5. Familie & Kindsentwicklung - UniFr Web Access
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
<strong>Familie</strong> und <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Bindung<br />
Familiäre Einflüsse auf das Befinden des<br />
Kindes<br />
Erziehung<br />
Elterliche Konflikte<br />
(vgl. Kap.: Scheidung)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Wie hoch ist die<br />
Prävalenz von<br />
Störungen bei<br />
Kindern?<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Befinden von Kindern und Jugendlichen<br />
� Prävalenzrate psychischer Störungen zwischen 15% und 25%<br />
(je nach Altersbereich)<br />
� BELLA-Studie (Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17<br />
Jahren):<br />
- Ca. 22% mit psychischen Auffälligkeiten<br />
- Am häufigsten sind Störungen des Sozialverhaltens<br />
(10%), Ängste (7,6%) und Depressionen (5,6%)<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
% Häufigkeit<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
18<br />
klinisch auffällig<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Tabelle 1: Häufigkeit von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern<br />
Quelle: Hahlweg, K. (1999). Braunschweiger Kindergartenstudie.<br />
35<br />
grenzwertig zu klinischer<br />
Auffälligkeit<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Prävalenzraten aus unterschiedlichen<br />
epidemiologischen Studien<br />
Prävalenzraten in %<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Deutschland<br />
England<br />
Schweiz<br />
Frankreich<br />
Finnland<br />
Niederlande<br />
Schweden<br />
Spanien (ext.)<br />
USA<br />
Neuseeland<br />
Kindheit Jugendalter<br />
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Anmerkung: Es handelt<br />
sich um Punkt- oder bis zu<br />
12-Monatsprävalenzen
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prävalenzraten von Auffälligkeiten<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Knaben Mädchen<br />
Internalisierende Auffälligkeiten 13.9% 13.1%<br />
Sozialer Rückzug 2.3% 1.9%<br />
Körperliche Beschwerden 3.2% 1.3%<br />
Ängstlich/depressiv 1.6% 3.2%<br />
Gemischte Auffälligkeiten<br />
Soziale Probleme 4.0% 2.7%<br />
Aufmerksamkeitsprobleme 4.9% 1.9%<br />
Externalisierende Auffälligkeiten 18.0% 21.1%<br />
Dissoziatives Verhalten 1.6% 0.5%<br />
Aggressives Verhalten 4.9% 3.4%<br />
Kuschel, A. et al., 2004<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Prävalenzraten von Auffälligkeiten (Fortsetzung)<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
13.9<br />
13.<br />
Internalisierende<br />
Störungen<br />
4.0<br />
2.7<br />
Externalisierende<br />
Störungen<br />
18.2<br />
16.<br />
Gesamtauffälligkeit<br />
Knaben<br />
Mädchen<br />
Kuschel, A. et al., 2004<br />
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Prävalenz<br />
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Prävalenzen<br />
Prävalenzraten<br />
5-9 10 - 13 14 - 18 19 - 25<br />
Alter<br />
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Costello et al. (2003)<br />
Goodman et al. (2002)<br />
Angold et al. (2002)<br />
Esser et al. (1992)<br />
Steinhauser et al. (1998)<br />
Newman et al. (1996)<br />
Cohen et al. (1993)<br />
Offord et al. (1992)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prävalenz<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
22.7<br />
Gemittelte Prävalenzen<br />
13.9<br />
Kinder (5-14) Jugendliche ( 15-22)<br />
Alter<br />
1<strong>5.</strong>3<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
16.8<br />
Knaben<br />
Mädchen<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen<br />
� Hohe Persistenz psychischer Erkrankungen bei Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
� Ca. 30-50% der Kinder und Jugendlichen mit klinisch bedeutsamen<br />
emotionalen und Verhaltensproblemen zeigen diese auch noch im<br />
jungen Erwachsenenalter<br />
� Je länger ein psychopathologischer Entwicklungsverlauf anhält,<br />
desto unwahrscheinlicher wird die Rückkehr zu einer normalen<br />
Entwicklung<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Welche Rolle spielt<br />
die Bindung?<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Schwerpunkte in der Bindungsforschung<br />
Eltern-Kind-Beziehung Erwachsenen-Beziehung<br />
Kindes- und Jugendalter<br />
Entwicklungspsychologische<br />
Fragestellungen<br />
Namhafte Vertreter<br />
• J. Bowlby<br />
• J. Robertson<br />
• M. Ainsworth<br />
• I. Bretherton<br />
• K. & K.<br />
Grossmann<br />
• E. Waters<br />
• A. Sroufe usw.<br />
� M. Main<br />
Klinisch-Psychopathologische<br />
Fragestellungen<br />
Namhafte Vertreter<br />
• J. Bowlby<br />
• R. Spitz<br />
• W. Goldfarb<br />
• J. Belsky<br />
Erwachsenenalter<br />
Andere Personen<br />
Namhafte Vertreter<br />
• Bartholomew<br />
• Hazan<br />
• Shaver<br />
• Grau<br />
Partnerbeziehung<br />
Namhafte Vertreter<br />
• Bartholomew<br />
• Hazan<br />
• Shaver<br />
• Feeney<br />
• Collings<br />
• Horowitz<br />
• Kobak<br />
• Lussier<br />
• Miculinger<br />
• Hendrick<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Bedeutung von Bindung<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Der Bindungsstil wird zwischen dem 6. Monat und <strong>5.</strong> Lebensjahr festgelegt.<br />
Bowlbys Annahmen:<br />
� Bindungsstil als Persönlichkeitsmerkmal<br />
� Kontinuität (stabiler Bindungsstil bis ins Erwachsenenalter)<br />
� Generalisierbarkeit (alle engen persönlichen Beziehungen sind<br />
betroffen)<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Bindungssystem nach Bowlby<br />
Bindungsverhalten: Kinde äussert Bedürfnisse<br />
(physiologische Laute, Wimmern, Weinen,<br />
Schreien)<br />
Säugling Mutter<br />
Pflegeverhalten: Mutter reagiert auf Bindungsverhalten mit<br />
Sprechen, Singen, Füttern, Wickeln, Schmusen, Halten etc.<br />
wichtig ist dabei die Kontingenz)<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Verhalten des Kindes und Auswirkungen<br />
Bindungsverhalten Aufbau von inneren<br />
Arbeitsmodellen,<br />
Aufbau von<br />
Bindungsstil<br />
Explorationssverhalten ermöglicht kognitive<br />
Entwicklung und<br />
soziale Kontakte<br />
Reproduktionsverhalten Finden von Partner für<br />
eigene Fortpflanzung<br />
und Weitergabe des<br />
Bindungsmusters<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Entwicklung von Bindung nach Bowlby (1976)<br />
Alter Bindungskonstellation<br />
8 - 12 Wochen Es wird noch nicht von Bindung gesprochen. Das<br />
Kind orientiert sich noch nicht auf die Mutter, sondern<br />
sendet Signale an verschiedene Zielpersonen.<br />
3 - 6 Monate Mutter-Kind-Beziehung wird ausgeprägter.<br />
6 - 9 Monate Konzentration hauptsächlich auf Mutter, Prägung<br />
auf Mutter oder Muttersubstitut.<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Alter Bindungskonstellation<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Adoleszenz Zunehmend werden auch ausserfamiliäre<br />
Bindungsfiguren (Peers) oder Organisationen<br />
(politische, sportliche oder religiöse Verbände)<br />
bindungsrelevant.<br />
Nach Pubertät Fremde Personen und gegengeschlechtliche<br />
Partner avancieren zu Bindungspersonen.<br />
Erwachsenenalter Zur Hauptbezugsperson wird in den meisten Fällen<br />
der Partner (feste Paarbeziehung, Ehe).<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Bindungsaufbau durch Kontingenzerfahrungen<br />
bei Kindern<br />
� Unmittelbare (objektive) Kontingenzen<br />
Raum-zeitliche Nähe (Kontiguität) von Reaktionen des Kindes und<br />
Reaktionsfolgen seitens der physikalischen oder sozialen Umwelt<br />
� Beobachtete Kontingenzen<br />
Bei anderen Personen beobachtete Kontingenzerfahrungen<br />
� Symbolisch vermittelte Kontingenzen<br />
Reaktions-Konsequenz-Zusammenhänge, die über Geschichten, Märchen,<br />
Erzählungen, Filme oder andere Medien mitgeteilt werden<br />
� Fremdinterpretierte Kontingenzen<br />
Durch andere, relevante Personen interpretierte Zusammenhänge zwischen<br />
dem Verhalten und dessen Folgen<br />
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Perrez (1989)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Das Verhaltenssystem der Bindung<br />
Ja<br />
Ist die<br />
Bindungsfigur<br />
ausreichend nahe,<br />
reaktiv und<br />
eingestimmt? Nein<br />
Visuelle Prüfung,<br />
das Anzeigen eines<br />
Bedürfnisses nach<br />
Kontakt, Bitten,<br />
Klammern<br />
Gefühlte Sicherheit,<br />
Liebe, Selbstvertrauen<br />
Angst,<br />
Sorge Abwehrhaltung<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Verspielt,<br />
lächelnd,<br />
erkundend,<br />
gesellig<br />
Vermeidung,<br />
Achtsamkeit,<br />
misstrauisch<br />
Ambivalenz,<br />
Klammern,<br />
Zorn<br />
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Holmes (2002)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Innere Arbeitsmodelle:<br />
Innere Arbeitsmodelle von Bindung<br />
(„inner working models“)<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� sind aktive Konstruktionen aufgrund von generalisierten Bindungserfahrungen<br />
(eigene Handlungen, deren Konsequenzen und der Eltern-Kind-<br />
Interaktion).<br />
� umfassen affektive und kognitive Komponenten (Bindungssicherheit,<br />
Aufmerksamkeit, Lernen, Gedächtnis, Informationsverarbeitung,<br />
Kontrollüberzeugungen, usw.).<br />
� sind integrative Bestandteile von Verhaltenssystemen und steuern das<br />
kindliche Verhalten.<br />
� sind unbewusst und zeitstabil, können jedoch jederzeit bei neuen Bindungserfahrungen<br />
neu strukturiert werden.<br />
� Die inneren Arbeitsmodelle finden ihren Ausdruck im Bindungsstil.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
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Bowlby (1969; 1975); Bretherton (1985); Main et al. (1985)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Wie wird die Bindung<br />
erfasst?<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Der Strange Situation Test von Ainsworth et al. (1978)<br />
Personen Dauer Situation<br />
1 Kind, Mutter, 30 Sec. Experimentator zeigt der Mutter und dem<br />
Experimentator Kind den Versuchsraum, verlässt ihn.<br />
2 Kind, Mutter 3 Min. Mutter liest in einer Illustrierten und soll<br />
von sich aus keinen Kontakt zum Kind<br />
aufnehmen. Exploriert das Kind nicht, soll<br />
Mutter nach 2 Minuten das Interesse des<br />
Kindes an Spielsachen wecken.<br />
3 Kind, Mutter, 3 Min. 1. Minute: Fremde schweigt<br />
Fremde 2. Minute: Fremde spricht mit Mutter<br />
3. Minute: Fremde spricht mit dem Kind,<br />
die Mutter verlässt den Raum ohne<br />
Verabschiedung.<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Personen Dauer Situation<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
4 Kind, Fremde 3 Min. Fremde lässt Kind spielen und reagiert auf<br />
Kontaktaufnahme des Kindes.<br />
5 Kind, Mutter 3 Min. 1. Wiedervereinigung: Mutter begrüsst das<br />
oder mehr Kind nach der Trennung. Am Schluss der<br />
Episode verabschiedet sich die Mutter<br />
und verlässt den Raum.<br />
6 Kind allein 3 Min. Kind spielt allein im Raum.<br />
oder weniger<br />
7 Kind, Fremde 3 Min. Fremde lässt Kind spielen und reagiert auf<br />
oder weniger Kontaktaufnahme des Kindes.<br />
8 Kind, Mutter 3 Min. 2. Wiedervereinigung: Mutter begrüsst das<br />
Kind und spielt mit ihm.<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Forschungsinstrumente in der Bindungsforschung<br />
Erfassung von Bindung im Jugend- und Erwachsenenalter<br />
� Separation Anxiety Test (SAT) (Hansburg, 1980)<br />
� Inventory of Parent and Peer Attachment (Armsden & Greenberg, 1987)<br />
� Adult Attachment Interview (AAI) (George, Kaplan & Main, 1985)<br />
� Peer Attachment Interview (Bartholomew & Horowitz, 1991)<br />
� Family Attachment Interview (Bartholomew & Horowitz, 1991)<br />
� Bindungsskala bei Paaren von Grau<br />
� Bindungsskala bei Paaren von Asendorpf, Banse & Wilpers (1997)<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Adult Attachment Interview<br />
(George, Kaplan & Main, 1985)<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� einstündiges strukturiertes Interview zu Erinnerungen und<br />
Bewertungen frühkindlicher Bindungserfahrungen<br />
� angewendet bei Jugendlichen und Erwachsenen<br />
� basiert auf qualitativen Aspekten und weniger auf inhaltlichen<br />
Informationen<br />
� wird auf Tonband aufgenommen und anschliessend transkribiert<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Auswertungen mittels 9-stufigen Ratingskalen und Einteilung in<br />
vier Bindungsstile<br />
� Auswertung erfolgt nach 16 Skalen (z.B. Zurückweisung durch die<br />
Eltern, Wertschätzung vs. Abwertung von Bindungserfahrungen und<br />
-beziehungen, liebevolle vs. nicht-liebevolle Erziehung,<br />
Rollentausch-Erfahrungen in der Kindheit, Idealisierung der Eltern,<br />
Kohärenz des Interviews, Erinnerungsfähigkeit bezüglich Kindheit<br />
usw.)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Bindungskategorien<br />
im Adult Attachment Interview nach Main (1996)<br />
Sicher-Autonom „autonomous“<br />
Objektive und kohärente Erzählung von Erfahrungen und Beziehungen;<br />
Wertschätzung der Beziehung, verständliche Beschreibungen.<br />
Unsicher-Distanziert „dismissed“<br />
Auswirkungen bindungsrelevanter Erfahrungen werden abgestritten,<br />
abgewertet oder beschönigt. Keine konkreten Beispiele für die positiven<br />
Darstellungen der Bindungspersonen (z.B. Mutter).<br />
U N I V E R S I T A S<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Unsicher-verwickelt „preoccupied“<br />
Aktive oder passive emotionale Verstrickungen mit vergangenen Beziehungen,<br />
irrelevante langatmige Schilderungen, unklare Ausdrucksweise,<br />
weiterhin starke emotionale Bindung an Eltern.<br />
Ungelöst-Desorganisiert „unresolved“<br />
Bei Schilderung traumatischer Erlebnisse (Verlust, Missbrauch)<br />
plötzlicher Wechsel im Sprachstil, Gedankenfehler, unlogische<br />
Äusserungen.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
George, Kaplan & Main (1985); Main (1996)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Welche Bindungsstile<br />
unterscheiden wir?<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Bindungsstile nach Ainsworth und Main<br />
Typ A: Vermeidend Prävalenz: ca. 25 %<br />
Keine oder geringe Reaktionen auf die Rückkehr der Mutter nach<br />
Trennung. Fremde werden ähnlich behandelt wie die Mutter.<br />
Typ B: Sicher Prävalenz: ca. 60 %<br />
Kind sucht nach Trennung von der Mutter Nähe und Kontakt, kann von<br />
ihr leicht beruhigt werden, und es bezieht die Mutter in sein Spiel ein.<br />
Typ C: Ängstlich-ambivalent Prävalenz: ca. 15 %<br />
Kind neigt zu Trennungsangst, fürchtet, die Mutter zu verlieren und<br />
klammert sich an sie an. Ständige Kontrolle, ob die Mutter anwesend ist<br />
oder weggehen möchte.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Typ D: Desorganisiert-desorientiert Prävalenz: ca. 15 %<br />
In Trennungssituationen Zusammenbruch der normalen Verhaltens- und<br />
Aufmerksamkeitsstrategien. Paradoxon, Schutz bei Personen suchen zu<br />
müssen, vor denen sie Angst haben.<br />
� 80% von misshandelten Kindern werden als Typ D klassifiziert.<br />
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Ainsworth et al. (1978); Main (1995); Campos et al. (1983); Sagi et al. (1991)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Bindungsstörungen?<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Reaktive Bindungsstörungen des Kindesalters (0-5 Jahre)<br />
1. Gehemmte Form (DSM IV)<br />
Störungen der sozialen Funktionen<br />
� Abnormes Beziehungsmuster zu Betreuungspersonen mit<br />
einer Mischung aus Annäherung und Vermeidung und<br />
Widerstand gegen Zuspruch<br />
� Eingeschränkte Interaktion mit Gleichaltrigen und<br />
Beeinträchtigung des sozialen Spieles<br />
� Gegen sich selbst und andere gerichtete Aggressionen<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
1. Gehemmte Form (DSM IV), Fortsetzung<br />
Emotionale Auffälligkeiten<br />
� Furchtsamkeit<br />
� Übervorsichtigkeit<br />
� Unglücklichsein<br />
� Apathie<br />
� "frozen watchfulness“<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
2. Ungehemmte Form (DSM IV)<br />
Störungen der sozialen Funktionen<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Abnormes Beziehungsmuster zu Betreuungspersonen mit einer<br />
Mischung aus Annäherung und Vermeidung und Widerstand<br />
gegen Zuspruch<br />
� Inadäquate Reaktionen auf Beziehungsangebote von<br />
Bezugspersonen<br />
� Nicht-selektives Bindungsverhalten mit wahlloser<br />
Freundlichkeit und Distanzlosigkeit<br />
� Gleichförmige Interaktionsmuster gegenüber Fremden<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Störungen der sozialen Funktionen (Fortsetzung)<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Eingeschränkte Interaktion mit Gleichaltrigen und Beeinträchtigung<br />
des sozialen Spielens<br />
� Gegen sich selbst und andere gerichtete Aggressionen<br />
Emotionale Auffälligkeiten<br />
� stehen nicht im Vordergrund, aber kommen vor<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Definition von „Deprivation“<br />
� Trennung im Säuglings- oder Kleinkindalter<br />
von der Mutter, zu der eine affektive<br />
Beziehung bestand<br />
� Aufwachsen unter Bedingungen geringer<br />
Stimulation (reizarme Umgebung)<br />
� dauernder Wechsel von Bezugspersonen<br />
(Mangel an Dauerbeziehungen)<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Fehlt eine affektive Bindung zur präsenten Mutter wird von<br />
„Privation“ gesprochen.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
(vgl. Ernst & von Luckner, 1987; Nissen, 1980; Rutter, 1972; Schaffer, 1976)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Quantitativ ungenügende<br />
Interaktion<br />
Qualitativ gestörte<br />
Interaktion<br />
Diskontinuierliche<br />
Interaktion<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Verschiedene Deprivationsformen nach Ainsworth (1985)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Quantitativ ungenügende<br />
Interaktion<br />
Qualitativ gestörte<br />
Interaktion<br />
Diskontinuierliche<br />
Interaktion<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Verschiedene Deprivationsformen nach Ainsworth (1985)<br />
� Zeitlich nicht<br />
ausreichende<br />
Verfügbarkeit der<br />
Bindungsperson<br />
� häufige<br />
Abwesenheit,<br />
Heimaufenthalte<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Quantitativ ungenügende<br />
Interaktion<br />
Qualitativ gestörte<br />
Interaktion<br />
Diskontinuierliche<br />
Interaktion<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Verschiedene Deprivationsformen nach Ainsworth (1985)<br />
� Emotionale Ablehnung<br />
durch<br />
die Bezugsperson<br />
� Ambivalente<br />
Zuwendung<br />
� Kind ist Objekt<br />
einer übersteigerten<br />
Angst<br />
seiner Eltern<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Quantitativ ungenügende<br />
Interaktion<br />
Qualitativ gestörte<br />
Interaktion<br />
Diskontinuierliche<br />
Interaktion<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Verschiedene Deprivationsformen nach Ainsworth (1985)<br />
� Häufige kürzere<br />
oder längere<br />
Trennungen<br />
� Voraussetzungen:<br />
Erkennen der<br />
Bezugsperson,<br />
affektive Bindung,<br />
keine kognitive<br />
Überbrückung der<br />
Abwesenheit<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Phasen der Reaktionen auf Deprivationen<br />
bei Kindern<br />
� Protestphase<br />
� Phase der Verzweiflung<br />
� Phase der Ablehnung<br />
(„Separationsschock“; Bowlby, 1952)<br />
- Dauer: einige Stunden bis Tage<br />
- verbale Aggression<br />
- Impulskontrollverlust<br />
- Psychische Erschöpfung<br />
- passiv-ablehnende Haltung<br />
- Regression<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
- Scheinkontakte<br />
- innerlich sozial reserviert und egozentrisch<br />
- psychogener Autismus
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Psychische und physische Schädigungen aufgrund von<br />
Deprivationserfahrungen<br />
Separationsschock (Bowlby, 1952)<br />
Protest-, Verzweiflungs- und Ablehnungsphase<br />
Anaklitische Depression (Spitz, 1946)<br />
Schreien, Weinen, Apathie, Resignation<br />
Verlangsamung der Motorik, intellektuelle Retardierung<br />
Infektanfälligkeit, psychosomatische Störungen<br />
Mentale Inanition (Tramer, 1964)<br />
missmutig-dysphorische, passiv-desinteressierte Grundstimmung<br />
Antriebslosigkeit, Kontaktstörungen oder -verweigerung<br />
feindselig, ängstlich oder anaklitisch depressiv<br />
Hospitalismus (v. Pfaundler, 1899, Spitz, 1946)<br />
psychische und physische Dauerschäden, Tod<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Faktoren, welche die Folgen<br />
einer Deprivation beeinflussen<br />
� genetische Vulnerabilität (Labilität usw.)<br />
� Geschlecht des Kindes<br />
� Noxen während der Schwangerschaft oder Geburt<br />
� Milieubedingungen vor der Deprivation<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Alter zum Zeitpunkt der Trennung von der Bezugsperson<br />
� Dauer der Deprivation<br />
� Bedingungen nach Beendigung der Deprivation<br />
� <strong>Familie</strong>nklima<br />
� Verfügbarkeit anderer Bezugspersonen (Kompensationsmöglichkeiten)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
Ainsworth (1962); Casler (1961); Clarke et al. (1968);<br />
Ernst & von Luckner (1987); Langmeier et al. (1977); Rutter (1972); Robins (1979); Schaffer (1992).
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Geburt<br />
Holmes, 2002<br />
Mutterentbehrung<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Entwicklungspfade nach Mutterentbehrung<br />
-Gute Schulen<br />
-„leichtes“ Temperament<br />
-Erfolg in der Schule<br />
-Humor<br />
-Gute Beziehungen<br />
-„schwieriges“ Temperament<br />
-Wenige Erfolge<br />
-Ungeordnete Beziehungen<br />
-Schlechte Schulen<br />
Positives Selbstwertgefühl<br />
Gute Partnerwahl<br />
Schlechte Partnerwahl<br />
oder kein Partner<br />
Stress wird<br />
abgedämpft<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
Erzeugt<br />
Stress, keine<br />
Abdämpfung<br />
Negatives Selbstwertgefühl
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Wie sieht es<br />
empirischen<br />
Untersuchungen aus?<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Empirischer Stand zur Bedeutung von Deprivation und<br />
Trennungserfahrungen für psychische Störungen<br />
� Deprivationserlebnisse in der Kindheit führen nicht zwangsläufig<br />
zu psychischen Auffälligkeiten im späteren Leben.<br />
� Physische Störungen sind meist nicht Folge der emotionalen<br />
Trennung von der Mutter, sondern gehen auf schlechte oder<br />
ungenügende Ernährung zurück.<br />
� Ein Rückstand im Entwicklungsquotient beruht meist auf<br />
ungenügender Stimulation und nicht auf der emotionalen<br />
Trennung.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Eine unterdurchschnittliche Sprachentwicklung geht auf ein<br />
wenig anregendes Sprachmilieu zurück und nicht auf die<br />
Trennung von der Mutter.<br />
� Psychische Auffälligkeiten und Störungen sind meist nicht Folge<br />
einmaliger Trennungserlebnisse, sondern andauernder<br />
Trennungen, hoher familiärer Belastungen und gestörter<br />
<strong>Familie</strong>nverhältnisse.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
Ernst & von Luckner (1987)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Bindung als dynamisches und mehrfach<br />
determiniertes Konstrukt<br />
1. Warum die Mutter-Kind-Bindung auch<br />
aufrechterhalten bleibt, wenn das Kind<br />
über viele Stunden des Tages<br />
außerfamiliär betreut wird...<br />
2. Wie sich das mütterlichen<br />
Betreuungsverhalten ausrichten muss,<br />
damit eine sicherheitsgebende<br />
Bindungsbeziehung (sichere Bindung)<br />
Bestand haben kann...<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
Ahnert, L. (2004). Bindung und Bonding: Konzepte früher Bindungsentwicklung.<br />
In L. Ahnert (Hrsg.). Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung. München: Reinhardt.
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� Stichprobe:<br />
Beobachtungsstudie<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
70 Kleinkinder im Alter von 12-24 Monaten, je 35 pro<br />
Untersuchungsgruppe (ausserhäuslich oder hausbetreut),<br />
total 500 Besuche zur Beobachtung<br />
� Time-Sampling-Verfahren: Zeitfenster von 35 s (15s Beobachten,<br />
20s Protokollieren<br />
� beobachtete Aspekte:<br />
Zuwendung, Kommunikation, Stimulation, Körperferne<br />
Beruhigungstechniken, Emotionales Ausdrucksverhalten, Nähe und<br />
Versorgung<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Beobachtungsstudie (Fortsetzung)<br />
Tagesprofil:<br />
Aufwachen<br />
KiTa-Kind<br />
Hausbetreutes Kind<br />
1:26:07 h<br />
(1:24:50 h)<br />
morgens<br />
4:38:34 h<br />
(4:26:59 h)<br />
tagsüber<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Schlafen gehen<br />
3:42:59 h<br />
(3:39:53 h)<br />
nachmittags-abends<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
60 %<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Studienergebnisse<br />
Allgemeine Zuwendung<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
mit KiTa Kita<br />
ohne<br />
Hausbetreut<br />
Kita<br />
morgens tagsüber nachmittags/abends<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
%<br />
Attention<br />
60<br />
Child care<br />
%<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Stimulation<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Studienergebnisse im Detail<br />
Home-only<br />
Child care<br />
Home-ony<br />
Communication<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
% 60<br />
Child care<br />
%<br />
Emotional display<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Home-only<br />
Child care<br />
Home-only
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Proximity<br />
% 100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Studienergebnisse im Detail (Fortsetzung)<br />
Time 1 Time 2 Time 3<br />
Child care<br />
Home-only<br />
%<br />
Soothing<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
Ahnert, L., Rickert, H., & Lamb, M. E. (2000).<br />
Shared caregiving: Comparison between home and child care. Developmental Psychology, 36, 339–351.<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Basic care<br />
20<br />
0<br />
Child care<br />
Home-only<br />
% 40<br />
Child care<br />
Time 1 Time 2 Time 3<br />
Home-only
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Wie sich das mütterliche Betreuungsverhalten<br />
ausrichten muss, damit eine sichere Bindung<br />
Bestand haben kann...<br />
Promptheitsindex:<br />
Zeitliche Überlappung von negativer Emotion und Zuwendung<br />
morgens tagsüber nachmittagsabends<br />
morgens tagsüber nachmittags/abends<br />
8<br />
4<br />
0<br />
%<br />
4<br />
Quengeln<br />
Kita<br />
Hausbetreut<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
80 %<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Promptheit mütterlicher Reaktionen:<br />
kitabetreut hausbetreut<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Promptheit mütterlicher Reaktionen<br />
Promptheit mütterlicher Reaktionen:<br />
morgens tagsüber nachmittagsabends<br />
morgens tagsüber nachmittags/abends<br />
8 %<br />
4<br />
0<br />
4<br />
Quengeln<br />
Kita<br />
Hausbetreut<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
… fassen wir<br />
zusammen…<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Zusammenfassung der Studienergebnisse<br />
� <strong>Familie</strong>n, die außerfamiliäre Betreuung in Anspruch nehmen,<br />
veränderten ihre Betreuungsmuster:<br />
Sie zeigten eine Art kompensatorische Betreuung, mit<br />
Hilfe derer sie vor allem die Bindung über eine affektive<br />
Interaktion aufrechterhalten.<br />
� In Hinblick auf die Stress-Signale des Kindes reagierten die Eltern<br />
von tagesbetreuten Kindern allerdings weniger prompt.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Zusammenfassung der Studienergebnisse (Fortsetzung)<br />
Eltern werden in einer Weise gebraucht, die insbesondere die<br />
emotionale Bedürfnisse des Kindes individuell bedient.<br />
� Lange Aufenthaltszeiten in außerfamiliärer Betreuung<br />
können diese Bedürfnisse des Kindes extrem erhöhen,<br />
jedoch die Fähigkeit der Eltern vermindern, nach einem<br />
langen Arbeitstag darauf noch adäquat einzugehen.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Zusammenfassung der Studienergebnisse (Fortsetzung)<br />
Die sicherheitsgebende Funktion ist dann gewährleistet, wenn<br />
Eltern vor allem in bestimmten kritischen Situationen/Zeiten in<br />
der Lebenswirklichkeit ihrer Kinder (Adaptation an eine<br />
Tagesbetreuung/Nachmittagsgestaltung) sensitiv genug geblieben<br />
sind, die emotionalen Bedürfnisse des Kindes auch dann noch<br />
zu befriedigen.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
Ahnert, L., & Lamb, M. E. (2003). Shared care: Establishing a balance<br />
between home and child care. Child Development, 74, 1044–1049.
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Frühkindliche Bindungserfahrungen und ihre<br />
psychologischen Folgen<br />
� Kinder mit gering-responsiven Müttern zeigten im<br />
Fremde-Situations-Test signifikant geringeres Explorations-<br />
verhalten (weniger Manipulationen der Spielsachen und<br />
hielten diese länger fest)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Wie sieht es mit der<br />
Stabilität von Bindung<br />
aus?<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Stabilität der Bindungsstile über 20 Jahre<br />
(Waters et al., 1995)<br />
Bindungsstil im Adult<br />
Attachment Interview<br />
(im Alter von 20<br />
Jahren)<br />
sicher-autonom<br />
unsicher-verwickelt<br />
unsicher-distanziert<br />
Bindungsstil im Strange Situation Test<br />
(im Alter von 12 Monaten)<br />
sicher<br />
20<br />
3<br />
6<br />
ambivalent<br />
3<br />
4<br />
2<br />
vermeidend<br />
Gesamthöhe des Zusammenhangs: Cohens Kappa = .40. Zusammenhang<br />
eher mittelmässig, zudem gilt es zu berücksichtigen, dass eine<br />
sichere Bindung häufiger auftritt als die anderen Bindungsstile (ca. 65%<br />
aller Personen sind sicher gebunden)<br />
2<br />
2<br />
8<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Stabilität von Bindung über die Lebensspanne<br />
Im Längsschnitt Kindesalter<br />
� Relativ hohe Stabilität der Bindungsklassifikation<br />
im Fremde-Situations-Test bei Wiederholung nach 6<br />
Monaten (75% Übereinstimmung), wenn Kinder mit<br />
besonderen Risikofaktoren (Frühgeburt, Armut der<br />
Eltern, Misshandlungen) ausgeschlossen wurden.<br />
� In Risikogruppen fällt die Stabilität der Bindung<br />
deutlich geringer aus.<br />
(Lamb et al., 1984; Owen et al., 1984; Waters, 1978)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
!<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Eine sichere Bindung im Alter von 12 Monaten korreliert<br />
signifikant mit der Bindungssicherheit (zur Mutter wie zum<br />
Vater) mit 6 Jahren (Übereinstimmung bei mehr als 80%).<br />
(Main et al., 1985)<br />
� 87% der sechsjährigen Kinder wurden identisch dem Bindungsstil mit<br />
12 Monaten zugeordnet.<br />
(Grossmann et al.,1989; Wartner et al.,1994)<br />
In einer neueren Studie von Belsky et al. (1996) fand sich keine<br />
überzufällige Stabilität des Bindungsstils über die Dauer von<br />
sechs Monaten.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Im Längsschnitt Kindes-Erwachsenenalter<br />
� Signifikante Zusammenhänge zwischen der Bindung zur<br />
Mutter mit 12 Monaten und 10 Jahren, sowie mit 10<br />
Jahren und 16 Jahren gefunden, nicht aber zwischen 12<br />
Monaten und 16 Jahren.<br />
(Zimmermann, 1995)<br />
� Eine emotional verfügbare und unterstützende Mutter im<br />
Alter von 10 Jahren sagt eine sichere Bindung im<br />
Alter von 16 Jahren vorher. Eine mangelnde<br />
Unterstützung der Mutter mit zehn Jahren korreliert<br />
signifikant mit einer unsicher-distanzierten Bindung in der<br />
Adoleszenz.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Überzufällige Stabilität von frühkindlicher Bindung bis zum<br />
Alter von 20 Jahren (jedoch nur eine absolute Höhe des<br />
Zusammenhangs von Kappa = .40).<br />
(Waters et al., 1995)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Im Längsschnitt Erwachsenenalter<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Bindungsstilklassifikationen im AAI stimmen in 78% der<br />
Fälle mit 18 Monaten später vorgenommen<br />
Zuordnungen überein (vor einer Schwangerschaft und<br />
danach).<br />
(Ward, Carlson & Altman, 1992)<br />
� Benoit und Parker (1994) replizierten diesen Befund und<br />
fanden eine Übereinstimmung in 90% der Fälle (Kappa<br />
= .79).<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� Meta-Analyse (Fraley, 2002) Beziehungsstabilität r = . 39<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Zimmermann & BEckerstall (2002) 77% Übereinstimmung (k = .55)<br />
� Allen et al. (2004) r = .61<br />
� Crowell et al. (2002) 83% Übereinstimmung (k = .70)<br />
� Crowell et al. (2004) 83% Übereinstimmung (k = .59)<br />
� 2:3 Studien sprechen für Stabilität über die Zeit.<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� Generelle Bindungsfähigkeit (AAI)<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Spezifische Bindungsfähigkeit (CRI: Current Relationship Interview)<br />
� AAI – AAI (93% Übereinstimmung)<br />
� AAI – AAI (Partnerschaft) 50%-60% Übereinstimmung<br />
� AAI – CRI 58-67% Übereinstimmung<br />
� AAI Mann – AAI Frau 47% Übereinstimmung<br />
� CRI Mann – CRI Frau 71% Übereinstimmung<br />
� (Berkic, 2006; Crownwell & Wales, 2005)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Zusammenhänge zwischen<br />
dem Bindungsstil der Mutter und dem Bindungsstil des Kindes<br />
� Zusammenhang der mütterlichen Bindungsrepräsentation („inner<br />
working models“) mit dem Bindungsstil des Kindes: Die Klassifikation<br />
der Mutter (im AAI) stimmt mit 66%-82% mit derjenigen des<br />
Kindes (im SST) überein.<br />
(Benoit & Parker, 1994; Feeney & Noller, 1990; Collins & Read, 1990; Fremmer-Bombik,<br />
1995)<br />
� Eine prospektive Untersuchung (Mutter-AAI zum Zeitpunkt der<br />
Schwangerschaft und Kind mit 12 Monaten) fand eine<br />
Übereinstimmung des Bindungsstil Kind-Mutter in 68% der Fälle<br />
(Kappa = .46) bei 4 Bindungskategorien und 81% bei drei Bindungsstilklassifikationen<br />
(Kappa = .55).<br />
(Benoit & Parker, 1994)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� In einer Untersuchung zu Zusammenhängen zwischen dem<br />
Bindungstil der Mutter und ihrer Mutter fanden sich bei den drei<br />
Bindungsstilen mittlere Übereinstimmungen (Kappa = .51), jedoch<br />
nicht bei Verwendung aller vier Kategorien (Kappa = .18).<br />
� Stabilitäten im Bindungsstil sind transgenerational gesehen höher<br />
beim sicheren Bindungsstil und weniger zuverlässig bei den<br />
unsicheren Bindungsstilen.<br />
� Die Transmission des Bindungsstils über drei Generationen konnte<br />
nur zweifelhaft nachgewiesen werden, doch zeigten sich<br />
Tendenzen (Benoit & Parker, 1994)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Welche sieht es mit<br />
der Erziehung aus?<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� vernachlässigend<br />
� punitiv<br />
� autoritär<br />
� konstruktiv<br />
� demokratisch<br />
� laisser faire<br />
Erziehungsstile<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� vernachlässigend<br />
� punitiv<br />
� autoritär<br />
� konstruktiv<br />
� demokratisch<br />
� laisser faire<br />
Erziehungsstile<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Mangelnde Sensitivität der Eltern<br />
� Mangelnde Fürsorge und<br />
Beachtung des Kindes<br />
� Keine Anteilnahme und Interesse<br />
am Kind<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� vernachlässigend<br />
� punitiv<br />
� autoritär<br />
� konstruktiv<br />
� demokratisch<br />
� laisser faire<br />
Erziehungsstile<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Interessen der Eltern wichtiger<br />
als Kinderinteressen<br />
� Bejahung von Strafen und<br />
Körperstrafen<br />
� Mehr Bestrafung als Belohnung<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� vernachlässigend<br />
� punitiv<br />
� autoritär<br />
� konstruktiv<br />
� demokratisch<br />
� laisser faire<br />
Erziehungsstile<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Einsatz von lenkenden und<br />
kontrollierenden Massnahmen<br />
� Kaum Eigeninitiative des Kindes<br />
� Häufige Erziehungsmittel sind<br />
Tadel, Verbot, Drohungen, im<br />
Extremfall auch Körperstrafen<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� vernachlässigend<br />
� punitiv<br />
� autoritär<br />
� konstruktiv<br />
� demokratisch<br />
� laisser faire<br />
Erziehungsstile<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Liebe, Zuneigung und<br />
Anerkennung des Kindes<br />
� Förderung des Kindes<br />
� Grenzen setzen und Regeln<br />
� Struktur im Alltag<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� vernachlässigend<br />
� punitiv<br />
� autoritär<br />
� konstruktiv<br />
� demokratisch<br />
� laisser faire<br />
Erziehungsstile<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Gegenseitiges Verständnis und<br />
Offenheit<br />
� Akzeptanz und Wohlwollen<br />
gegenüber dem Kind; Berücksichtigung<br />
der Kindesinteressen<br />
� Förderung der Eigenaktivitäten<br />
des Kindes; Lob und Tadel sind<br />
sachbezogen<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
� vernachlässigend<br />
� punitiv<br />
� autoritär<br />
� konstruktiv<br />
� demokratisch<br />
� laisser faire<br />
Erziehungsstile<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Kind gewähren lassen („Kind soll<br />
sich ausleben können“)<br />
� Selbstverantwortung und<br />
Selbstbestimmung des Kindes im<br />
Vordergrund<br />
� Eingreifen nur, wenn Eltern dazu<br />
aufgefordert werden oder das Kind<br />
gefährdet ist<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Mögliche Folgen der verschiedenen<br />
Erziehungsstile<br />
Vernachlässigender Erziehungsstil<br />
� Gestörtes Bindungsverhalten<br />
� Starke Selbstwert- und Selbstkonzept-<br />
Defizite<br />
� Eingeschränkte intellektuelle<br />
Entwicklung<br />
� Mangelnde Selbst- und Aggressionskontrolle<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Punitiver Erziehungsstil<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Grosses Bedürfnis nach Geborgenheit,<br />
Liebe und Zuwendung<br />
� Antisoziales Verhalten (u. A. Gewaltanwendung)<br />
� Emotionale Unsicherheit<br />
� Mangelnde Selbstsicherheit und weniger<br />
Optimismus<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Autoritärer Erziehungsstil<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Oppositionsverhalten, Trotz und<br />
Aggression<br />
� Geringe Selbständigkeit<br />
� Geringe Leistungsbereitschaft, wenig<br />
Eigeninitiative und Kreativität<br />
� Geringes Selbstwertgefühl und<br />
Abhängigkeit von anderen<br />
U N I V E R S I T A S<br />
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<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Konstruktiver Erziehungsstil,<br />
Demokratischer Erziehungsstil<br />
� Entspanntes <strong>Familie</strong>nklima<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Kooperatives Zusammenarbeiten,<br />
Selbständigkeit, Kreativität und<br />
Eigeninitiative<br />
� Gegenseitige Akzeptanz<br />
� Positives Selbstbild und positive Haltung<br />
gegenüber den Mitmenschen<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Laissez-faire Erziehungsstil<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� Orientierungslosigkeit und Lustlosigkeit,<br />
Wunsch nach Struktur und Grenzen<br />
� Rollenverunsicherung<br />
� geringe Leistungsorientierung<br />
� Geringe Motivation zu Zusammenarbeit<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Kennzeichen einer<br />
problematischen Erziehung<br />
� Mangelnde Konsistenz eines<br />
Elternteil<br />
� Mangelnde Konsistenz zwischen den<br />
Eltern<br />
� Mangelnde emotionale Wärme/Liebe<br />
� Inadäquater Erziehungsstil<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
2. Strafreize<br />
8. Wann ist Strafe<br />
gerechtfertigt?<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Zwei-Komponenten-Modell der Erziehung (Stapf et al., 1970)<br />
Bestrafung<br />
hoch<br />
Unterstützung gering<br />
2<br />
1<br />
Unterstützung hoch<br />
Bestrafung<br />
gering<br />
1. Gebotsorientiert: “Cleverness-Syndrom” approachmotiviert<br />
2. Verbotsorientiert: “Bravheits-Syndrom” meideorientiert,<br />
ängstlich<br />
Bestrafung<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
1. Belohnung vs.<br />
Bestrafung<br />
2. Strafreize<br />
3. Funktion der<br />
Bestrafung<br />
4. Bedingungen der<br />
Bestrafung<br />
<strong>5.</strong> Nachteile von<br />
Bestrafung.<br />
6. Alternativen<br />
8. Wann ist Strafe<br />
gerechtfertigt?<br />
Verbotsorientierte<br />
eine hohe Ängstlichkeit und geringe Toleranz<br />
gegenüber Mitmenschen.<br />
ein gesteigertes Mass an Konformität gegenüber<br />
Maximen.<br />
eine erhebliche Inkongruenz bezüglich Selbst- und<br />
Idealbild.<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
grosse Diskrepanzen zwischen Vater- und Mutterbild.<br />
Bestrafung<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
1. Belohnung vs.<br />
Bestrafung<br />
2. Strafreize<br />
3. Funktion der<br />
Bestrafung<br />
4. Bedingungen der<br />
Bestrafung<br />
<strong>5.</strong> Nachteile von<br />
Bestrafung.<br />
6. Alternativen<br />
8. Wann ist Strafe<br />
gerechtfertigt?<br />
Gebotsorientierte<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
haben eine positive Haltung gegenüber Mitmenschen,<br />
Objekten und Situationen<br />
entwickeln ein breites Verhaltensspektrum<br />
Selbstbild und Normbild decken sich weitgehend<br />
erfreuen sich meist sozialer Beliebtheit<br />
Bestrafung<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Warum ist Kindererziehung so schwierig?<br />
� Wenig Vorbereitung auf die Elternrolle<br />
Nur 1 von 10 <strong>Familie</strong>n besuchen Elternkurse<br />
� Geringe Unterstützung von Eltern<br />
Staat, Familiäres Netzwerk, etc.<br />
� Soziale Veränderungen<br />
Zusammenbruch von traditionellen <strong>Familie</strong>nformen,<br />
Scheidung/Trennung, Doppelbelastung <strong>Familie</strong> & Beruf<br />
� Fehlen von brauchbaren Vorbildern<br />
z.B. nicht wissenschaftlich fundierte Ratgeber und Elternkurse,<br />
Idealisierte Vorbilder durch Medien<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Zusammenhänge<br />
zwischen<br />
Partnerschaft und<br />
Kindeswohl<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Chronische Konflikte der Eltern<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Nicht die Scheidung als Ereignis ist für die Kinder am<br />
einschneidensten, sondern das schlechte <strong>Familie</strong>nklima vor,<br />
während und nach der Scheidung<br />
Kinder aus Scheidungsfamilien oder „intakten“ <strong>Familie</strong>n mit<br />
hohem Konfliktniveau haben vergleichbare Tendenzen zu<br />
Verhaltensauffälligkeiten<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
(Block, Block & Gjerde, 1986;<br />
Cherlin et al., 1991; Doherty & Needle, 1991; Hetherington, Coy & Coy, 1982; Morrison & Coiro, 1999)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Meta-Analyse zum Zusammenhang zwischen<br />
elterlichen Variablen und kindlichen Auffälligkeiten<br />
Interparentale<br />
Konflikte<br />
d = .32 2<br />
(68 Studien)<br />
d = .62 1<br />
(39 Studien)<br />
Verhaltensauffälligkeiten<br />
der Kinder<br />
Qualität der Eltern-<br />
Kind-Beziehung<br />
d = .46 3<br />
(77 Studien)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
1) Krishnakumar & Buehler (2000) 2) Buehler et al. (1997) 3) Gershoff (2002)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Zusammenhang zwischen der Art des elterlichen<br />
Streitmusters und der Störung der Kinder<br />
Hostile Interaktion externalisierende<br />
Störungen der<br />
Kinder<br />
Provokative Komm.<br />
� Zynische Bemerkungen<br />
� Unbeantwortbare Fragen<br />
stellen<br />
� Wissen ausspielen<br />
Verächtliche Komm.<br />
� Abwertungen<br />
� Lächerlich machen,<br />
karikieren<br />
� Klein machen<br />
� Gemeine Bemerkungen<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Rückzug und<br />
passive Konfliktaustragung<br />
Defensive Komm.<br />
� Verteidigung<br />
� Verantwortungszurückweisung<br />
� Abwehr von Vorwürfen<br />
� Gegenvorwürfe und -<br />
anklagen<br />
Rückzug / Mauern<br />
� Kommunikation<br />
verweigern<br />
� PartnerIn ignorieren<br />
� Sich abwenden,<br />
abdrehen, wegsehen<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
internalisierende<br />
Störungen der<br />
Kinder<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
Quelle: (Katz, Fainsilber & Gottman, 1993)
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Externalisierende und internalisierende<br />
Störungen<br />
Latenter, passiv-aggressiver Konfliktstil der Eltern<br />
Höhere Wahrscheinlichkeit für internalisierende<br />
Störungen bei Kindern<br />
Aggressiver Konfliktsstil der Eltern<br />
Höhere Wahrscheinlichkeit für externalisierende<br />
Störungen, Problemverhalten und<br />
Anpassungsstörungen<br />
Katz & Gottman, 1993<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Besonders destruktiv für Kinder sind:<br />
� fortgesetzte, chronische Konflikte<br />
(Cummings & Davis, 1994; Niesel, 1995)<br />
� Häufige Konflikte,<br />
� wenn keine Versöhnung erfolgt,<br />
� wenn die Kinder zum Konfliktinhalt werden,<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
� wenn Gewaltäußerungen der Eltern vorliegen<br />
(Gyrich & Fincham, 1993; Gödde & Walper, 1997; Walper, 1998)<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Auswirkungen von Elternkonflikten auf<br />
Kinder<br />
Konflikt der Eltern als Stressquelle für die Kinder<br />
� Physische Beeinträchtigung:<br />
Erhöhter Blutdruck, Herzrhythmus, tiefere<br />
Körpertemperatur, ängstlichen Gesichtsausdruck<br />
� Psychische Beeinträchtigung:<br />
Loyalitätskonflikt, Verwirrung, Angst, Schuld<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Kognitives Verhaltensmodell<br />
Betrifft mich der<br />
Konflikt?<br />
Bedrohung?<br />
nein<br />
Eltern-Konflikt<br />
Kind fährt mit<br />
eigener<br />
Beschäftigung<br />
fort<br />
ja<br />
Evaluationsprozess:<br />
- mögliche Gründe für<br />
den Konflikt?<br />
- wie soll ich<br />
reagieren?<br />
Beeinträchtigung der<br />
allgemeinen<br />
Entwicklung<br />
des Kindes<br />
Grynch & Ficham, 1990<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Davies & Cummings (1994)<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Modell der sozialen Sicherheit<br />
Qualität der<br />
Elternbeziehung<br />
Qualität der Eltern-Kind-<br />
Beziehung<br />
Emotionale Sicherheit des<br />
Kindes<br />
Reaktivitätslevel<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
6 Dimensionen von elterlichen Konflikten<br />
1. Häufigkeit<br />
2. Inhalt<br />
3. Auswirkungen für das Kind<br />
4. Intensität<br />
<strong>5.</strong> Elterliches Verhalten<br />
6. Versöhnung findet statt oder nicht<br />
Gottman & Krokoff, 1989<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
Kindliche Reaktion auf Konflikte der Eltern<br />
� Angst, Aggressivität, Stress<br />
� Emotionale und Verhaltensstörungen<br />
� 71% versuchen irgendeinmal, sich in Konflikt einzumischen<br />
� Schlechtere akademische Leistungen<br />
� Höheres Level der Delinquenz und des antisozialen Verhalten<br />
� Schlechtere soziale Fähigkeiten<br />
� Ungehorsam und aggressives Verhalten<br />
� Level der ehelichen Konflikten korreliert mit Verhaltensproblemen<br />
U N I V E R S I T A S<br />
F R I B U R G E N S I S<br />
Graham, 1989; Long et al., 1988
<strong>5.</strong> <strong>Familie</strong> & <strong>Kindsentwicklung</strong><br />
Kindliche Reaktion auf<br />
Konflikte der Eltern<br />
Prof. Dr. Guy Bodenmann<br />
• Altersunterschiede<br />
2-3 Jahre alte Kinder reagieren mit weniger Stress &<br />
adaptiverem Verhalten als Kinder mit 4-5 Jahren<br />
• Geschlechtsunterschiede<br />
Mädchen: Schlechtes Selbstwertgefühl (Amato, 1986)<br />
Jungen: Vermehrte Verhaltensprobleme, schwächere<br />
Lesefähigkeit als Mädchen in gleicher Situation<br />
(z.B. Cox & Cox, 1979)<br />
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