27.12.2012 Aufrufe

Kanzlei- Informations- und Abrechnungssystem - BRAK-Mitteilungen

Kanzlei- Informations- und Abrechnungssystem - BRAK-Mitteilungen

Kanzlei- Informations- und Abrechnungssystem - BRAK-Mitteilungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

212 Aus der Satzungsversammlung <strong>BRAK</strong>-Mitt. 5/2007<br />

Das Parlament der Anwälte spiegelt den b<strong>und</strong>esdeutschen<br />

Anwaltsmarkt mit dem nicht mehr aufzuhaltenden Trend zur<br />

Spezialisierung. 43<br />

Unter den Top10der Formalqualifikation sind nur bürgernahe<br />

Gebiete. 44<br />

Der hohe Anteil Familienrecht korrespondiert mit der großen<br />

Zahl von Einzelkämpfern <strong>und</strong> Kleinkanzleien. In den Rängen 1<br />

bis 5gibt es keine Veränderungen der rechtlichen Spzialisierungen<br />

imVergleich zur 3.SV. 45<br />

10 %mehr Frauenpower<br />

Erfreulicherweise sind im neu gewählten Parlament etwa 10 %<br />

mehr Frauen vertreten. 46 Ob das auf die Themen <strong>und</strong> das<br />

Arbeitsprogramm des neuen Anwaltsparlaments Auswirkungen<br />

haben wird, lässt sich nicht prognostizieren.<br />

Trotz größerer Mitgliederzahl insgesamt sind im Vergleich zur<br />

3. SV deutlich weniger Männer in der 4. SV vertreten. 47<br />

Unter den 30 Fachanwältinnen, 48 die inder 4. SV vertreten<br />

sind, führen signifikant die Fachanwältinnen für Familienrecht.<br />

49 Die weiteren Fachanwältinnen <strong>und</strong> Zusatzqualifikationen<br />

der weiblichen Parlamentarierinnen verteilen sich wie folgt<br />

in der Reihenfolge ihrer Anzahl: Arbeitsrecht, Mediation,<br />

Erbrecht, Strafrecht, Steuerrecht. 50<br />

Tops <strong>und</strong> Flops bei den Geschlechtern<br />

Der RAK-Bezirk Zweibrücken führt mit 100 % 51 Frauenanteil<br />

die Top 3der Frauenquote an. Auf Platz 2liegen Hamm 52 <strong>und</strong><br />

Sachsen. 53 Den dritten Platz mit jeder Hälfte Frauen teilen sich<br />

Berlin, Braunschweig, Bremen, Freiburg, Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Überhaupt keine Frauen haben die RAK-Bezirke BGH, Brandenburg,<br />

Oldenburg, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-<br />

Holstein, Thüringen <strong>und</strong> Tübingen entsandt.<br />

Oldies, but Goldies 54<br />

Die Altersgruppe ab 70 Jahren konnte ihre Präsenz in der SV<br />

verdoppeln. 55 Die Gruppe 60plus ist mit einem Vertreter weniger<br />

im Vergleich zur 3. SV vertreten. 56 Die Gruppe gereifter<br />

43 Angesichts dieser unumkehrbaren Entwicklung ist unverständlich,<br />

warum sich in Berufsverbänden immer noch Arbeitsgemeinschaften<br />

unter dem Titel „Allgemeinanwalt“ halten <strong>und</strong> sogar neu gründen. Auch<br />

Vereine, deren Zweck der Gedankenaustausch unter Kollegen mit Singularzulassung<br />

am OLG war, haben jaunwiderbringlich ihren Vereinszweck<br />

verloren.<br />

44 Eventuell mit der Ausnahme Steuerrecht oder ArbR auf Arbeitgeberseite,<br />

was der Fachanwalts-Qualifikation nicht ansehbar ist.<br />

45 3. SV: FAFamilienrecht (22 Vertreter), Anwaltsnotare (nicht ausgewertet),<br />

FA Arbeitsrecht (14Vertreter), FA Strafrecht (10 Vertreter), FA Steuerrecht<br />

(8Vertreter).<br />

46 3. SV: 137 Mitglieder gesamt, davon weiblich: 36 =25,92 %. 4. SV: 158<br />

Mitglieder gesamt, davon weiblich: 54 = 34,17 % = Steigerung um<br />

begrüßenswerte knapp 10%!<br />

47 3. SV: 137 Mitglieder gesamt, davon männlich: 101 =72,72 %. 4. SV:<br />

158 Mitglieder gesamt, davon männlich: 104 = nur noch 65,82 %,<br />

knapp 7%weniger als noch inder 3. SV.<br />

48 Mehrfachbezeichnungen wurden jeweils einzeln gezählt.<br />

49 21 von 30. Zum Vergleich: In der 3.SVwaren nur 15 Fachanwältinnen<br />

für Familienrecht vertreten, Steigerung also um6Anwältinnen für Familienrecht<br />

=40 %!<br />

50 5(3.SV=3), 4(3. SV=0), 3(3.SV=0), 1(3. SV=2), 0(3. SV=1).<br />

51 2von 2.<br />

52 Ein traditionell eher konservativer RAK-Bezirk, daher besonders erfreulich:<br />

sieben von zehn Vertretern sind Frauen!<br />

53 Ebenfalls über 50%:3von 5Delegierten sind Frauen.<br />

Senior-Anwälte ist damit 35 Mitglieder stark, das entspricht gut<br />

einem Viertel der SV: 57<br />

Die mittlere Anwaltsgeneration 50bis 59 stellt 43Vertreter,<br />

also ein weiteres Viertel 58 <strong>und</strong> eine Steigerung um 15 Parlamentarier.<br />

59<br />

30 %mehr Webpräsenz<br />

Dass die moderne Anwaltschaft imInternet „angekommen“ ist,<br />

zeigt sichaber eindrucksvoller in der Steigerung der Anzahl der<br />

Websites der Mitglieder gegenüber der 3. SV um mehr als<br />

20 %! 60 Das hat die VerMonT-Recherchen enorm erleichtert.<br />

18 %mehr Junge 61<br />

28 Mitglieder oder 18%mehr Parlamentarier als in der 3.SV 62<br />

gibt es in der „jungen“ Altersgruppe zwischen 30 bis 50. Das<br />

könnte auf dem Papier ein Signal der Modernisierung sein. 63<br />

<strong>Kanzlei</strong>typologie 64<br />

Der Auswertung liegt die von VerMonT inder <strong>Kanzlei</strong>beratung<br />

zugr<strong>und</strong>e gelegte <strong>und</strong> am realen Anwaltsmarkt 65 orientierte<br />

<strong>Kanzlei</strong>typologie zugr<strong>und</strong>e:<br />

–ab50Anwälte: Deutsche oder internationale Großkanzlei<br />

mit mehreren Standorten in Metropolen<br />

–bis 49 Anwälte: Mittelgroße <strong>Kanzlei</strong> oder Boutique<br />

–MDP: Multidisziplinäre Partnerschaft, gemischte <strong>Kanzlei</strong> aus<br />

RA, StB, WP<br />

–bis 9Anwälte: Einzelkämpfer <strong>und</strong> Kleinkanzlei<br />

54 Lebensalter recherchiert: 136 =86,07 %; Lebensalter nicht recherchierbar:<br />

22 =13,92 %. Wo keine exakten Geburtsdaten zu finden waren,<br />

wurde das Lebensalter anhand des Zulassungszeitpunktes oder der veröffentlichten<br />

Fotos geschätzt. Beispiel: Zulassung 1980 =zudiesem<br />

Zeitpunkt 30Jahre. Verhältnis Geburtsdaten in der 3.SV: Alter gef<strong>und</strong>en:<br />

88 =64,23 %, nicht recherierbar: 49=35,76 %.Diese Verhältniszahlen<br />

korrespondieren mit der zugenommenen Zahl der Webpräsenzen.<br />

55 4. SV:4Vertreter =2,53 %.Verdoppelt gegenüber der3.SV=2=1,45%<br />

56 4. SV: 31Vertreter =19,62 %. 3. SV: 30Vertreter =21,89 %.<br />

57 Exakt 22,15 %.<br />

58 Exakt 27,21 %.<br />

59 3. SV: 28=20,43 %;4.SV: 43 =27,21 %. Gesamt-Steigerung um 15 =<br />

etwa 7%.<br />

60 3. SV: 68=49,63 %; 4. SV: 111 =70,25 %. Gesamt-Steigerung innerhalb<br />

von nur 2Jahren ummehr als 20 %.<br />

61 Damit gilt Staehles 2005 geäußerte, damals richtige Feststellung für die<br />

3. SV, zitiert bei Creutz, <strong>BRAK</strong>Magazin 5/2005, 6, „Besonders die Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen zwischen 40 <strong>und</strong> 50 Jahren sind unterrepräsentiert“<br />

für die 4. SV nicht mehr.<br />

62 4. SV: 30bis 39 Jahre: 20 =12,65 %Gesamt-Steigerung um 17 =etwa<br />

10,75 %.40bis 49 Jahre: 38 =24,05 %Gesamt-Steigerung um 11 =<br />

etwa 6,96 %. 3. SV: 30bis 39 Jahre: 3=2,18 %. 40 bis 49Jahre:<br />

27 =19,70 %. Gesamt-Steigerung Gruppe „Junge“ (30 bis 49) =knapp<br />

18 %.<br />

63 Muss es aber nicht bedeuten, da man tradierte „Standes“-Geisteshaltungen<br />

auch unter jungen Anwälten findet.<br />

64 Es gibt keine exakten Zahlen darüber, wieviele „Sozietäten“ es wirklich<br />

in Deutschland gibt: Die Spannbreite geht von etwa 42.000 bis 46.000.<br />

65 Statistiken über den Anwaltsmarkt, wie etwa von SOLDAN Institut für<br />

Anwaltsmanagement, Institut der freien Berufe, Statistisches B<strong>und</strong>esamt,<br />

<strong>BRAK</strong> <strong>und</strong> DAV sowie vom JUVE Verlag verwenden bis heute keine einheitlichen<br />

Kategorien für Anwaltskanzleien. Dadurch werden Erkenntnisse,<br />

etwa zur Umsatzsituation der Anwaltschaft in Bezug auf<br />

„Kleinkanzleien“ <strong>und</strong> „Großkanzleien“, aussagewertlos, dadie Statistiken<br />

untereinander nicht vergleichbar sind. UmUnschärfen zu vermeiden<br />

hat VerMonT deshalb ab 2003 konsequent <strong>Kanzlei</strong>typen nach<br />

Anwaltszahlen <strong>und</strong> der Ausrichtung des Rechtsportfolios als einzige<br />

benchmarks definiert. Die Typologien haben sich in der <strong>Kanzlei</strong>beratungspraxis<br />

bewährt <strong>und</strong> könnten insoweit dazu beitragen, künftig über<br />

Entwicklungen im Anwaltsmarkt auf besser definierter Gr<strong>und</strong>lage Daten<br />

zu erheben <strong>und</strong> darüber zusprechen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!