgerhaus Adler Post. Die Besucherzahlen und<br />
die Stimmung am Abend bestätigten unseren Beschluss, den Ball<br />
von der Jahnhalle in die Adler Post <strong>zu</strong> verlegen. Es war eine rundum<br />
gelungene Veranstaltung. An sämtlichen anderen Aktivitäten des<br />
<strong>Narrengericht</strong>s nahmen die Marketenderinnen in großer Zahl und<br />
mit viel Freude teil.<br />
Am 05. März fand unsere Jahreshauptversammlung statt. In diesem<br />
Jahr wurde die Vorstandschaft neu gewählt. Neue Obermarketenderin<br />
wurde Petra Meier-Hänert, Vize Jeanette Schindler, Kassiererin<br />
Claudia Laucht-Böres. Im Amt bestätigt wurden Manuela Elsner als<br />
Schriftführerin, Waltraud Bruggner als Häswartin und Martina Sommerfeld<br />
als Kinderwartin. Beisitzer wurden Simone Meier, Brigitte<br />
Stolp und Anja Tellkamp.<br />
Außerdem standen 2 Anwärter <strong>zu</strong>r Wahl, die beide in die Schar der<br />
Marketenderinnen aufgenommen wurden. Nach den Wahlen zählt<br />
unsere Gruppe nun 73 aktive Mitglieder. Da<strong>zu</strong> kommen noch 17<br />
Kinder und 29 Jugendliche.<br />
Nach längerer Zeit durften die Marketenderinnen am 22. Mai endlich<br />
mal wieder Spalier stehen und zwar bei der Hochzeit von Simone<br />
Drews und Andreas Meier. Es war ein wundervoller Tag, den das<br />
Brautpaar hoffentlich so bald nicht vergessen wird.<br />
Kommt mal her, ich zeige euch meine Burg<br />
Vom 18. – 21. Juni fand der Schweizer Feiertag statt. <strong>Das</strong> <strong>Narrengericht</strong><br />
und seine Gliederungen bewältigten diesen großen Arbeitseinsatz<br />
in gewohnter Manier. Auch die Marketenderinnen trugen mit viel<br />
Engagement ihren Teil <strong>zu</strong>m Gelingen bei.<br />
Am 17. Juli organisierten wir erstmalig wieder einen Familientag.<br />
Leider fiel er buchstäblich ins Wasser. Trotz Nässe und Kälte kamen<br />
einige Mitglieder mit ihren Familien. Unsere Jung-Marketenderinnen<br />
hatten tolle Spiele vorbereitet, <strong>zu</strong>m Beispiel musste eine Schnur durch<br />
jedes Hemd und jede Hose der jew. Gruppe gezogen werden. Dabei<br />
sollte man wenn möglich schneller sein als die gegnerische Gruppe.<br />
Trotz widrigem Wetter hatten alle viel Spaß. Hoffentlich haben wir im<br />
nächsten Jahr mehr Glück mit dem Wetter.<br />
Der gemeinsame Stammtisch mit den Alt-Stockacherinnen fand<br />
am 13. August statt. Nach einer kleineren Wanderung durch den<br />
Hindelwanger Wald verbrachte man den Abend in geselliger Runde<br />
auf der Nellenburg.<br />
Nach der Sommerpause trafen wir uns vom 18. – 19. September <strong>zu</strong><br />
unserem Jahresausflug. <strong>Das</strong> Orga-Team führte uns ins Allgäu. In<br />
Dirndl und Lederhose besuchten wir den Viehscheid in Immenstadt.<br />
Danach gings ins Hotel, den legendären Allgäustern in Sonthofen. Wir<br />
verbrachten den Abend bei Musik und Tanz in der Bierstube. Die, die<br />
dann immer noch nicht genug hatten, konnten im Nightclub bis früh<br />
morgens das Tanzbein schwingen.<br />
Am nächsten Tag durchwanderten wir die Starzlachklamm. Nachdem<br />
eines unserer Mitglieder stürzte, teilten wir uns in zwei Gruppen<br />
auf. Unbeabsichtigt war jedoch, dass die zweite Gruppe den<br />
falschen Weg einschlug. Die Wartezeit überbrückte die 1. Gruppe<br />
bei herrlichem Sonnenschein und einem leckeren Vesper vom Orga-Team.<br />
Nachdem die 2. Gruppe erkannt hatte, dass sie auf dem<br />
falschen Weg waren, gönnten sie sich ebenfalls ein ordentliches<br />
Vesper incl. Schnaps (!!!) in einer Bauernstube. Dank modernster<br />
Technik telefonierte man sich wieder <strong>zu</strong>sammen und gemeinsam<br />
fuhren wir wieder Richtung Heimat. <strong>Das</strong> Abschlussessen fand <strong>zu</strong>m<br />
letzten Mal beim Graf auf der Nellenburg statt. Ein wirklich toller<br />
Ausflug! Vielen Dank an das Orga-Team.<br />
Am 25. September hatten unsere Kinder ihren Ausflug. Eigentlich<br />
hätte der in den Tierpark auf dem Bodanrück führen sollen. Leider<br />
machte das Wetter auch in diesem Jahr nicht mit und somit musste<br />
Plan B her: der Indoorspielplatz in Hilzingen. Den Kindern und auch<br />
den Betreuern hats gefallen. Zum Abschluss gab´s in der Aachtalstube<br />
Schnitzel mit Pommes. Eine Woche später, am 03. Oktober bekamen<br />
wir Besuch von der Narren<strong>zu</strong>nft Aha aus Weil der Stadt. Beim<br />
Jahresausflug 2009 besuchten wir die Weil der Städter und in diesem<br />
Jahr statteten sie uns gleich einen Gegenbesuch ab. Wir empfingen die<br />
Gruppe von ca. 68 Personen mit einem Sektempfang im Alten Forstamt.<br />
Nach der Begrüßung führte Narrenrichter Frank Bosch die Gäste<br />
ins Narrenstüble und berichtete über die Stockemer Fasnet. Thomas<br />
Warndorf erzählte im Heimatmuseum von der Geschichte der Stadt<br />
Stockach. Nachdem alle mit Kaffee und Kuchen gestärkt waren, traten<br />
sie mit den besten Eindrücken die Heimfahrt an.<br />
Am 12. November führte uns der monatliche Stammtisch in die<br />
Therme nach Überlingen. So relaxed kommt man selten nach einem<br />
Stammtisch heim. Kurz darauf, nämlich am 26. November trafen wir<br />
uns <strong>zu</strong>m Bastelstammtisch. Der Bastelstammtisch ist mittlerweile<br />
fester Bestandteil im Jahresplan und nicht mehr weg<strong>zu</strong>denken.<br />
Einen Tag später fuhren die Jung-Marketenderinnen <strong>zu</strong> ihrem Ausflug<br />
ins Sensapolis nach Sindelfingen, den größten Indoorpark Deutschlands.<br />
Die wohl größte Herausforderung dort war der Hochseilgarten<br />
in ca. 15m Höhe. Nach anfänglichem Zögern fanden sich jedoch ein<br />
paar Mutige, die sich in die Höhe begaben.<br />
<strong>Das</strong> Jahresende stand vor der Tür und somit auch die Weihnachtsfeiern.<br />
Den Anfang machten die Aktiven am 10.12. Sie verbrachten,<br />
trotz der einen oder anderen Schelte von Sankt Nikolaus, einen wunderschönen<br />
Abend auf der Nellenburg.<br />
die marketenderinnen<br />
Einen Tag später erwarteten die Kinder-Marketenderinnen mit Spannung<br />
die Ankunft von Nikolaus und Knecht Ruprecht. In der Hindelwanger<br />
Hütte machten sie es sich gemütlich, bis es soweit war.<br />
Die Jung-Marketenderinnen gingen an ihrer Weihnachtsfeier <strong>zu</strong>m<br />
bowlen ins Fazz nach Singen und danach obligatorisch <strong>zu</strong>m Italiener.<br />
Ein ereignisreiches Jahr geht somit <strong>zu</strong> Ende und die kommende Fasnet<br />
steht vor der Tür. Auf eine glückselige Fasnet 2011!<br />
Der Nachwuchs der Marketenderinnen<br />
33<br />
Festliche Tafel im Marketenderinnen-Outfit
34 aus den gliederungen die aktiven laufnarren 35<br />
Vom oktoberfest bis Zur schLachtPLatten-orGie<br />
Vom Laufnarren-Schrifter Claus Birmele<br />
den Auftakt <strong>zu</strong>r Fasnet 2010 bildete traditionell die 3-König-Sit<strong>zu</strong>ng,<br />
bei der wir <strong>zu</strong>m ersten Mal im Narrenstüble des <strong>Narrengericht</strong>s<br />
tagen durften. Bei der Fasnet-Eröffnung im Bürgerhaus<br />
führten die Junglaufnarren unter der Leitung von Florian Köninger<br />
ein super Sketch auf. Zu feiern gab es bei der Ordensverleihung den<br />
1. Klasse Orden für unseren Moschter Peter Sommerfeld. Die Bänkelsänger<br />
Thomas Bruggner, Clemens Hüttinger, Ulf Wieczorek und<br />
Claus Birmele hielten die Laudatio in gesungener Form auf den Laufnarrenmeister.<br />
Die Hans-Kuony-Medaille erhielt Jochen Fecht und<br />
das Hans-Kuony-Kreuz erhielt Heiko Bruggner.<br />
Die Fasnet 2010 verlief <strong>zu</strong> unserer Zufriedenheit. Beim Laufnarrenmarkt<br />
spielte in diesem Jahr das Wetter nicht so richtig mit, was sich<br />
in der Besucherzahl niederschlug. Wie gewohnt wurde von unseren<br />
Laufnarren am Fasnetmäntig ein toller Glonker gebaut, der am<br />
Abend im Beisein vieler Hemdglonker auf dem Gustav-Hammer-<br />
Platz verbrannt wurde. An der Lätaresit<strong>zu</strong>ng im Gasthaus Bohl<br />
konnten wir <strong>zu</strong>erst 3 Anwärter in die Reihen der „aktiven“ und 4<br />
„passive Laufnarren“ bei uns begrüßen. Anschließend wurden 4 Anträge<br />
auf Anwartschaft verlesen. Geehrt werden konnten folgende<br />
Laufnarren für Ihre langjährige Mitgliedschaft: Altlaufnarrenmeister<br />
Heinz Habermehl 35 Jahre, Peter Laible 30 Jahre und Klaus Delisle<br />
25 Jahre. <strong>Das</strong>s die Laufnarren ihre jüngsten Mitglieder ernst nehmen,<br />
zeigt die neue Arbeitsgruppe „U30“. Diese wurde im Laufe des Jahres<br />
organisiert. Diese Gruppe soll die Belange der jüngeren Laufnarren<br />
aufzeigen und entsprechend attraktive Veranstaltungen organisieren.<br />
<strong>Das</strong> Jahresprogramm 2010 war wieder voll von Aktivitäten. Allerdings<br />
fiel die traditionelle Familienwanderung dem Narrenschopffest<br />
in Bad-Dürrheim <strong>zu</strong>m Opfer, bei dem wir mit unserer<br />
Blitzkuchi im Einsatz waren. Die Blitzkuchi war in diesem Jahr<br />
wieder mehrfach im Dünneleeinsatz.<br />
Die Aktiven Laufnarren als Zivilisten<br />
Der Schweizer Feiertag war wieder einmal<br />
geprägt durch unseren Einsatz im Küchenzelt.<br />
Leider sind krankheitsbedingt einige<br />
Helfer ausgefallen. Glücklicherweise waren<br />
unsere Ersatzpersonen sofort bereit,<br />
hier in die Bresche <strong>zu</strong> springen. Dadurch<br />
konnten wir ohne größere Probleme die<br />
Festbesucher mit Essen versorgen. Aber<br />
auch die Blitzkuchi am Straßenfest war<br />
wieder ein großer Erfolg.<br />
Der Stammtisch vom August wurde aufgrund<br />
der Handwerkerferien um eine Woche<br />
vorverlegt. In diesem Jahr durften wir<br />
wieder die Gäste von Gerold König sein.<br />
In seiner Scheune wurden wir mit halben<br />
Hähnchen verwöhnt. Aber es war nicht nur<br />
ein einfacher Stammtisch, sondern es wurde<br />
über das Logo auf den neuen Laufnarrenjacken<br />
abgestimmt. Die Mehrheit stimmte<br />
für den Entwurf von Michael Hahn, der ein<br />
gelbes Laufnarrenseil zeigt.<br />
Der traditionelle Jahresausflug stand in diesem<br />
Jahr unter dem Motto: „Laufnarren jucket<br />
uffs Oktoberfest“. Unser Tobias Keller und<br />
unser Schrifter Claus Birmele organisierten<br />
einen tollen Ausflug nach München auf das<br />
200. Oktoberfest. Pünktlich am Samstagmorgen<br />
fuhren 28 gut gelaunte Laufnarren bei sonnigem<br />
Wetter mit dem Bus ab in Richtung Oktoberfest<br />
und fast alle Laufnarren kehrten auch<br />
wieder mit Bus nach Stockach <strong>zu</strong>rück. Zum<br />
ersten Mal kamen die neuen Laufnarrenjacken<br />
<strong>zu</strong>m Einsatz und das gab ein tolles Bild ab.<br />
<strong>Das</strong> traditionelle Vergleichschießen in Nenzingen wurde in diesem<br />
Jahr von den Laufnarren organisiert. Unseren ersten Platz vom letzten<br />
Jahr konnten wir leider nicht verteidigen, aber ein zweiter Platz<br />
ist ja auch nicht schlecht. Die besten Schützen bei den Laufnarren<br />
waren, der Laufnarrenmeister Peter Sommerfeld und Peter Laible.<br />
Den besten Blattlschuß gab unser Schrifter Claus Birmele ab.<br />
Unseren traditionellen Herbsthock feierten wir in diesem Jahr im<br />
Schlupfwinkel. In einer gemütlichen Runde wurden die Rückblicke<br />
über die vergangenen Aktivitäten besprochen. Danach wurden die<br />
kommenden Aktivitäten und die kommende Fasnet besprochen. Dort<br />
wurden auch die Änderungen <strong>zu</strong>m nächsten Laufnarrenmarkt bekannt<br />
gegeben. Der Laufnarrenmarkt wird <strong>zu</strong>künftig in und vor der<br />
Adler-Post stattfinden. Wir hoffen dadurch eine bessere Atmosphäre<br />
schaffen <strong>zu</strong> können.<br />
Unsere Altlaufnarren trafen sich, unter der Führung von Heinz Martin,<br />
<strong>zu</strong> einer Schlachtplattenorgie in Aach im Löwen. Dort fand ein<br />
gemütlicher Hock statt, bei dem natürlich auch nicht die Ehefrauen<br />
fehlen durften. Während dem Essen wurde über die guten, alten<br />
Die Aktiven Laufnarren im richtigen Leben<br />
Zeiten geplaudert. Die Altlaufnarren dankten hierfür dem Organisator<br />
Heinz Martin recht herzlich für diesen schönen Hock.<br />
Die Weihnachtsfeier werden wir in diesem Jahr im Hindelwanger<br />
Adler feiern. Traditionell werden wir uns mit dem Essen stärken, bevor<br />
uns der Nikolaus besucht. Dieser wird in diesem Jahr wieder einmal<br />
sehr schwer an dem goldenen Buch <strong>zu</strong> schleppen haben. Denn es<br />
ist wieder viel passiert und vieles davon wird dann an der Fasnet im<br />
Narrenblättle wieder <strong>zu</strong> finden sein. Wir werden sehen …<br />
Auch gab es in diesem Jahr wieder runde Geburtstage: Uwe Muffler<br />
und Frank Walter feierten Ihren 40. Geburtstag, Thomas Bruggner feierte<br />
seinen 50. Geburtstag und Wolfgang Kästle seinen 60. Geburtstag.<br />
Wir gratulieren allen ganz herzlich.<br />
Und so schnell wie es begann, verging auch dieses Jahr. Wir bedanken<br />
uns an dieser Stelle bei allen Laufnarren, Helfern und Teilnehmer für<br />
die Unterstüt<strong>zu</strong>ng ohne die es nicht möglich wäre ein solches Programm<br />
durch<strong>zu</strong>führen. Auch möchten wir uns bei allen bedanken, die<br />
uns finanziell unterstützt haben. Denn auch ohne diese Spenden wäre<br />
ein solches Programm einfach nicht möglich.
36 aus den gliederungen die alt-stockacherinnen 37<br />
Mit Schirm, Charme und Haube<br />
und schon wieder …<br />
Von der Schrifterin der Alt-Stockacherinnen, Maxi Müller<br />
Traditionell begann für die Alt-Stockacherinnen am 09.01.2010 mit<br />
dem Fasneteröffnen die Fasnet 2010. Unsere großen Mädels hatten<br />
lange für diesen Abend geprobt und erhielten für ihren Tanz als<br />
Kaminfeger den wohlverdienten Beifall. Am Fasneteröffnen gab es<br />
ein kleines Jubiläum – 10 Jahre tanzen unsere Kleinen bereits beim<br />
Eröffnen und beim Damenkaffee. Sie tanzten in Kostümen aus diesen<br />
Jahren und bei manchen gab es ein freudiges Wiedererkennen.<br />
Unser zweitägiges Narrentreffen führte uns am 23./24.01.2010<br />
nach Haslach. Im Kinzigtal feierten wir mit den Haslacher Narren<br />
ihr 150-jähriges Bestehen. Am darauf folgenden Wochenende<br />
waren die Bären los – die „Hoorigen Bären“ der Singener Poppele-<br />
Zunft. Auch die Singener feierten ihr 150-jähriges Bestehen und<br />
wir feierten kräftig mit. Beim Um<strong>zu</strong>g zeigte sich, dass die Schirme<br />
der Alt-Stockacherinnen auch schön an<strong>zu</strong>sehen sind. Wenig Zeit<br />
blieb <strong>zu</strong>m Ausruhen. Am 07.02.2010 ging es <strong>zu</strong>m Narrentreffen<br />
nach Munderkingen.<br />
Doch noch nicht genug, denn am Montag, dem 08.02.2010, veranstalteten<br />
wir unseren allseits beliebten Damenkaffee – es war übrigens<br />
unser 20-jähriges Jubiläums-Damenkaffee. Die Stimmung im<br />
Saal war super. Die Alt-Stockacherinnen gaben ihr Bestes, sei es auf<br />
der Bühne, an der Kuchentheke, in der Küche, beim Bedienen oder<br />
sonstigen Arbeitseinsätzen. Alle Damen im Saal feierten ausgiebig<br />
und wollten so schnell nicht nach Hause gehen.<br />
Am Schmotzigen Dunschtig feierten wir Alt-Stockacherinnen den<br />
hochheiligen Tag traditionell. Am Abend waren unsere „Babys“ unterwegs<br />
- das diesjährige Schnurrgruppenmotto.<br />
Beim Kinderum<strong>zu</strong>g am Dienstag waren wir bunt gemischt. Unsere<br />
Kleinen zeigten nochmals ihre Kostüme aus den vergangenen zehn Jahren<br />
und die Größeren und Großen verwandelten sich wieder in Kleinkinder,<br />
die aber unter Aufsicht unsere Trachtenträgerinnen standen.<br />
Im März trafen wir uns zahlreich <strong>zu</strong>r Generalversammlung. Die<br />
Wahlen <strong>zu</strong>m Vorstand standen an. Unsere Leiterin, Bettina Martin;<br />
stellte sich nicht wieder <strong>zu</strong>r Wahl. An dieser Stelle möchten wir ihr<br />
nochmals für all das Geleistete danken. Zur neuen Leiterin der Alt-<br />
Stockacherinnen wurde Ulrike Gabele gewählt.<br />
Einen kleinen Vorgeschmack von Summer-Feeling holten wir uns<br />
im April bei der Venezianischen Nacht in Pfullendorf.<br />
Wie jedes Jahr war unsere Arbeitskraft beim Schweizer-Feiertag<br />
im Juni gefordert.<br />
… rieseneisbecherVernichten<br />
Die Arbeiten wurden <strong>zu</strong>sammen mit den anderen Gliederungen<br />
wieder in bewährter Weise erledigt und kein Gast ging hungrig<br />
oder durstig aus dem Zelt.<br />
Sommer, Sonne, Sonnenschein – es gibt nur eins, was dies noch<br />
übertrifft – unser Rieseneisbechervernichten in Überlingen. Die<br />
kleine Gruppe, die sich dieser Herausforderung stellte, hatte wie<br />
immer sehr viel Spaß.<br />
Spaß hatte auch unser Nachwuchs bei ihrem Ausflug. In der Bäckerei<br />
„Wölki“ in Neuhausen wurde fleißig gebacken, verkostet<br />
und gelacht. Zum Abschluss ging es noch ins Narrenstüble, wo<br />
Hans Jörg Kaufmann unseren jungen Alt-Stockacherinnen einiges<br />
über unsere Fasnet erzählte.<br />
Unser Jahresausflug führte uns diesmal nach Bayern. In Bad Tölz<br />
ging uns ein Licht auf. In einer Kerzenmanufaktur wurden wir in<br />
die Geheimnisse der Kerzenherstellung eingeführt. Zum Glück<br />
gab es auch einen kleinen Laden und so werden im vorweihnachtlichen<br />
Stockach einige Wohnzimmer im Kerzenlicht erstrahlen.<br />
Am Abend stärkten wir uns in einer Brauerei bei einer deftigen<br />
Brauhausplatte und auch das gebraute Bier schmeckte. Am Sonntag<br />
ließen wir uns den Stadtrundgang durch Rosenprosecco und<br />
Pralinès versüßen. Nun sind wir auch um eine Erkenntnis reicher:<br />
Die Tölzer Frauen tragen <strong>zu</strong> ihrer Tracht ebenfalls einen Wienerschal;<br />
dort nennt man ihn „Tölzer Tuch“. Jedenfalls haben wir jetzt<br />
eine neue Be<strong>zu</strong>gsquelle. Nach einem Besuch in der Falknerei in<br />
Lenggries ging es durch den Isarwinkel <strong>zu</strong>rück nach Stockach.<br />
I dät so gern on trinke …<br />
Im November trafen wir uns bei der Familie Klopfer <strong>zu</strong>m Dünnele-Essen.<br />
In geselliger Runde wurden die leckeren Dünnele und<br />
Most verkostet.<br />
Zum Jahresende bekamen wir noch hohen Besuch. Der Nikolaus<br />
trug uns aus seinem Goldenen Buch vor, was der einen oder anderen<br />
von uns passiert ist. Mit Essen und Wein ließen wir uns in der Lochmühle<br />
verwöhnen und stimmten uns auf die Weihnachtszeit ein.<br />
Backe, backe Brezele
38 aus den gliederungen die althistorische zimmerergilde 39<br />
dramatische entführunG des moschters<br />
Vom Zimmerer-Schrifter Gerhard Walk<br />
In der „Auf-Drei-Königssit<strong>zu</strong>ng“ kündigte der Altgeselle Kessler<br />
fristgerecht, Max Güdemann bewarb sich <strong>zu</strong>r Aufnahme in die Gilde.<br />
Die Sit<strong>zu</strong>ng begann etwas später, da die Herren Lehrbuben den Meister<br />
entführten. Gegen die Herausgabe der letztjährig verlustig gegangenen<br />
Lehrbubenkasse konnte er jedoch freigekauft werden. Unnötig<br />
<strong>zu</strong> erwähnen, dass eine solche Tat einen gehörigen Durst verursacht,<br />
welcher im Vorlauf der Sit<strong>zu</strong>ng dann mehr als gelöscht werden durfte.<br />
Tags darauf suchten wir den Narrenbaum mit unseren Singener Narrenfreunden<br />
aus, den wir am 16.01.2010 fällten.<br />
Wir besuchten das zweitägige Narrenteffen in Haslach. Eine Woche<br />
später waren wir beim Narrentreffen in Singen. Den Baum, den wir<br />
<strong>zu</strong> setzen hatten, erwies sich als lang und sehr ungelenk, so dass wir<br />
unter Polizeischutz nicht den kürzesten Weg, sondern die breitesten<br />
Straßen <strong>zu</strong>m Um<strong>zu</strong>gsweg machten. Beim Setzen erwies sich besagte<br />
Ungelenkigkeit allerdings als enormer Vorteil.<br />
Am 05.02.2010 verkauften wir unsere Narrenblättle; die Verkaufszahlen<br />
ließen „s’Kässele“ schmunzeln.<br />
Beim Narrentreffen in Munderkingen trotzten nur einige wenige<br />
den widrigen Verhältnissen.<br />
Am 10.02.2010 fällten wir Narrenbaum, Kindernarrenbaum und den<br />
Dolden. Anschließend gab’s traditionell Vesper beim Meister.<br />
Weil wir am hochheiligen Tag den Baum in gewohnt sicherer Manier<br />
setzten, referierte <strong>zu</strong> später Stunde der Zimmerermeister Bohl über<br />
weltbewegende Fragen, wie z.B. das Gewicht eines Narrenbaumes,<br />
sehr ausführlich (so, so, aha). Auch schon traditionell beteiligten wir<br />
uns am Aufräumen der Jahnhalle, beim Schnurren und am Um<strong>zu</strong>g<br />
am Sonntag. Montags verbringen wir (übrigens auch traditionell) in<br />
Nenzingen. (Kleiner Rundgang)<br />
Suchbild: Wer ist unser Mann in Brüssel?<br />
Am Dienstag besuchten uns eine Abordnung der Poppele-Zunft<br />
Singen und die <strong>Holz</strong>hauerkapelle Radolfzell. Sie beteiligten<br />
sich am Kinderum<strong>zu</strong>g und einem Rundgang durch die (vielen)<br />
Stockacher Lokalitäten.<br />
Am Lätare Samstag wurden Meister und Schrifter in ihren Ämtern<br />
bestätigt. Der Altgeselle Kessler wurde von der Gilde verabschiedet<br />
und erhielt aus den Reihen der Gilde diverse Fieberthermometer und<br />
Rezepte gegen die ihn so häufig ereilende Grippe. Natürlich wurde<br />
ihm auch eine Wandfigur und eine Ehrenurkunde überreicht. Die Anwärterprüfung<br />
für Max Güdemann fiel mangels persönlicher Präsenz<br />
des Probanden aus.<br />
Die Aufgaben am Schweizer Feiertag sind uns mittlerweile so<br />
vertraut, dass wir nicht jedes Jahr neu eingelernt werden müssen.<br />
(Auch beim Kehren)<br />
Unser Ausflug führte uns nach Gengenbach. Dabei unternahmen wir<br />
einen Rundgang mit einem Nachtwächter (hochinteressant war aber<br />
auch das zeitgleich stattfindende EM-Qualifikationsspiel gegen die<br />
Frau Beklagte, das ist unser Beitrag <strong>zu</strong>m Umweltschutz<br />
Türkei). Tags darauf besichtigten wir<br />
den Kehler Binnenhafen, das Gebäude<br />
des EU-Parlaments und das Strassburger<br />
Münster. Die anschließende Schnapsprobe ließ<br />
keine Wünsche offen.<br />
Beim Vergleichsschießen konnten wir gegen die Hänselegruppe<br />
und die Laufnarren dank der brillanten Leistung einiger<br />
Scharfschützen den Bronzerang belegen. (Danke Horschter!)
40 aus den gliederungen die hänsele-gruPPe 41<br />
die hänseLe – eine wiLde truPPe in damenkLeidern<br />
Vom Schrifter der Hänsele-Gruppe, Rolf Kempter<br />
<strong>Das</strong>s die Hänsele <strong>zu</strong> Beginn des Jahres das Licht in Stockach<br />
ausmachen, sprich die Weihnachtsbeleuchtung abhängen, sollte<br />
inzwischen hinlänglich bekannt sein. Wir haben´s auch in 2010<br />
wieder ausgeknipst und wie in den Jahren <strong>zu</strong>vor, waren auch unsere<br />
„Saublotere“ in 2010 wieder selfmade. Die Früchte der nicht<br />
für empfindliche Nasen geeigneten Arbeit, die „reifen Blotere“,<br />
durften dann, rechtzeitig <strong>zu</strong>m Fasnachtseröffnen geerntet werden.<br />
Herzlichen Dank an dieser Stelle an unsere Junghänsele, die beim<br />
„Uffblose“ und „Uffhänge“ immer mit großem Elan dabei sind.<br />
Am 09. Januar begann sie dann offiziell, die sehnsüchtig erwartete<br />
Fasnacht, mit dem traditionellen Fasnachtseröffnen, an welchem<br />
unsere Junghänsele sich mit ihrem Sketch in die Herzen der<br />
Stockacher Narren spielen durften.<br />
Am 23. Januar ging´s <strong>zu</strong>sammen mit den restlichen Stockacher<br />
Zünften nach Haslach im Kinzigtal, wo wir ein toll organisiertes<br />
zweitägiges Narrentreffen erleben durften. Allerdings, saukalt<br />
war es schon! Beeindruckend war insbesondere am Morgen<br />
des zweiten Tages die Narrenpredigt des Haslacher Pfarrers. Wer<br />
schon wach und mit dabei war, kann sich vielleicht erinnern.<br />
Am 30. und 31. Januar stand das zweitägige Narrentreffen in<br />
Singen an und was läge im wahrsten Sinne des Wortes näher, als<br />
auch dieses <strong>zu</strong> besuchen. Gesagt - getan, am nächsten Wochenende<br />
wurde <strong>zu</strong>m Aufbruch nach Singen geblasen. Saukalt war´s immer<br />
noch und am Sonntag hat es geschneit. Man musste fast gar Mitleid<br />
mit den Singener Narren haben, denn perfekt organisiert war<br />
auch dieses Narrentreffen. Aber schlechtes Wetter hin oder her, wir<br />
hatten wie immer unseren Spaß.<br />
Am 6. Februar war´s dann wieder mal soweit: Die Hänsele luden<br />
<strong>zu</strong>m Hänseleball in die Jahnhalle ein. Großkampftag für die Hänselegruppe!<br />
<strong>Das</strong> Motto lautete in diesem Jahr „Die wilden 50er<br />
und 60er“. Ein tolles Motto, welches ganz nach dem Geschmack<br />
des Schrifters war.<br />
Männliche Leser dieser Hans-Kuony-Post!!! Waren die Frauenkleider<br />
aus den 50er und 60er Jahren nicht allerliebst? Von der<br />
Hänselegruppe (vom Schrifter) an dieser Stelle ein herzliches<br />
Dankeschön an alle Frauen (Mädels), die an diesem Abend mottogerecht<br />
gekleidet waren und im selben Atem<strong>zu</strong>ge auch an unsere<br />
Yetis, die dem Publikum, wie in den vergangenen Jahren, wieder<br />
mal kräftig eingeheizt haben.<br />
Am 07. Februar, direkt nach dem Hänseleball, fand das eintägige<br />
Narrentreffen in Munderkingen statt. Für alle Hänsele, die am<br />
Vortag in der Jahnhalle bei der Arbeit waren, „schwere Kost“. Ein<br />
Teil von uns hat´s durchgestanden, ich nicht! Latz nab vor allen,<br />
die dabei waren.<br />
Dann kam Lätare: Ein denkwürdiger Abend, an dem der gesamte<br />
Vorstand der Gruppe umbesetzt werden musste und mit unserem<br />
Hänselemeister Rudi Schwägerl und seinem „Vize“ Karlheinz<br />
Steppacher zwei hochverdiente Hänsele aus dem Vorstand ausschieden.<br />
Neuer Hänselemeister, von der Vollversammlung für<br />
die nächsten drei Jahre gewählt, wurde Harald Hahn. Ebenfalls<br />
Ich will auch eine Saubloter<br />
von der Vollversammlung für die nächsten drei Jahre gewählt wurde<br />
der neue Kassier Uwe Heinzle. Rainer Mannl wurde als Ersatz<br />
für den scheidenden, stellvertretenden Hänselemeister <strong>zu</strong>m „Vize“<br />
befördert und ich darf kommissarisch bis <strong>zu</strong>r nächsten regulären<br />
Wahl das ehrenvolle Amt des Schrifters ausüben.<br />
Die Fasnacht über war´s entweder kalt oder hat geschneit oder<br />
beides <strong>zu</strong>sammen. Bei unserm Ausflug am ersten Mai hat´s geregnet.<br />
Wir waren trotzdem unterwegs und zwar <strong>zu</strong>r Raithaslacher<br />
Hütte. Aber irgendwie hatte der Wettergott uns in diesem Jahr<br />
nicht auf seiner Liste.<br />
Im Juli, um genau <strong>zu</strong> sein, am 25. Juli fand unsere Halbzeitveranstaltung<br />
statt. Armin Kögler hatte ein super Programm für uns<br />
organisiert: Weinprobe in Hagnau mit anschließendem Besuch des<br />
Uhldinger Hafenfests. Bevor ich weitererzähle: „Ratet mal wie das<br />
Wetter an diesem Tag war“?<br />
Knapp sieben Wochen später starteten wir nach Regensburg <strong>zu</strong> unserem<br />
Jahresausflug. Ganz ehrlich, schlechtes Wetter hatten wir<br />
in diesem Jahr schon oft genug. Wer war denn da in drei Teufels<br />
Namen auf die Idee gekommen, nach Regensburg <strong>zu</strong> fahren. Aber<br />
wie´s im wirklichen Leben halt so ist: „Namen bürgen nicht immer<br />
für Qualität“ und Regensburg empfing uns mit bestem Wetter:<br />
„Uwe,wir huldigen Dir“.<br />
Aufgrund der langen Fahrstrecke war der diesjährige Hänseleausflug<br />
auf drei Tage angesetzt und wir hatten <strong>zu</strong>m ersten Mal einen<br />
wirklich komfortablen Reisebus. Während in den letzten Jahren <strong>zu</strong>r<br />
Unterhaltung der Teilnehmer noch Comics in Papierform durchgereicht<br />
wurden, war in diesem Jahr Multimedia auf zwei Monitoren<br />
angesagt, was im nächsten Jahr wohl nur noch durch einen Live-<br />
Auftritt von „Tom und Jerry“ <strong>zu</strong> toppen wäre. Man darf gespannt<br />
sein. Den ersten Abend verbrachten wir in der tollen Regensburger<br />
Altstadt und am nächsten Morgen starteten wir <strong>zu</strong> einer Stadtführung,<br />
mit der Möglichkeit unseren historischen und kulturellen Horizont<br />
<strong>zu</strong> erweitern. Danach ging es <strong>zu</strong>r Brauereibesichtigung mit<br />
abschließender Bierprobe, und alles was wir gelernt hatten war wieder<br />
vergessen. <strong>Das</strong> Highlight des Ausflugs war aber mit Sicherheit<br />
der Besuch des Regensburger Dult, wo für mich der Lifestyle-Typus<br />
„Silversurfer“ eine völlig neue Dimension erhielt. Die hervorragend<br />
aufspielende Charly-M-Band brachte selbst älteste Semester auf die<br />
Bänke und kaum einer konnte sich der tollen Stimmung entziehen.<br />
Wie auch in den vergangen Jahren, fand das Laufnarren-, Zimmerer-<br />
und Hänsele-Vergleichsschießen in Nenzingen statt. Nachdem<br />
wir im letzten Jahr mit der roten Laterne nach Hause gehen<br />
mussten, hatten wir uns für dieses Jahr viel vorgenommen. Mit dem<br />
nötigen Zielwasser versorgt ging unsere Rechnung voll auf und wir<br />
konnten unsere Ehre mit einem souveränen und standesgemäßen ersten<br />
Platz wiederherstellen.<br />
Am 01. Oktober stand anstelle unseres monatlichen Stammtisches<br />
das Oktoberfest in Konstanz auf dem Programm. Die Resonanz<br />
war derart groß, dass wir einen Bus organisieren mussten. Neuer<br />
interner Schützenkönig der Hänselegruppe wurde am 05. November<br />
in Seelfingen Michael Stetter, genannt „Toto“.<br />
Weisst du, wieviel Blätzlein …<br />
Der diesjährige Junghänseleausflug ging unter der bewährten<br />
Leitung von Seppo Löffler nach Albstadt ins BadKap. Die im<br />
Erlebnisbad verlorene Energie, wurde auf der Rückfahrt in Sigmaringen<br />
im Restaurant mit dem gelben M wieder aufgefüllt. Ein<br />
rundum gelungener Ausflug.<br />
Und da war Sie auch schon wieder, die dunkle Jahreszeit und die Hänselegruppe<br />
in der Pflicht das Licht in Stockach wieder an<strong>zu</strong>knipsen.<br />
Den ersten Teil hatten wir <strong>zu</strong>m Abgabetermin für die Hans-Kuony-<br />
Post bereits erledigt und ich denke wir haben, wie in den vergangen<br />
Jahren, auch den Rest noch geschafft.<br />
Ebenfalls mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden<br />
wir unseren Weihnachtsbrunch in der Fortuna abhalten und das<br />
Stockacher Tanzkränzle bewirten. <strong>Das</strong> lassen wir im Moment aber<br />
ganz relaxed auf uns <strong>zu</strong>kommen, denn abgeleitet von Murphys Gesetz<br />
heißt es: „Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten<br />
Verhältnis <strong>zu</strong>r Anzahl der Wünsche.“ Übersetzt heißt das: „Nie <strong>zu</strong><br />
viel wollen, sonst geht´s bestimmt in die Hose.“<br />
In diesem Sinne eine gesegnete und glückselige Fasnacht 2011.<br />
Weitgereistes Häs
42<br />
arbeitskreis narresome<br />
15 Jahre narresome<br />
Von Schriftführerin Heidi Heinzle<br />
auch im Jahr 2010, dem 15. Jahr seit Gründung des Arbeitskreis<br />
Narresome, wurde mit den Kindern einiges unternommen. Schon<br />
frühzeitig fanden die Sing- und Tanzproben statt. Noch vor der Fasnet<br />
wurden in den Kindergärten und Schulen wieder die einzelnen<br />
Figuren der Stockacher Fasnet vorgestellt. In den Altenheimen erfreuten<br />
die Kinder mit ihren Liedern und Tänzen die alten Menschen,<br />
die für diese Abwechslung immer sehr dankbar sind. Mit den selbstgebastelten<br />
Lumpenhäsern zogen die Kinder mit dem Arbeitskreis<br />
Narresome und einigen Eltern am Lumpensunntig durch die Stadt.<br />
Der Spaß an dieser Aktion stand den Kindern in ihren fröhlichen Gesichtern.<br />
<strong>Das</strong>s der Arbeitskreis Narresome über die Stadtgrenzen hinaus bekannt<br />
ist, sieht man daran, dass er wieder gebeten wurde die Kinderbetreuung<br />
beim Narrenschopffest in Bad Dürrheim <strong>zu</strong> übernehmen.<br />
Dieses Jahr fiel die Kinderbetreuung buchstäblich ins Wasser<br />
bzw. Hagel. Der Wettergott hat Bad Dürrheim dieses Jahr nicht gut<br />
behandelt.<br />
Besuch bekam der Arbeitskreis Narresome im Sommer von den Singener<br />
Narren. Die machten ihren Kinderausflug nach Stockach und<br />
wurden hier vom Arbeitskreis Narresome empfangen und ins Narrenstüble<br />
<strong>zu</strong> Hans-Jörg Kaufmann gebracht, der den Kindern etwas über<br />
die Stockacher Fasnet und den Hans-Kuony erzählte. Danach ging’s<br />
ins Hans-Kuony-Haus <strong>zu</strong>m Grillen und Spielen.<br />
Im November veranstaltete die Stadtjugendpflege eine b.free Party<br />
<strong>zu</strong>sammen mit dem SWR3. Hier übernahm der Arbeitskreis Narresome<br />
die Bewirtung. Die alkoholfreien Cocktails kamen bei den Jugendlichen<br />
super an. Mit großen Schritten geht das Jahr 2010 <strong>zu</strong> Ende.<br />
Aber im Hintergrund laufen schon die Vorbereitungen für die Fasnet<br />
2011. Dort wird es wieder tolle Überraschungen für alle Kinder und<br />
Jugendlichen geben.<br />
Die Stylistin bei der Arbeit<br />
Hopla, ich seh ja komisch aus<br />
<br />
beitrittserkLärunG<br />
Ich erkläre hiermit meinen Beitritt <strong>zu</strong>m Verein „Hans-Kuony“ – Vereinigung <strong>zu</strong>r<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng der althistorischen Volksfasnacht in Stockach – und verpflichte<br />
mich <strong>zu</strong> einem Jahresbeitrag von<br />
Euro erstmals für 20<br />
Der Beitrag soll in einem Betrag von meinem Konto Nr<br />
bei der<br />
Sparkasse Stockach ( BLZ 962 517 55 )<br />
Volksbank Stockach ( BLZ 690 618 00 )<br />
eingezogen werden.<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße<br />
Wohnort<br />
E-Mail<br />
Stockach, den Unterschrift<br />
( BLZ )<br />
einLadunG<br />
Hauptversammlung des<br />
Verein Hans Kuony e.V.<br />
Der Verein Hans Kuony e.V. lädt alle<br />
Mitglieder <strong>zu</strong>r Hauptversammlung 2011 ein.<br />
9. März 2011, Aschermittwoch<br />
18.00 Uhr, Narrenstüble, Adler Post<br />
Tagesordnung:<br />
• Berichte des Narrenrichters, Kassiers und der<br />
Kassenprüfer<br />
• Entlastung und Wahl der Vorstandschaft<br />
• Neuwahl der Kassenprüfer<br />
• Verschiedenes<br />
Literatur<br />
über die Stockacher Fasnacht<br />
Alfred Eble<br />
Ein Reis vom Narrenbaum<br />
Aus den Stockacher Narrenbüchern · 1999<br />
Arbeitskreis Narresome<br />
Stockacher Kinder-Narrenfibel · 2008<br />
Dr. Yvonne Istas / Thomas Warndorf<br />
Stockach in alten Fotografien · 2008<br />
Dr. Yvonne Istas / Thomas Warndorf<br />
Stockacher Lesebuch · 2008<br />
<strong>Narrengericht</strong> Stockach<br />
Stockemer Fasnet · Lieder und Sprüchle<br />
Diese und weitere Bücher über die Fasnacht<br />
und über Stockach erhalten Sie im<br />
Stockacher Kulturamt oder im Buchhandel<br />
Weitere Informationen über Stockach:<br />
Kulturamt & Tourist-Information<br />
Salmannsweilerstr. 1 · 78333 Stockach<br />
Telefon: 0 77 71 - 802·300 | www.stockach.de<br />
imPressum<br />
der Hans-Kuony-Post im Jahr 660<br />
Herausgeber<br />
<strong>Das</strong> <strong>Hohe</strong> <strong>Grobgünstige</strong> <strong>Narrengericht</strong><br />
<strong>zu</strong> <strong>Stocken</strong> · „Verein Hans Kuony e.V.”<br />
Narrenrichter Frank Bosch<br />
www.narrengericht.de<br />
Redaktion und v.i.S.d.P.<br />
Thomas Warndorf<br />
twarndorf@gmx.de<br />
Jürgen Koterzyna<br />
koterzyna@t-online.de<br />
Gestaltung & Produktion<br />
Rainer Vollmer<br />
Vollmer KommunikationsDesign UG<br />
Fotos<br />
Vollmer Kommunikationsdesign UG<br />
Archiv des <strong>Narrengericht</strong>s<br />
Archive der Gliederungen<br />
Südkurier<br />
Stockacher Wochenblatt
Aufgepasst beim Trullala:<br />
Nicht jede Runde hat einen Spender.<br />
Wie Ihr Geld weniger wird, wissen Sie selbst.<br />
Wie es mehr wird, erfahren Sie bei uns.<br />
Doris Schmidts,<br />
Miss Germany 2009<br />
Keine Chance<br />
unter 18!<br />
Glücksspiel nur für Erwachsene<br />
Pascal Bodmer,<br />
Skispringer<br />
Spielteilnahme ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen. Nähere Informationen bei<br />
LOTTO und unter www.lotto.de. Hotline der BZgA: 0800 1 372 700 (kostenlos und anonym).<br />
SPIELEN<br />
AB 18<br />
JAHREN