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Das StadtSalzburgMagazin Ausgabe 2021_2

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TEXT MARKUS DEISENBERGER UND BERNHARD OSTERTAG<br />

FOTOS ANDREAS KOLARIK<br />

Anastasia und Alexandra Tichy<br />

Julius Krauss<br />

Antonia Springer<br />

Niklas Nobis<br />

gen Position: Er leistete seinen Zivildienst<br />

beim Roten Kreuz Salzburg. »Nach der<br />

Matura war der Sommer natürlich anders<br />

als geplant, ich habe mir viel erwartet,<br />

aber schon die Maturareise hat nicht<br />

stattgefunden. Und dann hat sich auch<br />

vieles andere eingeschränkt«, sagt er.<br />

Dann begann er seinen Zivildienst und<br />

erwartete sich, dass er trotz allem Leute<br />

kennenlernt und viel lernen kann. Trotz<br />

aller Sicherheitsmaßnahmen hat Corona<br />

dann aber auch beim Roten Kreuz die<br />

Arbeitsabläufe, auch durch die ständige<br />

Möglichkeit einer Ansteckung, auf<br />

den Kopf gestellt. Im Fahrdienst kam<br />

das Risiko der Infektionstransporte dazu.<br />

Julius hatte Bedenken, weil er in dieser<br />

Hinsicht generell sehr verantwortungsbewusst<br />

ist und auch seine Familie nicht<br />

in Gefahr bringen wollte. Er hat sich daher<br />

auch zuhause selbst eingeschränkt,<br />

was die direkten Kontakte betraf. Julius<br />

ergänzt dazu: »Trotzdem muss man ja<br />

irgendetwas machen, also bin ich in<br />

meiner Freizeit viel spazieren gegangen,<br />

habe den Garten genossen und viel<br />

über Computer und Handy mit meinen<br />

Freunden kommuniziert, die ich monatelang<br />

nicht treffen konnte.« Das bislang<br />

durchwachsene Jahr <strong>2021</strong> hatte dann<br />

doch auch etwas Positives für ihn parat:<br />

Durch seine gewonnen Erfahrungen<br />

beim Roten Kreuz und in Teststraßen hat<br />

er für die Sommermonate eine Arbeitsstelle<br />

bei der Hofapotheke am Alten<br />

Markt bekommen.<br />

»DIE ARBEIT WAR<br />

DER ANKER.«<br />

Niklas Nobis (17) ging es am Anfang wie<br />

vielen von uns: Er unterschätzte die Pandemie.<br />

»Meine Freunde und ich dachten,<br />

der Spuk ist nach zwei, drei Wochen<br />

wieder vorüber«, erzählt er. So kann man<br />

sich täuschen. Zuhause habe er während<br />

des Lockdowns dann viel Zeit zum<br />

Nachdenken gehabt. Ȇber die Zukunft.<br />

Wie es weitergeht. Und ob es jemals<br />

wieder anders wird.« Mehr als ein Jahr<br />

lang sah er kaum Freunde. Kontakt hatte<br />

er mit einigen nur über die Playstation.<br />

Als Glücksfall erwies sich jedoch sein<br />

Arbeitsplatz: Niklas lernt seit eineinhalb<br />

Jahren bei Hubers im Fischerwirt Koch<br />

bzw. Kellner. »Wir waren ganz normal<br />

fünf Tage die Woche arbeiten, haben<br />

Sachen probiert, neue Sachen kreiert,<br />

jeden Tag gemeinsam gefrühstückt und<br />

mittaggegessen.« Niklas war also beschäftigt,<br />

in einem sozialen Gefüge. »Mir<br />

und den anderen wurde immer das Gefühl<br />

vermittelt, dass es weitergeht. Das<br />

war richtig cool«, sagt er. Noch mehr<br />

Spaß allerdings macht es, wieder normal<br />

arbeiten zu können. »Die ersten zwei<br />

Wochen nach dem Wiederaufsperren<br />

wurden uns regelrecht die Türen eingerannt.«<br />

Take-away sei zwar gut gewesen,<br />

»aber mit Kunden wieder persönlich in<br />

Kontakt zu treten ist noch besser.« Apropos<br />

Kontakt: Niklas ist genesen. Das<br />

Virus fing er sich von seinem Bruder, der<br />

in Seekirchen Fußball spielt. »Ein Teamkollege<br />

kam krank zum Training und<br />

steckte alle, auch meinen Bruder, an.«<br />

Niklas hatte normale Erkältungssymptome,<br />

blieb ein paar Tage zuhause und<br />

erfuhr erst später über einen betrieblichen<br />

Antikörpertest, dass er die Krankheit<br />

schon hatte. »Gott sei Dank hab’ ich<br />

niemanden angesteckt«, sagt er.<br />

Heute blickt er zuversichtlich in die<br />

Zukunft, möchte so bald wie möglich<br />

den Jungsommelier machen. Und er<br />

freut sich aufs Fortgehen. Im Oktober<br />

wird er achtzehn Jahre alt und will zu<br />

seinem Geburtstag nach München<br />

fahren, um mit Freunden gemeinsam<br />

ausgiebig zu feiern. »Hoffentlich geht<br />

es dann wieder!«<br />

die_vergessenen<br />

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